© www.ampool.de / Archiv -> www.imloop.de
pool #43 01.05.-07.05.2000
pool #42 / pool #44
EXCERPTS FROM A TAPE RECORDING OF BRIAN De PALMA.
Comment: The following is transcribed from some tape found after the shooting of the
UNTOUCHABLES. It is from the first day of shooting.
CONNERY:'Thatsh the shicago way.'
DePALMA:'CUT. Okay that was good Kevin, excellent work, but Sean I thought we agreed that
your character was Irish.'
CONNERY:'And?'
DePALMA:'Well that wasn't an Irish accent.'
CONNERY:'Lishten here you little shit. I'm fucking Sean Connery, I'll do any fucking
accent I fucking feel like. You got that you bearded little cunt?'
(long pause)
DePALMA:'Right excellent lets do that scene just one more time.'
Fundstück aus aint it cool news geklaut von HelK, - 01.05.00 at 13:49:43
1
An dieses Bild erinnere ich mich. Es machte Krach in meinen Ohren, als ich es zum ersten
Mal sah. Vielleicht war das der Grund, warum ich beschloß, es mir zu merken. Was auf der
Titelseite stand, hatte mich bis zu dem Tag nie interessiert. Das waren nur die Seiten vor
der Comicseite.
2
Daß Hubschrauber sonst nicht auf Versorgungstürmen von Dächern landen, leuchtet auch
einer Elfjährigen ein. Die Anstehenden auf der Treppe hinauf zum Turm, die sich aus der
Menge auf der Dachterasse gelöst hatten, wollten da eindeutig hinein. Ich habe überlegt,
was sie in den Aktenkoffern tragen. Und was es für sie bedeutet, wenn sie dableiben
müssen. Schließlich, vor wem sie so eilig wegwollen.
3
Ein Jahr später, oder vielleicht noch in dem Sommer selbst, machten wir eine Reise. Auf
einem Zeltplatz reparierte ein junger Mann in schwarzen Kleidern sein Motorrad. Er sprach
mich an, als ich auf dem Weg zum Ranger's Office war: "Nice day, ain't
it?", und ich werde schon etwas erwidert haben. Aber lange stand ich nicht bei ihm,
und ich weiß um meine Erleichterung, als ich wieder bei meiner Familie war.
4
Später, als Studentin, kellnerte ich in den Semesterferien in einem Hotelrestaurant. Am
Ende der Schicht hatte ich mit dem Nacht-Buchhalter abzurechnen. Ein freundlicher Riese,
mit dem es sich nachts um zwei gut über das Wetter reden ließ. Kurz vor meinem Abflug
zurück nach Deutschland rief er mich zuhause an. Wann ich wiederkäme? Er würde auf mich
warten. "And then I'll open up to you."
5
Dazwischen hatten fast zehn Jahre Schweigen gelegen.
Carmen Samson Berlin, - 01.05.00 at 14:47:51
Pornokunst gekauft. Eine halbe Stunde braucht der Alte, um mit einem schwarzen Edding
seinen Namen auf die Rückseite der Bilder zu zittern. Lesen kann ich nichts. Bilder wie
Sex und Angst. Wenn er stirbt, bald, hauen seine Erben das Atelier in den Container.
Vermutlich mit Handschuhen. Das beste Bild habe ich nicht gekauft.
Eine dunkelgrüne Tischplatte. Aus Glas. Ohne Fingerabdrücke. Darauf ein Strauss roter
Nelken. Da, wo die Nelken keine Glasschatten mehr werfen, ein blauer Aschenbecher aus den
50ern, den ich seit Jahren suche. Trotzdem nicht geklaut.
Osternacht. Als einzige Frau in der 'Bar centrale'. Drei Schritte zur Kirche, in die die
Dorfbewohner Lichter tragen. Die Blumen wie Fächer in den Vasen, rot und weiss und
irgendwie fruchtbar. Das Kaugummi schmeckt nach Benzin, und ich will den küssen, der
neben mir steht. Polizist aus Boggibonsi wahrscheinlich. Stattdessen eine Kerze
angezündet.
Ein Schrottplatz. Gegenüber der Friedhof. Ich stelle den Motor ab, als der Trauerzug am
Auto vorbeizieht. An der Feuerwache vorbei. Davor ein ausgebranntes Auto. Die Katzen haben
Krebs oder irgendwie kein Fell. Aus einem verlassenen Tierheim bellen Hunde. Viele. In
einer Telephonzelle steht ein Kinderwagen. Das Kind schreit, die Hunde sind lauter.
Zwischen Schrottplatz, Friedhof und Tierheim ein Bagger. In seiner Schaufel ein Stapel
Bücher über griechische Mythologie. Keines mitgenommen.
Auf jedem Parkplatz der Strasse zwei dunkelhäutige Prostituierte. Bikinis in Maoamgelb
oder Pink. Hinten im Gebüsch ein Quadratmeter Kondome. Manche sehen aus wie Erde. Oder
Zeit. Kein Photo gemacht.
Auf der Autobahn bricht der Benz aus. Schleudert von links (roter Sportwagen) nach rechts
(weisser LKW). Beide Fahrer sehen mich an. Links schlägt mein Kopf an die Scheibe.
Irgendwie würde ich lieber den LKW rammen, aber das ist unvernünftig. Habe eh keine Zeit
für einen grossen Unfall. Und keine Geduld für die "Siehste!" Gesichter all
derer, die immer sagen, ein 2-Tonnen-Auto überfordere mich. Drehe die Musik lauter.
Nichts passiert.
Kathrin Glosch, HAL, - 01.05.00 at 20:45:46
Glamorous life
come glamorous (strictly)
Tanz in den Mai,
30.04.00, Park Eyeland Studio,
Lagerhausstraße 12, 67061 Ludwigshafen
uawg bis 25.04.00
10 DM = all inclusive
Eckhart unterwegs, - 01.05.00 at 22:24:34
Tag der Arbeit
Im Allgemeinen gilt als arbeitsfähig, wer imstande ist, durch eine Tätigkeit, die seinen
Kräften und Fähigkeiten entspricht und die ihm unter billiger Berücksichtigung seiner
Ausbildung und seines bisherigen Berufes zugemutet werden kann, wenigstens ein Drittel
dessen zu erwerben, was geistig und körperlich gesunde Personen der selben Rasse mit
ähnlicher Ausbildung in der selben Gegend zu verdienen pflegen
(was hatte es mit diesem Krieg mit den vielen Hubschraubern gleich wieder auf sich?)
Heute, am Tag der Deutschen Arbeit wachte ich auf und hatte einen seltsamen Geschmack im
Mund. Zur Germanenzeit: Mailager des Heerbanns mit Wehrhaftmachung der Jünglinge. Zur
Arierzeit: Heerschau aller schaffenden Deutschen, die durch ihre Arbeit Ehrendienst für
Nation und Volk leisten. Heute ist wieder Montag, der erste im Monat, Maibaum-Aufstellen
in den Stadtrand-Stadtteilen. Die ganze Zeit denke ich, es wäre ein Sonntag, dabei ist es
ein erster Mai, der schon in wenigen Minuten in einen zweiten Mai übergehn wird. Vor 33
gab es kaum Maibäume hier in der Gegend
(wie hat dieser Krieg mit den vielen Hubschraubern gleich wieder geheißen?)
Wenn ich arbeitsfähig wäre, könnte ich das Bild vervollständigen und feiner
ausarbeiten, welches mir vorschwebt: nicht das einer beschaulichen Maifeier, sondern das
eines intelligenten Aufstandes, der die Gewalt der Industriekartelle bricht, die Arbeiter
von den Fabriken und die Machtgeber von den Machthabern erlöst
(wenigstens gedanklich sollte man erfassen, was als Minimalprogramm zur Verwirklichung
drängt)
Hinauf, ihr Buben! Grüne Birkenbüsche vor die Türen und Fenster der Mädchen! Unser
Wochenspruch: Blitzende Spaten des Arbeitsdienstes, braune Kolonnen der Arbeit! Mit dem
Einmarsch der Reichswehr war das letzte Revolutionszentrum in Deutschland beseitigt und
Bayern an die politische Entwicklung des Reiches angepasst worden
Abb.: Robert Wyatts Little Red Record (Cover)
sozialistischer Realismus soll der Arbeiterklasse nicht den Mut zu bevorstehenden Kämpfen
nehmen
sozialistischer Realismus, sagt der sozialistische Realismus, soll die Niederlagen der
Arbeiterklasse nicht überbetonen
Andreas Neumeister, Mjunik, - 01.05.00 at 23:59:25
Ohren putzen
Brauen zupfen
Haare waschen
Beine wachsen
Nägel feilen
Nägel lackieren
Achseln rasieren
Elke Naters - 02.05.00 at 09:02:13
Für Cord
Eine Giraffe steht im Eingang ihres Rohbaus aus roten Backsteinen, mit dem Kopf in der
Sonne. Esel dösen in der Hitze. Unter den Bäumen ringsrum stehen die Familien und
unterhalten sich. Eis wird geschleckt. Ein Elektrozug fährt vorbei mit Japanern und
Müttern, die auf Nüssen kauen. Autos drängen sich durch die Menge und halten ein Stück
weiter an, wo es sich gut picknicken lässt. Blaue Schilder mit verblichener roter Schrift
zeigen die Richtung zu den Gehegen. Eine Stimme spricht andauernd Ankündigungen durch die
Lautsprecher an den Masten.
Vor dem Eingang zu einer kleinen, überdachten Arena drängen sich junge Leute. Eine
Frauenstimme ist von drinnen zu hören, die über knisternde Boxen verstärkt in einem
weichen Singsang Liebesabenteuer erzählt.
Wir gehen vorbei an Volieren, die leer scheinen. Männer mit Kleinkameras möchten Fotos
von ihren Familien mit unseren Kindern machen. Schließlich sitzen wir an einem Blechtisch
mit einem Sonnenschirm und bestellen etwas zu essen. Mehrere Kellnerinen in blauen
Schürzen reden auf uns ein. Jede ist für ein Gericht zuständig. Klebereis und Huhn,
scharfer Papayasalat mit Shrimps, Nudelsuppe.
Anton nimmt ein Stück Reis und wirf ihn ins Wasser, wo er mit einem Schnappen
verschwindet. Wir sehen auf einen See mit einer künstlichen Insel. Blechbeschlagene
Tretboote fahren darauf. Das trübe Wasser schäumt kurz hinter ihnen auf und beruhigt
sich wieder. Eine Oberfläche, still und ohne Bewegung. Bis die Frau mit dem Brot kommt.
Sie verkauft in Papiertüten eingewickelte Hefebrötchen, die gleich ins Wasser geworfen
werden. Schnapp. Die Brötchen, die noch einen Moment an der Oberfläche schwimmen
möchten, verschwinden sofort. Welse, so groß wie unsere Kinder, verschlucken sie. Ein
Getümmel beginnt, sobald die nächsten Brocken im Wasser landen. Glänzende Rücken und
Mäuler mit je einem langen Haar an jeder Seite. An welche Stelle man auch etwas wirft,
ein Wels lauert bereits unter der undurchsichtigen Oberfläche. Für einen Moment kocht
das Wasser, dann sind die Papiertüten leer und es ist wieder still.
Am Ausgang kaufen wir uns noch ein Eis. Der Mann häuft Kokoseiskugeln in ein
aufgeschnittenes Brötchen, und als ich Anton eins gebe, sage ich: Schnapp!
Sven Lager - B. - 02.05.00 at 21:39:39
CHEER UP
(Oder wieso ich plötzlich den Anblick der See nicht mehr ertrug)
Die letzten sieben Jahre haben wir am Meer verbracht, aber gestern hatte ich plötzlich
Angst vor seiner Weite, seinem Geheimnis. Zum erstenmal kam mir der Gedanke, dass dieses
gewaltige Element eine tödliche Waffe ist. Bullshit. Sowas ist mir noch nie passiert.
Ich musste daran denken, wie ich gestern mit Henry am Strand so kleine Seetiere gefunden
habe: Garnelen und Krabben, Muscheln und Schnecken. Aber im Wasser zeigte sich nichts
Lebendes. Das war der Punkt. Sogar auf dem Meeresboden sah ich nur Steine auf denen nicht
einmal Tang war. Alles glatt, wie ein glatter Fussboden. Der Sand war hell und glitzernd.
Das Wasser zum Kotzen klar wie Leitungswasser.
Okay, daran musste ich heute Abend denken. Ich war zu einer Party bei einer bekannten
US-Trendforscherin eingeladen (mehr davon bald in der FAZ Berlin). Ich stand also dort,
redete nicht viel, bestaunte einen echten Morris Louis an der Wand und trank einen Schluck
Coolness aus einer bluefishblauen
Mineralwasserflasche. Dabei dachte ich nochmals an das Meer und den Silbersand, dem ich
nicht mehr vertraute, weil dieser Sand einfach da lag, von keiner Strömung bewegt, wie
ein glatter Fussboden. Und irgendwie muss ich wohl ein bisschen bedrückt erschienen sein.
Okay, da passierte etwas komisches: Ein Riesenkulleraugengirl mit Null-Modestatement und
Null-Projektionsfläche (aber sensationellen Turnschuhen an den Füssen) lief einfach so
an mir vorbei und stiess ihren Arm gegen meinen Arm. Dazu klopfte sie den vielleicht
brilliantesten Spruch, den US-Amerika zu bieten hat. Sie sagte einfach so im Vorbeigehen:
CHEER UP, MAN!
Sowas muss man sich hinter die Ohren schreiben
CHEER UP, MAN!
Alles ist gleich vergessen, wunderbar
CHEER UP, MAN!
Tom Kummer Del Mar , - 03.05.00 at 05:54:21
Chaostage. Ich grüße herzlich Mirko Bonné vom Forum der Dreizehn und danke für die
hinreissende Autogrammkarte seiner Mutter, Shirley Bonné, bekannt aus Star Trek und
anderen Serien. Ich werde mir das Star Trek-Schnipsel aus dem Netz holen, ganz reizend,
das alles. So reizend, daß es mich geradezu verlegen macht. Immerhin kenne ich jetzt
jemand, dessen Mama Mr. Spock kennt. Ins Forum kann ich nicht schreiben, weil ich mein
Passwort nicht auswendig weiß, es ist in meinem Computer zuhause und ich sitze gerade im
Büro. Außerirdische versuchen mir mit schwäbischen Rechtsanwälten, die - es ist wahr!
- auf den Namen Rüdisühli hören, meinen Buchtitel streitig zu machen. Law stay away
from me. Wahrscheinlich steckt hinter all dem Heiner "The Bodybag" Link, der
irgendwie sauer auf mich ist, weil ich nicht dauernd in sein Forum hineinschreibe. Lieber
Sven, wenn Du mich fragst: Zaimoglu ist DER Mann für Pool. Lade ihn ein. Ich hab keine
Zeit für lange Erklärungen. Ich muß abhauen.
Georg "The Funky Judge" Oswald - 03.05.00 at 13:28:25
Mein langer Weg nach Mitte
Ich war in Thüringen auf einem Reiterhof. Dort steht mein Esel. Sie heißt Bella und ich
habe ein Buch über sie geschrieben. (Erscheint im Juli). Aber das nur nebenbei. Ich war
also auf diesem Reiterhof Siegfriederode. Der Raps stand gelb und es war staubig.
Nachmittags kamen in einem weißen Polo drei Männer den Feldweg runter. Am Steuer saß
der dicke Egar, Fernfahrer mit einem dünnen Oberlippenbart und einem Hemd wo überall New
York drauf stand. Er hat Eheprobleme. Neben ihm saß Thilo. Er sieht aus wie Don Quijote
und ist Bierbrauer. In den 50er Jahren wurde seine Brauerei enteignet und als er
zwangsumgesiedelt werden sollte ist er nach Duderstadt abgehauen, 15 Kilometer von hier.
Sofort nach der Wende ist er wiedergekommen. Der dritte Mann ist Uwe. Er besitzt zwei
Kaltbuthengste und zwar belgische, nicht die kleineren süddeutschen, sondern die großen
Dinger. Mit Ärschen wie Sofas. Mit denen geht Uwe jeden Tag in den Wald und rückt Holz.
Eigentlich heißen sie Fenar und Fender. Das ist Uwe aber zu blöd und er nennt sie Max
und Otto.
Wir haben dann den ganzen Nachmittag in der staubigen Hitze gesessen und erstmal Radler
getrunken. Ein Radler. Dann Bier aus Thilos Brauerei die 9 Springe heißt. Und dabei über
Pferde geredet. Das heißt, nur die drei haben über Pferde geredet. Ich kenne mich da
nicht aus. Im Hintergrund hat Richie, der Stallbursche, in voller Westernmontur Pferde
gestriegelt. Seit seiner Gehirnhautentzündung kann Richie kaum noch reden. Dann sind wir
in den Westernsaloon von Kaltohmfeld gefahren. Ein trostloser Kasten mit glühenden
Kakteen als Lampionschnur. Kaltohmfeld liegt nur ein paar Kilometer von der ehem.
dt-dt-Grenze entfernt, ziemlich genau am Mittelpunkt Deutschlands. Dann haben wir mehr
Bier getrunken. Und irgendwann wurde es richtig lustig. Am Nachbartisch saß eine
Fussballmannschaft mit vier Blondinen. Die sangen mit, als die Musikkapelle, ein Mann am
Syntheziser und eine Frau im Netzmantel, Mach dich nackig, Schatzi! intonierten. Ganz
ernsthaft senkten und hoben sich dabei die dunklen Scheitel im blondgefärbten Haar.
Weiter gings mit Bumsfallera. Und bei We are the champions einer geht noch einer geht noch
rein auswärts gehts noch aber nicht daheim, ja, da habe ich mitgesungen. Ich schäme mich
nicht, dass zu zugeben. Nein, die deutsche Teilung war nur ein böser Traum. Mach dich
nackig, Baby. Und Bumsfallera. Kaltohmfeld ist der Mittelpunkt Deutschlands. Einer geht
noch, einer geht noch rein. Ich bin angekommen. Auswärts gehts noch aber nicht daheim.
lorenz schröter Berlin, - 03.05.00 at 17:20:51
Klar steck ich da dahinter, lieber Georg. Ich dachte erst daran, Dir am Freitag abend nur
Mineralwasser vorzusetzen, ohne Kohlensäure versteht sich, aber dann erschien mir die
Höchststrafe doch unangemessen höchst.
Nix funktioniert hier, wollte was in the Buch stellen, aber das System kennt mich nicht.
Muß man sich mal vorstellen.
Und dann verliere ich andauernd gegen meine Tochter (Tetris), verdammt.
Heiner Link München, - 03.05.00 at 18:56:13
Mislead to Manila
Dear M:
Die Tage im Ländle sind, Gott sei dank, gezählt. Mein Wochenende in Baden-Baden war
entsetzlich langweilig. Freitag direkt vom Flughafen Oos noch ohne Dusche auf einen Drink
oder auch zwei zu Charly ins "Riff". Marlene war schon betrunken in der
Wartehalle und verabschiedete sich nach drei Gin-Fizz auf Charlys Marmorseparée, um
später motorisch frisch auf dem Barhocker herumzuzappeln. Die koksen da alle, was das
Zeug hält, so ein Kleinstadtismus. Na ja, und ich erstmal ins Brenners um mich frisch zu
machen, also wirklich klar mit Bad, Massage, grünem Tee und der letzten römischen
Anwendung, die noch zu kriegen war. Kurzum, ins Kasino und dort mit einem 500er Chip auf
die 28, 82 umgekehrt, Du verstehst, gesetzt und gewonnen, ohne es den anderen zu sagen.
1000 für Sie, merci bien, und der Croupier hat gehustet. Später dann in Melissas Armen
an der roten Lederbar, wo der Kellner mit dem Limettenschneiden nicht nachkam. Ein
Marocain übrigens, dem ich 1500 Dirham zusteckte, die ich noch in der Sakkotasche hatte
von Tanger im April. Im Tiffanys später, das jetzt "Provence" heißt oder so
ähnlich, alle Mann wieder dabei, die verlorenste Runde, die Du Dir denken kannst, Trinken
ohne Abwinken, Rolle an Rolle geklebt mit Geld ohne Regisseur, Staffagen, Laffentum,
Peinsäcke mit 75er Rover oder Maserati, ich bin um vier am Tresen eingeschlafen, das Geld
in der Tasche bis kurz nach sechs Roger mich in den Kurpark entführte, wo gerade ein
Gewitterregen niedergegangen war und Marie mit dem Rest der Bande und einer Kiste
Bollinger aus dem Provence eine Minigolf-Party inmitten der herabgefallenen zartrosa
Blüten feierte. Dabei werden Zitronen mit den Hälsen der bereits geleerten Flaschen
über die Bahnen geschoben und wer nicht trifft, holt die nächste Kiste. Zerrissene
Netzstrümpfe im ersten Morgenlicht und vollgekotzte Loopings in Sichtweite, da, wo
Tschechows Hütte stand. Im Hotelfahrstuhl dann wieder eingeschlafen bis mich Melanie, die
kurz nach mir kam, mit auf ihr Zimmer nahm. Was weiß ich, ein Schattenriß in Carrara,
kalte blaue Augen mit riesigen Pupillen, das Calvin-Klein-Kleid aus dem Sommerkatalog von
Hyacinthe, jeder Augenaufschlag eine Lithographie, die Platte von Freddy Fresh auf der
Zimmeranlage, bis um acht Uhr früh der Fernseher ansprang, ein Junge stürzte von einem
Hochhaus abwärts und wir wußten nicht mehr was überhaupt geschah, die Vorhänge
zugezogen und ihre Kerzengalerie in Flammen, alles, was ich noch in der Nase habe: Der
Geruch ihres beigen MakeUps und ihr Parfum aus frischer Vanille. Wir sehen uns alle am
Samstag abend in der Lufthansa Senatorlounge beim Beten: LH 780 nach Bali.
Dein (hier bricht der Brief ab)
EN unterwegs, mit Umlautschwierigkeiten, - 03.05.00 at 19:56:39
Lieber Eckhart, liebe Elke,
Ihr habt ja dieselben Initialen! Christian hat dieselben wie Calvon Klein, Eva dieselben
wie Edvard Munch und ich dieselben wie »Really Cool.« Das freut mich alles sehr.
Rebecca Casati München, Schwabing, - 04.05.00 at 16:49:31
Endlich Nackt
Eine Nutte
Eher Nett
Eigentlich Nüchtern
Echt Nervig
Einfach Normal
E.N. - Bangkok - 04.05.00 at 17:47:14
Ebeneezer Niveau.
Eigenes Nest.
Eule Nachts.
Eben nun.
Essen Nie
Elle Norway,
and what about a
Restless Chair,
dear Rebecca?
EN Elektrizität Nachmittags, - 04.05.00 at 18:17:33
Ein Benutzer mit diesem Namen ist dem System nicht bekannt.
Das System kennt mich nicht.
Wie wahr.
Heiner Link München, - 04.05.00 at 18:30:13
Nobler Eckhart:
Eben nichts.
Rebecca Casati München, - 04.05.00 at 18:36:03
Der Junge gegenüber II
Während sich über dem Odenwald knallweiße Gewitterwolken in den Himmel schrauben und
über ihnen die faserigen Schleier sich zusammenziehen, ein erster Donner die alten
Glasscheiben erzittern läßt, rennt der Junge gegenüber im gelben T-Shirt mit einer
zirkusroten Hose über den leeren Parkplatz, vielmehr springt er von Steinplatte zu
Steinplatte, nimmt zwei, drei auf einmal, formt mit seinem Gerenne eine Acht und als er
das vierte Mal die Schleife nimmt, fällt mir auf, es ist die Form des Unendlichen, die er
da, ohne Helm stolpernd, mit beiden Armen rudernd, auf den endlich vom dunkelblauen Opel
Astra Caravan befreiten Parkplatz malt, ein Taxi hält an, seine Mutter steigt ein, und
plötzlich rudern seine Arme nicht mehr, sondern er winkt, durchbricht die Acht und
läuft, wild der Mutter Auf Wiedersehen winkend, den Bürgersteig die Straße herab,
besinnt sich dann kurz, steckt die Winkehand in seine Hosentasche und verschwindet im
Garten.
Audio: Tabula Rasa, Sunset at the Café del Mar
EN at home/on the road, - 04.05.00 at 19:01:48
Charmante Rebecca:
Raffinierte Circe!
EN DE, - 04.05.00 at 19:08:08
Day One: Autumn Rain.
EN ENdlich zu Hause. Wirklich?, - 05.05.00 at 00:22:50
Multiplex
Nach Mitternacht. Paare fahren die Rolltreppe hinunter, der letzte Film läuft noch. Das
Licht ist golden, spät und an den Puzzlemaschinen stehen die jungen Leute und suchen nach
Unterschieden in zwei gleichen Bildern. Sie beugen sich über den Monitor. Bis einer auf
die nächste Stelle tippt, dann jauchzen sie kurz auf, lachen und neigen wieder ihre
Köpfe zum Schirm. Mädchen mit Plateauschuhen stellen sich dazu, auch mir machen sie
Platz. Musik, nicht lauter als das Rauschen der Lüftungen, schwebt in der Luft. Auf dem
Glas des Eingangs wandern die Lichter der Autos, verlöschen, kehren wieder. Dann tippe
ich auf fehlende Auge der Nofretete und sie klatschen Beifall. Ein Langer mit einem
ernsten Gesicht wirft ein Geldstück ein und dann erscheint das nächste Motiv. Ich sehe
ihre konzentrierten Gesichter. Über ihnen hängt ein Schild: Rauchen verboten.
S.L. - B. S. tuart L. ittle, - 05.05.00 at 12:18:26

Sirikit Park
Elke Naters - Bangkok - 05.05.00 at 12:29:33
Das Meer. Meine älteste Liebe. Nicht die Berge, nicht das Land, Pferde, Esel, Städte,
Schallplatten, Schmuck, Fallschirmpringen oder Gedichte. Das Meer. Grau kalt, die Luft von
seiner Gischt reingewaschen, klar. Das tiefe Blau des Mittelmeers, das wie ein Körper
duftet, nicht so wie der eines Mädchens oder Jungen, sondern wie der eines Gottes. Das
Nippen der Brandung am Ufer, das Brüllen der Wellen an der Küste. Wie habe ich ihn
geliebt, den Geruch der Tankstellen, nur weil sie so rochen wie die Häfen: am Meer.
Blut. Der Geschmack von Blut im Mund, zurück aus den Wellen, der Geschmack von Salz und
Algen. Das Licht, das sich bricht im Wasser, zurückstrahlt in den Augen. Frauen und
Männer, sie sind schöner am Meer.
Unter Wasser: Die Städte der Zukunft. Ha, daß ich nicht lache, der öde Weltraum. Am
Meeresgrund stehen sie, die Colani-Module, schön wie die Schalen der Seesterne. Menschen
in weißen Kleidern wohnen darin. Sie erforschen das Universum der Unterwasserwelt.
Stoffe, weicher als Seide, gewoben aus Algenfasern. Liebe am Meer, alles am Meer. Sand zu
dem ich werde.
Stehe ich heute da, denke ich, da gehe ich nicht rein. Zu trüb, zu kalt, Steine.
Rausschwimmen, Wahnsinn. Hätte das früher einer zu mir gesagt, ich hätte ihn im
Würgegriff rausgezogen in die Tiefe. Sah ich Meer, öffneten sich meine Kleider von
selbst, ich war im Wasser.
Heute bin ich wie die wahren Bewohner aller Küsten. Sie können nicht schwimmen. Sie
fürchten das Meer. Der Fisch interessiert sie. Das Meer selbst: Sagenland, Spiegel aller
Gedanken. Überhaupt: mehr leben in den Gedanken. Im Meer sein: profan. Ans Meer denken:
Groß. Das Meer als Vorbild alles Denkens.
Ich mache es wie sie: Ich wälze mich in der Brandung, nicke den Fischern zu, die mit
großer Erleichterung in den Hafen zurückkehren, sitze im Schatten, trinke ein Bier und
sehe dem Amerikaner zu, wie er immer weiter rausschwimmt, sein Kopf immer kleiner wird,
immer kleiner, bis ich ihn nicht mehr sehen kann.
S. even L. ighthouses
Sven Lager - B. - 05.05.00 at 12:31:16
WOOOM! (und das Sandmeer)
Manchmal gehe ich abends an den Strand und laufe über den festen Sandstreifen, den das
Meer bei Ebbe freigibt. Ideale Bedingungen um mit der Zehenspitze im Sand zu schreiben.
Das Meer überspült die sinnlosen Worte im Sekundentakt. Zum Beispiel: MAUER, HOPP
SCHWIIZZ, FLAMING LIPS oder MODE POSCHI. Dann schaut man einfach in den Mond, der vom
Strand zum Horizont eine glänzende weisse Bahn gelegt hat. Das Meer spült über weiche
Sandflanken und übereignet sie der Strömung. Immer und immer wieder, wie ein Gedanke im
Kopf dem anderen folgt. Ständig holt sich das Scheissmeer Sand vom Meeresboden hoch und
wirbelt ihn an die Oberfläche. Wirklich sehr monoton, dieses Meer. Aber wirkungsvoll: Ich
denke an den Potsdamer-Platz. Und den Märkischen Sand vor der Mauer. Dort wo heute SONY
steht, dort konnte man auch so Unsinn mit der Zehenspitze in den Sand schreiben. Oder auch
ganz anders: In diesem hellen, weichen Sand habe ich mal einen alten Mercedes-Benz,
Jahrgang 68, einfach so aus Langeweile hochgehenlassen, einfach angezündet, Wooooom!
Konnte man damals noch machen, 1984, und dann das Ding einfach nahe genug an der Mauer
stehen lassen, weil die fünf Meter auf westlicher Seite gehörten ja irgendwie auch noch
zur DDR. Also ging mich das alles nichts mehr an, dachte ich.
Dann kam ein BZ-Reporter und der hat das Benz-Wrack fotografiert und gleich von
Schweinerei und Terrorismus geschrieben, und die Cops waren auch bald bei mir an der
Admiralstrasse und haben eine Rechnung präsentiert. Dann kam noch der Stern und machte
auch ein Bild vom Wrack und sprach von Kunst, ha,ha,ha, Mauerkunst, die allerschlimmste
Kunst, die es jemals in Deutschland gab.
Natürlich ist das alles idiotisch lange her. Damals stand Blixa Bargeld noch hinter der
Theke im RISIKO an der Yorckstrasse 48 und wenn man ein Jack Daniels bestellte, schob
Blixa nicht nur den Drink sondern auch noch eine Handvoll Kleingeld über die Theke - das
waren noch Zeiten: Ein Gratisdrink plus DM-Kleingeld. Wirklich sehr nett, und auch sehr
elend: weil bloss eine dieser Berliner Mauerstadt Sentimentalitäten. Sand drüber!
Und so gehe ich abends über den Strand und laufe über den festen Sandstreifen, den das
Meer bei Ebbe freigibt. Und insgeheim muss ich jetzt daran denken, wer mir wohl diese
Schiffbrüchigenbriefe auf dem linierten gelben Papier schreibt.
Tom Kummer Los Angeles, - 05.05.00 at 20:37:57

antje dorn berlin, - 05.05.00 at 21:53:30
1
Der ehemalige Hausmeister eines Wohnheims für Aussiedler erzählt mir, wie es war, als
das Wohnheim noch mitten in der Stadt lag. In einem Schlößchen mit Park.
2
Damals, so erzählt er, wohnten lauter Russen darin. Oder jedenfalls Menschen aus der
Sowjetunion. Er sagt es so, als seien die Menschen aus der Sowjetunion für ihn eigentlich
immer Russen gewesen. Wie er am liebsten auch "der Russe" sagt.
3
Angst hatte er damals, vor möglichen Bomben. Denn natürlich seien das alles Agenten
gewesen. Überläufer. Vermutlich sei das ganze Wohnheim von den Pullachern finanziert
worden.
4
Nur einmal wurde es nett. Das Schlößchen war sehr hübsch, und das wußte auch der
Besitzer des Modehauses Poschinger. Einen Katalog ließ er dort photographieren, und die
Models mußten sich im Haus umziehen. Sie hätten den Hausmeister ein bißchen gequält.
Ich wisse schon, wie.
5
Nein, sage ich. Wie man jemanden ein bißchen nett quält, weiß ich nicht. Grausam aber
schon.
Carmen Samson Berlin, - 05.05.00 at 22:01:29
Kam also heute dieses Päckchen mit den gedruckten Null-Texten des Jahres 1999. Instinktiv
hatte ich eher mit was Gebundenem gerechnet. Aber von wegen: was eintraf, war ein
exzentrisches Konvolut von Druckbögen, die man erst zerschneiden muss. (Man solls den
Leuten nicht zu einfach machen.)
Konzeptkunst. Die besondere Ausstattung, schreibt Thomas Hettche, wolle den besonderen
Charakter des alten Speichermediums Buch betonen
In schlappen zwei Stunden dieses schönen Frühlingstages war die Wochenaufgabe erledigt,
das umfangreiche Dumont-Konvolut sachgerecht zerschnitten und dann wieder in die richtige,
lose Reihenfolge zusammengesteckt. War auch wirklich kein Problem, weil ich in der Sonne
saß, kasachischen Vodka in Reichweite hatte und laotischen Speed Metal dazu hörte
Abb.: Das www-Universum im Größenvergleich mit der Gutenberg-Galaxis
Andreas Neumeister - 06.05.00 at 01:27:01
I love you
I love you
I love you
schöner Beitrag
ab in den pool
ich liebe dich
Abb.: Miss Kittin and the Hacker
attachment:
I love you (I really do)
A.N., Mjunik, - 06.05.00 at 01:42:24
Schauessen 2000 (Variante: Bürgerlich)
Ein Videoprojekt von Antje Dorn
Text: Carmen Samson
Musik:
1. Teil: Maurice Ravel, Bolero
2. Teil: Georg Philipp Telemann, Tafelmusik
3. Teil: Karlheinz Stockhausen, Konzert für zwölf Hubschrauber
Zuschauer auf der Tribüne: Mitwirkende am Pool
Mitwirkende Köche: Nachbarn vom 1. bis 4. OG
Airlift: Helikopterstaffel Berlin-Tempelhof
Die Bewohner des Dachgeschosses gehen mit diversen Bitten um Nachbarschaftshilfe durch das
Haus: ein Ei, den Ofen benutzen dürfen, Salz gerade ausgegangen. Damit verbunden die
Einladung, in zwanzig Minuten das Produkt (fertige) in geselliger Runde zu verspeisen.
Dieses Essen findet vor den Augen der Pool-Autoren statt, die schweigend auf einer
Zuschauertribüne sitzen. Die Nachbarn werden einzeln, in Großaufnahme, gefilmt. Dagegen
geschnitten werden Aufnahmen der Kerzen der blühenden Kastanie im Hof.
Sobald es dem ersten Nachbarn gelingt, einen der Zuschauer (Mitwirkenden am Pool) zum
Reden zu bringen, landet der Helikopter auf dem Balkon und transportiert Zuschauer und
Köche ab.
Schlußbild: mitgebrachtes Geschirr der Nachbarn.
Carmen Samson Berlin, - 06.05.00 at 08:37:10
Kleiner Änderungsvorschlag:
Statt dagegengeschnitter Kerzen von Kastanien:
Gebrauchsanleitungen von Elekroherden
Rotorblätter
Raucher
Augen (Großaufnahme)
Schlußbild:
Dr. Oetker Tiefkühlpizza
antje dorn berlin, - 06.05.00 at 12:19:19
Well, I´m not Calvin Klein,
though I have the same initials.
Christian Kracht Bangkok, Thailand, - 06.05.00 at 15:25:18
Nachtarbeit I
Heute Nacht träumte ich von einer neuen Zahncreme, die neben weißen Zähnen auch Heilung
für Hämorrhoiden versprach. Als ich mich im Spiegel besah, während ich mir die Zähne
damit putzte, fiel mir der scharfe Geschmack des Bicarbonats auf, und ich verzog mein
Gesicht. Dann hörte ich einen Schrei aus der Bibliothek: Jemand hatte das Bild mit
Autogramm von Paul Bowles abgehängt und versuchte gerade, es unter der Haustür nach
draussen zu schieben. Als ich in der Bibliothek nachsehen wollte, hielt Uwe Timm dort eine
Lesung, die ich durch mein Kommen, immer noch den Mund voller Zahnpasta, empfindlich
störte. Er sah auf. Mit Schaum vor dem Mund entschuldigte ich mich bei ihm, daß ich
keine Schokolade mitgebracht hatte. Die Zuhörer waren mit den Blasen des Schaumgemischs
bedeckt. Uwe Timm lächelte mich an, grandios, wie ein Buddha. Ich wachte auf.
Eckhart Nickel Heidelberg, - 06.05.00 at 16:21:24

für Benjamin Lebert
Martin Fengel, New York - 6.5.00 via mail *** - 07.05.00 at 08:12:27
nervous breakdown
Mir gefällt das. Plötzlich fehlt was, geht nicht, ist weg. So zart ist das. Macht es
gleich plopp und pool ist von der Oberfläche verschwunden? (Einsatz: NEIN!! - JA, GENAU -
PFEIF . Alles durcheinander).
Dann schlägt die Stunde der Gedächniskünstler. Anruf: 'Sag Mal, was stand denn am 2.4.
im pool?' Eine Stimme am anderen Ende fängt an monoton vorzulesen. (Zwischenruf: WIE IN
MÜNCHEN!) 'Chefsache' Biller soll ja demonstrativ bei der pool*party eingeschlafen sein.
Dabei ist das Traumgedächnis ein besonders gutes. Vielleicht ist er ja der ideale
Kandidat für die Stelle des Repetitors. Das menschliche Archiv.
Nun. ich warte darauf, daß sich Mensch und Maschine verbinden. Wobei ich mir, wie mir
gerade auffällt, Mensch und Maschine wie Robocop vorstelle. Was für ein Irrtum. Helmut
Krausser schrieb in null, las ich geade in einem Netzartikel, aus dem Gedächnis: 'Science
Fiction, das ist doch jetzt schon. Wir müssen nur konstatieren wo.' (Verzeih HELK, dein
Sinn, meine Sprache).
Mir gefällt das gar nicht: Plötzlich fehlt was, geht nicht, ist weg. Seiten fehlen für
eine Weile, Passwürter verschwinden. Ich fühle mich sofort krank. Ich möchte SOFORT zu
einem chinesischen Doktor, der meinen Puls für eine Stunde fühlt:
'Hm (SMARTAUTOMATIC TRANSLATION: ON), loop ist da, aber schwach.'
'Was ist mit den Passwörtern?'
'Ooh, die Passwörter, die sind weg. Rauchen Sie weniger.'
'Danke.'
Sven Lager - B. - 07.05.00 at 20:17:55