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pool #34 24.02.-29.02.2000

pool #33 / pool #35

 

Letzte Sätze 10: Jean-Paul Sartre, "Die Wörter": Ein ganzer Mensch, gemacht aus dem Zeug aller Menschen, und der soviel wert ist wie sie alle und soviel wert wie jedermann."
Heute Nacht geträumt: Ich bin mit Moritz von Uslar in einer Zwei-Mann-Game-Show eingeladen. Wir bekommen jeweils Artikel oder Texte des anderen vorgelegt und müssen sagen, ob sie wirklich von ihm sind bzw. so erschienen. Ein zentrales Thema war, ob und wie intensiv wir uns in unserem Leben mit Cowboystiefeln beschäftigt haben.


Eckhart Nickel HD, - 24.02.00 at 09:52:59




Eine MildSeven Lights rauchend, aus dem Fenster in den kalten geraden Regen starrend, in ein Grau, das wirklich einmal wieder kaum einen Schimmer Hoffnung erlaubt, im Kopf nur Flugpläne ganz woanders hin, empfehle ich zur Bewältigung dieser wirklich umfassenden Trostlosigkeit den ausgezeichneten Text von Niklas Maak in der Süddeutschen von heute über den Meister aller Klassen, Curzio Malaparte. Einen respektvollen Gruß an Niklas Maak, Könner. Lesen!


EN HD, - 24.02.00 at 13:40:19




Im Internet gab es eine Website, auf der Selbstmordaspiranten und solche, die an dem Versuch bereits gescheitert waren, ihre Erfahrungen austauschen konnten. Da wurden saubere und schmerzlose Wege besprochen, ebenso Nachlaß- und Versicherungsfragen, Aspekte der Leichenentdeckung durch Angehörige und vieles mehr. Manche der Chatter beschlossen sich zu treffen und gemeinsam aus der Welt gehen, andere benötigten Hilfe und boten Geld dafür, wieder andere begannen miteinander zu flirten...
(Aus: SCHMERZNOVELLE)

Bin schockiert, heute in der Abendzeitung zu lesen, daß es diese oder eine ähnliche Site bereits gibt.

Schöner Artikel - sie im Cocktailkleid, er im Maßanzug, haben sich nie zuvor gesehen,geben sich die Hand und springen vom Felsen, vom "Predigerstuhl" in Norwegen, 300 Meter in die Tiefe. Sehr romantisch. Mehr davon.


HelK m, - 24.02.00 at 15:18:59




Gestern im Antiquariat Hatry: Auf dem Büchertisch, der stets gestapelt die Neuankäufe, trägt, hier und da Exemmplare, die auf den Ankauf einer gut sortierten Dekadenz/Expressionismus/20er Jahre-Bibliothek hindeuten: Walter Rheiner, Edouard Dujardin, Franz Hessel, Jakob van Hoddis, Benn usw. Solche Teilmengen lösen bei mir immer ein Suchfieber aus, das ich nur schwerlich in den Griff bekomme. Als ich den Antiquar frage, welcher Gesinnungsgenosse da sein Leben gelassen bzw. seine Seele verkauft hat, gibt er reuig zu, er selbst habe seinen Bestand aufgelöst. Auf die Frage, warum er dies getan hat, sagt er, er habe gespürt, daß sein Interesse an dieser Literatur nicht mehr vorhanden sei. "Meine Zeit mit der expressionistischen Lyrik ist vorbei", so seine Worte. "Eigentlich habe ich sie auch nie so richtig gelesen." Die Arche-Bände van Hoddis und Lichtenstein sind in der Tat unberührt, das rote Lesebändchen eingeklemmt dort, wo es seit dem Druck des Buches arretiert war. Seit er im Antiquariat arbeite, so der Antiquar, habe sich sein Verhältnis zu Büchern grundsätzlich geändert. Die Verfügbarkeit mache so vieles überflüssig und reizlos. Seine Resignation ist ansteckend, und fast pflichtschuldig kaufe ich fünf Bände und verbringe den Rest des Abends in Zerstreuung bei einer Flasche 90er Nobile de Montepulciano. Wieder da: die Idee der Auflösung, der Reduzierung des Bestands, der Abfahrt mit der durch Thomas Bernhard literarisch vermittelten Handbibliothek des "bösen Geistes" für den Reisekoffer. Präventiv spät am Abend unter zvab.com drei deutsche Erstausgaben von Nabokov bestellt, um das Bücherglück wieder zu restaurieren. Eingeschlafen mit der Gewißheit, der Nachtzug nach Triest in seiner unerhörten Stilisierung wäre auch keine Lösung gewesen. Oder doch?


EN HD, - 25.02.00 at 11:46:10




Peter kommt die runde Treppe hoch. Und sieht seltsam aus. Wir sehen uns selten. Weil er sein Schloss hüten muss, weil zwischen mir und seiner derzeitigen Freundin 14 Jahre Altersunterschied liegen und auch einige Abschlüsse. Weil alles nicht passt, jetzt. Nicht mehr. "Kannst du bitte um meine Haare drumrumsehen? Ich hab' das Cover verloren." Peter geht seit Jahren mit einem Plattencover zum Friseur. Von John Cale oder John Cage, das weiss er nicht mehr, hat auch die Platte nie gehört, nur das Cover geklaut, in einer WG in Osnabrück. "Fändest du es sehr schlimm, mit mir zum Friseur zu gehen? In der Prignitz wird das nichts." "Hier? Wieso sollte das hier was werden?" "Weil ich gestern gelesen habe, dass das hier die Szene-Hauptstadt von Sachsen-Anhalt ist." "Noch vor Bitterfeld und Lutherstadt Wittenberg? Uioh!" "Magdeburg. Magdeburg gibt es auch noch." "In Magdeburg war ich glücklich, vor zwei Wochen. Da hat der Zug immer eine Stunde Aufenthalt. Und ein Café gibt es nicht. Nur eine ganz hohe Treppe, von der aus kann man über den ganzen Bahnhof sehen. Die ist aber abgesperrt, so richtig mit 'Betreten polizeilich verboten!' Schild. Ich habe die Tasche unter der Absperrung durchgeworfen, bin oben drüber geklettert und sass dann da. Unten standen Menschen, lasen Comics und lachten. Und ich habe geraucht und weil ich nicht ich war, ganz breitbeinig dagesessen. Und dann kamen zwei Polizisten. Ich sass weiter da, klickerte mit dem Feuerzeug an den Saphirring und habe einfach 'Meine Herren?' gefragt. Und dann sind sie weggegangen. Glücklich, was?" "Gehen wir jetzt zum Friseur?" "Erst Zigaretten kaufen. Wegen des Verkäufers. Der ist so gut, dass ich immer lispele, wenn ich mich reintraue."
"12 Mark." Sagt der Verkäufer und gibt mir zwei gelbe Schachteln. "Davon gibt es jetzt auch Tabak. Ist billiger." Zigaretten drehen. Geht überhaupt nicht. Will nicht mit so einem Päckchen vor dem Bauch dastehen. Sage dem Verkäufer, dass ich sowas nicht basteln kann. Ohne Lispeln. Dabei stimmt das gar nicht. Hat Herr van der Meer mir beigebracht, ist noch gar nicht so lange her. "Na", sagt Peter, als wir draussen sind, "da hat er sich aber zu weit aus dem Fenster gelehnt." "Weil er denkt, ich hätte keine 12 Mack für Zigaretten? Das sagst du nur, weil hier Osten ist, im Westen wäre das Produktinformation."

Und dann sitzt er beim Friseur. "Nass oder trocken?" fragt die Friseurin, und weil Peter sich nicht schnell genug entscheidet, holt sie eine Sprühflasche. Nimmt dann die Schere und schneidet los."Stop", sagt Peter, "was wird das denn?" "Na, an den Seiten kürzer und hinten durchgestuft." "Durchgestuft. Mein Lieblingswort. Hat mir noch nie einer erklären können, was das sein soll." Das kann die Friseurin auch nicht. Schneidet dann einfach. Und zum Trost gehen wir hinterher zum Italiener. Obwohl das auch nie was wird, hier. "Sehe ich auch wie John Cale oder Cage, so'n bisschen wenigstens?" "Bestimmt." Ich habe das Cover ja nie gesehen.
Der Kellner ist einer der Gründe, warum ich italienische Kellner nicht mag. Hier zumindest. Wenn Peter "Vielen Dank" sagt, sagt der Kellner "Vielen Bitte" und grinst dabei zum Totschlagen. Ich sehe das schon, dass Peter ihm kein Trinkgeld geben wird. Ich sehe das schon, dass mir das zu peinlich wird. "Das Schwein kriegt keinen Pfenning von mir." "Tut er doch." Klimperklimper. "Hör mal, wenn ich dem Sack Trinkgeld gebe, kann ich eine Woche keinen Sex haben. Mindestens. Um das zu verstehen, müsstest du ein Mann sein." Natürlich gibt er ihm Trinkgeld. 20 Mack. Ich bin froh, dass ich kein Mann bin.
Dann liegen wir im Bett und reden über das Paradies. Peter stellt Thesen auf. "Nee", sage ich, "gibt doch auch noch Lilith." "Lilith? Was für eine Lilith?" "Die erste Frau von Adam." "Das macht mich fertig. Nur um mir zu widersprechen, erfindest du irgendeine Lilith." "Ist nicht erfunden. Gibt sogar Frauenbuchläden, die so heissen." "Du lügst dich schief. Du warst noch nie in einem Frauenbuchladen." Ich gehe nach nebenan, mache Licht und lese den Eintrag unter L vor. Ganz laut. Als ich wiederkomme, sitzt er aufrecht im Bett. "Das macht mich fertig. Wieso kenne ich die nicht? Ich war auf derselben Schule wie du." "Du hast Künstliche Intelligenz studiert, da braucht man die wahrscheinlich nicht." "Wieso kenne ich die nicht? Du würdest nichtmal den Eignungstest für Künstliche Intelligenz bestehen." Ich sehe ihn an, im Dunklen von der Seite. Irgendwie sieht er kastriert aus. Wir schlafen dann ein. Ohne Gutenachtkuss. Ist besser so. Nicht nur, weil wir uns selten sehen.


Kathrin Glosch, HAL, - 25.02.00 at 12:56:19




Zu Lilith ein Auszug aus dem Vampyrjournal:

Lilitu war eine sumerische und babylonische kindermordende und blutsaugende Sturmdämonin, Vorfahrin der Vampire und anderer Blutsauger, auch mit kannibalistischen (anthropophagen) Zügen. Ihr männliches Pendant hieß Lilu. Im Alten Testament (Jesaja 34,14) taucht ein ruinenbewohnendes »Nachtgespenst« auf, das in der lateinischen Übersetzung mit der Lamia identifiziert wird.
Im babylonischen Talmud wird dann die Dämonin Lilith beschrieben, mit langen Haaren und Flügeln, die Männer tötet, die allein in einem Haus schlafen. Nach einer bekannten jüdischen Sage war Lilith Adams erste Frau, wie er aus Staub erschaffen, also ihm gleichwertig. Sie verweigerte ihm die Unterordnung (sprich: das Unter-ihm-Liegen) und wurde dadurch zur Dämonin und Kindermörderin. Nach Überlieferungen des Talmud sollen sowohl Lilith wie auch Adam »nach ihrer Trennung mit Teufeln bzw. Teufelinnen Unzucht getrieben haben, Adam übrigens 130 Jahre lang, bis Gott ihm Eva schafft. Aus diesen Aktivitäten entstehen Schreckgeister und Dämonen aller Arten. Und die Schönste der Teufelinnen heißt Naëma, die mit ihrem Bruder Thubal-Cain aus Cains Seele gebildet wurde, und diese Naëma gilt als die eigentliche Mutter aller Buhlteufel.« (Hans Freimark: »Okkultismus und Sexualität«).
Lilith spielt in der jüdischen Magie eine wichtige Rolle wie auch in der Kabbalah und im Zohar. Sie erwürgt des Nachts Kinder (wenn Kinder im Schlaf lachen, spielt sie mit ihnen!), eignet sich als Succubus den männlichen Samen an, tötet die Männer oder macht sie krank. Im »Sefer Chassidim« (um 1200) sitzt sie als lauerndes Gespenst auf Bäumen, von deren Zweigen dann Blut tropft.
für Georg M.Oswald: 11. ...b6


HelK vorhölle, - 25.02.00 at 14:18:34




In einem Container im All gefunden, gewaschen, sortiert und gekämmt: die verlorenen poolmodule von Rebecca Casati und Lorenz Schröter.
edit*: Absätze appliziert, wo nie welche waren. Für alles: einen Kotau

***




Ich werde bei Leuten wie Frisören oder Verkäufern ja oft sehr devot. Sie können eigentlich alles mit mir machen, ohne daß ich Einspruch erhebe. Ganz im Gegenteil: ich nicke ihnen begeistert zu, wenn sie mich ordentlich runterputzen.
Dieser Typ heute aber, er hieß Marcello und stammte direkt aus Apulien, er hat das nicht erkannt. Oder nicht ausgenutzt. Er hatte einen unglaublich langen Hals, eine Brille auf der Nase und sah eigentlich eher aus wie ein Betriebswirtschaftslehrestudent. Und so war auch sein Ego. Er wollte sich tatsächlich überhaupt nicht verwirklichen, hielt sich quasi streng an die Vorlage aus dem »Details«. Jetzt sind die Haare ab. Und ich bin sehr sehr froh. Vielleicht das erste Mal nach einem Frisörbesuch.
Also, Elke, Eva, ja, auch Carmen Samson: aufgepaßt. Eine Weisheit, die Ihr wahrscheinlich alle längst kennt: ein neues Leben kostet heutzutage 120 Mark. Eva: Go for Milla Jovovich. Elke: Nagelscheren-Free Style. Auf jeden Fall war das der beste Entschluß seit, sagen wir mal, dem, mit dem Fleischessen aufzuhören. Unter dem Strich ganz schön wenig beste Entschlüsse, wenn man bedenkt, daß ich seit 12 Jahren vegetarisch esse.
Marcello, Du wirst es wahrscheinlich nie erfahren, aber: You rock. Eine begeisterte Kundin.

Rebecca Casati - Donnerstag, 17 Februar, 2000 um 01:01:09






Zehn Tage Mallorca. Eine vielschichtige Insel. Die Säufer, die Berühmten, die Rentner mit ihren Wollmäuse-Frisuren. Und die Radsportler. Ich habe mir ein Fahrrad geliehen, leider nur eine Art Mountainbike auf dem man wie ein Affe aufm Schleifstein sitzt, und bin bei Regen und Sonnenschein die Hügel hoch. Das Radeln tat mir gut, mein Kopf wurde leer, herrlich leer, mein Kinn kam wieder zum Vorschein und die Berliner Blässe wich einem fleckigen Braun. Flutsch-flutsch machten die windleichten Rennradler neben mir.
Merkwürdigerweise werden Maschinenmenschen traditionell ja eher plump dargestellt, Golem, Frankenstein, R2D2, Terminator, obwohl die wahren Maschinenmenschen, die Radfahrer, doch sehr elegant sind und sexy wie Pegasus.
Große Radsportler: Alfred Jarry, Marcel Duchamp, der Obertyp von Kraftwerk, wie hieß der gleich wieder? Florian Dingsbums? (Ein Fall für die Plattensammler unter uns, also A. Neumeister). Eine bessere Ahnengalerie als Craven, Wondratschek (Boxen), Picasso, Hemingway (Stierkampf), nicht wahr?
Nun also wieder Berlin. Einen Pickel habe ich mitgebracht und den werde ich durch die Endzuckungen der Berlinale tragen.

Lorenz Schröter, Berlin - Samstag, 19 Februar, 2000 um 12:27:45






Montag. Der Mann vom Finanzamt prüft die Umsatzsteuer im Wohnzimmer.
Frau Radke von der Commerzbank angerufen, wegen Kontoüberziehen.
Redakteur anrufen.
Neue Gedanken denken.

Lorenz Schröter - Montag, 21 Februar, 2000 um 10:47:14


s*pool - satelite-control - 25.02.00 at 19:19:44




Also, Sven, Du hast es so gewollt. Hahaha.
Ich rauche die letzte Zigarette, ich bin fast fertig damit, hundert leuten im Alter von 1-100 für das Modeheft hinterherzutelefonieren und sie über ihre modischen Vorlieben auszufragen... ich weiß eine unorigenelle Weisheit: die Aussagen von ganz kleinen Kindern und sehr alten Leuten nähern sich wieder an, nachdem man mit den ganzen gewitzten, komplizierten, lustigen, bedächtigen 20,30,40,50,60-jährigen durch ist, sagt eine eine 7-jährige genau dasselbe wie eine 88-jährige. Die sagen einfach: Och, jaaaaa.... ich mag Mode. Komisch, ich dachte, eben sei der Himmel noch ganz blau gewesen?
Heute früh war ich in einem Altenheim, in dem wir eine 88jährige fotografierten So wie andere Leute Waisenhäuser, Krankenhäuser oder Asylantenheime beklommen machen, so geht es mir in Altenheimen. Wie erklären sich das die Bewohner, daß sie nun jeden Tag daran erinnert werden sollen, daß ihr Leben dann bald mal zu Ende ist? Daß sie sich hier in der letzten Station befinden? Werden die dann alle noch schnell religiös, wenn sie`s noch nicht waren, um sich das zu erklären? Jedenfalls: keine Ahnung.
Aber siehe da - dieses Altenheim, das sogenannte Augustinum, also im Augustinum jedenfalls ginge es lustig zu, wie eine der alten Damen dort mir erzählte, nämlich wie in einem Hotel: es gibt einen Frisör, einen kleinen Supermarkt und einen Speisesaal. Außerdem einen Theatersaal und eine Nashorn-Plastik im Garten. Die Teppiche waren lila, tatsächlich so ein Kongreß-Hotel-Lila, und die Damen dort, denn die meisten Herren dazu, hörte ich die Damen ganz munter sagen, sind ja nun mal schon tot, die machten überhaupt keinen Endstation-Eindruck.
Und dann dachte ich: Ach so, das ganze Jahr über in einem Hotel leben, in dem man eigentlich alle kennt, das ist ja eigentlich eine der allernettesten Vorstellungen überhaupt. Wie in einer großen Familie, und alle machen zusammen Urlaub und essen zusammen und gehen zwischendurch mal zum Frisör.
Ja, so könnte ich mir das auch jeden Tag erklären. Außer, daß immer mal wieder einer der Hotelgäste stirbt. Zeit, in den Supermarkt zu gehen. Glaub ich.


Rebecca Casati München, - 25.02.00 at 19:31:10




Ein neues Projekt, eine alte Liebe: Die Hohlwelttheorie. Wir leben nicht außen auf der Erdkugel, sondern in ihrem Inneren. Die Welt ist nicht größer als die Erde. Die Sonne ist nur ein paar tausend Kilometer weit ebenfalls im Inneren. Deshalb müssen die Sonnenstrahlen gebogen sein, damit es Tag und Nacht gibt.
Jules Verne hat diesen machtvollen Mythos ersonnen, in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts haben ihn die Atlantisforscher Lang und Neupert wissenschaftlich untermauert, Esoteriker wie Jan van Helsing glauben heute daran. Eine Theorie, die auch heute im Internet, da gehört sie auch hin, ihre Anhänger findet.
Sind das alles nur Spinner? Ertappen wir uns nicht auch manchmal dabei, die Welt nur als Wahrnehmung dingfest machen zu wollen? Wir könnten, wenn vielleicht auch nicht im Inneren der Erde, so doch nur in unserem Kopf leben? Descartes konnte nur mit viel Gottesglaube und Wortgewalt die Brücke zwischen Wahrnehmung und Außenwelt bauen, sonst wäre auch er dem Sog des autistischen Soloipsmus verfallen, der so manchen seiner Zeitgenossen hinabgezogen hat: "Wir verlassen niemals das Reich unserere Gedanken³ (C. Conducell) und der derzeit im Kino seine Anhänger findet: Truman Story, Matrix.
"Ich bin drinnen³ (B.Becker).


lorenz schröter berlin, - 25.02.00 at 19:34:09




Everybody is a star, Elke. Sagt Aleister Crowley


Lorenz schröter, - 25.02.00 at 19:36:20




STAR-STATUS & MODE-SPECIALS
(possible side effects II)

Hair Loss
Puppy Love
Eyemuscle Weakness
Serious burn-like shedding of skin
Impotence

Only your local
SUPERSTAR
has the training to weigh the risk and benefits of a
MODE-SPECIAL

Benefits?

Grandpa said:
NEVER STIFF
Grandma said:
NEVER STICKY
Johnny said:
ENJOY THE SEASON!


tom kummer los angeles, - 25.02.00 at 21:10:18






Äh, Lorenz, was ist denn dann mit der Hohlen Erde, deren zwei einzige Ausgänge - wie Du weißt - am Südpol und unter dem tibetanischen Zentralmassiv liegen? Das hieße also, es gäbe drinnen in der Hohlwelt noch eine Hohlwelt. Und wenn das so ist, wie Du sagst, wo bleibt denn dann die Vril-Kraft?

Vielleicht ja hier:

www.vril.de

Cheerio


Christian Kracht Bangkok, Thailand, - 26.02.00 at 10:33:52




Ich nehme mir meist drei oder vier Bücher vor, schlage sie irgendwo auf. Dies ist die einzige Chance, die sie haben, und Fehler werden, wie man an Papst Sixtus sieht, nicht verziehen.
Cäsar starb in keiner Katakombe. Zu Cäsars Zeiten gabs ja nichtmal Katakomben.
Cäsar starb im Theater seines Erzrivalen Pompeius. Und daß Penny Lane, selbst als Name für eine Katze, besser klingen soll als Via Appia, sei dahingestellt.
Aus diesen Gründen, alle zu finden auf Seite 125, habe ich das Buch "Kometen" von Beuse nicht käuflich erworben.
Möglicherweise eine Fehlentscheidung. Möglicherweise.
Ebenfalls nicht gekauft: Das neue Buch von Hilbig.
Ebenfalls nicht gekauft: Das neue Buch von Treichel.
Ebenfalls nicht gekauft: Alle Bücher, die da sonst noch um mich buhlten, gestern im Hugendubel, am 25.Februar 2000. Und die bekamen nichtmal die
halbe Seite einer Chance.

Nur noch 5 Seiten, und ich bin fertig mit Flauberts "Lehrjahre des Herzens", Artemis-Verlag, Übersetzung: Walter Widmer.
Ich zögere das Ende hinaus. Wann wird mir wieder solches Glück zuteil?
Die ganze Schönheit und Beschissenheit des Lebens, komprimiert zur Wahrheit, eingebettet in Musik, sofern Sprache Musik sein kann und mehr als nur ein Gleichnis von allem.
So viel mehr. Danke, Flaubert.


HelK elysion, - 26.02.00 at 11:43:40




Wenn ich etwas gerade gar nicht will, dann ist das ein neues Leben.
Ich glaube, ich bin gerade zum ersten Mal richtig zufrieden damit.
Angekommen. Die Übergangsfrisur ist damit vorbei. Die Haare sollen weiter wachsen.
Von mir aus bis zum Arsch und ich binde sie zusammen und stecke sie auf dem Kopf fest.
Das soll so bleiben.

Heute im Queens Park, dunkle Wolken am hellen Himmel, ein lauer Wind, leise die Straßengeräusche, Stimmen, und trotzdem Ruhe bei gleichzeitiger Bewegung.
Eine grüne Wiese, Menschen sitzen unter kleinen Bäumchen, Äste biegen sich im Wind, dahinter hohe Häuser. Eine weiße Braut am See, Tauben, Glück und ich denke - jetzt ein Foto.
Ist das möglich, das alles ganz genau so mit diesem süßen warmen rauchigen Geruch auf ein Bild zu bringen? Ich halte die Kamera lange lange vor das Auge, als gäbe es einen bestimmten Moment abzuwarten und drücke ab, als ein schwarzer Vogel durch das Bild fliegt.


Elke Naters sukhumvit soi 21, - 26.02.00 at 13:04:48




Vulkanausbruch! Partikel verdunkeln den Himmel: Vielleicht. Magmablasen unter der Erdoberfläche, berichtet der Spiegel atemlos, können jederzeit ausbrechen. Gewitterwolken, erinnern mich an den Berliner Himmel, konturlos, grau, kein Regen. Der Rasen ist naß, Pärchen sitzen an Palmstämmen, sehen auf die Fontäne auf dem kleinen, künstlichen See. Ein Brautpaar wird abgelichtet: Für ein Magazin. Es sind zwei Männer, stark geschminkt. Tauben fliegen auf Kommando auf und ab und Mädchen schreiben in ihre Collegeblöcke.
Auf den Hochäusern, dem Emporium Kaufhaus, dem Queens Plaza und dem Rama Inn: leuchten die Signallampen, rot. Und aus ihrem Rhythmus wird eine Musik, träge und schwer.


Sven Lager - Bangkok, - 26.02.00 at 16:48:50




Sonne, warm, erste Eidechsen rascheln in toten Blättern,
die Krokusse blühen im Garten, im Wald zerstückelt ein
Jeepfahrer seine Frau, und alle Kreatur jauchzet.
Wie schön, daß wir ausgerechnet auf diesem Planeten
gelandet sind.
Und 100 Jahre FCB.
"Solange wir den Ball haben, hat ihn der Gegner nicht."
(Branko Zebec)


HelK säbenerstr., - 27.02.00 at 15:25:47




poolparty: halt!
pläne ändern sich. entweder 11.4. oder 10.4.
ort: münchen
genau wo: ?


s*pool - 27.02.00 at 17:12:22





Sonntag. Smog.
Oder ist es Licht, das durch meine Arme und die geschlossenen Augenlider sickert?


tom kummer los angeles, - 27.02.00 at 18:29:33




Sonntag. Wärme. Licht.
Auf dem Rücken meiner Wildjederlacke ist der Speicherplatz für Sonnenstrahlen unbegrenzt.
Ab und zu Wolkenfelder aus Südwest.
Unten am Neckar tollt ein kleiner Hund mit einem Ball herum.
Es gibt kein Leben unter grauem Himmel.
Am Nachmittag blinzele ich bei geöffneten Fenstern, die Sonne im Gesicht, in meinen Powerbook-Bildschirm, Arbeit an der frischen Luft.
Getränk des Tages: Himbeer-Bananenmilch.
Die Intensität der Dämmerungsfarben: Ach!


Eckhart Nickel Heidelberg, - 27.02.00 at 18:56:41




- Wie funktioniert das elektronische Ticketing?
- Profitiert Berlin vom elektronischen Ticketing?
- Ist es nicht umständlich, mit dem tick.et bei jeder Fahrt ein- und
auszuchecken?
- Fahre ich schwarz, wenn ich einmal vergessen habe ein- und auszuchecken?
- Muss ich beim Umsteigen jedesmal ein- und auschecken, wenn ich das
Verkehrmittel wechsle?
- Ich habe vergessen an einem gelben Gerät einzuchecken, kann ich jetzt an
einem blauen Gerät auschecken?
- Werden Fahrscheinkontrollen durchgeführt?
- Bin ich Schwarzfahrer, wenn der rote Balken leuchtet?
- Was bedeutet das Check-In am tick.et start für mein tick.et?
- Was bedeuten die Anzeigen auf dem Display?
- Was ist tick.et box für ein Gerät?
- Sendet das Gerät gefährliche Strahlen aus?
- Was ist denn ein Birdy?
- Ich habe gehört, dass man etwas gewinnen kann - worum geht es da?

Abb.: Bunkerberg im Volkspark Friedrichshain


Andreas Neumeister, Berlin, - 27.02.00 at 23:24:49




1
Berlin-Paris-Zürich. Eine Reisestrecke, die mich an die spöttische Bemerkung einer angeheirateten Tante erinnert, ich würde wohl nach dem Motto "Peine-Paris-Gifhorn" leben. Daß es nicht nett gemeint war, merke ich heute, fünfzehn Jahre später, auf dem Rückflug Zürich-Paris-Berlin. Der Anschlußflug hat Verspätung, und wartend habe ich Zeit zum Nachdenken. Früher dachte ich immer, die Tante beziehe sich auf mein gelegentlich prätentiöses Wesen. Damit hatte ich ganz gut leben können.
2
In Wartesälen überfallen mich die Ängste hinterrücks. Beim Arzt: es könnte Krebs sein. Im Flughafen: er könnte mich verlassen. Ich könnte ankommen, und er stünde am Gate. Merkwürdig, daß derlei schlechte Nachrichten nie Aufschub dulden. Einmal bekam ich ein Telegramm. Meine Ängste habe ich aus Erfahrung.
3
Im Bus zum Flugzeug zwei Halbfamilien: Mutter mit zwei Söhnen, Vater mit einem. Die Kinder, alle zwischen neun und elf, sind innerhalb von Sekunden tief im Gespräch über die verschiedenen Programme, die es auf GameBoys zu spielen gibt. Den ersten Satz, also, wie das Kennenlernen vonstatten ging, habe ich leider verpaßt.
4
Im Flugzeug saßen die Jungs in einer Reihe, die jeweiligen Eltern näherten sich in der anderen an. Das gab mir Hoffnung, und richtig: ich wurde vom Flughafen nicht abgeholt.
5
Sorry, David in Dortmund. Im Loop.


Carmen Samson Berlin, - 28.02.00 at 00:20:38

 




ABENDMAHL

Die Personen:
Ein Maler.
Ein Bildhauer, der als Baubühne für den Film arbeitet.
Ein Drehbuchautor, der von Übersetzungen und Lektoraten lebt.
Eine Schauspielerin, die nicht sagt, was sie macht.
Ein Filmemacher, der von Alexander Kluge ausgebeutet wird.
Eine Malerin, die schreibt, Filme macht, schauspielert. Und von Französischunterricht lebt.
Ein Schauspieler, der in einer Band spielt.

Die Handlung:
Suppe.
Couscous.
Wein.

Niemand redete von sich. Niemand wollte etwas wissen. Keiner wollte sich Mühe geben. Zwölf Diven. Please entertain me. Zwei zufällig hineingewehte Themen flackerten kurz auf -Potsdamer Platz, Gibt es männliche Musen?- Dann wieder Ödnis. Werden wir alle so? Werden wir alle so enden? Bin ich auch so?
Zwei neue Schimpfworte habe ich gelernt:
Turnbeutelvergesser.
Mädchenversteher.
Auch das bin ich.


lorenz schröter berlin, - 28.02.00 at 17:07:17




WORDS, JESUS!
(oder warum in Zukunft im Kino mehr gelesen wird)

Spike Jonze says: "I love words"
Paul Thomas says: "When you read words, it pulls you into the message"
James Cameron says: "The dramatic use of words on the BIG SCREEN is enjoying a surge in trailers and main titles"
Roland says: "The written word has become the hottest ticket in selling and telling part of a movies story"
Sofia says: "By reading it, you experience it. By experiencing it, you remember it"
Jerry Bruckheimer says: "Words sets your message apart from THE REST"

WORDS, JESUS
niemand bleibt immun


tom kummer los angeles, - 28.02.00 at 20:47:52




Das Display des Videorecorders macht sie grün, die Samstag Nacht. Ich liege an seinem Rücken, er schläft. Morgen früh, gegen halb acht, wird er den Fernseher anstellen, um eine Sendung für die Schule aufzuzeichnen, mein Tag wird also mit einer grünen Fee beginnen, die in einer Studioküche erscheint (im Ballonkleid aus den 80er Jahren, Holzflügel auf dem Rücken), um einer Taubstummen zu gebärden, wie sie richtig Müll trennt. Ich werde seinen Nacken ansehen (sehr schön, sehr) und mich fragen, wieso er nicht weiss, dass man am Sonntagmorgen einfach im Bett liegt, aber da steht er schon in der Küche, die Lloydschuhe knallen auf das Laminat - ob es mir etwas ausmacht, wenn er mal eben rüberfährt? Zu seiner Familie, die auf Photos immer so aussieht als wohne sie auf grossen, weissen, quadratischen Fliesen. Ich sitze dann an der Heizung und überlege, ob ich meine Tasche packen soll, aber er ist schnell genug zurück. Ausserdem weiss ich, warum ich hier bin. Wir werden mal eben nach Holland fahren, und in Enschede ahnt er, dass alle Menschen im Bett liegen, während wir durch ihre leeren Fussgängerzonen gehen. Ich mache ihm eine Freude und fahre Benz, so schlecht, wie er es erwartet hat, und er wird mich auf jedes Schild aufmerksam machen, das auf Radarkontrollen hinweist, obwohl ich genau so schnell bin, wie ich darf. Die postulierte Erotik des Langsamfahrens mit schnellen Autos gilt für ihn, nicht für mich. Ganz verloren wird er auf dem Beifahrersitz Angst haben. In Münster stehen wir dann vor dem Museum und werden nicht aussteigen können. Erzählen uns die Geschichten der Menschen, die vorübergehen. Den ganzen Tag macht in unseren Köpfen jemand Scan Disk. Ich wäre gerne wieder in der Wohnung. Dort aus dem Efeufenster warmer Wind. Man müsste einfach nur aus diesem Fenster sehen. Innehalten. Langsam werden. Und wüsste, was in der Welt vor dem Fenster gerade passiert: Zwei türkische Mädchen in der Ecke eines Kinderspielplatzes schieben ihre Haarsträhnen unter die Kopftücher. Eines von ihnen zerreisst einen Brief über dem Mülleimer aus Holz. Menschen, die in Museen vor Videorecordern sitzen und nicht wissen, ob sie Kunst sehen oder die Erklärungen dazu. Eine Frau, die auf einer Zugtoilette das Fenster öffnet, um die Hand in den Wind zu halten. Die Landschaft fährt in verschiedene Richtungen, wenn die Frau, oranges Tuch, grüne Bluse, zuviele blaue Schilder draussen auf der Autobahn, in den Spiegel sieht. Braucht man nur das Efeufenster. Innehalten. Langsam werden.
Immer noch Samstag Nacht. Grünes Displaylicht. Gleich kommt die Fee und trennt den Müll. Soll sie kommen. Ich gehe hier nie wieder weg.


Kathrin Glosch, OS, - 28.02.00 at 21:43:30




Frühling in New York.

Links und rechts würden einem Lektoren und Produzenten so eine Klischeegeschichte um die Ohren hauen - die weißen Todesschwadrone des Bürgermeisters mit dem Motto "We Own The Night" im Wappen ziehen durch die nächtlichen Strassen der Schwarzenviertel, terrorisieren ganze Nachbarschaften, erwischen einen Neger, entladen ihre Pistolen in den Burschen und sitzen dann weinend vor Gericht, reden über Pflicht und Schuld und Gott und Trauer und Familie. Der Bürgermeister treibt den Richter an, das Verfahren zu beschleunigen, schließlich wollen die Familienväter wieder heim, und so gibt es dann "nicht schuldig" in allen Anklagepunkten (Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung, fahrlässige Gefährdung Dritter). Die Polizei ist hochzufrieden. Auf den Strassen kocht der Zorn.

In der Sonntagspredigt fand der ehrenwerte Pastor Calvin Butts dann scharfe Worte, verglich New York mit Südafrika, und die eigentlich so friedliebenden Baptisten mit Nelson Mandelas ANC-Guerilla.

Weitere Schnurren aus den Annalen der Kontrollgesellschaft:

Schwangere Frauen werden jetzt bei der Blutuntersuchung im Krankenhaus ungefragt auf Drogen gestestet und bei positivem Ergebnis wegen "Abgabe von Rauschgift an Minderjährige" angezeigt. Die betroffenen Minderjährigen sind in diesem Fall die Embryos im Leib der Mutter.

Als das elfjährige Mädchen ihrer Freundin im Streit mit der Papierschere eine Locke abschnitt, kam die Polizei ins Klassenzimmer, legte sie in Handschellen und nahm sie wegen "schwerem tätlichen Angriff" und "Waffenbesitz" mit aufs Revier.


Andrian Kreye, NY, - 28.02.00 at 21:43:42







heute, ich meine gestern:
Erstveröffentlichungstag des neuen Steely-Dan-Albums

morgen, ich meine heute:
"Big Brother" geht auf Sendung
"Aktion Sorgenkind" heisst ab sofort "Aktion Mensch"

alles wichtig alles relativ alles relativ wichtig

Abb.: Dieter Thomas Heck am Ernst-Reuter-Platz


Andreas Neumeister - 29.02.00 at 01:56:02




Gestern abend Party bei Martina, die nur alle vier Jahre Geburtstag hat, am 29. Februar. Es ist eine dieser kleinen verwinkelten Altstadtwohnungen, deren Fenster quasi in Augenhöhe auf den Bürgersteig ihrer Hausgasse hinabblicken. Erinnerung an einen Satz aus meiner Studienzeit: "Der Sekt fließt in Strömen, es ist ganz interessant". Das war der Satz, den ein Partygast in mein damals als Reporter im Nachtleben stets mitgeführtes Mini-Tonbandgerät sprach, auf die Frage nach einem kurzen Kommentar zur Lage. Ein Trend-Geschenk: Mini-Polaroid-Kamera in Blau und Gelb. Schön dabei das wegreissen der papiernen Bilderzunge.
Martina, das Geburtstagskind, bündelt auf charmante Weise den ganzen übriggebliebenen Freundeskreis aus eben jenen Partytagen: Mats, der Fotograf, Meggel, der Architekt, Carlos, der Journalist, Matthias, der Zahnarzt, Ulrike vom Verlag, Kathrin und Arno vom Südwestfunk und Sabine von der Universität. Man verliert sich nie wirklich aus den Augen.
Mein "warum macht denn gerade keiner Musik?"-Retro-DJ-Set (aus der Erinnerung): Pet Shop Boys: West end Girls, Falco: Junge Römer, Rialto: Monday Morning, The Jam: Eton Rifles, Robbie Williams: vergessen, das achte Stück von der 97er CD, Oasis: Hello, Cardigans: My Favorite Game, The Cure: How Beautiful you are, Stakka Bo: Here we go, Pulp: Bar Italia. Der Rest: memory loss.
Am Ende (im Hintergund eine Endlos-Schleife von George Michaels "Roxanne"):
Scharade. Die schwierigsten Begriffe: "Gegengewicht", "Bimbes", "Ayuveda-Kur", "Kölner Aufstieg". Die meisten Lacher: "Poppenbüttel". Der nicht mehr zum Einsatz gekommene Begriff: "Bonusprogramm".
Taxi nach Hause.


EN HD, - 29.02.00 at 12:31:56