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pool #10 11.08.-19.08.1999
pool #9 / pool #11
Am Morgen nach dem Gewitter klebten die von der Sonne ausgedörrten
Birkenblätter wie Herbstlaub auf den nassen Wiesen.
Ich trage: orange unter hellgrauer Wolle zu olivgrün. Der Himmel reißt auf, das Wasser
wird klar.
LET THE SUNSHINE IN
Elke Naters Tjurkö, Sweden - 11.08.99 at 15:41:34
Wolken türmen sich, weiße saubere Explosionen, die mitten in ihrem
Quellen stehengebieben sind. Die Sonne hat es leicht, die Wolken kommen nicht bis zu den
Inseln. Sie halten an an der Uferlinie des Festlands und wir liegen da an diesem
strahlenden Tag, trinken Erdbeersaft und rauchen leichte Zigaretten. Die Kinder schieben
ein altes Surfboard durch das flache Wasser und schreien, wenn sie damit ins Schilf
kommen.
Die Wolken kriechen unten abgeflacht vorbei. Sie liegen auf einer großen Glascheibe, die
sie langsam nach Osten trägt. An manchen Tagen stehen sie still, stehen wie ein Kompanie
leichter Teigklumpen über dem Land, bis zum Horizont. Ich denke tatsächlich an die
süßen Brötchen, die man hier bäckt aus einer langen süßen Teigschnur, die verknotet
wird, wie sie geordnet liegen auf eine Backblech.
Die Umrisse der Stadt sind zu sehen, die deutsche Kirche mit ihren zwei Türmen, die Werft
mit den Kränen, ein Wassertank. Die Kirche, das Museum, die Bibliothek, alle sind sie mit
einem hellen Ocker gestrichen. Wie die meisten alten Gebäude sind sie flach und kastig
und in der Abendsonne sieht man ihre Farbe leuchten zwischen dem dunklen Grün der
Vegetation, das das Land füllt auf den Inseln und am Ufer. Und darüber kann man weit in
die Ferne sehen, unten den Wolken hindurch, bis zu einem Horizont, der sich irgendwo am
Nordkap krümmt, gelb und durchscheinend.
In der Nacht sehe ich noch einmal zum Sternenhimmel. Er ist blaß, weit weg und die Insel
ist still im Dunkel, der Wald, der vor unserer Tür steht. Am Morgen ist es der Regen, der
mit seinem kräuselnden Geräusch auf die Welt fällt, und ich denke wie muß es erst
sein, wenn nach dem Sommer jeder Tag hier so sein wird, grau und nah, zwischen
schweigsamen Farnen und Birken, die auch jetzt noch weiß leuchten.
sven lager tjurkö, - 11.08.99 at 15:44:41
Elke! Sven! Einfach: Bravo. Braaavo. Es geht! Wunderwelt.
Mein Paßwort ist das schönste, beste, lässigste. Da kommt IHR nie drauf! Das vergesse
ICH nie! So soll's sein. Salut.
Ansonsten?
1.) Gästebuch muß sein. Gleich aus, sagen wir, drei Gründen. Weil ich ein paar kenne,
die das Gästebuch lieber lesen als dieses Buch. Weil, glaube ich, alle das Gästebuch
lieber lesen. Weil ich das Gästebuch selber gi-ga-gähnend langweilig finde und in
Zukunft weiter Studien treiben möchte, WAS so langweilt. Weil dieses Buch natürlich auch
manchmal langweilt und wir DIREKTE Konkurrenz brauchen. Den dritten Grund habe ich jetzt
gerade vergessen. Ejal.
2.) Mann, war die Sonnenfinsterniss toll. Auch bißchen lasch und läppisch und viel zu
kurz. Aber für ein NATURereignis? Ja, sagenhaft. Was habe ich denn Natur bisher zugetraut
als das bißchen Regen? Das war die defintiv beste Naturerscheinung meines ganzes Lebens:
Es wurde - original! - in circa drei Minuten dunkel; eine Minute Dunkelheit; dann drehte
sich das Licht in ca drei Minuten wieder an. Ich würde sagen, auf der Liste der besten
Momente überhaupt steht die Sonnenfinsterniss auf circa 8077. Ein toller Platz! Mein
Freund, die Sonnenfinsterniss.
3.) Im Fernsehen fistelt ein rührendes Männchen zum "Naturschauspiel",
geschätzes Alter: 90! Zitat: "DieSonne rotiert! Die Sonne rotiert! Nich? Nich?"
Ja, weiß nicht, aber, warum auch nich? Das Vieh? Von Aufregung keine Spur. Brieftauben
dagegen: Für einen Moment verunsichert. "Die Nachtfalter-Falle hat nicht
geklappt." Och. Das ist ja schade. Das sagt so ein beleidigtes Natür-Männchen mit
lila Nachtfalter-Natur-Jacke. Nachtfalter können, wie oft in der Literatur zitiert, NICHT
- das is tdie Nachricht: nicht! - von der Finsterniß angelockt werden. Fistel. Fistel.
4.) Sonnenfinsterniss - zwei Lektionen: Es ist einfach ALLES INTERESSANT. Einfache Losung,
absolut ERSXCHLAGEND einleuchtend. Ich stelle mir zum Beispiel vor, daß jeder
Spiegel-Titel im Grunde genommen - vom Thema her - ein lebenslanges Studium verdient.
Neues Riesenthema: STUDIEREN (genau, an einer der deutschen Schluff-Universitäten)
müßte doch eigentlich DAS Tollste sein: Ist es nicht? Kann mir da einer, bei
Gelegenheit, vielleicht mal ein wenig ERFAHRUNG mitteilen? Wäre toll!
Zweitens: Es ist die ärmste, ärmste, ärmste Reaktion, das doof zu finden, was alle toll
finden. Anders: Man soll nie allein DESHALB etwas doof finden, WEIL es alle toll finden.
Da verpaßt man einfach was. Da wäre man der Depp. Beispiel Sonne. Beispiel Internet.
Beispiel Silvester 2000. WIR feiern mit! Wir nehmen die Herausforderungen an! Huhu! Haha!
Doof eincaven gilt nicht. Man muß sich ganz hinten anstellen, kämpfen, besser sein und
gewinnen. Zitat von "Mr. Auf Reisen": Arbeiten, kämpfen, siegen. Being Number
One: Is up to you." (Auswendig zitiert! Berichtigung erbeten!) Sieht jeder so? Gut.
Dachte ich mir. Dann bis bald.
Moritz von Uslar München - 11.08.99 at 20:50:45
Mittags war ich war mit meiner Familie im Westpark. Als die Dunkelheit
hereinbrach, verzog sich Simon in seinen Kinderwagen. Vögel landeten auf der Wiese, auf
der wir standen, und hielten sich still. Die vielen hundert Menschen, die da überall
herumstanden verstummten, ja, wirklich, ergriffen. Das Licht war violett, so ein Licht
habe ich noch nie gesehen, werde ich wahrscheinlich auch nie wieder sehen. In dem
Augenblick, als der Mond sich vollständig vor die Sonne schob stieg Ehrfurcht in mir auf,
richtig ernste, große Ehrfurcht. Es war das unglaublichste Naturereignis, das ich jemals
gesehen habe.
Georg M. Oswald München, Deutschland - 11.08.99 at 22:19:23
Ein dunkler Tag, vielleicht der dunkelste überhaupt. Im Mittagsgewitter
ein
jäher Blitz, da sich der Schatten über das Saarland schiebt. Wir stehen im
strömenden Regen im Garten der Töpfers in Saarbrücken, trinken Champagner aus
Epernay und können es nicht glauben, diesen trüben Dämmerungsfilm über uns
hereinbrechen zu sehen. Wohin nun mit den Sehnsüchten? Vielleicht ja hierher,
bald, wenn dieser Ort wieder ein Licht verspricht.
via mail Dr. Nickel am Tag der Finsternis, - 12.08.99 at 13:41:22
Es ist so einsam hier. Die Freunde alle virtuell. Der Alkohol knapp. Das
Bier dünn und nur in Dosen.
Wir verreisen allein aus dem Grund, um wieder gerne nachhause zurückzukommen.
Staunend stehen wir in der großen Wohnung: UNSERE Wohnung, die Kinder stürzen sich auf
ihr Spielzeug, ich lege mich glücklich in mein Bett. Alles ist wie NEU.
Die Potsdamer runter - Ecke Bülowstraße. Ist das toll. So eine Großstadt. BERLIN.
Und dann am Abend ins Kumpelnest: Hallo Cord, Hallo Harald, Hallo Ua, Hallo Bodo, Hallo
Lorenz, Hallo Ludger, Hallo Anette, hallo hallo hallo: ALLE!
Und endlich REDEN, die kann man auch anfassen und anschauen und es gibt Flaschenbier und
Wodka Lime. So ein LEBEN, so eine Freude.
- Und dann: beginnt die Stadt wieder zu stinken, die Freunde nerven, die Priebes stinken
und ich kann nicht mehr trinken.
Wir sehnen uns nach dem Süden nach Osten nach Westen. Nach dem Land, einer anderen Stadt.
Egal - nur weg. Um dann gerne wieder ZURÜCKZUKOMMEN.
Elke Naters immer noch Schweden, - 12.08.99 at 13:54:20
Seine Frau will nicht arbeiten. Das sagt mir der türkische Pizzabäcker,
nicht seine Frau, die vom Chef. Sie haben einen Laden mit Tiefkühlkost und dem Kleinkram,
den man auf einer Insel so braucht. Als sie wegen der Pizzaria anbauten, da mußten sie
Gitter vor den Türen und Fenstern anbringen, weiße Gitter mit je einem Segelboot drauf.
Wegen dem Alkohol. Sie haben Bier der Klasse drei, Wein aus Südafrika und sogar eine
Flasche Cinzano. Der Chef kommt vorbei mit einer Zange in der Hand. Er hat ein T-Shirt an
auf dem Ibiza steht, Jeans und Schlappen und er sieht müde aus.
Obwohl es kalt ist haben alle Schlappen an, die Familie, die gerade hereingekommen ist
sogar nur Shorts. Sie bestellen drei Pizza Opera und schauen sich die alten
Schwarzweißbilder an, die entlang der Wand den alten Steinbruch zeigen. Wir haben Hunger,
aber der Pizzabäcker erzählt uns sein Leben. In Jugoslawien hat er studiert und dann in
Lulea, ganz oben in Nordschweden, da hat er bei einem Freund gewohnt und bei dessen
Freudin, aber dann gabs Ärger.
Er schaut nur mich an mit seinem flachen freundlichen Gesicht. Ich kann mir denken was
für einen Ärger. Ob sie bei ihm nichts gestohlen hätten, versuche ich ihn abzulenken.
Nein, nein, der Alarm ging gleich an. Sie müssen mit dem Auto die Tür gerammt haben und
als sie rein sind ist der Alarm an, der ist wirklich sehr laut, da haben sie dann nur die
Zigaretten und das Wechselgeld genommen. Der Chef ist auch gleich gekommen, der wohnt
nicht weit, hat aber auf der Straße kein Auto gesehen. Es gibt ja nur eine Straße. Die
haben sich irgendwo versteckt. Er bringt uns Krautsalat und Getränke.
Ich stelle mir vor wie sie doch noch die Flasche Cinzano klauen und wie sie auf dem
Feldweg stehen mit gelöschten Lichtern und sie aufschrauben und merken, daß etwas ganz
anderes darin ist. Weil seine Frau nicht arbeiten will hat er seinen Freund den
türkischen Pizzabäcker angerufen, nur für den Sommer, sonst ist hier ja nichts los. Mit
einem Handwerker trägt er die verbogene Tür vorbei. Als wir einsteigen sehen wir durch
ein Fenster die Frau, sie sitzt vor einem Fernseher und raucht.
sven l. im norden, - 12.08.99 at 14:40:35
Verspätet ins Netz gestellt, aber dennoch:
London. Es regnet.
Sonntag war ich auf meinem geliebten Spitalsfield Market, einer riesigen Halle im
Nordosten, mit öko-multikulti food, trendy Klamotten, Mini-Fußballfeldern sowie vor
allem jungen Familien, Paaren aus aller Welt, die shoppen, klönen und frönen. Schon
wieder Kleider gekauft.
Jetzt bin ich im Haus in Wimbledon eingesperrt und kann nicht raus. Kein Schlüssel. Dumm
gelaufen.
Zwei tolle französische Filme gesehen: Chance or Coincidence/Hasards ou Coincidence. Vor
allem. Die blasierten britischen Kritiker gehören gesteinigt. Diesem Film seinen
assoziativen Verlauf vorzuwerfen ist Blasphemie. Regie: Claude Lelouch.
Gestern: Place Vendome. (Wo sind hier die Akzente auf dem keyboard?) Catherine Deneuve ist
wunderbar. Habe das Gefühl beide Filme sind für mich heute, hier und jetzt gemacht
worden.
Weiterer Topfavorit: The loss of sexual innocence by Mike Figgis. Aber das ist ja schon
alt, nicht wahr, Du mit den zehn Geboten?!
Ich schicke einen Gruß an die Mixküche und S. Kann ja nicht raus hier, geschweige denn
telefonieren. Palace prison. Werde schreiben.
Maike Wetzel London, England - 12.08.99 at 20:13:29
"Ich hasse den Frühling. Wenn die Paare immer so auf luftig und lau
und verliebt machen. Vielleicht kommt jetzt ja echt wieder die Jahreszeit, wo die Liebe
ein Zuhause will." Sabrina Setlur; über den Oktober
Moritz von Uslar München - 12.08.99 at 21:22:36
Der Regen fiel mir auf den Kopf und durchnäßte meine Jacke an den
Schultern. Am Himmel stand ein prächtiger Regenbogen. Darunter liefen Schafe.
Nachdem der Regen aufgehört hatte, überfiel mich ein Durst, der durch nichts zu stillen
war.
Naters, Nättraby, - 13.08.99 at 01:27:11
Die Fähre, die wir für Montag buchen wollen, hat gefährliche Fracht
geladen. WAS?
Das hätte nichts weiter zu bedeuten, sie wäre nur verpflichtet es mitzuteilen, sagt die
Frau.
Wir buchen für Sonntag.
Naters ebenda - 13.08.99 at 11:30:44
So, ich fahre jetzt eine Woche in den Schwarzwald auf die Hütte. Dort
gibt es: kein Kind, kein Telefon, keinen Fernseher, kein Internet, nur: mein Manuskript.
Heute morgen SZ-Magazin. Ich beneide Moritz um das Interview mit Tom Wolfe. Aber eine,
sicherlich korinthenkackerische, erbsenzählerische und deshalb wahrscheinlich wieder
Ärger hervorrufende Anmerkung kann ich mir nicht verkneifen. Der Mann, der Tom Wolfe zu
einem LSD-Trip einlud, hieß nicht Ken "Keasy" sondern Ken Kesey. Er war auch
kein "Führer" (lustiges Wort in diesem Zusammenhang) der Hippie-Bewegung
sondern ist nach wie vor ein großartiger Schriftsteller, der, das ist richtig, zusammen
mit Hunter S. Thompson und Tom Wolfe durch seine Schriften Einfluß auf die Hippies hatte.
Er hat zum Beispiel "Einer flog über das Kuckucksnest" geschrieben, das ist ja
nun kein unbekanntes Buch. Aber ich hör' schon auf. In bester Klugscheißerlaune, Euer
Georg M. Oswald München, Deutschland - 13.08.99 at 12:34:22
Euphorie, es geht weiter. Aschbombe in den Pool. Natuerlich habe ICH das
coolste Passwort, nicht Uslar, soviel steht fest.
Ihvah, you cannot fly.Shoko Asahara has predicted doomsday on august 11th. Laecheln,
nicken, verneigen. Shoko Asahara sitzt in Japan im Gefaengnis und muss fuer seine
Sarin-Attentate in der Tokioter U-Bahn buessen. Hat jetzt glaube ich auch Krebs vom vielen
experimentieren mit dem Chemiebaukasten. Ist schon lange fast blind. Da wuerde ich auch
auf schlechte Gedanken kommen.
Dann die feste Umarmung Europas. Sonnenfinsternis verpasst, der Sonne hinterher geflogen
anstatt entgegen. Story of my life. Telefon angeschaltet, sofort geklingelt, so muss es
sein. " Moin Leute " gehoert von Olrik und der Himmel ist stockdunkel auch ohne
Sonnenfinsternis. Es regnet in stroemen, die Spanier lispeln sexy durch die Gegend, jedes
Wort klingt wie eine kleine Exlposion.Besser gehts kaum.
Eva Munz Barcelona, Spanien - 13.08.99 at 14:03:57
Lieber Oswald, ist das gräßlich, wenn man Namen falsch schreibt. Uff!
Ach! Bekam gleich bißchen einen heißen Nacken vor Scham. Scheiße. Scheiße. Scheiße.
Die Schlußredaktion war damals ordnungsgemäß am Telefon, und ich war mir SICHER SICHER
SICHER, daß Kesey Keasy ist, nicht Kesey. Lektion: IMMER ALLE NAMEN CHECKEN. Schönen
Urlaub.
Moritz von Ussla München - 13.08.99 at 15:08:07
Juanvi traegt den Bart von Castro. Ulrika traegt den Lippenstift von
Chanel. Eva traegt Concealer von Clinique.Mark hat Jacket Kronen von Rolex. Lupo spielt
Musik von Cassius 1999. Willi dreht Blueten aus Marocco. Delphine flirtet mit Michael
Haussman. Victor Pornografico ist abwesend.
Eva Munz Barcelona, Spanien - 14.08.99 at 01:18:50
Der letzte Ferientag - was heißt hier Ferien? Das ist das große
Mißverständnis, wenn wir verreisen, dann sind wir auf Arbeit, 14 Stunden am Tag - ohne
Mittagspause - Kinder am Hals: der härteste Job der Welt. Schreiben wird zum Luxus, zur
Erholung, zum Urlaub. Ferien sind: Schreiben können. So wie der Georg jetzt auf seiner
Hütte.
Der Sommer geht in Schweden pünktlich mit dem 15. August zu Ende. Dieses Jahr schon
früher. Es ist kalt geworden. Heute der Drang noch einmal alles ein LETZTES Mal zu tun.
Sven versucht noch einen Hecht zu fangen, das Meer liegt still und grau, die Bäume
schütteln zum Abschied ihre Blätter ab. Ein Sommer geht zu Ende.
Ich trage: schwarz unter grau zu dunkelblau.
elke naters tjurkö, - 14.08.99 at 21:04:40
Ich stehe auf der kleinen Anlegestelle. Die Oberfläche reflektiert das
letzte Licht. Einzelne Regentropfen fallen hinein von den grauen Schleiern, die aussehen
wie die struppige Wolle auf einem alten Spinnrad. Böse sehen manche aus, riesig wie sie
lautlos über die Landschaft kommen während die Sonne noch ihre Oberfläche erhellt.
Stille, ich höre nicht einmal meinen Atem. Lecker sieht die Landschaft aus, das Wasser
ist aus einem sehr weichen Plastik, auf dem sich in Metallicfarben die untergehende Sonne
sammelt. Steine, die sich unter der Oberfläche zu verstecken suchen, werfen
atemberaubende Ringe. Wieso ist die Welt nicht untergegangen, frage ich mich.
Ich denke jedesmal zwei Dinge gleichzeitig, wenn jemand vom Weltuntergang redet: Scheiße,
was machen wir jetzt, und: So ein Schwachsinn. Unsere Freundin Sabine auf dem Land hat
Kartoffeln gepflanzt, Selbstversorgung, falls bis zum 12. 8. ..., der Impact, irgendein
Unglück, so stehts auch an den Resopalwänden der Toiletten.
Im meinem Kopf sind sie alle, die Katastrophenfilme. Und so eine komische Liebe zur Welt
entsteht bei dem Gedanken: Ach, bleib doch! Und dann schaue ich wieder auf die Wolken, die
jetzt unentschlossen mit ihrem glänzenden Regen über den Inseln stehen und denke, gut
daß es immer wieder Weltuntergänge gibt, sie machen so euphorisch. Dann fängt der Regen
wieder an.
sven l. sundet, - 14.08.99 at 21:06:22
Ich fuhr heute zu dem Strand, an dem Elke und Sven drei Monate wohnten. Es
roch nach Ihnen, warm und amuesant.
Christian Kracht Ko Samui, Thailand - 15.08.99 at 15:55:28
Ich fuhr heute zu dem Strand, an dem Elke und Sven drei Monate wohnten. Es
roch nach Elke und Sven.
Christian Kracht Ko Samui, Thailand - 15.08.99 at 16:04:53
Antje Dorn, Berlin - 16.08.99 at 01:02:34
So jetzt: ZUHAUSE
So Schön! Danke Kerstin und Nika und den anderen für die Blumen und den Wein.
Schönste Wohnung der Welt.
Auf der Heimfahrt fiel uns der Himmel auf den Kopf und es kübelte aus Eimern. Auf den
umgepflügten Feldern unzählige Möven. An den Straßen standen Schilder darauf steht:
KYLE
SORGE
TRÄNE 7
Es war ein Wettlauf mit der Zeit. Jeder dritte Autofahrer über 80. Sven raste durch den
Regen.
Wir gewannen.
Und jetzt: Wein, Badewanne, mein Bett, Kindergarten, Zeitung, Freunde.
Elke Naters, BERLIN, D - 16.08.99 at 01:30:06
Erstmal ein Bier in die zittrige Hand, eigentlich sollte ich gleich zum
Türken gucken, ja da gibts das Bier, richtiges. Das haben die Sozialdemokraten vermasselt
in Schweden, jeder denkt an Alkohol, die Menschen stauen sich in den staatlichen
Alkoholläden. Ganz neu da: Selbstbedienung, die Leute laufen Amok. Sonst steht man an
einem Tresen und wird bedient und ab und zu leuchtet eine Lampe, dann müssen sich alle
ausweisen.
Mit 140 über die verdammten schwedischen Landstraßen. Schilder sagen nie mehr als 90.
Auf der Fähre, fast hätte ich es gesagt, ein Nickelhimmel, ja Eckhart, ein Nickelhimmel
verdammt, eine Sonne die hinter düsteren Wolken versinkt und sie durchleuchtet wie eine
Röntgenmaschine. Innen drin Alienembryos oder nur noch dichterer Regen, umgeben von einem
leuchtenden Kranz aus unschuldigem wolkenweiß. Noch nie gesehen sowas, vorher.
Irgendwie geht das Licht nicht, nur Aufblendlicht und die Trucker leuchten und blinken uns
wütend hinterher. Ich suche mir Familienkutschen, die vollbeladen sind, damit ich sie
nicht von hinten blende, beharrlich. Einer versucht zu entkommen in einem Ford Sierra,
keine Chance.
Ich muß an Chris Christopherson denken. Überall auf der Welt sieht man ihn auf Trucks,
indischen Schmutzfängern und thailändischen Kühlerhauben. Ein Mann mit einem Bart, der
ein wenig besser aussieht als Chuck Norris, die Ärmel hochgekrempelt oder mit
Spiegelsonnenbrille. Jetzt kenne ich den Film. Ein Bulle sagt zum anderen: 'Ich hasse
Trucker.' Auf der Fähre haben die Trucker einen eigenen Raum mit ganz viel Aschenbechern.
Am Buffet eine Schale Weintrauben, 'Nur für Fernfahrer' steht drauf.
sven l. - on the road jack, - 16.08.99 at 02:00:24
Beim Reisen und beim Lesen erfährt man eine neue Welt. Man weiß nicht,
wie die nächste Bucht aussieht, was die nächste Seite bringt. Wenn wir ein schon
gelesenes Buch wieder lesen, orientieren wir uns darin wie in einer bekannten Stadt.
Literatur ist der Anreiz zum Wegfahren, seit es keinen Goldrausch mehr gibt. Ah, Timbuktu!
Wie der Polarforscher Robert F. Scott steht der Schreiber vor dem blanken Nichts, der
grauenvollen weißen Leere. Er muß einen Weg durch das Unbekannte finden. Den Pol, den
Roman.
Okay, auch ich war auf Reisen. Klettern in den österreichischen Dolomiten. Ein Wasserhahn
für die Hygiene, abends Karten spielen und ab 1000 Meter über dem Meeresboden wird
geduzt. Eine Woche Matratzenlager beim Deutschen Alpenverein. Sieben fremde Menschern, 24
Stunden. Da lernt man sich kennen. Einer schnarcht, alle furzen.
Es gab ein Pärchen, Stefan und Gaby. Sie ein EDV-Mäuschen mit rosa Rüschenbluse und
sehr still. Er konnte seinen Rand nicht halten. Er wußte alles, alles besser, immer.
Indische Götter, Kinetik, Schweizer Offiziersmesser. Jede seiner Bewegungen kommentierte
er, wie vernünftig sie seien. Seine Rede war Ich, ich , ich.
Stefan hatte richtigen Druck, wenn er nicht ständig die Welt aufbauen konnte mit
Ich-Sätzen wie eine Sandburg würde er wahrscheinlich implodieren.
Alle haben ihn gehaßt, aber er hat es nie gemerkt. Manchmal klappte es beim Klettern
nicht richtig, dann babbelte er vor sich hin, und nachdem er schließlich doch noch
angekommen war, stellte er befriedigt fest: War doch ganz einfach. Oder: Gewußt wie.
Stefan war ein Physiker, ein Dioden-Wichser, die haben eine Vorliebe für Ausdrücke wie:
Quick. Seufz. Und Sprüche wie: Sprach der Scheich zum Emir...
Alle haben ihn gehaßt, aber er hat es nie gemerkt. Stefan war ein Pedant, ein Streber,
der unbedingt die sächsische Elbsandstein-Schlinge ausprobieren mußte, weil unser Lehrer
das einmal gezeigt hatte. Alle warteten, bis Stefan endlich den blöden Knoten in eine
Felsspalte gepreßt hatte. Seine Freundin Gaby stand stundenlang mit dem Sicherungsseil
unten, während wir zu Mittag Schokolade aßen. Wenn es zurück zu Hütte ging, rannte er
vorwärts. Er mußte unbedingt erster sein. Gaby kam dann eine Viertelstunde später an.
Sie hat sich nie beschwert. Wenn Stefan arbeitslos werden sollte, wird er sie mit einem
Beil erschlagen.
Lorenz Schröter Karlsbader Hütte, Österreich - 16.08.99 at 11:54:36
Der Himmel über Berlin: Sonne mit Wolken. Schawarma Frühstück und dann
in den Zeitungsladen. Dachte irgenwie, da müßte überall was drinstehen über pool über
uns über mich, wo wir doch so lange nicht da waren.
Vorabdruck von LÜGEN in der Zitty. Mit ganz schlimmer Illustration. Die Illustration ist
NICHT aus dem Buch. Heiß ich Grass?
Danach in den Buchladen. Nicht nach meinem Buch gesucht, sondern nach MESOPOTAMIA. Gab es
noch nicht. Werde ich mir natürlich NICHT kaufen, lieber Christian, sondern schön von
Herrn Löcher-Lawrence zuschicken lassen. Was ein cooler Name.
Schöne Geschichte von Lorenz. Hätte Stefan glaub ich mit dem Beil erschlagen.
Wo sind denn ALLE?
Mir ist das auch zu ruhig hier. Melle hat schon recht. Aber Melle schreibt zuviel. Viel
zuviel. Kann kein Mensch lesen. Schade, manches würde sich lohnen. Das Gästebuch wird
zum Alptraum. HASS. Was tun?
HIER fehlt das WESENTLICHE. Schön wars, als es zur Sache ging. Da fing es an richtig
Spaß zu machen. Bin selbst nicht besser.
Ich geh jetzt los, noch welche einladen.-
Elke Naters, Berlin, - 16.08.99 at 12:40:23
Es ist so amuesant, im Gaestebuch herumzulesen. Vielen Dank, dort
draussen, fuer diese schoenen, gut geschriebenen Eintraege.
Christian Kracht Ko Samui, Thailand - 16.08.99 at 14:50:58
melle schreibt nicht zuviel. zuviel. textmachine. gut. da können andere
nur noch blöd hass hass hass aneinanderreihen. ken kesey, lsd im orangensaft, shaun
cassidy, weiter weiter weiter.
(ps: ich würde das ganze auch mal gerne von thailand aus lesen!)
poolboy sven.l., - 16.08.99 at 16:23:15
Liebe Tante Elke, ich habe leider versäumt Dir mein Wohlgefallen
angesichts Deiner Mail kundzutun. Da ich gerade entdeckt habe, daß ich doch nicht vom
Webgeschehen abgeschnitten bin, tue ich dies hiermit kund.
Maike W. unter dem Regen, - 16.08.99 at 22:20:51
Treffen der auserwählten "Meisterschüler" an der
Filmhochschule: Einer prägt soeben den Begriff der sechs Apostel, den celebrity Tutoren,
die unters Studentenvolk, haha, unter genau zwölf gepickte Studenten geschmissen wurden.
Heute sollte die Diskussion irgendwo zwischen Storyboards "ja oder nein?!" sowie
Förderungs-, FilmGeldPolitik, Künstler als solche und handwerkliche Menschen gaukeln.
Ich mische mich da nicht ein, zum einen, weil ich mich in Gruppen über vier Personen
generell nie einmische, zum anderen, weil ich keine Lust habe für andere Fragen zu
klären, die ich mir selbst bewahren will. Nicht die Antworten, sondern die Fragen.
Die sind mir viel zu wichtig als das ich sie leichtfertig festlegen würde.
Es gibt ja keine Antworten.
Es gibt nur beispielsweise die Frage, was hinter den Begriffen, die wir so willfährig
austauschen ("konventionell", "kommerziell", "ideenlos" und
ihre entsprechenden Umkehrungen) steckt.
Ich mag nicht hervorblubbern, was erzählerische Mission sein sollte.
Ich will erzählen. Weil ich da Gott auf dem Papier bin. Weil ich da spielen kann, Weil's
Spaß macht.
Nur wenn ich mich immer weiter frage, wie ich was erzählen will, entsteht was. Ich will
diese Frage FÜR MICH klären und für niemand sonst. Und ich will mir auch keine
theoretischen Gerüste/Übersetzungen ausdenken müssen, das können andere tun.
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Wenn man an einer Hochschule studiert (oder wie auch immer man es nennen will), die mit
ihrem Auswahlverfahren ein legendäres Brimborium veranstaltet (obwohl aufwandsmäßig
u.a. weit übertroffen von den Berlinern), muß man sich im Laufe der Jahre eine gute
Antwort überlegen auf folgende Fragen:
a) War das nicht schwer "reinzukommen"?
b) Was "bist" du denn dann, wenn du fertig bist?
c) Wann bist du "fertig"?
Es können Tips und Vorschläge für gute Antworten abgegeben werden. Der
"Beste" erhält ein Freisemester.
Zusatzfrage:
d) Du schreibst und machst Filme. Was willst du denn nun eigentlich? (Unterton: Leg' dich
gefälligst fest, du machst uns verrückt.)
Bin ich Metzger, oder was?!
Maike Wetzel vor der letzten U-Bahn, - 16.08.99 at 22:43:01
Und was hast du gemacht in der Nacht? Fragt Anton heute Morgen.
Was meinst du?
Na du warst doch eingeladen. Was hat der Mann gesagt?
Der Mann hat gesagt: Elke, du siehst aber heute hübsch aus.
Und was hast du dann gesagt?
Danke und jetzt möchte ich ein Bier.
Elke Naters Zuhause - 17.08.99 at 11:21:13
Jetzt NEU: STEFAN BEUSE
bald am pool
pool - 17.08.99 at 11:33:52
Die Bergmagazine feiern die Natur als Gegensatz zur Zivilisation, nur
sieht die Natur dabei genauso aus wie ein Titelbild von Gala. Der Konsumterror wütet
schlimmer als bei Vogue, auf einer Seite `Bergpanorama´ stehen mehr Markennamen als
Moritz von Uslar, Christian Kracht, Ulf Poschard und Rebecca Casati in einer Viertelstunde
zusammenbringen: Mammut, Saleva, Dachstein, Troll, Ortovox (=Gucci der Berge)...
Mit der Todessehnsucht in den alpinen Magazinen ergibt das eine seltsame Mischung. Fast
wie bei American Psychovon Brett Easton Ellis. Keine Seite, in denen nicht der Tod
gefeiert wird: Steinschlag, Lawinen, Gasvergiftung, Stürze. Überall Marterl an den
Felsen, Erinnerungen an Verunglückte und Tote. Viva la muerte, wie die Faschisten sagen.
Auch unserer Bergführer erzählte immer wieder von Freunden, die es erwischt hat. Ein
halber Meter Kohle nach Blitzschlag. Er scheint mehr tote Freunde zu haben als ich
lebende. Er bekam dabei diese weinerliche-pathetische Stimme, `So ist das Leben´.
Jörg, so hieß unser Bergführer, war 53 Jahre alt und sah aus wie ein braungebrannter
Heiner Geißler. Er trug hautenge knielange Legggins, ein knappes Leiberl und 70er Jahre
enge Unterhosen. Er war mal Sozialarbeiter und macht jetzt Heilpraktiker.
(Der Vorteil vom Journalismus gegenüber Literatur ist ja, daß man Klisches leben lassen
kann).
Zuviel frische Luft hat ihm jede Form von Dialektik aus dem Hirnkastel gepustet. Die
Natur, das Blümchen, war ewig und das Leben. Das, was wir in den Köpfen haben, gehört
nicht zur Realität und auch das Militär nicht zum Leben, sondern zur Vernichtung.
(Weinerliche Stimme).
Meine Sicherungen, Klemmkeile, Mauerhaken, hat Jörg stets als lebensgefährlich
bezeichnet und daran gerüttelt aber sie nicht aufbekommen. Bis zum letzten Tag hat er den
beiden Mädels in unserer Gruppe alles abgenommen. Als mein Kamarad an der Seilschaft
einen Superfehler gemacht hat -er hat sein Seil ausgehängt, an dem er nachklettern sollte
und das Seilende kam ohne ihn bei mir oben an- wurde ich ausgeschimpft.
Nach drei Tagen hatte ich es kapiert: Jörg mag mich nicht. Ich bin das nicht gewöhnt.
Lorenz Schröter Karlsbader Hütte, Österreich - 17.08.99 at 11:36:10
DANKE, Elke, für den GROSSARTIGEN Störstreifen um meinen Bauch: »Jetzt
NEU: STEFAN BEUSE«, das hab ich mir immer gewünscht; da sollten sich die Verlage ein
Beispiel dran nehmen. »JETZT NEU: ELKE NATERS. Ab sofort mit 30% mehr Inhalt« oder:
»Der neue BEUSE - Jetzt mit noch mehr Buchstaben«, DA WÜRDEN DIE KASSEN ABER KLINGELN -
»Christian Kracht: Jetzt 15 Markennamen pro Druckseite«; hee, MELLE, wie wärs mit einer
Liste der 10 BESTEN UNGEDRUCKTEN BUCH-BANDEROLEN, wär das was?
Im Glückskeks an der BP-Tankstelle stand heute: "In Komplimenten ist Sparsamkeit
höflich." Ab sofort höre ich auf, an Horoskope zu glauben und die ESOTERIK HEUTE
aus dem Briefkasten der Naturheil-Frau unter mir zu klauen.
Stefan Beuse Hamburg, Deutschland - 17.08.99 at 12:53:48
Sehr geehrter Herr Werner Löcher-Lawrence,
falls Sie das hier zufällig lesen, das könnte doch gut sein, nicht? Bitte schicken Sie
mir umgehend 10 kostenlose Exemplare von Christian Krachts Anthologie Mesopotamia. Ich
habe nur zwei bekommen! Was soll denn das! Mit bestem Dank und freundliche Grüßen,
Moritz von Uslar, München - 17.08.99 at 14:33:59
Dank meiner pool-Goldcard endlich wieder im goldbeletterten
MGM-Executive-Area. Hier ist Monsun, das Netz zeigt "Warten auf Antwort..." und
weil mein Laptop rechnet, während ich schreibe, macht es keinen Spaß. Daher Nickel:auf
Reisen. Erst Dänemark, dann Bangkok. 0 Bytes pro Woche, blockiert. Auf bald. Und bis
dahin hören: Scritti Politti: Anomie & Bonhomie.
Eckhart Nickel Heidelberg, Unter - 17.08.99 at 15:43:20
Habe gerade Ihren Namen in die Suchmaschine eingegeben, Herr Melle. Weil
ich so neugierig bin. Und, was glauben Sie, was ich zu lesen bekomme? - Der einzige
Treffer für "Thomas Melle" führt ins Gästebuch der Kurverwaltung
St.Peter-Ording.
Was Sie dort schreiben, lieber, hochgeschätzter Melle, stimmt mich allerdings
nachdenklich. Ich zitiere wörtlich:"St.Peter-Ording ist spitze!"
Herr Melle? - Sie sind gar nicht so ein Poser wie ich dachte. Sie sind ein wirklicher,
ECHTER Menschenverächter. Sie haben meinen Segen.
Stefan Beuse Hamburg, Deutschland - 17.08.99 at 15:56:21
Lieber Herr Löcher-Lawrence, falls sie das hier lesen, sie lesen doch
pool, oder?
Vielen Dank für die 20 Freiexemplare von Mesopotamia. Aber warum so viele?
Ich weiß gar nicht wohin mit den ganzen Büchern.
Freundlich grüßt,
Elke Naters Berlin, - 17.08.99 at 19:54:24
Stefan Beuse, Dr. Melle kann Dir ja leider gerade nicht antworten. Auch
weil er sich gerade im Kreuzberger Sanatorium 'Am Görlitzer Park' von den Anstrengungen
einer Fingerkuppenüberreizung erholen muß. Und weil ..., na? Er ist übrigens gar kein
Menschenverächter, er ist sauber gekleidet und meldet sich am Telefon mit seinem vollen
Namen. Die Brotreste spart er auf für die Hasen, die er am Abend im Park zu füttern
pflegt.
sven lager berlin, - 17.08.99 at 20:28:23
Jörg Fausers 'Rohstoff' verschlungen. Verschlingen heißt zuviel von
einem guten Buch zu lesen, über den Punkt hinaus einer Aufnahmefähigkeit. Verschwendung
also, den Wein verschütten, den man trinkt. Das ist so mit guten Büchern. Kopfschmerz
davon, Glück. Jemand der so ein Leben mit so einer Klarsicht beschreibt, einer der im
'Schmalen Handtuch' steht zischen den ganzen anderen verlorenen Trinkergestalten, statt
mit seiner hübschen Freundin im Bett zu liegen, statt eine Revolution mitzumachen, die
von vorneherein von Spießern bestritten wurde.
Am Anfang von Rohstoff steht: kam durch einen tragischen Unfall ums Leben. Trieb mir fast
die Tränen ins Gesicht, gestern erzählte Cord, wenn Fauser im Schumanns in München
saß, ließ er sich danach mit einem Taxi zur Autobahnauffahrt bringen und machte dann
seinen Spaziergang entlang der Standspur. Ein Laster ohne Licht nahm ihn eines Tages mit.
Sven L. USA - 17.08.99 at 20:29:51
Jetzt auch NEU: Ralf Bönt
bald am pool
pool - 18.08.99 at 00:58:19
1. Störstreifen, Revolution von Spießern. Revolutionen kommen immer von
rechts, was man erst später merkt, und es stellt sich die Frage, ob sie überflüssig
sind wie Charisma. Aber wir wollen so was nicht so hinrotzen!
Der gemeine Künstler hat heutzutage ein bis zwei Kinder, keine unhübschen dazu, und lebt
nicht getrennt. Ob ich deshalb eingeladen wurde, Freunde? Oder ist das hier ein
Gewinnerclub? In so einen soll sich jeder retten, das meine ich ganz ernst und bedanke
mich, Sven und Elke! Den Stefan habe ich ja auch sehr ins Herz geschlossen in
Fürstenfeldbruck, vielleicht wegen seinem abgründigen Lächeln. Hoffentlich trete ich
Dir nicht zu nahe, Stefan! Bist Du denn auch ein Gewinnertyp? Wo sind denn die ganzen
Arbeitsfreien ohne Modem hier, für die muß doch auch irgendwo ein Platz sein? Naja.
Norbert Niemann steht nicht auf Botho Strauß, ob er deshalb privates aus der
3sat.Literatur.Redaktion gleich ins Netz stellen darf? Ohne seinen Informanten vorher zu
fragen? Und dann nur die Hälfte preisgeben, Norbert, da hättest Du aber alles erzählen
müssen, oder hat Heiner (Link) das gekürzt? Was machen wir denn jetzt? Soll ich das zu
Ende erzählen?
2. Gestern abend lief ich aufs 'Wohnzimmer' zu, Schliemann- Ecke Lettestraße. Es sind
noch immer so viele Leute da, daß man kucken muß, wie man vorbeikommen kann. Ich gehe
also so auf die Ecke zu und denke an die Zeitungen im Eckstein, und kucke hoch und denke,
kuck an: das ist doch Tanja Dückers da auf der Ecke. Was macht denn die hier, aber okay,
das ist auch so ihre Szene im Wohnzimmer, denke ich, und konzentriere mich mit dem Kucken,
und als ich fast auf der Ecke bin, sehe ich dann, das ist nicht Tanja. Ist wahrscheinlich
auch in Barcelona. Vorfreuend auf die Zeitungen im Eckstein, in der Hoffnung, daß nicht
wieder alle zu tief in die Zeitungsleiste geklemmt sind, so daß ich sie herusfummeln muß
und anschließend wieder hinein, biege ich in die Lette, gehe die Lette runter, will kurz
vor der Lychener die Straßenseite wechseln. Einen Fuß habe ich quasi schon in der Luft
über dem Pflaster, muß man sich vorstellen, die Zeitungen im Kopf und so weiter,
vielleicht komme ich sogar bis zu den Magazinen heute abend, da biegen zwei Personen aus
der Lychener in die Lette, eine schiebt ein Fahrrad, lange glatte schwarze Haare, lustiger
Hut: Tanja. Mit ihrem barcelonesischen Freund. Ich glaube eigentlich nicht an morphische
Felder.
3. In der Literarischen Welt stand, daß Amerikaner glauben, daß Europäer ein Problem
mit der Körperpflege hätten. Das ist kraß.
Ralf Bönt New York, - 18.08.99 at 10:19:48
In Hamburg will man immer sofort was unternehmen, damit man das Hamburg
nicht so
merkt. Tennis spielen. Gestern wollte ich unbedingt Transzendentale Meditation
lernen. Dem stand allerdings der Infoabend, der jeden Mittwoch stattfindet im
Wege. Die Maedchen haben Pommes-Frites-blonde Haare. Ganz kraeftig und
glaenzend. Sie sehen wahnsinnig sauber aus diese Hanseatinnen. Ich will immer
sofort duschen, wenn ich neben einer stehe. Kommt selten vor, weil ich keine
kenne. Die Jungs dazu voellig unpassend mit zu dicken Koteletten, Tocotronic
T-Shirt und so einem unerklärlichen Sprechgroove, der aus nasalem Nuscheln
besteht. Und dann staendig dieses NA!?
Tina ist nicht blond.
ICH: "Ich glaube Du bist Britta".
TINA: "Leider nicht. Scheisse, das waer soo cool.
Britta ist so eine coole Sau."
spaeter:
TINA: "Das mit der Anarchie klappt ja leider nicht, weil man am Ende doch
immer die ganzen Spacken am Hals hat
Eva Munz Hamburg , Deutschland - 18.08.99 at 10:26:36
Melle soll aber wieder antworten können, Sven. Gerade weil er gut
gekleidet ist. Gerade weil er Enten füttert. Und weil er St.Peter-Ording Spitze findet.
Auch Patrick Bateman war gut gekleidet, Sven, und man sieht ihn geradezu vor sich, mit
seinem Restbrot im Central Park, wenn es da überhaupt Enten gibt. Ich hoffe, nicht. Ich
glaube, Enten würden meine Vorstellung vom Central Park komplett über den Haufen werfen.
Warum ist denn das verdammte Gästebuch zu? Und warum holt Ihr Britta und Melle nicht
endlich rüber? Um ein Gegengewicht zum Pool zu haben?
Ralf Bönt: Natürlich haben Europäer Probleme mit der Hygiene. Du hast mich doch
kennengelernt. Meinst Du, so ein abgründiges Lächeln fliegt einem einfach so zu?
Nein, Ralf. Es ist das Ergebnis jahrelanger Nachlässigkeit in den elementaren Bereichen
täglicher Hygiene. Da kannst Du sicher ein Lied von singen. Du hast eine starke
Brustbehaarung. Und natürlich bin auch ich froh, daß Du hier bist. Auch, wenn Du daran
zweifelst. Denn manchmal sammel ich altes Brot. Ich sammel es jeden Tag. Ich tu es in eine
Plastiktüte, und wenn sie voll ist, gehe ich in den Park und warte, bis Heiner Link
(www.heinerlink.de) vorbeikommt, der mir gerade per e-mail eine Morddrohung geschickt hat,
weil ich bei POOL mitmache. Ich warte, bis er bei mir ist, dann verwandel ich das Brot in
zwei Viertel Roten, und alles wird gut.
Stefan Beuse HamburgerSchule, HintenLinks - 18.08.99 at 12:08:31
Tja, lieber Ralf, wenn Du dann nicht doch noch eine visionäre Begegnung
mit Tanja Dückers gehabt hättest, hätte ich jetzt schlau tun können und sagen: Am
Samstag mit Tanja D. telefoniert, sie fährt bald nach Japan. Neid. Ich will da auch hin.
Maike Wetzel München, - 18.08.99 at 14:38:14
Gute Frage: wen lädt man ein, wen nicht.
Man muß man auf eine Ausgewogenheit achten, daß sich nichts zusammenklüngelt, die
Freunde und die Paare auseinandersetzen. Eben alles, worauf man als gute Gastgeberin
achten muß.
Damit Bewegung in den POOL hineinkommt, haben wir neue Teilnehmer eingeladen. Und damit es
bewegt bleibt und um uns die Entscheidung leichter zu machen, für eine begrenzte Zeit:
Zwei Monate, dachten wir uns. Dadurch fährt sich nichts fest.
Elke Naters, Berlin, - 18.08.99 at 15:00:34
und ganz NEU: REBECCA CASATI
pool - 18.08.99 at 16:15:11
Also gut. Auf vielfachen Wunsch: Heiner Link hat mir NICHT mit Mord
gedroht. Er hat nur ein bißchen die Nase gerümpft. Vielleicht hat er sie sogar bloß
leicht gekräuselt. Und wahrscheinlich hab ich mir das alles nur eingebildet.
Ach ja, zur Vorbeugung noch Folgendes: BRUSTBEHAARUNG finde ich toll. Besonders die von
Ralf Bönt. ("Ralf! Alles klar?!" - Marcus Braun, FFB) An keiner Stelle wollte
der Autor dieser Zeilen den Eindruck entstehen lassen, daß Brusthaare einer besonderen
hygienischen Aufmerksamkeit bedürfen.
Und noch was: kauft Heiner Links Buch. Es kommen darin viele schöne Frauen und viele
saufende Männer vor. Es läßt sich aus Heiner Links Buch viel über das Leben lernen. Es
heißt »Affen zeichnen nicht« und ist im Reclam Verlag Leipzig erschienen. Man bekommt
es in jeder gutsortierten Buchhandlung oder unter www.amazon.com.
Stefan Beuse Hamburg, Deutschland - 18.08.99 at 17:05:58
liebe Elke, lieber Sven - so ist das also!
Sven, Dich habe ich eben nicht erkannt am Telefon. Das tut mir sehr leid, vor allem, wenn
man bedenkt, daß wir wahrscheinlich Weihnachten zusammen in Thailand verbringen werden.
Die Teilnehmer des »pool« scheinen sich überhaupt ständig an den
Weite-Reisen-ferne-Länder-Orten dieser Welt aufzuhalten. Über die zwei Monate, die ich
im pool zu Gast sein werde, steht fest: ich nicht. Ich werde hier sitzen, auf dem grauen
Bürostuhl auf dem grauen Teppich des SZ-Magazins in München.
Lieber Christian: Vor mir liegt ein Foto mit zwei Jungs, im Park, auf Fahrrädern, in Peek
und Cloppenburg, mit vielen bunten Luftballons der »Gelaterie Gino«. Das ist eine
wunder, wunderschöne Metapher, auf das Leben und auf die Mode auch ja, aber sag mal: Du
hast mir den Gesichtsausdruck geklaut. Von einem Polaroid, das vor ziemlich genau zehn
Jahren unter dem Motto »Die 99 heißesten Teenager« auf den grauen Steinstufen vor der
Schwulendiskothek »Front« entstand und unsere Bekanntschaft begründete. Es ist genau
dergleiche, über den Du Dich seitdem mokierst. Na warte.
rebecca casati münchen, deutschland - 18.08.99 at 19:40:58
1. Tja, Maike, die Tanja. Und die morphischen Felder.
2. Eben im Prater wurde mir brühwürfelwarm erzählt, daß Elke und Sven heute im
Räumungsverkauf waren. Da könnt Ihr mal sehen. Ulrich Mühe soll am selben Tisch gewesen
sein, habt Ihr den bemerkt?
3. Max Frisch hat behauptet, die Schweizer hätten ein Problem mit ihrer Körperpflege.
Sie stände im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Raumpflege. Kennt sich jemand mit Lacan
aus? Ich glaube, der kann da helfen. Aber Stefan, ich ahnte ja, daß es zu weit ging. Ihr
in Hamburg seid immer so distanziert und reagiert dann gereizt. Das mit dem Gewinner hat
mich ehrlich interessiert, aber vielleicht gehört das nicht in die Öffentlichkeit.
Letztens beim Skat haben wir eine Stunde über Spielertypen diskutiert. Ich bin überhaupt
kein Spieler. Ob man Spieler ist oder nicht, hängt überhaupt nicht vom Beruf ab. Die
unbedarftesten Angestellten sind mithin die größten Spielsüchtigen. Können nicht
loslassen. Das kleinste Risiko reicht zum Rausch. Bist Du ein Spieler? (Wüßte ich
wirklich gern.)
Ralf Bönt New York, - 19.08.99 at 00:05:49
1: Was ist das hier für eine Höflichkeit? Stefan, genauso wie Moritz und Georg, nicht
plötzlich die Reibung wegnehmen! Ganz nett sein. Danke Heiner Link für deine netten
mails (an Elke). In der Öffentlichkeit betasten sich Schriftsteller und Künstler
manchmal so vorsichtig wie Staatssekretäre. Beschimpfen wäre dumm, aber die Wahrheit ist
auch angebracht.
Brustbehaarung? Da fragt mal Prof. Melle, der ist ja nun wirklich stark behaart UND
Kreuzberger. no, lassen wir das.
Ich habe ihm geschrieben, daß das Gästebuch zu ist, da waren zuviel Leute, die sich für
LITERATUR interessiert haben, einfach ekelhaft.
Das ist es auch was den pool ausmacht, machen sollte, um mal Licht in die sehr sehr
simplen Hintergründe von pool zu bringen, wie und warum wir wen einladen. Eben nicht eine
'Seite für Literaturinteressierte' zu sein, nicht dieses ausschließliche Ding zu
betreiben. Es geht wirklich um die Mischung und ALLE Teilnehmer schreiben nur für eine
bestimmte Zeit. Vor allem weil es ja nicht nur den pool gibt, sondern auch anderes im
Leben.
2. Zum Beispiel den Räumungsverkauf bei Kramberg. Für Frauen ein ganzer Saal mit
reduziertem Schnickschnack, für Männer vier paar Schuhe und drei Karottenjeans von
Gucci. Kudamm. Gegenüber der Doorman vor Jil Sander, der genauso aussieht wie der vor dem
Apollo Theatre. Ulrich Mühe und ich studieren gerade die Socken, die von
achthundertfünfzig auf zwölf Mark runtergesetzt sind, da kommt Tanja Dückers rein und
es gibt auch schnell Ärger, weil man ihre Visacard nicht nehmen will. Sie stellt sich mit
ihrem Handy in den Eingang und telefoniert auf französich mit ihrer Mutter. Heiner Link,
der Doorman des Kramberg bittet sie etwas leiser zu reden und Elke und ich schlüpfen ins
Freie, die Taschen voll mit Pradaunterwäsche, die, völlig genial! aus recyceltem Papier
gemacht ist.
3. Nach dem Räumungsverkauf startet das 'Gästebuch' wieder, NOCH größer und NOCH
moderner!
sven lager ich sitze mit meinem seidenen kimono auf dem balkon, schlecke ein glas nutella und geniesse den blick über den centralpark, - 19.08.99 at 09:50:11
1. Lieber Ralf. Du bist überhaupt nicht zu weit gegangen. Das mit dem
"abgründigen Lächeln" ist das Netteste, das jemals zu mir gesagt wurde. Das
meine ich ernst. Ganz und in echt todernst. Ich war sogar so gerührt, daß ich gestern
abend noch ein wenig in meiner Fibel (Icks) blätterte. Was ich dazu dachte, sag ich jetzt
aber nicht, sonst beklagt Sven wieder den Verlust von Reibung. Übrigens völlig zu recht.
Wir sind ja nicht hier, um uns gegenseitig die (E-Wort, Melle) zu schaukeln.
2. Ja, Ralf, ich bin wirklich ein Spieler. Eine Zeitlang sogar krankhaft und exzessiv.
Wenn ich jemals das als Vorschuß kriegen sollte, was ich am Blackjacktisch verloren habe,
kann ich erstmal die Beine hochlegen. Aber seit fast 10 Jahren bin ich
"trocken". Heißt: keine Casinobesuche mehr. "Spieler sein" ist
natürlich eine Lebenseinstellung, aber das kann man in andere Richtungen kanalisieren.
3. Spieler spielen, um zu verlieren, heißt es. Da ist was dran. Und genaugenommen steckt
darin eine tiefe Lebensweisheit.
4. Pool ist nicht dazu da, Lebensweisheiten auszutauschen.
5. Pool ist dazu da, um tagesaktuell den Standort von Tanja Dückers zu lokalisieren.
Also: ab morgen werde ich mit Tanja Dückers drei Tage lang dem Autorentreffen von Heiner
Link und Norbert Niemann in Rendsburg beiwohnen. Zugegen sein werden u.a. auch Julia
Franck und Thorsten Krämer. Und natürlich wird Tanja Dückers alle zwei Stunden einen
neuen albernen Hut tragen.
Stefan Beuse Hamburg, Deutschland - 19.08.99 at 10:57:06
1. Wenn das mit dem Lächeln das Netteste ist, mache ich mir langsam
wirklich Sorgen um Dich, Stefan. Vielleicht kommst Du einfach mal bei uns vorbei, die
Frauen spielen mit den Kindern Wohnung abreißen, und wir zwei gehen runter in die Luna
Bar und trinken einen Apfelsaft. Du weißt doch, daß ich ziemlich ruiniert bin und keine
Drogen mehr zu mir nehme? Wir könnten dann die Sache einmal besprechen. Ich frage mich
beispielsweise, ob Du den Icks bezahlt hast. Und wenn nicht, wer das ermöglicht hat. Das
zarte hineingestreute Lob habe ich logisch logisch herausgehört. Danke. Von Dir habe ich
nicht mal ein Buch hier, was mein Einsamkeitsdesaster deutlich dramatisiert. Du hast ja
meine Adresse, abgesehen davon, daß sich die Gastgeber nicht so aufführen sollen, als ob
sie den Umgang freier Künstler untereinander moderieren könnten. Sind einmal keine
echten Funktionäre da!
2. Das mit dem Spieler war richtig interessant! Gilt das auch fürs Soziale?
3. Ich habe die Rechte auf eine Einteilung in Punkte und kassiere von jedem Kopisten ab
jetzt einen Heiermann. Hab mir wegen Pool schließlich echten Kopp gemacht. Und was Tanja
damals in der Lettestr. über die Wilde 13 (Wer hat sich das ausgedacht?) gesagt hat,
behalte ich für mich. Besitze schließlich Takt. Stefan, warst Du damals auch in dem
Trash-Buch von Heiner? Hast Du keine Rüge in der SZ dafür gekriegt? Du Hund. Hau ihm auf
die Schulter von mir, wie ein Kumpel, okay, willst Du das für mich tun?
Ralf Bönt New York, - 19.08.99 at 12:23:49
Hey, die NEUEN tun sich zusammen und nennen sich FREIE Künstler.
Hier ist keiner FREI. Wir sind die Funktionäre, wir sind der GOTT vom pool.
Von einer Minute auf die andere können wir dich zum SCHWEIGEN bringen.
Natürlich ist pool DER Platz, um Lebensweisheiten auszutauschen. Erst recht, wenn sie
sich um die elementaren Grundlagen der Körperpflege drehen.
So wüßte ich gerne, warum meine Haare nach dem Waschen erst so fluschig aufgebauscht
sind und dann sofort zusammenfallen, wenn ich was dagegen reintu, und aussehen, als hätte
ich sie seit Wochen nicht mehr gewaschen. Einen lustigen Hut tragen ist, finde ich, keine
Lösung.
Elke Naters Tokyo, - 19.08.99 at 13:18:12
1. Ich habe einen unbegrenzten Vorrat an Fünfmarkstücken in meiner
Gesäßtasche, Ralf.
2. Natürlich hab ich den ICKS nicht bezahlt. Das war ein weiteres nutzloses
Presseexemplar von Thomas Tebbe.
3. Was Tanja Dückers über die "13" gesagt hat, kann ich mir denken.
4. Sie hat recht.
5. Meine Kinder sind total aggressiv. Sie würden nicht nur Eure Wohnung verwüsten,
sondern auch Deine Frau und Deine Kinder.
6. Ich mag keinen Apfelsaft.
7. Bitte lies mein Buch nicht. Du würdest nur wieder den Drogen anheimfallen.
8. Lies das nächste. Ich mach es grad fertig. Man kann es lesen, ohne Drogen dabei zu
nehmen.
9. Klar war ich in den Trash-Piloten. Aber die SZ hatte schon bessere Gründe, mich
fertigzumachen.
10.In Heiner Links Buch steht der Satz: "Die Vögel flogen in jenen Tagen wie
geworfene Eisenkugeln an den Fenstern vorbei."
11.Auch Heiner Links Buch habe ich nicht bezahlt.
12.Was machst Du eigentlich in New York? Ledig-Rowohlt-Haus?
Stefan Beuse Hamburg, Deutschland - 19.08.99 at 13:33:55
Was heißt überhaupt dieses zeigefingerhafte und leicht angeekelte DIE
NEUEN, Elke, sollen wir uns jetzt vor die Klasse stellen und Mutproben bestehen, um
dazuzugehören? - Ich dachte, vor GOTT sind alle Menschen gleich?
Was Deine Haare angeht, kann ich Dir das Shampoo mit Original SALZ AUS DEM TOTEN MEER aus
dem Bodyshop empfehlen. Danach fühlen sich Deine Haare überhaupt nicht mehr fluffig an.
Dafür verlierst Du aber nach und nach Deine Freunde, und das Netteste, was man nach einer
Zeit zu Dir sagen wird, ist, daß Du ein abgründiges Lächeln hast.
Stefan Beuse Hamburg, Deutschland - 19.08.99 at 13:54:37