loop # 199 / loop # 201 | loop Archiv #200 (16.6.-30.6.2004) | www.imloop.de |
summer of loop |
Siya
hamb'
e
ku
kha
nyen'
kwen
khos
Hesifa singt ersten Sopran - 30.06.04 at 21:56:43
om
so hum
ham
yam
ram
vam
lam
Goldmund - 30.06.04 at 17:52:13
ich bin auf geregung, es wird ziemlich spannend
bratz_milch - 30.06.04 at 14:04:57
Hat jetzt erst einmal nichts mit der Aufgabenstellung zu tun, ist schöner:
"der Pop-Scheitel verrutscht"
Sasa - 30.06.04 at 10:05:00
shakes
Goldmund - 30.06.04 at 05:38:44
Goldmund shaks it up - 30.06.04 at 05:38:06
Ich danke, Sasa, fuer die klaerenden Worte.
Eine Aufgabe vielleicht?
Schreiben Sie uns eine Geschichte, einen Text, als Kolumne versteckt, in dem zwei Personen sich 'so aufeinander stuerzen, dass es gar nicht mehr gut sein kann'.
Ach, TAR, fuer sie dasselbe, aber verwenden Sie doch bitte 'Honk If You're Horny'. (Alternative: someboy is 'missing the tranquility of solitude'.)
Natuerlich ist TARs Aufgabe viel gemeiner.
TomTom - 30.06.04 at 04:46:37
00:03:49 - GüTeE: Hallo Paris, bei 'standard'... s.o.
03:59:04 - Hella: Hallo ihr Guten aus dem TB, insbesondere GüTeE: nuu bin ich auch hier gelandet. Guter Platz im Netz. Bis die Tage!
13:34:26 - GüTeE: Hallo & welcome! Hatte gestern Kopfschmerzen und war erkältet. Ich lese den Schluß von 'Der Ekel' in zwei Zügen. Auf Seite 141 der Beweis: ich habe den Roman schon einmal gelesen;)
00:24:27 - GüTeE: Tacitus. W. Benjamin: Einbahnstraße
20:13:08 - GüTeE: Bücher entstaubt;) Gefunden, was ich unbedingt noch lesen will!
00:46:50 - GüTeE: Joseph Winkler: Der Ackermann aus Kärnten - starke Prosa! War außerdem ein zweites Mal (nach Jahren) in diesem tollen Antiquariat;) Olle Griechen, Jaspers: Erstausgabe von 'Was ist Wahrheit', Tacitus (sieht häßlich aus, is' aber alles drin;), Shelly, Benjamin's Baudelaire-Buch, Murphy (hab' ich wohl schon gelesen) - ach ja, und ich komme wieder ins Internet :-)
23:28:39 - GüTeE: 'Klingsors letzter Sommer' von H. Hesse, 1919
23:05:27 - GüTeE: Weiter in Benjamin's Einbahnstraße: Walter B. ist ein Poet! Lyrische Sätze, rhythmische Perioden: ein Sprachmusiker. Das Buch ist von 1928 und hat sicher Adorno's 'Minima Moralia' beeinflußt; zu Bloch gibt es sicher auch Bezüge.
00:46:55 - GüTeE: Mark Twain: Huckleberry Finn abgebrochen. G. Grass: Im Krebsgang. Alte Griechen und Römer: Martial's Epigramme, Lukian - will ich lesen und Catull, Archilochos
01:05:23 - GüTeE: Starke Texte: 'Die Krise des Geistes' (Paul Valéry, 1919/22); Thomas Bernhard: 'in hora mortis' / Archilochos-Fragmente, G. Hauptmann: Bahnwärter Thiel (tragisch), Michael Kramer (modern, 20. Jh.) / Harry Levin: James Joyce (lesbar, 1941/59)
21:22:46 - GüTeE: Menander: Komödien Fragmente
22:01:12 - GüTeE: Menandros: Der Misanthrop (darin das 'Ist ein Mann in Brunn gefallen-Motiv', das auch bei Hans Sachs vorkommt.
23:39:47 - Locke: Hallo
23:41:01 - Locke: wollt eigentlich nur mal reinschauen....
01:47:42 - GüTeE: Hallo, schön / Karl Krolow: Alltägliche Gedichte, Robert Schindel: Immernie, Walter Benjamin: Charles Baudelaire, the Buch
22:56:50 - GüTeE: N. Gogol: Taras Bulba, A.brecht Dürer: Schriften, Briefe, Gedichte etc., `Cechov-Kurzgeschichten (nun endlich kann ich sie genießen: sie beruhigen mich) 2 Novellen von Hartmut Lange: Die Stechpalme, Die Reise nach Triest, Halldor Laxness (beide Lektüren sind von Zeitungsartikel beeinflußt), G. Murray: Euripides und seine Zeit (interessant!)
00:22:45 - GüTeE: Cato, Kallimachos, Plinius d. J., die FR
01:12:49 - GüTeE: michael lentz' muttersterben anfangen, dann aber Andreas Maier's Wäldchestag richtig gut finden (der lag schon länger auf Eis)
19:56:57 - GüTeE: Sven Lager im Gras, Alfred Schnittke: Über das Leben und die Musik
23:26:42 - GüTeE: 'im Gras' beendet: bin nicht enttäuscht, gute Prosa! Charles Taylor: Das Unbehagen an der Moderne
22:37:25 - GüTeE: rainald goetz: krieg - Hans-Ulrich Treichel: Fr. Poetik-Vorlesungen
02:19:26 - GüTeE: Julien Green: Der andere Schlaf, eine ICH-Erzählung. Volker Hage: über Max Frisch. Ich war heute auf der documenta11. Davor 2 Wochen unterwegs in D. mit dem Auto: Urlaub!
17:31:51 - GüTeE: 'Moira' von J. Green beendet: sehr genossen, ein mich überraschender Schluß. Als erstes Buch von ihm las ich 'Louise', damals erst gut 5 Jahre frisch. Weiter mit Primo Levi --
00:04:20 - GüTeE: : 'Ist das ein Mensch', Siegfried Lenz: 'So zärtlich war Suleyken' (zerfleddert: ein Schulexemplar wohl noch, mehrmals gelesen) Ruth Klüger: 'weiter leben' (hielt ihr einmal die Tür auf, als sie kam; vor einer Lesung)
00:10:41 - GüTeE: Winkler, Cechov, Laxness, Lentz, Maier, Schnittke und Goetz nicht weiter gelesen, nicht zu Ende.
11:46:24 - GüTeE: Max Frisch: Montauk, Wolgang Bächler: Der nächtliche Gast (6. Lektüre), 2 frühe Theaterstücke von M. Frisch, Alfred Jarry: Ubu Roi, ü. Hubert Fichte + Erz., Hans Henny Jahnn: Die Nacht aus Blei (8. Lekt.)
23:53:16 - GüTeE: Simenon auf der Couch / Harold Brodkey: Die Geschichte meines Todes / Thomas Richner: Der Tod in Rom - Eine exist.-psychol. Analyse... / Mikael Niemi: Populärmusik aus Vittula
22:31:42 - GüTeE: Moritz Baßler: Der deutsche Pop-Roman / Die neuen Archivisten
22:53:47 - GüTeE: Georg Klein: Barbar Rosa, Horst Bienek: Gleiwitzer Kindheit (Gedichte/2.Lektüre) Thomas Kling: nacht. sicht. gerät / Durs Grünbein: Grauzone, morgens
23:39:27 - GüTeE: Günter de Bruyn: Preussen's Luise, Max Goldt: 'Mind-Blogging' - Evening Post, Peter Stamm: Ungefähre Landschaft + Agnes, Horst Bienek: Reise in die Kindheit (mind. 2. Lektüre)
01:46:18 - GüTeE: Barocklyrik / H. Bienek: Werkstattgespräche mit Schriftstellern (6. Lektüre z.T.)
23:39:36 - GüTeE: work in progress - Walter Kempowski: Alkor, Michael Stille: Möglichkeiten des Komischen in der Musik, Thomas Groß: Berliner Barock (Popsingles)
18:31:14 - GüTeE: Rainald Goetz: Rave / Manuel Montalban: Das Quartett / Harry Mulisch: Augenstern / Wolf Haas: Auferstehung der Toten / Louis Begley: Lügen in Zeiten des Krieges
22:01:39 - GüTeE: B.S. Johnson: Albert Angelo
23:08:24 - GüTeE: William Kotzwinkle: Hot Jazz Trio
01:12:39 - GüTeE: Raymond Queneau: Stilübungen, Daniil Charms: Zwischenfälle
23:27:21 - GüTeE: Robert Gernhardt: Im Glück und anderswo - Sebastian Haffner: Geschichte eines Deutschen - Raymond Carver: Würdest Du bitte endlich still sein, bitte... - Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff - Helmut Krausser: Februar ['02]
23:53:42 - GüTeE: Botho Strauß: Kaldewey - Escher/Strauss: Johanna Spyri - Friedo Lampe: Septembergewitter
23:54:58 - GüTeE: (div.: engl. poems, Ringelnatz) Walter Kempowski: Uns geht's ja noch gold
00:18:35 - GüTeE: Hella Streicher: Hoehere Welten
00:22:37 - GüTeE: Arno Schmidt: Brand's Haide - Michel Foucault: Das Hoffräulein - Julio Cortázar: Andrés Favas Tagebuch - Hans Magnus Enzensberger: Kiosk - Helmut Krausser: UC
01:29:46 - GüTeE: Helmut Krausser: Schmerznovelle - Peter Stamm: Blitzeis - Wolfgang Hildesheimer: Zeiten in Cornwall - Robert Schumann: Aus Kunst und Leben (1945)
15:15:53 - schroeder: Aufstieg und Fall des Hauses Windsor - WILSON A. N., mit hübschem Schutzumschlag ...
15:16:11 - schroeder: Schutzumschlag
01:40:53 - GüTeE: Marguerite Duras: Moderato Cantabile - Benjamin Lebert: Der Vogel war ein Rabe - Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders - Siegfried Lenz: Mutmaßungen über die Zukunft der Literatur, Fundbüro - Erich Fried: Das Unmaß aller Dinge - Friedrich Dürrenmatt: Gespräche Bd. 1, Literatur und Kunst, Der Besuch der alten Dame, Pilatus, Der Meteor, Der Sturz, Die Physiker, Play Strindberg, Frank der V.
23:37:37 - GüTeE: F. Dürrenmatt: Die Wiedertäufer, Matthias Altenburg: Die Toten von Laroque / Die Liebe der Menschenfresser, Max Frisch: Der Mensch erscheint im Holozän, Wilhelm Genazino: Die Obdachlosigkeit der Fische / Das Licht brennt ein Loch in den Tag / Der Fleck, die Jacke, das Zimmer, der Schmerz, Wladimir Kaminer: Russendisko, Feridun Zaimoglu: Leinwand
21:42:20 - GüTeE: Vladimir Sorokin: Ljod. Das Eis - Nick Hornby: 31 songs - W.G. Sebald: Die Ausgewanderten
00:22:22 - GüTeE: Frank Goosen: liegen lernen - Sven Regener: Herr Lehmann - August Stramm: Gedichte - Kurt Schwitters: Anna Blume und ich - Rainald Goetz: Jeff Koons - Julia Franck: Bauchlandung
22:30:44 - GüTeE: Christoph Hein: Landnahme - Franz Kafka: Der Prozess - Theodor Storm: Pole Poppenspäler - Wilhelm Raabe: Drei Federn - Uwe Timm: Kerbels Flucht
23:41:11 - GüTeE: Imre Kertész: Roman eines Schicksallosen, Barbara Honigmann: Roman von einem Kinde, Uwe Timm: Das Rennschwein Rudi Rüssel, Katja Lange-Müller: Die letzten Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei, Heinz Friedrich: Mein Dorf, Peter Handke: Falsche Bewegung, Lore Lorentz (M. Morlock): Marschmusik für Einzelgänger, Stan Nadolny: Er oder Ich
GüTeE - 30.06.04 at 00:04:57
Katja Lange-Müller: Die letzten Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei
Heinz Friedrich: Mein Dorf
Peter Handke: Falsche Bewegung
Lore Lorentz (M. Morlock): Marschmusik für Einzelgänger
Stan Nadolny: Er oder Ich
GüTeE - 29.06.04 at 23:50:45
Schön, weil ich las das Interview gerade dort. Haben wir etwa gemeinsam gelesen, das Interview dort. Vielleicht zeitgleich an gleichen Kommata genuckelt?
Sasa - 29.06.04 at 19:56:51
http://www.freewilliamsburg.com/july_2003/newsom.html
TAR - 29.06.04 at 19:53:54
Ich opfere mich auf für Joanna Newsom.
Sasa - 29.06.04 at 19:45:28
Die Liebe des Dieners Zeich zur prinzessin Ungeduld
am weideplätzchen trafen sie sich
ungebunden
staken leuchtende zitronen in dornbüsche
wie reizbar!
schnell schossen käfige direkt auf sie nieder
wie im märchen
sprach der diener
flegel
rief die prinzessin
und dann
küss mich
warum
fragte er
und sie
lippengrüsse
er schmolz danieder
ich habe einen neuen hut
schrie sie plötzlich
und ihr wars als öffne sich der himmel
und spucke auf diese wahrheit
er aber ging zu ihr flüsterte
gehen wir die zeit ist um
man wird es uns krumm nehmen
der palast ist voller leute
sie werden heuer heiraten
den alten eherbrecher dankbert schuldig
ich kenne ihn gut
er schuldet mir geld
ich werde es heute bekommen
vielleicht reise ich ab
auf immer
ich möchte sie gerne noch einmal sehen
wir könnten uns unter dem dachstuhl treffen
und sie
unter dem dachstuhl
das ist eine schlechte gewohnheit von dir
mit allen frauen unter dem dachstuhl
gibt es keine anderen orte
du willst gehen
also gehe
ich halte dich nicht
aber ich lege dich in ketten
und abends besuche ich dich
wir werden uns gute scherze leisten
und sex haben wie hungrige tiere
und er
ich grinse nicht auch wenn es so aussieht
alles steht nur auf dem papier
ich erkenne ihre lippen
sie sind von der allergöttlichsten sorte
wie gerne würde ich ertrinken
und ich möchte dass sie mir dabeizusehen
und sie
gerne sehe ich zu und pfeif ein lied
vielleicht habe ich auch gürkchen in der hand
oder mir fällt die zeile einer dichterin ein
oh nimmermehr der lippen viel der münder
der mir lieb ist jetzt der ansporn zu jener
guten alten zeit die ich trag in mir
meiner kleinen seele wehe
ich werde diesen tag so schnell als möglich vergessen
und wandel umher weil ich gut gewachsen bin gibt
man mir hände
ich beruhige sie in dem ich sie nehme
ich füge meinen leichtsinn hinzu
die geräusche wechseln sich ab
schon höre ich die tränen der wachsamen
die ein buch aufschlagen und mich lesen
er:
welche dichterin blies dir diese worte
an dein ohr
wie kommt es dass ich bei jedem wort
glaubte
du hättest sie geschrieben
sie:
hab sie auch geschrieben in der nacht
als man im hof den salzstreuer fand
ich dachte wie die ulmen wachsen
und ob man im heu das feuer wohl
versteckt wenn die nacht mit mir
durch feuchte träume eilt
schatten rannten voraus
der dachstuhl wurde storniert
man teilte sich sätze
hatte müh und not
an etwas grobschlächtiges zu denken
sie:
was bist du von beruf
er:
diener
sie:
ich bin prinzessin
scher dich weg
mir ist jede gleichheit gleich
ich bin ungerecht denn
ich möchte dich spüren
weißt du was ich mit spüren meine
er:
ich weiß es
ich soll sie betrachten
sie:
windschiefe gestalt
zieh dich aus
er:
aber warum
es ist doch noch hell
sie:
dann tue ich es eben
prinzessin zog ihre kleider aus
und plötzlich stand sie da
mit einer zigarette im mund
er:
du rauchst
sie:
und du?
er:
ich gehe weg von dir
so weit entfernt bis
ich nicht mehr weiss
wo ich bin
sie:
weisst du`s jetzt?
er:
was
sie:
wo du bist
er:
ich weiß es nicht
sie:
dann bleib hier
und komm näher
zieh deine lesebrille aus
wirst jetzt nichts lesen
er:
aber eine seite noch
besonders klug
sie:
nein
fallen soll das blatt
und deine ringerhosen
komm pack dich
schaufel mir ein nest
wir suchen die liebe
wir werden sie finden
oh still soll die erde stehen
um unser beben zu sehen
in den läusenestern lagen sie umher
wie stille panzer
nichts reizte sie mehr
"alles schon dagewesen"
eumelten sie herum
"aber er hat eine beule am kopf
das ist immerhin interessant"
alle gähnten und waren wieder still
sie:
und?
er:
ich war so unruhig
habe ich dir wehgetan
sie:
du hast mir deine unruhe geschenkt
das musste wehtun
er:
oh bekleide mich ein wenig durch diese mondnacht
sie:
besser wir ziehen uns an
ich sehe von weitem meine verwandtschaft kommen
schnell sind die zwei angezogen
die verwandten fuchteln mit den händen als trügen sie leichentücher
und die kinder die hinter ihnen liefen sahen alle so aus als hätten sie ihre hausaufgaben nicht gemacht
von der ferne blitzten die berge
verwandtschaft.
wehrtet den anfängen
wie findest du diesen satz prinzessin?
prinzessin:
irgendwie logisch
verwandtschaft:
er ist auch logisch
wir wollen morgen alle mit dem kanu nach berlin reisen
prinzessin:
viel glück
vielleicht fangt ihr fische was denkt ihr?
verwandtschaft:
wir werden handtücher in den fluss werfen
mal sehen was passiert
prinzessin:
es ist schön zu verreisen
diener:
soll ich tee servieren
verwandtschaft:
ja tee bitte und bitte schokolade
prinzessin:
süßer bengel
süsser stengel
süsser kerl
süsser merl
verwandtschaft:
merl?
prinzessin:
hab ich merl gesagt
verwandtschaft:
zuhause sitzt ein mann
der dich haben will prinzessin
er hat socken in der hand
komische launische socken
da haben wir uns lieber aus
dem staub gemacht
prinzessin:
wie trägt er sein haar
oh sagt es mir
verwandtschaft:
er trägt sein haar in der linken
jackentasche
damit will er dir beweisen
dass er einst welches hatte
prinzessin:
was trägt er in der rechten?
verwandtschaft:
die ringe
es sind drei
merkwürdig oder
prinzessin:
ein versicherungsbetrüger!
oh ich will sofort zu ihm
(vorhang geht runter....der erste akt ist vorbei....jetzt ist es zeit für zuckerwatte und gespräche....man kann sich auch auf die toilette setzen und über dinge nachdenken, aber das ist am ende jeden selber überlassen)
TrollenFalle derersteAkt - 29.06.04 at 16:24:09
Trost bis zur BesinnungsLosigkeit
'kriech endlich aus Deinem dreckigen Loch',
eine Stimme von hoch oben dringt in meine exzessive LangeWeile:
dass man beim Gehen die Beine bewegen muss,
links rechts links rechts undsoweiter blablabla
(wer auf die Idee kommt, mir den Rollstuhl zu empfehlen, den werd ich töten).
die ewige Wiederkehr des andauernd Gleichen,
nehmen wir den Gang zum Klo, Hose runter urinieren Hose wieder hoch,
lähmende LangeWeile.
einen Wunsch nach WegSein, WegSein, WegGetretenSein,
und heute abend werde ich mich trösten
bis zur Besinnlungslosikeit.
mone hartman - 29.06.04 at 15:07:25
Nach dem Schock im Freitagstraining, als eine 40 Kilogramm schwere, riesige Boxenkamera Jaguar-Teamchef Bobby Rahal nur knapp verfehlte, qualifizierten sich die Schumacher-Brüder zum ersten Mal gleichzeitig für die erste Startreihe.
°~°
Fast zeitgleich plädiert er dafür, das Folterverbot für Polizisten zu lockern.
Sasa - 29.06.04 at 13:20:57
der poet sitzt auf einem stein
aber es genügt ihm nicht
er möchte auf drei steinen gleichzeitig sitzen
aber es genügt ihm nicht
er möchte auf einem felsen sitzen
doch das genügt ihm nicht
er möchte auf der spitze deiner zunge liegen
TrollenFalle dadada - 28.06.04 at 17:27:03
Sasa & TAR,
bitte besorgen Sie sich so schnell wie moeglich eine Ausgabe des Romans The Kite Runner von Khaled Hosseini. Ich verspreche Ihnen, es wird Sie nie verlassen.
TomTom - 28.06.04 at 06:39:57
Ich versuche Nicklas von Bueren zu langweilen, mit einem Gespraech ueber das Elsass, waehrend sein Bruder Sri vor Austern fuer mich posiert. Die Zouk Bar DJs: belagert von Alyssa Miletti, Sophia, Isabelle, Liz.
Liz, ganz unglaublich duenn und blond und grausam stylisch, in rot, sitzt spaeter auf einem Jim Thompson Sofa und sagt mir wiederholt, wie graesslich es ist, das Sofa und die Party und alles, ob wir nicht ins Spasso gehen sollen, aber wir sind unter keinen Umstaenden Mafia Chic an diesem Abend, und ich bringe ihr einen Weisswein nach dem anderen, waehrend ich – zwischendurch also – aufgetuermte Frisuren fotografiere, als Errin ins Sukhothai kommt, zurueck vom Spasso, kleinste blaue Flecken auf weissem T-Shirt, die von ungefaehr zwanzig Shootern kommen, wie er sagt, und die Liz verstummen lassen ueber die Party im Spasso.
Kim ist nicht da, aber Pierre und Stirling und Philipp und auch Matthew von The Darlings umrunden Liz und mich, und ich glaube, es wird gesprochen ueber AIDS und Salsa und ueber Bhutan und COMO Hotels und Distill und D’Sense und vor allem ueber die Sitze im D’Sense, und alle bewegen Koerperteile zur Musik und alle trinken hastig, Wein und Martinis und Mojitos und irgendjemand auch eiskalten gruenen Tee.
Matthew erzaehlt mir spaeter, als es endlich erlaubt ist im Saal zu rauchen, dass er Dakar & Grinser liebt, seitdem er letzten November in Muenchen war, aber dann listet er, sagen wir, ein Dutzend Bandnamen und deutsche DJs auf, von denen mir kein Name etwas sagt.
Viel spaeter, und es ist nicht mehr Donnerstag, stehe ich, noch im Anzug und unterkuehlt, in der DJ Station, wo jeder raucht, und ich habe einen graesslich schmeckenden Drink in der Hand, den mir Cees gekauft hat, und das ist nur ein langer Moment jetzt, ich weiss nicht, wer mich hierhergebracht hat, denn Errin ist nicht hier, wuerde nie hierherkommen, und Chad und Niphun reden auf mich ein, waehrend ich auf die Tanzflaeche schaue und mein Kopf ein wenig schwingt dabei, und ich sehe Hunderte von Oberkoerpern und es laeuft ein Madonna-Song nach dem anderen, es wird immer schlechter, und irgend etwas sagt mir, ich sollte die dauerhaft harten Brustwarzen zaehlen dort unten, aber ein Belgier zwinkert mir immer wieder unter buschigen Brauen zu, und Niphun redet betrunken vor sich her, und ich schnappe nur wenig auf davon, er erzaehlt mir vom Cy’an, von der Langeweile in Bangkok, von Bali und komischerweise von Austern, als Gene zu mir hochwinkt.
Ich hoere eine Stimme, und sie sagt, mit einem Montreal-Akzent, "There are certain intellectual levels of stimulation that one needs in a relationship, I’m sure", und ich drehe mich fast um, zu der Stimme hin, als ein ausgemergelter Thai, fast so gross wie ich, von dem ich nur weiss, dass er sich auch von Phun die Haare schneiden laesst, meinen Bizeps umfasst und verwirrend bewundernd sagt: "That’s entertainment."
TomTom - 28.06.04 at 04:31:15
Generalsobrigkeiten
"was machst du denn da?" fragte sie ihn
er hatte gerade ihre haarspange geküsst die in seiner hand lag
knochengewebe dachte
er
knochengewebe
für nen fünfer zu lang
dachte er
ist mir schnurz
dachte er
alles war wie in einem schlechten kasperlfilm
der kasperl war überhaupt nicht ausgeschlafen
hatte gesoffen mit dem polizisten der neben
ihm lag und schnarchte als bestünde er nur
aus einer nase
ich erschiess ihn
dachte kasper
ich erschiess ihn wie der fuchs auf das verderben schiesst
er hat hinterher keine ähnlichkeit mehr
ich erschiesse ihn
ich sage
hände hoch und wenn er die hände nicht hocht
dann schiess ich
peng machts
ganz niedlich
das publikum wird jubeln
den alten säufer will doch keiner mehr sehn
TrollenFalle zustände wie auf dem dom - 27.06.04 at 14:24:41
Du immer mit deinem ausweisberechtigten
Gerichtsvollzieheraugen. Alles willst du mir nehmen
und lachst über festgeschriebene Paragraphen
Nicht für dich, mein liebes Mädchen, für dich gelten
die Bestimmungen der Treteulen. Eine nach der anderen
geht Tritt für Tritt in die falsche Richtung und ruft den Glühwürmchen
sehnsüchtige Vokale zu. Die können aber nur die Konsonanten hören. Daher
ruft einer ganz laut: Pech! Der falsche Text! Hast du es etwa versäumt ausreichend
zu lieben? Den Einen, der sich ganz kurz zeigte als wieder nicht der Richtige? Unter Sonnenwetterhochs hälst du verregnete Andachten und wunderst dich warum dir kalt wird. Kein Mensch glaubt dir das, dass du meine Wörter nicht vermissen wirst. Die ich mit warmen Schneckenzungen, alle Silben die du hören wolltest, in deinen Körper legte ohne Rückholschein. Du ahnst es schon, ich mache Ernst
und dir wohl Angst
Hesifa Wünsche größer als Gedanken - 27.06.04 at 12:32:58
man friert nicht wenn man lacht
TrollenFalle altegothischeweisheit - 27.06.04 at 10:26:08
Morgen ist immer Hoffnung
Und wir haben so viel Milchzucker beigemischt
als gäbe es dafür Auszeichnungen
Er hatte nicht auf mich hören wollen
War so breit wie die Filmgeschichte
und sein Arm hing in fetzen
Wie die Fallschirme aus dem ersten Weltkrieg
neben ihm lag sie
wie ein Insektenschrei
behaarte Augen blickten lanzettenscharf
ins Leere
Sie wären zu gern dabei gewesen beim Ausbruch der
Geschmacklosigkeiten wenn der Sex seinen Bekanntheitsgrad
erreicht hatte
so aber starben sie gestern
und ich sah mir zu wie ich versuchte
den Tassenbrand zu löschen
Hesifa überallzuspät - 26.06.04 at 09:31:34
neue Lexika tuen not
Goldmund - 26.06.04 at 01:09:06
Rare Bird hatte ein Schulfreund auf Cassette. Einmal besuchten wir ihn, weil er in derselben Stadt lernte wie wir (bei Siemens glaube ich.) Ich kannte die Gruppe damals kaum und heute och nich. 'Van der Graaf ...': allein den Namen fand ich schon abschreckend (die Musik: vielleicht mal reingehört.) Beggars Opera: wer war das noch mal? Yes: Virtuosenmusik oder? Iron B. hörte mein Cousin (oder war's 'Grandfunk Railroad'?) - 'In A GadadaVida' oder so ähnlich? Family: Van Morrison? Den hörte ich live in Göttingen, vielleicht 1984 (mit Udo L., Nina H., Rory G. - noch weilte er unter den Lebenden - und Die Toten Ärzte äh bzw. Hosen). Moby Grape? Nie gehört. Kenne nur Moby und Moby Dick.
Schreib mal wieder ein Gedicht!
'Nein, das kann ich nicht.'
Dann erfinde einen Satz!
'Nein, mein Schatz.'
Denk' dir eine Fabel aus!
'Klaus kauft sich 'ne weiße Maus?'
Arbeite an dem Roman!
'Wann?'
Zähl bis drei, erzähle neu!
'Ich mich freu.'
GüTeE - 26.06.04 at 00:48:07
Drei Stunden BMWfahrer mit dem übermotorisierten Firmengolf gejagt. Danach erinnere ich mich nur noch an zwei Sachen. Einmal schaut einer bei Tempo 280 vor mir nach rechts, ich folge dem Blick und sehe Kamele auf einer Wiese stehen. Zweitens, der Satz: Vielleicht hatte Erich Fromm doch Recht.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 25.06.04 at 23:46:35
Lieber monik,
das ist sarkastisch, ist es das? Ich kenne deine Texte. Und - sollte ich richtig liegen - mag auch das lloerksche hier, weil es es nicht ist und die dekorative Naturtapete-lyrik auf den Arm nimmt und das gut.
Sollte ich falsch liegen, du es also ernst meinst, mißachte mich, ich habe von Lyrik keine Ahnung.
Sasa - 25.06.04 at 23:06:07
Hans-Jürgen HILBIG
uimit să privesti lumea
cîte nu poti face din cartofi
de pildă pe inventatorii fratricidului
cain si abel
în fiecare seară ei se întîlneau si sporovăiau
vrute si nevrute
si-aproape numai tîmpenii
"cum ti se pare Liza?"
"Liza nu-i treaba ta, maimutoiule"
"hei, as vrea să stiu de ce-mi vorbesti asa"
"ca să afli, trebuie să mă întrebi"
"ce mai face frătiorul meu?
"mi-e foame"
"vrei un cartof?"
si aici se bîlbîie si oftează istoria omenirii
deoarece cartoful nu fusese încă descoperit
si nici omorul,
dar, vă asigur, stimati domni,
că n-a mai durat decît foarte putin
TrollenFalle dasIstrumänisch - 25.06.04 at 20:25:02
Goldmund eins und eins - 25.06.04 at 20:10:58
keine macht dem hip hop
Goldmund - 25.06.04 at 20:02:05
Kaufempfehlungen für GüTeE:
Rare Bird
Van der Graaf Generator
Beggar's Opera
Yes
Iron Butterfly
Family
Moby Grape
undwoweiter. Die mit der Kuh ist nicht UmmaGumma,
sondern Atom Heart Mother.
Leser - 25.06.04 at 10:28:34
Er formte diesen Satz ganz lapidar aus schwindeligen Buchstaben
: sieh nur ein Affe hockt da im Käfig
Er hat Hunger nach fremden Bildern
Sie polierte fleißig Turmuhren und die Zeit verstrich in schwarz weiß
Ein stück Seife schäumte aus seinem Mund
Und keiner dachte an den anderen
Im Lügen schaffen sie leicht den Hundertmeterlauf
Hesifa es gibt Städte die sind sehr weit weg - 25.06.04 at 08:54:10
Als kennte man sich länger als, was?, drei oder fünf Jahre.
TAR - 25.06.04 at 04:24:35
Vogeltraum
Zwischenstop am Ackersaum
unterm Laubwall rasten
im Holunderbaum
Hin zum Feld
Blatt, Ast, Zweige gittern
freien Flügelschlag und Welt
Grün beschirmt
gelbweiß Blütenblätter zittern
Mit ihrem Hauch verwirren
zum violetten Beerentraum
Mit den letzten beiden Strophen bin ich mir nicht sicher, was haltet Ihr davon:
Grün beschirmt
gelbweiß Blütenblätter zittern
und mit ihrem Hauch verwirren
Rasten im Holunderbaum
verheißt im Junischatten
violetten Beerentraum
monik sos ffm. - 25.06.04 at 01:08:00
Jetzt, wo ich so'ne tolle Anlage habe, kaufe ich mir wieder alte LPs. Und zwar von Gruppen, deren Namen ich längst vergessen hatte. Wer von Euch kennt denn noch 'Caravan' oder 'Soft Machine'?
Irgendeiner hatte damals 'Caravan' - aber wer? RE hörte Herbie Hancock: die 'Headhunters' und er hatte Pink Floyd: 'Ummagumma' (das müßte die mit der Kuh sein). Bei GK hörte ich 'The Beat Goes On' mit Vanilla Fudge. Aber war nicht auch 'The Mahavishnu Orchestra' drauf? Die hörten wir jedenfalls auch. John McLaughlin - der JazzRock-Gipfel, indisch konzentriert. Shakti lerne ich jetzt erst schätzen, habe ich verkannt; dachte, das sei leere Virtuosität.
Die schönste Blues-Aufnahme für mich: Howling Wolf - 'Built For Comfort'.
Das ist/war eine WEISSE Schallplatte: 'Blues News' hieß sie. Vielleicht meine ersten LPs waren: 'The Story Of The Blues', herausgegeben von Paul Oliver, mit alten Original-Aufnahmen.
In der 'Lila Eule' in Bremen spielte, es muß etwa 1970/71 gewesen sein, 'Brotherhood Of Breath' (aus London, Südafrikaner). Am Nebentisch schwärmten sie von der Gruppe 'Lifetime' (mit Toni Williams, Larry Young, Jack Bruce und John McLaughlin). 30, 34 Jahre später höre ich erstmals deren Musik.
Meine ersten Jazz-LP: Miles Davis' 'Bitches Brew' live, mit 16 gekauft im Musikhaus Warnke in Bremen. Hörte rein und war fasziniert.
GüTeE - 25.06.04 at 01:06:11
Elke erzählt dem Loop ma was
ich mache mir sorgen um carlo, er ist irgendwo dort draussen und vielleicht friert er oder er hat keinen flaschenöffner, wahrscheinlich hat er durst oder er ist traurig weil ich nicht bei ihm bin. was geht bloß vor in dieser welt, warum kann ich nicht bei ihm sein, ihn unterstützen bei seinem versagen, das leben gehört doch sowieso nur jenen denen sonst nichts gehört.
warum ist er nicht hier, sitzt neben mir und ich kann sagen,
carlos es ist besser wenn du gehst.
aber nein, er trödelt in der welt herum, was will er da, es ist nicht leicht in der welt, es gibt einbahnstrassen und dort geht es dann wirklich nicht mehr weiter.
ob ich ihn rufen soll, wie damals im märz als er auch nicht kam, als ich ihn auch nicht rief, obwohl ich es hätte tun können.
ich könnte es auch jetzt tun, ich könnte rufen carlo verpiss dich und der wind würde diesen satz zu ihm tragen und vielleicht käme er dann, mich zu fragen, was ich gesagt habe und ich würde sagen, "gesagt? wer hat hier was gesagt?Ich? wann? ich habe solange schon nichts mehr gesagt, ich bin doch stumm", würde ich sagen, "hast du das noch nicht bemerkt, wenn ich den mund aufmache ist es so, als würde man mit einem löschpapier durch die strassen dieser stadt laufen."
TrollenFalle Tutsoalsob - 24.06.04 at 18:52:07
Lieber TAR, besitze Wilco nun seit einer Woche und habe selten so viel geweint und geliebt eine Musik.
Sasa - 24.06.04 at 11:05:03
Lieber Sasa,
mit deiner Jörg-Serie hast du dir einen kleinen Literaturpreis verdient. Ich
denke schon länger darüber nach, was diese feinen Geschichten
zusammenhält.
Andererseits möchte ich dir das neue Album von Wilco empfehlen: A Ghost is
Born. Ich glaube, du würdest es ehrlich mögen.
Alles,
TAR - 24.06.04 at 07:12:19
Ist Anna Herbst noch da?
Goldmund - 24.06.04 at 05:35:10
Der Baumwächter
"magst du verschimmeltes brot" fragte ein süßes kind
von sagen wir sechs jahren
er guckte den baumwächter ganz lieb an
der aber blickte ganz zornig
und rief: mach daß du weg kommst
schnell floh da das kind
das brot aber liess es liegen
das schnappte sich der baumwächter
und aß es auf
er mochte es wenn die dinge nichts kosteten
ein arzt kam vorbei
ein baumlanger arzt
der spielte in seiner freizeit ping pong
das war nicht einfach
er mußte sich ganz tief bücken
aber wenn man es einmal raus hat
pah
kein problem
der sah den baumwächter auf dem boden liegen
es roch nach verschimmelten brot
man begrub den baumwächter
aber nicht in die nähe des baumes
sondern auf dem friedhof
dort lag auch sein vorgänger
und dessen vorgänger
und alle sind sie gestorben
weil sie kinder nicht mochten
TrollenFalle Rilkewargarkeinschlechternicht - 23.06.04 at 16:17:05
der körper (erinnerung)
der körper hat keine selbstverständlichkeit mehr.
ist schwer. unangenehm. kaum ertragbar.
der körper kann nicht liegen, nicht sitzen, nicht stehen-
alles fällt schwer. muskeln schmerzen, ein feuer unter der haut,
ein zerren in den gelenken.
der körper kann nicht essen, alles schmeckt ihm widerwärtig,
und fast jeder geruch produziert einen brechreiz.
der magen rebelliert, der darm sowieso,
der weg ins bad und zurück eine tortur von fast ewiger dauer.
der körper kann nicht richtig schlafen, alle paar stunden vielleicht, sechzig bis neunzig minuten,
ein wegtreten ohne ruhe, wirre träume,
dann reisst es ihn schon wieder ins wachsein:
schweissüberströmt ist der körper und kalt wie ein eisberg.
im kopf ein sirren, ein schmerziges flirren, eingeschränkt, und denken geht nicht,
nicht wirklich, eines nur kann er denken, der kopf:
ein viertel nur, ein viertel gramm, und alles wär wieder gut,
der körper wäre warm und leicht und selbstverständlich,
das gefühl im brustkorb: eine herrlich tiefe euphorie,
und das denken flöge nur so in welt, dass die sonne davon lächeln müsste ---
mone hartman - 22.06.04 at 14:58:21
wenn ich manchmal nachts
nicht schlafen kann
geh ich in die kneipe
und sauf mir einen an
du sagst da wär ne trauer
in meinem gesicht
was für n quatsch
das ist doch nur das kneipenlicht
ich lieb dich überhaupt nicht mehr
das ist aus vorbei und lange her
TrollenFalle auf den spuren von Udo L. - 22.06.04 at 09:19:04
wer das licht meidet, soll ich den bemitleiden? vielleicht hat er recht. vielleicht kann das helfen. vielleicht sollte ich das auch tun.
Ich bin´s. die unverhoffte. die neuentbrannte. die ewig zweifelnde.
wer gibt mir ein stück von seiner gewißheit ab.
bettinasarah - 21.06.04 at 23:37:17
ich will zu mir selbst kommen, aber ich bin zu weit weg.
wo ist der weg, der sinn macht?
warum habe ich mich verlassen?
bettinasarah - 21.06.04 at 23:26:41
"rekonstraktion" gekuckt, hm?
Hesifa magnursolchefilme - 21.06.04 at 21:46:27
Leute die Welt ist nicht mehr rund
TrollenFalle und? - 21.06.04 at 21:36:38
wenn der sich über das hirn legende film
die grenzen des erträglichen sprengt
steigert das ganz enorm die generelle kotzkraft.
eine grete - 21.06.04 at 16:51:11
Haftung generell nur bei Kausalität.
RockdenLiterat liest § 831 BGB - 21.06.04 at 13:59:43
Plausibilitätshaft.
Leser - 21.06.04 at 13:51:11
Jörg IX
Fogg ist nachdenklich seit dem Besuch im herrenlosen Laden. Die Inneperspektive erlaubt uns mehr zu wissen als nach außen zu beobachten wäre, denn er lässt sich die Leidenschaft nicht anmerken. Der Erzähler hat sich also überlegt, dieses Kapitel 'Jörg IX - kapitalistische Trauer' zu nennen, aber er war mit dem Gebrauch und möglichen Mißdeutungen des Adjektivs nicht zufrieden, also beließ er es dem Beispiel, die sogenannte Überzeugungsarbeit zu leisten:
Fogg steht auf einem Erdhügel und raucht in einer Weise, über die Micha - auf dem Weg zu ihm - lächeln muss. Die Zigarette ist zwischen Zeige- und Mittelfinger lose geklemmt, an der Stelle, wo Finger in den Handrücken ufern. Lose meint, dass die Spitze schräg nach unten zeigt, rötlich aufträumend von Zeit zu Zeit. Die freie Hand steckt bis auf die Situation, die im folgenden Satz geschildert wird, zur Faust geballt, in der Hosentasche. Beim Satz: 'Und inzwischen bin ich 3400 Euro im Plus', wird Fogg nämlich den Ringfinger in sein Ohr einführen und mit schnellen, schüttelnden Bewegungen der ganzen Hand und gefletschten Zähnen das Ohrschmalz zerbröseln, ein bisschen Was ausschachten.
Der Dialog zwischen Micha und Fogg weist eigentlich Merkmale eines Monologs auf, was unerheblich sein mag, dann jedoch zu einer strukturprinzipiellen Entscheidung wird, wenn man bedenkt, dass die 'Jörg'-Figuren unentwegt Handlungsprozessen durchlaufen, um Anerkennung untereinander zu erlangen und zugleich den höchstmöglichen Grad an Erniedrigung zu erfahren.
Micha steigt mit einem tänzelnden Schritt auf den Erdhügel neben Fogg und sagt, indem er dem Arschlochwichser mit der Hand auf das Kreuz klopft:
Verrückt.
...
Ich hab euch doch von diesem Internetladen erzählt unten in Kowloon Bay - dieses kleine an der Siu Yip Straße?
...
Jedenfalls habe ich am Anfang der EM jetzt so mehr aus Scheiß zu wetten angefangen.
Wetten.
Ja. Wetten halt. Betandwin. Mein erster Einsatz waren fünf Euro.
Wetten?
Pass auf: Bei Holland gegen Tschechien habe ich zwanzig Euro gesetzt, dass Holland zur Halbzeit führen wird, die Tschechen aber am Ende gewinnen werden. Die Quote war eins zu fünfundzwanzig. Bei einem Euro kriegste fünfundzwanzig. Jetzt rechne mal hoch!
...
Genau! Und inzwischen bin ich dreitausendvierhundert Euro im Plus!
Welche Sportart ist das?
Fußball.
...
...
...
Du, Fogg, ich glaube, er kriegt keine Luft mehr.
Als sie von Heli runtersteigen, sagt Fogg:
Ich will, dass du nicht mehr spielst. Kauf uns für das Geld etwas, das von kurzer Dauer sein wird, aber erfreulich. Wenn ich dich noch einmal bei so einem Scheiß erwische, ficke ich dich blutig bis du blutest.
Sasa - 21.06.04 at 13:19:00
Rückschauspielschule.
Leser - 21.06.04 at 11:21:09
Bloedes 'schreiben'. Aufs BE klicken, TomTom!
TomTom - 21.06.04 at 04:01:16
wannaBE ist gut gerade.
Man bekommt fuer zehn Minuten das Handy eines Fremden und liest dessen Kurzmitteilungen.
*
Oha, Frau Lotos,
ich moechte nicht entdeckt werden. Das verdient Stanisic.
Alles andre ist Zeitvertreib.
Gruss von K von hohen Daechern der Stadt.
TomTom wabi-sabi - 21.06.04 at 04:00:02
Goldmund gibt Nachhilfe im Fliegen - 21.06.04 at 01:07:30
Weisst du wie man sich erhängen kann
ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren?
Mein Bruder hat es getan. Wohl nur aus einer Laune herraus.
Wollte sehen, ob das auch tatsächlich geht.
Und kennst du das Geräusch, wenn ein Körper sich verflüssigt?
es ist ein ganz und gar heimeliges Geräusch, in etwa so wie
ein Besuch von Freunden, auf deren Rückkehr du schon lange nicht
mehr gewartet hast.Sie benutzen nicht mal die Tür sie gehen durch den Garten rein und schenken dir zur Begrüßung eine Blume aus deinem Beet. Aber das kennst du ja.
Die Hoteldiener der billigen Klasse kennen auch den Geruch, nur sprechen sie nicht darüber, auch nicht über blaue Arme und leere Augen. Oder die rausquellenden Weißen.
Wußtest du, dass die Augen gar nicht nach vorne fallen, wenn du erstickst? Das ist nur das Blut, das sich hinter deinem Augapfel ansammelt und dir das Gefühl gibt, sie würden gleich fallen.
In Wirklichkeit kippen sie nach hinten. Deshalb nennt man es ja auch Rückschau bevor man stirbt; du siehst alles noch einmal vor dir was dir wichtig oder unwichtig, meist unwichtig, war. Bei manchen geht es schnell; die haben einen schönen Tod. Ist nicht so viel da, was erlebt wurde; aber Andere, die richtig was aus sich gemacht haben. Die sterben lange!
Aber ich schweif mal wieder so ab.
Hesifa fazong - 20.06.04 at 23:31:14
Pellkartoffeln, Apfelmus, Butter, Salz
Goldmund Rezeptvorschlag nummer eins - 19.06.04 at 22:22:50
Blaue Ameisen im Haar und kein Mensch da der ihr den Kopf schüttelt.Zerstreuung, flimmernder Bildschirm, ein Ereignis.
Nichts; nicht mal Liebe. Aufgedunsene Kinder wanken im Johannis Feuer, das nur einen einzigen schnellen Ausweg weiß. Kein Ton. Kein prasseln - nur zischen.
Ich kenne nur seine Abwesenheit und wenn mir eine Wahl bliebe, würde ich ihn töten. Stattdessen sitze ich hier fest und warte auf Zukunftsfäden.
Würdest du mich bitte überraschen, damit ich zwei mal zielen darf. Falls ich beim ersten Mal nicht treffe.
Hesifa Fußball - 19.06.04 at 20:13:35
Er schauderte. Der Gedanke, in diese graue, feindliche Tiefe vorzudringen, war ihm unangenehm. Er kannte ja nur das Schwimmbecken unter dem Zehnmeterturm, wo es immer hell und klar gewesen war und man jede Kachel sehen konnte und man immer wusste, wo oben und unten war, aber das hatte er verschwiegen. Im Kopf ging er alles noch einmal durch, was die Lehrer ihm gesagt hatten und an das er sich noch erinnerte. Zum Glück war ausgemacht, dass der Amerikaner es versuchen würde. Er überprüfte die Geräte, den Sauerstoff und den Tiefenmesser und schaltete den Scheinwerfer ein und aus und testete die Verschlüsse der Kamera. Währenddessen versenkte der Amerikaner die Ruderblätter im Takt, er zog sie durch, hob sie, beugte sich nach vorn, tauchte ein und zog und obwohl es wegen der Wellen und dem Wind sicher sehr hart war, sah es bei ihm leicht und federnd aus und die Wellen klatschten laut gegen den Rumpf und spritzten über das Holz der Sitzplanken.
*
Eiseisbaby Mistral - 19.06.04 at 15:50:09
Sasa - 19.06.04 at 15:05:50
Jörg VIII
Okay, sagt die allwissende Instanz, es ist an der Zeit, dass Handlung einsetzt. Was haben wir, wir haben Jörg und Zahlen im Titel, das ö ist schon eine Frechheit, wenn man alles bedenkt, was davor und danach geschieht.
'JRG keeps moving', mindestens sechs Monate garantierte Gewährleistung der Freundschaft in dieser Stadt, dann, sagt Fogg, wollen wir rüber in die Mongolei, es gibt da Pferde. Das erste ist ein Ladenschild. Im Laden werden Schuhe verkauft und geklaut. Es ist nie ein Verkäufer zu sehen, es ist einfach niemand da außer den Kunden. Sie schauen sich eine Zeit lang um, rufen, suchen nach Hintertüren, hinter denen Toiletten wären, auf denen die Verkäuferinnen scheißen würden, es gibt sie aber nicht. Auf der Ladentheke, einem massiven Pult aus dunklem Holz, befindet sich ein abgeklebter Schuhkarton, in dessen Deckel ein Schlitz eingerissen wurde. Neben dem Schlitz ist zu lesen: 'Danke'.
Hier ist niemand, sagt die dumme Ka, die schon jedem auf den Sack geht mit ihren ständigen blöden Dingen, die sie sagt und hübsch ist sie uns auch nicht mehr. Jeder hofft eigentlich, dass ihr Name als nächster aus dem Hut gezogen wird, damit die häßliche Schlampe mal so richtig was auf die Fresse bekommt. Was aber niemand weiß, ist, dass Fogg ihren Namen gar nicht aufgeschrieben hat. Weil er sie ein bisschen liebt. Nicht zulassen möchte, dass außer ihn irgendjemand Hand auf Ka anlegt. Er ist ihrer immer noch nicht überdrüssig geworden, so dass unser sogenannter Auftrag weitere Zahnspangen für ihn zu zähmen momentan dem Auftrag gewichen ist, nichts zu tun.
In dieser Stadt, Hong Kong heißt sie - meint Heli und kriegt von Micha einen Tritt gegen die Kniescheibe, so dass er einknickt und wie ein Laken in sich zusammenfällt, mit dem Unterschied, dass Laken, die im Sommer in sich zusammenfallen immer sexuell zu verstehen sind, Heli jedoch mit 34 Jahren immer noch Pickel und keinen unbezahlten Sex besitzt - in dieser Stadt schauen die Menschen immer nur zu, wie es um sie herum passiert; sie schauen sogar dann zu, wenn es ihnen selbst passiert.
Wir klauen aus dem herrenlosen Schuhladen nichts, bezahlen mit Helis Haar, dass ihm Ka mit einer kleinen Schere vorsichtig abgeschnitten hat.
Sasa - 19.06.04 at 14:57:07
Goldmund - 19.06.04 at 03:58:22
Frau S: Na und?
Frau U: Es wird schwieriger Frau S, glauben sie bloß nicht, daß ich dass nicht merke. Die Leute vergraben sich, man sieht sie überhaupt nicht mehr. Die Strassen sind löchrig, erst gestern wäre ich beinah hingefallen.
Frau S.: Was das ganze gerede soll.
Frau U: Überall laufen Eidechsen herum, sie knirschen mit den Zähnen. Haben Eidechsen Zähne? Eidechsen sind keine Würmer, das muss jeden klar sein, genauso wie Tauben keine Totschläger sind.
Frau S: Es ist immer ein Erlebnis wenn sich was zusammenbraut..
Frau U: Es ist hell. Die Dächer, sie verstehen mich? Niemand!
Frau S: Zu haltlos, alles, die Kotztüten nötig zualledem schlecht gewachsene Gedichte.
Wie Wahnnormal alle sind, sie greifen sich in die Hose und holen ihre Zungen hervor.
Frau U. Sie meinen die Katzen?
Frau S: Ich rede von den Lügen und den Wahrheiten, sie kotzen mich an, ich behelfe mich damit in dem ich farbige Eimer kaufe.
Frau U: Es ist auch gut seine Sprachkenntnisse zu erforschen, ich frage mich bisweilen warum ich die Spinnen nicht begreife.
Frau S: Ich habe Durst.
Frau U: Ich könnte ein Bierbauch gut vertragen.
TrollenFalle Da - 18.06.04 at 15:26:38
Nichtwissen
Die Brücke schlief fest, als sich Isabelle mit dem Globus im Arm in den windigen Durchzug stellte: sie wird es im Leben einmal schwer haben, vielleicht sogar in der Gosse landen, bei den anderen Illusionslosen. Mit diesem Mantra wuchs sie auf, und es half auch nicht, dass sie sich in den dunklen Nächten mit den Brombeersträuchern befreundete. Gern ließ sie sich die weiße Haut von den scharfen Dornen verkratzen, wenn sie sich geborgenheitssuchend darunter kauerte. Ganz klein, in embryonaler Haltung, das Gesicht in feuchter erde veratmet, wartete sie auf Besserung. Sie hatte oft viel Geduld; und erst wenn der Morgentau auf sie regnete, dann erst schlief sie ein.
Bei den anderen war sie nie, sie kann es auch gar nicht beschreiben. Den Unterschied zwischen ihnen und ihr. Die Gliedmaßen sind die selben,; aber die Gesten wirken anders. Allen fällt es auf, dass sie nicht dazu gehört, obgleich sie immer wieder übt. Sie wäre so biegsam. Würde nur einer versuchen wollen, ihre Knochen zu brechen, sie würde jeden einzeln geben.
Ein mit Staub bemehlter Wurm krümmt sich am Weg. Sie sieht ihm zu, überlegt kurz, ob sie ihn in den Graben zurücksetzen sollte; lässt es dann aber. Sie will ihn nicht stören, vielleicht versucht er ja zu sterben. Taktvoll wendet sie ihren Blick zur Seite. Ein Mann tritt auf sie zu, in seiner Linken hält er eine Tasche; sie ist gut gefüllt. Mit der freien umfasst er fünffingergespreizt ihren Hinterkopf. Wie im zuhause legt sie ihre Schale hinein. So stehen sie Tage. Als er ging, sprach er den ersten Satz: sieh dir die Welt an, sie ist es nicht wert; und dabei hängte er ihr seine Tasche um den Hals. Sie lächelte; und ihre Schritte ließen das Anhängsel rythmisch auf ihre Brust klopfen.
Jetzt war es Zeit, den unten fror sie. Mit abgezählten Gang, tritt sie auf die Brücke. Sie sieht nach unten; weit ist es. Schön weit. Sie blickt in den Himmel; auch weit. Geöffnet weit. Sie steigt auf das Geländer, nackte Füße suchen kurzen Halt. In den Armen hält sie die Welt, dann springt sie ohne zu denken mitten hinein. Sie hört das Knacken ihrer Knochen beim Aufprall; das macht sie glücklich. Endlich.
Hesifa pssst - 18.06.04 at 10:12:23
Jörg VII
Der Tag ist vorbei und alle gratulieren mir. Ka ist richtig froh, weil sie das sagt. Ich bin natürlich auch erleichtert, zumal auch die Nase nicht mehr so stark blutet und ich meine Beine wieder bewegen kann, einigermaßen. Heli reicht mir den Beutel und ich ziehe den Papierschnipsel mit "Heli" drauf. Heli sagt fuck und kratzt sich am Haaransatz. Jörg spuckt ihn an, von der Seite und ins Ohr und trifft das Ohr nicht. Er kann nicht genau erkennen, ob er getroffen hat oder nicht, hat er auch tatsächlich nur seine Schläfe erwischt.
Irgendjemand hat bestimmt einmal gesagt, es sei der Plan, einen zu haben, den Plan. Das macht mich mit Blut und Galle und Kotze von irgendjemanden auf meinem Bart so traurig, dass ich autoaggressiv werde, was auch immer das bedeuten mag, ich schlage nach mir und ziele besser als Jörg. Es ist filmisch, dass im perfekt gleichen Augenblick, in dem mich meine eigene Faust endgültig zusammenbrechen läßt Heli ebenfalls zu Boden gerissen wird und wir uns - Wange an Beton, ich - die linke, er - die rechte - erschrocken und nicht allein in die Augen schauen, seine weit aufgerissen, als ihm Micha mit dem Knie in den Nacken steigt.
Dabei denke ich an Philipp van Zesen und daran, dass das Wort Augenblick von ihm stammt, dass es also vor Philipp van Zesen eine Zeit gab, ohne Augenblicke.
Sasa - 18.06.04 at 01:23:21
früher war das leben noch dort
dort wo jetzt die leeren stellen sind
die plätze ohne garantien
die langen mäntel unter den nächten begraben
die vergessenen hunde
wie hörten sie bis in den schlaf
vielleicht redeten wir uns das alles nur ein
aber früher sprachen die bettler viel höflicher zu uns
sagten guten tag und meinten es auch so
und wenn wir ihnen nichts gaben
verschwanden sie mit dem zornigen blick derzukurzgekommenen
heute betrachtet man das leben wie ein muss
wie etwas das man erfüllt
der sicherheitsbereich ist grenzenlos
und dazwischen ein lautes nichts
TrollenFalle Zott - 17.06.04 at 16:34:03
Wahnsinn, Stanisic, Wahnsinn. Jedes Wort.
TomTom - 17.06.04 at 05:08:47
kompeNsierst
Sasa - 16.06.04 at 23:56:55
Jörg VI
Oder ignorierst du es, eh? Was schmerzt abstrakter? Fogg löscht seine Kippe auf meinem Handgelenk und antwortet, indem er sich in den Liegestuhl zurückfallen läßt:
Nein, warum?
Weil ich mich gefragt habe, was das für ein Verlust ist, den du kompesierst, mit der Sache.
Sag mal, Heli, warum bist du überhaupt dabei?
Dabei, was soll ich sonst tun?
Ja, stimmt.
Also?
Fogg schaut zu mir herab und, Gott, du siehst wie er nachdenkt, was er mit mir anstellen soll, also bedecke ich mit der Rechten meine Nase, sie blutet ununterbrochen seit zwei Stunden zirka.
Haben wir Stan Getz dabei?, bittet er statt dessen Micha, Musik zu machen und spricht schräg nach oben:
Ich bin nach Berlin gefahren, das war im Frühjahr. Ich wollte mich eigentlich in einer westeuropäischen Hauptstadt beschneiden lassen, aber da lernte ich in einer U-Bahn-Station eine Yi kennen. Ihr Schminkscheiß war irgendwie zu Boden gefallen und da hab ich reflexartig gegen so ein Döschen gekickt. Das fand sie irrsinnig witzig, also habe ich sie ein wenig gefickt später noch. Der Rutsch war besonders feucht, das weiß ich noch, da hat es, kennst du das, ganz schnell dieses platschplatsch-Geräusch gemacht? Jedenfalls diserregt mich das häufig, so dass ich sie in den Arsch ficken musste, wo es trockener war, um zu kommen.
Und?
Und was?
Und was hat das mit uns hier am Arsch der Welt zu tun?
Nichts.
Sasa - 16.06.04 at 23:56:22
!
TAR - 16.06.04 at 18:00:02
Jörg V
Schließlich gibt es nichts mehr Neues, dass es nichts mehr Neues gibt, ist auch nicht neu, Ka will was sagen, irgendjemand fällt ihr aber ins Wort, ich glaube, sie wollte sagen, die Zeit zu postulieren sei vorbei, man müsse- / den Schluss habe ich nicht verstehen können, Jörg steht gerade auf meinem Kopf, verlagert das Gewicht immer wieder auf das Bein, unter welchem mein Ohr klemmt, es knirscht mir womöglich etwas im Hirn oder zwischen Hirn und Schädeldecke, später jedenfalls werde ich vor Kopfschmerzen würgen müssen, hinzu kommt, dass Ka ein Bund Schwertlilien gekauft hat und sie riechen lieblich über den Schweiß hinweg.
Wenn du variierst, sagt Jörg, wenn du erkennst, boah, das mag wirklich neu sein, dann ist es okay - aemulatio, amplifikatio, alles Handwerk gab es zu Zeiten der barocken Literatur und Rhetorik zu lernen, das Problem ist sogar der selbe wie damals im pestbestraften heiligen Reich: wenn das, was du machst dann tatsächlich neu ist, dann gibt es nur zwei: du wirst entweder zum Kranken erklärt oder krank vor Ruhm, weil - das rufen Jörg und Heli gemeinsam aus - was man nicht versteht, verachtet man, niemand mit auch noch dem Rest Selbstwertgefühl nimmt Geisteswissenschaften ernst.
Sasa - 16.06.04 at 16:41:51
Stimmt schon, "... mit Hosenträger" ist durchaus suboptimal ! "... und Anzugträger" wäre werkimmanent betrachtet unbedingt vorzuziehen, würde aber einen Verlust an autobiographischer Authentizität bedeuten, da ich nun einmal keine Anzüge trage, Bleibt also "...und Hosenträger". Hosen-Träger bin ich natürlich (tagsüber), bin aber leicht irritiert durch die Assoziation mit dem alten Kinderreim:
Humba, humba, wir sind Neger
aus dem Stamm der Hosen-Träger !
Unser Häutling ist ein Weißer
aus dem Stamm der Hosen-Sch...
HIPPI im Grübeln versunken - 16.06.04 at 10:59:28
Jörg IV
Aber find du erst einmal Mädchen und Frauen, deren Vorname aus einer Silbe besteht! Und deren Zähne Spange tragen! Die Suche ist der Grund für unsere Reise, wir kümmern uns um das Reisen nicht, wir haben ein Ziel. Unterwegs mit Ziel ist selten genug. Du sitzt in Hong Kong - wohl eine der besten Adressen für Einsilbige - und fragst dich nach einem Wert für all das, was du tust und woher trotzdem die Traurigkeit kommt, wenn das Wetter ein Machtwort spricht oder wenn irgendjemand lacht, woher kommt sie und wohin geht sie, wenn die Unbewußtheit den Sinnen Narr wird in wenigen Stunden des halbwachen Glücks?
Ich wische mir den Mörtel aus Lehm und Stroh aus der Stirn und zupfe mir im verklebten Haar herum, und da ich aus der Nase blute, muss ich immerfort den Kopf nach hinten halten, höre schon den Scherenschlag, bleib so, Arschgesicht, wir schneiden dir jetzt dein verficktes Haar. Wart mal, Jörg, kurz, bitte, du Fogg, hör ma, hey, hey, hey, hast du von Rebecca Casati dieses Buch gelesen, wo sich einer quer durchs Alphabet fickt?
Sasa - 16.06.04 at 10:21:39
Eintritt
sie gehen hinein und lassen hinein
engumschlungen; Bauch klebt an Rücken
ein Pfeifen in der Mitternacht von zungenfertigen Schwätzern
so tun als könnte man jetzt entspannt sein; für immer
anhalten, ohne geheimes Verlangen nach Dauer
sie vermessen ihre Körper, schultern die Nacht
hören winzig auf einzeln zu sein.
Hesifa soeinefeinenachtliegthintermir - 16.06.04 at 08:40:16
EisEisBabys Texten fehlt die Haerte neuerdings, und man misst sie nicht. Gross-Artig.
TomTom - 16.06.04 at 04:18:54