loop # 192 / loop # 194 | loop Archiv #193 (1.3.-16.3.2004) | www.imloop.de |
winter of loop |
Tja, wenn man Yoga macht, kann man sowas.
GüTeE - 15.03.04 at 12:38:31
Goldmund just rocked steady with pop master fabel - 15.03.04 at 04:30:19
Alpinorocker
GüTeE - 14.03.04 at 21:24:18
Tiefebenepapagei.
Leser - 14.03.04 at 14:54:32
Was für ein Glück,
ich werd' verrückt,
das ist doch kaum zu fassen:
ich freue mich,
weil er kann es nicht lassen
und ich bin außer mir,
weil ER wird es verfassen,
das neue Buch!
Da bin ich froh:
er ist oho
und fühlt sich wohl,
schreibt über Mord,
und grübelt dort
am Tatenort
in einem fort!
Er schuftete
den ganzen Tag,
war fröhlich, frei,
ihm war's egal,
's war einerlei,
es duftete
Kaffee
und er schlürfte
den Tee.
Das machte ihn
noch glücklicher,
als er schon war:
er lachte sehr,
trank an der Bar
Whisky und zahlte,
weil's Konto alle war,
in bar.
Beschwingt geht er nach Hause,
stellt sich unter die Brause
und singt Halleluja,
weil's Wasser schmutzig war.
Auch war er recht hinüber,
das machte aber nichts,
er schaute nochmal rüber:
war aber nichts zu sehen
und er konnte kaum gehen;)
Jetzt lachte er sogar
und lächelte ganz süß,
da wackelten das Haar
und Nachbar Jossefs Füß.
Josephus war ein Säufer
und manchmal schneller Läufer
oder ein Bettvorleger:
er fand keinen Verleger!
Das machte ihn verlegen
nicht nur bei Sonne, Regen,
sondern auch allgemein:
SIE fand das fein
und schmunzelte,
er runzelte die Stirn.
Das fand sie gar nicht gut,
er trug auch niemals Hut
als Wärmflasche für's Hirn,
er hüpfte hin und her
und her und hin.
Mit anderm Wort:
er war zufrieden,
er konnte lieben
in diesem Ort.
Sie war geschieden
und lachte wieder,
er dachte nach
und lachte auch,
das war hier Brauch,
hielt sich den Bauch
und grinste fett:
das fand sie nett
und ging zu Bett
ganz idyllisch hingerissen,
freudig beflügelt und beschwingt,
erfolgreich und erfüllt, begünstigt,
beseligt und gesegnet,
herrlich in Freuden, sieghaft
und fruchtbar, sorgenlos,
erfreulich angenehm und tröstlich,
schön, hocherfreulich, gnadenvoll,
erstrebenswert und wolkenlos,
befriedigend und schattenlos,
erfüllend wonnevoll verwunschen,
paradisisch und dornenlos,
hell ungetrübt,
ein Sonntagskind, Liebling der Götter,
Gewinner, Sieger, Hans im Glück,
Nutznießer, Glückspilz, Favorit.
GüTeE - 14.03.04 at 00:57:04
Man langweilt sich
ganz schrecklich!
Dies Buch gekauft
bei Marga,
mein Haar gekürzt
bei Toni
ich habe mir.
Gut, Schroeder
in dem Berlin,
was mittel war,
...
Jetzt komme ich
aus einer Bar
am Helmholzplatz,
die "Wohnzimmer"
heisst: huebsch!
Dort war ich schon.
Viel mehr passiert
hier nicht.
Was nett war
in jedem Sinn
gerade:
Guy!
Und lassen schneiden:
das gilt fuer diese Stadt in jedem Sinne,
sagte Herr Aristide.
GüTeE - 13.03.04 at 18:54:48
Man langweilt sich ganz schrecklich in diesem Berlin. Gut, ich habe mir dieses campy Buch gekauft bei Marga & Schroeder, was nett war und ich habe mir das Haar bei Toni & Guy schneiden lassen, was mehr so mittel war. Jetzt komme ich gerade aus einer Bar am Helmholzplatz, die bezeichnenderweise "Wohnzimmer" heisst (das gilt ja fuer diese Stadt in jedem Sinne), sagte: huebsch, hier war ich schonmal. Viel mehr passiert nicht.
P. Aristide - 13.03.04 at 05:42:43
"Leonce", rief er:
"ist Einsamkeit das Gegenteil von Glück
und von Zufriedenheit?
Gewisse Einsamkeit ist doch
Bedingung für Zufriedenheit!"
GüTeE - 12.03.04 at 19:16:40
ein glück ist relativ
und die zufriedenheit
ist selbstgewählt, die einsamkeit
nicht so verkehrt
im dialog ich stehe
mit meiner einsamkeit,
ob sie mich lässst verbittern,
das weiss ich nicht
aber ich weiß,
dass in zufriedener,
in einsamkeit
bin manchmal produktiver
ich
als sich würd' wünschen lassen möchte gewollt haben können: tolle, die olle!
die ein-, die zwei- oder dreistige viersamkeit, mal abgesehen von der zufriedenheit einer entzückenden mücke im türkisch technisch tückischen glücke
GüTeE - 12.03.04 at 19:07:37
ein glück ist relativ und die zufriedenheit meiner einsamkeit ist selbstgewählt, also nicht verkehrt, ich stehe im ständigen dialog mit meiner sogenannten einsamkeit, ob sie mich verbittern lässst, das weiss ich nicht, aber ich weiß das ich in zufriedener einsamkeit manchmal produktiver bin als sich wünschen lassen würde.
tolle einsamkeiten
tolle glücke
tolle zufriedenheiten
bratz_milch - 12.03.04 at 11:44:52
Leonce, rief er, Einsamkeit soll das Gegenteil von Zufriedenheit und Glück sein? Für meine Begriffe ist Zufriedenheit keinesfalls ein Gegenteil von Einsamkeit, vielmehr ist eine gewisse Einsamkeit ja hin und wieder die Bedingung für eine entsprechende Zufriedenheit, sagte er.
Leser - 12.03.04 at 11:08:42
Seniorenstift
Er will sie fassen
Doch talwärts sie streben
Sie ihm entgleiten
Hingreifen ohne Beissen!
Denn Gedanken machen einsam
Und da unten giert lapprig der Schlund
Um die zu fassen die ihn lassen
Berühren, verführen, faltig gewaltig.
Das leere Loch da ist ihr Mund
hardmate rheinbrohl - 11.03.04 at 23:58:41
Off to Wesseling.
RockdenLiterat - 11.03.04 at 10:39:38
Dear TAR,
GQ or Details? Both, neither? And - naturally - why? You have 40 words time.
TomTom - 11.03.04 at 05:22:49
mordgelüstungen an einem mann meiner wahl,
im sinne von egozentrischer selbstverwertung
und loxidabler selektion in einer
großflächigen minderheitvertretenden
stammbaumhistorienforschungsanstalt
bratz_milch - 10.03.04 at 17:28:44
Goldmund - 10.03.04 at 08:06:46
Die Melancholie schlummert, schreibe ich ihr. Eine Lüge. Sie lauert, hungert, lechzt. Diese untote Schwermut. Einen Fehltritt, eine unbedachte Bewegung, eine Unachtsamkeit, und sie setzt an zum Sprung. Doch ich schreibe, mein Frieden sei gefunden. Eine Notlüge, denke ich, denn das wilde Tier verletzt erst andere, bis es sich selbst und mich zerfleischt.
Leonce - 09.03.04 at 21:57:37
Schlafstadtsummen.
Leser - 09.03.04 at 21:01:07
mit magie und
blickfick
wird mein leben
wieder schick
bratz_milch - 08.03.04 at 18:42:03
ich stiess mit einem scheineiligen zusammen
buh - 08.03.04 at 07:23:34
Goldmund coordinative equilibrium - 07.03.04 at 20:35:48
Erst kam der Kohl:
der schien zwar hohl,
doch ihm war wohl
ums Herz.
Jetzt kommt der Köhler: den kennt Keiner,
der lächelt süß mit Hasenzähnchen
und kennt sich aus, verdient ganz gut,
hat Mut.
Herr Herzog von der CDU,
der hat Humor und lacht dazu.
Johannes Rau hält sich zurück,
er ist bescheiden, was'n Glück:
ich kann ihn leiden!
Und wieder schafft es keine Frau
ins Schloß Bellevue.
Und Schröder seine SPD?
Oh weh, oh weh!
Was bleibt, was lehrt uns das?
Ein reicher Mann,
der etwas kann,
wird Bundespräsident:
viel Spaß!
Nein, diese Frau, obwohl ohé
und ganz okay,
ist niemals kompatibel:
zwar sehr sensibel,
doch nicht beliebt bei allen,
zu selbstbewußt für's deutsche Volk.
Und überhaupt
kannte sie keiner.
Dafür schafft es Frau Merkel,
den Stoiber auszutricksen
und schickt den Gerhard Schröder
zum Bierholen
nach Polen.
Und auch der Münti sitzet froh
beim Gläschen Wein
im tiefsten Kellerlein
und ward nie mehr gesehen.
Die SPD tritt schließlich
dem Euro-Bündnis bei
und feiert 1. Mai.
Gewerkschaften lösen sich auf,
denn die braucht niemand mehr.
Kirche und Kirchen
zerbröseln.
Keiner bekommt mehr Rente,
weil Politik: die pennte.
Das Wohlstandsland verschuldet,
nur noch verschnupft, geduldet.
Dem Sozi Sisyphos
rollt wieder mal der Stein ins Tal:
auf bis zur nächsten Wahl!
Das Medium schaut zu und schubst,
es schürt Skandale und bauscht auf,
berührt nur noch bei Todessensation -
nein, nicht mal das.
Verkauft sich gut, und muß verkaufen
die Zeitung jeden Tag auf's Neue:
wer soll, wer kann das alles lesen?
Nur der Politiker?
Der sollte mal,
schon Mao hat das doch empfohlen,
hinaus auf's Land und in die Werkstatt.
Is' gar nicht gesund:
immer nur rumsitzen und Kaffee trinken
und Reden halten, Zeitung lesen.
GüTeE - 07.03.04 at 19:49:00
Goldmund - 07.03.04 at 04:07:37
Es ist aus mit uns,
es ist aus:
du bist raus,
ich bin raus.
Es ist vorbei,
einerlei,
da kommt auch schon die Polizei,
aus, vorbei: einerlei.
Es ist zu Ende:
radikales Nichts,
mit Stumpf und Stiel ausgerissen,
entwurzelt.
Es wird Zeit,
es wird wieder,
keine Angst,
wird schon werden.
Ich bin am Ende,
19th nerveous breakdown:
ja, so kann's kommen,
it's over, it's done
and i am down an' out.
Schweige still,
wenn Gott es will.
Am Ende ist Gott,
ein Anfang.
Doch er ist draußen,
hinaus katapultiert,
raus geschmissen worden,
heraus gewachsen.
Er ist,
doch das Ende ist nah.
Ich bin nicht Gott,
Eiseisbaby ist nicht Gott.
Ich bin kein Nietzsche,
ich bin überhaupt nicht:
nicht anwesend, ständig abwesend
und mit den Gedanken woanders.
Es ist niemand da!
Einer ruft
(ein Weihnachtsbaum zertrümmerte sein Hirn,
nun rechnet er wieder)
an.
Niemand ist da,
die Stimme auf Band, Salat,
Stimmen auf Ton
sind verstimmt.
Doch ist wer da!
Er zieht sich zurück:
ein einziges Glück,
nun ist er verrückt.
Verrückt und verloren
glaubt er
nicht mehr
an Gott und den Weihnachtsmann,
der alles kann.
Der alles kann:
Träumt Trost
ißt Toast,
liegt Schnee?
Liegt Schnee!
Doch sieht er nicht,
er schläft
und es ist dunkel.
Liegt Schnee so weiß,
trinkt Tee so weiß,
so heiß und zimtig.
Weißt du was?
Er ist am Ende
ausgelaugt,
weil er nichts taugt.
Er hat kein Ziel,
kann lachen nicht, noch weinen,
vergißt und ißt,
ist faul, chaotisch, ohne Frau
und Freunde.
Er ist Narziss,
sieht sich gespiegelt
und glaubt: das sei die Welt,
doch die ist kalt,
so herrlich weiß und kalt.
Am Ende alles überschwemmt,
am Ende alle tot:
zersprengt, versengt, verlassen.
Da hilft kein Gott,
ihn zu begraben.
Da hilft kein Jesus mehr:
er ist nämlich Judas, der sich umbrachte.
Er ist der ungläubige Thomas.
Er ist Kain, der Verstoßene,
der mit dem Zeichen.
Er ist Hiob, den Gott quält.
Er ist hinüber, er ist hinfällig, abgelaufen, alt und unbrauchbar: der reinste Schrott, ein bißchen Abfall, mehr nicht.
Er dient als Dünger,
er dient dem Leben als Dünger -
doch seine Knochen währen ewig.
Er wäscht sich nicht, er kämmt sich nicht,
er schneidet seine Nägel nicht:
er stinkt!
Auch putzt er sich die Zähne nicht,
er ist das reinste Selbstmordkomando,
er ist eine Zumutung,
er will nicht mehr,
er hält's nicht aus.
Die Hölle ist
auf Erden.
Er ist vertrieben,
wohnt nicht im Paradies.
Sämtliche Illusionen
hat er sich abgeschminkt:
er ist ein Clown
in Rente.
Arbeitet hart -
zu hart
und liegt herum,
und weiß nicht was, noch wie.
Zerstreut,
verfliegt,
ein bißchen Nichts
verpufft.
Der Mann hat keine Maske,
hat keine Stimme,
er ist schon tot,
er ist längst tot:
weg vom Fenster,
ein Gespenst
sieht Gespenster.
Der Mann ist kein Mann mehr
(ja, Herr Freud)
Kein Feuer in der Seele
gibt flackernd Zeichen.
Erloschener Vulkan,
Asche über Asche
verstreut.
In Fetzen
und zerfetzt,
verletzt
an Seele und Gemüth
ist er vergnügt:
er lügt.
Er lacht,
lacht nimmermehr,
ihm ist das Herz so schwer,
so schwer,
es ist so leer
und voller Teer
das Hirn, verklebt
und wie zersägt.
Die Nase zu:
hat keine Luft
die Lunge.
Er sieht die Sonne nicht
in seiner Höhle.
Er hört die Vögel nicht
in seinem Bau.
Er fühlt die Kälte nicht,
denn er hat Heizung.
Er spürt ein Kribbeln
in den Fingern.
Er ist gesättigt,
er ist satt.
Er hat die Schnauze voll,
den Magen
will er befragen:
der hat das Sagen.
Fett ist er und unansehlich,
eine Fettecke
soll verrecke,
soll gehen,
kann kaum stehen,
soll laufen,
kann nicht mal saufen,
soll abhauen, stiften geh'n,
soll leben, lachen, lieben.
Will leben, die Fettecke.
Sie röchelt, ertrinkt,
winkt Abschied,
singt Lieder
immer wieder.
Erstickt und erschrickt:
was er sich eingebrockt,
das löffelt er aus.
Die Geister er rief,
er wird sie nicht los.
Er ist besessen:
der Teufel besitzt ihn,
sitzt auf ihm drauf, der Teufel!
Ihm wachsen schon Hörner.
Ein Leben:
was ist das für ein Leben?
Nicht leben und nicht sterben,
nicht Fleisch, noch Fisch,
nur Suppe.
Viel Wasser,
nichts als Wasser,
das verdunstet
in
der
Sonne.
GüTeE - 06.03.04 at 23:48:06
bestimmt
Goldmund - 06.03.04 at 20:27:57
wie die flocke auf der haut zerspringt und wie es kalt wird in den stiefeln.
wie der vogel im rosa heut früh begann und wie das lied abbrach und verstummte.
und wie ich entdeckte, dass die hände meines vaters meine kaffeetasse
umfangen. und wie ich erschrak, weil es meine hände sind.
lucie im schneehemd - 06.03.04 at 11:00:19
Leser - nein, aber danke!
Goldmund - Grüß Gott, wenn d' ihn siehst; wenn nicht: gib ihm 50 Pfennig.
GüTeE - 06.03.04 at 08:53:12
Witz komm raus Du bist umzingelt
Goldmund - 06.03.04 at 06:56:32
Leonce?
Leser - 06.03.04 at 02:26:58
@ GüTeE
Natürlich kennt er Alice Millers Bücher. Kennen Sie Arno Gruens Bücher?
Leser - 06.03.04 at 02:03:55
GüTeE - 06.03.04 at 01:30:47
Leider spielte Stephane Pompougnac gestern nicht im 87 oder mindestens in der Met Bar. Er war im schlimmen V9 im Sofitel. Anwesend war Kim Wachtveitl, viele viele Frauen, die ich von irgendwoher kannte und Menschen von der franzoesischen Botschaft, von denen einer mich stalkte. Kim ging danach noch ins Tapas, aber ich zwang mich zu einem Taxi, wnachdem ich im Aufzug gemerkt hatte, dass ich die Kamera nicht mehr bedienen konnte. Munich Chic Chicks, Angry White Men and Tasty Magazines. Und prompt um Mitternacht fiel der Verstaerker aus.
TomTom - 03.03.04 at 06:15:36
buh - 02.03.04 at 17:54:18
>= 0, natürlich. In diesem Fall: Interpretationssache. (-> Mathematik-Dozenten, die sich über den unmöglichen Fall des Epsilon kleiner 0 circa eine halbe Stunde totamüsieren).
RockdenLiterat // Analysis // - 02.03.04 at 16:57:08
Epsilon > NULL?
wch Fock-Raum - 02.03.04 at 15:01:23
Gestern: "Die Gelehrtenrepublik" (Schmidt)
Heute: "Der Idiot" (Dostojewski)
Morgen: "Die Steuerreformvorschläge der Unionsparteien" (aus: Analysen und Argumente aus der Konrad-Adenauer-Stiftung, Nr.7/2004 ) sowie "Brauchen wir eine 'neue Soziale Marktwirtschaft' ? " (aus: Volkswirtschaftliche Diskussionsreihe, Institut für VWL, Universität Augsburg)
RockdenLiterat in seiner Epsilon-Umgebung. - 02.03.04 at 11:43:35
Meine Kindheit wurde mir entwendet und unter Pseudonym veröffentlicht
buh - 02.03.04 at 11:19:24
(Darii)(Aab, Ibc,
+Eac)Camestres(Ebc,
Ibc)
ImpIac
(Feri)(Eab, Ibc, +Aac)Cesare(Ebc,
Ibc)
ImpOac
Goldmund - 02.03.04 at 06:53:09
@ Leser
Sicher wird es Demütigungen gegeben haben. Was mir als Baby angetan und was unterlassen wurde, könnte wahrscheinlich nur ein Psychologe heraus finden. Die Eltern mußten auf dem Hof arbeiten, im Stall und in der Küche, in der Scheune und auf dem Acker. In der Großfamilie hatte man jedoch die Chance, sich die fehlende Zuwendung und Liebe bei den Geschwistern oder Großeltern zu holen und bei den Nachbarn.
Geschlagen wurden wir nicht, und das ist ja schon mal was! Die Nachbarkinder wurden verprügelt 'wie die Hunde': die junge Mutter (aus kinderreicher Familie) ließ ihren Aggressionen freien Lauf und war immer sehr freundlich ZU UNS;)
Wir wurden nicht zu Arbeiten gezwungen, aber sie waren natürlich notwendig und mußten erledigt werden: pflügen, ausmisten, Rüben schneiden für die Kühe (mit der Maschine, im Winter), Heu herunter werfen mit der Forke und verfüttern, Rüben holen, Erntearbeiten (Kartoffeln, Getreide, Heu), Abwaschen in der Küche mußte ich nie.
Das Gute am Landleben ist ja der verschwenderische RAUM: der Hof, die (gepachteten) Ländereien, die Diele, der Flur, das leerstehende Nachbarhaus, der Schrottplatz (die Lehmkuhle), der Bach, die kleinen Waldstücke, die Weide beim alten Haus, nicht weit entfernt, die riesige Staatsforst (lange Winterspaziergänge mit den Geschwistern, Heidel- und Kronsbeeren suchen mit der Oma: für ein Eimerchen gab's 50 Pfennig vom Verpächter, den ich nie gesehen habe), der Teich, auf dem wir im Winter Schlittschuh liefen und Eishockey spielten: ein Sumpfgebiet, Brombeeren pflücken, im hohen Gras herum kriechen und im Kornfeld (beides war nicht so beliebt bei den Alten), auf dem Heuboden unterm Dach Gänge bauen, vom Balken herunter ins Heu springen, Saltos versuchen.
Feder- und Fußball spielen auf dem Hof, Baden in der Zinkwanne (das Wasser von der Sonne gewärmt), trainieren für Olympia (1968 war die Olympiade in Mexiko), Radrennen an den Geburtstagen.
Die Bücher von Alice Miller habe ich mit viel Sympathie gelesen. Kennen sie die?
GüTeE - 01.03.04 at 23:16:50
exegeselust.
(mit dem esel drin)
buh - 01.03.04 at 16:19:19
Ich hatte eine wunderschöne Kindheit.
Sasa - 01.03.04 at 13:22:18
Das genau ist die Beschreibung der Hölle, in die niemand zurück will, wenn er ehrlich zu sich ist, alles andere ist Lüge, mindestenfalls Selbstlüge, um sich nicht sagen zu müssen, dass man eine grauenhafte Kindheit hatte. Warum sagen so wenige, dass sie eine grauenhafte Kindheit hatten? Weil sie selbst dieses Verbot, über ihre Kindheit die Wahrheit zu sagen, noch mitgenommen haben in ihr sogenanntes Erwachsenenleben, das also ein verlogenes ist.
Leser - 01.03.04 at 13:20:53
Nicht im Sinne von Regression: im Kleistschen Sinne. Mag sein, daß ich meine 'verlorene' Kindheit verkläre, aber alles, was danach kam, scheint mir 'anstrengender' gewesen zu sein.
In gewissem Sinne hatte ich eine 'glückliche Kindheit', aber mit 13 (!) brach alles zusammen: Tod und Vertreibung sozusagen. Man könnte es Erwachsenwerden nennen, allerdings (bei mir) kein 'normales Erwachsenwerden': ohne Vaterfigur und begleitet von 'Kultur'chocs.
GüTeE - 01.03.04 at 12:53:08
Wer in seine Kindheit zurück will, will in die Hölle zurück, aber niemand will in die Hölle zurück, also will auch niemand in seine Kindheit zurück, denn die Kindheit ist die Hölle, das ist die Wahrheit.
Leser - 01.03.04 at 11:31:46
Zu spaet, also, mein lieber TAR.
Vielleicht sollten wir uns doch eher Las Vegas in die Koepfe setzen. Und bitte bloss weit weg vom Strip bleiben. Die alten Motels aufsuchen. Sie wissen schon, die mit den dicken Teppichen. Orange. Bibles.
TomTom - 01.03.04 at 03:22:46
**
Heute also: the first night after. Alles macht zu nach Mitternacht (das ist los, Sasa), ausser natuerlich der Touristenstrich. Der darf, wie seit drei jahren nun, bis 2 Uhr morgens aufbleiben.
**
Na, jetzt endlich weiss ich, wer apstrakt ist.
Gruessen Sie mir doch bitte Tina. Na also wirklich, die einzige Frau, die ein Kind ins londontokyoparis kommt.
Und beizeiten auch Stitch.
TomTom - 01.03.04 at 03:16:14
Es geht immer um - Liebe, ja: ohne Liebe ist nichts. AUFGABEN: sICH aufgeben, das ICH vergessen im Tätigsein, die ZEIT vergessen.
2 Möglichkeiten: sich betäuben (mit Drogen: Alkohol, Kaffee, was weiß ich) oder sICH vertiefen, also ARBEITEN, spazieren gehen und die Welt anschauen oder meditieren und Yoga betreiben (oder was es da alles gibt.)
Leider heißt ARBEITEN für die meisten 'Zwangsarbeit', die Zeit bis 17 Uhr absitzen, den kontrollierenden und neidischen Blicken der Mitarbeiter ausgesetzt sein usw.
Ein Kind spielt und ist völlig absorbiert, vergißt sein kleines ICH und ENTDECKT die Welt. Nun, wir sind keine Kinder mehr, aber dahin wollen wir doch zurück.
GüTeE - 01.03.04 at 00:01:10