loop # 187 / loop # 189 loop Archiv #188 (1.1.-15.1.2004) www.imloop.de
winter of loop



Scheiße, ist die häßlich, wer kauft so was? Pfuideibl!


Sasa - 15.01.04 at 23:33:41




Unter 'reinbratzen' würde ich mir sowas wie 'ranklotzen' (zügig arbeiten), 'reinblasen' (in die Trompete, Posaune, Tuba) oder 'reinhauen' (in die Saiten der Gitarre nämlich) vorstellen, Sasa. In meinem (kleinen) Lexikon der Jugendsprache (H. Ehmann: 'affengeil'), im Kluge und im Duden steht kein 'bratz': das Wort gibt es also nicht. Bei metaspinner finde ich jedoch 101 Referenzen: Petra Bratz, Bratz-Band, die Bratz Boyz... das hier ist die BRATZ-Puppe "Sasha";)

http://i6.ebayimg.com/02/i/01/27/c6/4b_1.JPG


GüTeE - 15.01.04 at 23:23:17




Siehst du. Das ist so fein an dir! Ich weiß, dass Was was ist und du erklärst das dann und alles ist wunderbar, weil es stimmt.

Jedenfalls: genau das meinte ich!


Sasa - 15.01.04 at 22:49:39




Schön ist das ganze trotzdem.


TAR - 15.01.04 at 22:37:10




Ja, Sasa, das stimmt. Und wenn du dich phönetisch daran erinnerst, dann
merkst du, da steckt eine Melodie dahinter. I guess, totale Kraftaussage. Bei
den deutschen jungen Damen findet man vielleicht vergleichsweise: "Boah, is
das krass". Das Boah ist hier die Ellipse seiner selbst. Die Betonung liegt ganz
krass auf "krass", praktisch ein gedimmter "Totalausraster".

Das besagte I guess nimmt aber eine völlig andere Haltung ein. I guess drückt
die ganze Borniertheit gängiger amerikanischer Popkultur aus. Dabei denke
ich an "Friends", aber auch an American Beauty; dieser Film hat jene Attitüde
nämlich glanzvoll auf den Punkt gebracht. I guess ist facettenreich, es drückt
die ganze Benommenheit der Collegestudentin am Rande eines
Nervenzusammenbruchs in zwei Worten aus.
I guess (but that's sooo weeeirrdd)
I guess (he's cute, but a bit of a phony)
I guess (I'm actually thinking about my slutty dress for tonight, I'm gonna look
so hot, goossshhh, and you're sooo boring)
Metrisch gesehen liegt die Betonung auf guess. Semiotisch betrachtet steckt
alles im I. I guess ist die totale Aufschichtung ihres Solipsismus in einer Welt,
wo jeder extraordinär sein will. Wenn das Mädchen irgendwann aufhört,
nichtssagende Unterhaltungen mit einem gesungenen I guess im Sand
verlaufen zu lassen, dann geht's ihr wieder besser. Sie weiß dann, aha, meine
Titten sind nicht die schönsten, und das Regenbogen-Make-up lass ich auch
mal besser sein.
guess wird übrigens zum zweisilbigen Wort, wobei ein dumpfes H zwischen
zwei Es gefügt wird, so: gue-h-ess. Das Brücken-H lässt es zu, zwischen den
zwei hohen Es einen kurzen tiefen Sumton einzubauen. Das ganze klingt dann
wie die sprichwörtliche Laier.


TAR - 15.01.04 at 22:34:33




Niemand kann ein "I guess" so echt, so schön, so wahr verwenden, wie eine amrikanische Studentin in ihrem Junior-Year. Oder, TAR?


Sasa - 15.01.04 at 21:55:27




wenn ingeniös, dann sie


Sasa - 15.01.04 at 21:38:57




Jetzt bin ich glatt mit dem Laptop auf dem Schoss eingeschlafen. Puh. Das war knapp. War aber nur eine Sekunde. Hoffentlich hat es der Körper nicht bemerkt! Pschhht!


Sasa - 15.01.04 at 21:31:18




Liv ist ganz wunderbar, immer dieser Beschützer-Instinkt, wie ich ihn liebe!


Sasa - 15.01.04 at 19:09:36




Oh, warte, Sasa, du lustloser Deserteur.


TAR - 15.01.04 at 17:56:24




Yeah yeah yeah, Tomtom, you rock, you're rollin'. Du hast einen Hipjob. Du
überspielst schöne Musik. Sofia nehmen wir an. Aber wichtig ist jetzt die
weibliche Hauptbesetzung (dass Sofia nicht Schauspielern kann, wissen wir seit
dem Paten): Scarlett Johansson für mich und Liv für den Sasa. Die Liv sieht
übrigens ganz klasse aus im letzten Lord of the Rings--da muss ich meine
vorige Ketzerei zurücknehmen: sie schielt nämlich sehr schön. Und sie weint
ganz toll. Überhaupt weinen alle Frauen in diesem Film ganz super, so tapfer,
mit geschlucktem Pathos. Da gibts kein Flennen, wie der arme Sam das macht,
sondern alles mit feuchtem Unterlied und einer einzelnen Träne. Im Kinosaal
stand die Dame neben mir bei diesen Szenen immer wieder auf vor Aufregung.
Schließlich blieb sie einfach stehen und schaute den Film auf diese Weise
zuende. Ich glaube man kann sich in eine Frau verlieben, nur weil sie schön
weint.


TAR - 15.01.04 at 17:52:18




Aus meinen Plänen, lieber TomTom, wird eh nie was. Grundsätzlich. Das ist immer so mit den Plänen und mir. Ist auch nicht so, dass ich Pläne habe, etwas tue und das scheitert dann. Nö. Es ist so, dass ich Pläne habe und nichts tue. Im Grunde ist das furchtbar und wird mich irgendwann einholen, wenn ich nicht mehr lustig bin, sondern blöd oder alt.

Aber kannst natürlich gerne mitmachen.


Sasa - 15.01.04 at 17:41:50




Guten Morgen (irgendwo auf der Welt wird's wohl noch Morgen sein;),
nein Sasa, die Zweigleisigkeit hat sich bewährt m.E. Ein Drittes könnte hinzu kommen: ein Schreibprojekt mit strengen Regeln und engen Grenzen.


GüTeE - 15.01.04 at 12:55:53




Nutellagenerationsgewichs.


Leser - 15.01.04 at 12:11:49




Nutellagenerationsgewichs.


Leser - 15.01.04 at 12:11:48




Yo man. Call me da mothafuckin Mercutio.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 15.01.04 at 10:50:01




Ihr zwei, Ihr Kleinen,
Euch ist doch bewusst, dass ich da aber dabei sein moechte. Ich wuensche mir jedoch Sophia Coppola.

*

TAR,
der Soundtrack ist fertig und wurde abgeschickt. Kitty Bomb included.


TomTom - 15.01.04 at 09:14:26




Lieber TAR, dir ist schon klar, dass wir beide gemeinsam sehr bald den eigentlichen College-Roman schreiben werden. Und uns über die Filmrechte bei einem Abendessen unterhalten werden, du weißt, nebenbei?


Sasa - 15.01.04 at 07:06:19




Guten Morgen, Sasa,
ich bins, dein schöner Prinz. Reib dir die Augen, die Sonne geht auf. Vor uns
liegen schon die Trümmer eines stillen Tages. Zum einschlafen erzähl ich dir
eine Geschichte über den offenen Hosenlatz.

Vor nicht allzulanger Zeit, als ich ein Internat besuchte, da lernte ich einiges
über denn offenen
Hosenlatz. Mein Mitbewohner kiffte viel und hörte sich oft The Cure an. Er lag
dabei auf der Couch in unserem kleinen Mäuseloch und machte keine
Hausaufgaben. Wenn ich aber mal raus ging, zur Biblio oder so, dann holte er
ganz schnell seinen Schwanz raus und masturbierte. Irgendwann kam ich ihm
dabei auf die Schliche. Als ich reinkam, packte er sein Ding schnell ein. Immer
öfter fand ich nun aber auf der Couch mit dem Prengel in der Hand und er
grinste und ich ärgerte mich. Ich ärgerte mich, weil er es aufgab, seine
pubertäre Lust zu verstecken. Zwar ärgerte er sich auch: ich störte ihn ja
immer frühzeitig mit meinem Auftauchen. Später dann fand ich ihn im
Kleiderschrank. Wie ein Embryo lag er dort zusammengerollt, seine Beine
stützten auf einer Kiste. Und er hatte wieder seinen Penis in der Hand. "How
the fuck did you find me in here?", meinte er noch. Dann war alles verloren. Er
fing an, mich mit ausgefeilteren Taktiken zu drangsalieren. An einem
Wochenende saßen er und ich und ein Freund (hallo, Ravi) im Zimmer und
machten Spökes. Ravi und ich verloren ihn kurz aus den Augen. Als wir uns
wieder ihm zuwandten, grinste er ganz irre. Wie besessen grinste er und
schielte dabei auf seinen Schritt. Dort, aus dem offenen Hosenlatz heraus,
schaute sein linkes Ei hervor.
Er fragte spitzbübisch, "Have I introduced you to lefty?" Seither verfolgen mich
seine Geschlechtsteile in meinen schlechteren Träumen.

Nun aber zur Literatur und der Realität. Ich glaube alle Menschen haben den
inneren Drang, Fiktion über ihre eigene Domäne hinaus zu verstehen. Die
Bibel ist da ein Beispiel. Oder denke an die Illias, die erste Literatur--aus
verschieden Strängen der oralen Tradition kommt die Kanonisierung durch
Homer--faktische Geschichtsschreibung und fiktiver Mythos zugleich, weil es
niemanden gab, der wahrhaft zwischen diesen beiden unterscheiden wollte
oder konnte. Der Verbalkampf zwischen GüTeE und Eiseisbaby ist vielleicht
auch ein Beispiel. GüTeE hat jetzt mehrere Variationen des Worts Motherfucker
in den Loop gestellt. Ich glaube, man kann die Menschen schon sehr durch
Literatur bewegen. Ihre Taten gar maßgebend beeinflussen. Deswegen ist es
auch keine Hybris, mit Stolz auf das Lob deines Lehrers zu reagieren. Man wird
schließlich durch die eigene Kunstfertigkeit irgendwie erhört.

Es schneit sehr schön.


TAR Brooklyn - 15.01.04 at 06:45:17




Rede zur Sache

Rede zur Rede


Sasa - 15.01.04 at 05:28:20




Die Welt ist so groß.


Sasa - 15.01.04 at 04:36:59




Ok, wir sollten wannabe und loop wieder zusammenführen. Ich weiß nicht warum, aber wir sollten es tun. Unbedingst.


Sasa - 15.01.04 at 03:06:30




Juhu, ich bin eine Prinzessin!!! Ich wollte immer schon mal eine Prinzessin sein!!! Aber ich will, dass der unglaublich hübsche TAR mein Prinz ist, sonst geht nichts mit dem Rosa-Kleidchen. Und ich will, dass ihr um meine Gunst gegen muslimische Drachen kämpft!!! Und und und ich will, dass ich dann ein Turnier schmeiße, wo ihr euch dann mit Pferden und diesen langen Stangen ein bisschen das Hirn auf den Arenasand, wie heißt es, rausschwertet. Und darf ich bittebitte ein Turm haben aus Elfenbein, wo ich den ganzen Tag mit ner stinkenden aber herzensguten Uhme heimlich Pornos gucke und Vater meint, ich würde weben?! Bitte Bitte!


Sasa - 15.01.04 at 01:50:00




Glücklichmachende Musik auf einem krassen Ami-Sampler! Sozusagen Rock! Wahnsinn. Dass es so was gibt!


Sasa - 15.01.04 at 01:45:51




Dies ist kein Marktplatz, hier wird nichts verkauft. Eher ist dies eine imaginäre Bühne, und wir sind die Schauspieler. Wer schreibt das Stück? Der liebe Gott wahrscheinlich. Oft ist es leider nur eine blöde Talkshow.
Wann ist das Stück gut?
Das gibt es doch längst nicht mehr, daß so ein autoritärer Autor und Stückschreiber die Puppen tanzen läßt. Die Dirigentin als hörendes Wesen, begabt mit Vorstellungskraft und mit einer Vision. Visuelles Gedächtnis: die Partitur abfotografieren, ein Adagio schneller lesen, als es erklingt. Leiter der Staatskapelle.
Seine Rolle (welche auch immer) gut spielen. Das Drama hat (theoretisch) kein Ende: also ist es kein Stück. Eine Art Wagner-Oper.
Gut, spielen wir also Tragödie oder Komödie! Führen wir ein bürgerliches oder proletarisches Trauerspiel auf, ergötzen wir uns an einem Sketch oder an einer Farce, machen wir Schmierentheater und singen die Ballade vom Seeräuber Eisieis. Ich bin das Kasperle und Du bist der Räuber Hotzenplotz, Sasa ist die Prinzessin und Monsieur le TARTAR spielt den Schweit!zer Käse. Ich bin Polizist und Du bist der Teufel (natürlich), Du bist Don Giovanni und ich bin Don Juan (aha), Gott ist Papa Mario (natürlich), der verantwortliche Besitzer der sieben Foren und der Beschwichtiger der Siebenundreißig vor den Toren der Toren.
Sagen wir mal, das hier ist die Hölle - (oder nein, vielleicht der Himmel, das Paradies?) das Bahnhofsklo und nehmen wir mal an, Baby Eis ist die Toilettenfrau, die gerade dabei ist, ein Schokoeis zu schlecken, das sie sich von oben geholt hat. (klingeling: 20 Cent, ein Hosenknopf) "Ja, vielen Dank, 'n schön' Tach noch und gute Fahrt!"



GüTeE - 15.01.04 at 01:34:39




verstehenssignale

Der Mann legt den Hobel rechts neben das Brett. Er ballt die Hände zu Fäusten. Streckt die Arme, sich. Emotionalisierungsregeln - Erwartung, Fleiß, Disziplin, Faust vor dem Mund - hemmen gähnen. Der Mann schmatzt. Wartet. Wartet. Sitzt. Jetzt greift der Mann das Stemmeisen. Jetzt greift der Mann den Hammer. Er legt das Stemmeisen auf die Brettmitte an. Schrägt den Oberkörper seitlich. Nach rechts schrägt er den Oberkörper. Schaut. Mit dem Hammer schlägt er sieben Mal auf den Holzgriff. Der Hammer treibt das Stemmeisen in das Holz. Der Hammer treibt das Stemmeisen in das Holz. Der Hammer treibt das Stemmeisen in das Holz. Der Hammer treibt das Stemmeisen in das Holz.Der Hammer treibt das Stemmeisen in das Holz. Der Hammer treibt das Stemmeisen in das Holz.Der Hammer treibt das Stemmeisen in das Holz


Sasa - 15.01.04 at 01:02:31




Jetzt ist aber genug zitiert und gesungen. Jetzt wird Eigenes reingedingst. Und hier kommt es schon. Nein, zur Erinnerung erst mal, was schon da war. Damit du mir folgen kannst:

Er steht an der Hobelbank. An der Hobelbank ist ein Brett in die Vorderzange eingespannt. Der Hammer liegt rechts vom Brett. Die Säge hängt an der Wand über der Hobelbank. Der Hobel liegt links vom Brett. Ein Stecheisen, ein Stemmeisen, eine Rückensäge liegen oberhalb vom Hobel.

ta grammata
ta en te phone
ta en te psyche pathemata
ta pragmata

tatockeck tatockeck tatocktock tatick, hallt es, wenn er mit der kommunikativen Funktion des Hammers das Metall trifft. chh'n chh'n chh'n, wenn er das Holz zu Kürze und Logik abmessert. Den Hobel setzt er flach an der hinteren Brettkante auf. Mit der Linken umgreift er den Griff. Mit der Rechten fasst er das Hobelende. Schiebt mit Schwung.


Sasa - 15.01.04 at 01:01:30




Sodele. Genug gesungen. Jetzt bringe ich mal ein schönes Zitat. Hier ist es:

si tacuisses, philosophus mansisses
[boethius]


Sasa - 15.01.04 at 00:57:59




Ich weiß gar nicht, womit ich die Nacht diesmal beginnen soll... Ich glaube, ich singe jetzt einfuck mal los:


Sasa - 15.01.04 at 00:55:16




"Ich fände ja schön: Das Forum der 13 ist ein virtuelles Bahnhofsklo. Schau einfach rein."
Eiseisbaby im Forum der 13 (diesmal korrekt zitiert)

Tja, wie erhält man Leser, wie weckt man die Neugier, wo ist die Kundschaft? Lebendig muß es sein, d.h. gut geschrieben, anschaulich, streitbar, welthaltig, m.a.W. wesentlich und wahrhaftig.

Oder nein, es muß rasseln und klingeln und tröten und tuten. Dies ist keine Zeitung, dies ist kein Buch, dies ist kein Roman, dies ist Prosa in rosa von Moz art, dies sind reine Reime, dies ist unverkäufliche Lyrik und keine Musik, wir sind ein Wohltätigkeitsverein, alles dies schenken wir der Welt, wie auch die Literatur an den Pissoirwänden uns geschenkt ist, inclusive der genialen Zeichnungen, niemand nimmt das ernst, es wird weg gewischt und du Sprayer bekommst eine Anzeige wegen Sachbeschädigung, darfst sonntags Zäune streichen oder Bäume pflanzen, das Geländer polieren oder den Hof fegen

Fuck you, I won't do what ya tell me...
Mutha fucker


GüTeE - 15.01.04 at 00:41:46




"mombotz" = Schreckgestalt oder 'Mummelputz' (Vogelscheuche). Mumme bedeutet Maske (vermummen), das mittelhochdeutsche butze Kobold.


GüTeE - 14.01.04 at 22:08:53




MATHAFACKA

Danke, fabulous Fabi, für die erstklassige Analyse. Vielleicht solltest Du es mal als rabiater Psychiater probieren.

O Fabian, o Fabian,
du bist der reinste Lebertran.
(Anmerkung für die Germanisten: natürlich bezieht sich das auf Kästner's Fabian.)
Alternative:
O Fabian, du Grobian,
fall bloß nich' runter von dem Kran.


GüTeE - 14.01.04 at 21:56:40




Kandidatenkorridor.


Leser - 14.01.04 at 20:48:04




Liebe Han,

dieses Eindimensionale des Loops lässt unmittelbar hintereinander erscheinende Anrtworten als unmittelbar hintereinander erscheinende Antworten erscheinen, so dass ich fälschlicher Weise falsch antizipiert hatte, die Blume, die HMHM an dich gedacht hatte, sei von knü empfangen worden.


Sasa - 14.01.04 at 20:22:05




Alles falsch reingestellt. Sorry


Han - 14.01.04 at 19:25:41




Weil's so eine geharnischte Attacke ist, möcht ich's dem Loop nicht vorenthalten:

Subject: Sie tauschen illegal Dateien aus
Date: Mon, 12 Jan 2004 18:33:02 +0100 (CET)
From: info@Breejen.sckr.com
To: info@platzhalter.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

das herunterladen von Filmen, Software und MP3s ist illegal und somit Strafbar.

Wir möchten Ihnen hiermit vorab mitteilen, dass Ihr Rechner unter
der IP 65.217.12.84 erfasst wurde. Der Inhalt Ihres Rechner wurde als Beweismittel sichergestellt und es wird ein Ermittlungsverfahren gegen Sie eingleitet.

Die Strafanzeige und die Möglichkeit zur Stellungnahme wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt. Die von uns gesammelten Daten unter dem Aktenzeichen #57048 sind für Sie und ggf. Ihrem Anwalt beigefügt und einsehbar.

Da wir negative Erfahrungen mit Mailbomben in der Vergangenheit gemacht haben, wurde die Herkunft dieser Mail verschleiert.

Nähere Auskunft erteilt Ihnen die Kriminalpolizei Düsseldorf,
Europa Sonderkommission "Internet Downloads"
Rufnummer innerhalb Deutschland (0211) 870-0 oder (0211) 870-6868
Rufnummer außerhalb Deutschland (0049211) 870 - 0 oder (0049211) 870-6868

Hochachtungsvoll

i.A. PK Mollbach

Anhang: aktenz57048.exe


Lloyd Niergolzingen - 14.01.04 at 18:35:16




Knü ist ganz sicher nicht ich.
Wie kommst du darauf Sasa?
Ich bin vermutlich eher das Gegenteil vom Knü
und zur Zeit viel zu faul um irgend etwas zu schreiben
oder mir einen anderen Namen zu zu zu legen.

Liebes Knü, ich nehm dir das Hühnchending jetzt vorerst mal nicht übel.

Lieber HMHBachelor, gib sie schon her die Rose und sag nicht, daß dir die Entscheidung schwergefallen ist. Du glaubst an meine unromantische Ader - ich seh schon.


Han - 14.01.04 at 17:51:55




@off: AD PERSONAM.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 14.01.04 at 16:39:46




*Diese* Art der Einbildung und Borniertheit ist neu und äußerst abstoßend. Arrogant mag noch gehen und frech ohnehin, aber arrogant und borniert funktioniert überhaupt nicht zusammen.

Ansonsten trifft man auf die alte Schwäche: keine Argument, dann eben auf die persönliche Tour.


off. - 14.01.04 at 16:13:33




motherfucker


GüTeE - 14.01.04 at 13:33:34




Gütee. DU BIST in Wahrheit DOCH DERJENIGE der nur die Sprache des Geldes versteht. Du leidest SO an seiner Abwesenheit, personifiziert in deinem höchstpersönlichen "kommerziellen" Nichterfolg, dass du davon getriebener bist, als der geldgeilste Banker der Welt. Du proklamierst nur deinen inneren Wert an sich. Du lebst ihn aber nicht. Und DAS finde ich WIRKLICH traurig.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 14.01.04 at 12:46:27




initiieren

Er steht an der Hobelbank. An der Hobelbank ist ein Brett in die Vorderzange eingespannt. Der Hammer liegt rechts vom Brett. Die Säge hängt an der Wand über der Hobelbank. Der Hobel liegt links vom Brett. Ein Stecheisen, ein Stemmeisen, eine Rückensäge liegen oberhalb vom Hobel.

ta grammata
ta en te phone
ta en te psyche pathemata
ta pragmata

tatockeck tatockeck tatocktock tatick, hallt es, wenn er mit der kommunikativen Funktion des Hammers das Metall trifft. chh'n chh'n chh'n, wenn er das Holz zu Kürze und Logik abmessert. Den Hobel setzt er flach an der hinteren Brettkante auf. Mit der Linken umgreift er den Griff. Mit der Rechten fasst er das Hobelende. Schiebt mit Schwung.


Sasa - 14.01.04 at 08:07:54




was ist denn blos los mit dir? ist doch fast wieder morgendämmerung. also,
ich geh jetzt pennen. eine melantonin noch. dann penn ich. gute nacht.


TAR im bett - 14.01.04 at 06:13:23




Derrida ist wie O-Saft irgendwie.


Sasa - 14.01.04 at 05:22:17




"Ungesagtheiten."

Walser. Der Robert.


Sasa - 14.01.04 at 03:36:40




Huthochgehendes Schwein pfeift. Gewissermaßen. Ganz wunderbar.

Ich flüchte in den Loop, weil ich mich Nächte hindurch natürlich allein fühle.


Sasa - 14.01.04 at 03:08:15




GüTeE, das hatte jetzt was vom Gymnasiumshausmeister, der sich jeden Tag
mit pickligem Pack rumschlagen muss. Die rotzen und schmieren Kaugummis
unter die Tische. Irgendwann geht einem da der Hut hoch (sasa,
huthochgehen, geht das?). Oaba I, I mog di. Bist ein Pfundskerl, den
Kaugummi mach ich nach der Sechsten heut mal freiwillig weg.


TAR - 13.01.04 at 23:37:17




Ach GüTeE, du bist super.


Sasa - 13.01.04 at 23:05:55




Auf ein Wort der Anerkennung und des Lobes warte ich hier wohl vergebens. Ich finde das ziemlich traurig! Und zu sachlicher Kritik ist jedenfalls ein Eisieis nicht fähig. Nun ja, wahrscheinlich versteht die Welt nur die Sprache des Geldes.


GüTeE - 13.01.04 at 21:51:39




Du kannst doch nur Leute runter machen und bist selbst nur ein kleiner Pupser.
Eisi, ich glaub' mein Schwein pfeift! (für Sasas Sammlung)


GüTeE - 13.01.04 at 21:28:23




@sasa: Mit andern kann man sich belehren, begeistert wird man nur allein.(Johann Wolfgang von Goethe)
*


Eiseisbaby München, Bayern - 13.01.04 at 15:52:00




@off: Wow. Karasek zu schächten hat auch wieder was.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 13.01.04 at 15:47:49




Gütee, das ist doch jetzt wieder Mumpitz. Wen interessiert, was du in deinem Bücherschrank hast? Und was du verschenkst, vor allem "in letzter Zeit"??? Schalt mal deine überhebliche Getragenheit ab, die steht deiner Bauchladenbescheidenheit nicht. Du Knittel. Via mala.
*



Eiseisbaby München, Bayern - 13.01.04 at 15:43:30




"Eine schlechte Sache erregt, eine gute verträgt viel Kritik."

(Charles Tschopp)


Sasa - 13.01.04 at 13:34:52




'Eiserne Zeit' habe ich im Oktober gelesen (mein erster Coetzee) und anschließend verschenkt. Um Platz zu schaffen, mache ich das neuerdings öfters - aber natürlich nicht mit allen Büchern.


GüTeE - 13.01.04 at 13:16:08




Zielfrage.


Leser - 13.01.04 at 12:29:25




Unbedingt lesen: Coetzee, Eiserne Zeit. Bin ganz begeistert, der Mann ist einfach wunderbar. Sätze - zum an die Wand nageln.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 13.01.04 at 11:33:56




Ute genießt Scherzkommunikation.
Sie artikuliert Aggressionsbedürfnisse.
Sie realisiert zu spät, dass sie prosodisch eine Null ist.

tom: es gibt auch leute die essen erdnußbutter hör mal
lea: ja das is ja lecker erdnußbutter mit marmelade
udo: ich hab noch nie erdnußbutter gegessen
lea: kriegste mal bei mir
udo: häsch du welche ja du hast nur gesunde sachen denk ich
lea: erndnußbutter is auch nicht so ungesund
tom: is ja nicht so: ungesund jaja
udo: seit carter hab ich irgenwie ne abneigung

Knochengerüst der Bedeutung.


Sasa - 13.01.04 at 03:11:11




Sorry, GüTeE, die nicht vorhandenen Anführungszeichen haben mir wohl die Sicht versperrt. Und dennoch: altersweise oder nicht, ich bleibe dabei - für mich gilt nichts davon.


Sasa - 13.01.04 at 00:53:54




Sasa, das waren wörtliche Zitate aus einem Interview mit Georg Baselitz im Tagesspiegel (finde ich gerade nicht wieder) zu seinem 60. Geburtstag.
Deine Meinung dazu ist okay: die Zeiten... times they are a-changing.
Aber wieso zeichnet er ein 'verklärtes Künstlerbild'? Er erzählt doch nur, wie es war - bei ihm. Ich finde es abgeklärt und altersweise! Zum Vergleich könnten wir alte Interviews mit ihm lesen (wenn es sie denn gibt).
Die Baselitzsche Expressivität und Farbigkeit hat mir immer gefallen.


GüTeE - 12.01.04 at 22:51:49




Lieber TAR,

gibt im Grunde nicht viel mehr zu ergänzen. War eine spontane Unmutsbekundung über das verklärte Künstlerbild, das GüTeE gezeichnet hatte, zur Erinnerung:

"Und wenn man selbst damit anfängt [mit dem Schreiben], denkt man wirklich, man ist ein Zauberer.

Dann begann das Spiel mit dem Künstlerdasein: Man wird zum Außenseiter, zum Sonderling, man macht sich interessant."

Das ist mit Verlaub, das betone ich gerne völlig an den Haaren herbeigezogen [wie ich diese Redewendungen zu lieben beginne!] und - GüTeE mag mir bitte die Härte verzeihen - absoluter Schwachsinn, und jetzt kommt das Entscheidende: in meinen Augen. Ich schreibe doch auch und ich sehe mich z.T als Schriftsteller, weil das ein Beruf ist, mit dem man Geld verdienen kann, und ich damit schon mal 10 Euro verdient habe. Mehr ist da nicht dabei. Ich bin weder Außenseiter, rieche gut und das einzige Zauberstück, das ich kann, ist: Menschen enttäuschen. Dazu muss man aber nicht mal Ethnologe sein.

Und bei "man macht sich interessant" ging der Schlafmangel eben mit mir durch. So habe ich, ungelogen, mit 15 gedacht, als mein Deutschlehrer zu meinem Geburtstag das erste Gedicht, das ich auf Deutsch geschrieben hatte, der gesamten Klasse zur Besprechung gab. Er hatte es mit "Stan Bosni" pseudonymisiert und verriet am Ende der Stunde, dass das Ganze eben von mir war. Ich war so unglaublich stolz und fühlte mich so unglaublich besonders, dass mir das alles peinlich war und ich beschloss niemals mit Rauchen anzufangen.


Sasa - 12.01.04 at 20:37:21




Du Sasa, könntest du dein Literaturfazit zur Einfallslosigkeit des
Transzendenzgedankens ein wenig qualifizieren? Also mit Beispielen und
schriftstellerischer Virtuosität unterstreichen? Weil, wenn ich den Text so lese,
wie du ihn schriebst, dann wehr ich mich dagegen. Oder ich versteh ihn nicht.
Aber so kannst du das nicht stehen lassen. Bitte nicht.


TAR - 12.01.04 at 16:22:02




Sachte mit der Schachtel


off. - 12.01.04 at 16:08:46




Hemuth Karasek, so sagen Berliner Medienkritiker, belämmerte einst die hübsche Fernsehtante im Taxi, nahm sie mit und setzte sie ab. Am nächsten Tag hatte er Gelegenheit, sie anzurufen, denn sie habe ihre Schachte im Taxi liegen lassen (sagt er). Denn er habe sich draufgesetzt (sagt sie).


off. - Leute heute - 12.01.04 at 16:07:53




eher geht ein Mustang durch ein Nadelöhr?
oder eine Seekuh
oder ein Sack Humus
ein Literaturkritiker
Missie Elliots Hintern
die Windmühle von Calatrava
Sasa's Fussballwissen
GüTes Fundus

als dass....


buh _TongaTauboo - 12.01.04 at 15:32:36




Und welches hat gewonnen? Perser?


Lotos - 12.01.04 at 13:45:54




Wörterregatta.


Leser - 12.01.04 at 13:26:01




Müdes Palaver, ob man die Einladung des Kellner annimmt, annehmen sollte, oder nicht wegen der Intimität, die da entstünde. Satt, die Fritten nicht geschafft. Schönes neues Bild, Chicks on Speed, an der hinteren Wand, einfach obendrüber. Resa besticht uns, erst mit Koffein, dann mit Erdbeerschnaps, in einer anderen Nacht in dieser Bar in West-Berlin. Kleine Streiterei im Trenchcoat am Tresen, sanfter Rauswurf. Niemals bitter werden und bereuen murmel ich in den Averna, verwirrt von deinem Dekoltee, du Schönheit. Irische. Bin immer noch betrunken. Vom Bechamel und Karaseck, der alten Kröte. Vor dem der Perser uns jetzt sets beschützt. Siehste sag ich, mit dem Kellner trinken. Und die frechen kann ich sowieso gut leiden. Bin nicht so fürs Devote.


Lotos übernächtigt - 12.01.04 at 12:26:49




b_m, hattest du dabei deinen Hosenlatz geöffnet?


Sasa - 12.01.04 at 03:27:31




Dear Lotos,
leider ist mir kein Name bekannt. Daher: bitte zumailen: patrick@bkkmetro.com


TomTom - 12.01.04 at 02:28:39




http://www.boardy.de/images/smilies/klo.gif, GüTeE, das war jetzt wieder http://www.boardy.de/images/smilies/coffeepc.gif http://www.boardy.de/images/smilies/einschlaf.gif. Die http://www.boardy.de/images/smilies/gruppe.gif natürlich.


Sasa - 12.01.04 at 01:49:11




Scheiße, GüTeE, das war jetzt wieder unnötig. Die Smileys natürlich.


Sasa - 12.01.04 at 01:40:38




http://www.tag-board.com/smilies/yin-yang.gif

Gute Nacht,
liebe Acht!
Lebe wohl,
kalter Pol.
Moin und tschüs
(is' die süß!)

http://www.tag-board.com/smilies/frog.gif


GüTeE - 12.01.04 at 01:21:42




Ich suche mir ein Buch
und schlag' es in ein Tuch,
das nehm' ich mit auf eine Insel
und male dort mit einem Pinsel.

Ich zeichne Dich, und Dein Gesicht
wird braun im grellen Sonnenlicht,
dann schmier' ich Farbe auf's Papier
und laß sie trocknen "Sieh mal: hier!"

Und Du liegst in der Hängematte,
betupfst die Haut mit weicher Watte
und liest das dicke Buch, die Bibel,
schläfst ein und träumst von einer Fibel.

Ich laufe hin zum Strand
und wate weich im Sand am Meer:
das lieb' ich sehr!

Mit einem Stock ich schreibe schnell
zwei Verse: die verschluckt die Welle,
dann höre ich noch Hunde bellen,
und Du sagst mir, Du fühlst Dich elend.

"Bedenke einfach nur das Ende -
wie mag es für uns beide enden?"
"Was meinst Du denn?"
"Ich rate Dir: o renne!"
"Warum sollte ich rennen?"

Nach Wochen kam ein Schiff
und nahm uns mit,
der Kapitän hieß Schmidt.










GüTeE - 12.01.04 at 00:59:20




@TomTom,

wnn Du Kim mal wieder triffst, dann sag ihm doch bitte einen sehr
herzlichen Gruss von mir, ich nehme an, du kennst meinen bürgerlichen
Namen.


Lotos - 11.01.04 at 19:56:54




Präzisierung: Im aramäischen Urtext ist von "gamta", einem Tau oder Seil, die Rede. Dieses Wort verwechselte vor mehr als tausend Jahren ein übernächtigter Mönch mit dem Wort "gamla", der Bezeichnung für "Kamel".


Leonce - 11.01.04 at 19:50:01




kamel:
soweit ich weiß ein übersetzungsfehler: richtig aus dem hebräischen übersetzt soll es heißen:

eher geht ein schiffstau durch ein nadelöhr, als dass ein reicher in den himmel kommt...

die worte für tau und kamel sollen sich sehr ähneln...


Leonce - 11.01.04 at 15:41:40




Das Kamel kommt aus dem neuen Testament. "Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt." Auch so für das Schreiben passend.


buh _gürece_city of camels - 11.01.04 at 13:40:21




"Kommt nicht in die Tüte", ist auch perfekt.

Sonntag! Juhu Leute, Sonntag! Vögelschlägerei in der Birke! Go, Spatz, go! Schnapp dir den Wurm, Yiha!


Sasa - 11.01.04 at 12:25:03




u n s t o l z


Sasa - 11.01.04 at 05:30:04




Implied Author.


Sasa - 11.01.04 at 04:11:23




Ich denke nicht, dass ich ein Zauberer bin. Und warum Sonderling, warum Außenseiter, warum interessant? Das mag einmal so gewesen sein, als noch tatsächlich die Illusion einer Möglichkeit gegenwärtig war, man könnte in der Fiktion die Realität beeinflussen. Wer heute so denkt, ist in meinen Augen ein Narr. Die Objektivität des fiktionalen Erzählens, der Literatur, ist nur für die eigens von ihr erschaffene Welt gültig. Wer sich einbildet, sie als Leser in die Wirklichkeit "hinaus" zu verstehen, ist ein naiver Narr. Den Hosenlatz aufzumachen, das ist eine Geste der Verzweiflung, eine höchst peinliche dazu. Im Bemühen durch Lesungen die imaginäre Kommunikationssituation zwischen Text und Rezipient zu durchbrechen, ein Armutszeugnis der Einfallslosigkeit.


Sasa - 11.01.04 at 02:38:49




Diese Abstraktion, etwas zu sehen und auf einem Papier darzustellen, ist doch unglaublich. Viele Naturvölker glauben immer noch, dass das Zauberei ist. Und wenn man selbst damit anfängt, denkt man wirklich, man ist ein Zauberer.

Dann begann das Spiel mit dem Künstlerdasein: Man wird zum Außenseiter, zum Sonderling, man macht sich interessant.

Ich hatte irgendwo gelesen, dass der englische Dichter Brendan Behan Gedichte vorgetragen und dabei seinen Hosenlatz aufgemacht hatte. Die Leute bei der Lesung waren empört. Diese Reaktion hat mich interessiert.

Sie wollten als kleiner Junge auch schon...
...ein großer Künstler werden, aber in der Musik.

Georg Baselitz / Tagesspiegel


GüTeE - 10.01.04 at 23:47:37




In der Met Bar, wo wir bis eben Cosmopolitans und Sea Breezes getrunken haben, war die Musik grauenvoll. End-Neunziger Schwulen-House also. Etwas gelangweilt erzaehlte uns Stephanie von einem neuen members-only Club in Hongkong.
Dafuer anwesend: Kim Wachtveitl, Sri von Bueren, Tata Young, Joe Cummings. Nur die oede BMW-Julia stoerte. Immer Bussis geben, jedem, selbst dem dicken, schwitzenden Sikh, den niemand leiden mag.


TomTom - 10.01.04 at 20:35:13




Nichts begeistert mich mehr als die Möglichkeit Etwas zu stoppen.


Sasa - 10.01.04 at 17:09:29




Name: Grizzly, Energy.
Beruf: Drink


Sasa - 10.01.04 at 07:28:12




Bester TAR, zum warmhaltenden Geburtstag vielleicht:

ANN PEEBLES - I Can't Stand The Rain
LE VOISIN - Watercolour
GOTHAM PROJECT - Vuelvosur
TOSCA - Chocolate Elvis (Baby Mammoth Version 2)
SITCOM WARRIORS - I Feel You Move
ZOOT WOMAN - Living In A Magazine (Paper Faces Remix)
ZOOT WOMAN - Hope In The Mirror
FELIX DA HOUSECAT - Silver Screen Shower Scene (LRD RMX)
FUTON - Bangkok Chemist
CHICKS ON SPEED - Wordy Rappinghood
A TRIBE CALLED QUEST - Check The Rhyme

und dazu ganz viel Erik Truffaz.
Und ueberhaupt alles von Futon. Bangkok-Quartett, das sich gewaschen hat, jahrelang.
*

Bitte Adresse zumailen zwecks CD-Sendung.
*

Alles zum Tag.


TomTom - 10.01.04 at 06:16:02




Im Glas hängt R*U*H*E an einem Draht. Die Buchstaben sind nicht auf gleicher Höhe. U ist höher als R.

Aus der Tabakdose ragen 14 Stifte, 2 Schraubenzieher, 1 Textmarker, 1 Schere hervor.

Die Aufschrift "Lehrbuchsammlung" ist auf dem Einband vom "Lexikon der Sprachkunst" gestempelt.


Sasa - 10.01.04 at 04:08:39




Stimmt, irgendwie ist es auch ein Labyrinth.


GüTeE - 10.01.04 at 02:33:05




James Joyce war Sänger: Karriere machen wollte er als Tenor. Der Erstgeborene stammt aus ärmlichen Verhältnissen, sein Vater war arbeitslos und ein Trinker.

Der Ulysses ist ein witziges Buch! Dubliner Alltag wird beschrieben. Wie? Assoziativ, das Unterbewußtsein scheint manchmal nach außen gekehrt (was mir Angst gemacht hat): Wortkaskaden, Klang, Anspielungen, Mehrdeutigkeiten. Der Anfang ist recht traditionell; es gibt unterschiedliche Formen: Molly's Monolog am Schluß ist EIN vierundsiebzigseitiger Satz! Davor ein Frage-Antwort-Kapitel, Sprachspiele.

Arno Schmidt, Wolfgang Koeppen und Walter Kempowski sind vom Ulysses beeinflußt, Alfred Döblin: 'Berlin Alexanderplatz'? (U 1927 auf dt, BA 1928) Pierre Boulez will das Buch schon mit 13 (oder 15?) gelesen haben; Hans Zender hat 'Dubliner Nacht(Bordell-)szenen' vertont, John Cage hat Joyce-Texte gelesen (mit der alten Witwe von Marcel Duchamp war er dort: Herbert Henck spielte die Changes und mir ging es gerade nicht so prächtig: schrecklich vereinsamt war ich, einzelgängerisch.)
1Studenten im Martello-Turm, am Meer, morgens (Buck Mulligan, Stefan Daedalus) 2LehrerSchüler 3Stephen schloß die Augen und hörte seine Stiefel krachend Tang und Muscheln malmen 4Mr.Leopold Bloom aß mit Vorliebe die inneren Organe von Vieh und Geflügel 6Die Beerdigung / im letzten Kapitel: der Zeugungsakt / Schlagzeilen, altertümliche Sprache: Bevor geborn daz kint vrevde erfvr. In muoter schoze wart ez wol verert. / Ein Kapitel als Shakespearesches Theaterstück (er verehrte Ibsen, las ihn im Original) Triest (er war glaube ich der Englischlehrer von Italo Svevo) Zürich, Paris (die Buchhandlung Shakespeare-Company & Silvia Beach), sein Augenleiden, die schizophrene Tochter




GüTeE - 10.01.04 at 02:30:03




Vorigen.
Nicht vorrigen.
Vorigen.

Danke.


Sasa - 10.01.04 at 02:28:44




Du liest es vier Mal und es ist irgendwie jedes Mal, als kämest du in ein riesiges Haus, das du nicht kennst. Faszinierend und entsetzlich zugleich. Deswegen liest du es ein fünftes Mal und verläufst dich schon wieder im Keller, der die vorrigen vier Male absolut nicht da war.



Sasa - 10.01.04 at 02:27:48




Übrigens, GüTeE, habe ich es schon oft gehört, dass Menschen die Lektüre von
Ulysses als einschlagende Begebenheit auflisten. Was ist nur los mit diesem
Buch?


TAR - 09.01.04 at 23:02:33




Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie arschkalt es hier ist, ehrlich. Tomtoms
Bankokofen nix dagegen.


TAR - 09.01.04 at 22:33:48




"Es ist ja bekanntlich möglich dämonische Golems mit der Fähigkeit der Fortpflanzung auszustetten.
Nun stellen sich mir jedoch mehrere Fragen:

Braucht man dafür 2 Golems?
(sexuelle Fortpflanzung oder soetwas wie Teilung)

Wie oft bekommen Golems "Kinder" ?
(tragen sie sie aus, teilen sie sich auf Befehl)

Und was ist mit der Beherrschung?
(automatisch, erneut zu beherrschen, erleichtert)

Danke für Eure Ideen und Anregungen"


Sasa und so viel zum Thema Kontext - 09.01.04 at 19:36:59




Lieber TAR,

herzliche Glückwünsche nach Brooklyn! ('Eher noch geht ein Kamel durch's Nadelöhr, als daß ein Reicher in den Himmel kommt', Sasa: so ähnlich heißt es in der Bibel.) Mit 23 Jahren studierte ich im zweiten Semester Musik, mit 25 las ich den Ulysses, mit 28 fing ich an zu arbeiten und damit habe ich bis heute nicht aufgehört;) neuerdings bin ich selbständig (was immer das für die Zukunft heißen mag: niedrigere Rente sowieso.)

Salut


Ich ess so gerne Le Tartar
und trink am liebsten an der Bar
mit Sasa, TAR und Deadly Medicine
ein Alster oder Wein: na fein!




GüTeE - 09.01.04 at 17:48:36




Ich habe gerade was Wunderbares gelesen, die deutsche Sprache hat manchmal einfach ein Rad ab, das ist so geil, ich liebe dich, Deutsch. Jedenfalls:

"Ein Kamel durch ein Nadelöhr zwängen." (Quelle: sport1.de)

Jetzt mal im Schlafkontext:
Literaturwissenschaftlich schreiben, ist der Versuch ein Kamel durch ein Nadelöhr zu zwängen.

Herrlich, ihr Besten, herrrrlich!



Sasa - 09.01.04 at 16:49:36




Liebster TAR,

alles Beste für die nächsten 23! Girls, Geld, Schlaf und Glück!


Sasa - 09.01.04 at 16:41:53




Ich hab (heute) 23 Jahre mit mir verbracht.


TAR Brooklyn - 09.01.04 at 15:40:29




>>Wo ist die Musik, die es Joyce, Arno Schmidt und Thomas Pynchon gleich täte...?<<

Der Vorteil der Literatur ist der, dass sie einfacher herzustellen und ohne Belästigung Dritter zu genießen ist.

Es ist auch durchaus möglich, einen Satz mehrmals zu lesen, den Kopf zu heben und über das Gelesene zu reflektieren, um unmittelbar danach mit der Lektüre fort zu fahren. Oder das Buch zu zu klappen. Mit Musik geht das nicht.

Grässliche Vorstellung: Ein Loop mit zeitgeistigen Musikern. So gesehen ist es tröstlich, dass GüTeE schreibt...


Martin Wingerter Pfalz - 09.01.04 at 06:25:16




Hm. Was haben wir heute gelernt, Herr Stanisic?
Wir haben nicht außerordentlich viel gelernt.
Wurdn wir über etwas Bestimmtes unterrichtet, Herr Stanisic?
Wir wurden im Umgang mit Feuerwaffen unterrichtet.
Welche Feuerwaffen waren das, Herr Stanisic, Bumm-Bumm?
Bumm, ja, es waren Protentionen und Retentionen, Projektionsflächen und Korrelate, Leerstellen und Das Mittendrin-Sein eines Lesers.


Sasa - 09.01.04 at 04:31:56




hier sitzen und warten
nicht fragen
nicht glauben
sonst ist das spiel verspielt



bettinasarah - 09.01.04 at 01:28:23




Wo ist die Musik, die es Joyce, Arno Schmidt und Thomas Pynchon gleich täte...?


GüTeE - 08.01.04 at 22:38:32




Karls Durchgang

Die Nachtwache ist vorüber. Zehn Nächte geopfert für das Überleben in der Metropole. Zehn Tage und Nächte für das Organ hingegeben, was als erstes hinfällig wird, obwohl 2 Liter Flüssigkeit täglich, regelmäßiges Vögeln, Masturbieren und Wärme alles im Gleichgewicht hielten. Gregor ist gut bei Kräften. Er streift das fremde Leiden, das Sterben und die nächtlichen Waschungen mühelos ab. Und sein weiches Herz hält er mit wenigen, notwendigen Sätzen gepanzert, gegen geschwätzige Laffen. In den Laufgittern vor der Seelenheimat hat Gregor seine Skizzen angeheftet. Er weiss, dass der Dämon sie bespuckt. Sie müssten rasch vorgenommen werden. Viele gehen unter, hoffnungslos beschmutzt und übel zugerichtet. Bilderschicksale. Die Lara-Figur wartet, doch er braucht Zeit, um seine Wahrnehmungen zu ordnen.

Als Gregor die Metropole verließ, hatte er sich als Würgeengel der Schmalhüftigen verdient gemacht. Seiner romantischen Geliebten, die ihn am Bücherschrank festbinden wollte, hatte er die Trümmer seiner beginnenden bürgerlichen Existenz hingeworfen: seine Möbel, seine Bücher, seine Wohnung (Halbhöhe) und seine Samengerüche, in denen sie verrückt wurde.

Gregor taucht schutzlos im Topos des Dämon auf. Er wird von einer unwiederstehlichen Wucht vom schmalen Sockel seiner Metro-Securitas gerissen, hinein in den janusköpfigen Strudel archaischer Erotik. In einem englischen Sprachgewand zieht ihn Daphne hinab und drückt ihn genussüchtig an ihren ausgetrockneten Schoß. Gierig befeuchtet er die ewige Halle - Lendensud, germanischer, nichtsahnende Völkerwanderung, tumber Pleuel, oh du numinoser Kulturtransfer. Daphne nimmt ihm, dem Ahnungslosen, die bäurische Kraft. Sie schmettert ihn an die Felsen der Lust, raubt ihm köstlich die erste Angsthülle und schenkt ihm den Dämon, der ihn hinausführt zum Strand der wilden Augenpaare. Hier ruht Gregor, alleingelassen mit dem griechischen Firmament, das ihn erschlagen wird. Er nimmt sich die Kindfrau neben sich, der Intuition folgend, in unheilvoller Zartheit. Ihre Dämonen schreien in die seelenlose Nacht, in geschundenen, durchbohrten Leibern.



anton ngz - 08.01.04 at 19:46:24




Noch ist Zeit, viel Erfolg!


GüTeE - 08.01.04 at 12:34:21




Schlaf ist
passives Handeln

'Was ist Schlaf?': eine philosophische Frage,
'Wie ist Schlaf?': eine literarisch-künstlerische.


GüTeE - 08.01.04 at 12:30:33




Wasser
Vollmilch
Zucker
löslicher Bohnenkaffee
Säureregulator (Natriumhydrogencarbonat, Trikaliumcitrat)
Verdickungsmittel (Propylenglycoalginat)
fettarmer Kakao

135g Koffein


Sasa - 08.01.04 at 06:05:39




Schlaf ist ein militantes Arschloch.


Sasa - 08.01.04 at 04:06:07




Da klopft er wieder an die Tür,
der Tod,
meldet sich als Erkältung.
In Not
bringt er die Alte,
sie keucht
und hustet
noch.


GüTeE - 08.01.04 at 00:28:27




'Sta znaci spavati?' klingt gut, Sasa (bilde mir ein, es korrekt aussprechen zu können.) Und: Wie ist Schlaf?
(Das v-Zeichen fehlt auf meiner Tastatur, da gibt's nur ^, ´, `und °.)
aaas und iiis (auch Dein Name) / erter Arbeitstag: puu! ab ins Bett. Vollmond


GüTeE - 08.01.04 at 00:21:43




Lobbies finde ich angenehm, ja. Wie ich überhaupt Menschen in den Augenblicken ihrer Abreisen und ihrer Ankünfte beobachte, mir Geschichten ihrer Geschichten ausdenke, wenn sie ihre Koffer heben, sich strecken, ist das Taxi vor der Drehtür, gähnt, eine Hand am Lenker, der Fahrer.


Sasa - 07.01.04 at 22:15:19




[...wuchsen uns in die Gesichter...]


zak - 07.01.04 at 13:16:34




Wir haben uns unter Laub versteckt, als es kalt wurde, und unsere müden Herzmuskeln gestreichelt, unsere Augenbälle geküsst und unsere schuppigen Seelen aneinander gerieben. Die feuchte Erde hat unsere Glieder gehalten, wie wir die unseren, Handballen und rissige Haut schmatzhaft aneinandergedrückt. Wurzeln wuchsen uns in die Nasen und kleine Tiere nisteten in unserem Haar, unser Atem gab Dachsen Nahrung. Kleine Pfoten rieben unsere Nasen. Als der Frost dann kam, blieben wir still, Gleichnisse aus Höhlen schlagend, Blick in Blick. Lange Zeit war Nichts kein Wort mehr. Und nun fängt langsam das Riechen wieder an, und das Schmecken. Wasser tropft in Ohrmuscheln und Geräusche bahnen Wege. Doch was kommen wird, wenn die Sonne zum ersten Mal wieder kleine Welten vibrieren lässt, tageslang, kann niemand sagen. Bis dahin heißt es blinzeln.


zak - 07.01.04 at 13:14:18




das waren hits

agoria | sky is clear [michael mayer remix | pias 084]
ascii disko | ne travaillez jamais [ladomat]
louie austen | let's do it together [cheap]
das bierbeben | mach deinen fernseher kaputt [shitkat.]
steve bug | that's what i like [pokerflat 033]
chicken lips vs speedy j. | he not in [wb 001]
le dust sucker | love me [plong 009]
einmusik | zanka [italic 033]
ferenc | yes sir, i can hardcore [kompakt 078]
golden boy with miss kittin | autopilot [ladomat]
oliver hacke | A1 [trapez ltd. 006]
richie hawtin | subphunk [plus8080]
joakim | come into my kitchen | basement dub [versatile]
miss kittin & the hacker | the beach [mental groove 034]
lev lee | syntaxis [force inc. 237]
m. mayer/r. voigt | criticize [kompakt 080]
yura moorush | nique [force tracks 053]
mu | let's get sick [tigersushi]
markus müller | quattro stagione [festplatten 018]
nost | is this the end [force inc. 239]
phong sui | wintermute | superpitcher mix [kompakt pop]
putsch'79 | 1300 [clone]
the rapture | house of jealous lovers | morgan geist version
science 2102 | everybody
superpitcher | hysteria [kompakt extra 009]
tiga | hot in herre [turbo rec.]
ricardo villalobos | quizás [playhouse 083]
wighnomy brothers | 1974 [freude am tanzen 015]


apstrakt bochum - 07.01.04 at 09:01:24




"Sturheit"


Sasa - 07.01.04 at 04:17:55




Ich weiß ja nicht. Vielleicht schreibe ich diesen Satz jetzt, nur um wieder zu beweisen, dass ich noch nicht schlafe. Weil sonst.


Sasa - 07.01.04 at 03:25:22




Was magst du denn lesen, irgendwas? Es kommt eh bestimmt:

Sta znaci spavati?

Kannst du dir ja schon denken, was ich hier frage... Die Dings-Zeichen da kannst du dir eben denken...


Sasa - 07.01.04 at 00:39:49




wie stark auch sei dein schmerz:
gräm dich nicht, mein bruderherz


GüTeE - 07.01.04 at 00:33:44




Schreibst Du mal was in deiner Muttersprache? Danke! (mit dt. Übersetzung wär' nicht schlecht. Meinetwegen auch die geläufigsten Flüche;)


GüTeE - Markenname - 07.01.04 at 00:27:43




Mein Gott, ist mein Deutsch kacke.


Sasa heute fäkal - 06.01.04 at 23:52:27




"Gibt es eine Sprache hinter dem Sprechen?" lautez det Titek einet beo suhrkamü taschenbucj wissenschafz erschienem Dokummentatiob.

Ein Bla, bei dem ich auch beim Scheißen sofort einschlafen würde, hätte ich bloß die nötige Selbstverachtung dafür. Hab ich aber nich.

Also eher:

"Gibt es einen Schlaf nach dem 6. Februar?" Ja. Von mir aus auch voller Selbstverachtung.


Sasa - 06.01.04 at 23:04:09




Informationsgrippe #001
Heute frisch in der Elektroposttheke eingetroffen:

Sehr geehrte Frau Bieders,
Wir möchten uns noch einmal für unsere falsche E-Mail Weiterleitung bei Ihnen Entschuldigen. Unser Mail System wies einige Fehler beim versenden auf.
Ihre Pass- und Geheimwörter wurden selbstverständlich kostenlos geändert.

Nach Einsicht und Sicherung Ihrer Daten, vernichten Sie bitte diese E-Mail. In falschen Händen , hätte jede andere Person freie Einsicht bzw. Verfügung über Ihr Konto!

Mit freundlichen Grüssen:
i.a: Regina Rüthers

...

Anhang: Kundendat4138BaB.exe
[Die Mail endete mit Postanschrift, Telefon- und faxnummer von Frau "Rüthers". Man beachte die falsche Interpunktion, insbesondere die Doppelpunkte. Wie lange wird es noch dauern, bis der popkulturelle Aspekt von virenverseuchten e-Mails in Germanistikseminaren näher beleuchtet wird?]


apstrakt west western germany - 06.01.04 at 18:14:49




Blumentropfen.


Leser - 06.01.04 at 11:55:57




der grosse bruder des wachens


buh - 06.01.04 at 11:10:45




Quelle: >Nannen gegen Löwenthal<; Öffentliches Streitgespräch.
In: "Texte gesprochener deutscher Standardsprache" Bd.2


Sasa - 06.01.04 at 03:43:10




"
ich betreibe keine
ich betreibe
ich betreibe
ich betreibe keine entnazifizierung
ich betreibe keine
ich betreibe keine entnzifizierung wie sie es im falle kiesinger betreiben wollten
"


Sasa - 06.01.04 at 03:40:52




"Da ist der Cup natürlich die große Chance für die Kleinen, da glaubt jeder Kleine, heute werfen wir den Goliath aus dem Cup, praktisch Biblischer Zorn.

Jetzt sind diese Spiele natürlich gern ein bißchen auf der brutaleren Seite. Weil wenn die Kleinen eine Chance wittern, dann kennen sie nichts. Das gilt nicht nur für den Fußball. Das gilt auch oft einmal für ein kleines Land. Daß es gern einmal den Blutrausch kriegt, wenn die Gelegenheit günstig ist. Aber ich meine jetzt nicht speziell die Österreicher, mehr so eine generelle Überlegung."

(Der Knochenmann 14f.)


Sasa - 06.01.04 at 02:00:38




Saša Stanišić


Sasa - 06.01.04 at 01:30:05




Wär's nicht schön, wenn wir die Stimmen derer von Goethe und Heine hören könnten: jetzt?! Grüß Dich, Sasa (schade, daß man Deinen Namen hier nur unvollkommen schreiben kann!)


GüTeE - 06.01.04 at 00:43:33




Lieber G, wie kannst du sie vermissen?


Sasa - 06.01.04 at 00:35:44




Klos im Hals (Ernst Jandl)
Enzensberger, Hans Magnus: abendnachrichten
Thomas Kling: Totentanz
Kommt Benn, kommt Rühmkorff (Schnellimbiß)
Ich vermisse Karl Krolow, Robert Gernhardt, Heinrich Heine und Johann Wolfgang von Goethe...


GüTeE - 05.01.04 at 23:59:26




Schlaf


Dein Körper ist müde, sehr müde.
Du hast das dringende Bedürfnis zu schlafen.
Einfach nur schlafen.

Schon fängst du an, zu träumen,
Weil du nicht mehr gebunden bist
An einsilbige, todbringende Rituale,
Die Überleben heißen.

Du bist an deinen Lebensquell, den Geist, angeschlossen,
Der dir auftut, wie du dich aufgetan.
Nur soweit.

Jetzt bist du hellwach, zugehörig,
Und du schläfst doch.
Sonst würdest du umgehend sterben,
Noch vor der Zeit.

In Bildern abgefedert erwachst du
Und fängst sofort wieder an zu schlafen.
Dies ist dein Schutz.
Ohne ihn,
wirst du von den alltäglichen Verrichtungen vernichtet.

Diesen unglaublichen Drahtseilakt,
Diese elementare Dialektik des Werdens wirst du solange wiederholen,
Bis du zu einem Engel erwachsen bist,
Ein möglicher Menschenfreund,

Der keine Heimat, keine Rechtfertigung mehr sucht.

Einzigartig
Und
Ohne Gemüt.









anton ngz - 05.01.04 at 22:54:47




In der Eulenflucht, beim versteinerten Aussatz... (Paul Celan: Engführung)

Mirko Bonné: Umbruch

Ingeborg Bachmann: Die gestundete Zeit

quelle: lyrikline.org


GüTeE - 05.01.04 at 22:27:44




Heute morgen hat sie angerufen, ich habe Honig und Milch verstanden und ab da konnte alles einen Anfang nehmen und ich hätte nichts aufgehalten, so weise bist du, organische Kraft der Erinnerung.


Sasa - 05.01.04 at 22:06:29




plattradio


GüTeE - 05.01.04 at 20:43:53




krank (ich)


GüTeE - 05.01.04 at 15:41:40




Expansion Präzisierung Explikation
Variation
Reduktion Resümee Denomination


Sasa - 05.01.04 at 05:18:44




Heckenausdruck.


Sasa - 05.01.04 at 04:04:07




Endlich! Ich danke dir, anton! Du hast meine Nacht, wenn auch nicht meinen Schlaf gerettet! Danke, wirklich!


Sasa - 05.01.04 at 02:11:23




Schlaf,

mein lieber Sasa, da kenne ich mich aus. Das ist, wenn du merkst, dass du dich selbst vernachlässigst, und die Liebe, die dir jemand schenkt, mit Füßen trittst


anton with all my heart - 05.01.04 at 01:25:20




Ich befürchte, ich werde hier keine befriedigende Antwort bekommen. Ich befürchte, ich finde selbst auch keine.

Weil, ich hätte mir jetzt die Antwort

"Ungrammatikalität"

gegeben, aber das stimmt einfach nicht. Das stimmt wirklich nicht. Was also ist Schlaf?


Sasa - 05.01.04 at 00:11:30




Karls Durchgang

Karl hat begonnen, sich zu erinnern. An seinen alten Namen Gregor und sein vergessenes Leben in der Metropole, an die er sich wie ein Kleinkind klammerte. Dreizimmerwohniger Halbhöhenwortbeschiss, wo im Garten schartige Käfer auf dem Rücken liegen und kräftig strampeln. Ein Berg von einem Kind, gierig nach der schnellen Berührung. Mit gefährlichen, chirurgischen Sätzen, von seinem Dämon beschattet.

Schon halb bewusstlos verlässt Gregor, der junge Ficker das Weinhaus mit einer Schmalhüftigen, die lüstern seiner Überheblichkeit nachriecht. "Hallo Gregor". Ein weiterer hard body sitzt am Ausgang, von Wölfen umringt. Gregor taucht trunken in die Frucht ein, die sich ihm darbietet und achtet nicht auf die Gereiztheit der Wölfe, die sich nun jäh auf ihn stürzen und niederknallen.

Sie bleibt für immer eingeschlossen in seinem Leib. Diese unaussprechliche Gewaltzärtlichkeitsverzeihungsmelodie. Sie dreschen auf ihn ein, und Gregor liegt schutzlos am Wirtshausboden. Halb ohnmächtig, wie ein schmerzunempfindliches Randstück in einem Gewaltvideo. Die Wirtin bringt Schnaps, den ein Wolf achtlos runtersäuft. Gregor bleibt unversehrt. Und die Sinnlichen in der Metropole, seine Leidensgenossen haben etwas Gesprächsstoff für die anbrechende Nacht.

"Ihre Brille hat Ihnen vermutlich das Leben gerettet. Der abrupte Stirnstoß des Angreifers zielt aufs Nasenbein, das in einigen Fällen gesplittert nach oben ins Gehirn eintritt. Meist mit tödlichem Ausgang. Die Scheidewandhaut Ihrer Nase ist gerissen. Sie werden wohl eine krumme Nase behalten." Gregor verlässt die Klinik mit der Schmalhüftigen, die ihm ihren Schoß anbietet wie eine aufgehackte Melone und Gregors Schreie in tiefer Nacht begräbt..




anton ngz - 04.01.04 at 18:08:08




> Kreuz am Boden <

http://bilder25.parsimony.net/forum62619/Dsci0659.jpg

Bin gespannt, ob Mario es aufrichten und verkleinern kann.


GüTeE - 04.01.04 at 13:54:12




Jahresendlektüre:

F. Dürrenmatt: Die Wiedertäufer
Matthias Altenburg: Die Toten von Laroque / Die Liebe der Menschenfresser
Max Frisch: Der Mensch erscheint im Holozän
Wilhelm Genazino: Die Obdachlosigkeit der Fische / Das Licht brennt ein Loch in den Tag / Der Fleck, die Jacke, das Zimmer, der Schmerz
(Arno Schmidt: Prozesse 1+2 - Karl Krolow: Gedichte - Paul Celan: Das Frühwerk - Günter Eich: Gedichte - Gottfried Benn: Gedichte)
Wladimir Kaminer: Russendisko
(Hans Henny Jahnn: Perudja - Thomas Mann: Der Zauberberg)
Feridun Zaimoglu: Leinwand


GüTeE - 04.01.04 at 03:18:53




...Casanova im Gefängnis zu Venedig, Marquis de Sade im Irrenhaus usw.

Schlaf ist das, was mir fehlt, Sasa;)
Tiefschlaf und Traumphasen im 90 Minuten-Rhythmus. Siebeneinhalb Stunden Nachtschlaf, der Schlaf vor Mitternacht ist am erholsamsten, schrieb Herr Schopenhauer. Schlafentzug ist eine Foltermethode.
Die hundertjährige Pianistin Alice Sommer schläft nur noch drei Stunden pro Nacht; sie hört viel Musik. Sie war in Theresienstadt, wo sie Chopin-Etüden spielte und wo ihr Sohn (schon gestorben) in Brundibar mitwirkte.


GüTeE - 04.01.04 at 02:42:45




"Rhetorische Ellipse."

Dietz, Hans-Ulrich: Rhetorik in der Phraseologie.


Sasa - 04.01.04 at 02:06:49




Es stellt mich nicht zufrieden. Ich frage wieder:

Was ist Schlaf?


Sasa - 04.01.04 at 02:05:39




"Weglassenweglassenweglassen"

Seiler, Christian, in: Profil Nr. 27


Sasa - 03.01.04 at 23:35:42




"Oft stört dich etwas, und das kannst du dann irrsinnig gut brauchen."

Wolf Haas im Interview mit der Wiener Zeitung.


Sasa - 03.01.04 at 18:10:37




Eizelle, Schaf
das Mondschaf, die Eiszeit:
in Einzelhaft
er alles schafft
(Cervantes, Adolf Hitler usw.)

er schrieb:
der kleine unterschied verblieb
entschied. verschieb den sieg
lieb lieber nicht den krieg
den tiger im tank
der macht krank
er versank
lag unter der bank
und trank
gott sei dank
nur schnaps
und kein benzin
mit ephedrin.




GüTeE - 03.01.04 at 15:48:27




Einzelzelle.


Sasa - 03.01.04 at 12:29:10




Was ist Schlaf?


Sasa - 03.01.04 at 06:09:47




http://bilder25.parsimony.net/forum62619/Herbststrauch.jpg

Wenn ich nun noch wüßte, wie man das Bild nach rechts dreht... (erstmal den Kopf nach links!) Immerhin: ein eigenes Foto - mit meiner ersten Kamera.


GüTeE - 03.01.04 at 02:12:32




Respekt, mein lieber GüTeE,Respekt.


anton - 03.01.04 at 02:12:09




http://www.beepworld.de/memberdateien/members37/niergolzingen/ortsbild2.jpg

sagenhaft


GüTeE - 03.01.04 at 00:29:27




im schlaf schlingt sich mein bein um deinen hals,
im traum erwacht dein kinn an meiner schulter.
im hellwach liegst du mir im dunkel dann.
und kehlig rinnt die luft hinaus.
schlafestrunken erhaschen wir das zittern unsrer hände.
nass an nass und nah dem tod, der uns erfrieren lässt.


pennthaus ngz-neulich - 02.01.04 at 00:21:37




Karls Durchgang

Prostatakrebs. Der Alte schreit sich den letzten Rest aus dem gepeinigten Leib und die Station zusammen. Noch drei Tage Nachtwache. Karl hebt den Weggegangenen hoch und wuchtet ihn auf die bereitstehende Rollbahre, während er die Viersekundenbewegung dem Dämon zuführt. Lange Jahre hat er den Dämon wie einen liebevollen Todesengel gefüttert, und er bespricht sich mit ihm in nächtlichen Wachen. Wenn Karl nach Hause kommt, macht er Frühstück für Lara. Er sitzt am Küchentisch und raucht Morgenzigaretten wie Kraftfutter, bis sie erscheint. Sein Antigone Dienst. Er wird ihr Mann sein, ihr Begleiter für das Altwerden, diese köstliche Reife, die die Seelen dem Planeten Sonne verwandt macht.

In Karls Wohn-Atelier wartet eine Arbeit an der Staffelei: die Mutter Lara Elegie. Es ist die sitzende, in archaischer Reverie versunkene Lara-Figur, die sich selbst in den Augen des Malers betrachtet. In den dichtesten Momenten ihrer Konzentration entschließt sich die Figur, aufzustehen, um sich zwischen Karl und den Dämon zu stellen. Mit einer vertrauten, beschwörenden Blickwendung gibt sie nun ihre Anweisungen: sie wuchten den Leichnam mit gemeinsamen Kräften auf die bereitstehende Rollbahre, um ihn im Bildhintergrund zu versenken. Die Figur nimmt wieder Platz. Karl blickt auf und nimmt die Lichtverhältnisse wahr - seine Arbeit kann beginnen.




anton - 01.01.04 at 13:29:16




Was ist Schlaf?

Träumen, vergessen, tief tauchen, entspannen, ausruhen, schnarchen, sexuell erregt sein, sich sicher fühlen, in fernen Regionen schweben, rapid eye movements, versinken, sich hin und her wälzen, Fötuslage, Daunenbettdecke, Dunkelheit und Stille, nichts sehen, neue Traumbilder hervor zaubern, tief durch atmen, sich beruhigen, sich erholen, die Batterien aufladen, loslassen, nichts essen und trinken, Erdenschwere, leicht wie 'ne Feder, nichts mitkriegen, ein Drittel Lebenszeit, eine Vorbereitung auf den Tod, Regeneration, eine Gesundheitsmaßnahme, ein Bedürfnis, eine Wohltat.


GüTeE - 01.01.04 at 02:13:28