loop # 184 / loop # 186 | loop Archiv #185 (16.11.-30.11.2003) | www.imloop.de |
autumn of loop |
der erste aller TANZPALASTE unter tage, wo apstrakt nicht anweste, wirklich
der allererste, und wer war da zu besuch in BOchum, der virtuelle TOMTOM aus
dem loop, den ich nach wie vor für eine kuriose erfindung halte, genauso wie
bangkok... strange.
apstrakt west western germany - 29.11.03 at 21:18:21
die Hebammenkunst
Goldmund - 29.11.03 at 04:43:42
read me I'm falling
need me I'm warning
you are my sweet cake,
sweet cake
better razor
than fake
Red hot book
be my lover
red hot book
you are my sweet cake, sweet cake
better razor than cake
ALINIA vorm Studio Mikro Reissnägel gurgelnd - 28.11.03 at 21:57:35
[unerhörtes GeBet]
heute
bin ich ein Motor
der durchdreht
hör mein sirenenheuliges Kreischen, lieber Gott
(lauter Laute / laut und lauter)
und wirf mir eine Packung Rohypnol vom Himmel
mone hartman - 27.11.03 at 19:20:13
Lloyd - 27.11.03 at 17:27:07
Ein Besuch in Europa ist passiert, RdL. Das steht doch auch da.
Alles weitere: patrick@bkkmetro.com
TomTom Thailand - 27.11.03 at 03:43:48
"Drei Uhr nachmittags ist eine fürchterliche Stunde, die Stunde ohne Gefälle, flach und aussichtslos, ich erinnere mich an die ferne Kinderzeit, wenn ich krank lag, und es war drei Uhr nachmittags, Bilderbücher, Apfelmus, Ewigkeit..."
"Mein Name sei Gantenbein" von Max Frisch
--
Was ist passiert, TomTom?
(8Bit vs. The Embassy)
Viele Grüße,
RockdenLiterat auf dem Weg zur projezierten Schnittlinie. - 26.11.03 at 18:05:46
Ha! Das ist dann wie Playstation: The third place.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 26.11.03 at 14:29:21
Gratulation an Georg M. Oswald zum dritten Platz auf der SWR-Bestenliste für "Im Himmel"!
Lana Hoff , Sicklingen - 26.11.03 at 13:36:46
Nun aber doch wieder in Bangkok.
Danke, ihr.
TomTom Thailand - 26.11.03 at 10:20:38
silence is golden, golden, but my eyes still see uhuuuhuuuuuuuuuuuuuu
lucie im keller mit dem hund der heult - 25.11.03 at 23:34:02
Ah. Der große Schweiger. Schweigen ist bekanntlich Gold. Und weil wir uns hier alle so gut kennen, wird es auch nicht unangenehm. Für niemanden. Kein peinlicher Moment. Schöne Stille.
Leser stelle ich mir übrigens immer grau vor. Komisch, ich weiß. Ich stelle mir einen kleinen grauen Mann vor, mit Melone, graues, hageres Gesicht. Irgendwie freudlos und so ein bisschen wie die Männer in Momo, allerdings nicht geschäftig. Leser stehen einfach nur rum. Oder sitzen. Hallo Leser, ich Jane. Lass uns einen Gorilla backen.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 25.11.03 at 12:33:20
Selten ist so groß geschwiegen worden, wie es dieser Tage GüTeE tut.
Leser - 25.11.03 at 11:12:28
Vertikalitaet
Goldmund - 25.11.03 at 04:52:42
1. zak
2. tomtom
3. eis
Anna Luz *Hauptstadt - 24.11.03 at 20:05:10
sauer Stoff, das. Alles so.
Die Quelle, Ur-sprung
Sprudeltiger, Lebensenergie
jetzt weiß keiner wovon ich schreib
recht so
O
oder
2
statt
0
oder
1
ALINIA HzweiO built - 24.11.03 at 16:45:12
Herbstweg
Im Park auf der Bank
Den Moment der Herbstsonne.
Das federgleiche Gleiten der Blätter
Aufbäumende Bäume, windschiefes Geknarre.
Ganz kahles Geäst aller Schönheit entledigt.
Bloße Sehnsucht, völlig nackt.
Immerzu wiederhol ich.
Herbststraflager, Einsamkeit.
Knirschen doch Schritte auf dem Kiesweg.
Fernes Turmuhrschlagen
Kinderlachen, hässlich leer.
Da strömen Passanten, da sitzen die anderen.
Alte Bänke, kalte Luft
Und das Leere immerzu.
hardmate rheinbrohl - 24.11.03 at 16:01:16
Sünje Lewejohann!
zak - 24.11.03 at 12:54:05
das falsche leben verkleidet sich gerne
manchmal hat die welt platz auf einem butterbrot
wir gehen so weit nicht das zu bezweifeln
etwaige fehleinschätzungen werden geahndet
und das meine ich nicht persönlich
schau, die parkplätze füllen sich
jeden morgen mit allem wonach das herz sucht
auf den rampen wird gehandelt, die schwärze
schlüpft in die taschen und versteckt sich dort
bis zum abend. wie gehen die tage dahin, die
einkaufslisten werden länger und da steht
zuweilen drin, dass wünsche käuflich sind
armes herz
wenn du nur still stündest, innehieltest
nur einen moment auf das wiesest
was uns glauben macht
wir wären hier
und der mond, und der mond
steht am himmel
armes herz
iguane - 24.11.03 at 12:27:51
Sollte ich mir vielleicht abschauen.
TAR - 23.11.03 at 23:38:44
Klassisches 4-3-3-System, ganz einfach.
Lloyd Im "Finstermann" - 23.11.03 at 23:30:47
Taktiker!
TAR - 23.11.03 at 23:25:56
Ja, Frühling. Wenn es doch nur schon wieder Frühling wäre.
*
Eiseisbaby München, Blaues Band - 23.11.03 at 23:14:28
Im Finstermann
"Was hat er denn?" "Ich hab diesen Text über Literatur und deren Triebfeder ganz und gar für GüTeE geschrieben. Und plötzlich meldet sich ein großer, akademisch gekleideter Wauwau, der mich bedenklich anbellt." "Ich sag dir das immer wieder, du sollst schlafende Hunde nicht wecken." "Ja, dann lass uns doch auf die Pop-Literatur anstoßen." "Das geht in Ordnung." "Sowieso."
Und den Hinweis auf Nietzsche haben wir überhaupt nicht verstanden. Besitzen wir gar nicht. Freundliche Grüße aus Niergolzingen.
anton ngz-finstermann - 23.11.03 at 22:52:45
auaaua
lucie - 23.11.03 at 22:17:01
Anton,
dieser jemand, der dir zu viel stammelt, das bin doch ich, der TAR. Und das
"Geplärre", das soll doch hauptsächlich auf meinen Text im wannaBe
verweisen! Die zwei läppischen Zeilen am Ende deines Eintrags, die sind als
Antwort auf den letzten Paragraphen zu lesen, deine grandiose Antithese
sozusagen. Ich decke jetzt mal schnell dein Repertoire auf. Mich, den TAR,
meinst du gerade auch mit diesen Zeilen: " die peinlichen Projektionen eigener
Unfertigkeit. Da stammelt jemand, und die Motive bleiben fraglich. Da entblößt
und entblödet sich jemand auf seine Weise. Und da wird dann draufgehauen,
entschuldigt oder gelobhudelt, was dem Autor wohl süßen Schmerz bereitet."
Da, Wird, Jemand, , der Autor. Das Standbein deines Repertoires setzt sich aus
vagem Vokabular zusammen. Wohl ganz absichtlich: so könnte man aggressiv
sein, dabei seine eigene Inhaltslosigkeit behalten und in der Deckung bleiben.
Könntest du, jedenfalls.
Eine andere Funktion dieses kommunikativen Stils macht sich dem
Marktschreier attraktiv. Der argumentsarme Kommentar schöpft aus den
Techniken des rhetorischen Populismus: schaut ihn Euch doch an, der
stammelt. Ad hominem, aber mehr ad hominem absque nomen. Schaut doch,
brüllt der Anton, über dem TAR steh ich, auf dem steh ich drauf. Dem schenke
ich meine halbe Aufmerksamkeit. Eure Aufmerksamkeit schenkt doch mir,
denn ich sag euch wie der TAR tickt. Ad hominem, anton, jetzt sind wir doch
an dem Punkt angelangt, den ich zuerst lamentierte. Erinnerst du dich? Keine
Antwort bekam ich zurück, keine Ideen, nur substanzlose Verweisungen, ein
giftiges bisschen Staub. Na warte, das kann ich doch auch. Hast dir schnell
deinen Nietzsche aus dem Niergolzinger Hobbyintellekutellenregal geschnappt,
oder nicht? Bist auf Zehenspitzen zum PC, Seite zum Hässlichsten Menschen
geschlagen, wahllos ein Zitat gesucht. Hast dich diebisch gefreut: ich hab
einen Nietzsche, und Nietzschezitierer, das sind doch Pennäler, haha.
Urkomisch. Vermessen.
Wie kann ich behaupten, dass du nur stumpf um Aufmerksamkeit buhlst, und
ich nicht? Substanz, Anton, Richtung und Argumente. Haste nicht. Nie
gezeigt. Warst vielleicht auf der Uni, hast aber nie aufgepasst.
Zurück zu deinen läppischen letzten Zeilen: zwei Zeilen nur, und doch so
falsch. Wie kannst du behaupten, ich redete von Moden? Ich redete von dem
Stoff, der macht Autoren wie du es bist! Ein Symptom, keine Mode. Die
Popkultur ist zu wichtig, zu langlebig, zu groß, um Mode zu sein. Moden sind
ein anderes Thema, grundverschieden, warum kannst du da nicht
unterscheiden? Jetzt sei nicht beleidigt. Ein gutes Argument. Ein einziges
gutes Argument, das zum ehrlichen Diskurs steht. Ansonsten hör auf von
hinten mein Bein zu bespringen, wie der Rüde im Frühling.
TAR - 23.11.03 at 18:35:44
lustig
iguane liest - 23.11.03 at 15:52:50
leise lauben lieben licht
launig lehnen linden
libellen locken
lautlos lüstern lange
leinen lachen
liebchen lanzen
länder losen
lima liegt lose
lama laida läuft lebenslänglich
lurche lecken laub
liederlich?
iguane lamentiert - 23.11.03 at 15:43:47
Betrachten wir die Triebfeder (sic!) von Literatur. Der Wunsch, sich in der Welt zurecht zu finden, sich auszudrücken, ohne den eigenen Kosmos zu verlieren. Ganz normal, verrückt sein zu können.
So plaziert gerät der Schreibende als Sucher im Geiste ins Stammeln, wovon ihn die Form erretten soll - die uralte Form/Inhalt Diskussion. Jedoch, eine wahre Geschichte erzählt in lebendigen Bildern und eigentümlichen Figuren einen Mythos, der Leser und Dichter verbindet. Die Form wird zum unumstößlichen Ritual und findet schon morgen ein neues Gewand für eine neue Geschichte.
Was mich bei dem Geplärre um GüTEe irritiert, sind die peinlichen Projektionen eigener Unfertigkeit. Da stammelt jemand, und die Motive bleiben fraglich. Da entblößt und entblödet sich jemand auf seine Weise. Und da wird dann draufgehauen, entschuldigt oder gelobhudelt, was dem Autor wohl süßen Schmerz bereitet. Loop.
Was uns im Loop verbindet, ist das Looping, und eben nicht irgendeine angesagte literarische Mode, die uns aus der Entstehungsgeschichte des Loop festlegt. Oder doch? Oder doch nicht?
anton ngz - 23.11.03 at 15:42:23
TomTom!
Sasa - 23.11.03 at 11:20:37
01. Tina
02. Sabrina
03. Andrzej
04. Julia
05. Kai
06. Jan
07. Olli
08. Stephane
TomTom - 23.11.03 at 07:05:14
Per Thalys nach Köln gefahren. Meine Patentochter, Eloises Emma, mit Hello Kitty beschenkt. Streuselkuchen gegessen, al fresco. Mit Eloise im Tanzpalast gewesen, und im London Paris Tokyo, eifrig geschnubbelt und die Nacht mit Andrzej verbracht. Nicht geweint und nach Köln zu Sabrina gefahren. Weitergeschnubbelt, GQ gekauft, im Stollwerck nicht wirklichen Spass gehabt und deshalb ins Rotlicht gegangen. Averna getrunken. Polaroids in der Küche gemacht.
Dann aber jetzt rasch nach Paris, ins George V.
TomTom Glamorama Germany - 23.11.03 at 07:00:13
Glühweinfreude
Schon stehen die Buden
phantomgleicher Duft
Bald ruft er, der Glühwein
Selig süß durch die Luft.
Sein einhüllender Rausch,
ein Mantel so selig.
Ganz anders als Bier,
nicht eilig, nicht kehlig.
Nein, Weihnachtstrunke zum Schweben,
wegen schönem Nebel, kurz im Leben.
Ihr Lebkuchenfreunde, ihr Rummelidioten,
ihr Holzfigurenkäufer und nüchternen Boten.
Ich freu mich auf Wärme aus duftendem Glas,
auf Rausch, auf ein Lächeln, auf trunkenen Spaß.
hardmate rheinbrohl - 22.11.03 at 22:35:27
Was heißt hier Mobbing? Gütee ist für uns die Art Outofstylekeyboarder einer wahnsinnig erfolgreichen und unheimlich sexy Popband: jeder kennt sein Gesicht, jeder schimpft über seine Frisur, kaum einer weiß seinen Namen. Aber wenn er weg wäre, würde ihn jeder vermissen. Und die Band würde sich auflösen. Im nächsten Jahr, oder so.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 22.11.03 at 14:02:42
Ich freue mich. Verhoben, talentiert, treffend. Critically acclaimed, of sorts.
Das ist sehr schön. Danke.
TAR - 21.11.03 at 20:46:41
Verhoben ist ein verdammt guter, passender Ausdruck. Nostalgie eine verdammt wichtige Art von Sehnsucht. Die triffst du, lieber TAR, wieder einmal eben treffend. Verschiedene Grade der Wahrheit. Sehr wahr, also-
Loop hilft. Loop ist.
Sasa - 21.11.03 at 16:04:27
Kunstgriffe, lieber off! Kunstgriffe eines jungen, talentierten Autors, der fern der Heimat weilt! ;-)
*
Eiseisbaby München, Bayern - 21.11.03 at 12:19:13
innerhalb meiner Vorstellung
das heut gesunde Maß an postmodernem Zynismus
enzyklopädische wie auch bauernschlaue Einträge
schnittigen Loop
er hat dabei was vom alten Zarathustra
Das unaufhörliche Stutzen der Schreiberlinge
Für mein Gefühl hat sich da jemand verhoben.
off. - 21.11.03 at 11:13:14
Diesen Text von TAR sollten wir einrahmen. Und irgenwo an prominenter Stelle (vielleicht über dem Ohrensessel?) ins Wohnzimmer hängen. Dankeschön. Sehr, sehr ausgezeichnet.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 21.11.03 at 10:30:14
Vom Gütee am Markt und der Nostalgie
Wenn ich an Gütee denke, dann denke ich an den Loop und umgekehrt, so
könnte es heißen. Stimmt aber so auch nicht. Da steht vielmehr die Ausnahme
des Loops. Wenn ich mir den lieben Gütee ausdenke, dann stelle ich mir hohes
Alter vor, die Stube mit dem Kohleofen, die Kindheit in der Lüneburger Heide,
das Zotteln der Heidschnucken. In den Sinn kommen mir auch mittelalterliche
Marktplätze im Bergischen Land. Ringsum reihen sich dort vielerorts in den
Fünzigern bestellte Einkaufsstraßen an tausend Jahre altes Mauerwerk, dessen
Moosflechten assoziationstechnisch vom Staub in den Auslagen des
Eduscholadens kaum zu unterscheiden sind. So funktioniert das: ob da jetzt
was vor fünfzig oder vor fünfhundert Jahren los war, oder ob da gar nix los
war, das spielt doch keine Rolle. Im Blick auf das verlorene Damals vermute ich
Welten, die innerhalb meiner Vorstellung mit der Tolkien Trilogie und der Ilias
um meine Aufmerksamkeit und deren eigener Glaubwürdigkeit buhlen.
Deswegen lassen mich die Gedichte und seltsamen Regungen vom werten
Gütee auch immer ein wenig erstaunen: so schreibt doch keiner. Ja was, in
welcher Zeit, in welchem demografischen Mäuseloch konnten sich seine
Sprache und sein dichterischer Anspruch entwickeln? Und warum fehlt diesem
Menschen das heut gesunde Maß an postmodernem Zynismus? Überhaupt,
Gütees enzyklopädische wie auch bauernschlaue Einträge lassen nicht den
geringsten Weltverdruss vermuten. Zahlt er denn gar noch die Kirchensteuer?
Jetzt schwelge ich in der Nostalgie, bei all diesen Gedanken bekomme ich rote
Bäckchen und mache mir die Kuhmilch im Kessel warm, zum
Heißeschokoladetrinken. Die Milchhaut schöpfe ich mir ab und leg sie mir auf
eine kleine Scheibe Brot. Ein Stückchen Apfel schneide ich mir auch noch
zurecht,
spritze aber noch ein Tröpfchen Zitronensaft auf den Rest, damit er mir bis in
die Früh nicht braun wird.
Nostalgie, die schmerzende Sehnsucht nach dem Heim und nach dem, was war.
Dort komm ich doch im Lebtag nimmer an. Eben auch: die Unmöglichkeit des
Passierens. Und trotzdem kommt der Gütee daher, mein liebster
Anachronismus im schnittigen Loop, und er hat dabei was vom alten
Zarathustra, der dem Hermiten im Wald begegnet. Der Hermit stellt die
unumgängliche Frage: "Gehe nicht zu den Menschen und bleibe im Walde!
Gehe lieber noch zu den Tieren! Warum willst du nicht sein wie ich,—ein Bär
unter Bären, ein Vogel unter Vögeln?"
Das unaufhörliche Stutzen der Schreiberlinge, wenn sie den Gütee lesen,
erzählt doch schon eine Geschichte für sich.Wenn ich an den Gütee denke,
dann denke ich eben daran, was der Loop nicht ist, was er nie geschafft hat zu
sein. Sei’s drum. Das Unverständnis, das obligatorische Hier und Jetzt des
Loops, ja das würde ich ohne den Gütee kaum mehr wahrnehmen. Ich stelle
mir gerne den Gütee vor, am Abend im Schlafkittel, er oder ich, jedenfalls mit
einem Löffel Lebertran im Mäulchen.
TAR Brooklyn - 21.11.03 at 05:36:00
Danke! So viele schöne Reaktionen hatte ich bisher auf keine der "hohen Flanken", es freut mich ungemein! Darunter auch eine sozialkritische und dadurch richtig lustige dreiseitige (!!!) Abhandlung über die "HeimatlichenAllianz zur Rekonvaleszenz der Teutonischen fußballerischenZentralmacht", wahr und zum Brüllen komisch!
Und wenn am Samstag HSV noch Köln batscht, bin ich fast richtig glücklich!
Sasa www.kuenstlicht.de - 21.11.03 at 00:53:39
tastaturen Sie nicht so einen angehörigen quark, Sie verletzter Affe² ...
Lloyd nachtjournal - 21.11.03 at 00:46:20
Na, Gütee: kein Gedicht, kein Teelicht? Gewöhnst dich langsam, was? Na, wunder dich nicht. Ist so eine menschliche Eigenschaft.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 20.11.03 at 21:53:54
Operation überlebt,
(ob wir aber die nächsten Anschläge überleben? Scheißterroriste, du Verbrecher, Mörder: liebe Deinen Nächsten und Dich selbst. Du bist auf dem Holzweg, Quadrataffe du!)
'Ball am Fuß, auch vom Körperbau her viel schneller': jaja;)
Vielleicht könnte mal eine Auswahlmannschaft der Selbstmordattentäter gegen Bush & Co. antreten?! Die A dürften aber nur Eigentore schießen.
Scheiße! Mein Mitgefühl den Verletzten und Angehörigen.
GüTeE - 20.11.03 at 18:08:03
Sasa, Chapeau! Steiler FussBallText! Schon ausgedruckt & archiviert (Dein Einverständnis vorausgesetzt) - "Der Bernd an sich" - très bien! Kompliment, wirklich!
Lloyd - 20.11.03 at 16:47:15
Der Bernd gefaellt mir. Sasa, you rock out with your cock out.
TAR - 20.11.03 at 16:21:03
Welcome to Vienna:
Red ma wieder wienerisch! Hochsprache ist schwarzweiß, Dialekt ist Farbe.
Am Naschmarkt, Burenhaut mit frischem Kren, Gebäck, a Krügerl und die Sonne scheint.
Mittelgasse, Café Bird, Nockerl mit Speck, weißer Spritzer, Mohr im Hemd.
Schönbrunnerstraße, Meidling, im Café Raimann, pünktlich zur Donauwelle.
Kettenbrückengasse, Zur goldenen Glocke, Surschnitzel mit Erdäpfelsalat, Kastanienreis mit Schlagobers, Oud Kampen Sumatra cum laude, großer Brauner, Vogelbeer für Erwachsene.
Heuriger Steinschaden. Kümmelfleisch mit sauren Beilagen, gekochtes Selchfleisch mit Sauerkraut und Brot. Und Kren.
Und unglaublich hübsche Wienerinnen überall.
Lloyd - 20.11.03 at 14:18:46
Der Bernd an sich
Bernd ist der Meinung, hätte Deutschland damals mehr Kolonien besessen, wäre Frankreich heute zu schlagen gewesen. Bernd ist der Meinung, das afrikatechnisch benachteiligte Deutschland habe heute nicht gegen den Franzosen an sich verloren, sondern gegen Kolonialmacht Frankreich. Weil, wenn du erst mal einen Sidann an sich, und einen Türam an sich, und einen Mäkelele an sich in der Mannschaft hast, das ist doch nicht Ostdeutschland, wie dieser Ballack, die Null, und dieser Schneider, die Null. Weil das ist - sagt Bernd und ploppt mit einem Handkantenschlag das nächste Flens auf ? Afrika. Eine ganz andere Mentalität, auch vom Körperbau her viel schneller. Ob man nicht gesehen habe, was der Enrie an sich mit dem Ball und mit dem Wörns angestellt habe. Ob man sich nicht gefragt habe, wie das kommt, das der Sidann an sich zwei Fehlpässe im ganzen Spiel produziert habe und bei Nowotny jeder zweite ein Fehlpass war. Guck die dir bloß an! Ist doch ganz klar, wie das kommt. Die wachsen da mit dem Ball auf! Die werden da groß mit dem Ball am Fuß. Und natürlich die Einstellung, die ist bei denen, wo die her sind, nicht so verwöhnt. Der Deutsche an sich sei aber heutzutage zu unbegabt um Künstler zu sein und bis auf Jeremies und Kahn inzwischen auch zu verweichlicht um Kämpfer zu sein. Wie das einmal anders gewesen wäre. Damals. Das macht Bernd traurig. Nur immer beschweren. Das geht immer. Beschwert sich Bernd. Nur immer beschweren, schüttelt er den Kopf und leert das Flens in einem Zug.
Die anderen Anwesenden schreiten natürlich ein. Im Querschnitt ist es die gewohnte Gegenwehr. Sie reicht von: ?Ist das nicht irgendwie fascho??, über ?Hätte Ramelow gespielt, wäre die Niederlage entweder zwei mal so hoch ausgefallen, oder Zidane wäre von dessen Anwesenheit auf dem Platz so irritiert, dass er in einer Mischung aus Schreck und Verzweiflung lauter Rückpässe gespielt hätte?, bis ?Was, Ballack ist ?n Ossi??
Bernd aber, so scheint es, interessiert das nicht mehr. Er ist nach seiner verbalen Grätsche in sich gesunken und wortlos ein weiteres Flens, sein achtes oder neuntes, geköpft. Würde ich Bernd nicht so gut kennen, müsste ich behaupten: er dachte während dessen über irgendetwas nach. Und tatsächlich, eine Viertel Stunde und zwei Flens später, regt sich Bernd wieder, blinzelt und blickt in die Runde, aus der ihn jemand gerade mit Assamoah provozieren wollte.
Bernd aber rülpst und winkt ab. Es würde ihn nicht stören, dass Assamoah ein Neger sei. Es würde ihn aber stören, dass Assamoah fett geworden sei. Und langsam. Überhaupt, tönt Bernds Stimme nun über das Durcheinander der anderen, an sich habe er nichts gegen Ausländer. Nur gegen die Froschfresser. Und auch das nur heute Abend. Sei ja wohl zu verstehen, oder?
Was Bernd aber wirklich wurmt ? und das verrät er uns mit leiser Stimme, da er die volle Aufmerksamkeit der Männer hat - ist das mit den Kolonien. Er habe auch gegen Kolonien nichts. Türkei, Tunesien, Portugal. Alles tolle Länder. Man dürfe ihn da nicht falsch verstehen. Bernd wünsche sich bloß selbst welche. Er sagt: für den Deutschen Fußball. Er sagt: für den Nachwuchs. Er sagt: weil Sidann so geil ist.
Bernd ist nämlich der Meinung ? und wie er sich nun nach vorne über den Tisch beugt und die anderen auch alle mit ihren Köpfen näher rücken, wird mir erneut klar, dass der Mensch im Zustand kurz vor dem Alkohol-Kollaps des Öfteren die klarsten Momente hat ? er ist also der Meinung, die Deutschen müssten das mit den Kolonien lockerer sehen. Überhaupt ? und jetzt hebt Bernd sein Bier, als sei die Flasche sein Zeigefinger ? müssen wir endlich mehr Ausländer zu Deutschen machen. Nicht, dass ihr mich jetzt wieder falsch versteht! Nur wenn sie das wollen, natürlich. Und viele wollen das. Um sich dessen zu versichern, nickt er in meine Richtung und fragt, ob ich nicht zum Beispiel auch gerne Deutscher werden würde, damit der ganze Stress mit Arbeit und Reisen und so endlich vorbei ist. Ohne aber meine Antwort abzuwarten, fährt er fort.
Bernd habe nämlich gerade darüber nachgedacht, wie man heutzutage Land erobern und Kolonien gründen könnte. Und zwar anders wie die Amis das tun würden. Dabei sei er zum Ergebnis gekommen, Eroberung wäre gar nicht nötig. Denn Deutschland könne sich selbst Kolonie werden! Wie? Man müsse allen Ausländern einfach erlauben Deutsche zu werden. Und sie dann eben für Deutschland kicken lassen. Was in Einzelfällen schon passiert wäre. Aber Assamoah sei halt wirklich zu fett und Neuville trifft nicht. Wenn die Einbürgerung kein Problem mehr wäre, hätte Völler plötzlich lauter Sidanns und Treziges auf die er zugreifen kann! Das Ausländerrecht müsse unbedingt geändert werden, will man nicht auch die nächsten acht Spiele gegen die Koloniemächte verlieren. Und damit ist nicht nur eine Frage der Ethik gelöst werden, ruft Bernd abschließend, sondern auch eine der Ästhetik - der Fußballästhetik. Und das Beste daran ist: die Ossis bräuchte man dann auch nicht mehr!
Bernd ist ein feiner Kerl. Er muss irgendwann nach seinem Vortrag schlagartig von der eigenen Betrunkenheit eingeholt worden sein, so dass er im Sitzen einschlief, ein halbvolles Flens noch in der Hand. Von so viel Weltgeschichte und Ausländerrecht war sein Kopf schwer geworden. Beide, das Flens und der Kopf, neigten sich allmählich nach vorne. Der Flaschenhals schräg nach links, der Lauthals schräg nach rechts. Was zuerst raustropfen würde, Bier oder Sabber, das war keine Frage der Ethik mehr, sondern eine der Ästhetik.
Der Bernd an sich aber schnarcht. Das Gesäge klingt zufrieden. Ganz so, als segelt Bernd gerade die Küste Westafrikas entlang auf der Suche nach neuen Kolonien und Fußballtalenten. Der Bernd an sich ist ein Schiffskapitän mit einem Dreispitz auf dem Kopf und einem Dortmund-Trikot von Otto Addo auf dem Leib. Ganz Konquistador, ganz Menschenfreund, ganz Fußballfan.
Sasa - 20.11.03 at 10:30:14
ich verstehe jetzt, daß jede Tatsache von der nächsten aufgehoben wird,
daß jeder gedanke einen gleichwertigen, aber entgegengesetzten erzeugt.
unmöglich irgendetwas ohne vorbehalt zu sagen. gut - schlecht. alles davon ist wahr.
ich bin mehere frauen. jede im widerspruch zu all den anderen.
fragmente.
ich nehme die zukunft war, ich nehme von allem die antithese wahr.
plusminus unter anderen - 20.11.03 at 00:49:34
Bilder gehören den sich schliessenden
daher sind sie verschlossen
Bilder ermöglichen die Teile als Einheit
daher sind sie begrenzt
Kunst komme von künden glaubt man
daher ist sie ein Engel
mit Schwingen und unsichtbarem Glanz.
Male ein Bild von dem Du glaubst
es sei Dir ewig treu.
la pinturessa
ALINIA Himmel über Florenz - 19.11.03 at 01:21:25
In a television documentary broadcast on ABC earlier this year, Jackson said he had slept in a bed with many children. ``When you say bed you're thinking sexual,'' the singer said. ``It's not sexual, we're going to sleep. I tuck them in. ... It's very charming, it's very sweet.''[...]
Jackson caused an international uproar last year when he displayed his baby, Prince Michael II, to fans by dangling him briefly from a fourth-floor balcony in Germany [...]
When he did finally testify, he giggled during questioning and made comical faces at people in the courtroom.
TAR NYTimes - 18.11.03 at 22:40:36
Kunst verhunzt
Ist es Kunst blöde Bilder zu malen?
Picasso zu heissen oder Rembrandt, van Gogh -
Damit blöde Betrachter in leeren Räumen
Ahnung heucheln - Sammler, Kunstwichser!
Die dann gern mit ästhetischer Zunge
in widerlicher Geilheit über Ölfarbe lecken.
Stundeslanges Glotzen, perverses Staunen.
Tote Maler, blöde Bilder, verstaubte Museen.
Dazu dann, dem Blödsinn Verfallene.
Hochachtungsvolles Raunen, Getue, Geheuchle,
muss diese Welt solche Welten verstehn?
hardmate rheinbrohl - 17.11.03 at 23:24:38
iguane - 17.11.03 at 12:13:43
Wie am Urinal??
*
Eiseisbaby München, Bayern - 16.11.03 at 14:09:53
Was ich mal werden will? Diplom Meterologe!
Ami de Goethe - 16.11.03 at 14:01:44
Die Frage nach dem Befinden und andere Neurosen.
Während Ben sich draußen vor Kälte schüttelt, wartet, auf irgend jemanden
vergeblich wartet, und dabei stets an seinen schmerzenden Rücken denkt—der
Ischias-, sowie er an seinen Kopf denkt—der neuerliche Haarausfall-, wird ihm
der Gedanke an den Tod gewahr. Es handelt sich dabei nicht um den
abstrakten Gedanken des Todes, die unwahrscheinliche Nichtigkeit des Seins.
Vielmehr, und deshalb erzaehle ich nun vom Ben, schwebt dem Jungen an
diesem Tag der abstrus lebendige Begriff seines eigenen Todes vor. Sein
eigener Tod trug eine Narrenkappe mit baumelnden Glöckchen auf seinem
jecken Kopf, und er navigierte mit dem Narrenschiff den Fluss hinab, des
Flusses unzaehlige Zuflüsse entlang. Der Narr grinste forsch zum Ufer, nein,
er schuettelte sich vor Lachen, als er am Ufer den armen Ben erblickte. Der
Tod kringelte sich gar so derb aus lauter irrer Lust, dass er seinen hohlen
Bauch keck hinaustreckte, um ihn zugleich mit knochigen Gliedmaßen am Leib
zu halten. Der Bauch könnte ja abfallen vor lauter Schütteln und Kringeln. Und
der Narr, das war natuerlich nicht der Sensemann, eben nicht der Agent
höherer Ordnung, der unter der Kutte um die Siedlung zieht, um unsere
schwindsüchtigen Kinder und die Alten zu nehmen, die nach porösen Knochen
riechen. Der Narr war Ben. Glatzköpfig und gebückt stand er dort auf dem
Eichendeck und hielt das Steuerrad nicht in der Hand.
Neben den Ben setzt sich nun das schöne Maedchen Gia. Die Gia kennt er
kaum, die mag er aber trotzdem gern. Zwischen den beiden herrscht
gegenseitige Sympathie, sowas Schönes. Beiläufig fragt das Mädchen Gia den
Ben, wie es ihm denn gehe. Weil der junge Spund Ben auf jener Bank sich
zuerst und zuletzt seines eigenen Todes annahm, um ihm zugegen zu sein,
wusste er nicht, wie er anfangen sollte, darüber nachzudenken, wie die Frage
nach seinem Befinden zu beantworten sei. Weil er das Mädchen Gia eben nicht
kennt, es ihm aber doch an ihrem Wohlwollen liegt, bleibt eine ruchlose
Ungewissheit offen: erzählt der junge Ben dem Mädchen Gia vom Todeskasper
mit der Fratze? Denn das würde doch nur eins bedeuten. Die wahrhaftige
Antwort auf Gia’s Frage, ein phantastischer Akt der Hybris. Ben würde das
Sakral der Individualisten anfechten.
Ben schüttelt sich ein wenig. Ein widriges, aber ein ihn erleichterndes
Espenlaubzittern, wie am Urinal.
TAR Brooklyn - 16.11.03 at 04:36:48
Goldmund - 16.11.03 at 02:16:22
milchgläser zählen
abfahrenden zügen hinterherwinken
laub kehren
die müden blumen des sommers
aufsammeln
einkaufslisten:
wasser, feuer, licht
schnecken, süß,
bücher zuletzt
musik
musik
helfen
arme falten
heißhunger stillen
schlechten träumen vertrauen
wieder und wieder
zählen
iguane - 16.11.03 at 00:46:00
Listensucht 2
Gewinne gemacht und erhalten
.Losbrieflotterie einen Steiff Teddybär
.Schreibwettbewerb vom Kleingärnterverein
.frische Kartoffelchips bei Hotelralley in St.Christina
.2.Platz beim Zwergerlslalom
. Wochenende mit Witthüser und Westrupp im Hunsrück bei Pop Foto
.1000 RLS +Festessen in Shiraz beim Auf-dem-Tisch-Tanz Contest
.5,43 DM beim 3er im Lotto
.1.Preis der Stadt Marburg für Malerei
.Videotour Salzgitter ein Stück Braunkohle
.@Schlüsselanhänger beim Bäckerei-Telekomfest
.MacFlurry und den Hauptbahnhof bei Mäc D.
.einen unrasierten Mann als Trostpreis bei Braun
: eine Palette Whiskas Miniportionen beim Kreuzworträtsel
ja,ja Land der unbegrenzten Zögerlichkeiten
ALINIA Engelstation - 16.11.03 at 00:26:21