loop # 183 / loop # 185 loop Archiv #184 (1.11.-15.11.2003) www.imloop.de
autumn of loop



Oh ja

Niveauschalter justieren
Trachtenmode vorführen
Urinoirs säubern
Brezeln verkaufen
Meinungen erforschen
Sekt einschenken
Singen
Stullen schmieren
Ziegen hüten
Boutiquenscheiben putzen
Fegen
Milch aufschäumen
Parkplatz bewachen
Hübsch aussehen
Schlau daherreden (gute Radiostimme)

Heute, keine Ahnung wann, bei der Deutschen Welle übrigens,
ungefahr 70 Sekunden, wenns hochkommt. Aber für Geld.


Lotos machts nach - 15.11.03 at 15:32:12




Dickes B oben an der Spree


Ami de Goethe - 15.11.03 at 15:06:00




Liste 1:
Jemals mit Geld verdient
.Schneckensammeln
.Pvcröhrchen festkleben
.Tapeten ablösen
.in werbeagentur ans Telefon gehen
.Wahlscheine sortieren
.Wolle verkaufen
.Geländer streichen
.Taxi fahren
.Burger braten
.Reisebüro putzen
.nackten Busen zeigen
.Plastikkleider nähen
.Neonohrringe verkaufen
.Rahmen vergolden
.Witze zeichnen
.Kamera fahren
.Gipsbinden kleben
.Partnerschaftsseminar halten
.Künstler vermarkten
.arabische Jets dekorieren
.Drehbuch wegschmeissen


ALINIA 007 city - 14.11.03 at 22:03:05




von wegen geistiges eigentum. zum beispiel meine sachen darf jede zitieren/aus dem zusammenhang reissen ("es bleibt ein bitterer nachgeschmack, sagte ein offizieller zur degussa/zyklonB-diskussion), collagieren, auswendiglernen oder übersehen. woran erkennt man gute literatur? (untrüglich? sagt iris radisch): sie laesst sich nicht nachmachen


buh -mal armé - 14.11.03 at 14:20:52




"Pentagonie"
(ja und das Hauptquartier der US-Truppen in Irak wurde gestern nach Qatar zurückverlegt)


buh - 14.11.03 at 14:16:10




http://homepage.mac.com/marchesbaugh/moch/gallery/etron.jpg

The Étron - Made by Stanley Fry, Birmingham (England 1840)


Lloyd - 14.11.03 at 11:59:53




Landschaften


was bin ich anderes
als selbst
eine Metapher
die sich fortschreibt
ein spanisches Fragezeichen
kopflos

was kann ich anderes
als in die Luft greifen
und etwas herausziehen
aus der Welt die nur einen Atemzug
weit von uns existiert

das Kind im Wasserspiegel
ich ging auf seinen Füßen

dieselben Bewegungen

was soll ich anderes
tun als mir die Welt in den Himmel stellen
etwas anderes ist unter meine Füße getreten
mein Kind hat mich verlassen
ist in Wurzeln verschwunden

es ist Luft
nur Luft



iguane - 14.11.03 at 01:34:02




Pharaoh Sanders (live erlebt im Tränenpalast Berlin, mit Jean-Paul Bourelly)

Charles Mingus ist 1979 in Mexiko gestorben (gefesselt am Rollstuhl?), also habe ich ihn in Bremen in den 70ern wahrscheinlich noch gesehen (Oberpostdirektion) + Carla Bley (mit Big Band im Sendesaal bei Radio B) Jack de Johnette, Dave Holland, John Abercrombie (in diversen Besetzungen) Gunter Hampel (im Stubu, später oft in Göttingen) Jean Luc Ponty (in der Glocke) Dave Liebman (im Römer) Siggi Busch (im Jazzkeller, Glocke) Pat Matheny-Gruppe (Wo war das denn?) Garry Bartz (OPD) Terrje Rypdal (in der neuen Uni) Volker Kriegel, Brotherhood of Breath (Lila Eule) Woody Shaw, Wolfgang Dauner, Dieter Glawischnig (Jazzkeller) Albert Mangelsdorf (2x in Göttingen) Oregon (Prag) Molvaer (Stuttgart) Blumfeld (Hannover) Deep Purple (Oldenburg, Weser-Ems-Halle) Rolling Stones (Hannover) Udo Lindenberg, Die Toten Hosen, Nina Hagen, Rory Gallagher (Göttingen, 80er) Insterburg & Co. +++ (Festival Bremen, Stadthalle) Günter Sommer (Leipzig, Moritzbastei) Chick Corea solo, B.B. King, Sun Ra Arkestra (Hildesheim 3Linden, ?, beim Festival) Narciso Yepes (Kirche in Bremen) Julien Bream (Hannover) David Qualey (N-Stadthalle und Glocke) Cecil Taylor (Rom, N-, beim NDR Hamburg) Klaus Doldinger/Passport (2x) Sweet Smoke, Amon Düül II, Guru Guru (kleine Stadthalle B.) Association P.C. (Glocke) Association Urbanetique (A-Trane) +++

John McLaughlin möchte ich einmal live erleben in einer phantastischen, neuen Formation (so wie er bei Miles gespielt hat, der Virtuose interessiert mich nicht) und die bluesigen Stones in einem kleinen Club in London.



GüTeE - 12.11.03 at 23:29:30




Ossis prahlen gern mit Fernreisen.


DeadlyMedicine Gummersbach - 12.11.03 at 21:52:35




Von 'Smells Like Teen Spirit' gibt's 'ne schöne Live-Aufnahme: echt cool.
Ich höre John Coltrane und Sonny Rollins/Jim Hall: Wahnsinn!


GüTeE - 11.11.03 at 20:22:32




Oder nein. Der Titel soll sein: Welches Gedicht


Lotos langweilt sich gerade ein klitzekleines bisschen beim Weltrettungstagesgeschäft am P`Platz. Ist ja auch eine eintönige Sache, diese Gutmenschelei. - 11.11.03 at 16:04:58




Brutaler Novemberreim

Schüttelfrierend kümmerlich
Durch welke Blätter Hundeskacke
Im Morgennebel latschte ich
(oder eher noch ich schlich)
In starrer Winterjacke

Nass war er auch von oben
Der elende Novembertag
Hatte mich mühevoll erhoben
denn Vertrag ist ja Vertrag

Lieber schlief ich in den Kissen
Im warmen Ofeneck
Nichts tät ich vermissen
Statt mich zu kämpfen durch den Dreck


Lotos - oder ich fress Dich - 11.11.03 at 15:52:04




stimmt, ich habe es anton bereits gestern gesagt, dass dubletten den text nicht unbedingt aufwerten. aber da ist bei uns beiden ein gewisser altersstarrsinn und harthörigkeit nicht zu leugnen.

lotos, lust auf einen novembervers?


Lloyd 9. Stock - 11.11.03 at 13:37:11




Die geschichte von anton gab es doch schonmal. Die mit dem Buick.


Lotos - 11.11.03 at 12:25:46




Tanzpalast unter Tage, Folge 33. Wem sonst würde man sowas verzeihen? Undeworlds "Born Slippy" läuft, natürlich in der neusten RepressRemixRevisionsfassung. Wenig später Donna Summers "I feel love", natürlich im aktuellesten Bootlegremix, nur wenig später dann Nirvana. Nirvana? Absolut unremixt das absolut authentisch Original! Smells Like Teen Spirit. Der Typ ist ja wahnsinnig. Das ist eine Houseveranstaltung. Aber die Leute freaken aus. Wie will er das jetzt noch toppen? I don't get no Satisfaction... Der unverfrorene, respektlose Umgang mit der Dancefloor-Geschichte ist dabei der eigentliche Clou der rasanten und wahnwitzigen Wendungen von Ante Perrys Sets. Darum hat man auch nie das Gefühl, daß er die kanonischen Hits nur wegen ihrer Bekanntheit spielt. Jeder Track stößt die Tanzenden auf's neue vor den Kopf. Massive Brüche im unendlich Ausgelutschten: das ist Antes dramaturgische Tanzmittel - oder wie albert es etwas einfacher auszudrücken pflegte: "Ante Perry ist Gott." Sklarja. Aber morgen hören wir trotzdem wieder Minimal... Uns bleibt ja keine andere Wahl. (Ansonsten stinkt es dort übrigens immer mehr. Nicht mehr nur nach herbem Fiege-Bier, leider auch immer mehr nach schlechtem Parfüm.)


apstrakt west western germany - 11.11.03 at 11:23:15




Unvllkommenheit!


Lloyd ngz - 11.11.03 at 10:30:54




Tanzpalast unter Tage, Folge 33.
Wem sonst würde man sowas verzeichen? Undeworlds "Born Slippy" im neusten RepressRemix läuft. Wenig später Donna Summers "I feel love" im aktuellsten Bootlegmix, noch ein wenig später aber Nirvana. Smells Like Teen Spirit. Der Typ ist ja wahnsinnig. Das hier ist eine Houseveranstaltung. Aber die Leute freaken aus. Wie will er das jetzt noch toppen? I don't get no Satisfaction... "Ante Perry ist Gott." Sklarja. Aber morgen hören wir wieder Minimal...


apstrakt west western germany - 08.11.03 at 15:53:23




Ich weiss, Du erwähntest das.


Lotos - 07.11.03 at 15:40:53




P.S. Ich würde auch jedes Gramm von mir in Dir lieben.


HalfManHalfBiscuit - 07.11.03 at 15:27:14




Lotos, Baby, mit so einem Brief wirst Du es nie in die vergoldete Frühverrentung schaffen wie mein Hero der General. Der Held aller derjenigen die davon träumen ruckzuck in den Ruhestand bei super Bezügen versetzt zu werden.

Ich würde Dir nie Frauenfeindlichkeit unterstellen, äh mir von Dir unterstellen lassen. Vielmehr wollte ich mich mit dem Postfach-Auszug in die Reihe derjenigen einordnen lassen, die schon mal Scheiße reden, ohne dabei die historischen Vorbilder zu verharmlosen.

Ich finde es sehr unfair von Dir mich an Deine Dralligkeit zu erinnern. Schließlich muss ich noch arbeiten.

Übrigens finde ich die Oberarme dieser Scarlett mittlerweile vollkommen OK. Allerdings stehen Ihre Augen auf dem 2. Foto zu weit auseinander, geradezu catterfeldesk sieht das aus. Nur 2 Wurstfingerbreiten von den Ohren entfernt, ihre Augen.


HalfManHalfBiscuit - 07.11.03 at 15:26:17




PS: Mein Mann liebt jedes Gramm an mir.


Lotos - 07.11.03 at 12:47:22




Für Keksis Postkasten

Sehr geehrtes Kekslein,

keineswegs fand ich Ihren Beitrag zum Thema fettarme Milch in irgendeiner Weise frauenfeindlich (gähn). Viel eher bestürzte mich die Tatsache, dass Sie offenbar Erotik und Attraktivität mit anorexischen Oberarmen verbinden. Das machte mich schlicht ein wenig traurig. Mir gefällt die Dame so, aber die Geschmäcker usw.
Dem feministischen Lager lass ich mich dennoch mit Vergnügen zuordnen.

Halten Sie ruhig unbeirrbar Kurs, das ist manchmal vernünftig, echt

mit freundlich drallen Grüssen


Lotos - 07.11.03 at 12:44:35




Adalbert Queißner hatte nun bereits über 40 Sitzungen mit der engelsgleichen Patientin, die er unbedingt ficken musste, mitgeschwiegen.

Jetzt aber, ihre Hände. Feinste Glieder mit Nagelgesichtern, jenseits der Vollkommenheit. Und sie greifen immer wieder nach ihm. Jede Stunde.

Queißner staunt noch, wie sich ihre Schenkel in der 124.Stunde endlich öffnen, um ihn, fettleibig wie er nun Mal ist, in sich aufzunehmen.

Sie hat ihn besiegt, und er seine Neurose behalten. Sie haben dann drei Kinder. Völlig unwichtig, und doch der Kern der Betrachtung ist, dass sie alles Ungereimte in die Welt forttragen. Seine infantile Geilheit , in professionelle Hilflosigkeit verpackt, wurde eijakulativ zur moralischen Frage, die er nie lösen wollte.


anton ngz-seelsorge - 07.11.03 at 02:39:42




Hihi, hast ja Recht. Das Tennis hörte sich irgendwie blöd an. Das wäre aber auch nicht schlecht:

"Super Wagen! Ganz großer Penis!"

Ja, das find ich gut. Groß. ;o)


Sasa - 06.11.03 at 21:49:26




"Ganz großes Tennis?" oder "Ganz großer Tennis?". Da staunt der passionierte Freudianer. Ist das nicht geil? ..."ins Ohr schleudern."


anton ngz - 06.11.03 at 21:22:04




Ach, übrigens: steht ihr auch Menschen, die "groß" sagen - "ya, die Kritik an der Bohlen-Kritik ist ganz groß" - skeptisch gegenüber?

Ich werde sofort mißtrauisch, wenn jemand in meiner Nähe, oder schlimmstenfalls mir direkt ins Gesicht Dinge wie:

"Ganz großer Tennis!" ausruft.

Ich höre das überall. Irgendwann könnte ich beginnen, mich dagegen zu wehren.


Sasa - 06.11.03 at 20:46:59




War ja auch geil.


Sasa - 06.11.03 at 20:42:56




(Aus meinem Postfach)


Sehr geehrter Herr Halbkeks,

für Ihren Eintrag im Loop zum Thema "Fettarme Milch" bedanke ich mich sehr herzlich. Ein ausgezeichneter Beitrag - wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf -, wie man ihn mit diesem Mut zur Wahrheit und Klarheit in unserem Land nur noch sehr selten hört und liest.

Und auch, wenn all diejenigen, die sich dieser Auffassung anschließen oder sie gar laut und deutlich artikulieren, von unserer veröffentlichten Meinung sofort in die frauenfeindliche Ecke gestellt werden, können Sie sicher sein, dass Sie mit diesen Gedanken der Mehrheit unseres Volkes eindeutig aus der Seele sprechen.

Ich hoffe, dass Sie sich durch Anwürfe aus dem vorwiegend feministischen Lager nicht beirren lassen und mutig weiterhin Kurs halten.

Mit einem herzlichen Gruß

bin ich Ihr Hardy G., Brigadegeneral i.e.R.


HalfManHalfBiscuit - 06.11.03 at 15:40:38




@off: eines der schönsten & grauenhaftesten bücher ever. es macht einen vor sich selbst erschrecken.


susee switzerland - 06.11.03 at 11:48:53




Thorsten sang:
'Hör' den Klang,
sei nicht bang.'

Iris hört:
'Es mich stört,
nein, betört!'

ES geht bergab, ICH gehe bergauf, ER geht stiften, geh DU zur Hölle, SIE sind gegangen worden, IHR geht uns nix an, WIR gehen drauf, SIE geht . . .

Blumfeld live gehört, gesehen: et war janz schön laut (unnötigerweise). Den Distelmeyer bewundere ich ja, war ganz gut drauf.


GüTeE - 05.11.03 at 23:01:44




"Und ich glaube, Aristoteles hat Recht. Schließlich - welche Szenen aus der Dichtung haben sich uns am tiefsten ins Gedächtnis gegraben, welche lieben wir am meisten? Genau diese. Die Ermordung des Agamemnon, der Zorn des Achilles. Dido auf dem Scheiterhaufen. Die Dolche der Verräter und Caesars Blut - erinnern Sie sich, wie Suetonius den Leichnam schildert, der auf der Bahre fortgetragen wird, während ein Arm herunterbaumelt?"

"Der Tod ist die Mutter der Schönheit", sagte Henry.

"Und was ist Schönheit?"

"Grauen."

"Gut gesagt", stellte Julian fest. "Schönheit ist selten sanft oder tröstlich. Ganz im Gegenteil. Echte Schönheit ist immer durchaus erschreckend."

Ich sah Camilla an, ihr Gesicht, das von der Sonne überstrahlt war, und ich mußte an die Zeile aus der Ilias denken, die ich so sehr liebe, wo von Pallas Athene die Rede ist und ihren schrecklichen strahlenden Augen.

"Und wenn die Schönheit Grauen ist", fuhr Julian fort, "was ist dann Sehnsucht? Wir glauben, wir haben viele Sehnsüchte, aber tatsächlich ist es nur eine. Welche?"

"Zu leben", sagte Camilla.

"Ewig zu leben", sagte Bunny, das Kinn in die flache Hand gestützt.

Der Teekessel fing an zu pfeifen.

*   *   *

Donna Tartt, Die geheime Geschichte


off. - 05.11.03 at 21:58:12




Klar wie Suppe.


Sasa - 05.11.03 at 20:10:12




Klar hast du Angst vor dem Tode, vor der Dunkelheit, vor dem Nichtsein. Klar, am meisten vor dir selbst. Es gibt keine andere Furcht.

Die unendliche Öde des Lebens und die Langeweile alles Werdenden oder Nichtwerdenden. Das Grauen, THE HORROR einer in Gang gesetzten Welt und das Gerassel der ZEIT - in zarten Empfindungen. Klar?

Und der Schauder inmitten unser selbst von uns selbst entfremdet zu sein. Wo du doch stets nur dir selbst begegnest, egal was du betrachtest oder wo du hingehst. Denn DU bist das die Welt überwölbende BÖSE.

Alles Klar.


anton niergolzingen - 05.11.03 at 19:47:20




Noch geht es uns gut.


Sasa - 05.11.03 at 19:40:34




Klar braucht man ein Hirn.


RockdenLiterat in der Finanzwirtschaft. - 05.11.03 at 19:15:41




Hey, cool. Ich hab auch mal so nen "Klar" Text geschrieben. In meinen jungen Jahren.

26.06.00 – Klar. Fahren wir noch Motorboot. München, Frankfurt, Kiel. Die Sonne und der Flughafen, ist alles wie im Haarshampoospot. Everlasting. So fühlt man sich: Die kleine Zweimotorige landet, ein Nicken zum Steward, Kopfneigen und dann hinaus, die schmale Treppe auf die Landebahn. Die Sonne brennt. Gummi und Kerosin. Frisur sitzt. Logisch. DAX Wax und Haarschaum, das hält. Das hält auch noch, als wir mit dem Motorboot in die Bucht jagen, hinaus, zur Boje und um das alte Schiff. Sie trägt wieder ein weißes Cap. Und ihre blonden Haare im Wind. Man winkt uns zu: davidhasenhirnmäßig. Klar, wir fahren Motorboot. Wir sind jung und wir arbeiten hart, wie wir es immer tun, wir arbeiten hart und haben uns das verdient, das: München, Frankfurt, Kiel. Das Einchecken, das Auschecken. Das Hallöchen und das Motorboot. Haben wir. Ganz bestimmt, ganz bestimmt.
*


Eiseisbaby München, Alterspäsident - 05.11.03 at 17:38:49




s. in guter Form!


TAR NYC - 05.11.03 at 15:35:58




Klar brauchst du Haarschnitt. Klar Anzug. Klar Ryanair. Klar brauchst du Ausverkauf und Wiederbelebung. Klar Monatsheft. Klar Sommerzeit. Ticketschalter, Neuerscheinung, Herumkommung. Re-Design, klar brauchst du Vorspann, Küken, frische Gurken, Marktfreitag, Lausitz, Kampftechnik. Klar brauchst du eine Farbe, die du noch nie getragen hast und begrüßt einen Menschen, den du noch nie begrüßt hast und klärst einen Volley, den du sonst niemals bekommen hättest. Klar Stylesheet, klar Haas, klar Abschied, klar Fernsehturm, klar abheften. Klar zutrauen. Abschuss von gekaperten Flugzeugen.

Klar brauchst du den Schritt nach vorne, nichts wartet auf dich; der wartet, bist du und warten ist immer Bushaltestelle und Verspätung.

Wo wir als Kapitäne die See befahren, braucht die See keinen Pirat.



Sasa - 05.11.03 at 13:58:24




In der neuen Mitte? Gelogen.


off. - 05.11.03 at 03:16:55




jetzt übertreibt's mal nicht mit eurer mittelachse ...


Lloyd zugetextet in ngz-west - 05.11.03 at 01:52:43




leeres bett bis zett

a-b-c
es tut w
e-f-g
es tut w
h-j-k
es gescH
l-m-n
ohne wN
o-p-q
ist die rU
r-s-t
ganz still
u-v-w
ganz friedlich
x-y-z
leeres bett


fredrik - 04.11.03 at 23:00:21




sasa, curious!


TAR in der neuen Mitte - 04.11.03 at 16:47:20




die gedanken der tische

seine musik, ich spreche immer und immer von georg,
ist wie ein gesicht, das man mit
beiden händen umfasst. sie kommt meist abends und
wir nehmen das kaputte radio und stellen es auf
den tisch und es ist so, als wäre es außerhalb des raums.
die musik weiß natürlich, daß sie jetzt
leichtes spiel hat. klar, wenn die gesichter so scheinen, kann selbst eine von musik noch geträumt werden.
draußen am fenster, aber natürlich kann das jetzt niemand sehen, also muß man es glauben,träumen die
fledermäuse kein witz, sie träumen von fliegenden
hunden und sagen schatzi zueinander. das alles klingt
ein bißchen verrückt, es ist, als
ob plötzlich stünden die beatles
im zimmer stünden und sangen fool on the hill sängen.
ach ja, ringo, so nannte die graue fledermaus die
braune. zufall. jedenfalls, die musik. aber das war
es gar nicht, was ich erzählen wollte.
ich wollte aber
von den augen erzählen, vom
haaren und fingern.
und wie die ganze zeit das zimmer vom mond durchschienen war. das könntest du wiederum
anzweifeln, aber ich aber erkläre nichts
mehr
habe es aufgegeben, auf
solche fragen zu antworten. jedenfalls

wenn die stimmen der fledermäuse wie rauhe katzen-
zungen über meine stirn zogen und die roten
lämpchen im radio blinkten ist doch kaputt, das Radio?, dann saß georg
ganz wie ein nachrichtensprecher nun gerade
nicht aber
wie ein schiff am klavier und wie
ein geige spielendes bild, nein, er saß dort
und zupfte flügel aus der luft usw.

_________________
Schöne Sache!


Sasa - 04.11.03 at 10:57:56




Jupp. Ganz klar Melanome. Klein und Gemein.


DeadlyMedicine - 03.11.03 at 18:31:12




ich mag mittag


lucie im nudelauflauf - 03.11.03 at 14:12:24




abstand. das ist es. auch hier. so ein trost. danke. (melanome?)


susee switzerland, trüb, 10 grad - 03.11.03 at 12:38:40




Herbst

Die alte Lärche hat resigniert und Straße, Bürgersteig und Autos mit einem goldgelben Film aus Ihren Nadeln überzogen. Das ablaufende Regenwasser der letzten Tage hat aus ihnen bizarre Landschaften geformt.
Mittendrin, im Zentrum eines Flußdeltas, steht mein Auto. Als ich mich in den Sitz fallen lasse (die Poebene, quasi), schlage ich die Schuhe sicherheitshalber noch einmal gegeneinander.
Es ist Herbst, schlimmer noch: ein Sonntag im Herbst.
Ich sitze in meinem Auto und ärgere mich darüber, dass sich, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, kleine goldgelbe Nadeln mit den Maschen der schwarzen Fußmatten verkettet haben.
Warum ich hier sitze? Weil eben Müller-Wehling anrief, der mir, nachdem ich Ihm von meinem Herbstblues berichtete, zum Besuch eines Solariums riet: "Alter, geh' auf den Nuttentoaster, ist wie im Hochsommer, bisschen im eigenen Saft 'rumglitschen und Scooter und Mr. President über Kopfhöhrer reinknallen!"
"Außerdem", fügte er noch hinzu, "außerdem billiger und effektiver als Sauna, und nach zwei-, drei mal siehst Du richtig geil aus!"

***

Auf halber Strecke kommen mir erste Zweifel.
Ich muss an Hämatome denken, an Videotheken, Swingerclubs und an tiefergelegte Opel Tigra. Am Ziel angekommen, weiß ich:
Ich will da nicht rein. Ich will nicht fragen, wo man wie viele Münzen einwerfen muss. Ich will nicht aussehen wie ein Gebrauchtwagenverkäufer, und schon gar nicht will ich meinen Arsch da betten , wo nur wenige Minuten zuvor ein anderer seinen Schweiß gesammelt hat.

Aus mittlerweile tiefer Überzeugung wende ich meinen Wagen.

***

Das Foyer der Kunsthalle ist geflutet. Ich begebe mich zielstrebig in den zweiten Stock, um mir die Ausstellung "Der Blaue Reiter" anzuschauen. Auch hier sind sehr viele Menschen, und ich frage mich, ob die wohl auch alle ursprünglich ins Solarium wollten. Dann aber sehe ich ungewöhnlich viele Frauen knapp um die vierzig mit Batik-Halstüchern und steinernen Amuletten an Lederbändern in Begleitung von Männern mit absichtlich schlechtsitzenden Sakkos und Mephisto-Schuhen.
Eigentlich, wird mir bewusst, sollte ich mich jetzt aufregen; dann plötzlich wird mir warm ums Herz, der Gedanke, dass es Menschen gibt, die morgens aufwachen und intuitiv das Richtige tun, beginnt mir zu gefallen. Selbst wenn sie Volvo fahren, ihre Kinder auf Schulen schicken, die in allen Farben des Regenbogens gestrichen sind und "Grün" wählen: Immerhin lassen Sie sich nicht von eitlen Freunden mit hanseatischen Doppelnamen zum Solariumbesuch überreden.
Die innere Stimme verstummt irgendwann, genauso das Stimmenwirrwarr um mich herum, und ich verliere mich in den Bildern Marcs und Kandinskis.
Eine Stimme holt mich in die Wirklichkeit zurück.
"Hallo! Sie müssen etwas weiter zurück gehen!" Ich blicke in das runzlige Gesicht einer alten Frau. Sie hält den Kopf etwas schräg, und ich bin nicht ganz sicher, ob sie mich anlächelt oder ob es Häme ist, die mir entgegenschlägt. " Sie brauchen etwas mehr Abstand, junger Mann!"

Ob Häme oder Lächeln - Recht hat sie, das ist mir sofort klar.




DeadlyMedicine Bielefeld - 02.11.03 at 21:06:44




Ich mag mittig weniger als nicht mittig. Im Grunde ist das Mittige Scheiße.


Sasa - 02.11.03 at 20:03:46




Ich auch nicht


Lotos - 02.11.03 at 17:12:56




mittig mag ich aber nicht


TAR mag mittig nicht - 02.11.03 at 16:47:37




Könntet ihr bitte die geklauten Bilder wenigstens ordentlich mittig htmlisieren?
Ist ja so schon komisch genug.


Lloyd - 01.11.03 at 23:09:06




"Lieber ewiges Talent als gar kein Talent." (Mehmet Scholl)


HalfManHalfBiscuit - 01.11.03 at 18:19:33