loop # 169 / loop # 171 loop Archiv #170 (1.4.-15.4.2003) www.imloop.de
spring of loop




Konsens 3

Ich biete der Laune einen Konsens an.

Tage wie Gipsabdrücke. Verband um den gesenkten Blick. Frackhose schäbig. Fagottbläser, etwas in D, daneben Eiskaffee und Sommersprossen. Entzündet. Entschlussfähig: nicht. Schade um Delphi, schade um Illusionsmagie. Ich hocke vor dem Einlaufschacht für Strassenabwässer und warte auf den Regen. Instrumentalmusik. Lunch mit niemandem. Mitteleuropäische Tristesse, ich stehe mir selbst im Mittelpunkt. Neid. Play-back. Schlaraffenlandkack.

Skat.

Tangaslip.


Sasa - 15.04.03 at 20:54:02




Ich suche:

meine Boule im Ammonpark-Geschichte vom Mai/Juni/Juli 2001 - erschienen damals im loop.

Sie sollte immer noch, genau wie ich, ein Gläschen Wein, das Akkordeon und die Volksmusik mögen, nicht ortsgebunden sein und auch eine gute Partie Schach im japanischen Quartier des hiesigen Forstbotanischen Gartens nicht ausschlagen können. Des weitern sollte sie treu sein und gute Deutsche Gerichte kochen können. Sagt ihr dies zu, erwartet sie ein kleiner gemütlicher Empfang in folgender Mailbox: a.vignon@web.de.

Mit freundlichem Gruss,
die Suchende.


Anna Herbst Ehhh...check it - 15.04.03 at 15:19:28




Ein kluger Mann hat hier neulich geschrieben: Je schneller Saddam weg ist, umso eher wackelt der Kanzler. Welche Weisheit, welche geradezu prophetische Analyse! Verneigt Euch in Ehrfurcht, Ihr Schlaumis.


HalfManHalfBiscuit - 15.04.03 at 14:50:00




Zeitgenössisch: Der Irak ist genommen und Vita-Cola steigt auf Mehrweg-Plastikflaschen um.

Schön, dass es Euch noch gibt. Alles beim Alten.


Anna Herbst EcEwEd - 15.04.03 at 13:59:10




HMHB. Buch schreiben, schnell. Wenn Sie keinen Verlag haben, bitte mal melden. Mail.


Jochen Berlin - 14.04.03 at 11:34:48




http://img5.allocine.fr/acmedia/medias/nmedia/00/02/46/14/p1.jpg


zak - 13.04.03 at 20:25:15



Anruf von Albert

A: "Leipzig hat gewonnen."
H: "Die haben den Solidaritätszuschlag bekommen."
A: "Zu Hamburg hätte Olympia auch gar nicht gepasst. "
H: "Naja. Warum?"
A: "Soll Neger-Kalle das olympische Feuer zünden?"
H: "Keine schlechte Idee."
A: "Weißt du, was eine Leipzigerin nach ihrem Orgasmus sagt?"
H: "Nee."
A: "Fertsch."
H: "Leipzig kommt."
A: "International sehe ich wenig Chancen für Leipzig."
H: "Doch, die haben Chancen. Mit den richtigen Nutten schaffen die das."
A: "Ja, mit Spreewaldgurken als Gastgeschenken kommen die jedenfalls nicht weit."
H: "War heute bei diesem neuen superbilligen Türken-Friseur."
A: "12 Euro."
H: "Genau. Mit Waschen und Föhnen."
A: "Siehste wieder: meine Intuition. Warum machst Du das? Das kann doch nur Scheiße sein."
H: "Die Frisur ist in Ordnung."
A: "Du hast ja auch so Haare wie die. Damit kennen die sich aus."
H: "Jetzt wo Du es sagst. Es waren nur Schwarzhaarige da."
A: "Tja."
H: "Aber das Haarewaschen war ekelig. Kopfüber in ein Waschbecken."
A: "Popel vom Vormann gesehen."
H: "So ungefähr. Und den Nacken haben die mit einem total stumpfen Messer rasiert."
A: "Gibt Pickel."
H: "Hab ich auch gedacht. Er sollte Alkohol darauf machen. Hat er erst nicht verstanden. Bis er meinte ‚Kolonia’."
A: "Frisur geht wirklich?"
H: "Ist OK. Obwohl der Typ ziemlich zitterig war. Entweder war er nervös, weil ich der erste mit Krawatte war, dem er die Haare geschnitten hat oder er hatte leichten Parkinson."
A: "Bestimmt hat er Muskelkater, weil er abends in der Dönerbude arbeitet."
H: "Glaube ich nicht."
A: "Was bei mir in der Türkenkneipe los ist seit ein paar Tagen, DAS glaubst Du nicht."
H: "Was denn?"
A: "Da sind 2 Bulgarinnen in das Kabuff oben eingezogen. So ganz junge Dinger, 19 oder 20. Boh, die sind geil. Wie aus dem Internet."
H: "Wie aus dem Internet?"
A: "Na, wie die mit den vollgespritzten Gesichtern aus dem Internet."
H: "Ihh, hör auf."
A: "Habe denen neulich gesagt, dass sie im Kabuff das Fenster nicht ganz schließen sollen, weil der Gasofen schon alt ist. Weißt Du was die zu mir gesagt haben?"
H: "Nein. Was?"
A: "Egal. Wenn wir kaputt egal. Du, die haben mit allem abgeschlossen."
H: "Werden die da von den Türken festgehalten? Auf Drogen gesetzt? Sollen wir die befreien?"
A: "Glaube ich nicht. Ich höre die oft wie sie lachen."
H: "Habe den Eindruck, das entwickelt sich langsam zum Puff bei Dir."
A: "Ja klar. Jetzt wo die jungen Mädchen da sind, kommen auch jüngere Türken vorbei. Nicht nur die alten Säcke, wie bei den anderen Frauen vorher."
H: "Du solltest der Polizei einen Tipp geben."
A: "Bist Du bescheuert? Immer wenn die Frauen da haben, fließt die Miete endlich."
H: "Ach so. Trotzdem ziemlich schlimm, das Ganze."
A: "Kümmer Dich lieber um Deine Farbe. Bist Du jetzt weiter?"
H: "Habe erst mal silber bestellt. Kann aber noch umbestellen."
A: "Silber ist keine Farbe, silber ist ein Zustand."
H: " - "
A: "Silber waren früher die Rennwagen um Gewicht zu sparen."
H: "Ach ja?"
A: "Silber ist eine Memmenfarbe."
H: "Passt aber zum Auto."
A: "Weil es eine eckige Farbe ist. Im Unterschied zu jaspis, das ist eine runde Farbe."
H: "Hm."
A: "Trotzdem finde ich was Besseres. Ich hab Morgen Zeit, dann machen wir Farbberatung."
H: "Farb- und Typberatung. Wenn ich Dich nicht hätte."
A: "Silber. Du Memme. Nur schwarz ist schlimmer."
H: "Schwarz ist für Leute ohne Selbstbewusstsein."
A: "Schwarz saugt das Eckige auf."


HalfManHalfBiscuit - 13.04.03 at 12:40:53




Viel Glück, Helga. Und schön vorsichtig.


Lotos - 13.04.03 at 07:57:49




http://www.dalank.de/male/humbody.gif



Goldmund - 13.04.03 at 03:28:40




Timetable for train 20, route
Moskva Yaroslavskaya - Beijing
Km Station Rwy Time
Arr. Stop Dep.

Moscow time
0 Moskva Yaroslavskaya Msk ..... ..... 23-58
957 Kirov Pass Gor'k 12-29 20 12-49
1437 Perm' 2 Svrd 19-48 20 20-08
1818 Sverdlovsk Pass. Svrd 1-46 23 2-09
2144 Tyumen' Svrd 6-25 20 6-45
2716 Omsk Z-Sib 13-58 15 14-13
3343 Novosibirsk Z-Sib 21-45 25 22-10
4105 Krasnoyarsk Pass Krs 9-36 20 9-56
4686 Nizhneudinsk V-Sib 19-30 23 19-53
4942 Zima V-Sib 23-19 25 23-44
5192 Irkutsk V-Sib 3-31 23 3-54
5318 Slyudyanka 1 V-Sib 6-01 10 6-11
5648 Ulan-Ude Pass V-Sib 10-52 23 11-15
6205 Chita 2 Zab 20-27 21 20-48
6548 Borzya Zab 5-31 19 5-50
6665 Zabajkal'sk Zab 13-06 1-00 14-06 *
local time (Moscow time +5 hr.)
6677 Man'chzhuriya Kit 19-30 3-40 23-10
7612 Harbin Kit 12-30 15 12-45
7859 Chanchun' Kit 15-26 8 15-34
8159 Shen'yan Kit 19-05 15 19-20
8600 Tyan'czin' Kit 3-41 8 3-49
9000 Pekin Kit 5-20 ..... .....


helga fährt dann - 12.04.03 at 23:00:24




Tanzpalast unter Tage, Folge 23: Wenn selbst Kulturquotentechnofans dazu tanzen... Wie macht er das? Ante Perry rockt das House. Mit den absoluten Evergreens aus 30 Jahren Dancefloorkultur. Mehr nicht? Nein, mehr nicht! Langweilig, einfallslos, abgegriffen, provinzdiscomäßig? Nein, absolut neu. Neu! Sowas hat man hier noch nie erlebt. Nicht nur hier nicht. Was für ein Killer-Set. Kein Track wird komplett gespielt, nur die rockigsten Teile der Stücke ineinander gescratch, miteinander zu einem Megamonsterklassikermix verwoben. Die HipHop-Geschichte verfrühstückt, alle Meilensteine des Discohouse in weniger als 60 Minuten angespielt, ein bißchen Techno und Big Beat. Tanzpizza. Danceflooreintopf. Eyh, scheiße, was macht er da? Alles schön mit Delay und Flanger garniert, denn das Auge ißt mit. Da, 20 Sekunden Daft Punk, und - Here we go! - schon kündigen sich die chemischen Brüder an. T strahlt, T hopst und T schreit: "Scheiß Big Beat, ich hasse Big Beat." Das sagt er immer und ja, wir hassen Big Beat. Aber Big Beat funktioniert hier gerade so dermaßen geil. Die Masse tobt bei allem, was er da vorne macht. Mit ungekannter Brutalität mixt, cuttet und scratcht Ante rasant durch die gesamte Geschichte der elektronischen Tanzmusik. Mit was für ner Höllengeschwindigkeit. Da wird einem ganz schwindelig. Der Betreiber einer Wattenscheider Dorfdisco freut sich: "Der bringt dem scheiß Undergroundpublikum endlich mal gute Musik bei. Sowas läuft bei uns schon seit Jahren." Erst 23 und seit nur 2 Jahren DJ. Die Legende will es so. Begeisterung mischt sich mit Verwunderung: "Ach, Du verarscht mich. Der kann doch nicht 23 sein und alles, wirklich ALLES, AALLLLLESS kennen!?" Spekulationen: "Der hat die Platten von älteren Geschwistern geerbt." Mehr Spekulation: "Der hat als Kind zuviel Taschengeld bekommen und keiner hat geguckt, was er damit macht." - Noch nie hat ein DJ hier so harte Arbeit geleistet wie Ante. Der Pott kocht wirklich.


apstrakt west western germany - 12.04.03 at 17:47:05




hazar's brasserie war heute geschlossen, der weisse anstrich sollte erneuert werden. süleyman bey nahm mass für gitter. behaebige bauernfrauen kauerten nahebei


buh - 12.04.03 at 13:37:13




Flora hat Flow.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 12.04.03 at 11:25:49




'Sonderbar und eigenartig',
denkt der Dichter:
'bin ich Richter?'


GüTeE - 12.04.03 at 02:11:19




Anruf von Albert

A: "Mann, heute ist wieder was passiert."
H: "Was denn?"
A: "Hab einem Inder ein Auto verkauft."
H: "Und?"
A: "Ey, der konnte null Auto fahren."
H: "Können viele nicht."
A: "Ich sage Dir, der – konnte – überhaupt – kein – Auto – fahren."
H: "So schlimm?"
A: "Ich bin mit dem 20 Minuten durch die Stadt gefahren, nur um ihm das Auto zu erklären."
H: "Fahrstunde. Wie mit Claudia."
A: "Das war’n Opel. Kennst das ja. Da musst Du für den Rückwärtsgang diesen Ring am Schaltknüppel hochziehen."
H: "Klar."
A: "Du, der hat das nicht kapiert. Der hat ständig versucht den Rückwärtsgang so einzulegen."
H: "Ach Du Scheiße."
A: "Ich hab fast die Nerven verloren. Dieser Inder. Habe ihn dann bei mir auf dem Hof 20 Mal in die Garage fahren lassen und wieder raus."
H: "Stell mir das lebhaft vor."
A: "Pass auf, das geht ja noch weiter. Heute ruft er mich an. Schaltung angeblich kaputt."
H: "Au Mann."
A: "War mit ihm dann bei Kopanski an der Tankstelle. Kopanski sagt, Schaltgestänge muss neu. Total verbogen das Teil. Und wer muss das jetzt zahlen?"
H: "Du wahrscheinlich. Du haftest."
A: "Aber der Idiot, dieser Inder. Dieser Bekloppte hat wahrscheinlich den Rückwärtsgang mit Gewalt ohne Hochziehen reingekloppt, obwohl ich ihm 20 Mal gezeigt habe, wie’s geht."
H: "Du wirst es wohl zahlen müssen."
A: "Der wollte heute das Auto zurückgeben."
H: "Nur wegen dem Rückwärtsgang?"
A: "Nee, ja, nicht nur. Außerdem hat er sich beschwert, ich hätte ihm ein Frauenauto verkauft."
H: "Wie kommt er denn darauf? Der ist echt bekloppt der Inder."
A: "Hat ihm wohl sein Sohn erzählt. Auch so ein Spinner."
H: "Komische Leute. Obwohl Inder sind eigentlich sehr vernünftige Menschen."
A: "Der Alte sah so aus, wie Du wenn Du vom Skifahren kommst."
H: "Ich soll wie der Alte aussehen? Dann doch eher wie der Junge."
A: "Der Junge sah aus wie aus der Peugeot-Werbung."
H: "Die ist…"
A: "Ich glaube das liegt auch daran. Seit dieser Werbung bilden sich die Inder wohl was ein."
H: "Das könnte natürlich sein."
A: "Apropos Werbung, stimmt das mit den Querrillen?"
H: "Was denn?"
A: "Dass Querrillen mehr aufsaugen als Längsrillen?"
H: "Auf der Autobahn steht in Längsrillen eigentlich mehr Wasser."
A: "Nicht auf der Autobahn."
H: "Wo dann?"
A: "O. B."
H: "Wo?"
A: "Ach, egal."


HalfManHalfBiscuit - 11.04.03 at 16:38:36




Wenn Weihnachten auf Ostern fällt,
ist Frieden auf der Welt.

Wenn Pfingsten feierst du Sylvester,
dein Bruder ist auch deine Schwester.


GüTeE - 11.04.03 at 16:38:11




Bollywood rules


susee switzerland - 11.04.03 at 15:01:12




http://www.panjabi-mc.com/images/photos/l_photo05.jpg
*


Eiseisbaby München, Bayern - 11.04.03 at 12:51:51




w.Affen

Du bist ja doof
und ich bin dumm,
darum:
ik poof.


GüTeE - 11.04.03 at 01:11:04




maulaffen feilhalten.
bananen schälen.
banana-boat-song hören.
wiederholt 2001 sehen.
das leben ableiten.
funktion fünfter ordnung.
GüTeE - wo sind die nullstellen?


Lloyd Provinz - 10.04.03 at 23:28:30




affengedichte ... naja ...



Lloyd Niergolzingen - 10.04.03 at 23:20:05




Waffen haben Affen nicht,
nur der Mensch gebraucht sie oft,
denn Gefahr droht unverhofft.

Oder ist auch das Gedicht
überlebenswichtig?
Richtig!

Nur nicht so gefährlich, denk' ich:
macht uns überlegen, träumen,
wir getrost die Zeit versäumen.



GüTeE - 10.04.03 at 17:01:20




Lesemus sich wiederholend.


mb hh - 10.04.03 at 16:32:43




Lesen muß sich wieder lohnen.


HalfManHalfBiscuit - 10.04.03 at 14:52:53




postpakete statt rakete


fredrik (zitat vom olaf palme festival, münchen 1984) - 10.04.03 at 14:36:44




Waffen ohne Wert schaffen.


mb hh - 10.04.03 at 13:03:30




Werte schaffen ohne Waffen.


GüTeE - 10.04.03 at 00:41:08




and I say ooh ooh ohh love is like a window in your heart


buh _graceland - 07.04.03 at 23:09:50




Ich bin d'accord, Du bist d'accord

Gallizismen statt Anglizismen: Aus Protest gegen den die Politik der USA und den Krieg im Irak haben deutsche Sprachwissenschaftler dazu aufgerufen, in der Umgangssprache gebräuchliche englische Ausdrücke durch ihre französischen Pendants zu ersetzen.
Wiesbaden - "Billet" statt "Ticket" und "Karton" statt "Box" zu sagen, sei eine friedliche Form des Protests gegen die Politik der USA und Großbritanniens und eine Demonstration deutsch-französischer Solidarität, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft "Sprache in der Politik", Armin Burkhardt, am Montag.
Einen Aufruf und eine Liste mit Ersatzwörtern hat die Arbeitsgemeinschaft im Internet veröffentlicht. Darauf empfiehlt sie etwa "Trikot" statt "T-Shirt", "Pointe" statt "Gag", "d'accord" statt "okay", "Etikett" statt "Label" und "Hausse" statt "Boom". Es gehe nicht um Sprachpurismus, sondern um eine politische Manifestation, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung den Kurs der Regierungen von Deutschland und Frankreich stütze, so Sprachforscher Burkhardt, der an der Universität Magdeburg lehrt.
Die 1991 gegründete Arbeitsgemeinschaft "Sprache in der Politik" ist nach eigener Aussage eine parteiunabhängige Vereinigung, "die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die politische Kommunikation wissenschaftlich zu untersuchen und die sprachkritische Diskussion in der Öffentlichkeit zu fördern."

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,243705,00.html
*


Eiseisbaby München, Bayern - 07.04.03 at 14:36:53




'Dichter denken nach':
das is' ja das Problem - ach!

Sie denken nicht
nur ein Gedicht.

Sie schreiben Wörter, Reime,
ganze Sätze: lauter Schätze
sie entdecken.

Streichen durch und kritzeln,
malen Strichmännchen ins Heft
und tippen Tasten blitzeschnell.

Andere suchen die Buchstaben einzeln
mit nur einem Finger.

Die Profis gehen nur spazieren,
sind in Bewegung;
sie denken an die liebste Freundin
und schon ist ein Gedicht geboren.

Eine erste Zeile gibt den Rhythmus vor,
das Versmaß, woran Du Dich orientierst.
Sie ist das Sprungbrett, der Impuls beim Weitwurf (der Ball fliegt von alleine!)

Dichter denken nicht,
sie schreiben ihr Gedicht.

Dichter fühlen, dichter sehen:
Dichter schweigen!

Außenseiter sind sie, Propheten.
Sie leiden!

Und arbeiten hart! Und doch
ist alles ein Geschenk
von oben.

Sie vertrödeln viel Zeit:
ohne Muße kein Gedicht!

Unendlich viel Zeit
hat der Dichter.

Er lebt immer im Jetzt,
er dehnt und intensiviert
das Hier und Heute, den Augenblick.

Er schaut nicht zurück.

Alle Vergangenheit
zeigt sich im Heute
als Bild - oder nicht.

Dichter existieren nicht
in der Mehrzahl,
und jeder ist anders.

Gedichte
sind Gebete - manchmal.

Ein Gedicht ist eine Botschaft,
die per Flaschenpost ins Meer geworfen wird,
und niemand weiß: kommt sie an?


GüTeE - 07.04.03 at 00:40:17




Scheiße! Die Bilder!!


DeadlyMedicine Bielefeld - 05.04.03 at 20:32:38




Ich besitze nur ein einziges Buch mit Widmung, Heiners Jahrtausend. Wir haben lange hin- und hergestritten, denn ich wollte unbedingt seine Verkaufszahlen in die Höhe treiben. Irgendwann hat er es einfach mit der Post geschickt, das liesse er sich nicht nehmen.
Und überhaupt, ich bekäme Gratisexemplare auf Lebenszeit.

Das Neue ist da:

Frl. Ursula

Es lohnt sich.


Lotos - 05.04.03 at 15:10:07




Konsens 2

Ich biete den Parolen einen Konsens an. Ich begnüge mich mit eyes wide shut. Ich knie nicht vor amerikanischen Kasernen in Heidelberg. Ich lese nicht Hugo v. Hofmannsthal vor dem Gefreiten laut. Nach der Masse sammeln sie Müll auf. Ich treibe im Stückwerk Scham, der ist eine Donau. Ich huste in das Faustnass.

Ein Lebewesen beim Leben zu stoppen, ist pervers. Ich ekel mich vor Gewalt. Ich verabscheue das Nicht zu Ende leben lassen. Ich schäme mich für alles, das erobert. Das nimmt und das reißt und das entzieht und das keilt.

Die so zürnen, tragen die Krankheit in sich.

Ein Lebewesen beim Leben zu stoppen, ist naiv. Ich ekel mich vor Naivität. Ich ekel mich vor Ohnmacht des Stärkeren. Ich spreche leise und trinke Wasser wie Schuldige. So, dass die Lippen am Rohr gespitzt sind, ohne am Metall zu fassen.

Die so runterfließen, tragen den Durst in sich.


Sasa - 05.04.03 at 13:53:47




http://www.zorak.de/raven/textimages/kerze.gif
(für robert downey jr.)


susee hat geburtstag - 04.04.03 at 10:28:10




http://www.centcom.mil/Operations/Coalition/Coalition Stories/German/BG Dom3.jpg



Goldmund - 04.04.03 at 04:57:28




tadellos, das beste im loop, verschenke meine sl-felgen dafür: merci halbkeks!


pennthaus ngz-db - 04.04.03 at 02:25:55




pivot point vs. jarhead


P. Aristide - 04.04.03 at 01:29:07




(Bitte zuerst das weiter untenstehende Telefonat lesen)
(Für Eisi)

Anruf von Albert

H: "Du schon wieder."
A: "Stimmt das, Charoun war heute bei Dir?"
H: "Ja, der war da. Woher weißt Du das?"
A: "Wie kannst Du nur mit dem Libanesen Geschäfte machen?"
H: "Der ist OK. Ich mag seine Geschichten."
A: "Dem kannste nicht trauen."
H: "Ich komme gut mit dem klar. Heute hat er mich gefragt, ob ich ein Einzelkind bin."
A: "Schlimmer Kerl ist das."
H: "Keine Ahnung, wie er darauf kommt. Hab ihm gesagt, dass ich kein Einzelkind bin. Da wollte er wissen, wie viele Brüder ich habe."
A: "Riesenfamilie, der Mann."
H: "Du, der hat nicht gefragt, wie viele Geschwister ich habe, nur nach Brüdern hat er gefragt. Hab ihm dann erklärt, dass ich eine Schwester habe."
A: "Auch seine Brüder ganz schlimme Kerle."
H: "Er fragte dann noch mal nach: ‚Keine Brüder?’"
A: "7 oder 8 Brüder hat der."
H: "Dann meinte er, mir fehlen ein paar Brüder."
A: "Ganz fromme Leute, diese Brüder."
H: " – "
A: "Was fehlt Dir?"
H: "Hörst Du mir überhaupt zu?"
A: "Ja. Hab eben noch an die Kleine von der Ampel heute gedacht. Hab aber alles mitbekommen. Dir fehlt was."
H: "Charoun sagt, mir fehlen ein paar Brüder. Keine Ahnung, wie er darauf kommt."
A: "Du hättest mehr aufs Maul kriegen müssen."
H: "Er meinte, meine Eltern hätten doch genug Geld für 11 Kinder gehabt. Sein Vater war ja ganz arm und hat immerhin 8 Kinder."
A: "Das hab ICH sogar in der Volksschule gelernt damals: In armen Ländern kriegen die mehr Kinder."
H: "Genau. Damit die Chance größer ist, dass einer zu Geld kommt und die Familie ernährt. Das hab ich Charoun auch erklärt."
A: "Bei denen hat’s keiner geschafft."
H: "Doch, Charoun sagt, ER hat’s geschafft und sein anderer Bruder handelt mit gebrauchten Elektroartikeln im Internet."
A: "Hehlerware.de?"
H: "Nee, soll alles legal sein."
A: "Und wie laufen die Geschäfte bei Dir?"
H: "Geht. Und bei Dir?"
A: "Sach ma, wen hast Du da eigentlich am Telefon? Ist die neu?"
H: "Ja. Warum?"
A: "Die geht ja gar nicht."
H: "Die ist gut."
A: "Optisch?"
H: "Optisch auch."
A: "Der Akzent. Das geht nicht."
H: "Ich dachte, das wäre mittlerweile kein Problem mehr."
A: "Du verlierst 10 % Umsatz mit der."
H: "Die Frau ist gut in ihrem Job. Und der Akzent ist nicht so schlimm."
A: "Du kennst doch die Leute."
H: "Schlesischer Akzent ist doch nix anderes als bayerischer. Du stammst doch auch daher."
A: "Was völlig anderes. Meine Eltern stammen aus Niederschlesien."
H: "Und?"
A: "Die Frau kommt aus Oberschlesien."
H: "Ist das ein Unterschied?"
A: "Das sind Welten. Die Leute aus Oberschlesien haben einen total harten Akzent. Wie Deine Mitarbeiterin. Kein Vergleich mit weicher, unterschlesischer Sprache."
H: "Ich finde das geht mit ihr."
A: "Das schlimme ist ja: Die versucht ihren Akzent mit ihrer freundlichen Stimme auszugleichen. Das klingt wie die Flughafenstimme von Rio mit polnischem Akzent."
H: "Rio, Mensch, da muss ich auch noch hin."
A: "Du saugst wieder."
H: "Stimmt, ich sauge."
A: " – "
H: "Sorry."
A: "Schwamm drüber."


HalfManHalfBiscuit - 03.04.03 at 17:05:08




Wenn lange Kerls keine Schatten werfen, dann ist Sommer im Irak, und die Sonne steht im Zenit.

Ja, Frau Merkel, die Bedrohung hätte aufrecht erhalten werden müssen (der ZEIT-Artikel war mir natürlich auch aufgefallen). Herr Schröder & Co. hätten nicht so unsensibel offen ihre Meinung dem Feind darlegen sollen, denn schließlich hört der immer mit.


GüTeE - 03.04.03 at 11:35:24




(Für Barnie)

Anruf von Albert

A: "Heute hatte ich wieder eine Begegnung der dritten Art."
H: "Was war denn?"
A: "An der Ampel stand so’n … Muß ein bisschen leiser sprechen, die ist in der Küche."
H: "Claudia?"
A: "Ja. Also, an der Ampel stand ein junges Ding. Sah klasse aus. Da hab ich so, ey das ist alles innerhalb von drei Sekunden passiert."
H: "Was?"
A: "Ich dachte gerade an Dich, was Du neulich meintest. Dass Frühling ist und man wieder geil wird."
H: "Richtig. Was war denn?"
A: "Als ich die Kleine da so stehen sah, brülle ich aus dem Fenster:‚Dich würde ich auch mal gerne vögeln."
H: "Wie bist Du denn drauf? Peinlich. Hat sie das gehört?"
A: "Ich hab zwar gebrüllt aber die konnte das nicht hören. In der gleichen Sekunde sagt der Moderator im Radio: ‚Es ist super Wetter, brüllen Sie ihre Gefühle raus!’"
H: "Das…"
A: "Das passiert nur mir. Und ich bin der Einzige der das wahrnimmt und Du der Einzige der das versteht."
H: "Mir ist heute was ähnliches passiert. Bin an der Bushaltestelle vorbei gefahren und hab diese junge Transe gesehen aus der Bohlen-Show."
A: "Die Blonde? Die ganz junge? Die Umoperierte? Boh, die ist geil! Die macht richtig Furore, seit sie in der Show war."
H: "Und wie die peilt. Die peilt sogar in Autos rein, obwohl sie nicht sehen kann, wer drin sitzt."
A: "Wenn ich mit dem SL vorbeifahren würde, die würde einen Ständer kriegen."
H: " – "
A: "Wird Zeit, dass ich auch mal wieder richtig geil werde."
H: "Claudia ist doch heiß."
A: "Unsinn. Die liebste Frau der Welt. Die sieht Tiere."
H: "Was sieht sie?"
A: "Das sehen andere Frauen nicht. Andere treten eine Maus tot. Sie würde noch nicht mal aus Versehen auf einen Regenbogen treten."
H: "Auf einen Regenbogen?"
A: "Äh, Regenwurm. Trotzdem, ich brauche wieder mehr Show. Wie letztem Sommer mit den Brasilianerinnen."
H: "Oh je, im Explorer durch Köln."
A: "Mit 2 Brasilianerinnen hinten auf den Ledersitzen ohne Höschen und die Caipis vorne im Cupholder. Das war der schärfste Abend meines Lebens."
H: " – "
A: "Werde ich nie vergessen: Auf dem Rückweg habe ich im Auto ‚Hoch auf dem gelben Wagen’ gesungen."
H: "Das hätte ich gerne gehört."
A: "Nimmst Du jetzt das Grün?"
H: "Weiß noch nicht. Werde mich bald entscheiden."
A: "Würdest Du nie nehmen, wenn ich den SL nicht auch in grün genommen hätte. Du musst mal eigene Gedanken entwickeln."
H: "Wie das klingt."
A: "Du saugst zuviel auf von mir. Das ist nicht gut. Du bist wie ein Schwamm."
H: "Hm."
A: "Du saugst."
H: "Ich sauge."
A: " – "
H: "Ist vielleicht was dran."
A: "Bestes Beispiel ist Dein Buch. Nix von Dir, alles von mir."
H: "Eine Bekannte will das Buch als Kolumne in ein Magazin bringen."
A: "Ich hoffe, Du hast nix über José geschrieben."
H: "Ähm, nö. Warum?"
A: "Ich verklage Dich nur, aber José haut Dir eins aufs Maul."
H: "Hab ihr gesagt, dass ich dann auch auf Promiparties will. Mit Teppichluder und so."
A: "Du bist doch gar nicht promifähig."
H: "Na sicher."
A: "ICH bin promifähig."
H: "Was DU? Du hälts keinen Termin ein und siehst lieber die Freezers oder die Pinguine im Hotelzimmer als Bohlen in echt."
A: "Typisches Promiverhalten."


HalfManHalfBiscuit - 03.04.03 at 09:08:15




Wenn die Sonne lange Schatten wirft, gehen kleine Männer ins Bett.


fredrik - 03.04.03 at 07:42:26




Schon, schon. Aber jetzt nicht Ursache und Wirkung verwechseln.


Martin Wingerter - 01.04.03 at 15:45:22




Wenn kleine Männer lange Schatten werfen, dann geht die Sonne unter.


Leser - 01.04.03 at 12:47:31




Haben Sie etwa nicht gedient, Herr von Jupiter?
*


Eiseisbaby München, Sonne - 01.04.03 at 12:14:56




das du gern kommandieren möchtest, eiseis,
soviel lassen deine texte uns immer schon wissen.






fredrik - 01.04.03 at 11:02:52




Konsens I

Ich biete meinen Augen einen Konsens an. Ich kalibriere den Blick, boykottiere das Geradeaus. Ich lege den Grundstein für die Zusammenarbeit, indem ich nichts aufgebe außer Gelassenheit. Ich biete meinen Augen Großaufnahme an.

Das Linke heiße ich Demeter. Demeter soll pflugen, was ich sehe. Sie soll den Arm ellenbogentief in den Augenblick hauen. Demeter soll dem Augenblick Metzger werden.

Demeter stiebt ab nach vorne. Demeter steigt auf nach oben. Demeter spuckt und kotzt und morgens um fünf blutet Demeter, sie ist ein Großkotz und sie versagt. Wir geben mir die Schuld.

Das Rechte heiße ich Hure. Hure soll sich schleifen am Ungeliebten. Sie soll sich vor Verbindlichkeiten befreien. Derb soll sie sich an der Bitterkeit aller Ästhetik reiben, bis aus ihr Saft leecht.

Hure wendet sich an Seuchen und Kriege. Sie redet auf sie ein, klagt an. Sie wendet sich nicht ab, nur die Orthographie muss stimmen. Sie weint auf der Bettkante. Sie klagt ein bisschen an, sie geht manchmal mit, sie murrt. Sie ist ein Dummschwätzer und sie versagt. Wir geben mir die Schuld und kümmern uns um die Orthographie.

Wir schielen. Wir verpassen. Wir drehen die Handflächen nach außen und heben die Schultern. Wir sind dem Augenblick loyal, meine Augen, der Konsens und ich.



Sasa - 01.04.03 at 01:50:09