loop # 164 / loop # 166 | loop Archiv #165 (24.1.-31.1.2003) | www.imloop.de |
winter of loop |
Frei
Tags
Abend
Zwei
Zeiler :
halt's maul,
du gaul!
rita mit den großen titten
mampft in unsrer mitten fritten
nur sonntags im sommer
da wurde er frommer
das zwergenkind fuhr mit der bahn:
es war ein (h)ausgemachter wahn
da sitzen sie und staunen sehr,
doch was sie sehen, ist nicht schwer!
karl-friedrich in der gartenlaube:
er züchtete die friedenstaube
ein spatz auf opa's glatze schiss,
der schwarze hund ins bein ihn biss
GüTeE - 31.01.03 at 21:54:35
tut mir leid, aber es heißt 'kabbalist' *hihi*
GüTeE - 31.01.03 at 20:49:28
Geilster CD-Kauf seid langem:
FANTASTIC PLASTIC MACHINE -- Luxury
(und nur $12.99 für full-length album, 15 tracks; aus Japan, drum besonders beachtenswert der track "Lotto" mit deutschsprachigem Text, ein echter Knaller!)
Für die Hartgesottenen unter uns:
LUMUKANDA -- That Was Zen - This Is Tao
(Finnischer, intelligenter, Frickel-Utz-Utz-Arschtritt-Techno, erinnert mich an SMC, wenn ihr's kennt; Heavy Metal ist tot, es lebe Hardcore-Techno!)
bételgeuse Mtl - gutsortiert - 31.01.03 at 18:08:06
@ Eiseis/Wieliczka
Was ich nie für möglich gehalten hätte: Salz ist gut gegen Schneckenbisse! Also ich weiß jetzt, was zu tun ist, wenn mich mal wieder eine Schnecke beißt!
Lana Hoff , Sicklingen - 31.01.03 at 09:56:30
@RdL: "Ein grosser Afroamerikaner" in Paris??????
apstrakt Hagen - 31.01.03 at 09:44:26
Ich schaue es dem Fenster des RER, Linie C - Richtung Pontoise, entdecke Menschen in der Dunkelheit. Dann ploetzlich ein schwarzes Nichts.
Helligkeit.
Ein Bahnhof.
Ein grosser Afroamerikaner schiebt mit einem ueberdimensionierten Wischmob unglaubliche Mengen an Abfall vor sich her. Im Hintergrund schieben einige Techniker Kulissen. Ein in Bugatti-Mantel und Zegna-Anzug gekleideter Mann kommt in die Halle und schreit "Bonjour Paris". Die Techniker schreien zurueck. Es scheint eine Art Uebung zu sein.
Es wird Fruehling. Nicht mehr lange, dann werden die Placebo-Touristen aus Holland (unter dem Eiffelturm und vor allem im Musée d'Orsay) durch echte Touristen ersetzt.
Time to leave the town. For one weekend.
RockdenLiterat auf dem Weg nach Mannheim - 31.01.03 at 08:45:59
Meine liebe Güte, ist der liebe GüTeE eigentlich Kabalist oder so was ähnliches? Ich meine, das liegt ja wohl nicht fern bei seiner Liebe zu mystischen Zahlenkombinationen und Wort-Sizierungen. Und ich geb ihm recht, daß Kaffe nicht gleich Kaffee ist, aber das ganze zusammen: kalter Kaffee (jedenfalls sagt das mein Duden).
@Amis de Goethe:
Gib doch bitte dem Goldkind von mir 'n warmen Kuss auf die selige Stirne und wünsch ihm recht gute Besserung (auf allen Gebieten).
P.S.: Sag ihm bitte auch, daß ich nie böse war wegen dieser albernen 66/Handy-Geschichte. Ich bin ihm überhaupt nicht böse. Es gibt das Böse gar nicht. Nur das Gute. Danke.
Diese Tage der Muße und Gottesfurcht.
Diese tragen die Muse als Gottes Frucht!
By the way: as A.d.G. mentioned the Gazette, there was an interesting article that kinda relates to what I last wrote at this forum about die neuen deutschen Schriftsteller, a comment to which nobody of you Hohlköppen replied, I guess since each of you thought ignoring it would be the best method of dismantling its critical impetus. uhem. Anyway, check this out, you Waschweiber:
Virtual Reality
Gloria, gloria, ein neuer Star ist am Medienzenit aufgestiegen, strahlend, voller Hoffnung in den Olymp der Teeny-Pop-Ikonen einzugehen. So zwängt sich eine unvertraute, zierliche Mädchengestalt zwischen den Brustimplantaten einer Britney Spears und Christina Aguilera hindurch auf Bühne vor, um ihren Teil des Kuchens abzubekommen, aber unter Einsatz anderer Mittel als Oberweite. Bei Ihr sind's eben nicht Silikon und G-Strings, die die Millionen an vorwiegend weiblichen und grundsätzlich pubertierenden Zielgruppen-Kandidaten erst ansprechen und dann letztlich zur Identifikation und Imitation und dadurch quasi wie virologisch umfunktionieren soll, um möglichst viele andere Individuen der Peergroup oder sogar Wildfremde einfach im Vorbeigehen tröpfchenmässig zu infizieren, und so die kommerzgenerierende Maschinerie zum perpetuum mobile zu machen. Nein, bei der Guten sind die Waffen noch simpler, die Strategie noch subtiler, die Taktik ist aber umso mehr die gleiche: das Mädel soll darstellen was jedes denkbare Erden-Mädel gerne sein würde, unabhängig von ihrem sonstigen, in dieser Hinsicht durchaus verzichtbaren oder gar hinderlichen, Charakter. Und was würde jedes Menschenmädchen, ja jedes Menschlein, denn gerne sein wollen ausser so sexy und bratzig wie die Pears und ihre Konkurrenz? Richtig!!! Der Kandidat hat 99 Punkte! Ein Original!Jeder will schließlich ein Original sein! Ha, ist das nicht brilliant!? Einfach großartig. Dieses "Original" - denn so lässt sich die hergelaufene Möchtegern-Punkgöre vermarkten, die übrigens auf den originellen Namen Avril Lavigne hört und aus dem überaus punkigen Ontario kommt (trotzdem würd mich nicht wundern, wenn sie auch unter den deutschen Kids groß rauskäme, hat Alanis ja auch geschafft, was an dem französischen (Künstler-)Namen liegen muß; ich weiss schon, warum ich mir mein Pseudonym zugelegt habe. Oder vielleicht liegt's daran das Alanis und auch die Pears von der Madonna geboostet wurden, ja wer die Mutter Gottes auf seiner Seite... -,auf jeden Fall ist die kleine Avril nun'n richtiges Original, oder wie sie selbst sagt: authentisch.
Alles ist bei ihr authentisch. Der angeschwärmte "sk8ter boi" (song title) ist sooooo authentisch, der "Mobile" lifestyle (noch'n song title) ebenso, oder eben das Faktum, daß diese hormonelle Manifestation an Selbstbewußtsein auch wirklich "Nobody's Fool" ist (bester Songtitle, einstimmig gekührt vom unsichtbaren Kommittee des schlechten Geschmacks, das geschlossen bei mir in der Wohnung haust - ich krieg sie einfach nicht raus, sie geben mir immer'n Veto wenn ich sie bitte, mich zu verlassen.) Der Merchandise ist authentisch, der ganze nutzlose Krempel, den die Kiddos auf authentischer Webseite mit Papas authentischer Kreditkarte kaufen können. Alles sehr authentisch. Weil ja'n Original. So wie Du und ich. Das ihre Mucke nicht authentisch von Avril selbst geschrieben ist, sondern von einer Profi-Truppe namens "Matrix" (wie bezeichnend - soll ich jetzt schreien und völlig paranoid werden?), das juckt da nicht. Die Kids lieben's ja. Virtual Reality.
bételgeuse Montréal - 31.01.03 at 03:37:53
'während eines Bundesligaspiels' muß es heißen, eisi Eis :-)
GüTeE - 31.01.03 at 00:00:39
geschw ist er
GüTeE - 30.01.03 at 23:56:05
kaffe ist nicht = kaffee !
und das süchtige pastorensöhnchen (nichts gegen pastorentöchter) mit den mutigen david wallraff zu vergleichen, finde ich einigermaßen absurd
in der berufsschule um 1971 haben wir uns für ein wallraff-referat entschieden (schließlich waren wir ganz unten;) - eine andere gruppe las effi briest und die nächste david böll (so weit war ich noch nicht mit 16/17)
in rave ist ganz viel ulysses / z.b. erklärt mir da einer die dj-culture / sprache, witz, sehr lesbar und handlich
CK hat's sicher nicht nötig, 'das fette Geld' zu machen: der wird sein Fett weg haben! schüchtern-verwöhntes, sich langweilendes Einzelkind: also das Gegenteil von bvsb, das Geschisterchen; beide sind Journalisten, also Schriftsteller
GüTeE - 30.01.03 at 23:50:50
@bételgeuse
und ob er sie anhat, der A.d.G., seine $7,99 muetze.
zwar titelt die "gazette" nun nicht mehr mit "it's soooo cold" (oder waren es bloss 3 "o"..?), aber frisch ist es ja noch immer draussen.
und da ich mal gelernt habe, dass ungefaehr 40% der koerperwaerme ueber den verhaeltnismaessig ungeschuetzten kopf verloren gehen, trage ich auch an solchen verhaeltnismaessig milden tagen weiterhin meine muetze.
weil es ganz schoen schwer ist, im winter eine erkaeltung auszukurieren. goldmund ist immer noch angeschlagen. seit dem 17-12-02 nunmehr.
Ami de Goethe montreal - 30.01.03 at 21:33:11
The Perfect Schnee.
Die Menschen gehen langsam.
Langsam wie Honig. (Fiona Apple)
und die Beine sind schwer mit Gefühlen
die großen Fahrzeuge müssen schleichen
Snow is a blues played twice as slow.
Icycles twinkle piano plays
Licht mutiert
Slippery Backsteinblues:
Ich rutsche und treffe stehende Autos
Sonntagskind Bremen - 30.01.03 at 21:15:17
Eiseisbaby, das mit der Frittenbude war mir bekannt, ist doch aber harmlos im Vergleich zum "Ganz unten"-Horror.
Außerdem kann ich nicht wirklich glauben, dass Du mit diesem "Der Simpel bist Du"-Blödsinn rumzickst.
off. - 30.01.03 at 21:02:19
in love with eiseis. simply the best.
cat , dancing on the ceiling - 30.01.03 at 19:30:47
Das hat doch auch keiner bestritten, mein Bester. Der Simpel bist Du. Wallraff hat in einer ganz anderen Zeit gelebt und gearbeitet. Stuckrad ist ein Kind der Spaßgeneration, er zitiert Wallraff, transportiert ihn, spielt damit. Er als lebensgroßes Eplus Handy verkleidet während einem Bundesligaspiel, er als Arbeiter in irgendeiner Frittenbude, zum Beispiel. Weiß schon, haste nicht gelesen. Aber sorry, das ist dein Problem. Ein Wallraff hätte heute keine Chance mehr, und umgekehrt hätte es damals keinen Stuckrad gegeben. Oder einen Schlingensief. Und politisch? Das ist jeder Mensch. Vor allem einer, der schreibt. Ob er will oder nicht.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 30.01.03 at 18:37:12
Nun ja, Walraff bohrt natürlich ne ganz andere Dimension des Sozialen auf, aber als ich mir einige Artikel aus "Deutsches Theater" mal so durchgelesen habe, ist auch mir sofort der Vergleich mit Walraff gekommen, denn BvSB betreibt eine ähnliche Form von Aufklärung, er schreibt allerdings "Ganz oben", berichtet aus der Perspektive eines erfolgreichen und mit dementsprechenden Privilegien ausgestatteten Insiders aus der Medienbranche und deckt dort herrschende Pathologien des Sozialen auf, er demontiert damit den Mythos der schönen, heilen Welt der multimedial flimmernden Bilder und ist definitiv nicht affirmativ. Ist aber auch keine Frage, daß Walraff erheblich mehr Mühen auf sich genommen hat.
apstrakt bochum - 30.01.03 at 18:28:48
Eiseisbaby, wenn sich mal eine anregende Plauderei ergibt, sage ich nicht nein, doch in diesem Fall ist es mir zu einfach, daher meine Zurückhaltung.
Nun, hingerotzt oder nicht: "mehr als ignorant" ist eigentlich zu milde. Wallraff ist natürlich politisch, Stuckrad-Barre ist Unterhaltung (außer in der Feuilletonperspektive, aus der alles politisch ist, auch die geerbte Brosche, das Rhizom und die Gauloises Légères). Wallraff machte sich schmutzig, ging dorthin, wo es weh tut, scheute keine Prozesse gegen Konzerne und riskierte Kopf und Kragen ("Ganz unten", "Der Aufmacher"), währenddessen Stuckrad-Barre als erfolgreicher Autor gilt. Aber lassen wir das.
off. - 30.01.03 at 15:53:52
Stimmt ja. Dann hätte ich aber 2. GeschenK!!!!!
Ich sage nur: Houllebecq.
Sasa - 30.01.03 at 12:00:20
Liebe Sasa,
jetzt hab ich es auch bemerkt, ich hab ja noch Deinen Goetz, herjeh.
Ich bring ihn Dir mit an die See. oké?
Alles Liebe,
Dein
Lotos - Berlin - 30.01.03 at 09:27:00
Ja, die Drogen...
Stelle in letzter Zeit fest, daß Koffein eine krasse Wirkung auf mich hat.
Frag mich jetzt, ob das schon immer so gewesen ist, oder ob mein Konsum anderer Drogen da die Nervenbahn geebnet hat. Ich bin auf jeden Fall schon wieder besoffen, obwohl ich gar nix getrunken habe. Außer halt drei Tassen Kaffee, und die über'n ganzen Tach verteilt. Also was geht? Oder isses der Wetterumschwung? Ich meine, es war heute bemerkenswert mild nach 'nem derben Kältetief der letzten Tage, A.d.G. hat wahrscheinlich noch nicht mal seine $7.99-Mütze tragen müssen. Ich selber habe sieben Dollar beim Nouilles-Express für 'ne Portion Schanghai-style fried noodles ausgegeben - $5.50 der genaue Preis - und mich von den sieben Dollar um fünfzig cent bescheissen lassen, während ich den einen Dollar Differenz dem Grinsemann noch als Trinkgeld in sein dreist auf die Kasse plaziertes Schälchen hab plumpsen lassen - weil er doch so schön grinsen kann. Dafür hab ich dann auch von ihm 'nen Glückskecks bekommen, nein, eigentlich hat er mir den schon vorher aufgeschwatzt, damit ich nicht mitbekomme, daß er mir zwei quarter zu wenig rausgibt, und ich ihm sogar noch 'n saftiges Trinkgeld geb. Das hat er sich schön ausgedacht, der Grinsemann. Und auf dem Scheiß-Zettelchen in dem billigen Zuckergebäck stand auch noch: "You are never deceptive, bitter, or petty." Da musste ich, als ich den Betrug realisiert hab, vor lauter Frust doch gleich noch mal'n Kaffee trinken gehen. Ich stapf also vom Nouilles-Express zum Liberal Arts College rüber, wo ich seit Neuem mittwochs als Bibliothekar arbeite, mehr zur eigenen Unterhaltung - man hat ja sonst nichts zu tun ohne Frau und lediglich 'ner Koffeinabhängigkeit, weil das mit dem Kokain ja ganz toll ausschaut wenn's cool imloop steht, oder an Kracht's bebenden Nasenflügeln hängt, aber wenn's dir selbst eben nicht mehr Gottes Droge zu sein scheint, sondern das einzige ist, was irgendwie noch prellt, dich dann aber zum geilen, gierigen Sauger macht, dem man das Leben in Ganzpracht-Glanzvormat direkt so sehr auf die geweiteten Augen pressen mag, dass es ihnen die Röte raustreibt, und er trotzdem noch geifernd mit Spucke in den Mundwinklen krächtzt, daß er es nicht sehen kann und dass er mehr braucht, mehr... ja, wenn Kokain und alle anderen interessanten, weil illegalen, Drogen so ernüchternd geworden sind, dann versucht man's vielleicht doch lieber mit Kaffee. Gottes Droge weg, ist die Frau dann aber zwar leider auch nicht mehr da, und was Dir bleibt ist Gott. Und Kaffee, eben. Ich schlender also zum LAC rüber, is' ja 'n milder Tag, also schlender ich, und Eile hab ich auch keine, weil ich weiss ja, der nächste Kaffee ist in greifbarer Nähe, und ich hab auch noch genug im Blut, aber die Verdaung der Nudeln hat eingesetzt, jetzt heisst es gegen den eigenen Metabolismus anrennen und körperliche Aktivität fördert diesen ja nur noch. Ein Grund mehr zu Schlendern und auf die Schwerverdaulichkeit des Futters vom Grinsemann zu hoffen. Aber der Grinsemann brät mit viel Öl und das bindet. Also giess ich mir in der Küche vom LAC 'ne ganze Tasse ein. Schwarz und dick, fast schon zähflüssig hebt sich das Zeug vor mir gegen das weisse Porzellan ab. Schnell noch ein bisschen mehr Weiß in Form von Milch draufgekippt. Leider mischt sich das ganze in ein Kackbraun, und das ist auch nicht gerade erheiternd, also wünsch ich mir deprimiert die Miene vom Grinsemann in mein eigenes Gesicht, verwünsch den Glückskecks, und schließ bedächtig die Tür zur stillen Bücherei auf.
Ich trinke übrigens Jakobs Krönung, das erinnert so schön an die Heimat, obwohl ich die neue Verpackung nicht mag.
bételgeuse Montréal - 30.01.03 at 08:04:16
test
bételgeuse Montréal - 30.01.03 at 08:02:12
Lieber GüTeE,
Das Kokain Gottes.
Es gab ja keine Handlung. Das war ja der Witz.
Kein Baß.
Der Baß ist weg.
Gerade gestern mit Fabian Karg eine Presentation über Rave und Authentizität des Ausdruck, eine mögliche Vertextung der Realität, Drogen, Gewalt, Medienkritik und Gepriesen sei hingegen unsere Polizei gehalten; das ja mit den Rahmen meiner Magisterarbeit bestimmt. Geil, geil, geil.
Wir sitzen noch da und werden gleich gehen.
Eingeschlagen.
Ich sage ja immer, ich brauche Vorbilder.
Sasa - 30.01.03 at 03:01:16
was'n zufall: ich lese seit gestern nacht 'rave' - is' ja echt'n tolles buch! (bis s. 53 mindestens;)
dazu die kontrapunkte 'alkor', 'berliner barock', 'möglichkeiten des komischen in der musik' (goetz/kempowski,groß,stille)
Und davor Günter de Bruyn: Preussen's Luise, Peter Stamm: Ungefähre Landschaft + Agnes, Horst Bienek: Reise in die Kindheit (2. Lektüre) Barocklyrik, H. Bienek: (ein paar) Werkstattgespräche mit Schriftstellern (6. Lektüre)
GüTeE - 30.01.03 at 01:09:43
Meine Güte.
zak - 29.01.03 at 23:26:09
Autor.ennen
Wo ich gerade Barre höre,
toll find ich nicht nur
seine Bücher "soloalbum" und "deutsches theater",
sondern besonders seinen westbam-artikel in der spex.
echt gut portraitiert. "right on".
wobei ich auch das buch von westbam & rainald goetz
mag, "rave", "jeff koons" etc sowieso.
unsd rainalds "heute morgen"- cd sowieso, da ist dann auch die rohfassung von "oldschool baby", drauf ohne Nena versteht sich.
ein weiterer toller autor der neuzeit ist irvine welsh,
trainspotting ist mein definitives lieblingsbuch, wo ich auch den film toll finde, die soundtracks sowieso.
"ecstasy", "der durchblicker" und "klebstoff" ebenfalls klasse.
als vierter im bunde ist da nick hornby, auch wenn ich sein "fever pitch" total ätzend finde. "high fidelity" und "about a boy" dann aber schätze wegen des humors.
hornby hat dann auch die storysammlung "speaking with the angel" herausgebracht mit lauter tollen kurzgeschichten toller autoren, irvine welsh u. a. auch dabei. kann ich nur empfehlen. ob die genannten sachen nun gute literatur oder "easy reading" sind, keine ahnung, hauptsache das lesen bereitet freude.
hardmate rheinbrohl - 29.01.03 at 22:43:18
Oh, off. Entschuldige vielmals, dass ich für deine eilig hingerotzte Bemerkung eine Begründung verlangt habe. Ich vergaß: Du stehst aristokrat über den Dingen. Ist ja auch viel einfacher, muss man sich nicht schmutzig machen. Hüstelhüstel.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 29.01.03 at 19:47:22
hawk today - 29.01.03 at 17:59:22
Ich schätze mal, die Welt ist ein Witz, und als solchen muss man sie wohl dann auch behandeln. Ist nur schade, daß gerade diejenigen, die am lautesten lachen, sich auch dem Witz am ernsthaftesten gewidmet haben, sich also wiederum selber viel zu ernst nehmen und den Witz dadurch zum Unwitz machen. Aber die Zirkularität an sich ist ja schon wieder witzig.
Und schon wieder denk ich mir: "ich hab den Gedanken schon mal gehabt." Kann es sein, daß ab jetzt alles nur noch Wiederholung ist?
And by the way: EisEis ist ein Idiot.
bételgeuse Mtl - an ernsthaftem déjà vu leidend - 29.01.03 at 17:41:29
Ich wünschte übrigens ich hätte auch keine.
bételgeuse Montréal - 29.01.03 at 17:26:27
Herrgott, wer ist Opa Schroffski?
bételgeuse Essen Fischlaken - sich die Fußnägel lackierend - 29.01.03 at 17:24:36
Ich habe keine Sorgen.
Sasa - 29.01.03 at 16:56:45
Eiseisbaby, mit diesem ordinären Zurechtweisungston möchtest Du mich bewegen, "Deutsches Theater" von Benjamin v. Stuckrad-Barre zu lesen? Und befiehlst mir nachzudenken, beziehungsweise zu begründen? Bist Du mein Chef? Habe ich irgendwo etwas unterschrieben?
Im Ernst: danke, ich lese lieber etwas besseres.
off. - 29.01.03 at 15:50:32
Wer ist den jetzt nun der Opa Schapowski?
Mit Heines Schnabelewopski hat er nix zu tun, oder?
Und was meinen C.K., B.v.S.-B., Dr.E.N., et al. dazu?
Kümmern die sich überhaupt noch um so was, oder sind sie zu sehr damit beschäftigt ihren jeweiligen Künstlerethos sowie ihre p.d. großzuziehen? Oder machen das die Leute bei imloop für sie?
Virtual Reality.
bételgeuse Brunsbüttelkoog - gerade beim Fußnägelschneiden - 29.01.03 at 15:08:51
Liebe Sasa,
du scheinst meinen Text nicht richtig gelesen zu haben. Ich wuerde mich niemals in die Naehe der Aussage wagen, "Barre lebt einen Kuenstler-Ethos"- noch komme ich in Versuchung, Kracht oder Dr. Nickel mit ihren Personae Dramatis gleichzusetzen oder sie gar zu verwechseln.
Kennt man nun aber den Heidelberger und den Schweizer etwas genauer, so kann man, denke ich, durchaus von einem Kuenstler-Ethos sprechen, denn beide zelebrieren ihre Geisteskunst ausgiebig. Natuerlich muss man auch hier genau differenzieren: der oft beschriebene Dandy existiert in keinem der Beiden. Eckhart Nickel hat ihn ja sogar literarisch "totgerungen" (siehe: Tagebuch der Entsagung). Foellig zu recht: keine Schublade der Geisteswelt ist heute aehnlich aus dem Leim geraten wie diese...
Meine Meinung somit: Kuenstler-Ethos, ja. "Profanes" Dandytum, nein.
Vielleicht aber der von Dr. Nickel beschriebene "Geistesdandy" (siehe Flaneur)?
RockdenLiterat Paris. Gerade beim Mittagessen. - 29.01.03 at 13:30:03
Ja, Künstler-Ethos ist so eine Sache. Dort wo die literaturwissenschaftliche Außenschubladisierung ja schon ohnehin so weit fortgeschritten ist (Baßler, Poschardt), dass da irgendwann keine Schubladen mehr waren, sondern ganze Schränke und keine Phänomene, sondern - im Sinne einer methodisch fragwürdigen Programmatik - plötzlich literaturgeschichtliche (Neu-)Entwicklungen, dort also ist wenig Platz für den Künstler-Ethos, denn dieser muss selbsterklärend sein, muss selbstverständlich sein, und vor allem anderen naiv.
Weder die Rezeptionsästhetik, noch die Werke selbst - nehmen wir einmal Soloalbum, Lügen oder Relax - lassen den allerdings sowieso ein wenig verstaubten Begriff des Künstler-Ethos zum Vorschein kommen. Darin liegt ihr Anspruch gar nicht, warum auch? Das Tonangebende ist nunmehr eben nicht 'erhabene Naivität' (Wieland) des Künstlers (übrigens in diesem Zusammenhang ganz wichtig: "Traité du sublime" von nicolas Boileau), sondern eine Verfolgung und Festlegung von (alltäglicher) Geschmacksidealen, sei es in der Musik, in der Szene oder von mir aus in der Selbstdarstellungs des Autors selbst, das somit zum Ideal erhoben wird. Der kapitale Fehler, der hier so lustig oft gemacht wird und dann eigentlich einer weiteren Diskussion nicht mehr gerecht werden kann, den Autor mit seinem Text und seinen Figuren gleichzusetzen, diese Dümmlichkeit läuft ebenfalls in der Schiene der rhetorischen Orientierung 'gegen' den Autor (man schaue sich nur diesen Schwachsinn im wannaBe an), aber auch selbst gegen die simplicité, gegen das Authentische als Gegensatz zur Metapher etwa, gegen das also, was den Künstler vielleicht einmal ausgemacht haben könnte: die 'stille Größe' in der Stärke des Ausdrucks einer 'Sprache des Herzens' zwischen Pathos und Ethos.
"Das Wort soll den Gedanken umgeben, ohngefähr wie eine nasse Leinwand den Leib." (Critische Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit 1750; S. 250)
(In der Archeologie gilt es als nachgewiesen, dass die Nacktheit griechischer Statuen so gestaltet wurde, indem der Künstler sein Modell mit einer nassen Leinwand umhüllte.)
Sasa - 29.01.03 at 11:57:44
Soso, die Vergleichpolizei. Les mal Deutsches Theater, off. Dann nachdenken, dann begründen.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 29.01.03 at 11:48:37
Walraff mit Barre zu vergleichen ist mehr als ignorant.
off. - 29.01.03 at 11:26:55
Stuckrad Barre ist für mich in erster Linie Journalist, kein Autor. Im Grunde eine Art Walraff, ein journalistischer Entertainer und genau da beginnt das ganze Missverständnis. Bei seinen TVauftritten machte er auf mich keinen sympathischen Eindruck, viel zu hibbelig und selbstberauscht, aber das ist ja Geschmackssache und viel Show dabei. Absolut lesenswert das Livealbum, seine anderen Sachen kann man getrost mal eben schnell im Buchladen durchblättern.
Warum C.K. und S.B. befreundet sind? Keine Ahnung, woher soll ich das wissen? Das ist ihr Ding. Ich finde es auch nicht schlecht, wenn die beiden fett Geld machen und Erfolg haben, das ist doch gut so, das hilft der Sache. Da bin ich amerikanisch. Mit dem "Künstler-Ethos" wär ich vorsichtig, das ist doch auch nur eine Schublade. Was zählt ist der Text, der ist unbestechlich, der Rest interessiert nicht.
Und Nickel? Ein feiner Kerl, ein kluger Kopf, ich freue mich auf sein Buch, das wohl bald erscheinen wird, dann weiß man mehr. Was er tut, macht er aus Leidenschaft, Ferien für immer ist ein Bringer, coole Idee, witzig durchgezogen, und hey: Was will man mehr?
*
Eiseisbaby München, Bayern - 29.01.03 at 11:12:55
Dear EisEis,
wir sind einer Meinung, wenn es um CK geht. Aber wie sieht es mit E. Nickel aus?
-
Trotz Allem: ich verstehe nicht, wieso diese beiden Kuenstler sich mit Stuckrad-Barre angefreundet haben. Einzig logisches Argument waeren Verkaufszahlen. Aber dies wuerde ihren Kuenstler-Ethos vernichten-
Freundschaft? Simple, echte Freundschaft?
EisEis, bitte hilf mir aus dieser Ungewissheit heraus!
RockdenLiterat Rue de Villiers, Paris - 29.01.03 at 09:05:22
YAHOO-Mail
Subject: don't let the bed bugs bite
Date: Tue, 28 Jan 2003 04:18:44 +0000
woo hoo!
i'm here! i got in last night, slightly delayed, but all is well. just
a
quick note to let y'all know i'm safe and sound (sister, let mom and
dad
know when they get back from vacation).
already i have neat stories... i met these 2 americans at the train
station
in bangkok, sky and griffin. they had massive dreads, crazy pircings,
and
tatoos all over (even some on their face). we were taking the same bus,
so
we struck up a conversation. don't judge a book by it's cover... these
2
were super nice, and turn out to be some of the most interesting people
i
have met. we tried to go to the Shanti lodge, highly recommended to me
by my
friend sarah (thanks), but there was no room, so we stayed next door at
the
Swadihi lodge. over dinner at a streetside stand, i discovered that
they are
hobos! yes, when iasked them what they do back home, they casually
replied
that they ride trains, as in hoping on and off cargo trains that run
all
over north america. griffin has been doing this for aout 4 years, and
introduced sky to it about 2 years ago. i learned a lot about how to
survive
with no money and nowhere to stay, about this parallel subcultutre back
home, and about all these unofficial organizations they are a part of.
mostly, low-key anarchist stuff, but some really interesting food
programs
("food not bombs") that work off donations and stuff that food
producers
throw away. very eye openning.
bedtime wasn't quite so cool, i woke up at 3 am, with a terribly itchy
foot.
i thought i was hallucinating when i started feeling thigs crawling
over me
and bitting, i couldn't see any mosquitos... i tried to just tough it
out
but got worse, and istarted to go a little coo-coo. i tried to fetch
out my
bug spray from my backpack, but i had locked it all up in my Pacsafe (a
steel cage that wraps around your pack) and i couldn't get to it
without
waking upeveryone in the dorm room. desperate, i went outside, to the
shanti
lodge next door, which still had a few people talking over drinks. i
asked
them if they had any bug spray to lend me.. they did, but they all
seemed to
believe that it was in fact bed bugs (nasty!) in the crusty old
matress, a
friend of theirs had the same experience at my lodge a few days ago.
luckily, one of the girls at the table worked there, or was dating the
guy
who worked there, and told me she would set up a matress for me to
sleep on
in the hallway. there was even some other dude there, who's reserved
room
had been given to someone else, he invited me into his mosquito net,
and i
slept soundly till this am! i got myself a spot for tonight at the
shanti...
there's an exciting new world out there for me to explore (i've spent
all
morning wandering through a market with sky and griffin, and i just
said
goodbye to them as they are off to malaysia).
rest assured, i'm readjusted, getting into the flow of things, and
loving
every moment!1
take care of yourselves back home.
love, and big thai smiles!
simon
bételgeuse cyberspace - your personal mailer-daemon - 29.01.03 at 02:21:25
der reiter,
ein fighter
voll eiter,
an leiter:
"mach' weiter,
bleib' heiter,
arbeiter!"
GüTeE - 28.01.03 at 23:16:56
Der EiseisKanon des Loop
In der Nacht wache ich immer wieder völlig nassgeschwitzt auf. Den Ventilator über dem Bett kann ich nicht anmachen, weil ich daran das Moskitonetz befestigt habe. Später, am Morgen, dringt Straßenlärm in das Zimmer und durch das Fenster sehe ich unzählige Geier am Himmel über Dakar kreisen.
In Anbetracht der letzten Nacht und der ungewohnten Hitze will ich diesen Tag ganz gemächlich verbringen. Ich sortiere meine Sachen ein wenig, ziehe mich an und gehe runter zur Rezeption, wo jetzt ein anderer Mann arbeitet als in der letzten Nacht. Ich vereinbare mit ihm, dass ich das Zimmer für weitere fünf Nächte behalte und trete raus auf die Straße vor dem Hotel.
Alles ist jetzt völlig verändert. Zahlreiche Menschen, meistens traditionell gekleidet, beleben die Straße und an jeder Ecke wird irgendetwas zum Verkauf angeboten.
Ein kleiner Junge nimmt meine Hand und bittet mich um ein Geschenk. Ich sage kurz nein, streiche ihm mit der Hand über den geschorenen Kopf und gehe dann, sein weiteres Bitten ignorierend, weiter. Mein erster Weg führt mich in eine Bank, wo ich etwas Geld umtausche und mich erkundige, wo ich mit Kreditkarte Geld abheben kann. Im Anschluss kaufe ich mir auf dem Rückweg zum Hotel noch Mineralwasser und etwas Gebäck.
elmodem 17-11-99
Eiseisbaby München, Bayern - 28.01.03 at 21:13:48
Quatsch. Seh ich anders: Talent. Können. Kunst. Bei letzterem ist C.K. angekommen. Dumpfbirne: Talent hat auch meine Katze - trotzdem kratzt sie keinen Roman.
Sasa, keine Ahnung wo das abgeblieben ist. Manchmal kommt mir der Loop wie ein schwarzes Loch vor, so michaelendemäßig.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 28.01.03 at 16:14:21
fräulein darf ich's wagen
sie zu fragen,
ob ihr magen
es vertragen
würde? oder nicht
hier im licht,
weil sie sagen,
dass ihr kragen
ziemlich schlicht sei:
nicht so überragend,
wie an manchen tagen!
GüTeE - 27.01.03 at 22:09:02
Kanten kanten kanten. Ecken schranz. Brob.
zak - 27.01.03 at 18:58:41
YAHOO! Mail
Subject: out of it
Date: Sun, 26 Jan 2003 10:54:00 +0000
hey all,
i just got off th longest flight of my life, and am currently at
inchiban
airport in seoul, korea. i'm on an overnight layover, and luckily, i've
found a free computer terminal so ican send you all my love!
i'm in quite a wierd mindspce. i've left canadian soil, canadian flag
sown
on the backpack that contains all my belongings for the next 5 months,
yet
i'm not quite there yet. i feel like time has stopped, and i'm in a
hole.
i've spent the last 12 hours in a chair watching ovies and tv. now i'm
in an
airport, a sort of non-place, all airports feel the same no matter
where you
are in the world. i have no clue what time it is, or what time it
should be
for me since my brain is still in another time zone. i'm quite
literally
"out of it", moreso than usual...
anyhow, i guess it gives me some time to make the adjustment. yesterday
i
was on a mountain a mile above the earth, surfing on foot of fresh
sticky
snow. yeah, i got my fix... it was a short but intense season.
tommorrow,
i'll be in a place where the locals have probably never seen or thought
of
snow, let alone snowboarding (if you think about it, it must be surreal
to
someone who lives in the tropics). i have no idea what to expect. i
can't
really imagine where i'll be tommorrow, despite many accounts and
descriptions. but i'll be free, more than ever before, to live in the
here
and now of wherever i'll be. my thoughts when planning this trip were
to go
somewhere as different as could be from home, and see what part of me
stayed
the same. that distilled form should be closer to my true essence.
the real adventure begins soon, with the next take-off and landing.
though i
don't know exactly when that is, i know i have some time to figure it
out.
more letters will come, i promise.
till then, wish me luck!
love,
simon
bételgeuse cyberspace - your personal mailer-daemon - 26.01.03 at 21:44:13
Der Wert einer Sache ist deine Wahrnehmung. Ein Kranz,
der an deiner Tür hängt und ein Stück Kuchen auf einem
Teller auf einem Tisch mit Wachsdecke in einem kleinen
Bauernhaus an der Nordsee.
Sonntagskind Bremen - 26.01.03 at 18:48:54
Wer ist denn jetzt Opaschowski?
"Freuen Sie sich ... jetzt!" (Tusch und Konfetti)
Welche Sendung war das nochmal? Herzblatt oder so was ähnlich schlechtes?
Ich verbringe meinen Sonntag übrigens mit Dyslexia...
bételgeuse Mtl - 26.01.03 at 17:28:33
> > Erzähle uns doch (D)EINE Geschichte!
"Ich kann nicht erzählen, mir fällt nichts ein."
Wer waren deine Eltern?
"Sie sind mir zu nahe und leben schließlich noch."
Gibt es einen Menschen, der dich interessiert, der dir aufgefallen ist, der irgendwie merkwürdig war, der Charakter (oder keinen) hatte?
"Mh."
Wie befreie ich mich am besten von den Fesseln der Wirklichkeit? Oder hast du die Kraft, dich ernsthaft zu engagieren und soviel gesellschaftliche Realität wie möglich zu verarbeiten? Warum benötigt der traditionelle Roman eine Hauptfigur? Warum sollte er überwiegend aus Handlung bestehen - und aus Sprache?
"Roman? Ist der nicht längst tot?"
Totgesagt schon oft, doch Tote leben länger;)
"Egal wie 'man' es dann nennt: seine persönliche Form finden!
Was ist wichtiger: der Inhalt oder die Form?
"Das WIE ist am wichtigsten! Ob es gut oder schlecht geschrieben ist. Ob es spannend ist, gut zu lesen. Ob eine Einheit entsteht, eine organische Synthese."
Lauter Zettel, Patchwork, Fragmente, zersplitterte Wirklichkeit, zerbombte Realitätsfetzen: ist das nicht die Wirklichkeit?
"Verrauchte Köpfe, zerstreute Fern-Seher und Städter, Mediengeplapper und Politikerpolemik: die Wirklichkeit ist bunt wie das Leben. Mindestens 90% der weltlichen Wirklichkeiten kenne ich nicht: deshalb gibt es Literatur."
Den meistens ist sie egal: sie existiert gar nicht (für 98%?)
"Die 'Freiheit der Autoren' ist eine Art Narrenfreiheit? 'Kultur schaffen': was heißt das?"
Das Notwendige tun?
"Literatur ist Leben, ist lebendig (obwohl die Buchstaben tot scheinen) Sie ist ein spielendes Mädchen: ganz versunken im Spiel, in der Bewegung, in den Sachen, im Tanzen und Singen und Plappern und Dichten und Sagen und Träumen.
Have a nice sunday
with time to play
and words to say.
Günter
GüTeE - 26.01.03 at 13:43:27
'Tschuldigung, muss mich noch mal übergeben
- hab' ja lang genug dran rumgewirkt:
Aufmucks
Wenn man sich selbst ernährt, ist man erwachsen;
erst wenn Mann aufhört zu schrein, ist er ein Mann.
(Das war jetzt wohl meine feminine Seite, die zurückgeschlagen hat.)
Wirrwarr/wie wahr
Wie wollt ihr euch bloss glauben machen, daß was ihr denkt auch wirklich ist;
und wenn ihr nur lang genug drüber nachdenkt, dann was ihr glaubt ist was ihr wisst?
Energie - Frkft a.M. Oktober 1999 (nachträglich bearbeitet)
Eine Geschichte von noch unerklommenen Bäumen
von unerfüllten, noch zu bekommenen Träumen
von einem Leben, das dich weitertreibt.
Ein Gedicht von Leuten
von einem morgen hinter Heute
von einem Leben, das dich am Leben hält.
Kann das alles sein?
Eine Parabel von Gedanken
von aus den Angeln gehobenen Schranken
von einem Traum, der sich selber träumt.
Eine Fabel von Elefanten
einem Zug der Säugetiere, unbekannten und verwandten
von einem Traum, der nichts versäumt
Und einem Rätsel im Puzzle einer Frage allein
Der Frage: kann das alles sein
Ein Traum von ein paar Verrückten
von Verschrobenem und Verzücktem
Merkwürdigkeiten wundersam
Feldern, einem Auto, 'nem verlassnen Damm
sich hingeben
sich aufgeben
sich selbst erleben
was fremd war wird mein
das kann schon alles sein
Das Schnarchen - Frkft a.M. Oktober 1999 (nachträglich bearbeitet)
Schnarchen kann
stören, annerven, belästigen,
verärgern, erzürnen, erbosen,
wecken, wachhalten, ermüden
ablenken, abstossen,
aufregen, besorgen,
entäuschen, vergrämen,
verrückt machen,
zum lachen bringen.
Nicht so dieses Schnarchen.
Das Schnarchen neben mir besänftigt.
Denselben das Selbe - Frkft a.M. Oktober 1999
Ein altes Lied,
von den selben Menschen.
Der selbe Trieb,
streben nach den selben Wünschen.
Zeit macht keinen Unterschied - nur ontologisch.
Weil immer das Gleiche blieb - nur periodisch.
Tragisch oder komisch?
Ein alter Baum,
der immer an der selben Stelle blüht.
Ewiger Samen,
der sich immer wieder neu bemüht.
Zeit macht keinen Unterschied - nur biologisch.
Weil immer alles das Gleiche blieb - nicht nur philosophisch.
Tragisch oder komisch?
Die selben Fragen nach den gleichen Antworten.
Die selben falschen Wahrheiten, weisse Lügen gleicher Sorten.
Der selbe Selbstbetrug,
denn bereits gestellte Fragen sind nie genug!
Himmelhochjauchzendzutodebetrübt (Titel übernommen von Nationalgalerie 1993 - eigener Text: Frkft a.M. Oktober 1999)
Ein Wort so unsagbar, dass als ich's gehört, ich mich sofort verliebt.
Vom Spektrum der Möglichkeiten, so unbekannt.
Nicht existent und doch seit ewig verwandt.
(So liegt es in deiner Hand - Zusatz 2003)
Ohne Titel - Frkft a.M. Oktober 1999 (nachträglich bearbeitet)
Schreiben, denken, weitertreiben,
fühlen, wollen, sich einverleiben,
oder den inneren mirselben (miserablen - Zusatz 2003) Leib entkleiden.
Worte,
Orte,
selbstgelenkt.
Ist was hier steht auch was er denkt?
Der Krug - Frkft a.M. Oktober 1999 (Originaltitel: "Von einer Sichtweise aus ist ein leerer Krug gefüllt". Nachträglich bearbeitet)
Entleertes Leben,
Selbstgewinn.
Sich selbst aufgeben,
auf daß ich bin.
Was wär von Wert,
was macht Sinn,
ausser sich zu verlieren?
Allein dies ist Gewinn.
Wenn einer die ganze Welt liebt,
sich allein für alles andere aufgibt;
sich in den vollkommenen Rest verliebt,
wäre das nicht das, was von ihm blieb?
Der Mann mit den langen Haaren,
aus einem schlichten Land.
Er ist der Vater der Namen der Jahre,
und so bleibt er uns bekannt.
Jener kleine Zimmermann,
wessen Sohn oder einfach mißverstanden,
hatte die Himmel in sich selbst:
"Ein Reicher wird nie ins Himmelreich gelangen."
Sei nicht du selbst - Sei alles! Immer.
Das Individuum ist Mißverständnis, aus der Sicht des Einzelfalles. Was steckt dahinter?
Spuck! Ahh, jetzt fühl ich mich deutlich besser. 'N paar derbe Brocken losgeworden. Ich sollte in Zukunft mal drauf achten, was ich so zu mir nehme!
Gruss und Kuss an die Heimat.
bételgeuse Montréal - 26.01.03 at 02:29:04
Sehr fein:
kuhligk björn 25. Januar 2003 01:48 Uhr,
...
SIE MACHT AM LIEBSTEN PASTA UND
Morgens steht sie nackt
am Fenster, etwas Banales
etwas Göttliches, und sieht
die Gegenwart, wie die sich
unten auf der Straße bemüht
sie träumt auf russisch
und raucht filterlose Franzosen
gießt vorm Frühstück den Teppich
verleugnet Schulfreunde und hat
sich nie den Arm abgebunden
sie hat den falschen Freund
und selten Geld auf der Kante
den Tag, also genau diesen
den Tag, denkt sie manchmal
den hatte schon mal jemand
sie hat keine Fotos an den Wänden
und nach der Tagesschau
ein trauriges Gesicht, sie denkt sich
einen Satz wie diesen oder jenen
etwas Banales, etwas Göttliches
am Wochenende wäre sie, sagen
ihre Freunde, eine Mischung
aus Kneipentier und Partyknaller
manchmal, wenn sie tanzt, hätte sie
Männer an den Beinen
am liebsten beendet sie ihre Sätze
mit: "Kannst du mir folgen?"
sie lacht nicht oft, doch meistens
lächelt sie versteckt, am schönsten
redet sie im Morgenlicht
(c) Björn Kuhlig/Forum der 13
zak - 25.01.03 at 12:51:42
Aufwuchs
Wenn man sich selbst erkennt, wird man erwachsen;
erst wenn man sich auch so benimmt, ist man ein Mann.
(Oder "Frau", für alle Genossinnen ,die, weil sie sich sonst nicht angesprochen fühlten - was schon schade genug wäre, weil intellektuelle Neugierde sich durch vieles angesprochen fühlen sollte was eigentlich nicht ausdrücklich für sie bestimmt war - noch ernsthaft auf die semantisch wie sozial überflüs-sige "Notwendigkeit" binärer Sprachbenutzung pochen könnten, und hier so den Wortwitz verhunzen würden.)
Anm.: Ich will mir nicht unnötig Feinde machen, sondern
einfach nur mal generell politisch klugscheissen in
einem sensitiven Themenbereich, der mir schon lange
aufstößt. Außerdem haben meine Frau und ich uns gerade
getrennt, vielleicht spielt das als Grund meines
verfrühten Verdrusses über mögliche zwischen-
geschlechtliche Mißverständnisse mit rein.
- Tassen hoch, wir sind doch alle Brüder und Schwestern!
Kleine Anregung zur Wochenendgestaltung
Oxygene 9 von Jean Michel Jarre hören und sich dabei folgendes bildhaft vorstellen, das ich mal auf einer Webseite, die sich mit Inhalten der Astronomie beschäftigte, erfahren habe:
In unserem Sonnensystem vollzieht ein gigantischer Ring majestätisch seine Drehungen in still ruhendem Orbit, ähnlich dem allgemein bekannten Asteroidengürtel zwischen, so glaube ich, Mars und Jupiter. Dieser Ring, welcher, wenn ich mich recht erinnere, von uns aus noch jenseits der genannten Planeten situiert ist, ist jedoch etwas besonderes, und seine Besonderheit zeichnet sich dadurch aus, daß er aus optisch nicht erkennbarem Material kompositioniert ist. Das heisst, er ist zusammengesetzt aus unzählbaren Brocken von absolut schwarzer Materie, die jegliche Lichtsignale verschluckt, und sich daher vor der Finsternis des Weltalls nicht absetzt - wiederum nicht unähnlich der sogenannten "dunklen" Materie, die aber was ganz anderes zu sein scheint, und deren Eigenschaft der Nichterkennbarkeit von anderem Sachverhalt herrühren muß. Die Schwärze der Ringobjekte jedoch erklärt sich dadurch, daß sie aus fast völlig reinem Kohlenstoff bestehen. Daher wurden sie auf den Namen Karbonoide getauft.
Jetzt sollte man wissen, daß es wohl zwei Varianten an Kohlenstoff gibt: organischen und anorganischen. Das hat mir später eine Geologin erklärt, mit der ich mal näher was zu Tun hatte - aber nicht so nahe, als dass es meine Ehe hätte belasten können, doch das ist ja jetzt eh schnurzegal. Was den Kohlenstoff angeht, denke ich mir dass mittels normalem Menschenverstand, und wenn der nicht ausreicht - und das scheint ja leider oft der Fall zu sein, was man an meiner gescheiterten Ehe sehen kann, aber aus Fehlern lernt man (frau hoffentlich auch) - mit Hilfe simpler Chemie und fundamentaler Erkenntnisse der Kosmogonie, d.h. der Evolution der kosmischen Körper, man zur Vermutung gelangen sollte, das eine Form eines Elementes in die andere umwandelbar sei. Es wird sich hier wahrscheinlich um Isotope handeln, ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht das nachzuschlgen, aber wofür auch? So letztendlich muss doch der ganze organische Kohlenstoff entstanden sein, gebildet aus seinem schon vorher dagewesenen anorganischem Bruder. Und dass ersterer - und das ist jetzt der Punkt - der molekulare Grundstein für alles Leben ist, das sich aus überwiegend diesem bildet, wohlgemerkt in Zusammenschluss mit den zwei anderen jedoch nicht ganz so grundlegenden Substanzen Wasserstoff und Stickstoff, und dem tierischen Vitaldiesel Sauerstoff, neben diversen Resten, die sich natürlich ganz schön summieren aber auch nicht so essentiell sind, ja, das gehört ja mittlerweile schon fast zur Grundschulbildung.
Wenn dem so ist, dann schweben aus unerfindlichem Grunde da Draussen in starrem Gleichmut monströse Lebensbomben!
Manche so groß wie ein Fiat Uno, andere gar Kilometer im Durchmesser; schwarz und unsichtbar, aber mächtig, wie Geschosse im Magazin einer versteckten, lebensspendenden Artillerie, die nicht zum Einsatz gekommen ist (oder noch kommt?). Es mutet mir ferner so an, als wären dies die Bauklötze des lieben Gottes, die er, nachdem er mit dem Haus die unsere Erde ist, und allen seinen Bewohnern fertig geworden war, auf seiner kosmischen Spieldecke hat liegen lassen.
Jetzt nochmal Oxygene 9 hören, und dabei die Karbonoiden visualisieren, wie sie in ihrer ganzen prachtvollen Größe und Menge auf unsere Erde herabblicken, letztere dargestellt wie für eben diesen Zweck in J.M.'s fabulösen, wenn auch ein bisschen "der kleine Prinz"-mäßigem Coverdesign.
Wem das noch nicht trippy genug ist für Samstag nachmittags, kann die Platte einfach weiter laufenlassen bis Track Nummer 11, und dann bei J.M.'s Interpretation von Protogoa Erinnerungen an düstere Raves im Ecstasy-rausch aufwallen lassen.
Viel Spass!
bételgeuse Montréal - 25.01.03 at 06:11:09
pascho
GüTeE - 25.01.03 at 01:26:27
Opa Schwoski? Nie gehört.
1941 in Beuthen im heutigen Polen geboren. 1968 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Köln. Berater für Bundesregierung und Bundespräsidialamt. Seit 1975 Professor für Erziehungswissenschaft.
Aha.
GüTeE - 25.01.03 at 01:24:52
Opaschowski ist übrigens Bielefelder. Wollte ich nur mal erwähnen, so nebenbei.
DeadlyMedicine Bielefeld - 24.01.03 at 18:15:11
Lieber RockdenLiterat,
ich habe mich zwar bisher noch nicht eingehender mit Opaschowskies Prognosen, Ideen und Thesen beschäftigt, aber wenn ich so einen Satz wie
"Schafft die Spaßgesellschaft ab! Sonst geht die soziale Lebensqualität verloren." lese/höre,
bekomme ich das große Kotzen. Den Begriff "Spaßgesellschaft" halte ich erstens sowieso für eine Erfindung der am Wochenende daheimbleibenden "Spießer" (man könnte sich vielleicht zu sehr amüsieren und den Ernst des Lebens einen Moment unbeobachtet lassen) und zweitens ist mir relativ egal was ein Herr Opaschowskie über Deutschland 2010 sagt. Ich schütte mich zu und habe Spaß (wobei das eine nicht immer unbedingt auf das andere aufbauen muss) solange ich will/kann/darf. Dann lieber im Rausch von Musik, Alkohol und innigen Gesprächen und aberwitzigen Eskapaden.
Mfg
Hardmate
hardmate rheinbrohl - 24.01.03 at 18:01:58
Lieber Hardmate,
Horst W. Opaschowski:
"Deutschland 2010"
wir werden es erleben;
es leben
leben?
RockdenLiterat Neuilly, Paris - 24.01.03 at 16:45:41
Out of control
Jenseits aller Vernunft
- geil. Verdammt geil.
Ausrasten, abfeiern,
der Durchdreh-Effekt
Ekstase, ja. I want it all.
Mehr Bier und mehr Unvernunft,
denn wir gehen nicht nach Hause.
Nie, jedenfalls nicht jetzt.
Paaaaaaarty. Yeah. Abfahrt.
Volltrunken da an der Theke hängend,
neben den anderen Volltrunkenen.
Grinsende Gesichter und Ausschnitte,
tiefe Aussschnitte überall.
Und ich?
Ich freu mich.
hardmate rheinbrohl - 24.01.03 at 15:46:58