loop # 160 / loop # 162 | loop Archiv #161 (23.12.-31.12.2002) | www.imloop.de |
autumn of loop |
Die Welt hat sich zu oft gedreht,
jetzt ist mir schlecht, wenn ihr versteht.
Diese Übelkeit jedoch zeugt von allerlei.
Hauptsächlich aber von der Angst allein zu sein.
Gerade noch wohl schlummernd in Phantasie,
im nächsten Moment treffe ich dann sie.
Schon ist es vorbei mit aller Normalität,
alles dreht sich, das Herz wummert, es ist zu spät.
Gerade an Weihnachten und dem Jahresangang
Erscheint mir die einsame Zeit unendlich lang.
Denn das Mädchen hier ist meine größte Liebe.
hardmate rheinbrohl - 31.12.02 at 14:28:16
Der EiseisKanon des Loop
Slackertum ist keine Entscheidung, es ist Schicksal. Ganz ernst. Das kommt über dich. Kein Entrinnen. So fühlt es sich jedenfalls an. Vor zehn Minuten war es noch cool, so rumzuhängen und Sportzigaretten zu rauchen, Scheiße zu labern, abzutrashen, mit Jever, Choco Crossies, "Rave around the world". Du fühlst dich super dabei, genießt diesen Anschein von Freiheit, neue, flache Freundschaften, Suff bis zum Exit, Abhängen und Baumelnlassen. Wie schnell das Verlernen geht, ist immer wieder überraschend. Plötzlich geht nichts mehr. Die Hand zum Beispiel kennt deine Schrift nicht mehr. Ein Buch wird aufgeschlagen, angelesen, verwirrt wieder zugeschlagen. Der Supermarktgang geschieht in Trance, als Gespenst, auf der Suche nach der Punica-Oase. Und wie das Abspülen laufen soll, ist ein Rätsel. Deine Mutter hat dich gelehrt, Wasser in die benutzten Gläser und Schüsseln zu füllen, damit die Speise- und Getränkereste nicht eintrocknen, ja. Sie hat dir jedoch nicht gesagt, ob man das Wasser aus den Behältern schütten soll, und wenn ja, wann, und wie. Und was dann. Vielleicht hat sie es dir ja doch gesagt, aber du weißt es nicht mehr. Du hast es einfach vergessen. Du willst es auch gar nicht wissen. Jetzt wirft das Wasser in den Schüsseln Blasen und dümpelt vor sich hin, wird langsam zu ekligem Fruchtwasser. Bald ist dein Geschirr trächtig, brütet eine gigantische Drosophila aus, die dich vernichten wird, indem sie sich auf dein Gesicht legt und dir das Leben raussaugt. Und du schaust zu, hier, bettlägrig und krank. Du kranker Slacker. Wartest auf eine Drosophila. Stell dir das mal vor. Zieh dir das mal rein.
Thomas Melle 07-08-99
*
Eiseisbaby München, Bayern - 30.12.02 at 10:17:52
Bei Duderstadt fahren wir über die Grenze zur ehemaligen DDR. In einem kahlen
Wald, mit Blumen am Boden, gehen wir spazieren. Das kleine Mädchen trinkt Milch
aus der Flasche.
Mir fallen die riesigen Ackerflächen auf und die sehr großen Traktoren und landwirtschaftlichen
Maschinen, kaum Wald und Bäume. Bei einer Scheune ist das Dach in sich zusammengesackt.
Dann die 'Trabantenstädte': riesige, überall gleich aussehende Wohnblöcke, die
nicht in die Landschaft integriert sind (keine Bäume drumherum).
Kurz vor Ladenschluß halten wir in Weimar, um zu essen. Wir bummeln durch die
Fußgängerzone: ein großes Theater, die Häuser gepflegt.
Rast an der holprigen Autobahn. Zur Tagesschau-Zeit sind wir am Ziel in Leipzig.
Am Bahnhof frage ich einen älteren Blumenverkäufer nach dem Weg. Er erklärt
ihn mir zweimal (der geborene Pädagoge). Ein Mann weist uns den Weg.
Wir sind bei I. und A.: sie ist Musiklehrerin und unterrichtet künftige Kindergärtnerinnen,
er macht Schichtdienst im Krankenhaus (fährt mit dem Moped hin, sie hat kein
Fahrrad mehr). Die Wohnung ist billig: 36,- DM, 2 Zimmer, Küche, Bad, Flur,
dunkles Treppenhaus.
G. ist zu Besuch. Wir können bei ihr übernachten, sie schläft in ihrer Werkstatt:
eine feuchte Altwohnung. 'Unsere' Ein-Zimmer-Wohnung ist im 5. Stock eines Hochhauses:
recht schmutzig und vollgestellt mit Büchern und Bildbänden: Matisse, Picasso,
'der Bammes', Cézanne (wunderbare Drucke, ca. 60/70 DM!), Paul Klee: Tagebücher,
V. van Gogh: Sämtliche Briefe an seinen Bruder Theo (die lese ich bis ca. S.
60 - 2 Bände), Heinrich Mann: 'Die kleine Stadt', Tschechov usw. Reclam-Tb.
Wir frühstücken immer in I.'s Wohnung. Mit ihr fahren wir in die Innenstadt.
Sie zeigt uns die Thomaskirche (das Bach-Denkmal, sein Grab), das ehemalige
Thomanerstift (wo B. unterrichtete), die Nikolai-Kirche (innen weiß, völlig
'anders'), das neue Gewandhaus (I., G. und ihre Schwester singen im Gewandhauschor)
und die Universität.
I. erzählt von den ersten Demonstrationen im November. Beim ersten Mal hätten
dort viele Polizei-Fahrzeuge gestanden: da hätten sie sich noch nicht getraut.
In einer Passage bekommt unser Kind die Flasche, I. muß zwei Stunden arbeiten.
Um halb vier Uhr treffen wir uns beim Auto. Als Erstes waren wir im Antiquariat
bei der Thomaskirche. L. macht ihr weißes Zeug auf dem dreckigen Fußboden schmutzig.
Wir wickeln sie im Auto hinten. Es ist windig, zweimal fliegt der Luftballon
fort. Gitarren- und Klaviernoten, eine Schallplatte, im Buchladen einige Taschenbücher.
Eine Frau schenkte L. den Luftballon. Kaffee in der Milchbar beim Rathaus. Straßenverkauf:
Westler. Die Kleine schläft ein - großes Buchgeschäft.
An der Grenze hatten wir jeder 100,- DM gewechselt und 300 Ostmark dafür bekommen.
Ein Reclam-Tb kostet 2 M (-,70 DM!), die gebrauchte Amiga-LP kostet 12 M (=4
DM - ich hätte doch mehr mitnehmen sollen!)
A. hat Theologie studiert. Die Mädchen machen einen Kurs und kommen spät. Das
Baby beansprucht mich voll und ganz. A. kocht Fleisch und Reis. Er hat als Student
auch in einer Art WG gewohnt, es gab eine gute Nachbarschaft, sie waren im Viertel
bekannt. Krankenpfleger ist er nicht aus Überzeugung. Der unregelmäßige Schichtdienst
geht an die Substanz. Er schläft nach der Arbeit.
I. ist stark verschnupft (beide Nasenlöcher zu), hat eine Allergie, raucht nicht
mehr. A. darf nur in der Küche rauchen. Er wäscht ab, sie kocht (er nur gelegentlich,
'immer dasselbe').
A. besitzt sehr viele Bücher (Christa Wolf, J. Becker, Arno Schmidt, Jack Kerouac:
'Unterwegs'! ('81 ca.), Franz Fühmann, ein bekannter DDR-Schriftsteller, für
den sie schwärmen, den ich nicht kenne (ebenso Brigitte Reimann) usw.: Ch. Morgenstern:
'Galgenlieder'. G.: Kafka, Brecht 'Herr B.'.
Neuausgaben wurden 'blind' gekauft, waren schnell vergriffen: so hat sich wohl
mit der Zeit einiges angesammelt.
I. zeigt mir einen Karton mit Büchern, die sie doppelt haben (die wollte sie
auf einem Solidaritäts-Basar verkaufen), fast alles gute Bücher: Christa Wolf
'Kindheitsmuster', Jurek Becker, Thomas Bernhard, Arno Schmidt usw.! Ich soll
mir welche aussuchen (bin unverschämt und nehme fast alle! - was mag sie denken?)
Ihre Eltern wohnen auf dem Dorf bei Nordhausen, ihre Mutter hat viele Hühner.
G. töpfert und ist selbständig. Mit I. war ich im Supermarkt. Wir fahren zum
Völkerschlacht-Denkmal. Als die Kleine aufwacht, bugsier ich noch den Sportwagen
den Berg und die Treppe hoch. Oben weht ein frischer, kühler Wind. Vorher waren
wir in der Bibliothek. Ein großer, alter Lesesaal: gut besucht, Studenten lesen,
machen Excerpte, kompilieren (Bücher werden nicht ausgeliehen, alles in deutscher
Sprache ist vorhanden). Neben dem alten Gebäude ein großer Turm (auch in den
'Keller' geht es noch tief: alles voller Bücher!)
9./10.4.1990
GüTeE (jaja, is' schlecht: ich weiß!) - 30.12.02 at 02:20:45
Der Brief, den Bobrowski an Chrisoph Meckel schrieb,
irgendwann in den siebziger Jahren. Den der Kindsvater in
einer übriggebliebenen Kommode fand, in einer
vergammelten Wohnung in Friedrichshagen. Das sagt sie
sei das Schönste gewesen.
Auf deiner Schläfe
will ich die kleine Zeit
leben, vergesslich, lautlos,
wandern lassen
mein Blut durch dein Herz.
Aber was hat das mit uns zu tun?
Und warum fiel mir das heute abend ein?
Morgen fress ich Dich.
Lotos , Lac de Constance - 30.12.02 at 01:03:06
Ich war noch sehr jung, als Jackie wieder einmal "und ab!" rief und ihr alle Hörnchen an Lianen in die Stadt hinterherrutschten. Jackie war immer schnell dabei. Ich einfach hinterher, mein erstes Mal, tolle Achterbahn in die Nacht, wir Hörnchen sind ja gut in so etwas. Fast am Ziel kam uns Hugo entgegen.
- Jackie hat die Arme verloren!
Er brachte uns zum Parkplatz und wir entdeckten sie unter dem Abflussgitter. Jackie war ertrunken, aber vorher die Arme. Unbeschreiblich der Ausdruck in ihren Augen.
Die Schauspieler waren längst verschwunden, nur noch einer war geblieben und plapperte auf die Beleuchter ein, die den nächsten Drehtag vorbereiteten. Als wir Jackie fanden, beugte er sich zu uns hinab und ich weiß noch, wie glasig seine Augen geweitet waren, als er einfach so für uns das Gitter emporhob. "Sieh an, die anderen Hörnchen."
off. - Al contadino sotto le stelle - 30.12.02 at 00:18:15
den gefühlen hinterherschlingend
fallend in bitteres dunkel
abseits des pulsierenden herzens
verstört und zerstört
zerrissene gedankennahrung daneben liegend
blutende seele und unaufhaltsames erbrechen
der verschluckten liebeswünsche
schlaflos im inneren der einsamkeit
hardmate rheinbrohl - 30.12.02 at 00:06:33
Goldmund - 29.12.02 at 20:15:41
Mein Vater hat jetzt auch Internet, hab ich ihm selbst eingerichtet, auf meinem alten grünen iMac, der jetzt auf dem alten dunkelbraunen Schreibtisch, den er von seiner Mutter geerbt hat, steht und wirklich gut aussieht. Ich fürchte er hat irgendein Deckchen darunter gelegt, damit der Tisch nicht zerkratzt. Meine Omi, seine Mutter, legte gewöhnlich ein paar Zeitungen drauf, um die mit feinen Haarrissen durchzogene Fläche gegen einfallendes Sonnenlicht zu schützen.
Jedenfalls liest Papa nun in meinen Laboraufzeichnungen. Shark ist vor einigen Wochen vorbeigekommen und hat ihm geholfen, online zu gehen und ein Bookmark anzulegen, ich bin mit einen Lehrgängen nur soweit gekommen, ihm die Benutzung der Maus zu zeigen, diese kleine runde Mac-Mouse aus erster Generation, die unhandlich ist und sich immer verdreht, und wie er die Aliasse für Mail und Browser öffnet und wie man den Stecker zieht, wenn man nicht mehr weiter weiß.
Ich bin eine gute Tochter und so telefonieren wir jede Woche, mal ruf ich an, mal meine Eltern mich, sie wechseln sich ab mit Sprechen und ich versuche zu hören, ob sie sich gut verstehen oder anfangen, sich zu zerfleischen wie damals vor ihrer Trennung. Wenn er dran ist, sagt Mama immer, ich geb dir jetzt mal deinen Vater. Einerseits finde ich es schön, dass sie ihn nicht mehr Papa nennt, andererseits hört es sich an, wie in einem amerikanischen Film, die Mutter hat längst siebzig Liebhaber gehabt und sich emotional komplett von ihrem Gatten entfernt, während er aber immer noch pantoffelig ihre Steaks isst und zwei Schälchen Schokoladenpudding am Sonntag.
Das erste Mal also nach Onlinegehen meines Vaters. Er redet ganz anders als sonst. Seine Stimme ist tiefer, männlicher. Er redet mit mir wie einer erwachsenen Frau, die ich ja auch bin, was aber bisher irgendwie an ihm vorbeigegangen ist. Jetzt aber hat er's gemerkt.
- Ich habe dein no-crab gelesen. Er spricht no-crab aus wie den Namen eines weitgereisten Kapitäns, der 800 spannende Bestseller über seine lebensbedrohlichen Abenteuer im Packeis der Antarktis geschrieben hat.
- Naja, sag ich bescheiden und lächle laut.
Er macht eine kleine Pause.
- Ich wusste ja gar nicht, was in meiner kleinen Tochter steckt. Ich seh dich jetzt mit ganz anderen Augen! Diese Tiefen, diese Abgründe! Das habe ich nicht gewusst!
- Naja, sag ich wieder, so schlimm isses doch auch nicht. Sind doch ganz normale Geschichten mit mittlerem Perfektionsgrad. Und vieles davon ist symbolisch und stimmt so überhaupt nicht. McAngel zum Beispiel...
Ich weiß nicht, was er mit Abgründen meint. Er hatte mal eine Horrorphase, meterweise Bücher mit blutigsten Krimis und wirren SF-Sachen, durch die ich mich Jahre später auch durchgearbeitet habe. Da waren Abgründe! Er erzählt noch ein bisschen so weiter, seine Stimme klingt wie aufgeweckt, als hätte ich bereits den Nobelpreis (für's Lügen) oder so. Ich muss laut lachen über seine bodenlosen Übertreibungen, die er natürlich ironisch vorträgt, um sich nicht gänzlich zu entblößen, und dieses Lachen kommt von ganz tief aus meinem Zwerchfell oder sonstwoher. Es tut wirklich ziemlich gut, mit ihm zusammen zu lachen oder über ihn, ich weiß nicht genau. Er ist, glaube ich, der stolzeste Leser, den ich habe.
The Crab im Kanon von Beck's in der 640 ml-Flasche - 29.12.02 at 13:58:07
Der EiseisKanon des Loop
prosiegel, die drecksau, hat gestern erst wieder seine alte verdroschen. und wenn er nicht selbst sowas von ekelhaft wäre, hätte ich auch noch verständnis dafür. mehr als einmal hätte ich gern selbst was in ihre teigfresse gehaun. sie besteht eigentlich nur aus strafwürdigen eigenschaften. sie trägt auf ihrem kopf befestigt eine dreifache saure dauerwelle. jedesmal wenn sie sich beim wäsche aufhängen bückt, läßt sie einen ziehen, was sie mir mal verschwörerisch mit morbus crohn erklärt hat. dann kann man auch genau sehen, daß sie unter ihren leggings nichts anderes als blutige monatsbinden trägt. bei ihr heißen die dinger monatsbinden, weil sie sie volle 28 tage in der hose quellen läßt. auf ihrem tshirt steht ?ibiza? in glitzerbuchstaben oder ?fun? mit einem lustigen teddybär obendrauf. beides ist gelogen. einmal habe ich sie beim kochen beobachtet. sie hat nudeln gekocht, diese spiraligen, bis sie nicht mehr spiralig waren, sondern ein haufen matsch. dann hat sie schnell eine dose wienerle aufgemacht, das wurstwasser abgegossen und das schlonzige nudelwasser rein. nach ein paar minuten waren die würstchen warm und wurden mit ketchup und einem klumpen nudelschleim serviert. ich muß echt sagen, sie hats verdient.
Britta 21-07-99
*
Eiseisbaby München, Bayern - 29.12.02 at 13:23:40
[...] An der Hand führte sie mich über den Friedhof ihrer Gedanken und unter Tränen zeigte sie mir einen Grabstein, der meinen Namen trug[...]
Shoot - schreibbefehl - 28.12.02 at 19:50:19
direkt gepresst
Ich habe das Gefühl, Großes ist möglich.
Warum also der Pessimismus in diesem Volk, jetzt gerade? "Loglevel", oder was, below zero, dabei wirds in diesem Land ja nicht mal gescheit kalt? Erreichen die Verwöhntheit, der Glanz, die mittelständische Unfähigkeit Dinge mit dem Augenzwinkern zu sehen und all die anderen ja korrekten, aber doch immer so verbittert vorgetragenen Sublinkspolitismen-chen eine Stufe, die vollkommen neue Arten von Selbstmitleid hervorruft, gar Reaktionismus? Das hatten wir ja wahrlich lange nicht mehr.
Apothekerinnen verhängen Fenster mit blauen Müllsäcken, unzufriedene BMW-Fahrer schimpfen mit vollem Mund, sich - sozusagen ein bisschen - aufbäumende Hausfrauen würden ja gerne gegen, also gegen z.B. (heute an der Lidl-Kasse:)
"was die da jetzt mit den Ärzten und so machen",
irgendetwas mal machen, sie, die sie sonst heimlich, wenn also Kinder in achgottscheißepisa-belasteten Schulen stecken und der Mann nicht einmal mehr mit gutem Gewissen die Praktikantin durchbumsen kann, zu Hause bestimmt rumfurzen, einghausfraut aus Überzeugung, man hat ja die Küchenmaschine, und in historischen Romanen versunken, wo andere HELDEN leben, richtig leben, und somit ihre eigenen, längst unterdrückten Willen zum Sein mitausleben; das Prinzip Hoffnung steckt denen jetzt im Hals, da wo normalerweise eigentlich zur Zeit nur Knödel passen, Gans, denen man einen Namen gibt, so am Tisch noch und etwas Rotkraut dazu, vielleicht auch ein diesmal kleinerer Tannenbaum und ich, siehst du, verliere ebenfalls schon den Satzbau, mich wehrend gegen nichts und wieder nichts.
Sasa - 28.12.02 at 19:14:37
สวัสดีปีใหม่৲
"Ein Engel, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen und seine Flügel sind aufgespannt. Der Engel der Geschichte muss so aussehen. Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Doch ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm."
Walter Benjamin
zak - 28.12.02 at 13:46:58
Martin fasst meinen Ärmel. Ich sehe hoch, sehe die Maschine rasant aus der Box fallen. Die 'Box' ist eigentlich ein nur gedachter Würfel mit tausend Metern Kantenlänge. Der imaginäre Boden liegt dabei hundert Meter über dem Feld. Wer aus dieser Box fällt, wird mit Strafpunkten bedacht. Der kleine Hochdecker driftet gerade Richtung Gipfel ab, und der liegt bestimmt außerhalb der Box. Mühsam zieht der Pilot aus der senkrechten Rolle über den Platz. Starres Fahrgestell mit großen Rädern, der Rumpf nicht ganz rund, Sternmotor. Eine Fairchild FC - 2W vielleicht oder eine Bellanca, ich bin mir nicht sicher. Neben uns gerät alles in Unruhe für den Moment, eine ältliche Dame krampft die Hand vor dem Mund.
Aus gegebenem Anlass, ein letztes Kompliment an Patric Aristide. Er hat hier ein paar schöne Sachen gemacht. Mehr kann man nicht erwarten.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 28.12.02 at 11:02:42
Und es ist Nacht!
Shoot - nach 1/2 vier - 28.12.02 at 03:33:52
kompakte klänge [kleine kompaktklanganlagenangelegenheit]
barbara morgenstern vs. malaria! - kaltes klares wasser >> justus köhncke - station 18 >> air - sexy boy [beck’s sex kino mix] >> thomas fehlmann - du fehlst mir >> kaito - saturday and sunday >> the youngsters - slow >> swayzak vs. roger 23 - toir >> ...
... >> decomposed subsonic - discopatterntester >> anna kaufen [aka akufen] - who cares >> d. diggler - boogiemonster >> the modernist - news value >> licht & schatten - you >> télépopmusik - love can damage your heath [sascha funke "sorry for 82" remix] >> 2raumwohnung - ich weiß warum ... und ich mach weiter [t. raumschmiere remix]
apstrakt bochum - 26.12.02 at 20:50:47
.kopf.hörer.
apstrakte musik für konkrete ohren.
.kopf ... télépopmusik - love can damage your health [herbert’s foolish dub] ... swayzak - make up your mind ... g&d - coffe & biscuits ... schmidt & herzer - ein tag im sonnenschein ... metro area - atmosphrique ... jürgen paape - so weit wie noch nie ... andreas heiszenberger - hate you ...
.hörer ... 2raumwohnung - ich weiß warum … und ich mach weiter [t. raumschmiere remix] ... toktok vs. soffy o. - day of mine [mitja prinz remix] ... fc/kahuna - machine says yes [tiga remix] ... underworld - two month off [john -ciafone -vocal remix] ... gus gus - dance you down [mutiny "moomin" remix] ... röyksopp - remind me [tom middleton cosmos mix] ... air - sexy boy [beck’s sex kino mix] ...
apstrakt bochum - 26.12.02 at 16:12:29
SMS von Albert
"Hyper abgesetzt. Status quo - Bahnhof Zoo. Muß mann durch. Frohe Feiertage!!"
HalfManHalfBiscuit - 26.12.02 at 12:38:30
Die Zeit des Flecktarns: Vergangenheit.
Die Zukunft: Paris.
Hoffnung:
- Ein komplette Ausgabe "Bild" in einen Shredder werfen zu dürfen.
- Mit A. die Studentenwohnheimbaar leertrinken (Glasfaser! Der reine Wahnsinn).
- Betrunken mit T. durch Ermont laufen (jeden Entgegenkommenden als Le Pen-Anhänger beschimpfen).
Keinen Herzinfarkt mit 22
RockdenLiterat Jahresplanung bis April - 26.12.02 at 11:23:02
Diese vielen Gespräche, abends in den Kneipen, an Weihnachten, die vielen Freunde, mal wiedersehen, dich hätte ich ja nicht mehr erkannt, beinahe. An Silvester, zehn Menschen haben sich heute am Abend eingeladen, diese vielen Menschen, Freunde, Bekannte, mittlerweile teilweise Fremde. Weihnachten, Jahresübergang, Zeit der Begegnungen. Habe gelesen aus meinen Texten, viele erkannten mich wieder, andere ahnten es, sagten:"Wie, du schreibst immer noch?" Ja, ich Thorsten, ich Text, du Zuhörer, Namen sind egal.
Shoot - waren sie anwesend? - 26.12.02 at 00:41:26
ES IST ANGERICHTET
http://www.troyer.de.ms
andre3000 Halle - 25.12.02 at 11:40:55
Für Steve Winwood bedeutet das: Kein Erfolg. Er zieht sich auf seinen Bauernhof zurück, nicht um das Feld zu bestellen oder Schweine zu züchten, auch nicht, um beim morgendlichen Langlauf Energie umzusetzen. Am Landleben gefällt ihm besonders, "daß es im Haus und auf dem Hof immer was zu tun gibt. Ich mag körperliche Arbeit."
(Quelle: radiomanager)
GüTeE - 25.12.02 at 01:06:24
Eine schöne Bescherung wünsche ich euch ! Die letzten Tage waren sehr spannend, nur die Nächte etwas lang : Zappa, die Small Faces im Beat-Club mit Itchycoo-Park, die Stones im Rock and Roll Circus '68 und alle Hits aus Kinder- und Jugendtagen .
GüTeE - 24.12.02 at 17:16:25
der erste der wahrscheinlich drei schlimmsten tage des jahres. nur ein sinnloses besäufnis kann mich retten - und es wird mich retten.
apstrakt bochum - 24.12.02 at 15:07:08
Goldmund Milchstrasse - 24.12.02 at 07:37:51
der von mir gesuchte name heißt ::: jarvis cocker
apstrakt bochum - 23.12.02 at 19:23:22
Joe Strummer ist gestorben. Lost in the supermarket.
Leser - 23.12.02 at 12:15:41
Grey Havens
Zuletzt laeuft noch dieser song von atomic kitten, an dem eigentlich nur der Porsche bemerkenswert ist. Trotzdem lese ich fuer den Moment etwas ganz Anderes darin.
Wahrscheinlich ist das jetzt das Endgueltige, vor dem ich doch Angst habe, weil ich ja alles Endgueltige hasse. Ich koennte mich an diesem Punkt erklaeren, was sogar mehr als angebracht waere - oder aber warten. Viele Abschiede. Ich oeffne das Fenster zum Garten und zitiere Dr. Who?:
There are worlds out there where the sky is burning, the seas sleep, and the rivers dream; people made of smoke, and cities made of song. Somewhere there's danger; somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold.
So come on, we've got work to do...
P. Aristide - 23.12.02 at 05:27:48
Traum: Toll, Richard aß unsere Marmelade.
Ja: Jesus auch!
Liebe: Lili ist eine brave Enkelin.
Gott: Ganz ohne tierische Tatoos.
Mond: Mit Otto nach Dresden.
Nein: Nicht Einer ist neutral!
Erde: Erwin raste durch Europa.
GüTeE - 23.12.02 at 02:19:08
4.4.90 Leipzig
Beim Völkerschlachtdenkmal.
Ein Schuljunge und ein Mädchen mit ihren Tornistern auf dem Rücken. Der Junge, nachdem er die schlafende L. im Auto gesehen hat: "Entschuldigen Sie, ist das 'ne Puppe?"
Mit I. im Supermarkt. Gestern Noten und Bücher gekauft, Spielzeug.
GüTeE - 23.12.02 at 02:01:40