loop # 156 / loop # 158 loop Archiv #157 (22.11.-30.11.2002) www.imloop.de
autumn of loop




löffel... psychotische transaktionen... löffel... die transluzidität des bewußtseins... löffel... transenluder... die analytische philosophie konnte nicht nur kein einziges philosophisches problem lösen, sondern auch kein einziges in eine ästhetisch ansprechendere form überführen, im gegenteil... löffel... the gift of sound & vision IV. seicht. the gift of sound & vision live IV. fad. EFZEG distanzieren sich von allen, die sich nicht von der neuen bundesregierung distanzieren... idiotendistanzierungsidiotie in doppelter potenz... KAITO: saturday and sunday... LOUIE AUSTEN - hoping [matthew herbert's high dub]... cheap... cheap... cheap... und nochmal: löffel...


apstrakt wien - 30.11.02 at 16:26:11




Wir alle sollten mehr Calida Unterwäsche tragen. Wir würden uns dann neutraler fühlen.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 30.11.02 at 13:38:23




Was trägt man zu welcher Gelegenheit?

Man stellt bestürzt fest, dass man an beiden Vorderreifen einen Continentalplatten hat. Hier wäre ein dunkel gehaltener Nonametroyer nicht verkehrt. Dann wären die Felgen auch nicht so unanständig breit.

Leider ist das Präkognitive nicht sehr ausgeprägt, hierzulande.


Martin Wingerter - 30.11.02 at 11:46:08




Man sollte Eterna-Hemden unter Boss-Pullis tragen, finde ich.


RockdenLiterat - 30.11.02 at 10:13:59




Stimmt. Unter Benettonpullis sollte man eh keine Benettontops tragen.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 29.11.02 at 16:35:22




blue moon... intergalactic pudelponies... wieselburger...


apstrakt wien - 29.11.02 at 14:49:19




Zläbu isch keis Biscui. Sagt man im Wallis. Das Leben ist kein Keks.


HalfManHalfBiscuit - 29.11.02 at 10:55:31




Central Asia/Russia

THE ROVING EYE
Pipelineistan, Part 2: The games nations play
By Pepe Escobar

Part 1: The rules of the game

If the US controls the sources of energy of its rivals - Europe, Japan, China and other nations aspiring to be more independent - they win. This explains why pipelines from the Caucasus to the West have to be America-friendly - ie Turkish or Macedonian - and not "unreliable", meaning Russian-controled. Washington, always, has to control everything: that's what Brzezinski and Henry Kissinger always said. The same goes for the military bases in Saudi Arabia, and now in Pakistan and Afghanistan.

There's no business like war business. Thanks to war against Iraq, the US has its military bases in the Persian Gulf. Thanks to war against Yugoslavia, the US has its military bases in Bosnia, Kosovo and Macedonia. Thanks to war against the Taliban, the US is now in Turkmenistan, Uzbekistan, Pakistan and Afghanistan. Not to mention the base in Incirlik, Turkey. The US is also in the Caucasus - in Georgia and Azerbaijan. Iran, China and Russia are practically encircled. There's no business like show business. Raise the curtains. Enter Pipelineistan. (Applause).


Goldmund Montreal - 29.11.02 at 05:39:41




Ging ohnehin um Tops.


off. - 28.11.02 at 21:06:49




the gift of sound & vision III - MOTION GRAPHICS
lia: G.S.I.L.VXII/+
m.ash: cubica
billy roisz: blinq
michaela schwentner: transistor
Jürgen Moritz/Norbert Pfaffenbichler: traxdata
[n:ja]: rewind

the gift of sound & vision live III
bioscope # 0.1
zeitblom Sounds
lillevän Video
berger Video

...

Eh überfällig. Das Plakat von H&M läßt auf die Rückkehr der Üppigkeit hoffen. Schön. Hängt das auch bei uns?


apstrakt wien [modern] - 28.11.02 at 15:31:31




Naja. Das mit dem unter keinen Benettonpulli fassen, das würde ich mir noch mal überlegen, TAR.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 28.11.02 at 11:18:09




Komisch, dass man grad was schreibt und gleichzeitig hier und da stöbert und dann steht da das gleiche, das mit den Kontinentalplatten zum Beispiel.


The Crab - 28.11.02 at 03:03:31




Hihi, was habe ich eigentlich geglaubt, was sie sagt, die große Stadt, zu mir. Überhaupt, als ob es sprechen könnte, das dicke Biest. Na, Ignoranz, pfui, kann es natürlich, sprechen, das Ding. Sagt bloß nicht, was ich hören will. Da steh ich draußen, in der Kälte, und schiebe kontinentale Platten von einem Ort zum anderen, schweißtreibend ziehen geographische Fixpunkte vorbei und Hunter S. Thompson sitzt im Baum, winkt, husch, auch vorüber. Hatte ein Schild in der Hand, mit Edding beschriftet, groß, lesbar, deutlich, trotzdem keine Ahnung, was da stand. Viel zu schnell, das alles. Dann kommen auch schon Pisa, Rom, Venedig, und ich denke Huch, zu weit, viel zu weit, jetzt hat sich das vollends erledigt, mit dem Gesamtbild, Atlanten müssen neu gedruckt werden, in Millionenauflagen, dabei wollte ich doch nur kurz in ein Fenster schauen, einen Rat einholen, beschlagt. Nicht soweit südlich. Aber was hätte es gebracht, spricht doch noch nicht mal die Stadt verständlich. Hinten links der Abgrund, noch umschiffbar, aber ernsthaft: Wer Steine im Hinterhof hat muss auch von Wasabi weinen. Im Endeffekt treibt man als Katalysator durch den Muff. Ich staple also die Erdschichten neben den Steinen im Hinterhof, grüße kurz das leuchtende Innen und reformiere das Nachrichtennetz. In taube Ohren schreie ich schließlich am liebsten. Und wer zu mir spricht, muss stumm sein. Ein stilles Lied, ein Erdbeben, noch einmal der Baum mit Hunter, dann ausglühen, verbuchter Fehlschlag, gute Nacht.


zak - 28.11.02 at 01:59:39




HOWL

Lee Hyla / Kronos Quartett


GüTeE - 28.11.02 at 00:45:51





Der Winter rückt immer näher. Das einzig wirklich wunderbare an dieser und der vorherigen Jahreszeit ist die frühe Dunkelheit, die einen angenehm einlullt. Laternenlichter, Häusermeere. Die Weihnachtsmärkte sehe ich dann eigentlich nur als super Alternative zu den sonstigen kalten alkoholischen Getränken in diversen Locations. Denn: Glühwein works. Ein ganz anderer Rausch, als bei Bier, Schnaps & Co. Die aber nach dem Weihnachtsmarktbesuch dann natürlich auch irgendwo getrunken werden sollten. Überhaupt sollte man mehr trinken im Winter, Ist ja schließlich kalt draussen.


hardmate rheinbrohl - 27.11.02 at 21:33:28




"And to the government I stick my middle finger up
with regards to the Steuervergünstigungsabbaugesetz."

(The Streets HMHB-remixed)


HalfManHalfBiscuit - 27.11.02 at 17:03:34




preußischer poppist unter k.u.k.-klassizisten... die männer tragen hier die haare erheblich länger... es ist diesig...


apstrakt wien - 27.11.02 at 13:56:20




Also ich hatte nie einen merinowollenen Rollkragenpullover, genauso wenig wie einen Troyer, und schon gar nicht fuer DM29,90. Hab auch nie nach Mottenkugeln gerochen und wuerde niemals daran denken unter einen Benettonpulli zu fassen. Das Saint Etienne Konzert vergangene Nacht war sehr gut. Heute Abend singt (!?) Kelly Osbourne. Da darf man auch mal wieder mit Troyer und Mottenkugeln, auf so ganz ironische Art und Weise.


TAR Arlington, NY - 26.11.02 at 23:09:27




Draußen an der Ecke stehen die Jungs mit den Baseballkappen und frieren sich die Popos ab, in der Hand die großen Dosen. Neben ihnen der Herd, den wir Sonntag auf die Straße gestellt haben, in dem festen Glauben, es würde keine Stunde dauern und er wäre weg, schließlich funktioniert er noch einwandfrei, der Herd, bis auf die Tatsache, dass sich die Backofenklappe nicht mehr öffnen lässt, was wir aber, neben seiner allgemeinen Verfügbarkeit, auch auf dem großen Zettel vermerkt haben, der, mittlerweile verregnet und vergilbt, traurig auf der Abdeckung klebt. Die Jungs mit den Baseballkappen reden und lachen laut, sie rudern mit den Armen und hüpfen auf der Stelle, so dass die Goldkettchen im Licht der Straßenlaterne aufblitzen. Ich frage mich, worauf sie eigentlich warten, hier, wo doch die Venloer um die Ecke ist. Worauf bloß? Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Fusselbart. Kommt Rasierapparat und vergessen ist alles, was früher war. Wohl doch nur auf den fehlenden Mann, der Benzin mitbringt, das man in den Herd schütten kann, in Ermangelung eines Ölfasses. Aber wahrscheinlich warten sie gar nirgendwo auf. Was eine sehr gesunde Einstellung ist, worauf soll man auch warten. Auf die Müllabfuhr, einen Platz an der Bar, auf den Sommer und darauf, dass einer das Klo repariert? Oder vielleicht doch nur darauf, endlich wegen geistigen Diebstahls verhaftet zu werden. Mitgenommen, ein wenig. Über die sieben Hügel, vorbei an den Zwergen neben dem brennenden Herd, über die Kreuzung, durchs Jammertal hindurch, hinein ins leere Postfach. Aber nee, nee, keine Klagen. Dann doch lieber 5 cl Bombay Sapphire, 1 cl Noilly Prat und eine Zitronenzeste. Olive. Und, das Glas in der Hosentasche, ein Blick nach draußen, die Jungs mit den Baseballkappen sind verschwunden, still und leise verpufft, nur Bierdosen, die großen, spielen noch Mikado mit sich selbst, daneben der Herd, der einsam und traurig vor sich hinqualmt, schweigend in die kühle Nacht hinaus.


zak - 26.11.02 at 23:02:14




Sasa,

Du hast nie einen Troyer besessen? Ich selbst hatte sogar drei; einen dunkelblauen (klassisch), einen roten (gewagt!) und einen schwarzen (edelgothic). Das war die Doc Martens-Nirvana-Soundgarden-zigarettenselbstdreh-Phase, so zwischen 1992 und '94. Hast Du die verpennt? Oder gar ignoriert?
So ein Troyer (80%Poyester, 20% Schurwolle, 29,90 DM bei Tanski Berufsbekleidung) kombiniert mit einer Levis-Cordhose und einem Bundeswehr-Parka war in jedem Falle ein Garant für erfolgreiche Balz, und wenn man den Girls dann noch glaubhaft versichern konnte, daß man im Besitz einer halbakustischen Ibanez-Gitarre sei, dann war die schweißfeuchte Teenagerhand eigentlich so gut wie sicher unter dem Bennetton-Top. HäHä.

Versuch das mal mit Saint Etienne und merinowollenem Rollkragenpullover.


DeadlyMedicine Southeast Bielefeld - 26.11.02 at 19:36:03




Mein TAR. Mann, wäre ich gerne dort! Wie ich das alles kenne, wir damals, beinahe, weißt du in NYC beim Frisör. Ich lese das jetzt von dir und es ist als wäre ich privilegiert zu wissen, was nicht viele verstehen, ist das nicht sehr gut? Als spielte ich um 6am, Pong gegen Kacy aus Boston, stehend K.o., 7 Plastikbecher sie, 2 ich.


Sasa - 26.11.02 at 04:23:55




*
Der Campus brummt, Examen und Essays und tralala, und es ist doch so schoen da draussen.  Die Rentiere kommen regelmaessig vorbei und weiden auf den Gruenflaechen des Senior housing projects.  Kreisfoermig um einen netten Bolzplatz angelegt, streben unsere Haeuser den Waeldern entgegen, wie eine Holz-und-Gras- und-Beton-Sonnenblume, die die Vorstellungen der Geometrie uebersteigt.  Eichhoernchen zoffen und Studenten besaufen sich, und alle haben Angst, das ginge alles viel zu schnell vorbei--alle bis auf die Eichhoernchen.  
Ich muss mich naemlich bald schon einer Lebensaufgabe oder so widmen, und fuehle mich dabei als beobachte mich jemand beim Scheissen.  
Letzte Woche lud ich eine sehr grazioese und schoene Frau zum Abendessen ein.  
Sie heisst Leora, was so viel wie "Mein Licht" auf Hebraeisch bedeutet, und ich bereitete Filet Mignon an Rotweinzwiebeln mit Spiralnudeln an Champignoncremesauce und Avocadosalat an Balsamico und Olivenöl, und ich servierte dazu den guten Rotwein der schon mit den Zwiebeln auftrat.  Das war ein toller Abend, ich war ein wenig zu nervoes, hab dabei meine coole Haltung verloren.  Das Spiel war in dem Moment ja schon verloren, weil man Frauen gegenueber immmer leicht desinteressiert sein muss.  Man sollte Fragen stellen, und nicken, und tief in die Augen schauen, aber keinen Witz reissen, es sei denn der Witz wird sicherlich ein absoluter Knueller.  Sie wusste aber nicht so recht, wie sie zu dieser ploetzlichen Einladung gekommen war (ich haette schwoeren koennen, dass sie mich auf der letzten Party willig angeschaut hatte).  Sie kam also, akzeptierte demnach die Einladung, und erzaehlte mir dann, was das denn sei, ein Date oder was, weil sie habe doch schon einen Freund.
 Den hat sie natuerlich nicht, aber denken soll ich das, na prima, guten Appetit, wir koennen ja trotzdem schaekern, und dann kannste dir ja ueberlegen ob du mich kuessen willst.  Seitdem hab ich mich dann noch ein oder zweimal zum Clown gemacht, ihr Dinge gesagt, die ich im gleichen Moment schon wieder bereute, und jetzt tun wir einfach so als sei nichts gewesen. Warum ich dir den ganzen Schmarrn erzaehle?  Weil es hier um Damen geht, nicht um Maedchen.  Die Damen sind ja nix besseres als die Maedchen in dieser Hinsicht--vielleicht gar was uebleres,
wer weiss.  Aber sie sind Damen, und das sind sie, weil sie es sein wollen.
Und wie macht man das?  So tun als sei nix gewesen.  Oder: Immer Haltung bewahren.  Hallo Kathrina J., jetzt bloss kein Psychokack.
*
Und heute Abend? Spielt St. Etienne im Irving Club. Und wo ist der Sasa?


TAR New York - 26.11.02 at 00:12:29




Edition Suhrkamp 2002, Taschenbuch. 68 Seiten, 7,- Euro

1999 Preisträger des Wettbewerbs "Schüler Schreiben". Paul Brodowsky wurde 1980 als jüngstes von sieben Kindern geboren.

'Die Bartschur' in: Brinkmann, Martin; Löcher-Lawrence, Werner [Hrsg.]: "Junge deutsche Autoren : 20 unter 30 " DVA (Sasa, Aristide, Juli Zeh etc.)


GüTeE - 25.11.02 at 21:34:16




Ich glaube, es wäre schön, wenn ein Jeder einmal "Milch Holz Katzen" von Paul Brodowsky lesen würde.


zak - 25.11.02 at 17:03:31




lieber WorkingClassHero,

was soll ich vom WAHNSINN schreiben
wenn er es durch jeden einzelnen
täglich immer noch am besten selber macht.

vielleicht nur das ende

ob ihr ihn liebt
oder ob ihr in hasst
er ist ein teil von euch

[abgang]


fredrik - 25.11.02 at 11:55:07




Wirre Momente

Die Musik wummert in der Bahnhofshalle,
die Party beginnt sich in den
angeschlossenen Pub zu verlagern.
Bänke und Tische werden mit lautem Knall zusammengeklappt.
Die wenigen CDs geben nicht besonders viel
wirklich gutes Musikmaterial her.
Dann also doch lieber

Sonic Empire
If I had Known This Before
Sunglasses at Night
Cafe Del Mar

anstelle von Ostermann´s Erben,
Kneipenhits oder Bravo Hits
Zwar Musik, die sonst bei dem
Publikum schwer angesagt ist,
bei mir aber in diesem Moment nicht.
Ich hätte Cds mitbringen sollen. Am besten noch die heruntergeladene Live-Version des grandiosen "Yue Gung"
der Einstürzenden Neubauten. Oder Underworld,
oder Kölner Minimal Techno, Knights of the Jaguar,
Aphex Twin, Romina Cohn. Whatever.
Aber so spiele ich, als ich wirklich zum Aufhören
meiner spontanen halbstündigen Musikübernahme gebeten werde,
einfach "Wonderwall" von Oasis, dass sich in der nächtlichen Bahnhofshalle verliert. Ich trinke das Bier aus und gehe in den Pub zu den anderen.


hardmate rheinbrohl - 24.11.02 at 23:18:09




Fortschritte & Standpunkte

Ich fand die Arthur Koestler'sche 'Witz-Theorie' in "Der göttliche Funke" ganz interessant:

Zwei unterschiedliche Bereiche/Ebenen, die durch ein gemeinsames Element verbunden sind (Bank: Sitzbank/Sparkasse)

"Ein Sträfling spielte mit seinen Wärtern Karten. Als sie ihn beim Mogeln ertappten, warfen sie ihn aus dem Gefängnis hinaus."

'aufeinanderprallende Gesprächsbereiche, durcheinandergeratene Systeme oder in Verwirrung gebrachte Kontexte'

Heine: 'Diese Satire wäre nicht so bissig geworden, wenn der Dichter mehr zu beißen gehabt hätte.'

Die Parodie ist die agressivste Form der Nachahmung: ...

Der Künstler kehrt diese Technik um, indem er alltägliche Erlebnissen neue Würde und neuen Zauber verleiht: ... Hemingway läßt aus dem einsilbig monotonen Dialog seiner Gestalten eine Tragödie entstehen, Tschechow ...

'Der schöpferische Akt des Humoristen besteht darin, eine momentane Verschmelzung von zwei gewöhnlich unvereinbaren Systemen herbeizuführen. Wissenschaftliche Entdeckung läßt sich ... als eine permanente Verschmelzung von Denksystemen ... umschreiben.'

Entdeckung ... besteht im Erkennen einer Analogie, ...

: die statistische Wahrscheinlichkeit, daß eine Entdeckung gemacht wird, ist um so größer, je besser ausgebildet und je geläufiger die noch getrennten Fertigkeiten oder gedanklichen Systeme sind. ('Üben')

'Der Forschritt der Wissenschaft besteht in der schrittweisen Entdeckung übergeordneter Kategorien, die das, was lange ungleich erschien, zusammenbringen.' (Bronowski)

Alle entscheidenden Fortschritte in der Geschichte wissenschaftlichen Denkens können als gegenseitige Befruchtung verschiedener Disziplinen beschrieben werden.

Zitate aus 'The Act of Creation' von A. Koestler.


GüTeE am 17.11. - 24.11.02 at 22:22:11




Anruf von Albert

A: "Und? Abgespritzt? Tempo schon entsorgt?"
H: "Ey..."
A: "Was ist? Kannste doch ruhig sagen. Ist doch normal."
H: "Also bitte..."
A: "Was war denn das eben für ein Film?"
H: "Hab ich mir aus Berlin mitgebracht. Was Japanisches..."
A: "Aus dem Beate Uhse Shop?"
H: "Nee vom Bahnhof."
A: "Ostbahnhof?"
H: "Genau. Wirklich interessanter Film. Japaner ficken anders."
A: "Wie denn?"
H: "Die Frauen quieken so komisch und die Männer haben null Ahnung vom Sex. Völlig gefühllos schrauben die an den Frauen rum. Außerdem machen die so Schlürfgeräusche beim Blasen und Lecken. Als wenn die Nudelsuppe essen würden."
A: "Auch nicht normal. Hast eine super Freundin und schaust Dir einen Porno an."
H: "Ach. Das ist mehr wissenschaftliches Interesse."
A: "Ja ja. Was ist was. Wissenschaftlich Wichsen."
H: "Das verstehst Du nicht."
A: "Hoffentlich. Was macht eigentlich Dein Pilz?"
H: "Sag mal ist Claudia nicht bei Dir?"
A: "Ja und?"
H: "Musst doch nicht die ganze Firma wissen, dass ich evtl. einen Pilz habe."
A: "Die arbeitet doch nicht mehr bei Dir."
H: "Trotzdem."
A: "Willst Du ihr nicht mal langsam das ‚Du’ anbieten?"
H: "Mach ich demnächst. Sag mal kennst Du Dich mit Windhunden aus?"
A: "Windhunde? Natürlich. Was ist damit?"
H: "Ich krieg einen am Wochenende?"
A: "Wie? Geschenkt?"
H: "Nein vom Tierheim. Rent-a-dog. Ich rede nicht nur, wie Du. Ich mach was. Anni wollte unbedingt einen Hund spazieren führen. Da hab ich den Windhund reservieren lassen."
A: "Ist das der Beige?"
H: "Keine Ahnung. Sag nicht, Du kennst die Hunde vom Tierheim."
A: "Wenn das der Beige ist. Dann ‚Prost Mahlzeit!’"
H: "Die haben mir gesagt, das sei ein Lieber."
A: "Ein Lieber. Haha. Der zieht wie eine M-Klasse."
H: "Au weia."
A: "Viel Spass. Was macht eigentlich Dein Buch?"
H: "Hab’s dem Künstler zu lesen gegeben."
A: "Hör auf. Will nix mehr von dem hören."
H: "Haste das immer noch nicht verkraftet?"
A: "Das werde ich dem nie verzeihen."
H: "Sie wollte es. Das passiert eben auf Betriebsfeiern."
A: "Will nicht mehr drüber reden. Ist ein Arschloch."
H: " – "
Á: "Was meint er denn?"
H: "Er hat das Buch mit einem Porno verglichen."
A: "Langsam etwas viel Porno in Deinem Leben. Meinst Du nicht?"
H: "Das ist anders. Er meinte, bei meinen Geschichten würde noch eine Rahmenhandlung fehlen. Die soll ich noch da drüber legen. Wie beim Porno. Bisher sind nur die Fickszenen fertig."
A: "Spult doch jeder vor, diese dusselige Geschichten mit Klamotten an. Nur die Fickszenen sind interessant."
H: "Beim Buch kannste nicht spulen."
A: "Fickszenen. Ich hoffe ich komme da nicht drin vor. In den Fickszenen."
H: "Doch, schon. Aber nicht beim Ficken."
A: "Versteh ich nicht."
H: "Nicht so wichtig."


HalfManHalfBiscuit - 24.11.02 at 18:12:19




http://zoom.cafepress.com/8/1512638_zoom.jpg

Loop me.


RockdenLiterat ohne Worte. - 24.11.02 at 16:22:03




Performance

Es tanzt der Gitarrist
des abends auf der Bühne:
in dem er sich vergisst,
ist er der große, kühne.

Und hinter ihm am Schlagzeug
rutscht sie auf ihrem Drehstuhl,
tritt, schlägt und trommelt leise
kopfschüttelnd eine Weise.

Am Bass steht fest verwurzelt
ein dicker Mensch mit Pranken,
mit Fingern: kräftig, fett -
ansonsten ist er nett.

Der Leiter am Piano
hält sich, sehr weis', zurück
und zieht die Fäden heimlich,
organisiert - zum Glück.

Die Sängerin am Mikrophon
schreit, singt den Text manierlich,
ruft, flüstert Worte zierlich
und findet ihren höchsten Ton.

Natürlich fehlt das Saxophon
und die Trompete! Bläst er schon
im Künstlerzimmer die Etüde,
der Meister? Und Frau Meisterin

spielt jetzt das Thema, unisono
es folgt, dann hebt sie ab
und fliegt in fern' Gefilde,
schafft eigenartige Gebilde.

Zusammen kommen sie, zurück,
man unterhält sich prächtig!
Im Publikum Applaus, ein Glück
und alles geht, geschäftig.



GüTeE - 24.11.02 at 13:55:30




Gütee, pardon:

"Der Gitarrist sitzt morgens früh
auf einem Stuhl in der Küche,
kocht Kaffee
und legt Kabel;
hat Noten auf dem Tisch
und spielt.

Er schweigt und spielt, auch gern
Luftgitarre, frisch frisiert.
Dann spielt er alte Stücke, neue
sind auch dabei -
wenn auch kein Publikum ihn hört,
das kommt abends."


off. - Mesa Boogie, Halmackenreuther - 24.11.02 at 04:20:17




planetenfahrer: 2002 soll die Fahrt beginnen.

"Die Brotmaschine"


GüTeE - 24.11.02 at 02:03:59




Man kennt das ja. All die Prominenz, die befragt behauptet, nichts in ihrem unscheinbaren Leben hätte sie anders gemacht. Wenn man das mit echten Menschen bespricht wird es schon schwieriger. Die Bescheisser, und das sind ja dann die meissten, finden ebenfalls alles sowas von gelungen, also ist wirklich gut gelaufen bis jetzt.

Sie projizieren auf die Brandwand. Panoramic View of Red Square, den Projektor haben sie gefunden (Schliemannstrasse), mitsamt Dias. Eine erzählt von ihrem Projekt und er stört wieder alle, weil er fragt warum. Was das soll. Die Projekte. Ob das wen ernährt ausser leidlich den Autor. Und sofort die ewige Ameisen- und Grillendiskussion. Die Grille sagt Entenbaum, wird nicht verhungern, weil ihre Zuhörer sie ernähren im Winter.

Er schaut Tagesschau und feilt sich dabei die Fingernägel. Zwischendurch dreieinhalb Sekunden Mitgefühl. Dann macht er sich ein bisschen hübsch zum Ausgehen. Später lächelt sie ihn an, zwischen zwei Betonpfeilern. Beim Frühstücksfernsehen fühlt er sich dann wieder schlecht.


Lotos - 24.11.02 at 00:46:12




Der Gitarrist sitzt morgens früh
auf seinem Stuhl im Zimmer
und feilt als Erstes an den Nägeln:
poliert sie glatt;
sucht Notenhefte im Regal
und übt.

Er singt und brummt, improvisiert
schon vor dem Spiegel, frisch frisiert.
Dann spielt er alte Stücke, neue,
dass er an Ihnen sich erfreue -
wenn auch kein Publikum ihn hört,
das doch nur stört.



GüTeE - 24.11.02 at 00:00:07




Ob ich es 'schön' nennen würde? Weiß nicht, jedenfalls war ich älter als 32 Jahre während der Lektüre. Freut mich, dass es wenigstens einer kennt;)
Die Augustinus-Bekenntnisse und den 'Anton Reiser' habe ich als alter Hesse-Verehrer natürlich auch gelesen.


*


Die Pianistin am Klavier
trinkt zwischendurch ein Gläschen Bier,
dann haut sie wieder in die Tasten,
dass Freunde, Nachbarn schier ausrasten.


Der Pianist in seiner Kammer
schlägt auf die Tasten mit 'nem Hammer,
denn er ist wütend, traurig:
letzte Musik klingt schaurig;)


GüTeE - 23.11.02 at 22:56:17




"Wir sind Gefangene" ist ein unglaublich schönes Buch. Ich hab es mit 14 oder 15 gelesen und wollte von da an immer nach München. Ich wollte in die Schwabinger Boheme der 20er und 30er Jahre, und ich musste fürchterlich lachen während ich es las, denn Graf hat diesen anarchischen, diesen unbändigen Humor der Bayern, der trotz aller Traurigkeit das Leben erträglich macht. Und ich hatte mir immer gewünscht einmal einen Autor wie ihn kennenzulernen, ich war der Meinung, es müsse unbedingt wieder einen wie ihn geben. Das ging so weit, dass ich einmal zu Heiner Link sagte: Du kannst der 2te Oskar Maria Graf werden, du musst es nur wollen. Da wurde er ganz wütend und sagte: Eis, ich lass mich doch von dir nicht in die Heimatdichterecke stecken. Wir haben dann nicht mehr darüber gesprochen. Nur einmal, wir saßen zusammen im Hackerbräu in der Sendlingerstraße (ich trank Bier und aß ein Wienerschnitzel und Heiner trank den 5ten Schoppen), packte er mich an der Schulter und sagte unvermittelt: "Mit dem Graf, da hast Du wirklich einen rechten Schmarrn erzählt. Aber in einem hast Du recht: bei dem gibt es die schönsten ersten Sätze. Du kannst jedes seiner Bücher aufschlagen und den ersten Satz lesen und er wird wunderbar sein."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 23.11.02 at 21:38:08




http://www.spiegel.de/img/0,1020,224930,00.jpg



Goldmund Montreal - 23.11.02 at 20:40:00




Lotos, das gefällt mir.


off. - 23.11.02 at 14:17:51




nach dem harten tag
ritt im sonnenuntergang
nur tuch auf der haut


Shoot * Heike und ihre Kuh #1st time - 23.11.02 at 08:23:04




Gelaufen kommt der Herbst,
in seinem bunten Narrenkleid
ist er für jeden Scherz bereit!

Es zittern Äste, Zweige
und Blätter fallen 'runter,
der Baum wird munter erst
im nächsten Frühjahr:
dann wohnen wieder Gäste
und hüpfen Vögel, zwitschern;
sehr früh schon wecken sie
die Menschen, Tiere.

Fern klingt die Melodie,
gespielt auf einer Geige.


GüTeE - 23.11.02 at 02:32:33




Sehr beeindruckt hat mich das Bekenntnisbuch 'Wir sind Gefangene' von Oskar Maria Graf. Er beschreibt darin seine Erlebnisse in den Jahren 1905 - 1918.

"Wir mußten schwer arbeiten. Ich wurde abend (im Winter um 11 Uhr, im Sommer um 9 Uhr) vom Gesellen geweckt. Die ganze Nacht ging es. Um 6 Uhr früh zählte mir Mutter das Brot in den Korb, legte Wecken obenauf ... und hinaus in die frische Morgenluft ... Ich mußte in der Konditorei mithelfen. Schneeschlagen ..., Sandtorte einrühren, Mürbeteig kneten. Um fünf Uhr abends konnte ich schlafen gehen. Das war der normale Taglauf, Oster-, Pfingst- und Weihnachtszeit wurde es oft viel später. Nebenbei galt es Holz zu spalten oder Häcksel zu schneiden. Und immer dieses peitschende, drohende: >Los, los! Marsch, marsch!<" An der Kindheitsbeschreibung Oskar Maria Grafs gemessen nimmt sich selbst eine so grauenerregende Autobiographie wie der "Anton Reiser", mit seiner Darstellung eines kindlichen Martyriums im achtzehnten Jahrhundert, nahezu idyllisch aus - ...

("Zehn Jahre war ich alt ... als einer zu befehlen begann, mich anschrie, prügelte und immer noch mehr prügelte.") In der Tat, hier wird die bäuerlich-plebejische Welt der Kaiserzeit gezeigt, wie sie in Wirklichkeit war: eine Anti-Idylle, geprägt von Armut, Mißgunst und Rückständigkeit.

(Zitate aus Oskar Maria Graf: 'Wir sind Gefangene - Ein Bekenntnis' / Nachwort: Walter Jens / dtv)


GüTeE - 23.11.02 at 01:26:36




Donner über Donner sagt Herr Ging. Als ob man das nicht ohnehin gewusst hatte. Das Haar war noch ein bisschen feucht, ich habe es genau gesehen, kein hübsches Haar, rotblond, dünn und glatt. Sicherlich gespalten an den Enden, aber so nah kam ich nicht dran. Die Knie angewinkelt kauerte sie auf dem Stuhl, MEINEM Stuhl, oder jedenfalls dem, der meiner sein soll, und wurde nicht eben zuvorkommend behandelt. Aber das wollte auch nichts mehr nützen. Morgen früh ginge man ins Theater, Freikarten, der Besuch möchte schliesslich unterhalten werden. Aha sag ich und winde mich im Türrahmen, ich muss dann mal, der Kurier hat sich angekündigt, den darf ich keinesfalls verpassen. Wir sehen uns. Morgen. Übermorgen. Überübermorgen, wie immer. Tief in die Augen. Für heute alle weiteren Verpflichtungen abgesagt.

Entenbaum am Telefon: Wüste Beschimpfungen. Eine Rechnung von Ganz, 1000 Euren Gas, mit Gerichtskosten. Sie wurde sogar ein bisschen echt wütend. Ein Wahnsinnsprojekt sagte sie, und, niemals konnte ich mir vorstellen, dass es welche gibt, die keinen sehen. Auch Dich nicht. Sieht keinen. Der Kerl denkt, er habe Schuld auf sich geladen im letzten Leben, die Strafen kämen nun, nach und nach, dann wird es wohl noch schlimmer werden. Im nächsten.
Sie war sehr rot im Gesicht, passend zum feuchten Haar. Ich war sehr weiss, passend zum Schnee. Zwei Gelübde gebrochen heute. Vielleicht sollte ich einem bekannten Berliner Regisseur die Spitze eines Fleischmessers zwischen die Rippen stossen. Eigentlich keine schlechte Idee. So 5 Zentimeter.


Lotos - 22.11.02 at 20:44:38




Nette Geschichten in unseren Medien und unserer Gesellschaft, Teil 1: Die nette Geschichte von nebenan.

Ich habe heute Mittag meinem Nachbarn, einem angesehenen Heidelberger Orthopäden, die Spitze von einem Fleischermesser zwischen die Rippen gebohrt, sagen wir 5 Centimeter.
Wenn ihr euch jetzt wundert, was das jetzt schon wieder soll, Sasa du blöder Schwätzer usw., dann ist das euer gutes Recht. Würde ich mich in eure Situation versetzen können, und den Satz "Ich habe heute Mittag meinem Nachbarn, einem angesehenen Heidelberger Orthopäden, die Spitze von einem Fleischermesser zwischen die Rippen gebohrt, sagen wir 5 Centimeter" aus eurer Perspektive lesen, also ohne zu wissen, was das jetzt schon wieder soll, würde ich mich ebenfalls aufregen, oder sogar noch viel schlimmer - ich würde mich gar nicht aufregen, sondern einen anderen Beitrag lesen, aber wahrscheinlich würde ich bloß denken, was spielt der sich schon wieder auf.

Ich weiß es aber nicht, so was kann man nicht wissen.

Dabei gab es mehrere Gründe für meinen Angriff.


Sasa - 22.11.02 at 20:02:01




fredrik, dann erzähl uns dann doch bitte auch die Geschichte vom Wahnsinn. Ich meine DER WAHNSINN, der auf seinem Sofa sitzt und ran glotzt und sich von seiner Freundin, der Langeweile, einen blasen läßt, bis sich seine Augen verdrehen. Das war doch so, oder?




wch ohne tomaten - 22.11.02 at 15:08:22




Ein Spießerpulli, Sasa. http://www.andreas-mahr.de/Eingang/Das_Goldene_Vlies/troyer.jpg *


Eiseisbaby München, Bayern - 22.11.02 at 13:34:09




C&P aus Frau Bergs Wochenpost:



"Zwölf Gründe zum Buchschreiben von Wiglaf Droste und Helge Timmerberg

Von: Wiglaf

Liebste Billie,


1. Weil es so viele gräßliche Bücher gibt; dieser Schlammflut will man etwas entgegensetzen.
2. Weil es auch sehr viele sehr gute Bücher gibt, und zu denen soll das eigene bitte gehören.
3. Weil man für jede andere Arbeit längst verloren ist.
4. Weil Schriftsteller sein großartig ist: ganz allein gegen die ganze Welt oder im Ringen mit ihr, herrlich.
5. Weil im Gegensatz zur landläufigen Meinung Wörter viel wichtiger sind als Taten.
6. Weil gegen den Irrsinn der Welt nur Schreiben wirklich hilft.
Gut genug?

Küsse - Wigi


Von: Helge Timmerberg

1. Man braucht seinen Arsch nicht mehr zu bewegen.
2. Man bekommt trotzdem die besten Weiber.
3. Man vernichtet die Scheiss Wälder.
4. Man bekommt einen Anruf von einem Redakteur. Der
will einen Portraät über mich schreiben. Ich sage,
stell mich mal durch, zu deinem Chefredakteur. Ok,.
Hab ihn an der Leine. Ich sage: Hör mal Alter, du hast
mir zwar 2ooo/2oo1 alle Geschichten abgelehnt, aber
ich will mal nicht so sein. Allerdings kostet das eine
Kleinigkeit.
5. Einer, dessen Ziel der Nobelpreis ist, wird
Bestseller schreiben. Wer Bestseller will, wird ein
guter Autor. Wer ein guter Autor werden will, wird
Redakteur. Wer Redakteur werden will, wird freier
Mitarbeiter. Wer als freier Mitarbeiter überleben
will, wird Leserbrief-Schreiber.
6. Talk Shows. Bücher-Schreiber kommen in Talkshows."


Ich nehme deine Katze und schüttel sie aus
Bis alles herausfällt
Was sie jemals aus meiner Hand fraß



zak - 22.11.02 at 13:22:03




Am dritten Donnerstag im November kommt der frische Beaujolais in die Läden. Manche Leute nutzen dieses Faktum aus, um es zum Grund eines jährlichen Intoxikationsrituals zu machen. Als bräuchte man einen Grund zu feiern... Aber kann ein ALDIwein für eins fünfzig die Flasche schmecken? Kann eigentlich nicht sein. Ist auch nicht so. "Der schmeckt ja total korkig und faulig." - "Jetzt mecker nicht rum, das ist nur beim ersten Glas so..." Mit einer Flasche gewöhnlichen Rotwein wird die Kritik abgewürgt... Das männliche Prinzip: keinen Deut von seinem Standpunkt weichen. Auch der enge Raum hinter dem DJ-Pult eignet sich gut als Standpunkt. Jeden Quadratzentimeter verteidigen, als ginge es ums nackte Leben. Es bleibt, den weiblichen Part zu übernehmen... Den Nachbarn ist es zu laut. Darum stehen irgendwann TOTO und HARRY mit einem Fernsehteam von SAT1 vor der Tür. Gastgeber A sofort: "Machen Sie die Kamera aus." Gastgeber B daraufhin: "Bist du bescheuert? Ich will ins Fernsehen." Die Fans nerven die Stars des staatlichen Gewaltmonopols. Doch der nächste Einsatz wartet. Aber es gibt ja bald ne TOTO und HARRY-Nacht im Café Madrid. "Hier schreiben Sie uns noch was ins WG-Buch." - So soll es sein: "A! Beim nächsten Mal bist du dran! Dann nehmen wir dich und deine Anlage mit. Also laß die Musik aus, und alles wird gut, gez. Harry und Toto." B lacht noch Minuten später über diesen herrlichen Polizeieinsatz. Und A weiß: "Ich habe alles versaut." Beim nächsten Mal ist er dran.


apstrakt bochum - 22.11.02 at 12:54:10




tja wer weiss weiviel wahrheit in netten geschichten steckt ? ich halte sie für real und wünsche mir dass mehr nette geschichten in unseren medien und unserer gesellschaft auftauchen.


fredrik - 22.11.02 at 08:54:03