loop # 155 / loop # 157 | loop Archiv #156 (17.11.-21.11.2002) | www.imloop.de |
autumn of loop |
Der Artikel vor einem Monat im SZ Magazin "... ein Bericht über ein Mittel das
mit Öl verseuchtes Wasser in Trinkwasser umwandelt...", war das nicht nur eine
nette Geschichte?
mario irrt möglicherweise? - 21.11.02 at 18:45:13
Einen Kuß durch das Wagenfenster. Geh jetzt. Ich schaue dir nicht nach, wie du wieder im Haus verschwindest. Wir haben einen neuen Plan, ich werde alleine fahren. Keine Musik ist eigenartig und die neuen Reifen sind lauter. Ich halte am Strassenrand, direkt hinter dem Winterdienst. Die essen ihre Frühstücksbrötchen, lehnen im Nebel am Blech und kauen. Das Handschuhfach ist leer, nix mit make my day. Alles was mich jetzt retten könnte habe ich vergessen. Weiter. Nur das gleichförmige Rauschen und weiter vergessen, weiter hinein in den weißen Nebel und die Absätze ruinieren bevor ich ankomme.
Han - 21.11.02 at 18:42:16
Die Memoiren einer Seifenblase.
© by fredrik.
Sasa - 21.11.02 at 17:43:15
Gestern war ich eine Seifenblase. die bei Vollmond in den Himmel hinauf fliegt. In mir die bekannte Leere und auf meinem Gesicht die bunten Spiegelbilder dieser Welt.
Bis dann, kurz vor den Sternen die kleinen schwarzen Punkte kommen. Die Farbe verschwindet. Das Schwarz größer wird und ich mit einem Mal mich auflöse, in tausend kleiner Seifenblasenscherben. Glücklich. Himmlisch. Nächtlich. Vom Mondlicht berrauscht, bleibe ich oben. Warte bis die Sonne aufgeht und fliege dem nächsten Lachen hinterher das ich höre. Es ist mein eigenes.
fredrik blauer himmel - 21.11.02 at 14:07:18
So, ihr Loopster. Ihr könnt jetzt endlich mal was sinnvolles tun meinem alten Kumpel Rudi dabei helfen, der beste Die Ärzte Plattenverkäufer der Welt zu werden. Gleichzeitig tretet ihr damit allen MediaMarkt Klonen in den Hintern.
Einfach unter Laden "25 music" eingeben, unter Stadt "Hannover" und dann auf Rudis Seite eure Daten und - ganz lässig - einen kleinen Kommentar einfügen.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 21.11.02 at 11:52:53
Nach siebenmonatiger Untersuchungshaft am 12. 4. 1952 Verurteilung durch ein sowjetisches Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit in der Sowjetunion: er habe angeblich Spionage betrieben und den Sturz der DDR-Regierung bewirken wollen. Arbeitslager in Workuta.
(Horst Bienek)
Kurzfilme
"Atomic Man". (8 mm. s/w. 10 min.). Köln, 1968.
"Tot". (8 mm. Color. 10 min.). Köln, 1968.
"Portrait". (8 mm. Color. 10 min.). Köln, 1968.
(Rolf Dieter Brinkmann)
GüTeE - 20.11.02 at 23:05:38
er will mich überzeugen, ATTAC beizutreten.
da merkt man dann doch den altersunterschied.
dann redet er über liebesbriefe.
das macht es endgültig klar.
apstrakt bochum - 20.11.02 at 21:00:59
The Eiseis Quotes
"Ich habs schonmal gesagt und tu's gern wieder: Ich scheiß auf meine 15 Minuten."
*
Eiseisbaby München, Bayern - 20.11.02 at 12:08:06
Mensch Aristide, was ist los? Übrigens?
Danke Deadly, freut mich. Unser Dreibuchstabenfräulein war nicht so begeistert.
HalfManHalfBiscuit - 20.11.02 at 08:14:11
'Sie hatte definitiv eine dicke Kiste', sagt Marc und er reißt ein Streichholz an. 'Das ist nicht wahr,' wende ich ein. Marc schnippt das brennende Streichholz achtlos auf meinen Teppich: 'doch, für meinen Geschmack hatte sie eine dicke Kiste. Egal ob ich in der Stadt bin oder in deinem dämlichen suburb, ich erkenne sowas.' Königstein als suburb zu bezeichnen ist natürlich eine ziemliche Frechheit, Marc wird gern unangenehm, seit er bei der Deloitte raus ist, ich stehe auf. Dienstag, es muß ja Dienstag sein, weil wir uns jeden Dienstag in der Taunus Therme treffen und gerade 'Coupling' gesehen haben. Meine Lieblingssendung übrigens.
Die Straße draußen ist leer, ich frage mich, wo alle geblieben sind. Dabei sollen doch in dieser Nacht die Sternschnuppen der Leoniden über den Nachthimmel kommen. Die Zeitungen schreiben, daß es zum letzten Mal in diesem eben angebrochenen Jahrhundert sein wird. 'Eis tän polin' fällt mir ein, der Schlachtruf der Janitscharen, der polnische Korridor, die Berliner Mauer, Mata Hari, Brest - Litowsk und Hiroshima Mon Amour, Verschwörung in Stockholm, Palme, Popper, Potemkin, Pasolini, Peron, Pollock, Pol Pot, Phnom Penh, Mekong, Vietkong, Dien Bien Phu, die Guomindang, der Tien Anmen, der Wüstensturm, die Irak - Krise, Mandela, Malvinas, Mladic, das Winterpalais, Herbst in Peking, Deutscher Herbst, Gefährlicher Sommer, Prager Frühling, Lidice, Beirut, Sinai, Sudeten, Suez, Marcos, Imelda, Zelda, MTV, CNN, NTV...
P. Aristide - 19.11.02 at 23:52:01
Dann lernte sie ihren Freund kennen, und ich hörte einmal das Bett quietschen.
(Über meine große Schwester
zum Thema 'gelungene Sätze'.)
GüTeE - 19.11.02 at 23:22:28
la femme d'argent... angenehme melancholie macht sich breit... sexy boy... erinnerungen an größenWAHNSINNIGE MOMENTE... all i need... eben... melancholiewachstum... kelly watch the stars... langweilig wie immer... talisman... man kann sich nur wiederholen... hausse am markt der sentimentsedimente... remember... ein bißchen zu kitschig, der kopf wird wieder klarer... you make it easy... zu sentimental, schnell weiter... ce matin la... nochmal weiterzappen... new star in the sky... schön... le voyage de penelope... einfach nur göttlich... fin... schnell was ganz anderes raussuchen... zurück ins jetzt... oder ins vorvorgestern... i want to take you higher... das klingt doch auch ziemlich gut... woah...
apstrakt bochum - 19.11.02 at 22:59:05
tapferer kleiner kaktus
P. Aristide - 19.11.02 at 22:38:06
mein über-ich liest immer penibelst korrektur, bevor ein text an den loop gesendet wird... völlig krank... laß es doch einfach sein...
apstrakt bochum - 19.11.02 at 21:40:49
Hehee, das ging ja voll auf die Zwölf.
Bingo.
Da bin ich aber wem auf's Schwänzchen getappt.
Trotzdem, man muss sich auch mal freuen dürfen.
Über einen gelungenen Satz.
Sollte dieser im Stehgreif entstanden sein -
Um so besser.
Bedaure natürlich
Mich amüsiert zu haben.
Ehrlich.
Martin Wingerter Jedenpfalz - 19.11.02 at 20:28:53
LOOP u.a. offene InternetTXTprojekte: am besten geeignet für SCHNELLtexte - wie SCHNAPPschüße - wer das nicht mag, sollte lieber seinen Arsch in einen traditionellen Buchladen bewegen... oder soll Mario eine automatische Rechtschreib- und Grammatikkorrektur programmieren, die nebenbei auch noch Stilverbesserungsvorschläge macht?
apstrakt bochum - 19.11.02 at 19:52:15
....auf dem mein Bruder und ich so tun, als ob sie etwas ins Feuer werfen....
Wer einen solchen Satz schreiben kann, der braucht keinen Durs Grünbein.
Martin Wingerter Nebelpfalz - 19.11.02 at 17:42:39
@ Sasa: Aber ich schreibe hier demnächst auch wieder. H. meint, ich müsste unbedingt das Krankenhaus Sicklingen zuendebringen. Stimmt ja, über 1 Jahr Sendepause, letzter Eintrag am 14.11.01. Da werde ich mich mal auf den Hosenboden setzen müssen
Lana Hoff , Sicklingen - 19.11.02 at 13:44:24
vor einem Monat im SZ Magazin
ein Bericht über ein Mittel
das mit Öl verseuchtes Wasser
in Trinkwasser umwandelt.
Jetzt, Ölkatastrophe.
Und ?
Niemand erinnert sich.
Die üblichen Fotos.
Das übliche Bla Bla.
Alle werden hinters Licht
geführt. Aber wenigstens geht
das schon seit Jahrhunderten so.
Ich trinke nicht auf das Ende von Werbung, Zins und Politik.
Aber ich trinke auf den Anfang der Menschlichkeit.
Solange in einem Land Häuser für Autos gebaut werden
und in einem anderen ( oder im selben ) Land Menschen
um Ihr Überleben kämpfen folgt die Mehrheit dem Irrsinn
und man kann sich fragen wer und vor allem wie, oder besser
noch wie lange noch regiert ?
fredrik wozu literatur wenn man reden kann ? - 19.11.02 at 13:37:02
IST ES WIEDER
dass Tod
herzhoch steinwärts
in Lücken Bilder schneidet
mit klammem Gefinger
bitterlang
und Blicke fragen lässt
im Einerlei
wie zeitgemäß und starr
feuchtkalt im dunklen
Draußen
Unverstand
zak - 19.11.02 at 13:10:18
Sturm
In der BILD-Zeitung beruhigen Sie die Menschen übers Biowetter. Stets kann man dort lesen, dass der Einfluss des jeweiligen Hoch- oder Tiefdruckgebietes belastend sei und man sich schonen solle, vor allem wenn man herzkreislaufkrank sei. Das beruhigt die Menschen, denn dann haben sie eine Erklärung für ihr Schlappsein.
Radle unter mäandernden Wolkendecken in den Morgen. Im Coffeeshop macht mir eine blonde junge Dame einen schönen starken Kakao. Auf ihrem Namensschild steht "Selima". Ich bin der einzige Kunde. Es läuft Portishead. Ich setze mich auf einen Barhocker und starre raus. Werde ganz langsam wach. Drehe den Kopf nach links und dann nach rechts. Leise knackst es.
Jochen Berlin - 19.11.02 at 10:00:51
Das Klorohr geht nach außen, durchsticht dabei freudig die Badezimmerwand ins Freie, macht einen Schwenk nach links, und würde gerne an der Mauer entlang in einem nur wenige Grade von der Waagerechten abweichenden Winkel hinunter führen und sich mit dem Hauptrohr verbinden, wenn das poröse Plastik nicht gleich an der erstbesten Muffe durchgebrochen wäre.
In dem Bruch hat sich ein Kaktus angesiedelt, noch klein zwar, aber sehr grün. Mit einem unbändigen Willen zum Überleben hängen seine dreiteiligen Stachelarme herab und lächeln. Wir sind keine Klorohrspezialisten (vielleicht sollten wir uns bald einen Bildungsurlaub zu diesem Thema gönnen), aber wir können uns bildhaft vorstellen, woher der Kaktus seine Nahrung bezieht. Wie er in diese windige Höhe gekommen ist, bleibt wohl für immer Spekulation. Tatsache ist, dass er es ist, der wenigstens die Kackhäufchen davon abhält, hinunter in den Hinterhof und auf des Nachbarn Kopf zu fallen, sondern ihnen durch sein in all den Jahren angesammeltes Humuskissen hilft, über die Lücke zu springen und sich dem geselligen Weiterfallen im Hauprohr anzuschließen.
Das Flüssige aber will fließen, weil es die Schwerkraft mag, und tut es auch. Und zwar auf dem kürzesten Weg direkt nach unten. Bei jedem Spülgang.
The Crab - 19.11.02 at 08:29:07
Die Aufgabe war ja, bilden Sie einen Satz mit Maharishi Mahesh Yogi und Chris Howland.
Nicht schlecht, GüTeE.
The Crab - 19.11.02 at 07:25:01
Meine große Schwester hat den Maharishi Mahesh Yogi einmal live erlebt, und mein ältester Bruder brachte ein Autogramm von Chris Howland mit nach Hause.
.
Beim Osterfeuer war ich nie, sah nur die Flamme von fern in der Nacht und beobachtete vorher das bedrohliche Anwachsen des Haufens mit alten Brettern, Gummireifen, trockenen Zweigen und Lumpen etc.
Es gibt ein Kartoffelfeuer-Foto, auf dem mein Bruder und ich so tun, als ob sie etwas ins Feuer werfen. Kartoffelernte beendet!
Die Reihen wurden aufgepflügt. Wir sammelten die Knollen in Drahtkörbe und schütteten den Inhalt in Säcke, die eingesammelt wurden mit Trecker/Pferd und Wagen. Die Sortiermaschine: faule Karoffeln per Hand aussortieren, Schüttelrost.
.
Ich habe nichts gegen End-, Kreuz- und Binnenreime, glaube aber nicht, dass sie die wichtigsten Elemente im zeitgenössischen Gedicht sind.
Der späte, über 40jährige Krolow schreibt keine 'Reime' mehr (er hat alles durch probiert, er konnte alles!)
Bei Bachmann und Celan reimt sich längst nicht alles (und warum auch? die Metrik, der Rhythmus und die dichte Eindrücklichkeit der Bilder können wichtiger werden)
Oder Thomas Kling:
stirnziegel
gefangener, bebnmachender
wels der sich zäh gegn die
wände wirft; bebnmachend
im schädelbassin. eines stirn-
ziegels fragment. verbrannt.
dann wieder bo-, botanischer
der kopf, gartn! unvertafelter
allererster paduakopf über
dessn mauer, gedächtnisrampe,
ein oleanderzweig (sagn wir) fällt.
lammpart und pogromnächte,
schlecht restauriert; ein schlagender
bebender wels nur, ein-flackender-
durchs-zimmer
aus 'nacht. sicht. gerät.' Suhrkamp
Oder Durs Grünbein mit seinen langen Gedichtsätzen:
WÄRMEPLASTIK NACH BEUYS
Erst als der geile Fliegenschwarm
aufstob in äußerster Panik
um seine Beute tanzte wie
eine Wolke von Elektronen mit
hohem Spin, sah man die beiden
Jungvögel nackt.
(... usw.)
aus 'Grauzone morgens' edition suhrkamp
GüTeE - 19.11.02 at 00:41:07
Was ich mal werden moechte (1):
Revolutions-Mediator
Ami de Goethe Montreal - 18.11.02 at 23:26:36
TANZPALAST unter Tage, Folge 14... Vorher, Chardonnay, drüben erblicke ich kurz A, sie grüßt freundlich, ungewöhnlich angesichts der unhöflichen Zickenhaftigkeit der letzten Zeit, warum hasse ich sie eigentlich, sie hat mir doch nichts getan, ach ja, eben... 0:30h, Smirnoff Ice, tanzen, B erzählt mir, daß sie nur ganz knapp summa cum laude verfehlt hat... 1:00h, Smirnoff Ice, tanzen, B ist schon wieder weg, ihr ist das alles zu doof hier, wie immer... 1:30h, Smirnoff Ice, tanzen, C bemerkt, daß sich der individuelle Weg von der Moderne zur Postmoderne durch ein Nein zur Neurose kraft eines Ja zur Psychose vollziehe, sklarja... 2:30h, Smirnoff Ice, tanzen, Resident Hi-Spin und der Tonbaron Akira Khan legen schon die ganze Zeit back to back auf, anfangs sogar erstaunlich gut, geradezu großartig, göttlich, doch die Inspiration ist nun futsch, das Pulver verschossen, langsam geht das Set den Bach hinab... 3:00h, Smirnoff Ice, tanzen, D verteilt Flyer für RAKETENFLUTEN, und das LUMEN wird zum Glück doch nicht wiedereröffnet, das wollte nämlich ein PRATER-Gänger machen, und das geht gar nicht, isjawohlklarja... 3:30h, Smirnoff Ice, tanzen, der Hubwisser E demonstriert Betrunkenheit, stolpert auf der Tanzfläche rum, mein Arbeitskollege F demonstriert Betrunkenheit, lästert über alle nicht anwesenden Kollegen... 4:00h, Smirnoff Ice, die Musik jetzt soooo scheiße, daß es sich ausgetanzt hat... Diesmal kein Nachher...
apstrakt bochum - 18.11.02 at 22:59:47
Sehnsucht reißt, aus den Teilen,
reißt mich mit. Wir wollen wandern,
stutzen, hungrig, und verwandeln
nicht uns, wie wir so tun, nur Teile
vom anderen, nein nein von jedem,
denn wir sind kleine Räuber und
reden. Und hat nicht alles, aber auch
wirklich alles unsere Sprache, dann
hat gar nichts Sprache. Dann wanderts,
in Teilen, im hohen Bogen, zur Sehnsucht.
mb rz - 18.11.02 at 22:22:15
Goldmund,
wg. dieses Photos: Vollbärte sollten hier bitte unbedingt biblischen Figuren aus Disney - Verfilmungen, Charlton Heston und Weihnachtsmännern vorbehalten bleiben. Prabhupadas oder Oshos empfinde ich mehr als ärgerliche Folklore. Jedenfalls trinke ich lieber in der gleichnamigen Bar in Stgt direkt aus der kobaltblauen Flasche, als mit chantenden Ausländer - Idioten in seinem Ashram in Pune herumzuhängen. Es ist in Wirklichkeit ja das natürlichste Recht der Menschen dort im Maharashtra, ungewaschen und in ärmlicher Kleidung herumzubetteln. Ich glaube, daß es sie verunsichert, wenn wir in ihrem Revier wildern.
Wir beginnen zu verstehen: die 'großen Fragen' sind ohne Bedeutung, die 60ger lang vorbei, fahren heute nur noch Handwerker oder Jugendclubs den VW - Bulli. Also eben doch lieber Bodensee Klinik, ein schlecht bezahlter Hip - Job bei Viva oder die Aussicht auf den fetten Bonus - irgendwann später einmal.
Und wissen Sie was? Ich finde das toll und zwar sowas von.
P. Aristide zurück im Taunus - 18.11.02 at 21:48:32
Sorry. Nicht alles was Lager und Oswald schreiben, stimmt. Das nun wirklich nicht.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 18.11.02 at 18:54:37
hawk - 18.11.02 at 18:45:33
Inzwischen bin ich der festen Überzeugung, dass hier noch genau 6 Leute schreiben.
Sasa - 18.11.02 at 18:42:37
Nachmittags, im Deutschlandfunk:
Christian Kracht will "Thai-Indie" nach Deutschland bringen.
Hilfsmittel ist die Gruppe Smallroom.
RockdenLiterat in Köln - 18.11.02 at 17:43:12
Never there
You're never there
You're never, ever, ever, ever there
Hey
A golden bird that flies away
Lotos - cake für mich - 18.11.02 at 17:12:56
@HAWK: 1000 Dank. Nehme den Deckel mit den Bommeln dran. Werfe ihn in die Luft. Jippieh! Erleichterte Grüße, A.
Anna Luz , noch Exhauptstadt - 18.11.02 at 16:26:22
Was Lager schreibt stimmt.
Was Oswald schreibt auch.
Schwierig.
Jochen Berlin - 18.11.02 at 15:42:02
November
Im Tal rauscht Wasser nach dem Regen,
Und drei Paar Schuhe stapfen durch den Matsch im Wald.
Die Blätter liegen braun und schwarz am Boden,
Von Bäumen, die nun durchsichtig und kahl
Äste und Zweige strecken in den Himmel.
Ja, schwarz ist der November!
Der weiße Winter deckt das alles zu,
Begräbt, was modert in der Erde,
malt Blumenträume an die Fenster,
vertreibt Gespenster.
GüTeE - 18.11.02 at 01:04:42
Flach muss er sein, mein Sportwagen. Ey, voll flach, verstehst du, was ich meine. Ich möchte nahe an den Kinnladen sein, die sich im Boden festkrallen, wenn ein Fahrradfahrer neben mir an der Ampel zu mir ins Fenster reinglotzt, diesen neidischen Blick muss ich sehen. Er hört das Grollen meiner Vierauspuffanlage, könnten vier Rocker sein auf ihren Maschinen. Dabei bin nur ich es, in meinem Traum auf vier Rädern. Neben mir die Uschi, was ne geile Maus, eh, bei der kannste nur dran denken, deinen Sechzehner mal wieder in die Mutter zu krallen. Lass also den Drehzahlmesser mal hüpfen, eine Hand locker am Lenker, die andere Hand an der Uschi, da seh ich doch im Rückspiegel so ne aufgebeulte Sternkiste aus Stuttgart. So ein fettes Flagschiff mit diesen lächerlichen AMG-Aufpeppern hinten drauf, ne. Voll kacke, so ne Firmensau, aber dick die Geldschleuder durch die Gassen jodeln. Ich kneif also der Uschi in die, spiele dabei am Gas, Muskeln am Bein und zieh die Handbremse. Der Rohkoststrampler auf seinem Aluhobel nebenan sucht die sichere Gehwegrampe auf, ich lass die Schlappen qualmen und prügel volle Kanone beim Umspringen der Slow-motion-Disko-Gestänge-Lampen hier an der Kreuzung los. Die Gäule unter der Haube brüllen nur, die Schluffen graben sich in die Straße, ne, ey, voll das Rennen. Der Sternkutscher hinter mir. Ey, was soll das, hat die Automatikschwuchtel da hinter mir aber fix reagiert. Ich schalte, Zweiter, Dritter, Vierter, immer direkt kurz vor der Explosion im roten Bereich, die Uschi kreischt schon, Fünfter, Sechster. Boah, mit fast Zwohundert auf der Stadtautobahn. Von dem Depp im Anzug sieht man hinten noch die Lichter, mehr nicht mehr. Ob die auf dem Fotolappen drauf sind, den sie mir schicken werden. Hat so geblitzt. Die Uschi kichert. Doch ich hab gewonnen. Einmal im Leben wollt ich das. Voll Granate.
Shoot - ölverschmiert - 17.11.02 at 20:58:16
Dass Anton, dass....
bei aller Bestürzung, es ist doch Sonntag.
Martin Wingerter Pfalz - 17.11.02 at 09:15:31
DER MEISTER spricht: "Bestürzt müssen wir Wissenden erkennen, das immer weniger Menschen in der Lage sind, eine Wortfolge oder einen Text in ihren
mannigfaltigen Äusserungen zu verstehen. Diese werden Vereinsamung erleben.
Und so bete ICH zu Gott, dass selbst jene im Zeichen der Großmut sich finden mögen."
anton ngz - 17.11.02 at 04:06:12
Sehr geehrter Herr Kollege Schirmbrüter,
wie vereinbart, übersende ich Ihnen heute den von Ihnen angeforderten Psychischen Befund, sowie die Psychodynamik Ihres Patienten Hapag
L. N i e r g l , die ich im Rahmen einer Psychodiagnostik wegen akuter auto- und sozioaggressiver Gefährdung (präsuicidales Syndrom im Zusammenhang mit Amoktendenzen) auf dem Hintergrund früher Objektstörungen erstellt habe.
Psychischer Befund: Der Patient ist mittelgroß, ca. 175 cm, mit leicht untersetzter Athletik und auffällig schwacher Körperspannung. Brillenträger. Seine Kleidung trägt die Attitude schulmeisterlich provozierender Nachlässigkeit. Herr N. wirkt kühl und wachsam in seiner Kontaktaufnahme zum Behandler und neigt im Gespräch dazu, emotional hochbesetzte Konflikte zu rationalisieren. (Aggressionshemmung/Trennungskomplex)
Psychodynamik: Vorab wäre zu vermerken, dass der Patient auffällig oral und anal gehemmt erscheint. Im Zusammenhang der oralen Entwicklung ist von Bedeutung, dass der Säugling "Flaschenkind" war. Hinzuweisen ist hier auf die Hypothese von W.H Morgan, der in seiner breitangelegten klinischen Studie, "Bottle kids and Sexual Derangements", über Flaschenkinder auf Abstoßungstenden bei bestimmten Latexemulsionen in den 60iger Jahren hinweist.( Morgan 1968) Diese primär traumatische Frustration steht im ursächlichen Zusammenhang früher oraler Fixierung. (Struktureller Mangel, Suchtstruktur)
Offensichtlich herrschte bereits im Elternhaus eine anal-hortente Verhemmung, sodass selbst das Fäkalische zum tabuisierten Fetisch erhoben wurde. (Sakrotanismus) Dieses emotionale Klima verhinderte in sämtlichen nachfolgenden Entwicklungsschritten jegliche altersgerechte Modulation sozialer Interaktion, was sich im Symptom manifester Kontaktschwierigkeiten zeigt. (Sexuelle Hemmung) Die Eltern trennen sich (3 J.), was die sekundäre Triangulierung verunmöglichte. (Triangulizygie) Bei mangelnder männlicher Initiation kompensiert, bzw. wehrt der Patient konstitutionell bedingte Effaminationsneigungen ab, was sich im Symptom pseudo-chauvinistischer Aggressionshemmung, sowie im massiven Alkoholabusus äussert.
Der zentrale Konflikt, in tiefe orale Versagung gebettet, wird, bei einem zutiefst erschütterten Urvertrauen im Verein mit einem hochaufgeladenen Trennungskomplex, im Modus narzißtisch-depressiver Abwehr verarbeitet. Dies drückt sich letzthinniglich im Symptom nörglerischer Kritisiersucht aus, was wiederum die Neurose nährt. Die vorwiegend gewählten Abwehrformen sind Verdrängung, Somatisierung des Konflikts (Psureasis), Rationalisierung und depressiver Rückzug.
Mit freundlichen Grüßen
Sigmund Fassnicht
anton ngz - 17.11.02 at 03:08:53