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loop Archiv #113 (22.12.-31.12.2001)

loop Archiv #112, loop Archiv #114


winter of loop

[ P!C #4 ]

 




i've been
to st. anton
and i didn't
wear anything
by
THE NORTH FACE


hmhb * - 31.12.01 at 20:45:51




Was? Sylvester?


Tajo Numubiku * - 31.12.01 at 20:24:48




wenn doch nur etwas mehr poesie getrieben würde.

auch thx an mb, special greetings (in alphabetical order) to

AnnaluzBettyfordCorvusEiseisbabyLotosoff.SasaTriticea

and
last but not least

MARiO

http://www.schicklerart.com/euro/rodport/rod_1/gifs/25diver.jpg

Vorhang. Applaus.


monsun_rave boomtown/sahara - 31.12.01 at 17:52:22




Amores Perros.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 31.12.01 at 17:21:49




Klaudia und Patrick. Und 600 000 Thais.
Noch einmal:
Bestes fuer 2002.

Das Bier wird warm.

22 Grad Celsius.



TomTom 21.17 - 31.12.01 at 15:19:45




Der Schnee ist ein Element geworden, in dem wir mit aller Anstrengung schwimmen, um nicht zu ertrinken, das wir athmen, das uns zu verbrennen droht. In der furchtbarsten Bewegung wird die Natur starr und eisig. Wir selbst sind nur Theile der allgemeinen Kälte und Starrheit. Man begreift, wie das Eis eine Welt begraben hält, wie man aufhört zu leben ohne zu sterben, ohne zu verwesen. Ungeheure Elephanten, riesige Mammuths liegen darin unversehrt aufgespeichert für die Suppentöpfe fleißiger Gelehrter. Man erinnert sich an vorweltliche Diners und lacht. Man wird überhaupt lachlustig. Kitzeln reizt ja zum Lachen und die Kälte kitzelt furchtbar, ununterbrochen, grausam. Scheintodte in der Nase gekitzelt nießen und werden dann lebendig. Alles friert. Die Gedanken hängen wie Eiszapfen am Gehirn, die Seele bekömmt eine Eisdecke, das Blut fällt wie Quecksilber. Man denkt nicht mehr seine Gedanken, man fühlt nicht mehr wie Menschen fühlen, Moral und Christenthum hängen uns wie erstarrter Nebel in den Haaren, das Elementarische an uns wird gewaltsam herausgekehrt. Wie zornig werden wir, wenn uns ein Nagel nicht in die Wand will, wir zerschmettern ihm wohl mit einem Streich das metallene Haupt, wir werfen einen engen Stiefel in die Ecke und überhäufen ihn mit den merkwürdigsten Schimpfworten. Hier ist es ein Kampf um das Dasein, aber man kämpft ihn wie ein Element geduldig, stumm, resignirt, beinahe gleichgültig. Jenes Leben, das wir so sehr lieben, ist erstarrt, wir sind ein Stein, ein Stück Eis, eine erstarrte Luftblase mehr in dem Kampf der Elemente.



Leopold von Sacher-Masoch * - 31.12.01 at 15:04:06




Studiobeleuchtung sieht immer mies aus, wenn der Raum hinter der Scheibe leer ist. Man denkt an fünf Uhr morgens, der letzte verschwindet und man selbst ist zu müde um zu gehen. Meine Mütze hängt dem Racheengel schräg am Ohr. Steht ihm das? Smalltalk und Lügen sind nur atemlos interessant, nur in grösster Eile, von A nach B hetzend. Wir werden sehen. Gute Wünsche für 2002.


Han - 31.12.01 at 14:49:40




Die Wohnung ist nicht besonders sauber und überall liegen meine Haare herum. Ein bisschen besorgniserregend ist das schon. Meine Schwester meinte, das liegt am Winter, so eine Art Fellwechsel, aber ich kann mich erinnern, dass mir schon im Sommer die Haare ausgegangen sind. Ich habe gelesen, dass 80 Haare am Tag normal sind, das kommt mir aber ziemlich viel vor. Natürlich zähle ich sie nicht.

Es sind nur noch ein paar Stunden bis zum neuen Jahr. Wie jedes Mal scheinen auch diesmal die Stunden gummiartig verlängert und Mitternacht wie eine große Schwelle. Wer sie nicht überschreitet, bleibt draußen. Fragt sich, wo dann genau draußen ist. Ist jemand schon mal im alten Jahr kleben geblieben? Der Jahreswechsel ist ja bloß ein zähltechnisches Ereignis, viel wichtiger sind Tag-und-Nachtgleiche oder Sonnwend, man fühlt, wie das Jahr verstreicht.

Gestern war Vollmond mit Mondfinsternis und ich konnte nicht schlafen. Zum wiederholten Mal gab es Der Liebhaber. In meiner Erinnerung sind die erotischen Szenen viel länger und viel erotischer und ich bin etwas enttäuscht. Ich versuche sogar herauszufinden, ob der chinesische Liebhaber arschgedoubelt ist, so wenig reizt mich die Affäre der beiden.

Ich denke an Hong Kong und an W, die ich in wenigen Tagen wiedersehe. Wir werden die ganze Zeit zusammen sein. Sechs Tage und wenn wir wollen auch sechs Nächte. Diesmal wird es anders sein. Ich werde nicht zu scheu sein, sie unentwegt anzusehen. Es ist als würde ich nach Hause fahren. In einem Antiquariat habe ich ein Gemälde entdeckt. Eine vertraute Bergkette, ein Stückchen Meer mit Dschunken. Es dauert einige Zeit, bis ich erkenne, dass es Hong Kong Island sein muss, dunkelgrün, mit dem leuchtenden Hafen davor. Die wenigen Häuser sind klein, vielleicht höchstens acht Stockwerke. Ich nehme an, es zeigt Hong Kong in den 50er Jahren, bevor sie anfingen die Wolkenkratzer zu bauen.

Weder W noch ich waren damals auf der Welt. Vielleicht waren wir woanders. Irgendwann vor Jahren bekam ich von meinem besten Freund eine alte französische Glaslampe. Aus den 20er Jahren, Paris, du weisst schon. Ich erschrecke, als ich den Holzkasten öffne: Die Lampe kenne ich genau! Das ist meine Lampe! Die Lampe, auf die ich Nacht für Nacht gestarrt hatte, wann war das? Schlaflose Nächte. Ich kenne jedes Detail ihres reichhaltigen Musters, die kunstfertige Glasherstellung, die Form und Farbe des Fußes, die Art, wie der pilzförmige Glasschirm auf einem zarten Metallgestell aufliegt. Wann war das? Nicht in diesem Leben jedenfalls.

Dieses Leben ist ein gutes, glaube ich. Obwohl ich mir noch andere Versionen vorstellen kann, ganz andere Zivilisationen, fühle ich mich doch meistens zu diesem dazugehörig. Manchmal bin ich ungeduldig und wünschte, 100 Jahre im Zeitraffer erleben zu können, ohne mich mit den Feinheiten beschäftigen zu müssen. Aber es geht wohl darum, einen Körper zu besitzen.

In der Zeit zu sitzen. Nicht weg zu können. Warten. Auf Ereignisse warten und sie erleben. Manchmal freue ich mich auf mein nächstes Leben. Ich glaube, ich möchte wieder schwarze Haare haben. Gestern habe ich mich mit Doppelspiegeln ausgiebig betrachtet, nackt, von der Seite, von hinten. Wie man das eben so macht am Ende des Jahres. Ich fand mich nicht so richtig schön. Die Schultern zu breit, der Po zu klein. Ist es einfacher, einen perfekten Körper zu haben, der von allen bewundert wird?

Die Erinnerung an meine Lampe deckt sich mit Träumen, die sich wiederholen. Ich sehe ein großes Bett aus dunklem Holz, mit Baldachin und zarten Gazevorhängen, das rote Licht meiner Lampe vermag nicht, den ganzen Raum zu erleuchten. Es ist wohl eine Art Separee mit Holzwänden, man hört Geräusche aus den umliegenden Fluren und Zimmern, ich nehme an, es ist ein pariser Freudenhaus und ich bin eine begehrte Hure. Ich habe Spaß am Sex, erwecke Leidenschaft, viele meiner Kunden lieben mich wirklich und machen mir bedeutsame Geschenke. Bin ich glücklich? Es ist, als sei ich beim Ausüben meiner Tätigkeit oft abwesend, mein Blick verfängt sich im Muster der Lampe und meine Gedanken gehen auf Reisen. Wohin, weiß ich nicht.


the crab zeitreisend * - 31.12.01 at 14:15:07




Die Nachrichten werden mir fehlen.


Cable Network News * - 31.12.01 at 13:29:53




Was wäre ein neues Jahr, ohne neue Screenbilder
?

Ein neues Jahr


fredrik im alten jahr - 31.12.01 at 13:18:12




@mb: danke für die Wünsche, danke für die Nachrichten. Ebenso ein besseres neues Jahr. Und vor allem ein (ganz ohne Zynismus) poetisches. Herzliche Grüße.


Anna Luz Exhauptstadt - 31.12.01 at 12:58:03




NACHRICHTEN NEUEREN YORKS


Auch am letzten Tag des Jahres 2001 hat die Bombardierung Afghanistans kein Ende genommen. Durch das Radio kam gestern die Meldung, bei einem Raketen-Angriff auf ein Dorf wurden 15 Frauen und Kinder getötet. Man mag den us-amerikanischen und britischen Militärschlägen gegen die Taliban gegenüberstehen wie auch immer - ich beharre auf meinem Standpunkt eines Einzelnen, einer europäischen Einmannpartei, dass Krieg niemals eine Lösung ist; dass Gewalt nur im Ausnahmefall mit Gewalt beantwortet werden darf (nämlich dann, wenn ein Stärkerer einen Schwächeren attackiert).
Meine poetische Protest-Aktion NACHRICHTEN NEUEREN YORKS geht auf die Idee zu einem Gedicht mit Titel "Hölderlin in Hollywood" zurück. Bei Recherchen im Internet fand ich mit der Suchmaschine google.de unter dem Stichwort "hollywood" die homepage von hollywoodreporter.com, ein e-zine, das u. a. detaillierte Nachrichten aus der Medienbranche in Schlagzeilenform versammelt. Lässt man die Schlagzeilen von googles Übersetzungsprogramm bearbeiten, werden die NEWS OF NEW YORK (warum?) zu NACHRICHTEN NEUEREN YORKS und es entsteht ein Schlagzeilen-Vers wie:

Sie ist nicht, wie heiß, aber "heute" OKAY

Im Laufe der vergangenen Wochen sind an die zwanzig Abteilungen NNY entstanden. So lange die Angriffe auf Afghanistan fortgesetzt werden, will ich auch die NACHRICHTEN NEUEREN YORKS nicht beenden. Für mich persönlich halten Sie ein Portal ein Stückweit offen, das ich nicht geschlossen sehen möchte.
Freilich: dieser oder jener wird es als zynisch empfinden, mit so vielen Terror-Opfern in den USA, in Israel, Palästina, Indien und Afghanistan "Poesie zu treiben". Es liegt dies nicht in meiner Absicht.

Danke für die Mails zu den NNY an monsun und die anderen.
Alles Loopstern und allen loop-Lesern einen schönen Übergang und ein gutes, besseres 2002.


mb rz - 31.12.01 at 12:49:11




http://213.155.72.24/users/aus-satz/scheine.jpg


Shoot 2001.99855615 - 31.12.01 at 09:15:39




Lieber Jens,
ich sitze gerade in einem Laden, von Thais bevoelkert. Sie sind alle miteinander online vernetzt. So etwas gibt es ja auch in Deutschland. Sie spielen Ballergames. Wie nenn man so etwas? Nicht 'zocken', nein, ich hbe das Wort vergessen. Aber ich bin ja auch schon 25. Es ist ganz laut hier, aber sehr billig. Schaue ich aus den grossen Fenstern, sehe ich ein Cineplex.
George ist zu Hause. Ihm waere es hier wesentlich zu laut. Und er wirkt komisch auf Thais. Wenn ich mit ihm Strassen entlanglaufe, starren sie ihm alle ins Gesicht. Und sie weichen sogar vor ihm zurueck.
Gruesse.


TomTom unanswer - 31.12.01 at 07:56:07




Sexy TAR,
ich muss ein wenig ueberlegen. Zum einen, weil ich Dich ja nur einen Abend lang im Leben gesehen habe, zum andern, weil ich ganz viel zu Deiner Mail zu sagen haette, aber vieles bewegt sich dabei in diesen gender-Bereichen, die alle ja sehr langweilig, vor allem aber ueberholt sind. Ueberdies ist vieles auch zweideutig zu verstehen. Aber nun denn.
Douglas Coupland ist ja recht schoen anzusehen; er hat diesen gewissen post-nerdiness look, also erd goes old and lacks modern traits. Huh. Douglas Coupland sieht auch Bret Easton Ellis aehnlich, er koennte geradezu ein juengerer Bruder sein. Vielleicht kommt das aber auch nur von diesem Foto, denn da traegt Douglas Coupland solch eine wunderschoene duenne 80s-Krawatte, wie sie wieder in zu sein scheinen. Ich kenne mich mit Krawatten ueberhaupt nicht aus. (Heute trage ich ein furchtbares T-Shirt, tiefstblau und eng und mit einem cheek-in-tongue Reissverschluss auf der rechten Schulter. Von der Hose ganz zu schweigen. Militaergruen im Cambodge-Stil.) Ich besitze ja bloss einen Anzug, der mehrere Jahre alt ist und auch gar nicht mehr der Mode entspricht. Obwohl der Designer aus Italien stammt und eigentlich Mode schneidert, die immer gut aussieht, auch Jahre spaeter noch. Ich verfange mich gerade. Einen Schritt zurueck.
TAR, wirklich, das mit der Dynamik der Erscheinung ist etwas grundsaetzlich Homosexuelles - es ist geradezu eine Definition dessen. Es ist natuerlich auch eine "Spiegelung" der Popkultur, ja! ha! aber Popkultur ist auch als etwas zu sehen, dessen Quelle im being queer anzusiedeln ist. Sicher mag es Dir als Einbildung erscheine, da ich selbst ja nicht heterosexuell bin, aber selbst wenn ich es waere - meine Meinung wuerde sich dadurch nicht aendern. Du wirst mir aber zustimmen, denn Du selbst sprichst ja von dieser Erfahrung mit den vier Schwulen (was an sich doch schmeichelnder ist fuer Dich, als fuer mich, wenn mir etwas analoges passiert - also Fragen gestellt zu bekommn von Frauen - was ist schmeichelnder? Nein, das Verhalten der Schwulen ist es, denn sie als (noch immer) Maener laufen mehr Gefahr, sich zu entbloessen (im Sinn von 'outen'): es gibt nie Schwule, die Frauen gegenueber aggressiv werden, weil diese sie anzumachen versuchen!)...
Worauf will ich hinaus? Wahrscheinlich darauf:je dynamischer Dein Image, desto schwuler. Bitte ein wenig mehr Mittelklasse, dann klappt das schon mit der Heterosexualitaet. Das ist keine sexuelle Arroganz oder gar sexueller Elitismus. Nie zu tolerant sein, nicht zu freundlich sein zu Homosexuellen. Ein wenig mehr in Stereotypen denken und sich davon leiten lassen. Alles andere ermutigt Maenner wie die vier von Dir erwaehnten.
Ich muss Dich jedoch falsch betrachtet haben, damals in Heidelberg, denn Du erschienst mir als ein natuerlich toleranter Mensch - nun sagst Du, Du musst ich dazu zwingen? Das ist recht strange. Bitte mehr Erklaerendes.
Du hast es noch weit zum naechsten Jahr. Ich nicht mehr. Eine Mail kommt gleich noch. Trotdem, Dir und allen hier:

Bestes fuer 2002.

ps - Kuesschen sind nicht schoen. Kuesschen geben ist bloed. Knutschen, immer knutschen. Nicht mit Dir. :)
Knutschen ist ein Wort, das die Tat sehr schon spiegelt.
Knutschen, das ist dann Waldmeister.


TomTom shark fin - 31.12.01 at 07:51:35




Re: [6] was? [dräg.schau]

ein Gedicht,
warum auch nicht!?

Verse und Reime,
Metren hat's keine:
das macht aber nix,
is' Thorsten-Remix.
Ja, das geht fix
viel schneller auch ohne
Propeller;)


1
was ist nur mit dem krüppel los ? (auch er ein mensch, ein halber) . licht brennt im zimmer, im schlafraum; der staubsauger. niemand öffnet die tür. im handy meldet sich die mail-box. fuß teilamputiert geht er an krücken. der querulanten-tscheche im exil. der (alt)jazzfan und hörer schöner frauenstimmen in alter musik: offen für neues, geschichtsinteressiert. der junggeselle. kommt er nich' hoch oder was is'? rufe ich die polizei? oder an im krankenhaus? fahre gleich nochmal hin.
und wer bezahlt die beerdigung? scheiße, an jesus glaubt der schon lange nicht mehr! zwei achtzehnjährige Mädchen putzen ihm die wohnung und polieren ihm die gläser (es war echt immer eklig!) . serviert rumänischen Rotwein .

2
schabe leicht den frost von der scheibe und setze mich ins auto, fahre . kein licht brennt in der wohnung, es ist noch nicht halb elf : schläft er so früh? hatte er schmerzen? der stirbt mir noch! unkraut vergeht nicht . todeskandidaten leben länger . alter mann, einsam

3
gehe hin, es schneit . er sitzt im licht der stube auf einem stuhl (natürlich spart er: eine birne auf sparflamme) . eine krücke am boden, eine am stuhl gegenüber . sein handy funktioniert nicht . gebrauchsanweisungen kann ich laut Pisa-Studie auch nicht lesen (nehm die händy mit) . die kleine kennt sich aus! . sie ruft an, D2 . rubbl: aha, nee! ah, so einfach ist das (und so logisch: zum computerausschalten mußt du auf start drücken, aha) .

was war passiert? keine ahnung, alles erzählt er nicht! er ist hingefallen, nachmittags vielleicht: eine krücke zerdeppert die scheibe einer kommode und nicht den fernseher (gott sei dank!) er kriecht ins schlafzimmer, glaubt, sich dort hochhangeln zu können: ein fehlglaube

bei den nachbarn hätte ich klingeln sollen! "haben die einen schlüssel?" "nein" "hätte ich die polizei rufen sollen? die hätten die tür aufgebrochen!" er lacht ("... wie im krimi: mit voller wucht gegen die tür!")

scheiße, trotz alledem und alledem!


a.

1999 las ich die ersten 50 Seiten 'Abfall für Alle' in Hamburg, und in diesem Jahr weitere 50 Seiten: demnach müßte es ca. 34 Jahre dauern, bis ich das er.Goetz.liche Werk im Kopf habe;)
'Der Teufel in Frankreich' von Lion Feuchtwanger will ich unbedingt weiterlesen irgendwann.
Langer Spaziergang durch die Stadt (wobei ich immer als Erster 'schlapp' mache) - und nachts endlich mal wieder durchgeschlafen. An die Elbe: Cap San Diego (da haben wir gespielt im Schiffsbauch; und auf dem schaukelnden Schiff aus Dresden: Kitag), das Feuerschiff, die Landungsbrücken, Schaufelraddampfer, Ausrufer, Glühwein, Regenschirm gegen das Schneewehen, die Speicherstadt, Hamburg Dungeon (kennen sie von London), die Katharinen-Kirche (Nossack erwähnt sie?): es steht nur noch der TURM; der Turm sieht irre aus, schwarz-verkohlt. Planten un Bloomen (is' ja platt: Pflanzen & Blumen, hä??)
Je 2 Hosen & Hemden bei h&m, dann das Wichtigste: Thalia ('Geistestempel') Der Junge an der Kasse: "Lesestoff für ein Jahr - oder für die nächste Woche?" "Ja, eher für ein Jahr: bin ein langsamer Leser."
Muß warten: lese in der NZZ (neue Gilgamesch-Übersetzung - das Reclambuch las ich 2x, das Th. Bernhard-Archiv)
Die Weltchronik von 1493 sah ich für 100,- M.: Taschen-V. (Hartmann Schedel / sah das Original mal.) Hörbücher (eine Bekannte ist aktiv auf dem Gebiet: muß Montag ins Studio)
Na gut: HighFidelity FJRaddatz PatrickRoth Gernhardt:LichteGedichte G.Roth: DerPlan? AmericanPsycho JosefWinkler Sándor Márai: Ein Hund mit Charakter - so kehre ich mein Innerstes nach Außen;)


b.

ich bin mit Fury & Lassie aufgewachsen: immer sonntags bei Nachbar-Großbauern

> Und Rin-tin-tin?
Las G., Baujahr 1949 (das Buch habe ich mir mal auf dem Flohmarkt gekauft - aber noch nicht gelesen)

> Flipper?
Schaute mein 1 1/2 Jahre kleinerer Bruder () immer: wir hatten schon unseren Fernseher [Hitchcock: Die Vögel, Mit Schirm, Charme & Melone, Bonanza!) Und er sah auch diese 'Afrika-Serie-wie-hieß-sie-denn:Shiloh-Ranch?'

> Augsburger Puppenkiste?
Beeindruckte mich (leider) nicht so sehr.

> Mecki in der Hör-Zu?
jaaaaa, Mecki in der HörZu! und es gab diese 2 Bilder: auf einem suchte 'man' die Fehler. Bei der Bremer Cousine lag diese Zeitschrift rum. Und meine Cousins (seligen Angedenkens -1) hatten 'Mecki live & in Echt': so'n Gummitiermännchen.
Strolchi: gab's nich' so 'ne Bildgeschichte in der Zeitung (auch 'Hagar' o.ä.)

> Komm, reich mal 'ne Krücke rüber, so von Opa zu Opa.
Ah, DU bist schon OPA: Glückwunsch! Bei mir dauert's (hoffentlich) noch a paar Jährchen. Chancen bestünden, dass die () Enkel jünger sind, als die kommenden Kinder (uijh).

Junge, schmeiß die Krücke weg,
dann liegt sie im Dreck!

> Bonanza, Disco mit Ilja Richter,
Ja, auf jeden Fall! Ich fand aber den BEAT-CLUB besser: mit Uschi Nerke und Manfred SEXauer, Mike Leckebusch hinter den Kulissen. Beeindruckend z.B.: Arthur Brown mit "Fire! - - /--------"
5-10 Jahre später bei Radio Bremen: Anne Rottenberger! Sah sie einmal bei einem von RB organisierten und aufgenommenen Jazz-Konzert in der Oberpostdirektion: wir fuhren hin ab 1975. Charles Mingus sah ich (unglaublich: saß er schon im Rollstuhl?): das notierte ich mir irgendwo, muß also stimmen (Damals war er mir kein Begriff: ich hatte keine Ahnung, wer das ist)

freundlich blitzende, funkelnde, strahlende, sprühende, knallende, besoffene & bekiffte Sylvester,

dear little fellows:

'good morning, blues
how do you do?'

PS: Mecki war ein Igel (es gab auch die berühmte 'Mecki-Frisur';)


c.

bounce

"Wer nicht fragt, bleibt dumm!" Dumme Fragen find' ich gut! Alles und viel mehr müßte hinterfragt werden. Vieles nimmt 'man' (nehme ich) doch so hin, was in den Nachrichten kommt. "Ich weiß NICHTS!", stelle ich in Gesprächen immer wieder fest (zumindest kann ich es MÜNDLICH nicht ausdrücken: die andern sind einfach schneller; sie sind in diesem Rhythmus drin, und ich sitze doof daneben, bin 'fachkompetent' nur auf schmalen Gebieten der Musik und Literatur) Fragen, fragen, nachfragen, sich nicht gleich zufrieden geben : denn eigentlich WEIß niemand! Sogar Sokrates wußte nichts, deshalb hat er die Leute ausgefragt. Das Wissen präsent halten, hervorholen im Gespräch, es wiedererinnern.

Außerdem wurden WIR (unsere Generation) nicht an Computer geflascht (nein, es waren noch richtig große T...). Während meiner Ausbildung in B. füllte der IBM-Computer, die Hollerith-Maschine, ein ganzes Zimmer aus!

In den 80ern werkelte ein 46er Jahrgang an Ataris und Commodores herum, nächtelang vergaß er dabei (bis heute) seine Berufung: das Malen, Aquarellieren und Portraits zeichnen (das Stück für 10,- DM, nur: die meisten fanden sich nicht wieder, nicht ähnlich genug, und hatten kein Verständnis für künstlerische Freiheiten).

Auch der 45er Bruder hatte als halber Filialleiter früh mit Computern zu tun. Technisches Neuland zu betreten wagte ich erst 1998. 1/4 Jahr las ich ausschließlich PC-Bücher aus der Bibliothek und spielte rum, kaufte CD-ROMs etc. Das Musikprogramm wurde wichtig: ich stanzte jede handgeschriebene Note einzeln ein - und hörte die Komposition!!! Klasse, irre (denn wer will schon meine Stücke spielen?)

Dann kam die Modem/Internet-Phase: das 'virtuelle Schreiben' (neue Leute, neue Welten, 'still kommunizieren': eine Befreiung, eine Sucht) assoziations-blaster, ampool/imloop, aus-satz, (literaturcafé, anti-literatur) 'texte im netz' alias K\ammertexte alias 'blatt papier' - eine homepage habe ich nicht.

Soviel zum Thema 'Sesamstraße'

Jutn Rutsch ins neue Jahr!
Günter

(hat noch NIE Knaller gekauft, ehrlich)


GüTeE - 31.12.01 at 02:31:27




sei es wie es sei
ich bleibe doch dabei
das jahr ist um
und es war dumm


Marie im irgendwo * - 31.12.01 at 00:12:40




Weia ist das schlecht.


Vanity Fair * - 31.12.01 at 00:03:14




All these petty things ...

Wenn man Sie zu einem Campertreffen in der Rhoen einlaedt oder, bestenfalls, zu einer FHM-Afterparty, mag diese Rhetorik (s.u.) ja vielleicht durchgehen. Da gehen Sie aber NICHT hin, man sieht Sie auch nie an einem Buffet (im Stehen zu essen ist doch furchtbar poebelhaft): c'est affaire de gout. Sie sprechen auch nicht ueber die Balearen oder 'den neuen Italiener', denn Reden darueber ist ja gerade Reden ueber Politik und davon verstehen Sie natuerlich nichts. Anders verhaelt es sich hingegen mit nettem gossip ueber Politiker, z.b., warum Herr Schill immer so derangiert aussieht oder die Kanzlerkrawatte. Die vielbeschworene K-Frage beruehren Sie aber nicht, im Gegenteil behaupten Sie sogar Fr. Merkel nicht zu kennen und Herrn Stoiber halten Sie fuer einen unbedeutenden Mann. Damit werden Sie im Zweifel viel mehr Beachtung finden. Ueberhaupt: Luegen Sie! Sie werden erwischt ? WEITERLUEGEN ! Entschuldigen Sie beispielsweise ihre Rechtschreibschwaeche in bezug auf das Woertchen 'naemlich' mit ihrem Aufenthalt in Namibia. Nur versierte Germanisten werden diese dreiste Behauptung entlarven. 'Waren Sie schon mal in Rom ?': kaufen Sie sich ein Buch ueber die Mille Miglia, erzaehlen Sie daraus eine kuriose Anekdote, dann entschuldigen Sie sich und gehen rueber zu der Blonden mit den grossen Hupen. Versuchen Sie die meiste Zeit ueber selbst zu reden, Thomas Gottschalk und die uebrige B-Prominenz lassen Sie dabei aber besser aus. 'Apropos' streichen sie ganz aus ihrem Wortschatz. Verlangen Sie vom Gastgeber Geld fuer Ihre Anwesenheit, selbstredend erwarten Sie auch die Uebernahme der Anflugkosten (aber nicht mit KLM, da teilen Sie die Stewardess mit siebzehn Reisenden bei einer Sitzflaeche von 48 cm). Er lehnt ab ? Geben Sie die Einladung Ihrer Putzfrau !


P. Aristide a.a.O. - 30.12.01 at 23:23:35




@ Leonce:
Jahrgang 73, nur ein Leben (dass allerdings für sich genommen schon total überfordert) und vom Gefühl her wahrscheinlich genauso alt wie du!


vianne eingeschneit in der provinz * - 30.12.01 at 20:01:21




Moldavien. Schön. Unverzichtbar.


Eine Freundin ; ) * - 30.12.01 at 18:57:30




http://www.aus-satz.de/altarkl.gif


Shoot - 2001 - 30.12.01 at 17:08:21




die worte verfliegen wie schwalben an manchen tagen


~'~ ~'~ ~'~ * - 30.12.01 at 16:29:24




Es schneit sehr stark. Die Stelle im Schal, durch die ich atme, ist tropfnass, eine geschlossene Schneedecke hat bereits den Rest überzogen. Ich halte den Kopf gesenkt im Wind. Dennoch fühle ich die Schneeflocken an meinen Wimpern und die schmerzende Kälte des Windes auf meinen Wangen.


Uga-Uga-Remix * - 30.12.01 at 16:05:22




Smalltalk - so setzen sie sich perfekt in Szene

Nicht der Inhalt zählt, sondern das Reden an sich: Smalltalk ist die Kunst des belanglosen Gesprächs. Über Unwichtiges zu reden, kann aber auch schwierig sein. Ein paar Tipps für einen gelungenen Smalltalk können Ihren Party-Abend retten.

Reden Sie über Unwichtiges
Der neue Italiener um die Ecke oder die letzte Folge "Wetten, dass ... ?" mit Thomas Gottschalk: Ein brillianter Smalltalk lebt von den belanglosesten Themen. Plaudern Sie im positiven Tonfall über Beiläufigkeiten, die Ihnen gefallen. Über das Wetter allerdings können Sie sich noch so wohlwollend äußern, mit diesem Thema outen Sie sich sofort als Langweiler.

Verzichten Sie auf schwierige Themen
Gekonnte Smalltalker verzichten auf schwierige Themen. Ein Monolog über Ihre politische Gesinnung wird Sie auf jeder Party zum Außenseiter machen. Für die Analyse Ihrer Eheprobleme ernten Sie höchstens bedauernde Blicke, und die gerade überstandene Bronchitis könnte am Bufett für Unbehagen bei den anderen Gästen sorgen.

Peinliches Schweigen vermeiden
Die Frage "Sind Sie auch eine Bekannte der Gastgeberin?" ist keine gute Strategie, eine Plauderei am Laufen zu halten, denn Ihr Gegenüber könnte ganz schlicht mit "Ja" antworten. Und schon kommt peinliches Schweigen auf. Fragen Sie allerdings danach, woher Ihr Gegenüber den Gastgeber kennt, wird Ihnen eine ganze Geschichte erzählt.

Galant das Thema wechseln
Sollte Ihnen ihr Smalltalk aus dem Ruder laufen, weil sie sich nicht mehr im Thema auskennen, benutzen Sie das Wort "Apropos". "Meines Erachtens ist der kalifornische Rotwein in seiner Traube ja so viel erhabener als der italienische". Den großen Worten eines Möchte-gern-Weinkenners können Sie ausweichen, indem Sie einfach sagen: "Apropos Italien, waren Sie schon mal in Rom?"

Quelle


- * - 30.12.01 at 14:21:50




Und was ist eigentlich aus Andreas Neumeister geworden?


blaufisch * - 30.12.01 at 13:25:21




Rückgabe Deutsch-Klassenarbeit. Lehrerin gibt Hefte einzeln zurück.
- Stefan, du müßtest das doch wissen, wie man Zigaretten schreibt.
Stefan wird rot und holt sich das Heft vom Pult ab. Alle lachten.
- Susanne, wenn die Sätze noch länger werden, verknoten sie sich bald. Trotzdem eine gute zwei.
Susanne kommt vor, verlegen.

Die schlechten Arbeiten hingegen hat sie dann zum Schluß ohne Kommentar übriggelassen. Nur einen Kommentar konnte sie sich nicht verkneifen, ohne allerdings einen Namen dabei zu nennen:
- Wer nämlich mit h schreibt...
und dann sagte die 8c zu meiner Überraschung:
... ist dämlich!
und alle lachten.

Wer nicht lachte, waren die Interessanten, die aus dem Gymnasium runtergestuft wurden und Gerd und ich. Die Fels war eigentlich ganz sympathisch und hörte lässige Musik. Man sollte sie nur bewundern, das war der Deal. Aber aus uns ist ja auch was geworden.


Mein Moldavien * - 30.12.01 at 13:14:39




"Ich bin zu jung um meine Biographie zu schreiben
Und zu alt um ewig jung zu bleiben."
- Tocotronic


Faustus Cassel - 30.12.01 at 12:29:33




geboren 1970
wiedergeboren 1999
seither zwei leben ohne jeden plan.
ich fühl mich alt.
was meint goethe dazu:
"ich bin zu alt um nur zu spielen
zu jung um ohne wunsch zu sein"


Leonce - 30.12.01 at 10:18:48




die manischen straßenprediger. nice.


on the rocks * - 30.12.01 at 01:38:53




nähmlich. NÄHMLICH. N Ä HHHHHH M L I C H:

Echt geil!


ce * - 29.12.01 at 21:56:40




Das machen doch nur sehr komische Menschen, das mit nähmlich. Oh Gott ist das geil, ich muß das glaube ich gleich noch mal schreiben: nähmlich. Wow!


fe * - 29.12.01 at 20:52:38




It's easy to see only white where colour should be
It's easy to feel enough, even though it's real

It's easy to breathe only air where life should be
It's easy to laugh, it's easy to cry
To cry so so hard that it can't be denied

Oh please stay away
And then we can drink some Ocean Spray




das ist alles, eigentlich. * - 29.12.01 at 20:05:26




wer nämlich mit h schreibt ist dämlich


schulweisheiten paragraph 2 absatz a * - 29.12.01 at 19:09:07




Lips together, teeth apart

Vielleicht war es keine sonderlich gute Idee gewesen, frueh am morgen schon zu CNN zu schalten. Ich bekomme naehmlich den ganzen Tag ueber nichts herunter ausser diesen 'YumYum - Noodles' (Chicken Flavour) und die schmecken nicht minder grauenhaft. Trotzdem das Wetter unbestaendig ist, gehen wir noch zu diesem Shrine, wo Jennifer West auf uns wartet. Jennifer West, die ein Magazin fuer auslaendische Investoren in der Glitzerstadt herausgibt und von dieser derben australischen Unkompliziertheit ist, die mir aber stets irgendwie einfach daherkommt. Sie zahlt in US-Dollar und ich denke daran, dass ich die neuen bunten Scheine aus dem Automaten ziehen werde, wenn ich wieder am FRA-Port ankomme. Das bereitet mir grosses Unbehagen fuer den Moment. Bei Tisch spricht man dann ueber Bauchnabel, verfaengliche Momente und Koerperausduenstungen. Dazu spielt das System zwischen dem J-Pop ueberraschend 'Seasons in the sun'


P. Aristide - Ishigaki - - 29.12.01 at 17:49:10




gewichtsverteilung noch mehr auf den innenski. stärkere vorlage! keine verdrehung der schultern. bei hoher geschwindigkeit den den körper gerade in die kurve kippen und dann die ski folgen lassen. bei langsamen tempo knicken nur die unterschenkel ein . kämpfen um jedes grad schräglage, um jedes gramm schnee, das nicht mehr aufgewirbelt wird. euphorie bei sonne, pulver und stille.
"rreschpekcht" meint die etwas mollige snowboarderin, die mich im lift gleich umklammert.
unsinn, denke ich. richtige männer fahren im schneckentempo schneepflug vor ihren kindern her.



hmhb * - 29.12.01 at 17:36:09




Und dann. Da geht eine Art Rollgardine runter, steht POLIZEI drauf. Lischke fährt rechts ran. Der sagt Ihr Kennzeichen ist unlesbar und Lischke Wie? Na ausgebleicht. Ausgeblichen sagt Lischke und der andere Papiere bitte. Lale drückt den Joint aus und macht die Musik ein bisschen lauter. Singt mit, kann nur den Refrain. Singt falsch. Die Papiere sind da und auch in Ordnung. Bin eben gut organisiert, findet Lischke. Der Polizist möchte das Kennzeichen in drei Tagen in Ordnung gebracht wissen, abzusegnen von Ihrer zuständigen Polizeidienststelle. Kostet sonst.

Lale sitzt auf ihren Waden und baut, das geht sehr schnell, da sie mit ihren Fingern selten anderes tut, ausser vielleicht an Lischke herum zu fummeln, aber das weiss keiner so genau. Auf den dürren Oberschenkeln liegt der lila Weltatlas, der immer zur Hand sein muss. Lales Joints sind die schönsten finde ich, wie überhaupt Lale die Schönste ist. Pflaumenfarbene Augenringe zu grasgrüner Iris, Porzellanhaut, sehr gerade Brauen. Ein riesiger Mund. Als ich reinkomme. Alle auf der dreiteiligen Cordgarnitur, die das Durchgangszimmer verstopft, wurde da hingeschoben, Lischke wohnt nämlich möbliert, und der Vermieter hat einen sehr schlechten Geschmack, das kann jeder sehen.
Er geht dann später mit mir runter, ich Bierholen und er malt das Kennzeichen mit silberfarbenem Edding nach. Muss heute noch dahin. Wohin eigentlich?


Lotos - 29.12.01 at 17:35:49





Mann, was soll ich dazu noch sagen....
und im Innenfuteral die original gewidmete Stickerei vom großen Mann persönlich...

for the facilitymanager of the loop

G.W.B.


ick werd nich wieda...

Da bleibt mir gar nichts anderes übrig, als eine neue P!C-Runde einzuleuten...

[ P!C #4 ]


MARiO @imloop.de - 29.12.01 at 16:31:48




Lieber "Pupsi"-tomtom
stimmt schon, es seltsam nach langer zeit wieder deutsch zu hören. das hat etwas mit dem regionaljargon zu tun, und mit der intonation. das macht mich jedesmal ganz baff, wenn ich nach langer zeit wieder auf menschen treffe, die ein bisschen bergisch platt sprechen, und damit bier auf diese eine unaussprechlich deutsche und karikaturistische art bestellen.

Ich weiss nicht wie douglas coupland aussieht, aber ich kann dir sagen wie ich jetzt aussehe: ich trage einen bart. nicht voll, sondern hier und da modelliert. Das kannst du dir vielleicht nicht ganz vorstellen bei meinem babyface, aber ich glaube es sieht nicht schlecht aus. und tatsächlich habe ich mir den bart aus zwei gruenden wachsen lassen. erst einmal glaube ich, dass man heute ein stets dynamisches image haben muss. nicht wegen der werbung oder der popkultur, sondern weil man sich zu oft an sich selbst gewöhnt. aber diese attitüde ist vielleicht eben doch nur eine spiegelung der popkultur. zum anderen haben mir in vergangen wochen insgesamt vier homosexuelle maenner, mit militant-sexuellem irrem Blick in den Augen, weirde fragen gestellt. sie kamen aus drei verschiedenen laendern, gar kontinenten. und ich dachte mir, vielleicht aus einer Chimäre heraus, gesichtsbehaarung sähe mehr hetero aus und könnte mir solche situationen in zukunft ersparen. ich kann mit so was naemlich irgendwie nicht gut umgehen, will dann tolerant sein, und diesen menschen vielleicht sogar noch einen gefallen tun. als täten sie mir leid. ich verhalte mich dann ein bischen wie ein deutscher, der auf einen bekennenden juden trifft und unheimlich vorsichtig und verstaendnisvoll tut. schlimm.
* timtheg@gmx.net
* tirappold@vassar.edu
HOUSE BY THE POND klingt nach CUPBORD UNDERNEATH THE STAIRS

Ein Kuesschen, ambiguously


Schnucki-


TAR Drachenfels - 29.12.01 at 15:08:31




ps@sebastian:
Du bist ein weiterer Impuls zum Nachdenken. Diejenigen maennlichen LOOPisten, die ich getroffen habe, machen mich alt. Alle 1979 oder Achtziger-Geborene. Mit Ausnahme von HMHB.
Wie ist das so, 1979 geboren und heterosexuell? Ist es schoen?
Ich brauche Deine Email-Adresse sowie auch die von
TAR, ich erinnere mich bloss an timthegerman.
@
@ what?


TomTom - 29.12.01 at 08:16:48




Hedonism:
A man walking the streets wearing sunwear by GUCCI that is intended for females. Everybody is staring at him. But he doesn't care. Obviously.


TomTom abc (H) - 29.12.01 at 08:13:39




Bester Sebastian,
entschuldige bitte mein laengeres Schweigen. Ueber Weihnachten war alles recht seltsam, aber das ist wahrscheinlich bei jedem so, jedes Jahr.
Das wetter ist scheinheilig in diesen Tagen. Es schaut von innen sehr warm aus, aber dann pustet einen ein warm-angenehmer Wind sofort an den Kopf. Frauen fassen sich an die Frisuren. Und dann aber, dann kommt die Sonne und sagt zu einem: 'So nicht, mein Freundchen, das geht nicht. Du kannst doch nicht einfach denken, hier sei es nicht heiss' - und sie brennt einem auf die Schultern. Am besten kann man das hoeren, wenn man sich sonnt. Braeunt.
Deutsche Worte erscheinen mir manchmal aeusserst fremd. Letzte Woche war ich auf dem Fluss hier unterwegs, in so einem express boat, das aber gar keins ist; es haelt ueberall. Jedenfalls war es spaeter Nachmittag, die Sonne war kraftlos, hatte nur noch LUst auf Licht und nicht auf Hitze, und das Boot glitt an Wat Arun vorbei, und alle, die Kameras hatten, waren auf der anderen Seite, um Wat Po zu fotografieren, obwohl Wat Arun viel mehr hergibt vom Fluss her, und ich schaute so in das Wasser, und auf einmal waren da zwei Aromen, die mir in die Nase schossen, und ich wusste nicht, woher sie kamen, und ich konnte mich nicht an die deutschen terms erinnern. Sehr verwirrend. Nach wenigen Minuten kamen sie aber auf meine Zunge:
Waldmeister
&
Pfeffernuss.
Toll. Einmal solch seltsamen Gerueche wahrzunehmen in Bangkok. Und auch den sound und das linguistische in diesen Worten. Ich mag die deutsche Sprache doch sehr.
Ich will Dir aber von jemandemn erzaehlen, den ich schon laenger kenne, aber seit gestern mehr als nur vom Sehen. Er heisst George. Wir haben letzte Woche miteinander geredet, und er hat mich dann zu sich nach Hause eingeladen, auch weil das Haus, in dem er wohnt, viel zu gross fuer einen allein ist. Seit gestern also wohne ich bei George. (Die Post aber, die hole ich noch ab vom HOUSE BY THE POND, also nur zu, bitte schicken!) In dem Haus habe ich ALL FAMILIES ARE PSYCHOTIC gefunden; und ich habe es letzte Nacht durchgelesen. Fantastisch. Tatsaechlich. Jemand, der bei George gestern zu Besuch war, aus Deutschland, von dem ich gedacht hatte, es sei Rainald Goetz (war es aber nicht) hatte es fuer mich auf einen niedrigen Tisch gelegt. Ja.
Nun, George konnte also nicht bei mir schlafen, also nicht im Bett und nicht im Zimmer, wegen des Lichts, und grollend verzog er sich nach unten. Dort schlief er dann. Das tut mir nun sehr leid. Aber ich gehe heute mit ihm etwas essen; er liebt die Strassenstaende und auch MCDONALD'S, und er darf sich etwas aussuchen, und ich lade ihn dann ein. Ich glaube, das wird ihn versoehnlich stimmen.
George zu beschreiben faellt schwer. Er hat wunderbare kurz gehaltene goldbraune Haare, ist recht muskuloes, aber geschmeidig (literally!), eine Narbe im Gesicht macht ein gewisses wildes Image perfekt.
Uebrigens, auf der Rueckseite der Ausgabe von ALL FAMILIES ARE PSYCHOTIC ist ein Foto von Douglas Coupland, und es erinnert mich an TAR! So wird TAR in fuenfzehn Jahren aussehen - mit anderen Worten: nooch immer so gut wie jetzt.
Zuviel heute. Mehr und Besseres noch in diesem Jahr.
Gruesse.
*
2002: ABSOLUTE DUALITY.
*
zak: wundervoll.
*
jdm, noch ein Song:
TRAVIS - Sing
Und bitte bitte die gesamte MODJO kaufen, stehlen, sonstiges: Unglaublich gute Musik.
*
Tinas Weihnachts-Emails: die schoensten jemals. Ueberhaupt. Danke. Ich Dich auch. Komm bitte schnell und bald.


TomTom - 29.12.01 at 08:06:14




betlehem - ground zero

wenn schon. dem täter sein opfer
aus der hand schlagen.
nicht schlagen nein
ohnmachtsattentate
lachflieger.
gold weihrauch myrrhen
wer von euch
geht hinters haus
bin dann nicht zu fassen
beim laden


Judie_ under ground * - 29.12.01 at 00:51:08




touché.


D'Artagnan * - 28.12.01 at 14:14:18




http://www.wiworks.com/images/uncle-sam.jpg


mb rz - 28.12.01 at 13:51:16




RZ, danke für die wundersamen Nachrichten. Indessen dürfte besonders den Korinthern der Lauenburgischen Gelehrtenschule auf dem St. Georgsberg auffallen, dass die "Sie"-Häufung eher typisch für Kampagnen-Sprache ist.


LN * - 28.12.01 at 12:27:34




NACHRICHTEN NEUEREN YORKS


Hölderlin nicht in Hollywood

Spionieren Sie alles aus

Verwetten Sie Ihren Lebenswürfel

Vergeuden Sie Handy und Halt


"Wir denken, dass die Menschen, die wir getötet haben, Terroristen gewesen sind."


Bin Laden in Beverly Hills?

Beverly Hills bombardiert?


Bürgermeister fordert Ende des Beverlyhillsbombardements

Beverlyhillsbombardierung wird fortgesetzt


mb rz - 28.12.01 at 12:00:42




GehtIs Dir jetzt besser, Juliette?


DeadlyMedicine Bielefeld - 27.12.01 at 21:25:06




danke für die lieblingslieder! brauche nämlich dringend neue musik.

gestern abend irgendwo in der lüneburger heide:
x-mas party in einer klein(st)stadt-kneipe,
5 DM eintritt, richie´s disco team als djs (das hätte mich schon abschrecken müssen!) und nur ca. 25 leute anwesend, mind. 20 davon unter 20 jahren.
ganz furchtbar lauter prolltechno und noch viel fürchterlichere sprüche von den debilen djs.
es tanzte niemand und um 1 uhr gaben die jungs auf. vorher hatten sie aber noch alles an schlechten oldies gespielt, was irgendwie ging. das absolute highlight war allerdings das niedersachsenlied in der easy-listening-volksmusik-version von heino.
nach vielen, vielen doppelten wodkas + o-saft-spritzern gingen wir nachhause und brauchten für einen 500m-weg 45 minuten.
nie wieder billigwodka! nie wieder weggehen in der lüneburger heide!
morgen früh bin ich hier weg!


jdm peinlich * - 27.12.01 at 20:48:45




Und was machste jetz will Lischke wissen. Rumhuren sagt sie, jeden Holzfäller nehm ich mit nach hause, und ich hätte es wissen sollen, der Reiher, der hing da, hab ich zu Lale gesagt, hat sich erdrosselt, selber, und irgendwie ist dabei der Schnabel abgerissen, der Kopf und die Eingeweide hingen alle raus, Lale sagt, Mensch das Universum, ein Zeichen und ich zu ihr, Schätzchen, du nimmst zu viele Drogen. (Ob sie manchmal luftholen muss beim Sprechen?)
Dann ich. Könnt ihr mal von was anderem reden? Diese Verschwörungstheorien hängen mir sonst wo. Fehlt nur noch der Mossad. Lales Einsatz (2), ja der Mossad, ich sage, ich habe mir heute ein paar Schuhe für vierhundert Mark gekauft, seit Wochen kann ich an nichts anderes denken. Jetzt stehen sie da und ich fühle mich leer.Lischke lacht blöde und verschaltet sich. Im Auto liegen. Bananenschalen, Mandarinenschalen, Burgerpapier, Stanniol, Reste von Kippenschachteln, Kippen, Salzbrezeln, ein Schwammtuch, Socken, Sonnenbrillen, Kaugummi, neu und gebraucht. Die Kassetten sind sorgfältig beschriftet und verhüllt, wie auch die Cds. Alphabetisch geordnet. Ich zu Lale: Meinst Du nicht, du solltest dein Drogenproblem angehn? Halts Maul schreit Lale aus heiterem Himmel, du egozentrische kaltherzige dumme Sau, und Lischke lacht und lacht und fährt Schlangenlinien.

In das Auto muss man durch den Kofferraum einsteigen, denn die Junkies haben die Zentralverriegelung kaputtgemacht. Das Radio wollten sie dann aber doch nicht.


Lotos - 27.12.01 at 20:24:43




"ich scheiss euch in den hals
nachdem ich euch den kopf abgerissen habe"

schreiend ziehen sie durch die nacht
singen und trinken das billige bier

17 jahre ein kind ohne heimat
17 jahre gequält und misshandelt
17 jahre die scheisse von der straße gefressen

die pistole hatte er ihm abgenommen
nachdem sie ihn zusammengeschlagen hatten
den wachmann vom einkaufszentrum
der von seiner spätschicht nach hause gehen wollte

17 jahre eine heimat im nirgendwo
17 jahre der spielball der gewalt
17 jahre die scheisse von der straße gefressen

sie schossen beide auf leere flaschen die sie fanden
aus spaß richtete er nach einem großen schluck
die mündung an den kopf des freundes
der lachte
und drückte ab

17 jahre
17 jahre
17 jahre

und nun immer den zerfetzten kopf des freundes vor augen

mit 25 wird er das gefängnis verlassen

bei guter führung

als innerlich sehr alter mann


Shoot - LIEBER GOTT - 27.12.01 at 19:54:04




Celan
Cenal
Canel
Calen
Elanc
Ecaln
Ecnal
Enlac
Encal
Lenac
Lecan
Lanec
Lacen
Nacel
Nalec
Necal
Nelac
Alece
Alcen
Alnec
Alcen
Aclen
Aceln
Anelc
Anecl
Acnel
Ancel


oder? * - 27.12.01 at 19:53:10




When Sunny Get IS Blue?
Ich schätze, da muß die englische Rechtschreibung noch geübt werden. Nächstes Jahr, was, Deadly Medicine!?


Juliette * - 27.12.01 at 19:50:58




Johannes, alter Junge:

"When Sunny Get´s Blue" von Sarah Vaughn


DeadlyMedicine Bielefeld - 27.12.01 at 19:44:39




wo, wo, wo? Wo gibts das?


Aurell Nagrono * - 27.12.01 at 18:32:24




test test test test mit organizer und mobile von skihütte


hmhb * - 27.12.01 at 18:05:24




zähle,
was bitter war
und dich wachhielt,
zähl mich dazu :
Ich suchte dein Aug,
als du's aufschlugst
und niemand dich ansah,
ich spann jenen
heimlichen Faden,
an dem der Tau,
den du dachtest,
hinunterglitt zu den Krügen,
die ein Spruch,
der zu niemandes Herz fand,
behütet.
Dort erst tratest du ganz
in den Namen,
der dein ist
schrittest du sicheren Fußes zu dir,
schwangen die Hämmer frei
im Glockenstuhl deines Schweigens,
stieß das Erlauschte zu dir,
legte das Tote den Arm auch um dich,
und ihr ginget selbdritt durch den Abend.
Mache mich bitter.
Zähle mich zu den Mandeln.


Paul Celan * - 27.12.01 at 18:04:55




geht das noch?


docgonzo ludwigshafen - 26.12.01 at 23:01:58




@jdm: "wanda" von paolo conte


buh - 26.12.01 at 22:25:14




@jdm: Take my soul baby von Makoto


justusjonas war schlittenfahren - 26.12.01 at 19:58:20




es gibt familienmitglieder, die eigentlich nicht sein dürfen.
meine mittlere schwester ist so ein fall.
wie kann sie so nah mit mir verwandt sein, extrem ähnliche gene haben, viele identische erfahrungen und doch so ein total anderer mensch sein? was ist da schief gegangen?
naja, es kommt ja auch vor, dass von vielen geschwistern nur eins behindert ist. das war jetzt wohl zu hart, aber lass ich so stehen, ist ja weihnachten.

mein absolut geheimer geheim-privatmailaccount wird seit neustem mit tollen mails überflutet:
visit the animal farm
tons of hot porn
need money?
sexy teens
usw usf.


jdm close to feiertagsinfarkt * - 26.12.01 at 17:05:44




Jetzt aber bitte nicht den Loop mit Abhandlungen darüber,
was erlaubt ist und was nicht zutexten.


Faustus Cassel - 26.12.01 at 12:32:52




Jetzt aber bitte nicht den Loop mit Gedichten aus dem Poesie-Album zutexten.


Das nicht auch noch * - 26.12.01 at 11:16:59




Lieder schweigen jetzt und Klagen,
Nun will ich erst fröhlich sein,
All mein Leid will ich zerschlagen
Und Erinnern - gebt mir Wein!
Wie er mir verlockend spiegelt
Sterne und der Erde Lust,
Stillgeschäftig dann entriegelt
All die Teufel in der Brust,
Erst der Knecht und dann der Meister,
Bricht er durch die Nacht herein,
Wildester der Lügengeister,
Ring mit mir, ich lache dein!
Und den Becher voll Entsetzen
Werf ich in des Stromes Grund,
Dass sich nimmer dran soll letzen
Wer noch fröhlich und gesund!


Spät von dem verlornen Kinde
Kam ich durch die Nacht daher,
Fahnen drehten sich im Winde,
Alle Gassen waren leer.
Oben lag noch meine Laute
Und mein Fenster stand noch auf,
Aus dem stillen Grunde graute
Wunderbar die Stadt herauf.
Draussen aber blitzts vom weiten,
Alter Zeiten ich gedacht',
Schaudernd reiss ich in den Saiten
Und ich sing die halbe Nacht.
Die verschlafnen Nachbarn sprechen,
Dass ich nächtlich trunken sei -
O du mein Gott! und mir brechen
Herz und Saitenspiel entzwei!


Joseph von Eichendorff * - 26.12.01 at 09:59:32




schon wieder habe ich schlecht geträumt.
ich lief durch die fußgängerzone meines studentenexils
und sah einige punks mit plastiktüten, die einen schriftzug
mit dem titel meines lieblingsbuchs trugen.
ich fragte sie, wo sie denn die tüten her hätten und sie sagten,
dass mein lieblingsautor gerade im rathaus gelesen hatte.
frustiert musste ich mich abwenden, nur um meiner freundin
ins gesicht zu sehen, die gerade innig mit einem mir nicht
bekannten typen rumknutschte.
ich habe mich so erschrocken, dass ich prompt aufwachte.
die bettdecke hier hat keine überlänge und meine füße waren
ganz kalt.

am heiligen abend habe ich es übrigens nicht geschafft, meine familie abzufüllen. ich war nicht mal selbst betrunken.

mein lieblingslied ist wohl LADY von modjo. normalerweise überhore ich mir solche lieder immer sehr schnell, aber LADY höre ich immernoch gerne. ich besitze es selbst nicht, habe es nie gekauft und nie gebrannt, vielleicht liegt es daran.


jdm still@home * - 26.12.01 at 09:32:07




man glaub es ja nicht! dort hinten steht jemand und spielt auf einer Flöte!


Thumlun Okmulu * - 26.12.01 at 00:17:31




Zuckerguss, Energieerhaltungssatz
Zungenkuss in Schäferstunden
Alles, alles, alles
was irgendwie nützt


bb * - 25.12.01 at 21:39:30




[Die Häfen waren geöffnet]




Die Häfen waren geöffnet. Wir schifften uns ein,
die Segel voraus, den Traum über Bord,
Stahl an den Knien und Lachen um unsere Haare,
denn unsere Ruder trafen ins Meer, schneller als Gott.

Unsere Ruder schlugen die Schaufeln Gottes und teilten
die Flut;
vorne war Tag, und hinten blieben die Nächte,
oben war unser Stern, und unten versanken die andern,
draußen verstummte der Sturm, und drinnen wuchs unsre
Faust.

Erst als ein Regen entbrannte, lauschten wir wieder;
Speere stürzten herab und Engel traten hervor,
hefteten schwärzere Augen in unsere schwarzen.
Vernichtet standen wir da. Unser Wappen flog auf:

Ein Kreuz im Blut und ein größeres Schiff überm Herzen.


Ingeborg Bachmann * - 25.12.01 at 21:20:18




Am lichtesten brannte das Haar meiner Abendgeliebten:
ihr schick ich den Sarg aus dem leichtesten Holz.
Er ist wellenumwogt wie das Bett unsrer Träume im Rom;
er trägt eine weiße Perücke wie ich und spricht heiser:
er redet wie ich, wenn ich Einlaß gewähre den Herzen.
Er weiß ein französisches Lied von der Liebe,
das sang ich im Herbst,
als ich weilte auf Reisen in Spätland
und Briefe schrieb an den Morgen.
Ein schöner Kahn ist der Sarg,
geschnitzt im Gehölz der Gefühle.
Auch ich fuhr blutabwärts mit ihm,
als ich jünger war als dein Aug.
Nun bist du jung wie ein toter Vogel im Märzschnee,
nun kommt er zu dir und singt sein französisches Lied.
Ihr seid leicht: ihr schlaft meinen Frühling zu Ende.
Ich bin leichter:
ich singe vor Fremden.


Paul Ancel * - 25.12.01 at 21:03:47




Der Mond sagte: "Zahl mir
für diese dichtenswerte Nacht."
Ich: "Die Leere zahlt."
Der Mond: "Mit scharfem Strahl
näh ich die Lippen dir zu."
Ich rief: Deine Dienerin will ich sein!
Ich werde dir klare Nächte abdienen,
Hundegebell, Schattenbalustraden."
Der Mond sagte: "In meinem Haus
ist nichts für dich zu tun.
Ich dinge ruhige Dienerinnen.
Den Widerschein würdest du zertrümmern,
Brücken der Täuschung einreißen.
Find für mich eine andere Bezahlung."
"Nimmst du Erinnerung an?"
"Selten."
"Darin wär ich noch sanft."
"Dann her damit und zieh weiter."



Amanda Aizpuriete * - 25.12.01 at 20:50:11




Im Goethe-Institut in Bangkok kann man ja prima seine Nachmittage verbringen. Zum Beispiel am Pool. Oder im Garten, an billigen Plastiktischen sitzend. Warum? Weil es dort so herrlich ruhig ist und merkwürdig kolonial. Dunkles Holz, kontrastiert von weiß und grün, ein kleiner Brunnen im Patio. Lustig auch die im selben Gebäude befindliche "Ratsstube", wo man in abenteuerlich zusammengestellter Innenarchitektur vom deutschen Koch mit Liebe und Heimatschweiß kreierte Gerichte verzehren kann. Was in manchen Momenten durchaus schöne Gefühle erzeugt. Betrunken sein hilft natürlich. Nur Veranstaltungen sollte man meiden, im Goethe-Institut, denn da hilft auch betrunken sein nicht mehr, wie man hört. Höchstens mal eine Kurzfilm-Retrospektive, denn irritierte Regisseure, die sich den Fragen des aus fünf thailändischen Studenten bestehenden Publikums stellen müssen, haben einen ganz eigenen Unterhaltungswert. Viel empfehlenswerter, in jeder Hinsicht, ist natürlich die Alliance Française, und hier besonders das Restaurant, schon alleine wegen des in dieser Form noch nie gesehenen Bon-Systems und im speziellen wegen der frisch eingeflogenen Backwaren. Paté d‘ almonds, mon dieu. Und Jean-Luc Godard in braunen Ledersesseln aus den 70ern. Wir grüßen Michael Brynntrup. Nostalgie, das alles, natürlich, denn in Deutschland ist es kalt. Sagt man nicht mehr, weiß man. Lichterketten in Bäumen haben einen gänzlich anderen Stellenwert, wenn sie von innen, auf der Heizung, und nicht draußen, neben Eingangstüren auf ausrangierten Autositzen mit braunem Bezug sitzend, betrachtet werden. Während im Hintergrund jemand die aus dem Pool gefischten Blätter entsorgt. Die natürlich nicht braun sind. Und hier, durchs Zugfenster betrachtet, bricht kurz die Sonne durch die mehr als grauen Wolken. Orange, dann rosa und schließlich zerfasernd in dunkles Lila. Es beginnt zu schneien, bevor sie versinkt.


zak - 25.12.01 at 20:39:32




Ist immer gut ein Labyrinth unter der Oberfläche anzulegen. Traven sagt das ohne von seiner Arbeit aufzuschauen.


Han - 25.12.01 at 19:30:42




@jdm: How We Used To Live --- Saint Etienne


TAR Düsseldorf - 25.12.01 at 19:00:32




ohja, sie kommt!


~ ~ * - 25.12.01 at 17:36:19




so schön. so gut. so weit. so nah und so fern.
so klar. so hell. so dunkel und so schwarz.
so tief. so hoch. so still. so nacht und so stern.
so wind. so warm. so eis. so wach. so hand.
so haar. so braue. so wimper. so band.
so mund. so finger. so geheim. so auf.
so versteck. so musik. so ast und zweig.
und lachen. so lachen. so samt.
so schaum. so welle. so blau und lied.
so durstig. so salz. und bitter.
und süß. und voll. und schwer.
und schwer. und so schlaf. und traum.
und nah. und fern.
und geheim. und meer.
und stern.
so.


* * * * - 25.12.01 at 14:21:50




Anruf von Andreas
A: "Nimmst Du auch die Dosis, die ich Dir verschrieben habe?"
H: "Jahaaa! 30 Tropfen, ...die wirken schon"
A: "Nee, kann nicht sein, Placebo-Effekt. Dauert noch bis Silvester. Du sahst noch nie so schlecht aus"
H: "Kein Wunder ohne Schlaf."
A: "Du bist wie der Besoffene, der an der Litfassäule rumtorkelt und denkt er wäre eingemauert."
H: (*lol*)
A: "Hör schon auf zu lachen.... Das meine ich ernst! Ey...so lustig war das nun auch wieder nicht... krieg dich wieder ein! Ein Schritt nach rechts und Du bist frei"
H: (*lol*)
A: "Wie waren Deine Weihnachtsgeschenke?"
H: "Gut, die schönste Überraschung kam von einer Frau, die ich gar nicht kenne"
A: "Wie geht das denn?"
H: "Die hat gelesen, was ich im Internet so schreibe..."
A: "Was schreibst Du denn?"
H: "So Zeug halt!"
A: "Wo denn?"
H: "Ach egal..."
A: "Über mich?"
H: "Quatsch, wen würd das denn interessieren!?"
A: "Niemanden! Und warum schenkt die Dir was. Gefällt der was Du schreibst?"
H: "Glaub eher nicht, aber die hatte so ein Gefühl, dass der Typ ganz OK sein muss."
A: "Hatse recht."
H: "Oh danke."
A: "Und was hat sie Dir geschenkt?"
H: "Ein geniales Addressbuch, wo man Blonde, Brünette und Rothaarige alphabetisch sortieren kann."
A: "Bei Blond brauchse nur 3 Zeilen."
H: "2! Und ich hab übehaupt noch nie mit 'ner Blonden gevögelt."
A: "Wo gibt's denn sowas?"
H: "Das fing schon im Kindergarten an. Die Blonden waren immer die Bösen und die Braunhaarigen die Guten."
A: "So ein Scheiß, Waldorfkindergarten?"
H: "Nein, evangelischer Kindergarten"
A: "Du bist doch katholisch"
H: "Ja, aber das ist doch egal"
A: "Wahrscheinlich nicht. Und jetzt biste aber in eine Blonde verliebt?"
H: "Ja"
A: "Nimm unbedingt Hyperforat weiter, auch wenn es Dir wieder besser geht!"



HalfManHalfBiscuit - 25.12.01 at 11:05:05




"Ich bin dir weder fern noch nah, Heimat, aber ich besitze schon deine Sterne."

*   *   *

No he recobrado tu cercanía, mi patria, pero ya tengo tus estrellas.

   Jorge Luis Borges, Verheißung auf hoher See


off. - 25.12.01 at 02:32:05





Als Erst- und Zweitklässler (höchstens in der 4. Klasse) fuhren wir mit großem Bus zum Goethetheater. Ich sah dort 'Aladin und die Wunderlampe' und den 'Räuber Hotzenplotz'.
Wir waren früh dort und gingen noch zu Karstadt in der Obernstraße: Rolltreppen fahren! (an Straßenbahn-Fahrten erinnere ich mich nicht) Meine Mutter kaufte Pfefferminz-Schokoplätzchen oder etwas Ähnliches. Im Theater das Knistern der Tüten. Das Schummerlicht im Bus vor der Rückfahrt abends.

Auf der Weser gibt es jedes Jahr ein Feuerwerk (wann?). Mit Tante D., Cousine G. und mit meinen Geschwistern (mit wem?) fuhren wir mit der Fähre hinüber zum Osterdeich. Meine Cousine trug ihren Petticoat: das war modern (Schuhe mit Pfennigabsätzen! 'Backfische' nannte man die jungen Mädels noch;)
Sie ist vielleicht fünf Jahre älter als ich.
Naja, und um es kurz zu machen: ich mußte mal. Leider gab es dort keine Toiletten. "Was soll ich machen?", gab ich meiner Tante zu verstehen? Ich könne hier ins Gras...: das merke keiner.
Wenig später schaute meine Cousine mich irgendwie böse an: ihr Rock war nass geworden! Seitdem ist die Distanz zu ihr noch größer.

Einmal im Winterschnee kamen sie uns besuchen: Fotos können das bezeugen! G. hält die Katze auf dem Arm, den Hund, oder sie sitzt bei meinem ältesten Bruder hinten auf dem Moped. Mit ihrer Mutter war sie mehrere Kilometer durch den Wald gelaufen.
Unsere schwarze Katze Susi kam übrigens aus Bremen. Am Hals hatte sie einen weißen Fleck. Eine gute Mäusefängerin war sie und vertrug sich gut mit Purzel, dem Hund. Mit ihm wuchsen wir beiden Kleinsten auf: ein braun-weißer Spitz-Dackel. W. und ich waren zeitweise wie Zwillinge angezogen. Meine Mutter bestellte Sachen aus dem Quelle-Katalog und später bei Neckermann (ihr Vater hatte noch bei August Stukenbrook bestellt, Fahrräder womöglich.)
Auf den Jüngsten war ich neidisch. Er half bei den Nachbarn und war beliebt. Für die Schule interessierte er sich nicht. Ich blieb öfter zu Hause auf meinem Zimmer und machte meine Hausaufgaben, hörte Radio und Tonbandaufnahmen oder machte Musik.
In dem kleinen Zimmer oben war es sehr eng! Drei Betten, ein großer Schrank und ein Tisch mit zwei Stühlen, eine Dachschräge und ein quadratisches Fenster, durch das wir auf den Kirschbaum im Garten sahen. Keine Tapeten, gerollte Muster auf Kalk.
Einmal hatte ich Streit mit W. Er schien mich auszulachen. Er lag auf dem Bett, und ich kniete auf seinen Armmuskeln: 'Muskelreiten' nannte sich das.
Wir dachten uns Konstruktionen aus, wie wir das Licht vom Bett aus auslöschen könnten: das klappte nie besonders gut.
Irgendwo lag dieser 'Volksempfänger' rum, bilde ich mir ein: funktionierte natürlich nicht (oder war's nur
ein Lautsprecher?)
In der Stube stand ein altes Radio mit magischem Auge. Später hatten wir ein Gerät von Nordmende (eine Bremer Firma, oder?) Oben und in der Küche waren drei Lautsprecher.

Es gab eine Bücherliste aus der Bibliothek der Volksschule. Es war spannend, sich nach den Titeln Bücher zu bestellen. 'Am Fuß der blauen Berge', 'Rintintin' (hatte G., der ältere), 'Wildfang' (so hätte ICH unser Pferd genannt? Fanny nannten WIR es), 'Volker in der grünen Hölle' (W's Buch: ich erinnere mich an das Bild auf dem Deckel) - welche Bücher habe ich gelesen? Sicher nicht sehr viele.
Zum Geburtstag bekamen wir Bücher, die es im Gemischtwarenladen zu kaufen gab. Dazu mußte der Verkäufer auf eine Leiter steigen (vorhin hörte ich: er liegt mit Krebs im Krankenhaus und machts nicht mehr lange; das neue Geschäft, ein ländlicher 'Supermarkt', ist aufgegeben). Sie waren Flüchtlinge (aus Pommern?): der Alte ("Was machen die Maikes?"), der Sohn und die Tochter (wo ist die eigentlich abgeblieben?). Sohn heiratet junge, schöne Frau: ein Bauernmädel aus dem Nachbardorf. Das Einzelkind ist erwachsen bereits.

Während der ersten vier Klassen fuhren wir mit dem Fahrrad zur Schule: zweieinhalb Kilometer über Kopfsteinpflaster, lauter Birnbäume am Straßenrand.
Im Laden kauften wir Langnese Eis am Stiel für 20 Pfennig und Schokolade, Bonbons und Bücher, Taschentücher als Geschenk usw. (viel Taschengeld gab's nicht).


GüTeE - 25.12.01 at 02:07:53




SILENCE IS SEXY


underground network * - 24.12.01 at 21:49:50




Es gibt weder 'melly' (Andrea meint dies hervorheben zu muessen noch 'Christmas' in der thailaendischen Sprache.
Dennoch. Ihr wisst, was ich meine.
Close to midnight.
Es schneit in Italien, in Japan, und in Muenchen auch.
*
ANNIE LENNOX - No More I Love You's (Andrea) (aber das ist schon aelter)
SPILLER - Groovejet(Patrick)
*
Pate werden. Schoenstes Geschenk.


TomTom Bangkok, Klong Toei - 24.12.01 at 17:53:02




DORIS MONTEIRO - Regra Três


HMHB * - 24.12.01 at 16:35:45




Lieblingslied:

OK von Farin Urlaub


Faustus Cassel - 24.12.01 at 16:32:20




bitte: nennt mir euer lieblingslied der letzten 3-5 jahre.
danke!


jdm@home * - 24.12.01 at 15:56:02




(meine roten Augen kann man sehen, was?)


HMHB * - 24.12.01 at 09:30:18




Expats und ex-pets über Weihnachten in der Stadt. Ihr Mann fand es gar nicht komisch, als den beiden gesagt gesagt habe, dass in meinem Tiefkühlschrank noch ein paar Socken von ihr sind. "Hab ich gefunden kurz nachdem Schluß war. Wußte nicht wohin damit, wollte sie nicht wegwerfen, da hab ich sie ins Eisfach gelegt."


HalfManHalfBiscuit - 24.12.01 at 09:29:29




lieber tomtom,
vielen dank fuer deine antwort. ich war einige tage abwesend, bitte das zu entschuldigen. jetzt zurück in der sogenannten heimat, aus dem fenster schwebt der blick zum verschneiten benedikinterkloster. der geist also ist nah. gestern in münchen, eine kirchenerfahrung, die tatsächlich beeindruckend war. herz jesu kirche, neuhausen, ein kubischer bau, die wunden jesu als einlassungen in den fußboden gestaltet, wunderbares licht, die 12 stationen jesu als contemporary photographs, der kreuzweg in jerusalem 2000, kreuzvermieter und touristen.
morgen sind mein blütenblatt bach in der kirche. unser dealer hat bestes zu den festtagen verkauft. wunderbare hungerflash: schinken aus spanien, ein rehrücken, eine bauerngans, zander aus heimischen gewässern. die privilegien die ich geniesse, das glas whiskey auf dem flug von berlin nach frankfurt (heiner müller). ins bett jetzt. lalipuna in die nacht. die röhren meines verstärkers glühen. alles gute dir.


Sebastian home (or something like that) - 24.12.01 at 01:41:02





http://www.monik.de/MONIK/fusion.gif




monik sos ffm - 24.12.01 at 01:30:00




Mögen die Engel euch schöne Lieder singen
die Freude aus den gemütlichsten Ecken klingen
Wärme in den Herzen sein
strahlender Kerzenschein
und Ängste, Wut und Sorgen sich mit Leichtigkeit
auf Morgen in etwas verwandeln, von dem ihr schon lange
geträumt habt. Kurz ... Frohe Wihnachten und gesegnetes Leben.


fredrik www.zeitreich.de - 23.12.01 at 23:16:13




"Was ist das geschriebene Wort?", fragte er, nicht: "Was ist Literatur?"


Kritzelei, eine Linie, zuckende Finger, die auf Tasten einhämmern

Schrift ist Bild ist Grafik ist Zeichnung ist Spur

Handschriften, Maschinenschrift, Inschriften, Kratzspuren, Kerben, Knotenschrift

Im Mutterleib die ersten gedämpften Laute: Stimme der Mutter, Magenknurren, Geräusche, Gesang und Gespräche im Haus, Lachen und Schimpfen.

Laute und Gesten und Blicke, Gefühle. Verschwommen sehen, immer differenzierter wahrnehmen, Weinen, schreien, lächeln, strampeln, lallen: "mmh, Mama, Lasseluße" (=Schlafanzug)

Wortschatz, Muttersprache

Lesen und Schreiben lernen: von den älteren Geschwistern und in der Schule.
Merkzettel, kaufmännische Buchführung, nachrechnen, planen; Vorschriften und Gesetze. Lyrik, Märchen und Epen oral: durch Rhythmen und Reime lassen sich die Inhalte leichter merken. Geschichtenerzähler tradieren die Geschichte(n) des Volkes.
Totenkulte: was nehmen die Alten mit auf die Reise?

Ab wann und wo ist wer ein Autor, ein Schriftsteller, ein Dichter, ein Poet und Romancier, ein Komödiant und Dramaturg, ein Maler und Tänzer, ein Bauer, ein Handwerker, ein Könner und Meister, ein Journalist, ein Musiker und Komponist, ein Wissenschaftler usw.

Ein Künstler ist jemand, der sein Handwerk versteht. Ein Tischler zimmert Stühle und Tische. Das ist ganz brauchbar und nützlich! Es kann aber einer Einzigartiges leisten und ganz besondere Stühle herstellen, einmalige Exemplare, Unikate. Und einer könnte kommen und Stühle erfinden, auf die sich kein Mensch mehr setzt: er schaut sie an und empfindet Freude. Die Natur ist schön, das Gemälde ist unnütz: IST einfach nur, existiert.

'Ich bin. Wir sind.
Das ist genug. Nun haben wir zu beginnen.' (Ernst Bloch: 'Geist der Utopie')





GüTeE - 23.12.01 at 15:11:28




Montag gibt's Gedichte von Lutz Seiler. Die Deutschlandfunk-Sendung bringt es gerade total, kann er noch Musik auflegen. Danke Radio.


F10437 * - 23.12.01 at 14:42:31




Ahoi Krabbe.


celebrate in a good way * - 23.12.01 at 13:35:01




Der Schnee ist höher, als ich dachte. Er reflektiert das gelbe Licht der Straßenlaternen und ich wate mit großen, langsamen Schritten durch die Stadt. Es schneit sehr stark. Die Stelle im Schal, durch die ich atme, ist tropfnass, während sich auf dem Rest bereits eine geschlossene Schneedecke befindet. Ich muss den Kopf gesenkt halten und trotzdem fühle ich, wie Schneeflocken in meinen Wimpern hängenbleiben und der kalte Wind auf meinen Wangen schmerzt.

Weil ich hinunter blicke, sehe ich die Flocken nicht selbst, sondern nur ihre kleinen Schatten, die sich lautlos mit dem lockeren Schnee verbinden. Ab und zu klopfe ich meinem Mantel aus und habe bereits das Gefühl, das Jahr sei zu ende, obwohl noch nicht einmal Heiligabend ist.

Es ist Sonntagnachmittag, bis auf ein paar dick verpackte Gestalten, die ihre Hunde ausführen, ist kaum jemand auf der Straße. Die kleinen Wege in meinem Viertel waren noch richtig weiß, aber der Schnee auf dem K-Platz ist schon zu schwarzem Matsch zerfahren, ein Beweis, dass es eigentlich nicht richtig schneit.

Dieses Jahr begann mit Schneematsch, der gefroren war, und gutem Sex. Es war ein reiches Jahr, aufregender, als ich gewollt hatte. Wie kann ich sicher sein, dass die gewonnenen Erkenntnisse länger halten als frühere tränenreiche Einsichten?

Die Schneefläche auf dem runden Platz an der C-Kirche ist frisch und nahezu unberührt, die Geräusche haben diese typische Gedämpftheit, als würden die Ohren verstopt sein, mit Watte und allerlei scharfen winterlichen Gewürzen. Ich empfinde eine sonderbare Ruhe, so als gäbe es mich gar nicht. Ich könnte mich, entgegen der Schneeflockenfallrichtung, in den Himmel erheben, und, das Gesicht von Schal und Mütze befreit, die entblößten Arme und Beine ausgestreckt, in eine weiche leuchtende Ewigkeit hinein fliegen.


the crab hier * - 23.12.01 at 12:30:55




sitze im gedankenknast, hingerafft vom eifer. versuche mir, aus mangel an material, das schreiben abzugewöhnen. nicht so einfach wie andere laster oder süchte, aber dennoch, so sollte man meinen, müsse es doch eigentlich möchglich sein.

*

sitze da und denke im gedanken vertieft an die nacht im lazarett. die nacht, in der die herbergssuche für menschen ohne heimat zur grausam realerlebten tragik eines alleinseinmüssens wird. um uns herum schneit es. gespiegelte lichtreflexe im frierwasserregen treffen auf abgetragene netzhäute.

*

sitze besinnungsvoll aufgeheitert in der nachtluft und friere für mein vaterland, das ich bei mutter fand, unten, nachtisch, linke seite. ein wenig vaterland schadet nicht, nur übertreibung ist der keim des bösen. muttersprachlich sind wir alle schon erwachsen, doch weltsprachlich wohl eher kleinkinder.

*

sitze da und kaue auf den letzten knochen herum. das fleisch der erleuchtung ist sorgfältig abgenagt. und oben thront die allmacht. stille nacht.


Shoot - 23.12.01 at 09:14:14




unverhoffter besuch und der blaue hängeschrank

mit der hüfte hatte ich mich auf die fernbedienung gewälzt. im dunkeln flackerte der fernseher auf. ein paar kopulierte a tergo. ich hatte am vorabend den bildschirm lange mit pril abgewischt, das nutzten die beiden zur flucht. da standen sie nackt in meinem zimmer, verlegen, noch mehr, als ich das licht anknipste. sie mit hervortretenden rippen, ausgeprägten wangenknochen, kaum ausgeprägten blonden locken. wenn du weißt, was ich meine? wie tatjana tschernoussova? ja, genau! er eher der irische typ. sein glied war bereits erleichtert zusammengesackt. ich mochte seinen unirdischen gesichtsausdruck und die sommersprossen. da standen sie also, und wußten nicht wohin mit ihren händen. ich beeilte mich, ihnen zwei von meinen unterhosen und t-shirts zu holen. im abstellraum draußen war mein blauer hängeschrank aus leinen. im obersten fach die unterwäsche, darunter die langen unterhosen, ich hatte nur wenige, da ich im frühjahr die durchlöcherten und abgeschabten zu putzlappen zerreisse und im herbst vergesse, neue zu kaufen, dann die socken und zuunterst shawls und taschentücher. was elukubrierst du? währenddessen frieren die sich da den hintern ab! ihr könnt bleiben, wenn ihr wollt. werden die uns nicht suchen? keine sorge, hier findet euch keiner. auf dem bildschirm ein leeres appartement, scheiße eingerichtet, die tür angelehnt, verstreute reizwäsche am boden. eine laufschrift sagte: störung! wir bitten um etwas geduld. wir tranken tee und sie redeten, vielleicht zum ersten mal miteinander. wir wurden zusammen gecastet, sagten sie mir. seither ficken wir abend für abend. wir passten grade zu dritt ins klappbett. ich las ihnen aus dem khazarischen lexikon. da gibt es traumjäger und vasen, die innen größer sind als außen. was? ja, sie sind höchtens 35 cm hoch, aber wenn du den arm hineinstreckst, gelangst du nicht auf den grund! als ich umblätterte, sah ich, dass die beiden eingeschlafen waren. ich stellte den wecker auf acht, morgen war heiligabend und ich würde ihnen fürs erste ein paar kleider kaufen. jeans und rotbraune sweater. ich möchte nicht, dass sie in ihrem alten beruf weiter tätig sein müssen. obwohl wir auf ein zweites bett sparen sollten.


buh - 22.12.01 at 21:36:12




"Soll ich heute mal wieder für dich kochen, Lieutenant?"
"Ja, aber ich esse nichts, was Augen hat!"
"Keine Kartoffeln? Keine Pfauenfedern? Keine fritierten Zehen?"
"Poacher, du alter Oger...."


Poacher_ Alphaville * - 22.12.01 at 21:34:47




Hallo hier ist der Halbkeks. Ich wünsche mir

TÉLÉPOPMUSIK - Breathe
TÉLÉPOPMUSIK - Smile

für alle, die NICHT aus reiner 11.September-Weihnachts-Kitsch-Notdurft wieder was mit dem Ex anfangen und grüße das gesamte Team vom Loop. Tschühüüß


HMHB * - 22.12.01 at 17:48:47




so hoffnungslos?


monik sos ffm - 22.12.01 at 14:59:19




manchmal gemochter monik,
besser du verfütterst den
metaphernsalat an einen
hasen. so wirds natürlich.


rasmus frankfurt - 22.12.01 at 12:30:42




göttingen - lüneberger heide - hildesheim - hamburg - retour.


jdm says goodbye * - 22.12.01 at 09:33:23




ps@TAR - Ich werde mich nun in den Lumpini Park setzen, unter schattige Baeume, ein paar geroestete Erdnuesse essen und den Thais beim Bottpaddeln zuschauen.
Das Wetter ist seit zwei Tagen wunderschoen. Man schwitzt nun gar nicht mehr. Staendig weht es irgendwoher. Ich glaube, das kommt vom Meer. Ohne Moewen.
Und ich werde an Dich denken, wie Du da umherirrst. Letzte Nacht traeumte mir von Dir. Wir waren im Vietnamkrieg, im Dschungel. Um uns herum ein amerikanisches Lager, ein base camp. Wir spielten Karten. Wir spielten um vietnamesische Skalps. Und wir tranken die ganze Zeit - es war Nacht - einen lokal gebraeuten Alkohol, der uns jedoch nicht betrunken machte.


TomTom - 22.12.01 at 07:50:36




Bester Johannes,
unser Austausch ist ja sehr schnell und eher unfreiwillig, sagen wir: ungeplant entstanden. Und eine Dynamik einer solchen Kommunikation kann man schwer erzwingen. Es ist immer eine situative Sache. Mal schauen.
Vielen Dank aber.
Bestes.
*
Lieber TAR,
buche ganz rasch einen Flug hinaus aus Argentinien. Wir haben gestern ueber das Land gesprochen. Suedamerika scheint nie zur Ruhe zu kommen. Kolumbien und dann Peru, es folgte Chile. Und nun Argentinien.
Die Asiaten sind ja sehr anders. Eigentlich sind sie wie die Polen. Immer mit der Ruhe. SHANTI. Bis der Reis ausbleibt.
Die Armutsgrenze wurde vor wenigen Wochen offiziell bestaetigt: sie liegt bei 900 Baht (45 Mark) monatlich. Das ist weniger als ein Tourist abendlich fuer Getraenke ausgibt, von shopping for sex ganz abgesehen.
10 Millionen Thais leben unter dieser absurden Grenze.
Es gab fast keine Reaktionen, weder in den Editorials noch in der Oeffentlichkeit. Hier demonstriert man nicht. Hier betet man. Man geht in die Tempel, steckt ein paar Duftkerzen an und laesst zwei Voegel fliegen.
Und dann sagt man mai bpen rai.
Verlege Deinen Trip hierhin auf jetzt. Komm nicht unter Raeder. In Argentinien sollte es immer ruhig zugehen. Nur Tango, bitte.
Besorgte Gruesse.


TomTom (geseier) - 22.12.01 at 07:38:52




ach jee, nie funktioniert das mit dem blöden server.
so gehts doch, MARiO ;)


göttingensis aka jdm - 22.12.01 at 00:42:21






göttingensis neulich in HH - 22.12.01 at 00:40:44




@PAristide: man dankt


Poacher_ Port au Prince * - 22.12.01 at 00:20:03




Hymnen:
4. die der Postboten: "nothing was delivered...."


buh - 22.12.01 at 00:15:27