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loop Archiv #111 (8.12.-14.12.2001)

loop Archiv #110, loop Archiv #112


autumn of loop

[ P!C #2 ]





Mein geliebtes Spinnerchen, du bist wirklich unglaublich. Du hast geglaubt, du hättest deine Abgründe vor mir verborgen, aber du hast dich getäuscht. Und jetzt hast du diesen ohnmächtigen Appetit. Überrascht dich das? Mich nicht.


Escapini * - 14.12.01 at 22:20:21




tomaten kochen


SW * - 14.12.01 at 19:53:36




ein wattetag, ein türmchen auf der zigarette ich bin sogar so
ruhig, dass es ganz lange stehen bleibt, das tuermchen, es faellt
nicht ab. es steht ganz leise und glueht weiter bis ich meine
hand gen aschenbecher bewege und abasche. auch das ganz langsam.
ich habe heute nacht mit einem mann mit rasierter brust und
rasierten achselhaaren geschlafen, vier gummis sind gerissen und
irgendwann lagen wir zwischen den abgestreiften liebestoetern,
jeder die hand auf dem ruecken des anderen. ich kenne seinen
namen nicht. aber in gewissem sinne ist es eine wiederholung der
geschichte. er waehlt sogar aehnliche worte wenn er spricht. es
sei kein wunder. der kindergartenfreund. eine wunderbare
oberlippe. wie er in meinen schoss geraten ist, ich weiss es
nicht. schoen und bleibt eine ferne erinnerung an letzte nacht.
ich liege in watte, auch wenn ich am schreibtisch sitze. auf dem
herd koche


schneewittchen * - 14.12.01 at 19:52:32




traumverführt

Regentropfen schlichen an der verschmutzten Scheibe hinab. Wann war es endlich vorbei, wann hörte es auf? Es war Winter geworden, es sollte kälter sein. Die buntbebilderte Nacht glitt hinüber in den grausanften, nassen Tag. Unüberhörbare Gedanken durchschnitten die Stille und doch fehlte es an Worten. Die Zeit rann über die steinige Haut der Erinnerung. Traumverführt fiel der Blick zur Tür des roten Raumes unter deren Schwelle sich matt schimmernd der Glanz vergangener Tage zeigte. Vorbei das gestern. Und so verliess ich den Tag durch die Hintertür des Lebens.


silent - 14.12.01 at 19:45:06




Jetson hockt auf der Lehne des Beifahrersitzes, die Arme trotzig vor der Brust verschränkt. "Und? Wo soll es denn diesmal hingehen?" fragt er mit schiefem Grinsen. Ich schnaube ein paar Dampfwölkchen in die Luft, lasse mir Zeit mit der Antwort. "Keine Ahnung", sag ich und starte den Wagen.


Han - 14.12.01 at 18:29:30




Oh nein, nicht auch dieses Jahr. Gerade der Anruf: meine anvisierte Silvesterparty hat sich ins Nichts aufgelöst; Alternativen: keine, d.h. doch eine. Die gleiche wie letztes Jahr: gegen 18.10 Uhr stolpert James zum xten Mal über das Viechfell während meiner Mutter nicht der erste verbale Ausrutscher des Tages über die Lippen kommt. Es gibt Fondue, as every year und die hierfür erforderlichen väterlichen Vorbereitungen ("Feuermachen ist ja nichts für Frauen") stocken, da ja jetzt gerade der günstigste Zeitpunkt ist, die Werkstatt oder alternativ das Arbeitszimmer aufzuräumen. Irgendwann steht dann doch das Essen auf dem Tisch und die Schlacht um die Fleischstücke, die jedes Jahr kleiner zu werden scheinen, kann beginnen. Wenn dann auch beim letzten Familienmitglied eine Art Sättigungsgefühl entstanden ist, wird zum alljährlichen Spielzwang von Mensch ärgere dich nicht übergegangen. Alternative Angebote zwecklos. Fernsehen an Silvester ist tabu!!! Nach diversen Spielrunden und mindestens ebensovielen Streitigkeiten löst sich die Runde auf. Die junge Brut treibt's doch vor's TV, wo man sich bis 0.00 Uhr durch das tolle Programm zappt; der Familienvorstand frustet kurz vor sich hin und findet sich irgendwann doch neben der Nachkommenschaft ein. Um Mitternacht folgen steife Umarmungen und der Blick aus der Haustür auf die Nachbarschaft, die traditionell ein paar Knaller startet. Bettruhe dann ca. 0.30 Uhr. Du kannst nicht schlafen, weil du dich einfach fade fühlst. War das alles? Kann nicht wenigstens der letzte Tag im Jahr mal besser laufen als die 364 Tage zuvor? Wird 2002 endlich dein Jahr? Oder lautet es am 31.12.02 wieder: the same procedure as last year?


vianne asylsuchend, wer nimmt mich auf? * - 14.12.01 at 18:03:12



- - - - - › L O T O S ‹ - - - - -

wenn dann
vielleicht morgen - meine süße
morgen in urbs capitalis
vielleicht komm ich
bist du dann da
vielleicht
vielleicht
vielelicht
für eine nacht

- - - - - › H E L G A ‹ - - - - -



siehe oben * - 14.12.01 at 18:00:31





The Unbeatable



http://www.cowderoy.com/graphics/jpg/bog3.jpg




monsun_rave chesstown/sahara - 14.12.01 at 16:39:46




http://www.chesscafe.com/gallery/images/Delon01.gif

Alain Delon

*   *   *

Eiseisbaby, das ist ja schon mal einiges!


off. - yip yip (A 21) - 14.12.01 at 16:02:28




Befindlichkeiten

Wie sieht es mittlerweile aus, dort, wo ihr seid, und meine Sprachlosigkeit nicht bemerkt? An Orten, die abstrakt vorhanden sind, in meiner Erinnerung, jedoch nur noch Bild, Wunsch sind, und nicht das, was Wahrheit sagt. Wie kann ich glauben, was zaghaft gesagt wird, ohne Zweifel, da ich nicht mehr weiß, was ist. Weil das Gedachte zu weit entfernt ist von dem, was Bestätigung sein könnte, zumindest für die Dinge, die hier nicht passieren. Eine Veranda ist kein Café und den Herbstwind, den ich verpasste, ersetzt keine Brise, die den Monsun ankündigt. Das Entsetzen im Moment des Erwachens, wenn man wieder von der Kälte geträumt hat, ist das gleiche, das entsteht, wenn man merkt, dass die Realität, die örtliche, plötzlich zu wenig ist, um Worte zu finden, die von Wert sind. Lange verdrängt und doch nur alte Wahrheit, die sich nur zum ungezählten Mal selbst bestätigt: Zu lange Zeit am selben Ort, wenn es der falsche ist, ist ein kleiner Tod für alles. Und der richtige Ort sucht dich nie. Draußen der Klang zersplitternden Glases, wieder eine Kokosnuß, die sich nicht mehr halten konnte. Wenn man über die Insel geht, muss man ständig aufpassen, nicht erschlagen zu werden. Ein schmählicher Tod, der einen ungenauen Begriff von Richtigkeit verneint. Oder genau richtig ist. Er wurde von einer Kokosnuß erschlagen. Auf dem Weg zum Strand. Mein Gott. Surreal, aber gewünscht der Gedanke an Flughäfen, Nebel über Landebahnen und lustige Wintermützen. Die Sonne kann Böses anrichten, wenn man nicht aufpasst. Sie nimmt Worte und Gedanken, ohne Quittung. Jeden Tag ein paar mehr. Ich danke Frau Sybille Berg für ihr wunderbares Buch über Männer und speziell Männer im Ausland. Alles, was dort geschrieben steht, ist wahr. Und noch viel mehr.


zak - 14.12.01 at 13:50:59




12. Juni / V

Nicht einmal dieser Auftritt schien die Wartenden um mich herum sonderlich zu berühren, kaum daß einer aufsah und diesen Auftritt verfolgte.
In dem ganzen Durcheinander, das der Priester durch seinen lauten Abgang erzeugt hatte, war mir entgangen, daß aus der gleichen Türöffnung noch eine zweite Person heraustrat, die ich erst jetzt bemerkte, da der Priester verschwunden war.
Ein Mann stand dort und blickte geradewegs in meine Augen. Bäte man mich darum, ihn zu beschreiben, so würde ich ihn als dein genaues Gegenteil skizzieren. Weniger von seinem äußeren Anschein her betrachtet, als wegen des geradezu durchdringend bohrenden Blickes, mit dem er mich fixierte.
Er sah durch mich hindurch, auf eine gewisse Weise durchleuchtete er mich und erkannte in mir die zutiefst verborgenen Gedanken und Wege, die mich zu dir führten. Ich glaube, er sah damit auch dich, und somit wurden wir ungewollt zu Komplizen, die einer Tat überführt wurden, die sie noch nicht einmal geplant hatten.
Als Kind spielte ich oft mit einem Nachbarsjungen dieses Spiel, wer den Blick am längsten halten kann. Ich entsinne mich jetzt, da ich dir schreibe, in jenem Flur aber überkam mich eine große Hilflosigkeit angesichts dieser Augen, denen ich mich nicht entziehen konnte, und wie in einer unbewußten Erinnerung an diese kindlichen Spiele war auch diesmal ich diejenige, die als erste zu Boden blickte.
Immerhin kam ich dadurch in die Lage, nun handeln zu müssen. Ich begann, mich durch die Reihen der Wartenden zu schlängeln. Wie der Priester zuvor so forsch durch diese Ansammlung von Beinen, Geschirren und umherkreisenden Kindern laufen konnte, bleibt mir nachgerade ein Rätsel. Ich hatte Mühe mich so zu bewegen, daß ich ohne größere Zusammenstöße bis an das Ende des Korridors gelangen konnte. Schließlich stand ich vor der leicht angelehnten Tür, durch die der Mann wieder verschwunden war.
Ich hielt einen Moment lang inne, als ich ein kleines, von Hand abgerissenes Stück verblichenes Papier erblickte, das nachlässig in das glatte Holz des Türrahmens genagelt war und auf dem ich den Namen ‚Luca Grignani’ entziffern konnte, der mit flüchtig versprühter Tinte dort geschrieben stand.
Ich trat ein. Ein nüchterner, geradezu kahler Raum empfing mich, und der an einem schmucklosen Tisch sitzende Mann. Außer diesem Tisch und einem Holzstuhl, der davor stand, wies dieses Zimmer keinerlei weitere Möblierung auf. Da es aber auch von sehr kleinen Maßen war, störte dieser Umstand nicht weiter, sondern erzeugte in mir eher ein Gefühl des Angekommenseins, da auch dieser vor dem Tisch stehende Stuhl eigens für mich zurechtgerückt schien und die einladende Handbewegung Grignanis folglich nur einem festen Regeln folgenden Spiel angehörte.
Ich schwieg, besah mir die Gegenstände, die in leichter Unordnung über die verkerbte Oberfläche des Tisches verstreut lagen und vermied es, meine Augen seinen Blick kreuzen zu lassen. Aber auch er schien mich gar nicht zu bemerken, sondern blätterte geräuschvoll in kleinen Stößen von Unterlagen, die rechts und links von ihm aufgehäuft lagen.
Erst da erblickte ich ein kleines Aufnahmegerät, das zwischen all dem Blätterwerk und den abgehefteten Unterlagen scheinbar beziehungslos und unauffällig sein Dasein fristete. Es war dies eines jener Geräte, die mit lediglich fünf Tasten ausgestattet sind und in etwa die Form und Größe eines Zigarrenkistchens haben.
Ich zuckte zusammen, als wie aus dem Nichts eine Hand mit ausgestrecktem Finger hervorschnellte und abrupt die Aufnahmetaste drückte. Dieser Vorgang erzeugte ein leicht metallisches Klicken, dem das leise Rauschen eines sich abspulenden Bandes folgte.
Panik stieg in mir auf, und ich wußte noch nicht einmal weshalb. Ich vermied selbst ein kurzes Räuspern, da auch dieses dokumentierte Geräusch den Beweis einer Anwesenheit führt. Ich wußte aber, daß ich dieser Beweisführung von nun an ausgeliefert war, ja daß ich sogar gezwungen sein würde, unter Umständen meine gesamte Existenz als Nachweis anführen zu müssen, daß es mich tatsächlich gab, an diesem Ort, zu dieser Stunde, im Zusammensein mit Luca Grignani, dem ich nun mit festem Blick in die Augen sah.



Vorläufiges Ende der Vorstellung.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


monsun_rave boomtown/sahara - 14.12.01 at 13:36:42




helgazur


wie der Himmel über Peccioli


Lotos guck`in die Luft - 14.12.01 at 13:14:30




Off, hatte heute Nacht einen Traum. Du hast in der Fußgängerzone Schach gespielt, mit diesen großen Figuren. Gegen zwei Typen, einer sah aus wie Kasparow. Ich hab zugeschaut und Du hast gewonnen. Dann sind wir weggefahren, jeder in einem Sportwagen. Amerikanische Modelle aus den 70ern. Deiner sah aus wie ein Trumpfkartenfirebird, tiefergelegt und azurblau. Meiner war flach, verdreckt und breit. Ich glaube, Du warst Lord Sinclair und ich Toni Curtis und ein paar Mädels warteten schon. Dann bin ich aufgewacht. Dankeschön. Sehr freundlich.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 14.12.01 at 12:21:36




nur noch die nicht so
leidenschaftlichen nächte
kaum auf der matte
erinnern sich die alpträume an mich

schaum vorm mund
überrascht mich der morgen
der dämmerung glück
der morgenröte
glück gehabt
wie gehabt
ich ziehe den rest vom anfang ab
und wache dazwischen nicht auf


buh - 14.12.01 at 10:16:02




'and saying something stupid like "i love you"'
*
Erhielt soeben eine Mail aus Deutschland, in der jemand schreibt, dass er nun doch zugeben muss, dass mein Verlassen ihm Wunden zugefuegt hat, die noch nicht verheilt sind.
Das ist der bloede Dezember.
*
Ab nach Sihanoukville.


TomTom - 14.12.01 at 08:06:26




Bester Sebastian,
ueber Nacht ist die Temperatur hier um etwa 10 Grad gefallen. Der Himmel sieht aus wie im Sommer ueber Hamburg. Die Wolken ziehen sehr schnell vorbei. Als ob an der Alster saesse, bei etwas ueber 20 Grad. Wunderbar. Den Thais gefaellt das natuerlich nicht. Ihnen ist das zu kalt. Zuwenig Suedostasien.
Den Link zu den Photographien habe ich in einer dieser den Verstand schrecklich verstuemmelnden Magazine gefunden, entweder ESQUIRE oder TALK oder DETAILS. Die Qualitaet von DETAILS ist erschreckend gesunken.
Zur Zeit mache ich mir darueber Gedanken (und es ist hoechste Zeit dafuer!), wem ich wie was zu Weihnachten schicke. Am liebsten wuerde ich das bloede Weihnachten einfach an mir vorbeiziehen lassen. Die Geschaefte hier reflektieren das Gehabe in den USA. Thailand - als einziges Land Indochinas nie kolonialisiert, bezwungen oder erobert noch bombardiert - scheint einen gewissen Neid auf die Vergangenheit der Nachbarstaaten zu verspueren. Und imitiert eine Invasion, zu spaet, zu kapitalistisch. Zwingen sich selbst einen sonderbaren Faschismus auf.
Zur Zeit wiederlese (jaja, direkt aus dem Englischen uebernommen) ich MICROSERFS von Douglas Coupland. Seltsam irritierend, dass vieles darin nach wenigen Jahren schon dermassen obsolet ist. Ich glaube, wir, die wir unter dem Einfluss der 'westlichen' Gedankenwelt stehen, bewegen uns zu rasant, und mir faellt es schwer, das Wort 'vorwaerts' an das Ende dieses Satzes zu stellen.
Nachher treffe ich Mike, der eigentlich aus Denver ist, derzeit aber in Melbourne studiert und gerade in Bangkok urlaubt. Er ist ungemein blond. Und gleichaltrig. Ich will unbedingt in die BANGKOK BAR auf dem Ekkamai, denn da gibt es ab halb acht BOMBAY SAPPHIRE umsonst. Kaum vorstellbar - uebrigens genausowie die Unterschiede zwischen Mike und Ken - Andrea ganz ausgenommen.
Irgend etwas scheint mich hier zu stimulieren. Interesse zu zeigen. Weiss nicht. Aber ganz okay.
Ich vermisse montags das JETZT. DIE ZEIT dagegen ueberhaupt nicht.
Beste Gruesse zurueck von hier.


TomTom (anstatt der ewig ueberfalligen Mail) - 14.12.01 at 07:57:04




http://www.user.cityline.ru/~kosteniuk/fotoalb/5_small.jpg

Die Schwestern

*   *   *

Vor drei Jahren noch Blitzen mit Wassili, und jetzt wir im Finale. Zwischenstand: -34°C vor dem Kreml.


off. - Al contadino sotto le stelle - 14.12.01 at 03:52:05




da ist es wieder, dieses gefühl, das ich so lange verdrängt habe. ich drehe den schlüssel im schloß um, öffne die tür, noch ganz außer atem, weil ich die sechs stockwerke hochgelaufen bin, mache das licht an, obwohl es erst vier uhr nachmittags ist. und da ist es wieder. ich blicke mich im zimmer um. alles ist wie immer, das regal mit den vielen ordnern und kästchen drin, der unaufgeräumte schreibtisch, die poster und cds, die strümpfe auf dem teppich, die kleine küche in der ecke. ich weiß, es hat sich nichts verändert, seitdem ich heute morgen die wohnung verlassen habe. und doch meine ich zu spüren, es ist jemand dagewesen. jemand, der unsichtbar ist. der dinge berührt, und sie dabei nicht einen millimeter von ihrem platz verrückt. der sich alles ganz genau anschaut, auseinandernimmt, nichts unversucht läßt. aber alles ist gleich. nur ein hauch von irgendwas ist da. ich kriege angst. als würde es mich umschlingen, mich erfrieren lassen, mir die luft wegnehmen. nein, schreie ich innerlich, nein, wirklich nicht, ich bin nicht das gretchen und faust ist lange tot. was für ein gedanke. was soll das. nichts ist passiert. ich lebe die einbildung. bin ich gestört? ich lege meine tasche weg und setze mich aufs bett. ohne die jacke auszuziehen. mich friert. von irgendwoher kommt ein geräusch. ein leises pochen. die heizung? der nachbar? mein herz, das schlägt? durch die wand dringt musik. leise, gedämpft. irgendwas aus den charts. und dennoch, ich fühle stille. leere überall. schnell schalte ich die anlage ein, drehe die musik auf, volle lautstärke. es dröhnt und wummert, schmerzt in den ohren. ich schließe ganz fest die augen und genieße den schmerz. fange an mitzusingen. erst ganz leise. dann steigere ich mich langsam. die augen noch immer zusammengekniffen, so fest es geht, ich will nichts sehen, nichts merken. nur die musik, die wehtut und meine stimme, die inzwischen fast so laut ist wie das, was aus den boxen dringt. ein einziges gröhlen. lauter. noch lauter. der schmerz ist nicht mehr zu ertragen. aber ich muß weitermachen. ich muß. ich halte mir die ohren zu. nur noch lärm. nichts stört mehr, ich verdränge. meinen eigenen körper, was von außen kommt und was vielleicht sein könnte. minuten vergehen. um mich ist es schwarz, meine stimme steigert sich weiter. ganz unvermittelt verstumme ich. die musik ist aus. lange schon. ich hatte es nicht gemerkt. doch meine stimme hing plötzlich so einsam in der luft, da fehlte was. ich kann nicht mehr. langsam kommt alles zurück. ein lufthauch streift vorbei. es schüttelt mich. ich knalle die tür hinter mir zu und renne auf die straße.


Marie im irgendwo * - 14.12.01 at 02:21:58




Nonsens 3

Das kann nur von Gernhardt sein
(Zeigt er heute wieder Bein
oder auch mal Zähne?)

Könnte es vom Kästner stammen?
Keine Ahnung, wir verdammen
Nichts und Niemand, keine Sau.

Denn die Herren waren schlau:
schrieben in ihr Heft, genau,
dichteten sehr schön.

Machten es sich nicht bequem!
Verse klingeln angenehm,
ganz besonders diese:

Setzten sich auf eine Wiese,
träumten von der Frau Elise,
waren aufgeregt!

Doch das legte sich hernach:
suchten auf ein schützend Dach,
weil der Regen rinnt.

Und er hat nie aufgehört,
doch das hat sie nicht gestört:
Erich schrieb sofort.

Robert aber setzt sich hin
an den Schreibtisch, denkt: "Ich bin
Dichter doch!" (Er spinnt.)

"Quatsch, ich bin ein anerkannter
Autor nun, und noch bekannter,
als der Erich Kästner!"

Karl, der Ludwig, er sprang auf,
denn er war empört: "Ich lauf
allen weg, durch Dreck,

muss es sein, auf einem Bein!"
Mischte sich der Thorsten ein:
"Ich bin reiner, Kleiner!"

Der is' lustig, dieser Kerl,
findet immer wieder Perl',
wirft sie vor die Säue.

Diese jedoch fressen nicht
Perlen oder neu' Gedicht',
mögen lieber Körner.

Goethe, der war ernster noch,
hatte Geld, kein Loch im Beutel;
dem ging's gut, ihm fiel was ein,
ging spazieren und trank Wein.

Traf den Schiller, Friederich,
leiden konnte er ihn nich'
"Fritz, hallo, grüß' Erna!"

Leider war er wieder mal
stockbesoffen! Am Denkmal
sind die beiden Dichter

Friederich und Johann Wolfgang
nun erhöht um einen Rang:
sind aus Stein und grüßen.

Büßen, was sie uns getan,
uns vermacht, kein Robert lacht:
er bewundert sie!

Kam die Iris angeflogen:
"Was hat dich dazu bewogen
diesen Nonsens zu verzapfen?

Thea kann es besser doch!!!
Wärst vielleicht ein guter Koch,
Dichter jedoch nicht."

'Richter möchte ich nicht sein,
leben nicht als Schwein im Stall.'
"Hast du einen Knall?"

'Noch ist nicht Silvester, Schwester,
Weihnachten kommt bald,
es ist ganz schön kalt!

Schluß für heute, liebe Leute!
Werd' es morgen wohl bereuen
was ich schrieb:
hab' dich lieb;)'


GüTeE - 13.12.01 at 23:50:24




L I L A L O T O S


helga weihnachtet - 13.12.01 at 18:35:01




Guck -: indieluft m siehe Hans


helga recherchiert - 13.12.01 at 18:26:06




danke.


pawl m - 13.12.01 at 17:32:36




FlyingDutchman dreht am Glücksrad......
und nimmt ein "T" für 300€


FlyingDutchman - 13.12.01 at 17:10:20




Die USA befänden sich in einem Stadium, das einen Rückzug aus dem Vertrag notwenig mache, sagte ein hoher Regierungsbeamter, "aber wir sehen darin nicht die Quelle für eine schwerwiegende Krise."


nuklear test * - 13.12.01 at 16:54:27

 




Supermarkt-Stories:

Soll nochmal jemand behaupten Supermarktkassiererinnen sind dick, dumm, heißen Barbara, haben rausgewachsene Dauerwellen und keinen Humor:

Eben geschehen im Edeka-Aktiv-Markt:

FlyingDutchman: ...Könnte ich wohl noch ne´ Tüte bekommen?

Cash-Desk-Girl: Wie? Sie wollen JEZT kiffen??


FlyingDutchman - 13.12.01 at 16:48:24




hey pawl, nice show, nice perm!


Qué Fuerte * - 13.12.01 at 15:11:07




12. Juni / IV

Ich erkannte allmählich Gruppen und Kreise, die zueinander gehörten, wenn man davon ausgehen will, daß Alte, ein Mann und eine Frau und zu ihren Füßen kauernde Kinder als Einheit zu bestimmen sind. Und daß die eine einheitliche Gruppierung nicht gezwungenermaßen einer anderen gleichartigen verwandt ist. Dennoch schien alle hier Versammelten ein gemeinsamer Wunsch zu einen. Nicht eigentlich Wunsch, aber doch vielleicht ein Ziel, das ihren Umgang miteinander bestimmte.
Bei näherem Hinsehen entdeckte ich den Grund für die im ersten Moment so fremdartig empfundene Dicke und Schwere der Atemluft, die sich dräuend meiner bemächtigte. Fast alle am Boden kauernden waren in irgendeiner Weise mit der Zubereitung oder dem Verzehren einer mitgebrachten Speise beschäftigt. Schalen und Schüsseln, Teller, Gabeln, Löffel und vereinzelt Messer wanderten zwischen greifenden Händen hin und her, vereinzelt stiegen wie Atemwolken in kalter Luft ausgestoßene Dämpfe aus kleineren und größeren Töpfen auf, zerknüllte Zeitungen, Beutel und wächsern wirkende Papierbögen vermittelten den Eindruck, daß all dies vorsorglich für einen längeren Aufenthalt herbeigeschafft worden war.
Keiner der hier Anwesenden hatte mein plötzliches Eintreten bemerkt. Oder wenn es auch bemerkt wurde, so gab doch niemand zu erkennen, daß meine Anwesenheit in irgendeiner Weise diesen stattfindenden Austausch beeinflußte. Inmitten all dieser Geschäftigkeit, die im übrigen nicht lautlos vonstatten ging, sich vielmehr ausdrückte in einem unterschwellig gleichmäßig dahinfließenden Rauschen, durchsetzt von einzelnen Stimmen, Rufen und Kinderschreien, standen vereinzelt auch Gestalten junger Männer, die sich den allgemeinen Tätigkeiten entzogen, indem sie mit verschränkten Armen oder in Hosentaschen befindlichen Fäusten an die seitlichen weiß getünchten Mauern gelehnt standen und angelegentlich den an der Decke des Flurs befindlichen Säulenschmuck betrachteten.
Die Ankunft in diesem Vorraum machte mir mit einem Male klar, daß auch ich mich in diesen ungewissen Zustand des Wartens einzureihen hatte, denn niemand hier machte Anstalten, sich einer der Türen von Angesicht zu Angesicht zu nähern. Es war vielmehr so, daß sich noch nicht einmal eine gewisse Unruhe oder auch nur ein Abgelenktsein von den hier vorgenommenen Handlungen ausbreitete, wenn eine der Türklinken einen Spaltbreit geöffnet wurde, um dann sofort wieder mit einem forschen Druck geschlossen zu werden. Vielleicht hätte mich diese momentane Untätigkeit beunruhigen sollen, aber ich wiegte mich in einer Art mir willkommener Sicherheit, die man wohl auch als trügerisch hätte bezeichnen können.
Noch während ich meinen Empfindungen nachhing, öffnete sich am Ende des Flurs erneut eine Türe, was angesichts des wiederholten Öffnens und Schließens nicht weiter bemerkenswert gewesen wäre, hätten sich nicht trotz des allgegenwärtigen Raunens und Rufens Stimmen bemerkbar gemacht, die auf einen grob geführten Streit schließen ließen. Eine der Türen wurde nach mehrmaligem laut schlagenden Auf und Zu plötzlich zur Gänze aufgerissen und eine schwarze Erscheinung betrat die Schwelle des Türrahmens, die hagere Gestalt des Priesters, dem ich noch vor gar nicht langer Zeit auf der Piazza des Doms begegnet war. Wie du dir vorstellen kannst, war mein Gesicht nur noch Staunen, umso mehr, als dieser zuvor noch frierend und auch ein wenig scheu wirkende Mann in eine Art hitzige Raserei verfallen war. Das Weiß seines bandagierten Daumens stach durch die Luft, als er wild gestikulierend und schimpfend die Reihen der Wartenden durchquerte und auch an mir vorüberrauschte, als sei sein ärgster Feind hinter ihm her. Er würdigte mich keines Blickes.


monsun_rave boomtown/sahara - 13.12.01 at 13:50:22




gute songs, beide, thanks


Leonce - 13.12.01 at 13:39:32




leonce, empfehle abwechselnd HEDONISM und TWISTER von Skunk Anansie als musikalische Begleitung.
Ernsthaft.


superundercoveragent * - 13.12.01 at 13:34:18




NACHRICHTEN NEUEREN YORKS


Verbindlichkeitsfurcht abfressen

Vereinigte Staaten suchen Tatsachen

Seele gewinnt Beleidigungfall gegen Kritiker

Microsoft kauft Sonnen-Corona


Degradieren Sie, degradieren Sie!


Show für "eigenartige Ente"

Taliban: im Sommer Streetgang

Matrix an Punkt 164109 verstopft

Psst! Der geheime Tierarzt kommt


mb rz - 13.12.01 at 13:30:34




Vergangene Briefe Teil 3

Ich muss dir danken, für Deine Offenheit, für Geständnisse, die nur im Flüsterton über Deine Lippen kommen. Ja, die Traurigkeit gehörte gestern zu meiner Seele, die sich ein wenig verklumpt hatte. Die Zeit ist nicht gegen etwas, kann aber einen Eindruck der Vorhersehbarkeit vermitteln, der nie gerechtfertigt sein kann. Ein leerer Tanzsaal erzählt soviel wie er verspricht. Die Fenster stehen offen, kalte Luft strömt herein, die, durch
den kalten Atem, die ersten Sonnenstrahlen wie Staub sichtbar machen kann. Der Saal erzählt von Zärtlichkeiten und Attacken, von Träumen und Schmerz, von Liebe und Sehnsucht, und von vermeitlicher Vernunft. Verzweifle nicht an mir, das ist leicht gesagt, in Deiner mail lag eben kein Nirwana, ein Geständnis dieser Art - genauere Bestimmungen würden über den Flüsterton hinaus gehen - zeugt nicht von Kälte und Nirgendland, sondern von einer enttäuschten Reichhaltigkeit an Leben. Mut? Verlier den
Mut nicht, ich klammere mich daran, ohne zu wollen, Dich damit zu ersticken. Wenig Tröstliches kann ich Dir in einen Morgengruß legen, nicht nur, weil die kaputte Welt wartet, nein, weil all Deine Sehnsucht und Dein erschütterter Glaube durch mich geschürt wird - ist das vermessen - dein Held fühlt sich schwach, aber nicht zu schwach, Dich zu lieben.


Leonce sollte das nicht tun - 13.12.01 at 10:08:57




X4 & somewhere:
Ich wußte es. Diese Stelle im Text hat noch gezwickt. Nicht nur diese im übrigen, aber diese besonders. Sie dient natürlich als Anker für eine erst viel später folgende Szene, aber man merkt das, und deshalb ist es ungeschickt formuliert. Oder die Andeutung geschieht zu früh..., nein, mit früh hat das nichts zu tun. Ungeschickt.

TomTom, ja. Daß der Text nach unten (hier: oben) hin schwächer wird (verschwommener?), merke ich. Das wird Sache der Überarbeitung sein.

Euch beiden Dank für kritische Rückmeldung.

Greetings


monsun_rave boomtown/sahara - 12.12.01 at 20:53:58




Zwei. Was war nochmal Zwei? Turm. Also zwei, Turm, mag ich nicht, echt ne blöde Figur, kann nur geradeausgehen. Und sechs? Sech is Springer. Also, der Unterschied zum Läufer... Ach so, das Pferd. Pferd kenn ich. Zwei. Was war noch mal Zwei? Turm.

Ich kann nichts dafür, mein Nachbar hat mich betrunken gemacht. Mein Lieblingsnachtbar.


Lotos hat Kopfschmerzen - 12.12.01 at 18:32:47




lieber tomtom,
vielen dank fuer den url-post. diese bilder waren vor etwa einem jahr bereits in "spex" zu sehen, die hatten fuer eine weile ein heft mit zwei covern, das magazin und jeweils eine photostrecke. allerdings waren die texte fuer mich neu. alles gute dir auf der anderen seite der welt.
THE WAR ON DRUGS. THE WAR ON TERRORISM. ALL IN CAPITAL LETTERS.


Sebastian cold midwest, usa - 12.12.01 at 18:23:41




Re: Forumsfritzen

Neu im Forum der 13 sind:

Hauke Hückstädt
Nicolai Kobus
Hendrik Rost
Uli Wohlers


Das am Rande!


mb rz - 12.12.01 at 16:10:00




Ernsthaft.


TomTom - 12.12.01 at 15:04:52




?


Leonce - 12.12.01 at 14:47:06




Ja natuerlich. Beinahe vergessen. Leonce. Toll.


TomTom - 12.12.01 at 14:33:30




Vergangene Briefe Teil 2

"Nur mit Entsetzen wach ich morgens auf, Ich möchte bittre Tränen weinen, Den Tag zu sehn, der mir in seinem Lauf Nicht einen Wunsch erfüllen wird, nicht einen, Der selbst die Ahnung jeder Lust Mit eigensinnigem Krittel mindert, Die Schöpfung meiner regen Brust Mit tausend Lebensfratzen hindert. Auch muß ich, wenn die Nacht sich niedersenkt, Mich ängstlich auf das Lager strecken; auch da wird keine Rast geschenkt, Mich werden wilde Träume schrecken. Der Gott, der mir im Busen wohnt, Kann tief mein Innerstes erregen; Der über allen meinen Kräften thront, er kann nach außen nichts bewegen; Und so ist mir das Dasein eine Last, der Tod erwünscht, das Leben mir verhaßt."

Der Gott in ihm kann nach außen nichts bewegen, so ist das mit den Augenblicken, die in einem schlummern, sie können nach außen nichts bewegen, aber dein Innerstes fressen sie auf, graben sich durch die Eingeweide hinauf in das Herz, um es mal mehr und mal weniger auszufüllen, zu beherrschen, nach undurchschaubarer Willkür, einem Diktator gleich. Gleichzeitig sind sie oft das einzige, was einem bleibt von Erinnerungen, Augenblicke sind losgelöst von Schuld, weil Schuld nur reflexiv wahrnehmbar ist: Irre, Massenmörder und Heilige kennen keine Schuld, weil sie in ihrem Handeln nicht denken müssen.
Der Gott im Inneren, im Inneren eines Gottes der kleinen Dinge, der halben Dinge oder der falschen Dinge, welche Rolle spielt das schon. Die Augenblicke sind es, die das Bild der Welt zusammenbrechen lassen, die Augenblicke reißen die gedachte und stabile Welt aus ihren Fugen, die wahrnehmbare Welt verschwindet und macht Platz für eine Parallelwelt; ja ich weiß, schon wieder Goethe: "Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte. Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden. Ihm färbt des Morgensonne Licht Den reinen Horizont mit Flammen, Und über seinem schuldgen Haupte bricht Das schöne Bild der ganzen Welt zusammen." Die Walkabouts singen vom slow red dawn, der kommt und irgendetwas bewegt; es muss ein Augenblick gewesen sein, der geboren wurde, aufsteigt, vielleicht aus einem zerwühlten Bett, auf das der erste rote Sonnenstrahl scheint, vielleicht mit einer Kirchenfassade verbunden, die im Fensterglas existiert und ab und zu ein paar Kirchenglocken in das Zimmer fallen lässt, vielleicht hoch über der Stadt, vielleicht überrascht der Morgensonne Licht zwei Liebende, die blinzelnd eine neue Welt, einen neuen Himmel entdecken, um gleich wieder zu vergessen, um ewig bewahren zu können. Die Schuld rächt sich nur auf Erden, also im Leben, nicht im Augenblick, und nur das Leben bewirkt, dass die Welt zusammenbricht, aber eine erschaffene Welt ist auch etwas Bleibendes, wie in Ruinen stets noch ein Hauch der alten Welt zu spüren ist, begleitet der Atem der Vergangenheit die Lebenden und Liebenden. Die erlebten Augenblicke bewirken die Sozialisation, besser die Individuation. Der ewige Kampf zwischen Ich und Welt lässt das Eigentliche entstehen, vielleicht auch das Ware, Schöne, Gute. Aber wiederum nur am Rande der Realität, denn in der Wirklichkeit ist das Ware, Gute, Schöne ja bekanntlich verloren. Das Jetzt kennt diesen Rand der Realität, und die Ewigkeit; alles andere ist vergänglich. Immer. Immer? Immer ist erstrebenswert, aber nie erreichbar; das Immer existiert genausowenig, wie es ein Nomen "Immer" gibt. "Das ist ein langes Wort: immer! Wenn ich Dich nun noch fünftausend Jahre und sieben Monate liebe, ist´s genug? Es ist zwar viel weniger als immer, ist aber doch eine erkleckliche Zeit, und wir können uns Zeit nehmen, uns zu lieben."


Leonce post mono logos - 12.12.01 at 14:32:38




Alles stoppt. Die Motobikes werden von zwei Polizisten zusammengepfercht. Da kommt jetzt keiner mehr weg. Nach hinten ausweichen geht nicht, da ist alles voller Autos, nach vorne eh nicht, da blocken die zwei in braun den Verkehr im engen Soi ab. Mit den Bikes stauen sich Abgase und die Resthitze des Tages. Das KUPA wird abgeriegelt. Es ist als ob man an einer Schranke auf den Zug wartet, der aber lange Zeit nicht kommt.
Und die Thais recken die Haelse.
Eine vierkoepfige Motorrad-Eskorte vor den zwei schwarzen Limousinen. Biegen alle auf den Parkplatz des Cafe-Restaurants.
Alle, die dort gerade arbeiten, recken sich. Stehen da, blitzgerade.
Und die anderen, die gerade das umglaste Gebaeude betreten, nicken kurz, setzen sich an zwei aneinandergeschobene Tische.
Mehr gibt es nicht zu sehen. Die Motobike-Fahrer spielen die Rennszene aus BEN HUR nach. Mein Fahrer gewinnt.
Naja, fast.

**

Bester E.,
ich kann Dir heute sagen, dass meine Geschichte ueber den Koerper (als Huelle) gestern zu Ende geschrieben worden ist. Ich hatte die Nacht im Zug verbracht, und ich war sehr frueh wach, weil die Strecke nicht die beste ist. Ich sass dann in einer offenen Tuer, und das Diner war noch nicht geoffnet, die schliefen da alle noch, und ich habe eine Zigarette geraucht, und dann noch eine, und dann ging die Sonne auf, ganz schnell, Du weisst ja, wie das hier ist mit dem Wechsel von Tag zu Nacht, und dann habe ich weitergeschrieben. Bevor ich in Nong Kai ankam, war alles da. Auf dem Papier.
Ich sass vorhin hier am Fluss, es ist in Laos sehr viel angenehmer, weil kuehler als in Bangkok. Da musste ich an unser Gespraech, also an eins der vielen in der Q Bar letzte Woche denken, an alte Menschen.
Egal, wie zynisch oder 'bad' man alltaeglich sein mag, es gibt Momente, da treffen einen die harschen Wirklichkeitsbilder hart. Alte und gebrechliche Frauen. Behinderte, die gerade in einer problematischen Lage sind. Aber auch, immer wieder, Bettler. Vor allem hier, die Muetter mit ihren Kleinkindern.
Ich habe beinahe geweint, als ich vorgestern ueber eine dieser Uebergaenge lief, denn, da sass eine junge Frau, ihren Sohn im Arm, den 7-11-Becher in einer Hand; die Tochter, vielleicht fuenf und sehr verdreckt, hielt einen identischen Becher mit beiden schwarzen Haenden fest. Und die Kleine schaute zu mir hoch, streckte mir den Becher entgegen und sagte PAPA.
Herzzerreissend.

**

Helga, das ist ja wirklich eine schoene Seite. Ich habe jetzt noch die exakte Adresse, die ich hier letztens eigentlich hineinposten wollte.
http://www.viceland.com/issues/v8n3/htdocs/pictures01.php
Das sind Fotos des deutsch-iranischen Fotografen Ashkan Sahihi. Sie zeigen fast ein Dutzend Menschen, die freiwillig Drogen genommen haben und sich dann von ihm haben fotografieren lassen.: 'to take eleven people out of their daily environments and get them high. He chose eleven different drugs and fed them to subjects who were relatively foreign to the drug they were doing. "It was difficult finding people that hadn’t done a lot of drugs. No matter what the race, class and background everyone seemed to have tried x and coke and other drugs. Only crack was untouched by most." '
Erschreckend. Und natuerlich hochinteressant.
*
Drei Stunden auf Ketamin kotzen.
*
monsun-rave, der erste text ist wunderbar. auch bei weitem der beste.


TomTom - Vientiane - 12.12.01 at 14:23:00




monsun_rave / boomtown sahara:
ein Text fast wie die Schwere der Zeit, aber die
Ueberhoehung "mit dem Ton eines zum Tode Verurteilten"
verstehe ich nicht...


X4 somewhere in Pruisse * - 12.12.01 at 13:44:35




12. Juni / III

Das Gesicht befand sich auf gleicher Höhe mit dem meinen, und ich sage Gesicht und meine Antlitz, es anders zu beschreiben wäre Verhöhnung. Es schien einem Knaben zu gehören, und im ersten Ansehen, im Halbdunkel dieses Raumes, war ich überzeugt davon, die menschgewordene Darstellung eines raffaelitischen Hirten zu erblicken. Erst bei näherem Betrachten überzeugten mich die Augen davon, daß ich mich täuschte, obgleich die Silhouette des Körpers gleichwohl die eines Kindes zu sein schien.
Ich lächelte ihm zu, dies war für mich in diesem Augenblick die einzige Möglichkeit, in irgendeiner Form den Versuch zu unternehmen, das Unwirkliche dieser Begegnung ein wenig abzumildern, denn just in diesem Moment entsann ich mich des eigentlichen Grundes meines Kommens und überschlug in Gedanken eine Form der Anrede, die diesem Zustand des Schweigens ein Ende hätte bereiten können. Möglicherweise ahnte er, daß ich im Begriff war, das Wort an ihn zu richten, und es schien ihm ein Bedürfnis zu sein, meiner Frage zuvorzukommen, so als hätte er mir etwas außerordentlich wichtiges mitzuteilen.
"Sono il fantino della torre", und nichts hätte mich an dieser Stelle mehr in Erstaunen versetzen können, als diese Stimme zu vernehmen und zu erkennen, daß hier ein Mann sprach, mit dem Ton eines zum Tode Verurteilten. Auch die Tatsache, daß er von sich als einem Reiter des Turms sprach, überzeugte mich davon, daß er den Aufenthalt im Halbdunkel dieses Raumes nur zu dem einzigen Zweck gewählt hatte, sich auf ein Ereignis vorzubereiten, dessen Bedeutung sich mir in diesem Augenblick entzog.
Ich wollte gerade zu meiner Frage anheben, als Stimmen im Hintergrund zu vernehmen waren, die eine leise Panik in mir aufsteigen ließen, da ich die beiden Männer vor der Türe völlig vergessen hatte. Auch mein Gegenüber gab den Ausdruck großer Beunruhigung zu erkennen und deutete nach links, wo sich eine weitere Türe befand, die ich bis dahin nicht bemerkt hatte. Ich sprang auf und erreichte mit drei Schritten diesen Ausgang, wieder ohne zu wissen, wohin ich gelangen würde, und diesmal mit einem Gefühl der Verzweiflung, da ich in meiner Angelegenheit keinen einzigen Schritt weitergekommen war.
Wie kann ich dir diesen Zustand näher schildern, ohne eine lyrische Komponente in mein Erzählen einfließen zu lassen? Ich war aus dem halbdämmrigen Raum noch nicht ganz heraus und in die fremde Helle noch nicht ganz eingetreten, war mir nur des plötzlichen Einbruchs schmerzenden Leuchtens bewußt, für die Dauer eines Atemzugs weder im Zuvor noch im Danach, an einer Schwelle zwischen Diesseits und Jenseits angelangt und nicht fähig, diesen einen Schritt zu vollenden. Ich würde von einem Taumel sprechen, von einem Schwindel, der mich erfaßte und bodenwärts trieb, aber Fallen war nicht möglich in der Sperrigkeit des Türrahmens, der mich weiterhaben wollte, dessen eckige Hand mich vorwärtsschob und mir den endgültigen Stoß versetzte, hinein in geruchsgeschwängerte dichte Atemausdünstungen.
Ich betrat einen vieltürigen Flur mit Vorsprüngen und Einbuchtungen, Kaminsäulen und Akanthusgeschmückten Halbsäulenbögen. Wieder ein mit Steinplatten bedeckter unebener Boden. Menschen.
Und das war es, was mich am meisten erstaunte im ersten Moment des Erkennens. Eine Art Wartesaal zu sehen, dessen Bedeutung sich mir nicht offenbarte. Vielleicht ist es auch vermessen anzunehmen, man würde sich der Aussage eines Bildes im Augenblick des Betrachtens sofort bewußt. Zu Sehen und zu Begreifen. Denn tatsächlich sah ich nur. Einen langen Gang, an dessen Seiten sich Personen aufhielten, ja tatsächlich. Sie hielten sich auf, und das war vielleicht das einzige Begreifen, daß dieser sogenannte Flur nur den Zweck eines Durchgangs erfüllte.


monsun_rave boomtown/sahara - 12.12.01 at 13:20:59




http://www.kasparovchess.com/images/Blob/016/307/16307.jpg


Garri Kasparow, Wladimir Kramnik - Kasachstan 2001

*   *   *

Astana ist das Ende der Welt, aber doch nicht so richtig, dachte ich, als wir das erste Mal seit Monaten wieder miteinander plauderten. Immerhin ein Kaffeeautomat.


off. - Tonight we like: Highway 61 (BR3) - 12.12.01 at 13:11:10




beinahe bewusstseinsspaltung
das chaos zu leben
die sätze vom anderen ende zu lesen
zeilen unvorhersehbar
nie gesagte worte
stimmen vom irgendwo
verdacht hinter den fragen
versteckte trunkenheit
unterbrochenes weiß auf asphalt
ein mückengesumm vom sommertag
dann duftet die nacht
taucher von delos
ziellose hoffnung
enttäuschungen
zorn zwischen den brauen
aufzeichnungen ohne gemütsausschlag
die briefe
die einem durchs leben fuhren
und die stillen fotos
davon




buh _from dilek - 12.12.01 at 10:27:36




Au ja, rettet dem Genitiv! Aber wenn schon, dann bitte nur mit Apostroph.


Bürgerinitiative zur Legalisierung des Genitiv-Apostroph´s * - 12.12.01 at 10:22:37




Das passende Geschenk für den Elektriker. Frisch vom fnac/les halles:

SHAZZ - _in_the_light_
TÉLÉPOPMUSIK - Genetic World
HÔTEL COSTES - quatre

Für die Elektrikerin:
GOTAN PROJECT


HMHB * - 12.12.01 at 09:52:21




im roten Raum: aus der Traum

und alle Drogen dieser Welt
hab' ich bestellt:
sie retten dich und mich
nicht

und alles Schreiben, alles Tun?
ich werde nun
verrückt, mein Kind: bist blind,
flink

'zuweilen bin ich asozial':
das ist normal,
du Egoist. 'So'n Mist!'
fast

dreh' ich durch,
dreht sich mein Kopf,
und alle die Gedanken
wanken

sie schwanken auf dem weiten Meer
und stören sehr
ich gehe unter gleich,
bleich

nur ein Gedanke reicht
Zen
'ohne Worte, ohne Schweigen'
Nirvana

Zweifel sind erlaubt?
Zwietracht, keine Harmonie?
'Ich weiß nicht wie,
ich glaube nicht an Gott.'

Ich glaube nicht an Gott, an Gott,
denn 'Gott ist tot!'
er rettet mich und dich
nicht

auch muss ich gräßlich grinsen heut'
ihr lieben leut'
ihr sagt mir nichts, könnt mir
nicht helfen

denn alle Drogen dieser Welt
hab' ich bestellt
für mich und nicht
für dich

dedicated to mone hartman


GüTeE - 12.12.01 at 00:52:44




Man kann, Cassel, Kampagnen auch übertreiben. Siehe Ihr
"Du bist der Wegbegleiter meiner Reise
Des Tages fort und auch des Nächtens leise"
(05.12.01 at 13:32:53)



Sixtus B. * - 12.12.01 at 00:48:23




@Anna Luz
es ist vergangenheit, die in mir schreit, kein "killing softly", bereits tot gesagtes - fragt sich, von wem?
dennoch danke ich dir sehr...


Leonce - 11.12.01 at 23:33:45




gott, leonce...! : "I felt he found my letters and read each one out loud..." grusel.


Anna Luz Exhauptstadt - 11.12.01 at 23:21:06




vergangene briefe Teil 1

...wenn ich dir jetzt schreibe, dann auch deshalb, weil dein brief so zynisch und sarkastisch und unfair klingst, sorry, deine stimme wäre womöglich klarer - oder noch eindeutiger... ich habe verstanden, dass ich dich nerve, und du hast mich verstanden, denke ich, dass ich an dich denke, aber abgesehen davon, abgesehen von all dem, was ich dir angetan habe - ja, ich weiß es, kenne das damokles-schwert, den abgrund, das schwarze loch, auch wenn du glaubst, ich könne mir das kaum vorstellen, abgesehen davon mache ich ja alles sowieso falsch, das höre ich nicht zum ersten mal, und dein ton tut weh, und auch wenn du denkst, ich hätte das verdient, das habe ich nicht verdient - und auch wenn du meinst, wir hätten uns geeinigt, nein, du nennst es ausgemacht, dass ich mich nicht mehr melde, dann ist das ja so schön einfach, das ist so berechenbar, normal und vernünftig, dass ist der ratschlag aller blinden - und jetzt denkst du, dass ich der blinde bin, aber du weißt es nicht, du kannst es nicht wissen, und im übrigen werde ich dir den gefallen tun und mich nicht mehr melden, nicht, weil ich beleidigt bin, ich verliere die vergangenheit nicht aus den augen und nehme mir nicht heraus, hier zicken zu dürfen, aber ich versuche, versuche wenigstens, nicht alles was war, noch einmal und auf andere weise zu verraten, indem ich hier blöde regeln aufstelle. Und ja, dein einwand: ich bin es doch, der die regeln immer aufgestellt und bestimmt und eingehalten hat, und jetzt sind wir wieder bei dem ganzen vernunft-korsett, und das kotzt mich an, und wenn du mich hier jetzt falsch verstehst kann ich auch nichts machen, mein ton ist sicherlich nicht angemessen und sowieso nicht zeitgemäß, aber meine wut zeigt mir, wie lebendig ich noch sein kann; im Übrigen gibt es noch viele hintertürchen, sollen wir einen vertrag aufsetzen, soll ich eine unterlassung einhalten, mich dir nicht zu nähern? wer verbietet, mich dir nicht nahe zu fühlen? und wenn du jetzt denkst, ich blubber dich voll - wobei blubbern ja ein schönes wort ist und meine tirade ja nur unverständnis zeugt? - ich bin am ende und habe nichts mehr zu verlieren. Du wirst wie immer schweigen auf die mail, denn deine antworten sind von wut und genervtheit abhängig und sie sind ja so überlegen und stark. Ich weiß, und jetzt, jetzt will ich mich schon wieder entschuldigen für die mail und sie nicht abschicken, aber nur, weil du jetzt sicherlich, wenn du die zeilen liest, deine meinung bestätigt siehst, dass ich spinne, aber, bitte, ich schicke die mail ab in der hoffnung, dass nicht alles bedeutungslos ist und dass du das rausliest, was ich damit meine, nämlich dass nicht du mich ankotzt, sondern ich mich ankotze und ich das dir sagen muss, schreiben muss, mir fehlen wie immer die worte, wieder nichts neues, und die, die ich wähle, sind wahrscheinlich falsch, aber menschlich, ich bin kein tier, bin nicht taub und nicht kalt, und meine wut gilt mir, aber wenn ich nicht antworte auf deinen zynismus, wirkt das wie ein todesurteil für mich, und es ist menschlich, sich dagegen zu wehren. ich hoffe sehr du verstehst.




Leonce in der Kiste - 11.12.01 at 22:44:59




Sie wendet den Schein und entdeckt den Abdruck. Ein feiner Kreis zeichnet sich auf dem Papier ab, so dass man unwillkürlich an ein flüchtig abgestelltes Glas denken muss.

Weiter: Carraciola


cara's hairpin Cara's hairpin Cara's hairpin * - 11.12.01 at 21:14:53




Gleich kommen die Karten auf den Tisch, noch ne Runde Bier und Prost.


Dienstag-Stammtisch * - 11.12.01 at 20:16:06




Alter Grammatikerwitz:
"Genitiv ins Wasser."
"Wieso? Isses Dativ?"

Alter Sozialpädagogenwitz:
"Ein Kind ist vergewaltigt worden."
"Der arme Mann, sicher ist er krank."


Faustus Cassel - 11.12.01 at 19:05:11




Kampagne zur Rettung des Genitivs:

Jeder, der zur Rettung des Genitivs beitragen möchte, sei
dazu angehalten, deswegen Überlegungen anzustrengen.


Faustus Cassel - 11.12.01 at 19:03:56




12. Juni / II

Während ich noch deinen Schritten nachlauschte, stand ich auch schon den beiden Männern gegenüber, die im gleichen Augenblick ihr Gespräch unterbrachen und mich mit einem Anflug von Verärgerung betrachteten. Oder vermeinte ich nur, eine gewisse Ungehaltenheit im plötzlichen Verstummen ihrer Rede zu bemerken?
Sie standen nun reglos da und sahen mich an, und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, ich hätte sie bei einem Gespräch unterbrochen, dessen Inhalt ich keinesfalls zu Ohr bekommen dürfte. Aber ich weiß wohl, wie unnötig oft ich die Verhaltensweisen mich umgebender Personen immer gleich auf mich selbst beziehe. So daß ich versuchte, den in mir aufkeimenden Mißmut zu unterdrücken, da ich mir einbildete, wenigstens einer der Herren hätte die Güte besitzen sollen, mich über den Fortgang dieses Weges aufzuklären. Keiner der beiden machte jedoch Anstalten, etwas anderes zu tun als mich nur anzustarren. Und so bemühte ich mich, den Anschein zu erwecken, daß dies ein alltäglicher Gang für mich wäre, den ich auch unter diesen Umständen mit der dadurch erworbenen Selbstverständlichkeit weiter verfolgen würde. Ich meine mich sogar zu erinnern, ich hätte diesen stummen Zuschauern meiner vorgetäuschten Selbstsicherheit überdies kurz zugenickt, während ich die eiserne Klinke der schmalen Holztüre herunterdrückte und in den unbekannten Raum eintrat.
Es war dies aber ein Moment solch verzweifelten Mutes für mich, daß ich im Bruchteil einer Sekunde wünschte, du hättest hier auf einem Stuhl am Fenster gesessen und auf mich gewartet, obwohl ich dich doch nicht einmal erkannt hätte. Stattdessen fand ich mich in einem schmalen, fensterlosen länglichen Raum wieder, der einzig durch das Licht eines weit oben in die Decke eingelassenen Ochsenauges ein wenig erhellt wurde und diesen Dämmer vermutlich nur der Tatsache zu verdanken hatte, daß in diesem Augenblick die Sonne im Zenit stand und einen senkrechten Strahl in die Mitte dieses grottenähnlichen Zimmers senkte. Diese Lichtsäule ließ mich kurz an das Schwert des Erzengels denken, und so erschrak ich nicht wenig, als ich mir plötzlich der Anwesenheit einer zweiten Person bewußt wurde, die außer mir das einzige Inventar dieser Örtlichkeit zu sein schien.
Ich umging diese Insel fließender Helligkeit, in der Staubpartikel selbstversunken schwebten, und näherte mich diesem zusammengekauerten Körper, der mit dem Rücken an der gegenüberliegenden Wand lehnte und in dem der Kopf wie ein aus wirren Ästchen gebautes Amselnest wirkte. Wäre nicht diese Gestalt gewesen, so hätte ich einen Augenblick innegehalten und diesem Gefühl in mir nachgegeben, das mich auf einen Speicher vergangener Zeiten führte und wo ich aus der Perspektive einer Amphibie einst ähnliche Begegnungen mit schimmernden Flecken gehabt hatte. Dies hätte mir womöglich mehr Sicherheit gegeben, doch die Tatsache, daß der Unbeweglichkeit dieses Leibes ein Gesicht entwuchs, führte mich wieder zurück zu diesem Ort und in diese Stunde. Aber anstatt mich zu eilen und mir darüber klar zu werden, daß ich wertvolle Zeit verschenkte, die ich dazu hätte benutzen können, mich unverzüglich an mein Ziel zu begeben, ja, stattdessen fühlte ich in mir eine unerklärliche Müdigkeit aufsteigen, die mich in die Knie zwang und in gewisser Weise der Großmut dieses mir unbekannten Wesens auslieferte.
Und schon wieder sage ich Wesen und meine doch eigentlich Mensch, und wie kommt das nur, daß ich in meiner Vorstellung dich niemals als Mensch denke, oder Wesen, oder Gestalt, oder Körper, sondern immer nur Gedanke, Wort und Ding. Und daß mir dies trotz aller Zweifel eine seltsame Beruhigung verschafft.


monsun_rave boomtown/sahara - 11.12.01 at 17:28:34




Ich sagte: Tritt mir nicht auf meine
blauen Wildlederschuhe.
Mach was du willst, Babe,
aber tritt mir nicht auf meine
blauen Wildlederschuhe ...

Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
huuuuuuuuuuuuhuuuuuuuuuuuh
uuuuuuuuuuuuuubuhhhhhhhhhhh
uuuuuuuuuu, ich muss meine
Original-Elvis-LP von 1956
(RCA Victor LSP - 1254)
verkaufen. Weiß jemand,
wo ich nicht über den Bart barbiert ... äh,
heißt das nicht so? Nur ernst gemeinte Zuchriffren!


rasmus memphis - 11.12.01 at 17:11:48




Americans are funny. They speak a language mostly everyone is able to understand. And most of them only speak this one. But in 90 per cent of all cases no one wants to hear what they say.


polyglott * - 11.12.01 at 15:09:59




Gegen welche der folgenden Kreaturen mußte Godzilla (TM) in seinen Filmen nie antreten?

1. Gegen einen Riesenfrosch
2. Gegen einen Riesenhummer
3. Gegen eine Riesenmotte
4. Gegen eine Riesenkarkerlake


You don't know Jack * - 11.12.01 at 15:05:23




hach, der arme deutsche genetiv....


susee glaubt er geht unter - 11.12.01 at 12:56:29




helga, wie wär es wenn du mal Deine Links mit abschliesst ?


schon korrigiert, MARiO 11.12./9.53 Uhr


? * - 11.12.01 at 08:32:04




12. Juni

Beweise mir, daß es dich gibt. Und nenne mir eine mathematische Formel, anhand derer ich dies überprüfen kann. Ich bin erst seit drei Tagen hier und zweifle schon an deiner Existenz. Schreibe Worte auf ein Papier, das es vielleicht nicht gibt. Die Tinte ein Faden, der sich beim leisesten Windhauch verheddert.
Mir fiel auf der Fahrt hierher ein, daß Galileo gar nicht weit von hier gelebt hat. Und das Rattern des Zuges, ein plötzliches Schwanken und Schlingern riss mich aus diesem Bild, in dem er versuchte, ein Lot an den schiefen Turm zu hängen. Du weißt, nein, nichts weißt du. Denn es gibt dich ja gar nicht. Ich werde dich erst erfinden müssen. So wie du warst und sein solltest.
Ich musste mich gestern im Polizeipräsidium melden. Sie lassen es nicht zu, daß auch nur ein Fremder hier für längere Zeit lebt – und diese längere Zeit bedeutet schon mehr als einen Tag – ohne daß er sich dort meldet. Questura nennen sie dieses Gebäude, das hinter dem schwarz-weiß gestreiften Dom steht. Aber man gelangt nicht direkt hinein. Vielleicht sollen so unerlaubte Übergriffe vermieden werden. Oder der Besucher soll sich durch die Weitläufigkeit der dahin führenden Wege verwirrt fühlen und, ohne sich dessen gewahr zu werden, ein leises Schuldgefühl entwickeln, so daß er schon geschwächt dort eintrifft. Ein kluger Schachzug. Oder sollte ich besser sagen: ein Plan? Nach dem Weg fragen. Und stand auf einem weiten Platz, dessen vieleckige Verschachtelung ihn eher wie einen riesigen Innenhof anmuten ließ. Ein zufällig spazierender Priester geruhte, mir auf meine Frage zu antworten. Er trug trotz der vormittäglichen Hitze einen bodenlangen schwarzen Mantel, dessen Stoff wollen wirkte, ebenso der breitkrempige Hut. Aber der grünliche Olivton seiner Haut strafte den Gedanken Lügen, daß er möglicherweise zu heiß gekleidet sein könnte. Er schien zu frieren und bemerkte meine Blicke. Eh, Signora, dentro è sempre freddo. Und wie wahr, die Innenräume der Gotteshäuser sind ja tatsächlich immer fröstelnd kalt, selbst bei hochsommerlichen Temperaturen flüchten sich Scharen von Touristen in die kühle Apsis. Seine knappe Erklärung jedoch ermutigte mich dazu, nach dem Weg zur Questura zu fragen, allerdings vermied ich es, über Luca Grignani Erkundigungen einzuziehen. Er deutete sofort mit dem Finger auf ein großes, kastenähnliches Gebäude, das mit seinen verschlossenen Holzläden und seinem nüchternen Aussehen den Anschein eines Amtsgebäudes erweckte. Erst jetzt sah ich, daß der Daumen seiner rechten Hand dick bandagiert war, aber noch ehe ich mir überlegen konnte, ob es höflich oder aufdringlich erscheinen würde, ihn darauf anzusprechen, zog er den Kragen seines Mantels hoch und machte auf dem Absatz kehrt.
Ich besah mir das Gebäude und erkannte einen verblichenen Schriftzug über dem verhältnismäßig kleinen Eingangstor. Ospedale. Ein Krankenhaus also. Aber vielleicht hatte mich der Priester missverstanden. Ich dachte kurz an seine seltsame, doch so logische Bemerkung. daß ich beschloss, mich dennoch in dieses Gebäude zu begeben.
Ich weiß nicht, warum ich Stille und die weißen Flügelhauben pflegender Nonnen erwartet hatte. Es bot sich jedoch ein völlig anderer Anblick und ich trat aus der Stille des hitzeflirrenden Platzes hinein in ein Inferno von Geräuschen. Klappernde Teller und Töpfe, Stimmen die nicht sichtbar waren und durch das Hallende ihres Auftretens eine Küche irgendwo in den verwinkelten Gängen vermuten ließen. Denn vom Eingangsportal aus zweigten sich fünf verschiedene Flure ab, die alle einer eigenen Geräuschquelle folgten. In zweien dieser Gänge – die ich alle von meinem Standort aus einsehen konnte – lagen Menschen mit eingegipsten oder verbandumwickelten Gliedmaßen, teils auf dem nackten Fliesenboden, teils auf Holzgerüsten, die wohl von einer irgendwann begonnenen und nie weitergeführten Renovierung übriggeblieben waren. Aber das auffälligste war ein Deckenfresko, das die kleine Eingangshalle überdachte, in der ich noch stand und mir dieses pasteusen Gemäldes erst jetzt bewußt wurde. Es zeigte einen Erzengel. Ein streng wirkender junger Mann in einem langen weißen Gewand, leicht gefältelt. Und in beiden Händen ein flammendes Schwert, das sich fast ein wenig dem Betrachter zuzuneigen schien. Aber da mich die Geräuschkulisse ablenkte, konnte ich keinen genaueren Blick wagen und beschloss, mich für einen der Wege zu entscheiden. Was hättest du an meiner Stelle getan? Es schien schon fast die Mittagsstunde zu sein und in mir begann alle Hoffnung zu schwinden, jemals rechtzeitig der Pflicht meines Antrittsbesuchs Genüge leisten zu können. Lasciate ogni speranza, voi ch’entrate. Ich weiß nicht, warum ich auf einmal an diesen Spruch denken mußte, noch wer ihn tatsächlich einmal gedacht hatte. Aber er schien mir passend zu sein angesichts des drohenden Erzengels und der weißen Gestalt, die sich mir näherte, indem sie eine rollende Stange mit einem Infusionsfläschchen und zwei mit gelber Flüssigkeit gefüllten Schläuchen vor sich herschob.
Aber ich frage dich vergeblich, denn du bist ja nicht hier, nicht einmal an einem fernen Ort, an dem ich mir dich denken könnte. Du fliehst, noch bevor ich dich erreichen kann, bist schon fort, wenn ich ankomme und hinterläßt keine Nachricht. Wohin soll ich dir schreiben.
Ich schreibe offensichtlich. Vielleicht sollte das erst einmal genügen.
Die weiße Gestalt entpuppte sich als ein Mensch, der wie eine Mumie mit Bandagen umwickelt war, ähnlich der auf den Fluren verteilten Gestalten, nur daß auch sein gesamter Kopf unter den Verbänden versteckt war. Da wo der Mund sein sollte, befand sich ein schwarzes Loch, das sich vom vergilbten Weiß der Gaze krass abhob. Die Augen konnte man hinter den Sehschlitzen kaum erkennen, nur die Bewegung hinter den Öffnungen ließ sie vermuten. Und zwei Atemlöcher, die mit unhörbaren Luftströmen die abstehenden Fäden des Mulls bewegten. Mit einer Selbstverständlichkeit, die schon fast an Hysterie grenzte, sprach mich dieses Wesen an, und verzeih, wenn ich es Wesen nenne, aber es hatte so gar nichts menschliches mehr, obgleich ich es doch schon Mensch nannte. Wohl aber nur aus dem Gefühl heraus, daß in diesem Gebäude hauptsächlich solche behandelt würden. Ich fragte mich, was wohl die Ursache für all diese Verdeckung gewesen sein könnte, aber hier beginne ich wieder abzuschweifen, denn eigentlich wollte ich erzählen, wie sich seine Stimme hinter dem Infusionsflaschenhalter an mich wandte."Nel mezzo del cammin del corridoio...", und schon wieder glaubte ich, diese Worte schon einmal gehört zu haben, aber ich schüttelte diese unsinnigen Gedanken von mir ab, denn schließlich wollte ich diesem Bedauernswerten nicht unaufmerksam begegnen. Er, denn seine Stimme schien mir eine männliche zu sein, deutete auf den zweiten Flur rechts vom Eingang und meinte "a destra", und dann folgten eine Reihe von Fingerzeigen und unverständlichen Lauten,die mir irgendwie ängstlich erschienen, aber das könnte nur wieder eine meiner vielen Vermutungen gewesen sein.
Der Vermummte wollte mir auch nichts anderes als nur dies mitteilen, denn kaum hatte er diese Worte gesprochen, begann er auch schon, sich auf die umständlichste Weise umzuwenden, seine Infusionsschläuche zu verdrehen und in einer Art seitlichem Krebsschritt davonzuwandern. Fast als hätte er gespürt, daß sich in diesem Augenblick am Ende des von ihm gezeigten Flurs eine Türe öffnen würde, aus der zwei Männer heraustraten, die mir so gar nicht in das Ambiente dieser die Sinne verwirrenden Umgebung zu passen schienen. Eine wohltuende Beruhigung ging von diesen beiden mit leichter Herrensommerkleidung ausgestatteten Gestalten aus, die bedächtig gestikulierend und in ein Gespräch vertieft auf den langen Gang hinaustraten, ohne ihn jedoch weiter zu beschreiten. Ich konnte aus der Entfernung nicht erkennen, was sich hinter der langsam zufallenden Türe befand. Aber ich hoffte, daß dies genau der richtige Wegsein würde, den ich einzuschlagen hätte, um meine Verabredung doch noch einhalten zu können. Ich sage Verabredung, und dies mag sich für dich wie eine schon im Vorfeld abgemachte Vereinbarung anhören, aber natürlich erwähne ich dieses Wort nur in Zusammenhang mit den hier geltenden Gesetzen, die in ihrer Präzision selbst mündliche Absprachen überflüssig machen.
Wie wärst du nur diesen glatten Steinfliesen gefolgt, mit deinem so weichen Gang, an den ich mich zu erinnern glaube, obgleich ich mir der Tatsache bewußt bin, daß ich deiner nur in Form von Wünschen gedenke, als seist du noch nicht einmal geboren und doch schon in meiner Erinnerung vorhanden.


monsun_rave boomtown/sahara - 11.12.01 at 00:04:56




helga very spielerisch. I like it.


superundercoveragent * - 10.12.01 at 23:55:54




japanese style


helga 's favorite - 10.12.01 at 23:10:32




NACHRICHTEN NEUEREN YORKS


Moralora

Wanderdünen-Zirkus

Rand der Welt geschrumpft


Loratora

Uhren? AOL TW kauft die Zeit

Bertelsmann verkauft Europa


Torabora

Ein gerüttelt Maß an Quetschminen

Klone dir deinen Mullah Omar


mb rz - 10.12.01 at 15:11:30




Was Kohlmeisen wirklich wollen ?
oder wo ein Copyright ist, ist auch eine Kopie


fredrik im netz - 10.12.01 at 11:15:45




Helga ist nicht die einzige.


TomTom deep[er] - 10.12.01 at 10:57:14




T O K Y O . . .


helga will auch - 10.12.01 at 10:55:03




http://www.zeitreich.de/bilder/collage2.jpeg

One Vision


fredrik ebe - 10.12.01 at 10:53:24




www.viceland.com

*
Getting tickets issued for Tokyo.


TomTom Nippon Neurosis - 10.12.01 at 10:21:22




Anruf von Andreas
A: "Jetzt besser?"
H: "Naja, gegen Sehnsucht hilft eigentlich nur Skilaufen. Bei –15 °C high speed einen Hang runter bis der Kopf zufriert und die Beine brennen."
A: "Nimm lieber Hyperforin!"
H: "Was ist das denn?"
A: "Johanniskraut. Macht Dich gelassener. Dauert aber 2 Wochen bis es wirkt. Nehme ich immer vor Weihnachten"
H: "Du nimmst jedes Weihnachten Beruhigungsmittel?"
A: "Klar. Hälste doch sonst nicht aus!"


HalfManHalfBiscuit - 10.12.01 at 08:21:56




G R A F K O K S


helga verlinkt - 09.12.01 at 22:27:26




Graf m -en, -en count; ( als Titel) Count.
wie – Koks von der Gasanstalt auftreten ( inf)
to turn up behaving like Lord Muck ( hum inf)


helga recherchiert - 09.12.01 at 22:23:32




manchmal auch Muscheln. auf Weisswein. an den ich erst gelange.
mit Weissbrot. wenn die letzte Muschel geschält ist. bier goldet
im glass. weihnachten im fenster.


helga nach der Geigenstunde - 09.12.01 at 22:13:56




Ein unbehaglicher Gedanke, daß ein Gedanke fast immer fast alles erlaubt.
Ich will nicht denken. Aber mein Kopf hat mich im Griff.
Wenn sowieso alles vorherbestimmt ist, was soll das dann noch.
Es driftet nach unten.
Ein Ende unvorstellbar.


Lucie Berlin * - 09.12.01 at 22:02:28




Also, da ist etwas Kaltblütiges, das ist einfach. Gut zu ertragen. Die Leute rücken in den unbeleuchteten Hintergrund. Du hast einen Körper, du betrachtest dich im Spiegel, das bist du ganz allein. Deine schwarzen Haare sind klasse und die Form deiner Nase nicht weiter interessant für das Leben danach. Du bist verbunden mit allem, was lebt und atmet. Du atmest. Du bist hier und auch dort.

Dann ist da was Sehnsuchtsvolles, das ist doof und zerrend. Es frisst dich auf. Du erwartest unmögliche Dinge von Menschen. Du willst sie sofort und unbedingt. Zum Beispiel romantische Wochenenden oder uplifting Blabla. Erwartungen an die, die unfähig sind zu geben, natürlich, du machst es dir da nicht einfach. Du versuchst dich zu retten, indem du versuchst, das Kaltblütige nach vorne zu holen. Das gelingt nicht, obwohl dein Verstand es versucht, mit endlosen Argumentationsketten like a), b) und c) und dann wieder a). Das nervt, lässt dich nicht schlafen, aber fängt nach drei oder vier Tagen endlich an zu langweilen.

Das ist sehr gut, und dann wird es noch viel besser. Du fühlst dich atemlos, frei, einsam. Die Einsamkeit ist elementar, überwältigend. Die Zukunft ist offen, Bedürfnisse der anderen Nebensache, der Wochenendhimmel hebt dich hoch hinauf in die Umlaufbahn, wo es selbstgemachte Pasta und roten Wein gibt im Überfluss.


the crab * - 09.12.01 at 21:26:54




BankTurm In Abwesenheit

Frau F. überraschte ihn. In Abwesenheit. Vergangenen Donnerstag hatte er seine Kollegin in vier extra lange Wochen Urlaub verabschiedet. Nun der Anruf von der Personalabteilung. Eine Rückfrage wegen Frau P. Eine Frau P.? Die gibt es hier nicht. Wie ist Vorname und Personalnummer? Stimmt. Dann ist Frau F. jetzt also Frau P.



monik sos ffm - 09.12.01 at 20:55:25




Hat das Ende der Welt etwa ein Ende?


Faustus Cassel - 09.12.01 at 20:34:04




Telefonat mit Andreas
A: "Was machse?"
H: "Arbeiten!"
A: "Am Sonntag?"
H: "Muß mich ablenken. Sonst werd' ich noch bekloppt"
A: "Richtig so. Die Chinesen haben ein Sprichwort. Man kann nicht verhindern, dass die Krähen über'm Kopf kreisen, aber man kann verhindern, dass sie auf dem Kopf nisten."
H: "So weit ist es gekommen. Du mußt MIR mit Sprichwörtern über die Runden helfen."
A: "Ham eben mehr Erfahrung die Chinesen... und ich."


HMHB * - 09.12.01 at 18:29:47




Hat das Ende der Welt etwa einen Beginn?


Lucie Berlin * - 09.12.01 at 17:15:30




Morgen beginnen sie wirklich. Die letzten Tage. Alles was
ist, wird anders werden. Die Leere wird fortan Besitz von mir
ergreifen und der Schmerz in meiner Brust wird die Welt, die
auseinanderzudriften scheint nicht zusammenhalten
können. In meinen Gedanken wird der Berg höher stehen
und das Volk tiefer knien als je zuvor.


Faustus Cassel - 09.12.01 at 15:50:26

 


Aber: Permutationen, ja, ja bitte!


Genau!


Jim Knopf * - 09.12.01 at 13:29:51




Sie sieht aus wie die Stimme von Harriet Wheeler.


HMHB * - 09.12.01 at 11:09:32




Diese Forumsfritzen lernen's nie: schon wieder so ein peinliches Ding, diesmal von einem namens Basse. Von wegen, "Sehr geehrter Herr Grass". Mißgünstiger, kleinlicher Spießer.


Lukas und die zahme 11 * - 09.12.01 at 11:07:01




Befindlichkeiten

"I am not in the condition to fuck – Sieg Heil!" Wie es schon damals der großartige Otto Sander, dessen Hand meine Ex-Freundin als Zehnjährige in Salzburg schütteln durfte, in Wolfgang Petersens Regiedebut tat, steht auch der schmächtige, langhaarige Hippiejunge, nur mit einem lila Sarong und einer Harry Potter Taschenbuchausgabe bekleidet, in der Toilette und bemüht sich redlich, nicht mit dem Gesicht voran in ein Pissoir zu fallen; nur mit dem kleinen Unterschied, dass es ihm in seiner Performance nicht wirklich gelingt, die Geisteshaltung eines Überzeugungstäters glaubwürdig darzustellen. Dazu ist er schlicht zu besoffen. Bringing out the dead. Die Krankheiten der Länder. Die privaten Krankheiten. Die Menschheit. Ich will nicht sterben, doch fast jeden Tag bin ich zu müde zum Leben. Diese Welt ist zu wenig. Pathetischer Schmock. Es gäbe so viele Worte, die es wert sind, gesagt zu werden, soviel zu sagen, trinken, lächeln, berühren. Nur das. Und alles andere. Doch heute nicht, nicht heute, denn die Stille ist wieder da. In langen Kleidern und warm wie die Nacht. Sie blickt nur um sich und zeigt auf die Dinge. Langsam, leise. Nicht mehr. Endlich gibt es wieder Sterne zu sehen. Und als kleine Essenz der Nichtigkeit bleibt:

"The heat pressed heavily on the roof, stifling sound. Dunbar was lying motionless on his back again with his eyes staring up at the ceiling like a doll`s. He was working hard at increasing his life span. He did it by cultivating boredom. Dunbar was working so hard at increasing his life span that Yossarian thought he was dead."

Joseph Heller

"In Modica wurde ein Scheintoter, der nach altem Volksglauben nur vom Teufel wiedererweckt worden sein konnte und während des Begräbnisses, bevor das Sargoberteil auf das Sargunterteil gelegt wurde, seine Augen aufschlug, seinen Oberkörper hob, sich mit seinen Händen links und rechts am Sargrand festhielt und verwirrt um sich blickte, im Beisein des Priesters, der Ministranten und Trauergäste vom Kirchendiener mit einem Eisenkruzifix totgeschlagen. Sofort wurde die blutüberströmte Leiche mit dem Kruzifix in den Sarg zurückgedrückt, der Sarg geschlossen, gebetlos in die Grube hinabgelassen und zugeschaufelt."

Josef Winkler


zak - 09.12.01 at 09:09:59




Befindlichkeiten

"I am not in the condition to fuck – Sieg Heil!" Wie es schon damals der großartige Otto Sander, dessen Hand meine Ex-Freundin als Zehnjährige in Salzburg schütteln durfte, in Wolfgang Petersens Regiedebut tat, steht auch der schmächtige, langhaarige Hippiejunge, nur mit einem lila Sarong und einer Harry Potter Taschenbuchausgabe bekleidet, in der Toilette und bemüht sich redlich, nicht mit dem Gesicht voran in ein Pissoir zu fallen; nur mit dem kleinen Unterschied, dass es ihm in seiner Performance nicht wirklich gelingt, die Geisteshaltung eines Überzeugungstäters glaubwürdig darzustellen. Dazu ist er schlicht zu besoffen. Bringing out the dead. Die Krankheiten der Länder. Die privaten Krankheiten. Die Menschheit. Ich will nicht sterben, doch fast jeden Tag bin ich zu müde zum Leben. Diese Welt ist zu wenig. Pathetischer Schmock. Es gäbe so viele Worte, die es wert sind, gesagt zu werden, soviel zu sagen, trinken, lächeln, berühren. Nur das. Und alles andere. Doch heute nicht, nicht heute, denn die Stille ist wieder da. In langen Kleidern und warm wie die Nacht. Sie blickt nur um sich und zeigt auf die Dinge. Langsam, leise. Nicht mehr. Endlich gibt es wieder Sterne zu sehen. Und als kleine Essenz der Nichtigkeit bleibt:

"The heat pressed heavily on the roof, stifling sound. Dunbar was lying motionless on his back again with his eyes staring up at the ceiling like a doll`s. He was working hard at increasing his life span. He did it by cultivating boredom. Dunbar was working so hard at increasing his life span that Yossarian thought he was dead."

Joseph Heller

"In Modica wurde ein Scheintoter, der nach altem Volksglauben nur vom Teufel wiedererweckt worden sein konnte und während des Begräbnisses, bevor das Sargoberteil auf das Sargunterteil gelegt wurde, seine Augen aufschlug, seinen Oberkörper hob, sich mit seinen Händen links und rechts am Sargrand festhielt und verwirrt um sich blickte, im Beisein des Priesters, der Ministranten und Trauergäste vom Kirchendiener mit einem Eisenkruzifix totgeschlagen. Sofort wurde die blutüberströmte Leiche mit dem Kruzifix in den Sarg zurückgedrückt, der Sarg geschlossen, gebetlos in die Grube hinabgelassen und zugeschaufelt."

Josef Winkler


zak - 09.12.01 at 09:06:58




@Goldmund

the science of quantum mechanics has shown that on the sub-atomic level everything consists of energy at different wave lengths

The laws of Quantum Mechanics merely suggest that the a mathematic description of the physical world at the subatomic level can be approximated by describing particles (bosons, mesons) in terms of their energies which are represented by varying wavelengths in Schroedinger`s wavefunction. A particle is not energy but carries it, as well as its mass can be converted into enery, if it has a mass. Although it might make sense to take up the assumptions of science to introduce Kantian concepts, I find it particularly precarious to mess with quantum physics in this special matter, as its theories are subject to constant scrutiny and interpretation in the realm of physics. Let me know what you think.


TAR Buenos Aires - 09.12.01 at 05:02:59




a book is a rose is a nose i suppose

Meine Eltern und Großeltern waren keine Bücherleser, und die Zeitung kam immer einen Tag später. Die einzigen Bücher im (Bauern-)Hause waren das Kochbuch, die Bibel (wahrscheinlich) und Opa's Gesangbuch ohne Noten (ob er da mal rein gekuckt hat? die Kirche war immerhin 12 km entfernt: zu Weihnachten, Hochzeiten und Konfirmationen fuhren wir hin) - evtl. noch ein Altdeutscher Kalender (eine Chronik? oder wie hieß dat Dingen) und der Brief der evangelischen Gemeinde.

An Geburtstagen schenkten wir Kinder uns Bücher: 18 Exemplare besitze ich noch, und mehr waren es wohl nicht. Sie lagen griffbereit hinter der Holztür im hohen, braunen Nachtschrank, der im schmalen Gang zwischen zwei Betten stand.

Während der Ausbildung mit 16-19 Jahren las ich Sach- und Aufklärungsbücher, die ich bei Storm in Bremen kaufte: Taschenbücher von Fischer, Rowohlt und Ullstein.

Die Bücher eines Freundes hatten eine gewisse Aura (Suhrkamp - 'Tage des Lesens' und 'Combray' von Marcel Proust, Hermann Hesse: 'Der Steppenwolf') Bibliotheken besuchten wir gemeinsam. In der Kleinstadt fand ich die Philosophen: Heidegger's 'Sein und Zeit' (nicht vollständig gelesen, natürlich), Sartre's Hauptwerk (Der Blick, Ich und der Andere: hießen SO nicht die Kapitel-Überschriften?)
Ständig lief ein Tonband, und wir hörten neuen Jazz, 'Nächte in spanischen Gärten' von Manuel de Falla und Stravinski's 'Sacré du Printemps', sowie Rodrigo's langsamen Satz, arrangiert von Gil Evans und gespielt von Miles Davis u.a. Mahler- und Brahms-Cassetten aus der Bremer Stadtbibliothek, wo ich Messiaen's 'Les Oiseaux Exotiques' per Partitur verfolgte und wo sämtliche Bände der 'Suche nach der verlorenen Zeit' standen: ob ich das je lesen würde/werde?

Ich schenkte es einer Freundin, die es tatsächlich ganz gelesen hat, F.J. Raddatz' Tucholsky-Ausgabe und Wilhelm Busch noch dazu und unzählige Kriminal- und Liebesromane: vor Groschenromane schreckt sie nicht mehr zurück, sie liest sie aber heimlich;) Zu Beginn unserer Beziehung las ich ihre Rowohlt-Monographien (Cechov, Dostojevskij, Hesse und Tolstoi) und sie las meine Tagebücher - erst gründlich, dann überflog sie die Seiten (es wiederholte sich viel, und der Stil war nicht immer erstklassig;)

Vor 15 - 20 Jahren hatte ich ein kleines Regal und einige Bände, der Rest lag in Kartons. In der Kleinstadt gab es ein Antiquitäten-Geschäft. Sie hatten den Keller voll alter Bücher und Noten: das wußten die wenigsten! Ich traf immer einen alten Herrn, der sich für Jagdbücher interessierte. Mein ganzes Geld gab aus und bekam nicht Wenig dafür: eine schöne Shakespeare-Ausgabe, den ganzen Goethe usw. 'Ich nehme alles, was billig ist: Hauptsache möglichst viel;)'

Im 'Sirius'-Tagebuch von Kempowski (ein Geschenk: KEIN Taschenbuch) las ich, dass Taschenbücher ja eigentlich keine 'richtigen' Bücher seien, und dass er deren Käufer 'verachtet'. Seit der Zeit kaufe ich gelegentlich richtig teure Bücher, damit die Autoren ein Auskommen haben und ein Einkommen!



GüTeE - 09.12.01 at 03:28:43




Hätte nicht geglaubt, dass man in Berlin so einsam sein
kann, Lucie.


Portofino Weil am Rhein - 09.12.01 at 01:05:38




Wenn doch jemand da wäre.
Jemand, der an meinem Tisch sitzt oder auf meinem Bett oder meiner Coach. Kaum kann ich ihn sehen, erkenne nur seine schemenhaften Umrisse, die Dämmerung liegt über uns. Nur meine Schreibtischlampe und, am anderen Ende des Raumes, eine kleine Leselampe neben ihm ist angeknipst, sie wirft einen winzigen Lichtkegel, gerade hell genug, um das Buch zu beleuchten, das auf seinen Knien liegt. Sein Kopf ist weit nach unten geneigt, sein Gesicht verborgen, die dunklen Haare fallen ihm in die Stirn. Er ist ganz versunken in das Buch, schon seit Stunden liest er wie besessen, ohne einmal seine Lage zu verändern, ohne zu reden, ohne einen Schluck von dem Wasser zu trinken, das ich ihm hingestellt habe. Er hat mir nicht verraten, was er liest. Vielleicht Kracht, oder Goethe oder Thomas Mann. Ich blicke von meinen Ökonometrie-Formeln auf und betrachte seine Gestalt. Er strahlt Ruhe aus. Er sieht schön aus, wie er da sitzt, schemenhaft, geheimnisvoll. Die Dunkelheit läßt ihn leuchten. Er bemerkt nicht, daß ich ihn beobachte.
Ich möchte etwas sagen, mit ihm reden. Immer noch blicke ich ihn an, überlege, welche Worte ihm gefallen würden. Ich weiß es nicht. Habe Angst, die falschen zu sagen und schweige lieber.
Ich schaue wieder in mein Buch. Ich kann mich nicht konzentrieren, denke doch nur an ihn. Schließe meine Augen, und versuche mir vorzustellen, welche Gedanken ihm gerade durch den Kopf gehen, wie er fühlt, was er sich wünscht. Ich strenge mich sehr an, aber merke doch nur, daß ich keine Vorstellung davon habe, was ihn bewegt.
Wieder zieht er meinen Blick an. Noch immer bemerkt er es nicht. Still, ohne dabei aufzuschauen, blättert er eine Seite um.
Ein Geräusch dringt an mein Ohr. Ganz ruhig, ganz regelmäßig, wie ein leiser, angenehmer Lufthauch. Sein Atem. Erneut schließe ich die Augen, höre seinen Atemzügen zu. Ich möchte seine Anwesenheit, seine Existenz in mich aufsaugen.
Warum sagt er nichts?
Ich möchte mich zu ihm setzen, ihn umarmen, ihn küssen, ihn nie mehr loslassen.
Es wäre so leicht. Nur ein Blick, ein Lächeln, eine zarte Bewegung.
Warum ist er so unnahbar?
Warum bleibt er mir fern?


Lucie Berlin * - 08.12.01 at 22:38:05




III. The Secret of Shambhala

The premise that any spiritual, mystical teaching has to start off with is of course, that we are spiritual beings in an energetic, spiritual world.

This claim should not need to be put into question anymore at this point in human history and evolution; nevertheless two ways to prove or explain it are that

 

From the first statement can be drawn infinite conclusions, but one very much at hand is, that then, there is a spiritual purpose behind human history that can be grasped in more detail.

In the kingdom of Shambhala the focus of living is entirely dedicated to spiritual growth. No matter if the details in the descriptions about Shambhala are a fact or fiction, still it can serve as a future model for where humanity is going.

When we fully expect that the human world can move toward the ideal that Shambhala represents, then this hope carries us along and closer to the actuality of this utopia with each individual that is brought to accept this faith, and practice the way of Shambhala, because thereby in our reality, independent of location, heaven is implemented.

In other words Shambhala can be entered anywhere, as long as the right frame of mind and belief is to be found in the faithful individual. The knowledge of Shambhala and the transferring of this knowledge is what makes it happen.

The question then should be what those teachings are about in detail.

The answer is that they are about how to raise one’s overall energy level, so that one’s intentions or expectations can more efficiently influence reality to a desired outcome.

The premise is that our minds have a power that we completely underestimate.

The conclusion drawn from this and the earlier made statements is, that there is an energy field surrounding everyone that can be either strong or weak, and at the same time uplifting or weakening for the people affected by it. This field is called prayer field.

The idea here is that whether our requests in a prayer are fulfilled depends in some part on the certainty of our belief that it will be done. So our prayers must be an affirmation that voices this faith.

For example all the great prayers of the Bible are not requests, they are affirmations. "Thy will be done on Earth as it is in Heaven. Give us this day our daily bread, and forgive us our trespasses."

It merely affirms that things are ready to happen already, and by faithfully assuming that they will, we make it so.

If our expectations, our faithful assumptions, are what makes prayers work, then each of us is beaming a force of prayer-energy out into the world all the time, whether we realize it or not. If prayer is an affirmation based on our expectations, our faith, then all our expectations have a prayer effect. We are, in fact, praying all the time for some kind of future for ourselves and others, we just aren’t fully aware of it.

Therefore, everything we expect, good or bad, conscious or unconscious, we are helping to bring into being. Our prayer is an energy or power that emanates out from us in all directions. This power can be understood more and more and thereby made stronger and more effective, when one practices the way of Shambhala of meditation and extending systematically one’s energy.

The precise way to do that, namely to raise one’s overall level of energy, is to practice a special form of meditation in which one consciously breathes in the beauty of one’s surroundings, while visualizing energy flowing into one’s own being. Besides receiving energy like this from outside, an even greater source of energy exists for each individual, namely our connection to the divine inside ourselves.

All we do when we open up to this divine connection inside is that we raise our energy vibration and thus our perceptual ability so we can view the world the way it already is- majestically beautiful and present beyond anything.

The degree of beauty one can see measures thus how much divine energy we are receiving within us.

The measure of whether the energy is flowing out is the feeling of love.

A fundamental realization is that we can direct our prayer-field to act on the world in various ways. We do this by using our expectations.

The things one must do is to be certain that energy is flowing into oneself and from there again out into the world, setting one’s expectations for this to be constant, and expecting that one’s prayer field will act to bring forth just the right thoughts and events necessary for one’s best destiny to unfold.

These necessary events are called synchronicities (or "Rten brel" in Tibetan), they are usually perceived as mere coincidences by most people, but they are in fact the spiritual dynamic of life, the mechanism of growth, the how of evolution.

Again, our prayer- field is working constantly in the world, sending out our expectations and thereby affecting the people around us. In more detail this means that the prayer that one sends out with one’s feelings or actions tends to bring out in others just what one expects. This realization leads to a new, more complete formulation of the golden rule in ethics: "Do unto others the way you would have them do unto you because how you treat them or think about them is exactly how they are going to treat you. The prayer that you send out with your feeling or action tends to bring out in them exactly what you expect."

The prevailing human worldview is always a giant field of belief and expectation. The key to human progress is to have enough people who can beam a higher expectation of love into this human field. This effort allows us to build an ever higher level of energy, and to inspire each other toward our greatest potential. The culture of Shambhala is built around such a field.

The greatest hindrance for the effectiveness of this spiritual mechanism are negative emotions like fear and anger, as when they take over one’s state of mind, they collapse one’s energetic prayer field. The way to avoid this from happening is to be detached from all outcomes. If we can stay strong, always expecting the positive, whether the outcome was exactly what we thought or not, then miracles begin to happen.

IV. Conclusion

The analogy between Kant’s philosophy and the esoteric teachings of Shambhala is twofold.

The first analogy is the import role that is attributed to the mind of the individual in both systems. Whereas in the teachings of Shambhala the focus is on how a mind’s expectations influence the outcome of events, the focus in Kant’s philosophy is on how our knowledge of the external world of appearances is shaped by or thinking process.

According to Kant, the order and regularity in the appearances that we call nature are brought into them by ourselves;

that is what is meant by the Copernican turn in Epistemology. The idea is very revolutionary indeed, as it turns inside out the whole idea of what it means to think for us human beings.

The legend of Shambhala is based on absolute self direction and the idea that everyone can find an inner motivation to create good in the world.

 

Similarly, in Kantian ethics a free and good will is the highest goal that reason can produce and at the same functions as the foundation on which alone morality is possible in the first place. By using the mental faculty of reason and its ability to formulate categorical laws, one is freed from sensual determinism in which nature holds everyone that does not realize how to become truly autonomous and free through this self governing way.

 

The method to free oneself from self-imposed tutelage, which is the essence of the modern western- european enlightment, is to imagine oneself living in a world with one’s law as a universal rule. In other words, for Kant accepting the categorical imperative is tantamount to respecting the rational nature in every human individual as an end in itself, and to live by constantly willing as if we were legislating a kingdom of ends.



Goldmund Montreal - 08.12.01 at 18:48:55




ein mensch bin ich wenn eine cumuluswolke und ihr spiegelbild in der glasklaren pfütze mit dem toten vogel mich gleichermaßen berühren wenn meeresrauschen und das ferne sausen treibender blechlawinen für meine ohren ein geräusch sind und wenn der totmacher mich in seine arme nimmt und mit mir tanzt ich dann nicht denke an das mögliche das hinter ihm im nebel steht und ich nicht an den atemgeber glaube sondern an nichts wenn das nur stimmte daß mein körper die verdichtung von gedanken einer welt ist die ich nicht von außen sehe weil ich sie bin und kann das sein daß alles nur begann mit der urtrennung einer zelle in zwei und jegliches wahrnehmen in der doppelung stattfindet daß ich nicht sagen kann ich bin allein daß ich nicht glauben soll du gehörtest zu mir weil eine gußform existiere deren oben und unten wir sind ein mensch bin ich wenn ich dich suche an dir zweifle mit dem spaten dunkelfeuchte erde schaufle für mich und dich und doch nicht einen stein auf diese stelle lege sondern asche streue auf das leere grab ein mensch bin ich wenn der schlaf der vernunft ungeheuer gebiert wenn ich des nachts ein feuer suche wenn ich mir immer sagen muß ich bin ein mensch weil


unchained in the past * - 08.12.01 at 14:26:02




SOPHIE ELLIS-BEXTOR - Murder On The Dancefloor


TomTom - 08.12.01 at 12:20:09




Kompliment, Mario, Kompliment.
PiC #1 voller Erfolg. Schoen.
Nur heisst die Stadt noch immer BANGKOK und nicht bangok, bankok, bankgog oder sonstwie.
Lern es, Frau.


TomTom (You've Got A Friend vs. I Feel The Earth Move) - 08.12.01 at 11:08:27




Auf gehts in die zweite Runde des neuen TEXPERiMENT.

Vielen Dank für die rege Beteiligung beim Teil #1.
Das Ergebnis findet Ihr im Release oder direkt auf der P!C-Seite...

[ P!C #2 ]


MARiO @imloop.de - 08.12.01 at 10:59:12




Meinem liebsten Schriftsteller helfen. (Sandra aus Grafing)

Mein Mann hat ein Buch geschrieben und selber veröffentlicht. Das war schon immer sein Traum. Er hat zwar Informatik studiert, aber sein Herz schlägt für die Poesie und die Kunst. Er arbeitet viel in einer Computer Firma und ist jetzt auch noch Vater geworden. Dabei hätte er so gerne mehr Zeit, um ein neues Buch zu schreiben und natürlich auch für unseren Sohn und mich. Aber irgendwo muss das Geld ja herkommen. Wenn mehr Menschen von seinem Buch wüssten und es kaufen, hätte er die Möglichkeit, das zu machen, was ihm am Herzen liegt und könnte mehr an seinem neuen Buch schreiben, anstatt so viel in der Firma zu arbeiten. Dann wäre er auch öfter bei seiner Familie zu Hause.
Ich kenne mich nicht so gut aus, denke aber dass eine Buchrezension helfen würde, damit viele Menschen das Buch kennen lernen und bestellen. Es sind kurze unterhaltsame Märchen und Geschichten, sowie seine Gedichte. Er hat schon viele Exemplare an Zeitungen und Verlage geschickt, doch nur selten eine Antwort oder Reaktion erhalten. Jetzt hat er es fast aufgegeben. Ich wünsche ihm, dass er wieder mehr lacht.
Ist hier nicht vielleicht jemand an hoffnungsvollen neuen Autoren interessiert?



kulturschaukel * - 08.12.01 at 06:04:25




know what you are doing and do it well

*
Verstaendniss haben
jemanden sehr gut kennen
sich wiederholen
die Athmosphaere klaert sich
head games
with my jaw down to the floor half the time

...in a good way
do you wanna play a game?
the rules we will make up as we go

Demapfer erteilen
Puffersysteme

zu wissen, wann man darf
Kredit haben
spielen oder gespielt werden

*
es ist eine Mischung aus allem:

ein bisschen rueberziehen,
es erwarten,
etwas mehr zufallen lassen,
und schlussendlich auffangen und annehmen


Goldmund Montreal - 08.12.01 at 00:29:10




8 Leute, 8 Stunden, 24 Flaschen Prosecco.
Alle Gläser gescherbt. Kater beim Trinken.
Glühwein geht gar nicht.
Hemmer-Weihnachtsfeier.
Naddel, Gesi, Sarah, Kiki, Tommy, Chris, Olaf, YoJoe.
Nachts: "SILVESTER AUF PROBE IN ABENDGARDEROBE!"
Tommy im Modparka mit Pelzveredeltem Kragen, Jeans und JilSander-Puma-Turnschuhen. Vs. Mottoparties.
Wir mussten zu "ICH LEBE FÜR HIPHOP" tanzen.

Stunden zuvor: Paartanz zum Dirty-Dancing Soundtrack.
Abartig. Wollte doch nur schlafen.


wacodancer * - 08.12.01 at 00:19:43