www.imloop.de

loop Archiv #110 (1.12.-7.12.2001)

loop Archiv #109, loop Archiv #111


autumn of loop

[ P!C #1 ]




ultimately, I think this is what it comes down to, right now
*

Funktionslust
Meister der Inszenierung
modelling
straight up
soul to soul
from around the world
Resonnanzen
she's gonna come runnig
in a Happy End

*
here is something from the other end, though
Obsessionen
Paul schreibt einen Brief an Paul
sich im Stockwerk vertan haben
vielschichtig
sich gegenseitig hynotisieren
that seems to be a pattern with you
sich manipulativ verhalten
to restart
arms are for hugging
maybe you are a poet and you just don't know
Saetze, die kicken
to be on fire
einen Lauf haben
vibes
Frequenzen, und
Wellenlaengen
it's about time that you fully internalize and comprehend:
Reality is what you make it
see with knowing the intent underlying what you feel
we are all just god looking at himself
god is bron every moment when there is love and peace. Amen
St. John: Though god has never been seen by any man, God himself dwells in us
if we love one another; his love is brought to perfection within us.
sich zufrieden geben
abwarten und Tee trinken
den Autopiloten einschalten
nutzlos
Unsinn
in the end it is all stolen or copied from somewhere
Eureka und Aha Erlebnisse
to beam with satisfaction
Kettenreaktionen
Wunder verbringen
Gurus
Trips
perky
tacky
flaky
grenzenlose Kreativitaet
wenn man sich selber im Weg steht
flackern
Kompromisse
Public realtions
Synergie Effkte
Beklommenheit
Fragen stellen
unbequem sein
die Oberhand behalten
call it history
ja, mein rechter, rechter Platz ist frei,
indeed
sich etablieren
die Passion
ein sehr plausibeles Paar darstellen


Goldmund Montreal - 07.12.01 at 23:24:18




BankTurm Fusion - Alte Strategen

Sie galten als Shooting-Team des Hauses. Zumindest in den ersten Monaten. Zwar wurden sie nicht mit Tantiemen vergütet wie die Jungs vom Investmentbereich, aber zusammengezogen aus den wichtigen Stäben und direkt der Spitze unterstellt, schienen bei ihnen die besten Köpfe versammelt. Ein All-Star-Team sozusagen. Sie mischten sich in die Arbeit aller Bereiche ein und genau das sollte ihr Job sein. Sie hatten die kleinsten Handys, die flachesten Laptops, die leichtesten Beamer, die aktuellste Software und verwalteten elektronische Kalender. Sie beriefen Meetings ein, legten Charts in leuchtenden Farben auf und Videoclips aus den Entwicklungslabors der Konkurrenz. Sie schrieben die neuesten Trends in die Kongressreferate der Vorstände. Sie hielten den Bereichsdirektoren Spiegel vor mit dicken, animierten Pfeilen auf Stirnfalte und Krähenfuß. Und standen stets mit Rat parat. Der Markt! Der Markt! Der drehte dann. Kein Respekt vor Prognosen.



monik sos ffm - 07.12.01 at 23:12:56




Vor einigen Tagen der seltsame Traum, wie Jul und ich uns langsam aufeinander zu bewegen, in einer schwere- und farblosen Landschaft, wir kommen uns langsam näher, sehr langsam, sehr ruhig, berühren uns schon mit warmen Strahlen, die aus den Augen fallen, weich und begehrend, die Körper wollen zueinander, um sich zu vereinigen, da, plötzlich, im letzten Augenblick vor der völligen Umarmung, steigt zwischen uns ein Schwarm von Fledermäusen wild flatternd auf, und wie in einem billigen Zaubertrick verpuffen wir beide und das Begehren. Zurück bleibt vibrierende Luft.

Ich trage den Traum wie ein dunkles Omen mit mir herum, obwohl er sich gar nicht schlecht anfühlte. Etwas rissig vielleicht, aber nicht böse. Später schlage ich im Lexikon der Traumsymbole nach und lese, dass Fledermäuse einen Verrat ankündigen, ich solle mich hüten, Geld oder intime Gedanken anderen blindlings anzuvertrauen. Natürlich erschrecke ich und fühle mich unwohl.

Am Abend erzähle ich Jul vom Traum und von der Symbolik. Sie nimmt es gelassen auf, ich beobachte sie genau, suche ein verräterisches Zucken in ihrem Gesicht, finde nur lächelnde Unschuld. Sie sucht nach einem anderen Sinn, schlägt Verwandlung vor, da Fledermäuse sich ja in Vampire verwandeln. Das gefällt auch mir viel besser. Angst vor Fledermäusen haben wir beide nicht. Ich überlege, ob ich mal in echt welche gesehen habe, glaube, mich zu erinnern, in Italien, vor vielen Jahren, aber wahrscheinlich war es doch nur in einem Film. Ich weiß schließlich nicht, ob Verrat oder Verwandlung, aber durch das Gespräch fühle ich mich leichter.

Im Lauf des nächsten Tages vergesse ich den Traum. Am Abend will ich in dem Roman lesen, den ich vor Tagen gekauft habe. Ich suche die Stelle, die ich zuletzt gelesen habe. Es ist eine spannende Stelle - über Verrat. Die Erzählerin hat mit einem fremden Mann geschlafen, ihren Freund betrogen, ihm nichts davon erzählt, nun bilanziert sie ihre Gefühle und ahnt, "am Schluß würde die Lüge die Wahrheit verdrängen". Genau mit dieser Stelle war ich eingeschlafen, fällt mir auf, in der Nacht, als ich den Traum hatte.


Felix Herbst - 07.12.01 at 21:52:41




Also eines mit Sicherheit nicht, ein Wochenende im P1 zu
verbringen. Das ist geradezu das Schlimmste, was ich mir
vorstellen kann. Ich bleib lieber zu hause. Was ich mir
wünsche. Das Rasmus seinen Urlaub noch ein bißchen
verlängert. Daß die Bielefelder nicht soviel trinken, das ist
nämlich ungesund. Daß Corvus zurückkommt. Und das es
so hübsch und angenehm bleibt, also daß alle sich
weiterhin sooo lieb haben wie bisher. Kuschel.


Le Loup * - 07.12.01 at 21:25:33




dobre dobre :)
Heute kam die Sonne durch die Wolken und mich hat jemand für das Wochenende ins P1 eingeladen. Ich weiss nicht, lieber Loop. Aber möchtes du mitkommen ? Träumst du manchmal ? Vorgestern war mir ich flöge in ein fernes Land in dem die Bäume hoch stehen und wilde Tiere kleine Geschichten erzählen, die nach Traurigkeit schmecken. Mein Vater will dass ich Weihnachten nach Hause komme. Doch ich bleibe lieber bei Dir. Was wünscht du Dir ? Gute Nacht


Tanschka München * - 07.12.01 at 19:06:01




Bitte in eigener Sache

Ziel ist es, die Verkaufszahlen meines Buches etwas in die Höhe zu treiben,
kurz: aus der ewigen Schleife der Wiederholung hinein in den sonnigen Verdienst des Kapitalismus zu fliegen.
Meine Frau hat bei jetzt ihre beste Absicht preisgegeben, damit das Buch von der Presse besprochen bzw. beworben wird.
Ihr könnt dies mit eurem Kommentar unterstützen.
Ob was draus wird ? Ich hoffe es. Und sage schon einmal Danke


fredrik grafing - 07.12.01 at 18:43:53





Samstag, 13. Oktober 2001, 5:37 Uhr

Langsam tasten sich die Scheinwerfer im Dunkeln über das Kopfsteinpflaster durch den Buchenbestand. Es ist kalt. Arschkalt. Müdigkeit. 5:00 Uhr morgens ist zu früh für alles.

5:47 Uhr

Unheimlich laut plätschert der Kaffee aus der Thermoskanne in den Becher. Mit dem Rücken gegen eine 120 jährige Buche gelehnt, sitzend auf einer kleinen Anhöhe zeichnen sich im Mondlich Schatten ab. Der Weiher am Fuße der Anhöhe spielt mit den letzten Strahlen des Mondlichts. Drumrum ist es still. Der Wald schläft.
Noch.

6:15 Uhr

Uhuschreie hallen von überall her. Eichhörnchen fangen an durch die Baumkronen zu fliegen. Ein Marderhund zieht vorbei.

6:28 Uhr

Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln das Blätterdach der Buchenkronen. Der Weiher dampft im Morgenlicht. Enten ziehen Linien auf der Wasseroberfläche.
Es knackt und raschelt überall.

6:45 Uhr

2 Rehe springen flüchtend vorbei.

7:37 Uhr

Es ist fast hell. Langsam zieht ein Rehbock herüber. Der Griff um die Waffe wird fester als sie sich langsam in die Schulter schmiegt. Die Schutzkappen des Zielfernrohrs fliegen mit einer Fingerbewegung fast lautlos auf.
*Tsik*, *tsik*.
Der Bock nähert sich immer noch. Ganz langsam. Verschwindet hinter einer Buche.
Kommt wieder vor. Der Sicherungsbügel lässt mit einem metallischen *klick* den roten Punkt erscheinen.
Der Bock bleibt stehen.

7:40 Uhr

Ein Schuss fällt.

7:41 Uhr

Ein Stück Rehwild zuckt 30 Meter weiter nahe des Weihers zum letzten Mal und bleibt dann leblos liegen.

7:42 Uhr

Die beim Repetieren herauspringende leere Hülse fällt kalt auf das Buchenherbstlaub. Wenig später verschwindet sie in der rechten Tasche. Der Reißverschluss macht *ssst*.

7:43 Uhr

Schmatzend umschliesst der Becher die Thermoskanne. Danach verschwindet er im Rucksack.
_______________________________________

3 Tage und 5 Stunden später wird 52 Kilometer entfernt jemand zum Essen rufen. Und wiederum ein wenig später wird der Korken einer Rotweinflasche ein sanftes *plopp* von sich geben.


Peter's Notizbuchauszüge- Brandenburg * - 07.12.01 at 18:11:47




warum krisengebiete oft nach urlaub klingen?

hoere schon die reisekauffrau bei NECKERMANN:
"ja herr F., wenn sie in die berge wollen, wie wäre es denn mal mit tora bora?
Das liegt in den vorderen ausläufern vom hindukush und das städtlein kandahar ist auch nicht weit."
"ja klasse dann nehme ich das doch."

°

PRIMAL SCREAM und HelK hatten ja die gleichen ideen im jahre 1999 oder 2000.
Schn kmsch ...

°


FrenkFrankfort ffm - 07.12.01 at 17:40:06




Und was ist mit Weissrussland?

Hatten wir auch chon einen chönen Penjamin? Einen
Pertram, einen Poris oder einen Pop? Und was ist mit dem
römichen Pürger Prian, hatten wir den chon? Du cheinst Dir
da sehr sicher zu sein, Centurio, hast Du das üperprüft? Ich
hatte mal einen guten Freund namens Chwanzus
Longung... er hatte eine chöne Frau. Der kleine Chelm ist
ein Widerporst. Solche Churken cheinen mir unkeheuer
unperechenbar vorzukehen, plutberaucht. Ihr Name war
Inkontinenzia Potenzia.


Faustus Cassel - 07.12.01 at 16:00:37




Wir HATTEN Polen bereits.
Bitte.


TomTom it's like stupid O-TOWN - 07.12.01 at 14:56:27




Hmm, Ken sagte vorhin, "you are very rich, no?". Beide irren sich doch aber.
Geht nicht um Geld.
Geht um Schreiben, geht um Insekten im entfremdeten Koerper, um Inder mit Handys auf Toiletten, geht um bekannte Gesichter in bekannten Bars, sehr fremd, hoechst unwahrscheinlich, aber noch erfreulicher.
*
Nein, so geht das nicht. Ueber April, lieber Wissender, da sollten wir drueber reden, nicht? Auch wenn Sie den einen dem anderen bevorzugen - der erste ist hier, der andere lebt weit weg. Aber es war sehr schoen, gestern, mit Ihnen und dem Australian DJ (heute sahen wir den BWL-Studenten im Skytrain wieder) und er sieht scheisse aus, schlimmer als die Musik letzte Nacht), und auch das danach, das geht sogar noch bis jetzt, und weiter: 24 hours nonstop.
(And, PLEASE: we will have to go to this strange Finnish bar on Soi 23. I forgot the name of it, but it is serving BLACK VODKA, GAMMLE DANSK and JAEGERMEISTER.)
*
The diference between Japanese assertions: the rather friendly UN to the very polite HAI.
*
"I wanna go to Japan and be a hooker there."
"You'd make a lot of money."
"It's not about the money. It never is."


TomTom Sukhumvit Soi 23, L'AIOLI - 07.12.01 at 14:54:27




tak tak!
dobrze!


jdm :-) * - 07.12.01 at 14:52:15




hey Tanschka, dobry pomysl, to nawiazywanie kontaktu z loop´em. bo kto to jest? ja, on, ty, my, wy. jeden glosik tego wielkiego wszechswiata:

Niektorzy lubia poezje
Niektorzy -
czyli nie wszyscy.
Nawet nie wiekszosc wszystkich ale mniejszosc.
Nie liczac szkol, gdzie sie musi,
i samych poetow,
bedzie tych osob chyba dwie na tysiac.

Lubia -
ale lubi sie takze rosol z makaronem,
lubi sie komplementy i kolor niebieski,
lubi sie stary szalik,
lubi sie stawiac na swoim,
lubi sie glaskach psa.
Poezje -
tylko co to takiego poezja.
Niejedna chwiejna odpowiedz
na to pytanie juz padla.
A ja nie wiem i nie wiem i trzymam sie tego
jak zbawiennej poreczy.



pawl ms - 07.12.01 at 11:19:26




ich ara bin du ara bisch


buh - 07.12.01 at 09:05:06




in den naechten hier in ihren morgen
in ihrem hier, meinem dort
erschaffen wir uns
einander
teilen
einen augenblick

rauschen dringt aus dem radio
stimmen mit fremden akzenten
im fernsehen wird eine versicherung angeboten
weihnachtsgeschenkfernsehen


Sebastian u.s.a. - 07.12.01 at 07:46:20




Zehn Jahre ist es heute her, und der Typ sieht noch immer so aus wie damals in der Humboldt-Uni bei diesem Schaumschläger Welsch. Damals ging er uns allen auf den Sack (wie uns auch Welsch auf die Nieren ging) mit seinen Wortmeldungen, doch jedesmal hörten wir hin, ob nicht doch diesmal etwas dabeiwäre, endlich mal, zur Postmoderne. Post-Strukturalismus wäre schon zu viel gewesen, Post-Feminismus wurde gerade erst erfunden.

Sein Cindy-Sherman-Referat fanden wir so gar nicht. Ist natürlich so dahingestellt, aber dieser Diavortrag schon traurig, auch wenn wir alle noch Kinder waren. Welsch und Odo Marquardt, Welsch und Baudrillard, und wegen dieser substanziellen Leere in die Ecke gedrängt konnte er nur noch lallen: "Ja... Baudrillard macht besoffen!"

Kein Lyotard, kein Luhmann, nicht einmal Derrida war mit diesem Gegenwartskasper zu diskutieren, und dieser Typ sein Lieblingsstudent.

Nur einmal meldete sich eine Hoffnung, die sonst kein Wort mit uns sprach. Katja in Lederhosen und irischen Haaren, die sich meldete und bemerkte, vielleicht verhalte sich das eher wie bei Nietzsche, wohl am ehesten wie bei der Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik.

Der Typ jedenfalls steht heute wieder am Tresen und bestellt für sich und sein Kulleraugenmädel das dritte Mal Leitungswasser. Der Wirt sagt, sie könne aufs Klo gehen, da gäbs welches, außerdem schließt er jetzt. Cyndy-Sherman-Typ und Kullerauge also wieder ab aufs Sofa, nicht ohne vorher extra gebeutelt zu tun, und als sie weit genug entfernt sind, meint der Wirt: "Sind die dumm."
"Der Typ ist eigentlich ein schlauer."
"Aber so instinktlos."
Katja war natürlich nicht instinktlos. Zehn Jahre. Mensch, was die wohl macht.

Wir jedenfalls setzen uns danach in die Karre und tuckern durch die Stadt, denn wir wollen unbedingt Fischstäbchen. Unbedingt Fischstäbchen, erst recht, nachdem Kalli gemeint hatte, die seien gar nicht aus Fischabfall, sondern aus Fischfilet. Dass es schon weit nach Mitternacht ist, stört uns kein bißchen. Wohnen ja nicht in Wanne-Eickel. Kalli stampft schon die Kartoffeln.


Gutschein Nr. 19650306 * - 07.12.01 at 03:36:38




Hmmmmmm, Lolita!


Du und ich und alles * - 07.12.01 at 01:11:34




@Anna Luz: ich lese schon seit vielen Monaten den loop, weil ich eine Kommilitonin vom werten MARiO bin. ;-)
Ich kenne Robert aus Textasy, er hat mich da mal kontaktiert. Und ebenjenen Gedichtband hab ich mal von ihm bekommen...wie klein die Welt doch ist, nicht?


alannis Leipzig * - 07.12.01 at 00:56:06




@alannis: bist du von textasy rübergesprungen? ;-) Ja, ich habe Robert Steegers zitiert - ich kenne seinen Gedichtband, weil er zum Zeitpunkt des Erscheinens am Germanistischen Seminar in Bonn wissenschaftlicher Mitarbeiter war. Und ich habe ein Seminar besucht, für das er das Mentorat innehatte. Seine Gedichte finde ich im übrigen: überdurchschnittlich. Schade, dass der Band vergriffen ist. Ich glaube, der Verlag hat inzwischen auch schon seine Tätigkeit eingestellt, bin aber nicht sicher. Woher kennst du ihn?


Anna Luz Exhauptstadt - 07.12.01 at 00:45:07




@Anna Luz

Vielleicht haben wir einen gemeinsamen "Bekannten"...Du hast Robert Steegers zitiert...erinnerst Du Dich?



alannis Leipzig * - 06.12.01 at 23:36:28




Habs vermasselt!


vianne auf ewig allein? * - 06.12.01 at 20:42:31




Das ist unverzeihlich und beschämend, HMHB.


DeadlyMedicine - 06.12.01 at 18:37:03

 




(peinlich, habs versucht noch zurückzuziehen, zu spät)


HMHB * - 06.12.01 at 17:48:45




Hier mal was für Rapid Reader aufbereitet.
(Rapid Writing oder Blitz-Schreiben, die neue (?) Literaturgattung by HMHB)
Sie haben 8 Sec (nicht mogeln)... uuund LOS.

zum ersten Mal: Blond&Blaue Augen, CD gebrannt, Robbie&Nicole, Jackie Wilson, Smiths, Madredeus, Before Kissing genannt, nicht abgeschickt, zum selbst hören, jeden Morgen um 5 Uhr wach, Herzklabaster bei SMS/eMail-Benachrichtigungen, wieder zum Friseur?, "every time I think of you I feel a shock right through...", Blicke, die länger dauern als die Auslosung der Fussball-WM, Lachen, sich gemeinsam Zeit lassen, Postkarte geschickt zum ersten Mal seit 3 Jahren, sich Gelübde ausdenken: wenn da was entsteht, dann mach ich....
STOP


HMHB * - 06.12.01 at 17:48:24




Hier mal was für Rapid Reader aufbereitet.
(Rapid Writing oder Blitz-Schreiben, die neue (?) Literaturgattung by HMHB)
Sie haben 8 Sec (nicht mogeln)... uuund LOS.

zum ersten Mal: Blond&Blaue Augen, CD gebrannt, Robbie&Nicole, Jackie Wilson, Smiths, Madredeus, Before Kissing genannt, nicht abgeschickt, zum selbst hören, jeden Morgen um 5 Uhr wach, Herzklabaster bei SMS/eMail-Benachrichtigungen, wieder zum Friseur?, "every time I think of you I feel a shock right through...", Blicke, die länger dauern als die Auslosung der Fussball-WM, Lachen, sich gemeinsam Zeit lassen, Postkarte geschickt zum ersten Mal seit 3 Jahren, sich Gelübde ausdenken: wenn da was entsteht, dann mach ich....
STOP


HMHB * - 06.12.01 at 17:47:26




Alfreds Freund, ich freu mich auf Dich. Mit Vorlesen. Ohne
schiessen.


Dolores Montez * - 06.12.01 at 17:15:43




@EisEis
Lara sagt, daß Literatur sinnlos ist. Ich glaube sie fühlte sich aufgrund der mir von dir empfohlenen Nachfrage etwas in die Enge getrieben.
Stattdessen erzählte sie mir von ihrem "Rapid-Reading" Kurs, den sie zur Zeit belegt.
Bald sei sie in der Lage massenweise Wissen in kürzester Zeit auf bestimmte Kriterien hin abzuklopfen. Total nützlich das alles. Kosten senken, Effektivität erhöhen. Warum noch da sitzen und einen Klassiker lesen, wenn sie doch bestimmte Lücken in ihrer Allgemeinbildung durch das Lesen einer Kurzzusammenfassung des betreffenden Werkes beheben könne.

Eiei, gar nicht sympathisch. Eher erschreckend


justusjonas heidelberg - 06.12.01 at 16:51:07




Eiseisbaby! Also da sind zwei Gestalten im Anmarsch sozusagen. Könnte Januar werden oder Februar, aber boomtown ist anonym, genauso wie die unmöglichen Bohrungen, doch sagt man in diesen Gefilden ohnehin nur: laß es erst einmal Januar werden, vielleicht auch Wassermannzeit.


Und immer wieder Oskar Maria Graf * - 06.12.01 at 16:07:19




Armer TomTom.


Eiseisbaby München, Bayern - 06.12.01 at 15:50:45




Sankt Nikolaus droht ja schon längst nicht mehr, wenn wir frech waren, und Pfeffernüsse ist ja auch die Welt von gestern.

Umarmen wir also die Welt und sagen ja. Wir Jasager und Kopfnicker, wir Mundhalter und Meinungsquerulanten, die wir so gern bei Kerzenlicht pöbeln, und wenn wir dann mal Politikfotze gesagt haben oder Arschloch oder korruptes Ministerschwein, dann ist das Etappenziel wieder erreicht und es heißt Mütchen kühlen und über Sport oder Pop reden.

Mäkeln und kritteln. Keine weiteren Fragen, aha? Was das wohl zu bedeuten hat, weiß der Korinther vielleicht, aber seien wir keine Pharisäer! Lernen wir auch darüber demütig den Mund zu halten - ist's nicht Adventszeit? - und Sekt stinkt ohnehin.

"Ich bin ein roter Sputnik, allein im toten All", tönt es aus dem Autoradio, als Chris und icke um die Ecke biegen. "Kann ich dabei sein?", fragte er noch. "Klar, du darfst schießen." Nee, das wollte er auch auch nicht. Er wollte schon noch mit im Auto sitzen.


Mein Freund Alfred * - 06.12.01 at 15:07:41




Die Nacht lastet schwer auf mir. Ich möchte alle fünf Minuten aus der Haut fahren und mein Umfeld anbrüllen. Ich denke an den Traum, als ich, zwölfjährig und schlaksig, mit meinen jugendlichen Freunden einen lästigen blonden Jungen umbringe, in dem wir ihm den Kopf einschlagen und ihn in einer alten Badewanne im schäbigen dunklen Hinterhof ertränken. Es ist leicht, jemanden zu töten, denke ich, und sei es nur, weil er abhauen soll und es nicht tut.


the crab am fröhlichen Nikolaustag * - 06.12.01 at 14:12:40




Es war unmittelbar nach dem Köpenicker Massenmord, und Brock und Holz kamen zu unserer Zusammenkunft wie Mörder von ihrer Tat. Nicht, daß sie selbst an der Schlächterei teilgenommen hätten. Aber in ihren Kreisen war sie offenbar das Tagesgespräch.

"Und Sie fühlen sich nicht weiter in Ihrer neuen Parteigehörigkeit behindert durch diese Dinge", bemerkte ich schließlich.
Sofort nahm Brock Abwehrstellung ein und bekam einen unerschrockenen Mussoliniblick. "Nein, keineswegs", erklärte er. "Haben Sie etwa Mitleid mit den Leuten? Das ist ganz unangebracht."
"Ich weiß nicht, sagte ich langsam, "ob ich viel Mitleid mit ihnen habe, aber was ich habe, ist ein schwer zu beschreibender Ekel vor den Leuten, die da schwerbewaffnet herumgehen und Wehrlose abschlachten."

Hier mischte sich Holz ein. "Ich halte das ganze für eine bedauerliche revolutionäre Ausschreitung", sagte er, "und unter uns gesagt, ich glaube, daß der betreffende Standartenführer eins aufs Dach kriegen wird."
Es war sonderbar, Brock ertrug ich immer gerade noch, aber Holz wirkte neuerdings wie ein rotes Tuch auf mich. Ich konnte nicht anders, ich mußte ihn beleidigen.
"Es ist mir interessant, Ihre neue Theorie der Rechtfertigungsgründe zu hören", sagte ich. "Wenn ich nicht irre, haben Sie doch einmal Jura studiert?"
Er sah mich jetzt wirklich stählern an, und ich hatte plötzlich ein komisches Gefühl in den Kniekehlen.
"Sie klammern sich an jede kleine Ausschreitung und an jede juristische Spitzfindigkeit, um daran herumzukritteln und zu mäkeln. Sie sind sich nicht ganz bewußt, daß Leute wie Sie heute eine latente Gefahr für den Staat bilden."
"Wenn wir in Drohungen sprechen wollen", sagte ich, "warum dann nicht ganz offen? Beabsichtigen Sie also, mich bei der Gestapo als Staatsfeind anzuzeigen?"
Hier etwa begannen von Hagen und Hirsch zu lachen, mit einem Versuch, nun denn doch alles ins Scherzhafte zu ziehen. Holz aber sagte leise und gezielt: "Ich gestehe, daß ich mir seit einiger Zeit überlege, ob das nicht meine Pflicht ist."

Heute, um das kurz festzustellen, sind Hirsch, Hessel und ich Emigranten, Brock und Holz sind hohe Nazifunktionäre, und von Hagen, Rechtsanwalt in Berlin, ist immerhin Mitglied des Nationalsozialistischen Juristenbundes und des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps, vielleicht auch schon (bedauernd, aber man muß) der Partei.
S.H.


Mein Moldavien * - 06.12.01 at 12:37:49




Meine letzte D-Mark-Liebe


HMHB * - 06.12.01 at 10:51:55




frenk: natuerlich ist es unfassbar, nicht 'nicht unfassbar'. 'nicht fassbar'??


TT * - 06.12.01 at 10:46:12




Christian, das zur Promiskuitaet:

gaydar.co.uk/chris614


TomTom - 06.12.01 at 10:32:09




Gestern funktionierte der LOOP in Bangkok nicht. Deshalb erst heute, obwohl obsolet:
*
Dasd EMPORIUM wird beherrscht von Japanesen im Rausch. Sie kaufen nicht bei ORIGINS, ROMANCE by RALPH LAUREN und alles von ARMANI ist gefragt. Auch dick beturbante Inder kaufen fuer ihre uebergewichtigen Frauen Kosmetika. Kosmetika ist ein furchtbares Wort. Waehrenddessen trinken blonde Euro-Trash-Seniorinnen Tee im Salon D'Oriental im Erdgeschoss, zwischen den HERMES- und GUCCI-Shops. Actually, GUCCI is located on the second floor. Dicke Japaner rauchen sich tot, waehrend sie auf ihren Tee warten. Im zweiten Stock: ein purpur-lilac Raumschiff mit Plueschbaren ist dort gelandet.

Im MAH BOON KRONG: Thai-Hoelle. Vielkoepfige schwarze Familien aus Washington, D.C. teilen gewaltige polnische Einkaufstueten unter sich auf. TOMMY HILFIGER billigst.

Tina, weisst Du noch das NOODLE HOUSE gegenueber dem MBK? Es steht noch, es ist noch immer preiswert und sehr gut zum Essen. Gegenueber, auf der anderen Seite der grossen Kreuzung> das SIAM DISCOVERY CENTER. Im Erdgeschoss: der SWAROVSKI-Laden! Ja! Direkt daneben ein immaculate SHISEIDO Beauty Centre, darueber SHU UEMARU. Auf der anderen Seite DKNY, wo es diese phantastischen Pseudo-Skater-Belts gibt, die aus cotton, mit einer Alu-maessigen Schnalle, darauf ganz klein und schuechtern das Logo.

Logos rule in Bangkok. Next to golden trees in fron of the Erawan Shrine.

Long live the king. Der Koenig feiert seinen 74. Geburtstag, und in der ganzen Stadt: immense Poster, die ihn zeigen; er steht in einem Feld, die Sonne spiegelt sich in seiner Frontglatze, er schwitzt so stark, dass ihm ein Tropfen Schweiss an der Nasenspitze haengt, auf die er mit seinem rechten Zeigefinger zeigt. Er sieht fast schon sexy aus. Sehr gesund.
Thailand.

**

Polen hatten wir doch schon hier im LOOP im Januar. Bitte nicht noch einmal die Hymne. Wir erinnern uns.
*
frenk: das ist nicht unfassbar. SAN MARCO soll die beste Eisdiele Bochums sein, aber ich hatte meine Gruende, warum ich sie Dir nie gezeigt habe. Bitte mehr solcher Issues!
*
DeadlyMedicine, du machst Witze, nicht wahr?
Ich bin eine natural born Zicke. Es spiegelt sich doch immerhin in meiner Sexualitaet wieder. Zicken sind entweder weiblich oder schwul. Also wirklich. Und ich bin doch sehr gemaessigt. Mein guter Freund TAR wird das sicher bestaetigen koennen (TAR, Du weisst ja..).
Ausserdem, weisst Du nicht mehr, dass ich damals in Bielefeld sehr grosszuegig mit meinen Drogen umgegangen bin? Eine wirkliche Zicke sitzt nicht in einem kalten, dunklen Flur und teilt alles in sechs Lines auf. Nein.
Und der PORSCHE, da sage ich nichts zu. Ueberdenken bitte. Und nicht zicken.
("An die Waesche"? Auch dazy kein Kommentar. Koennte haesslich werden.)
Bangkok macht nicht zickig. Bangkok macht mellow. You gotta slow down. Ich weriss nicht, was Du mit den anderen Beispielen meinst. Ich kenne hier keine Zicken. Noch nie welche gesehen.
*
Soso. Champagner auf einer Wiese in Dortmund.


TomTom golden Krung Thip - 06.12.01 at 10:29:35




°
heute festakt im RÖMER:
lecker schnittchen, langweilige reden, arbeiterlieder ...
und der sozialdezernent, ehem. spd-frak-chef, hält eine laudatio
im schönsten hessisch. er sagt tatsächlich: "EN-ESCH-RESCHIEM".
toll!
°
TT: was noch in d´land passiert, nach ULLA KOCK AM BRINK ist in der SCHMIDTSHOW nun BOCHUM der liebling des monats - mit dem eiscafe SAN MARCO in der FuZo.


FrenkFrankfort ffm - 06.12.01 at 00:04:56




Macht Spass, für euch zu schreiben.


DeadlyMedicine - 05.12.01 at 22:45:21




Die Impulsbeschleuniger bleiben erstmal in den Schubladen. Das hat Milberg vermutlich geahnt. Stau-Enden sind weiterhin für Unwissende nur sichtbar, was immer sie tun.

Reflexsteuerung. Durst leuchtet rot auf und trägt Handschuhe, wenn ihm kalt ist.


Han - 05.12.01 at 22:06:40




DeadlyMedicine lesen macht Spass.


Lotos kichert - 05.12.01 at 20:57:57




Wir sitzen im Cafe, haben uns vorher erst einmal gesehen. Das Gespräch beginnt schleppend, fast zu schleppend - das kann ja heiter werden. Man grast die klassischen Themen ab, bis man schliesslich und endlich auf des Pudels Kern zu sprechen kommt. Er ist solo und offen für alles, was sich bietet. Und ich? Bin wohl auch solo, jedenfalls nach aussen, auch wenn ich mich noch nicht richtig von meiner letzten Beziehung gelöst hab und offen bin ich auch, ebenfalls nur nach aussen, um endlich den wohlgemeinten Ratschlägen meiner Freunde zu entgehen. Auf jeden Fall scheint er mein verschämtes Grinsen misszudeuten. Denn ich bekomme das Angebot des Tages verabreicht: ein Experiment ohne Folgen! Eine Beziehung, die laufen soll, wie ich es will. Wenn ich das Bedürfnis habe zu reden: Anruf genügt. Wenn ich das Bedürfnis habe, gepflegt Essen zu gehen, ins Kino, Theater: Anruf genügt. Und wenn ich dem Bedürfnis nachgehen möchte, auf das er es wohl am meisten abgesehen hat:.... Tja, was gibt es da eigentlich noch zu überlegen? Jeder Mann würde sich wohl darauf einlassen und wie er mir versichert, auch so gut wie jede Frau. Auf den gutaussehenden Mann auf dem weissen Pferd wartet heute keine mehr. Und gut sieht er ja auch aus, wenn auch ohne den legendären Schimmel. Und ich? Sage, ich muss ne Nacht drüber schlafen. Das ganze hat zwar einen gewissen Reiz, aber....Am heutigen Tage der Anruf: wie ich geschlafen habe und wie meine Entscheidung lautet? "Dieses Angebot gilt nur für kurze Zeit und wenn Sie jetzt gleich bestellen..." Werde ich die Bestellung in Auftrag geben?


vianne in der provinz * - 05.12.01 at 20:33:10




Justi, frag deine Lara doch mal, ob sie dir spontan einen Dichter aus dem 18ten Jahrhundert nennen kann. Wenn ihr ein Name einfällt, frag sie welches Buch sie von ihm gelesen hat. Und wenn sie dann immer noch weiter weiß, ja - dann soll sie dir eine kurze Inhaltsangabe machen und sie in den loop stellen. Vergessen, vergessen, werden wir alle. Elektronisch hin oder her.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 05.12.01 at 18:56:43




Billig ist nicht besser

Ich fand das ja einigermaßen drollig, als sich die Nachricht verbreitete, bei Aldi gebe es vorzüglichen Markenchampagner, der nur deswegen so billig sei, weil Aldi angeblich ungeheure Mengen davon abnehme. Ähnlches hatte man mir übrigends schon hinsichtlich der Marke 'Oettinger' weismachen wollen. In diesen Dingen Widerspruch nicht duldend, zwang mich meine Passauer Escadaträgerin in den besagten Supermarkt. Das, nach längerer Suche gefundene, Getränk entpuppte sich natürlich als ein ordinärer Sekt. Verwirrend fand ich allerdings die in mehreren Kleinbussen angereisten Tschechen, die palettenweise diese blöden Brausetabletten eingekauft hatten. Dabei sind diese Blutorangen -und Multivitamintabletten ja wirklich das Abscheulichste, was man trinken kann. Vielleicht verzieren die Tschechen sie aber mit lustigen astrologischen Symbolen, um sie dann gewinnbringend an die unbedarfte Landjugend dies - und jenseits der Grenze weiterzuverkaufen.

Auf der Rückfahrt zum Hotel haben wir Stone Temple Pilots gehört.
Sie fuhr etwas zu schnell und geredet wurde nicht.


P. Aristide - 05.12.01 at 18:41:13




Lara sagt, daß der Loop nur "unproduktives Literatenleben" darstelle. Alle Loop-based Schreiber "entstammen wohlhabenden Familien, welche ihre Kinder mit einer soliden Kapitaldecke ausgestattet in ferne Städte schicken, wo sie dann "studieren"."
An dieser Stelle nimmt sie ihre Zeige- und Mittelfinger zur Hilfe um die nebenstehenden Gänsefüßchen visuell zu demonstrieren.
"Sie sind bemüht Literarisches zu erschaffen, leider erschöpft sich ihre Energie im Auslassen von Kurzbeiträgen, die dann ganze 2-3 Tage irgendwo auf der Welt auf einem Bildschirm erscheinen, bevor sie dort landen wo sie hingehören." In elektronischen Archiven des Vergessens.
Ich schwieg.


justusjonas heidelberg - 05.12.01 at 18:11:33




wir wollten schon immer auf ´n mond fliegen
ich wusste woher wir ´n raumschiff kriegen
zuckertüte, e-gitarre, multicar
das bauten wir zusammen und das flog sogar

doch in der spitze kann nur einer sitzen
die andern müssen an den triebwerken schwitzen
das hatte ich erkannt
und weil ihr nicht schneller wart
war eben ich der steuermann
bei unserm senkrechtstart
das war

einsame spitze

doch irgendwann bin ich zu scharf abgebogen
ganz knapp am mond vorbeigeflogen
die erde im rücken wurde immer kleiner
na da fliegmer halt zum mars
da war ja auch noch keiner
das wird

einsame spitze

ein lichtjahr später da war´s
endlich soweit für die landung auf´m mars
als der staub sich legte da wurde mir klar
daá ich jetzt für immer alleine war

die triebwerksstufen waren abgesprengt
die freunde an den düsen hatt´ ich abgehängt
mir ist höllisch heiss seitdem ich weiss
warum einsame spitze
einsam heisst

Gerhard Gundermann, einsame spitze


Anna Winter, Nabel der Welt B. * - 05.12.01 at 17:13:57




gras
als wir endlich gross genug war´n
nahmen wir unsre schuh
die bemalte kinderzimmertür
fiel hinter uns zu
vater gab uns seinen mantel
und seinen blauen hut
mutter gab uns ihre tränen und
machte uns ein zuckerbrot

immer wieder wächst das gras
wild und hoch und grün
bis die sensen ohne hass
ihre kreise ziehn
immer wieder wächst das gras
klammert all die wunden zu
manchmal stark und manchmal blass
so wie ich und du

als wir endlich alt genug war´n
stopften wir sie in den Schrank
die allzuoft geflickten flügel
und gott sagte gott sei dank
und nachts macht diese stadt
ber uns die luken dicht
und wer den kopp zu weit oben hat
der find´t seine ruhe nicht

immer wieder wächst das gras...

Gerhard Gundermann, grass II


Anna Herbst bald Winter Nabel der Welt B. * - 05.12.01 at 17:09:16




Mein Whisky heißt heute Glen Parker. Ich bin hellwach und muß an Zinke denken. Und ich will die Nachricht von ......ich suche Worte..er ist tot.
Im Motzener See ertrunken.

Als es mir Birgit heute gesagt hat,kam mir das vor wie ne Nachricht aus ner Zeitung,aber jetzt kann ich weinen. Das will ich hier reinerzählen. Zinke war jahrelang ein mir sehr lieber Stammgast und er war auch viele Tage hinterm Tresen, damals gab es nur Rotwein für ihn als Bezahlung. Vor Kurzem habe ich mich mit ihm zwei Stunden gut unterhalten. Besser als jemals früher, als wir noch einfach Saufkumpane waren. Er hatte einiges von Sich erzählt.
Mensch Zinke.


(A. T.) * - 05.12.01 at 14:29:49




Der Dortmunder Weihnachtsmarkt liegt in Dauerregen, Fettbudendunst und Dämmerlicht vor uns. Aus zweierlei Gründen ist der Kauf eines Regenschirmes dringend notwendig.
-feuchte Lederjacken riechen wie nasse Straßenköter, vorrangig jedoch dient der Regenschirm dem Schutz des eigenen Augenlichtes vor den scharfkantigen Schirmnippeln glühweintrunkener Ruhrgebietler.

In einem Billigartikelladen soll ein (Ab)schirm für DM 10,- erstanden werden. –klar ist vorher dass ich ihn, hochgegriffen, 12 Stunden besitzen werde bevor er irgendwo unbeabsichtigt zurückgelassen wird. (Anm: 2 ½ Std. später am Backofenkartoffelstand) An der Kasse im Center Shop gibt es Verzögerungen. Ein Russin redet auf eine rot angelaufene Kassiererin ein, die ständig sagt: "Ich bin neu hier.....das ist mein erster Tag." Streitthema ist vorher erstandener Tee (1€), den die Russin gegen ein paar Hausschuhe und einen Weihnachtskitschartikel umtauschen will (zusammen 1€).

Im Freien mischen sich immer wieder auffällig lallende Gesänge in einer mir fremden Sprache über den Geräuschterror aus Drehorgel und Weihnachtsmusik. Der Ursprung taumelt mit Fan- und Glühweinfahnen in unsere Richtung. Es sind dänische Fußballfans vom FC Kopenhagen, die sämtliche alkoholverkaufende Holzbudenbesitzer noch in Jahren vom Jahrhundertgeschäft sprechen lassen werden. Es sind Hunderte. Sie scheinen allesamt noch nicht zu begreifen dass man sich außerhalb Skandinaviens für unter 500€ besaufen kann. Also: learning by doing. Aber auch wir sorgen für Erheiterung des Pöbels. Jeweils beide mit einem nagelneuen Paar Carving-Ski, zuvor von eindeutig psychologisch geschultem Karstadtpersonal aufgeschwatzt, erwecken wir den Eindruck uns um ca 800 km verfahren zu haben..

http://g2.www.dortmund.de/inhalt/events/weihnachtsmarkt/start1.jpg


Unter dem größten Weihnachtsbaum der Welt, in der Hand ein Grillschinken-Krautsalatbrötchen in einer fettgetränkten Serviette kredenzt, kommt endlich Weihnachtsmarktstimmung auf. Eine berittene Streife treibt in Wildwestmanier ein Herde Dänen im Galopp vor sich her, mein Schirm ist weg.


FlyingDutchman Dortmund - 05.12.01 at 13:56:42




@Helga. Danke für den Buchtipp. Es ist ja wirklich ganz unglaublich. Woher wusstest Du nur...


the crab * - 05.12.01 at 13:44:20




Den polnischen Mond will ich auch einmal erleben.

Mond

1.
Du wirst mir immer unerreicht sein, alter Mond
Und dennoch hat sich jeder Blick zu Dir gelohnt
Und aus der Weite träum ich meine Träume
Und finde täglich mehr trennende Räume
Elegant schwebst Du über das Firmament
Ein weißes Licht in Dir, das jeder Dich erkennt

Refrain:
Du bist das Licht, dass Nachts am Himmel steht
Das jeder sieht, dass niemals mehr vergeht
Du bist der Wegbegleiter meiner Reise
Des Tages fort und auch des Nächtens leise

2.
Und jeden Abend beginnt von neuem Deine Flucht
Dich zu beobachten ist längst schon meine Sucht
Dein Kraterkopf blickt traurig ab zur Erden
Fragst mich, was soll nur aus uns beiden werden?
Wie ein Schädel meiner Rasse, hohl und kalt
Blickst Du auf mich herab - ehrwürdig - alt

Refrain:

3.
Du bist der Zyklopenblick der Nacht
Siehst alles, bist alles, hast die Macht
Du, alter Mond, und mit Dir alle Sterne
Lassen mich jeden Tag träumen von Ferne



Faustus Cassel - 05.12.01 at 13:32:53




Lieber Loop,

Gestern war ich ganz sprachlos über Deine Ausdrucksweisen. Wie schön zu wissen das es jemanden gibt, der mich versteht. Viele Deiner Lektüren kenne ich nicht, aber das soll unserer Liebe nicht im Weg stehen. Hast du gestern auch den Mond gesehen ? Kennst du die Poesie der Polen ? Fragen über Fragen stürmen in meinen Kopf, den ich gerne an Deine Schulter legen will. Werde meinen Vater nach meiner Mitgift fragen. Denn wenn es klappt mit uns beiden, dann bleibe ich hier. Auch wenn ich Polen und den polnischen Mond vermissen werde.


Tanschka München * - 05.12.01 at 13:11:09




NACHRICHTEN NEUEREN YORKS


Hölderlin geht nach Hollywood

Feuilletonist Selbstmordattentäter

Bertelsmann baut das Monster



Ausgestorben:
Alge
Dattel
Schwalbe
Zander



Feuilleton bombardiert

Sie haben keine musikalischen Rechte

Augen-Maßeinheit ab 2002: "AOL"


mb rz - 05.12.01 at 12:56:31




- Warum fliegen die Frauen so auf Sie?
- Ich sage ihnen, wie geistvoll und schön sie sind und dann sind sie schön und geistvoll....
-Sind sie sicher, dass sie nicht kurz mit mir ins Hinterzimmer gehen wollen, Poacher?
- Ganz und gar nicht sicher, Lieutenant


Poacher, 16. arrondissement


buh - 05.12.01 at 11:06:47




für eiseis, with love

da sind wir, sagt er und klimpert mit dem schlüssel, der texter und die freundin.

http://www.watchtv.de/sehnsucht.jpg

Dieses Mädchen wird dich nicht mögen, dachte er.


Anna Luz Exhauptstadt - 05.12.01 at 10:46:51




Schon wieder weihnacht sich der Mann.
Die eisgen Nächte gurken.
Magenzahn treibt Schweineblüte
zum glüh-wein trinken
Ach, lieber Schwein, ach Mann
schalt doch die Glitzerorgel an
und lass uns endlich schenken.


wer am selben Tag wie Frank Sinatra Geburtstag hat, ist selber schuld...


ALINIA backtoalpen,nix müsli - 05.12.01 at 02:29:34




Hallo, Pool is ja toll. Den Dr. Nickel finde ich sehr romantisch, aber was meint der Herr Kracht mit Doppelkinn, Doppelkinn? War er da betrunken? Uuf, das war jetzt viel zu lesen, ab jetzt lese ich jeden Tag! Tschüß


Susanne Wertz Köln


*.* * - 05.12.01 at 01:08:26




please, wait a minute:

bababa bab'r-ann

Liebe Tanschka,

am liebsten lese ich Telefonbücher, Wein, vor, Fahrpläne und Gebrauchsanweisungen, 'ernste' Literatur nur in seltenen Momenten nach Mitternacht. Z.B. Malin Schwerdtfeger 'Café Sartoga', Thomas Hettche 'Der Fall Arbogast', N. Gogol 'Der Mantel' und 'Der Revisor', Molière 'Der eingebildete Kranke', B.S. Johnson 'Mit ihren Memoiren...'

in GüTeE, dein Loop


GüTeE - 04.12.01 at 22:09:25




Warum ich nicht in den Aldi gehe

Zweimal war ich in einem Aldi-Markt. Das erste Mal habe ich einen Computer hinausgetragen, beim zweiten Mal war es die Gewissheit, von da an nie wieder einen Fuß in eine Filiale dieser Kette zu setzten.

Ein Freund hatte auf einer Feierlichkeit einen exzellenten `96er Reserva ausgeschenkt, den er, wie er berichtete, im Aldi "für kein Geld" erstanden hatte.
Ich wollte es also – noch immer traumatisiert von dem blutigen und kräftezehrenden Kampf um den Computer – noch einmal wagen.
Ich parkte Catherine vor den nahegelegenen Geschäftsräumen eines Versicherungsmaklers, schnappte mir im Vorbeirennen einen Einkaufswagen (den man ja so gerne anfasst wie die Hüllen um Leihvideos) und suchte Schutz unter vermeintlich Gleichgesinnten.
Wer noch nie sein Brot mit Tränen aß:
Man wird nun U-förmig an lieblos aufgerissenen Pappkartons vorbeigeführt, und das kalte Licht flackernder Leuchtstoffröhren sowie das Fehlen der sonst obligatorischen Verbraucherbeeinflussung mittels sexy-pornesker Frauenstimmen ("Probieren sie auch unser tolles...!") und Instrumental-Versionen von Easy-Listening-Künstlern wie Chris DeBurgh oder Rod Steward führen dazu, dass man sich fühlt wie im Versorgungslager eines Rotes Kreuz-Camps in einem Krisengebiet.
Ich stand dann jedenfalls mit 6 aufgerissenen Kisten Reserva an einer dieser Kassen, an denen (verständlicherweise) verbitterte und (unangenehmerweise) bärtige Damen noch jeden einzelnen Preis von Hand eintippen.

Und dann passierte es.

Ich reichte der Dame meine EC-Karte.
"Dase nisthe gäht!"
Ich nahm an, dass der EC-Terminal an Ihrer Kasse defekt sei, und bot wohlmeinend an, an die Nachbarkasse zu wechseln.
Die Schlange hinter mir fing an zu murren. Ein etwa Vierzigjähriger, der sein Kind in einem Sack vor seinem Bauch trug und somit sicher Grundschullehrer war, klärte mich dann auf: Nur Schecks oder Bargeld. Und da ich nicht genügend Bargeld bei mir hatte und nur sehr alte und kluge Menschen wissen, wie man einen Schecks ausfüllt, blieb mir nur eines: Die Flucht.
Ich schrie – wohl um meiner Verärgerung Nachdruck zu verleihen – "Blödes Hedonistenpack! Verreckt doch in euren Volvos und Renault Espaces!" über die Schulter, hüllte die Strasse vor der Filiale mittels Catherines ASR-freier Hinterachse in einen gespenstisch anmutenden, grauen Nebelmantel.

No stop till Extra-Markt BI-Babenhausen.

Schon auf dem Parkplatz erwartet einen das Corporate Design der guten Menschen:
Audis, Mercedes, VW´s, ein Quotenopel und Peugeots, alle silbermetallic, dunkelblau oder schwarz. Uniform der Souveränität; setzt sich innen fort: man kann probieren, die Luft ist künstlich aromatisiert und "Dallmayr Prodomo im Angebot für nur 8,99 DM".
Herr Bender, der stellvertretende Marktleiter, grüsst freundlich und öffnet für mich Kasse 5.
Als er meine EC-Karte sieht, lächelt er und hält mir seinen Extra-Markt-Stift entgegen.

Er hat ihn nie zurückbekommen; aber er lächelt mich noch immer an.


DeadlyMedicine Bielefeld - 04.12.01 at 20:10:10




Sie stützt sich auf den Herd, zieht ihre Hand schnell zurück und wischt sie an ihrer Hose ab. Als F. versucht aufzustehen tritt Lischke ihm noch einmal den Schuh in den Magen. F. krümmt sich zusammen, dreht sich zur Wand und stöhnt. Hör jetzt auf, sagt sie, bitte, und wickelt sich enger in ihre Jacke. F. schützt seinen Hinterkopf mit verschränkten Armen. Liegt da, ein schwarzes Bündel, reglos. Als sie sich herunterbeugen will, zieht Lischke sie an der Hand zurück, sei ein braves Mädchen, komm jetzt. Im dunklen Flur stolpern sie über Sachen. Wie man so leben kann fragt sich Lischke, leben in einer Müllhalde. Und dieser Gestank.

Im Auto singt er she's so sophisticated und klopft den Takt auf das Lenkrad. Die Lüftung bläst Rinnsale auf die Scheiben. Er dreht den Kopf zu ihr, auf ihrem T-Shirt steht violent in Schreibschrift, er liest es laut vor und lacht. Sie hat die Augen geschlossen.


Lotos - 04.12.01 at 18:40:23




Wie heisst es in der BMW-7er-Werbung? Man muß die Dinge nicht sehen, um zu wissen, dass sie da sind? Gilt das auch für Stau-Enden?
Wir ahnen, dass Ralf mit dem Drehnippel gespielt hat. Und Milberg?


HMHB * - 04.12.01 at 18:01:00




Sich besinnen. Vielleicht gehts.

Basement Jaxx: Kissalude


Sasa - 04.12.01 at 17:56:01




@ TomTom:

Wieso wolltest Du mich dann kennenlernen?
Wegen meines Porsches?
Oder wolltest Du mir an die Wäsche?

Ich glaube, Bangkok macht zickig.
Beispiele gibt es ja nun reichlich.


DeadlyMedicine Bielefeld - 04.12.01 at 17:34:23




it the end of the world as we know it.
it the beginning of the world as we'll make it.


english for runtimers * - 04.12.01 at 15:35:33




Lieber Halbkeks,

Einen schönen Schreibstil hast du. Vielleicht willst du mir ja mal die Anleitung von meinem Handy vorlesen. Wir können gerne auch zur Musik von Schumacher tanzen, obwohl ich sonst nur Pankow höre. Wie alt bist du ? Freust du dich auf Weihnachten ? Ich fahre vielleicht nach Polen zu meiner Familie. Dort feiern wir dann. Ich suche noch ein Geschenk für meine Mutter. Sie wird nächstes Jahr 68. Ich bin stolz auf sie. Bis bald.


? * - 04.12.01 at 15:25:27




"Jetzt aber, da der Krieg zu Ende ging, fing man bei uns in Berlin zu schießen an. Wir standen in einem unserer Hinterzimmer, öffneten die Fenster und hörten leise aber deutlich abgerissene Maschinengewehrfeuer. Mir war beklommen zu Mute. Irgend jemand erklärte uns, wie die schweren und wie die leichten Maschinengewehre klangen. Wir stellten Mutmaßungen an, was für ein Kampf da wohl stattfinde. Das Schießen kam aus der Gegend des Schlosses. Ob die Berliner Garnison sich doch wehrte? Ob nicht alles so glatt ging mit der Revolution?"

(S.H.)

And now to something completely different: "Die Manns" am 5., 6. und 7. Dezember auf Arte, am 17., 19. und 21. in der ARD


Über Deutschland * - 04.12.01 at 15:23:47




TERROR
- terra die Erde,
- Ter, die Überreste von Schmauch an den Wunden der Opfer
- er, ein Kürzel unter dem der Christliche Teil der Welt Gott vermutet
- Ro(h)r, die Erregung männlicher Mitbürger beim bombardieren und Kreig spielen
- Error, Englisch. Dieses Wort wird nach dem Abflauen der oft in folgendem Zusammenhang verwendet: "Es tut uns leid. Es war ein Fehler. Wir sind aber jeder Zeit davon ausgegangen UNSER BESTES zu geben"

UNSER BESTES
Im Fall der christlich, kapitalistischen Welt ist UNSER BESTES eine poetische Metapher für Kampf Vernichtungs und Manipulationswaffen jeder Art.


! * - 04.12.01 at 15:20:24




@ellen b.: wie 666 schon richtig bemerkte, stammt das aquarell von hesse und heißt "hütte im wald". es gibt eine bildergalerie im netz, wo unter anderem auch einige seiner aquarelle zu sehen sind. ja, schöne farben und es erinnert wirklich an macke, finde ich auch. lg.


Anna Luz Exhauptstadt - 04.12.01 at 15:13:10




@ Faustus

Danke auch für diese schönen Zeilen. Gestern abend bei der Münchener Freiheit angelangt.
"Du bist dabei und bereit zu erleben; Alles ist neu und verzaubert von Licht"
Kann man nicht motzen. Geht so Richtung Bombast-Pop.
Stefan Zauner/vocals und Alex Strobel/guitar spielen da souverän ihren Stiefel runter.
"Mondlicht auf der Haut, Bilder so vertraut, das bist Duuh"
Schön zu sehen, wie sie nach der ersten Strophe stets eine schier unglaubliche, auf den Chorus ausgerichtete Spannung erzeugen, dann jedoch zur zweiten Strophe überleiten, welche sich dann endlich in den lang ersehnten Refrain ergießt.
"Niemand weiß was wir beide uns geben, niemals waren sich zwei so nah"
Von da ab wird dann eigentlich nur noch Refrain gespielt. Ziemlich solides Album.
-----------------------------------------------------------------

Ansonsten noch:

BELLADONNA: Moon jumping
SURE PLEASURE: Everyday
PESHAY: Vocal Tune
SEBA & LO-TEC: So long


justusjonas heidelberg - 04.12.01 at 14:58:31




Liebe Tanschka,
in meiner Freizeit schaue ich gerne Tierfilme und lese Gebrauchsanweisungen. Meine Hobbies sind Fußball, Michael Schumacher, Musik und ich fahre gerne in den Urlaub. Außerdem mag ich Wehrmachtsausstellungen.
Ganz viele liebe Grüße,
Dein Halbkeks


HMHB * - 04.12.01 at 14:53:33




Da glitzert Sonne auf dem Asphalt und das kriechende Monstrum lasert mir seine Bremslichter auf die Netzhaut. Die letzten Tage, gefahren wie auf Watte, versunken in wachsweichen Sphären. Immer wieder raus und repeat. Schwarzweisse Zeitungsgesichter am morgen, mittags die Frage wer hat das erfunden? Die Dunkelheit macht es dann erträglich, alles kommt langsam auf Ebene 4, die Zeit wird anders ausgeteilt. Die gebeugten Köpfe heben sich, erzeugen dabei ein kleines Geräusch. Absenken ohne Richtungswechsel, nur die Augen gehen kurz nach rechts. Ich kann den Puls runterfahren und meine Hand für einen Moment in deine gleiten lassen. Wie oft waren wir an Orten wie diesen? Ich kann es nicht mehr zählen. Im ExS mit H.B., kein Sound ausser unseren Stimmen. Er erzählt, hat die Band schon vorausgeschickt, wollte Ruhe und dann wir. Einer stellt die Stühle auf, schmeisst uns raus ohne Gnade. Wir ziehen weiter, fallen wie ein aufgeregter Schmetterlingsschwarm über die Grauzone her, verteilen uns in alle Winkel, machen Lärm, haben Hunger und Durst, wollen dieses oder jenes und löschen die Dunkelheit mit flatternden Bewegungen aus. Keiner flieht vor uns, sie staunen nur und merken ein leichtes Ziehen in der Brust, es könnte Sehnsucht sein oder Müdigkeit. Keiner weiß es.


Han - 04.12.01 at 13:37:35




Lieber Loop.

Ich habe heute in der Zeit von dir gelesen. Du scheinst ganz mein Typ zu sein. Können wir uns irgendwie kennen lernen ? Ich bin eine junge, dunkelharige Literatur Stipendiatin aus Polen und zur Zeit in München. Eine kalte Stadt. Die Menschen lachen wenig. Was für Bücher liest du ? Ich liebe Lyrik. Wie alt bist du ? Bitte antworte mir.

Deine Tanschka.


Tanschka München * - 04.12.01 at 13:19:36




ich kann das alles gar nicht glauben.

das ist nicht euer ernst, oder?


clerk, in einem dunklen erdloch * - 04.12.01 at 12:11:21




Hesse ist das, wie sich leicht erkennen lässt, Hermann Hesse, selbstverständlich, gemalt 1947 ...


666 * - 04.12.01 at 12:10:38




was für ein wunderschönes bild, anna luz,
ist das macke? wie heißt es denn?


ellen b * - 04.12.01 at 12:07:48




der winter soll wieder richtig kalt sein
und aufm dach soll schnee sein aber weiss
rings um mein haus soll wieder richtig wald sein
und der ofen drinnen richtig heiss

mein teppich der soll endlich wieder fliegen
mein zauberpferd kommt angetrabt
die flaschengeister könn´ mich nicht mehr kriegen
weil ich wieder freunde hab

die bäume sollen wieder meine brüder sein
wir lassen unsre wunden heil´n
in den zweigen soll´n die vögel wieder
wohnen und mit mir die kirschen teil´n


ich will auch wieder mit den tieren sprechen
können und ich will das gras verstehn
was es flüstert in den lauen sommernächten
ich habe mich so lang danach gesehnt

frag mich nicht wie
frag mich nicht wann
´s ist doch nur´n lied
aber mit ´m lied
fang ich erst mal an

der regen soll wieder seinen bogen schlagen
zwischen schwarz und weiá wie´n bunter arm
und das rot darin soll nicht mehr so verlogen
sein und grün und gelb nicht mehr so arm
die pilze sollen wieder in die bomben kriechen
und die bomben wieder inn flugzeugbauch
das loch im himmel soll sich wieder schließen
und die löcher in der erde auch

frag mich nicht wie...

mein teppich der soll endlich wieder fliegen
mein zauberpferd kommt angetrabt
die flaschengeister könn´ mich nicht mehr kriegen
weil ich wieder freunde hab

gundermann, soll sein


Anna Herbst Nabel der Welt B. * - 04.12.01 at 11:06:45




für leuchtfeuer

http://hesse-library.mokwon.ac.kr/gallery/1-14-Huette im Wald.jpg


Anna Luz Exhauptstadt - 04.12.01 at 10:32:12




Moskitos haben hier fuer dieses Jahr ausgedient. Ich seh die nicht mehr, meine Freunde. Alle weg. Beissen die fetten Hintern von Backpackern auf Koh Samui.Revitalizing brauchen Haare nicht bei der Luft hier. Bangkok ist Blitzkrieg fuer Haare. Entweder die machen das dem Gift klar, dass die alles abkoennen, jedes Bombardement, oder die kratzen sofort ab. Instant Dying.

Und ich war nie ein Verfechter Deines Stils, Deadly. Ich erinnere mich ja jetzt an alles, weil der Kopf frei ist von allem Schlimmen.

Holger Speckhahn ist ja nun seit Monaten nicht mehr hier. Das sagt doch schon sehr viel. Ganz abgesehen von Jenny Elvers.

Statt Teelichtern ein Hans Nieswandt-Mix auf sonixradio.de Trotzdem danke nach muc.

Ach, und Tapes sind noch immer erwuenscht. Jens kann ja die Adresse hier hineinposten. Ich tu's nicht. Und andere haben sie auch.


TomTom holger got married a long time ago - 04.12.01 at 09:48:37




Ich Alte kann.

So ein ist das, dass man das Winterrasseln träumenschlicht uhufergisst.
Ein Nebligermanebelfastentakellnerv, der die Sonne versteckt, sie nicht durchlässt an meine Taugeneratorentiere im Winter.
Man so und soviel am Tag, um zu sein, raucht Lux: glücklich!
Hat Herr Je gesagt, Schmand.
Ich es der man war Professor, glaube er zählt essen im Fernsehen: was und wie und wann - soll Banghofer?
Dabei wird man verrückt da.
Weil sich doch nicht doch sich weil man kandhaharanzig hält.
Ich Alte kann.

für/von anita b.


Pierre Boulez schreibt, dass er den Ulysses mit 12 Jahren gelesen hat. Hans Wollschläger hörte ich in der Bremer Kunsthalle und kaufte mir die Neu-Übersetzung bei B. Wassmann.
Ich erinnere mich, dass in der Sögestraße 'Zettel's Traum' von Arno Schmidt auslag (is' das die Humboldt...??). Es fand gerade eine Lesung statt mit Dieter Wellershof.
1980 war die PEN-Club-Tagung in Bremen: am 20.9. erlebte ich die Lesung in der Glocke. An Wolfgang Bächler erinnere ich mich z.B. (davor war ich auf Wohnungssuche in T.: spießige Leute, muffige Zimmer, kath. Gegend, schlimme Bilder an den Wänden)
Joyce hatte erwogen, eine Sängerkarriere zu starten. Das erste Kapitel des Ulysses finde ich großartig!

Auf einer ASCH mid T - Seite habe ich einmal den Namen eines Lehrers von mir entdeckt (weiß aber nicht, ob er das wirklich ist: Hugenotte). In der FOLKSSchu.le hatte er immer seine Geige dabei und sang mit uns Schlager oder Volkslieder. Später grassierten Gerüchte: er sei in Behandlung, auch mein Pastor soll verrückt geworden sein (berühmte Söhne, 5!, Musiker). Er schenkte mir zur Konfirmation (?) ein "Komponisten-Quartett" mit Geburtsdaten etc. Meine Cousins hatten ein RennAutoQuartett, mit dem wir spielten. Bei meiner Cousine in Bremen lernten wir 'Pochen' kennen. Im Gartenhaus spielten sie es mit Pfennigbeträgen und rauchten dabei. Wenn die Tante kam, tranken sie schnell Sprudel und lutschten Pfefferminz-Bonbons: meine Schwester (*50) war auch dabei. Ich spielte nicht mit, war zu jung.

für hella




GüTeE - 04.12.01 at 01:11:03




@ Anna Luz: weißt du an wen :-)


leuchtfeuer - 04.12.01 at 00:51:36




Wie hieß nochmal der Typ, der den Text von "99 Luftballons" und danach den Tatort "Reifeprüfung" mit Nastassja Kinski geschrieben hat?


Leser - 04.12.01 at 00:49:03




Manchmal sehe ich ihn in meiner Erinnerung noch vor mir sitzen, den alten Mann in seinem Hexenhäuschen mitten im Wald. Zauberer meiner gelebten Kindermärchen, las er mir doch jeden Gedanken aus den Augen ab. Ein Alchimist war er, dessen Kunst darin lag, ein Rot zu erzeugen, das aus sich selbst heraus strahlend leuchtete. Jedes Gold scheint kalt neben diesem warmen Ton. Die Formel dafür hat er nach seinem Tod weitergegeben.


leuchtfeuer - 04.12.01 at 00:49:00




?


? * - 03.12.01 at 22:06:55




@justusjonas, Heidelberg:

Ohne Heil

Ohne Heil, in weiter Feme
Zahl ich jede Nacht die Steme
Die auch Deinen Blicken leuchten
Die Du so weit von mir lebst
Und mit Tränen in den Augen
Könnt ich mich immer wieder glauben
In so lang vergessnen Zeiten
Deren Pracht nie wieder kehrt
Und so sitz ich hier alleine
Keiner merkt je, dass ich weine
Sing ich diese leisen Reime
Meinen müden Ohren vor
Und ich träume von den Tagen
Wo ich ohne je zu fragen
Nach dem Gestem oder Morgen
Nur in Deinen Armen lag

Ohne Heil ist meine Liebe
Ohne Heil sind meine Triebe
Ohne GIück ist alles Suchen
Seit ich Deine Gunst verlor
Und so wirst Du immer feiner
Deine Schuld wird immer kleiner
Im Gedächtnis meiner Sehnsucht
Bist Du Dir längst schon nicht mehr gleich
Und so zähl ich tausend Steme
Welche ich nur allzugeme
In den Stunden Deiner Liebe
Auch zu zählen pflegte einst
Diese Steme sind die Gleichen
Alles sein um sie mag weichen
Nur sie stehen, Kreise schließend
Am Himmelszelt dort aufgespannt

Ohne Heil ist alles Denken
Herz und Him mag sich verrenken
Und ich werde meine Träume
Deiner Anmut doch nicht los
Keine gibt mir Gunst zu zeiten
Keine will mich je begleiten
Ewig solI allein ich walten
Und in meinem Reich verblühn
Kein zart gewachsten Lippen
Wollen an den meinen Nippen
Keine Haut wird dampfend heiß
Wenn mein Mund sie sanft liebkost
Kein will mein Sehnen wissen
Keine will des Nachts mein Kissen
Kein will des Tag mein Leben
Kein will mein Herz mehr sein

Ohne Heil sind all die Lieder
Doch ich sing sie immer wieder
Und ich schreibe tausend Verse
Urn den Schmerz fort gehen zu sehn
Doch die Hoffnung auf ein Ende
Auf die lang ersehnte Wende
Auf ein Glück für viele Tage
Spült der Regen trüb ins Meer .


Faustus Cassel - 03.12.01 at 20:37:29




BankTurm Fusion - Wieder ein Ausstand

Herr P. war zum Ausstand vom Kollegen G. eingeladen. Als er am frühen Nachmittag im 11. OG aus dem Fahrstuhl trat, begrüßte ihn auf dem Flur Herr G. schon recht gut gelaunt und reichte gleich ein Glas Sekt. Sodann verschwand Herr G. in einem Büro und kehrte umgehend zurück: mit einer großzackigen Krone aus Goldpapier. Die Krone war mit den Buchstaben N E R O beschrieben. Einige der Umstehenden lachten und Herr G. erklärte den anderen, dass es diese Krone seit nun bereits einem Jahr gebe. Der Anlass, naja, da war ein Kollege, anlässlich des Geburtstages, ja, und die Kollegin ... Die Erläuterung war nicht erhellend. Wenig später: Herr G. nahm Herrn P. beiseite. Ob er denn wirklich nicht wisse, was es mit der Krone auf sich habe? Dass sie sich doch auf den Chef von Herr P. beziehe! Nero sei ja der Kaiser gewesen, der Rom in einer Nacht zerstört habe. So wie sein Chef diese Bank, wenn auch nicht an einem Tag. Herr P. schaute ungläubig, doch dabei blieb es an Erklärung. Später verteilte Herr G. noch Präsente an seine Gäste, verbunden mit dem einen oder anderen ganz persönlichen Abschiedswort. Als Herr P. an der Reihe war, gesellte sich neben Herrn G. eine seiner Kolleginnen mit der NERO-Krone auf dem Haupt und schaute verschmitzt und verschwörerisch nach links und rechts zu den Umstehenden. Herr P. sagte, dass er wisse, was es mit der Krone auf sich habe, und die Kollegin verschwand lachend in einem Büro.



monik sos ffm - 03.12.01 at 20:27:08




Revitalizing Shower Gel und ein Moskitonetz für TomTom.
Zur Entspannung. Und aus alter Freundschaft.
Magst Du meine naiv-bäuerliche Pornprosa nicht mehr?


DeadlyMedicine Bielefeld - 03.12.01 at 18:04:57




@ Faustus, Cassel: Danke schön. Erbete Tips zum standesgemäßen zelebrieren dieser Melancholie de l'uxe

@ aka ein anderer jakob michael reinhold lenz :
"I said it before and I said it again. Life moves pretty fast If you don't stop and look around once in a while, you could miss it." -links, chameleon


justusjonas heidelberg - 03.12.01 at 16:36:33




... eines der längsten gästebücher mit wiederkehrenden verewigern die sich im kreise drehen ... p ... o ... p ... o ... l ... i ... t ... i ... k ... ich ... sie ... ich ... sie ... eines der längsten gästebücher mit wiederkehrenden verewigern die sich im kreise drehen ...


meditationenwiediese bringendichindiemitteeinesewigenlebens * - 03.12.01 at 16:22:02




als mir die packung streichhölzer in das entwicklerbad vielen merkte ich es nicht. als du mir sagtest du liebst mich habe ich es nicht gehört. als deine beste freundin mir sagte du bist nach amerika gefahren hatte ich keine ahnung davon. eigentlich wollte ich es nicht wissen. dieses uns. was blieb war die musik die im radio lief und das schwarz weiss photo von dir. es war das erste mal das ich dich in farbe sah. vielleicht liegt es daran das unsere zukunft viel zu bunt gewesen wäre. oder an dem schwefel im entwickler. ich weiss es nicht. es ist schon so lange her.


meineidfunktioniertnichtaberwassolls passtehnichtzumirdiesertext * - 03.12.01 at 16:19:08




glückzugreifen der regen fällt und die melodie wird gesummt in meinem kopf, nacht für nacht.
ich steige in den zug. während der fahrt versuche ich, mir dein gesicht vorzustellen, wie es sein wird, dich zu treffen. ich sehe meine hand, die die tür zum waggon öffnet und spüre meinen schritt auf den bahnsteig.
nur einen schritt werde ich brauchen, dann öffne ich meinen roten schirm, den roten, weißt du, und ich gehe langsam auf die bahnhofshalle zu. ich spanne ein dach auf zwischen dem nebel und mir, und ruhig bewege ich mich auf dich zu – ein bild in purpur, mitten im winter.


Anna Luz Exhauptstadt - 03.12.01 at 15:24:15




es gibt so'n paar Dinge die sind in Hotels eh nich' da
also pack ich in meinen Koffer 'n Haufen Teelichter
weil wenn man als Loopster schon ständig Herzen bricht
dann doch wenigstens mit Stil und etwas Kerzenlicht -

FISCHMOB- Susanne zur Freiheit (HMHB-in-Love Remix)


HMHB * - 03.12.01 at 14:30:06




Anna :-)). Keine neue Email, wollte mir nur etwas Zeit nehmen für die Antwort. So far: Der Schwimmer schwimmt und sieben Jahre Tibet. Garantiert & sowieso.
*
mb :-)). Liebe Grüße, kürzlich haben Bodybag und ich an Dich gedacht. Freue mich schon darauf, wenn die 33 neben den Nachrichten neueren Yorks stehen.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 03.12.01 at 14:10:05




eiseis: :-))


Anna Luz Exhauptstadt - 03.12.01 at 13:46:13




Mittlerweile hat es geregnet. Fuer ungefaehr zehn Minuten. Seitdem ist die Hitze noch drueckender. Kopfschmerzen.


zak - 03.12.01 at 13:36:58




NACHRICHTEN NEUEREN YORKS


Lebenszeitabkommen mit Reebok

Richtlinien-Mietediagramm für Affen

Freundliche Videos für Außenseiter

Plädoyer für Wettbewerb im Massakrieren


Schenken Sie Reebok Marketing-Rechte an Ihnen

Fernsehkünstler Petie G. stirbt mit 8 Jahren

Hollywood kauft Nachrichten-Hochland

Gerechtigkeit: Fuchs frisst Taliban



________________________________________________

Grüße an Eiseisbaby und Gattin.


mb rz - 03.12.01 at 13:07:46




TomTom. Unsere Teelichterfraktion hat klare Richtlinien. 6000 Menschen in N.Y. City (Achtung: Popalarm!) sind etwa 14 Teelichtertage. 30 Israelis fallen unter die Nahostklausel (Dauerterror). Das heißt Obergrenze Unterkante 199 Tote - macht ein bis zwei Teelichtertage, je nach Palästinenseranteil. Für 600 abgemurkste Taliban holt Halbkeks nicht mal sein Feuerzeug raus, kein kitschigblödes Gedicht wird geschrieben, kein lustiges Terroristenrotefraktionstextchen. Weil Taliban werden in Afghani gezählt (Inflation!), also 30 000 Taliban sind ein US Soldat, macht ein Teelicht im Monat, allerdings nur wenn es in der BILD steht. Anderen Medien kann man in diesen Tagen einfach nicht mehr trauen.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 03.12.01 at 12:26:01




http://www.fortunecity.com/lavender/shorty/426/


TomTom hah - 03.12.01 at 09:44:17




Und das Album der SUPERMEN LOVERS ist \nirgendwo erhaeltlich. bloede musikvorlieben.


TomTom - 03.12.01 at 09:05:00




Das da in Israel.
Kuemmert's?


TomTom ? - 03.12.01 at 08:58:03




Bester Jens,
hier ist das Wetter eine Hoelle heute. Immer wieder droht es zu regnen, der Himmel lacht einen aus, verdunkelt sich rasend, aber da kommt nichts, da ist nur: Hitze, ganz furchtbare Hitze. Selbst die Thais schwitzen, waehrend sie auf den Skytrain warten.Alle sagen, dass das nicht sein duerfte, das sei anormal, aber das ist mir gleich, denn dadurch wird das Leiden nicht veringert (ich zweifle mittlerweile oefters an meiner deutschen Sprachempfindlichkeit: heisst es tatsaechlich 'veringert'? gibt es das wort? und was bedeutet es?). Ich fluechte staendig in ominoese Plattenauswerflaeden, und ich es ist so schlimm, dass ich nun schon anfange, Jazz-CDs zu kaufen. Ich hoffe, dass ich noch vor Weihnachten an die Kueste Kambodschas darf. Dort immer nur trinken. Und mit Criminals Worldwide reden.
Ja, schick mir Post. Du wirst nicht der erste sein, aber die Thai-Frau freut sich stets unbaendig, mir Mail ueberreichen zu koennen. Leider war bisher nie eine Flasche Jaegermeister dabei. Hier bekommt man alles, nur das nicht, was ich brauche. Allerdings habe ich gestern einen Cocktail namens STRAWLICIOUS endeckt, und er schmeckt noch hervorragender als sein Name klingt.
Wann darf ich endlich einen mit Dir trinken? Und was machen die FREUNDE? Und was die Haesslichkeiten des Ex-Empires?
Oh ja, lass uns doch bitte im LOOP mailen, ja!

ps - WIR-MASCHINE. Perfekt. Nur ist da ein grosser Fleck auf den letzten Seiten. Aber das war ich nicht.
pps - tomtombkk@hotmail.com (oder mein kompletter name vor hotmail.com)

**

DeadlyMedicine. Das mit dem Stil stimmt leider. Nur: eine Absicht ist dann gar nicht zu erkennen. Wannabe-Trash?


TomTom baeh - 03.12.01 at 08:57:00




The Great Game. Viertelfinale. Austragungsort Bonn

Sieger Rom-Gruppe - Zweiter Zypern-Gruppe
Zweiter Peshawar-Gruppe - Sieger United Front-Gruppe (The Artists formerly known as Northern Alliance)
Sieger Zypern-Gruppe - Zweiter Rom-Gruppe
Sieger Peshawar-Gruppe - Zweiter United Front-Gruppe


HMHB * - 03.12.01 at 08:16:42




Bester TomTom

natürlich, wie konnte ich vergessen:
Bangkok hat geschlossen.

Ich habe Deine Mails nur in letzter Sekunde vor der Auslöschung bewahren können, indem ich Sie geforwardet habe, wobei natürlich der Absender verlorenging, bzw. ich zum Absender meiner eigenen Post wurde, weshalb ich jetzt auch keine Adresse mehr von Dir habe, war ich doch zu nachlässig, sie separat zu notieren.
Ich habe, um eben wieder an jene zu gelangen, bereits auf gut Glück einen prallgefüllten Manillaumsschlag an Deinen vermutlichen Aufenthaltsort in Asien - das Haus am Wasser - geschickt, werde aber, da der englische Brieftransport nach dem Zerfall des Empire nur noch innerhalb der Grenzen des Königreichs rasch geschieht, der Flaschenpost an dieser Stelle vorausgreifen. Emails gerne an:

jens_schellhammer@hotmail.com

Die Psychopathen mögen sich bitte zurückhalten.

Es ist übrigens kalt in England, und ich habe Angst vor Tony Blair.


jes manchester * - 03.12.01 at 03:06:08




In einer Zeit, da wir Gott nicht mehr zu sehen vermögen (bm)

Wer ist 'wir'? Trotz Nietzsche's Behauptung "Gott ist tot!" möchte ich das nicht verallgemeinern.
'Gott sehen'? Nein, das ist unmöglich; Gott vertrauen: das eher!

Lyrik ist Magie! (nutzte Walter Benjamin nicht diesen Begriff?) Lyrik, nein alle (gute) Literatur muß das Unterbewußtsein ansprechen, muß was Menschen-Verbindendes haben, muß die Menschheits-Erfahrungen spiegeln, muß Mythen verarbeiten, kann oder sollte modern sein, sollte sich aber erinnern ans Archaische, Primitive.

Elemente der Lyrik

Reime, Rhythmen und Metren, Klänge (Vokale/Konsonanten/Pausen) ->wirkt über's Ohr, ein altes Sinnesorgan
Schriftbild -> Auge
Semantik, Bedeutung -> Vernunft, Denken, Vorstellungen, Bilder (Metaphern)

Übrigens ist Lyrik immer witzig, d.h. sie benutzt eine ähnliche Technik: 2 sich fremde Ebenen sind verbunden durch ein gemeinsames Element ('Der göttliche Funke': Arthur Koestler hat das beschrieben).
Lyrik heißt Übersetzen! Was wird mit geteilt? Erfahrungen: persönliche, ganz einmalig-individuelle Erlebnisse, aber auch Menschheits-Erfahrungen.

Elemente der Musik

Rhythmen und Metren = Notenwerte und Dauern, rhythmisch-formale Proportionen
Akzente, Tonhöhen
Klangfarben (entsprechend den Vokalen: unterschiedliches Oberton-Spektrum, 'Ansatzgeräuschee')
Lautstärke, Dynamik
Schriftbild, Noten -> Musik für's Auge
Strukturen
Wiederholung, Ähnlichkeit (Sequenz), Kontrast

Sobald die Musik aufgeschrieben wurde (erst als Gedächtnisstütze), entwickelte sich die Polyphonie (Mehrstimmigkeit gibt es in der klassischen indischen Musik nicht, dafür ist der Rhythmus viel weiter entwickelt, als bei uns).
'Jazznoten' werden anders gespielt, als sie notiert sind. Aber auch in Renaissance und Barock wurde 'improvisiert' (Generalbass: gegeben sind die Basslinie und Akkordkürzel).
Das Auge hat mitkomponiert! Strukturen, Ordnung im Chaos. Der Komponist weiß genau, was er vermeiden möchte, welche Klänge Klischee sind: das sagt ihm sein Gefühl.

O ja, und was ist da an 'Technik' zu lernen! Instrumentation, Gehörbildung, Kontrapunkt, Harmonielehre, Klavier- und Partiturspiel (und der Dichter/die Dichterin glaubt, er/sie muss nichts lernen?)

Lieder, Opern etc.

Singen lassen sich nur die Vokale. Die Konsonanten fördern die Verständlichkeit!

(Klänge: regelmäßige Schwingungen,
Geräusche: unregelmäßige, zackige Schwingungen;
Impuls: wird schneller und schnellerundschnelleruscler -> es entsteht ein Ton, der Ton wird 'höher', je schneller die Saite/Luftsäule schwingt : also gibt es mathematische Bezüge zwischen Rhythmus (Tag & Nacht, Noten-Dauern/Werte) und Tonhöhe!

Tonfall

Frage: steigend
Antwort: fallender Tonschritt

Der Dichter spricht

laut, leise
schnell, langsam
mit Akzenten
fließend, stockend mit Pausen
hölzern, pathetisch
deutlich, artikuliert

Atmen (Odem)

Phrasierung: in der Prosa sind das die Satzzeichen, in der Lyrik auch die Anordnung der Zeilen etc. Auch der Dirigent (er besonders!) und der Instrumentalist muß an den richtigen Stellen atmen! Sänger- und BläserInnen machen es meist 'automatisch' richtig.

Beim Hören von Musik bewegt sich übrigens der Kehlkopf! Es ist so, als ob der Instrumentalist/Hörer das Stück singt.


GüTeE siniert und besinnt sich - 03.12.01 at 01:19:20




hymnen:
2. die der beerensammler: "I got my thrill/ on blueberry hil"


buh - 02.12.01 at 23:34:59




früher war kranksein besser.
vier tage siechtum. unfähig zu konzentrierten taten. depression mehr denn immunsystem. lähmung. es bleiben konserven. springer-story, schmidt/stuckrad/peymann. was 60 sender bieten. die tage geraten ineinander, ich durcheinander. liebe weg. tot. will nicht.
geholfen hat¹s nicht. morgen geh ich arbeiten. advent advent.


susee sitzt im loch - 02.12.01 at 23:03:37




Ein neuer Monat und ein guter Anlaß für ein neues TEXPERiMENT...

[P!C]


MARiO @imloop.de - 02.12.01 at 20:41:16




Eine fette schillernde Schmeissfliege verreckt in einem
goldig glänzenden Honigtopf. Musik: Fisherspooner.
Immerhin.


Lotos misslaunig - 02.12.01 at 20:11:39




anfangs wusste er nicht wohin. ziellos lief er umher, oft sah er nach langer zeit auf uns wusste nicht mehr, wo er war. ein mal musste er ein taxi nach hause nehmen, so sehr hatte er sich verirrt.

eines tages ging er wieder mal über den friedhof. er kannte die alten grabsteine, deshalb sah er auf den feuchten sandboden des weges. im augenwinkel huschten die steine und gestalten an ihm vorbei, wie schneeflocken an der straßenlaterne. doch plötzlich sah er auf, blieb stehen und starrte auf einen engel zu seiner rechten. diesen engel da kannte er nicht. noch nie hatte er diese statue gesehen. dennoch war es kein neues grab. seit 100 jahren war hier niemand mehr beerdigt worden. es ist ein toter friedhof, murmelte er, leicht amüsiert über seine eigene wortwahl. der blick des engels war gesenkt. traurig sah er auf den boden, auf den toten, den er zu bewachen, zu beschützen hatte. ein strauß verwelkter rosen in der einen hand, die andere zum schutz über das grab haltend, stand dieser flügelloser engel vor ihm.

http://www.test-drive.net/engel.jpg

hatte er früher bei anderen gräbern oft versucht sich vorzustellen, wie die verstorbenen wohl gelebt hatten, wie sie aussahen, wie sie tief unten in der dunkelheit verwesten, war er jetzt überwältigt von seiner traurigkeit. als gehe hier von diesem grab all mein schmerz aus, dachte er. als sei das zentrum seines übels, seiner schwäche, hier zu finden. er beugte sich über die grabplatte. "hier ruht" war noch zu lesen, der rest verblasst und unleserlich.

hier wollte er seine liebe begraben. seine vergangene liebe, die er stets mit sich schleppte, überallhin, die schwer auf seinen schultern lastete, hier wollte er sie betten, sie beweinen, an sie denken, sie bewahren und von diesem engel beschützen lassen. er sank auf die knie in den feuchten sand. "bitte", flüsterte er, "bitte, nimm mir meine liebe ab, ich bitte dich, gib mir meine zukunft zurück. zu lange schon lebe ich mit meiner schuld, durch diese schuld unfähig zu trauern". zu trauern stand ihm nicht zu. ein verräter sollte nicht trauern, sollte nicht weiterleben. ein verräter verdient lebenslängliches, mit dieser selbst auferlegten strafe verbrachte er die letzten jahre. auf der suche nach einem leeren grab für sein leben. das er jetzt endlich gefunden hatte.

fortan ging er jeden tag zu seiner liebe, sprach mit ihr, brachte ihr blumen, weinte manchmal, lächelte ihr aber manchmal auch schon von weitem zu. nach und nach begann er, alte freunde anzurufen, sich mit ihnen zu treffen. nur, um seiner liebe am nächsten tag davon zu berichten. er erzählte ihr, wie dick k. geworden, wie nett b. gewesen sei, wie sehr sich seine mutter über die blumen gefreut hätte. eine spur von glück huschte über seine seele - so wie sich ein gefangener freut, ein paar runden im gefängnishof drehen zu dürfen, nach 10 jahren einzelhaft. schritt für schritt. den blick über die mauer wagt er jedoch nicht. warum sollte er auch?


Leonce - 02.12.01 at 19:21:05




Daraus könnte man schliessen, dass Du fast sicher bist,
mich nicht zu kennen...

@Justusjonas in Heidelberg: Uiuiui, ich weiss noch, wie ich
die Entfernung zwischen Cassel und Heidelberg
ausgemessen habe und der Meinung war, es wäre weit.
Schöner, wahrer Text.


Faustus Cassel - 02.12.01 at 19:00:11




Der erhabenste Moment ist, so war hier zu lesen, wenn sich dann die erste Träne löst, über die Wangenknochen läuft, um darauf am Hals herunter ins Hemd zu sickern.

Aha, denke ich, und versuche nachzuvollziehen wie das den bei mir ist.
Und zwar Schritt für Schritt:

1. Altes, eingeimpftes Rollenverstaendnis (Ein Indianer kennt keinen Schmerz!) ausblenden.
2. An Krebsopfer denken.
3. Auf Tränen warten.

Hmm, klappt nicht. Neuer Versuch.

1. Altes, eingeimpftes Rollenverstaendnis (Ein Indianer kennt keinen Schmerz!) ausblenden.
2. Alte Briefe heraussuchen, die eigene romantische, ja gar dramatische Beziehung mit der süßesten Frau der Welt überdenken.
3. Aus einem lethargischen Gefühl heraus Tee aufsetzen, ruhelos durch die Wohnug stromern.
4. Die dazugehörigen Photos betrachten. Dahinschmelzen.
5. Auf das einsetzende Selbstmitleid warten.
6. Eine Weltkarte auf dem Boden ausbreiten, und immer wieder die Entfernung zwischen Heidelberg und Montreal ausmessen.
7. Zum Telefon greifen um SIE anzurufen. Niemand zuhause.

Und tatsächlich: Der erhabenste Moment ist, wenn sich dann die erste Träne löst, über die Wangenknochen läuft, um darauf am Hals herunter ins Hemd zu sickern.




justusjonas leider in heidelberg - 02.12.01 at 18:44:54




@faustus: nein, manchmal schreibt der zufall mit


leuchtfeuer - 02.12.01 at 18:25:35




@Leuchtfeuer: erneut mitten ins Herz. Ich bin mir fast
sicher, dass ich Dich kenne.


Faustus Cassel - 02.12.01 at 17:31:09




auf der Strasse, na klar.


Lotos - 02.12.01 at 17:21:22




Aufwachen. Nachtschwarz. Ein vorsichtiges Kopfheben, ein Tasten. Keine Ahnung. Kleider tragen, keine Schuhe, mit der Socke in einer Pfütze, sehr langsames Bewegen, der Kopf locker angenäht am Rumpf, mit grossen schiefen Stichen. Erschütterung vermeiden, der reisst sonst ab. Atmen hören, in den Taschen wühlen nach Feuerzeug, vielleicht ausnahmsweise ein Feuerzeug. Hier war ich noch nie. Die kenne ich nicht. Meine Stirn ist blutig. Meine Frisur im Arsch.

Die Kapuziner zeigen ihre bleichen langen Hälse, modernd, ich gehe, trete nicht auf die Fugen, auf Strasse der Pariser Kommune, und summe das Lied, das ich verpasste zu schreiben, barfuss durch den beschissenen verregneten Novembermorgen. Der mich freundlich begrüsst wie einer von der BVG.


Lotos - 02.12.01 at 17:20:01




Deine warme Hand in meiner, Abschiedsfeuchtigkeit, die sich zwischen unseren Fingern sammelt, stehen wir am Bahnhof, dessen Gleise zwei Welten nicht miteinander verbinden kann. Als der Zug abfährt, mache ich ein letztes Foto von dir. Die Betätigung des Auslösers projiziert das Sonnenlicht auf dein nasses Gesicht. Der festgehaltene Augenblick eines pastellfarbenen Regenbogentraumes.


leuchtfeuer - 02.12.01 at 16:39:08




@Anna Luz: danke und dito


leuchtfeuer - 02.12.01 at 16:36:14




Sieben, Tränenflus, Wandgesang, Gobelin, Trauermarsch,
Einsamkeit, Zweisamkeit, Nicht erreicht, Gerechtigkeit,
Endlos, Sinnflut, Tantra, Spirit, Freiheit, Einbildung, Lüge,
Gesang, Prosa, Minne, Windel, Weinen, Deinen Küssen,
Geben, Folgen, Allein, Fort, Weit, Neueres York, Ende,
Anfang, Weiter, Oder?, Aber, aber, nein, ein, in, nie


Faustus Cassel - 02.12.01 at 14:46:33




@ TomTom:

Stil? Was für ein Stil? Ich habe doch überhaupt keinen Stil.
Ich fand die Absicht um Längen schlimmer.


DeadlyMedicine - source of my intention - - 02.12.01 at 14:42:26




Ghost In The Machine

Onkel Wolfgang kniet vor meiner Spülmaschine. Bis zu den Schultern steckt er in dem glänzenden Edelstahlbauch, und die Geräusche, die er von sich gibt, lassen mich an eine Hyäne denken, die ihren Kopf tief in den Leib eines verendeten Gnus gerammt hat, um in den Genuss dessen zu kommen, was Löwe und Geier übriggelassen haben.
Aber Hyänen reparieren keine Spülmaschinen, und schon gar nicht strecken sie ihren Auftraggebern das aus der Arbeitsjeans quellende, obere Achtel ihrer Arschritze entgegen.

"Zwölfer Schlüssel, hepp!"

Wahl- und ziellos greife ich in das Werkzeug, das er über vier Jahrzehnte bei von seinen Arbeitgebern zusammengeklaut hat.
Treffer.

"Rohrzange!"

Kenne ich. Damit haben wir früher den Matchbox-Autos den Colt Seavers-Look verpasst.
Eben hatte er mir die erste Standpauke (so nannte er das) gehalten. "Hochempfindliches Gerät", und da kam dann der Techniker durch – ich versuche das jetzt mal zu erklären, den feinen Unterschied: Er meinte nicht "Das ist ein hochempfindliches Gerät", sondern so Calgonit-Werbeblaumannmann-mässig "Hier handelt es sich um hochempfindliches Gerät!"

"Schreib auf: nach jedem dritten Spülgang Sieb reinigen, Klarspüler rein, und Salz! Aber kein Kochsalz, sondern so´n Spezialsalz, ich guck mal, ob ich noch was davon habe."

Der Mann muss besänftigt werden, und belohnt, natürlich.
Ich besorge zweimal CurryPommesRotWeissZumMitnehmen, wir sitzen am Küchentisch, haben uns beide so ausgerichtet, dass wir freies Blickfeld auf die Bosch S 611 haben, jetzt – funktionierend – wieder beliebtes Familienmitglied, Partner, Butler, Bundeslade.

"Wolfgang, für mich bist du Mac Gyver!"
"Wer ist Mac Gyver?"
"So´ne amerikanische Mischung aus Schimanski und Jean Pütz. Quasi."
"Wer ist Jan Püzz?"

Eben habe ich meinen Kopf selbst einmal in das Innere der Maschine gehalten; das Sieb, das ich suchte, habe ich zwar nicht gefunden, dafür den Zwölfer Schlüssel, hinten an der Rückwand, vergessenes Chirurgenbesteck und der Grundstock für eine eigene Werkzeugsammlung.


DeadlyMedicine Bielefeld - 02.12.01 at 14:39:40




...übrigens das einzige Buch, das ich nicht bezahlt habe (und das am Kudamm) - Biberkopp eben; allerdings so'ne Schmuddlausgabe. Tom hat Kummer


GüTeE - 02.12.01 at 13:28:24




CERRONE - Give Me Love
*
Vietnames gay namend Tuan Anh. Sexy posing in front of the Notre Dame in Paris. (Picture avbailable upon request.) (No nudes.)
*
The NARAI Hotel on Thanom Silom displays a certain darkness. Standing in front of it, you get the feeling of standing at the border of Lynch County. As if the hotel's floor were meant to let you disappear, forever. You will not return.


TomTom ebenda - 02.12.01 at 12:42:17




jdm - auf dieser platte von jose padilla gibt es eine neue version von THE LOOK OF LOVE. it beats dusty springfield, it really does.
*
guetee - nicht die absicht ist grausam. nicht das geschehen. der stil. unverzeihlich nach zwei jahren loop fuer deadlymedicine.


TomTom Seven Wonders Of Silom - 02.12.01 at 12:38:13




@leuchtfeuer: schön, dich wieder zu lesen.
@Felix Herbst: jep!



Anna Luz Exhauptstadt - 02.12.01 at 12:32:55




LOUDOVIKOS TON ANOGEION - To Chroma tis Agapis


HMHB * - 02.12.01 at 12:25:41




vitamin aspirin endlose mp3listen leere handykarten leere
akkus dusty springfield "look of love" suche nach
verfrühstückbarem


jdm * - 02.12.01 at 11:48:33




Hymnen

1. die der organspender: "dein ist mein ganzes herz!"


buh - 02.12.01 at 11:22:12




komatös in die meanie bar, dann doch wieder mojo, erst
lieblingspulli verloren, dann die freunde.
HH ist immer verpeilt. IMMER.


jdm * - 02.12.01 at 03:16:24




Musik http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/r81-395/200.jpgLiteratur



GüTeE - 02.12.01 at 01:20:17




@ susee:

Es war ja so eine Art Tanzabend in der Gemeindehalle.
Das mit dem Trinken gehört dazu. War ja eine Sportlerfete.
Wer da nicht ordentlich mitsäuft, dem wird in der darauffolgenden Woche eine Schwanger- oder Betriebsratsmitgliedschaft angemobbt.

Love


DeadlyMedicine Bielefeld - 02.12.01 at 01:15:41




deadly...stil wie immer tödlich göttlich....aber der inhalt....selbst erlebt?....erinnere mich an tanzabende in der gemeindehalle...long ago..very touchy (und: sind bielefelder immer so ugly drunken?) ps: sylvester groth als kracht sen.: wunderbar


susee still fan - 02.12.01 at 00:57:41




Das Glück, das süchtig macht.

Bei der Morgenmeditation rieselt es durch meinen Kopf. Erleuchteter Alltag. Zum ersten Mal begreife ich, was das bedeutet, glaube es, weiß es nicht, bin zunächst irritiert, später klar, die Luft ist klar, die Schlacht vor fast 200 Jahren, als niemand das russische Kosakenkorps auf der Rechnung hatte. Da sind wir also durchgetappt, durch das Unterholz, zum Glück keine Wildschweine aufgestöbert, von schlimmen Jägern angefüttert, wie es in der Zeitung steht. Ich erzähle, ich versuche zu erklären, Jul, auf der Fahrt zum Gelände, warum mir das so fern ist, was in der Stadt passiert, wie ich mich irgendwie verbunden fühle und Reflexe ausgelöst, etwas dazu sagen, zu unterstützen, versagen stattdessen, wie auch sonst oft, die Worte, um zu überbrücken. Klar und kalt also. Das ist die Lichtung, DA, stell ich mir vor, hat die Schlacht statt gefunden, in dieser Senke, malerisch, nichwahr? aber sicher bin ich mir nicht, es könnte auch da oben gewesen sein. T. sucht das letzte Licht des Tages zu sammeln, aber es rinnt durch die Halme davon. Riechst Du, wie das Blut verdampft?

Viel später. Geht es uns nicht wieder gut? Beim Essen, so ein frisches Lamm, der Nacken davon, schmeckt wirklich köstlich, das Kraut, der Brei, die gerösteten Zwiebeln, das Kraut gehackt & geträufelt; aber die Frage, die Frage, erinnere Dich nur an das Wesentliche: Musst Du irgendetwas tun, wonach Du kein Bedürfnis verspürst, ich meine, Du gehst doch auch nur aufs Klo, wenn Du wirklich musst, oder?

Das Projekt Selbsterkenntnis ist ja nicht nur dafür gut, sich selbst zu erkennen, sondern auch, andere vor dem Ärger zu bewahren, den sie sich mit mir einhandeln, wenn ich noch länger so unbehaust durch die Welt laufe. Ja, sagt T. Und, sage ich, es hilft auch, eine gute Arbeit zu finden. Ja, sagt T., und fügt hinzu, es hilft auch, die Arbeit auf eine gewisse, befriedigende Weise zu tun. Genau das dachte ich heute morgen. Wenn aller Ehrgeiz, jede Eitelkeit vor allem, verschwunden ist, dann könnte jeder Tag, auf eben diese gewisse Weise angegangen, wie ein letzter Tag, und der Schein einer einzigen Kerze erhellt augenblicklich den Raum auf gewisse, magische Weise.

Nie ist es ein Wollen, immer ein Aufgeben, das zu etwas führt.

Dennoch verschwindet so vieles, sobald ich hier sitze, in diesem Loch. P. Stelmaszyk 1949. Rätselhaft & blau.

Ich wollte Dir nur einen Kuss geben, sonst nichts. Nein, nicht auf den Mund, da, auf die Stelle unterhalb des Auges. So. Genau. Wollte nicht sagen "Bist Du erledigt?", wollte nur den Kuss, da auf die Stelle. Ich gehe leise hinaus, schließe die Tür, als hätt ich ein Verbrechen begangen. Fühl mich erst wohler, als ich den Mond, die Kerze, die lichternen Symbole halt, wieder gefunden habe.

Als hätte die Nacht noch gar nicht begonnen. Seltsames Erwachen. Der Bauch so voll. Geschmack von Mandelschokolade im Mundinnersten. Vollmond zwischen Wolken und schwarzen Zweigen. Der Wund rauscht, obwohl die Blätter längst abgefallen sind. Wie macht er das bloß? Ach, es ist gar nicht der Wind, es ist der Rechner. Es ist die Nacht.

Bald werd ich all diese Briefe verbrennen. Und die Asche werd ich liegen lassen. Einfach so.


Felix Herbst - 02.12.01 at 00:01:47




Gelbes vier Uhr Morgenlicht. Im Windschatten mit der Kälte wartend wieder an der gleichen Tankstelle. Die eine Hand am Kaffeebecher, die andere in deiner Jacke. Dabei das Benzin aus Zapfsäulen wie das Leben auf den Boden fliessen sehen. Tiefe Pfützen, in denen sich die Lichter der Scheinwerfer wie Fixpunkte spiegeln, deren Flexibilität keine Grenze kennt. Asynchron zum Takt der Aussenwelt tauchen wir wortlos hinein.


leuchtfeuer - 02.12.01 at 00:00:09




Das Gefuehl liegt zum groessten Teil natuerlich in den Augen,
die nass und immer voller werden.
Dazu kommt eine Druckempfindung,
die ich hinter dem Nasenbogen zu orten glaube,
wahrscheinlich ausgeloest durch die dort angesiedelten Druesen.
Es sind die tiefe Atemzuege,
das Hyperventilieren,
mit offenem Mund,
das beruhigt,
und der Erfahrung von Befreiung den Weg bereitet.
Der erhabenste Moment ist, finde ich, wenn sich dann die erste Traene loest, ueber die Wangenknochen laeuft, um darauf am Hals herunter ins Hemd zu sickern.


Goldmund Montreal - 01.12.01 at 23:24:07




a

Den langen Brief über die Sturmflut (von meiner Cousine) gibt es noch: er liegt in einer Schublade bei meiner demnächst achtzigjährigen Mutter, die nun in der alten Lehrerwohnung unserer ehemaligen 'Volksschule' wohnt.
Gneisenaustr., Roßbachstr.: da wohnten die Zwillinge aus meiner Klasse, die ich oft besuchte. Wir gingen ins Kino (Catch 22, Woodstock) oder chinesisch Essen beim Bahnhof, besuchten Freunde oder überholten mit der 'Maico' + ?' die wartenden Autos und gerieten in die Straßenbahn-Spurrille, aßen 'ne Bratwurst am Domshof (heide?). Einmal gingen wir zu Viert durch die Helenenstr. Der Oberangeber erkundigte sich nach den Preisen, kam aber sehr schnell wieder;)
Meyerstr., Kornstr., Yorkstr., Friedrich-Ebertstr., Contrescarpe... In der Kunsthalle hörte ich Hans Wollschläger, der seine Ulysses-Übersetzung, an der er 5 Jahre gearbeitet hatte, vorstellte.
Hans Otte mit seiner Frau/Freundin in einer Nachtvorstellung im Cinema: ein A. Kluge-Film. Klaus Bernbacher dirigiert im alten Rathaus die 4 Sinfonie von Charles Ives: unvergesslich!
Den Ulysses (und die anderen Romane von James the JOY.ce: sehr gut gefällt mir ja der Anfang vom 'Porträt des Künstlers...';), den Juliysses o issesZeusOdysseus?fabulysses, also den las ich in den 70ern, kauft das Buch wohl bei Bettina W., es stand dort jedenfalls im Schaufenster. Vorher noch schnell 'n Apfelstrudel verzehren und auf die Windmühle gegenüber schauen: der (billigste) Fahrlehrer (in B.) parkte dort den Motorroller.

b

Er war der Jüngste und Sensibelste der vier Pilzköpfe. Ohne John Lennon hätte es die Beatles nicht gegeben: der hatte dieses gewisse 'Trauerpotenzial', der MUßTE seine Lieder schreiben.
Mein Favorite in der Schulzeit war der witzige Blödelheini Ringo Star (ich war eine Art 'Familienclown'. Klassenclown nicht, nein: im Gegenteil eher ernst und konzentriert, nie Strebertyp, beliebt, zurückhaltend, schüchtern. Hochdeutsch ist nicht meine Muttersprache, war mir immer etwas fremd.)
Something ... C - Cmaj7 - C7 - F // D (!) - G ~~

c

Wir wohnten auf dem Dorfe, so ein Haus mitten in der Landschaft, umgeben von Äckern und Weiden, die Nachbarn nicht weit, doch auf Distanz, die Staatsforst und eine Lehmkuhle mit Schrott, ein Vogelbeerbaum.
Im Bett abends, es ist dunkel: wenn ein Auto die Straße hoch fuhr, wanderte das Fenster-Lichtquadrat über die Decke und an der schrägen Wand.
Einmal schlief ich bei meinen Eltern 'auf der Ritze'. Die Tür zur Stube sollte einen Spalt weit offen bleiben!
Einen Fernseher gab es noch nicht. Das Radio mit magischem Auge war von Nordmende. Wir hörten in Fortsetzung die Krimireihe 'Gestatten, mein Name ist Cox!" Schritte waren zu hören, mit Hall, dann klopft es an der Tür.
Mein kleiner Bruder hatte einen Teddy, ich nicht - und meine Schwester eine Puppe. Einige Zeit teilten wir uns ein Bett. Dann wurde die Rumpelkammer ausgebaut, und sie bekam ihr eigenes, kleines Zimmer unter der Dachschräge gegenüber. Dazwischen das Schlafzimmer der älteren Brüder mit weißlackierten Metallbetten. Auch ein schmaler, vom Tischlerfreund selbst gezimmerter Schrank war weiß gestrichen. 6 Brockhaus-Bände, eine Albert Schweizer-Biografie mit Coverfoto, mehrere Bände von Ludwig Ganghofer. Zwischen Schrank und Tür stand die Gitarre: die ersten Akkorde brachte ich mir selbst bei und hatte erst sehr spät Unterricht.
Im Regal über dem Bett (auch vom Nachbar-Tischlerlehrling) standen 'Ich spucke gegen den Wind' und 'Meuterei auf der Bounty'. Weiße Nachtschränke, die Tür zum Rauchfang neben dem Bett. Durch's quadratische Fenster sahen wir auf den Kirschbaum im Garten. Im Juni verscheuchten wir mit dem Luftgewehr die Vögel. Der Holunderbaum hinter der Scheune aus weißen Klinkern bot eine gute Auflage zum Sportschießen. Die Scheibe war am Holzschuppen befestigt.

d

"Einen Stuhl herzustellen dauert lange! Ihn zu zerdeppern ist keine Kunst.", sagte der Mecklenburger Arztsohn und Rentner, ein ehemaliger Lehrer.

e

Meine ersten Schallplatten kaufte ich mir mit 16 Jahren im Musikhaus Warncke in der Obernstraße am Brill, vom ersten selbst verdientem Geld: Doppel-LPs, und zwar 'The History Of The Blues' Vol. I (Paul Oliver) und 'Bitches Brew' live (Miles Davis).
Meine älteren Brüder hatten diese Singles: Schlager und Filmmusik (Conny Froboes: 'Midi-Midinette, mein Herz ist noch frei', 'Kleine Lucienne, du sollst lachen, schau auf die Stadt von Paris und auf die blühenden Gärten: schön wie im Traum-Paradies. Jörg Ingmann mit seiner E-Gitarre: Drina-Marsch, schöne Melodien, die sich einprägten). 10 Singles passten auf den Plattenspieler. Der Zweitälteste hört(e) sonntags im Deutschlandfunk immer die Blasmusik.
Ein Discjockey (und ehemaliger Bassist) lieh mir einige gute Rocktitel, die ich auf Tonband nahm: Jethro Tull - 'Driving Song', Gun - 'Good Golly Miss Molly', Cream (?)- 'Crossroads' und noch so Einiges. Auch lieh er mir seinen Bass.
Natürlich hörten wir die Hitparade: Jumping Jack Flash, Honky Tonk Woman (der Anfang! der Sound: phänomenal!), Keep on running, Somebody help me (die Spencer Davis Group war meine Lieblingsgruppe/die Rolling Stones waren mir damals näher, als die Beatles - aber die waren eh sehr präsent, ständig hatten sie Hits auf Platz 1 der Internationalen Hitparade. 2 ältere Brüder hatten Grundig Tonbandgeräte, die wir Schüler nutzten (sie mußten arbeiten: als Maurer, als Bankkaufmann)
Am Brill mußte ich umsteigen in den Bus der Linie 26, zur Neustadt. Gelegentlich fuhr ich eine Station weiter bis zur Storm-Buchhandlung (gegenüber von Karstadt), wo ich meine ersten (Sach-)Bücher kaufte: E. Fromm - 'Die Kunst des Liebens', Ch. Waldemar - 'Yoga', James T. McCay - 'So gewinnt man Zeit', Albert Einstein - 'Mein Weltbild' (nie so recht gelesen), kollektive erfahrungsberichte 'wohngruppe, kommune, großfamilie (die Lektüre hatte Folgen!), eine Arbeitskollegin lieh mir A.S. Neill's 'Antiautoritäre Erziehung' (ich versäumte, es ihr zurück zu geben)

f

Echt? Ich fand ihn gut, weil alle ihn nicht mochten: so aus Trotz. Ein Bildchen von Sammy Davis jr. trug bei mir im Portemonnaie (ich kannte ihn kaum, hatte ein Artikelchen gelesen). Am Bett über'm Kopfkissen hing John F. Kennedy: ich hatte die 'Grafik' mit Schreibmaschine abgetippt.
1963 feierten wir den 42. Geburtstag meines Vaters. Mit unseren Cousins spielten wir oben im Schlafzimmer (Monopoly? oder 'Pochen' mit Pfennigbeträgen) Im Radio kam die Nachricht vom Anschlag auf J.F.Kennedy: ich war 9 Jahre alt. Durch's Radio belauschten wir die Alten unten in der Stube: irgendwie funktionierte das, wenn die TA-Taste gedrückt war für die Schallplatten-Wiedergabe.

"Hey Mr. Taliban, ..." es gibt da eine amerikanische 'Liedsatire' im Netz "...we wanna go home!"

g

Ich schau' mal nach: UKRAINE ist auf der Rückseite (das fiel mir gestern Nacht nicht ein, nach der Probe)
Wichtig: in der Single-Sammlung befindet sich ganz Vorne der 'Baby-Babbel-Bossa-Nova' mit Willi Brandes und 'der kleinen Elisabeth'! (G.'s Märsche-Sammlung verschweige ich an dieser Stelle am liebsten;)
Sehr bedeutend: Gus Backus mit 'Der Mann im Mond' "...five, four, three, two, one : zero!" der Raketenstart. Am 19.7.1969 sahen wir die Mondbehüpfung der US-Känguruhs im TV beim ältesten Bruder in E. Wir machten eine Fahrradtour zum Harz: Cousin D. - vor kurzem an Krebs gestorben (er nahm unsere Generalprobe auf Tonband..., dazu später mehr) und Bruder W.

'Ne Frühbegabung war ich nicht. Ich fing so um 1965 an, Gitarre zu lernen. Mein ältester Bruder hatte einen Kurs besucht. Auf einigen Liederzetteln waren die wichtigsten Akkorde abgebildet.
Mein erstes Lied schrieb ich in der Küche, nach dem Mittagessen, auf einen schmalen Kaufmannsblock: 'It's raining...' Oben im Zimmer suchte ich mir passenden Töne auf der Gitarre (ist mir aber nicht gelungen: es ergab sich eine Sequenz, die aus der Tonart heraus führte).
1967 stand 'Hey Joe' von Jimi Hendrix auf Platz 1 der Hitparaden, im November starb mein Vater. Mein nächstes Lied hatte die Akkordfolge G-D-A-E und war im 5/8-Takt (mir völlig unbewußt): 'Baby, why are you sick off life' (das hatte ich im Wörterbuch nachgeschlagen). Trauerarbeit: auch zum Tode meines Großvaters schrieb ich einen Liedtext und unterlegte ihn mit den Moll-Akkorden Dm-Am-Em, 3/8 Takte im Wechsel mit geraden. Mit einem gleichaltrigen Cousin erarbeitete ich ein Jahr (?) lang das Programm für unseren 1. Auftritt im Jugendheim in S.: viel Publikum, wir waren die Vorgruppe.
(dedicated to Hella Streicher, d ist für Anelka)



GüTeE - 01.12.01 at 23:23:49




http://deadlymedicine.gmxhome.de/loop/Partey.JPG


Timo zieht das Cocktailstäbchen aus Rüdi´s Gaumen.
Obgleich Rüdi unglaublich betrunken ist, zittert und jammert er während der improvisierten Operation wie ein kleines Kind beim Zahnarzt.
Zack. "Ha!" Triumphierend hält Timo das grüne Cocktailstäbchen, das die Form eines Ritterschwertes hat, in die Luft. Feldherrenpose. Rüdi sackt derweil auf die Knie. Ein blutiger Speichelfaden seilt sich von seinem halboffenen Mund gen Boden ab.
Timo und ich schlendern zufrieden zur Bar und bestellen das allerletzte Bier beim Anästhesisten Ralf.

Hours ago

Veranstaltungsmiethallen in Industriegebieten bieten Platz und verströmen im besten Falle Gefängniskantinencharme, kommt es schlimmer, so mag man an Gaskammern oder den menschenleeren Flughafen aus der schlimmen Stephen-King-Verfilmung "Langoliers" erinnert sein.
Reinhard steht am Eingang und heißt uns ganz herzlich willkommen. Da ist die Bar ("Lasstet ruhig angehen, Männer!"), da drüben die Garderobe (Aber ohne Haftung, ne, is klar, Wertsachen könnter anner Theke abgeben!").
Timo und ich sind uns einig. Mehr als 5 Kollegen in einem Raum sind eigentlich nicht zu ertragen. Ralf hinter der Bar pflichtet uns bei, und weil er ja erst der zweite Kollege ist und ein hervorragender Wacholderschnaps-in-Gläser-Giesser, setzen wir uns an die Bar, auf 50er-Jahre-American Diner-Retrolook-Barhocker, die mit rotem Kunstleder bezogen sind und jedes Be- und Entlasten mit lautem Stöhnen und Quietschen kommentieren.

Als Timo gerade Ralf wild gestikulierend schildert, woran ihn die Geräusche der Barhocker erinnern, passieren zwei schlimme Dinge gleichzeitig, die obendrein auch noch eine direkte kausale Verknüpfung aufweisen:

Die Band spielt einen Pop-Blues von fucking Gary Moore.
Frau Rottmann fordert mich zum Tanz auf.

Es ist schlimm. Wir sind die einzigen Tänzer. Timo und Ralf grinsen blöd und signalisieren mir durch Handzeichen "ran da!" Frau Rottmann umarmt mich, sie stinkt nach Sekt und will, dass ich Sie in Zukunft "Bärbel" nenne.
Der dämliche Gitarrist zwinkert mir verschworen zu. Kurz verspüre ich den Wunsch, ihn mit einer Saite seiner dämlichen weißen Fender Stratocaster zu erdrosseln.
Erlöst werde ich von Reinhard, der via Mikrophon verkündet, dass das Büffet nun eröffnet sei.
Es wird dann doch noch lustig. Werner schläft – volltrunken - an der Bar ein, und immer wenn man ihm ins Ohr bläst, zuckt er zusammen, richtet sich auf, lächelt einmal in die Runde und knallt dann wieder mit dem Kopf auf die Theke.
Timo und Eike haben sich von der Bar entfernt und sitzen nun an einem Tisch mit der hübschen Hostess Nina-Mareen. Über Werners Ohr hinweg kann ich sehen, wie Eike krampfhaft versucht, ihr unentwegt in die Augen zu schauen ("Meine Geheimwaffe, Deadly...klappt fast immer!"). Und wenn ich mich recht erinnere, hörte ich in diesem Moment, in dem

-Timo seine Zigarette in den Seramis-Kügelchen am Fuße eines stattlichen Fikus Benjamini ausdrückte,

-Eike den Blickkontakt mit Nina-Mareen verlor,

-Ralf den 768sten Wacholderschnaps ausschenkte,

-Werner mal wieder nett in die Runde lächelte,

den ersten gellenden Schrei Rüdis vom Büffet.


DeadlyMedicine Bielefeld - 01.12.01 at 22:53:49




*morgen*

wartend, sitzend, schreibend
auf sie
wo war ich?
ich komme darauf zurück,
später.
morgen seh ich sie wieder,
endlich.

nur wozu?
um sie anzusehen und daran zu denken, dass sie bald wieder weg sein wird?
um die zeit mit ihr zu geniessen, nur an das dann denkend?
um endlich krach mit ihr zu haben, wovon ich mir stabilität erhoffe?

ich warte,
schon den ganzen tag.
es ist nicht so dass es mir gefällt,ich ärgere mich nichts getan zu haben.
und trotzdem ...

sie liest mich nicht, das ist sie nicht.
so bin ich unabhängig.

man stelle sich vor, eine kamera filmt einen tag aus meinem fenster und lässt das band dann ganz schnell abspielen. so sieht das dann vielleicht interessant aus. für mich war es nicht interessant.
für mich war es nicht langweilig.
kann man sich während eines traums langweilen?

warum langweile ich mich?
es gibt doch alles,
und nichts worüber sich schreiben ließe.

ich warte.
auf morgen.
auf das nächste sehen.
auf später.
(wie schön, nicht wahr?)

gruß an goldmund montreal


aka ein anderer jakob michael reinhold lenz * - 01.12.01 at 17:43:04






Meine Cousins: drei Jungs (in)um mein(em) Alter. Der jüngste ist beim Trampen überfahren worden und der älteste an Krebs gestorben. Die Mutter war die älteste von 3 Schwestern, deren Vater nicht aus dem Krieg zurückkehrte.
Die Kinder bekamen immer eine Scheibe Mortadella beim Schlachter gegenüber: dieses Wort kannte ich nicht.
Sie hatten eine Hinterhof-Wohnung bei einem Großbauern. Später bauten sie ein eigenes Haus (der Vater, mein Patenonkel, war Maurer). Eines Sonntags setzten wir uns an den Straßenrand auf Kinderstühle und schrieben sämtliche Autonummern auf. Im Kalender stand, woher die Fahrzeuge kamen.

Deadly, war das dein coming-out, oder machst du immer noch mit Catherine rum;)
- armer Tom.my: 'abscheulich'greulichneulichnichterfreulich (vielleicht solltest du beichten) Ähnlicher erster Eindruck von DM, aber ist es nicht einfach nur ein Erlebnisbericht?! Und wenn du Deaddies Witzfaktor mit einbeziehst;) Ich glaube, er meint es nicht so nett, wie er böse ist, äh - umgekehrt natürlich.

Deaddy the dealer (of cars)
war früher ein 'Schieler'.
Nun ist er fett, doch ganz nett -
zuweilen auch frech, redet er Blech,
nicht immer gut drauf:
ein Spinner von Sätzen,
Geschichten und Döntjes
gießt Tee auf die Klöntjes (:-)))
und zapft ein Glas Bier:
"Hier!! Prost! Moin moin."
('Wer nix häd, de houst',
sachte meine Tante aus Bremen,
aber das sind andere Themen.)



GüTeE - 01.12.01 at 15:17:50




@eiseis: neue email-Adresse?


Anna Luz Exhauptstadt - 01.12.01 at 14:36:18




Melde Dich bitte TomTom


Alex@T_T_Bangkok * - 01.12.01 at 12:42:54




Oops, TomTom, hab ja die Adresse ga nimma. Schickst du die mir nochmal, bitte.


*.* * - 01.12.01 at 11:25:54




Take this gift from me!


Sasa - 01.12.01 at 11:24:46




LASGO - Something
SAMAJONA - Warum
AFROMAN - Because I Got High
MAKOTO - Blackberry Jam
NOOKIE - Innerspace
NORKEN - Static
MONTILLA - All Night
Planet Perfecto - Bites Da Dust

Was ist das alles? Ich sollte nie wieder auf die Seite von EINS!LIVE gehen. Hoere hier stattdessen diese bloede LIGHTHOUSE FAMILY, und mir wird anders.
WEr wird mir denn jetzt einmal ein Tape machen? Sasa? Peter? Eckhart? Jens?

Jens! Ich brauche dringend Deine eine neue andere Email-Adresse. Bangkok funktioniert doch nimmer.


TomTom ;( - 01.12.01 at 10:47:47




DeadlyMedicine, das war jetzt aber ganz furchtbar. Wirklich. Und ich hatte gedacht, ich haette einen guten Eindruck und einen mittelbar akzeptablen Einfluss hinterlassen. Nein. Setzen. Nachdenken.
Anna, zu Hilfe.
*
Mortadella ist etwas ganz anderes als Fleischwurst. Aber das ist wohl Bielefeld. Und nichts Schwules.
*
Chris O'Donnell in THE BACHELOR.


TomTom entsetzt - 01.12.01 at 10:30:40




Level 2
*

applying it
turning it around
taking charge, and
claiming responsibility.

understanding the ultimate nature of reality,
taking two steps back from the action,
seeing Masters of performance, and
thinking that you should go into acting.

I am an idiot, I was asking for it
it's all just words, and
it is your ego that wants to possess,
this, you have to resolve,
in order to truely have the chance of
having everything you desire

I am just giving you a teaser, yes.
I think you are doing this on purpose.
playing first Violin
let's talk about disloyalty, for a change

it can after all be fun again, it seems
doesn't it feel good to win again?
it makes me really happy that I can organize it myself now
the underlying factor is patience
to up the ante
omnipotence
and
conclusions

my head is sky
my feet are earth


Goldmund Montreal - 01.12.01 at 09:27:02




@ Johannes D. Mann:

Am Großneumarkt wartet die Touristenkneipe "Schwender´s" auf Dich. Holsten vom Fass, B-Promis (z.B. Günther Maria Halmer oder Uwe Friedrichsen) und ein gelangweilter tschechischer Barpianist. Was will man mehr? Kiez? Elektronische Musik?
Ich schenke Dir mein Konfirmations-Yamaha-Keyboard.


DeadlyMedicine Bielefeld mit Weihnachtsgeld - 01.12.01 at 03:17:11




Letztendlich kommts drauf an, was man draus macht!


Conspiracy * - 01.12.01 at 01:25:55




Gutgemeinter Tip für jdm: purgatory.


Eckhart Nickel - 01.12.01 at 00:16:16