loop Archiv #105 (22.10.-31.10.2001)
loop Archiv #104, loop Archiv #106
autumn of loop
Der Bankier spielt gegen Branko. Beim Ausstossen schon geraten sie aneinander. Der Bankier geht schwer in die Hocke und beäugt die Distanzen der beiden Kugeln zur Fussbande. Auch Branko beugt sich hinunter, stützt sich gegen die Knie.
"Meine, oder?"
Der Bankier schüttelt mit dem Kopf, sehr langsam:
"Nee. Ich. Ganz knapp", und will aufstehen. Helli reicht ihm die Kreide. Jetzt läuft er zurück um anzustossen und Helli will mit dem Triangel an den Tisch. Da schüttelt der Montenegriner mit dem Kopf, kratzt sich am Bart. Verzieht die Lippen und schnallzt mit der Zunge, ts.
"Schauen Sie nochmal. Ja, kommen Sie. Bitte, Karl."
Jetzt steht der Helli da mit seinem Triangel und der Bankier dreht sich um und steht da mit der Kreide und auch Fanny geht hin. Der Bankier lacht, fängt jetzt ein die Ferrule einzukreiden, sagt nichts. Fanny beugt sich über die Bande und schaut sich die beiden Kugeln an. Die sind silbern und schwer und wenn man sie lange in der Hand hält werden sie ein wenig warm und sehr angenehm. Dann sagt sie schulterzuckend:
"Ich weiß nicht recht. Nochmal?"
Eine Wiederholung des Ausstossens, und das weiß eigentlich jeder, kommt nicht in Frage. Branko richtet sich auf, geht zu seinem Bier, trinkt. Helli setzt sich wieder.
Sasa * - 31.10.01 at 21:04:50
Heute habe ich wieder die Chance, es zu (ver)checken.
Prosecco und Jon Cutler kämpfen in meinem Unterbewußtsein um positive Stimmung. Ich sehne mich nach einer Zigarette, darf aber nicht.
göttingensis * - 31.10.01 at 20:18:20
Der guten Ordnung halber: mit dem "Atilio"-Eintrag hab ich nix zu tun. War den ganzen Tag weggesperrt und ich schreibe immer nur unter HMHB. Mario kann das bestätigen... das war mir wichtig.
HMHB * - 31.10.01 at 19:08:36
Platinblonde Schauermärchen werden wahr. Mein Navigator hat sich als unentbehrlich erwiesen und ich spüre eine winzige Welle der Verlegenheit. Vielleicht eine 169, fast schon eine 176. Das läßt sich schlecht beurteilen bei diesem Licht, aber ich fühle mich zu schwach um die großen Scheinwerfer anzumachen. Nein, eigentlich ist das nur eine Ausrede, es ist einfach nicht die Zeit für inquisitorische Lichtquellen. Was passiert, wenn man sich ständig im Licht befindet. Ich winde mir einen schwarzen Schal um die Augen, um zu schlafen, aber eigentlich ist das verboten. Besser allerdings als so eine peinliche Schlafmaske, die im jährlichen Rhythmus angepriesen wird. Bommeln und Quasten und so. Das mit dem Licht ist kein Bild, es ist eine physikalische Angelegenheit. Das Schöne am Licht ist die Geschwindigkeit.
Han * - 31.10.01 at 18:31:57
Nabel der Welt.
Das ist was anderes ... und eigentlich auch wo anders.
Anna Herbst -* Nabel der Welt * - 31.10.01 at 18:05:24
Nabelschau?
Anna Herbst B** * - 31.10.01 at 17:57:43
Frankfurt am Main
19.07.2001 12:34 MEZ Gate NN
Da ist sie wieder. Flughafenatmosphäre. Ein leicht stimmulierendes Kitzeln in der Magengegend, bestimmt nicht ausgelöst aus heller Vorfreude auf das Flugzeugessen.
Menschen aller Länder, vereinigt Euch! Gäbe es denn einen besseren Platz als diesen Flughafen? Oder Flughäfen überhaupt?
Alle Hautfarben in grauen Anzügen, Handies optionell im Ohr oder in der Hand, Laptops auf aufgefädelten Oberschenkeln mit Bundfalte.
Eine Schulklasse kleiner, fetter Amerikaner kühlt faul gähnend ihre burgergefüllten Leiber auf den Gatefluren. Nonnen mit permanenter Akne, auf dem Weg zurück in die Sünde Las Vegas. Warum müssen eigentlich alle Nonnen Pickel haben und so weiß aussehen? Es ist fast, als hätte Gott einen nicht lieb, so ganz ohne Pickel.
Kartoffelsäcke.
Die machen weiß.
Unvorteilhafte Kartoffelsackmode, so zeitlos, wie die heilige Bibel selbst. Aber ist diese nicht eigentlich schon längst veraltet?
...
Anna Herbst Nabel der Welt B.* * - 31.10.01 at 17:48:19
Durch ein Gitter ist sie von den anderen getrennt.
Sie steuert den Wagen durch die Nacht, und hinter ihr spielen sich Szenen ab. Hast du mir an den Arsch gegriffen, fragt Andreas lachend und Vera, die rittlings auf dem Schoß irgend einer Blondine sitzt, antwortet ihm. Sie hört es wie ein Gelispel - ohne Melodie und ohne Bedeutung. Ein Rauschen, das ihr zum Ohr hineinschwappt und ihr Schultern und Wangen benetzt. Sie zündet sich eine Zigarette an und öffnet das Fenster. Im Rückspiegel sieht sie Vera ihre Zunge im Ausschnitt der Blondine versenken, und Konstantin ist auch da. Er hat den Kopf nach hinten gelegt und scheint zu schlafen. Die nächste Linkskurve nimmt sie zu schnell; Vera rutscht von der Blondine herunter. Ich bin betäubt, sagt Konstantin und die Blondine murmelt etwas vor sich hin, ich bin verflucht, fügt er hinzu.
Später auf dem Parkplatz fragt Andreas sie, was sie so macht im Leben. Sie wischt sich mit der Hand übers Gesicht und sagt: dem Durst nachspüren.
Anna Luz Exhauptstadt * - 31.10.01 at 16:57:08
@göttingensis: Nette Idee, aber lieber einen Gedenkschrein
für Siddharta oder den Steppenwolf.
Portofino * - 31.10.01 at 16:27:12
Innere Willkür ersetzt äußere Einfuhr durch verliehene
Durchfahrt.
Faustus Cha Szhel * - 31.10.01 at 16:13:16
Herr de la Cruz ist der peneloopisierende HMHB
** * - 31.10.01 at 15:28:07
Gleichfalls, mein Bester.
La Montez * - 31.10.01 at 15:13:39
Lolita, Du gefällst mir.
Atilio Leon de la Cruz * - 31.10.01 at 14:59:17
Magenta
Wie immer finden wir schnell Freunde, ob sie die Winka
Wulf wäre, was für ein Name sagt sie, und nein, der sähe
sie ähnlich, es muss abertausende von Menschen geben,
die aussehen wie sie, ist das ein tolles Gefühl? Wir trinken
die Cocktails durch Makkaroni, die eklig werden,
aufweichend, wenn man sich nicht beeilt, rot sind die, die
Cocktails mit schwimmenden Johannisbeeren, die Frauen
blond und sehr schlecht beleuchtet. Transferiert in eine In-
Bar, was für ein Spass schon das, denn der Fahrer ist eine
Frau, lang und breit wie ein Kerl, Wasserstoffperoxid, und
wir haben alle Zeit der Welt am Buffet, grossen Hunger,
dieses Rumgestehe und die hohen Absätze, Sie kennen
das ja, schon wieder Sushi, dann doch lieber Entenmousse
mit Borschtsch im Gläschen, für die Palme. Nichts ist,
sprich bloss nicht weiter, schnell mehr Bier, sie sagt
tatsächlich zwei Scheiss Heineken, bitte, dabei können die
Dienstleister gar nichts dafür, und das Münchner Catering,
dass uns die Kotze bis zum Hals steht. Nickt Pflaume, nickt
Sommer, nickt Kamera, nickt Drews. Also, er zur
langbeinigen Begleitung, Du siehst aus wie, wie hiess die
Tochter von Tony Curtis, Jamie Lee, Lisa Stansfield und
Evangelista, hast Du jemals ein so grossartiges
Kompliment bekommen, von einem homosexuellen Mann?
Kompliment für eine homosexuelle Frau, passend gekleidet
zum Buffet. Wer weiss. Wissen Sie, gefallen lasse ich mir
nichts von denen, da sag ich doch, bereiten Sie den
Auflösungsvertrag vor, wie die spuren, und von Namen
lasse ich mich niemals blenden. Interessant mit Ihnen, Sie
sind so, also nehmen kein Blatt vor den Mund. Wirklich, das
gefällt mir, oh Herr W. darf ich Ihnen das Glas abnehmen,
den Mantel, Speichellecker, und die Gazelle sagt sehr laut,
wegen der Freigetränke, wir sind hier wegen der
Freigetränke und wegen der Presse. Gute Presse ist sehr
wichtig und Essen.
Montez mein bourgeoises Leben * - 31.10.01 at 14:15:02
M@rio:
das Gute daran ist, dass nun die Widmung unter dem Bild ('für monsun_rave ...') richtig steht, danke.
GüTeE * - 31.10.01 at 13:34:46
@helga
Leonce zitiert leonce
Wenn ich nur etwas unter der Sonne wüßte, was mich noch könnte laufen machen.
O, eine sterbende Liebe ist schöner, als eine werdende. Ich bin ein Römer; bei dem köstlichen Mahle spielen zum Dessert die goldnen Fische in ihren Todesfarben. Wie ihr das Roth von den Wangen stirbt, wie still das Auge ausglüht, wie leis das Wogen ihrer Glieder steigt und fällt! Adio, adio meine Liebe, ich will deine Leiche lieben.
Gib Acht! Mein Kopf! Ich habe unsere Liebe darin beigesetzt. Sieh zu den Fenstern meiner Augen hinein. Siehst du, wie schön todt das arme Ding ist? Siehst du die zwei weißen Rosen auf seinen Wangen und die zwei rothen auf seiner Brust? Stoß mich nicht, daß ihm kein Aermchen abbricht, es wäre Schade. Ich muß meinen Kopf gerade auf den Schultern tragen, wie die Todtenfrau einen Kindersarg.
nein, würde Lena rufen, wäre ich zu langsam, zu behaftet, zu träge, zu vernünftig, zu streng, zu selbstlos - das glück ist eine flinke beute...
Leonce * - 31.10.01 at 13:23:10
Oh, erledigt, entschuldige.
Pommesbude zu spät * - 31.10.01 at 12:57:13
Ach Kinder, wirklich, wer ist denn hier immer zu blöd, billige HTML-tags (in
diesem Fall "zentrieren") zu schließen?
Der arme Mario und meine armen Augen.
(Alles im Lot, MARiO 1.11.)
Pommesbude * - 31.10.01 at 12:56:12
oops
helga entschuldigt sich * - 31.10.01 at 12:53:51
helga abgeschnitten * - 31.10.01 at 12:47:26
strategische ansaetze. total cut. soll helfen.
hört man
immer wieder. sagen die anderen.
die alles schon hinter sich haben. die anderen.
sagen das und blicken. schel um die ecke.
blinzeln
unauffällig. mustern.
die kleine narbe. die doch noch manchmal weh tut.
sagen auch
die. denen ich mehr glaube.
total cut. morgens aufwachen.
vor dem spiegel dreimal sagen. und wenn der film kommt.
fährt das auto einen feldweg entlang.
die sonne geht unter. dahinter. ist es doch wieder schön.
schreibe ich auf eine postkarte.
für dich.
sagt die marke. rote schleife. schleifen
aufschneiden.
nur die peniblen machen sich die mühe. mit den fingerspitzen.
den knoten lösen. eine der dümmsten hilfestellungen.
finger auf den knoten legen.
damit die schleife schön
helga * - 31.10.01 at 12:44:01
NACHRICHTEN NEUEREN YORKS
Kanalgruppe verschwunden
Terror-Netz kauft alle Kreuzfahrtfirmen
Wieder "im Traumland": Überrascht
Profit der Koks-Kommunikation
Es stimmt: Flüsse ziehen sich zurück!
Erhöhungsveterane warnen vor CBS-Angebot
Tagesordnung für Ihr Erscheinen:
- Pfosten angreifen
- Bemühung verschieben (Marketing)
- Fuchsverkauf
- Geile Reihen bilden
Gewehre? Ja!
Für ein gemeinsames Fernsehapparat-Gesicht
Spielzeughersteller und -einzelhändler sind für Rückkehr jeder Frau, die Haus zu Babymärchen macht
Ist Hollywood denn nicht eindeutig patriotische Aufgabe?
Flussrückzug: vergleiche Anker-Anmerkungen
Hollywood ist mehr als eindeutig patriotische Aufgabe
IATVE-Kunden mehr als zufrieden mit OJGNHL-Arena
CBS-Angebot, Oklahomabombardierung aufzuzeichnen
Gewehre sind winzig
________________________________________________________
Zunächst, monsun, einmal mehr vielen Dank für Deine Mühe. Das Vogelschwarm-Bild gefällt mir, habe lange darüber nachgedacht. Es ist viel wert, lyrische Strukturen in andere Metaphernfelder zu übertragen. Allein, die NACHRICHTEN (ich tendiere langsam dazu, den Titel in HOELDERLINREPORTER.COM zu ändern) drohen, zu lyrisch zu werden, ungefährlich, würde ich ihnen jeden Realitätsbezug nehmen. Der liegt m. E. entweder im Ticker- oder Blockbereich; noch neige ich zu zweitem.
Shamlu, den ich schätze (ich habe lange mit seinem Übersetzer Farhad Showghi zu tun gehabt), kann - zumindest hier - keine Hilfe sein. Das Problem der NNY ist ihre Schlagzeilenstruktur: ich kann keine Kohärenz erzwingen (der Leser stellt sie her). Und um vom Formalen wegzukommen: Dieser Text ist Protest. Er spiegelt eine Zersprengung unserer neuen Zeit und bietet, das hast Du ja auch angedeutet, Möglichkeiten, eine kommende Sprache zu ahnen. Transmodern?
Derweil läuft diese Aktion weiter.
Krieg ist keine Lösung.
mb rz * - 31.10.01 at 12:43:35
W H O I S W H O
L O O P S T E R -
- - - - - - - - - - - >
Wenn L E N A
ruft, würdest Du
kommen
L E O N C E ?
helga sucht * - 31.10.01 at 11:48:44
Eiseisbaby's dreiunddreißig glückliche Augenblicke
Ich fahre mit der S-Bahn nach Hause. Kein Sitzplatz ist mehr frei und ich muss mit vielen Menschen im Gang stehen. Draußen ist es dunkel und drinnen ist es hell und die Gesichter sind müde. Ich hole ein Buch heraus und beginne zu lesen. Und während ich stehe und lese fährt die Bahn aus der Stadt hinaus, immer weiter. Leute steigen ein und steigen aus und ich achte längst nicht mehr darauf. Irgendwann setze ich mich und dann ist es still. Ich sehe auf. Hinter spiegelnden Scheiben hasten Schatten über den Bahnsteig und die Treppen hinab. Endstation. Ich trete hinaus, das Buch noch in der Hand. Hinter mir schließt sich die Türe, automatisch. Und irgendwo in meinem Kopf: Ist die Luft so warm und die Nacht so fremd.
*
Eiseisbaby München, Bayern * - 31.10.01 at 11:35:56
Mannometer, das wird ja immer bedenklicher hier. Hört doch endlich auf, über diese Schniedelwicklerprosa von Kracht & Cö. zu reden! Das ist ja entmannend, äh, ermattend.
putnam * - 31.10.01 at 11:27:48
Die Nerven liegen blank. Berlin und London sollen heute besser keine U-bahn benutzen? Gezielte Terrorpanikmache oder echte Gefahr? Keine Ahnung.
HMHB * - 31.10.01 at 11:15:28
Nein, Portofino. Aber wirklich nicht. Dieses Paket ist sowas von verzichtbar!
Investiere dein Geld lieber in eine gebundene Version von Faserland. Das reicht. Bau ein Regal auf, kauf noch zwei schöne Buchbeschwerer (oder wie man das nennt) und arrangiere das Ganze an der schönsten Stelle deiner Wohnung. Für deine anderen Bücher, Zeitschriften und Druckerzeugnisse sonstiger Art kaufe einen geschlossenen Schrank. Oder wirf alles weg.
göttingensis * - 31.10.01 at 11:04:16
Oh ja, off!
Tristesse Royale hab ich noch nicht gelesen, meine Ausgabe von Faserland hat
jemand, mit dem ich eher nichts mehr zu tun haben möchte, Ferien für immer habe
ich, mit einem Stempel von den Drei Buchteln in Wien, einem Einreisestempel
von Thailand, und einer Widmung von Kracht persönlich. He loves me.
Die anderen drei Bücher habe ich noch nicht, könnten mir aber durchaus bei dem
Versuch behilflich sein, endlich die Quintessenz der sogenannten Popliteratur
verstehen zu wollen.
Portofino - vielleicht ist die beste Art des Seins, nicht zu sein. * - 31.10.01
at 10:51:10
Noch ne leckere Pommes rot/weiss zu den Würstchen?
Pommesbude lecker & preiswert * - 31.10.01 at 09:29:20
Die Suche beginnt erst.
the crab Frühstück mit Würstchen * - 31.10.01 at 08:58:38
Ich frage mich wirklich, ob die Mauer in sich zusammenfallen wird. Falls ja,
wird sie mit einem Mal komplett einstürzen, oder wird sie langsam abbröckeln?
Wichtiger ist jedoch, was hinter der Mauer zu Tage treten wird. Steht die Mauer
im Niemandsland, das von beiden Seiten genau gleich öde und leer ist?
Oder ist die Mauer sowas wie eine Abzäunung zu einem prächtigen Grundstück,
zu einem Garten Eden?
"Die Mauer muß weg!" ???
More than ever people.
Mauerschütze * - 31.10.01 at 08:47:17
Bernadas Freundin sagt, Bernada habe einen Unfall gehabt. Sie ist nicht sozialversichert,
aber sie braucht das Geld, so wie ich Bernada brauche. Der Unfall aber, so stellt
sich heraus, betrifft nur ein Hemd. Egal was für eins. Nur ein Hemd. Aber das
will sie in Ordnung bringen.
Ein Anderer wurde als Obdachloser deutscher Pokalmeister im Schach und kann
die Telefonrechnung seiner neuen Sozialwohnung nicht bezahlen. Daran solls nicht
scheitern.
Claude Miller hat in "Das Auge" nicht nur die Musik von Carla Bley, sondern
auch von Franz Schubert verwendet. Von "Der Hirte auf dem Hügel" ist nur noch
eine Aufnahme übrig. Sawallisch und Margret Price. Die Frau am Tresen fühlt
sich belästigt, als sie nach einer jüngeren Sängerin gefragt wird.
Conny ist gerade von Goetz losgekommen. Goetz kokst und fixt Schüler an. Kommt
eigentlich gar nicht mehr vor, doch im Schliemann trifft Conny auf Steven, und
oh. Und auf einmal ist alles wieder Goetz. Herzlichen Glückwunsch.
Kleinanzeige: Verkaufe Buchpaket - Tristesse Royale, Faserland, Ferien für immer,
Mesopotamia, Schmerznovelle, Was ich davon halte. Portoauslagen und ab geht
die Post.
Danke: Hui Buhs "Judith on the balcony"-Schwachsinn, und dass Halbkeks dumm
genug dafür ist.
off. - mein bourgeoises Leben * - 31.10.01 at 06:14:41
Wenn ich diese Internet Seite ansteuere, dann in letzter Zeit nur noch, um mich
an diesem wunderschoenen Gruen der Schriftzuege links am Bildschirm zu ergoetzen.
Die drei Ovale in den os und dem p, erinneren mich an die Ellipsen des Rasters
aller moeglichen Erfahrung, nach Kant mit dem transzendentalen Objekt und Subjekt
als den zwei Mittelpunkten.
*
Abgesehen davon ist jeder Tag eine Offenbarung und Erleuchtung, ein stegiges
Naeherkommen und Zubewegen.
Die Suche ist zuende.
Wir haben uns gefunden.
Goldmund Montreal * - 31.10.01 at 00:04:48
Celans Schleier v. Amal Al-Jubouri, geb.: 16. 8. 1967 in Bagdad
Zahllos die Wunder, die wir schauen.
Der Mond und zuckende Blitze
erhellen Fische und Algen im Fluss.
Am Ufer fliegen Vögel auf und nieder,
tragen Lehm und Zweige fort.
Die frische Luft,
das Leben und der Tod.
Um uns.
Kaiyu Xiao
geb.: 14. 6. 1960
GüTeE * - 30.10.01 at 23:57:19
das wahre exisitiert, in mir, zwar losgelöst von allen realitäten, doch
somit auch losgelöst von allen regeln - und nur so kann es rein sein, kann es
ein, was es war, bleiben, was es immer sein wird.
das gute in mir lebt weiter - denn verrate ich auch jeden tag aufs neue
mich selbst, lüge, schmeichle, schone, drehe und wende all das, was mir vorgezeichnet
ist, bereue ich doch nicht. Reue wäre ein zwingender beweis für falschheit,
entlarvte ein spiel, brächte einen lügner an den tag.
das schöne scheint nur vergangen. doch wahre schönheit kennt der geist,
der fruchtbar ist. er leuchtet in einem winkel, kühlt, wärmt, ruht, schützt,
auch wenn er sich nicht genügt, erlischt das licht nicht.
egoismus - die wahre form der suche. durch dein vertrauen hast du mir
den egoismus geschenkt, der nötig war, das zu erkämpfen, was ewig währen soll
- den glauben an ein wunder. auch wenn der altruismus letztlich siegen
wird, die liebe bleibt egoistisch. ein zufall, sollte der schmerz fern
bleiben.
nur die hoffnung ist dahin - und mit ihr die zukunft - so lebe ich sterbend,
denn die gegenwart als schwelle zur zukunft wird kürzer und kürzer, bis sie
sich auflöst. ganz leise. und mit ihr die verbindung zur vergangenen liebe.
doch noch kann ich in sie eintauchen. vergessen ist heute meine größte furcht.
der archivar türmt seine übervollen seiten, bücher, bände, zu türmen um sich.
ein grab. aus liebe.
Leonce * - 30.10.01 at 23:08:27
Es spielten noch der Schlaksige und der Russe. Der Schlaksige hatte die beiden
ersten Partien gewonnen, sehr schnell. Der Russe haut einfach drauf, dass die
Kugeln nur so knallen! Und er trifft. Aber ich sehe: keine Berechnung, kein
Auge für die Weiße. Ungeduldig ist er auch noch. Wenn er nicht dran ist und
der Schlaksige eine nach der anderen einlocht, da postiert er sich an die Wand,
spricht mit den anderen und lacht laut. Doch die Augen! Aus dem Augenwinkel
späht er immer nach dem Tisch und das Queue wippt ihm stetig in der Hand und
über dem Boden. Sobald der schlaksige daneben schlägt, eifert er gleich zum
Tisch zurück und zieht auch sofort, ohne auch mal zwischendurch einen Schluck
Wein zu trinken, ab. Er verliert nochmal, lacht, gratuliert dem Schlaksigen.
Raucht jetzt.
- Nochmal?
Sie spielen nochmal. Der Russe verliert und raucht. Legt das Queue auf den Tisch.
Will heißen, eine Pause, gleich geht es weiter. Es ist gegen Neun und langsam
kommen alle zusammen. Harry kommt allein, der kleine Bankier ist da. Branko.
Der Bankier bestellt einen Grappa, seine Weste und sein Gesicht riechen nach
Fett. Er begrüßt mich mit einem Handschlag.
- Begrüße Sie!
Ich nicke zum Tisch hin. Der Russe läßt wieder aufbauen. Der Bankier trinkt
hastig:
- Ums?
- Ja.
- Und?
Ich nicke jetzt in Richtung des Schlaksigen. Der geht wieder zum Tisch. Sagt
leise, aber so spricht er immer:
- Ok. Dreifach oder Gutes?
Der Russe schaut ihn an. Bläst den Rauch erstmal fort. Er ist hitzig und sein
Kopf und seine Hände glühen schon. Er wird nicht ablehnen. Dann gehts um 150
Mark. Mal drei. Der Bankier:
- Nicht schlecht.
Fanny kommt rein und vergißt die Tür zu schließen. Irgendjemand schimpft hinten.
Sie grüßt einige, geht aber direkt auf uns zu, auf die Bar also und bekommt
einen Handkuß vom Bankier. Die beiden lachen sich an, er zwinkert.
- Der Russe?
Sie hat die Kälte von Draußen mit reingebracht, aber ihre Stimme ist sehr weich.
Trotzdem.
- Nee. Hunt. - Antwortet der Bankier und schiebt Fanny einen Hocker zu. - 450
gleich.
Der Russe schlägt als erster und wie! Es kracht immerfort! Die Kugeln fliegen
auseinander, folgen der mechanischen Logik in ihre festen Bahnen bis sie von
Wänden oder wieder Kugeln abgelenkt werden, abschweifen wie Gedanken vielleicht
in der Bossa Nova einer plötzlichen Inspiration, oder einer augenblicklichen
Zerstreuung. Dieses Geräusch! Das die vertrauten Farben über das Tuch jagt!
Sasa * - 30.10.01 at 23:03:24
Meine Schmerzfreiheit schmerzt und macht sich frei und dann mich.
Die Risse sind nicht zu übersehen, sie werden länger und tiefer.
Kindermenschen, Menschenskinder, Menschenkinder, derer viele gegen zwei, mit
zweien, unter und mit ihnen.
Würstchenstand * - 30.10.01 at 22:28:17
Menschenskind Menschenkind
Sind wir doch was wir sind
Kamen wir her wo nur Kälte ist
Fast erfroren wie krank du bist
Siehst nicht gut aus heute
Wessen Keimes Beute
Doch vielleicht umfassend außen und innen
Kannst Du durch Liebe dem Siechtum entrinnen
Pommesbude * - 30.10.01 at 22:04:01
Hey, Du mein Menschenkind
Jetzt weiss ich, was wir sind
Voller Hoffen und Bangen
Sind alle vergangen
Alle Verfangen
Längst vergessen im Beten
Werden sie getreten
In einem Steten
Faustus Cassel * - 30.10.01 at 19:52:41
Menschenskind, warum glaubst du bloß, gerade dein Leid, dein Schmerz, wär riesengroß?
Wünsch dir nichts, dummes Menschenskind, Träume sind nur schön, solang sie unvollfüllbar
sind...
spoken by Marlene Dietrich * - 30.10.01 at 17:44:52
Lieber HMHB,
Ich verwende ausschließlich Grasovka-Grashalm-Präpositionen
und spreche leider nur die perversische Nasty-Sprache.
Sorry.
Deadly
DeadlyMedicine - hello nasty - * - 30.10.01 at 17:07:39
ok. ich nehme das "nicht mehr betrunken schreiben" zurück und ersetze es durch
ein "nie mehr nüchtern leben".
göttingensis feat. mandelentzündung vs. white russian * - 30.10.01 at 11:44:03
Lieber Deadly,
kannst Du mir bitte auch so nette Sachen zu meinen wirklich bedeutenden Texten
schreiben, so mit "Grasbüschel-Präpositionen", indischer Nasdaq-Sprache und
körperlichen Formen? Da wäre ich Dir sehr dankbar.
Dein
HMHB * - 30.10.01 at 11:26:35
@ mb rz
Was ich davon halte? Hm, mein erster (und nachhaltiger) Eindruck : wird den
NACHRICHTEN nicht gerecht. Diese Vierzeiler-Untergliederung als Versuch schematischer
Anordnung..., ich weiß nicht. Für mich werden diese Zeilen dadurch in eine Form
gezwängt, die sie einengt. Die NACHRICHTEN sind vielfältig : zum Teil sogar
humorig, auch tiefschürfend, neu, spielerisch, wörtlich, unbändig, eigensinnig.
Also diesem Versuch der Strukturierung gegenüber widerhaarig.
Nun könnte man zwar kommen und sagen: aber gerade deshalb benötigen sie eine
Form der Ordnung! Ich glaube aber, daß sie dadurch Schaden erleiden und sich
nicht genügend "entwickeln" können, im Lesen, im Verstehenwollen, im Nachlauschen.
Ich könnte mir vorstellen, daß die NACHRICHTEN eine körperliche Form benötigen.
Daß man sie nicht sehr voneinander trennen, sondern eher zwischen ihnen Inseln
schaffen sollte. Kleine Grasbüschel von Präpositionen zwischen sie pflanzen,
beispielsweise (immer vorausgesetzt, daß die Form der Auflistung als Grundlage
dient). Oder warum nicht auch Versatzstücke der Comicsprache, Sprechblasenartige
Tafeln (zzzzz), einzelne Buchstaben. Erfühlbares.
Kurzzeitig fiel mir auch der Newsticker ein, war der nicht auch von dir schon
einmal angedacht? Aber das würde andersherum dazu verführen, über die NACHRICHTEN
hinwegzuhuschen.
Kennst du die persische Nastaliq-Schrift? Das ist eine Kunstschrift, die - mehr
noch (oder : anders) als die japanische Kunstschrift - Worte und Texte in fast
körperlich anmutende Gebilde verwandelt. Ein bekanntes Beispiel ist ein Gedicht
des Dichters Shamlu,
in das schon die verschiedensten Formen hineininterpretiert wurden. Ähnlich
sehe ich die NACHRICHTEN vor mir, ich denke dabei immer an das Beispiel des
Vogelschwarms, bei dem die Gesamtheit der kleinen Körper einen großen neuen
erschafft, wobei ich das natürlich nicht so extrem wie bei dem genannten Beispiel
meine.
So far.
* * *
Vielen Dank, GüTe. Und auch Danke, daß du Luigi Nono aus meiner Gedächtniskammer
wieder ans Licht geholt hast.
monsun_rave boomtown/sahara * - 30.10.01 at 10:46:56
SZ: Ist denn der Begriff des strukturellen Denkens heute wirklich überholt?
Boulez: Musik muss gebaut sein. Ohne Struktur kann sie nicht existieren. Aber Akademismus kann auch übertrieben werden. Man denkt nur in Skeletten. Alle Knochen brauchen das Fleisch. Aber Fleisch allein geht auch nicht.
SZ: Es gibt von Luigi Nono den Begriff des Unterwegs- Seins. Der Künstler muss gehen, auch wenn er nicht weiß, wohin. Dieter Schnebel hat jetzt in Donaueschingen einen gegenteiligen Satz Kafkas zitiert: "Es gibt nur das Ziel, aller Weg ist Zögern."
Boulez: Ich würde es anders sagen: Schöpferisch sein ist wie auf einem Fahrrad. Wenn man nicht vorwärts fährt, fällt man um. Es muss Bewegung sein. Wenn man vorher das Ziel weiß, dann ist es nicht mehr interessant. Man entdeckt das Ziel durch die Bewegung.
für monsun_rave boomtown/sahara
GüTeE * - 30.10.01 at 00:35:18
BankTurm - Intranet: Forum Fusion (II)
... die Fusion wird eine mittelmäßige Geschichte, weil hier eben das Mittelmaß
regiert. Aber in ein paar Jahren haben wir es geschafft, egal wer oben gesessen
hat ...
... möchte ich gerne im Rahmen meiner Zuständigkeiten meinen Beitrag leisten,
um der Fusion zum Erfolg zu verhelfen. An wen muß ich mich wenden, um Mitwirkungsmöglichkeiten
im Fusionsprojekt zu klären ...
... das Forum hier drückt so eine negative Stimmung wieder, daß man fast Angst
haben muß, Pro Fusion zu sein ! ...
... die Stimmung ist nun einmal schlecht - was in meinen Augen nicht an der
Fusion sondern dem Vorgehen der Führungsetage liegt ...
... werden wir Mitarbeiter aufgefordert, uns durch Taten in den Veränderungsprozess
einzubringen? ...
... betriebsbedingte Kündigungen. Das "Allheilmittel" aller phantasieloser Manager
wenn es um den Beweis der angekündigten Synergieeffekte geht ...
... wäre von Anfang an gesagt worden was Sache ist, wären Bemerkungen wie "feindliche
Übernahme" gar nicht erst aufgekommen ...
... wo war die Kontrolle der Führungskräfte? Die konnten doch tun und lassen
was sie wollten ...
... was mich persönlich ein wenig traurig macht, ist die Form, wie hier oft
diskutiert wird ...
... wundert es nicht, das die Bank froh um jeden ist der die Bank verlässt ...
... ich vermisse Optimismus und Zuversicht ...
... es ist traurig, dass es unseren Vorständen nicht gelingt, so etwas wie eine
Aufbruchsstimmung zu erzeugen schlimm finde ich aber, dass man den Eindruck
gewinnt, sie versuchten es nicht einmal ...
... sollen die Mitarbeiter sich hier verbal austoben? ...
... wir sind doch eine Bank und kein Lappeduddelverein. In der Vergangenheit
war der Führungsstil vielleicht zu lasch und dann ist wohl über eine "Wende"
nichts einzuwenden ...
monik sos ffm * - 29.10.01 at 23:23:19
noch ein seltsamer zufall:
"winter 1944 im elsaß. einige offiziere der I. armee, darunter ich sollen am
folgenden tage mit churchill, der die front besucht, zu mittag essen. gegen
ein uhr früh weckt mich die ordonnanz und bringt mir die anweisungen für das
treffen. dieses erwachen unterbricht einen traum, an den ich mich deshalb genau
erinnere, weil er so überraschend war. eine brünette frau blickt mich mit geneigtem
kopf sehr liebevoll an. es ist meine schwägerin... eine getragene und ein wenig
ironische stimme... sagt ganz deutlich: "und dies ist ihre dritte frau." um
sieben uhr werde ich mit einem weiteren telegramm geweckt: 'zustand josette
bedrohlich, sofort kommen'... es schneit über ganz frankreich. mitten in der
nacht treffe ich in tulle in der avenue alsace-lorraine ein. meine frau ist
tot, von einem zug überfahren... später habe ich meine schwägerin geheiratet."
das schreibt andré malraux im arche literaturkalender.
also er schreibt es nicht dort, natürlich, aber dieser hängt vor meinem schreibtisch.
Nebelherz in der musik * - 29.10.01 at 21:16:18
Italien, Umbrien, einige Jahre zuvor
Der Wein. Wir übernachten auf dem Land in Bauernhäusern. Alte Frauen, deren
Ehepartner selten zu sehen sind, heißen uns willkommen und wir fühlen uns sofort
wohl. Man hat eigenen frischen Rotwein, der uns in großen Karaffen gebracht
wird. Wir sitzen unter einem üppigen Walnussbaum und nippen den Wein aus kleinen
Gläsern, zwischendurch kriechen wir auf dem Boden herum, um Walnüsse aufzulesen.
Es ist fast Abend, man hat trotzdem eine weite Sicht über die Landschaft, die
unter einem perfekt dunkelblauen Himmel vor uns liegt, am Horizont noch heller
Schein.
Die Schalen der Walnüsse sind schmutzig, zuvor hatte es ein wenig geregnet,
der Hof besteht aus festgetretener Erde. Ich kannte nur gebleichte Walnüsse
vom Supermarkt. Aber diese hier sind frisch und das dünne Häutchen auf der herausgeschälten
Nuss ist ein wenig zäh und bitter. Der Samen selbst ist feucht und platzt beim
Draufbeißen.
Der Wein, die Nüsse, viele Nüsse. Und außerdem eine Dose mit kleinen, öligen
Fischen. Ein seltsames Abendbrot. In der Nacht erwache ich. Mir ist schlecht
und beinahe muss ich mich erbrechen, ich atme schnell und verdränge so die Übelkeit.
Ich schlafe wieder ein und träume.
Ich stehe in einer kleinen Kapelle. Es gibt keine Quer- oder Langhäuser, sie
ist einfach quadratisch, mit einem blauen Firmament, an dem hoch oben silberne
und goldene Sterne glänzen. Anstelle des Altars steht da ein eisernes Spitalbett,
weiß bezogen. Langsam nähere ich mich. Dort liegt jemand, kerzengerade, bis
zur Nase mit bauschigen weißem Bettzeug bedeckt. Wenige Kerzen erleuchten die
Szene und ich sehe sein Gesicht. Eine spitze, dünne Nase ragt hervor, seine
schwarzen Haare sind schweißnass. Er bewegt sich ein wenig, seine Augen blicken
mich an, und ich erkenne, er ist sehr, sehr beleidigt. Beleidigt! Er leidet.
Wegen mir.
Während ich langsam erwache, steigt ein gluckerndes Lachen meine Kehle hinauf
und ich nehme noch seinen Namen wahr, es ist il Gastro.
Es ist so ein scheißlustiger Blödtraum, il Gastro mit seiner albernen Nase und
seinem käsig-bleichen Gesicht, dass ich im dunklen Bett draufloslache und du
verwunderst aufwachst und dir dann alles haarklein erzählen lässt. Die Übelkeit
verschwindet, natürlich heißt mein Magen in Italien il Gastro, wie sonst?
Dabei kann ich überhaupt kein italienisch!
Wochen später sehe ich Star Trek im Kino. Der Film, wo Data ein Stück Haut verpflanzt
bekommt. Sehr erotisch, für meine Begriffe, ein Android lernt fühlen. Ich komme
nicht drauf, wer ihm ähnlich sieht, sehe Data zum ersten Mal in diesem Film.
Kaum kann ich mich auf die Handlung konzentrieren, immer denke ich, wer zur
Hölle ist dieser Data?
Jetzt fehlen mir natürlich die dramaturgischen Fähigkeiten, um darzustellen,
welche Überraschung mich überfällt, nach ungefähr einer Stunde des Grübelns,
als ich entdecke, dass Data in Wirklichkeit il Gastro aus meinem Traum ist.
Data sieht tatsächlich genauso aus wie il Gastro! Data ist il Gastro, und ich
träumte ihn Monate zuvor!
the crab already drunken at 7.05 pm (niemals betrunken schreiben?) * - 29.10.01
at 19:07:35
Gespräch
Ich sage zu Dir: "Ich fühle mich so geschunden."
Und Du sagst zu mir: "Die Zeit heilt alle Wunden."
Ich lache kurz auf, aufgrund der alten Phrase
"Ich weiss, ich weiss, es ist nur eine Phase."
Dann schweigen wir wieder, sehen uns lange an
Deine graublauen Augen halten mich im Bann
Wir fühlen uns beide verbunden, seit Tagen
Und dennoch beschäftigen mich heute drei Fragen.
"Die erste", rätst Du, "hat mit Liebe zu tun?
Du fragst Dich verzweifelt, was fühlst Du denn nun."
"Keine Antwort erwart ich," spreche ich, was Du denkst
"Weil Du Dich sonst im Netz der Fragen verfängst."
Dann nicken wir beide, Du siehst in weiteste Ferne
Ich dabei seh in Deinen Augen die Sterne
"Dein Schmerz ist noch nah, meiner ist längst
entschwunden
Du fühlst Dich verloren, ich habe Dich gefunden."
"Die zweite", lenkst Du ab, "ist Dein voriges Wissen,
Welchen Zustand wirst Du wohl je mehr vermissen?"
"Den, den ich wünsche und der sich nie bindet,"
"Oder der, der gewährt wird und bald darauf entschwindet?"
"Ja." kann ich nur flüstern und blick zum Boden verschämt
"Aber nein," sagst Du "ich will nicht, dass Dich das grämt."
"Ich auch nicht." wisper ich, halte die Tränen zurück
"Ich will doch auch nicht mehr als mein Glück."
"Die dritte," fragst Du, "ist die schwerste der Fragen."
"Was werde ich zerstören? Was verlieren? Was wagen?"
"Was wirst Du vermissen, was wirst Du bekommen?"
"Ich find keine Antwort und hab zu suchen vorgenommen!"
"Du sollst," bittest Du, "nicht nach Antworten flehen!
Finde, so sollst Du suchen! Man kann das nicht verstehen.
Warte ab was geschieht, das weiss keiner von uns beiden
Ich bitte Dich nur, lass Dich nicht selber leiden."
"Jedes Wort von Dir," sage ich bevor Du gehst,
"Zeigt mir noch mehr, wie gut Du mich verstehst."
Faustus Cassel * - 29.10.01 at 18:51:11
Man weiss ja nicht wieviel Wahrheitsgehalt die Nachrichten über die Geschäftsbeziehungen
zwischen Bush und dem Bin Ladin Klan haben. Aber das weiss man bei vielen anderen
Nachrichten leider auch nicht mehr. Auf jeden Fall drei beruhigende Links.
fredrik * - 29.10.01 at 15:01:42
danke anna.
drastic joe * - 29.10.01 at 14:53:02
Fall by night
Berlin night, mist won over the moonlight
and the pavement is wet without a drop of rain
birds packed their stuff to so south again
and my footsteps crunch hollow in the streetlanes.
Time to go home, time to go to bed
which is cold and had been cold for so long
summer's been hot without a lasting piece of warmth
in my heart and now i'm singing you this song.
Streetlamps fade out in cool darkness
and my breath becomes mist in the air
seems like my hair's still wet with lake water of the summer
want to turn around, go back, but i don't dare.
And when i told you that spring wouldn't touch me
see sometimes we all need to hide
now it's fall and i'm still alone here
red leaves and teardrops - fall by night.
Anna Herbst * Nabel der Welt - B. * - 29.10.01 at 13:12:09
NACHRICHTEN NEUEREN YORKS
Etikettieren Sie Verkäufe, Melodien, Taten
Verlust, Verlust, Absacken, Angriffsniederschlag
Neue Richtlinien für rote Bücher
Sonnenversuch: flüssige Emailüberwachung
Copyrighthörfähigkeit ist, endlich, bekannt!
Website der Konkurrenten-Taliban meldet zunehmenden Nationenverlust am persischen
Golf
Ortsschöpfer decken Namen auf und
Verbrechensverfasser kommentiert auch Ihre Anmerkungen
Alle Straße ist Rasereiversuch
Drohung des Fuchses: Uni-Mama
Frau, die fiel und starb, war zu groß
Zieht diesen neuen Buchstaben zurück!
__________________________________________________________
@ Monsun: Das Problem der NACHRICHTEN scheint mir inzwischen ihre Struktur und
Anordnung zu sein - ein adäquates Ordnungsprinzip, damit das Material überschaubar
bleibt. Was hältst Du vom Versuch oben? Derweil läuft diese Aktion weiter.
mb rz * - 29.10.01 at 12:25:09
für johannes
Wir heben und wir drehen
eine und eine Figur;
wir können fast verstehen
weshalb sie nicht vergehen, -
aber wir sollen nur
tiefer und wunderbarer
hängen an dem was war
und lächeln: ein wenig klarer
vielleicht als vor einem Jahr.
(aus: Tanagra, R.M.Rilke)
back on plastic, drastic-joe.
Anna Luz Exhauptstadt * - 29.10.01 at 10:52:04
"IIIiiiihhh, Walli, was ist das denn für 'ne Sauerei?" - "Was meinst Du HMHB?"
- "Der Junge hat irgendein rohes Vieh im Mund" - "Das kleine Bruder, macht immer
Quatsch, nicht böse. Kopf vorher abgeschnitten, nicht iiihhh!" - "Ach so, na
dann..."
*
(Das war das das letzte Foto aus dieser Reihe für den Loop)
HalfManHalfBiscuit * - 29.10.01 at 08:39:09
Bisheriges, sicheres Erkennungsmerkmal deutscher Kleinstädte:
-Ausgeschaltete Ampelanlagen ab 22:00 Uhr mangels Verkehrsaufkommens.
Seit kurzem: Ein weiteres, sicheres Indiz:
Fastfoodautomaten an Tankstellen mit folgendem Angebot:
1.Pommes Frites (rot/weiß/ohne)
2. Chicken-Chips, wahlweise mit Curry-, Süß/Sauer-,
oder BBQ-Sauce
Derartige Automaten, mit der Zielgruppe Taxifahrer, Betrunkene Teenies und Polizisten,
werben durch ihren penetranten Hunger/Ekel-erregenden Friteusenfettgeruch bis
zu einem Umkreis von 500m für sich selber.
Häufigster Anfängerfehler, hier Aufgrund einer wahren Begebenheit geschildert:
"Wow, Marco.....! Die riechen gar nicht mal schlecht! Wie lange hat das Fritieren
gedauert?"
"Der Automat lässt nach Anwahl des Auftrages die Chicken-Chips ins Fett fallen.....und
dann wird ein Countdown von 100 abwärts digital angezeigt!"
"Nicht schlecht!!"
"Jepp! Sind 3 mehr als bei McDonalds!"
Marco verschlingt gierig die Chips die in Form und Farbe alle identisch sind.
Der Geruch von ranzigem Fett und BBQ breitet sich im Wagen aus.
"Dutch......Und das Geilste, sozusagen der Clou is´ die essbare Schale! Is so
Esspapierzeuchs!"
"Marco.......Halt, Neee, dass ist so Plastikpappe! Das ist nen Fake!"
Marco beißt ungläubig zum vierten Mal von seiner Saucengetränkten Schale ab.
"Styropor is dass, Scheiße! Tatsächlich."
"Sach´ich doch."
FlyingDutchman ....hOchSauERlanDKreIS * - 29.10.01 at 02:26:53
vorsatz: nie betrunken hier reinschreiben; auch keine mails mehr im betrunkenen
zustand absenden; ebenso keine sms.
geht gar nicht.
göttingensis * - 28.10.01 at 23:41:31
the world will devour you
devour you
so you better
better
taste good
judie *29.10.2001
buh * - 28.10.01 at 23:10:16
Kam, kam.
Kam ein Wort, kam,
kam durch die Nacht,
wollt leuchten, wollt leuchten.
Asche.
Asche, Asche.
Nacht.
Nacht-und-Nacht. – Zum
Aug geh, zum feuchten.
*
Zum
Aug geh,
zum feuchten –
Paul Celan (Sprachgitter aus der 'Engführung')
GüTeE * - 28.10.01 at 22:29:21
Das ist hart, Du meine GüTeE. Aber es hat meinen
bösartigen Humor gekitzelt. Danke.
Faustus Krassel * - 28.10.01 at 22:15:43
HalfManHalfBiscuit * - 28.10.01 at 21:58:36
GüTeE * - 28.10.01 at 19:49:33
Herbstfest des Bielefelder Segel-Clubs in Hüde, Dümmer See.
Eine Chronik
20:30 Uhr
Spoon und DeadlyMedicine stossen mit dem ersten Pils an.
Spoon interveniert recht unumwunden: Ein Beschleuniger müsse her, Jubi vielleicht
oder Fernet.
21:00 Uhr
Der DJ stellt sich vor.
Nett: er nennt seinen bürgerlichen Namen, quält uns nicht mit so schrecklichem
Geschwurbel wie: "Haallllooo, ich bin´s, euer DJ 1000-Volt! Yeaahh!"
Schlimm: Er ist offensichtlich schwerer Alkoholiker, sieht aus wie eine Mischung
aus Tommy Piper und Tony Marshall und trägt ein völlig unmodernes Schlagerfuzzi-Hemd
mit Riesenkragen, den er über dem Hartmut-Engler-Gedächtnis-Sakko trägt.
21:30 Uhr
DeadlyMedicine schmeisst eine Tischrunde.
Gewünscht werden:
4 x Ramazotti
5 x Racke Rauchzart
3 x Fernet Branca
2 x Fernet Menta
1 x Korn
3 x Kleiner Feigling.
22:00 Uhr
HaDi, der 1. Vorsitzende, lässt via Mikrophon verlautbaren, dass "unser Lieber
Segelkumpel Ralf, der heute Abend leiiiiiiiider nicht da sein kann, ein 30l-Fass
schmeisst, damit wir ihn nicht vergessen".
Gegröle. Nein, wir vergessen ihn nicht, den Ralf.
22:30 Uhr
Irgendjemand schüttet DeadlyMedicine im Freibier-Theken-Gedränge Rotwein über
sein taubenblaues Ashwood & Blake-Hemd.
22:45 Uhr
DeadlyMedicine wird angerempelt und schüttet einen Großteil des Inhaltes seines
0,3l-Bierglases über sein taubenblaues Ashwood & Blake-Hemd.
23:00 Uhr
Der bereits sturzbetrunkene Wulf O. zeigt DeadlyMedicine, wie man fachgerecht
ein Schnapsglas samt Inhalt in ein Bierglas plumpsen lässt.
"Der Kuuh..ääähhh..Klu is, dasse nix verschüsst..verschüttelst..verschüp...na..eben
so! Wolla!"
23:05 Uhr
DeadlyMedicine zeigt Spoon, , wie man fachgerecht ein Schnapsglas samt Inhalt
in ein Bierglas plumpsen lässt.
23:45 Uhr
DeadlyMedicine schmeisst noch eine Tischrunde.
Klaus O. spendiert ein 30l-Fass.
24:00 Uhr
Klaus O. – sehr betrunken - hält sich nun für Jesus und nervt außerdem alle
mit einem peinlichen Zeitungsartikel über DeadlyMedicine, den er gelesen hat.
"Da isser, unser Star! Hömma, bisse bald auch im Fernseh´n, hä?"
01:00 Uhr
Missgeschick beim kollektiven Feigling-auf-den-Tisch-knallen: rotes Kernzenwachs
spritzt auf DeadlyMedicines taubenblaues Ashwood & Blake-Hemd.
01:30 Uhr
Christian, Phillipp und DeadlyMedicine plündern – heimlich und ohne das O.K.
der Wirtsleute - das erkaltete Buffet.
02:00 Uhr
Der Sohn der Wirtsleute erläutert dem sehr betrunkenen und gelangweilten DeadlyMedicine
sein innovatives Internet-Café-Konzept, das er mittels Verwandtschaft und Bankkredit
in einem Ort namens "Bohmte" in die Tat umsetzten wolle. Deadly habe nun die
einmalige Chance, da mit einzusteigen. Bla. Wo ist Bohmte? Zur Verbrüderung
schenkt er gratis Jim Beam-Cola aus.
03:00 Uhr
Noch etwa 20 Gäste.
DeadlyMedicine und Wulf O. knien auf der Tanzfläche und spielen Luftgitarre
zu "Keep the faith" von Bon Jovi.
03: 05 Uhr
Wulf O., mittlerweile völlig banane, fasst DeadlyMedicine in den Schritt und
zwingt ihn, mit seiner Lebensgefährtin zu "Addicted to love" von Robert Palmer
zu tanzen.
DeadlyMedicine hat grosse Angst.
03:10 Uhr
Wulf O. sackt auf einem Barhocker in sich zusammen wie ein Yorkshire Pudding.
03:30 Uhr
Der DJ spielt ein PUR-Medley.
Noch 6 Gäste.
03:32 Uhr
DeadlyMedicine uriniert auf seine Hogan-Wildlederschuhe. Dabei sinniert er über
den Text von "Abenteuerland".
04:30 Uhr
Der DJ verabschiedet sich.
"Freunde, es war eine geile Sause mit euch. Ehrlich!"
Er hätte nicht "Ehrlich" sagen sollen.
Der Wirt gibt einen sog. "Schlürschluck" aus.
DeadlyMedicine Bielefeld * - 28.10.01 at 19:48:16
Meine Rasur ist gründlich schief gegangen.
Faustus Kessel * - 28.10.01 at 18:24:08
Ein Kamel
Ein Kamel ritt durch einen Sandsturm.
Es wollte in die Mitte gelangen,
denn es hatte gehört das es dort
ruhig und friedlich sei.
Doch wo es auch hinritt,
überall wütete der Sturm
und der Sand flog ihm um die Ohren.
Es frage den Sand, warum er es so eilig hatte.
Er antwortete: "Nur schnell weg aus der Mitte.
Da war es so langweilig."
fredrik * - 28.10.01 at 17:21:16
und ich bin immer zur Schule GEFAHREN: 4 Jahre mit dem Fahrrad ('wer sein Rad
liebt, der schiebt': kennen alle den Spruch?;) 'Waas? Ich versteh' nich': Dein
Schutzblech klappert!' und was der blöden Sprüche mehr waren) - also mit dem
2Radbießiklät auf dem Kopfstein-Pflaster ('Katzenköpfe' sagen manche auch) ca.
2 km, Birnbäume säumen den Weg, aber nur wenige Birnen sind genießbar.
dann kombiniert: radeln und Bus fahren, im Sommer auch 12 km strampeln, und
12 zurück (mein Cousin* noch mehr!!! Krebs hat er nun: so'n Mist, kann nicht
mehr laufen)
...unter GEFAHR: meinen Bruder hat ein Motorradfahren 'umgemangelt' (er wollte
schnell nach rechts rüber;) Und beim Nachbarn bekam er ein Brett auf den Kopf
- alles überlebt und das nicht schlecht (las er deshalb so viel in der Bibel:
Hiob, und Karl May? und 'Am Fuß der blauen Berge', 'Volker in der grünen Hölle'.
Der Älteste las Ludwig Ganghofer und 'Ich spucke gegen den Wind', 'Meuterei
auf der Bounty', eine Albert Schweitzer-Biografie und den 6bändigen Brockhaus
aus den 60ern [es war'n ja auch erst die 60er]: Aufklärungs-Lektüre!:-) Und
ich? Das verrate ich nicht: Johanna Spyri 'Onkel Titus' 'Die Stauffermühe' aber
auch diesen DROGEN-Krimi: 'Pepo und das Indio-Mädchen' (Lektüre-Empfehlung;)
* '01 gestorben (Anm. d. Verf.)
GüTeE * - 28.10.01 at 15:39:45
Jochen Berlin * - 28.10.01 at 11:14:47
mein schallplatten-tagebuch:
jean-paul bourelly
Gitarre Mein neun Jahre älterer Bruder arbeitete bei der Spar- und Darlehnskasse.
Einmal nahm er an einem Gitarrenkurs teil und lieh sich ein Instrument, das
im Schlafzimmer zwischen dem schmalen, weißen Schrank und hinter der Tür stand.
Mit 10 oder 11 Jahren brachte ich mir die ersten Akkorde bei. Die Liedtexte
und Griffe waren auf Zettel gedruckt. 'Im Frühtau zu Berge' war in C-Dur, 'Wenn
wir erklimmen, schwindelnde Höhen' in G-Dur, 'Go down, Moses' in E-moll usw.
Mein drei Jahre älterer Bruder nahm Akkordeon-Unterricht bei einem Kantor. Vertretungsweise hatte ich einige Gitarrenstunden. Sie unterhielten sich lange und ich wartete, war begierig, etwas zu lernen. Der Lehrer besorgte mir die 'Walter Götze-Schule' und zeigte mir den Walzer: das beste und gitarristischste Stück in dem Lehrwerk.
Zu Hause übte ich alleine weiter in korrekter Haltung am Tisch im engen Schlafzimmer, wo wir auch die Schularbeiten erledigten. Ich übte die Akkorde in sämtlichen Tonarten und hatte einige Lieblingsstücke, die ich vorzugsweise immer wieder spielte. Wir erbten einmal einen alten Notenständer, den ich benutzte. Erst sehr viel später lieh ich mir Notenhefte aus der Stadtbibliothek und nahm schließlich regulären Unterricht bei Musikstudenten in einer Großstadt.
Mit 16 Jahren, nach der Schule, wohnte ich erstmals in einer Großstadt und
begann eine Ausbildung. Seitdem mag ich große Städte, lebe aber in einer Kleinstadt
- als Kompromiß, denn aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof.
Den Urlaub verbringe ich oft in einer Stadt. Ich fuhr nach Stuttgart, und vor
einem Monat besuchten wir London. Mehrmals war ich in Paris und in Berlin, in
Hamburg.
GüTeE * - 28.10.01 at 01:32:21
Der Loop ist tot, und sie ist weg.
Portofino weiß nicht, wo. * - 28.10.01 at 01:09:50
Polonius: ...I shall speak to him again.-
What do you read, my lord?
Hamlet: Words, words, words...
Polonius: What is the matter, my lord?
Hamlet: Between who?
Polonius: I mean the matter, that you read, my lord.
Hamlet: Slanders.....
Kyro Kaekio at 23:13
buh * - 27.10.01 at 23:10:46
hallo. ich bin die stunde, die dir und allen heute nacht wiedergegeben wird,
nachdem ich euch im frühjahr abhanden kam. zwangsweise. zeitzinsen gabs und
gibts nicht. hab mich inzwischen an der datumsgrenze rumgetrieben. ich komme
still und leise bei nacht. auf dass ich dich nicht aufwecke, bleiche schwester.
für dich bin ich nichts, du fühlst meine gegenwart nicht. bis du die uhr zurückstellst.
aber auch dann denkst du mich nur. die unglücklichen, die seit märz starben.
ihnen fehle ich jetzt auf ewig. leb weiter, schwester.
judith on the balcony_with begonies
buh stundenlöhner * - 27.10.01 at 23:03:01
chicago detroit.
passe ich in dein beuteschema ?
göttingensis wird nicht nüchtern * - 27.10.01 at 15:28:23
Telefonat mit Andreas
A: "René Mommse"
H: "Wow, der ist Klasse. Erfunden?"
A: "Nee, leider echt. Ein Boxer"
H: "Wen haben wir noch?"
A: "Silvio Meißner"
H: "Sandro Beyer"
A: "Danilo Hoffmann"
H: "Die heißen da auch oft Ronnie. Der fehlt noch."
*
Schreibende gefällt mir. Erinnert mich an...
HMHB * - 27.10.01 at 14:24:57
feste freundin für eine nacht ?!
göttingensis confused * - 27.10.01 at 13:20:28
Wow, ich wünschte, ich würde soviel Feedback bekommen,
wie Schreibende, aber dazu bin ich wohl nicht progressiv
genug.
Faustus Cassel * - 27.10.01 at 12:47:02
schreibende, DU setzt bestimmt kein kind in diese, deine welt.
erzähl mir nichts.
göttingensis * - 27.10.01 at 10:58:52
liebe grüsse an alle. wenigstens leben wir für eine gemeinsame sache. jetzt
bleibt nur noch offen wofür wir sterben. aber auch da gibt es viele dinge für
die es sich lohnt zu sterben.
allerdings nicht diese autos die vor ein paar tagen hier die runde machten.
solange es auf den strasse nagressionen ohne ende gibt soll doch bitte niemand
sich für den frieden ausserhalb des landes bemühen sondern erstmal selbst seine
schafe ins trockene bringen. mit dem winterschlussverkauf ist es das gleiche.
schreibende wird mutter * - 27.10.01 at 09:10:55
Es ist genau jener Moment, wenn man viel zu spät und viel zu müde ins Bett geht,
jedoch weiß, viel zu früh aufstehen zu müssen, der Wecker viel zu knapp bemessen
ist, man aber zu fertig ist, um diesen noch umzustellen, und daher weiß wie
schrecklich der baldige Morgen sein wird.
Es ist genau dieser Moment!
justusjonas hd * - 27.10.01 at 08:08:13
oh jee. ich bin verliebt und ich habe ne freundin, wie es scheint
göttingensis drunk but clear * - 27.10.01 at 05:43:01
ha! ich habe den königsstempel, den frei-saufen-stempel, den VIP-stempel. dieser
abend wird ein fest, gib mir den rest, komm schon. es muss immer weiter gehen.
göttingensis * - 26.10.01 at 22:05:13
Danke Göttingsis ... kommt wahrscheinlich von busy ... aber so kann ich eben
auch lernen ... mit den richtigen buchstaben einen guten ton zu treffen ...
schreibende business as usual * - 26.10.01 at 21:10:19
"keine welt"?
natürlich gibt es eine welt hinter den stäben des käfigs.
Und ich sehe sie, kann sie riechen und schmecken, aber es ist meist nur ein
wort: geruch. geschmack.
es ist ein toter gedanke
Leonce altes wieder aktuell * - 26.10.01 at 16:33:06
Verdammt, ich vermisse sie
Schon bevor sie geht
Wann findet man schon jemanden
Der einen versteht?
Und bald wird sie gehen
Bald wird sie mir entrissen
Ich kann die Welt nicht verstehen
Ich muss sie jetzt schon vermissen
Nie werden wir eins sein
Nie werden wir eins sein
Nie werden wir eins sein
Nie werden wir eins sein
Nie werden wir eins sein
Nie werden wir eins sein
Nie
werden
wir
eins
sein
Kennst Du das Gefühl, Du wärst aus einem Traum erwacht
Wenn Du ihr Haus verlässt, irgendwann in der Nacht
Und dann kommt der Traum wieder und du weisst: da ist
sie
Und eine wie die, die findest Du nie
Nie wieder?
Kennst Du das Gefühl, wenn Dein Herz Dir vergeht
Weil Dein fleischgewordner Traum mit einem Male vor Dir
steht
Und Du kennst ihn solange, hast ihn nur nie erkannt
Und plötzlich erkennst Du, ihr seid mehr als verwand?
Viel mehr als das!
Nachts sitzt Du im Auto und Du fährst nach Hause zurück
In Dir ein Gefühl, grundsätzlich tragisch und dennoch von
Glück
Und Du hast das Gefühl, Du hast die eine gefunden
Die du gesucht hast, in vielen so dunkelen Stunden
Und doch kommt an dieser Stelle diese Tragik ins Spiel
Nicht die alte, eine andere, diese hier ist doch viel
Viel mehr als was Du bis dahin gekannt
Und langsam, ganz langsam verrinnt Dein Verstand
Faustus Cassel * - 26.10.01 at 15:33:11
Danke, monsun. Ich melde mich.
mb rz * - 26.10.01 at 13:20:00
used to hate the sun because it shone on everything I'd done. Made me feel that
all that I had done was overfill the ashtray of my life. All my achievements
in days of yore range from pathetic to piss-poor, but all that's gonna change.
Because here comes sunrise. Yeah, here's your sunrise. I used to hide from the
sun, tried to live my whole life underground. Why'd you have to rise & ruin
all my fun? Just turned over, closed the curtains on the day. But here comes
sunrise. Yeah, here's your sunrise when you've been awake all night long & you
feel like crashing out at dawn. But you've been awake all night, so why should
you crash out at dawn?
Quonset Rangun * - 26.10.01 at 11:40:59
Neulich ist mir ein Interview mit Elke Naters in die Hände gefallen, in dem
sie als besonderes Charakteristikum des Begriffs "Popliteratur" das sich mehr
oder weniger aufs Beschreiben beschränkende Moment der hierzu zählenden Werke
nennt, welches, anders als die Literatur in den Jahren davor, den Leser dazu
anrege, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Popliteratur als episches Theater,
sozusagen. Liebe Looper: Der Hund ist rot. Denkt darüber einmal nach.
Portofino * - 26.10.01 at 10:28:44
aber es heisst BUSINESS
göttingensis * - 26.10.01 at 03:30:12
rep, schucan, juridicum, bierwirtschaft, max l, schucan, zak, schucan, villa
cuba, 6 million dollar club, nadine, voll, taxi, bett.
it´s automatic
göttingensis * - 26.10.01 at 03:18:50
@ mb rz
Mir scheint, die NACHRICHTEN werden spielerischer, würfeliger, ausführlicher.
Sie haben die Tendenz, weniger versteckte Geschichten zu beinhalten, als selbst
Geschichte zu sein.
Ist es Hölderlin, der sich dieser neuen Sprache annimmt? Der allmählich eine
Lust am Worte-Aneinanderfügen bekommt? Zu Beginn (wenigstens in den bislang
erschienenen Nachrichten) war der Ton eher trocken, sparsam und noch viel verschwiegener.
Jetzt löst sich etwas, wird leichter und auch humorvoller, auf eine gewisse
Weise.
Erahnte Möglichkeiten einer Zukunftssprache. Unbewußte Transformation des Gehörten/Gelesenen.
Er nimmt die Worte und läßt sie über die Wolken steigen, wo sie wie Vogelschwärme
zu einem großen Körper werden.
Meine liebste Nachricht: Die sechs Filme im Pfefferminzglas. Das hat aber andere
Gründe.
monsun_rave boomtown/sahara * - 25.10.01 at 20:45:25
...Bundesstadt...jetzt mit zwei (!) representativen Wolkenschabern...
Klaas Tigchelaar Telekom-City * - 25.10.01 at 19:51:19
Ich brachte einen guten Freund mit.
Das war die Rache für all die Verabredungen zum Eisessen und später Kaffeetrinken,
die lästigerweise immer in Teekränzchen ausarteten. Frederik hatte die Juniausgabe
von "Motorrad" mitgebracht, ich blätterte selbstzufrieden in der FHM-Ausgabe
mit Jenifer Lopez darin. Kurz darauf gingen wir gemeinsam aufs Klo, tuschelten,
kicherten und zogen den Leadstrich direkt durch die Nasenöffnungen.
Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 25.10.01 at 19:49:22
DAS TRÜFFELMÄDCHEN
in schwarz und weiß
Du wächst, wo niemand dich vermutet.
Blendest die, die um dich buhlen.
Wartest, bis ihr Herz verblutet
In blindem Elend sie sich suhlen.
In Unschuld nährst du die Legende
Von Traurigkeit erfährst du nicht
Am Boden ist die Welt zu Ende
Kein Jammer dringt zu dir wie Licht.
Dein Nebel ist das unentdeckte
Deine Sonne ist dein Mond
Ihr Strahlen seinen Schimmer weckte
Und er nun weiß, wo sie wohnt.
graphic guerilla muc * - 25.10.01 at 15:38:12
Immer zuerst die Cartoons. Das hat sich gehalten und ich kann mir nicht vorstellen,
daß es sich noch ändern wird. Jede Zeitung wird zuerst systematisch auf Cartoons
durchsucht. Nicht nur Zeitungen, alles bis hin zur Zahnpastatubenrückseite.
Sie sind überall und ich finde sie. Als Kind war ich total beeindruckt von den
"ameinundreissigstenmaiistweltuntergang"-Cartoons mit den düsteren Propheten.
Klappschild um den Hals und irrer Blick. Ich schreibe das und denke an den damaligen
Anlaß. Ich versuch's, es ist mir entfallen. Düstere Propheten gibt es jetzt
soviele, daß sie die Cartoon-Szene freiwillig verlassen haben. Egal.
Rauchlos, wie ich nun bin, fehlt mir mein Kaffee. Ich probiere sämtliche Teesorten
durch und stelle mir keine Fragen.
Han * - 25.10.01 at 13:37:05
NACHRICHTEN NEUEREN YORKS
Beendet den Fuchsfamilienkauf!
Angriffe; weicher Anzeigenmarkt; Verluste
Schnitte werden die Norm, während Netze an Klemme glauben
Beeren am Pfosten: Jungfraumusik
Mona Lisa lächelt Umdrehung mehr
Lateinamerika haltbar
Einkreisende "Mörder"-Kapriole neue Linie
Mandarinenführung: AOL knackt Chinakabelmarkt
Sechs Filme in Pfefferminzglas
Mit Miramax "Sachen" richtig betrachten
Minorität nimmt silberne Abbildungen heraus
Afghanistan-Diagramm: Comedy auf Radarschirm
Berechnung zum Gleichstellen der Klassiker
Erscheint im Film! Im NYPD-Blau!
Wirklichkeitsstamm Fernsehapparat
Neue Aufgabe der Ära: Pfosten
"Durch Mutation entstehende Variation" wandelt in ACTION um
Annahme wird durch Inhalt gefahren
Kolumbien bietet Konzert an
Instrumente zum Lufttragen
Copyrightverkleidung zerstört konträre Melodie
Ein Konzert heroischer Elastizität
mb rz * - 25.10.01 at 11:17:44
das gefällt mir, denke ich so bei mir - schliesslich steckt auch hier das wunder
im detail.
aber: darf man wunder in dem mund nehmen?
peeckamon * - 25.10.01 at 10:40:31
Jetz wird gezählt, und für
Neugierige mit ID = loop und Passwort = loop ins Netz gestellt.
fredrik * - 25.10.01 at 09:24:50
Du denkst Du bist die Allerschürfstefür mich
Biste aber nich
Ich find da widerlich
Du denkst Dich findest wirklich jeder hier geil
Is aber nich so
Janz im Jejenteil
Du kommst hier reien
Als jehört dir die Welt
Als wär jeder Tisch
Nur für Dir bestellt
Du kotzt mir an
Hau ab Du machst mir noch krank
Du willst allen jefallen
Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank
Du nervst Du nervst
Ick würd Dir so jern eine Hauen
Du bist völlich behämmert
Du hast nicht mehr alle Latten am Zauen
Faustus Cassel * - 25.10.01 at 09:08:17
BITTE NICHT LESEN ! BITTE NICHT LESEN !
wer flüstert ich sei keine frau ? der hat wohl ein romatisches bild vom zärtlichen
wesen, verletzlich, sanft und friedlich wie ein schaf. wer sucht überhaupt nach
der person hinter den buchstaben ? und warum ? fangt ihr an zu lieben, oder
zu hassen ? könnt ihr es nicht lassen ? nun sind es doch die frauen die verschwiegen
jeden mann nicht nur um den finger wickeln, sondern auch zerdrücken kann wie
eine erbse. heimlich, heimtückisch und mit geniesserischer qual. impotenz ?
welch grinsen huscht da über weibliche lippen, die sich eben dies gewünscht
haben. um es heimzuzahlen. irgendwas. meist eigenen kleine schwächen, in die
ein mann unbeachtet mit seiner - aus sicht der frauen - rücksichtslosen groben
art gerutscht ist. scheidungsdramen. entzug der anerkennung. falsche spielchen.
und wir selbst sind immer die oper. können nach emanzipation schreien während
wir doch lange wissen, oder eben nur fast wissen, wie gemein und mörderisch
wir unbeachtet sind. und das ohne angriffsfläche. männer an die fronten und
wir in die eingerichteten villen. wer auf die welt kommt um eine revolution
zu planen kann sich glücklich schätzen eine frau zu sein. doch ich bin nur ein
text. gewidmet all den schönen stillen kämpfen die menschen im kern zugrunde
richten können. gewidmet all den flüchen die in dieser welt täglich genährt
werden. gewidmet der ignoranz, die alles wachsen lässt, die mörder, täter, opfer,
den terror und die gier. scheinbar ganz von selbst. there is no buisiness like
showbuisiness.
schreibende ALOAH * - 25.10.01 at 08:50:58
Die Welt ist schlecht
Die Welt ist schlecht
Die Welt ist schlecht
Die Welt ist schlecht
Die Welt ist schlecht
Doch auch gerecht.
Faustus Cassel * - 25.10.01 at 01:37:35
... der is ja ganz schön eckig, der beat.
und trozudem bin ich ganz schrecklicher verliebt...
oder so
Nebelherz wie immer * - 25.10.01 at 00:00:41
sometimes the sound of goodbye is louder than any drumbeat...
... * - 24.10.01 at 21:52:18
das mit den zeilen üb ich dann noch mal
schon
korrigiert MARiO (31.10.)
leuchtfeuer * - 24.10.01 at 20:10:59
Die Heißbegehrte hat es sich gerade im samtig roten Logenplatz bequem gemacht.
Der Vorhang geht auf, die Premiere beginnt, als der nubuklederbeschuhte Fuß
des Eroberers sich kurz unter der Ecke des Teppichs verkantet und bevor es noch
die Lippen befeuchten kann,klebt es auch schon auf dem neuen Designerkleid,
das Zielwasser. Das einzige, was die Situation jetzt noch retten kann, den nassen
Fleck mit verbaler Breite abzudecken und auf die Saugkraft des epischen Tuches
zu hoffen.
Die Mundwinkel einiger Zuschauer nehmens leicht, ein kurzes Lächeln durchzieht
ihr Gesicht ob dieses gesichteten Fauxpas.
Der Held schaut, als er nachts nach Hause geht, in den Himmel, vermisst dort
einen Stern, der gestern noch auf seiner Karte eingezeichnet war.
Am folgenden Samstag hat er sich einen Platz im 3. Rang vorherbestellt, den
Film zu überblicken etwas mühsam und der Ton klebt schwer am Zuckerguss des
Popkorns fest - immerhin....der Teppich fängt erst in der 10. Reihe an.
leuchtfeuer * - 24.10.01 at 19:46:59
Das ist sehr schlimm hier im Loop, so, momentan.
*
Puuuh. Ja. Mailen mit HMHB. Interessant. Doch.
*
Tops:
- 'serviced apartments' mit 'the old world charms and an oasis'
- die Mitschnitte eines Konzerts von DAFT PUNK von 1997
- Italiener namens Andrea, die sich mit 'Pronto!' am Handy melden
- Mails, in denen steht, dass sich Paare trennen, nach Jahren
TomTom fade in/out * - 24.10.01 at 19:32:46
i gotta feeling - it´s automatic...
... * - 24.10.01 at 19:01:00
pawl * - 24.10.01 at 16:07:50
subtrahier' dir!
mmh * - 24.10.01 at 16:03:33
Ob sich der Absender nun Schreibender, Schreibende oder wie sonst auch immer
nennen mag, ich werde das Gefühl nicht los, daß diese völlig wirren Attacken
ihm selbst ebenso unerträglich blöde erscheinen, wie sie nun tatsächlich auch
sind --- reduziert man ihre Aussage auf den Inhalt der aneinander gereihten
Worte. Was ist aber, wenn die Intention des Absenders eine ganz andere wäre?
Wenn es gar nicht mehr um Worte von blindwütiger Aggression, sondern um die
Reaktion auf solche Attitüde ginge? Wenn der Absender gerade die jetzt zum zweiten
Mal, innerhalb kurzer Zeit, im Raum stehende Reaktion provozieren möchte, gleichsam
um eine Parabel zum realen Leben zu zeichnen? (Demokratisch offene Gesellschaft
funktiomiert - Menschen tauschen sich aus - Störer tritt auf - schreit;beleidigt;paßt
nicht in`s Bild - dem. Gesell. leidet einige Zeit still vor sich hin - St. pöbelt
weiter - dem. Gesell. beginnt sich zu wehren - nutzt aber nicht`s - Fazit: Klappe
zu, Affe tot und dem. Gesell. hat sich gerade verabschiedet)
Mann ist das schwach, hallo Schreihals, wenn das Dein sozialwissenschaftlicher
Beitrag zum Jahr 2001 sein soll:"Setzen sechs; gehe zurück in`s 1.Semester Geschichte
Lehramt, gehe nicht über Los, ziehe nicht 4000,- DM ein!
Allen anderen empfehle ich nachsichtiges ignorieren der Schnurren, erfahrungsgemäß
läuft sich so etwas bei fehlender Resonanz in überschaubarer Zeit tot.
Stiller * - 24.10.01 at 15:38:13
in einem unternehmen im münsterland.
ihr müsst es von unten anfangen zu lesen (e-mail verkehr).
was soll das? du weißt doch wohl, dass ich in dich verliebt bin, oder etwa nicht?!
ansonsten hast du ja jetzt wieder was, womit du dein selbstwertgefühl aufbessern
kannst, da es dir sowieso egal ist.
>>> Pawel P. 24.10.2001 15.25 Uhr >>>
was für gefühle?!!
>>> Jutta S. 24.10.2001 15.24 Uhr >>>
das "auch" musst du anders betonen. ich meinte damit, auch noch zudem dich das
nicht interessiert.
aber immerhin hast du es bestätigt. ich finde das ziemlich blöd, dass du dich
über meine gefühle amüsierst.
>>> Pawel P. 24.10.2001 15.22 Uhr >>>
wer denn noch außer mir?
>>> Jutta S. 24.10.2001 15.21 Uhr >>>
wie schön, dass du dich auch noch über mich lustig machst.
>>> Pawel P. 24.10.2001 15.20 Uhr >>>
ich bin gerührt.
>>> Jutta S. 24.10.2001 15.17 Uhr >>>
ich halte es nicht mehr aus. ich denke an nichts anderes als an dich. jetzt
weißt du es.
aber ich weiß, dass dich das nicht interessiert.
>>> Pawel P. 24.10.2001 15.13 Uhr >>>
was!!!
was schreibst du hier. versuch nicht bei m ir den eindruck zu erwecken als würde
ich so viel für dich bedeuten, dass du an mich denken musst.
>>> Jutta S. 24.10.2001 15.11 Uhr >>>
das hört sich alles so an, als wäre ich dir scheißegal.
sag es doch einfach, dass ich dir egal bin, wenn es so ist.
dann weiß ich wenigstens bescheid und muss nicht tag und nacht an dich denken.
>>> Pawel P. 24.10.2001 15.04 Uhr >>>
olli und vangelis fanden dich auch komisch.
>> ich weiss nicht warum? weil ich die heillige pflicht missachtet habe mit
euch gehen zu müssen?
aber das ist auch nur ein sichtbarer grund gewesen. wie schon gesagt, habe ich
einfach das gefühl.
hat dich meine letzte mail beunruhigt?
>>>warum sollte sie?
soll ich dich in ruhe lassen?
>>was machst du schon um meine ruhe zu stören?
bin ich dir egal (geworden)?
es ist mir wichtig.
dir nicht?
>>> Jutta S. 24.10.2001 14.54 Uhr >>>
olli und vangelis fanden dich auch komisch.
aber das ist auch nur ein sichtbarer grund gewesen. wie schon gesagt, habe ich
einfach das gefühl.
hat dich meine letzte mail beunruhigt?
soll ich dich in ruhe lassen?
bin ich dir egal (geworden)?
es ist mir wichtig.
dir nicht?
>>> Pawel P. 24.10.2001 14.54 Uhr >>>
ich werde doch wohl mal woanders und mit anderen essen gehen können.
das muss nicht gleich etwas mit dir zu tun haben.
wenn das der einzige grund war dann bist du jetzt wohl beruhigt.
ehrlich gesagt, finde ich dies als grund für solch eine annahme recht banal.
>>> Jutta S. 24.10.2001 14.50 Uhr >>>
ich habe das gefühl.
warum bist du mit den anderen essen gegangen und nacher sofort gegangen?
ist es dir lieber, wenn ich mich euch in zukunft nicht mehr anschließe?
>>> Pawel P. 24.10.2001 14.48 Uhr >>>
wie kommst du darauf, dass ich dich meide?
>>> Jutta S. 24.10.2001 14.47 Uhr >>>
darum, was mit dir los ist.
ich habe das gefühl, du meidest mich.
habe ich etwas falsch gemacht?
oder willst du grundsätzlich keinen kontakt mehr zu mir?
oder was sonst?
>>> Pawel P. 24.10.2001 14.44 Uhr >>>
worum geht es?
>>> Jutta S. 24.10.2001 14.39 Uhr >>>
hallo,
gehst du gleich zufällig rauchen und hast noch eine zigarette/tabak für mich?
(eigentlich würde ich nur gerne kurz mit dir reden) j.
pawl * - 24.10.01 at 15:38:00
genau das dachte sich mr. president auch, als die twintowers in sich zusammenkrachten
merkt sich das * - 24.10.01 at 15:20:46
Faustus Cassel * - 24.10.01 at 15:18:28
Ich bitte untertänigst um eine ID, bevor hier wieder alles dichtgemacht wird.
the crab * - 24.10.01 at 15:03:25
ERRATA
keine loop-kirche ...
wer will denn ...
rasmus * - 24.10.01 at 14:35:30
ihr werdet einem rotzpilz
wie "schreibende" (ne frau
bist du nie und nimmer) nur
gerecht, indem ihr seinen
output ignoriert. geltung,
darum geht es dem der brüllt.
abgesehen davon, dass es
stimmen am rand geben muss.
kein loop-kirche, bitte.
wer will den nur corvus-
ich-bin-die-mitte-liebt-
michmichmichmich. schrei
bände, es hilft kein wort.
rasmus * - 24.10.01 at 14:33:26
'I killed two peasants.'
'You mean to pheasants ?'
'No, two peasants. They were insolent. So I killed them.'
P. Aristide * - 24.10.01 at 14:18:37
In den vergangenen Wochen sind viele so richtig heißgelaufen. Die ganze Unsicherheit,
na klar. Schwer zu ertragen, wenn man den ganzen Tag zugeballert wird mit 9-11
und bin Laden, Milzbrand und Taliban. Und da gibt es dann einige, die vor lauter
Angst versuchen, zu denken wie "die Terroristen". Ihr Bedürfnis nach Sicherheit
bringt sie dazu. Denn "die Terroristen", heißt es doch, sind sich ihrer Sache
ja absolut sicher. Das wären wir auch gerne. Und so entsteht dann, was "schreibende"
schreibt. Sie schreibt, wie "Terror-Monster Atta", wenn er BILD-Kolumnist geworden
wäre. Es ist einfach nur erbärmlich, befremdlich, kaputt. Liebe schreibende,
Du must dringend zum Arzt, er kann dir helfen. Ich mein's ernst. Fraglich, ob
man solchen Leuten ein Forum geben muß. Melle war ja wenigstens noch komisch
...
666 * - 24.10.01 at 14:13:32
wie lange noch werden euch mauern und reichtum schützen vor dem chaos der welt
? wie lange noch werdet ihr abends eurem liebsten sagen das ihr ihn liebt ?
wie lange noch werdet ihr mehr über eure kleidung nachdenken als über die wirklichkeit
?
ewigkeiten. die ewigkeiten die ihr hier in eurer blindheit wandelt. flüche liegen
seit jahrhunderten auf euch, völker hassen und nichts, aber auch gar nichts
wird besser, solange der mut und die aufrichtigkeit fehlt seinem eigenen wahnsinn
in die augen zu sehen. brennend. lodernd. gefährlicher als all die armut und
krankheiten, all die gewalt vor der ihr euch zu schützen sucht. wozu. wenn sie
schon da ist. sperrt sie aus. schlagt die frechen kinder. vergewaltigt die freien
seelen und mordet im stillen weiter. die sonne scheint auch ohne euch.
schreibende vor der MAUER * - 24.10.01 at 14:11:24
PS: es regnet hier schon den ganzen tag; ich räume auf und höre ZOOT WOMAN.
göttingensis geht nicht raus * - 24.10.01 at 13:39:55
MARIOOOO! Please... lock the door. Keep them no-brains out. Have mercy. thanx
Anna Luz Exhauptstadt * - 24.10.01 at 13:18:29
Da hat wohl eine zur falschen Periodenzeit gekokst.
Portofino * - 24.10.01 at 12:34:46
Das Dümmste am loop ist das man ihn nicht einfach in die Hand nehmen und zereissen
kann.
SCHEISS DRAUF * - 24.10.01 at 12:14:49
die droge die ihr meint heisst macht,
die droge die ihr wollt heisst reichtum,
die droge die ihr nehmt heisst selbsttäuschung,
und auch wenn ihr eure augen verätzt und eure ohren verklebt. es ist zu spät
mit worten zu denken. es ist die zeit ohne worte zu sterben. langsamer und qualvoller
als die langweile eurer internet versurften momente real werden kann jeder etwas
besonders ekelhaftes sein oder aufhören so zu tun als ob er oder sie nicht genug
mut besitzt zu handeln. betrinkt den untergang. aber sagt nicht ihr habt nichts
gewusst. denn ich sage euch ihr wollt es nicht wissen. ihr wollt es nicht.
Nichtwollen ist eure droge.
seit süchtig.
Nichtwissen ist eure droge.
bleibt wie ihr seit.
Der Tod ist eure droge.
und bleibt es
schreibende * - 24.10.01 at 12:13:23
hey, kommste mit ?
nee...lass mal...is mir zu stressig...ich will lieber chillen.
göttingensis * - 24.10.01 at 11:12:55
dieses alt-68-er geseiere hängt mir schon ewig zum hals raus
no drugs * - 24.10.01 at 11:09:20
Zum Thema Drogen, alternativer, versiffter, verlauster Lebensweise, und dem
ganzen Sums empfehle ich, einmal die Geschichte vom Heiligen Banyan-Baum in
"Ferien für immer" zu lesen. Die bringt die ganze Sache ziemlich genau auf den
Punkt.
Portofino * - 24.10.01 at 09:42:43
nur weil viele menschen in einer unfassbaren dumpfheit herumvegetieren, sind
drogen noch lange nicht gut. (mimimi)
ich kenne ca. 20-25 leute, die drogen nahmen/nehmen, fast alle wracks, menschlicher
abfall, gescheitert.
wie sehr das stimmt, musste ich gerade vorgestern wieder erfahren. auf der reise
von zuhause zurück in mein studentenexil traf ich in meinem heimatbahnhof eine
alte bekannte aus meiner technozeit (7-8 jahre ist es her). sie war dreckig
und sprach benebelt. am ende bat sie mich um geld "für eine zugfahrkarte". ich
konnte es kaum fassen. (sie gehört in die kategorie "harte drogen")
ein weiteres beispiel:
ein guter freund aus zivi-tagen hat ungefähr während des abis mit dem kiffen
begonnen. erst ab und zu, später täglich. nun raucht er seit jahren täglich
mehr joints und bongs als ich in meinen schlimmsten zeiten kippen.
resultat: umzug nach hamburg, dort studium im kreativen bereich, diverse male
gewechselt, nichts länger als 1-2 semester durchgezogen, am ende nur noch abgehangen,
gekifft und vertickt.
nun: rückumzug in die heimat. planlos.
mir reicht der alkohol. das stumpft mich schon genug.
auf paras, schizos und trägheit kann ich verzichten.
göttingensis spiesst ab * - 24.10.01 at 09:22:14
warum anstatt dieser mysten und gothic-pseudos nicht lieber vaclav czerny, vladimir
kaminer, marcia pally, catherine millet, milo dor, sorokin und meinetwegen sogar
habermas lesen? auch über den dämpfen delphis, wenns sein muss. drogen sind
gut, um klarheit zu üben. viele aber dumpfen auch ganz clean herum.
grüße
buh * - 24.10.01 at 08:09:46
Nighthawkes:
"Halt, Stop mal eben schnell!"
Ich bremse hart, Blick nach links in Richtung Aldi, Blick nach rechts in Richtung
Parkplatz. Einbrecher? Autoknacker?
"Was is´ denn? Sehe Nichts!"
"Daaaaaaa, auf der Straße, ein Igel. Du, lebt der noch?"
"Bitte? Der ist mal gerade nen Zentimeter hoch! Die sind normalerweise eher
kugelig, nicht brettig!"
"Ich steig mal aus, den können wir doch nicht so liegenlassen."
"Hm"
"Ey, was machst du denn jetzt? -du kannst den doch nicht kicken!"
"Kollegin, soll ich den Armen jetzt um 4 Uhr morgens feierlich beerdigen?"
"Ja"
FlyingDutchman "Expeditionen ins Tierreich" * - 24.10.01 at 07:10:53
This is just, like, totally ridiculous. Dude. Won't you grow up, please? Mellow
out.
Bret Easton Ellis * - 24.10.01 at 05:23:02
Eugen Gomringer:
Delphi's
Dämpfe
machten
high
GüTeE * - 24.10.01 at 00:07:14
Doktorginaltersschwachtungarnoldenburggrabentenschnab
elefantenrüsselternbeirattenschwanzahltagierentnerzählstili
stanbulgarientropietäter
Faustus Lessac * - 23.10.01 at 22:30:58
Es gibt Menschen, die so belanglos sind, daß sie weder Fehler noch Vorzüge
haben.
La Rochefoucauld (Reflexionen)
Aspera * Bn * - 23.10.01 at 21:45:34
Damen sollten übrigens in der ersten Woche von ihrem Zyklus Kokain konsumieren,
weil da die Gehirndurchblutung durch die Droge nicht beeinträchtigt wird und
deswegen wenig Schäden im Hirn entstehen.
*
Portofino, ich muß Dir da widersprechen. Mich hat "Triple Hey" so stark gefesselt,
dass ich mein halbes Leben umgestellt habe:
- Ich fahre mit der Deutschen Bahn, nur um später anzukommen und Zeit zu gewinnen.
Intensives Zugfahren wird mir noch in diesem Jahr erlauben, den Roman zu lesen.
- Ich spare dafür, einer renommierten deutschen Privatuni den Rebecca-Casati-Lehrstuhl
für Ästhetik und systemisches Sexmanagement zu schenken, um weitere Forschungen
auf diesem Gebiet zu unterstützen.
- Ich träume nicht mehr von Claire Forlani.
- Ich trinke Mineralwasser abwechselnd aus Flasche und Glas.
- Ich maile mit TomTom.
HalfManHalfBiscuit * - 23.10.01 at 20:15:37
Ambik Wauters: Das Engel-Orakel
Abdul Alhazred: Al Azif
Akron, H.R. Giger: Baphomet, das Tarot der Unterwelt
Eranos: Yi Jing
Doktor Johannes Faust: Magia Naturalis
Messadié: Teufel, Satan, Luzifer
Die Bibel
Kolpaktchy: Das Ägyptische Totenbuch
Mitras: Magische Amulette und Talismane
Timothy Leary (mix):Höhere Intelligenz und Kreativität
H. und G. Schreiber: Geheimbünde
Mietzel: Wege in die Psychologie
Faustus Cassel * - 23.10.01 at 19:43:05
Um mit Chris Krachts Wortwahl zu wählen, benutze ich
Kokain zu benutzen. Damit. Tirili.
Lotos im Rausch der Tiefe * - 23.10.01 at 19:32:37
"Korrektur:
"...um Christian Krachts Wortwahl zu benutzen...""
Das soll eine Korrektur sein? Man benutzt keine Wortwahl, man wählt allenfalls
ein Wort. Und wenn man nicht weiß, wie's geht, meist das falsche. Anfänger.
666 * - 23.10.01 at 19:20:22
thanks! getting better
Poacher
buh * - 23.10.01 at 17:34:10
Ja richtig, das mit der Formatierung ohne HTML ist so eine Sache...Kacke. Doofer
Deadly.
DeadlyMedicine * - 23.10.01 at 17:22:18
Vielen lieben Dank, HMHB.
It´s nice to know you care.
Muss mich jetzt gleich von der Familie betüddeln lassen.
25 Jahre DeadlyMedicine.
Auf der Gästeliste:
Mama Catering
Papa 1 Jahr KFZ-Steuer
same procedure...
Onkel Wolfgang & Tante Ingrid 50.-
Cousine Christine & Ehemann 1 versiegelte Best-of- Chris De Burg-CD
oder ein IKEA-Gutschein,
Wert: DM 50.-
Oma Anneliese DM 500.-
Oma Erna DM 1500.- und Jockey- Boxershorts, Gr. 6
Tante Gille 100.- + ihr altes Notebook
DeadlyMedicine - party all night - * - 23.10.01 at 17:20:08
Korrektur:
"...um Christian Krachts Wortwahl zu benutzen..."
Nun ja, oder es ist jener Frenk. Ganz abgedreht.
und noch einen, kommen Sie, ich schenke Ihnen einen * - 23.10.01 at 16:58:35
Ach Unsinn, Portofino, es ist Christian Kracht selbst, der immer sehr viel Lampenfieber
vor jeder Lesung hat, dann aber von niemandem Kokain bekommt. Und Christian
Kracht will den Loop wieder einmal ein wenig aufmischen, was ihm auch jedesmal
gelingt. Quite intriguing, um es mit Herrn Krachts Wortwahl zu benutzen, but
nobody gets it... again.
Wie schon damals, bei diesem vermeintlichen Schulfreund, diesem Niklas B.
Applaus.
die Schreibende soll sich doch bitte einen weiteren Schmuckstein um den Hals
binden, sehr fest, bitte * - 23.10.01 at 16:56:17
Die "Schreibende" ist in Wirklichkeit Rebecca Casati, die,
nachdem sie sich mittlerweile bestimmt 15 Mal den
Schluss von Christian Krachts "1979" anhören, und dabei
feststellen mußte, dass das blonde Männchen selbst mit
einem Text, in dem es um einen Haufen Scheiße geht, die
Menschen mehr zu fesseln vermag, als sie mit einem
Roman über Liebe, total kirre geworden ist.
Portofino * - 23.10.01 at 15:57:22
In einem Punkt hatte Reza Bolbol natürlich recht: hier gab es keine Jahreszeiten.
Nicht richtig jedenfalls, eher ein Mischmasch der Temperaturen und Himmelsfarben.
"Bei uns ist der Frühling ein Ausbruch von Farben und Gerüchen, nach den ersten
wärmeren Regenfällen sieht die Stadt aus, als sei sie von einer Putzkolonne
gereinigt worden, mit riesigen Eimern voll von klarem Wasser, ein Duft von Frische
durchzieht die glänzenden Gassen und die ersten Sonnenstrahlen lassen die kleinen
spitzen und runden Blüten aufbrechen. Dann feiern wir Noruz, das ist unser Neujahrsfest."
Nicht lange nach diesem Gespräch lud er mich ein. Es war März, genau der 21.
März des Jahres, in dem es den ganzen Winter hindurch geregnet hatte. Es gab
keinen Übergang, nur Matsch auf den Wegen im Park. Er wollte das neue Jahr im
Beisein von Freunden feiern und hatte entsprechend vorbereitet. Einen kleinen
runden Beistelltisch herbeigeschafft, darauf mindestens sieben Sachen drapiert,
die mit dem Buchstaben "sin" beginnen: Münzen, Hyazinthen, Äpfel, bemalte Eier,
ein Spiegel, Gewürz und Essig. Der Duft der Sonbol, der Hyazinthenblüten, durchzog
den Raum, sie waren weiß und pink. Auf kleinen Tellern wuchsen die Gräser der
Linsenkeimlinge, die drei Wochen vor Neujahr ausgesät und an einem bestimmten
Tag nach Neujahr von Segenswünschen begleitet in einen Fluß geworfen werden.
Die Strömung trägt den winzigen Grasteppich weiter und lädt ihn irgendwo ab,
irgendwo an den Ufern wachsen die Gräser weiter, einen ganzen Sommer lang.
In Rezas kleinem Zimmer saßen annähernd 20 Personen auf dem Boden, ein Kreis
wild gestikulierender und lachender schwarzäugiger Männer. Vor dem Zimmer stapelte
sich ein Haufen Schuhe, drinnen dampfte ein großer Topf mit Reis auf der Elektroplatte,
einer der Gäste hatte gebratene Hühnerbeine mitgebracht, ein anderer kaschk-o-bodemdschun,
mit Ziegenmolke gekochte Auberginen, die Attraktion jedoch waren die kleinen
gebratenen mondsichelförmigen Fische, die ein großer magerer Mann namens Mehdi
direkt über einen Verwandten am Teheraner Flughafen mit Iran Air anläßlich des
Festes über Frankfurt hatte einfliegen lassen, frisch vom persischen Golf, eine
Fischart, die es nur dort gab, und die mit speziellen Kräutern zubereitet wurde.
Dazu Kaviar und Wodka, eisgekühlt und in großen Mengen.
Irgendjemand hatte Googoosh aufgelegt und mitten im Geklapper der Teller und
der dröhnenden Stimmen und der lachenden Zähne schwang sich die innige Stimme
der von Reza Pahlewi begünstigten Sängerin durch den Raum, die Spatzen werden
zu dir fliegen und meinen Namen zwitschern, nach der Ankunft Ayatollah Khomeinis
wurde es still um das Goldkehlchen, das einen zu verwestlichten Stil pflegte
und somit nur noch in den Stereoanlagen der mit schwerem Herzen lauschenden
Exilanten singen durfte.
Links von mir saß der bärtige Masood, der fast nie ein Wort sprach und manchen
Abend mit Reza Bolbol verbrachte, still ein Glas Whisky nach dem anderen leerend.
Er schrieb Gedichte, die er mir manchmal zu lesen gab, in feiner nastaliq-Schrift
gemalt. Sein oberer Nacken war gezeichnet von länglichen vernarbten Messerschnitten,
als hätte jemand versucht, ihm den Kopf abzuschneiden. Reza Bolbol erzählte
einmal, daß er halbtot in einem Istanbuler Hotel gefunden wurde, während seiner
Flucht aus dem Land. Er stammte aus Aserbaidschan, aus Tabriz, wo er während
der Schah-Zeit Literaturstudent an der daneshgahe-tabrizi gewesen war. Die
Spatzen werden zu dir fliegen und meinen Namen zwitschern. Er zog seinen
Kragen hoch, als er meine Augen auf seinem Nacken spürte und ich versuchte vergeblich,
einen Blick von ihm zu erhaschen.
monsun_rave boomtown/sahara * - 23.10.01 at 15:46:01
ich habe das ungute gefühl, dass die schreibende (sic! übrigens, weil schreiben
ja garnicht hilft...) so eine ist, die sich niemals überzeugen lassen wird,
weil ihr ihre eigene (?) meinung viel zu wert und teuer ist.
Nebelherz hh * - 23.10.01 at 12:58:03
die drei sekser hab ich extrig für dic gemahcht, weil ich weis, das leute wie
du so was mögen. uhnd mit deinem abbokalüptischen Geschmarre kannst du mir gestohlen
bbleiben.
999 * - 23.10.01 at 12:04:38
Schreibende, du hast ja ein Rad ab ... der Frieden ist viel zu wertvoll, als
das ich ihn mir mit deinen Worten oder den Worten der Medien irgendwie vergraulen
lasse.
Der Friede gehört neben der Freiheit und der Freude zu den Werten meines Lebens,
für die ich mit meinen Worten und meinem Leben kämpfe. Und dabei kämpfe ich
für etwas, was mir wichtig ist. Und ich kämfe an dem Ort an dem ich lebe, mit
den Waffen die ich liebe.
fredrik * - 23.10.01 at 11:49:31
nur ein argument zählt. unsere sicherheit. auf unserer seite sind wir uns einig.
und wir töten und morden. rechtschreibfehler. wo wollt ihr denn hin mit euren
millionen von zweifeln und unefrüllten versuchen. ihr werdet dahin kommen wo
wir euch haben wollen. denn unsere vision ist einfach. und sie wird von allen
gelesen. verbreitet. im herzen getragen. ob ihr wollt oder nicht. wir haben
das was ihr nie erlangen werdet. eine einheit. einen grund zum töten. und lust
am morden. da ist es egal ob man leiche oder leische schreibt. mort oder mord.
teutscher oder sischerhet. und wer seinen namen wählt der malt sich selber an
die wände. und für die drei sechser ist die zeit gekommen wenn wir es für nötig
halten. und das wird noch sein, und es wird in flammenschrift geschrieben. nur
zu erinnerung.
schreibende * - 23.10.01 at 10:54:47
... und, Schreibende, Sie sagen es ja selbst, "schreiben hilft nicht. lesen
hilft." Dem schließe ich mich vollinhaltlich an.
666 * - 23.10.01 at 10:41:20
An sich
Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren;
nimm dein Verhängnis an. Laß alles unbereut.
Tu, was getan muß sein, und eh man dir's gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man noch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
dies alles ist in dir. Laß deinen eitlen Wahn,
und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und alles untertan.
(Paul Fleming)
rasmus torremolinos * - 23.10.01 at 10:28:49
Schreibende, ich bin begeistert. Wörter wie "intelekutell" und "bangkog" müssen
einem erst mal einfallen. In intelekuteller Bangigkeit grüßt herzlich
666 * - 23.10.01 at 10:28:09
saufen hilft nicht. kotzen hilft. schreiben hilft nicht. lesen hilft. leben
hilft nicht. sterben hilft. wie schön das hinter all den kunstvoll zusammen
getürmten worten und gebäuden doch nur die alten, tief sitzenden ausdrucksformen
wie gier, hass, angst, übelkeit sitzen. wir haben damit gerechnet. und wir machen
sauber. zumindestens die oberfläche. bauen neue häuser. klärnlagen. scheisshäuser.
immer mehr scheisshäuser. und sehe was da herauskommt. nichts anderes als die
wirklichkeit. stinkender staub. keine vorschläge. nur ein argument. sicherheit.
schreibende * - 23.10.01 at 10:16:29
Telefonat mit Andreas
A: "Wie war die Party?"
H: "Hab `n Fehler gemacht"
A: "Was denn für einen?"
H: "Typisch Berlin. Es war nur eine da..."
A: "Eine reicht!"
H: "Stimmt, die kam aber sehr spät. War klar, dass es gut passt. Habe aber noch
gewartet..."
A: "Sah die gut aus?"
H: "Klasse, und war für Berlin auffällig gut angezogen. Das war so eine Farbe,
die ich mittags beim Inder auf dem Teller hatte, Richtung Curry würde ich sagen."
A: "Bist Du nicht hin?"
H: "Nicht zu fassen, die war nach `ner Dreiviertelstunde schon wieder weg. Ich
hatte Chancen. Verdammt!"
A: "Der alte Fehler. Man darf die Frauen nicht kaputt gucken."
*
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH UND `EPPY BIRTHDAY AN DAS GEBURTSTAGSKIND DEADLY MEDICINE!!
HalfManHalfBiscuit * - 23.10.01 at 09:46:29
Was schlägst Du vor, Schreibende? Etwa eine Wiederbelebung von Hitlers Lebensborn-Anstalten?
Zuschriften bitte nur mit Bild an das Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit
101 D, 10559 Berlin.
Portofino * - 23.10.01 at 09:41:24
oh please
kotzender * - 23.10.01 at 08:59:27
vor einem halben jahrhundert da galt es eine endlösung
für das judenproblem zu finden. und sie wurde gefunden.
nun ist es doch allen klar das wir eine endlösung gegen
den terror finden müssen. und auch gefunden haben. den kampf.
und diesmal werden uns nicht einige mit ihren verrückten ideen weismachen, das
jede bombe, jeder anschlag, jeder weitere unser vielen erfolge in diesem kampf
nicht für das weiterbestehen der konsumierenden rasse notwendig geworden ist.
was sollen die diskussionen und argumente. es gibt wie vor einem halben jahrhundert
nur ein argument und nur einen kampf. diesmal heisst das argument eben nicht
mehr deutschland oder arier sondern schlicht und einfach wohlstand. und wir
sind nicht so dumm gewesen die felder der vernichtung in unsere eigenen wohlstands
gärten zu legen. wir haben dazu gelernt. mit gezielten, sauberen und moralisch
einwandfreien methoden kämpfen wir gegen den terror. denn wir lassen nicht unsere
kultur und symbole der macht durch solche schmarotzer und parasiten zerstören.
wir sind für den total sauberen krieg. denn wir lieben den wohlstand um jeden
preis. und gerade wir frauen müssen unsere kämpfenden männer in ihrem kampf
zur seite stehen.
schreibende * - 23.10.01 at 08:45:38
Toyo 0017 pc*
Lauwarme Duschen statt heisser Quellen. Spielt keine
Rolle mehr. In der Bar des vergammelten Grand Hotel
schwankend auf Barhockern, der Versuch ein bisschen
Wärme mitzunehmen, Vodka für innen, Zentralheizung für
aussen. Runter zum Fluss, eine Hand in deiner
Manteltasche, klamme Finger, die andere eisig Zigaretten
haltend, dem Rauch nachsehen zum Berg hin und sich
erinnern. Kein Satz mit aber, mit immer. Oder vielleicht nicht
beide zusammen. Gar kein Satz. Essen statt Lieben, Huhn,
das magst Du doch, ohne Knochen, fünfzehn Quadratmeter,
Bier auf Vodka, die Beleuchtung, Aschelicht sagst Du,
passt.
Dunkles Gestolper, die Seile sind brüchig wie die Planken
und ich fange an zu schaukeln, in der Mitte, nicht nach unten
schauen, das alte Programm
Wir schlafen in Kleidern.
Sie hatten fünf kleine Kerzen Plasikschüsseln voll heissem
Wasser im Raum aufgestellt, zum Schlafen alle Kleider
angelassen, und die letzten Träume abgeschüttelt. Der
Morgen im Nebel. Steigeisen, Stoffschuhe mit Steigeisen.
Lotos * - 22.10.01 at 22:25:43
Das welke Laub liegt auf den Wegen
Der Himmel ist bewölkt, es riecht nach Regen
Der Wind pfeift stürmisch durch die Wälder
Die Krähen landen suchend auf den Feldern,
Es ist Herbst.
Faustus Herbst * - 22.10.01 at 22:16:05
inspiration please!
Poacher *21.10.2001
buh * - 22.10.01 at 20:15:27
"I say: Pass the Dutchie on the left hand side,
pass the Dutchie on the left hand side,
it a gonna burn, give me music make me jump and prance,
it a go done, give me the music make me rock in the dance."
...hab Karten fürs Rückspiel gegen die Ukraine!! ...Und sogar noch 2 übrig...
jaahaaaa....
HMHB * - 22.10.01 at 19:16:49
Jetzt ist er da, der Herbst.
Knallhart, feucht und kalt betritt er die Showbühne.
Ich hole die Flugtickets nach Dubai/U.A.E. aus der Schublade und tätschele sie
liebevoll.
14 Tage bis zum Take Off.
Suicidal Tendences fliegen in die runtergekommenen Wohnungen der Depressiven.
Sie haben keine Dubaitickets.
FlyingDutchman .....Arminia Bielefeld....... * - 22.10.01 at 19:08:28
Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.
Faustus Cassel * - 22.10.01 at 18:24:19
alle haben nicht mehr alle. ich habe auch nicht alle gehabt. obwohl ich sie
gerne in grund und boden vögeln würde. die herren literaten. doch meist waren
es flachwichser. keine erotik. buchstabensülzer und intelekutell verklemmte
hemdenträger. aber mal echt. fast toter als die breite massen. weil eingebildet.
und doch sind auch spitzen kräfte unter ihnen. wenige. zu sanft. für radikalen
krieg braucht es eben radikale wörter. sätze. bücher. der popelige pop der letzten
jahre diente doch nur dem abschaum um ihre langweile zu kaschieren. wären sie
doch lieber zum ficken nach bangkog gefahren. das wäre etwas handfestes gewesen.
aber so. nichts. absolut nichts. gut vermarktet, wie der rest der scheisse die
über alles schwappt. aber ich mache mir keine sorgen. solange es noch blöde
gibt kann ich von ihnen leben. kauft weiter.
schreibende * - 22.10.01 at 16:45:38
Kugelschreiberhandgeschrieben. Dadurch wird das Märchen aus 1000 und einer Nacht
auch nicht besser. Dann lieber Ali Baba und die vierzig Räuber. Fetteddingbepinselt.
*
Eiseisbaby München, Bayern * - 22.10.01 at 16:43:00
nightmarket02
Anna Luz Exhauptstadt * - 22.10.01 at 16:42:01
Dekadenz
im Abgesang auf dieselbe
susee fragt sich: wer hat denn jetzt genau nicht mehr alle? * - 22.10.01 at
16:21:37
NACHRICHTEN* NEUEREN YORKS
Handwerker köpft Late-Night-Präsidenten
Kassieren Sie Geld in der Abbildung "Spiel"
Anthraxresultate gut für NBC
AOL Time Warner meldet geilere Campbelltinte
ABC versichert Arbeiter ihres Anthraxmisstrauens
CNN übersteigt Liste zentraler Filme des Comedy:
"Wir sind bereit zur Schlacht mit Kriegs-Pics"
___________________________________________________
*solange der Bombenvorrat reicht
mb rz * - 22.10.01 at 11:20:40
Die Wahrheit ist das erste Opfer oder Erinnern gegen die Amnesie
I
RTL und SAT 1 im Desastertainmentrausch. In leichten Abstufungen gefolgt von
ZDF und ARD. Unsere tägliche Milzbrand-Horror-Picture-Show. Gruselfutter fürs
Volk. Pülverchen gegen den Krieg. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren
Arzt oder Propagandachef. Achte stets auf alles Unauffällige und vergesse das
Auffällige. Fernsehen macht blind für das Nächstliegende: Stell Dir vor, es
ist Krieg und keiner merkt's. Unterm Pflaster liegt das Öl? Ruft die Medienfeuerwehr.
Die streut Bindemittel. Pülverchen aus der Poststelle, für den guten Onkel Tom.
"Anthraxspuren in einem Raum der New Yorker Staatspolizei?" Ach wie gut, daß
niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiß. Pülverchen hier, Pülverchen dort,
Denken ist fort. Blümchenspiel für große Kinder: "Es ist sehr gefährlich, es
nicht so gefährlich - es ist furchtbar gefährlich, es nicht ganz so gefährlich
- es ist schrecklich..." Willkommen zur Märchenstunde. Morgen kommt der Weihnachtsmann,
bringt Euch neue Gaben dann. Bedrohte Atomkraftwerke. Koffer voller Plastiksprengstoff
in Schließfächern. Gerade noch verhinderte neue Anschläge. Ich glotz TV, das
macht mich schlau. Journalismus als Geisterstunde. Phantombilder aus der militärischen
Hexenküche. Grüne Punkte und Schemenschatten statt Information. Wenn's nicht
reicht, gibt's Pülverchen satt. Bis zum nächsten Gebräu.
"Tittytainment", nannte das der alte Fuchs - einst Sicherheitsberater von Jim
Carter - mit dem unaussprechlichen Namen Zbigniew Brzezinski. Im September 1995,
im San Franciscoer Luxushotel "The Fairmont". Dort trafen sich 500 führende
Politiker, Wirtschaftsführer und Wissenschaftler vom ganzen Globus. Michail
Gorbatschow sprach entzückt vom "globalen Braintrust". Diskutiert wurde drei
Tage lang die neue globale Weltordnung: Eine 20:80-Gesellschaft. Alles für ein
Fünftel, nichts für den Rest. Fast nichts. Brot und Spiele. Ein bißchen Brot,
viel Kriegsspiele. "Tittytainment" eben.
Und die Journalisten? Schlaf, Kindlein schlaf. Instant-Experten als apokalyptische
Reiter der Volksamnesie. Milzbrand für's Hirn. Zu Risiken und Nebenwirkungen
fragen sie die Gestapo oder ihren Geschichtslehrer. Zur Not tut's auch der Innenphilister.
Otto Schill, der Eiserne.
II
"Dass die einzig wirklich heiße Spur zu den Hintermännern des WTC-Desasters,
die vor dem Anschlag auffällig hohen Börsen-Umsätze mit Verkaufs-Optionen, also
Wetten auf fallende Kurse von Airlines und Versicherungen, irgendwie im Sande
verlaufen wird, hatten wir schon geahnt. Den 300 Milliarden Dollar-Kuchen, der
allein im Welt-Drogengeschäft per anno umgesetzt wird, will sich keine Bank
und kein Business-Tycoon entgehen lassen, weshalb es unkontrollierte Offshore-Banken,
Steuer-Oasen und Großgeldwäsche auch fürderhin geben wird. An diesem Netzwerk
des Finanzterrors, den Rückzugsburgen der modernen Raubritter, wird auch "enduring
freedom" nicht ernsthaft rütteln. Daher zeigen auch die gleichgeschalteten Medien
an der Verfolgung und Recherche handfester Hinweise auf die Geldspur kein Interesse...
Das heißt: wir erfahren deshalb nichts über die einzige konkrete Spur auf Hintermänner
und Mitwisser des Anschlags, weil diese Hinweise derzeit die "nationale Sicherheit"
der Vereinigten Staaten bedrohen. Eben deshalb wohl sind auch alle 8 Flugschreiber
aus 4 Flugzeugen angeblich so demoliert - obwohl sie die doppelte Hitze einer
Kerosin-Explosion aushalten - dass keinerlei Daten mehr vorhanden sind. Sorry.
So offensichtlich es ist, dass die Spur des Geldes nicht weiter verfolgt wird,
so mysteriös bleiben die aus dem Hut gezauberten 19 verdächtigten Täter mit
arabischen Namen, das Puzzle der Passagierlisten und die anderen Gebirge von
Ungereimtheiten. Um den 3. Weltkrieg zu beginnen, hat es gereicht." (Matthias
Bröckers, Telepolis, 20.10.01)
III
"Selten sind Journalisten bewußte Fälscher. Aber häufig lassen sie sich als
Vermittler von Falschinformationen vor den Karren einer Konfliktpartei spannen.
Nach dem Golfkrieg war unter Journalisten erstmals die eine kritische Diskussion
um die Kriegsberichterstattung entbrannt. Eine Debatte, die sich nicht auf Kritik
an der Informationspolitik der Militärs beschränkte. Auch die Rolle der eigenen
Berufsgruppe konnte nicht außen vor bleiben. Zu unkritisch waren die Verlautbarungen
der ‚spin doctors' von Pentagon und NATO über den vermeintlich ‚unblutigen Krieg'
ins Blatt oder einen Sender gerückt worden.
Der Kosovo-Krieg, so die deprimierende Erkenntnis, hat haufenweise Belege dafür
geliefert, dass aus den damaligen Erfahrungen nichts gelernt wurde. Jake Lynch,
Korrespondent des britischen Fernsehsenders Sky News, analysierte die Manipulationsstrategien,
mit denen die NATO aus Brüssel die Medienberichterstattung (und -erstatter)
in ihr genehme Bahnen lenkte. Das reichte von der gezielten Lancierung von ‚Informationen'
über serbische Gräueltaten, die den Vorwand für die spätere ‚Luftkampagne' liefern
sollten, bis hin zur Durchsetzung einer Communiqué-Sprache, die Distanz vortäuschte
(Wie aus NATO-Kreisen zu erfahren war...'), tatsächlich aber auf weitgehende
Identifikation mit den Positionen einer Kriegspartei hinauslief. Lynch, der
den Krieg vom Standort Brüssel aus kommentiert hatte, kam zu dem Schluss: ‚Es
gibt in den Info-Zentralen der Macht Strategen, die sich Schritte ausdenken,
die exakt unsere mögliche Reaktion einkalkulieren'.
Die daraus resultierende ‚Krise der Berichterstattung' so der Brite, lässt sich
nur mit allergrößter Distanz zu den Absendern vergifteter Botschaften bewältigen.
Erforderlich sei, ‚dem Publikum die Entstehungsbedingungen der Nachrichten klarzumachen,
die jeweiligen Quellen zu hinterfragen'". (Günter Herkel in "M", Fachzeitschrift
der IG Medien , Heft 7/2000, über eine Konferenz der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung)
III
"Es gibt, so scheint mir, eine Internationale von instant experts bei der Krisenberichterstattung,
man nehme ein Flugzeug, einen Haufen Agenturmeldungen und bei Ankunft am Flughafen
ist er/sie schon Experte.
Ausland - das muss knallen. Tragisch oder bunt.
Ich beobachte auch eine Militarisierung der Auslandsberichterstattung, damit
meine ich einen psychologischen Prozess. Hören Sie einmal die Sprache in den
Berichten an. Sie wird aufgerüstet...
Wir benutzen leichtfertig Werbefilme der Rüstungsindustrie, wenn wir die Arbeitsweise
eines B2-Stealth-Bombers zeigen wollen.
Ambivalenzen, Grautöne, Widersprüche werden in den Schlagzeilen und Sondersendungen
geradezu weggeballert.
Wie Dieter Prokop einmal über die Berichterstattung im Kosovokrieg formulierte:
‚was wurde nicht gezeigt? Dass die Rüstungswerte während des Kosovokrieges höher
stiegen als der Dow-Jones-Index.' Zweifler? Skeptiker Realisten? Das können
nur Verräter oder naive Friedensmoppel sein.(...)
Es gibt keinen anständigeren Platz als den des Störenfrieds, der im Widerspruch
steht zum Anliegen von Regierungen und Militärs und organisierten Gruppen, den
Krieg in ihrem Sinn interpretieren zulassen. Genau so wichtig aber wie die Frage:
wo stehe ich und wer gehört zu mir? Ist die Frage: was passiert hier eigentlich?
Kriegsberichterstattung, ich beobachte es seit dem Golfkrieg, treten in vielen
Rollen auf. Die für mich wesentliche: das Grauen des Krieges darzustellen und
den Opfern eine Stimme zu geben. Wir müssen Tote, Verletzte, Verlassene bis
zur Schmerzgrenze zeigen. Denn die Schmerzen der Opfer sind nun mal grenzenlos.
(...)
Ein Schlussgedanke. ‚Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit?' Vorsichtig,
so stark scheint mir die Wahrheit zu Friedenszeiten auch nicht daherzukommen,
sonst käme es vielleicht nicht zu Kriegen." (Sonja Mikich, WDR-Studioleiterin
in Paris, in "M", gleiches Heft wie oben).
IV
Vier Jahre lang hatten sich zwischen Oktober 1914 und November 1918 die Kriegsgegner
auf den wenigen Quadratkilometern im Halbkreis um die von deutscher Artillerie
Stein für Stein zertrümmerte Kleinstadt Ypern im Grabenkampf ineinander verbissen.
Von Bikschote bis Langemark/Poelkapelle im Norden, über Paschendale, Zonebeke
und den Polygonwald bei Beselare im Osten, bis Wytschate, Mesen und Ploegsteert
im Süden war die flache, von zahlreichen kleinen Bächen versumpfte Landschaft
von Schützengräben, Stacheldrahtverhauen, Betonbunkern und -unterständen durchzogen
gewesen. Vor allem aber: Hier hatten Tausende und Abertausende deutsche, belgische,
französische, kanadische, neuseeländische und australische Soldaten einen nicht
endenwollenden Alptraum erlebt.
Meterweise kämpften sich damals die Infantrietruppen während der vier Ypernschlachten
tage-, wochen- und monatelang voran, versuchten in einer um-und-um-gewühlten
Mondlandschaft inmitten von Artilleriebombardements "Erfolge" zu erzielen. Dabei
versanken Lebende und Gefallene, Kämpfende und Verwundete samt Ausrüstung oft
spurlos in achseltiefem Schlamm, quälten sich Mensch und Tier durch das Inferno
aus Gas-, Pulver- und Verwesungsgestank. Bis zum bitteren Ende, der gnadenlosen
Vernichtung fast einer ganzen Generation 18- bis 25jähriger junger Menschen.
Wie entsetzlich das erbarmungslose Ringen an der Westfront war, läßt eine nackte
Zahl schwach erahnen: über 100.000 Soldaten - etwa die Hälfte davon deutsche
- gelten bis heute im Ypernbogen vermißt. Vergangenheit? Geschichte? Nicht für
die Flamen. Die Bevölkerung in den kleinen Dörfern und pappelbeumstandenen Einzelgehöften
rund um Ypern wird ständig von dieser Vergangenheit eingeholt. Besonders im
Herbst und Frühjahr, wenn beim Pflügen, Anlegen von Entwässerungsgräben oder
anderen Erdarbeiten Überreste der Vermißten an das Tageslicht kommen. (...)
"Ich habe das wieder untergepflügt, weil es stank!" berichtete mir einer im
Sommer 1985. "Das" - Ober- und Unterschenkelknochen mit Schuhresten am Fuß.
Andere werfen die menschlichen Überreste auf den Ackerwagen, laden sie zu Hause
in irgendeiner Scheunenecke ab. So werden wir am späten Samstagabend mit einer
‚Wühlkiste' konfrontiert, in der Uniformteile, Patronentaschen und Lederreste
von Schuhen und Koppeln wild durcheinanderliegen. Dazwischen ein Sammelsurium
von Menschenknochen. Ein Schlüsselbein, zwei Rippen, ein rechter Oberschenkel-,
diverse Hand- und Fußknochen.
Menschenknochen? Alltäglich ist das für sie. Seit Großvaters Zeiten schon. Alltäglich,
wie dieses andere, weit bedrohlichere Erbe aus den Jahren des menschenschlachtenden
Wahnsinns. ‚Eiserne Ernte' nennen sie jene Tausende und Abertausende von Blindgängern,
scharfer Artillerie-, Mörser-, und Granatwerfermunition aller damals verwendeten
Kaliber, die noch immer im flämischen Boden stecken. Das verrottet nicht, unter
Feldern, Wiesen und Wäldern, wie die vermißten gefallenen, von denen ein erbärmlicher
Mythos behauptet, sie "ruhen auf dem Feld der Ehre". Es rostet vor sich hin
und - fordert Opfer. Opfer wie Jaques Covemaker, 34 Jahre, verheiratet, zwei
Kinder. (...) Jaques Covemaker ist tot. Auf dem Gelände, über das sich im April
1918 bayerische Einheiten gegen den Kemmelberg vorkämpften, explodierte am 23.
Mai 1983 eine deutsche Granate unter seiner Egge.
Oder Rik Borry aus Wiltje. Knapp vier Wochen nach Covemakers Tod mäht er mit
seinem Bruder Dirk das 50 Zentimeter hohe Gras aus dem Graben der Klijtgartstraat
bei Zillebeke. Um 7 Uhr 15 erfaßt der Mähausleger ein britsches Schrapnell (...).Die
Liste der Opfer ist lang. "Jedes Jahr mindestens einer", hatte uns am Freitagmorgen
der Pförtner im Gebäude der ‚Rijkswacht' gesagt. (...)
Etwa 1,5 Milliarden Schuß Artillerie- und Mörsermunition unterschiedlichster
Kaliber wurden an der gesamten Westfront abgefeuert. Gut 30 Prozent davon waren
Blindgänger. Das sind rund 500 Millionen Stück, nicht gerechnet die unbenutzten
Granaten in verschütteten oder verborgenen Depots. Diese fast unvorstellbaren
Mengen machen eine gezielte Räumung ach nur des Ypernbogens von vorneherein
aussichtslos. Die Mitglieder des belgischen Bombenräumdienstes suchen nicht
einmal selbst nach dem rostigen Tod. Sie sind das ganze Jahr über mit dem Einsammeln
der Funde voll ausgelastet. Dabei informiert sie - außer bei Bauarbeiten - längst
niemand mehr wegen ein oder zwei einzelner scharfer Granaten. Solche Funde werfen
die Bauern in die Drainagegräben neben den Feldern, legen sie am Fuß eines Telephonmastes
oder am Rand eines Feldweges ab oder transportieren sie auf dem Ackerwagen nach
Hause. Bei der alljährlichen Viehzählung heißt es dann: 20 Kühe, neun Schweine
und - ein Stapel Granaten, dort hinten in der Ecke ... (Werner Schlegel in DIE
ZEIT, v. 15. April 1988).
V
Was auch immer geschieht: / Nie dürft ihr so tief sinken, / von dem Kakao, durch
den man euch zieht, / auch noch zu trinken. (Erich Kästner
Böser Wolf * - 22.10.01 at 09:15:08
Anlässlich des Treffens der Globalisierungsgegner im Rahmen der Attac-Initiative
hat HalfManHalfBiscuit unsere Reporterin Franziska Erdinger zu einem Interview
in den Sporting Club Berlin eingeladen. Er verkündete einen überraschenden Ideologiewechsel.
F.E: "Herr HMHB, Sie galten bisher als der schärfste Kritiker der Globalisierungsgegner.
Es wird kolportiert, dass Sie schon mit 15 in die Schulbänke "Globalize It!"
geritzt haben. Wie kommt es, dass sie zum Attac-Sympathisanten geworden sind?"
HMHB: "Dafür gibt es gute Gründe. Beim Durchstöbern des interessanten Kongress-Programms
bin ich auf den Workshop "Freiwillige Selbstbesteuerung" gestoßen. Das hat mich
auf Anhieb überzeugt."
F.E.: "Warum?"
HMHB: "Nun, einmal erinnert mich dieser Begriff an meine Münchner Lieblingscombo,
andererseits zeigt es, dass die Globalisierungskritiker mittlerweile die Avantgarde
des Liberalismus sind. Außerdem sind viele Steuersparmodelle wenig lukrativ
geworden. Wir brauchen Alternativen."
F.E.: "Wie sieht das praktisch aus?"
HMHB: "Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Als ich von dem schlimmen Waschpulver-Attentat
auf das Möbelhaus gehört habe, war mir sofort klar, was zu tun ist: Ich beschloß
einen Teil meines Einkommens mir selbst wegzubesteuern und bin zu dem Möbelgeschäft
gefahren, weil die ja Umsatzausfälle haben und der Staat oder die Kommune da
sicherlich nicht aktiv werden.
F.E. : " Und dann?"
HMHB: "Ich wollte die Designer-Schrankwand "Bebra" kaufen für € 3.999,-. Meine
Bekannte war dagegen. Sie sah ganz schrecklich aus."
F.E.: "Ihre Bekannte?"
HMHB: "Nein, die Schrankwand. Man darf ja schon was erwarten, für seine Steuern."
F.E.: "Werden Sie bei Attac mitarbeiten?"
HMHB: "Ja sicher. Ich habe beim Gründungskongress schon dafür plädiert, dass
die Tobin-Steuer auch der Freiwilligkeit unterworfen wird."
F.E.: "Wie war die Reaktion?"
HMHB: "Es gab begeisterte Zustimmung! Viele haben johlend Beifall geklatscht
oder affirmativ gepfiffen, sogar einige Trillerpfeifen waren dabei. Toll!"
F.E.: "Sie haben also eine neue politische Heimat gefunden?"
HMHB: "Gewiss, aber Frau Erdinger, ich muss jetzt los, mein Flight wartet schon
auf mich. Spielen Sie auch? Wir können uns ja mal verabreden. Ich finde Sie
sehr sympathisch!"
F.E.: "Moment, eine Frage noch... Was machen Sie denn nun mit den € 3.999,-?"
HMHB: "Wir können uns doch mal ein schönes Wochenende damit machen. In Dubai
oder so."
HalfManHalfBiscuit * - 22.10.01 at 08:29:15
Dirk kämpft, weil er glaubt, die Stellung sei noch zu halten. Die läuft ihm
nicht davon; er läßt sie ablaufen. Pavel zieht ruhig. Manchmal nur so hin und
her, dann wieder mit konkreten Drohungen. Pavels Blick, wenn Dirk sich mit beiden
Händen die Stirn hält: brutal. Nicht aggressiv, sondern ohne Emotion. Kein Gefühl.
Dirk wird verlieren. Die Zuschauer sehen das nicht. Dirk vielleicht auch nicht.
Pavel aber schon.
Fritz unterrichtet Geschichte, Griechisch, Latein und Mathe. Am Brett bringt
er nur Kraut, aber scharfes Kraut. Doch jetzt steht er auf Abbruch. Nur einmal
erscheint die Rettung, und was für eine! Eine dicke fette Chance, doch er sieht
sie nicht, riecht sie nicht, hört und ahnt sie nicht.
Geoffrey trainiert die Kinder, und sie hoppeln vorbei und starren aufs Brett,
als er strategisch immer weiter einsinkt. Die Kinder sehen das nicht, nur Geoffrey
merkt, wie der Einfluß seiner Figuren zusehends schwindet. Dann folgen zwanzig
Stillstandszüge. Dann die Katastrophe. Geoffreys Freundin kommt vorbei. Er steht
auf, geht zu ihr und sagt: "Mann, ich hab so beschissen gestanden." – als wär's
schon vorbei. Dabei steht er erst jetzt so richtig schlecht, doch das weiß er
noch nicht.
Stefan ist der sizilianische Vierspringerexperte von Glücksstadt, deshalb spielt
im Umkreis keiner mehr die Hauptvarianten mit ihm. So ist man im Norden: pragmatisch.
Jetzt fehlt ihm die Praxis und nach zwölf Zügen steht er schlechter, im 21.
Zug verliert er einen Springer.
Christian leidet, wenn er gegen Schwächere gelost wird, denn er ist zu Höherem
berufen. Mit dem Blick eines deutschen Akribikers betrachtet er eine Stellung
wie eine Hautkrankheit. Kein Problem, sich seinen Gesichtsausdruck beim Abtrennen
eines Froschschenkels vorzustellen. Wenn er verliert, ist das gerecht.
Christopher, Volker, Olli und Gerd rauchen vor der Tür. Gerd hat gerade gegen
die Brustman aus Polen gewonnen, die wirklich lässig spielt, aber Gerd ist Gerd.
Kumpelgefühl, und im Mai ist wieder was in Hamburg, davor aber sehen wir uns
wieder in Travemünde.
off. * - 22.10.01 at 01:25:34