www.imloop.de

loop Archiv #88 (19.6.-25.6.2001)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #87, loop Archiv #89


summer of loop




Lesenswert: ein Artikel von Thomas Brussig über die PDS, Berlin, die Denkfaulheit des Westens etc.


GüTeE - 25.06.01 at 23:18:00




@hmhb: ja lass uns heiraten :-))) s.u.

ROMANCE MATHEMATICS
> > >>Smart man + smart woman = romance
> > >>Smart man + dumb woman = affair
> > >>Dumb man + smart woman = marriage
> > >>Dumb man + dumb woman = pregnancy

yours
judie


Judith on the balcony_ with biscuit * - 25.06.01 at 22:28:16




geben sie Positon
14°23" Spannbettlaken
Katheder, kanülisiert, Nr.6
250ml Proxivin, Metastad-ebroxymycin
minimal invasiv gestürzte intrauterinäre
FEDERBOA
leider nicht
mehr vorhanden
die primär relevanten Ingredienzien einer
person, feminin, cervix postoperalis

noch Fragen?
in this position, my dear
you would love to pose.


ALINIA alpencity,waagrecht, stationär * - 25.06.01 at 22:04:47




mmmhhh lecker, sommer und so und alles jajajaja, loop in motion, no emotion


loki - 25.06.01 at 21:07:45




iLOVEyou - handwerklich
»»Wenn uns Frauen nichts bleibt, so bleibt uns doch die Handarbeit.« Carmen Sylva, in einer Enzyklopädie der weiblichen Handarbeiten.«
Kurt Tucholsky - Sudelbuch, Rowohlt Verlag, S. 47 (Nr. 360), Reinbek bei Hamburg, 1993



monik sos ffm * - 25.06.01 at 20:31:16




Bin ganz Deiner Meinung, liebe Judith. Unterhaltszahlungen sollen ein Relikt der Vergangenheit werden! Wann heiraten wir? Ich glaube in Holland kann man sich übrigens mittlerweile per eMail trauen lassen.


HalfManHalfBiscuit - 25.06.01 at 19:14:33




die letzte arbeit in der ich am loop war
war die letzte schleife die ich am laufenden band
gegen unterinformierte überbürger und über
nebesächliche hauptgestalten des spielender wortes
verlangen sollte. doch es blieb eine schleife. bunt. rund
wie ein orales sommereis oder besser noch. kleiner.
so fing ich mir zwei tippfehler und brannte durch den
feierabend. johannisnacht. medizinische rätsel bleiben.
bitte nicht. bitte. süchtlingskurven mit tangahöschen.


goherbert go olaf * - 25.06.01 at 16:38:07




habe bauchschmerzen


wech is wech und fiel is fiel * - 25.06.01 at 16:34:34




*lol*
diesmal, rasmussmal
bist du auf
plastiksprengstoff
getreten
der
geht immer erst
in die luft
wenn rasfass
den schutzanzug
ablegt
mein gutster
*
aber gelacht hab ich trotzdem. thx.


superundercoveragent - 25.06.01 at 16:14:06




genau. genau
das ist hier
meine (wumm)
aufgabe. ich
(wumm) bin so
zu sagen euer
(wumm) minen
suchhund (au)
*
doller name,
du superagent


rasmus - 25.06.01 at 16:03:56




When owls do cry. Noch besser als An Angel at my Table.

Rasmuschen, schon wieder ins Fettnäpfchen getreten?


superundercoveragent - 25.06.01 at 15:43:36




outing: ich bin für die abschaffung ehelicher rechte und pflichten. und das ist gut so. ;-)


Judith on the balcony_ with begonies * - 25.06.01 at 15:41:58




weniger pose,
mehr position,
auch für Sie, ALINIA
mit der englischen scharte:
less posing, more position, babe.


rasmus rover * - 25.06.01 at 14:41:51




Tizian.
Die Lichter aber waren nicht hell genug, ich konnte nicht soviel erkennen, als
dass ich die Furcht vor Dir verloren hätte. Du lässt mich in Beklommenheit,
soviel wollen. Regen.
Ein Schweigen, ein Fragen, ein Warten, ein Bild, ein Nicken, mehr ein Wünschen.
Und ein Zögern.
Das Fenster ist verschlossen, die Scheiben beschlagen, langsam nur wärmt der
Ofen das lang verlassene Zimmer, langsam wird das Kauern weniger, noch lehnen
wir an den lauen Kacheln, ein Anfang,
Die Hände nicht länger vor der Brust verschränkt. Den Blick hinein gewähren,
eine schwere Übung, die Angst vor dem was da zu sehen ist, bei Dir, bei mir. Ich
will es versuchen.




Lavinia - 25.06.01 at 14:18:02




drei Engel für Toby.
could be my favourite tv program in hospital.
five!


ALINIA alpencity,blaue Leibluft rechts der Isar * - 25.06.01 at 14:02:14




sehen Sie, rasmus,
diesen fingernagel an,
sagte des rasmus so sexy
deutschlehrerin einst:
den nehme ich und
pieke damit in
Ihre sprechblasen hinein und
poff was meinen Sie zerplatzt Ihr
aufsatzluftballon. warum ich das hier
ausbreite: weil ich schmäh lese: Toby.


rasmus regensburg * - 25.06.01 at 13:54:00




der engel an der tafel?


susee, too hot * - 25.06.01 at 13:36:22




Toby

So singt Daphne aus dem toten Zimmer.
Ich spreche von der Kellerassel, wie sie ihre Bahn quer über die Wand
zieht, wie sie umkippt und wie ihre Beine in der Luft ein Telegramm an das
Mitleid schreiben,
- Komm schnell. Ich wühle in den geschlossenen Augen von Wand und Wand nach
einer Spur durchsickernden Lichts.
Singt Daphne aus dem toten Zimmer.
Ich verwahrte einen Traum von zwei Dieben unter meinem Kopfkissen, und
meine Diebe sind verschwunden, sind mit meiner letzten Mahlzeit Schlaf
zu einem mit Muscheln gesegneten Strand entkommen,
den der Winter mit samtenem Sonnenschein übergießt,
dem kleine Knöpfe, perlengleich
und grün wie Karakalaub
angenäht sind, um in der Gezeiten Frist
im Meeresbett von meines Bruders Leid zu schlafen.
Am Schlüsselloch des Sommers lauschend
höre ich das Toben des Schnees.
Und falls das Sonnenlicht tötet,
will ich dir, Toby, ein Salzhemd machen
und kleine Knöpfe wie Perlen,
weiß wie eine Manukaknospe,
an die Ärmel nähen, das die See
den ganzen Winter hindurch mit dem Blut deines Lebens
tränkt.
Durch feuriges Glas auf grüne Wogen schauend
sehe ich den roten Schatten.
Toby, ich will dir einen Laib blauer Luft geben, aus Weizen, der am Himmel
wächst, und die verschwenderischen Meere nach paradiesischen Schwärmen der
Liebe abfischen, und wenn du stirbst
singt Daphne aus dem toten Zimmer.
So will ich sagen, du hast in einer Halb-Welt gelebt, einem mikroskopisch
kleinen Ort aus erfrorenen Orangen, wie ein vom Mehltau befallener
Sonnenuntergang, wo weder der vorwärtsjagende noch der zurücktreibende
Wind, mit der Stimme der reifen Frucht der Nacht,
dich nähren oder ganz machen konnte.
Lumpen, Knochen, Flaschen, Alteisen, ein Leben zu verkaufen
singt Daphne aus dem toten Zimmer.
>Ach Toby, was bist du, was magst du jetzt sein,
im Gefrierhaus, Bergwerk, in der Gießerei?
Ach Toby, wo lebst du, wo magst du jetzt leben?
- im Schloß oder Hütte, Gott soll mir vergeben.
Ach Toby, wie stirbst du, wie magst du wohl sterben,
- ich muß verscharrt in der Grube Warum verderben.


superundercoveragent presenting Janet Frame * - 25.06.01 at 13:13:44




Krank
aber im ganz leibhaftigen SINNE.

"und Sie gehen dann so jeden Tag ins Internet?"
"Ja, da gehe ich hin, wann immer ich ein bisschen abschalten will."
"Also, kann man dann sagen, Sie nehmen dann ab und zu schon mal auch was, und
können dann auch nicht mehr aufhören?"
"Ich nehme was kommt, und warum sollte ich aufhören, irgendetwas aufhören, was mir gefällt, wenn man mir hier gesagt hat, ich hätte mein Leben eigentlich nun schon gelebt?"
" naja, aber man muss sich doch nicht aufgeben, die Medizin heute ist ja schon so weit, was die alles machen können, was man so liest."
"live fast, die slow."
"Ich kann nicht richtig Englisch, kann ich mal in Ihre Zeitung schauen?"

Ich liess sie schauen, ich wankte zum terminal, ich tippte fiebrig die Tasten.
Warum aufhören, warum nicht?
Wie der Immunologe sagte, für das Universum ist es völlig unbedeutend wann der Mensch ausstirbt oder ob er das tut, auch ob da einer schneller oder langsamer stirbt oder nicht. Man muss Distanz wahren zum Leben.
Recht hat er.
Ich verliere mich gern im Mikrokosmos.

if summer makes you feel higher, go and get it!


ALINIA alpencity,rechts der Isar * - 25.06.01 at 12:00:26




Es war als hätte sie etws vergessen. ein teil von ihr fehlte und sie konnte sich nicht mehr genau daran erinnern was es war. Ein Gefühl der Unvollständigkeit machte sich in ihr breit. Was war das nur was sie vergessen hatte? SIch um 14Uhr mit Katrin zum Cafe zu treffen? nein, das wußte sie ja noch.
Langsam ging sie durch die Straßen der Stadt in Richtung Bahnhof, in dessen Nähe sie eine Kunstausstellung besuchen wollte. Gedankenversunken stand sie vor einem blau-grünen Bild Rothkos als ihr auf einmal einfiel was es war, daß sie vergessen hatte. Und ein Lächeln erfüllte ihr Gesicht.


Ina *Heidelberg* * - 25.06.01 at 11:06:01




@ Jochen:

Klugscheißer. Natürlich defragmentiert.


DeadlyMedicine Bielefeld * - 25.06.01 at 10:51:54




@Deadly:

Festplatte fragmentiert?
Ehrlich?
Also: Dauernd Programme installiert, dann wieder deinstalliert, und wieder von vorne?

Komisch.


Jochen Düsseldorf * - 25.06.01 at 10:20:29




Wieso? War doch sogar ein Dreifachkinn!


DeadlyMedicine kinnt sich aus * - 25.06.01 at 06:39:11




[1]

Liebste.
Ich möchte keine Geheimnisse mehr haben. Vor dir nicht und vor niemandem mehr. Ich will dich nicht mehr sehen, so lange nicht, bis wir so viel voneinander wissen, dass es unerträglich wird, der Ehrlichkeit zu viel. Ich will, dass du zu mir bist wie zum Kind die Mutter, ich will, dass du hochhebst mich gegen die Sonne mit beiden Händen. Ich will, dass du zu mir bist wie zum Liebenden Rouge am Spiegelrand, dass du reizst mich und verwirfst wie einen Gedanken. Mich mit dem Ärmel wegwischst, einem weissen.
Ich will, dass du mir bist für das, was kommt ein offenes Fenster zu den Strassenbahnen hinaus; für das, was kommt kein Suchen des Ausdrucks, kein Verlass. Das Feld der Schatten soll unbegrenzt sein, so auch die Geschichten, das Kommen, das Gehen, frag mich: was willst du? was willst du? was willst du?
Geburtstag, ein Kind.
Die Fensterputzer stützen die Leiter gegen den Morgen,
Tausende.
Jeder move will überlegt
alle steps nachdrücklich
sein.
Dazwischen wir: Neugier steht
still, eine Bahnhofsuhr.
Aus Relevanzen bauen uns Regenschutz.

Dann sagst du
so war das schon immer. Es regnet nicht, sagst du.


Tizian - 25.06.01 at 01:55:50




DeadlyMedicine kann nicht nur nicht schreiben, er ist auch ein fürchterlicher Zeichner.
Vergisst doch glatt das Doppelkinn.


a masqued lover - 25.06.01 at 01:51:35




ŸŸŸŸŸ
Aus: "Quitten für ..."


dito - 25.06.01 at 01:00:19




conspiracy

"Kennst Du jemanden, der schon mal eine Kolumne von Walther Boehlich gelesen hat?"
"Nä, der Leser, der schon mal eine Kolumne von Walther Boehlich gelesen hat, muss erst noch geboren werden!"

(M. G.)


The Freaks of the Industry - 25.06.01 at 00:27:47




Deadly, bitte etwas genauer: WAS für Kuchen? Evtl. das Rezept nachreichen, danke! (und Grüße an die Oma - steckt sie Dir blaue Scheinchen hinter's Ohr? Opa hat das Zeitliche gesegnet? Meine vier Beiden sind längst in den ewigen JagdgründenoderwiehießesbeiKarlMaydenichkaumgelesen?)
Dusche entkalkt: mit EssigEssenz? Meine Socken verschwinden immer hinterm Bett...
Das Gemüse gegossen (herrlich warm war's heute!), 'n paar Erdbeeren und Kirschen verdrückt, den Spiegel internet gelesen - nach dem gestrigen Streßtag. SIE fahren zum Reitturnier, W. sieht es sich nochmal auf Video an. Sonnenbrand. Abendspaziergang: um halb Elf ist es noch hell! Die Sichel Mond, nur ist kein Stern zu sehen. Kreuz des Südens in Seefahrer's Sicht. Wo sind die Malediven? aha

DAS sind sie nun wirklich SELBST?! aha


GüTeE - 24.06.01 at 23:29:26






ich danke dem spiegel - 24.06.01 at 22:36:11




betty, wir ermitteln schon eine ganze weile. ein hauptverdaechtiger beliefert seit wochen die deutschen doenerbuden mit importware aus finnland. ein gewisser kaurismaeki soll der mittelsmann sein, sein komplize arto paasilinna hat schon gestanden.


superundercoveragent - 24.06.01 at 21:15:40




iLOVEyou - geziert
»Die sich ziert, ist ihrer selbst ungewiß. Sie zögert, weil sie sich ihrer Wünsche und Absichten nicht sicher ist, sagt deshalb mehr Nein als Ja, ohne dieses Nein definitiv zu machen.«
Rainer Paris - zitiert in »Geschlechter • Das Nein vor dem Nein«, Der Spiegel, Hamburg, 06.07.1998 / H. 28, S. 112



monik sos ffm * - 24.06.01 at 20:06:56




ich weiss nicht, wie das bei anderen so ist, aber meine umlaute haben die finnen verbraucht.


bettyford berlin * - 24.06.01 at 19:57:47




Sonntag.

- Ficus Benjamini umgetopft und Blätter abgewischt
- die Dusche entkalkt
- einzelne Socken zu Pärchen verkuppelt
- A-Team geguckt
- bei Oma Kuchen gegessen
- Festplatte fragmentiert
- Fussnägel geschnitten

Ob noch mehr Highlights folgen?


DeadlyMedicine Bielefeld * - 24.06.01 at 19:27:11




Ich sehe dich, wie du am fünfzehnten Loch eines vergessenen Golfplatzes Rettiche pflanzt und Kartoffeln säst. Du jagst Elche durch die feuchten Wälder in den Schluchten rund um das Rockefeller Center. Wir bemalen die Wolkenkratzer mit riesigen Totenmasken und Koboldgottheiten, und jeden Abend zieht sich das, was von der Menschheit übriggeblieben ist, in leere Zoos zurück und sperrt sich in Käfige, zum Schutz gegen Bären, Raubkatzen und Wölfe, die nachts vor den Käfigstäben auf und ab laufen und uns beobachten. Ich sehe dich hinter Elchen herpirschen, vorbei an Kaufhausschaufenstern, an stinkenden Regalen voll wunderschöner, vor sich hin faulender Kleider an Haken; du trägst Lederkleidung, die für den Rest deines Lebens hält, und du kletterst an den armdicken Kudzuranken hoch, die den Sears Tower überwuchern. Du kletterst durch das tropfende Blätterdach des Waldes, und die Luft ist so klar, daß du die winzigen Gestalten erkennst, die Mais dreschen und Streifen von Wildbret auf der leeren rechten Spur eines verlassenen Superhighways zum Trocknen auslegen, eines Highways, der sich acht Spuren breit eintausend Meilen weit in der Augusthitze ausstreckt.

- ey, loop #88 wird echt geil!
- woa. Schickste mir die gestrichene Ausgabe?
- chlor, aber nur, wenn du noch einen ausgibst.
- oki. Auf Horst Jankowski und das RIAS-Tanzorchester.


off. - [acc.: Palahniuk] * - 24.06.01 at 18:07:07




erst mit der neuen Software kann ich meine Freude ausdruecken.
Innerhalb des Systems kommt es nicht nur zur Erschoepfung, sondern
ebenso zur jubilatorischen Verzueckung. Daran kann gemessen werden,
wie schnell sich alles an die gemeine Version anpasst. Jubelnd schaue
auch ich in den Grund und fahre mir mit der flachen Hand ueber den
Bauch. Auf der Mauer, die vor meinem Gesicht steht, hockt noch eine
Moewe, doch sie sieht mich nicht. Auch daran merke ich meine
Verzweifelung. Hundert Schritte weiter warten schon die mit den
Unterhosen angetanen Untergebenen auf die Befehle aus der Nacht.
Typisch, ihre sagenden Muender sind wieder weit geoeffnet. Kommt
jemand vorbei?


Edwin Venedig * - 24.06.01 at 17:47:04




immerhin, es hat nichts mit der Nacht zu tun, sondern eher mit der
falschen Tastatur, die immerhin mir kurz vor den Augen liegt. Im ganzen
Nebel liegt nur ein Blatt und das ist durch einen Bildschirm verdeckt. es
muss unterhalb der grauen Schwelle weitergehen und es kann nicht auf
den Ranzen Ruecksicht genommen werden.


edwin venedig * - 24.06.01 at 17:39:25




absolut. Ich kann mich durch und durch mit der Nacht anfreunden.


wert Vendeig * - 24.06.01 at 17:36:02




dreamtime 4

mit hocherhobenen armen kam ich aus der hoehle gestolpert. alle laeufe auf mich gerichtet und hinter den verchromten scheiben der, der mich verriet. die salzseen in der ferne und die weisse stadt am horizont. tuecher flatterten im wind als ich einen fuß vor den anderen setzte. das zentrum nahte unaufhoerlich und ich wußte, sobald ich einen schritt darein machte wuerde sich der strick um meinen hals legen und du stuendest wieder da. mittendrin und mit ausgebreiteten armen.

das leise seufzen der hermeline hielt mich wach. mein kopf lag im schoß der amme und sie flocht zoepfe in mein haar. rote tuecher hingen reglos vor dem mond und den straßenlaternen vor dem fenster.

die ausfluege muessen ein ende haben, sagtest du. immer wenn du zurueckkehrst, fließt blut aus deinem mund, dein bett laechelt mich an, schuerzt die laken und spreizt die beine. ich nahm das brautkleid und ging aus dem haus. das wird dir nichts nuetzen, schriest du. aber da war mein kleid schon schwarz und ich steckte mir nelken ins haar.
das war die zeit als ich noch knirschend zucker aß. als deine hemden rot waren und meine schuhe gelb. deine zaehne golden und meine haut blau. als jeden tag ein spielmannszug durch unsere straße zog. als die brote auf den tischen weiss waren und gruen dein name auf meiner zunge.

zigaina, zigaina, das war die mutter die mich rief. alle deckel auf die koerbe und das haus in flammen. ich wurde als rotes kind geboren. mein name war rose und rose und rose. so rief mich die mutter.


superundercoveragent - 24.06.01 at 15:52:20




Dreamtime 3: While you were out

 Eitel schimmern Mahagoni und Palisander um die Wette, es ist schon hell, Arpeggien lasieren die Kadenz. Cis-moll, und das könnte lange so weitergehen in Dsus4, Asus4, so tragen die Akkorde ein rotes Boot über grüne Wellen.

 Irgendwann wolltest du keine Kröten mehr küssen, dein Gang war nicht stolz dabei, aber frei. Scherzen konntest du mit ihnen, und die Kröten lachten anders und drehten sich auf den Rücken, wenn man ihnen den Bauch streichelte. Für dich aber gab es nur Kröten, sonst nur welche, zu denen du aufreichen musst.

 Es quält dich, wenn du dein Gesicht betrachtest, weil du an später denkst. Bald wie deine Mutter, bald wie die Tante, und schon überlegst du, ob du die Krötenkategorie nicht ablegen sollst, und das quält dich erst recht. Es ist nicht meine Schuld. Mag sein, du endest mit jemandem im Arm, der das beweist. Das Rennen nicht verlieren. Eins, das vielleicht nie begonnen hat.

 Sentimento sostenuto in Cis-moll. Französische Suiten, spätes Quartett und der Wolga-Kosake im Hamburger Museum. Wird der Abstand größer, spielt das Instrument die Angebote um so müheloser zu, und morgen früh werde ich mich daran erinnern.

 Coda: Kommst du aus dem Bad und sagst, bislang hatte dich das Instrument gestört. Kommst die Stufen empor und - ganz neu: unbefangen weiterspielen - und sagst, so hättest du es noch nie gehört. Das könnte mir etwas bedeuten, doch du bedeutest mir mehr. Doch weil es kein uns geben wird, schließt die Kadenz auch wieder ab.


Azubi Agent - Wind up working in a gas station - 24.06.01 at 11:29:18




"Danke für die Rosen!"
"Hier bei Dir gefällts mir besser als in dem kleinen Hotel."
"Ich genieß zuweilen das Unbehauste."
"Was denkst Du, wie es mit uns weitergeht, Poacher?"
"Die Träume von gemeinsamem Leben türmen sich unter meinem Bett, Lieutenant."


Poacher_ suburb * - 24.06.01 at 00:46:45




Sonett 87

Nee, Schluss jetzt, aus! Das wird mir echt zu teuer.
Kennst du die Kosten überhaupt? Den Preis
für all den Plunder - plus noch Mehrwertsteuer?
Das ist höchst uncool. Echt, dein Preis ist heiß!
Du hast das limit kräftig überschritten.
Mein Konto hält da einfach nicht mehr mit.
Dein Arsch ist teuer, teuer deine Titten -
mein Dispo weg. Die Bank sperrt den Kredit.
Ach, meine Schuld! Der boom hat mich geblendet,
der neue Markt in Euphorie versetzt.
Für dich hab ich den Zaster flott verschwendet.
Nun ist er futsch. Nichts hält dich mehr. Das ätzt.
    Aus und vorbei. Der Traum ist ausgeträumt,
    das Leben leer, die Konten abgeräumt.


l.barnes eppendorf * - 23.06.01 at 23:46:08




Tekkno-cooking

WESTBAM: Nein, Bibo, nein. Oma kochte nur straighte Sachen mit straighten Zutaten und straighten Geräten. Du bist cyber mit deinem Mega-Koch-Gig hier vor ein paar hunderttausend Zuschauern.
Biolek: Haben Sie etwa was gegen Großveranstaltungen?!
WESTBAM: Nein, nein, natürlich nicht. Aber das hat dann nichts mehr mit Underground zu tun, mit echter Kitchen-credibility. Oma war Underground, Oma war real, Oma war unsere Homebase und unser Resident Cook. Feuer an, Pötte drauf, Fette rein, so richtig Öl, Butter, Schmalz und so. Nix Silverstone und Induktionsfuck. Dann: Zwiebeln rein, Oma heulte ein bißchen, schnuffel, schnuffel. Von wegen Abzugshaube. Die Kinder schreien, toben, fallen aufs Maul. Die hatten noch alle diese Kinder früher. Das verbinde ich mit meiner Oma. Kochen in Reinkultur, oberastral. Real-time-cooking, nix aus der Konserve. Und ich weiß, daß zum Beispiel Großvater da damals sehr stark drauf abgefahren ist, auf diese klassische Art des Kochens. Und auf Oma natürlich. Leider hat sie von meinem Großvater dafür nie den Credit bekommen. Den möchte ich ihr heute geben. Ich habe allerdings ihr Rezept etwas abgewandelt. Cybermäßig halt. Es wird ein Remix.
Biolek: Spannend. Und jetzt schneiden Sie Möhren?
WESTBAM: Ja. Möhren.
Biolek: Genau. Möhren.
WESTBAM: Genau. Zum Beispiel Möhren. Hier diese Möhren zum Beispiel: Du mußt diese Möhren schneiden. Cutten. Der Schnitt ist das Wichtige. Den Cut richtig setzen. Nach drei, vier Möhren kommst du in eine echte Cut-Wut. Hat dich die Cut-Wut erst mal gepackt, dann gute Nacht, Möhre! Schau sie dir doch einmal an: diese Möhre ist unfertig! Sie muß weiterprozessiert werden. Die Möhre ist minimal, aber sobald du sie in einen anderen Aggregatzustand überführst, gibst du ihr eine völlig neue Dimension.

mehr/alles unter: www.the-real-world.de (hihi,hoho,ha'a'a'a)




GüTeE pusht the Maus * - 23.06.01 at 23:45:45




iLOVEyou - gemein
»Eine Frau gibt der andern ein Rezept - aber nicht ganz richtig. (Frauen untereinander)«
Kurt Tucholsky - Sudelbuch, Rowohlt Verlag, S. 88 (Nr. 775), Reinbek bei Hamburg, 1993



monik sos ffm * - 23.06.01 at 22:32:52




Haircrimes II


Tollhouse Clock - 23.06.01 at 21:33:38




Haircrimes


Eva - 23.06.01 at 20:52:20




chef, ich weiss, man könnte leicht den eindruck gewinnen, ich wäre zu blöd, eine e-mail zu verschicken. und ich sage ihnen was, das stimmt. wenn die dämliche tippse aber auch schon wieder zuviel eierlikör gepichelt hat. immer muss man alles selber machen. wegen der kleinen patzer aber keine sorge, wird schon.


agent - 23.06.01 at 20:18:44




Sehr geehrter,

um Ihnen die Möglichkeit zu bieten
liefern wir
kostenlos

Die Auswahl ihrer Anschrift erfolgte nach dem

Zufallsprinzip

Wenn sie sich im Anschluß an die Probelieferung für ein Abonnement entscheiden können wir
auch frühmorgens

Mit freundl.


Freaks Of the Industry - 23.06.01 at 19:58:19




Juli 2001

Leberknödelsuppe mit
Schnittlauch, Brot oder Brötchen
(Leber aus Deutschland)

Deftiger Linseneintopf mit
Rauchwurst, Brot oder Brötchen
(Schweinefleisch aus Deutschland)

Hühnerfrikassee mit
Champignons, Butterreis
(Geflügelfleisch aus Deutschland)

Ochsenbrust in Merretich-
sauce, Petersilienkartoffeln,
Rote Bete, Gewürzgurke
(Rindfleisch aus Deutschland)

Chinesische Geflügelpfanne,
Gemüse, Baguettebrot
(Geflügelfleisch aus Deutschland)

Orangenfilets in
Camparigelee mit Vanilesauce

Dazu empfehlen wir Ihnen unseren ausgesuchten Wein
Weisswein 1997er Ruppertsberger Reiterpferd
Riesling, Spätlese
Weingut Adlerbäcker
(trocken, brillant)
Alc. 11,5% vol., 0,375 l Flasche


Sasa - 23.06.01 at 19:57:14




"Du sagst ja gar nichts?"
"Ich fülle mich mit Worten, und Du läßt mich überfließen."
"Und ich werde schon von Deinen Blicken schwanger, Poacher."
"Ist Liebe die Freude und die Angst, einem Menschen Raum zu geben?"
"Frag Dich eher, was Di Lorenzo dazu sagen wird."
"Er wird zufrieden sein, dass ihm der Fall Gössl und Reder jetzt bleibt, Lieutenant."


Poacher_ Hotel Esplanade * - 23.06.01 at 18:12:57




Ein kurzhaariger Student der Rechtswissenschaften hält in seinem MX5 (British racing green) neben mir. Handy am Ohr, Charts aus dem CD-Wechsler.
"Wohin?"
"Bonn."
Wieder Börsendaten durch sein Mobiltelefon analysierend räumt er den aufgeklappten Laptop vom Beifahrersitz.
Das heißt wohl, daß ich einsteigen soll.
Ich steige ein. Daimler ist seit nunmehr 2 1/2 Jahren unterbewertet, an die 15.000 mit EM.TV verloren. AHA.
Schnell, sehr schnell geht es die A3 hinauf.
"Endlich Wochenende", sagt er.
"Yupp", sage ich.
"Und die Sonne scheint", erkennt er mit dem Finger gen Himmel deutend.
"Völlig richtig", entgegne ich.
Schweigen...
You're my mate erklingt aus den Boxen, die sich interessanterweise in den Kopfstützen des Fahrzeuges befinden.
Ich erschaudere, und frage mich, wann er endlich anhält um große Mengen Koks zu konsumieren, und sich locker zu machen.
Julia ruft an.
Du ist jetzt gerade nicht so gut, er werde sich später noch einmal melden.
"Frauen", lächelt er entschuldigend.
"Yupp."
"Warum trampst Du?", beharrt er auf einem Dialog.
"Zug: teuer."
"Aha", meint er. "Du wohnst in Bonn?"
Nope.
"Ich muß mal gerade tanken."
"OK."
"Aussteigen?"
"Aussteigen."


justusjonas Bad Honnef * - 23.06.01 at 17:11:21




mann, gestern abend: ein kleiner moment der unaufmerksamkeit, und schon fällt die liebe bombengleich vom himmel. schlecht observiert. und jetzt auch noch fehler zugeben. ich krieg die krise. die werden uns einen obersuperovercoveragenten schicken, wenn wir so weitermachen. nimm jetzt endlich die kippe aus dem mund, setz dich grade hin, gib gas und dann an die arbeit.


superundercoveragent - 23.06.01 at 17:05:44




mann, war das kompliziert, mein adressbuch will nicht mehr aufgehen. für irgendwelche doppelungen oder andere technische probleme entschuldige ich mich also an dieser stelle.


agent - 23.06.01 at 14:22:59




Hoppla. Le rouge + sauce


flying soucer - 23.06.01 at 14:00:21




Le Rouge a une place d'honneur avec les viandes rouges, les viandes en souce, le gibier et, à la fin du repas, avec les fromages.
Alte Reben.

Camembert de Normandie, au lait cru, moulé a la louche.
Laiterie du Moulin de Carel, Saint Pierre sur Dives, Calvados.
Eine Viertelstunde offen stehen lassen. Olivenbrot getoastet.

Essen mit Pathos, dabei alberne Hosen, kurzes Top und Kerzen. Sitzt Tisch, sitze auf der Spüle. Kalter weißer Sancerre, die letzte 99er, denn die Händler haben den Rest selbst ausgetrunken. Kurz um die Ecke für Camel. Den Rest bis morgens mit kurzer Unterbrechung.

Film: Days of being wild, Wong Kar-Wai.


Get fresh for the weekend - 23.06.01 at 13:43:45




Hans trinkt. Als die Kinder noch sehr klein waren hat er Ines sitzen lassen, bis heute hat er noch nicht einen Pfennig Unterhalt gezahlt. Ines hat sie gross gekriegt, noch dazu auf wunderbare Art. Ich mag dieses Haus, in dem man in Erkern sitzen kann, um das Sonnenlicht zu betrachten, das den Fussboden erhellt, denn es ist ein Teil der Inszenierung. Wir rutschen auf dem weissen Sofa herum, überall stehen Fotos von ihm, von dem der seinen Kopf verlieren wollte, und Ines sagt, gut dass ihr da seid. Eigentlich müsste es heissen, gut, dass Du da bist, denn sie ist die Einzige, die sich gerade hält. Die Mutter. Ein Dirigent soll das Haus gebaut haben, es gibt einen Flügel, ich glaube nicht, dass hier irgendwer Klavier spielt, auf dem Flügel stehen Blumen, liegen virtuos verstreut Skizzen, Notizen, alles voller Pathos, aber das darf so sein hier. Du musst Dir professionell helfen lassen, haben wir gesagt, und manchmal habe ich gedacht, es ist dein gutes Recht, nicht mehr zu wollen. Ich habe gesehen, was ich sehen wollte, und ich halte das verstehen nicht mehr aus, wer soll mir dabei schon helfen können. Aber jetzt haben wir haben den Scheiss, er hat sich verpisst und wir sind noch da, versuchen es mit, es hatte bestimmt seinen Sinn, schön, dass wir ihn getroffen haben und er wird immer bei uns bleiben. Und ich träume nachts, dass wir beklommen herumsitzen, so wie jetzt, und er kommt herein und sagt, war doch nur ein Spass, macht nicht solche Gesichter und ich stehe auf und schlage ihm ins Gesicht.


Filo - 23.06.01 at 12:58:47




War ganz interessant, als Professor Montenbruck damals in den Strafrechtsvorlesungen von der "Opferforschung" erzählte. Das sei aber ein anderes Kapitel, sagte der Mann, der gern während des Vortrags langsam auf und ab ging. Wir waren alle ganz lieb.


chaqu' un cherche son chat - 23.06.01 at 12:43:16




@hirschkuh: grazie tanto :-)) betelnut beauty leckt hirschhornsalz & milchstraßenpulver ( und bourbon)


betelnut beauty_ milano * - 23.06.01 at 12:35:47





jetzt ist es da
wie ein kind
klein
orange
und wundervoll

fredrik ist vater * - 23.06.01 at 11:56:40




O betelnut-beauty,
ich VIEL LIEBE dossier!


hirschkuh milchstraße * - 23.06.01 at 11:06:32




...
in der ferne fackelt himmellicht
schwach nur noch
ein glimmen.
hastenich-
gesehen
versinkt es plumps! in schwarze see.
gestehn
kannstenicht
uns soll man nichts.


zit: Almut-Barbara Renger, "tödliches geständnis einer pumps tragenden" - 23.06.01 at 10:52:29




build to spill


tm * " * - 23.06.01 at 07:55:51




eine melodie im kopf x ein buch zuende gelesen x eine vage verabredung x die zeit x ist es schon so spät, wer hat an der uhr gedreht? x dub dub dub x stay the moment x die klischees x die wut x angst, klar x "ich bin eine persönlichkeit", sagte sie, "und das wiederzuerlangen war wichtig" x get dressed to survive x alles offen x jung und frei, hahahahaha x paul sieht auf dem poster so doof aus, so werde ich jetz auch schauen, schön dumm und arrogant x ihr könnt mir nichts, ich bin zu cool


old nobody , downtown (east end) tp * - 23.06.01 at 02:11:14




Siechel.



pawl kookoo * - 23.06.01 at 02:04:56




Poacher macht Spass


Lotos - 22.06.01 at 23:35:03




"Mein aufrichtiges Beileid zum Tod Ihres Mannes!"
"Kommen Sie, Poacher, Sie wissen wohl auch, dass es eine Erlösung für Ihn war..."
"Werden Sie wieder heiraten?"
"Ums Himmels Willen nein. Kinder kann ich wohl keine mehr kriegen, und wenn ich mal einsam würde...."
"Sie können auf mich zählen, Lieutenant."


Poacher_ ergeben * - 22.06.01 at 23:12:42




Dossier St.Georg

Zwei Tunesier groß mit olivgrüner Haut kugelförmigen Bäuchen und Köpfen und Nasen und jenem abwesenden und doch wachen Blick//Eine lebhafte mollige Frau ganz in schwarz//nur die Haut weiß und die Ohrringe silbern und die zausigen Haare im Pferdeschwanz rotbraun//Eine abgelebte Frau mit Löwenmähne in rotem Mantel//Eine Blondine mit kurzen Fingern und Stupsnase//Ein langer gelockter Mann in Fliegerjacke aber Kellnerhose ihr gegenüber//Ein junger Mann mit Turnschuhen Schirm und Brille//Ein Biertrinker mit braunem Aktenkoffer in der rechten Hand//Eine kurzhaarige rostrote heterosexuelle Frau in Lederhosen// die an Liza Minelli erinnert//Ein durchschnittliches Paar in blauen Anoraks // lachen und unterhalten sich//Zwei Jungens in schwarzen Baseballmützen und -jacken und roten Trainingshosenj//Eine schlanke langhaarige junge Frau //die zwischen Leggins und dunkelbraunen Stiefe zwei Ringe nackter WADE sehen läßt//EinLiebespaar//YUPPIES//Ein Reisender in hellem Trench mit orthopädischer Halskrause//Michael Bogdanov im Taxi auf dem Weg zum Flughafen//Frau-Tausend-Zöpfchen-und-ein-Glas-Tee//Ein unrasierter Bienenzüchter//Ein junger Mann mit kurzem Kraushaar markant hüpfendem Adamsapfel und rosa Handflächen mit denen er sich sorgfältig übers Gesicht streicht//Ein gutgekleideter Mann mit akkurat geschnittenem Vollbart und Hornbrille mit konkavenGläsern//also ein Italiener ausTurin oder Bologna//Ein Glatzkopf über rotem Rucksack getragen//Zwei oder drei Tagediebe//Frau Kaasmann der anläßlich eines Autounfalls Jesus personifiziert und nicht kosmologisch erschienen ist auf dem Weg ins Hebräisch-Seminar//Ein Mannschaftswagen voller gerüsteter Bullen//Drei schlecht frisierte in gebeugter Haltung gehende Männer in Jeansjacken und mit Plastiktüten in den Händen//Zwei Straßenarbeiter in Latzhosen und blauweißen Mützen mit Pick-Up und Kompressor auf dem Nazis raus! gesprüht steht//Mehrere Schulklassen in bunt pink ocker lila blaßgrün//Lehrerinnen/Wie Rosen blüht Frau Muckelmann//Ein Mädchen in schwarzem Tschador und schwarzem Mantel redet//Ein Typ mit Schädeldach-Frisur Ohrring kaugummiweißem Hemd mit rostroten Tupfen rostroten Hosen gepflegt brutal//3 Ossis//Eine nackte Frau mit Muttermal am Knöchel//Ein alter Herr in Hut und Mantel//Blendende Sonne über dem Bellmann-Haus//Jonny? Yes,Sir!//Eine als Mönche verkleidete Pfadfindergruppe unterwegs zur Burg Ludwigsstein//Ein graubärtiger Getränkelieferant//Schatten die ihre Träger überholen auf der Glasfront//Michail Sergeijewitsch Gorbatschow hält flimmernd seine Abschiedsrede //Eine japanische Mutter mit zwei Kindern//Ein schwarzhaariger Typ mit einem Buch von Stanislav Lem in der Hand //Eine sehr alte Dame mit ausdrucksstarken Augen schlohweißem Haar und einigen amüsierten Falten um die Mundwinkel//Sie erzählt: da war ein Gehilfe, der aß die Klüten in der Buttermilchsuppe nicht. Als dann der Kriegkam, mußte Jonny weg. Ich sag: kannst du mich von dem jungen Mann befreien? Opa meint: nö, sei froh, daß du Hilfe hast! Der Junge sagt: die guten Leute werden eingezogen, der Nusch bleibt hier. Damit meinte er sich. Er war ein Hochdeutscher. Nachdem der Praktikant nun auch noch weg war, war ich allein mit Willy Jpsch, dem Lehrling. Ein Dröhnbüdel. Ich sag: wenn der auch noch an die Front kommt, verlieren wir den Krieg. Und genauso ist es gekommen!//Ein kleiner feiner schnurrbär- tiger Herr gedankenverlorenen Blicks//Ein Paar grün und schwarz//Verena Weiß im Pantherfell// Eine Sekretärin mit helmartiger Frisur und rotem Schal und Zigarette im Mund// FRANKIE AND JONNY IN THE CLAIR DE LUNE//Ein Mann um die 30 in Jeansjacke verblichener roter Trainerhose Turnschuhen//Der Kellner mit der Speisekarte/2 Mädchen eingehängt//Ein Hornochse//Muhammet Midilli pfeift kommst du heute?//Ufuk mit der Mundharmonika//Horst der Konditor die Pranke an die Hüfte gelegt der Gattin listige Worte ins Ohr flüsternd//Eine mollige Frau in roten Woll-Leggins blauem Pulli Hornbrille und Bubikopf//Ein Laster fährt um die Ecke//auf der Plane steht: Ferdinand Gregorovius Internationale Spedition//Ein oder zwei Großserben//Gabriella Melone//leicht gebeugt//Ah que me semble longue la journée quand je ne vois pas Dulcinée!//Ein Junge mit wattierte grüner Weste auf dem Rücken ein Medaillon mit der Inschrift Naf Naf à travers l'univers//Ein grauer gebrochener Mensch mit einer Flasche Eau de Vie//Eine Frau mit Wespentaille den Schal bis unter den Gürtel//Ein Mädchen mit Radlerhosen über braun-schwarz gestreiften Leggins//Ein Hut-einStock- ein Re-gen-schirm//und vorwärts rückwärts seitwärts Schluß//oder//Stock am Bein Klavier vorm Bauch wie lang ist die Chaussee?/links ne Pappel rechts ne Pappel in der Mitt' ein Pferdeappel//oder//Un kilometre à pied ça use ça use un kilometre à pied ça use les souliers//Missionar Jack gelbvon Malaria// Amanda das Riesenweib//WIEM? YASSER?//Jutta Öztürk die völlig unerwartet am 13.1.92 von uns gegangen ist// Eine alte fremde Frau in abgeschabtem Persianer und türkisem Wolltuch//Sie bindet sich gerade ein blaues Troddeltuch um den Kopf//Ein Drachenreiter und eine einarmigeSphinxreiterin auf den Zinnen des Schauspielhauses//Zwei autonome Nikoläuse in Alltagskleidung//Ein Eiliger und ein Scheinheiliger//Ein Beamter der Ausländerpolizei mit einem Aktenordner voller detaillierter Pläne für einen Staudamm unterm Arm//Aber der ORINOCO fließt! ! //Wie die Menschen gehen! das Kinn vorgestreckt//verwerfen die Unterschenkel //wippen in den Schultern //vergraben die Fäuste in den Taschen //mit Haaren wie Feuerflammen//nur zum Teil von der Mütze erstickt//nonchalant mit wippenden Brüsten//mit einer Tüte Chips balancieren//mit steifen Armen rudern//auf den Innenballen tänzeln//oder mit Blei im Rücken//Die Sicherheit des Aktenkoffersj/Die Hände auf den RÜCKEN IN DER TASCHE VON JUJU gelegt//Flanieren!//Hand in Hand//Dazwischen Zukunft//Im Schnellschritt gestikulieren und die weißen Zähne zeigen//Vorsorglich die Feuerwerkstüte IN DER HAND VON JUJU halten//Rauch ausstoßen;/Den Borsalino keck in die Stirn ziehen// Spackend rückwärts gehen// tänzeln verharren zusammenklucken//Aber die TASCHE VON JUJUsollte doch die Schulter eher hinunter als hochziehen?//In Reihen von dannen// Einen Bauch tragen wie ein Vermächtnis//Hinken VON JUJU Fuß bis Stirn// Schau wie schön sind meine Beine!//Je höher du steigst//Desto mehr Arsch zeigst du//Asymmetrisch wie Astrid über den Platz//uralt grad wie ein JUJUman//Gehen wie in tiefem Sand//Von den Hüften an aufwärts mit verstärktem Stampfen wie ein Kolben//Working for the Yankee-Dollar//Sein Kreuz tragen//Heute mal nicht putzen!//Am Taxistand lungern wie Viehirten//die reglose weiße Herde bewachen// Ausschau halten//Wenn die Knie sich zuzwinkern fliegen die Absätze an längst entschwundene Pferdeleiber//Der Stock ist ganz in Bedacht getränkt//Eine Nase wie ein Schneepflug// oder wie ein Gewürzprüfer//Wie ein Eisbrecher//Die Hände flattern wie Schmetterlinge ums Gesicht//Cora in neuen Kleidern und wie eine verblühte Rose//Ein Anhänger der Bimbam-Theorie//Eine Frau mit Sternenhimmelbeinen//Ein Mädchen mit polygonaler Wollmütze voller Silberglitter auf den Gräten// Ein junges untersetztes Paar fröhlich tanzend//Ein schöner Mann mit langem ebenholzfarbenem Haar//Ein Oger fast am Rande des Wahnsinns://Ich rieche rieche Menschenfleisch!//Fünf ältere Männer mit großen Ohren und großen Fingerringen//Ein Reisender mit grauen Lederkoffern//Eine Schwergeprüfte//Sie sagt: J'en ai plein le dos!//Didon dina dit'on/Du dos d'un dodu dindon//Ein junger Mann mit Stetson//Ein Skinhead hält Ausschau nach Frustkillern//Ein blonder UV-gebräunter Jüngling in weißen Hosen und dunklem Jackett//Zwei Theatergänger mit Schirmen//Ein Mädchen so dünn daß es unter der Dusche hin und herrennen muß um überhaupt naßzuwerden//Bette Davis she knows you!//Eine iranische Mutter ihr Kopftuch leuchtet in der Dämmerung//Ihr kleiner Junge schaut getrost in die Welt//Ein Witwer//Eine Obdachlose und ihr Hund//Mein Mann hat mich geschlagen und gequält// Ich mußte aus der Wohnung das war der Absturz!// Finito// Oh// Jugendliche//Gewohnheitsmäßig größer als ihre Eltern//Eine langgelockte Rothaarige in Troyer schwarzer Hose schwarzen Stiefeln brauner Jacke Stirnband// und gleich darauf eine weitere die Annie Lennox nacheifert und der Mann wie ein Vater//Ein Pressefotograf//Ein romantisches Paar//Bonnie and Clyde?//Puh!//Ein Lindenblatt vom Winde verweht//Ein Witwer//Eine gütige lederhäutige Rumänin//Zwei Alte eifernd//Ein evangelischer Intellektueller der achtlos in eine Pfütze Drachenblutz tritt//Wenn die Großen sich streiten müssen ja wir kleinen den Puckel hinhalten//Ein Mann der hoffnungsvoll einen Schlitten kaufte/Zwei portugiesische Paare paarweise Pizza essend//Nanas Cicisbeo in Frack und Zylinder//Er schlendert und will nicht wieder zu früh kommen//Will ich in mein Gärtlein gehen//will mein Blümlein gießen//Steht ein bucklicht Männlein da// fängt gleich an zu niesen!//Ein Etazist und ein Itazist heftig streitend//Amalie Vogt noch nicht erblüht// Hey, kuck mal da//wo?// da geht Annette mit ihrem neuen Freund!//Geht die Süße wirklich aus mit ihm?//Ich trau meinen Augen nicht, irgend etwas läuft da schief!//Ein Mann ganz Muskel//Das Gemächt ausdrucksvoller als das Gesicht//Ein Franzose mit hochgezogenen Augenbrauen//Ein schwarzes Kind das oh-oh-oh singt und einen mächtigen birnenförmigen Schädel hat unter der weißen Wollmütze//Ein Sekretär Sekrete absondernd//Ein Fant in orangem Jackett mit rilkeschem Schnurrbart//Eine Jungfrau//Die drei Könige//Sie suchen das neue Land SCHAMBALLA//Eine mausgesichtige strahlende Dame mit auseinanderstehenden Schneidezähnen//Ein Junge mit geschulterter Guitarre//Ein Mann an Krücken//den rechten Schuh leer schlenkernd//Mireille Delacroix den Notizblock in der Hand die Manteltaschen mit Proviant gefüllt//Selda Ayla Fatma beim Abzählen: inci minci kim birinci...//Roland Renner im Fieber//Die bolivialischen Musiker wie kleine alte Frauen////Uwe Brinkmann hat Pinsel gekauft// Cengis Cihan Nihad beim Murmelspiel//Eine Kindergärtnerin, sie reist zu einer Tagung nach Eckwälden//Henning Voscherau inkognito mit einer Kiste Sekt für die Revierwache// Warum nicht für die Busfahrer?//oder Kunsthallenaufsichten?// Boris' neue Babs in Straps//Ein Engel, der mich nicht rufen hört//Ein Mann, die Haare mit Gel straff am Kopf gehalten//ein kaum wahrnehmbares Zucken im linken Auge//Ein halbes Hähnchen in Zeitungspapier//Ein langhaariger lederjackiger lederhosiger Mensch//Lieber 'n toter Rocker sein//als ein altes Exischwein//Ein Junge mit Navajo-Ohrring und dem beflissenen Blick der Ideale//Ein Eco-Rundschädel//Eine gebürtige Hamburgerin mitsamt Filzhut und Eichelhäherfeder// Ein Strichjunge Blickkontakte taxierend//Ein Radfahrer leicht angetrunken// Ein Pathane//Ein Zivilfahnder//Zwei englische Jugendliche mit der Tochter eines reichen Texaners//Ein Graubart mit Prinz-Heinrich-Mütze////Ein junges chinesisches Ehepaar//Drei Algerier//fundamentalistisch oder nicht?//Eine getigerte Frau mit rotem Mann und grünem Schirm//Ein pralles Kind mit Riesennase, genannt "Kleine Scheibe vom Mond"//Deutschland Bleiche Mutter//Und wo ist denn die Schwester Käsetraut?//Sie sitzt in der Küche und schneidt' das Kraut//Ein Mann aus dem Untergrund, zur Dämmerung emporgestiegen//Eine Musikstudentin mit unbezwinglichem aschblonden Kraushaar//Eine Meute Hooligans blau-weiß//Eine fröhliche Frau mit Hakennase scheckiger Hornbrille dunklem strähnigen Haar runden Schultern mächtigem Busen kräftigen Hüften starken Beinen rosa Söckchen und Lachfalten//Ein roter Radler//Ein Nachkomme von Chief Spotted Tail//Wie man den Wolf auch füttert - er schaut immer zum Wald!//Wir alle sind Wölfe des Waldes Ewigkeit//Eine Unentwegte und ein Entwegter//See you later Alligator!//Bis irgendwann!//Schöntachnoch!//Mensch hier riechts nach Hasch!//Recht schönen Dank//Da nich für//Capito Signora?//Dorothea Pucknat erhobenen Hauptes endlich auf dem Weg zur Gesangsstunde//Rebbe-rebbe-rebbe-räh!//pôc pôc pôc!//Ein hagerer sensibler Mensch im Zopfmusterpulli//Autor des Buches: Wie werde ich mein eigner Chef?// Er hat gerade seinem Verlag gekündigt//Ein Deutscher wie Hans Albers//Ein Deutscher wie Friedrich Hebbel//Selda und Camer//Ein Hunkepuus//Ein Jack-in-Office//Eine flüchtige Änderungsschneiderin//Sammy Davis mit kaputter Hand und Kapuze//Haste mal ne Mark Kumpel//Ein Emigrant und ein Immigrant//Zwei freche Frauen in falschem Leoparden//Eine Sinti-Großfamilie//Ein Jäger//Er denkt an Singvögel//Eine ergebene Filippina//sie muß für ihren Mann, der vorher Gemüsehändler war, anschaffen//Zwei, die sichelförmig gebeugt gegen den Wind gehen//Eine frierende Hure//Ein spießiger Herr mit Knatterton-Mütze//Ein Mann mit Fischaugen//Ein Schülerliebespaar das Kaugummi kaut//Martina in Karottenhosen//Ein Rastafari//Zwei Kroaten// Der halbdunkle Durchgang zum Malersaal//Darin ein Pärchen im Stehen fickend//Sie hat ein Bein angewinkelt und schaut michig auf die Vitrinen mit den Schauspielerfotos//Reinecke Fuchs, nach Goethe//Ein Typ langbeinig schmalhintrig kurzrückig hochgezogene Schultern wirre Locken// Ein Mantafahrer und sie in weißem Mohairpulli//Ein Freier auf der Suche//Ein Blick in den Abfallkorb // Eine mollige Mona mit müden Augen//Ein Augenblick und ein Atemzug// Ein Herzschlag//Ein Schwein mit Flügeln//Annette Ohmschilling//Carla auf dem Weg in den Tod//Ein Hund kann seinen Herrn auf 137m Entfernung riechen//und ein Herr?//Ein Pärchen fast Kinder noch mit Rose//der Kellner hebt sie auf und riecht daran//Ein pausbäckiger Lütter in Pelzmütze und Lederjacke//Ist vier und geht wie ein Chef!//Ein Verfolgter mit fliehendem Kinn // Mähnen//Regenschirme wie Zugvögelscharen//Finnische Wollmützen//triefende Nasen//an den Schlultern durchweichte Jacken//blaue Kapuzen orangerote Tücher hinten schwankt das Neugeborene//Karierte Westen//beschlagene Brillen//Tropfen im Schnurrbart//feuchte muffige Socken//Knoblauchgeruch//Klamme Mäntel//Schweißflecken im T-Shirt//schmutzige Unterwäsche//Brandstellen im Schal//Schwermut im Herz//Pläne im Eimer//abgetretene Schuhe//vorgefallene Bandscheiben//Mut, nur Mut!//El-Chidr, der ewig junge//Pierre Raphael Philippowitch//wir haben eine Nachricht für sie!//Ein feingliedriger Europäer (Hasentypus)// Domenica street working//Bianca Castafiore - oh, wie schön, sie zu sehn, so schön!//Ein Böhme mit lustigem Pepitahut//Ein Inder wie aus dem Bilderbuch//Ein rumänisches Paar - er mit Goldzahn// Ein Wolgadeutscher//Ein Scheineinheimischer//Schlafe mein Kind//Wenn der Tschetschene kommt//Ein Bus Bundesgrenzschützer//Kim ("Scheißbullen")//Ein Lohgerbergesell// Russell Means und Uwe M.Schneede - reif für die Museumsinsel//Ulrich Tukur mit Quetschkommode//Kundrie - sie überbringt ihre Hiobsbotschaften mit einem Schanzenviertelfahrrad//Mediterrane Schnurrbärte Schnauzer Moustaches Menjoubärtchen //Die verhaltene Erotik von Soulmusik//"Bei Ruth geruht, bei Angela angelangt"//Eine hochschwangere Niederländerin//Ich küsse iher Hand, Madame//Ein Schwarzer mit Gazelle zagt im Rezrawsch nie//Wo läßt Gott Haare wachsen?//Auf den Händen nicht//Hände hängen in schlotternden Hosen//Hände heben sich zum Zeichen des Friedens//Hände sprechen Taubstummensprache//Hände schütteln sich//eine wäscht die andere!//Finger in die Nase ins Ohr ins Haar an die Lippen//Daumen im Mund//Zeigefinger besserwisserisch//Finger tragen Ringe Nägel Lack//Fingernägel kratzen Haut blutig//Hände halten Bierdosen Vermouthflaschen Frankfurter Würstchen Zeitungen Periodica Gläser mit Faber gefüllt//schwingen hin und her zucken kratzen am Hinterkopf//fragen liegen an Hüften//schultern Taschen//streicheln schlagen//halten kleinere Hände fest//beschmutzen Tisch und Wände//sind amputiert//halten Berliner und Zuckerwaffeln//ziehen mit kurzem unauffälligen Ruck den BH zurecht und den Slip//drehen Zigaretten ziehen Expander schwingen den Besen und das Nudelholz//drücken Knöpfe Schalter Entertasten//tasten tasten tasten//spielen Liebe//dämpfen den Fall/beschatten die Augen//puhlen am Schorf//zeigen deuten fragen zögern bestätigen zweifeln drohen bitten beschwören schwören falsch und richtig//binden und arrangieren das Kopftuch//schreiben mit Stift Pinsel Feder//halten etwas in ihrem Inneren verborgen//Ringlein Ringlein, du mußt wandern//liebkosen Haut und Haar// finden die Töne//greifen zu und an//bilden die Faust//wischen die Nase//falten sich//halten den Schal vor den Mund//greifen zum Werkzeug//und zur Brieftasche zum Schlüssel zum Zahnstocher zum Taschentuch //binden Schnürsenkel//schleichen in fremde Taschen und unter fremde Kleider//bezahlen riskieren spekulieren kassieren//öffnen Knöpfe und Reißverschlüsse und Schnallen//streifen Kleider ab//PFHUUUUIIIT//wischen Hintern ab//zielen beim Pinkeln//halten Taschenspiegel Puderquasten Lippenstifte Kämme Haarbürsten Krawatten Akten Stöcke Schirme Krücken Karren//klatschen schnipsen schnalzen//werfen Schnipsel Schalen Flaschen Steine Granaten//öffnen Pistolenhalfter//Finger liegen am Abzug//Hände FLEHEN beten zucken estarren


betelnut -beauty - 22.06.01 at 23:01:12




@Corvus - Lotto in Weimar: Sechser mit Zusatzzahl !


monik sos ffm * - 22.06.01 at 22:42:18




and love sucks


... - 22.06.01 at 21:57:05




love is real real is love love is feeling feeling love love is wanting to be loved love is touch touch is love love is reaching reaching love love is asking to be loved love is you you and me love is knowing we can be love is free free is love love is living living love love is needing to be loved



Shoot * had to be * - 22.06.01 at 20:49:48




roger


superundercoveragent - 22.06.01 at 20:44:29




okay, keine blondinen. nix für ungut, chef.


unteragent - 22.06.01 at 20:41:23




hey, obergroßschnauze, jetzt krieg dich wieder ein. kann schließlich auch nix dafür, daß ich mit im boot sitze. abgemacht. aber keine blondinen.


superundercoveragent - 22.06.01 at 20:32:47




stimmt, mein sturmfeuerzeug. und du wirst dir dein feuer wohl aus steinen klopfen müssen. wir sehn uns. wie abgemacht.


agent - 22.06.01 at 20:25:46




ok junge, wir rauchen erst eine und sehen dann weiter. aber du hast was vergessen


superundercoveragent - 22.06.01 at 20:19:25




und du superangeberdingsdagrosskotz, wir werden ja sehen, wer hier den längeren atem hat, ich war schon auf der piste, da hat dir deine mutter noch den arsch abgewischt. und maschineschreiben kann ich nicht, das macht fräulein e.


agent - 22.06.01 at 20:16:53




Aspirin Wäscheklammern Taschenlampe Pflaster Palm kleines Nähset Wechselgeld frische Unterwäsche Teesieb Spielkarten Wimperntusche Baldriantropfen Angelschnur und -haken Schwimmflügel Semtex Tampons Diktiergerät Schrotflinte Mangelware Kontaktlinsenpflegemittel Kugelschreiber Autan Biwakzelt Dosenöffner Ec-Karte Süssstoff Langenscheidts Grundwortschatz Antiserum Spaten Dolmetscher Würfel Badelatschen Adapter Salzstreuer Nervennahrung Vorhängeschloss Micropur Reisewecker Reservekanister Essigsäre Ohropax aufblasbares Kissen Lustige Taschenbücher Mullbinde Sauerstoffgerät Kondome Sonnenbrille Malariaprophylaxe Luftpumpe Pinzette und ne nette Blondine.


agent - 22.06.01 at 20:13:33




Conspiracy

Wir sind wohl zu acht. Acht Frauen, acht Männer. Eigentlich nicht. Vielleicht doch. Aber wohl doch nicht. Würde sagen vier zu vier. Vier gegen vier. Vier Berliner mit dem Rest der Welt. Oder so.


Azubi Agent (Hefte raus, Klassenarbeit)
- 22.06.01 at 20:04:11




der kerl ist aufmüpfig. meint, er könnte mir mit seiner unabhängigkeitsmasche imponieren. aber jetzt weht ein anderer wind. ab sofort gibts würstchen mit pappsauce und die spesen stimmen auch wieder. und hey, kannst deinen kram gleich in den wagen packen, die nacht wird lang. observation und morgen früh tippst du den bericht für die abteilung. schöne scheiße. ausgerechnet den hängen sie mir ans bein.


superundercoveragent - 22.06.01 at 20:02:51




am schrittbesessenen sonntag butter-leise an deine tür fis-moll eintackern als hungriger kopfschmerz verkleidet aspirin mit vitamin ce & spiegelei - birnentee kerzenblaufleck am teppich neben der kommode: in mantelkünstlermanier erklären dir in sinngehetzten gesten pflastersteine/schaufenster in rohe hand die deine säen lust später umzingeln dich mit bäckereiungeduld schieben und entzücken dich und füttern zeilenweise füttern mit sandigem husten verbrauchter metaphern und verdauter weißdunochs

in unsere junge esgehtgut lachstarre vorsichtig knöcheljoghurt entschälen auf-kommende schnabelleere durch daumenröcheln geradestreicheln spalten ein auge dem linken handgelenk zu dort die sonnen zählen wie sie gären über drei satte dreizehnjährige susannes eine davon mit blutigem knie und fenstersimsstaub im haar der dünne mädchenschweiß ihre trägen mittagsschreie und -sprünge von fassade zur

fassade

ausgediente plastiksoldaten eckenvergessen: schuß und schrei sie steigen aus den gesterntrümmern grün und schwarz und ernst bemalt spucken bürgersteige und fensterläden an

wie sie eine hündin drei mal in den bauch treffen und einmal in den kleinen kopf

hassplötzlich geblähtes gefieder von kindheitsamseln immerfort nun im keuchatem federgebrochen kreisend zwischen rostgeweihten angeln und zu blutwasser entstellten schneebällen zerschmolzen zu maschendraht von pferden und sonne gemieden

wie sie eine hündin drei mal in den bauch treffen und einmal in den kleinen kopf

die schaukeln hängen fernsehbericht-überladen kinderleer tonlos an ketten und minarett und kirchturm sich ihrer selbst ernacktet zu nachrichtensendungen der kopfbilder geworden mit kopfschüssen und stille der zaunfreien hühner rauch und ruß minister und esel vollbepackt vor der gläsernen

fassade

dein flüchtender kleinschreibend
ohne komma punktvergessen denn
kreisdichter sagt
es sei gut sei noch
ja auflehnend sogar
kennzeichnend für die ganze epoche in der du lebst junger mann
und ich antworte mitten in seine marlboro lights
ja ich finde es auch verwirrend und nichtssagend
ja es ist mir sogar scheißegal
so daß er aufschaut und ein auf und ab mit dem kopf einleitet wie es wohl alle von viel leben gezeichnete menschen tun wenn sie sich zeit lassen wollen und bevor sie eine nächste bemerkung laufen lehren oder bevor sie die vereinzelt beim rasieren übersehenen den mundwinkeln nahestehenden barthaare mit der zunge zu bearbeiten beginnen sie sodann feucht schmunzelnd an die wangenknochen heranziehen wie der kreisdichter es mitsamt zigarettenrauch im auge und auf der stirn tut um etwas lauter als bisherund weil wir alle voreinander ein bißchen angst haben folgendes zu sagen

"Jedenfalls, ungeachtet der Tatsache, dass jegliche Arten von Emotionen uns Menschen in meisten Fällen zu bewegen vermögen, und dabei denke ich sowohl an abstraktes wie Liebe und Haß oder Freude und Schmerz, als auch an solche, die hin bis zu einer Gefühlsreligiösität reichen oder zu Gewalt, ja sogar zum Krieg führen, müssen sie für den Dichter heute nur eine Fassade sein, die er selbst weder beschmutzen darf, noch säubern von Falschem und Gutem."


Sasa - 22.06.01 at 19:55:40




iLOVEyou - geldwert
»Wenn es keine Frauen gäbe, wäre alles Geld der Welt sinnlos.«
Aristoteles Onassis - Zitat unter »Perspektiven«, WirtschaftsWoche, Düsseldorf, 12.09.1996 / H. 38



monik sos ffm * - 22.06.01 at 19:46:48




Der hat seinen Kopf auf die Schienen gelegt. Seinen verdammten Schneewittchenkopf. Nicht so, das irgendwas hätte schiefgehen können, das man nur die Beine verliert oder so, ne, der wollte schon ganz sicher sein, dass es klappt. Den Körper vom Kopf trennen. Und als wir davon gehört haben, hat jeder für sich gedacht, ja, das macht Sinn. Ich hab nicht geweint, es war das Gefühl nach dem Weinen, das vertrocknete, erschöpfte und die Augen brannten. Gemerkt hat es keiner. Wir haben zusammen den Zug genommen, uns gefragt, ob es besser gewesen wäre, alleine zu fahren, jeder für sich. Sind im Abteil gesessen und haben geredet, als wäre nichts besonderes, als hätte nicht einer seinen Kopf loswerden wollen. Als ob er es nicht angekündigt hätte. Und wir, die Allwissenden waren in Hilflosigkeit erstarrt. Irgendwelche Idioten haben die Oberleitungen abgerissen und wir verpassen den Anschlusszug. Als wir dann ankommen ist es vorbei. Ein tragischer Unglücksfall. Wir werden Dich nie vergessen. Deine Eltern.


Filo - 22.06.01 at 19:40:13




Wenn du die Kekse bringst und ich das Bier und die Chips, werden wir beide auf dem Teppich liegen, Travis dauerhören und du wirst meine Haut frösteln lassen, ich werde dir staunend ins Gesicht atmen, wenn ich später auf dir liege, weil, du bist mein Fremder, den ich seit Jahren kenne, aber nicht wie jetzt, wenn ich deinen Tönen lausche, die du nicht unterdrücken kannst, weil du und ich...


sentimentale Krabbenwurst * - 22.06.01 at 19:21:50




ich war nur ein kleines rädchen. in einem grossen laufwerk. aber ich war mein eigenener herr, ich konnte nach hause gehen, wenn die kopfschmerzen unerträglich wurden, ohne mich vor einer stechuhr zu verbeugen, ich konnte die frauen küssen, die mir gefielen, sie mit in mein hotelzimmer nehmen und die spesenrechnungen manipulieren. im auto musste ich nicht über die musik diskutieren. und jezt ist alles anders, sie haben mir einen superundercoveragent vor die nase gesetzt. verdammt. ich weiss noch nicht, ob ich bleibe.


agent - 22.06.01 at 18:56:51




repeat mode: Thats Just What You Are by Aimee Mann
das Pianosolo hätt ich gern als Loop, bitte


the crab sentimental wie eh und je * - 22.06.01 at 18:51:16




LoglevelNULL:




Heidelberg bei Nacht: Die verträumte Altsatdt mit dem malerischen Schloss, beleuchtete Touristenschiffe auf dem Neckar. Kennt man ja.wch müht sich zusammen mit seinem Kumpel den steilen Philosophenweg rauf, um die tolle Aussicht zu genießen. Beide schon gut Bier getankt. wch bleibt irgendwann weiter oben atemlos vor einer alten, etwas heruntergekommenen Villa stehen. Musik aus dem Ghettoblaster: Laika & The Cosmonauts--> "Zero Gravity Stomp"



- Ej, macha langsam

Was issen los Mann?

- Muß pissen ...

(stellt sich vor den Eingang der Villa, kramt den Lümmel raus, legt los ...)


(Kumpel schreit plötzlich ...)
Ej, guck mal...


(Erschreckt ...)
- Ej, hass du mich erschreckt. Issen los Alter?

Guck mal was da auf dem Schild steht!

- Wo?

Na da, anner Tür!

- Seh nix, iss zu dunkel. Lies mal vor

(Nimmt die Kippe aus dem Mund, liest laut vor ...)
Philosophenweg sechzehn, Institut für Theoretische Physik

- Was fürn Institut?

Institut für Theoretische Physik


(Pisst weiter, nur noch ein paar Tropfen rauskloppen ...)
- Theoretische Physik?

Yo, genau!

- Weiß Du was machen die machen?

Ja so Relativitätstheorie und son Kram


- Relalivitätstheodorie?


Ja klaro!


- Brennt doch aber gar kein Licht drinne


Vielleicht schlafen die schon alle.


(Pause, klarer Sternenhimmel, dann )
- Moment mal, hat die Relalivititätsteori nicht mal Einstein gepostet?

Ja ja, hassu voll recht!

- Weißt Du wie die geht?


Glaub' schon.


- Unn, sach ma!


Ja also, stell Dir mal vor, Du hättest einen Zwillingsbruder, der zur Sonne fliegt. Er fliegt also ganz ganz schnell, so schnell wie, ähm, ja is nicht so wichtig jetz. Er ist lange unterwegs. Vielleicht fliegt er weiter als wie zur Sonne. Gut möglich. Unn wenn er wieder zurück iss, na dann iss er ungefähr 60 Jahre älter als du. Oder so ähnlich halt.


(Schaut total bedeppert)
- Soso!


Ja und dann gibt es auch noch die Sache mit der Sonnenfinsternis


- So wie gestern in Afrika!


Ja genau so. Also, stell dir vor, dein Zwillingsbruder wärn Lichtstrahl. Er würde sein ganzes Leben lang durchs All düsen, bis er durch sone Sonnenfinsternis schwirrt und irgendwann mal in ein schwarzes Loch fällt. Rumms. Unn da bleibt er dann drinne, für immer und ewig! Aber so genau weiß ich das jetz auch nicht mehr.


- Schwarzes Loch? Voll scheiße Mann


Absolut!


- Gibts solche schwarzen Löcher auch bei uns?


Kein Schimmer


- Schade! Hätt echt gern mal eins gesehen


Schon gut. Komm jetz. Schon spät!







wch heidelberg * - 22.06.01 at 17:54:02




CAROL WHEELER - I Adore You
*
STÜHLE RAUS! hiess es im Bochumer BERMUDA-DREIECK am 01. Mai.
Diese Woche bei uns im Café: Rein&Raus.
Überschwappende Milchkaffeeschalen. Zu volle Pilsgläser. Verpackte Kaffeekekse. Warme Säfte. Zitrone im Tonic. Spülmaschinenreste am Löffel. Voller Aschenbecher.
*
In Mannheim wird doch dieser schlimme Dialekt gesprochen.
In Stuttgart ist er noch fürchterlicher.
Und Frankfurt ist ganz furchtbar.

"Darfst net üba rod gähn - brauchst nua zu stollbärn!"
*
Denn nun: Haus.
*
Hauptsache: Trinken.
*
Martini Jigger Wodka Ananas Wodka Grapefruit Singapore Sling Fussfeger och ja, vielleicht einen lokalen Wein? ... Wodka pur Jägermeister Cuba Libre Heineken Singha Trinken die da auch Pils? Rum Orangina Wodka Kirsch Nein, von Tequila nüssen wir beide kotzen!
[Eloise zu Heidelberg]
*
Lieber Eckhart, was macht Ihr nach der Lesung?
Ich hörte, man kann in Eurer Stadt so gar nicht weggehen.


TomTom stream * - 22.06.01 at 16:32:00




wer hat mich mit agent unter eine decke gesteckt?


superundercoveragent - 22.06.01 at 14:46:25




Und jetzt THE HAPPENING von den Pixies


gähn - 22.06.01 at 14:28:13






MARiO @imloop.de * - 22.06.01 at 14:16:50




Das mit dem Verstauchen, das liegt am Schuhwerk. Immer bringt man das falsche Schuhwerk mit.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 22.06.01 at 13:58:27




in diesen persönlichen, abgrundtief schlimmen lebensphasen empfiehlt sich der regelmässige besuch in ultra-religiösen foren. nicht um denen zu glauben, sondern um zu merken, dass es irgendwie schön ist, sich selbst zu sein. ausser bei diesem "horst" hier, der irgendwas zu freundinnen und sex vor der ehe richtigstellen wollte und das auch tat. andererseits.. wieso die zeit totschlagen wenn man stattdessen theoretisch vor sich hin halluzinieren könnte?
bitte, horst:

so jungs.
jetzt ist aber mal schluss mit euren kruden ansichten. es scheint als würdet ihr hier die jahrhunderte durcheinanderhudeln. anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass ihr euch immer noch auf eine erlösung von diesem "ach-so-unerträglichen" leben freut und vorbereitet. was soll das? warum lebt ihr nicht einfach los? was hindert euch daran aufzuwachen? ich hab nix gegen euren gott und selbst besinnung und innere ruhe stellen für mich keine falschen lebensformen dar. das einzige was mich stört ist dieses "verschenken" von kraft an eine illusion. seid dankbar für euer leben. aber dankt euch selbst und nicht einem hirngespinnst welches sich über jahre gehalten hat und durch eine unwissenheit vor jahrunderten entstand. was ihr erlebt und fühlt gestaltet ihr selber, ihr seid keine marionetten, auch wenn es natürlich einfacher ist, bei jedem missgeschick und jedem wunderschönen sonnenaufgang einen plan gottes zu vermuten. der mensch ist nicht auserwählt und er wird auch nicht überleben. der mensch ist ein stinknormales lebewesen wie jedes andere auch. er hat ein paar jahrtausende zeit bekommen auf dem planet, dann wird er wohl aussterben, ja will er beinahe aussterben, jedenfalls sieht es ganz danach aus, er forciert es immerhin zügig.

wenn ihr euch nun also verliebt dann gibt es zwei möglichkeiten:

1. ihr stellt euren glauben vor alles andere. dann darf es aber auch kein grosses problem darstellen weil das problem ja nicht das gegenüber, sondern nur ihr selbst seid. (bedenkt: kein mensch darf den anderen menschen verändern wollen) ausserdem liebt ihr euren gott und er liebt euch nur wird sich bei dem einen oder anderen unter euch (so sehr ihr es auch zu unterdrücken vermögt) trotzdem hin und wieder ein fleischliches verlangen (um nun auch mal euren slang zu benutzen) einstellen, dessen derjenige sich beinahe nicht entziehen kann.

2. ihr entdeckt die schönheit und wahrheit in einer wunderbaren liebe (welche nun wirklich nicht durch eine ehe beschlossen sein muss) und gebt euch dieser hin. seid doch ehrlich. das widerstrebt eurer art von glauben doch überhaupt nicht. wichtig ist, dass ihr euch gut fühlt. wenn ihr dazu noch nackt seit und euch innig liebt, dann ist daran doch wirklich nichts falsches zu entdecken. es gibt so viele verschiedene menschen und wie könnt ihr euch anmassen fähig zu sein, die richtige person zu finden. einen menschen nackt zu sehen und auch zu spüren ist das elementarste im menschlichen zusammensein überhaupt. es ist mir schon klar, dass ihr das nicht so seht und selbst der begründung, dass der mensch in seiner evolutionsgeschichte zuerst koppuliert und dann kommuniziert hat, werdet ihr mehr oder minder erfolgreich widersprechen. was engt ihr euch ein. diese welt ist ein solch schöner ort und dieser ort wurde euch, wenn ihr so wollt, von gott gegeben. ja was glaubt ihr denn erfreut euren gott am meisten? wenn ihr glücklich seit und euch ob seinem meisterwerk erfreut, oder wenn ihr euch innerlich vergewaltigt, nur um ein paar idealen hinterher zu eilen, welche euch von menschen eigetrichtert wurden und gott damit überhaupt nichts zu tun hat.

die art wie glauben heutzutage vermittelt wird ist oft zu vergleichen mit ultrakonservativen vermittlungmethoden, die heute keinen klardenkenden menschen mehr ansprechen. dabei behaupte ich nicht, dass es falsch sei grundsätzlich zu glauben. aber lasst doch auch lebensfreude zu, entdeckt, dass es zeit wird zu leben.

und um den üblen kritikern noch den wind aus den segeln zu nehmen: ich bin gläubig und glaube an das wunder des lebens. ich lass es mir halt einfach nicht von ein paar frustrierten, erfolglosen sektierern zurechtformulieren. nein, ich gehe nach draussen, mache meinen geist ganz weit auf und entdecke dann die vielfalt und die macht dieser weltenform. wer dafür verantwortlich ist, lasse ich bei meinen gedanken ausser acht, weils schlicht nicht wichtig ist. das einzige was zählt ist der nötige respekt vor sich selber und den solltet ihr euch auch wieder zu legen. dazu gehört nämlich auch ein gewisser stolz und wenn ich sehe, wie sich gewisse leute in diesem forum auf den boden werfen, als bald das wort "gott" fällt, dann läuft mir eine kalte schauer den rücken hinunter. wie wollt ihr auf diese art und weise gestalten? lebewesen die bereits gegessenes widerkäuen tragen meist hörner und leben im stall, ihr seid menschen und dadurch priviligiert auch mal über festgelegte tatsachen nach zu denken und diese für euch neu auszurichten. warum nutzt ihr diese gabe, die euch, wenn ihr so wollt, euer herrgott zugetragen hat, nicht im ansatz.

ich hoffe, ihr denkt darüber nach und seid dann aber auch ehrlich.

liebe grüsse
horst

ps. woher kommt der gedanke an einen personifizierten gott? allein die illusion, dass gott in menschform existiert ist unglaublich blasphemisch. diese form ist die alleinige ausgeburt des menschlichen denkens. des "nichthinnehmenkönnes wie es ist" der angst vor dem unwissen. so wie ihr euch euren glauben zurecht legt, gibt es kaum etwas schwächeres.

pps. lieber felix. entdecke die liebe für dich ganz alleine. kein gott dieses universums (wenn er denn doch irgendwo haust) wird dich dafür verachten oder bestrafen weil sein einziges ziel darin liegt, dich glücklich zu sehen. oder? liebe kritiker... ihr seht euren gott doch nicht als ein böses wesen...?


Stuard * could this be heaven, dude? * - 22.06.01 at 13:55:12




brrrrrrmmmmm brrrrmmmmmmmmm brrrrrrrrmmmmmmmmmmm
tüüüüüüt wrmmmwrmmmm, tüüütüüüt, iiiiiiitsch, wropwrop, wrrrrrmmmmmmmmmmmm


agent - 22.06.01 at 09:54:37




Conspiracy
Urgs. "Das" mit einem "s"


hihi - 22.06.01 at 09:51:43




Wir sind doch alle nur verstauchte Seelen, girlie


gähn - 22.06.01 at 08:29:55




Es klappte einfach nicht. Der Schalter ließ sich nicht umlegen. Einschlafen war nicht möglich. An was anderes Denken! Wieviel Tage hatten wir schon keinen Sex? Panikattacke! Wieviele Frauen würden Dich nun gerne wirklich entspannen? Schon besser. Dann die Erlösung. Die Vorstellung einer Runde auf dem Sportplatz. Eintauchen in eine andere Welt. Muß ich mir merken. An den Sportplatz denken. Auch wenn sie daneben liegt.


HalfManHalfBiscuit - 22.06.01 at 08:10:12




°
egal
alles
urlaub
laeuft
alc
viel
°


FrenkFrankfort strasse mit kaffee, binding, michael * - 22.06.01 at 05:27:03




Das Pool-Buch habe ich weggelegt (inzwischen verloren), als ich in Andrian Kreyes Text über diese Ausstellungseröffnung mit Kim Gordon und so weiter den Begriff "New Yorker Elite" las. Vorhang. Egal.


The Freaks from the Industry - 22.06.01 at 01:30:56




- Schloß Reinow, Anfang/Mitte Juli. Kirche wird im Dorf gelassen. Anwohner dürfen auf Pumps wackelnde Stadtfrauen angucken und Männer in lustig geschnittenen Hosen oder seltsamen Frisuren.

Sagt sie erst mal gar nichts. Weiter im Text.

- Oder hey: Zu viert! Super, ich weiß schon mit wem.

Sagt sie immer noch nichts - aber sie lächelt so hintergründig. Mal das Thema wechseln. Später sagt sie beim Abschied: Oder ich bringe dich hin.

Gute Nacht


The Freaks of the Industry - 22.06.01 at 00:58:52




ich las phosphor zu ende und dann dachte ich mir: dumm es dem anderen zum unterschreiben gegeben zu haben.. so kanns gehn... aber es wurde auch anders nach Seite 74...


lestrade - 22.06.01 at 00:51:06




"Stimmt es, dass Sie Lyrik schreiben?"
"Würde das etwas ändern?"
"Unsinn, Poacher, ich mag Sie wie Sie sind."
Ein Poet hat es gut, Lieutenant. Nie wird er seines Geldes, seiner Grundstücke oder seiner Muskeln wegen geliebt."


Poacher_ anywhere * - 22.06.01 at 00:29:28




Schön, bei Euch kann sich einer die Seele verstauchen, und keiner bemerkt's.


girl - 22.06.01 at 00:11:30




wie's Wetter

Leicht erkältet (die ganze Familie)
Streß
Schwüle Hitze
Pizza im Pfarrgarten
In Aussicht ein halbes Wochenende und verkürzte Urlaubstage
Habe die ersten 58 Seiten 'Phosphor' von Sven Lager ein zweites Mal gelesen...
Ernte: Mangold, Sauerampfer und Erdbeeren
Für den Urlaub noch keinen Plan


GüTeE - 22.06.01 at 00:11:27




don`t care, just don`t ... all will turn out right and the sky... imagine... just blue and the the smell of ####


you won`t - 21.06.01 at 23:23:51





Wir gehen die Bahnhofstraße entlang. Tobias’ schwarzer Ledermantel fühlt sich an wie die Flanken eines Tiers. "Du bleibst heute hier?" "Ja", sage ich, und wir biegen ab in Richtung Innenstadt. Der Platz vor der Lorenzkirche ist leergefegt, auf dem nassen Kopfsteinpflaster hallen unsere Schritte. "Was passiert, wenn jemand auf die Bühne fällt?" frage ich. "Nichts", meint er, "was soll schon passieren." Tobias zieht mich hinunter auf die Stufen vor dem Portal und öffnet seinen Mantel. Ich setze mich auf ihn und blicke hoch in die Nacht. Die gotischen Spitzen zittern in den Wolken.
"Woran denkst du", fragt er leise, aber ich weiß keine Antwort. Wir sitzen und schauen und irgendwann frieren wir und gehen zu ihm nach Hause, hinter den Hauptbahnhof, in die Glockenhofstraße.
*
"Sag was", bat er mich, aber ich spielte mit dem Anhänger meiner Kette und sagte nichts. "Warum sagst du nichts", fragte er und ich zuckte mit den Schultern. "So geht das nicht", meinte er und ich sagte "ja" und sah ihn an. Ich hörte das Ticken der Uhr und dachte an Hermine und daran, wie sie an der Zigarette zog. "Woran denkst du", bohrte er weiter, aber ich stand auf und fragte "willst du Tee" und er sagte "ich will dich" und nahm meine Hand und zog mich an sich. Wir küssten uns und ich hörte das Ticken der Uhr und dachte daran, daß man die Tassen für den Tee noch spülen mußte und daß ich das metallene Tee-Ei verlegt hatte.
Später, als wir nebeneinander in dem weißen großen Bett lagen, fragte er mich "war es schön?" und ich sagte "ja" und er küsste mich wieder. Ich stand auf und stellte mich an das Fenster. "Zieh dir was an, die Nachbarn könnten dich sehen", und als ich mich nicht bewegte, stand er auf und legte das Bettlaken um mich. "Wie eine Prinzessin", flüsterte er und verschwand im angrenzenden Badezimmer. Draußen wurde es hell. Als er zurückkam, hatte ich mich schon angezogen und stand an der Tür. Er fragte nicht, warum ich jetzt schon ginge, und ich glaube, er wußte es schon.



monsun_rave boomtown/sahara * - 21.06.01 at 21:49:46





Selbstbildnis
Kuli auf Collegeblock


DeadlyMedicine Bielefeld * - 21.06.01 at 21:48:57




In den Armen einer dicken Frau mit Brüsten groß wie Melonen wache ich auf. Ich bin nackt, und sie trägt nichts außer der Tätowierung eines Ankers auf ihrem rechten Oberarm und einer tätowierten Windrose mit allen Himmelsrichtungen auf dem linken. Sie weiß, wo es lang geht. Während sie mir über den Kopf streicht, nennt sie mich immerfort "Schäfchen". Ich weiß: hier will ich für alle Ewigkeit das Bewußtsein verlieren. Dann beginnt sie mich zu säugen. Dabei singt sie ein Lied in einer Sprache, die nicht von dieser Welt sein kann. Im Kanon raune ich die Melodie mit. Jetzt öffnet sie ihre Schenkel und führt meinen Kopf sachte zwischen ihre Beine. Dort ist Nerudas Meer, und am Horizont geht eine Sonne unter. Auf einem Floß mit einem weißen Segel treibe ich gen Heimat. "Mein Gott, es ist so lange her!" flüstere ich in den Himmel. Mein Gott es ist so lange her. Ich hatte nicht mehr daran geglaubt, bis auf wenige Augenblicke, die viel zu kurz waren, als daß es wirklich Anlaß zu irgendeiner Hoffnung gegeben hätte. Dabei wollte ich immer nur zurück und endlich friedlich sein. Ich versuchte mir manchmal ins Gedächtnis zu rufen, wie es eigentlich begann. Aber ich erinnerte mich nicht wirklich. Hatte man um meine Erlaubnis gefragt damals? Hatte man jemals jemanden um Erlaubnis gefragt? Alles, an das ich mich entsinnen konnte war, daß ich mich redlich bemühte, meine Zeit einigermaßen anständig totzuschlagen. Von Spaß kann hier aber keine Rede sein. Spaß hatte sich schon längst als Scheinarznei entpuppt. Kommt man ihr auf die Schliche, versagt sie sich, und die Suche beginnt von vorne. Um Spaß kann es unmöglich gehen. Soviel war klar - sonst nichts. Ich kam wirklich nicht umhin immer öfter das Wort ‘Scheiße’ zu denken. Erst leise und dann immer lauter, in den eigenen vier Wänden und später sogar in Gesellschaft. Ich muß hinzufügen, auch hierbei eine gewisse Form gewahrt zu haben. Weiß der Schinder warum. Eine gewisse Form, die nicht näher zu erläutern ist. Sie wissen schon, oder? Eine gewisse Form halt. Lediglich inwendig ging sie manchmal verloren. Aber die Gedanken sind frei, wer kann sie schon erraten.



Tollhouse Clock - 21.06.01 at 21:22:18




iLOVEyou - gänseklein
»Wenn sie eine Gans isset, bleibt doch noch immer eine übrig.«
Jean Paul - zitiert in »Kohlen für die Hölle - Unbekanntes aus Jean Pauls Ideensammlung«, Der Spiegel, Hamburg, 26.02.1996 / H.9



monik sos ffm * - 21.06.01 at 21:21:02




Der Affe würd' sich glücklich schätzen, könnte er ins Lotto setzen." (Goethe, Faust)

Lotto in Weimar

Kürzlich war ich in Weimar. Die Innenstadt ist vollständig neu angestrichen, ein seltsames Disneyland aus Kopfsteinpflaster und Buchhandlungen, und die auswärtige Touristen strecken ihre Arme geradeaus, wenn sie wieder etwas Goethe entdeckt haben. Die Notwendigkeit trieb mich in einen Tabakladen und der Zufall an die Lottotheke. Neben mir füllte ein alter Mann, anhand seiner dünnen Windjacke leicht als Einheimischer zu erkennnen, in meditativer Ruhe und Konzentration einen Lottoschein aus.

Der Lottospieler ist der wahre Partisan des Kapitalismus. Er sät wenig und erntet viel. Jeder Lottoschein ist ein Flugblatt zur Verhöhnung des ökonomischen Kalküls. Das macht Lotto zusätzlich sympathisch, wenn man den Lottospieler etwa mit dem Aktionär vergleicht. Der Lottospieler sitzt samstagabends auf der Couchgarnitur und hofft auf die göttliche Fügung der Zahl. Der Aktionär ist der Puffgänger des Kapitalismus, er sitzt montagmorgens im klimatisierten Büro und hofft inständig auf kursfördernde Massenentlassungen. Besonders fatal ist, daß der Aktionär den unverdienten Gewinn seinem Geschick und seiner klugen Voraussicht zurechnet, die dumme Sau. Die Ausschüttung einer Lottomillion an ein armes Schwein ist ein marktwirtschaftlicher Skandal. Aus kapitalistischer Sicht ist ein anständiges Vermögen dadurch gekennzeichnet, daß Vater das Vermögen aus der dritten Generation steuersparend nach Luxemburg schaufelt und seine blonde Tochter zum 18. Geburtstag einen neuen Z3 schenkt, in schwarz natürlich. Diese Leute riechen auch anders als ein Lottospieler. Drei, vier Generationen mit viel Geld, dann ist das teure Eau de Toilette unlöschbar in die Haut eingezogen. Sie haben aus den zwei Millionen ihrer Eltern drei gemacht, und damit ist klar: Reichtum ist keine Fügung, sondern Geschick. Der Lottospieler weiß, daß er keine Chance hat. Deshalb spielt er auch nicht. Mit 1,50 DM pro Reihe kauft er ein kleines Stückchen Hoffnung. Er weiß, daß es zu Optimismus keinen Anlaß gibt. Genauso könnte er seinen Schrebergarten zur Volksrepublik erklären.

Ich sah zu dem alten Mann herüber und entdeckte erstaunt, wie er seinen Schein ausfüllte. Er markierte auf den Feldern die Zahlen so, daß sie Buchstaben bildeten, H-E-D-W-I hatte er schon fertig angekreuzt und mühte sich noch an einem großen G. Er war mindestens siebzig, hatte seine Brille neben sich auf das Pult gelegt und schrieb eine Liebeserklärung auf den Lottoschein. Glück, dachte ich mir, Glück hat er in jedem Fall.


Corvus Berlin * - 21.06.01 at 19:02:49




Es variiert nicht sehr. Sie grüsst Herrn Lang, den Concièrge, mal mit Lächeln,
mal ohne, manchmal nur ein Nicken. Herr Lang sagt immer guten Morgen. Sie
überquert die Strasse, um im kleinen Laden gegenüber eine Flasche Wasser zu
kaufen. Manchmal hat sie ihr Geld vergessen, oder es reicht nicht und dann
bleckt sie einer der Brüder an und sagt, Sie zahlen morgen Lady, geht klar. Und
dann zahlt sie morgen. Immer die selbe Bahn, in die sie vorne einsteigt, um den
Fussweg beim Umsteigen abzukürzen. Heute nicht. Sie steht nicht auf. Es war
ungefähr halb zwei als das Telefon klingelte, sie war gerade nach hause
gekommen. Ausser Atem, müde von Treppen und zuviel Gerede. Wenn nachts das
Telefon klingelt, befürchtet sie, es sei etwas passiert. Sie frage ihn, ob er
betrunken ist und er erzählt vom Urlaub mit dem neuen jungen Mädchen. Was willst
Du, habe keine Lust zu Plaudern. Ob Du mich heiraten willst. Fragt er sie. Ihr
Du spinnst kommt zu langsam. Sie probiert es noch mit interessant wäre
höchstens, wer zuerst wen umbringt. Zu spät. Der einzige, dem sie jemals getraut
hat, nicht sehr, aber immerhin. Der ihr dann die Eingeweide herausgerissen hat,
ganz langsam, und sie hat dabei still gehalten, ein paar Jahre lang. Bis sie tot
war. An diesem Verrückten misst sie noch immer. Und dachte es sei überstanden.
Sie liegt im Bett, blutet und bewegt sich nicht


Filo - 21.06.01 at 17:35:19




"Wie hat Ihnen Yokohama gefallen, Poacher?"
"Eigentlich ganz gut. Sieht ähnlich aus wie bei uns in Hibbing. Nur mehr Häuser"
"Und wie sind Sie mit Inspektor Seiko zurechtgekommen?"
"Das war zuerst ungewohnt, Lieutenant. Er meditiert."


Poacher_ Hibbing * - 21.06.01 at 15:37:51




geschwurbel ist gut. greift direkt in mein leben ein. habe heute auf energy-save eine öde sitzung lang über das karierte kurzärmelige button down hemd MEINES chefs meditiert.


susee, muß dringend ausschlafen * - 21.06.01 at 15:00:13






Exploding Coke Cans, 1995 - 21.06.01 at 14:53:54




Today the world seems brighter
although the sun doesn`t shine
and the moon
has disapeared behind the stars


Ina *Heidelberg* * - 21.06.01 at 12:44:43




Alles Gute nachträglich zum Fest:
Asiatisches Goethejahr

Slayer hören und den Faust lesen,
Werthers Echte, Wein aus den Vogesen,
Suleika reiten wie einen Besen:
Der Beitrag zum Goethejahr von den Chinesen.


Robert Bonn * - 21.06.01 at 11:05:54




@star-linguist:
da hab ich wohl nicht so gut aufgepasst - aber ich verwende mein halbwissen gerne für und gegen mich - die wahre andere hälfte ist mir eigentlich egal. Subjektiv, nicht objektiv, Nomen ohne Namen, degeneriert statt deriviert, gebeugt statt flektiert, verfugt statt mit Fuge, kindisch statt diminuitiv, defätismus statt pejorisierung... dennoch, danke für den hinweis...


Leonce - 21.06.01 at 10:56:41




Nadja:
Alex war so aufmerksam. Nie habe ich mir Gedanken machen brauchen deswegen. Er dachte immer an mich, hatte mir etwas mitgebracht, zeigte mir, dass er auf mich achtet, dass er an mich denkt. Das ist schon schön.

Juliane:
Find ich gar nicht. Auch zu anderen nicht. Letztens meinte ich: "In drei Tagen werde ich etwas am Haus machen und wir wollen sehen, ob du erkennst, was es war." Sagt er: "Na dann mal los!", und zwei Tage später findet er den Magnolienbusch im Garten. Dann sagt er: "Ich wette, das warst du."

Nadja:
Kapier ich nicht.

Juliane:
Na, die Botanik konnte ja auch jemand anderes pflanzen. Wohnen ja noch mehr hier. Aber er hatte unsere Verabredung komplett vergessen. Macht er ständig.

*   *   *
betty ford: kniefall. heute gibts nelly, den südstaatenrapper aus st. louis. country grammar - und das gleich mal zwo. jackie brown meint: "passt ja nen bisschen zum c.a.n.s. flavour".


off. - 21.06.01 at 08:55:38




@DeadlyMedicine Bielefeld * - 20.06.01 at 20:41:21

Kann Deine Bekannte schon verstehen. Von 15 gewonnenen Millionen würde ich mindestens 10 Millionen der Uni Heidelberg spenden.
Einzige Bedingung: Sie müssen einen Lehrstuhl für Pornographie einrichten.


justusjonas heidelberg * - 21.06.01 at 03:21:21




mir fehlen drei gute antworten


sfu - 21.06.01 at 03:02:02




zu guter letzt

es ist wirklich sommer
die grillen, insekten, ungeziefer streifen ueber meinen bildschirm
schoen und ekelig

wie das leben


ff ffm * - 21.06.01 at 02:44:02




SOMMERSONNE
mit MEICA, HERTA und MAXE grillen und braten im PARK
MADONNA ausm GHETTOblaster
durch den ort streifen, den stadtteil - den gruenen
an den hauswaenden siff oder/und RAPschrift
drogen
eSeMeS zeitgleich bekommen und verschicken -
vor begeisterung gleich direkt anrufen
LEBEN
urbanes.
FRANKFURT doch wieder lieben ... BERLIN no.2


FrenkFrankfort nochma * - 21.06.01 at 02:41:49




gegenueber vom MMK (museum moderne kunst)
schoener tuersteher
bar, location, ... im mitteleuropaeischen, slawischen schick (um etwa BRATISLAVA)
RADEBERGER PILS
SUPERPOP- und SERGEJ AUTO-musik

die frau vom theater fliegt montag nach INDONESIEN
und zeigt mir stolz den heute beim inder gekauften EHEring
kein gold, aber dick
gekauft, der maenner wegen
der indonesischen ...
cool


FrenkFrankfort SENATORLOUNGE * - 21.06.01 at 01:29:12




kritzeln, zeichnen

Will nicht schreiben, nein. Kritzeln möchte ich, und malen, obwohl ich's nicht kann. Schon die ersten kindlichen Versuche wurden belächelt und damit im Keim erstickt. Trotzdem versuchte ich es später, sogar mit der linken Hand. Schrieb mit Links eine krakeliger Kinderschrift.
Zeichnen, ja das wär's! Schauen, hinsehen und sich konzentrieren. Aber ich habe keine Geduld, nein. Musizieren kann ich stundenlang, da vergess' ich die Zeit; auch beim Schreiben ist es so.
Musik höre ich kaum noch, seltsam. Dabei habe ich alles hier rumliegen, alles, was das Herz begehrt! Wenig Beeindruckendes, alles schon gehört, nichts, was mich wirklich überrascht (das kann nicht wahr sein, das gibt's doch gar nicht: es gibt immer ein Fremdes, zu viel davon ist auch nicht gut).
Lesen und Musik hören zerstreut, 'macht dumm' könnte man sagen.
Ich lese nicht sehr viel, eigentlich nur abends im Bett (vom 'Internet-Lesen' einmal abgesehen). Tagsüber zu lesen kommt mir vor wie Zeitverschwendung (und es gäbe so viel Interessantes zu studieren!) Ich besitze keinen bequemen Stuhl oder Sessel und keine Couch.
Fernsehen? So gut wie gar nicht mehr (ich besitze keinen Fernseher) Tageszeitung? Die Regionalzeitzung hatten wir noch nie, die der Nachbarin liegt morgens vor der Tür: kurz reinschauen. (Montag kaufte ich mir den Spiegel: ein seltener Fall! Eine Zeit lang nahm ich mir Computer-Zeitschriften mit, aber es wiederholt sich alles, es langweilt nur noch.)
siE abonniert eine Wochenzeitung: sie zu lesen, schaffe ich nie; die nicht gelesenen Teile weg zu werfen, bringe ich aber auch nicht über's Herz (stapelte sie sortiert im Keller...).
Von der Arbeit zu Hause schalte ich als erstes den Fernseher auf Phoenix, um zu sehen, was läuft. Die Nachrichten sehe ich fast jeden Tag, doch sehr unkonzentriert, besonders den Wetterbericht;)
Harald Schmidt interessiert mich auch nicht mehr (ganz zu Anfang konnte ich mich nicht für die Sendung begeistern). Stefan Raab ist ja als Mensch und Musiker vielleicht ganz sympathisch, aber die schalen Witze hau'n mich 'echt nich' vom Hocker. Spaßgesellschaft. Ingolf Lück, ach nee, und Anke Engelke sollte singen: das kann sie!
Stirbt das Fernsehen aus? Da wird es in Zukunft Synthesen geben (müssen) Internet ist neu für viele, aber nicht mehr für alle.
Sich aufraffen, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen, sich konzentrieren, meditieren, mit der Natur sein wie ein Indianer, keine Genußmittel, leben wie ein Mönch im Mittelalter, beten, schreiben, singen, nachdenken.
Wer in der Welt bist Du? Wieviel Welt brauchst Du? Einkaufen, arbeiten, kein freier Mensch sein, kein Schriftsteller, kein Künstler. Ungeliebt und verachtet, geduldet, unpopulär, von Einigen gemocht, von Wenigen geliebt.
Wieviel Geld brauchst Du? 'Gut ist, wer ein Gut hat', schrieb Aristoteles. Wir hatten kein Gut, nein. ICH habe kein Gut, kein Haus und kein Auto. Ich bin arm, VIEL Geld brauche ich nicht: damit kann ich umgehen, kein Problem.
Schlecht angezogen? Anzug maßgeschneidert? Wir hungern nicht, nein. Die Politiker reden zu viel, lesen (Akten, keine Bücher) und reden nur, stehen im Mittelpunkt (um sie herum die JournalistInnen), sind verantwortlich dem Volk, der Öffentlichkeit. Ihnen werden Fragen gestellt, sie haben den Überblick und die Macht, sie vertreten das Volk und werden (ab-)gewählt. Beliebt und unbeliebt, gut aussehend und häßlich, gebildet und schwachsinnig, in Macht verliebt, angesehen, kämpferisch, reden sie und reden. Mikrophon, Verstärker. Im Parlament ist die Redezeit begrenzt, alles ist gesetzlich geregelt. Pressekonferenz, Talkshow.




GüTeE - 21.06.01 at 01:16:49




über die tage hinweg zog sich der schmerz wie eine rauchfahne bei nahezu stehendem wind, opak, fahnenförmig und von fast gleichförmiger dichte und breitete sich unerbittlich in meinem gesamten leib aus. durch bewegungen, durch veränderungen der körperhaltung sowie in verzweifelter anstrengung, lebhafte und packende gedankengänge anzuspinnen versuchte ich mich von ihnen abzulenken; das ist eine allen fühlenden wesen gemeinsame strategie, eine instinktive reaktion, aber sie nahm kaum einen faden von dem roten terror, der mich unablässig angriff. zum arzt zu gehen wagte ich nicht, denn sicherlich suchten sie nach mir. ich hielt die nächsbesten wäschestücke gegen den leib gepresst, um sie nach stunden blutverkrustet fallenzulassen. mein atem fühlte sich wie ein bunsenbrenner in mir an, mein schädel war ein karussell, bei dem mitten im ritt ein holzpferd oder eine bodenplanke zerbrochen war, und das aus diesem grund unaufhörlich knatterte und ächzte; doch der junge fahrende helfer, der den betrieb sicherzustellen hatte, war wohl auf ein eis zum nachbarstand gegangen, hatte sich dort mit einer schönen armenierin verschwätzt und über ihrer beider lächeln und sehnsucht vergass er sein amt. und so ratterte die bunt bemalte reitschule weiter rundum. die ersten passagiere in den rotgepolsterten kutschen begannen vor angst zu rufen und zu weinen, aber seltsamerweise reagierte keiner der umstehenden, noch machte jemand miene, hilfe zu holen. wo waren die eltern dieser kinder? ich hörte, wie der lärm des splitternden pferdebeines leiser wurde, und gleichzeitig schwoll die musik der pfeifen aus dem leierkasten stetig an, drang weit, weit in die umgebung hinaus, über das angrenzende brachfeld bis in die nahegelegenen stadtviertel und von dort bis ins zentrum, wo die senatoren, die bei der ersten sitzung saßen, verwundert die köpfe hoben. die jahrmarktsmusik verlor die gewohnte struktur, wurde schlierig und ungleichmäßig, als ob plötzlich jemand sich entschlossen hätte, sie rückwärts zu spielen, und während ich verzweifelt überlegte, welches lied das sei, so verzweifelt, als ob mein leben davon abhinge, erhob sich das ganze karussell, sich immer schneller drehend, in den wasserblauen himmel.


hattie carroll - 21.06.01 at 01:08:16




iLOVEyou - feministisch
»Um eine Feministin zu sein, muß man glauben, daß die Männer alle Macht haben.«
John Burdett - Die letzten Tage von Hongkong, Malik / R. Piper GmbH & Co. KG, S. 120, München, 1996



monik sos - @funk genervt: monik.sos@web.de * - 20.06.01 at 23:47:26




Das sei typisch deutsch, sagt Hannah, Leute, die am Strand nackt Federball spielen. Ausser uns ist keiner da, sie hat die Super8 dabei, und zuhause in Neuseeland wollen alle sehen was das ist, typisch deutsch. Sie spricht schon ganz gut inzwischen.


Filo - 20.06.01 at 23:30:19




"Ja hallo? Ich bin grad beim Sopherl.
Am Sonntag ist Konzert? Wo?
Ja. Wunderbar, wunderbar.
Ja ich denke schon. Wo bist Du jetzt?
Ah so. Oben bei dir.
Ja, das passt, September.
Nein da eher nicht, s’ist noch zu heiß, ja.
Ist im September was wichtiges?
Zweite bis dritte Woche, ja, einverstanden.
Wann ham wir voriges Jahr?
Und wenn wir zum Haisaki gehen? Der war sehr gut. An der kleinen Neugasse, ja.
Das Lokal ist Scheiße aber das war sehr gut.
Naa. Das war mit der Martina. der Martina vom Günter.
Nein, nein, es ist besser. Wie in Japan. Es ist hervorragend.
Er war besoffen und dann bin ich gleich mit ihr weg ins Wirtshaus.
Also kommst? In einer halben Stunde? Bist schneller? Ist gut."

"Hallo Lieutenant?"
"Ja?"
"Ich habe eben mit dem Kamikaze einen Termin gemacht."
"Nehmen Sie ihm bloß das Akkordeon ab, Poacher."


Poacher_ rechte Wienzeile * - 20.06.01 at 21:38:13




off war einst sicher kurzzeitig besitzer eines cocktailgebueschs. er wusste seinen reichtum nicht gewinnbringend zu nutzen und nun muss er so weiterleben, ohne gebuesch. aber seine grosse weisheit bleibt erhalten, denn er badet lieber als zu duschen. glaube ich zumindest. badende sind bessere menschen als duschende, daher auch beliebter in der kunst, ausser vielleicht bei jeff coons. sie gewinnen auch das bibelduell, 34 badende gegen null duschende. wer duscht, ist nach fuenf minuten fertig, wirft seinen bademantel aus pandafell ueber und guckt "buffy". der badende liest etwas, entspannt sich, steigt dann aus der wanne und geht wale retten.


bettyford berlin * - 20.06.01 at 21:28:37




@ susee:

Dankeschön! Freut mich, daß Dich mein Geschwurbel amüsiert.


DeadlyMedicine - 20.06.01 at 21:02:11




Lotto King Deadly

Eine Kollegin und der zweistellige Millionenbetrag im Jackpot haben mich heute dazu bewogen, erstmalig einen Lottoschein auszufüllen. Das heißt: im besten Fall ca. 15 Millionen pro Person.
Es war, glaube ich, ein Fehler, eine Mini-Tippgemeinschaft zu bilden, denn erstens – warum teilen? Zweitens, und das war eigentlich noch viel schlimmer, meinte meine Kollegin dann wohl, dass es mir ein Vergnügen sein müsse, von ihr zu erfahren, was sie denn alles machen würde, wenn sie 15 Millionen hätte...
Zunächst bescheiden, reihte sie Mädchen-Luxusartikel aneinander: Mazda MX 5, Kookai-Kleidchen, Spülmaschine, i-Mac, Golf Cabrio.
Danach faselte sie ca. eine halbe Stunde davon, den Großteil des Geldes zu spenden; ich erfuhr, dass sie Mitglied im "Rettet den deutschen Otter-Verein" ist (kein Witz(!), soll seinen Sitz in Wolfenbüttel haben), dass es "doch einfach zuviel Armut auf der Welt gebe" und dass "man sich ja schämen müsse, nein, dass es ja sogar obszön sei, soviel Geld zu besitzen, das einem ja im Grunde gar nicht gehöre".
Es folgte dann unvermittelt eine Luxusartikel-Aufzähl-Phase, die klischeehafte Geschmacklosigkeiten wie "roter Ferrari", "Nerzmantel" und "Appartement in Monaco", aber auch brauchbares wie "Penthouse am Central Park" oder "Segelyacht" beinhaltete.
Irgendwann – ich hatte bereits in den geistigen Energy-Save-Modus umgeschaltet – fragte sie mich unvermittelt, was ich denn mit meinem Gewinn machen würde.
"Jürgen Drews und Zlatko für einen Schwulenporno engagieren", wollte ich sagen, "Eine 10 Millionen-Kopfgeld-Fatwa über Katja Riemann und die RTL II-Chefredaktion verhängen", dachte ich.
"Die Hälfte würde ich gemeinnützigen Zwecken zukommen lassen, eine Million in Immobilien investieren und den Rest an Freunde und Verwandte verschenken", hörte ich mich sagen, sah in ihr Gesicht und wusste sofort: Jawoll, Deadly, Du hast Sie. Sie hält Dich für einen Gutmensch, Du kannst die Spielquittung mit nach Hause nehmen.

Jetzt sitze ich hier, der Schein liegt direkt neben mir, ich werde jetzt zu lotto.de surfen, und wenn ich den Jackpot cracke, dann verschwinde ich noch heute nacht, nach Südamerika vielleicht. Und wenn es mich überkommt, dann schicke ich ihr ein Kookai-Kleidchen...man ist ja schließlich Gutmensch.



DeadlyMedicine Bielefeld * - 20.06.01 at 20:41:21




Falls es einen Sinn haben soll, daß wir veröffentlichen, müssen wir davon berichten, welche ungeheuerliche Angst angesichts des Todes zu besiegen ist, der jeden von uns erwartet. Wir müssen davon sprechen, daß wir allein sind. Das Beste, was wir einander geben können, ist Freundschaft, die über Begehren hinausgeht. Wer je die Hand eines Sterbenden, der bleiben wollte, gehalten hat, weiß, wovon ich rede.


girl - 20.06.01 at 20:37:14




Ola, olas se van..

heute schreibe ich euch einen Traum.
der kam am Tag, als ich im kranken Bette lag.
Mein Haus hatte keine Wand
statt Fenster brachen sich die Wellen
von hünenhaften Rodelbergen
bis an die Säulen des Tempels
unter dessen Dach sich mein Bett befand.

Ich nahm meinen Körper
und wand ein Seil
die Säule brach
als ich in die Sonne fiel

Sie müssen wieder schlafen, sagte der Visitenarzt
und bedeckte meinen mittigen Grabeshügel.



have a good midsummer....
and a drink on me, too.


ALINIA alpencity,rechts der Isar * - 20.06.01 at 17:56:53




INBOX III:

The sun is high. What time is it? Irrelevant. Something in the periphery catches my attention. Is it me? No, it’s them…. pink mohawks, hockey shoulder pads, black, steel, leather and piercings, post-apocalyptic. They want one thing: fuel. Juice. Refined petroleum. The gold of a bygone industrial age. One thing hasn’t changed. They will do anything for it. They disgust me yet I am drawn to their frenzy. The wind picks up and blows cool on the blood stain on my arm. I’m not sure where it came from. It surprises me every now and then. For the moment, it makes me forget the spectacle around me. The sun is high in the air. I am
one.


justusjonas heidelberg * - 20.06.01 at 17:04:56




MONIK!!!???
would like to talk to you outside the loop.
---> daily_encore@usa.net


funk * genervt - 20.06.01 at 16:32:31




ein publikum, sehr durchwachsen, sehr komische leute,
kranke gestalten - leute die man hasst oder über die man augezeichnet lachen kann.

gestern WAELDCHESTAGlesung von ANDREAS MAIER in der frankfurter ROMANFABRIK.

das mir aehnlichere publikum der THE BUCH-lesungen um lager, naters, kracht, (barre) ist zwar besser aussehend, juenger, aber so langweilig und unglaublich austauschbar.

einfach mal woanders sein ...


FrenkFrankfort F-DA * - 20.06.01 at 15:18:58




Zeitgemässer geht es nicht:
aus der autoanonymisierten Dunkelheitsecke heraus den Schnabel weit aufreissen.

Prost!


TomTom - 20.06.01 at 15:03:33






ten points for München, Bayern.


monsun_rave boomtown/sahara * - 20.06.01 at 14:24:26




Sie sind erkannt,
beckmesser, sie sind
durchbohrt von meinem
ri-ra-röntgenblick-
dichten blickklick.
Sie tragen titel.

*

maRio, ich danke Dir
für die rettung meiner
cessna sport. ich habe
tee für dich gekocht und
in dein frisch gesaugtes
herzzimmer gestellt ...

*

und dies noch, leser ihr:
rasmus hat sich aus des
corvus dachstuhl material
zum hierdurchdenwolfdrehn
mitgenommen. viel gelacht.
das will ich teilen. kräh!


rasmus djemila * - 20.06.01 at 14:02:21




Handshake.


setup - 20.06.01 at 13:48:31




@Leonce (19.06.01 at 21:19:47) in Vergangenheit ist -en keineswegs Fugenmorphen, und -heit kein Derivationssuffix zu gehen, schon gar nicht rechter Teil eines Zirkumfix'. Vielmehr bildet der Verbstamm -geh mit dem (nicht abtrennbaren) Präfix ver- den Verbstamm vergeh-. Das 2. Partizip hierzu ist vergangen. Daraus durch Suffigierung von -heit das Substantiv Vergangenheit (wie Versoffenheit, Verlassenheit, Verbrauchtheit, ...)


Sixtus Beckmesser - 20.06.01 at 13:47:13




FLOOD detected.
Spam Mail absorbator shields: set.
Ignore-List activation: set.
Shitlist automatation: roger.


ready for setup - 20.06.01 at 13:34:55




@deadly: danke. das hatte ich gemeint.


susee, travis im ohr, in zürich ist wieder sommer * - 20.06.01 at 13:21:13




In Australien sind jetzt (nach England) auch die ersten Vögel gesichtet worden, die Handymelodien nachträllern. Perfect World Remixed?
Ich dachte, das sollten sie wissen...


Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 20.06.01 at 11:15:43




keiner von beiden ist deadlymedicine.
*
ach, wir sind doch alle zeitgemäss.
immerhin sind wir society.
*
irgend etwas loopiges wird aus dem ruhrgebiet nach heidelberg mitgebracht.
*
für sasa, darmstadt betreffend:

10. Oktober 1999, 16.53 (Darmstadt):
DARMSTADT - ein beschissener, dabei doch durchaus zutreffender Name für diese Ortschaft - der Bahnhof schlägt alles bisher von mir Gesehene - Bekloppte halten einem die Türen auf, dreckig wie Sau, ...
Und dabei sind im Bahnhof zwei wunderbare Läden zu entdecken, inmitten all des Drecks und der Mongos: einmal ein modernes Antiquariat, wo ich mir den einzigen Roman Harold Pinters und den eigentlich ersten Teil der Tagebücher von Helmut Krausser geholt habe, für 2,90 à piéce; der andere ist ein Mix aus Tankstellenshop, Café und Abhänglounge...ich sitze auf einem 80er-Jahre-Design-
Schwarzledersofa! Komisch nur: bei uns wäre solch etwas KULT - hier sitzen eine verwirrte alte Inge-Meysel-Fotze, Junkies und ein unglaublich - geradezu monströs! - fettleibiger Mittfünfziger. Noch was Seltsames: hier wimmelt es von Amerikanern - American English im Zug, hier im Café, im Antiquariat...und alle starren mich an. Um halb sechs geht es weiter nach Aschaffenburg.
Ich genieße jeden einzelnen Zug an meiner Zigarette, besonders angesichts der Tatsache, wie verpönt das Rauchen an solch einem Platz,wie der hier es ist, in den USA, FSA (Fascist States...) wäre...
Ich denke lieber nicht darüber nach, daß ich noch fünf Stunden Fahrt vor mir habe - obwohl mich der heutige Tag endgültig davon überzeugt hat, im Sommer des öfteren ein Wochenend-Ticket zu kaufen und mich einfach in Züge zu setzen - Nadolnys "Netzkarte" im Hinterkopf habend. Ich freue mich geradezu unbändig auf die nächsten Zugfahrten bis nach Regensburg - Kraussers Bücher bearbeiten, rauchen, dabei durch das winterdunkle, naßfinstere Reich zu rasen...oder nicht...vielmehr schleichen?
Die überwältigende Verwirrung, die bei, in mir in Mainz herrschte, hat sich weitgehend gelegt.
Zwei Amifotzen sitzen auf der Nachbarscouch und labern Scheiße...als wäre das etwas besonderes...was bin ich froh, in Westeuropa erzogen und [aus-] gebildet worden zu sein; Zitate und Literatur und überhaupt Musisches im Verstand, ständig abrufbar, meistens gelangt es unbeeinflußt von mir in mein Bewußtsein...es ist 17.07...in 22 Minuten geht es auf...Ich bin ja ganz in der Nähe von Frankfurt hier...auf dem Regionalschnellbahnplan sind Marburg und Wiesbaden zu sehen...und ich vrerspüre nicht viel mehr als ein ganz leises Wummern, einen fast angenehmen Stich, irgendwo zwischen Kopf und Bauch...wenn ich an Tobias und Lars denke...
Soll ich jetzt noch eine Line ziehen, in der nächsten Stunde oder so? Das wäre dann die vierte große seit gestern (13.00/21.30/8.00)...kurze Bestandsaufnahme meiner visuellen Organe: IKEA-
mäßige mattblaue Wandlampen, eine DB-Bahnhofsuhr, die besagten Sofas, Fake-Marmor-Tische - sehr niedrig - davor, ein Bild an der einen Wand, Otto Dix´ Werken sehr ähnlich (imitierend?), "I LOVE MILKA"-Schilder...Milchkaffee (bitterer als in Bochum), und: "Ausschank von alkhoholischen Getränken ab 9 Uhr", "Schnitzel Wiener Art mit Kartoffelsalat 5,80", leere Corona-Flasche auf meinen Tisch...17.13...noch sechzehn Minuten...ich MUSS wissen, woher die beiden Frauen sind....die Metallrahmen der Stühle, die an den höheren Tischen stehen, sind vergoldet...die zwei unterhalten sich darüber, wie ungesund doch das deutsche Essen ist...meine Laune steigt und steigt...trotz der zwei Fliegen, die knapp über dem weiß-matt-gesprenkelt-blaugefliesten Boden herumfliegen, WINTERMÜDE...das Konzept dieses Laden ist beinahe einmalig...noch ein Gedanke JETZT: wie hätte ich die letzte Nacht, in der noch an einem Tresen gearbeitet habe, nicht schwitzend, empfunden, ohne Speed gezogen zu haben, im nicht verpeilten Zustand also?


TomTom RUB * - 20.06.01 at 09:35:34




Der Urlaubsnazi und der Surfficker


0190 - 20.06.01 at 08:59:27




Kostas mein Surflehrer auf Kos hatte auch so Sprüche drauf:
Mit weisse chautengje Badechose sieht Schwanss vill grösser aus. Booh ist cheiss cheute, würde ich lieber mit Anita swimmen gechen, bleib ich trotzdem chier und machen wir theorie von die Wind. Vorsicht, Albaner kchjlauen ganze viele chier. Wenn ich erkjläre ihr seid bitte ruchig. Kriegchj ich alle deutse Frauen ins Bett abba eine pro Nacht is gchjenugchj, bei Italiänarinnen keine chance abba egjchal. Seiss Türkjchei abba wenn Erdbeben wir uns helfen.




HalfManHalfBiscuit - 20.06.01 at 08:38:18




Wenn ich Ihnen sieben griechische Weisheiten auf den Weg geben darf, dann die folgenden: Erkenne dich selbst. Geh langsam ans Werk; aber was du begonnen, bei dem harre aus. Meide schlechte Gesellschaft. Höre viel. Rede zur Zeit. Im Glück sei maßvoll, im Unglück besonnen. Beherrsche den Zorn.


° - 20.06.01 at 07:33:31




Wurks dieser Nachtschleim. Muss man sich ständig abwischen, wenn man das liest


TCB - 20.06.01 at 07:26:50




...I hate her so much...
lonely as the space between the stars


* everytime * - 20.06.01 at 02:51:33




.....it`s so hard, it can`t breath........
.....yeah right........
...I can`t breath--


* y * - 20.06.01 at 02:13:23




Kristallklare Gitarrenriffs wabern, der Teppich lässt ein paar Fäden. Wir lehnen uns entspannt zurück und rauchen Javaanse Jongens, trinken Dosenbier. Ein Typ der Abitur gemacht hat, als ich gerade das erste Mal mit meinem neuen Herkules auf dem Gymnasiastenparkplatz parken durfe, hatte einen 2CV. Knallgelb war der, hatte einen bärig guten Samsonsticker quer über die gefalzte Motorhaube. Einer seiner Mitschüler hielt dagegen, mit einem braungrauen /8, dessen Vordertüren ein - zu der Zeit noch nicht ganz so abgestanden riechender - schwarzer Stern zierte. Darunter stand schlicht "Gorgonzola". Ich dachte damals an einen Partisanen, einen Revolutionär, obwohl ich noch nicht mal wußte wer zum Teufel Ché denn eigentlich ist. In meiner späteren Skaterzeit machte ich dann die Bekanntschaft eines Veteranen. Er fuhr ein Board der längst zu Konkursmasse geschmolzenen Firma "Schmitt Stix" und hatte einen weißen Kadett Kombi, ich glaube ein D-Modell. Dieses eckige Gefährt war übersäht mit Flugrost und wildesten Skate-Merchandise-Stickern. Einer war besonders schön, ein zomibhafter Kopf im feinsten Verwesungsstadion, darunter ein bedeutungsvolles "Zorlac". Symbole, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen - irgendwie mit der alles-besser-Vergangenheit verwurzelt, ohne daß das Drumherum erhalten geblieben wäre. Damals war glaube ich immer Sommer. Skateboardfahrer trugen Shorts die über die Knie reichten und heute wahrscheinlich als Röhrenschnitt abgetan werden würden. Die Eisdiele war öfter erklärtes Ziel. Rangeleien mit den Proleten waren vorprogrammiert. Immer wenn wir unsere Tricks auf dem Asphalt übten, auf denen sie die neuen Schlappen ihrer tiefergelegten Unos (damals gab man sich noch mit weniger zufrieden)warmfahren wollten. Nebenbei vielleicht noch die herrlich lispelnde Eisdielenitalienerin betören, die ein Muttermal auf ihrem Busenansatz hatte, wie es sie nur in französischen Filmen gibt.
Morgen soll es wieder schöner werden.


Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 20.06.01 at 00:43:00




Und WER is' Deaddy, etwa Scheiß? Nee, der Lacher da - tippe ICH.
So, geh' heute früh schlafen: soll gesund sein.


GüTeE - 19.06.01 at 23:03:24






DeadlyMedicine Bielefeld * - 19.06.01 at 22:25:01




@justusjonas:

Auch schön:
Willkommen bei der [begeistert] elf acht dreidrei!
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und eine [betont] geruhsame Nacht.


Jochen Berlin * - 19.06.01 at 22:09:04




tell me love isn`t true
it`s just something we do


strg b - 19.06.01 at 21:32:48




- Womit hat alles angefangen?
- Also, es fängt damit an, daß ich bei Fisch-Gosch in...
- Ich wollte wissen, wie es bei dir angefangen hat, nicht in einem beschissenen Buch
- Das Buch ist nicht beschissen
- Ja, heute schon
- Okay, also es fing alles mit einer Lüge an.
- Und?
- Nichts und, du wolltes wissen, wie alles angefangen hat.
- Was war das für eine Lüge?
- Wen hast du belogen, wäre die bessere Frage.
- Okay, wen hast du also belogen?
- Mich, von Anfang an, dann sie, dann die andere, dann wieder mich.
- Das bringt nichts, ich versteh dich nicht.
- Natürlich, sollst du auch nicht.
- Ich dachte, du brauchst Hilfe.
- Alle wollt ihr ja nur helfen, verstehen, dennoch werdet ihr euch voller
Abscheu abwenden, nicht heute, spätestens Morgen.
- Weißt du was, erstick doch an deinem Selbstmitleid.
- Danke, und auf Wiedersehen

Spiegeln kann ich mich noch, hier, ich sehe meine Augen, zwei Punkte, in die
Licht hineinfällt, ich kann sie weiten, verengen, ganz wie ich es will, manchmal
auch unbewusst. Und heute mache ich sie zu, denn in mir ist schon genug Licht,
strahlend hell wie die höchste Wolke am Morgen - oder am Abend - das spielt
keine Rolle. Im Moment nicht. Im Augenblick nicht. Wenn die Gegenwart vorbei ist
und eine neue Zeit anbricht, dann natürlich schon. Also ist schon Abend und der
Tag ist vergangen. Vergangenheit. Präfix ver- Verbstamm -gang- Fuge -en- Suffix
-heit. Derivation? Suffigierung? Das Suffix -heit macht das Tätigkeitswort gehen
zu einem statischen Nomen. Oder Zirkumfigierung? Von zwei Seiten wird das
Tätigkeitswort gefangen und gefesselt. Unbeweglich. Passiv. Vergangen. Punkt.


Leonce München * - 19.06.01 at 21:19:47




Five.


off. - 19.06.01 at 21:16:03




Perfekt World Remixed

Auftauchen. Wie beim ersten Mal. Halte die Luft an und schwimme weiter, lass' mich sinken. Wie still es hier unten ist. Nein, es ist nicht still, ich höre doch Kinderstimmen. Walgesänge. Tauchringe fallen auf den Grund. Was für ein Geräusch. Man müsste da unten liegen in weißen Kacheln, stundenlang. Und alles ist Slowmotion. Hier bin ich im Fluss, hat der Taxifahrer gesagt. Richtung Flughafen. Und dann lauter, gegen den Rückspiegel: Hier drückt dich jeder. Ein Grieche nach Heimaturlaub. Willkommen weißer Bademantel. Willkommen MTV. Das hier wurde für Sie abgegeben. Darf ich die Kreditkarte schon mal einlesen? Ja, sprach er, so soll es sein.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 19.06.01 at 20:58:39




Wireless im Café am Neuen See. Alles fein. Wenig Texte, wenig Geschichten im loop, aber was soll’s. Ist schon okay so. You wouldn’t understand.


The Freaks of the Industry, Apollo 11 - 19.06.01 at 20:56:59




iLOVEyou - feministisch
»Wenn Sie heute junge Frauen fragen, wofür der Begriff Feminismus steht, kriegen Sie wahrscheinlich jede Menge Beschimpfungen zu hören. Eine Feministin zu sein bedeutet, so wird man Ihnen sagen, Männer als Feinde zu entlarven, sexfeindlich und prüde zu sein und sich ein Leben lang als potentielles Vergewaltigungsopfer zu betrachten. Und es heißt, an Kursen über Frauenpolitik teilzunehmen, auf New Age abzufahren und vor Sexshops zu demonstrieren. Feminismus sei, so werden junge Frauen sagen, eine verbiesterte Ideologie, die auch noch für die intimsten Momente im Leben einer Frau Vorschriften aufstellt.«
Rene Denfeld - »Das harte Geschlecht. Die amerikanische Autorin und Boxerin Rene Denfeld über Sex, Feminismus und den Kinofilm 'Tank Girl'.«, Der Spiegel, Hamburg, 19.06.1995/H.25



monik sos ffm * - 19.06.01 at 20:52:07




Travelling without grooving

Irgendein ungutes Gefühl war da schon, als mich gestern P., Vorgesetzter und Alsterwasser-Trinker, anrief und mich bat, ihn mitzunehmen nach Bad Pyrmont, meiner derzeitigen Wirkungsstätte. Die Skepsis ist berechtigt wenn man weiß, dass Robert P. einerseits peinlichst bemüht ist, seine Homosexualität geheim zu halten und andererseits 1/2-ärmelige, karierte Button-Down-Hemden trägt.

Toleranz!

sagt ihr, und habt völlig recht. Ich verfrachtete P. also heute morgen liebevoll auf den Beifahrersitz, erklärte ihm, welche Knöpfchen er betätigen müsse, um den Sitz in eine upright position zu fahren und erkundigte mich, ob die Temperatur so angenehm sei.
Als P. daraufhin seine Aktentasche öffnet, wird mir schlagartig klar, was er mit seiner gestrig anscheinend beiläufig gestellten Frage "ob der Wagen denn CD hat" bezweckte:
P. hatte eigene CD´s mitgebracht. Na gut, sagte ich zu mir selbst, kann ja nicht so schlimm sein, Jimmy Sommerville vielleicht, A-HA möglicherweise...im schlimmsten Fall Take That! oder Right Said Fred.

Toleranz!

fordert ihr, aber P. packt "Rondo Veneziano" aus, Eros Ramazotti und The Best of (kein Witz!) Chris De Burgh.
Ich wurde ein bißchen blaß, fing mich aber schnell und versuchte zunächst die Überzeugungsnummer (Radio ist doch viiiiieel abwechlungsreicher, Mönsch!), dann die Tricky-Nummer (Also, das Ding hat irgendwie `ne Macke, die Cd´s springen immer!) und dann, viel später, ungefähr bei Track 12 (Lady in Red) die Seriös-Nummer (Tja, du, mir wärs ganz lieb, wenn wir die Musik ganz ausmachen könnten, wegen der Konzentration, weiste.)
P. schaut mich versöhnlich und wissend an. "Ich weiß, was du brauchst", sagt sein Blick, und zehn Sekunden später schwallt "Rondo Veneziano" aus den Bose-Lautsprechern.
Kurz habe ich die Szene aus "True Lies" vor Augen, in der Arnold Schwarzenegger sich vorstellt, Bill Paxton auf dem Beifahrersitz die Fresse zu zermanschen.

Toleranz!

fordere ich, seid liberal, gebt jungen Schwulen die Chance zu einem Coming Out und lehrt eure Kinder, gute Musik von Supermarktgewichse zu unterscheiden.
Oder: Nehmt einfach keine Vorgesetzten mit nach Bad Pyrmont.



DeadlyMedicine Bielefeld * - 19.06.01 at 20:32:47




°~°

Loop t-Shirts! yay! aber wie, ich meine: wo? Also: was?

toMtoM (justus türlich auch und überhaupt alle): stanisic@hotmail.com wegen vorplanung, durchführung und afterparty.
Erlebnisdiskos in Heidelberg: Oh c'mon!

°~°





Sasa den man jetzt auch "The Mückentöter" nennt! * - 19.06.01 at 16:51:42




Immer schon habe ich behauptet, dass die Frankfurter Avantgarde im Stadtteil Griesheim residiert. Diese These wird nun aufgeweicht durch den fehlenden Respekt gegenüber unseren evangelischen Glaubensbrüdern und -schwestern. Deren Bekleidung entspringt nicht schlechtem Geschmack, sondern symbolisiert die Verbundenheit mit der 3.Welt/Umwelt/Frauenarbeit und so und das ganze ohne jemals was von der Nologopädin gelesen zu haben.


HalfManHalfBiscuit - 19.06.01 at 16:44:42




Will vielleicht irgendjemand wissen, wie ich mir BABSI BEMPERLE vorstelle? Na ja, ungefähr

so


Lana Hoff , Sicklingen * - 19.06.01 at 15:53:11




LANAS OPUS DREI -Folge 22-

"Hallo, Willi?" - "Hallo, bist du das, Karin?" - "Woher weißt du?" - "Wer soll mich denn sonst schon hier anrufen!" - "Ach du Armer! Immer noch keine Frau in deiner Klause? Auch nichts in Sicht?" - "Na ja, man tut schon, was man kann. Also, was liegt an, Schwesterchen?" - "Tobias. Es geht um Tobias. Hat mal wieder ein Mädchen mitgebracht." - "Hmm. Ist doch wohl normal in seinem Alter. Wo soll er denn sonst mit ihr hin. Oder wäre dir ein junger Mann lieber gewesen?" - "Blödmann. Nein. Das heißt, das wäre dann wohl auch allein seine Sache. Das sucht man sich schließlich nicht aus, wie herum man gepolt ist." - "Also wo liegt dann das Problem?" - "Ihre Eltern. Genauer gesagt ihr Vater. Tja. Babsi heißt sie, Barbara. Bemperle. Hat sich ganz locker und brav vorgestellt am Frühstückstisch. Mit Schlafläusen in den Augen und noch ganz verwuschelt. Eigentlich niedlich. Mein Gott, da merkt man, was sich alles verändert hat, seit wir jung waren!" - "Dafür haben wir schließlich auch gekämpft damals. Aber Bemperle sagst du? Doch nicht etwa die Kleine von Christoph und seiner knackigen Gosia? Ein superblondes Polenmädel, in unserer Revoluzzer-Kommune damals! Ehrlich gesagt, wir haben ihn alle um sie beneidet. Weißt du eigentlich, daß er die seinerzeit in Hamburg aufgerissen hat, St. Georg, fünf Minuten vor dem endgültigen Absturz, und erst höchstens fünfzehn?" - "Na komm, er hat sie dann immerhin geheiratet. Doch, genau die muß es sein. Ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Und nicht nur aus dem Gesicht, auch die ganzen Bewegungen und so. Siebzehn, sagt Tobias. Sieht allerdings auch eher aus wie fünfzehn. Hat wohl auch noch eine größere Schwester." - "Laß mich mal rechnen. 2001, äh, 1984, minus neun Monate: Doch, siebzehn dürfte stimmen. Die Kleinere. Tragische Geschichte damals mit Christoph. Mit hundertsechzig im Cabrio voll auf den Pfeiler. Und auch noch zwei blutjunge Dinger in seinem Wagen mit auf dem Gewissen. Wollte mit ihnen wohl Aufnahmen machen für ihre ersten Sedcards, irgendwo im Grünen." - "Ach Willi, wie fange ich bloß an! Genau, Christophs Künstleragentur. Darüber muß ich wohl endlich mal mit jemandem reden." - "Künstleragentur ist gut! Damit hat der doch bloß mehr oder weniger unschuldige kleine Mädchen in irgendein schäbiges Hotelzimmer gelockt, zum Casting, und sie dann erst einmal höchstpersönlich auf ihre Vorzüge hin getestet. Aber höchstens als Gogo mal die eine oder andere vermittelt, oder zum Tabledance. Für uns Männer in der Kommune natürlich ein gefundenes Fressen. Weil die Mädels ja bis zum ersten Engagement irgendwo untergebracht werden mußten. Auf die Art waren eigentlich immer mehr sexy Girls in der WG als freie Betten. Fast alle superblond, außer Carmen, der kleinen dunklen Chilenin. Christoph selbst war natürlich auch nicht faul, und Gosia mußte alles mit ansehen. Mann, was haben wir uns frei gefühlt! Aber eigentlich war es die perfekte Sklaverei. Scheiße." - "Stimmt wohl. Du, Willi, jetzt hör mir mal gut zu: Tobias´ Vater." - "Dein geheimnisvoller Lover? Du hast halt immer so ein Mordsgeheimnis draus gemacht, was soll man da noch groß bohren. Bloß die Story mit dem großen Unbekannten, der dich erst im Blue Moon unter den Tisch säuft, dich dann fürsorglich nachhause und ins Bett bringt, aber noch vor dem Morgengrauen unerkannt wieder entkommt - die hat dir eigentlich kein Mensch je abgenommen." - "Tobias schon. Und was hast du gedacht?" - "Ein verheirateter Mann wahrscheinlich. Viel zu alt für dich. Was weiß ich, vielleicht irgendein Doktor in eurer Schwesternschule." - "Es war Christoph." - "Christoph? Christoph Bemperle? Dieses Schwein! Wirklich? Ich hätte ihn erschlagen, wenn ich das gewußt hätte!" - "Du, er ist tot. Ach Willi, wir waren doch noch so jung. Lauter Flausen im Kopf, ich doch auch. Ich habe halt auch so herumphantasiert, ich könnte vielleicht beim Film etwas werden. Und dein Kumpel Christoph saß doch da irgendwie an der Quelle. Da habe ich ihn eben einfach angerufen. Und er hat mir erst Vorträge gehalten, ein Filmjob wäre schließlich kein Zuckerschlecken. Harte Arbeit, bis zur Selbstaufgabe. Für eine junge Frau sowieso. Da gäbe es doch im Grunde nur eine Rolle: Betthäschen. Sich ständig von schwitzenden Männern begrapschen zu lassen. Und aus der Nähe betrachtet seien Filmschauspieler eben meist alles andere als Traumtypen. Sich von denen die Zunge in den Mund stecken zu lassen, oder richtigen Sex. Die Leute meinten immer, das würde vor der Kamera alles bloß gestellt. Ginge aber gar nicht, wenigstens nicht bei den Nebenrollen, die müßten schon richtig ran. Die Stars natürlich nicht mehr, wenn sie es nicht selbst wollten. Ja, und dann die Besetzungscouch. Keine Rollenbesetzung ohne Vorspiel, mit dem Regisseur, dem Produzenten, wem auch immer. Ob ich mir das alles wirklich zutraute. Habe ich halt eisern die Zähne zusammengebissen und ja gesagt. Und er zieht mich so in seine Arme, sieht mir noch einmal zögernd in die Augen und meint nachdenklich, `also gut Mädchen, dann machen wir mal den ersten Härtetest.´ Dann fängt er ganz behutsam an, mich auszuziehen, läßt mich aber nicht aus den Augen, ob ich doch vielleicht einen Rückzieher mache. Na ja, den Rest kannst du dir denken. Das Verrückte war, es war eigentlich sogar ganz schön. Klassen besser als mit meinem Ex. Einfach ein guter Liebhaber. Aber ich war schwanger." - "Oh Mann, Karin! Na ja, Übung hatte er ja wohl. " - "Aber was mache ich jetzt, wenn sein Sohn, ich meine unser Sohn, mit seiner Tochter ins Bett geht? Tobias mit der eigenen Schwester?" - "Hmm. Laß mich mal nachdenken. Schon bescheuert, so eine Kleinstadt. Immer die gleichen Leute treffen auf immer die gleichen und wissen nicht einmal etwas voneinander. Aber am besten machst du gar nichts. Die beiden werden ja wohl hoffentlich verhüten und nicht gleich erbkranken Nachwuchs zeugen. Außerdem, wer sagt dir eigentlich, daß diese Babsi tatsächlich Christophs Tochter ist? In der WG damals ist doch jede mit jedem ins Bett gegangen. `Wer zweimal mit demselben pennt...´" - "Du auch? Ich meine mit Babsis Mutter?" - "Na ja, ich habe ja schon studiert damals in Stuttgart und bin eigentlich nur noch am Wochenende in Sicklingen aufgekreuzt. Aber wenn das hier heute schon die Stunde der Wahrheit ist: Doch, zwei oder drei mal schon. Auch mit Gosia." - "Dann könntest also auch du Babsis Erzeuger sein? Ich drehe gleich durch!" - "Hmm. Ja. Theoretisch." - "Du, das wäre allerdings auch der Hammer. Mir trotzdem tausendmal lieber. Dann würde Tobias wenigstens bloß mit seiner Cousine schlafen und nicht mit seiner Schwester... Und, hast du noch eine Idee, was wir jetzt noch tun können? Ihm ein anderes hübsches Kind unterschieben?" - "Vielleicht ein Gentest. Eine Zigarettenkippe von Babsi, oder ein Glas, aus dem sie getrunken hat. Ein paar Haare von ihr aus Tobias´ Lotterbett. Das Gleiche von Tobias. Ist zwar illegal ohne Wissen der Betroffenen, aber es soll da durchaus Labors geben, die es damit nicht so genau nehmen. Gegen Cash natürlich. Müßte ich mal im Internet recherchieren. " - "Ich glaube, Babsi raucht nicht. Und die Gläser sind längst gespült. Aber vielleicht bringt Tobias sie ja noch einmal mit." - "Ach, Karin, wir sollten wirklich öfter mal miteinander reden. Wir gehen irgendwie immer noch so miteinander um, als wären wir nur ganz heimlich erwachsen geworden, und niemand dürfte es wissen." - "Stimmt. Besuch uns doch einfach mal auf eine Flasche Wein. Vielleicht ist ja auch Babsi da, und wir machen einen richtigen Familienabend. Du und ich, mein Sohn und deine Tochter. Ich bin mir da jetzt fast sicher. Habe ich irgendwie im Gefühl. Ich glaube, es ist ihre Mundpartie. Wenn sie lächelt, so ganz von innen heraus. Genau wie du. Übrigens, was ist eigentlich mit ihrer großen Schwester, gehört die jetzt auch zur Familie, oder warst du da noch nicht aktiv bei Gosia zu der Zeit?" - "Jetzt mach mir keine Angst!" - "Ach komm, wir sind doch erwachsen, oder?"

FORTSETZUNG FOLGT !


Lana Hoff , z.Zt. Sicklingen * - 19.06.01 at 15:33:26




THE DAILY ENCORE

fällt heute wegen bodennebel aus.


funk findet der loop war schonmal interessanter - 19.06.01 at 15:32:59




Was Kopfschmerzen hervorruft?

- "The person vou've called is temporarily not available"
- "Dienst oder Dienstmerkmal nicht vorhanden"
- "Sorry, eigentlich sollte nur FUEL blinken"


justusjonas heidelberg * - 19.06.01 at 14:37:44




zeitgemäß heißt immer auch: mit der herde blöken. don't forget.


gähn - 19.06.01 at 14:32:31




TomTom könnte, will aber nicht.
*
Chat ist zeitgemässer als Lyrik.


TomTom gähnt nicht einmal * - 19.06.01 at 13:28:50




Lieber GüTeE,

wirklich schade, daß es mit Treffen nicht geklappt hat. Aber ich hätte mich am Freitag wohl auch nicht aus dem Haus getraut. Hatte einen dicken Hals, nicht nur wegen dem Schnupfen, den Alwo mir angehängt hat, auch wegen den Christen. Nicht nur, daß ich mein Semester mit mittelalterlichem Kirchenquark herumbringe, was mir mehr als auf die Nerven geht, aber andererseits ganz erhellend ist, denn auf sowas muß man ja erst mal kommen, Neugierverbot und so, ist ja seit fast zweitausend Jahren der gleiche Quatsch mit nicht auf Berge steigen dürfen, nein, nicht nur das. Ich war am Donnerstag allein unter Gläubigen. Nicht ganz allein, aber ziemlich allein. Und das war so:

Donnerstag
Ich muß heute von zehn bis zehn im Goethehaus schaffen, weil Kirchentag ist. Hier in Frankfurt. Das merke ich schon, als ich eher semiwach morgens am Griesheimer Bahnhof stehe und verzückte Glaubensbrüder und -schwestern sich in die Arme fallen und sich ganz viel Kraft geben. Diese Kraft müssen die aus ihrer Umgebung zehn, denk ich.
Die anderen, die da stehn, sind alle furchtbar schlecht angezogen, mit großen, bunten Rucksäcken auf den beanorakten Rücken, und von den Rucksäcken baumeln viele Schnüre und Plastikverschlüsse herunter, an die gar nichts angeschnallt ist, aber es sieht eben so survivalig aus. An den Füßen tragen die Leute Sandalen, die genauso aussehen wie die Rucksackgurte mit einer Sohle drunter. Und, als wäre diese optische Selbstverstümmelung nicht genug: Um den Hals ein violettes Geschenkband, auf dem in unvermeidlichem Comic Sans steht: Evangelischer Kirchentag Frankfurt am Main 2001. Manche tragen auch einen weißen Baumwollschal, von aussterbenden Indios mundbemalt mit einem Sinnsprüchlein. Mir wird anders, und ich muß mich dringend zu zwei Türken setzen in der S-Bahn. Dann steig ich an der Hauptwache aus, und eine Brass-Band spielt irgendeinen Jugendgottesdienst-Klassiker, den ich nicht recht zuordnen kann, aber irgendwie klingt es, als ginge der Text viel um frohoiehe dihich. Ich freu mich auch, als die Techno-Leichen endorphintrunken auf den Bürgersteig vor dem U 60311 fallen und ich denk, endlich mal normale junge Menschen mit ordentlich gekämmten Haaren.
Ich drück T. den Francis-Bacon-Ausstellungskatalog in die Hand, den ich für ihn besorgt hat und er meint: "Ich bin von Marburg bis hier gestanden im Zug, alles voller Christen da draußen."
"In Griesheim fingen die schon aufm Bahnsteig mit Umarmen an."
"Mein Gott, diese penetrante Fröhlichkeit da draußen," sagt H., die gerade zur Tür reinkommt. "Da fühlt man sich ja gleich schuldig wenn man genervt zur Arbeit geht."
Ich postiere mich im zweiten Stock des Goethe'schen Geburtshauses, wähne mich in einem sicheren Hort des Pantheismus, guck ein bißchen gelangweilt nach draußen - und Jesus guckt zurück. Suicide-Dschisäs steht in einer aufblasbaren silberfarbenen Gummipuppeninkarnation in Kreuzigungspose auf der Kante des Commerzbank-Wolkenkratzers und weiß nicht, ob er springen soll. Zwischen den Beinen ist was abgesteppt bei ihm, was irgendwie an die Genitalanatomie von Barbie-Ken erinnert, nur wulstiger. Ich denke an die Schrecken der Syphilis, und daran, ihm hinten das Ventil aufzumachen, dann macht's Prrrlzzpflllpfffrpflllzz, und er loopingt zwischen den Hochhäusern runter, bis er als schlapper Silbersack unten ankommt. Ursprünglich, das weiß ich, wollten die ja Kreuze auf die Hochhäuser setzen, aber das ist dann an der Flugsicherung gescheitert. Der Jesus steht nun nicht genau auf der Spitze, sondern eine Etage tiefer, an der Kante.
Im Laufe des Tages schwillt die Menge an, wir teilen die Führungsgruppen, und schreien uns trotzdem die Stimmen aus den Hälsen. Und immer wieder diese schlechtangezogenen Menschen, diese dicken Jeanshintern unter enggezurrten Gürteln an lachsfarbenem Polohemd, garniert mit Schal de jour. Sogar die Japanergruppen tragen diese unmöglichen Halsdinger, wohl, weil sie das für einen guten deutschen Brauch halten. Einer will wissen, was heute für ein holiday ist, aber erklär mal einer Fronheichnam, einem Japaner, in drei Sätzen. Ich sag dann was von church gathering, "ah, it's religious", sagt er und ist's zufrieden. Auch kommen heute Leute, die kaum je ein Museum von innen sahen. Ein älteres Ehepaar erklärte mir, sie hätten einen Kirchentags-Gast beherbergt, und dafür die Museumsfreikarten bekommen.
"Wie schee, guck ma Kallheinz, die Rahme! Des is alles noch Handabeit."
"Da muß mer uffbasse, mit dene Kunstdiebe, daß die ned die scheene Rahme mitgehe lasse."
Klar, denk ich, die nehmen die Rahmen mit und lassen die Bilder da. So machen das Kunstdiebe.
"Ei was isn des fer e stechende Blick." Kallheinz piekst Anna Amalia von Sachsen-Weimar in die Augen.
"Un des Kinn. Wasse Biest. Kimm, Kallheinz, die gefellt mer net."
Kallheinz kimmt.
"Derfische ma fraache?" fragt die Frau. "Wie isn des mit dene Bilder, sin die all noch orischinal so, odder is dessema nachgemolt wordde?"
Is des schee. Kulturell interessierte Ureinwohner. Ich erklär alles, was ich über Firnis weiß, und Kallheinz ist stolz, daß er beitragen kann, daß das Leinöl ist.
"Ei, isch bin beeindruckt. Da misse mer ma widderkomme, wenn Führung is", sagt die Frau.
Ja, kommt nur. Bitte. Ihr seid mir tausendmal lieber als die Vordertaunuskulturschranzen, die tun, als hätten sie die Goethefakten mit der Muttermilch eingesogen und dabei lässig die Familiengeschmeide lüften, den Muff von tausend Jahren Inzucht zu vertreiben.
Beim Wienerwald bedient mich heute Herr Fahdi, der auch ein Kirchentagsdingens um den Hals trägt, aber sicherlich nicht aus Liebe zur evangelischen Religion. Wahrscheinlich ist er ein cleverer Marktstratege und weiß, daß die Leute gern beim kulturangepaßten Gastarbeiter kaufen.
"Sie müssen aber heute nicht arbeiten, oder?" sagt er zu mir.
"Doch, Zwölfstundenschicht."
"Ich arbeite schon seit zwanzisch Stunden, hab zwei Stunden geschlafen, aber jetzt langsam geht's wieder." Er macht ein Gesicht, daß ich einen plastischen Eindruck davon bekomme, wie sehr es bis vor kurzem noch nicht gegangen war.
"Gestern standen wir hier zu dritt im Imbiß. Aber ist gut für's Geschäft."
Draußen bespritzen sich derweil ein paar juchzende Jesusfreaks mit dem Wasser des Stoltze-Brunnens. Andere blättern Stadtpläne. Oder tragen mit einer Selbstverständlichkeit quietschbunte Socken in durchbrochenen Ledersandalen, daß ich auf die Füße starren muß und denke, nein, das gibt es nicht, müssen die sich wirklich so eine Mühe geben, genauso zu sein wie alle Vorurteile und Klischees, die ich so hege gegen Betschwestern? Können die nicht irgendwie ein bißchen anders sein und ein paar Millimeter abweichen von Blümchenrock und Batikschal? Können sie nicht. Die Stadt wird heimgesucht von einer geradezu biblischen Blümchenrockbatikschalplage. Wie die Heuschrecken. Naja.
Natürlich wollen die Leute immer wieder wissen, wie das so war mit Klein-Goethe und beten. Und wir erzählen alle mit genüßlichem Grinsen von Johann-Wolfis Abneigungen gegen den Klerus und von seinen kindlichen Pantheismusbemühungen. Und müssen dann erklären, was das ist, Pantheismus.
"Manchmal kamen auch pietistische Freunde zu Goethes, die waren da sehr tolerant mit ihren Gästen", sagt H.
Genau. Kommt her, all ihr Pietisten, mir doch wurscht, ich verdien heut knapp dreihundert Mark. Und bin doch schon um halb neun zu Haus, weil wir um acht zumachen wegen akutem Besucherschwund. Und auf der Heimfahrt in der S-Bahn erzählt eine frohe Mutter jedem Wildfremden, wie sie und ihr Kind heute früh schon im Gottesdienst waren. Herzlichen Glückwunsch. Für euch ein Feiertag, für mich der längste Arbeitstag der Welt.

Samstag
Morgens in die Uni. Ja, von wegen fauler Student, ich muß heut ackern im Gegensatz zu den Horden, die schon vor zehn die S-Bahnen bevölkern. Ich bin zwischen fröhlichen Menschen eingekeilt, die sich in ohrenbetäubender Lautstärke zubrüllen, wo sie aussteigen müssen weil sie das und jenes tun wollen heut.
"Der Zug, der jetzt kommt, hat drei Waggons und insgesamt zwölf Türen. Bitte benutzen Sie alle diese Türen zum Einsteigen", sagt der Lautsprechermann am U-Bahnsteig Hauptbahnhof Richtung Messe. Der kann die Christen auch schon nicht mehr sehn, so klingt der. Aber die Christen lachen, weil sie ständig lachen und nehmen die Nöte des U-Bahn-Lautsprechermannes nicht ernst.
Auf der Rückfahrt am Abend fällt mir ein, daß ich ja auch evangelisch bin und daß es an der Zeit wird, das zu ändern.

Ja, und am Freitag hab ich mich verbarrikadiert. Hatte zu viel Angst vor denen da draußen. Am Sonntagmorgen war ich am Hauptbahnhof, Brot kaufen, und da saßen die in den Ecken mit ihren "Stoppt den Flughafenausbau"-Luftballons, "Schluß mit dem Fluglärm!" forderten sie, aber warum nur, frag ich mich, denn die waren ja alle gar nicht von hier. Wenn sich einer aufregen kann, dann bin das ich, denn die Flugzeugfrequenz über Griesheim ist jetzt gestiegen, aber das ist mir egal, ich bin hier aufgewachsen und hör das gar nicht mehr. Im Gegenteil. Wenns zu still ist, kann ich gar nicht schlafen. Und wenn ich die Autobahn höre, gibt es gutes Wetter. Die Autobahn ist verläßlicher als der Hahn auf dem Mist. Urbane Bauernregel. Also hab ich geguckt, wie die bunten jungen Menschen in ihre Züge gestiegen sind und hab mich gefreut und hab ihnen nachgewunken mit meinem Kürbiskernbrot unter dem Arm. Ich werd Euch nicht vermissen. Kommt nicht so schnell wieder. Jetzt gehört die Stadt wieder dem Geld, und was soll ich sagen: Das ist angenehmer.
Vielleicht findet sich mal ein anderer netter Anlaß zur gegenseitigen Besichtigung. Immer wieder beliebt ist ja die Buchmesse, die hat den Vorteil, daß ich mich da nicht in der Wohnung verbarrikadieren muß. Denn vor Büchern hab ich keine Angst.


andrea city of the moneygod * - 19.06.01 at 12:52:25




After listening to Charlene's dolorous hard-luck tale,
Judith was moved to lend her money for hospital bills, rent,
and groceries.



Judy_ ahhhh * - 19.06.01 at 11:04:28




ICE Berlin-Hamburg; Side-Hotel Drehbahn

Im Englischen beschreibt der Ausdruck Consumer das deutsche Pendant Verbraucher weitaus direkter. Dem Verbraucher heftet noch der Nimbus des Wirtschaftswunders an - der Warenkorb im Supermarkt als Statististik-Metapher für Lebenshaltungskosten.

Im Angelsächsischen ist das anders. So kommt es, daß im deutschen Wirtschaftsraum von Business-to-Business, von Business-to-Consumer und Consumer-to-Consumer die Rede ist. Nicht von Endverbrauchern oder Produzenten. Schon gar nicht von Endverbraucherabnahmemodellen.

Werden Märkte definiert, so wandeln sich Spezifikationen von Consumer-Märkten und Business-Märkten in bestimmbaren Perioden. Ein internationales Marktforschungs-Unternehmen entwickelte Theorien über diese Regulierungs-Prozesse. Die Namen dafür dachten sich die Fachleute auf dem Dach aus, als sie nach einer Party auf den Sonnenaufgang warteten.


The Freaks of the Industry, Abenteuer Wohnen - 19.06.01 at 10:45:56




Einen wunderschönen GUTEN MORGEN an alle Loopster!!!!!


Gutelaunemacher - 19.06.01 at 08:40:51




Für meinen Ritter

manchmal haben auch sie Recht mein Herr
und Engel sind nicht das was sie zu sein scheinen-
wollen Prinzen sein und dürfen es nicht
Trotzdem ein stein vom Herzen gefallen
und manchmal immer noch voll Hoffnung auf das was kommen mag.
solange es noch Ritter gibt auf dieser Welt kann ja eigentlich nicht viel passieren......


Ina *Heidelberg* * - 19.06.01 at 01:33:26




nehm ich zurück.


GP - 19.06.01 at 00:08:00




oder blinkt es nur so im solarium ?
alles hat 3 sekunden, eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin.


GP, manche sind sogar für HTML zu blöd - 19.06.01 at 00:06:21




1. die kleine bestie liegt im sterben.

2. oder auf dem sonnendeck, bin ich bin ich bin ich.


GP - 19.06.01 at 00:04:28