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loop Archiv #87 (8.6.-18.6.2001)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #86, loop Archiv #88


spring of loop





Vorallem ist es vertraut. Die alten Rollen, die sonst längst durch neue ersetzt wurden, werden selbstverständlich wieder angenommen. Friedlich ist es deshalb nicht, vorallem deshalb nicht. Morgens ist der Sand bereits in allen Ritzen, zum Waschen gibt es Salzwasser und zum Zähneputzen Volvic. Teebeuteltee auf fauchendem Gaskocher, leere Kartusche, nur ein Blechtässchen für jeden aber bald ist Zeit für das erste flutgekühlte Bier, das unvermeidliche Gespräch, dass weder Gezeiten, Brandung noch Salzgehalt hier eindrucksvoll genug sind für ein Meer. Höchstens der Sand vielleicht. Und die Fischsuppe am Ort, Hannah ist barfuss, das kommt nicht gut an in der ansässigen Gastronomie. Haste keine Schuhe sagt der Kellner, ne die hat mein Bruder, sagt Hannah, bedient werden wir trotzem, widerwillig.



Filo - 18.06.01 at 23:44:36




Danke für die Ruhe. Danke für die Geschichten.


The Freaks of the Industry - 18.06.01 at 23:41:25




iLOVEyou - elegant
»Eleganz hat überhaupt nichts mit Mode zu tun. Eine Nubierin in Oberägypten kann weitaus eleganter sein als eine sogenannte Dame des europäischen Jet-sets.«
Karl Lagerfeld - zitiert in »'Ich bin ein Scherenschnitt' • Der Modedesigner Karl Lagerfeld über Kleidung, Geld und Mannequins«, Der Spiegel, Hamburg, 04.05.1992/H.19



monik sos ffm * - 18.06.01 at 19:27:27




Bettyford: Gut! Umwerfend. Beeindruckend + interessant.

Konstantin: Nee! Diese Krise kriege ICH, wenn ich das lesen muss. Müde werde ich auch noch dabei, Konstantin Göteborg van Bergen. Warum ist alles so vierzehnjährig?


niemand der euch traut - 18.06.01 at 19:23:45




heute nacht um zwei fragte ich mich, und das nicht zum ersten mal, wieso meine 12jaehrige cousine in teheran autofahren durfte, und wieso sie beim autofahren meinen onkel mit einer perlenkette scherzhaft schlug. habe ich im alter von drei jahren wirklich einen hund auf einem russischen zeltplatz mit einer alten landkarte gefuettert? mein vater hat es gefilmt, es muss stimmen. iranische schnellstrassen bieten wenig unterhaltung: karstige ......karstigkeit, unterbrochen von ausgebrannten lkw-wracks. alle paar kilometer ein truck-skelett. wer faehrt die alle zu schrott? 10jaehrige? begonnen hat die reise in finnland, in einem alten vw-bus, von uns kindern "big tufti" genannt. big tufti brachte uns nach turku, wo es unspektakulaer, aber schoen war.tsachelbeeren gab es und eine oma, die meine sprache nicht sprach. sie hiess betty.
dann ueber russland, tuerkei und afghanistan (sagen meine eltern). in russland zerschlaegt ein steinchen, das aus einem vor uns fahrenden kieslaster faellt, die windschutzscheibe. in der autowerkstatt kriegen wir tee und werden bevorzugt, weil wir nicht wirklich deutsche sind und weil drei kinder auf dem ruecksitz laermen, auch nicht deutsch. in der tuerkei fahren wir serpentinen hoch und runter, schaut man ueber den unbefestigten strassenrand, sieht man autowracks. ich befand mich unter lemmingen. fahren wir durch tuerkische doerfer hindurch, bewerfen die einwohner unser deutsches nummernschild mit steinen, es war 1974. ich kann mich an das geraeusch der steine erinnern und big tufti tat mir leid. hielt mein vater an und die steinewerfer sahen seine dunkle haut, war big tufti gerettet. im iran eine weitere oma, deren namen ich nicht kenne und deren sprache ich nicht verstehe, die aber dick und duftig ist, und mich an ihren riesigen busen presst, was mich entzueckt.
in den bergen schafherden und ein flacher stein, der interessant aussieht. ich hocke mich hin, hebe ihn hoch, schaue darunter. ein auge starrt mich an. ein reptilienauge, etwas gruene schuppige haut ist zu erkennen, das reptil lebt, aber wieso ist es im boden eingegraben? ich renne zum opa, hassan und berichte aufgeregt. er nimmt mich an der hand, laesst mich reden, versteht mich eh nicht. sein ruhiges laecheln ueberzeugt mich davon, dass das auge dort auch hingehoert, und alles seine ordnung hat.


bettyford berlin * - 18.06.01 at 18:00:15




FUEL


rasmus 0190 BE NYC * - 18.06.01 at 17:41:16




Lieber Konstantin,

habe gerade das kleine Sportflugzeug "rasmus" gechartert und befinde mich auf dem Luftweg nach Göteborg. Gerade im Sommer soll die Nacht dort sehr kurz und die Frauen sehr schön sein, habe ich mir sagen lassen, und sogleich die Entscheidung gefällt, rainy Bielefeld für ein paar Tage den Rücken zu kehren.
Mach doch bitte schon mal eine kleine Insel für uns klar; Britta, Svenja und Exportbier stopfe ich in rasmus´ Heck.



DeadlyMedicine Bielefeld * - 18.06.01 at 17:31:31




Nicht nur Kirchentagschristen sind
gemeinhin schlecht angezogen. Es gehört zu
den interessanten Phänomenen, dass man
es seinem Träger sofort ansieht, ob
er des öfteren gut gekleidet ist oder
nur dann, wenn es sein muss. In
letzterem Falle sitzt der Anzug
nicht korrekt, sind die Farben nicht
sorgsam aufeinander abgestimmt und
die Absätze abgelaufen. Die Uhr
ist zu groß, zu metallisch oder
aus Plastik, die Visitenkarten
fliegen lose in der Tasche umher
und der Hemdkragen ist zu eng. Die
gewaschenen Haare hätten die Schere
eines Friseurs nötig und das
Deo versagt. Bei Frauen wird
Makeup sichtbar und körperliche
Disproportionen werden unfreiwillig
betont. Strümpfe sind zu dunkel
oder zu hell. Goldene oder
mehrfarbige Brillen, gerne auch mit
Grafikapplikationen, runden das
Erscheinungsbild ab.


kai:leiser Berlin * - 18.06.01 at 17:30:25




Es kommt noch schlimmer, süßer rasmus, sehe ich doch noch, wie Harry Weinfurt aus. Mit neunzehn. Das muss man sich mal vorstellen.


Konstantin Knast * - 18.06.01 at 17:14:05




TomTom könnte schreiben: CHATCHATCHATCHATCHATCHATCHATCHATCHAT


auchgähn - 18.06.01 at 16:57:47




Rasmus, gibs zu, das ist dein Windows-Bildschirmschoner, der dich auf diese Gedanken bringt.


gähn # - 18.06.01 at 16:11:07




konstantin, sie haben recht
wahrscheinlich nach adam
riese den iq einer toten
muschel. immerhin! glückwunsch!
*
eva-natacha, am ausgedachten
himmel bist du das gewölk und
ich das kleine sportflugzeug
fliege mitten durch dich durch.


rasmus tipasa * - 18.06.01 at 16:02:55




< und < und bitte ersetzen mit: "Im narzisstischen Zeitalter ist auch der Antikapitalismus eine Form der Eitelkeit" und "Das Leiden der Welt ist ihnen ein Leiden an der eigenen Biographie" und "..., und fast hat man den Eindruck, er habe sich seinen messianischen Eifer nur angewöhnt, um von einer Angst abzulenken, die mehr mit Biologie als mit Kapitalismus zu tun hat". Mann.


Konstantin legt nach * - 18.06.01 at 15:54:39




Na Logo, im Feuilleton der SZ. Dort dann Dinge wie > und > und >. So ist das also bei den früh Dreißigern. Muß man einem doch sagen, so was. Deshalb diese Erregung.
Ich dagegen lade euch alle herzlichst ein, meinen neunzehnten Geburtstag mit mir in Göteborg zu verbringen. Der nette Wärter, ich glaube er nennt sich Olaf, hat versprochen, die Besuchszeiten entsprechend auszuweiten. Wäre toll wenn es klappen würde. Habe Zuspruch zur Zeit nämlich bitter nötig: Aufgrund diverser freizügiger Eskapaden bin ich nicht rechtzeitig aus Göteborg weggekommen und habe deshalb den evangelischen Kirchentag in Frankfurt verpaßt. Für einen zukünftigen spirituellen Weltschicksalsbestimmer durchaus problematisch, wie ihr euch sicher vorstellen könnt. Pubertäre Jünglinge mit Büschelrauschebart, stehend in schicken Lederriemensandalen mit Korksohle, eingepackt in Pfadfinderuniformen - also DER Nährboden für eine eigene Anhängerschaft-, findet man in freier Wildbahn nur selten in so konzentrierter Form. Nun gut. Auch Attila der Hunnenkönig und Napoleon mußten mit Rückschlägen fertig werden. Ach ja, denkt bitte einer daran mir ein eigenes Stück Seife mitzubringen? Super.

Für die Fans des lyrischen Tiefgangs noch was assoziativ-abstraktes:

Wind. Wind?
Wind!
Oh nein,
das Kind! Das Kind,
es scheißt,
Mitten auf die Wiese,
da kriegt der off,
ne Krise.
schwupp die wupp,
den Arsch versohlt,
wird das Kind nun
reingeholt.
In den Ofen bis es gart. Medium.
Medium? Medium!


Konstantin Göteborg * - 18.06.01 at 15:51:24




schön.
ein klassiker?


funk - 18.06.01 at 15:27:37




Wo küsst du mich?
Auf diesen Mund
oder den andern

unten unten weiter
unten? Küsst du
mich hinein oder

hinaus hinunter
dieses oder dieses
Bein und küsst Du

sag mir komm und
sage mir wie nass
muss ich noch wie

nass komm und sag
es wie mein Rasmus
Du Verdammter mein

muss ich noch sein?


Natacha NYC * - 18.06.01 at 14:53:04




@natacha: please use my email to keep the loop free from spam.


funk - 18.06.01 at 14:40:27




Schwarzes Haar hier, rotes dort
und bierblondes, wo es gut duftet.

Sie haben meine Bilder bei
richardkern.com gesehen?



Natacha NYC * - 18.06.01 at 14:30:58




natacha? natacha merrit?
nee ... die hat ja schwarze haare.

zu dem typen kann ich nix weiter sagen.
das war doch auf dieser trash-gala in holzminden ... oder?


funk - 18.06.01 at 14:23:26




Funk, woher haben Sie
dieses Bild von mir?

Und wer ist dieser
"Mann" an meinem Po?


Natacha New York City * - 18.06.01 at 13:50:58



THE DAILY ENCORE - "circumstances / final part"

circumstances

funk ... fragt sich, warum andere loopie´s bilder posten dürfen und er nur links.
(vonwegendemokratieundalledürfenhierundkunstistfreiheitundsotztzzzz.)

@sasa... ich fand die maske wirklich echt schön.


funk - 18.06.01 at 13:29:06




leber!


TomTom - 18.06.01 at 13:15:26




leber eckhart,
ach so, na ja na gut.
plus 1. eloise weiss noch nichts von ihrem glück.
sie wird sich im auto auf sven freuen, mir alles von seinem charme erzählen.
ich bin gespannt auf sasa&justusjonas.
vielleicht will anna luz mitkommen, aber dann soll sie sich melden.
werden die karten an der abendkasse hinterlegt?
*
sasa,
och, dann lass das mit dem foto. wir sehen uns ja.
loop-t-shirts tragen?
*
was macht man abends in heidelberg? am neckar sitzen, rauchen, helmut krausser von früher nachspielen?
auch in heidelberg gibt es erlebnisdiskotheken, da bin ich mir sicher.


TomTom flech, kosmopolittn, gechischte * - 18.06.01 at 13:15:05




Ich arbeite ja dran, Rasmus cheri, aber das dauert. Ein bischen Geduld noch
also.

Vielleicht nächstes Jahr...


Lotos - 18.06.01 at 13:12:50




salz,
schmerz,
licht, lärm.
sonst nur neb.
wenn sie ein
tüchter wärn,
lotos, aber
sie sinds halt
nisch. noch nich!
*
ja, des corvus
dachboden war kalt,
ich habe alle seine
philosophieschulbücher
verbrannt, ums mir schön
warm zu machen mit kant und
hegel und luhmann und buhmann
nietzsche und wittgenstein
(der der einzige war, der
trakl zu grabe begleitete,
das als nachlesetipp,
für güteE oder so).
aber deadly hat
mich heute befreit. mit einer stahllamelle. dafür surrend dank.
*
off. darf wieder in meinem herzen wohnen. du kriegst dein altes zimmer neben eis. mariO muss weiter draußen auf dem balkon schlafen. natacha, bitte schreiben sie mir ein erotisches gedicht, bitte. ich bin ein bisserl nervös heut.
*
kunst ist freiheit
**


rasmus tipasa * - 18.06.01 at 13:01:59



Manchmal erinnert er sich. Er erinnert sich, wenn er sie davon reden hört, wenn
sie sich freuen, dass die Kirschen blühen, dass ein Geruch sie an die Turnhallen
ihrer Kindheit erinnert. Wenn sie ihn gerührt beschreiben, den Duft von
Bohnerwach und Käsefüssen. Nicht an den Geruch, sondern an das erinnern. Er
bemerkt nicht, dass Frühling ist. Eine verschlossene Tür, seine Sinne, die
höchstens noch auf gewaltige Reize reagieren. Salz, Schmerz, Licht, Lärm. Sonst
nur Nebel


Lotos - 18.06.01 at 12:36:11




na, lieber deadly, endlich ein lebenszeichen. manchmal hat deine schreibe meinen tag erhellt. ich habe dich vermißt.


susee, in zürich regnet’s auch * - 18.06.01 at 12:29:15




Bielefeld regnet.
Wer die Stadt kennt, weiß wovon ich spreche.
monsun_artig, möchte man sagen und sich die Bettdecke über den Kopf ziehen.
Die kühlt aber gerade zuhause aus; so bleibt einem nur, die Stahllamellenjalousie hochzufahren und den letzten paar Lux den Weg ins Büro zu weisen.



DeadlyMedicine Bielefeld * - 18.06.01 at 10:45:02




Juchu, cosmo haut ab!


Die wilde 13 - 18.06.01 at 09:29:24




Ich sende Dir meine Blüten
aus nasssem neuen Gold,
Zeiten brechen wie Dornen
am Strömen der Welt.
Worte wie Weizen,gesäät und gedacht
Träume, die lachen, Tag und Nacht.

Bunt,lockt der Hase
Schuhe, ein Wald
14 kleine Kuchen
der Gang voller Duft
Wolken sind Raketen
ein Topf ist der Grund.

Hätt ich ich nicht Urquart geheissen
mein Auge blieb stumm.


für EIS


ALINIA alpencity back to town * - 18.06.01 at 08:08:13




Unerträglich
Werde wohl schon mit dem Einpacken beginnen. Muss diese Stadt verlassen. Das ist jetzt klar. Das geht so nicht mehr. Aber das ist trotzdem schade, wirklich sehr schade.
Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide. Das es mal so kommen würde.
Da ist nichts mehr, nur noch Gefühle der Abneigung. Das werde ich ihr auch ganz direkt und so böse wie möglich sagen, und dass ich hoffe nie wieder in meinem Leben derartige Gefühle jemanden gegenüber empfinden "zu müssen". Das ist jetzt wieder so stark, wieder so neu und aggressiv anders. Wenn ich Morgens aufwache und versuche noch weiterzuschlafen oder so kommt irgendwann der Gedanke an sie, diese Gefühle und Erinnerungen. Dann weiß ich, dass ich eh nicht mehr schlafen kann, bin plötzlich hell wach. Dann hat es einen Punkt im Kopf überschritten, der mich so unruhig macht.
Und manchmal habe ich mitten am Tag, ganz plötzlich wieder so einen Einschlag und dann fühle ich mich so als ob ich sofort losheulen möchte.
Überlege mir eine Liste mit "guten" Beschimpfungen anzufertigen. Total albern.
So kalt und so fremd, dieses Biest, Frau meiner Träume.
Ich sehne mich nach der Zeit wo ich auf das Jetzt und das letzte Jahr gelassen zurückblicken kann. Ein neues Kapitel aufgeschlagen, sie vergessen, verdrängt. Frei. Vielleicht bin ich dann sogar glücklich und alles ist gut.


cosmo *..sich der Larmoyanz freudig hingebend * - 18.06.01 at 04:15:09




Forget Burning Man!
I'm coming to Montreal.


144000 - 18.06.01 at 02:51:00




Raucher gesucht!
für 2er WG in WieblingenZimmer ca 15 m² (mit Lichtdimmer!)
Wohnküche, Südbalkon, geräumiges Bad.
OEG, ALDI, Minimal, Edeka, 24h- Tanke, um die Ecke

frei ab: 01.08.01 Preis: 550-

Tel.: 06221/739626


justusjonas heidelberg * - 18.06.01 at 02:49:41







RE: Perfekt World Remixed

Jedesmal, wenn Eiseis einen neuen 'Perfekt World Remixed'-Text postet, frage ich mich, was mich in den ersten so hineingezogen hat, und warum das bei den anderen nicht in dieser Weise passiert ist (nein, doch, beim letzten, vom 14.06.). Denn: ohne Zweifel sind sie alle gut geschrieben (obwohl man auch darüber sich erst noch einigen müsste, um die Festlegung von gut geschrieben, aber nehmen wir einmal an, das wäre rein subjektiv, oder: darüber bestünde ein Konsens).

Also, ich lese sie alle im Zusammenhang, die Teile, die ausgewählten Bruchstücke. Ich gehe davon aus, daß es Bruchstücke eines längeren Textes sind. Und da fällt mir auf, daß die Sache mit dem kleinen Hitler den Bruch erzeugt hat (vielleicht den Bruch überhaupt? Aber so funktioniert es ja nun gerade nicht, daß ein 'schwächerer' Textteil den Gesamteindruck verfälscht, gerade aber, wenn es Teile eines längeren Textes im Zusammenhang wären, vielleicht doch?). Jedenfalls wird mir da zuviel erklärt, bemüht, ja, er liest sich bemüht, nicht so leichtfüßig wie die anderen. Ich fühle mich als Leser an der Nase, noch schlimmer, an den Ohren gezogen und in eine Richtung gezerrt. Ich murmle leise 'aua', aber da ist es schon passiert. Müsste meines Erachtens nach subtiler geschehen.
Aber daran ist nur dieser verdammt gute erste Text schuld, der wie ein Windstoß durch die Hemisphären des Hypothalamus fegt und Gehirnstaub aufwirbelt.

Natürlich ist alles eitel, aber vielleicht sollte man sich bei einer geplanten Vorführung von mehreren Texten aus einem Zyklus (Erzählung? Roman? autobiographisch? oder nicht? egal) überlegen, ob man nicht erst einmal mit halber Kraft vorausfährt und dann... paaaaaff, alle in Erstaunen versetzen, alles Steigerung. Nein, ich scherze. Es ist immer gut, am Besten gemessen zu werden, und da kann nur das Eigene der Maßstab sein.

Für mich arbeitet PWR mit den Versatzstücken des Erinnerungsvermögens. Gräbt in Proustscher Manier (die Reifengeräusche, Abgase, Schmelzküsse, und man hat so viel gesehen, soviel gefühlt und gerochen und geschmeckt) im Sumpf der Vergangenheit und hievt das in die Zukunft (die Traumsequenz wäre da eine logische Fortsetzung dessen). Wenn ich will, stehe ich immer noch an dieser Ampel, das ist die Limonade, das Eis, die Dinge, die Gewohnheiten, das Weißt du noch, und die unruhige Nacht, ja, das auch. Nur daß die Zeiten nicht stimmen, daß Dialoge nie stattgefunden haben, oder sie werden doch stattgefunden haben, Verwechslung, aber doch genau und realistisch, es ist einfach..., genau, das 'poetische', das mich immer wieder reinzieht, die Bilder, die mich sagen lassen, jaja, genau (nicht daß das in irgendeiner Form für Eiseis bedeutsam wäre, ich meine nur).

Wie auch immer. Aber die Tatsache, daß ich bereit bin, mich auf einen Text (oder eine Reihe von Texten) immer wieder einzulassen, sagt, so hoffe ich jedenfalls, dem Schreiber das, was er eigentlich hören will, was ich jetzt nicht wiederhole.

Kleine Krittelei am Rande: und wir mussten immer an Nachschub zu kommen, stangenweise: Verschreiber? 'Wussten' statt 'mussten'? 'Zu' weg?

Noch was fällt mir dazu ein: Zeitreisen. Fand ich immer schon faszinierend. Vergangenheit und Zukunft. Die Gegenwart als Brennpunkt dieser beiden Ströme, die sich daraus speisen und konträr davonfließen. Als tauchte man einen Spiegel dahinein, wo der Fluß entspringt.


monsun_rave boomtown/sahara * - 18.06.01 at 01:21:55




(er)zählen, (auf)lesen


Übrigens waren 'Transitoren' gemeint und nicht 'Transformatoren'.
Zählen, aufzählen, erzählen, Erinnerungs-Schichten freilegen, Wortbedeutungen ergründen, eine verloren gegangene Welt retten.
Die Erinnerungen verbergen sich in den Gefühlen, sind gespeichert im Gehirn. Die frühen Erlebnisse sind mehrfach überlagert, assoziiert: damit deute ich die Welt. Das Baby hat die erste Umwelt in der Gehirnstruktur abgebildet. Mit diesem Raster sehe, höre und erlebe ich die Welt (bzw. eben nicht!)
Was war das für eine bäurische Babywelt? Die vielen, älteren Geschwister, die Großeltern väterlicherseits, der kriegsverletzte Vater in der Wirtschaftswunderwelt der 50er Jahre, die halbautomatische Waschmaschine, die 'Schürze' mit den vielen Wäscheklammern (zum Spielen für die Kleinen), Mama am Rockzipfel hängen, unter der Singer-Nähmaschine spielen, der Nähkasten, die verschiedenen Knöpfe, mit denen wir spielen durften, damit sie nähen konnte: eine durchaus friedliche Welt manchmal (nach dem schrecklichen Krieg und der Erfahrung der Fremde).
Das alte Haus, es steht nicht mehr: ich kenne nur den Platz, an dem es stand. Steine und Geröll lagen von Gras überwuchert, die kleine Pumpe, der Birnbaum im Sommer, drei Birken um den Backofenhügel (Hänsel und Gretel); der Bach, den mein Vater von Brennesseln befreien mußte. Ein Pferd erschrickt und geht durch mit meinem Bruder, er klammert sich an der Mähne fest. (Das erzählte er mir oft.)
Familienmythologie, Erzählungen und Geschichten, die immer wieder aufgetischt und aufgefrischt werden. Die Fotos ersetzen und verdrängen die Erinnerungen. Was habe ich denn wirklich erlebt?
Wer war dort? Wer hat mir weh getan, was schmerzte? Was wollte ich vermeiden, was habe ich gelernt zu beachten? Was waren meine Erfahrungen, wie war der Lernprozess? Warum haben sich die Geschwister anders entwickelt? Was war das für eine Zeit der Kindheit und Jugend? Was hat sich wie geändert?
Wir erfinden unsere Biografie. Vergessen und wieder erinnern. Alles, was ich schreibe, habe ich bereits (mehrfach) beschrieben (besser und schlechter, anders). Ich lese die Scherben auf, aus denen mein Leben besteht und versuche aus diesen Fragmenten eine Art Mosaik oder ein Puzzle zu legen, das ein einigermaßen sinnvolles Bild ergibt.
Zählen, lesen, auflesen, Weinlese: Trauben sammeln, etwas versammeln, Versammlung, sich konzentrieren, etwas verdichten, aufmerken, sich etwas merken, biochemische Ablagerungen, Gefühlschichten, hochprozentige Konzentrate, etwas Festes verflüssigen.
Was suche ich?
'...und hätten der Liebe nicht'
Eine Seele auf der Suche, das Wittern des Hundes, spüren, aufspüren. Spuren im Sand, weglose Landschaft. Wohin? Stehen, verstehen: den Standpunkt ändern, Ausblicke. Greifen, begreifen. Wirr in der Wüste, verrückte Vision, Stühle verrücken, Ruck, Rock.
40 Tage in der Wüste. 'Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, ..'
Fühlen, hören, sehen
Auflesen, sammeln, zählen, aufschreiben
(die Mutter) sprechen hören, plappern, schreien, weinen, lachen, sagen, sich ausdrücken (Traubensaft, Gärungsprozess, Zucker - Alkohol), tanzen, singen, springen, krabbeln, laufen, kritzeln, schreiben: deutsch, englisch, vietnamesisch, japanisch, Blindenschrift, Zeichensprache, Musiksprache, Notenschrift, Choreografie, Drehbuch, Handlungsanleitung, Gebrauchsanweisung, Plan, Vorsicht und Rücksichtnahme, Wortmüll-Sammelstelle, ein Stelldichein, Arbeitsstelle, vernetzte Welt.
Worte, alt und vergessen, ausgestorbene Berufe und Tierarten. Tiefer graben und finden.





GüTeE - 18.06.01 at 00:33:36




Against a backdrop of mauve mountains, a towering saguaro
cactus lifts its arms to a lemon sun.


judith on the balcony_ with begonies * - 17.06.01 at 22:26:20




@TOBAY
jaja der SPACEPLACE - aufm MILCHSACKgelaende, was immer der MILCHSACK auch ist ...
einrichtung mittlerweile ein wenig kitsch - aber egal - wenn die MUSIK stimmt,
die tage TEKKKNO, der haertesten sorte ... geschrieben noch mit 3K! DJ THOMAS NAU - hammer! wunderbar ... aber viele kids in muscle-shirts - egal

HERBERT leider verpasst - muss aber toll gewesen sein - frau mit drei mikros, damit die stimme immer wieder anders klingt. freunde sind um spaete zeit draussen stehen gelassen worden. aergerlich. ich war im AMERICAN BAVARIAN HOTEL in der WAX LOUNGE in NUREMBERG - auch immer wieder geil - wer dort weilt, ein muss gegenueber des HBF. demnaechst aber auch wieder im ROBERT JOHNSON, doch OF schreckt ...

gruss


FrenkFrankfort ffm * - 17.06.01 at 18:02:43




Üch bröch zusammen


ohjehmineh - 17.06.01 at 16:46:02




Warum das nicht meine Welt ist:

Die Welt umgibt einen - hier umgibt mich nur mein verwöhntes Ich
Die Welt dreht sich weiter - hier drehe ich mich um Verlorenes
Die Welt ist nicht genug? - Unqualifizierte These
Die Welt liegt mir zu Füßen - doch ich kann keinen Schritt tun
Die Welt bricht aus den Fugen - schon eher...
Ein trüber Gast, zusammenhaltslos, abgekupfert, vorgekaut, nachgespielt,
verraten, und klein, ja, Größe gibt es hier nicht, mein Augenblick ist des
Blickes nicht wert, meine Welt ist ein Plagiat, und meine virtuelle ist noch
schlimmer...


Leonce - 17.06.01 at 16:28:45




Wenn hier jemand liest, dann bin ich das!


Leser - 17.06.01 at 15:47:59




°~°

Oh, oh! Ich habe ein Lied, ein Lied habe ich im Kopf und in der Anlage die CD, ein Lied, das alle Lieder übersteigt und ich höre nur noch das Lied, seit gestern nur noch das Lied, ich hoffe nur: repeat button geht nicht kaputt, das wäre tragisch, ich habe ein Lied, es ist so gut, dass ich tanze immer wieder allein hier. Ein Lied:

blackmail same sane

°~°

manchmal, wenn ich den lOOp lese, denke ich: jetzt aber mal was Großes! ich denke: jetzt aber echt mal was Großes, und schreibe und schreibe und schreibe und das ist alles noch so gar nicht Groß, aber schön sind wir alle und ich singe in einem Großen lied mit, die immergleichen zeilen.

Never Be The Same Again.

°~°

TomTom: ja, das Bild, muß aber erst Rat holen, wie sähe ich T.T. denn am ähnlichsten aus, sehe nie gleich aus und falls Du tatsächlich nach HD kommst der Rahmen dazu. Ich spiel Dir sodann auch ein Lied vor, ich spiel Dir von

blackmail same sane

vor. Mehrmals. 8 Male.

°~°


Sasa same sane * - 17.06.01 at 15:15:23




iLOVEyou - ehelich
»Wie lächerlich ist es, wenn Männer und Frauen Verträge miteinander schließen, um ihr ganzes Leben gemeinsam leben zu können?«
Norman Mailer - Der Hirschpark, Carl Habel Verlag, S. 228, Königswinter, (1955)



monik sos ffm * - 17.06.01 at 15:09:40




Volker ist auf der Brücke für die Abläufe verantwortlich und zündet sich auf der Brücke eine Filterlose an. Wenn etwas mit dem Konzerntanker schiefgeht, geht es auf seine Kappe. "Probleme gibt es nicht", sagt er. "Es gibt lediglich Situationen." Und grinst: "Houston, wir haben eine Situation."


off. - Berlin, Mar del Plata * - 17.06.01 at 14:18:28




hund, selbstmörder & die verwesung

1. alte frau mit hund an leine steigt in straßenbahn, hund bleibt draußen
2. ER wettet mit freund, ob er's schafft
3. frau, verwirrt, zieht an leine
4. hund rennt, rennt - nicht schnell genug, verheddert sich und kommt unter die räder
5. damit wird ER zum zyniker


1. auf dem bahnsteig fragt der fremde sie, ob der zug um 17.05 oder um 17.06 uhr kommt
2. sie denkt: 'was soll das denn, is' doch egal'
3. der zug fährt zügig ein, der fremde nimmt anlauf und schmeißt sich, die hände nach vorne wie beim kopfsprung ins wasser, vor's eiserne pferd
4. choc, trauma. körperteile liegen herum, blut. der lokführer dreht durch
5. jesus, amen


1. ein geruch
2. die tür der altenwohnung ist abgeschlossen
3. sie rufen die polizei
4. der alte mann liegt vorm bett, verwest. die augenhöhlen voller fliegen und maden im körper
5. ein ätzender geruch


(das wurde uns erzählt. glaubwürdig)







GüTeE - 17.06.01 at 13:53:19




ART

So viel Kunst
Kunst wo immer man auch hinschaut
-Kunst die einen berührt, erschlägt, ermüdet.
alles an einem Tag, in ein paar Stunden, denn der Mensch von heute
steht immer unter Druck.
chic gekleidete Leute, die sehr wichtig aussehenn, stehen neben älteren
Mannern im Anzug, die selbstverständlich ihre Brille auf der Nase tragen
und alle haben sooo viel Ahnung von Kunst.
-Kunst-
interssant
alles auseinandernehmen?
Alles wissen alles kennen'
Nein- nur schauen und staunen-
vielleicht Inspiration
Denn alles ist Kunst.
Hier muss ich an dich denken, da du in allem immer Kunst gesehen
hast-aber es bringt keine Tränen sondern ein Lächeln auf meine
Lippen.....
Art-Kunst-Technik-Inspiration-Körperlichkeit-Ferne-Nähe-Liebe


Ina Art - Basel * - 17.06.01 at 12:57:44




@funk: one link a day is better than one pic a day...

herzlichst!


MARiO @imloop.de * - 17.06.01 at 09:17:53




ultimativer hass...ehrlich...diese frau-miststück


cosmo - 17.06.01 at 05:32:36




Ratte, Maus und Gras

Zurück aus Frankfurt: auf der schwimmenden Bühne zu spielen, hat Spaß gemacht. Keine Probleme gab es mit dem Ersatzdrummer, Profi eben, Ausländer: kurz vorher bekam er die Noten, die Tempi angesagt etc.
Alle rauchten Gras, nur ich nicht (!lobenswert, nicht wahr?)
Von den Veranstaltungen passiv so gut wie nichts mitbekommen: Nena im Regen, und weit weg die Bühne, vor uns der Straßenverkehr. Der Tablaspieler, Obertongesang und Tanz, große Rahmentrommel. Der Schweizer Mönch erzählt von seiner Krise, von Schlaflosigkeit und von der Kraftquelle Natur. Kabarett war 'ausverkauft'. 2 Bücher gekauft (ein Bergen-Belsen-Tagebuch, ein KZ-Liedersammler/Gitarrist: Kuli...). Eine Ratte im Park, eine Maus im Gebüsch am Main, eine Frankfurter Rundschau zum Mitnehmen (sie rauchen und reden über Science-Fiction-Literatur: Harry Pratchet o.ä.)
Einige Stadtteile fand ich ganz nett, z.B. die Gegend am Südbahnhof. Wolf von Lojewski getroffen, wie er gerade in die Paulskirche geht. Leider nicht Alwo und andrea: schade! (schluchz) aber 3 Ferienbekannte aus Darmstadt und FaM.
Auf der ersten, morgendlichen Veranstaltung spielten wir u.a. auch vier von meinen Stücken (mit gutem Gefühl: es paßte irgendwie).
Am 'Gesprächs-Interplay' bin ich so gut wie nicht beteiligt, oder eher selten: irgendwann bin ich draußen und höre nur noch zu, keine Chance, wieder rein zu kommen und mit zu spielen. Sie sind mindestens zwanzig Jahre jünger. Ich kann nichts erzählen: keinen Witz, keine Geschichte, kein besonderes Erlebnis - mir fällt nichts ein. Ich habe noch nie 'n science-fiction-Roman gelesen und von Douglas Adams weiß ich nur, daß er vor kurzem gestorben ist (er war etwa mein Alter): DAS wußten sie nicht! Selbst mit Max Frisch kann ich kaum dienen: Stiller nicht gelesen etc., nur daß ich die Fernseh-Sendungen zum Jubiläum auf 3sat sah, erzählte ich; und das Inzest-Motiv im Homo Faber fiel mir ein. Antike Tragödie: schon zu Beginn erfährt man, was passiert - trotzdem ist es spannend. So ist es auch bei Frisch. Architekt, kennt Brecht, Dramatiker. Über sein Verhältnis zu Ingeborg Bachmann wollte er sich nicht äußern.
Anfang der siebziger Jahre war ich einmal in F.-Bonames. Mein Cousin fuhr das gelbe Postauto. Motorschaden vor Göttingen: wir trampten den Rest der Strecke. Mit 150 km/h fuhren wir auf der Autobahn (so schnell war ich noch nicht gefahren).
Das Mädchen und ihr Freund hatten zusammen geduscht. Die Eltern waren nicht zu Hause. Gekifft wurde auch: bei Freunden oder wildfremden Hippies (auf Flokatiteppichen sitzen)
Jahre später auf der Zeil usw.: Plakate luden ein zu einer buddhistischen Veranstaltung, zu transzendentaler Meditation u.ä.
Wo waren die pool-Autoren zu hören und zu sehen? Vielleicht hätte ich doch zu Gabriele Wohmann oder Irene Ruttmann gehen sollen? Sich lösen von der Gruppe, anders geht's nicht. Na, egal. Insgesamt ein eher schönes Erlebnis, die vorletzten Konzerte in dieser Besetzung. Weiter geht's mit jüngeren Leuten.
Im voll besetzten Kleinbus und mit viel Gepäck über die Autobahn. Abfahrt zur blauen Stunde: Wolken. Spät nachts die Sterne (andere Sternbilder auf den Malediven)

und nun geht die sonne auf
die lampe brennt,
der tag nimmt seinen lauf,
e. pennt


GüTeE - 17.06.01 at 04:33:19




Schön zu lesen.

Das Konsortium wird mit fünf bis sechs Profis auskommen. In vier Monaten wird es über die Bühne gegangen sein, und wir bräuchten bis Sommer nächsten Jahres nicht mehr arbeiten. Wenn der Business-Plan stimmt, wird das mit dem Venture glatt gehen. Wenn Venture nicht klappt, taugt der Business-Plan nichts, denn der Venture-Manager ist ein Hai. Und keiner hat etwas damit verloren, wenn der Hai nicht schnappt. Brauchen nur Consulting für die LOI im Vertrag. Die Zeichen stehen auf "machen".

Die Rakete hat damit einen Preis gewonnen. Dürfte eine Win-Win-Win-Win-Win-Win-Situation werden. Vier Monate, dann ist alles klar. Dann vielleicht mehr. Etwa ein Partner-Modell, zu fünft vielleicht. Drei gingen auch.

Lieblingsbild heute abend: normales Terrassenlokal, draußen mit S., und dann kommen zwei italienische Musiker vorbei. Süditalien. Auf der Durchreise. Mandoline und noch was anderes. Sehr, sehr gut.


The Freaks of the Industry - 17.06.01 at 03:06:16




Lieber TomTom: Karten sind kein Problem. +x?
Natürlich weiß ich um den richtigen Namen des Soho "Goddess" Stücks, aber im Korrigieren ohne Hinterfragen warum sind die Deutschen ja bekanntlich Weltmeister. Ein Wunder, daß niemand nach "Nach der Abend" geschriehen hat, ein ähnlicher Fall. Suggestions? Im übrigen fast noch besser: Common Fachtor: Get down. Pool in Frankfurt war wunderschön. Götterdämerung vor dem Space Place.


Eckhart Nickel Vor die Reise * - 16.06.01 at 23:40:46




hip hip hurray for adrienne goehler!!
for the old times and the new ones


judith on the balcony_ near hermine * - 16.06.01 at 22:30:45




lieber eckhart,
auch wenn ich dich nicht verbessern mag - die industrie-freaks haben recht: der track heisst HIPPIE CHICK. der andere GOOD LIFE. beides superb, besonders fürs auto und für die enden einer party, wie die, die du verpasst hast. ex existiert ein film davon, der in einem visuellen blair witch-chaos endet, aber ganz deutlich zu hören: GOOD LIFE, und Eloise singt mit.
kannst du eigentlich für the buch@heidelberg karten reservieren?
*
wer sind die freaks überhaupt? kennen die mich?
*
TomTom wartet noch immer auf ein TomTom-Foto. Sasa...
*
absoluter juni:
ARETHA FRANKLIN - Respect
SOUL II SOUL - Keep On Moving
carol wheeler, die mal bei SOUL II SOUL mitgesungen hat, hat auch einen song veröffentlicht, und der ist auch wunderbar, aber leider habe ich den titel vergessen. Irgend etwas mit "light"...
*
Meiner Mutter gab ich heute, bevor sie nach Colombo geflogen ist, DER GELBE BLEISTIFT mit. Und frage mich, ob sie daran Gefallen finden wird. FERIEN FÜR IMMER hätte ihr nichts genutzt.


TomTom Club (just listen to the gentle rythm of the bossanova) * - 16.06.01 at 21:26:58




Sonett 60

Next wave? - Bereits vom mainstream aufgesogen!
Ein kurzer Augenblick ist rasch verpasst.
Die Wogen wechseln. Man wird mitgezogen
und stürmt fast forward. Wer verweilt, verblasst.
A star is born: Blitzlichter, Bühnenglanz.
Erst wird gehypt, gejubelt (auch getratscht),
dann plötzlich: Licht aus. X schreit "Firlefanz!"
Schon wird gebuht, verrissen, abgewatscht.
Doch hat der Zeitgeist dich nun angefixt.
Du schäumst und hechelst. Das macht's auch nicht besser.
Das business hat voll dich ausgetrickst,
mit jedem Schritt läufst du in offne Messer.
   Monúmentúm aeré perénniús?
   Von wegen! Vorhang. Finis, aus und Schluss.


l.barnes eppendorf * - 16.06.01 at 20:52:00






Albert Einstein wird schliesslich auch nicht direkt, morgens nach dem Aufstehen,

seine eigenen Theorien in ihrem kompletten Bedeutungsumfang verstanden haben.



144000 - 16.06.01 at 20:25:44




ahoi rasmus,
anbei meine digitale hand. war ernst wg. boomtown, aber so geht es auch nicht. thxalot.


off. - 100 Zeichen * - 16.06.01 at 18:49:39




Oh! Wie lange habe ich gewartet, doch jetzt muss ich handeln, denn das Schreinemakers-Diät-Plakat vor meiner Tür sticht mir widerlich in die Augen. Es tut mir weh, diesen Ort hier für meine Klage zu missbrauchen, aber ich kann nicht mehr anders. Bald, das spüre ich, wird das Plakat verschwunden sein.


31104 - 16.06.01 at 16:57:10




iLOVEyou - ehebrüchig
»Der Ehebruch wird an der Frau und nur von ihr aus festgestellt. Nicht Minderbewertung der Frau spricht sich darin aus, sondern ihre Würde, den Frieden von Haus und Familie zu garantieren. Der Mann kann höchstens in eine fremde Ehe einbrechen, die Frau aber bricht die eigene Ehe.«
Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft - zitiert in »Urknall der Hormone«, Der Spiegel, Hamburg, 17.04.1995/H.16



monik sos ffm * - 16.06.01 at 13:19:57




Lena steht mit dem Rücken zum gerade in den kleinen Bahnhof einbremsenden ICE, umgeben von so vielen Taschen, dass sie mir zwischen ihnen - so wie sie sich an einer kleineren festhält und die Tränen, die da nur so perlen, als gäbe es kein Aufhören mehr, nicht abwischt – sehr klein vorkommt, ihre Lippen formen den lautlosen Satz und ich weiß nicht wohin schauen: ich wurde geliebt und zu Recht vergessen, kaskadenhafte Geräusche der Wegdurst. In den Taschen nehme ich meine Hände als Fäuste wahr.

Nicht allzu traurig werden, mit einem Ruck aufbrechen – es ist eine behagliche Reise, eine große Fahrt geschliffen aus ihren bewegten Landschaften, einmal werden wir ganz sachlich,

schön habt ihr es hier,

sagt sie und schaut sich um. Da ist aber nichts und nichts vergeht so schnell wie Gesten und verpaßte Gelegenheiten. Die Gleise fügen sich in brechende Zelebrationen zum Weiten hin, ins Offene hinaus, so viele Taschen und ich sollte sie doch umarmen, glaube ich, trage statt dessen sichtlich angestrengt, sie sind sehr schwer – die Koffer in das Abteil,

hast du alles?,

schaue mich nun selbst um, das ist aber ein anderes Sehen, kein Sehnen mehr, nicht traurig werden und sie sagt nichts mehr, über dem jähen Versäumen steht nur noch Mitleid, so dass ich mich beeile, hinaushaste - schließlich möchte man nicht, dass mit einem Zischen die Türen zugleiten und man plötzlich wie eingesperrt ist in einer Reise, die nicht die unsere ist.

Sonst noch: Duft und Zufälle, das mißlingt allerdings ebenfalls. So ist das, nur nicht allzu traurig werden. Mit einem Ruck aufbrechen.


Sasa gleich in Köln * - 16.06.01 at 11:59:51




THE CHILD - Alex Gopher [WUZ REMIX]
"The Child" contains a sample of "God Bless the Child" (B. Holliday/A. Herzog)
>>> Auf Comp. "Prestige - Paris*House", shampoo

TIME - Alex Gopher
>>> Auf "YOUMYBABY&I"

QUIET STORM - Alex Gopher
>>> Auf "YOUMYBABY&I"

HIPPIE CHICK - Soho (auch den Flower Power Remix. Hippy Chique?! Eckhart Nickel?)

PLANETZ - Cassius

Dann war noch der loop-Clip. Den Pitch hatte Razorfish gewonnen. Kamerafahrt in der Straßenbahn. Liest einer Zeitung, liest eine Magazin, lesen zwei gemeinsam Vanity Fair. Hört man Straßenbahngeräusche. Vorbei an einem, der dasitzt und was hört und aus dem Fenster guckt. Macht sich eine Notiz, packt den Block weg.
(4,5 Secs.)

Schnitt

Echte Menschen auf einer Party. Kamera schaut sich um, mittendrin auch an einigen Leuten vorbei, die etwas anders aussehen und irgendwie stammeln, aber die sind uninteressant. Mitten im leisen Dialog abgeschnitten.
(9 Secs.)

Schnitt: Buffet

Close-Up Tellerstapel, Hände holen Besteck und Serviette. Unscharf danach: verschiende Auslagen: Obst, Fisch, Paella etc.

- "Du magst auch keinen Rucola?"
- "Besonders nicht mit dieser Marinade. Schon die Avokado probiert?"
(8 Secs.)

Schnitt.

Close-Up. Augen-Lippen-Stunt: Lächeln.
(3 Secs.)

Blend-Over:

Don't loop. You wouldn't understand.


Rauke: Rucocacola - 16.06.01 at 11:18:38




THE CHILD - Alex Gopher [WUZ REMIX]
"The Child" contains a sample of "God Bless the Child" (B. Holliday/A. Herzog)
>>> Auf Comp. "Prestige - Paris*House", shampoo

TIME - Alex Gopher
>>> Auf "YOUMYBABY&I"

QUIET STORM - Alex Gopher
>>> Auf "YOUMYBABY&I"

HIPPIE CHICK - Soho (auch den Flower Power Remix. Hippy Chique?! Eckhart Nickel?)

PLANETZ - Cassius

Dann war noch der loop-Clip. Den Pitch hatte Razorfish gewonnen. Kamerafahrt in der Straßenbahn. Liest einer Zeitung, liest eine Magazin, liesen zwei zusammen Vanity Fair. Hört man Straßenbahngeräusche. Vorbei an einem, der dasitzt und was hört und aus dem Fenster guckt. Macht sich eine Notiz, packt den Block weg.
(4,5 Secs.)

Schnitt

Echte Menschen auf einer Party. Kamera schaut sich um, mittendrin auch an einigen Leuten vorbei, die etwas anders aussehen und irgendwie stammeln, aber die sind uninteressant. Mitten im leisen Dialog abgeschnitten.
(9 Secs.)

Schnitt: Buffet

Close-Up Tellerstapel, Hände holen Besteck und Serviette. Unscharf danach: verschiende Auslagen: Obst, Fisch, Paella etc.

- "Du magst auch keinen Ruccola?"
- "Besonders nicht mit dieser Marinade. Schon die Avokado probiert?"
(8 Secs.)

Schnitt. Close-Up

Augen-Lippen-Stunt: Lächeln.
(3 Secs.)

Blend-Over:

Don't loop. You wouldn't understand.


The Freaks from the Industry - 16.06.01 at 10:50:12




fette welt
fette texte
fettes lager
fettes feld

was fettet mehr ?
wen fettest du ?

fettzit: wo ein fett da ein bett


fettrik aus fettring * - 16.06.01 at 08:24:37




Medusa soll schön gewesen sein. FUNK wird immer hässlicher im LOOP. Ganz prima, die Fotos! EHRLICH! Jetzt stinkt er nach nassem HUND.


für S. - 16.06.01 at 07:43:16




Rasmus ist entführt worden, oder anderswohin verschwunden

Nee, das ist nicht mehr unser Rasmus. Der hatte mit Scheiße geschmissen und manchmal sogar getroffen. Aber dieser Typ jetzt, der da unter seinem Namen schreibt, das ist ist ja der übelste Digitalkitschfinger hier. "nicht menschen hier sprechen sondern digitale figuren die spielen mit text." Da rollen einem ja die Tränen über die Cyberbacke. Solche Sätze werden abends den Insassen von katholischen Altenwohnheimen intravenös gespritzt, damit sie endlich mal nachts durchschlafen. "lyrik ist schwierig und schwierig ist selten geworden" Rasmus? Niemals! Das sind Zeilen vielleicht für den Hörspielpreis der Kriegsblinden. "kunst ist freiheit" – sowas steht vielleicht auf der Pinnwand im Meditationszelt vom Kirchentag, aber das kann niemals niemals unser Rasmus sein!! Wo steckt er? Gefesselt im Keller? Eingesperrt auf dem Dachboden?


Corvus Berlin * - 16.06.01 at 06:14:13




nacht ohne kommentar
geht alles verloren, will nichts mehr dazu sagen, laß es verloren gehen


cosmo - 16.06.01 at 06:12:55




INBOX II.

so did you fuck that prostitute? i couldn't figure out who you were talking about until i got home and then i screamed FUUUUUUUUUUUCK! yeah, give her one for me. make her scream my name until i can do her myself.

that forward i sent you is from my old college roomate. he called me today and said he could pick us up in Vegas, yes, las vegas, home of ultimate american debauchery and drive us in this huge winnebago that another friend of his is going to rent. it could be the ultimate experience of our lives together, or atleast one of many. you need to write me back asap about your dates. steve said hell pick us up in vegas on the 29th of august and we'll be back in vegas on the 3rd of september. we can either go early and hang out in vegas or stop there after the festival for a few days. steve said his company could also get us free rooms in vegas or atleast half price. lets fucking do this dude!!!!!! lets do burning man together!!! oooooowww. dont let me down on this one!!!!!
being in europe, let me know when you guys are planning to bomb the u.s. so i can catch a morning flight out. Kyoto, death penalty, and missle defense issuses seem to really be pissing you guys off, and i dont want to be caught in the middle of it, not to mention we don't buy steel from you anymore and we want to control the world. AAAhhhhh, well such is the life of the human species.

tell me dates!!! we will fly from denver to vegas and i will handle the airline tickets and burning man tickets on this end.


justusjonas da schau her in wieblingen * - 16.06.01 at 03:56:43




INBOX:


i'm here. where are you? jess is back. we're still together. she got some things figured out that i don't have the space to tell you about that makes me happy. not sure if we will ever travel together again though, but we're taking time this summer to see what will happen. i should have listened to you in the beginning and not have been so hasty. THATS the only good advise, youve ever given me though.
landed a good installation for my business at a nice house in minturn (near my place) and am almost finished with it. ill make
about 5000 dollars on it and it took about 7 days. not too bad. have another one i might get late in june but not sure yet. got
enough work to keep me going till then atleast. i cant say yet if ill have any big projects going when you get here. i kind of
hope not so we'll have time to do some shit, but more than likely there'll atleast be some small thing i can find. if everything
keeps on though i'd pay for your plane ticket. i don't need all this money. you can repay me when i have arthritis in my hands
and cant even get a job a good ol' mickey Ds' when im like 40 or so. just let me know if you need any money and we'll leave
it at that. NEVER do you need to feel bad about asking for anything from me. remember that!!!!


justusjonas staunend in heidelberg * - 16.06.01 at 03:49:44




Ich lese.


Lotos - 16.06.01 at 02:32:15




The unauthorized autobiography of Sasa Stanisic.
Für TomTom: Soho (in MA): Hippy Chique. Oder aber: Inner City: Good Love (Reese Deeper Dub)
Für Tobay: Julia ist der weibliche Monat, der ins Haus des Sommers tritt.
Und für Ford: Modell Ka einstellen. Hat keine Jacketthaken.


Eckhart Nickel Nach der Abend * - 16.06.01 at 01:59:13




Raus – Hinaus – in die Freitagnacht.
"Wir spielen wieder unser altes Spiel.." sagt der U-Boot Kapitän im Film.
Vielleicht umarme ich einen Baum oder ich klau ein Fahrrad vor einem Club, weil sie meines letztens dort klauten.
Ich habe also den Entschluß getroffen jetzt noch zu gehen. Gehe gleich, geh da hin, treffe unweigerlich bekannte Gesichter. Fühle mich jetzt schon wieder so als mißglückter Gegenentwurf einer gescheiterten Gegenöffentlichkeit. Wird gleich noch schlimmer.
Aber gestern war es erst sogar ganz nett. Traf einige Leute und irgendwann ging`s auch, und sprach dann mit A die total nervös war weil sie ihren zukünftig wohl neune Macker dort treffen wollte. Und ich mußte erklären warum ich mich solange nicht hab blicken lassen an den üblichen Orten etc. Natürlich wußte sie schon mehr als ich dachte...Hinzu kam der J. Der ist wie A jetzt auch frisch verliebt und mir wurde wieder klar wie beschissen klein diese Stadt ist, weil ich sie, eben jene, kannte-kenne und das alles so belastet ist. Das sagte ich auch A, bezüglich der letzten Monate und meines Zurückgezogen-seins und sie sagte: "Ach Du meinst vorbelastet?" Ja klar auch das.
Dann sprach ich noch ganz nett mit C die sich von ihrem Freund getrennt hat (schon vor Monaten) und auch sie ist frisch verliebt. Da dachte ich dann.... na irgendwas ungutes, ...blablabla.. alle verliebt und ach scheiße. Und sie läßt sich demnächst ihre Krampfadern entfernen, obwohl sie erst Anfang 20 ist. Sachen gibst.
Und dann ein wahrer Lichtblick: T wieder in der Stadt, im Lande. Zurück . Wirklich was gutes.
Dann tanzen und alles ganz in Ordnung bis ich zielsicher das falsche Gesicht sah. Ab da wurde es dann schmerzhaft. Sich dann sehen und nichts, schlimm wie das so gekommen ist, wirklich. Selbst A kennt sie mittlerweile, und aus irgendeinem Grund macht das alles noch schlimmer. Irgendwann gingen die Lichter an und die Situation wurde abschließend unerträglich. Ich ging. Vor der Tür standen A und ihr Neuer und knutschten.
Ich weiß auch nicht warum ich mir das heute noch mal antun will...
Raus – Hinaus - in die Nacht, noch mehr trinken, meine Rolle in diesem Spiel ignorieren, tanzen womöglich undoder einen Baum umarmen undoder mit einem Baum tanzen. Ich brauche unbedingt wieder ein Fahrrad.


cosmo
vor ort, wohl * - 16.06.01 at 01:56:07




Ach mein lieber funk, bei all diesem Potential, doch nur eine Maske? Und dazu noch eine so gewollt prometheische? Also ehrlich...



Sasa transfiguriert * - 16.06.01 at 00:59:45




ein grasmeer zwischen grünen hügeln fließend, und die berge baumlos schuppige buckelquader. zu sehen, winzig, vier gestalten: heilige könige, hodschas oder hirten.
vier aufgerichtete - den schwerpunkt senkrecht über der erdmitte; ihr scrotum lassen sie hängen im dunkeln versteck, und ihre gedanken darüber.
sie werden gewiss das ufer erreichen...
vier russen am tisch, vielleicht die füße abgespreizt. oder drei anatolier und ein gelbblonder aus sivas. ich weiß, denkt der eine, was der unterschied war: ich war stolz auf dich, aber du,
du schämtest dich meiner.
eine kleine zeltstadt steht verloren am rand vor dem schatten der welt. ich will, denkt der andere, kurzhaarige linke rundgesichtige lehrerinnen, aber die sind im yol in kreuzberg
oder an alis dönerbude in klosterneuburg.
so wie der himmel heut ist hat gott bei seurat oder pisarro kopiert!
Allah, Bismillah, denkt bildlos der dritte. und der vierte freut sich auf seine ziegen.
die lehrerinnen verblassen ihnen jetzt schon, und dass sie vor wien standen ist ihnen kaum mehr bewusst.


hattie carroll_ oratio prorsae * - 16.06.01 at 00:31:42




zu dumm. krawatten binden und los gehts taxi rufen.


the first election campaign is lost - 15.06.01 at 22:53:53




niemand.
da würde einem doch glatt das herz wegsterben.


wurks - 15.06.01 at 21:56:13




jeder schreibt, aber wer liest es eigentlich?


sqak ! * - 15.06.01 at 21:48:07




Himmelherrgott, das geht doch auch anders!
Da bleibt nicht genug Kotze für.


echt nicht - 15.06.01 at 19:56:10




NEIN!


spurned - 15.06.01 at 19:55:41




funk stellt sich sasa´s maske ungefähr so vor (ist nur ein draft!) und halst sich damit sicher wieder die mehr oder weniger intellektuellen bemerkungen einiger loopi´s ein ... oder aber auch nicht. weiß man ja nie. wenigstens ist es kein nackter mann mit einem baby auf dem arm, in s/w und auch noch aus dem mediamarkt wie doc gestern prophezeite. man hat´s aber auch nicht leicht ... ehrlich!


funk - 15.06.01 at 17:52:23




Ja, und natürlich:
FRENCH AFFAIR - My Heart Goes Boom


TomTom ridikulös * - 15.06.01 at 17:47:59




ALEX GOPHER - The Child
FAITHLESS - We Come 1
KLUSTER - My Love (Bob Sinclair Club Mix)
SHORTIE VS BLACK LEGEND - Somebody (Long Train Remix)
SCHWARZE PUPPEN - Schwarze Puppen (Original Mix)
ALEX GOPHER - Party People
2RAUMWOHNUNG - Nimm Mich Mit-Das Abenteuer Liebe Usw

Rückblick ins Jahr 2000:
DEICHKIND FEAT. NINA - Bon Voyage


TomTom Party People * - 15.06.01 at 17:44:20




Pool = Sinnloses Geschwätz von Leuten, von denen man sagt, sie seien
Schriftsteller

Loop = Noch mehr Sinnloses, weil, Corvus hat es ja bereits gesagt, jeder
meint, hier etwas reinschreiben zu müssen, selbst wenn es noch so
alltäglich ist.

Kennt Ihr den Witz, "Kommt Einer um die Ecke und tritt auf ´nen Keks..."?
So ist das hier ungefähr.


Portofino jaja, dafür hassen ihn alle * - 15.06.01 at 17:41:48




Friedensbewegte sagten noch: "Ich verstehe, Sie sind verletzt", um den Schimpfenden eine Boshaftigkeit unterzuschieben. Schöne Gemeinheit.


666 - 15.06.01 at 17:41:38




Wir nehmen den DS, weil er ausnahmsweise mal fährt, also reisen statt rasen. Immer nach Norden und dabei Autobahnen meiden, noch in der Stadt die ersten Stullen verspeisen und das Sixpack aufreissen. Schmeisst mir bloss nicht Euern Müll hier rum, na also, geht schon los, aber vielleicht könnte man es noch liebevoll nennen, und ausserdem ist es wie immer. Und deswegen gut so. Endlich draussen.
Stossdämpferleiden und bitte nicht gegen die Bäume fahren, und wir versöhnen uns fürs erste. Baumreihen machen uns still und in alte Erinnerungen sinken, jeder mit seinem Alleengefühl, die Sonne spuckt schon Flecken aufs Kopfsteinpflaster, noch ein wie immer, zu spät losgefahren. Und es dämmert, als wir das Auto verstecken, ein lächerliches Unterfangen. Ben klemmt die Mobilnummer an die Scheibe, weil wir in der Ausfahrt stehen, die Brennesseln allerdings sind meterhoch, es ist früh im Jahr und die Ferienhäuserrasen ungemäht.
Alles gehört uns hier, Strand und Treibholz. Feuermachen, in Schlafsäcken sitzen, aus der Flasche trinken, Hannah hat die Drogen verloren, also streiten, suchen mit lächerlichen Taschenlampenkegeln, und tatsächlich wiederfinden. Gespräche versickern und Lider hängen tief, ein heller Streifen bleibt am Horizont und manchmal steht einer auf und verschwindet. Für Stunden. Ich gehe auf dem schmalen harten Streifen im Zwielicht, Muschelsplitter zwischen den Zehen bis ich alles vergessen habe.


Filo - 15.06.01 at 17:35:58




°~°

Da fehlt unten etwas, es muß nämlich heißen: Und da lache ich in meine Maske hinein, was aber niemand sehen kann, da sie verdunkelt ist und auch sonst eine eher kleine SICHTFLÄCHE aufweist, für die Augen. Mehr nicht.

°~°

Lanaaaaa! Da mußte ich aber herzlich lachen! Eine durchaus schöne Pflanze, ein wenig sieht sie aus, als sei sie grad aufegwacht und wüßte nicht recht, was anfangen mit dem Tag und da es mir ja ständig so geht, find ich sie umso genialer. Grüsse nach "Sicklingen"!

°~°

Für Rasmus und Off:
"Es könnte so sein: Ich höre, es male einer ein Bild 'Beethoven beim Schreiben der 9. Symphonie'. Ich könnte mir leicht vorstellen, was etwa auf so einem Bild zu sehen wäre. Aber wie, wenn einer darstellen wollte, wie Goethe ausgesehen hätte beim schreiben der 9. Symphonie? Da wüßte ich mir nichts vorzustellen, was nicht peinlich und lächerlich wäre."

Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen


(Weshalb es besser ist zu sprechen, wenn man es satt hat sich zu unterhalten)

°~°

So viele Heidelberger und so viele japanische Touristen zum Verarschen. Warum nicht gemeinsam?

°~°

Unfasssbar, aber ich mag Ben Folds Five


Sasa - 15.06.01 at 17:12:12




easy & free

Ich töte Mücken. Und damit meine ich nicht eine, zwei, oder mal eben ein paar an einem schwülen Baggersee Frühabend, sondern Tausende oder wahrscheinlich eher Hunderttausende, genau kann man das gar nicht wissen. Bei einer solch großen Zahl ist es auch klar, dass man da mit der flachen Hand oder der zu einem Zylinder zusammengerollten Zeitung nicht auskommt, so was würde mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre in Anspruch nehmen und sich auch sonst eher übel anfühlen, man stelle sich doch nur einmal vor wie nach einem Tag Arbeit schon fünfhundert Mückenleichen an deiner Handfläche kleben, zwischendurch abwaschen nicht mitgerechnet. Nicht gut.

Das aber nur so nebenbei.

Ich dagegen töte Mücken systematisch als Teil eines großen, zugleich auf Effektivität und praktische Abwicklung beruhenden Konzepts. Schließlich gilt es hier nicht nur, das tatsächliche Beseitigen der Insekten zu berücksichtigen, sondern jenes auch durchdacht auszuführen und solche Faktoren im Auge zu behalten, wie etwa die Kosten, die Zeitkomponente, den Umweltschutz oder die peripheren menschlichen Faktoren: die Sicherheit, die Fehlerquote, sowie den Schutz der womöglich Betroffenen. Dabei möchte ich gleich zu Beginn klarstellen, dass es eigentlich nicht explizit Mücken sind, die da vernichtet werden, sondern genaugenommen Mückenlarven und das sind schließlich noch nicht ganz Mücken, oder doch, je nachdem wie christlich man erzogen wurde, das aber ist schließlich zwar eine aktuelle, jedoch in diesem Zusammenhang keine bedeutungstragende Komponente und wird hier daher auch nicht weiter besprochen.

Das nicht.

Ich töte also Mückenlarven und als ich mich vor drei Wochen um die Stelle bewarb, hieß es, man suche jemanden, der männlich, flexibel, belastbar und an Teamarbeit gewohnt war. Da der Job astronomisch gut bezahlt wird und ich die oben genannten Voraussetzungen erfülle, blieb da nur noch die Sache mit der Teamarbeit zu klären, ich dachte nämlich einen Augenblick lang (und da wußte ich noch nicht, dass wir Mückenlarven töten und nicht kategorisch Mücken), einer aus dem ‚Team‘ scheuchte dann die Mückenschwärme auf, während der andere mit einem speziellen Mückentotmachgerät schreiend aus dem Hinterhalt sprang und auf die kleinen Kameraden einprügelte. Das natürlich ist aus mehreren Gründen ein vollkommener Quatsch, zuallervorderst, weil Mücken nicht einfach so in Schwärmen an nem Busch rumsitzen, zum zweiten weil sie ja arg schnell sind und somit im Flug um einiges schwieriger zu treffen und sicher auch, weil ich wieder davon ausging, man würde die Angelegenheit mit einem mechanischen Werkzeug erledigen. Das dem so nicht war, wußte ich eigentlich, aber einen Scherz wird man sich hier noch erlauben dürfen.

Schließlich ist das kein Mückengenozid, d.h. es ist vielleicht einer, aber ein solcher bei dem für den Fortbestand gesorgt wurde, was den Genozid zwar nicht entschuldigt, aber die Beteiligten ungemein beruhigt, meint man.

Ich, bzw. wir töten jedenfalls diese Mückenlarven, unser Einsatzgebiet ist der Rhein in der Höhe von Mannheim und Ludwigshafen und unsere Waffe ein besonderes Mückenspray und zwar in riesigen Mengen benutzt, so dass man das gar nicht mehr Spray nennen kann. Vielmehr handelt es sich um richtige Sauerstoffflaschen, die man auf den Rücken angeschnallt bekommt, noch unter dem grauen Schutzanzug, nur das in denen kein Sauerstoff ist, sondern ein Chemikaliengemisch, dessen Namen ich auch beim zwanzigsten Mal laut vorlesen nicht aussprechen, geschweige denn mir einprägen kann.

Und da professionelle Schutzanzüge klasse sind, widme ich ihnen eh viel mehr von meiner Aufmerksamkeit, zeige mich darin so viel wie es geht, manchmal auch einfach so im Freundeskreis und einmal sagt Anne:

Das sieht echt aus wie in X-Akten

Und da lache ich in meine Maske hinein, was aber niemand sehen kann, da sie verdunkelt ist und auch sonst eine eher kleine aufweist, für die Augen. Mehr nicht.


Sasa in Heidelberg * - 15.06.01 at 16:54:34




slow down moses


Das Licht brach sich in der Fensterscheibe, ich erbrach mich derweilen in mein Kopfkissen. Ich musste Fieber haben, sagte mir zumindest mein Befinden. Ich schwieg besser und sagte gar nichts, wie hätte ich aus sollen, mit verklebtem Mund und verklebter Nase. Fieber war es aber nicht, es war die Angst, heute wieder zur Arbeit zu müssen. Es war Montag, ein Werktag, wieder einmal, ein ganz normaler Tag. Gestern hatte ich schon dieses Unbehagen in mir, trank daher sicher auch wieder ein wenig zuviel. Nur genau das weiß man ja meistens zu spät, dass es zuviel war, also eben hinterher. Sie lag neben mir, zumindest das, was noch von ihr übrig war. Denn sie war nicht mehr die Frau, die ich damals kennengelernt hatte. Ja, damals, sie war eine wunderschöne Frau gewesen, wir hatten uns prächtig verstanden, viele gemeinsame Interessen, doch auch jeder seine Freiheiten, seine Eigenheiten. Wir hatten geheiratet, Kinder bekommen, gemeinsam gemacht, bekommen hat meine Frau sie. Und dann hatte sie sich gehen lassen, der Mann geht arbeiten, sagte sie, sie bliebe zu Hause, auch als die Kleinen aus dem Gröbsten heraus waren. Morgens beim Putzen oft schon einen Piccolo. Jetzt lag dieses nicht abgeschminkte Stück Fleisch neben mir und schnarchte. Sie stand immer später auf. Hatte aber auch seine Vorteile, so musste ich sie nicht schon morgens ertragen. Ihre schrille Stimme, den Anblick, ihre Vorwürfe. Ich schlüpfte also in die von meinem Hund zernagten Pantoffeln, es war mein Hund, nachdem er größer geworden war und trottete ins Bad. Beim Urinieren merkte ich wieder diese Stiche in der Magengegend. Was mochte mich heute wieder im Büro erwarten. War ja nicht mein Traumjob gewesen, aber der Vater meiner Frau hatte diese Firma mit seinen eigenen Händen aufgebaut, wie sie immer so nett sagte. Ich sollte mich von unten hocharbeiten, bis ich einmal den Firmenvorsitz übernehmen sollte. Ich war immer noch ganz unten, in einem schäbigen Büro, mit einer schäbigen Verwaltungsstelle. Die Familie schien zu genießen, wie ich dort vor die Hunde ging. Leiden mochte mich in ihrer Familie ja sowieso niemand, merkte man schon von Anfang an. Ich schüttelte ab, ließ aber die letzten Tropfen in die Hose gleiten, sollte sie sich ruhig beim Waschen die Hände ein wenig schmutzig machen. Danach stand ich nur in der Hose vor dem Spiegel, rasierte meine Wangen und das Kinn glatt, den Schnauzer ließ ich stehen, der gefiel ihr nicht. Im Bad fertig, wusch ich mir noch kurz das Gesicht und bürstete meine gelben Zähne. Wie sie den Zigarettenrauch hasste. Die Feinrippunterhosen, welche sie mir kaufte, schmiegten sich eng an meinen Körper. Bei meiner Leibesfülle auch kein Wunder. Unterhemd, weißes Oberhemd, die graue Stoffhose, das graue Jacket, schwarze Strümpfe, schwarze Schuhe. Auf dem Weg in die Küche reinigte ich mit dem Finger noch meine Nase und schmierte den gefundenen Rohstoff ungehemmt unter ihre Handtasche, die am Garderobenständer im Flur hing. Der Kaffee dampfte schon in der Kanne, als ich die Küche betrat. Die Montage der Zeitschaltuhr hatte sich gelohnt, parallel zu meinem Wecker befahl sie der Kaffeemaschine, ihren morgendlichen Dienst zu verrichten. Mit immer noch leicht zitternden Händen schenkte ich mir also einen frisch gebrühten Kaffee ein, schnippte eine Zigarette aus der Schachtel und wollte sie mir eben anzünden. Beim Griff in die Hosentasche, hinten links, griff ich allerdings ins Leere. Wo war mein Feuerzeug? Ich suchte die anderen Taschen danach ab, Fehlanzeige. Im Augenwinkel erspähte ich es schließlich, es lag oben auf der Dunstabzugshaube, wie es da hin gekommen war, konnte ich nur vermuten, doch wohl nie beweisen. Eine unbedachte Bewegung, schon hatte ich den Kaffee auf der Hose, die Tasse, vollgefüllt bis an den Rand, wurde durch meinen Arm angestossen und der Kaffee schwappte über den Rand. Schmerzen spürte ich keine, doch Wut stieg in mir auf. "Der Tag fängt ja gut an." Erst neben ihr aufwachen, dann jetzt das und jetzt ist es auch schon Zeit, in die Firma zu fahren. Einen Schluck heißen Kaffee, natürlich die Zunge verbrannt und hinaus in die Garage gehetzt. Im Wagen den Schlüssel hektisch ins Schlüssloch gefingert, die erste Ampel auf der Straße bei Rot überfahren. Hier stinkt es. Ein Blick, die Gewissheit, ich bin irgendwo in der Wohnung in einen Hundehaufen getreten. Irgendwann bringe ich das Tier um. Und sie dazu. Über das Autotelefon rufe ich immer wieder zuhause an, lege aber auf, bevor sie abnehmen kann. Ich kann nicht mehr schlafen, warum also sollte sie es. Nach fünfundzwanzig Minuten Fahrt war ich angekommen, der Firmenparkplatz lag vor mir. Schwiegervaters 600er SL stand schon auf seinem Platz, das Namenschild, in Gold gefasst, hing an einer Eisenstange direkt über der Schnauze des Bonzenschiffes. Mein Fort Taunus, Baujahr 1979, schepperte gutmütig auf den mir zugewiesenen Platz, weit hinten, nahe der Kartonpressen. Furzend erhob ich mich aus dem abgewetzten Fahrersitz und strich mir noch einmal mit der Hand durch mein Haar. Lustlos schlenderte ich zum Eingang, über dem schon wieder der Name meines Schwiegervaters zu sehen war. Jeden Werktagmorgen die gleiche Routine, jeden Werktagmorgen der Kampf mit mir. Im Aufzug stand schon die Sekretärin meines Schwiegervaters. Ein Rasseweib. Eine Mähne wie eine Löwin, ein Busen, der jeglichen Kräften der Schwerkraft zu trotzen schien. Ein Mund, kirschrot und so volle Lippen. Wie oft hatte ich mir, als ich meine Frau automatisiert beschlief, vorgestellt es mit ihr zu treiben. Ohne diese Phantasien wäre der Akt mit meiner Frau auch nur ein Hindernislauf ohne Aussicht auf Erfolg. Während wir also so im Aufzug standen, stand mir im Anzug ebenso einer auf. Irgendwie schien er sich aber in der Feinrippware verkantet zu haben, jedenfalls stand mein Abstandshalter in einem etwas unnatürlichen Winkel nach unten gezwungen ein wenig gepresst von meinem Körper ab. Doch diese Frau ignorierte mich. Irgendwann würde sie das bereuen, irgendwann war ich vielleicht Chef dieses Unternehmens und dann..... ging die Türe auf und sie verließ den Aufzug schnurstracks in Richtung ihres Zimmers. Alleine im Fahrstuhl fingerte ich unbeholfen alles an mir zurecht und drückte den Knopf für meine Etage. Verliererebene wurde sie firmenintern genannt. Einige Mitarbeiter meiner Abteilung waren schon fleißig am Arbeiten. Ich schlich mich nickend und einen Gruß murmelnd an ihnen vorbei in mein Büro. Auf der kleinen Fensterbank stand diese Topfblume, welche mir meine Frau bei einem der seltenen Besuche in der Firma mitgebracht hatte. Ich goß ihr den kalten Kaffee vom Vortag zwischen die Wurzeln und wünschte ihr alles Gute. Dann stand schon der schwule Azubi, den sie mir als "Sekretärin" zugewiesen hatten, unter Gelächter der ganzen Abteilung, sicher der ganzen Firma, mit seiner spindeldürren Erscheinung in der Türe und flötete mir zu: "Post ist gekommen". Ich nahm ihm die Briefe und Hausmitteilungen ab und bat ihn, die Türe zu schließen. Dann trank ich Kaffee, der frisch aufgesetzte war eben durchgelaufen und las meine mitgebrachte Tageszeitung. Nach deren Lektüre öffnete ich jeden einzelnen Brief, beim Lesen putzte ich mir mit dem Brieföffner sorgfältig die Fingernägel, ich achtete eigentlich schon sehr auf mich. Gewissenhaft las ich jeden Brief, achtete aber nie auf den Inhalt, sortierte sie anhand der Briefköpfe den Ablagen zu, schrieb dazu Notizen, Anweisungen für Menschen, die noch weiter unten waren in der firmeninternen Geltungsstufe, also direkt unter mir. Der poststapel nahm langsam ab, mein Hunger aber zu. Ich arbeitete jedoch immer die Frühstückskaffeepause durch, hatte ja meinen Kaffee im Büro, legte nur, wenn die Kollegen Pause machten, meine Beine auf den Schreibtisch und hörte ein wenig Radio, vielleicht fünf Minuten. Ansonsten war es bis auf die Lüftung still in meinem Büro, ich mochte es nicht, wenn Musik lief, während ich arbeitete, es lenkte ab, es machte vielleicht sogar froh, diese Stimmung konnte ich in diesen Mauern nicht gebrauchen. In der Mittagspause brachte mir eine Frau aus der Kantine immer das Essen in meinen Raum, ich bestellte es rechtzeitig telefonisch. Ich mochte nicht mit den anderen Kollegen, vielleicht sogar welchen aus einer anderen, einer höheren Abteilung, an einem Tisch in der Kantine sitzen. Ich mochte diese Menschen nicht sonderlich, die für meinen Schwiegervater arbeiteten, viele, die ihm nach dem Mund redeten, die gar nicht wussten, wie es hinter den Kulissen war, viele, die meinten, ich habe einen guten Stand in der Famlie, denn es war schon bekannt, wie wir zu einander standen. Ich mochte das einfach nicht, die Kollegen schienen es zu akzeptieren, keiner sprach mit mir darüber, wir sprachen aber auch sonst nicht viel miteinander, wieso auch. Wir waren Kollegen, keine Freunde. Und wie die anderen Kollegen, nach Feierabend noch ein Bier trinken gehen, Afterworkparty und diese Dinge, nein, nicht meines, nicht meine Kragenweite, ich mochte das nicht, es musste, es war beruflich, auch ein gewisser Abstand da sein. Mechanisch verrichtete ich meine Arbeit weiter. Die kleine Digitaluhr auf meinen Schreibtisch summte gutmütig und signalisierte mir, dass ich bald Feierabend hatte. So schleppend auch die Zeit im Büro meistens verging, durch die Monotonie meiner Arbeit floss ich beinahe wie auf einem Fluss dahin, trieb an der Oberfläche, wie ein toter Fisch in einem großen Schwarm, der mitgetrieben wird, die Körper in der Firma eng aneinander, wie Lachse, die an ihre Laichstelle wollen, ein einziger Schwarm, ein Fisch auf dem Rücken, schon tot, fällt nicht auf, er wird, von den anderen Körpern, mitgetragen, geht in der Menge unter. Das Wasser trägt ihn, die anderen Fische sorgen für die Bewegung. Ordentlich legte ich also meine Stifte beiseite, die letzte Tasse Kaffee, noch halb voll, schon kalt, ließ ich wieder für den morgigen Arbeitsbeginn stehen. Als ich also so ging, die Firma schon beinahe leergefegt von Arbeitssklaven, die Putzfrauen schupperten und bohnerten schon durch die Gänge, freute ich mich schon wieder auf den Abend. Ein wenig zumindest. Die Heimfahrt verlief unspektakulär, ich überfuhr wieder eine rote Ampel und drei Kröten auf der Landstraße mit einem eigenartigen "Pflupfsch". Meine Frau lag zuhause auf dem Sofa und schlief. Die Beweise, zwei Flaschen Sekt, standen auf dem Tisch. Und zwei Gläser. Beide mit Lippenstiftspuren. Entweder war die Nachbarin, diese eklige Person, wieder dagewesen und hatte meine Frau vom Nichtstun abgehalten, oder der Liebhaber meiner Frau trug auch Lippenstift. Mir egal, was kümmerte es mich. Ich schob mir eine Microwellenmahlzeit in das Gerät, wusch mich derweil und sah beim Essen die Tagesschau. Als ich das Geschirr, bewusst klappernd, in die Spülmaschine einräumte, wachte sie auf. Aus roten und trändenden Augen sah sie mich an. Widerlich. Sie fragte mich, wie denn mein Tag gewesen sei. "Ich geh nochmal weg", sagte ich zu ihr, "und, ja, ganz gut soweit, nichts Besonderes". Ich gab ihr einen Kuss, berührte aber dabei nicht ihre Lippen, sondern hauchte leicht Luft aus, während ich hauchdünn von ihren Lippen mit den meinen entfernt war, musste sich für sie beinahe echt anfühlen, sie merkte in ihrem jetzigen Zustand sowieso nicht alles. Dann nahm ich den Hund an die Leine und verließ das Haus. Nach einer guten Viertelstunde Spaziergang kamen wir an den sechseckigen Stand, ein Kiosk. Meine Freunde waren schon da, standen zusammen, die gefaltete Zeitung unter dem Arm, das Bier in der Hand, das Kornglas sorgsam neben sich stehend. Sie freuten sich immer so, wenn sie mich sahen. "Guten Abend Herr Professor", klang es beinahe wie aus einem Mund. Mit Handschlag begrüßte man sich. Ich erzählte ihnen von meinen Forschungsarbeiten im Institut. Wie sie dabei zu mir aufsahen, obwohl wir eigentlich doch auf Augenhöhe zu einander standen. Ja, hier war ich jemand, hier war ich ein Jemand, hier war ich der Jemand. Hier, bei meinen Freunden. Nicht in der verhassten Firma, nicht bei meiner Frau zuhause, genau hier, hier unter meinen Freunden. Wir tranken ein paar Bier, redeten über das Wetter, die Politik, meine Arbeit, ihre Arbeitslosigkeit, wir redeten und verstanden uns prächtig. Dann zahlte ich wie jeden Abend die Rechnung, man bedankte sich und verabschiedete sich wieder, natürlich per Handschlag. Den Hund an der Leine, er hatte zu meinen Füßen geschlafen, gingen wir wieder zurück in das graue Leben jenseits meiner Professorenstelle. Ein ganz normaler Tag.


Thorsten - Vater, warum wendest du dein Angesicht ab von dieser Welt * - 15.06.01 at 16:34:28




Loop-Texte müssen abspecken wie Karl Lagerfeld. Mindestens.


TomTom - 15.06.01 at 16:31:00




vergebens. no route to horst.


off. - Error 404 * - 15.06.01 at 15:49:17




off., ein letztes wort:
gerade an das du, das du
nicht festgeschrieben haben
willst, will ich, will rasmus
sich nicht wenden. geht das
rein in deine körperspitze?
schau mal: off., ist das
nun wirklich jemand, der
"fernando offermann"
heißt oder nicht?
sieht off. so
aus wie auf
dem bild, das mal im loop erschien,
schachspielerbild, hä? off. ist doch selbst
ein bild. der off., der (wau) tödlichmedizin,
der wirklich vor dem schirm sitzt
und danach zum kacken geht
oder zur liebsten oder
fußballspielen
oder
yoghurtessen oder
seine oma küssen oder oder oder
der ist hier der darf doch hier gar nicht gemeint sein meine ich meint rasmus.
schluck das oder lass es bleiben.
*
RASMUS


****** - 15.06.01 at 15:46:41




iLOVEyou - dünnlich
»Je berühmter der Mann, desto dicker darf er sein; er demonstriert damit seinen Reichtum und daß die Regeln von Gesundheit und Effizienz für ihn nicht mehr gelten. Doch je berühmter eine Frau wird, desto dünner muß sie werden.
Es hat fast den Anschein, als ob Frauen, zum Ausgleich dafür, daß sie in der Realität immer bessere, einflußreichere Positionen einnehmen, immer weniger Platz beanspruchen dürfen.«

Julie Burchill - »Befreiung aus der Kältegruft«, Der Spiegel, Hamburg, 17.08.1998/H.34, S. 108



monik sos ffm * - 15.06.01 at 15:18:17




Danke für die Aufmerksamkeit, rasmus. Dieses du bist so und so geht jedoch immer komplett an mir vorbei. Tut mir leid, ist immer so.


off. - 15.06.01 at 15:10:46




@funk,
i fuckin´ relax!
cheers.


docgonzo ludwigshafen * - 15.06.01 at 15:02:40




Ein Haus für Henrik.
Ein Unterschlupf muß her. Geräumig genug, aus Holz, und bitte nichts Gekauftes. Die Planungen beginnnen. Im Baumarkt suche ich nach Holzresten. An der Säge steht immer noch der Mann, der bei der Verrichtung seiner gefährlichen Arbeit irgendwann einmal drei Finger seiner linken Hand verloren hat. Unverdrossen sägt er weiter. Ich ziehe einen handgezeichneten Plan aus der Tasche, und fordere Beratung. So kleine Sägearbeiten könne man hier leider nicht annehmen, ich solle doch bitte zu einer Schreinerei gehen. Die könnten mir vielleicht weiterhelfen. Im Hintergrund der dringliche Aufruf des Baumarktleiters über die Lautsprecher: 307, 307... bitte zur Kasse. 307 - der mit nur noch sieben Fingern - entfernt sich eilig. Ich scheine seinem Dienstgeheimnis, der Codierung auf die Spur gekommen zu sein.
In der Wühlkiste finden sich passende Baumaterialien. Kiefer, und Buche.
Ich gehe nach Hause, und fange an zu sägen, zu hämmern und zu dübeln. Nach knapp einer Stunde entsteht ein brauchbarer Unterschlupf. Als letztes befestige ich die handgeschnitzten Saloon-Türen.
Ich stelle das Werk in Henriks Käfig. Er beschnuppert es, und hockt sich aufs Dach.


justusjonas heidelberg * - 15.06.01 at 14:59:39




@ off und rasmus:

Warum duelliert ihr euch nicht einfach, Mädels?
Ich stehe gern als Sekundant zur Verfügung und bin garantiert unparteiisch.


DeadlyMedicine Bad Pyrmont * - 15.06.01 at 14:59:12




THE WRITTEN DAILY ENCORE

- einfach ein morgen -

heute morgen teile ich mit meiner liebsten das bad. nach dem gemeinschaftlichen zähneputzen sage ich ihr ganz nebenbei beim rasieren, dass ich nicht ganz verstehen könne warum ihre freundin, die übrigens in x wohnt, erst ganze 2 monate lang alleine am anderen teil der erde urlaub machen muss und nun auch noch in y arbeiten wolle, wo doch ihr armer freund hingegen in x die ganze zeit alleine gewesen wäre und sicher weiterhin sein müsse.

da hatte ich aber was gesagt.

meine liebste murmelt angespannt beim haarewaschen zurück, warum ich eigentlich immer werte, nicht einfach relaxe und objektiv bleibe und mal schön vor meiner tür kehre.
wieso denn?... frage ich und ob ich sie denn knapp 9 wochen alleingelassen hätte und nun mit einer wochenendbeziehung konfrontiere, nur weil ich denke ich müsse jetzt z.b. in z arbeiten, weil der job doch da so geil wäre.
na schließlich,... erwidert sie,...wäre ich doch damals auch von meiner ex weg ohne groß was zu sagen und hab einfach gemacht was ich wolle.
das war doch aber was total anderes,... sage ich und fuchtele dabei mit dem mach-3 in der hand,... denn schließlich war die beziehung quasi am ende und da fragt man eben nicht, sondern tut einfach was man für richtig hält und außerdem könne man das ja nun wirklich nicht mit ihrer freundin vergleichen, denn schliesslich ist sie ja immer noch mit ihrem armen freund zusammen, was ich aber damals mit meiner ex eben nicht mehr war.
um noch eins draufzusetzen kontere ich abschliessend geschickt, dass sie sich doch kürzlich auch erst selber noch über ihre freundin (genau diese nämlich!) aufgeregt hätte, wo sie doch jetzt schliesslich so an die xxdm mehr im monat verdient aber wiederum den einen tag mit ihr im laden stand und sie sich einfach nicht durchringen konnte, diese hässlichen gesenkten treter für 99dm zu kaufen, nur weil die ihr einfach immer noch zu teuer waren. obendrein würde sie sich doch ausserdem immer darüber beklagen, dass ihre freundin sie nicht halb so oft anruft wie sie und darüber gelegentlich auch traurig wäre.
das würde ja echt nicht stimmen,... bekomme ich zu hören während sich meine elfe die pantene spülung ins haar massiert... und überhaupt passen wir scheinbar doch nicht zusammen und ich verstehe ja entweder immer nur die hälfte oder alles falsch, denn schliesslich hat sie erst vor 3 tagen eine email oder sms von ihr bekommen und angerufen hätte sie auch.
ach wie toll ...denke ich.
stille und kurz darauf ein patziges "vergiß es" von ihr und dann wieder stille.

prima. so einen morgen liebe ich. das geplante frühstück war damit natürlich gelaufen. ich verlasse das bad nachdem ich mein gesicht einbalsamiert habe, ziehe mich an, werfe wortlos und ein bischen keck die tür ins schloss und bin schon fast 2 treppen tiefer als sie mir mit umschlungenem badetuch hinterhergelaufen kommt und mich wieder in die wohnung zerrt. ich ziehe dabei absichtlich ein genervtes gesicht was aber nichts hilft. sie schließt die tür, lässt entspannt grinsend das badetuch fallen und naja ... den rest kann man sich denken.

ganz verstanden hat sie mich aber trotzdem irgendwie nicht, überlege ich als ich ca. 25 minuten später wieder die tür ins schloss ziehe, die treppen hinunter aus dem haus gehe, ins auto steige und auf arbeit fahre. scheiss verkehr und auch noch stau am kottbusser tor. im cd player läuft talk talk "life´s what you make it".

ich bin 25 minuten zu spät.


funk heute mal schriftlich * - 15.06.01 at 14:10:44




du bist, off.,
so der magermix,
der sich seinem chef
an die hüfte drückt und
einflüsterungen vornimmt wie:
dasisserdenmachenwirfertigwasja!
bertivogtsassistent. literaturhaus-
telefonist. vielleicht kannst
du und können hier mal
ein paar andere
begreifen
dass
nicht menschen hier sprechen
sondern digitale figuren
die spielen mit
text, die
sind ständig im off.
+


r****s - 15.06.01 at 13:16:41




Oops! ein Po zu viel!


Lana Hoff , Sicklingen * - 15.06.01 at 13:01:30




Hallo SASA! Ich wußte gar nicht, was für eine hübsche Pflanze du bist:



(pseudo-SASA japoponica)


Lana Hoff , z.Zt. Sicklingen * - 15.06.01 at 13:00:02




na klar, schick austeilen, aber nicht einstecken können. Bring mich ins Wasser aber mach mich nicht nass. Same old show.


off. - nur mal so * - 15.06.01 at 12:21:33




Warum ich Lotto nicht mag ...

...steht im nächsten Beitrag


fredrik trägt die Überschrift nach * - 15.06.01 at 12:15:50




Also erst mal natürlich, das ich nicht gewinne. ODer zu selten. Oder zu wenig. Das war früher anders, aber da habe ich spielerischer gespielt. Mit Spaß und ohne Druck.

Was verkauft Lotto eigentlich ? Viele, sehr viele, also Millionen Menschen denken sie verkaufen Reichtum, Glück, Chancen ... Das Gegenteil kann der Fall sein. Denn wenn jemand Reichtum, Glück oder Chancen dort sucht, beinhaltet das viel zu oft auch das er sich nicht reich, nicht glücklich, nicht zufrieden fühlt. Da sorgt die Werbung dafür. Denn solche Menschen konsumieren nicht. Sie brauchen keine pafürmierten Papiertaschentücher.

Lotto und Werbung sorgen dafür das sich Millionen von Menschen unbewusst arm, ungenügend, nicht reich fühlen und denken sie müssen es erst werden, durch Arbeit, mit Glück, dem richtigen Produkt, dem passenden Outfit oder dem Gespür für Aktien. Ist das Reichtum ?
Ja, der eingebildete Reichtum von Millionen. Eine Armut auf den zu viele Teile unsere Gesellschaft aufgebaut sind. Noch.
Denn es wird anderes weden. Es kann anders werden. Es muß anders werden.

Das wird dir klar werden können. Und du hast auch schon Deine eigenen Ideen parat. Du weißt wie sich Dein Reichtum wirklich anfühlt.

Wer weiß warum er lebt, weiß auch wie er sich liebt.

Reich ist jeder Mensch. Jetzt, genau so wie er ist. Reich an Zeit, Reich an Lebendigkeit, an Ideen, an Gefühlen und ... da bin ich mir sicher, wenn er sich bewußt ist wie reich er ist, und was seinen eigenen Reichtum ausmacht ... dann ist er auch reich an Geld, oder kann es sein, wenn es wichtig für ihn ist und wenn er es möchte und genießen kann.


fredrik, weil hier millionen reiche sind die es vielleicht vergessen haben * - 15.06.01 at 12:13:59




hattie carroll,
dasisjaganzlustich
(will sagen: schön)
lyrik ist schwierig
und schwierig ist
selten geworden und
trotzdem passt mir
(na und) Ihr zeilen-
bruch nicht. gütEe,
die flüstertüte
/rasmus reimt sich,
natürlich, mein guts-
der vor all auf das
wort mit o/ kann
besser zeilen-
brechen. sonst aber, hattie weihnachtscarroll,
ist das erfrischend und schön. schwierig eben.
+
grüße an mariO, den wärterboy.
willst Du eine ID von rasmus, musst Du mir eine geben.
willst Du mir eine geben, schreib mir in den loop
"ID für rasmus ist" ...
+
kunst ist freiheit
+
grüße an eiseis. pardon an kettner.
off. fuck off.
++
rasmus
+++


** *** * - 15.06.01 at 11:54:18




THE DAILY ENCORE

the housewife´s longing - "circumstances / part 2"



funk looking for monik ... - 15.06.01 at 11:32:47




seit dem es das internet gibt
macht das wichsen wieder spass
dumm ist nur
das man sich nicht mehr
mit seinen vorlagen
zusammen ins bett
legt


geiler feigling com-mt gerne bei wetivette * - 15.06.01 at 09:22:20




F3: Das Dokument wurde durchsucht.


Ausweise bitte - 15.06.01 at 09:04:24




diese negativen Gefühle.... aaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhh... warum ist es so? warum? kann es nicht ändern.... immer noch diese Sehnsucht... ich haße sie und was ich auf dem Nachhauseweg vormichhin murmelte stimmt stimmt stimmt und bleibt auch so... ohne Zitat............................................FUCK OFF!


cosmo ganz unten * - 15.06.01 at 04:43:56




3-4-01: Gambia
Drückende Hitze. Auf dem Weg von Dakar nach Ziguinchor, ich warte am Landesteg der Gambia-River Fähre auf das herannahende Boot, erkundigt sich ein senegalesischer "teleboutique"-Besitzer nach meinem Befinden, und meiner Nationalität.
Ich antworte ihm: Gut, Deutscher.
Er schwärmt von Inspektor Derrick, den er sich einmal im Monat im Fernsehen anschaut.
Schimanski kenne er nicht.


justusjonas heidelberg * - 15.06.01 at 01:25:47




Zum Schluss immer die selbe Frage. Eine völlig überflüssige Frage. Ist aber so. Am Anfang die Reste der Tagesgeschäftigkeit und ein paar verlegene Zigaretten. Dazwischen Musik, die einem plötzlich auffällt, obgleich sie seit Stunden plärrt. Einkreisen. Und Weisswein. Nachfragen. Sich ins Wort fallen. Gleichzeitig und nacheinander. Der Aufbruch plötzlich, trotz einvernehmlicher Ankündigung. Die Bilder finden beide, die Bilder sind wirklich scheusslich. Und die Grappa wird verschmäht. Nächstes Mal dann. Klar.


0815 - 15.06.01 at 00:41:28




Dann: "Händewaschen und Zähneputzen!" - das Internat, mehr als einhundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Soy porteño. Soy feliz. Auch gut. Doch einmal durch das Megaphon im Deutschen brüllen. Über die Weite der Landschaft, die andernorts mit einem Namen belegt ist, den hier niemand gebraucht. "Händewaschen und Zähneputzen!" - das war die einzig mögliche Ansage. Auf allem ein Aufnäher. Freitag. Sur. Sonntag.


off. - Kiew * - 15.06.01 at 00:21:38




"What do you write, prince?"
"Words, words, words."


shakespeare hamlet * - 15.06.01 at 00:11:12




Was tun: Das Wort ist da, aber der Sinn ist weg.
Er hatte mal fest mit dazu gehört.Aber jetzt ist er verschwunden. Hat sich einfach davongemacht. Da ist nur noch ein Wort, eine Worthülse, wo eigentlich die Bedeutung drin sein sollte. Ist sie aber nicht.
Da fliegt sowas im Raum, nein, nicht nur eins, ganz viele, unzählig viele, unbegreifbar viele. Es wimmelt und glitzert und blitzt. Wie Sonnenstrahlen. Ich sehe denen zu. Wie sie umherschwirren. Geräuschlos.
Und dann will ein einzelnes näher betrachten. Aber es ist schon wieder weg, eingetaucht in das Meer der anderen, unerkennbar, nicht zu identifizieren. Welches der da alle gehört denn nun zu meinem Wort? Das? Oder das da? Oder das da drüben? Oder mehrere? Oder gar keins? Keiner sagt mir´s.
Und mein Wort steht da, allein, sinnentleert, denn der Sinn will sich nicht mehr zeigen. Er hat die Lust verloren, sich greifen zu lassen. Hat lange auf den Moment der Rache gewartet. Jetzt ist er da. Wir können nur noch Leere produzieren.


Ricarda Zimmer in Stadt * - 15.06.01 at 00:06:55




anatolische ballade

ein grasmeer zwischen grünen hügeln
fließend, und die berge baumlos schuppige buckelquader
zu sehen winzig
vier gestalten
heilige könige
hodschas oder hirten
vier aufgerichtete
den schwerpunkt senkrecht
über der erdmitte
ihr scrotum lassen sie hängen
im dunkeln versteck
und ihre gedanken darüber
sie werden
gewiss
das ufer erreichen

vier russen am tisch
vielleicht
die füße abgespreizt
oder drei anatolier
und ein gelbblonder aus sivas

ich weiß, denkt der eine,
was der unterschied war:
ich war stolz auf dich
aber du
du schämtest dich meiner

eine kleine zeltstadt steht
verloren am rand
vor dem schatten der welt
ich will,
denkt der andere,
kurzhaarige linke rundgesichtige lehrerinnen
aber die sind im yol in kreuzberg
oder an alis dönerbude in klosterneuburg

so wie der himmel heut ist
hat gott bei seurat oder pisarro kopiert
Allah
Bismillah
denkt bildlos der dritte
und der vierte freut sich
auf seine ziegen

die lehrerinnen verblassen
ihnen jetzt schon
und dass sie vor wien standen
ist ihnen kaum mehr bewusst


hattie carroll_ nemrud hills * - 14.06.01 at 22:34:23




Kommt alle, morgen 15.06. zu HERBERT ins Robert Johnson, Nordring 131, Offenbach.
Und vorhehr in den Space Place, zu den Autoren am Stand.
Bis dann.
Riesensause garantiert:


Tobay Frankfurt Sachsenhausen * - 14.06.01 at 21:52:45




@doc: relax or fuck off ;-).
--
@the rest: sorry for that.


funk alive and kicking - 14.06.01 at 19:32:58




Jeden Tag eine ungute Tat: unter www.bekifft-ficken.de einfach mal die
Jungen Liberalen aus Schleswig-Holstein besuchen.


Ana - 14.06.01 at 19:26:15




Mit tropfenförmigen Sonnenbrillen. Mit unseren Südbalkons, mit Zeitabo und
Digitalcameras. Beim Workout und beim Afterwork in diesen Bars, die ausser uns
keiner kennt. Mit hässlichen Wörtern wie andenken und eintüten. Mit Internet,
Weltbürgertum und Mülltrennung. Mit Halbbildung, Projekten und Beziehungen.
Fliessenden Englisch und Reitbeteiligung, unerschöpflichem Dispo, sauberen
Fingernägeln, Demetergemüse, Habgier, Blahniks, Fernreisen, Plattensammlungen,
silberenen Mobiltelefonen, Ambitionen, unausgelebten Phantasien, Alpträumen,
verreckten Sehnsüchten.

Hättest Du in Deinem Leben etwas anders gemacht? Ich hätte meine Brillen immer
bei Fielmann g


Lotos in midlifecrisis? * - 14.06.01 at 18:59:21




"Es ist vorbei, bye, bye, Junimond...."
(Rio Reiser für Diepgen)

"Die ganze Welt gegen einen, das ist nicht fair
Doch die rettende Kavallerie, die kommt heut nicht mehr"
(Sven Regeners Gedanken dazu)


Judith _ on the balcony * - 14.06.01 at 18:44:42




Einfach nur in den Harz, Hon - Deine Emma. Emma Lolita du Frevler und also wir in dieses Siebzigerjahrestehengebleibe. Sprich nicht von früher, doch das tust du ja sowieso nicht, sonst würde ich dich nicht lieben. Runde gelbe Telefonzellen dazu Lottototoannahmeschilder und Europamöbel in der Lobby Sitzecke Pressholz, Sperrholz in Spanplatte komprimiert, darauf Eichenfurnier. Das ist Modell Passau: Rosi Mittermaier tanzt die Werbung dazu zwischen Riesenslalom, Christian Neureuther und Vierschanzentournee doch die Fernsehgeräte die klobigen mit den kleinen Röhren und den fetten Ziegelsteinfernbedienungen gibts nicht mehr, die sich daran erinnern könnten. Selbst Opa Zellerfeld hat jetzt einen Loeweoderso. F mit quadratischer Auslegware. Filz vielleicht und das rote Flickenherz auf der hellbrauen Cordhose. Dein Haar roch nach Grüner-Apfel-Shampoo. Du hast mich nicht eingeladen, doch jetzt bin ich dein, mein Herz.


Emma, Portobello wartet und Fotos regeln - 14.06.01 at 18:44:15




interdiurnes fluchtachterl im mostviertel halbtot
königskerze lichtbesen ich vom lindenduft
durchzogen
die bäume alle an den himmel gehängt
bei manchen reißen die schnüre
liebesnest mit dir im mistelbusch intrauterin

tief darunter linie 3 linie 6
noch eine ebene tiefer
perforierte stahlplatten lüftungsgitter
rutschhemmerleisten fürs rolltreppengeläuf
abdeckplatten schwarzer beton in ritzen dahinter
sichtbar. flackernde lichtbilder stahlstaub auf dem weg
von bremsbacken zu bronchien
m. und ich
Opus 126*
Opus 35*
WoO 80*
anschläge pro emotion
die dame ohne unterleib vergisst
da muss auch mit dem arsch gespielt werden
das reich der töne
und seine unsichtbaren
bewohner. fein. stofflich will’s so

intravenöser dionys ein trümmerfeld ich
luzerne das blaudunkle pferdevergnügen
zaunrüben fangen den mond
ein. phantom von schmeißfliegen gefressen
ich treff dich im kürbis
dort schläfst du nicht eng


hattie carroll_ boehmen_am_meer * - 14.06.01 at 18:40:14




was sollen diese drecksphotos von halbnackten frauen die bügeln und dabei an die wand glotzen? erinnern mich an die romantikposter aus dem media markt bei mir um die ecke. ein bild mit einem halbnackten mann, schwarz-weiß, der ein baby auf dem arm trägt fehlt noch. kommt aber bestimmt bald, oder?


docgonzo wieder zuhause * - 14.06.01 at 17:47:18




THE DAILY ENCORE
FREE!!! - special holiday edition - FREE!!!

the houswife´s longing - "environment one & two"

please watch out for the stunning sequel of "circumstances".
there´s more to come.


funk - somehow addicted * - 14.06.01 at 16:51:24




Museumsmeile Bonn. Ausstellungshalle. Vollgehangen mit vollgemalten Bildern Hockney's. Drunter dann ein Internetcafe. Obwohl das Cafe im Internetcafe irgendwie spitzbübich daherkommt: Plastikbecher, eine Kanne Kaffe, umzingelt von Zuckersäckchen. An den ca. 10 Computern hauptsächlich kleine Kinder, es gibt etwas zu gewinnen. Meine Vorgängerin hat ihren Trostpreis, einen mir unmöglich zu umschreibenden Trostpreis, eine Sternenschleuder vielleicht, denke ich mir, zurückgelassen. Jetzt gehört sie mir, der sternenschleudernde Trostpreis.
Ich habe einen Post-It mit der Internetaddresse des Loops, meinem Namen und meiner Loop I.D. an dem von mir genutzten Computer befestigt. Hinter mir wartet eine junge Dame mit dem Namen Caecilla. Sie ist nicht älter als neun Jahre jung und hält einen blauen Luftballon mit Hilfe einer Kordel in ihren Händen. Auf dem Luftballon steht: I am a golden god. Bravo und viel Spaß.


Konstantin Bonn * - 14.06.01 at 15:49:13





The Berlin Wall II - "Angeboten: Ankunft/Abreise"


Sasa - 14.06.01 at 15:12:22




monik, funk und zeitweilig auch HMHB - eigene Idee, eigene Umsetzung eines Konzepts im Loop. Super Sache, bewundernswert. Monik rüttelt den Karteikasten durch, lässt jede Menge Leichen rausfallen, Funk macht alles Bunt und Schön, HMHB sollte wieder öfter seinem Lieutenant Frage und Antwort stehen.

A. schläft, die Stadt sowieso. Ich hab die alten 8-Spur Datenträger ausgepackt, hänge Vergangenem hinterher - bald gehts ins Studio.
Kann sich eigentlich irgendwer zur Band NEU äussern? Haben ja auf Gröhlemeyers "Ich tu was für´n Nachwuchs"-Label "GRÖHLLAND" ihre Sachen wiederveröffentlicht (bzw. der Gröhlemeyer hat´s für seine street credibility gemacht) und nun sammelt die Musikpresse fleissig Zitate von Blur, Radiohead uva, die vorher alle CAN in den Himmel lobten und als absolute Einflüsse darstellten - nun sinds NEU...Who are they anyhow?


Klaas Tigchelaar Schläferstadt Bonn * - 14.06.01 at 14:55:34




Perfekt World Remixed (shit on 15 Zoll)

Die Nacht war unruhig. Ein trockener Sturm rüttelte an den Fensterläden und der Wald rauschte zum Haus hinauf, begleitet von Blitzen und Donnerschlägen. Oft fuhr ich hoch. Dann starrte ich auf das grüne Ziffernblatt meiner Armbanduhr und sank zurück. Als schon Morgenlicht einfiel und all das dämpfte und sich die Müdigkeit auf meinen Körper streckte, schlief ich ein, plötzlich und tief. So tief, dass ich den Wecker nicht vernahm und weiterschlief, weit in den Vormittag hinein. Und wie immer, wenn ich zu lange schlief, begann ich zu träumen. Meine Träume sind realistisch und deshalb anstrengend und ich vermeide es so gut es geht, länger als notwendig zu schlafen, um nicht von Dingen zu träumen, die mich genauso fordern und beschäftigen, wie das Leben selbst. Immer habe ich Menschen beneidet, die mir erzählten, sie hätten fantastische und unwirkliche Träume. Träume, in denen es um Dinge ging, die sie niemals erlebt hatten oder erleben würden. Träume, in denen sie vollkommen unwahrscheinliche Dinge taten oder konnten. Denn meine sind einfach und realistisch und handeln von Sachen, die ich so oder fast genauso erlebt habe. Danach kann ich mich sehr genau an sie erinnern und mir alles ins Gedächtnis rufen und überprüfen und es ist nichts Unwahrscheinliches oder Fantastisches daran. Allenfalls kleine Dinge sind unrichtig: Zeiten, die nicht stimmen, Dialoge, die so nie stattgefunden haben oder Personen, die ich verwechsele. Im Grunde aber ist alles sehr genau und realistisch und deshalb sehr anstrengend.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 14.06.01 at 14:17:53




Perfekt World Remixed

Die Nacht war unruhig. Ein trockener Sturm rüttelte an den Fensterläden und Das der Wald rauschte zum Haus hinauf, begleitet von Blitzen und Donnerschlägen. Oft fuhr ich hoch. Dann starrte ich auf das grüne Ziffernblatt meiner Armbanduhr und sank zurück. Als schon Morgenlicht einfiel und all das dämpfte und sich die Müdigkeit auf meinen Körper streckte, schlief ich ein, plötzlich und tief. So tief, dass ich den Wecker nicht vernahm und weiterschlief, weit in den Vormittag hinein. Und wie immer, wenn ich zu lange schlief, begann ich zu träumen. Meine Träume sind realistisch und deshalb anstrengend und ich vermeide es so gut es geht, länger als notwendig zu schlafen, um nicht von Dingen zu träumen, die mich genauso fordern und beschäftigen, wie das Leben selbst. Immer habe ich Menschen beneidet, die mir erzählten, sie hätten fantastische und unwirkliche Träume. Träume, in denen es um Dinge ging, die sie niemals erlebt hatten oder erleben würden. Träume, in denen sie vollkommen unwahrscheinliche Dinge taten oder konnten. Denn meine sind einfach und realistisch und handeln von Sachen, die ich so oder fast genauso erlebt habe. Danach kann ich mich sehr genau an sie erinnern und mir alles ins Gedächtnis rufen und überprüfen und es ist nichts Unwahrscheinliches oder Fantastisches daran. Allenfalls kleine Dinge sind unrichtig: Zeiten, die nicht stimmen, Dialoge, die so nie stattgefunden haben oder Personen, die ich verwechsele. Im Grunde aber ist alles sehr genau und realistisch und deshalb sehr anstrengend.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 14.06.01 at 14:13:39




iLOVEyou - destruktiv
»Wenn Männer denken, daß Frauen immer nur das eine wollen, so wollen Frauen immer was anderes (Destruktives) und erreichen es, indem sie Männer auf das immer eine scharf- und süchtig machen.«
Helmut Karasek - »Wer beischläft, lebt gefährlich • SPIEGEL-Redakteur Helmut Karasek über den amerikanischen Sex-Thriller 'Basic Instinct'«, Der Spiegel, Hamburg, 04.05.1992/H.19



monik sos ffm * - 14.06.01 at 13:42:09




THE DAILY ENCORE

the housewife´s longing - "circumstances"



@all: more than one pic a day? please vote just with yes or no. thx.


funk - 14.06.01 at 12:53:15






144000 - 14.06.01 at 05:46:01




Im heute journal um 21:45 Uhr meldete man die Freilassung der 22-jährigen Geisel Carl Christian Hoernecke im Jemen.
Ich frage daraufin meine Mitbewohnerin, ob sie denn vergangenen Sommer auch um Familie Wallert gezittert habe. Sie verneint. Es folgen die üblichen Hetztiraden auf Renate Wallert, meine damalige Lieblingsgeisel.
Stefanie berichtet von der Stieftochter der Cousine ihrer Mutter. Diese sei vor fünf Jahren in Costa Rica gekidnappt worden. Ihr Vater zahlte das vereinbarte Lösungsgeld; dummerweise verliebte sich seine Tochter in einen der Geiselnehmer. Sie verlebten noch zwei weitere Jahre auf Costa Rica, und brachten gemeinsam das Geld durch.
Ich zeige mich überrascht.


justusjonas heidelberg * - 14.06.01 at 02:30:46




Wie ja unschwer zu erkennen ist: Pollo al diavolo als letztes Abendmahl.
Pasolini hat in "amado mio" alles zum Thema Kindersex erklärt, dass er
einen Alfa fährt wusste ich bisher nicht.
Die Schulkinder haben eine Woche früher Sommerferien bekommen,
weil der Kirchentag begonnen hat.
Am Freitag kommen die Autoren von " The Buch ", aus dem pool.
Die Stadt ist voll, wie während der IAA.
Ist schon toll.


Tobay frankfurt am meer * - 14.06.01 at 01:48:07




Juhuu! Meine Verlorene kommt zu meiner Ex in die Klasse!
Wahrscheinlich. Und jeden Moment kommt ein Gewitter runter, und ich
sitze auf meiner regengeschützten Terasse! Phantastisch. Außerdem
hatte ich vor 15 Minuten das geilste Grillzeug seit langem: Eingelegte
Crevetten, im normaldeutschen Sprachgebracuh auch Scampis genannt.
Deswegen kommt meine Ex auch zurück. Tja, so geht´s, gell Benjamin
von Scheiße?


Portofino Campari Orange, Heineken, und was noch alles so zum Urlaub dazugehört * - 14.06.01 at 01:39:29




Freak: Der taucht, glaube ich, in meinem Zettelkasten später noch einmal auf.


monik sos ffm * - 14.06.01 at 00:13:21




Ach nein, das war 1995. Alles zurück.


dito - 13.06.01 at 23:53:37




Lieber monik,

genau das wollte ich mitteilen, als ich das Zitat gelesen habe. Dass Lagerfeld das in Hamburg 1992 gesagt hatte. "Damen? Frauen!" Das war im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. Stand die Chanelpressetante da und meinte im Hintergrund raunend: ja ja fragen sie, er mag das, was Sie fragen.
Aber dann entdeckte ich eben, dass dies ja schon drunterstand.


The Freaks from the Industry (CIO) - 13.06.01 at 23:52:00




U svakom slucaju - jezik je definiran po postojecim normama gramatike i pravopisa, tako da se takvim smatraju svi oni jezici, koji imaju sopstvenu izradjenu i spisanu gramatiku i pravopis. Takvi radovi su poznati u krugu svih bivsih republika iako se mnogi od njih (manje zbog politickih, a vise zbog lingvistickih razloga) smatraju prevazizenim.
Dialekti (na primjer sarajevski ili hercegovacki) nemaju zapisane jezicne sisteme, niti uzimaju sebi privileg zvati se sopstvenim jezikom.
Na fakultetu slavenske filologije u Heidelbergu gdje ja studiram, bosanski jezik (slicno hrvatskom ili slovenskom ili srpskom) se smatra zvanicnim jezikom Federacije.


Sasa - 13.06.01 at 21:09:26




iLOVEyou - damenhaft
»Dame ist doch längst ein Schimpfwort. Damenhaft ist ein Ausdruck von verkrampfter, unnatürlicher Anständigkeit, die sich für Eleganz hält.«
Karl Lagerfeld - zitiert in »'Ich bin ein Scherenschnitt' • Der Modedesigner Karl Lagerfeld über Kleidung, Geld und Mannequins«, Der Spiegel, Hamburg, 04.05.1992/H.19



monik sos ffm * - 13.06.01 at 20:56:39




A to ti nesto smeta?


Sasa - 13.06.01 at 20:51:02




bosanski jezik je zbog politickih razloga izmisljen - on nepostoji. Postoji
samo jedna vrsta dialekta.


Beatrice - 13.06.01 at 20:04:01




Zu Corvus' wunderbarem 'Ich schreibe Text':

Mein Papa hat mal gesagt, und da war ich noch ganz klein, viel kleiner, als ich jetzt noch bin, er hat gesagt:

Jeder Mann (aber eine Frau sicher auch, doch im Bosnischen ist das Mann - (Covjek) gleichzeitig auch - Mensch) also jeder Mensch soll in seinem Leben drei lebenswerte Dinge vollbringen. Eben das, was er für lebenswert findet und wofür er steht. Und ich finde,

hat er damals gesagt und ich genieße heute noch die Pause, welche er an dieser Stelle in den Satz hineinbaumeln ließ, wie Menschen oft die Tragweiten wohlüberlegter Gedanken formschön still in die Sicht der Dinge einleben, ich finde sie also wunderschön, so was sollen Väter können, meine ich, - jedenfalls fuhr er fort mit

...ich finde, Man(n) muß einen Baum gepflanzt, ein Kind gezeugt und ein Buch geschrieben haben, in dem alles steht, was er vom Leben sonst noch weiß, egal wie wenig oder wie viel das ist.

Vielleicht hatte er das irgendwo gelesen, nie hatte ich nachgefragt, warum auch?, viel von ihm übernommen, man sagt: der Mund - wie ich lache und dabei die Augen ein wenig schließe, sicher auch mehr, später dann graue Schläfen.

Jedenfalls: Svaki covjek bi u zivotu svom trebao sebi ispuniti tri stvari koje on smatra vrijednim zivjeti. Tome pripada po mom misljenju: posaditi drvo, napraviti dijete i napisati knjigu.


Sasa - 13.06.01 at 19:37:19




Vierzig Pence in die kleine schwarze Schale Fahrkarte umdrehen und dann den Gang entlang, Sitze voller Arbeiter die müde im Bus hocken der ächzend anfährt und ausschert in den Verkehr. Ein Laster hupt und in der Marylebone Road schaltet die Ampel um alles ist Wandel besonders das Ampelsignal und sie ist auf dem Nachhauseweg.

Der Bus schlingert Richtung Euston Tower über die Marylebone Road und zum Domizil von Capitol Radio. Emma mag wie das klingt, schon immer. Capital Radio. Klingt gut, richtig wichtig, irgendwie nach Wegbereiter obwohl der Himmel weiß wieso es nicht wirklich hip ist. Und jetzt fährt der Bus über die Hampstead Road am Temperence Hospital vorbei und schwirrt ab in Richtung trendy Camden Town. Emma lehnt sich ans Fenster und seufzt. Sie aus als wäre es heutzutage nirgends hipper als in Camden: bisschen Haight Street bisschen Melrose bisschen East Village bisschen Sixties Carnaby Street und total cool. Der Bus fährt am Greater London House vorbei ein riesiger weißer Art-deco-Elefant beschattet den ehemals eleganten Mornington Crescent was ist wohl mit den beiden zehn Fuss hohen falschen ägyptischen Katzen passiert die in den Zwanzigern vor der Tür Wache standen als das noch die Carrera Zigarettenfabrik war wessen häuslichen Herd die wohl heute bewachen und nun bahnt der Bus sich den Weg durch das Nadelöhr rund um die Statue des wenig bekannten und noch weniger geehrten Sir Richard Cobden, dem Freund des Landwirtschaftsreformgesetzentwurfs und der damaligen Bewohner Camdens der Himmel weiß wieso, der nun an der Zufahrt nach Camden steht und alle Unvorsichtigen ermahnt sich zu wappnen. Vielleicht will er auch nur in den Camden Palace rein war mal ein tolles Varieté eröffnet vor der seligen wunderbaren Ellen Terry jetzt ein erfolgreicher Nachtclub einer von den originellen Clubs die Camden damals in den Siebzigern auf die einschlägigen Stadtpläne brachten als die Tanzfläche unter wilden Mähnen und zerrissenen T-Shirts bebte währed The Clash sangen dass London brennt aber diese Legende hat eine entschieden uncoole Tendenz zu Mädels aus Essex hervorgebracht die jetzt freitags abends auf weißen Stilettos um ihre Handtasche herumtanzen. Links ein griechisches Restaurant voller signierter Telly-Savalas-der-dich-liebt-Baby-Fotos genau wie alle anderen griechischen Restaurants in Camden der Mann muss in jeder freien Minute griechisch essen und Fotos für seinen lieben Freund Costas signieren

wer streicht einen Laden rotbraun mit petrol? Ein purpurfarbener Furunkel im vertrauten Gesicht einer Häuserzeile aus Backstein. Übrigens eine Häuserzeile in der die dreckigsten Tüllgardinen vorkommen die jemals das Fenster eines Puffs geziert haben: Schwaden von ehemals rosa Nylon, schwer vom Staub der Jahrzehnte und glänzend vor Fettcremepatina, haben über Jahre hinweg die Geheimnisse von Bobby Saunaundmassagesalon verborgen, aber nie, niemals ist jemand da beim Rein- oder Rausgehen gesehen worden heiliger Strohsack wie bleiben die im Geschäft die müssen irgendeinen Verdampfer vor der Tür haben so daß die dubiosen kleinen unauffälligen Männer in ihren unwahrscheinlichen Anzügen einfach vom Bürgersteig verschwinden und auf der anderen Seite der Tür wieder erscheinen können um ihr persönliches Zauberland sexueller Dienstleistungen zu erforschen ohne die Peinlichkeit vom Nachbar, einen Freund der Frau oder News Of The World dabei gesehen zu werden, wie sie mit ihrer kleinen heißen Schwitzehand nach der feuchten Klinke zum Paradies grapschen.


Emma vom Einkaufen zurück mit Grüssen an sweet F. - 13.06.01 at 19:34:18




Endlich einmal jemand, dem es genauso geht wie mir. Auch ich hasse Einkaufen, aber es scheint immer so zu sein, als ob die ganze restliche Welt sich nichts schönere vorstellen kann als einkaufen zu gehen. Ich weiß meistens nie was ich kaufen soll und komme dann mit lauter Sachen zurück, die ich einfach nicht haben möchte. LC1 kaufe ich allerdings nicht.
Diese Woche gab es zum Glück kein Einkaufen, trotz sauberm Anzug.


Ina Heidelberg * - 13.06.01 at 19:27:42




Samstag Nachmittag, 21. April. 2001, 13-15 Uhr

Surrealism Par Excellance
*

in india you don't have to chase after service

-let your boy peel you a grape-
*

Trust synchronicity!
*

to stay on top
of the wave
or of the mountain
Kunst bei der Entstehung zuzusehen
Fremden, aber aufnahmewilligen Menschen,
alles zu erklaeren,
was man zu wissen glaubt bis jetzt erkannt zu haben.
Entsprechend zurueck zu bekommen.
Jonglieren zu zweit
ravers giving you attitude
Everything is forseen, yet free will is given
der Himmel nimmt immer mehr Farben an
jetzt
von rot zu orange zu rose zu tuerkis zu blau
nach vorne und nach hinten
nach links und nach rechts
nach oben und nach unten blicken
dann schwebst Du in perfekter Balance
mit dem Kopf ueber den Wolken
und
den Fuessen auf dem Boden.
Energiespiele
da ist es wieder, das grosse Ganze.
jemandem das Wasser reichen
Schreiberlinge
Erfahren
und Erfahrung zu verarbeiten wissen.
he looked pretty happening
stay up for Kilborn
Patrick Batemen
I am talking way over my head right now though.
*

Keine zehn Minuten sind vergangen, seit wir der Traenengaswolke und der Polizei entkommen sind. Unser Picknick brachen wir ab, um den Jungen zu verarzten, der von einem Plastikgeschoss getroffen wurde, doch auch hier koennen wir nicht lange bleiben. Wir muessen ihn und seine zwei Freunde stehen bzw. liegen lassen, als neues Traenengas direkt in die kleine Nebenstrasse geschossen wird, in die wir uns gefluechtet haben.
Sarah hat offenbar die Ueberraschung des ersten Mals noch nicht ueberstanden. Immer wieder stammelt sie: I can't believe this. They are actually doing it.
Kristy und Brie machen einen gefasstereren Eindruck auf mich, doch auch sie sehen nicht so aus, als ob sie ganz genau wuessten, wo es jetzt lang gehen soll. In welche Richtung es bestimmt nicht geht, ist klar: Um die Ecke kommt die Polizei gelaufen.
Brie verliert beinahe ihre Bongo Trommel, die sie an einer Schnur ueber der Schulter traegt, als alle erschrocken aufspringen. Waehrend wir die Strasse hinunter rennen, frage ich mich, was die Menschen in diesem Moment machen, die hier wohnen. Sitzen die im Wohnzimmer und gucken sich die Fernsehbilder des Geschehens vor ihrer Haustuere an, die Fenster festverschlossen, damit das ganze Traenengas draussen bleibt?
Das Gefuehl der totalen Verlorenheit erreicht seinen bisherigen Hoehepunkt, als wir am Ende der Strasse ankommen, und feststellen, dass wir eingeschlossen wurden: An diesem Ende der Strasse steht ebenfalls Polizei.
Man sieht sich selber in recht neuem Licht, hier an der Front, stelle ich fest. Worte und noble Gedanken sind das eine. Handlungen und Initiative sind was anderes.
Um Gedanken durch Initiative in Handlungen umzusetzen, muesste man wissen, was man eigentlich will.
Doch darueber herrscht leider kein Konsens, selbst in unserer kleinen Gruppe: Sarah ist zu keiner Aeusserung faehig, ihr fehlt die Luft dazu, ausserdem zeigt sie alle Anzeichen, sich immer noch in einem psychogenen Schockzustand zu befinden. Brie hingegen scheint zu allem entschlossen, will auf jedenfall hier bleiben. Kristy sagt gar nichts, ausser mich darauf aufmerksam zu machen, dass meine Augen fuerchterlich geroetet seien.
Die Rettung aus unserer misslichen Lage kommt uns nach diesen unangenehmen Minuten der Verzweiflung, in Form eines Demonstraten gesand, der uns raet: If you wanna get outta here, take the stairs over there to the safe zone.
*

Pushkar, Januar 2000

Wir verlassen Agra mit dem Bus nach Ajmer, sitzen zu dritt auf einer Bank ganz vorne. Die Stossdaempfer sollten mal neu abgestimmt werden, glaube ich, oder die Strasse muesste neu geteert werden. Der Bus ist ganz gut gefuellt, deswegen haben wir unsere Ruchsaecke auf die Knie zu nehmen. Links vor uns sitzen zwei Lesben aus Holland. Sie haben sich ihre Haare abrasiert und filmen die halsbrecherischen Ueberhohl Manoever des Busfahrers mit ihrer Videokamera.
Ich starre aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft, und versuche das indische Puzzle in meinem Kopf zu einem kohaerenten Bild zusammen zu setzen.
In Ajmer angelangt steigen wir um in einen Bus nach Pushkar. Anton und Alex kaufen Samosa, die ihnen zu schmecken scheinen. Mir ist irgendwie der Appetit vergangen heute. Der Bus nach Pushkar ist zum Glueck nicht so sehr besetzt wie der vorige. Ich setze mich nach hinten, auf eine freie Bank, und lese weiter im Buch Rave von Rainald Goetz. Ein ausgesprochen freundlicher, junger Inder spricht mich an, ob wir schon wuessten, wo wir in Pushkar bleiben wollen. Natuerlich wissen wir das nicht. Er holt ein kleines Buechlein aus seiner Tasche, es enthaelt Empfehlungen ehemaliger Besucher seines "Milkman guest houses". Der special Thali wird gelobt als der beste noerdlich von Kerala. Besonders spricht mich der Hinweis auf Bhang Lassi, das erfrischende Joghurt Getraenk, an.
Anton und Alex sind natuerlich skeptisch, aber geben mir und dem Inder die Chance, sein Haus als erstes anzugucken. Es stellt sich heraus, dass es uns allen zu gefaellt, also bleiben wir hier. Ausser uns sind noch drei Gaeste anwesend: Eine Neuseelaenderin, die den ganzen Tag nichts macht als stundenlang ihr Haar vor dem Spiegel zu richten. Ein Kroate, der von seinem Guru in einem Ashram in Hampi schwaermt. Und ein Kanadier, der sich im Begriff befindet als tanzender Sufi Moench ausgebildet zu werden.
Ich setze mich fuer die Zubereitung des Abendessen zu den Frauen in den Innenhof. Gekocht wird mit einem Bunsenbrenner, zuerst die Chappatis, die sich mit Luft zu einem Ballon fuellen, um dann zusammenzufallen. Der Innenhof ist nicht ueberdacht, sodass sich die Sterne bewundern lassen, wenn man den Kopf in den Nacken legt. Das Bhang fuer den Lassi wird zwischen zwei Steinen zu einem gruenlichen Brei gewalzt.
Nach ein paar Schachspielen mit Anton und Alex macht sich der Nachtisch langsam bemerkbar. Ein Bauchgefuehl. Sehr schnell liege ich auf dem Bett, unfaehig die Gedankenschleifen aufzuhalten, in denen ich mich verliere. Es spiralt sich nach oben und unten, nach rechts und nach links. Mir ist alles andere als langweilig, ist durchaus interessant, zu welcher Kombinatorik ich anscheinend im Stande bin. Ich glaube sehr viel zu verstehen auf einmal ueber mich und ueber Indien und ueber meine Freunde und ueber Gott. Wir befinden uns auf einer Reise. Im angehenden zweiten Jahrtausend.


Goldmund Montreal * - 13.06.01 at 19:26:09




Ich hasse einkaufen, aber was bleibt einem übrig, schliesslich will man nicht verhungern. Und dann sind da ja auch noch allerhand hartnäckige Süchte die befriedigt werden wollen, die richtigen Zigaretten gibt es eben nicht im Automaten, der Tabakladen in der Strasse ist längst pleite und im Spätverkauf gibt es nur Essigwein. Also Kaisers. Kaisers geht noch vergleichsweise. Es gibt da Kapern, Polenta und Cornichons ohne Süssstoff, von vielem anderen mehrere Sorten, so dass man nicht gezwungen ist, verschiedene Geschäfte aufzusuchen.

Heute war ich also beim einkaufen. Und habe mir meinen neuen Anzug versaut. Das heisst, er wurde versaut. Buttermilch. Eine alte Schachtel, die einen Becher Buttermilch fallen liess, nein eher die einfach umkippte, als sie einen beschissenen Becher Buttermilch in ihren Einkaufswagen packte, umkippte mitsamt Becher, sploash, auf dem Becher lag und nicht mehr zuckte. Und ich hatte den ganzen Dreck auf meiner Hose, ein bischen auf dem Jackett, denn zu allem Unglück stand ich direkt neben ihr. Wegen LC1, für die Gesundheit. Brauch ich täglich. Ich also total eingesaut, und tausend Leute stehen rum und gaffen, glotzen regungslos. Komisches Ding. Ich bin dann gleich nach hause, ohne Einkauf, zum Umziehen. Und hab dann den Anzug weggebracht in die Reinigung. Immer ich. Schöne Scheisse.


Lotos kann wiedermal nicht ernst sein * - 13.06.01 at 17:44:07




zufälle und dumme reaktionen oder warum es einfach nicht schön ist das es ist wie es ist, schon wieder


KbBl.n - 13.06.01 at 16:58:31




vor einem jahrr war es lebensqualität möglichst oft am steinsee zu sein. oder war das vor zwei jahren. dieses jahr war ich erst einmal baden. man wird älter. die prioritäten ändern sich. bullshit. morgen beschließe ausreden und nullierungen zu sammeln. aber heute gehe ich baden. basta.


fredrik d * - 13.06.01 at 14:43:43




Tja. Auch im Textasy (hoffentlich richtig geschrieben) schöne Eisenbahnerkrankheits-Bildchen und -Texte. Schaun´Se mal rüber!
-> Loop-Linkliste


Lana Hoff z.Zt. Sicklingen * - 13.06.01 at 14:27:10




Schon ein bißchen peinlich.


0190 - 13.06.01 at 14:15:23




°
gestern nun ging die zeit vorbei.
trauer.
zog der weisse ICE-wurm nun aus den wunderbaren frankfurter bahnhof.
nicht ins nirgendwo. aber weg. mit ihm in die ferne, vor einem jahr gekommen aus der ferne und nun wieder in eine andere ferne. schwere taschen im taxi durch
die kirchentagscity. viele geile partys bleiben jedoch.
ZÜRICH. BERLIN. den der beat ist der beat und der rave ist der rave!!!
°
heute nun verlasse ich diese stadt, es wird zeit ...
die christen sind schon hier. die schlimmsten aller christen, die lutherischen, die reformierten, die protestanten ... katholiken sind auch krass, vielleicht krasser - aber, das ist wichtig, sie sind ehrlich.
auf den hochhäusern haben sie riesige aufblasbare christus-figuren aufgestellt. jesus auf der DEUTSCHEN BANK, auf der COMMERZ, auf der HELABA ...
warum? warum da?
die christen fanden das genital der figuren zu gross (zu gross? - normal halt) - dann wurde die luft rausgelassen, abgenäht, und kleiner wieder aufgeblasen.
sollen die langhaarigen mit ihren gitarren vor den grossen häusern und den kleinen schwänzen doch alleine ihre andachten halten.
frankfurter es dauert nur 4 tage an ... dann ist sie wieder uns - die stadt!
°
# COME TOGETHER (in paradise) - FLOYD #


FrenkFrankfort frankfurt am see genezareth * - 13.06.01 at 14:04:54




jaja,
mariO,
also
auch
Sie.


r*a*s*m*u*s gerettet, was heißt das? * - 13.06.01 at 13:52:52




Was ich mag
An Rasmus
Seine Zunge

An Rasmus
Mag ich Finger
Mag ich Fell

Wolf Wolf friss mich
Rasmus kritisiert
Mich am tiefsten


Natacha New York City * - 13.06.01 at 13:14:34




Internationales Literaturfestival in Berlin

14. - 24. Juni 2001, Berlin

Internationales Literaturfestival in Berlin


Carmen v. Samson - 13.06.01 at 12:45:17




Das Lesen über das Schreiben vom Schreiben über Buttermilchdosenhinfaller legt die Vermutung nahe, dass je kleiner die beschreibbare Welt umso besser die Qualität des Geschriebenen wird. Das Phänomen kennt man vom Strand, wo sich die schönsten Babes vor dem Carlton in Cannes stapeln und nicht in einsamen Buchten an der Algarve relaxen.


HalfManHalfBiscuit - 13.06.01 at 12:26:07




Korrektur, natürlich: DAS Eingeständnis. Eingeständnis ist eins der Wörter, die ich nicht richtig kann. Braucht man auch nur selten.


Corvus Berlin * - 13.06.01 at 11:30:39




Supercool. Corvus und jetzt wieder FUNK.
Funk: please one pic a day. Makes them more percious!


461 Ocean Boulevard - 13.06.01 at 11:28:06




Privatfernschreiben
"Ja, ich schreibe." Das waren früher einmal diese Leute, denen man auch andere Abwegigkeiten zugetraut hat. Ja ich schreibe war auch die Eingeständnis, erfolglos, das heißt nur für sich, für die Familie, für geduldige Freunde zu schreiben und dieses Geschriebene eventuell sogar vorzulesen oder viel zu langen Briefen aus Umweltpapier mit Regenbogenmotiv beizulegen. Letzthin ermangelte es diesem Schreiben an einem entscheidenden Beweis, das Geschriebene ernst zu nehmen: der Veröffentlichung.

Das ist anders geworden. Heute genügt ein Klick, um dem Text zu einer Sichtbarkeit zu verhelfen und in die Welt zu setzen. Ja ich schreibe hat jetzt auch immer eine Webadresse, und in den Foren finden sich genügend andere Leserschreiber für die wohlige Illusion einer Öffentlichkeit. Man legt sich gegenseitig kleine Zitronencremeschnittchen aufs Tellerchen, ein wunderwunderschöner Text, wirklich, und jetzt spricht man Ja ich schreibe selbstbewußt, ohne verstohlen zur Seite zu blicken, ja ich schreibe und die Welt liest mit.

So wie der Buchdruck der Verbreitung des Wissens diente, so dient nun der Nichtbuchdruck der Verbreitung des Nichtwissens. Die Lage erinnert mich ein wenig an die Einführung des Privatfernsehens in den Achtzigern. Vorher gab es das Erste, das Zweite, die katholische Kirche, die evangelische Kirche, und ein komisches Drittes und komische Nebenkirchen, und dann auf einmal: Fernsehen mit viel Werbung drin, und irgendwann stellte man dann fest, daß alles, was irgendwie gesendet werden könnte, auch irgendwie gesendet wurde. Alles, was geschrieben werden könnte, wird jetzt geschrieben, und dann auch gelesen.

Trotzdem gibt es einige Sorgen. Das Schreiben braucht ja auch Zeit, die dann nicht mehr für die Welt zur Verfügung steht. Je mehr geschrieben wird, desto kritischer entwickelt sich das Verhältnis der echten Weltsachen zum Geschriebenen, oder umgedreht: für jeden Text ist immer weniger Welt da. Gestern stand ich im Supermarkt, und einer Frau ist beim Einpacken die Buttermilch runtergefallen. Ich schaute mich um, und da sah ich nur Gesichter von Netzschreibern, die gerade ihr Diktiergerät im Kopf anklickten. In einigen Tagen wird das ganze Web voll sein mit Gedichten, Essays, Kurzgeschichten, wie kürzlich einer Frau die Buttermilch runtergefallen ist, beim Einpacken.

Das Privatfernsehen hat das ja alles schon hinter sich. Nachdem man festgestellt hat, das es zu wenig Weltsachen gibt und daß man oft kein Exklusivrecht darauf hat, hat man angefangen, diese Sachen selber zu erfinden, so Dinge wie etwa die Freundin von Ralf Schumacher oder den Bruder von Zlatko. Ich finde, so wird es dann auch im Netz zugehen. Wenn es zu jeder Buttermilchdose einen Text gibt, dann wird man darüber schreiben, wie geschrieben wird. Man wird anfangen, über die Leute zu schreiben, die früher Ja ich schreibe gesagt haben und dann verstohlen zur Seite blickten. Man wird herleiten, daß heute alles anders als früher ist, auch beim Schreiben wie jetzt beim Fernsehen, immer weniger Welt pro Satz, und über das Schreiben von Buttermilchdosen schreiben.

Und das wäre ja wirklich furchtbar.


Corvus Berlin * - 13.06.01 at 11:19:42




THE DAILY ENCORE

the housewife´s longing - "then"




funk is in the right mood * - 13.06.01 at 11:09:03




Triticia Aspera Stefan Nitzsche Hippi off monik barnes Corvus alle wieder da


tagesschau - 13.06.01 at 09:58:26




Schon gesehen? Auf Heiner Links homepage tut sich wieder was. Wenn auch noch ziemlich wenig.

Desgleichen in Stephan Nitzsches Schallplattentagebuch. Schon deutlich mehr.

Beide Links hier in der loop-Link-Liste.


HIPPI Stuttgart * - 13.06.01 at 08:59:25




Wenn ein Abtreibungs-Container-Schiff zum ersten Mal in See sticht, nennt man das dann auch Jungfernfahrt?


HalfManHalfBiscuit - 13.06.01 at 08:15:30




Ich wollte gerade das Fenster öffnen, als ich unter der Überschrift

"Lüften sie richtig?"

heute folgende Kopie eines Zeitungsartikels, im 'Saal Hegel' des Philosophischen Seminars der Ruperta Carola sah:

Es ist im normalen Alltag schwierig, zwischen "Dauerlüftung und Dauermief" das richtige Maß zu finden. Durch ausreichendes und vor allem richtiges Lüften (Stoßlüftung, etwa alle zwei Stunden) kann dieses Problem im Prinzip beherrscht werden.
Dauerlüftung im Winter, z.B. durch Kipstellung der Fenster bei laufender Heizung, bewirkt nicht nur erhöhte Wärmeverluste, sondern führt darüber hinaus zu einer extrem trockenen Raumluft. Die Folgen sind Schleimhautreizungen und eine höhere3 Anfälligkeit gegenüber Erkältungskrankheiten.



justusjonas heidelberg * - 13.06.01 at 03:31:34




Sechs Stunden Generalprobe (mit Pausen und Pizzen, verzögertem Beginn usw. - der Drummer hatte seine Becken in H. vergessen) - sehr unruhig das Ganze, da nur wenige, unregelmäßige Proben möglich waren; aber es wird schon klappen: wir sind ja Profis.


GüTeE - 13.06.01 at 01:16:24




Polyphonie

Ein Freund/Bekannter (Pastor, beruflich hatte ich mit ihm zu tun, sein Vater im Krieg gefallen/vermißt: er war erst 4 Jahre alt) nannte das: polyphones Lesen. Seine vielen Bücher hatte er nach Jahreszahlen sortiert. Nun BESITZE ich vielleicht ebenso viel Bände, nach Länder und Zeit geordnet; Philosophie, Fachgebiete und ZeitgenossInnen extra.

Ich lese z.Zt.: G. Flaubert - Lehrjahre des Herzens (-S.270); Tolstoi's Krieg und Frieden angefangen und Schnitzler's Reigen, lese ich nun 'Schuld und Sühne' von Dostojewskij und 'Helle Nächte'.

GANZ gelesen (zeitlich rückwärts): A. Schnitzler's Traumnovelle, Manès Sperber: 'Geteilte Einsamkeit' (Reden/Vorträge u.ä.), 2 Gedichtbände von Reiner Kunze: auf eigene hoffnung/eines jeden einziges Leben, Heiner Müller: Germania Tod in Berlin, P. Handke: Gedicht an die Dauer, Helmut Krausser: Tagebücher Okt-Dez/1997-99, Malin Schwerdtfeger: Leichte Mädchen, James Joyce: Briefe und im Januar: Robert Gernhardt - 'Wörtersee'


In der Musik ist es die "atonale" Phase (Schoenberg, Webern), Mahler lebt noch, Busoni schreibt die 'Ästhetik der Tonkunst', Stravinsky und Diagilev in Paris (1911, 1913 - der 'Sacré-Skandal' / kennt ihr das Stück? 'Le Sacré du Printemps', Igor's wilde Phase.

> Was ist die "atonale" Phase ? Was bedeutet das ?

In der Malerei: die ersten abstrakten 'Improvisationen' von Kandinsky, also gegenstandslose Bilder, Paul Klee z.B.
Aufgabe der Tonalität, des Grundton-Bezugs, keine Themen mehr, ganz frei erfundene Musik. Die Moderne beginnt mit Debussy und Mussorgsky, mit Janacek und Ravel, mit Mahler und Stravinsky usw. Dann die späteren '12Töner' Schoenberg, Webern, Berg. Die serielle Musik in den 50ern mit Messiaen, Boulez und Stockhausen u.a. und die 'Musique Concrète' eines Pierre Schaeffer ('Tonbandmusik', Umweltgeräusche verarbeitet) Edgar Varèse (Frank Zappa war von ihm begeistert, Anis Nin besuchte ihn in New York, Charlie Parker wollte bei ihm studieren) > Klang-Installationen
György Ligeti (in den Klavier-Étuden bezieht er sich auf Debussy. Mikro-Intervalle, 'Klangwolken', ach Quatsch, die aus lauter kleinen Sekunden bestehen: eine Melodie ist nicht mehr zu sehen; Flucht aus Ungarn, Bruder im KZ umgebracht; Conlon Nancarrow (schrieb in Mexiko für Musikmaschinen/das Ensemble Modern hat Einiges eingespielt)

In Paris war ich schon oft, auch in der 'Hemingway-Kneipe'.

Montmartre

...ich auch, war oft dort. Na ja, diese Touristen-Maler, Django Reinhardt-Gitarren-Jazz in der Eck-Kneipe, das 'Cinéma 25' (heißt es nicht so?), Picasso im Bateau Lavoir, und Wolfgang Bächler hat in der Rue Germain Pilon gewohnt, Rue Tholozé, die 'Marktstraße', Café au lait und Croissants. Nur ist das Leben zu teuer in Paris, schade.







GüTeE - 13.06.01 at 01:13:44




rantanplan.


bettyford berlin * - 12.06.01 at 23:06:18




...that`s it, fuck it...damn...


neras - 12.06.01 at 23:03:12




iLOVEyou - berufstätig
»Wenn die Frau arbeiten will, ist das der Gipfel der Prostitution. Sie will nicht arbeiten, um ihr eigenes Geld zu verdienen, sondern um Kontakte und Beziehungen zu den Männern an ihrem Arbeitsplatz aufzunehmen.«
Scheich Abd el-Asis ibn Bas - zitiert in der Personalie unter der Rubrik »Register - Gestorben«, Der Spiegel, Hamburg, 17.05.1999/H.20



monik sos ffm * - 12.06.01 at 19:22:26




Wüßte ich es nicht besser, könnte man den Typen, der auf dem Bild bei
nickelit.net an dem alten Auto lehnt, glatt für den kränklichen schwulen
Freund des Protagonisten in Christian Krachts neuem Roman halten, der
sich gerade nach dem Verzehr einer Schüssel verdorbenen Tschelo-Reis
hinter dem Stacheldrahtzaun übergeben mußte, und sich nun total
erschöpft an das Auto lehnt.


Portofino Nusche-Djan! * - 12.06.01 at 18:10:00




1 Übernächtigt. 2 STAR mit Madonna angeschaut.
3 In der Gebrauchsanweisung für Portugal gelesen.


kai:leiser Berlin * - 12.06.01 at 17:54:16




teezeit


42+1 - 12.06.01 at 17:01:06




Das ist so wie am Esstisch, wenn die neurotische Mutter jegliches Gespräch, jeden Gedanken mit Braten-Soße ertränkt. Nimm doch noch ein bißchen.


nimm zwei - 12.06.01 at 16:36:48




LANAS OPUS DREI - Folge 21

Die Eisenbahnerkrankheit. Ein Abriß von Dr. med. K. Schütte, Städtische Krankenanstalten Sicklingen. NMW p. 1256 ff., 37. Jahrgang 1922: Bemperle kann es nicht lassen, seine Nase in die verstaubten Papiere zu stecken, die die kleine Melanie für ihn aus dem Krankenhauskeller gerettet hat:

"Die Eisenbahnerkrankheit ist eines von jenen pathologischen Endresultaten, wie sie sich in zahnloser Menge ... zahnlos? Nein, in zahlloser Menge aus dem nervenbetäubenden Getriebe des modernen Verkehrswesens und den damit verbundenen Anforderungen an die menschlichen Körperkräfte unvermeidlich ergeben müssen. Die englischen Ärzte, welche diese Krankheitsform zuerst beobachtet und beschrieben haben, haben sie `railway-spine´ genannt. Die Krankheit tritt, wie schon der Name sagt, vorzugsweise bei Personen auf, die berufsmäßig im Eisenbahnfahrdienst angestellt sind. Für das Entstehen der Eisenbahnerkrankheit werden in erster Linie die starken anhaltenden Körpererschütterungen, die durch die stampfende Fortbewegung eines fahrenden Eisenbahnzuges hervorgerufen werden, ferner die damit verbundenen starken Geräusche und schließlich der gewaltige Luftdruck und Luftzug, der bei dem rapiden Durchschneiden der Luftschichten unvermeidlich entstehen muß, verantwortlich gemacht."

Mein Gott, 1922! Immerhin Bemperles Geburtsjahr! Und der Luftzug ist wohl auch noch deutlich gewaltiger geworden seitdem. Bis vor ein paar Jahren hatte Bemperle noch einen Jahreskilometerdurchschnitt von über 25 Tausend. Mit dem Wagen natürlich. Erst mit 75 hat er den Führerschein zurückgegeben.

"Man muß nur bedenken, daß zum Beispiel ein Lokomotivführer jährlich bis zu 10.000 Meilen durchmißt. Er legt diese enorme Strecke auf der Maschine stehend zurück und erfährt außer anderen nachteiligen Einwirkungen dabei andauernd sehr heftige Erschütterungen des Körpers, welche sich durch die unteren Extremitäten zunächst auf das Rückgrat fortpflanzen, während die ungemein starken Geräusche und das Getöse, von denen er unaufhörlich umgeben ist, auf das Gehör und durch dieses auf das Gehirn höchst ungünstig einwirken. (...) Hierzu gesellt sich häufig Übermüdung, die mit dem fortgesetzten Reisen verbundene starke nervöse Erregung, sowie ein meist zum Bedürfnis gewordener Genuß geistiger Getränke. Alle diese schädlichen Einflüsse rufen nun bei solchen Leuten, die infolge ihres Berufes oder sonst zwingender Verhältnisse denselben fortgesetzt ausgesetzt sind, mit der Zeit eine nach individuellen Verschiedenheiten mehr oder weniger ausgesprochene Reizung gewisser Nervenzentren im Gehirn oder Rückenmark hervor, auf Grund derer sich allmählich die eigenartigen charakteristischen Erscheinungen entwickeln, die man als `railway-spine´ bezeichnet."

Das scheint ja heute eher eine allgemeine Volkskrankheit zu sein. Obwohl kein Mensch mehr Eisenbahn fährt. Außer Eberhard Klenk, wie er neulich im Grünen Baum erzählt hat. Spricht eigentlich unbedingt für den Mann. Den muß Bemperle unbedingt noch einmal anrufen, das hätte er fast verschwitzt. Ja ja, das Gedächtnis. Da gibt es doch noch einiges zu bereden unter vier Augen, vor allem wegen der Kandidatur von Schabert, damit es nicht schon im Vorfeld und im eigenen Lager böses Blut gibt.

"So sieht man denn häufig, daß die Kranken den Rumpf ängstlich gerade halten, mit steifgehaltenem Rücken sich vorwärts bewegen, beim Niedersetzen sowohl wie beim Aufrichten zuerst mit den Händen eine Stütze zu gewinnen versuchen und sich vorsichtig und langsam aus einer Lage in die andere bringen. In den vorgeschritteneren Stadien der Krankheit treten neben den Bewegungsstörungen auch Störungen der Gefühls- und Sinnesfunktionen auf."

Egal, jetzt wird Klenk angerufen. Vielleicht ihn einfach am besten auf sein Eisenbahnhobby ansprechen, das scheint ja der sentimentale Punkt zu sein, wo man ihn packen kann. Es war ein Fehler, ihn hier her zu holen, das weiß eigentlich inzwischen jeder, wahrscheinlich sogar Klenk selbst. Rheinländer und Allemannen, das paßt einfach nicht zusammen. Aber ein Rest Anstand muß sein, auch in der Politik und jedenfalls unter Genossen. Vielleicht zeigt Klenk ihm ja seine Anlage, und man kann dort ein bißchen reden. Über Schabert und die Zukunft von Sicklingen. Den herrlichen Aufsatz über die Eisenbahnerkrankheit wird Schabert ihm jedenfalls mitbringen: "Eine entsprechende Ernährung, Enthaltung von geistigen Getränken und die Sorge für einen gesunden und stärkenden Nachtschlaf werden zur Besserung ihr gutes Teil beitragen." - Da muß der Junge sich ja nicht in jedem Punkt dran halten!

FORTSETZUNG FOLGT !





Lana Hoff , Sicklingen * - 12.06.01 at 15:44:04




Eine Kritik, die mir gefiel:

es kommt einfach über mich wie die reifengeräusche auf nassen und trockenen strassen. immer wieder auch déjà-vu. hier ein geniales bild: und alle meine bücher auf der fahrbahn.

die vierdimensionalität der erinnerung also. ja, mit ziemlicher wahrscheinlichkeit. tiefenschärfe als vierte dimension, womöglich als konzentrat der sinne und als übergang in die erinnerte zukunft. futur zwei.


Im Loop am 22. Mai 2001 um 13:59 Uhr


off. - Ernte 23 * - 12.06.01 at 15:19:30




Sonett 62

Ich bin die Eiszeit, minus 90 Grad.
Das Herz, die Seele - alles wie gefroren.
Das süße Selbst - inzwischen hammerhart.
Ein großer Glanz von Innen? Längst verloren.
Mich int'ressiert nur noch die äuß're Miene:
das richt'ge outfit als das einzig Wahre,
design und styling. Auf der Ego-Schiene
stimmt alles: Schuh', Klamotten, make-up, Haare.
Doch dort! Die Falten um die müden Augen -
wie Tränensäcke fast schon, schlaff und rund.
Wozu soll da noch teure eye cream taugen?
Und dünne Lippen! Resignierter Mund!
   Im Spiegel seh' ich mich. Ich schau' nicht weg;
   er schaut zurück. Und zeigt mir einen Geck'.


l.barnes eppendorf * - 12.06.01 at 14:35:38






la famiglia


Eckhart Nickel Heidelberg * - 12.06.01 at 13:21:31




THE DAILY ENCORE

the housewife´s longing - "should i?"




funk is back * - 12.06.01 at 12:53:45




Lieber Eiseis,
wenn du heute abend zu Beigbeder gehst und zufällig Heiner Link siehst, dann sprich doch bitte seine Begleitung mal an. Oder mail vor 18 h einen besseren Vorschlag an triticea@gmx.de.
Ich würde dich sehr gerne treffen, falls du da bist.
Besten Gruß.



Triticea heute München * - 12.06.01 at 12:46:13




»Raten Sie Ihrem Rezensenten, umsichtiger und klüger zu sein«, schrieb ein junger deutscher Komponist dem Herausgeber einer Wiener Musikzeitschrift, in der er kritisiert worden war, »denn mancher junger Komponist, der es vielleicht weit bringen würde, könnte es mit der Angst zu tun bekommen.« Der Verfasser war Ludwig van Beethoven, und er habe die Ansichten der meisten Künstler zum Thema ungünstige Presse zum Ausdruck gebracht, schreibt Glenn Gould.


The Freaks from the Industry (slight return) - 12.06.01 at 06:11:57




Toll, Kritik! Also gut: Eiseisbabies Perfekt World Remixed Nr. 1 finde ich phantastisch. Der Reist reicht nicht auf, um mit Entwurf Nummer Eins sich zu vergleichen.

Ästhetisches Urteil, Geschmacksurteil:
Kritik als ästhetisches Urteil ist auch illusorisch in einem Umfeld, das ohnehin kaum Reaktionen erlebt. Da ist man für irgendeine Wahrnehmung oder Aufmerksamkeit schon dankbar, was Hippi? Alle so schön autistisch hier (außer Hippi und Entschuldigung vorweg an den Bundesverband der Autisten). Da reicht auch Kritik als Geschmacksurteil. Selbst wenn das Gehirn nur "Kotz" und "Yummy" signalisieren kann. Das scheint wohl vielen zu reichen. Mir ist das egal.


0815 yummy yummy * - 12.06.01 at 03:24:27




In St. Tropez waren wir frech über ein Hotel-Grundstück an den Strand und ins Wasser gekommen, aber in Monte Carlo ließen sie uns nicht an die Roulette-Tische und Spielmaschinen, weil ich ausgefranste, kurze Jeans trug und keinen Anzug (ICH wollte da auch nicht rein, B. war neugierig.)


GüTeE - 12.06.01 at 02:01:08




Da könnte ich einmal diese ganzen netten Leute kennenlernen, meinte
ich. Am besten wäre es natürlich, wenn die Sonne scheinen, nein, wenn
sie vom Himmel nur so herab brennen würde, damit EisEisBaby wieder
einen Sonnenstich haben würde.


Portofino hat sich vertan, was in letzter Zeit öfter passiert * - 12.06.01 at 01:44:13




Eine Bekannte von mir hat sich nun plötzlich entschlossen, sich wieder
mehr "spirituellen Dingen", sprich zwischenmenschlichen Beziehungen
und so weiter zu widmen. In diesem Zusammenhang sollte man wissen,
daß sie gerade einen Urlaub an der Côte d´Azur hinter sich hat, und in St.
Tropez nicht in die Caves du Roi reingelassen wurde - angeblich wegen
des Tragens einer Jeanshose!

Loop als Open-Air, Super-Idee! Ehrlich! Ich stelle mir das
folgendermassen vor: In Berlin, unserer Bundeshauptstadt, die bald von
Sozialdemokraten, die von Altkommunisten das Essen gefistet
bekommen, regiert werden wird, darf jeder Loopling etwas vorlesen. Wo?
Natürlich in der großen Waldarena, so heißt das doch, oder? Jedenfalls
ist da schon Phil Collins und so aufgetreten, und es sieht so ähnlich aus
wie eine Nazi-Versammlungstätte. Natürlich von den richtigen Nazis vor
60 Jahren.
Da könnte ich dann endlich mal die netten Leute, die hier sonst so
reinschreiben, HalfManHalfBisquit, Corvus, der ja bereits in dieser
häßlichen und aggressiven Stadt zu Hause ist, oder zum Beispiel Anna
Luz aus der Exhauptstadt, die ganz nette Sachen schreibt, zu denen ich
mich aber noch nie geäußert habe.

PS: Wenn es in Berlin nicht geht, können wir das ganze auch in
Heidelberg oder Walhalla veranstalten. Da gibt es auch riesige Bühnen
im Wald. Die wurden wirklich von den Nazis gebaut, bevor diese nach
Amerika gegangen sind, und jetzt Filme wie "Pearl Harbor" machen.


Portofino im liberalen Südwesten * - 12.06.01 at 01:41:05




80/70

Die Achtziger waren für mich: der Beginn des (2.) Arbeitslebens mit knapp 28 Jahren, Umzug, Neuanfang, Helmut Kohl, der 16jährige Boris Becker-Tennisstar, die 'ein bißchen Frieden'-Michelle mit der weißen Gitarre, und Nena singt: 'Ich hab' heute nichts versäumt, denn ich hab' nur von Dir geträumt. Wir ha'm uns lang nicht mehr gesehn: ich werd' mal zu Dir rübergehn', Steffi Graf - ach, das hat alles keine Bedeutung für mich (Costa Cordalis live)
Das war vor allem die neue Erfahrung: Kleinstadt (als Kompromiß zu Kindheits-Dorf und Großstadt mit 16-18 Jahren)
& Nina Hagen / Rory Gallagher / Udo Lindenberg / Die Toten Hosen und Van Morrison in Göttingen, draußen
Natur. Der Malerfreund. Oben im Altbau auf'm Dorfe die Fachwerk-Balken frei legen (LehmStaub) In der Küche auf dem geliehenen Altsaxophon üben, trommeln und holzflöten (auch das Schlagzeug eines Freundes stand mal in der Küche, einige, wenige Sessions), Ravel hören und Ornette Coleman: 'The Shape of Jazz to come' (auf Besuch in Bremen gekauft), alles von Edgar Varèse hören (die LPs für 7,95 DM bei JPC in Gö.: noch der kleine, alte Laden), komponieren-skizieren, Baß in der Big-Band, dann Tenor-Sax. (2 -unbedeutende- Fernsehauftritte: funktionale Musik) Noch habe ich relativ wenige Bücher (auf einem kleinen Regal und in 2 breiten, nicht hohen Kartons, auf die ich mein Zeug warf und mit Oma's Topflappendecke wenn nötig verbarg: kein Schrank im Zimmer, die Couch als Bett, der gelbe Schreibtisch aus der älteren Wohnung, wo wir 2 aus dem Müll auf der Diele holten und sie bemalten. Die alte Schreibmaschine vom Hannover-Flohmarkt. In Tagebücher schreiben und malen.) Er zieht aus zu seinen Rentnereltern (Alter etwa 90, sie war BdM-Gruppenführerin *23, geläutert natürlich. Rilke, griechisch lernen.) Krise.Gesprächstherapie.Frau kennenlernen.Umzug.Kind.Umzug:Haus.seßhaft seitdem.kleiner Gartenspießer&Grillfachmann:dass ich nicht lache, hahahiheidihau, long di
and jesus was on his way to frank word
Anfang der Siebziger: mein Cousin heiratet früh die alte Freundin seines jüngeren Bruders. Sie haben ein Kind (schläft im Nebenzimmer, während wir Haschisch rauchen und 'In a Gadadavida' hören oder 'West meets East' mit Yehudi Menhuin) Die Mutter als Einzige ist clean, aber wir und sie sind ja ach-so-tolerant. - Scheiße, ER wird bald sterben, er hat Krebs. 2 nette Töchter auch. Nach der Berufs-Odyssee machte er sich schließlich selbständig und übernahm eine Tischlerei.
In den Sommerferien waren wir drei Jungs zum Harz gefahren auf unseren Fahrrädern, was etwa 3 Tage dauerte (die Hinfahrt) Am 19. Juli '69 die Mondlandungbetretung im TV, duschen und weiterfahren, halbe Tage den Berg hoch schieben und abwärts die Bremsen treten und ziehen. Erst nach Mittag in Bündheim organisierte er uns halbe Hähnchen aus der Küche (er war als Amateurfunker dort gewesen? Besaß Elektrobaukästen und bastelte die Lichtmaschine zur Diskothek; Kondensatoren, Widerstände, Transformatoren)

@Tucholsky - ich würde es so schreiben: »He häd sik'n bädn hänlächt. Wi häbt'ne bädn unruhige Nacht had.« (...wie wir/sie es sprechen südlich von Bremen: sieht aber beschissen aus; gut gefällt mir die Klaus Groth-'Typografie'!)
Latein
Hochdeutsch
Plattdeutsch
;)


GüTeE - 12.06.01 at 01:04:36




die nacht
ist nicht allein


silver - 12.06.01 at 00:35:09




Invictus

Out of the night that covers me,
Black as the Pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.

In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud,
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody, but unbowed.

Beyond this place of wrath and tears
Looms but the horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds, and shall find me, unafraid.

It matters not how strait the gate,
How charged with punishments the scroll,
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.


William Ernest Henley, Terre Haute * - 11.06.01 at 23:55:12




(asp)aus BN? Wie wärs denn mit einem OpenAir-Loop? Konstantin ist ja so schüchtern...Und wo ist der Überhaupt? Hat sich mit Deadly auf eine Südseeinsel verdrückt um die Weltherrschaft zu planen!?!?


Klaas Tigchelaar letzte Worte * - 11.06.01 at 23:20:46




die örtlichen durchsagen
auf der reise zur erkenntnis
in den omega suites
nachtlager genommen
an der grenze des sagbaren
tritt der unsägliche bote
auf. kamera vom hubschrauber
doch nichts zu sehen
mauern. gerendert am bildschirm
die henkersmahlzeit
die magenwand nach außen gestülpt
gift ins innenohr
statements aus dem department
er sprach mit seinen anwälten
es gab fried potatoes
und dünnen schweiß
ein vorhang öffnete sich
in echtzeit


Hattie Carroll_ Terre Haute * - 11.06.01 at 23:01:07




Die Auen ringsherum begünstigten die folgenden Ereignisse. Während sich alle in den paar Freistunden suhlten, die Bettruhe und Arbeitsalltag von einander trennten, ergriff Eric das Wort. Obwohl er auch sonst nicht um eine nichtige Aussage verlegen war, prasselten nun rauschgeschwängerte Worte aus seinem Mundwerk, die Anfangs Ignoranz, kurze Zeit später jedoch Verwunderung hervorriefen. Es schien so, als ob er kurz davor war, von einem liebkosend gehegten Holzweg auf die nächste Autobahnauffahrt zu wechseln. Das gab er jedenfalls vor. "Heute ist eine prächtige Nacht um Halbgötter zu zeugen" war nur eine seiner vielen bedeutungsschwangeren Aussagen. Spätestens bei der grölend hinausgelallten Phrase "Wenn ihr es nicht tut, dann werde ich halt am Gatter rütteln, bis was passiert" setzte jeodch erste beklemmende Belustigung ein. Was zum Teufel war in ihn gefahren?
In den folgenden Minuten ließ Eric sich selbstsicher einen der zahlreichen Hügel hinunterrollen, um anschließend in einem mit Moos bewucherten Wasserbassin zu baden und markerschütternde Schreie auszustoßen. Eine kurze Tratschrunde über Eric´s aktuellen Lebensprobleme brachte keinen Aufschluß. Schlußendlich wurde geheimnisvoll in die Runde genickt, während Eric sich in seinem Tümpel allmählich heiser geschrien hatte. Man nahm das nächste Getränk in Angriff, ratschte den Reißverschluß ein paar Zentimeter höher und dachte daran, daß die Fahne am nächsten Morgen wahrscheinlich Getuschel am Arbeitsplatz erregen würde. Doch der Sonnenaufgang verzieh einiges.

Eric hat am darauffolgenden Tag gekündigt. Ob es Auswirkungen dieser Nacht waren, die ihn dazu getrieben haben? Wir wissen es bis jetzt nicht. Er verkaufte seinen Golf GTI und investierte in eine Reise nach Indien. Seiner Freundin schickte er alle vierzehn Tage eine Postkarte von unterschiedlichen Orten, jeweils lediglich mit "ERIC" versehen.

Wir gingen derweil weiter unseren Lohntätigkeiten nach, ängstlich und zugleich gesäumt mit unterschwelligen Hoffnungsfetzen. Schließlich könnte es uns bald ganz ähnlich ergehen. Jederzeit.


Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 11.06.01 at 22:59:23




iLOVEyou - bauernlieb
»Die Bäuerin am Herd. - »Wo ist Ihr Mann?« - »He hett sich n beeten hinleggt. Wi hebbt n beeten unruhige Nacht had.« Da hatte die Bäuerin ein Kind bekommen.«
Kurt Tucholsky - Sudelbuch, Rowohlt Verlag, S. 44 (Nr. 322), Reinbek bei Hamburg, 1993



monik sos ffm * - 11.06.01 at 22:53:35




Der Tag begann so gut. Eigentlich wie immer.
Aufstehen, duschen, Brötchen kaufen, frühstücken, Zeitung lesen.
Dann ein früher Höhepunkt: Die erste Zigarette des Tages.
Bahnfahrt zur Uni. Kurz bevor es an meiner Lieblingsstation 'Berufsschule' vorbeigeht, macht sich wieder Hoffnung breit. Doch ich werde in meiner Naivität grausamst enttäuscht. Auch heute hat der Fahrer das 'r' im Stationsnamen nicht gerollt.
Ich bin traurig und starte einen monotonen Sprechgesang:
"Mein rechter, rechter Platz ist frei, ich wünsche mir eine schöne Frau herbei." Doch selbst die dritte Aufforderung bleibt ungenutzt.
Schweigen in der Straßenbahn.
Niemand wagt es mir in die Augen zu schauen.



justusjonas heidelberg * - 11.06.01 at 22:21:52




nothing takes the past away like the future?
blödsinn.
aber wenn ihr euch was vormachen wollt... nur zu...
ihr seid ein Kind eurer vergangenen träume...
viel spaß


L. - 11.06.01 at 22:04:09




Die Last ist unerträglich
noch
denn ich sehe Dich
langsam auf mich zukommen
schwerelos
du breitest deine flügel aus
und ich spüre die kraft
die bewegung
den klang
den moment
und zum ersten mal
sehe ich das blut
das mein herz auswirft
auskotzt
immer wieder, wieder wieder
und dein strahl trifft mich
tief in mir färbt sich der himmel
blutrot
bis es aufhört
isabelfarben ist dann wieder der himmel...
ohne mich



Leonce ergraut * - 11.06.01 at 21:57:13




www.yachting-world.com


GP - 11.06.01 at 21:49:36




Segel streichen, mit Dispersionsfarbe und dann nix wie untergehen, man will schliesslich keinen belästigen, wir sind ja nicht zu unserem Vergnügen hier. Das muss doch mal gesagt werden. Dich mag ich, und Dich nicht. Bist mir zu blond, blendet so. Blablabla.

Eine von diesen Achzigerpoesiealbumsdichterinnen hiess Margot Bickel.

Glaube nicht
die Last auf deinen Schultern wird dir zu schwer,
glaube nicht
du wärst zu schwach, die Last anderer noch mitzutragen
Du wirst dich wundern
ob deiner Kraft
du wirst dich wundern
wie stark du bist trotz deiner Schwäche

Es gibt Momente
da wünschte ich
ich wäre Sonnenstrahlen für dich
Sonnenstrahlen, die deine Hände wärmen
deine Tränen trocknen
Sonnenstrahlen, die dich an der Nase kitzeln
und dich zum Lachen bringen
Sonnenstrahlen, die deine dunklen Winkel
in deinem Innern erleuchten
deinen Alltag in helles Licht tauchen
die Eisberge um dich zum Schmelzen bringen

mehr Grauen unter sternenzauber.de/gedichte/text17.htm.
Damals war die Welt noch in Ordnung, meine Meinung.


Lotos Berlin * - 11.06.01 at 20:52:18




BankTurm - Betriebsversammlung: Fusion

Voller Saal. Neue Informationen gab es nicht. Die Führungscrew steht fest, die zweite Ebene und damit die Struktur der neuen Bank wurden nicht benannt. Man sei im Zeitplan. Verantwortlichkeiten für die Misere liegen bei den ausgeschiedenen Mitgliedern der Geschäftsleitung. Die Führung habe sich eine Kürzung der Bezüge verordnet, um den wirtschaftlichen Umständen des Hauses gerecht zu sein. Um mit Vorbild voranzugehen. Herr P. von der 13. Etage fragte nach der zukünftigen Mannstärke seiner Verwaltungsabteilung und berichtete von einer Urlaubssafari. Wie ein Büffel von Raubkatzen gejagt und ausgeweidet wurde. Irgendwie fühle er sich jetzt so. Kein Lachen. Wie beim Kästner-Zitat im Eingangsstatement. Oder bei der Churchill-Anekdote. Keine Infos, nur ein Stimmungsbild.




monik sos ffm * - 11.06.01 at 19:17:41




Schön, mal wieder etwas von ASPERA zu lesen. Und gleich solch ein Juwel.

Schön wie immer ALINIA.

Und was RASMUS angeht: Ich mag seine Sachen, sage ich jetzt einmal so. Weil sie Biß haben. Manchmal, zugegeben, bis an die Schmerzgrenze. Kein Wunder, daß das auch EISEIS gefällt. Ich mag es, weil das einer der ganz wenigen Versuche hier ist, auch mal Kritik zu wagen. Natürlich ist das nichts als Meinung und völlig ohne eigene Substanz. Aber genau so muß Kritik auch sein, finde ich.

Demgegenüber kann ich eine Formulierung wie "gegenüber des Platzes" rein grammatisch nicht durchgehen lassen. Ja ja, jetzt fange ich auch noch an! Obwohl mich EISEISBABYS neue Texte inhaltlich und atmosphärisch viel mehr ansprechen als seine alten unreflektierten Werbefritzenklischees.


HIPPI Stuttgart * - 11.06.01 at 18:21:51




gerade les ich:
mozart starb an verseuchtem kotlett.


silver - 11.06.01 at 18:17:56




Whatever happened to the eighties?


Sasa - 11.06.01 at 18:04:46




wie hiessen die gedichtbaende aus den spaeten achtzigern? aus denen die maedchen mit den sweatshirts mit dem dicken "benetton"-schriftzug zitierten, um die jungs zu beeindrucken, die nicht ganz so wie die anderen nach jugendherbergszimmer nach einer woche gruppen-masturbation sine lueften rochen? aber besagte jungs waren nicht beeindruckt. wer ist schon beeindruckt von "waere ich ein baum, meine fruechte waeren traenen..."? gut, der deutschlehrer war beeindruckt, er hatte auch den vom landesschulamt vorgeschriebenen hundeatem, der als berufkrankheit anerkannt sein sollte. aber ich weiss immernoch nicht, wie diese baende heissen. never change a winning feind.


bettyford berlin * - 11.06.01 at 17:58:17




THE DAILY ENCORE - will be back soon


funk @ the fucking capital * - 11.06.01 at 17:34:09




Hans-Christian Schweinebauch, Unterhaching.


Eiseisbaby München, Bayern * - 11.06.01 at 16:59:10




Stefan Luxemburg, Bielefeld.


0190 - 11.06.01 at 16:56:46




Ich lese jetzt erst ein paar Wochen hier mit, aber diese Pseudonymnutzer, die hier nur schreiben, um dumme Sprüche oder aufgeblasenes Getue abzusondern, da sie sonst wahrscheinlich nie Gehör finden könnten oder gelesen würden, sollten einfach mal ihr dummes Zeug lassen und sich derart benehmen, dass man sie ernst nehmen kann. Besonders rasmus und rave.


Frank Liebknecht Göttingen * - 11.06.01 at 16:47:07




Ich mag das Zeug von rasmus nicht, steht nie was drin, was Substanz hätte, nur belanglose Meinung. Eher Wirkung, keine Substanz. Was zählt das schon, außer dass man scrollen muss. Dafür mag ich die Sachen von monsun_rave ganz gern. Es hat Imaginationskraft, es ist mutig und geht einen eigenen Weg.


off. - 11.06.01 at 16:38:24




you got it, babe


rasmus rollt das R * - 11.06.01 at 16:36:08




But Rasmus is Rhythmus.


Eiseisbaby München, Bayern * - 11.06.01 at 16:33:57




rasmus ist doch viel zu klein, um irgendein Gefühl für die Sachen von monsun_rave entwickeln zu können. Rasmus richtet sich nur an anderen auf. Zu mehr langt's halt nicht. Zu dumm. Kann man nichts machen. Braucht man nichts machen. Lohnt sich nicht.


0190 - 11.06.01 at 16:28:17




schleimen Sie, regen-mann,
schleimen Sie. was zählet,
das ist text, will sagen:
eintrag: stimme digitali-,
anonymisiert. zum 1. mal
im dt.-sprachigen raume
die chance zur schwebe:

uuuuuuuuuuuuuuuhhhps.

kann das ein kettner
wohl kapieren? Sie,
mon sun, Sie mei-
nens ernst und
fuchtelten
mir da
zuviel herum mit allzuwohlbekanntemlangeweilerkram.

*

thorsten. kommst du rein zum essen?
und stell das kett-car weg!



rasmus regensburg * - 11.06.01 at 16:19:31




Brot&Spiele
In meinem Reiseführer stand eine Auberge mit dem Namen "Chez Marianne". Es war nicht schwer sie zu finden, denn Lamoix hatte im Grunde nur eine befahrbare Straße, die sich vom Plateau hinabschraubte, dann im Ort wieder anstieg und schließlich in engen Serpentinen steil hinunter zum Wasser fiel. Direkt am Scheitelpunkt der Straße, gegenüber eines runden, mit Platanen bepflanzten Platzes lag die Auberge und in der Mitte des Platzes stand ein runder, aus Fels gehauener Brunnen, aus dessen drei eisernen Armen Wasser plätscherte. Um den Brunnen herum, im Schatten der Bäume, dösten ein paar Hunde. Sie machten einen sehr gelassenen Eindruck und taten so, als könne sie nichts um ihren Nachmittagsschlaf bringen. Sie waren alle sehr unterschiedlich und struppig und verfilzt und sie hatten lustige, hell und dunkel gefleckte Felle. Keiner stand auf, als ich das Auto zwischen zwei Bäume vor den Brunnen rangierte. Nur ein großer alter Jagdhund mit silbergrauem Haar um die Schnauze hob müde den Kopf und sah kurz zu mir herüber, bevor er wieder in sich zusammensank und weiterschlief. Ich ließ mein Gepäck im Wagen.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 11.06.01 at 16:14:23




SCHLECHT


spurned - 11.06.01 at 15:53:05




mein lieber rasmus rastloser rächer der verkitschten,

leiderleider kann ich mich nun so gar nicht an einen ihrer geschätzten texte erinnern, teufel aber auch, jetzt fehlen mir ganz die worte zu einer netten replik.
aber sie wissen doch, in orientalischen wüstengegenden wird eben gerne in bunten stoffen geschwelgt, man huldigt den klebrigen süßspeisen und einem getränk namens tee in zucker. zu bestimmten tageszeiten weiht man die sündige seele dem guten allah (-hu akbar) und ansonsten steht immer irgendwo eine schöne huri im schatten, die mit dem palmwedel fächelt.
rasmus rosengarten, was ist da der watzmann dagegen? im tal befinde ich mich ja längst, noch länger als sie überhaupt zu denken in der lage wären. allah verzeihe mir meinen hochmut und meine unbelehrbarkeit, ich fürchte, eines tages gesteinigt zu werden, wenn ich weiterhin der wollust des rosigen schreibens fröne. kismet.
rasmus, ratlos und in der hoffnung, von ihnen sehr bald einen leichter verdaulichen text zum dessert gereicht zu bekommen grüßt sie salbungsvoll und rosenwassersprühend ihr ihnen nichtsdestotrotz geneigter


monsun_rave boomtown/sahara * - 11.06.01 at 15:46:01




Provozieren. Leider die falsche Adresse. Und dieses unreife Gehabe. Ich habe hier gerne gelesen, lese immer noch gerne. Einiges. Doch nachdem der Pool die Segel gestrichen hat, auch hier nur noch ein laues Lüftchen. Und einige Personen merken nicht einmal, wie das Schiff sinkt, mit ihnen, durch sie. Schade, ich lasse mich zu einer Erwiderung hinreissen. Es siegt die dünne Luftaufwirbelung, für einen Sturm, nichtmal den berühmten im Wasserglas, reicht es noch lange nicht. Energie, vollkommen unsinnig eingesetzt. Wie früher in der Schule, die Kinder, welche sich besonders wichtig fanden, saßen hinten und spielten mit sich oder ihren mitgebrachten Tauschbildchen. Was aber um sie herum pasierte, wie sich andere weiterentwickelten und sie irgendwo am Weg hinter sich sitzen ließen, das bemerkten sie nicht. Provozieren können nur die Schwachen. Die Starken posne. Doch zu sagen haben beide Gruppen nichts. Aber eines erreichen sie, man spricht nicht mit ihnen, aber über sie. Und jetzt hol den Schwamm und wisch die Tintenflecken vom Tisch. Und nachher bitte den Stuhl hoch. Danke.


Thorsten - noch 10 Tage * - 11.06.01 at 15:19:20




wir wandeln ja, lieber
wüstenregen-wüterich,
alle durch das kitsch-
gebirg. ich sage es mal
so: wo ich den kettner
fest am wickel habe, dass
der bursch mir nicht auf
jedem meter einen kitsch-
abhang hinunterkracht (ins
TAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAL!),
da kann ich, bildchen hin,
bildlein her, nicht auch
Sie festhalten. Also lei-
der: Ab die Maus, Monsun:
ins TAAAAAAAAAAAAAAAAAAL!


rasmus watzmann * - 11.06.01 at 14:32:15






mit einem leichten neigen des kopfes aber nach links oder rechts gab sie zu erkennen daß eine überlegung stattfand welcher natur das wußte sie immer sehr gut zu verbergen während gedanken sprudelten und ein ironisches lächeln ihre lippen durchzog und es absolut nicht klar war woran sie dachte vielleicht auch an nichts oder nur um eine unsicherheit zu überspielen in dem hastigen sich abspulen von vermutungen und sogenannten beweisen innerhalb ihrer selbst wenn sie das überhaupt als selbst zu bezeichnen in der lage war und nicht den moment vor dem spiegel dachte oder einen jener momente in denen der spiegel zum glas wurde und ihre augen tausendfach brach und sie den freien fall ins selbst probte dann prismenhaft zersplittert daraus hervorging




monsun_rave boomtown/sahara * - 11.06.01 at 14:19:26




die tiefe befriedigung in der ab
kömmlichkeit in der abwesenheit
im nichterscheinen in der todes
statistik wie erfüllend





gonzo - 11.06.01 at 13:48:30




...


www.ich.ag - 11.06.01 at 13:25:22




In der Schweiz leben nur glückliche Menschen. Sie kümmern sich nicht um ihre Erfindung, den Tourismus. Sie haben erkannt, was für ein Monster sie da in die Welt gesetzt haben. Und jetzt deklarieren sie Neutralität in dieser Sache. Sie setzen sich in ein Café an einem See, trinken vielleicht nur einen Kaffee, und sie denken sich leise, wie dumm der Rest der Welt doch ist. Schlechtes Gewissen: haben sie nicht.
Schweizer fliegen ja auch nicht zum Ficken viele Stunden lang.
Ja, die Schweizer.
*
Christopher, where have you been so long? Christopher, now I know what went on...oh, Christopher!
*
sounds good, looks good, feels good, too
*
Köln oder Frankfurt Köln oder Frankfurt Köln oder Frankfurt Köln oder Frankfurt
*
vskm.org
*
Texte, ja ich weiss.
Vielleicht mal.


TomTom Sachen, zu schade für den Loop * - 11.06.01 at 13:21:50




"Was machen denn die Socken im Tiefkühlschrank?"
"Das ist ein Paar meiner Ex-Freundin!"
"Und warum sind die da drin?"
"Ich wollte sie nicht wegwerfen und wußte nicht wohin damit."


HalfManHalfBiscuit - 11.06.01 at 08:11:44




BettyFord, für das, was Du da sagst, liebe ich Dich.


Ein alter Feind - 11.06.01 at 04:35:55




I--n Herzens um sie:
Bekam er einen Korb – im Nu hatt er sich damit abgefunden;
wurde er betrogen – froh war er sich ausruhen zu können.
Er suchte sie ohne Begeisterung,
und verliess sie ohne Bedauern,
wobei er sich ihrer Liebe und ihrer Bosheit kaum erinnerte.

Nicht anders fährt der gleichgültige Gast
zum abendlichen Whist:
Er nimmt seinen Platz ein, und wenn das Spiel beendet ist,
fährt er vom Hof,
schläft zu hause ein
und weiss am nächsten morgen selber nicht,
wo er am Abend hinfahren wird.

A.P., vermutlich in einer miserablen Übersetzung ;)

*

Wenn schon Barschlampe, der Melodie wegen.


Lotos - 11.06.01 at 03:08:30




hi night
hi beautyful
night


silver - 11.06.01 at 00:41:36




heidi hau gong li, ja genau: das will wissenschaftlich analysiert sein
aba
bab,
schubiDUbap

BerlinEssenMünchenHamburgLeipzigStuttgartFrankfurt198991939597992001

MontagDienstagMittwoch is' hier am meisten los ('IchwarinderDisko'-gonghaudili)

(...was finde ich daran nur so komisch? Wahrscheinlich lache ich heute das erste Mal: um 23.58 h, soll ja gesund sein. Johanna Spyri habe ich auch gelesen, aber nicht heidi li gong, sondern 'Die Stauffermühle' und 'Onkel Titus'. Is' ja kein Wunderhaudigong, dass nix aus mir geworden is'.)

schlappDUbiDUbap

Und ihr seid alle ernsthafte Schriftsteller, haudililong? Ja?
Ja?

Nein,
doch ja, die Qualität steigt, die Qualität sinkt: wie bei Ebbe und Flut an der Nordsee.

Nazis sind Pop? Stammtisch ist Schlager, Nazis sind Schläger!


GüTeE - 11.06.01 at 00:11:15




Ob du die Namen verwenden kannst, die wir für unsere Kinder ausgedacht haben. "Damit werde ich nicht mehr viel zu tun haben."

Zurückspulen. Staub abwischen. Und weg damit.

Made the bus in seconds flat
Found the way upstairs and had a smoke,
Somebody spoke and I fell into a dream

Der Kontrolleur sieht die offene Börse, beim Suchen im Sitzen ist klar, er sieht stehend mit hinein, die vielen Taxirechnungen darin, zwei nacheinander hervorgekramte, noch fast frische Tickets, aber nicht die richtigen, und nach zehn langen Sekunden sagt er: "Ich komme gleich noch einmal wieder." Lehrter Stadtbahnhof. Türen auf. Er kommt nicht. Fenster. Kommt nicht. Türen. Fährt weiter.

Ab jetzt kannst du das alles auch ohne mich.


Nullneuner - 11.06.01 at 00:06:59




wasserkopf kulissengucker gleitspuren
im dunkeln parkett gorenje weichteile
pfeffer salz kirschen brille kaffeerest
im glas. und auf der gstätten wächst salbei

gong li heidi hau gong li
heidi hau gong li heidi hau

prinzessin schöne braue cordon bleu
arschbackensandler taumelt durch
parameter hüften schieben rosenblumen-
hose. doch vertikaler nie. sucht sie

heidi hau gong li heidi hau
gong li heidi hau gong li

brillenschlangen embryo pragmatisiert
vorfahren. gwand und kochtopf
sonnenbrille schweißgerät. leere
dosen tee eckig getürmt und gar kein ball

gong li heidi hau gong li
heidi hau gong li heidi hau

stuck geräuchert weniger topfen mehr
musik. lebensstütze marmoriert wind-
fanglichter glänzen stirn und armylook
schamlos nicht gerechnet (jedenfalls so früh)

heidi hau gong li heidi hau
gong li heidi hau gong li


Hattie Carroll_ Maryland * - 10.06.01 at 23:16:10




anti-raved Mario!


Shoot - 10.06.01 at 21:25:04




die welt braucht eine initiative, die aus druckwerken, filmen, bildern die air-gitarre entfernt und durch einen weniger peinlichen vorgang ersetzt. beispielsweise durch eine air-triangel.



bettyford berlin * - 10.06.01 at 21:16:42




www.futurehorizons.net



14400 - 10.06.01 at 20:25:29




with your kiss my life beginns...


david bowie - 10.06.01 at 19:17:55




Aspera!


off. - 10.06.01 at 18:29:12




Brot&Spiele
Nur wenige Autos fuhren auf der schmalen Straße, die beide Dörfer verband. Die Straße lief nah und kurvenreich am Ufer entlang und endete hinter Sainte Niez. Dort, wo nur noch ein niedriger Wald lag und Ginstergebüsch und ein militärisches Sperrgebiet. Ich stand da und schaute und beschloss, nicht weiter bis zum Meer zu fahren, als mein Mobiltelefon klingelte. Ich zog es aus der Hosentasche und es entglitt mir und sprang die Felsen hinunter. Dann schlug es auf und klingelte nicht mehr und ich hörte nur noch die Grillen und den Wind. Ich fragte mich, wer angerufen hatte. Und weil Katharina in der Karibik auf mich wartete und wir bis auf weiteres Funkstille vereinbart hatten, konnte es nur jemand aus der Agentur gewesen sein. Ich war im Urlaub; es war ausgemacht, dass man mich nur in Notfällen anrufen würde.
Ich dachte daran, was man mir zum Abschied geraten hatte: Lass dein Telefon zu Hause. Du wirst nur von irgendwem angerufen und kannst nicht richtig abschalten. Das hatte ich natürlich nicht getan. Wochenlang ohne Telefon, das konnte ich mir nicht vorstellen und außerdem war es unpraktisch. Jetzt lag es irgendwo da unten und ich war sicher, dass Katharina die Sache sehr lustig finden würde. Ich trat an den Talrand und schaute hinab. Aber ich sah es nicht und es gab auch keine Möglichkeit dort hinabzuklettern.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 10.06.01 at 17:00:49




Klasse zentriert! Loop sucks alldieweil! Hm?
korrigiert 10.6.01 MARiO


Shoot - HD, Zoo, im Regen * - 10.06.01 at 16:40:53




Das Netz ist kein Ort für Literatur.

Zunächst denke ich mal, dass Literatur grundsätzlich etwas mit Geschwindigkeit zu tun hat. Texte sind rhythmische Gebilde und haben ihre Zeit. Moderne Literatur hat immer mit verschiedenen Tempi gespielt.
Mir ist es unverständlich, wie man schreiben kann: Ich war letzte Woche in der Disko, und es war so geil. Überhaupt dieses rein inhaltliche Verständnis von Pop.
Kathrin Röggla

Lawrence Ferlinghetti (*1919, New York) gilt als unspektakulärste Stimme der Beat Generation. Seine Grösse macht eine verhaltene Klassizität aus. Der legendäre Verleger und Buchhändler von City Lights in San Francisco promovierte 1950 in Paris über die Stadt als Symbol in der modernen Lyrik. Diesen unausschöpflichen Topos nahm Ferlinghetti auch in seinen Gedichten auf, z.B. in dem frühen Lyrikband A Coney Island of the Mind (1958), dem nun A Far Rockaway of the Heart (1997) wie von weither, aus fast 40jähriger Distanz, antwortet; auch der Rockaway Beach ist ein Stadtteil von New York. So schliesst sich ein Kreis: "Mit zunehmendem Alter empfinde ich / dass das Leben seinen Schwanz im Maul hat", schrieb Ferlinghetti schon 1990 (zit. aus Gesang für Kerouac). Die 101 Gedichte von A Far Rockaway of the Heart stellen einen Zyklus dar, der vom Thema des Milleniumwechsels vor der Folie der Metropole ausgeht und über weite Bögen zu ihm zurückführt. Dabei gewinnen nicht nur Hieronymus Bosch, Mozart, Pound oder Beckett aus dem Gesichtspunkt des ausgehenden Jahrhunderts neue Züge, sondern auch die Biographie von Ferlinghetti selbst, aus der er, direkt wie alle Beats, "those fine tattoos of living / known as poems" schöpft. Angesichts der Neige der eigenen Lebenszeit beklagt Ferlinghetti die deutlich werdende Vanitas der Phänomene, den Hinschied vieler Freunde und Lieben. Doch zugleich preist er sie hymnisch, heiter, dionysisch, poetischen Wert gerade aus ihrer Flüchtigkeit destillierend.
Florian Vetsch

Allen Ginsberg

Allen Ginsberg stirbt
Es steht in allen Zeitungen
Es kommt in den Abendnachrichten
Ein grosser Dichter stirbt
Aber seine Stimme
wird nicht sterben
Seine Stimme schwebt über dem Land
In Lower Manhattan
in seinem Bett
stirbt er
Es lässt sich nichts
dagegen machen
Er stirbt den Tod eines jeden
Er stirbt den Tod eines Dichters
Er hält ein Telefon in Händen
und ruft jeden an
von seinem Bett aus in Lower Manhattan
Rund um die Welt
spät in der Nacht
klingelt das Telefon
"Ich bin's, Allen"
sagt eine Stimme
"Allen Ginsberg am Apparat"
Wieviele Male haben sie das gehört
in all den langen grossen Jahren
Er müsste nicht einmal Ginsberg sagen
Auf der ganzen Welt
gibt es in der Welt
der Dichter nur einen Allen
"Ich möchte mit dir sprechen" sagt er
Er sagt ihnen was vor sich geht
Was auf ihn zu
kommt
Tod dunkler Liebhaber
über ihn sich beugend
Seine Stimme tragen Satelliten
über das Land
über das Meer nach Japan
wo er einst stand nackt
den Dreizack in der Hand
wie ein junger Poseidon
ein junger Mann schwarzbärtig
am steinigen Strand
Flut herrscht und die Seevögel schreien
Die Wellen brechen jetzt über ihm zusammen
und die Seevögel schreien
im Hafen von San Francisco
Es herrscht ein rauher Wind
Gewaltige schaumbekränzte Wellen
peitschen das Embarcadero
Allen ist am Apparat
Seine Stimme schwebt über die Wellen
Ich lese griechische Lyrik
Das Meer spielt darin eine Rolle
Pferde weinen darin
Die Pferde des Achilles
weinen darin
hier in der Bucht
von San Francisco
wo die Wellen weinen
Sie zischen Silben
zischen sibyllinisch
Allen
wispern sie
Allen

Lawrence Ferlinghetti / 1997
aus dem Amerikanischen
von Florian Vetsch

Interview


GüTeE - 10.06.01 at 16:34:14




Wofür bin ich eigentlich gut ? Gut genug.
Zum ficken, zum trösten, Halt und Sicherheit zu geben.
Falsches Spiel, Zeitvertreib. Eifersucht. Und immer noch wartet niemand auf meine Tränen. Selbst ich habe es aufgegeben. Vor lauter Fröhlichkeit ist mir schlecht. Ich esse. Werde dick. Fett. Ekelhaft. Aufgequollene angesammelte Wut, die aus den Hosen herausquillt, die ich nicht mehr zu bekomme. Ein neuer Gürtel. Laufschuhe. Dann doch wieder diese Hoffnungslosigkeit. Ob das jemals anders wird ? Lieber etwas mehr Sicherheit. Aufgeben. Größere Hosen kaufen. Zu groß, aber dafür für die Zukunft geeignet.
Ob wirklich Dicke so auch denken. Um Gottes Willen. Lieber noch etwas essen. Das beruhigt. Liebe. Alles andere quillt von selber aus mir heraus. Lieber Tod, komm und erlöse mich von den Lebenden.

Es sind Fliegen unterwegs. Große schwarze Fliegen. Als ich früher auf meinen Spaziergängen in den Wald geschissen habe, habe ich mich immer gewundert wie schnell eine solche Menge von Fliegen da war um sich auf den warmen braunen Haufen niederzulassen . Wie Aktionäre die den Gewinn wittern. Wie Schaulustige. Oder wie das Fernsehpublikum.

Ideales Körpergewicht. Was sind das für Schlagzeilen ? Was sind das für Zeiten ?


ernest salzburg * - 10.06.01 at 15:59:13








sie betrachtet sich selbst im spiegel sich selbst ohne stoff und metall entscheidet sich dafür sich zu mögen an diesem tag und wandert blickvoll über ihr bild ein rahmen aus altem holz intarsienverziert von einer muschel gekrönt hinter ihr die schatten derer die daselbst sich erblickten vor langer zeit vielleicht die scharlachrote dame die jetzt ihr haar mit langen fingern glattstreicht und über den nacken legt sehr ernst in ihrem tun und die hand harlekins über ihren nabel legt zu ihren füßen kauert der schwarze umfasst ihre knöchel blickt selbst heraus aus dieser welt leicht spöttisch und seiner tat gewiss sie verschränkt die arme über der brust fühlt sich nackt unter den schattenblicken pflückt die muschel um sie zu pressen auf ihre schamvolle mitte nicht die offenheit des goldenen schnittes begegnet ihr hier nur die lustvolle stille des sehens des erkennens die schule derer von fontainebleau und die kirschkneifenden finger der erstarrten schwestern ein hingebungsvoller ordnet obst in einer schale eine dienende breitet schweres tuch über die fliesen schwarzweiß gekachelt der grund auf dem gobelinvögelchen körner picken und getier raschelt im grünblättrigen gebüsch und über ihr der boucherblaue himmel ein wölkchenweißer wind kräuselt die spiegelfläche ein zittern ein verzerren und wiederersteht die leere die tiefe der blick taucht in den blick und findet sich selbst einen lidschlag lang



monsun_rave boomtown/sahara * - 10.06.01 at 15:41:07




ich finde meine texte anregend genug...
mit anderslautenden fremdmeinungen kann ich auch gut leben
ergo: hier ist platz für "uns" beide *g*


silent - 10.06.01 at 15:35:31




@silent
vielen dank, sehr freundlich, die tüte. so nützlich.
und was das fühlen angeht: jaja, schon, kenne auch ich, doch, kenne die stunden. das problem ist nicht, dass mir deine worte fremd wären, das problem ist, sie sind mir zu vertraut. aus diesem grund verharre ich bei meiner bitte, anregender zu formulieren, das ist alles. das muss doch möglich sein. manche schaffen das doch.

eine dichterin sagte, ja, eine dichterin: "das unterscheidet ja den ehrgeizigen laien vom wirklichen dichter, daß jener nur die hälfte des zu beschreitenden weges zurückzulegen bereit ist, nämlich _immer nur von außen nach innen_, in der annahme daß er dann schon am ziel sei, und genau an einem solchen punkte sich niederläßt, an welchem er von neuem aufbrechen und bis ans ende zu gehen hätte: denn es braucht auch die zweite hälfte des wegs nämlich _von innen wieder nach außen zurück_" und hier denke ich, schon genug erklärt zu haben, ziehe den hut und streue noch ein paar glückwünsche, ja, irgendwann, da werden die menschen goldenes haar haben.


fantastiker - 10.06.01 at 15:13:44




@ fan
anstatt zu bitten solltest du lieber lernen zu fühlen
und nun noch was ganz herziges


Nachts
wenn ich allein hier liege
die einsamkeit hallt

Nachts
wenn die sehnsucht
an den rändern meiner seele nagt

Nachts
wenn meine gedanken
die dunkelheit durchwachen

Nachts
wenn der zeit
die eile vergeht

dann
reichst du mir deine traumhand
und bist der kuss der meinen atem raubt


und weil ich gar so nett bin...reich ich dir noch ne virtuelle "kotz"tüte rüber : )


silent - 10.06.01 at 14:06:29




im besonderen möchte ich die loopdichterInnen untergebenst bitten, von folgenden assoziationen abstand zu nehmen: tränen-regen, eine-träne, fühlen-leer, lippen-berühren, lippen-küssen, augen-sehen, augen-tief, vermissen-dich, vermissen-deine, denken-dich, sonnenschein-wolken, herz-brechen, herz-tot, und-lächle-trotzdem, und-lächle-trotzdem-schmerz, schmerz-wunde, wunde-tief-narbe, aber-du-lachst.

außerdem seien zu vermeiden: jegliche sonnenauf- und untergänge und silber- und goldfarben, sehnsucht und sehnen, unendlich, unendlich, unendlich, und träume, träume, das träumen und tränen und die ach so, ach die, ach die so große liebe.

und schließlich: es wurde uns schon zu genüge versichert und muss nicht wiederholt in frage gestellt werden, dass die nacht dunkel ist und der himmel blau und die lippen rot und die sonne heiß und die augen so tieftiefgründig und beseelt.

vielen, vielen dank, sehr dankbar


fanatiker - 10.06.01 at 13:52:04




danke, ALINIA.
hoffentlich nicht in mißverständnis, DEIN treuer


fan - 10.06.01 at 13:33:59




He was apologizing the whole evening, speaking these simple words into his inch of whiskey: I´m sorry for the way we are, but it is with great humour. But nobody noticed. So he had a few more and walked over to the balcony, took a quick look down to where the ants were slowly disapearing. It was time to leave, and anyway, he should not have gone there in the first place. But then again, everybody is his own slave and grows or shrinks according to the state he´s in.

The CD-Player is finally feeding the tree. He don´t want to listen to John Frusciante, Afghan Whigs or The World/Inferno Friendship Society - he just loves The Beatles. Soon I will slaughter him, break him into pieces, jump on his back and throw him out of the window. Then I´ll have to buy a new one. SONY CDP 007 or something similar, cause it´s no use spending a bulk of money for something that tries to impress you with his own musical taste.


Klaas Tigchelaar raufing his hairs in Bonn * - 10.06.01 at 13:22:29




habe im liegen einen sitzen und gleichzeitig auch noch einen stehen ein bewegtes leben eben
alles klar alles klar, ich bin ein geist´ger pornostar, ich leg mich hin, willig und geil und warte auf das tolle teil. das teil, erdacht und auch geschrieben, wie gern hab ich´s damit getrieben, von hinten oder auch von vorn - to read and write i was born!


space dog 2013 - 10.06.01 at 12:58:35




Sie wusste nicht, daß sie eine Scherbe war. Sie verpürte ihr ganzes
Leben nur diese seltsame Sehnsucht nach anderen. Und eine sonderbare
Art der Unerfülltheit.

Diese Sehnsucht war selten befriedigt. Selbst wenn sie jemand fand, der gut zu ihr passte. Es schine als fehlte ihr noch etwas. Sie fühlte sich
zerbrochen, obwohl man ihr äußerlich nichts anmerken konnte.

Das sollte sich erst ändern, als sie zusammen nach anderen Teilen und Scherben suchte. Da wurde sie von mal zu mal etwas glücklicher. Sie
strahlte, und auch die anderen Teile strahlten im gemeinsamen Zusammen
Spiel.

Das lockte viele andere, fast vergessene Scherben aus ihren Verstecken
hervor. Mit der Zeit entstand eine Vase.

Sie fühlte sich leer.

Bis es regnete und die Wassertropfen ihr Innerstes berührten.


ton steine scherben teil I - IV * - 10.06.01 at 12:34:31




iLOVEyou - asymmetrisch
»Frauen lieben Männer mehr als umgekehrt. Sie wollen ihren Männern näher sein als ihre Männer ihnen, und das ist eine Asymmetrie, die Frauen wehtut. Eine Frau, deren Mann ihr den Kiefer gebrochen hat, wird Ihnen erzählen, er hätte es aus Liebe getan. Frauen haben ein schrecklich großes Bedürfnis zu glauben, dass ihre Männer sie lieben.«
Germaine Greer - im Interview »Die Frauenverachtung nimmt zu«, Der Spiegel, Hamburg, 08.05.2000/H.19



monik sos ffm * - 10.06.01 at 12:25:52





Laß mich in deinen Augen bleiben,
wartend auf den Sonnenuntergang,
laß mich in dir verweilen,
erklommen diesen Bergeshang.

Laß mich an deiner Brust nun ruhen,
ein Herbstblatt ohne Wind,
laß mich in dunkler Nacht,
bei dir liegen wie ein Kind.

Laß mich den Silberstreifen sehen,
der deine Haut durchzieht,
laß mich in deine Stimme stürzen,
wie ein Fisch, der vom Trockenen ins Wasser flieht.

Laß verirren mich in deinem Labyrinth,
in deinen Haaren spielen wie ein Kuss,
laß mich, laß mich, laß mich,
es ist schon beinahe ein Muß.

Wenn meine Lippen die deinen nun berühren,
wird aus Feuer Wasser und aus Wasser Wein,
wenn meine Lippen die deinen nun berühren,
kann ich sagen, es soll für immer sein.



the lost and found space dog * 06203 * * - 10.06.01 at 12:15:56




Zurück !sprach der tröge Kalender.

Der Inhalt bestimmt die Form. Also -----
schwuddrig und wie welke Kräuter
zerfallen, encyphallistisch zerteilt.

Dieser Browser hat eine schmale Spalte.

Abgesehen, dass man sich bei Kummer, wie Liebes oder so ähnlich,
sich fühlt wie eine Fönnudel vor der Verheiratung mit einer Weisswursthülle.
Was sage ich, man, MUJER, meine ich, de nada, glauben Sie ja nicht ,
ich könnte auch anders, nein, ich bestehe darauf hier und jetzt meinen ganz ultrapersönliche Begegnungswunde zu betupfen.
Mit Fett, natürlich.
Solches, das in der Ecke hängen bleibt.
Rama.

Und Fett ist nun mal der natürliche Feind
jeder Lyrik, meerschweinchenmässig.


ALINIA alpencity, again * - 10.06.01 at 10:27:05




asp, wie schön.


this is not america - 10.06.01 at 07:48:47




...und alles was ich dachte war: na toll 15 + 3 ist 18, und 15 - 3 ist 12. macht alles auf so seltsame weise sinn
neu im buch der hassenswerten daten: der 15.3


cosmo *im buch * - 10.06.01 at 05:00:17




Glückliche Tage

1. die Sonne scheint 2. gute Laune 3. schreiben ist nicht notwendig 4. ein freier Tag 5. Instrument abgeholt 6. genügend Zeit haben, sich vorzubereiten 7. möglichst viel auf kleinstem Raum ernten 8. umpflanzen 9. kochen (Mangold, Sauerampfer) 10. endlich Radiohead kennenlernen, hören & sehen und die selbstbewußte Anastacia mit ihren 'girls & boys' 11. Meredith Brooks hören 12. e-mails beantworten 13. vergeblich auf Post warten 14. 10,- Mark Strafe bezahlen sollen, obwohl nur der Parkschein herunter geweht ist beim Türzuschlagen und ich eh schon das Doppelte bezahlte 15. Schuld und Sühne lesen (den Anfang ein 2. Mal, konnte mich aber an nichts mehr erinnern) 16. Üben 17. kein Geld auf dem Konto 18. die Blüm-Rede auf der Bundestagung der CDU-Sozialausschüsse 19. Gürtel kaufen, statt Strümpfe und U-wäsche 20. sympathische Verkäuferin


GüTeE - 10.06.01 at 02:01:42




Rave On,
die Party hat gerade erst begonn'
zwei Boxen und 'n Radio am Balkon,
und SUSI hat die Pillen schon genomm',
und alle dancen zum Song.
Rave On,
...


neras - 10.06.01 at 01:31:09




ach.
form macht
noch keine
poesie.
ALINIA!
stelle bitte diesem
leisen, leonaften
(liebes)schmerz
etwas gröbere
wahrhaftigkeit
entgegen
also lyrik
bitte.
danke im voraus.


fan und fanatiker - 10.06.01 at 01:25:20




Leonce
Trigona_Berlin@gmx.de
und kein sorry bitte! es ist ja nichts passiert : )
ich versteh schon...was du meinst...tut mir leid...wenn es schmerz verursacht haben sollte


silent - 09.06.01 at 22:00:15




weiß auch nicht, silent, dein text spach aus einer seele, nicht aus meiner, sondern aus einer mir vertrauten seele, tja, ziemlich kompliziert, alles zu erklären, sorry...


Leonce planlos * - 09.06.01 at 21:55:04




Leonce...
sorry...ich habe keine ahnung was du meinst!
ob du verrückt bist? weiss ich auch nicht...aber wenn...macht es dich noch sympathischer
magst du mir mal kurz erklären...was dich zu deinen fragen veranlasste?¿


silent - 09.06.01 at 21:46:40




Ich sehe ihn noch vor mir, mit dem fiebrigen, leicht irren Glanz in seinen Augen: An meinem Kühling-Stutz sitzend, hochkonzentriert, in seiner eigenen Welt, einer Welt des Klangs und der Form. Verblüffend, mit welcher unirdischen Leichtigkeit seine großen Pranken über die Tasten streichen. Hände wie Tatzen, wie die des russischen Bären, wie bei Gilels, der Breschnew-Kopie. Und genau wie dieser: Am Klavier ein neuer Mensch, ausgewechselt, spontanmutiert, Über-Mensch des Augenblicks. Genau wie unter seinen Händen mein runtergerobbter Flügel: Müht sich, kämpft um Größe, versucht den großen Blüthner zu geben. Wenn ich ihn traktiere klingt er so, wie er ist: Abgenuddelt, ausgebrannt.
Doch jetzt: fast ein Imperial.
Elegant perlt Er durch die Durchführung, in der meine Hände immer krückten, 1000mal geübt, nie wirklich berührt. Froilein, die Fantasie heißt zwar 'Wanderer', aber nicht, weil Sie nach Sparta gehen sollen, um von den Toten zu berichten, pflegte der Professor am Konservatorium zu schwachwitzeln. Doch wenn Er die Fantasie spielt, ist alles anders. Ein Fluß, wo es fließen muß, ein Stocken, wo es stocken soll.
Sein Blick noch irrer, ich sage sehr leise: Die Fuge, er grinst flüchtig und hämmert mit der Linken sehr laut das oktavierte C des Dux'. Meine Rechte schmerzt prompt wie ein folgsamer Comes. Sehnenscheidenentzündung, chronisch: Stundenlange Triller-Etuden auf vier und fünf und gleichzeitig die Oktave halten. Die Spanne zu klein, die Hand kaputt. Aber Er kann das, spielerisch.
"Durch alle Töne tönet,
Im bunten Erdentraum,
Ein leiser Ton gezogen,
Für den der heimlich lauschet",
geht mir durch den Kopf.
Der Schlußton versickert.
Er steht zu abrupt auf, schließt linkisch den Deckel, plötzlich wieder er selbst und schüchtern und ungelenk, auch der Blüthner jetzt wieder nur ein Kühling.
"Schlegel!" sagt er sehr leise und in meine Augen schauend, in dem seltsamen Tonfall, in dem andere sehr laut "Klopstock" sagen, wenn sie aus dem Fenster ein Gewitter schauen.
Heute schauen Ihn nur noch Maden an, aber ich sehe Ihn immer noch vor mir.
Ich höre noch seinen leisen Ton im bunten Erdentraum.
Weil ich heimlich lausche.



by (asp) * BN * - 09.06.01 at 21:38:24




silent, kein versteckspiel?! oder bin ich verrückt?


Leonce - 09.06.01 at 21:05:48




unendlicher moment

es gibt momente
der besinnung
im leben
man schaut
zurück
und reflektiert
nur negatives
fast immer allein
und die seele
versteckt sich vernarbt
in den winkeln
der erinnerung

dann gibt es momente
die jubeln uns zu
von der kraft
der liebe beseelt
sie bringen
die träume
überdecken
die narben
mit schillernden
farben gedanken gefühlen

wähle du
kämpfe um dich
entscheide
deine träume
zu leben
nicht schillernd
und fantastisch
nur mit mir
in diesem
unendlichen moment


silent - 09.06.01 at 20:29:07




geküsst

in der vergangenheit
schmecke ich noch heute einen hauch
von damals. jetzt stolper ich vorwärts
obwohl ich laufen sollte
lächle zurück
obwohl ich in dieser Welt
mein zuhause wiederfinden muss.
Und nicht kann
und nicht will

so soll sie in ketten ruhen
so soll sie keuchen, schreien, warten
soll folter spürn und hunger leiden
bis meine liebe ganz begraben ist
und dieses letzte glühen
auflodert oder ganz zerbricht.




Leonce München * - 09.06.01 at 19:17:15




Hey!
How are you doýng? ý mýss you so much German boy!:))
wýll you be comýng thýs summer? ý am waýtýng for you
and also for your frýends!!!
ý am happy and relax:)) because ý am far away from
bucknell. anyway, ý wýll be goýng on holýday next week
wýth my frýends and then ý wýll be ýn Istanbul for two
months. please let me know ýf you are comýng. please
take really good care!!!
love,
burcak



:o) - 09.06.01 at 14:59:22




iLOVEyou - anstellig
»Wenn ein Mann seine Geliebte heiratet, wird ein Posten frei.«
Sir James Goldsmith - zitiert in der Rubrik Szene »Liebe - Diskrete Warnung«, Der Spiegel, Hamburg, 28.02.2000/H.9



monik sos ffm * - 09.06.01 at 13:48:56









das gras heulte, der wind heulte, als ich ging. ich fragte immer warum. warum heulte das gras. warum bog der wind das gras. warum klatschte der mohn an das getreide. warum der schmerz, als ich dem gras zusah. stell dir vor: eine sich biegende ebene von gras. als ob du in steppen wandeltest. und die stimme, die sagt: warum fragst du. sag doch nur, du bist doch nur da um zu sagen.

feuchte erde bist du, nicht staub. vielleicht eines tages ein fuß, der in dir seinen abdruck hinterlässt. vielleicht eines tages ein strom, in dessen bett du liegst. ein zug, der über dich hinwegrollt. du trugst gleise, aber nicht warum, nur daß. eben.

und ein gesicht, rund und hell. ist das der mond? nein, nicht so. es ist der mond. das bist du selbst. und grasmatten, die im wind sich wiegen. glaube nicht, du verstündest. kleiner narr. die glöckchen auf deinem haupt läuten hell. seht her, hier kommt er, der narr. der spaßmacher. also. warum fragen. und jetzt sage.

der klang. die backsteine, die über dich hereinbrechen. die geschwungenen lichter, der sinn. nein. nicht warum. nur daß. und bedenke. vielleicht das wie. und selbst das. zuviel. darf ich das sagen? schweig.

komm. die königin der nacht in blüte. dann frage. diesmal ja. und trotzdem nicht: warum. nur: daß. vielleicht ein duft, der in fäulnis übergeht. passion. grabgeruch. feuchte erde, die aufklatscht. zerspritzt.

hier bin ich gern. hier bin ich liebe. ein anderes leben. große hunde, die umkreisen. röcheln. was aber wenn. gesetzt den fall daß. ich hier nie war. ich war nie hier. immer dort. gut so. die antwort: hier nie gewesen. und das erhellt. das wissen. ohne warum. ohne weil. nur daß.





monsun_rave boomtown/sahara * - 09.06.01 at 11:30:16




Le Figaro

BERLIN. Nach mehrstündigen Verhandlungen hat sich der Aufsichtsrat der loop-Stiftung in Berlin nicht auf die Diversifizierung in einen Verein, eine Stiftung und eine Loge einigen können. Wirtschaftsminister Rupert Murdoch gab noch am Abend in einem Comminiqué bekannt, die Fristeinhaltung sei entscheidend für die Absicht der Europäischen Kommission, kartellrechtliche Untersuchungen hinsichtlich des Doppelkonzerns loop und pool anzustreben.

In Branchenkreisen wurden die Ereignisse geteilt aufgenommen. Während sich der Bayrische Justizminister Georg M. Oswald in den "Tagesthemen" vom Freitagabend für die sofortige Auskopplung der Nord-Ost-Fraktion aussprach, gab der Chef der Regulierungsbehörde Köln, Christoph Mohn, kurz vor Börsenschluss der Nasdaq die Absicht bekannt, mit dem Kunst-Konzern thething.at das Dotcom-Unternehmen Forum der 13 notfalls feindlich zu übernehmen. Forums-Sprecher Norbert Niemann sei am Freitagabend noch nach Linz geflogen, sagte Niemann-Sprecher Heiner Lauterbach dem spanischen Sportmagazin "As" am Freitag, um den Rückkauf der Aktien notfalls mit einem Konkursantrag zu unterbinden.

Am Samstag sagte 0190 im Deutschlandfunk, die loop-Stiftung sei im Konfliktfall bereit, den Aktienkurs mit dem Austausch von Kürzeln so lange zu drücken, bis die Europäische Union einlenkt.


ISBN - 09.06.01 at 11:20:23






14 - 09.06.01 at 07:47:26




-"Wollt ihr diese Menschen nicht einladen, hier ein wenig
mitzuschreiben."

Ja, bitte.

-"Denn genau auf euch haben sie Jahre gewartet."

Hmm. Wirklich?


1440 - 09.06.01 at 06:24:31




Danke, Lotos,
für vermeindlich vertraute Szenarien in den richtigen Worten.



lieber krabbe auf wijk als fliege - 09.06.01 at 04:00:33




Danke, Lotos,
für vermeindlich vertraute Szenarien in den richtigen Worten.



lieber krabbe auf wijk als fliege - 09.06.01 at 04:00:21




mata hu ken germel?
mata hu?
ich liebe die deutsche Sprache.........................................................................
............schiggi.........................................................
..............................schalumpel....................................
................................................partyparty..................
............................................................................
................................kurungel.........schuggischuggi.............
...............................schwidzischwidzi.............................
........................................................................mok.


lark-langenichtmehrhiergewesenunderstaunt berlin-verwundert * - 09.06.01 at 03:56:26




i`m gonna destroy it, yeah...... burn motherfucker burn


sure shot - 09.06.01 at 03:01:20




Fliegen sind ein Grund, nicht nach Asien oder auch nicht nach Finnland zu wollen. In Thailand und Singarpur mag es wohl etwas anders aussehen, aber generell: Am Strand abzuhängen und um perverse Sandwespen und nichtdenkende Riesentausendfüssler mit offensiven Absichten in der Nähe zu wissen, reicht schon aus, um statt dessen lieber nach Wijk auf Föhr oder nach Umbrien auszuweichen. Insekten könnten einem ähnlich gleichgültig sein wie die Jahreshauptversammlung von Scholz & Friends Berlin oder eine "First Tuesday"-Party in Charlottenburg, doch sind Insekten im Gegensatz dazu aufdringlich. Sie nicht zu beachten mag Menschen mit buddhistischen Talenten gelingen. Aber mir ist ja schon Tao zu viel.


Abenteuer Wohnen - yip yip * - 09.06.01 at 02:56:48




fridaynightspeacial


neras - 09.06.01 at 02:23:30





Ich schlendere noch einmal rueber nach Haight Ashbury, immer geradeaus der Haight street folgend. An der Ecke Masonic Avenue bleibe ich stehen, verschnaufe fuer einen Moment, schaue mich ein wenig um. Harte Typen auf knatternden Harleys rollen heran, stellen ihre Maschinen ab und verschwinden dann in der naechsten Kneipe. Nur einer laeuft ploetzlich auf mich zu. Sieht aus wie einer aus der defense line. Ein Schwarzer, muskuloese Arme baumeln laessig aus seinem t-shirt. Um seinen Kopf hat er ein schwarzes Tuch gebunden. Sieht aus wie ein Seeraeuber, der gleich zum Entern ansetzt. Ich denke mir, der schlitzt dich bestimmt gleich auf. Er baut sich vor mir auf und fragt mich, ob ich ein Produzent oder ein Musiker sei oder so etwas. Nicht wirklich, nein, nicht wirklich entgegne ich ihm. Er nickt kurz, setzt seine dunkle Sonnenbrille wieder auf und kehrt um. Von weitem hoert man die schrille Sirene eines Feuerwehrautos.








wch San Francisco * - 09.06.01 at 00:30:42




der mann. am frühen morgen. spieglein spieglein an der wand. dachshaar. ich hatte eine höhle, ein weibchen und junge. als der schnee kam, waren alle spuren verwischt. der unterschlupf: nicht mehr da. sie hätte ein zweiglein hängen können. ein rotes beerenzweiglein.

der mann erwachte am frühen morgen. der tag, der gestreift durch die ritzen fiel. das licht sagt: steh auf, sorge dich. der mann, der alles vergraben will. die uhr, die sagt: du verlierst. der hahn, der nicht mehr kräht. der zug, der über schienen rollt, längst vorbei. der weg, der nicht mehr leuchtet. die blumen, die fehlen, obwohl sie nie waren. der klang von metallstücken, der das vergessen lehrt. warst du nie? die frage, immer die frage. töten will ich die frage, die mir folgt. geh nie ohne stock aus dem haus. geh nie ohne weibchen aus dem haus. nie ohne schwert zu deiner rechten. schwöre: bis daß der tod uns scheide. bis daß. nur daß. der tod. scheide.

das gras beissen. das ist ein witz. du hast doch nie gebissen. und hättest du es getan, wärst du nicht der, der du bist. lade den tod ein in dein haus. gestehe: ich habe gesündigt. vielleicht verschont er dich. das sage ich heute ganz offen. morgen vielleicht schon nicht mehr. dann bist du dran. mit dem sagen. und dann, überleg dir eine gute antwort. eine, die trägt, dich und alles was kommt.

zuviel? aber nein. wage das nie, zu sagen: zuviel. das fordert heraus. bedenke. wäge. sorge. töten. fordern. macht. das weibchen. die jungen.

die jungen. pflanzt du das gras auf der anderen seite. auf der anderen seite deiner selbst. unvermögen. das tötet. und weil du es nicht anders weißt: töte.
den punkt setzen, das komma. koma. aus dem schreiben erwachen. hier bin ich. hier ich. bin? nie bin. nur daß. das genug. fürs erste. lektionen, die warten. noch einmal die holzbank drücken? niemals. niemals das harz herausquetschen. tut weh. weh. wehen. verwehen. besser. bes...änftigen. duftmut. aufmut. übermut. und die hinwendung. die zuwendung. das grab. die grenze. der schein. sein.

das geht. so lange du willst. das geht geht geht. gehen. laufen. rennen. als ob es nichts anderes gäbe. nur daß. nie warum. bedenke. gestehe. frage. töte. nur daß, nie warum.


monsun_rave boomtown/sahara * - 09.06.01 at 00:21:53




BankTurm - Dienstreise: ICE 790 Bertolt Brecht, 1. Klasse, Raucher

... in dieser legislativen Situation, ja ... das ist bei den Rückversicherern so ... gib mir bitte mal den Sebastian ... es fehlen uns noch zwei Prozent ... kritisch, aber das bekommen wir hin ... morgen Frühstückspräsentation im Bayerischen Hof ... er sagt, es gibt keine dynamische Kapitalgarantie ... kann ich leider selbst nicht präsent sein ... davon zehn Millionen Investment ... es ist nicht nur eine Emission ... ich sitze jetzt im Zug ... wie ist das Wetter bei Ihnen? ... Sie gehen jetzt Golf spielen, ja... yes Sir ... return of invest ... da muß er auf das Rating aufpassen ... gib mir mal den Doktor ... danke ... zehn Millionen sind die Quote... bleib mal dran ... die turn sheets müssen überarbeitet werden ... somebody told me ... we need a listening ... achtundneunzig Prozent sind im target ... that is to much for them ... da gibt es im Adressbuch den Button Konzern, dann Bank ... dringend zurückrufen ... meine Handynummer ... bist du über die Pipeline informiert? ... fünfundzwanzig Millionen sind im Kommen ... geh doch mal rein ... ha, ha, ha ... plus eine Sterling-Tranche ...hallo, Du alter Grenzgänger ... Ihr seid dabei ... folgende fünf priorities ... ach, hallo ... glück, dass Sie mich erreichen ... gab nichts besonderes ... wie besprochen fünfzehntausend Einheiten ... nächste Woche bei Gelegenheit ...




monik sos ffm * - 09.06.01 at 00:12:35




Es gibt solche und solche, natürlich, es gibt immer solche und solche. Er hat sich angewöhnt, bei den Gesprächen, denen er nicht lauscht sein Gegenüber anzusehen und ein wenig die Mundwinkel hochzuziehen, nicht wirklich ein Lächeln, aber er selbst hält es für einen freundlich aufmerksamen Ausdruck. Allerdings funktioniert es nicht besonders gut, denn sie merken schnell, dass er sich nicht für sie interessiert, merken es und empören sich, denn nichts auf der Welt ist für sie schlimmer als nicht beachtet zu werden. Dabei sind sie ihm einfach nur gleichgültig, etwas lästig, wie Fliegen.


Lotos - 08.06.01 at 23:52:36




allet wiet juut


... - 08.06.01 at 23:15:11




bizarre-radio


GüTeE - 08.06.01 at 20:49:57




iLOVEyou - annehmbar
»Keine schöne Frau kann die Erwartungen, die wegen ihres Aussehens in sie gesetzt wurden, über einen annehmbaren Zeitraum hinweg rechtfertigen.«
Kurt Vonnegut jr. - Zeitbeben, Carl Hanser Verlag, S. 28, München Wien, 1998



monik sos ffm * - 08.06.01 at 19:54:34




Skandal-Moderator Nils Ruf
Schmeißt ihn VIVA-Chef Gorny raus?

Von KAI:LEISER

Köln. Wissen Sie, was ich glaube?

Ich glaube an den Beziehungskreis Anke Engelke, Benjamin von Stuckrad-Barre, Katja Kessler, Nils Ruf und wieder Anke Engelke.

Grund: In Köln macht nämlich ein furchtbares Gerücht die Runde, das um Lichtjahre schlimmer ist als alles bisherige.

Diesmal geht es um die erste MAXIM-Kolumne, die von einem "Schwachmaten" verfasst sein soll und sich mit der PLAY-Kolumne beschäftigt. Was sagt Schmuddel-Expertin Tina Schüler dazu? Und mit wem schläft sie?


kai:leiser Berlin * - 08.06.01 at 19:24:57




where comes the sun
dubi dubi

hat mir jemand f.d. geschrieben
das kann er sich selber

gott vergaß sich doch schon
als die windeln noch aus blättern waren



ernesto tuntenhausen * - 08.06.01 at 18:24:44




heute ist ein schleimiger tag
und es wimmelt ganz ohne taschentuch
vor lauter kummer

götter habe ich schon lange keine mehr gesehen
ok, gestern
aber was zählt das

wer zählt denn heute noch
solange er keine frau ist ?

eben.

magenschmerzen. schleim. freitag.
und sonst.

vielleicht heimweh oder etwas was ich noch nicht beim namen nennen kann.


01019 00 08 00 09 00 28 00 46 00 58 00 00 00 00 00 00 00 00 00 * - 08.06.01 at 18:19:14




to let the good life roll along like that
*

Kommt Dir das auch immer haeufiger vor?

Du stehst, sitzt, oder liegst irgendwo, und Du stellst fest, dass es keinen Ort auf der Welt gibt, an dem Du Dich lieber aufhalten moechtest, als jetzt und hier? Wenn die Schatten ganz lang werden. Im Park. Alles in Zeitlupe ablaeuft, weil es so unvergleichlich ist. Du siehst genau geradeaus in die untergehende Sonne. Ueber Dir zeichnet sich das perfekte Gruen der Blaetter eines Baumes gegen das pefekte Blau des Himmels ab. Du siehst in die Veraestlung der Zweige und Blaetter und denkst an Fraktale, Unendlichkeit.
Du siehst Flugzeuge wie Spielzeug vorbei fliegen. In dem Moment wird Dir bewusst, wie weit wir es gebracht haben. Als Menschheit. Immerhin.
Mittlerweile hast Du eine Gaensehaut, obwohl es gar nicht kalt ist. Die Musik hat eingesetzt. Beethovens dritte, Es-dur op. 55, Eroica.
Der Horizont faerbt sich von blau zu tuerkis zu rose. Du sitzt im Lotussitz, zwischen den Baeumen und Dir wird klar:
Das Boese hat gar keine Existenz, ist ganz einfach die Abwesenheit des Guten, so wie Schatten die Abwesenheit von Licht bedeutet.
Gleichzeitig daemmert es Dir in seiner kompletten Bedeutungswucht:
Du bist einer aus sechs Milliarden Menschen zur Zeit.
Das macht dich ziemlich wichtig und ganz schoen unwichtig zugleich.
*
to be a poet at 22, is to be a poet at 22.
so what?
the world is on fire

and poetry is all we have got.
*

The french revolution was inspired by
Jean, Jaques and Rousseau.


Goldmund Montreal * - 08.06.01 at 17:46:22




Gebundene Ausgabe - Kiepenheuer u. W., Köln Erscheinungsdatum: 2001 ISBN: 3462030248 Amazon.de Verkaufsrang 9.057

Kurzbeschreibung Teheran 1979: Die Stadt liegt in einem schwer durchschaubaren Taumel, es ist der Vorabend der islamischen Revolution – des Aufstandes der Anhänger Ajatollah Khomeinis gegen den Schah und sein westliches Regime. Der Erzähler, ein junger deutscher Innenarchitekt, und sein hoch gebildeter, zynischer, gesundheitlich zerstörter Freund Christopher reisen zu der Musik von Devo und Blondie durch den Iran bis nach Teheran. Panzer stehen an den Straßenkreuzungen, doch die beiden Protagonisten sehen dies nicht. Sie unterhalten sich lieber über Herrensandalen und Bezüge von Sofakissen. Und deshalb kommen beide in die Hölle. In seinem neuen Roman »1979« inszeniert der Autor in staubtrockenem Ton eine postmoderne Groteske, die seltsam verstörende Bilder hinterlässt. Vor allem aber ist es ein großartiges Stück deutschsprachiger Literatur, dessen Klang völlig eigenständig ist, bisher ungehört. In einer extrem disziplinierten, betörenden Sprache saugt Christian Kracht den Leser in eine Geschichte über das Ende der Zivilisation hinein. Es gibt kein Entkommen.

Der Verlag über das Buch Sechs Jahre nach »Faserland« – Der lang erwartete zweite Roman von Christian Kracht



Über den Autor

Christian Kracht, 1966 geboren, ist Schweizer, aufgewachsen in den USA, Kanada und Südfrankreich, er lebt zurzeit in Bangkok.


Jürgen Schrempp Stuggart * - 08.06.01 at 16:20:22




Brot&Spiele
Der Blick über den See und hinunter nach Lamoix, das braun und trocken auf einem Felsen lag, hoch über der Bucht. Gegenüber, am anderen Ufer, St. Niez: Ein paar dutzend Häuser in der Nachmittagsonne, eng wie Pappschachteln an einen Hügel geklebt. Davor ein Hafen und ein kleines Cafe mit Sonnenschirmen. Ich erinnere mich, dass der Himmel blitzblau war und wolkenlos und das Wasser zu den Ufern hin heller wurde. Lehmfarbene Zungen im Land.
Und auf dem See kreuzten zwei Boote. Es waren kleine Boote, mit kleinen, dreieckigen Segeln. Das Erste machte ein Manöver und ich sah das Segel des Zweiten flattern. Der Steuermann wechselte die Seite und das Boot neigte sich. Es drohte zu kippen. Der Mann im ersten Boot schien etwas zu rufen, aber da hatte sich der Andere schon wieder gefangen und sein Segel blähte sich und er lehnte sich weit aus dem Boot, das Steuer und das Segel fest im Griff. Der Wind, der die Boote vorantrieb, kräuselte die Oberfläche des Sees.
Ich war froh allein zu sein.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 08.06.01 at 15:53:34




die ungeküssten

wabert durch versteifte erinnerungen
zu mir durch:
die phantasie längst verlorener tage
versteckt gehalten hab ich sie
gewaltsam in ketten gelegt
selten nur hat sie sich bewegt
leise, die phantasie
agil sie einst war, beschwingt
und frei
einem sack voller rubine gleich
einem eimer voller blut

der alte sommer hat sie gelähmt
wie der juli die wolken abschafft
doch nun regt sich was
das rasseln der ketten
dringt auf verlorenen
pfaden zu mir durch
tiefschwarz glänzt sie
einer stolzen königin gleich,
die phantasie längst verlorener tage
ich grüsse dich
du ewig ungeküsste


patrycja * grüsst auch den polternden gott * - 08.06.01 at 15:27:48




~


wenn worte
und handlungen
sich widersprechen
ist der schmerz
geboren


~


silent sowieso immer leise : ) * - 08.06.01 at 15:26:23




Ganz schön große Töne... Ich entschuldige mich hiermit für diesen Geltungsbedürfnis-Ausbruch. Doch Götter poltern mitunter ohne Feingefühl...


Leonce etwas leiser * - 08.06.01 at 15:10:25




Ich bin der Gott
dessen,
was verloren geht


Leonce München * - 08.06.01 at 15:08:17




Lustige Zahlenreihen,
In den Vesuv spuckende Menschen.

Politchaos in Berlin,
Wiglaf Droste endlich wieder in der taz.

Ein schöner Tag!


justusjonas Frontstadt Heidelberg * - 08.06.01 at 14:25:09




VIBRATIONEN

Der ICE vibriert leicht.
Durch die Fensterscheiben
glitzert das nächtliche Meer der
Autodächer. In einer Viertelstunde
sind wir in der Autometropole,
in der ich am nächsten Tag
mein Monatsgehalt verdienen werde.
Die Blondine gegenüber streicht ihr
schulterlanges Haar zurück, öffnet die
Jeansjacke ein wenig und
nimmt ihr Nokia-Handy ans Ohr.
Ein rosa T-Shirt lugt unter
dem schwarzen Top hervor. Die Haut ist
braun, ein angenehmes Braun. Hose,
Strümpfe und Lackschuhe sind so schwarz
wie Rucksack und Lackhandtasche
an ihrer Seite. Gewählt hat sie nicht,
geklingelt hat es auch nicht.
Vibriert?
- Hallo!
Sie lacht erfreut.
- Ja, ich bin gerade nur mobil zu
erreichen. Aber nachher. Nachher
kannst Du mich im Festnetz anrufen.
Kurze Pause.
- Ja, also 0711, Null Sieben Elf ...
Nochmal: NULL SIEBEN ELF...
Entschuldige, ich
kann hier nicht so laut sein.
Sie wiederholt die Nummer dreimal,
lacht mich an.
- Ja, bis nachher. Tschau.
Durch ihre Lippen atmet sie etwas
Luft aus. Es hat geklappt,
ich hab' die Nummer. Bis nachher.


kai:leiser Berlin * - 08.06.01 at 14:20:34




l00P

07
0192
007,09
12

32168
144000
0815
14

0190
1440
09

34
1
86


Sasa - 08.06.01 at 13:41:03




Licht *


thomas - 08.06.01 at 13:37:51




keksen oder koksen [krümelmonster! krümelmonster!]

ich kekse gern. of course ich kokse auch nicht ungern,
doch vor die wahl gestellt, ob keks oder koks, well:
erleichterung wenn festgestellt, dass ich nicht als
weisses krümelmonster enden muss.

ich erinnere die lausigen zeiten, suse und ich in amsterdam
an den wochenenden,
suse reichlich abgebrannt, und in der villa sassen wir
in den wohngemächern, da sassen viele um den glastisch
herum, der auf marmorkugeln stand, und die beutel mit
weissem inhalt flogen nur so übern tisch, und die geldbündel
flogen genauso, und die leute pulverten sich grosszügig ihre lines,
wilde blicke wildes gekaue von kaugummi oder wörter gefeuert
aus maschinengewehren, uh, diese schnelligkeit,
und suse klaubte die krümel vom parkett, teilweise weintraubengrosse
kristalle. ich war zu stolz dazu und hörte beim ende meines geldes
mit dem koksen auf und widmete mich dem keksen.
kekse standen dort in einer kristallschale auf dem tisch,
tee kaffee und säfte sowieso. kekse also.

beim keksen bin ich geblieben.
keksen kann ich sogar mit meiner mama.
obgleich auch die frau mama den weissen substanzen nicht abgeneigt:
wenn es nicht gar so gefährlich wäre!

das keksen aber, wahrlich, ich sage euch: auch das keksen birgt gefahr.
karies, fettleibigkeit.
was ist schlimmer?
ein fettes weib mit schwarzen zähnen?
ein schlankes weib mit löchern im hirn?

para
noia

ich kekse gern und manchmal verkauf ich das e
und ich kauf mir ein o.

krümelmonster krümelmonster!


mone hartman ... http://www.monehartman.de * - 08.06.01 at 13:13:34




Heute treiben nur Wolken über den Horizont.
Die Luft ist heiss, die Flut rauscht gegen die Mole.
Deshalb fahre ich in die Canadas, aufwärts,
vorbei an IKEA, an der Universidad de la Laguna,
immer höher in den Lorbeerwald.

Steige erst aus dem Jeep, als die Räder sich schon
in den roten Schlamm einer carretera cerrada bohren.
Dort im Wald, hängen die Tropffarne,
Pflanzenfingerchen,
dort hänge ich, meine Mitte öffnet sich
zu einem Krater.
Der Vulkan hüllt sich in Wolken,
der Himmel darüber ist kristallklarblau.

"Laura silva..", ein Volkslied will sich
in mein büffelverträumtes Herz drängen,
wie ein Hitparadenjünger schnulzt es sich einwärts.
Mein Herz ist genervt, benommen vom Lavendelgeruch,
zu vornehm sich in die Farnhänge zu werfen
und hemmungslos entwurzelt zu weinen.


ALINIA isla perdida, * - 08.06.01 at 12:22:05




Eiseisb. ist der Chef!


09 - 08.06.01 at 12:19:06




Und das wird noch spannend. Bei Nüchternheit. Und grossartig, könnte sein.


007 - 08.06.01 at 03:03:41




Wenn Wörter Gesichter bekommen kann das alles heissen. Im günstigsten Fall schneiden sie Grimassen. Im ungünstigsten sind sie ein bischen (!?) beleidigt, was sie natürlich abstreiten. Das macht es aber nicht weniger erfreulich.


007 - 08.06.01 at 02:55:18




Und weil die Lampe so schön flimmert erinnere ich mich an ihn, wie er mich anlachte und dann war alles vorbei. Am Tresen zu stehen mag manchen wie eine Dienstleistung vorkommen, doch das Geschäftsbeziehung zu nennen ist grundfalsch. Kommt er also an und Mann! ich weiß, er hat es gesehen, als ich meinen Ellbogen aufrichtete. Also wirklich aufrichtete. Wir sprachen über Saskia, Sandra und Paula, die inzwischen nicht mehr da ist. Saß er also da und trank Campari Orange ohne Strohhalm und so Zeug. Aber bitte! Lächeln genügt. "Ich wollte nur sagen, ich habe deinen Kollegen nach deinen Namen gefragt." Und sagt seinen Namen.

Wir spürten: gut, es ist vorbei. Und ich gab ihm die Hand und sagte meinen. Später räumte ich ab und er saß allein ohne die mit den Locken, die kurz verschwunden war. Lacht er mich wieder an und ich sowieso. Sagt er "Na?" und ich "Na?".

Das gilt alles nicht für sonst. Sonst ist alles so wie es nun einmal ist. Geheimnisse. Liebende. Geschäftsbeziehungen. Mir egal. Er ist mein Gast.


Lotos - 08.06.01 at 02:51:10




Die Stadt fragte gerade noch unter uns, ob es einen Sinn hätte, die Abendluft zu bewundern, obwohl es doch eigentlich nur Spinnweben aus Nasenlöchern hängend zu sehen gäbe und Sex nicht wirklich einen Sinn hat unter diesen Umständen. Doch - alles in allem - wir richten uns ja nur ein, in diesen Leben, Stück für Stück, und je höher man es stapelt, desto mehr stinkt es. Interessant auch, dass es in allen Geschäften im Osten nur die Westkollektion von vor zwei Jahren zu kaufen gibt. Gläser klirren auf Kühlschränken.


zak - 08.06.01 at 01:25:31




1976

in den Vesuv gespuckt und Pompeji angekuckt, die Altstadt in Dubrovnik, der Zeltplatz mit Ameisen, die im trockenen, spärlichen Gras und den Baum hoch laufen; ich schreibe Ansichtskarten an Herrn Israel und an meine Mutter, bringe viele Worte unter

auf dem Schiff mit dem Auto und Freund, hinüber nach Bari: zerklüftet der Strand und beschissen / auf den Felsen am Meer in Jugoslawien versuchte ich die Cantos zu lesen, an Deck schrieb ich auf Silberpapier

Süditalien durchqueren. Salerno, Sorrent: wir zelten am Hang und auf Wurzeln der Bäume. Die Spieldose in Form einer schwarzen Laute mit Bindfaden-Saiten klimpert 9 Jahre dieselbe Melodie: ein italienische Lied im 3er Takt. Neapel sehen mit Blick aus dem Auto: Stadtstraßen und dunkle Häuser, lichter Baumschatten am Ufer des Thyrrhenischen Meeres / auf Capri die Sonne und Grotte so blau: ich sah sie im Fernsehfilm

die Cola-Dose auf der Kühlerhaube in Rom, vorm Vatikanstaat, Michelangelo; Zeltplatz: mein Geburtstag wird mit Wein begossen, Spaghetti unter der Pergola. Die weiße Engelsburg, die Pinien der Villa Borghese, das Colloseum und sommerabends das Freejazz-Freiluftkonzert mit Cecil Taylor in der Basilika-Ruine (spielen sollte Archie Shepp)

das zierliche Florenz vor uns im Tal wie auf dem Bild von William Turner, Rom's Monumente und Größenwahn / warmer Sommerregen: der Mann auf dem Fahrrad mit Regenschirm. Eine Frau im ersten Stockwerk schüttet einen Eimer Wasser auf die Straße: der Herr erschrickt

auf dem Zeltplatz im Auto sitzen und Ralph Towner hören, während Wolken brechen und Wasser über die Windschutzscheibe läuft / in der Stadt in Venedig kaufe ich ein Tizian-Poster und schenke die Venus dem langjährigen Freund und Zeit-Leser, dem Schlagzeuger und bildenden Künstler, dem Jüngsten der schlesischen Flüchtlingsfamilie, dem Picasso-Verehrer und Musikliebhaber, dem Gartenarbeiter und Faulenzer, dem jungen Genie, dem Zyniker und Hedonisten, den Gesellschaft und Wein liebenden, dem in der Hängematte unter Pflaumenbäumen lesenden (hier lernt er seine Frau kennen, die nach dem Weg zu E. fragt; der hatte sie in Br.-Ost besucht), dem mit Tina auf LSD in der Badewanne mit Farben spielenden Maler und Improvisator am Klavier, dessen Hämmerchen er mit Reißzwecken besteckte, dem Baudelaire-Leser und Frank Zappa-, sowie 'Return to forever'-Hörer (Flora Purim, Chick Corea), dem Besucher der Oberpostdirektions-Jazzkonzerte in B., dem mit der Pfeife im Schneidersitz, dem mit den fettigen, langen, goldblondenen Haaren - es war auf dem Markt: oben das holzverkleidete Zimmer des Sohnes eines Notschlachters, ein Hängematten-Netz. Peter kennt A., der sucht ein Zimmer in einer WG

1973

ziehen wir mit meinem Bruder (der in einer völlig anderen Welt lebte und arbeitete) in das renovierte Häuslingshaus eines verstorbenen Opernsängers, am Waldrand auf dem Dorfe. Gemüsepfanne mit Paprika, Pilzen und Rührei. Er spielt auf dem Schlagzeug des Freundes und ich auf der geliehenen E-Gitarre mit Röhren-Verstärker. Die Flucht, eine Nacht im Knast (sie suchen die RAFs), Tabletten, Cassetten und Bücher im Kofferraum, vorm Supermarkt in den Tank 'gespuckt', der Mann meiner Schwester, ein Grenzschützer, holt mich ab (er, der Vaterlose, ist selbst einmal abgehauen auf See?). Kopfschütteln / the second nervous-breakdown: meine geliebte Sexhure hatte das (sehr) kleine Schlafkabuff mit Samtstoffen geschmückt, an der Decke usw., was sehr schön war! Ach ja, und P. war gestorben (A. mochte ihn nicht), nachdem er im Vorzimmer diesen Hendrix-Kopf an die Wand gemalt hatte. Mein kleiner Bruder brachte mir eines Morgens die Nachricht: G. habe ihn gefunden in dem kleinen Waldstück, aufgehängt an einem Ast


GüTeE - 08.06.01 at 01:04:54