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loop Archiv #85 (23.5.-31.5.2001)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #84, loop Archiv #86


spring of loop





Darmstadt

In der Orangerie hörte ich u.a. ein Streichquartett von John Cage. Er sollte persönlich anwesend sein 1984, war aber krank. Dafür hielt Morton Feldman seine lectures und erzählte von seinen Malerfreunden.
Ein riesiges Saxophon wurde vorgestellt: hoch wie das Klassenzimmer. Darauf wurde ein Stück für Piccolo-Flöte gespielt von Hans-Joachim Hespos. Beim Mittagessen saß ich mit ihm und Volker Hein (den ich vor kurzem in Berlin traf) an einem Tisch.
Brian Ferneyhaugh gentleman-like mit Regenschirm in der Kantine und auf dem Podium mit Helmut Lachenmann.
Herbert Henck sitzt alleine am Tisch und meditiert (Regentag in Leipzig: im Kiosk lese ich das Interview in einer Musik-Zeitschrift - ich bewundere diesen Menschen!!!)
Carl Dahlhaus arrives, unterhält sich draußen am Eingang mit wem, Sonnenschein, Muße, der Gelehrte, nicht arbeiten, Weisheit.
Auf dem Rasen vor der Schule üben sie Thai-Chi: diese langsamen, fließenden Bewegungen in Zeitlupe.
Zu der Zeit, mit 30 Jahren, mache ich Yoga (9 europäisierte Übungen nach André van Lysebeth/Bertelsmann) und singe Mantras im Badezimmer. Wir sind privat untergebracht. Auf dem Weg hören wir ein Blasinstrument, jemand übt Oboe.
Ich belausche eine Probe mit dem Arditti-Streichquartett, liege oben auf den Sitzen und entspanne mich. Sie proben bis kurz vor dem Konzert in der Turnhalle: Schwerstarbeit leisten sie.
Das provozierende Hespos-'Ballett': szenisches Oratorium, Seiltanz? Jemand befreit sich mithilfe eines Schweißgerätes aus einem Eisenkäfig. Die Spielzeug-Badeente. Der Mann, der mit dem schweren Balken jongliert (gut, daß ich nicht in der ersten Reihe saß!). Der Künstler kam von hinten und verbeugte sich. Starker Raucher. Ehemaliger Volksschul-Lehrer.
Eine Amerikanerin zeigte ihre Partitur: die sah sehr gut aus und ließ mich an Charles Ives denken. "Und was haben Sie vorzuweisen?", fragte sie in etwa. Ich zuckte mit den Schultern: nicht der Rede wert.
Der Dualismus im Orchesterwerk Manuel Hidalgos. ("Was ist das Gegenteil von grün: rot?? Nein!") Auf dem Flur hingen alte Fotos, auch von ihm, dem bärtigen. Joachim Krebs, etwa mein Alter, ehemaliger 'Rocker', expressives Streichquartett.
Am schwarzen Brett frage ich Wolfgang Rihm, wann er begonnen hat zu komponieren (mit 11 oder 13 Jahren) und ob er unterrichtet ("Nein!"). Er schreibt mir seine Karlsruher Adresse ins Notizbuch.
Der dänische oder schwedische Gitarrist. Bei dem Stück eines Jugoslawen wurden die Saiten so sehr gelockert, bis kein Ton mehr zu hören war.
Bernhard Wambach im schwarzen Frack am Flügel; Hans Otte spielt sein 'Buch der Klänge'. Er war bei Radio Bremen und organisierte die 'musica nova', viel amerikanischen Komponisten. Er gehörte zur Fluxusbewegung. Ich sah ihn einmal mit seiner jungen Frau in einer Spätvorstellung im Cinema. Es wurde ein Film gezeigt von Alexander Kluge.
John Cage mit der alten Frau von Marcel Duchamp im neuen Packhaus im Schnoor-Viertel: er las Texte. Herbert Henk spielte die 'Changes', mein Lehrer begrüßte mich.
Charlotte Moorman nackt hinter ihrem Eiscello mit Kontakt-Mikrophonen. Filme über musikalische Außen-Aktionen eines Amerikaners. Sah und hörte ich La Monte Young im Sendesaal bei Radio Bremen? Ein Wandelkonzert im Packhaus mit Peter Michael Hamel und Oberton-Sängern.
Mit einem befreundeten Pianisten (er wohnte mit Freundin und Hund in einer Gartenlaube) besuchte ich ein Solokonzert mit Joachim Kühn. Während des Studiums unterhielten wir uns oft, auch über die RAF-Geschehnisse, die er viel bewußter wahrnahm als ich. Er kam aus der alternativen Scene, erwähnte einmal Diogenes, den Philosophen. Er konnte sich gut mit allen unterhalten, war etwas melancholisch und sicher eitel, nicht der beste Pianist, dem Jazz zugetan u.ä. Ich war nicht so offen wie er, eher zurückhaltend. Auch kam ich von auswärts und hatte nicht die besten Kontakte.
Zwar verliebte ich mich in eine jüngere Mitstudentin... sie war blond und engagiert im ASTA, trug einen Palästinenser-Shawl schwarz-weiß. Einmal besuchte ich sie und wartete in ihrem Zimmer, es war Sonntag. Leicht angetrunken kam sie ins Zimmer und war überrascht. Wir erzählten uns Kindheitserlebnisse, dann nahm der WG-Freund mich mit im Auto zur Straßenbahn.


GüTeE - 31.05.01 at 23:47:02




oh,ich haße ihn, ich haße ihn.... schöne homepage, andere schöne pages, das ist alles zuviel, von dem Büchern wußte ich ja, aber diese bio macht micht fertig, und er ist nur ihr ex... all diese artikel.... aaaaahahahhhhhh


www.~liebernicht~.de - 31.05.01 at 22:15:26




Mit dem Soundtrack von Pearl Harbor, der ein wenig wie "Adagio for
Strings" von Samuel Barber klingt, durch die Fußgängerzone radeln. Und
auf einmal fängt man an zu lachen.


Portofino alles hier ist Schall und Rauch * - 31.05.01 at 19:38:15




#86 meine ich natuerlich.


14 - 31.05.01 at 17:20:08




@Mario: Findest Du nicht, dass es Zeit waere, den loop #85 zu beginnen?


14 - 31.05.01 at 17:12:34




HORTE DES SCHRECKENS
EIN SONETT

Eschwege
Darmstadt
Bottrop
Meppen

Gera
Erfurt
Weimar
Koeln

Bad Oyenhausen
Unterhaching
Leizig

Mannheim
Bielefeld
Schmölln




Thomas Licht * - 31.05.01 at 16:20:16




Kommandoerklärung
Am Donnerstag, den 31. Mai 2001, - dem Tag, an dem die Bombardierung des Loops mit Nacktbildern durch US-Imperialisten begann - hat das Kommando Astrid Kumbernuß im Leipziger Hauptquartier des V. Armee-Corps der amerikanischen Streitkräfte in Westdeutschland und Westberlin drei Bomben mit einer Sprengkraft von 80 kg TNT zur Explosion gebracht. Für die Pornostrategen sollen Westdeutschland und Westberlin kein sicheres Hinterland mehr sein. Sie müssen wissen, daß ihre Verbrechen ihnen neue erbitterte Feinde geschaffen haben, daß es für sie keinen Platz mehr geben wird in der Welt, an dem sie vor den Angriffen revolutionärer Netz-Guerilla-Einheiten sicher sein können.
Wir fordern eine sofortige Luder-Blockade im Loop.
Wir fordern die sofortige Einstellung von Pornoangriffen auf den Loop.
Wir fordern die sofortige Freilassung von P. Aristide.

Für den Sieg des Loopcong!
Die revolutionäre Netz-Guerilla aufbauen!
Habt Mut zu kämpfen - habt Mut zu siegen!
Schafft zwei, drei, viele Loops!
ROTE LOOP FRAKTION, 31. Mai 2001
Kommando Astrid Kumbernuß



HalfManHalfBiscuit - 31.05.01 at 16:13:20




@sasa: ... talk to me at: daily_encore@usa.net


funk - 31.05.01 at 16:00:11




@mario: what´s the problem my friend?


funk fragt - 31.05.01 at 15:57:24




Dank "Punk" und "Funk" muß es mal eine Weile ohne Bilder und HTML weiter gehen.

Sorry, Leute.

Loop´s on


MARiO @imloop.de * - 31.05.01 at 15:40:16




Donnerstag, 31-05-01, 22:00 Uhr, Mannheim Lagerhaus:

Progression Sessions
LTJ Bukem + MC Conrad


justusjonas Rhein-Neckar-Delta * - 31.05.01 at 15:15:30




Aschaffenburg ist wieder beinahe ein so unglücklicher Stadtname wie Darmstadt und gleichzeitig allenfalls ein besseres Bad Dürkheim. Sagt man.

Was ist eigentlich mit Frankfurt; früher bin ich immer mit dem letzten Zug dahin gefahren um die Nacht in seinen Straßen durchzumachen, allein. Jetzt mach ich das natürlich nicht mehr, aber die Lichter, die Brücken und das alles war schon ok.


Sasa virtuell durch D. * - 31.05.01 at 15:01:21




@SASA

von MEZZO MIX habe ich keine ahnung, jedoch kann ich mir 5 freibaeder in DA
echt vorstellen. auch ASCHAFFENBURG ist nur unweit entfernt, aber das ist nichts gutes und eine andere geschichte ...


FrenkFrankfort ffm * - 31.05.01 at 14:47:21



Hyper Consumer (vorher)

Wir gehen jetzt einkaufen
nein
in Wahrheit nur ich
mein Freund geht nur mit
um zu verhindern
was nicht aufzuhalten ist


Antiss Ganz nah * - 31.05.01 at 14:29:55




The Berlin Wall I - "Haben & Nicht"



Sasa - 31.05.01 at 13:41:02




1 Dekadent: Wären die 80er Jahre
ein Straßenfest, hießen sie Theatrium.
Ist bald wieder. In WIESBADEN, nicht
weit von DARMSTADT entfernt.

2 Verwirrung: Auch einem OPEL ASTRA
kann eine schöne Frau entsteigen.

3 Robert Gernhard: Der Nasenbär, der Nasenbär ...
Stoff für die Poetikvorlesung.

4 Cabriofrau: Schnelle Autos fahren.
Jazz, Sommer, Sonne, Hitze, Weisswein,
Sekt, Essen in schicken Restaurants,
Italien

5 Milch: Schokolade, Vanille, Stracciatella, Haselnuss,
Pistatien, Malaga, Sahnekirsch, Joghurt, Banane,
Trüffel, Mocca, Tiramisu, Krokant, Kokusnuss

6 Frucht: Zitrone, Melone, Erdbeere, Kiwi, Ananas, Himbeere,
Pfirsich

7 60 Pfennig: DOLOMITI IST RIESIG


kai:leiser berlin * - 31.05.01 at 13:37:29




THE DAILY ENCORE

housewife´s longing - sequel - "it ain´t necessarily so"



funk - 31.05.01 at 13:33:58




THE DAILY ENCORE

housewife´s longing - sequel - "video kills the radiostar"



funk - 31.05.01 at 13:30:19






May - 31.05.01 at 13:00:10




Haut hat Hunger.
& Durst. DurstStrecke.
OrangenSaft in Wodka:
NachDurst beim Erwachen.
Wird schlimmer.
Hunger: der brennt heiss.
Sie lebt in der Wüste, die Haut.
Kein Brot, kein Wasser.


mone hartman ... http://www.monehartman.de * - 31.05.01 at 12:36:29




THE DAILY ENCORE

housewife´s longing - sequel - "kiss that frog"





@sasa: here you are


funk - 31.05.01 at 12:34:04




LoglevelNULL:



(Irgendwo in München. wch spielt mit seinem Kumpel Mensch ärgere Dich nicht. Musik: Right Said Fred "You're my my mate". Dazu geröstete Erdnüsse und Löwenbräu aus Dosen...)


- Ej, du biss dran

waas?

- Ich sach, du biss dran

Ich?

- Pennst Du oder was!

(würfelt)
sechs! Voll!
(zählt: klack, klack, klack, klack, klack, klack)

(Pause, Dosengegrunze, Erdnußgehecksele)

- Ja mach halt nochma

Sachte, sachte!
würfelt)
Vier!
(zählt: klack, klack, klack, vier, schmeißt ihm ne Figur raus)
Tschöh, unn ab innen Stall...

- Ej halt, zählt nich
(Stellt die Figur wieder hin)

Warumn?

- Würfel lag schief

Ja unn?

- Nix ja unn!

Schief zählt

- Schief zählt nich, hass beschissen Alter

Du Sülznase! War korrekt!
(Nimmt die Figur wieder weg)


- Laß sie stehen!

Nö du, Pech

- Ich sach Dir, laß sie stehen

Nö, no way

- Laß sie stehen, letzter Aufruf!

Looser, kannst halt nich verlieren

- Laß sie stehen oder es rappelt

Hey, Jens-Lehmann oder was?

- Also, entweder nochmal würfeln oder ...

Was oder?

- Oder Spielende

Du Stunkmacher, laß mal Sand ab

- Also?


(Pause, Schweigen, Dosen aufreißen, dann ...)


Ok, dann nochmal würfeln

(würfelt nochmal)


VIER!! VIER!! Is ja irre!

(zählt: klack, klack, klack, vier, schmeißt ihm die Figur wieder raus)

- Oh Scheiße!


Na siehste

- Was siehste?

Is wie im richtigen Leben

- Wie denn?

Stierschädel und Grindköpfe sind halt die Looser


(Edmund-Stoiber-Grinsen: Glatt, geölt, gemein, gespielt. Dann ...)

- Ach so





(Hey Leute, auch mal Bock auf ne Runde? Na dann mal ran! Mensch ärgere Dich nicht)







wch münchen * - 31.05.01 at 12:21:03




öbersädn

ik kenn dat al mid dän dood. uk häb ik minschn velorn, ôhne dat se starvtn. von wägn hoffnung. / grönet krüz




GüTeE - 31.05.01 at 11:50:37




°Frenky°

Aber das mit Mezzo Mix und den 5 Freibädern, das stimmt, oder?


Sasa freut sich schon auf DA * - 31.05.01 at 11:44:44




ich kenne das schon mit dem tod. außerdem habe ich menschen verloren, ohne dass sie starben. von wegen hoffnung.


grünes kreuz - 31.05.01 at 09:39:19




An alle Trauernden!

Vergesst Euch nicht,
wenn ein Teil gegangen ist
wenn ein Loch im Herzen schlägt
Denn nur ohne Euch
ist der Tod mächtig
Wer lebt und nicht vergisst
besiegt die Dunkelheit





--- - 31.05.01 at 09:31:56




@han: wunderbar.


Anna Luz Exhauptstadt * - 31.05.01 at 09:11:34




@han: wunderbar.


Anna Luz Exhauptstadt * - 31.05.01 at 09:11:29




in darmstadt gibt es einen alten friedhof, parkähnlich, weitläufig, wunderschön. vor dem grabstein in form eines obelisken, ganz hinten rechts, verborgen von einer buxbaumhecke, habe ich das mädchen geküsst.
an einem ort, stiller als ein fleck am meeresgrund.
habe ich ihre hand gehalten am grab ihres vaters, der schon lange tot ist. habe mit ihr einen rosenstock geteilt und auf das grab gesetzt. habe ihr einen dorn aus dem finger gezogen. habe ihr die kleine brille abgenommen und in meine manteltasche gesteckt. habe ihre stimme aufgesogen, wie der sand das wasser.
dort habe ich ihr helles haar berührt und ihre wange. dort habe ich ihre lippen geküsst.
wir verließen den friedhof, und sie hat ihre hand in meine tasche geschoben und nach ihrer brille gesucht. so standen wir schließlich vor dem tor, einander zugewandt, ihre hand in meiner manteltasche. sie lächelte.
als ich später zum auto ging, fand ich in der tasche einen apfel.
einen runden, süßen apfel.
vollkommen.


Anna Luz Exhauptstadt * - 31.05.01 at 09:05:43




@lotos
onegin ist in seiner art nicht anders als die meisten jener, die hier schreiben ! wuenschst du ihm dieses schicksal, wuenschst du es uns.


sublime ,aufgrauemteppich * - 31.05.01 at 01:45:14




@SASA:

na da muss man, muss ich, ja wirklich mal ne lanze für DARMSTADT brechen!
ist nämlich eine sehr schöne stadt!
residenz. breite straßen. große plätze (besagter luisenplatz.
DARMSTÄDTer sind grundsätlich nette leute, es sei denn, sie kommen aus dem odenwald.
dann gab es das KESSELHAUS und gibt es die wunderbare CENTRALSTATION. viele schöne menschen. HEIDELBERG, WIESBADEN und FRANKFURT unweit.

also wirklich: meinung revidieren!


FrenkFrankfort ffm * - 31.05.01 at 01:05:31




Koppkäl

Krank bin ik, arbeite nich, häb Koppkäl, slôb un sid rüm'e, kîg een Video un Phoenix, de wil'n Zämßiger: recht objektiv, wat wör los? K-Grubbn in Bräm, Flûgblädder, KBW-Maoisten: dor häb ik nich tohört, nä, ober ik wör in'e Gewerkschaft, in'e Berufsschoole dat Gemeinschafts-Referôt öber G. Wallraff (andere öber Effi Briest), wi wörn im Betrieb un keene Studenten:studeert häb ik ers 1977, vörher arbeitslos 'n half Johr.
Annô un ik wohnt ub'n Dörpe. Ik föhr'n Opel Kedett: wi holt dormid Brennholt, Koks un Briketts. Ik köb mi'n gebruktn, grauen VW-Käfer för 600,- Mark. Dän Führerschîn häb ik in Bräm för höchstens 400,- Mark môgt, 16 Mark köste de Stünne: de billichste Fohrlehrer in B. He wohnt gliks üm de Ecke. De junge Fro nöm de Personôlien ub. He wör'n Motorrad-Freak. Sîn DAF ha' 'ne automôtische Gangschaltung.
De Kellerrûm feucht un bedrückend. Dat wör 1972: de Olympischen Späle krîg ik kaum mid. Bin veensômt un deprimiert. De lütsche Fernseher (10 x 10 cm) un de Pladnspäler von P. Uk in' Betrieb is'n machtlos, obwohl se mi to'n Lehrlingssprecher wählt. Ol'n Blues hör ik un Jimi Hendrix, John Mayall. Leedertexte schrîf ik: 'Erwachsen werden will ich...' 18 wör ik bold, un dor wör noch Hoffnung. 'Montag, beschissener Montag! Ich schlage morgen alles kaputt: dann bin ich's los.' Jo, dat uk, dat süng ik so för mi, wenn ik to Hus wör bi mîne Mudder, de üm'etôgn wör. De lütsche Broe wohnte dor mid êr, un ün' wohnte de, mid dän se jetzt tosôm is - de Fro is an Assmô störm, wie mîn Vôder (he wör uk kriechsveletzt dreemôl).


GüTeE - 31.05.01 at 00:20:52




The Crab, hier nebeneinander sitzen und ein Buch lesen?

Macht man eigentlich eher selten. Was das wohl wird. Bring ein Buch mit. Welches?


Leser - 30.05.01 at 22:28:05




... kommt das Ding eben ohne Kommentar ...


corr. - 30.05.01 at 20:18:42




"I love it", sagt Tatjana. Sie ist auf Go und das Ding geht auf Sendung. Push it, und manchmal, wenn die uns zu sehr nerven mit ihrem Durchstellen-Getue, zicken wir sie an und sagen, dann kommt das Ding eben Kommentar heraus. Es kommt immer dasselbe, nämlich "Das finde ich jetzt nicht fair." Ihre Entscheidung.

Heiko sagt, heute sei ein Wochenend-Gefühl, und um mich interessant zu machen, sage ich, das ist für mich normal. Ist das nicht so, ist irgendwas auch nicht richtig. "Wirklich?", fragt er, und Jacke winkt ab: "Ach, das sagt er doch nur, um sich interessant zu machen", und sofort sage ich: "Ja gut, stimmt, ich sage das, um mich interessant zu machen."

Später, nachdem wir aus der Rakete zwanzig Ideen innerhalb kürzester Zeit herausgeschüttelt haben, spinnen wir noch ein wenig rum und wollen was machen, das wir nicht erklären. Ich will keine "Hier gibt es Hilfe", doch Richard sagt, "Hilfe" ist gut. Jacke nickt, und ich schaue Richard und Jacke an und gut, wir machen das mit "Hilfe". Jacke sagt, er musste in der Schule Gedichte schreiben, Ariane hat einen Arztroman geschrieben. Ich habe Werbetexte geschrieben für eine Zensur und Heiko sagt Märchen.

Auch Richard hat Märchen geschrieben, aber das Diktum war Sozialistischer Realismus. Wow. "Zynistischer Realismus?", fragt Ariane und schon wieder. Dann sagt jemand "Mythischer Zynismus", Richard: "Mythische Zynistik". Ich sage: "Bringt ein Mädchen ihren Freund nach Hause und stellt ihn der Mutter vor und erklärt, er studiert Mythische Zynistik. Oder: ruft einer sagt und man sagt: Tut mir leid, ich muss auflegen, mach gerade das Ende der Studie über Synchronizität."

Fokussierung, sagt K., aber das ist auch nur dahingesagt. Morgen treffen wir uns in der skandinavischen Botschaft und prüfen das Parkett aus weißer Birke.


off. - 30.05.01 at 20:04:23




Ok. Bochum war ich nie, muß dabei momentan an Schornsteine und 2.Bundesliga denken. Mehr nicht. An Lumen natürlich auch. Essen ist da ganz in der Nähe und Patrick, der früher beim Kornsaufen in das Lagerfeuer zu fallen pflegte, studiert dort Physik.

Ich erinnere mich noch an Dein Drehbuch. Du schriebst eine manuskriptartige Sequenz in den Loop, wir redeten darüber, dann aber kam von Dir nichts weiter, was ich schade fand. Gibt es das noch, oder neues, oder mehr?

...übrigens: Rike meint, ich sähe aus wie TomTom. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber nach der nun ausgiebigen Lektüre der 'golfspielen', ist mir das auch erst einmal egal, da ich jetzt ganz arg Lust habe, Bier zu trinken, billiges Bier, welches man mit einem Feuerzeug aufmachen wird.


Sasa mutigfroh * - 30.05.01 at 19:37:23




BiJunge17m, diCaprio, baschti17, banane18, KerrySlide, bidgood25, geil4you, thedancer, neemo, Weihnachtsgans, Avoir, Biboy14K, niceGuy19j, rapp, jaybow, Enver, einfachL-F-, malay, KaterMax, Volker-18, Lena18bi, gti, boy16sucht, Beastboy19bi MariaW bisex-m T6Willig20Lena18bi, BigLatinoDick, GeileWsuPaar, JayMaliq19, horse, Knuddelboyyy, Daniell13, BO-Y34, Wiesbaden23, MillenniumTT, LordofGay, pervGaySau, marcus, Julia22perv, mGEILausDD, gayman, Piet20, BiBoyFrankfurt, Feet34, Muenchen, JoshuaMac, Tramp22, Herzog, GeilerGeier, sandra17w, gti, DiItaly18


TomTom boy culture // BOYTRONIC * - 30.05.01 at 19:28:04




Und ausserdem ist es gut, dass Deutschland für mich südlich von Frankfurt aufhört.
*
Sasa, das hört sich doch sehr stilvoll an. Ein deutsches Pendant zu American 70s-Suburbia. Vielleicht sollte ein deutscher Linklater, ein Waters, über die Stadt, oder auch über dieses ganze Gemenge (Ludwigshafen, Mannheim) einen Film wie HAPPINESS, wie PECKER drehen. Und der Loop schreibt kollektiv ein Drehbuch. Dann haben sich alle wieder lieb. Und haben was zu tun.
MEZZO MIX.
Schöner Titel.
Du solltest aber eher mal nach Bochum kommen, wenn es im Juli ein kostenlose Innenstadt-Konzerte gibt. Etwas Niederträchtigeres findet man nicht wieder in Europa, anderswo erst recht nicht.
*
Ich muss feststellen, dass ich tatsächlich mal im SUDHAUS war, an einem Wochentag. Ich hatte da so rumgesessen und mir die Typen angeschaut, sie aber nicht verstanden, und dann habe ich das Speed-Päckchen aufgemacht, mir was daraus in mein Wodka Tonic geschüttet, habe darauf hyperventiliert. Und musste gehen. Die Musik, die ich damals im Auto von Alexander mithatte, war eh besser. Das war noch die Zeit von LONDON SPEED GARAGE. Armand Van Helden, wenn ich mich recht erinnere.
So etwas ähnliches ist auch in Dresden abgelaufen, aber da versagt mein Gedächtnis vollkommen. Die Leute dort konnte ich nicht nur nicht verstehen, sie sahen alle auch ganz ungeschlacht aus.
*
Och, ICE Mc, danke dafür.
Küss die Hand, gnä' Frau.
Schmatz.


TomTom lila-weisse Blumensträusse * - 30.05.01 at 19:19:29




Immer die gleiche Prozedur. Ich weiss ganz genau, was nun kommt. Fragende, müde Augen, leicht von Alkohol gerötet, nervöse Hände, die sich die Knöchel massieren, die ab und zu die Tischdecke glattstreichen. Dann greift er sich in den Bart, fährt mit Daumen und Zeigefinger an den Mundwinkeln entlang, glättet widerspenstige, grau gewordene Barthaare, räuspert sich und schiebt die Brille den Nasenrücken rauf. Als kleines Kind habe ich es geliebt, im Bart meines Vaters rumzuwühlen, an den Enden zu ziehen, die damals noch weiter runter hingen, bis er spielerisch aufschrie und mich durchkitzelte. Die Affinität für Männer mit Bart habe ich wohl aus dieser Zeit. Ich finde ein Bart betont die Lippen eines Mannes und wenn ein Mann sinnliche Lippen hat, möchte ich ihn nur noch küssen.
Ich frage mich, was aus uns geworden ist, wann sich Verbitterung eingeschlichen hat. Die letzten Jahre sind geprägt von Vorwürfen, Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen. So wie jetzt. Natürlich muss er mich fragen, warum ich nicht früher gekommen bin. Warum ich schon wieder anderen Dinge Vorzug gegeben habe. Familie hat man nur eine, Blut ist dicker als Freundschaft. Sie hätte sich doch so gefreut. Warum. Ich fühle mich nutzlos, die Egoistin, das schwarzes Schaf der Familie. Ja Magda, die hat sich jeden Tag gemeldet und ist jede Woche ins Altersheim gefahren. Die weiss noch, welchen Stellenwert Familie hat, sie ist eine gute Seele, aber Familie kann man sich ja nicht aussuchen. So eine Tochter hätte er gerne. Aber jetzt sei es eh zu spät. Sie ruhe in Frieden.
Ich blicke nach unten auf den Tisch vor mir. Ich sehe halbleere Kaffeetassen, der Boden schwarz vom fingerdicken Kaffeesatz, so wie alle hier Kaffe kochen: der Kaffe wird mit heissem Wasser übergossen, man wartet bis der Satz sich gelegt hat und gibt dann Zucker und Milch dazu. Später sammeln sich einem zwischen den Zähnen schwarze Reste und es knirscht unangenehm. Aber es nützt nichts, ich spüre Tränen kommen, ein vertrautes Gefühl, wie so oft schon. Ich wünsche mir eine Zeitmaschine, möchte wieder das kleine blonde Kind sein, auf seinem Schoss sitzend ihn sagen hören: "Kotku".


patrycja - 30.05.01 at 18:47:39




Da oben, in Berlin. :o)


*~* - 30.05.01 at 18:43:28




Da oben? "Schultern zurück, Brust raus!" (M. v. Ulsar)


Der Gast der Kellnerin - 30.05.01 at 18:37:14




°Süddeutsche°
Special: golfspielen: Wenn ihr Golfpartner Sie immer noch eiskalt abserviert, liegt das bestimmt nur an den widrigen Klimaverhältnissen. Sie werden sehen: Ein paar Sonnenstrahlen wirken da Wunder.

°funk°
Fotografie belebt im allgemeinen. Eigenes wäre dann natürlich perfekt. Aber so was darf man ja eigentlich gar nicht verlangen. Jedenfalls: mehr von!

°TomTom°
Mein Lieber, Darmstadt ist, wie der Name es ja schon vermuten läßt, keine aufregende Stadt und hat als solche die Potenz eines Ludwigshafen oder höchstens eines besseren Bruchsal. Öde und im Sommer jugendstilig er-grau-end, konnte sie sich in der Region (darüber hinaus ja gar nicht) allemal durch die 5 Freibäder hervortun, die trotz gerade einmal mäßigen Besucherzahlen seit Jahren chlorig vor sich hinplätschern. Man hält in Darmstadt an, um Mezzo Mix zu trinken, das darmstädter Representativ-Getränk, oder verkleckert die Pflastersteine am Luisenplatz mit Brombeereis (& Sahne), das darmstädter Representativ-Eis und das wirkt schließlich irgendwie deprimierend.

°Kathrin°
Danke!

°Rike@Sasa°
Weiss nich, ob verändert, kann man das überhaupt, ich meine: einfach so - den Stil, die Weise, bin ja schließlich noch klein und das alles noch am wachsen, und was wächst (gedeiht) bleibt nie gleich. Immer noch: Nichts lieber als über das Eigene schimpfen, ist ja nicht leicht. So auch jetzt: Produktivität als Heidelberg-Aspirin und schon vielleicht neu. Wortwahl? Thema? Würde gern wissen, was genau, der Stil eben, die Weise gefällt mir tatsächlich - die Neue. Ich will mehr.

Zitat (Rike): Loop rockt zur Zeit.
Zitat (B.): Fand' ich echt kindisch, so wie Hip-Hop Bands, wenn die sich angiften.

°Drogen°
Am liebsten aus der Tasche auspacken, damit ein bißchen durch die Luft wedeln und dann wieder einstecken. Gell da oben?

°Sommer°
Bunt muss das sein, das alles meine ich, ganz bunt!





Sasa gesprächig * - 30.05.01 at 18:23:52




Die Angst ist heute schneller gelaufen als ich. Vor mir angekommen. Ich weiß nicht, ob es hilft mich im Archiv einzuschließen, wenigstens ist es dunkel. Die kleinen Sonnenflecken auf den Wänden bedeuten mir nichts, sollen sie doch leuchten, ich brauche sie nicht. Ich brauche niemanden, keinen, am wenigsten mich selbst. Lege mich lieber zwischen meinen Bilder auf den staubigen Boden und schließe die Augen. Der Boden ist so dünn, daß er bei jeder Bewegung neue Risse bekommt und wie ein zerschlagener Spiegel den Blick nach unten sprengt. Meine Kehle ist rauh, dabei habe ich kaum geredet. Ein paar Sätze, notwendige Begrüßungen und Floskeln. Ich spüre den Staub, der langsam im Dunklen auf mich fällt, warte darauf, daß diese Ruhe explodiert wie die Welt draußen, daß es mich in den Kosmos schleudert. Ich weiß, ich muß aufstehen und weitermachen, darf jetzt nicht einschlafen und hier schon gar nicht. Später werde ich ihm durch die Tür zuflüstern, daß ich versuchen will ihn immer zu beschützen.


Han - 30.05.01 at 18:22:23



provozieren - sinnlos
schreiben - fürs archiv
lesen - wer kann das noch
leben - wie lange im schlaf
sterben - lass das
lieben - modeerscheinung der werbung
erfolg - spiritueller humbug
kinder - konsumzielgruppe
versuche - umsonst
momente - im netz
gefangen - im land der möglichkeiten
lachen - orgasmus
kuss - kann sein


f. g. * - 30.05.01 at 17:54:05




wWe wär´s mit einem loop-release für alle Sehnsüchte aller Hausfrauen
dieser Welt?


w - 30.05.01 at 17:50:30







ENCORE X

the housewife´s longing - final part: "the preparation"


comments --> daily_encore@usa.net


funk @ got more fun * - 30.05.01 at 17:37:36




ENCORE IX

the housewife´s longing - part 3 - only this glass of wine


comments --> daily_encore@usa.net


funk @ got fun * - 30.05.01 at 17:28:41




@poser: in der tat, erstaunliche songs...


dahren dorf * - 30.05.01 at 16:53:45




Leser, ich beneide dich. Ich komm rüber, ok?


The Crab - 30.05.01 at 16:34:22




@l.Barnes: Ich bin immer ein wenig fassungslos ob der Schönheit Ihrer Texte. Wow.


Konstantin - 30.05.01 at 15:44:17




Sonett 55

A never ending story, Marmor, Ruhm?
Die Halbwertszeit der Ewigkeit ist kurz.
Äonenlang strahlt nur - Plutonium.
Die Kunst floppt schnell, meist Rülpser, feuchter Furz.
Der Text unlesbar, modernd in Folianten,
die alten Datenträger sind schon Schrott.
Der Sinn - durchsetzt mit lauter Unbekannten -
zerbröselt. Den macht keiner wieder flott.
Der Leib der Zeichen dümpelt noch so hin,
ihr Inhalt - in oblivion - längst zerfleddert.
Die blinde Nachwelt stiftet keinen Sinn.
Der Faden der Geschichte ist verheddert.
   Die Kunst ist kurz, vergänglich, ohne Schwere,
   das Leben auch - das Ewig-Ephemere.


l.barnes eppendorf * - 30.05.01 at 15:32:05




Danke Sebastian, Erfurt - immer wieder schön so was. Aber begrab Deine Hoffnungen in der Kommission. Das wird nichts werden. Leider aber auch.


off. - Albrechtshof * - 30.05.01 at 15:30:11




Und ausserdem ist TomTom mehr der Typ fürs Sudhaus.


Eiseisbaby München, Bayern * - 30.05.01 at 15:04:04




Okay, jetzt hatten wir siebenmal die Diskussion um Pop, um diesen Franzosen, um den Schweizer, die Deutschen, um Autos und Ficken und Drogen und Politik, um Stars und Fernsehen, ums Reisen und Daheimbleiben, ums Essen und um Medien.
Und wo bleiben wir?
Und wohin gehen wir?
Und das ist dann Loop.
Themenwiederholungen in Staffeln.
Gähnen wir nicht?
*
Nein, Emma, ich kannte da mal jemanden. Und Regensburg ist auch hässlich. Und Du kennst mich nicht. Ganz bestimmt nicht.


TomTom weiß keinen Ausweg * - 30.05.01 at 14:57:49




ENCORE VIII

the housewife´s longing - part 2 - or the lost illusion of a comfortable breakfast


comments --> daily_encore@usa.net


funk @ hisstrangepicworld * - 30.05.01 at 14:17:54




Rocker- King-Diary II

Gestern in Delphi’s Pinte endlich ein Wiedersehen mit Rolli. Rolli schied vor einiger Zeit aus dem Rockerleben aus und hat sein Glück in der "anerkannten" Welt gesucht. Sah schlecht aus der Rolli, alt und traurig und irgendwie pappig. Er erzählte von Leid und Kummer und so; und wie schlecht es doch sei, das Leben. Da mußte ich irgendwie lachen. Das fand der dann gar nicht gut, der Rolli, hat sich richtig aufgeregt, daß ich so gut drauf bin, wo doch alles so scheiße wäre. Das ich es mir immer leicht machen würde, keine Leidenschaft zulassen würde, mich wie ein Kind aufführen würde, in meiner weltfremden Welt. Hab ihm dann erst mal ein Bier bestellt und ihn zu einer Spritztour auf Harley eingeladen. Wir sind dann auf nen Berg gefahren, wo ich ihm den Himmel gezeigt habe. Rolli, hab ich gesagt, schau ma, die Wolken und die schrägen Streifen, man könnte meinen, Tiefe wäre da, wo es am dunkelsten ist. Dann sieht man, dass das Dunkle und Softe nur die Wolken sind, und dahinter die Tiefe mit den Sternen ins Unendliche sinkt, weißte Rolli, so wie die Noppen auf meine Lederjacke. Die Leidenschaft, sagte ich, und die Geheimnisse der Welt sind nicht da wo es dunkel ist, Rolli, sie sind im Klaren, Heiteren, so ist das nämlich. Und weiter, das gut drauf sein nicht Tandelei ist, Alter, oder Selbstgefälligkeit, oder so nen Schmuh, dass ist Liebe pur. Man Rolli hab ich ihm gesagt, das ist das Geheimnis von Schönheit. Und Rolli, hab ich gesagt, vielleicht ist der Texter, der uns begeistert, ein trauriger, aber trotzdem ham seine Texte teil an dem gut drauf sein, denn was er uns gibt, hab ich gesagt, ist nicht sein Dunkel und wie schwer alles ist und so, nö, hab ich gesagt, das ist nen Tropfen reinen Lichtes. Ich war irgendwie voll aufgekratzt jetzt, und hab angefangen zu singen: Anarchy in the UK, und bin wild um Rolli rumgehüpft. Und wie ich so gesungen hab, wie meine Stimme durch die Zeit und die Vergänglichkeit tänzelte, da wurde alles weltgroß um Rolli und mich. Da hat er dann weinen müssen der Rolli.


Konstantin - 30.05.01 at 13:53:09




Und dann reisst sie immer kleine Papierstückchen ab, meistens den grauen Papieraufkleber von ihrer Zigarettenschachtel, knifft sie ganz klein zusammen und pult damit den Dreck unter ihren Fingernägeln raus. Dann hasse ich sie, und hasse mich dafür, so kleinlich zu sein. Weil ich sie doch liebe. Es ist nicht der Dreck, der mich stört, nein, vielmehr die Tatsache, dass sie nicht für einen Augenblick einfach dasitzen kann ohne irgendwas zu tun. Eigentlich sogar mindestens zwei Dinge auf einmal. Sie ist es, die Frühstückszeitungslesen fordert, sie ist es auch, die dann laut lacht, anfängt vorzulesen und versucht, mich in ein Gespräch zu verwickeln. Wenn ich die Lektüre dann aufgebe, um mich auf sie zu konzentrieren, sagt sie hmm auf meine Fragen, und ist mit ihren Gedanken schon wieder woanders. Ich glaube, ich habe noch nie erlebt, dass sie ein eigenes Feuerzeug dabei hatte, dabei raucht sie wie ein Schlot, ganz zu schweigen von Geld. Wenn es an das Bezahlen geht reisst sie ihre Haselnussaugen auf und sagt, kannst Du mal, heute, ausnahmsweise, und ich möchte schreien, schau doch, wovon Du deinen Scheissmilchkaffee bezahlst, leck mich doch. Mach ich aber nicht.


Lotos - 30.05.01 at 13:47:21




... schaut aus einem dicken Buch auf und schweigt ...

Aber, fällt ihm ein, einer hier kennt STONE THE CROWS ...


Leser - 30.05.01 at 13:34:23




Auf der Amazon-Startseite: Bücher von
Beigbeder, Kracht, Goetz, Kummer und
eine CD von Harald Schmidt. Offensichtlich
eine Folge der Anpassung der Seiten
an die jeweiligen Kundeninteressen.
Ein Feature, dass sicherlich auch
an anderen Orten nett wäre:
Im Supermarkt, im Fernsehen,
im Loop...


kai:leiser Berlin * - 30.05.01 at 13:10:44




Der Klassensprecher sitzt immer in der letzten Reihe im Bus.


HMHB - 30.05.01 at 12:49:44




LANAS OPUS DREI - Folge 17

"Vorzimmer Bürgermeister Klenk. Hallo?" - Das ist Piepsi. Äh, Babsi. Babsi Bemperle. Piepsi heißt sie natürlich ihrer Stimme wegen. Obwohl sie sich im Moment alle Mühe gibt, ihrer Aussprache ein tieferes und seriöseres Timbre zu verleihen. So ähnlich zu klingen wie Frau Rosenstruck, die eigentliche Vorzimmerdame des Chefs. Im Gegensatz zu Babsi eine durch und durch unechte Blondine. Unter den Armen natürlich rasiert, aber das sieht man trotzdem. An den Wurzeln, auch an der Haut, und die Augenfarbe paßt auch nicht so recht. Zur Zeit ist die Gute aber im Urlaub. Ausgerechnet Gran Canaria. Der vorläufig noch unbekannte Anrufer wäre allerdings wohl noch mehr überrascht, wenn er durch den Hörer gucken und nicht nur Babsi anstelle ihrer gestrengen Vorgesetzten, sondern auch noch ihren Arbeitsplatz sehen könnte: Keineswegs den sauber aufgeräumten Schreibtisch in Klenks Vorzimmer, der schon so manchem Bauantragsteller Respekt eingeflößt hat. Sondern dessen Bastelkeller. Und Klenk und Piepsi hocken einander gegenüber auf dem Linoleumboden, für einen stillen Beobachter ziemlich vertraut miteinander wirkend. Wie in irgend einem exotischen Ritual versunken. In Wirklichkeit mit einem dreiklassigen Kindergarten zwischen sich. Im Modell natürlich, eins zu fünfzig. Das ist, zusammen mit den Freianlagen aus Korkfelsen, Sägespänerasen, Wiesenkerbelbäumen und Islandmoosbüschen, in diesem Maßstab schon ein ziemlicher Trumm. Rundherum und auf Lattenstelzen um vielleicht dreißig Zentimeter angehoben hat Klenk ein Gleisoval aufgebaut, darauf kreist unermüdlich eine nostalgische Dampflok mit ihrem sechzehnachsigen Schwertransportwaggon. Der Maßstab paßt natürlich nicht, Spurweite sechzehnkommafünf statt vierzehnhundertfünfunddreißig Millimeter, das ist bloß ungefähr eins zu siebenundachtzig. Das Ganze dient auch nur dazu, eine winzige Videokamera im Kreis herumzuführen. Für die Präsentation von Klenks Wettbewerbsentwurf beim Schwenninger Kirchengemeinderat. Immerhin ein dritter Preis bei vierundsechzig Einsendungen, da kann mit etwas diplomatischen Geschick durchaus noch ein Auftrag draus werden. Klenk darf das, mit offizieller Genehmigung von ganz oben: Teilnahme an drei Architekturwettbewerben, wahlweise Erstellung von drei Baugesuchen pro Jahr, nebenberuflich. Offiziell natürlich nicht während der Arbeitszeit.

Babsi allerdings hat wie eigentlich immer in den falschen Hörer gepiepst. Neun von zehn Anrufen hier unten kommen schließlich auf ihr privates Handy und nicht auf das amtliche Drahtlose, das Klenk -auf eigene Kosten!- extra anstelle des Festnetzapparates hat installieren lassen. Schließlich muß nicht jeder wissen, wo im Haus er sich gerade herumtreibt. Noch dazu mit seiner immer noch nicht ganz volljährigen Azubiene! Eigentlich soll sie bei ihm ja das Verwaltungsfachangestelltenwesen erlernen, auf höchstem Niveau sozusagen, aber sie hilft ihm viel lieber hier unten beim Modellbau und hat dafür auch durchaus ein geschicktes Händchen. Er wird sie wohl später einfach mitnehmen, wenn er mal sein eigenes Büro gründet. Als seine Modellbauerin. Sicher nicht in Sicklingen. Acht Jahre im Amt sind ihm eigentlich genug. Wiedergewählt wird er ja sowieso nicht, dazu hat er es sich längst schon allzu sehr auch mit der eigenen Partei verdorben. Auch mit Piepsis Großvater, dem alten Bemperle. Die Kleine kann ihn übrigens kabarettreif parodieren, sie haben schon Tränen gelacht miteinander!

Babsi hat jetzt doch noch den richtigen Apparat erwischt. Findet aber vor Aufregung nicht die richtige Taste, um die Freisprecheinrichtung auszuschalten. Aber was soll es. Vor dem Chef braucht sie keine Geheimnisse zu haben, der könnte ja fast ihr Vater sein. Und schließlich ist es das natürliche Recht eines auf natürliche Weise blonden Mädchens, einen Haufen Freunde zu haben. Manche sagen allerdings auch Peepsy zu ihr. Wahrscheinlich weil sie jedem, den sie für ihren Freund hält, so eine Art Fanpostkarte von sich selbst in die Hand drückt, im Bikini oder im Partyglitter, jedenfalls hinten mit ihrem Autogramm versehen und auch noch mit ihrer Telefonnummer. Gleiches Recht für ale Fans. Sogar Klenk hat so ein Ding oben in seiner Schreibtischschublade. Kein Wunder, daß sie den halben Tag telefonieren muß. Oh, oh, oh, auch das noch! Babsi, immer noch auf den Knien, macht es sich erst einmal richtig bequem und stützt sich mit beiden Händen auf. Klenk kann bei ihr fast von oben bis unten durchgucken. Er hat ihr ja mal verraten, daß er Jeans nicht leiden kann, und oh Wunder, sie hält sich daran. Wahnsinn. Ob sie sich wohl untenrum rasiert? Macht Claudia neuerdings, seine Frau. Keine Ahnung warum. Muß wohl so eine Mode sein. Die andere Claudia, Cloudy, seine Jour-Fixe-Studentin in Karlsruhe, macht das jedenfalls schon länger.

Es ist anscheinend Andreas, ihr "fester" Freund. Und der einzige, der immer auf der Amtsleitung anruft. Mopsi nennt er sie, aus völlig unerfindlichen Gründen. Aber eigentlich auch süß, der Name, und paßt natürlich. Eigentlich ist sie ja nicht so sehr Klenks Frauentyp. Blond müssen sie schon sein, seine Frauen, das sind seine beiden Claudias schließlich auch. Aber nicht so mopsig. Eher ein bißchen herb und knochig. Trotzdem, wenn er sich jetzt mal die kleine Babsi vorstellt, wie sie sich anstelle des blöden Kindergartens inmitten seines Gleisovals räkelt: Das gäbe schon ein klasse Video, for private use only! Babsi / Peepsy / Mopsi macht ja jetzt ihren Führerschein und bekniet gerade ihren Andy, sie doch wieder mal ein bißchen üben zu lassen, mit seinem Golf. Klenk hat auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, ihr einfach mal mit seinem Dienstdaimler ein paar Nachhilfestunden zu geben, natürlich mit ihm selbst als Beifahrer, sicherheitshalber. Zwischendurch zur Erholung vielleicht ein Picknick im Grünen. Und ein Sonnenbad irgendwo am Waldrand, wo höchstens am Wochenende mal jemand vorbeikommt. Und dann vielleicht ... Oh Gott, das dann vielleicht doch besser nicht!


Babsi Bemperle , Sicklingen * - 30.05.01 at 12:27:27




We`ve loved each other! We always will! Let`s remember only that, and not try to understand what we cannot understand, or help things that cannot be helped - the things life has done to us we cannot excuse or explain.


Eugene O'Neill Long Day's Journey into Night * - 30.05.01 at 11:47:32




Manchmal regnet es zu wenig
Und das Herz hört auf zu lachen
Wie die Sonne im Herzen
draußen viel zu heiß
die Steine glühen, der Asphalt flimmert und die Pollen fliegen?

Heute Morgen fragte mich jemand was mit mir los sei, ob sie mir helfen könne?
Abwehrend hob ich die Hand-alles in Ordnung ich weine nicht, daß ist nur der Heuschnupfen.


Wann kommt der Regen und bringt Kühlung? Linderung?

Und es ist noch nicht einmal Hochsommer!

Auswandern nach Alaska?
Eine nette kleine Blockhütte irgendwo am Ende der Zivilisation?

Oder lieber warten auf den Regen in Deutschland?

Bis die Sterne barfuß im Regen tanzen....


Ina - 30.05.01 at 11:30:23




warum wird klasse zum thema?
dass bmw z3s angestellten-roadster sind, wissen wir. das ein boxster niemals ein porsche sein wird, wissen wir. dass bwl ein schreckliches studium ist, wissen wir. dass die mittelklassen mode-labels furchtbar sind, wissen wir. dass die sog. generation golf eine nicht-generation ist, wissen wir. können wir nicht einfach das klassen-ding aus der pop-diskussion rauslassen. es ist ein axiom, god damn it.


Sebastian erfurt * - 30.05.01 at 11:30:18




Es ist eine Hymne an das Leben,

sagt Johann, geht in die Hocke, wobei er seinen rechten Unterarm auf den rechten Oberschenkel anlehnt und mit dem linken Arm in einer leicht ausholenden Geste auf das, sich vor uns erstreckende Tal deutet. Flußufern und entlang deren mäßigen Anstiegen farbenvollendete Wiesen und fruchtbar anmutende Äcker. Auf der gegenüberliegenden Talseite noch die über den Bergrücken emporgreifende Weinreben, in ihrer regelmäßigen Mondänität,

ich sage:

eine Pracht! Er sagt

Mein Land.

Im Licht der, den östlichen Gebirgen heraushängenden Sonne steigen wir ohne große Eile talabwärts. Zwei Männer, Hände in den Taschen, Zeit und Leinenhosen, vielleicht Vater und der zurückgekehrte Sohn, vielleicht Gastgeber und der Fremde, der Besucher.

Ankommen und Verlassen.

Den Blondäckern wie abgesägt, und gerade durch die silberne Entität: übergangslos nah -

Wie liest man einen Fluß, Vater?

- der Fluß, den ich binnen Augenblicken euphorisch adjektivisiere, ihm voll großstädtischer Eudämonie Haltung und Ruhe und Kraft anhänge, ähnlich einer Wäscheleine Hemden und den Pullover, daran denkt man natürlich nicht und läßt das Wasser, das frische, zwischen den Fingern ziehen, selbst nun in der Hocke.

Sich das Gesicht waschen, mit beiden Händen in den Fluß greifen, wie in einen Teig, der Brot wird.

So ist das doch, oder nicht? Als sei er und alles meßbar und als Maß eine fest gegebene Größe mit Meistgebot und Untertreibung: die Mutwilligkeit abgeprotzter Frühlingsschau, urteilen in Künstlermanier, zwischen all den Unruhen und dem Suchen, der Wunsch, die nackte Versuchung - schwimmen - schwimmen einmal auch wie zum Sieg aus dem Wasser die Fäuste gen Himmel ballen, eintauchen und schreien, dass es nur so hallt zurück von den Sonnen!

Das Bad, nichts als playback, der sonst immer nur beim Rauchen auftretenden Teilentrücktheit, keiner entglorifiziert sich gern selbst, auch die Bescheidenen nicht. Stattdessen seufze ich, stämme die Hände in die Seiten als wäre so das endgültige Gleichgewicht haltbar und spürbar. In die nun vollständig ausgestülpte Sonne blintzelt man und flüstert schon:

Schön ist das hier

Nach einer kurzen Pause die Antwort:

Ja, eine Hymne. Eine, an das Leben.

Geschehen wird während solcher Spaziergänge nichts. Vögel werden einmal aufgescheucht aus ihrer dunkelgefiederten Stille, die Hand wird aus dem Wasser genommen und am Hemdsaum gerieben. Einmal mehr, wer bin ich zu fragen, bedankt man sich ehrlich für alles, große Weisheiten in kleinen Metaphern herausgefordert, Kaffeefilter später, La Ola für die Musen und Kuhmilch. Nüchternes streben nach Sinneslust als höchstes ethisches Prinzip und Johann, der von all dem nichts und alles zu verstehen scheint, auf einen der unzähligen kleinen Gärten zeigt und sagt:

Manchmal regnet es im Sommer zu wenig.


Sasa Heidelberg * - 30.05.01 at 11:10:53




comment to ENCORE VII - the housewife´s longing:
nix katja riemann, eher kelly family verschnitt (für insider).

have fun(k).


funk @ ? * - 30.05.01 at 09:48:59




@schmutzer: hey, ho! poserrock.de ... alle meine achtung.
verflucht gute songs. wohingegen mir die postpostmoderne.de ein Zucken der Schultern besorgte ob der tyrannei der möglichkeiten... aber die songs! Schüttel auch deine Welt! Hahah.


Poser X LA * - 30.05.01 at 09:29:47




alles in ordnung, mir geht es gut, mir geht es gut, nichts könnte schlecht sein....


trust - 30.05.01 at 07:01:04




Das *kann* einfach nicht wahr sein. Sagt mir bitte, dass es nicht so ist. Ich mein: ich sitze im Taxi und versuche brav, mich nicht zu übergeben, was mir auch gelingt. Ich bekomme eine Rechnung, die ich vielleicht absetzen kann. Aber das hier werde ich unmöglich angeben können. Unpossible. Trust.


0190 Antitrust - 30.05.01 at 02:24:26




tomtom,
was willst du in regensburg? kommst du aus regensburg? wen kenst du
in regensburg? wenn du der bist den ich aus alten scala-zeiten kenne, na
denn prost mahlzeit.


emma detroit rock city * - 30.05.01 at 00:49:06




www.poserrock.de

Kostenlose Musik für jammernde Weicheier und Musil-Exegeten...

Und außerdem:

Auf dem Anrufbeantworter nur so kurz: "Ruf mich zurück. Bitte." Das Bitte irritiert mich. Es ist nicht seine Art sonst zu bitten. Nach längerem Hin und Her ist es die ganze Nachricht, die mir Schaudern macht. Der Tonfall. Kein Tonfall eigentlich. Als käme es gar nicht darauf an zurückzurufen. Eher so, als gelte es eine tote Fährte zu legen wie bei einer Schnitzeljagd. Ich höre sie mir noch zweimal an. Es ist halb eins.
Er geht nicht ran. Wie erwartet aus irgendeinem Grund. Dann sein Anrufbeantworter. Das altbekannte Geschwafel. Nur nicht den Spruch haben, den man kennt von allen anderen Anrufbeantwortern dieser Welt. Nicht da, Sprechen nach dem Pieps, gegebenenfalls die Handy-Nummer probieren. Hier nun: Geschwafel, Wortspiele, auskleisternde Floskeln, Stimmung machen, Humor und dann der Pieps.
"Du hast angerufen", spreche ich aufs Band. "Deshalb... wenn Du da bist, dann geh ran."
Er geht nicht ran. Auch beim Handy nur die Mailbox.
Er ist tot, denke ich. Warum denke ich so? Weil alles tot ist um mich herum. Im Moment.
Ich sehe Leichenberge im Kaufhof. Verwesende Nullen und Einser in Skelettform in der Straßenbahn. Oder als Fragezeichen hinter organischer Masse. Sie haben sich tot gelebt, die Leute. Wo sind sie denn die Glücklichen? Außer im Fernsehen. Wo sind sie denn hin? Ich sehe Elendsgesichter vor der Eisdiele. Pistazieneis, das wie grüne Galle die Fingerkuppen herabkriecht. Obdachlose, die uns hinter Plastiktüten auslachen, so laut ihr Gelächter, dass das Rasseln ihrer kranken Lungen kaum mehr zu erahnen ist.
Der Bürgermeister fährt Fahrrad neuerdings. Er hält die Fahne noch hoch als brave captain. Er ist ein Schwein. Denkt sicher an Wählerstimmen. Denkt sich an Wählerstimmen fest und hoch. Die Sau. Beinahe wäre ich ihm zwischen die Speichen gesprungen, um zu sehen, wie es aussieht, so ein feistes Gesicht, wenn es aufschlägt.
Ich hätte es nie getan. Habe Kette geraucht stattdessen. Wie es sich gehört als gescheiter Nihilist. Habe Kette geraucht und den Totentanz bestaunt, der abging außenrum. Die Leichen, die sich Nachrufe nachrufen auf offener Straße. Und DJ Bobo-Lieder singen. Die ihre Totenmasken auslüften, ihr Sterben zur Schau tragen. Und am Horizont, zwischen Kaufhof und Computer Martin, der Schweif des Bürgermeisters und sein kaputtes Rücklicht.
Ich will Musik hören. Ich habe zuviel Musik gehört. Ich kenne das alles schon. Jeden noch so kleinen Kniff. Das ist keine Langeweile mehr, das ist grundehrlicher Überdruss. Es gibt zu wenig Akkorde. Das sind eine Million Lieder in einem. Und du rufst nicht zurück. Wer hat hier wen angerufen, scheiße.
Natürlich, man will das hier nicht wahr haben. Natürlich, ich bin empfänglich für Scheiße. Sie riecht, verdammt. Sie riecht noch. Ihr Arschlöcher gehört verprügelt, weil ihr nichts mehr riecht. Ihr glotzt nur noch aus Skelettaugen und lasst euch verschicken wie Pakete. Ihr wittert Morgenluft, wo Publikumsbeschimpfung den klaren Morgen verdirbt. Ihr seid so anders. So schön anders.
Ich weiß, dass er tot ist. Dieser straighte, nasale Sound seiner Worte. Da war nichts mehr zu wollen für ihn. Man hat ihn genommen vom Stapel und zu den anderen gelegt. Auf seine Aktien gebettet. Ein letztes Geleit wahrscheinlich, das er sich selber gab. Den grünen Punkt schon auf der Stirn, die Schlinge (Nylon) schon um den Hals, die gestimmte Gitarre im Schoß eingerastet und das letzte Lied auf den Lippen... Er wird es nicht schlechter haben, da wo er jetzt ist. Es hat sich eh nichts getan. Er wird ungläubig die Augen aufgeschlagen haben und gerufen: Das ist alles, ey? Wozu dann der ganze Schlock? Der hazzle.
Ich drücke Wahlwiederholung. Er geht nicht ran. Dafür also der ganze Schlock! Man muss nicht mehr rangehen, wenn’s klingelt. Das Geseier nicht mehr ertragen, die Freundlichkeit nicht mehr von den Floskeln stauben. Man ist da, wo man hin will, mit sich selbst allein und seines Selbstbewusstseins Schmied. Kein Rauschebart, der einem den Mut stutzt. Kein Geballer von Vorschriften und Demutsgesängen. Keine Kaufanweisung, Gebrauchsanweisung, Platzzuweisung. Keine SPD mehr, dieses verlogene Gesocks. Die schlimmsten Heuchler auf Muttererden.
Ich will Musik, Herrgott! Wenn’s dich gibt, lass Töne dein Vorhandensein preisen. Originelle Töne, die noch was durchschwingen lassen. Eine Message fürwahr.
Nun also klingelt es doch. So spät, es kann nur er sein.
"Servus", sage ich.
"Servus", sagt er.
"Und?", frage ich. "Du hast angerufen."
"Yep", sagt er. "Computerprobleme. Schon gelöst."
"Was war’s?"
"Treiberprobleme."
"Kenn ich."
"Ich bin müde jetzt, also vielleicht sollten wir..."
"Sollten wir."
"Dann mal gute Nacht."
"Gut Nacht. Schlaf schön."
"Du auch."




Schmutzer, Horst B. Wü * - 30.05.01 at 00:00:16




Ach ja, und gut auch, dass der elende Onegin bekommt, was er verdient. Selber Schuld.


Lotos hält jetzt die Klappe und nimmt noch mehr Drogen * - 29.05.01 at 23:26:05




monsieur HOUELLEBECQ (bei eintrag dieses namens wird google vermutlich mehr seiten ausspucken als bei den anderen versionen), monsieur houellebecq, der vorreiter einer abgelaufenen generation, wäre im deutschen sprachraum die endgültige DEgeneration der sogenannten POPKULTUR. was nicht bedeutet, dass die zahlreichen nachahmer im rahmen der moderne nicht genügend absatz finden, aber welche bedeutung hat das schon. (und immerhin wissen wir dank ihm, dass informatiker das doppelte eines durchschnittseinkommens verdienen und sexuelle frustration nicht zwingend zum mord führen muss... huh.)



kongo in der steppe * - 29.05.01 at 23:01:43




eiseisbaby,
sag uns doch einfach wie du es gerne hättest. wir versuchen dann unser bestes, was natürlich nicht viel ist. aber wir strengen uns ganz arg doll an und vielleicht klappts ja mal. wäre das schön, wollen wir doch einzig und allein dich befriedigen.

in liebe und vor bewunderung weinend,
docgonzo


docgonzo ludwigshafen am rhein in der pfalz * - 29.05.01 at 22:58:13




@ Sublime, unter bestimmten Umständen bin ich bereit, Personen in meine Gebete miteinzubeziehen. Vorraussetzung sind grosszügige Spenden materieller Art.

@Sasa, nächste Mal ganz sicher, wa?


Lotos versucht sich ihre unerträglich gute Laune nicht verderben zu lassen * - 29.05.01 at 22:57:43




Pizza klingt gut, allerdings bin ich da ein bischen kompliziert. Also auf jeden Fall mit Mozarella, natürlich nur Büffel, der Teig ohne eine Spur Hefe bitte, also nur Olivenöl und Wasser, Mehl natürlich, sehr dünn und an den Seiten so ein kleines bisschen angebrannt, an den Blasen. Der Mozarella sollte nur geschmolzen sein, nicht braun, und die Tomaten aromatisch und nicht matschig. Basilikum bitte erst nach dem Steinofenbackgang drauflegen und dann um himmelswillen nicht diese riesigen Blätter. Und schön heiss auch. Liefern zu mir nach hause, pronto. Weil da ist es am schönsten.

Stuckrad-Barre finde ich übrigens total süss. Und uns Heidi, die mit zwölfeinhalb Figuren schachzuspielen pflegt hat mir das Herz erwärmt.

Cache Coeur, türlich, die Frage war zu einfach, noch dazu kannte ich die Antwort bereits. Gebrütet hab ich Tage über eine echt herausfordernde, hat nicht geholfen. Was mir aber durch den Kopf ging:

Warhol oder Beuys?
Pepsi oder Coke?
Meer oder Berge?
Freehand oder Illustrator?
Ernie oder Bert?
Palast oder Schloss?
Tram oder Taxi?

Ich hasse absolute Entscheidungen. Und Sie?


Lotos schreibt auch an die Jetzt-Zeitung * - 29.05.01 at 22:40:09






Martin Fengel ???


Paparazzo - 29.05.01 at 22:00:31




Mit dem Vorwurf, es sei nichts wirklich Wertvolles dabei, was uns die Popliteratengilde da abliefert, hast Du schon recht, das habe ich aber auch gesagt. Nur etwas gemäßigter.


Portofino - 29.05.01 at 21:33:36




EisEisBaby, überhaupt schon mal ein Buch von Hollebeque oder Beigbeder gelesen, oder etwa nur die Aufmachertsory von Amzon.de, die den Büchern oben genannter Autoren im Moment zu Rekordstückzahlen verhilft?
Das Einzige, was ein Herr Beidgeber mir in seinem Buch 39,90 vermitteln konnte waren folgende Gedanken:
1. Nimm nicht zu viel Koks, Junge. Es läßt Dich zwar eine zeitlang ganz gut damit leben, aber mit der Zeit höhlt es Dich aus.
2. Einem ohnehin schon hohlen Typen wie Beigbeder bekommt das noch viel schlechter.
3. Wenn Du einen Bestseller landen möchtest, ist es recht hilfreich, sich gut in der Werbebranche auszukennen.
4. Schicke Deine Freundin nicht weg, wenn sie Dir offenbart, daß sie schwanger von Dir ist.
Hätte der Autor diese Regeln befolgt, dann wäre dem Protagonisten, seiner Freundin, seiner ungeborenen Tochter, den Huren von Paris, und der Leserschaft einiges erspart geblieben. Abschließend läßt sich vielleicht nooch sagen, daß der französische Kulturkreis trotz der großen geographischen Nähe sich erheblich vom Deutschen unterscheidet, und sich Dinge, angefangen bei Klischees, die zum Beispiel die Generation Golf verbinden, nicht von der linken auf die rechte Seite des Rheins übertragbar sind.


Portofino muß es ja wissen * - 29.05.01 at 21:28:07




Englischer GARTEN. Tja, die Synapsen.


DeadlyMedicine - 29.05.01 at 21:08:22




1 Eckhard Nickel ist der deutsche Beigbeder,
Rainald Goetz der deutsche Houllebeque.

2 Michel Houllebeque ist der französische Goetz.
Frédéric Beigbeder der französische Nickel.


kai:leiser Berlin * - 29.05.01 at 21:04:59




HelK -Schmerznovelle live Lit.H. HH 20:00


W - 29.05.01 at 20:22:39




Iiiiiiiiiieeeeehhhhh! Wer hat denn dieses widerliche, unzüchtige, schmutzige Tittenbild hier reingehängt? Hier werden Selbstverstümmelung und Pornographie auf eklatanteste Art und Weise verharmlost! Ich fühle mich beleidigt und meiner Unschuld beraubt. Eklig. Und dann sieht die Alte auch noch aus wie Katja Riemann!
Da möchte man glatt Sodomist werden.


@ EisEisBaby:

Bißchen zu viel Sonne im Englischen Park getankt, Alter Freund?


DeadlyMedicine Bielefeld * - 29.05.01 at 19:27:11




Gott, Baby! Ich LIEBE jedes deiner Worte so sehr!
Es ist Sommer, fast, und ich lasse sie nacheinander auf meiner Zugenspitze schmelzen - mmmmh.
abrazos con todo mi carino


Anna Luz Exhauptstadt * - 29.05.01 at 19:09:44




um von der sonne nicht geblendet zu werden, lässt sie die jalousie halb herunter. sie hasst es eigentlich, den blick auf die stadt nicht zu haben, aber mit sonnenbrille arbeiten geht auch nicht.
sie seufzt, nimmt eine zigarette und nutzt die abwesenheit der anderen, um zu rauchen. keine kommentare hören, was, du machst dir schon wieder eine an, findest du nicht, das ist ein bisschen viel, außerdem, du weißt schon, wir rauchen das ja quasi immer mit, passiv und so.
sie legt die füße aufs fensterbrett und schiebt die sonnenbrille auf die stirn. nebenan hört sie die it-jungs am kicker, und sie schließt die augen. die helligkeit vor dem fenster dringt durch ihre lider, grell und orangerot.
mitten im rot nimmt der tote freund platz und lächelt ihr zu. baby elephant walk pfeifend, als sie ihn im sarg aus der kapelle auf den friedhof tragen. sein bierglas erhebend, als sie nach der beerdigung in der kneipe sitzen und reden. sich durchs haar fahrend, als sie nachts im bett um ihn weint.
sie hält die augen geschlossen und liebt sein gesicht wie nie zuvor. sein lachen. seine güte. seine zerbrochene brille. ihre finger spielen mit seiner armbanduhr an ihrem handgelenk, die hat sie am morgen nach seinem tod an sich genommen. in der roten helligkeit hinter ihren geschlossenen lidern sitzt er und lächelt und singt vor sich hin, wie morgens im bad, wie immer.
als die tür sich öffnet, blickt sie nicht auf. auch nicht, als hannes stimme zu ihr dringt, sag mal, hast du nichts zu tun und musst du schon wieder rauchen, ist schließlich auch mein büro.
sie hebt die hand und winkt hanne zu, über die schulter.
später öffnet sie die augen, und die sonne steht nur noch knapp über der domspitze.


Anna Luz Exhauptstadt * - 29.05.01 at 19:04:02




Um nur anzumerken:
Mulford ist nicht irgendwer,
er ist der, der einst von Sir GAlahad übersetzt wurde.
Der Unfug des Lebens und des Sterbens.

leider nun kein Zeitgenosse mehr,
aber durch ein Medium jederzeit erreichbar.

Liste sucks.


madmini nirwana * - 29.05.01 at 19:01:30




Ha. Diese Liste reinigt wie ein Gewitter. Ist sie nicht schön? Namen wie Speerspitzen. Silberne, glänzende Lanzen. Ich sehe Morgensonne, ich sehe Licht, Wiesen, dunkle Wälder. Ein Duft wie Nacht und Aufbruch. Sekunden. Bruchteile.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 29.05.01 at 18:49:23




1.Anna Luz
2. Lotos
3. Off
4. Alinia
5. Corvus
6. monsun_rave
7. wch
8. poacher
9. han
10. sasa
*
Welcome back on 4 Alinia




Eiseisbaby München, Bayern * - 29.05.01 at 18:36:32




Stil? Ihr seid einfach zwei kleine, anonyme Looser. Hihi. Nicht vergessen.


Eiseisbaby München, Bayern * - 29.05.01 at 18:33:35




Die Gedankenhandlung habe ich von meinem Vater
übernommen.
Sein Vater handelte noch mit Antriebsgründen,
später dann mit Klatschpapieren.
Er sagte zu mir:
"Verschwende nie einen Gedanken an das Wiederholbare,
strebe nach den Orginalen, lass Dir Zeit und Musse
um das Unwiderholbare zu entdecken.
Entwickle Strategien um zu suchen, nicht um zu finden.
Schliesse die Augen und schnüffle wie ein Hund im Unrat,
er ist das Wertvollste was es für Gedanken gibt."

Er hasste diese Billigimporte, die Kopierfetzen und die
Erungenschaften der KIT und SET-Systeme verachtete er.
"Nur eine Waage brauchst Du, und einfaches Einschlagpapier.
Und denk dran: lass Dich nicht abbringen vom Suchen."

Über dem Eingang hing ein echter MORANDI, von dem mein Vater
immer sagte: der wusste worum es geht.


ALINIA back to schwule alpencity * - 29.05.01 at 18:32:00




es muss allerdings WIDERLICH heissen.
persoenlich wuerde ich ja eher LANGWEILIG hinschreiben.

an den Lichtblick hier: der Freund hatte recht und Du hast Stil


stifter Arles * - 29.05.01 at 18:29:56




GütE r Zug
rattert nicht sondern wiegelt sich
über lauwarme Ohrenschützer
ins gähnende Epizentrum
der Wurli-world.

so oder so ähnlich ging es mir
als ich zu einem endlos dünkelhaften
Jazzkonzert geschleppt wurde
bei dieser Hitze und in
dieser peinlich sauberen Stadt.

so oder so ähnlich ging es mir
als ich las was für abgeschlaffte
Sinnentleerungsstoffe ihr
hier ablappert

mulford hätte sich in seinem Grabe
aufgerichtet, gäbe es dort im Jenseits ein Netz
und hätte eifrig seinen abgenagten Mittelfingerknochen
aus dem Grabe gehalten:
Jedes alltägliche Ding sei Teil Deiner Religion!
Genau, sehr gut, ihr habt alles begriffen!

Und dann auch noch ne LISTE!
Mann,eih, paah, so was von schwul, Mann
paah, das kann doch nicht sein,
und wie das tropft, Mann, eih
W I E D E R L I C H !!!!!!


madmini nirwana * - 29.05.01 at 18:19:10




Kapiert ihr denn nicht, dass dieses Popliteraturgequassel ÜBERHAUPT nix bringt? Viel interessanter ist doch, warum es in der jungen deutschen Literatur keinen Hollebeque gibt, keinen Beigbeder. Der Krebs ist, dass es keine deutschen Intellektuellen mehr gibt, die schreiben oder die gedruckt werden oder irgendetwas zu sagen hätten, und ich fürchte, es wird die nächsten hundert Jahre so bleiben. Bei uns wird nicht mehr argumentiert, es wird lamentiert, es werden die Props gezählt und die Scheinchen. Wir schmeißen uns leere Wort- und Traumhülsen an die Birne und gucken dann schwergewichtig und zünden uns eine Zigarette an und flüchten in Phrasen, Langweilerstückchen und Partyegotrips. Deutschland ist Literaturwüste. Realitätsfernes Gequassel, Namedropping, Markengelaaber, konstruiertes Gewäsch, Scheißhumor wohin man auch blickt. Schlecht sein ist ja kein Verbrechen, aber schlecht bleiben und weiterschreiben schon. Man kann sie alle nur hassen, die Lahmärsche, Sesselpfurzer und Dilettanten, die da am Start sind. Time is ticking. Egomonster, aufgeblasene. Sagt mir eine Stelle, irgendeine Passage, irgendeinen zusammenhängenden Satz eines zeitgenössischen deutschen Schriftstellers, der irgendwie kickt, der irgendwas bringt und ich geb euch echt ne Pizza aus. Pop hin oder her, ist doch fürn Furz. Verdammt, wir hocken hier und reden über Faserland. Immernoch. Daskanndochnichtwahrsein. Das ist Vergangenheit, das WAR ein Versprechen, an das ich geglaubt habe. Und es ist verdammt lang her.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 29.05.01 at 18:11:43




_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/
An die geehrten Moderevolutionäre des LOOP:
_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/

_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/
Wollt ihr diese Menschen nicht einladen, hier ein wenig
mitzuschreiben. Denn genau auf euch haben sie Jahre gewartet.
_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/_/

Brigitte Mohnhaupt war schon seit 1971 in der RAF organisiert. 1972 zum ersten Mal verhaftet und 4 1/2 Jahre im Gefängnis. 1978 zusammen mit drei anderen RAF-Mitgliedern in Jugoslawien verhaftet - trotz des erheblichen Drucks der BRD-Regierung, eine Auslieferung durchzusetzen, hat das damalige Jugoslawien sie freigelassen. Brigitte Mohnhaupt wurde erneut 1982 verhaftet und wie Christian Klar wegen aller Aktionen der RAF des Jahres 1977 zu mehrmals lebenslänglich verurteilt. Sie ist heute 51 Jahre alt, inzwischen über 18 Jahre im Knast, seit mehr als zehn Jahren im bayrischen Aichach.

Rolf Heißler, 52 Jahre alt, 1971 zum ersten Mal verhaftet und zu 7 Jahren verurteilt. 1975 zusammen mit vier weiteren politischen Gefangenen im Austausch gegen den von der Bewegung 2. Juni entführten CDU-Politiker Peter Lorenz befreit. Erneut verhaftet 1979 zu einer Zeit, in der die Polizei eine Killfahndung betrieb - drei RAF-Mitglieder wurden ohne Vorwarnung erschossen. Rolf Heißler wurde bei seiner Verhaftung in den Kopf geschossen. Er überlebte schwerverwundet, weil er die Kugel durch einen Reflex ablenken konnte. Im Juni ist er 22 Jahre im Knast, er sitzt in Frankenthal.

Rolf Clemens Wagner ist in Schwalmstadt im Knast. Er ist 57 Jahre alt, wurde 1979 in Zürich nach einer Geldbeschaffungsaktion der RAF verhaftet. Rolf Clemens Wagner war Aktivist der RAF in den 70er Jahren, wurde in der Schweiz und in der BRD zu lebenslänglich verurteilt. Nach 14 Jahren Knast wurde 1993, wie gegen andere Gefangene aus der RAF, erneut ein Prozeß gegen ihn geführt. Als Beweismittel für die weiteren Urteile dienten allein die Aussagen von Kronzeugen. Ehemalige, in der DDR relegalisierte Mitglieder der RAF hatten, nachdem die BRD- Justiz ihrer 1990 habhaft geworden war, fast alle bereits gefangenen Genossinnen und Genossen belastet.

Eva Haule ist 46 Jahre alt. Sie kam aus der militanten Bewegung der 70er/Anfang der 80er Jahre. Sie organisierte sich in einer Zeit in der RAF, als diese die Strategie der antiimperialistischen Front in Westeuropa verfolgte und insbesondere mit der französischen action directe zusammenarbeitete. Die Verhaftung erfolgte im August 1986. Eva Haule war Anfang der 90er Jahre eine der wenigen Gefangenen aus der RAF, deren erster Prozeß ohne das ansonsten obligatorische lebenslänglich endete. Von Staatsseite war dieser Zustand zwingend zu verändern; so wurde auch Eva Haule 1994 in einem zweiten Prozeß, juristisch haben sich darin die Balken gebogen, zu lebenslänglich verurteilt.

Christian Klar war politisch aktiv in der Schüler- und Jugendbewegung seit Beginn der siebziger Jahre. Von der internationalistischen Solidarität und den zeitgenössischen Befreiungsbewegungen angezogen und aktiv in der Gefangenensolidarität organisierte er sich Ende 1976 in der RAF. Verhaftet wurde er 1982 und 1985 zu mehrfach lebenslänglich verurteilt. Auch gegen ihn führte die Justiz 1992 einen zweiten Prozeß (Kronzeugenprozeß), um ein weiteres lebenslänglich zu produzieren. 1997 legte das Oberlandesgericht Stuttgart eine »Mindesthaftstrafe« von 26 Jahren gegen ihn fest. Christian Klar ist heute 49 Jahre alt, war über viele Jahre in Stammheim und sitzt seit 1989 in Bruchsal im Knast.



Shoot radikaler Wurzelerlass * - 29.05.01 at 18:11:04




ich bin raus


claude cologne * - 29.05.01 at 18:00:02




POP war gestern personifiziert bei Jauchs Millionärs-Wohltätigkeits-Spiel in:
HEIDI KLUM.
Wusste nichts und hoffte aber auf Modefragen.
*
POP ist nicht: aufwachen und zuerst MUSARIL einwerfen, damit man den Tag übersteht, dann mit dem Auto durch Felder zu fahren und MADONNAS Papa Don't Preach zu hören. Und DAFT PUNKS Musique.
Oder vielleicht auch doch.
*
MUSARIL:
Aufgehen in sich selbst, etwas über Downer nachzulesen und leise zu lachen, Frauen zusehen, die Parma-Schinken essen, morgens, in einem Café, während die Leute in Zeitlupe an den Fenstern vorbeilaufen, die Autos, die vorbeifahren, nicht wirklich hören, sich vorzustellen, endlose Stunden von Jacksonville nach New Orleans zu fahren. Die Wirkung lässt nach, und dann wird noch eine genommen, ist ja genug davon da. Und dann Bäumen zuzuschauen, wie sie vom Wind bewegt werden, dicke Büsche sehen, sie dann geistig an einen Strand zu transportieren: unter Pinienbäumen liegen, bloß keinen Walkman dabeihaben.
*
Sasa, Darmstadt? Ich musste an einem Wintertag in Darmstadt umsteigen, als ich nach Regensburg fuhr, und ich hatte da eine Stunde Aufenthalt, und dann kaufte ich in einem Bahnhofsantiquariat KRAUSSERS Tagebücher. Gibt es in Darmstädter Bahnhof eigentlich noch dieses weirde Café?
*
IT'S THE INSIDE THAT COUNTS.
*
Homosexualität in STAR TREK.


TomTom ja! * - 29.05.01 at 17:56:22




Interessanter Vergleich, Corvus.
Poplitatur als ein auf einer höheren Ebene angesiedeltes Äquivalent zur BigBrother und so weiter. In der Tat ist es so, daß vieles, was die Popliteraten um Stuckrad-Barre, Nickel, Illies und Kracht, da von sich geben, literarisch nicht besonders wertvoll ist. Stuckrad-Barre kommt wahrscheinlich nie über das Erzählen autobiographischer Anekdoten in einer zynisch-banalen Sprachweise heraus. Eckhart Nickel hat wenigstens noch eine schöne Sprache, aber trotzdem nicht wirklich etwas zu sagen.
Florian Illies hat ein weit in die Kindheit zurückreichendes Gedächtnis, sonst aber auch nicht mehr. Sein Buch "Generation Golf" plätschert so dahin, wie das von ihm beschriebene Badewannenwasser am Samstagnachmittag: Irgend wann macht man den Hahn zu und dann ist fertig. In Illies´ Buch kommt das Ende jedoch noch schneller als man denkt: Durch das 30 Seiten umfassende Stichwortsverzeichnis, denkt man wirklich bis zuletzt, das jetzt wirklich einmal etwas Wichtiges gesagt wird. Wird aber nicht, und man ärgert sich, das Buch gelesen zu haben. Ja, da ist schon etwas dran, was Du sagst.
Von den Weken der oben genannten Künstler verdient einzig und allein Christian Krachts Roman "Faserland", der mich persönlich sehr nachdenklich gestimmt hat, eventuell den Namen "Literatur". Jedoch hängt dies wie immer davon ab, wie weit der Leser sich in das Buch hineindenkt. Die typischen mittelmäßigen BWL-Studenten, txt.de, mit denen ich über das Buch gesprochen habe, haben erkannt, daß da ein reicher Schnösel von Sylt nach Zürich fährt, mehr aber auch nicht. Daß der namenlose Protagonist ein sinnloses Dasein führt, das ihn zur Rastlosigkeit verdammt, daß seine Oberflächlichkeit und Arroganz lediglich ein Mittel ist, seine eigene Hilflosigkeit zu ertragen, und daß es, obwohl von Kracht nicht besonders aufwendig inszeniert, letztendlich gleich zwei mal um Leben oder Tod, wesentliche Eckpunkte der menschlichen Existenz geht, das haben sie nicht kapiert.
Natürlich möchte ich Kracht nicht absprechen, zu den Popliteraten zu gehören, bloß weil er einmal ein gutes Buch geschrieben hat. Wer den "Gelben Bleistift" gelesen hat, weiß warum: Diesmal ist seine ironisch-überhebliche Erzählweise keiner wirklichen Handlung verschrieben, und er dient als Integrationsfigur für reiche Muttersöhnchen.
Worauf ich hinauswill, Corvus: Nicht alles wird Pop. Man muß das etwas differenziert betrachten: Zwar wird Stuckrad-Barre wieder verschwinden, fast so schnell wie Zlatko und Jürgen, ich kann mir aber nicht vorstellen, daß dies mit allem passieren wird, was momentan gelesen wird.


Portofino - 29.05.01 at 17:07:27




ENCORE VII

the housewife´s longing



comments --> daily_encore@usa.net


funk - with slight erotic thrill today * - 29.05.01 at 15:06:30




Ein neuer Tag beginnt.
Ich schaue mich um und denke an Bömische Dörfer.


justusjonas heidelberg * - 29.05.01 at 15:03:56




Corvus Berlin * - 29.05.01 at 14:28:09

Vermutlich sind diese Bücher zwar wunschgemäss an Oberschichten gerichtet, aber tatsächlich von gewöhnlichen Mittelklassen-BWLern geschätzt. Auch wenn das doof klingt. Wunsch und Wirklichkeit klaffen da doch merklich auseinander.


txt.de - 29.05.01 at 14:54:21




ist das die liste von denen, die eine pizza bestellen, eiseis?
ich nehm eine mit salami, pilzen, doppelt käse.
achja: wo wird sie hingeliefert?


Corvus Berlin * - 29.05.01 at 14:51:31




1. Anna Luz
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Eiseisbaby München, Bayern * - 29.05.01 at 14:35:30




Die großen Teile der Oberschichten

"....wahrscheinlich gerade aufgrund ihres mittelmäßigen Begabungsschatzes so eine große Anziehungskraft auf große Teile der Unterschichten" (Portofino). Ich will dich jetzt gar nicht in die Pfanne hauen, Portofino. Du schreibst nur, was viele denken. Mit Abitur, in den Redaktionsstuben, in den Hörsälen, beim Italiener, im BMW Z3, im Loop und so weiter. Klare Sache: wenig Begabung, das ist einer wie ich, hey Kumpel. Ganz einfach, Brot und Spiele.

Ich möchte dich nur auf einen kleinen blinden Fleck aufmerksam machen, den du – vielleicht – nicht bemerkt hast. Ein kleines Beispiel: schau dir mal unsere Popliteratur an, auch hier vielbesprochen. Da schreiben Leute, die aufgrund ihres mittelmäßigen Begabungsschatzes so eine große Anziehungskraft auf große Teile der Oberschichten haben. Weil sie auch so drauf sind wie ihre Leser, auch so rumhängen in Berlin, auch so eine lustige Kindheit in Westdeutschland hatten. Anderes Brot, dieselben Spiele.

Diesem blinden Fleck entkommt man niemals, er wiederholt sich genauso bei denen, die auf die Dummheit der Gebildeten sehen. Ich habe mich immer gefragt, wie die Haltung aussehen mag, mit der man diesem Kreislauf entkommt, aber ich habe dazu nicht viel gefunden. Vielleicht Glaube oder Verzweiflung, so bei Nietzsche, Kierkegaard, Kafka oder von mir aus auch bei Ulrike Meinhof.

Sicher ist es überzogen, in drei Absätzen von den Titten der No Angels zum Sprung in den Glauben zu springen. Vielleicht, oder ziemlich sicher, ist das hier der verkehrte Ort für diese Fragen. Aber wenn man an einem Zipfel zieht, hat man gleich den ganzen Mist in der Hand. Dazu paßt es ganz gut, daß Halbkeks ausführlich aus "Zur Strategie des antiimperalistischen Kampfes" zitiert, übrigens geschrieben anläßlich und zur Rechtfertigung des Olympia-Attentats in München, wenn ich mich da nicht ganz täusche. Stille nach dem Schuß, Innere Sicherheit, Black Box BRD, Rosenfest, alles wird Pop.

"Schreiben, schreiben, schreiben, wo soll es sonst hin, das Sehnen?" meint Leonce. Wenn es hier landet, ist es allerdings so ähnlich wie Jenny Elvers Ultraschallaufnahmen in der Bildzeitung. Die Öffentlichkeit des Belanglosen, das ist auch so ein Thema, was hier immer wieder durch die Ritzen tropft. Kennst du die Geschichte von Schopenhauers Schwester, Leonce?


Corvus Berlin * - 29.05.01 at 14:28:09




Liebe Jessica,
es gibt ja wohl nichts Langweiligeres als diese billige französische Fernsehserie, die es noch nicht einmal schafft, den Flair des Ortes, nach dem sie benannt ist, auch nur ansatzweise nachzuahmen.
Naja, vielleicht hilft das ja auf dem Weg zum Erreichen der wahren "Besonderheit". Wenn es nicht klappen sollte, kannst Du Dich ja noch einmal hier melden.


Portofino - 29.05.01 at 14:03:17




rot ist tot.


GP - 29.05.01 at 13:58:47




alles löscht sich gegenseitig aus. ihr löscht euch gegenseitig aus. eure selbstgefälligkeit und eure selbst eingeredete besonderheit langweilen nur. da kucke ich doch lieber st. tropez.


jessica - 29.05.01 at 13:34:49




Sehnsucht: Sucht nach dem Sehnen oder das Sehnen nach Sucht? Es müsste doch eigentlich heißen: Sehnzwang. Sehnobsession, Sehndruck. Ja ja, für Schwarzseher ist es mehr Sucht als Zwang, behaupten Loop-Kritiker, dennoch Anna Luz: Schreiben, schreiben, schreiben, wo soll es sonst hin, das Sehnen.


Leonce - 29.05.01 at 13:05:01




Liebe ich dich immernoch oder ist es nur ein Gefühl, welches die Vergangenheit mit sich bringt?
Die sonne scheint und alles wird gut


Ina HD * - 29.05.01 at 13:00:13




ein freund hat mir mal gesagt, ich solle nicht über die sehnsucht schreiben.
du immer mit deiner sehnsucht, das kenne ich so gar nicht, sagte er und lächelte.
vor lauter sehnsucht schweige ich also ein wenig.
randvoll damit gehe ich durch den frühling und sage nichts.
finger vor den lippen: pssst.



Anna Luz Exhauptstadt * - 29.05.01 at 12:43:23




Eine Sackgasse ist es sicher nicht-aber manchmal muß man leider länger suchen bis man den Weg findet der weiter führt. Gelegentlich hilft auch ein kleiner Luftballon, der über die Mauer fliegt und dich nach draussen bringt, wo das Leben wieder in seiner schönsten form auf dich wartet- nd schön ist es-eigentlich keine Frage. Besonders bei dem schönen Wetter.Aber sagte ich nicht einmal es wird Regen geben.
Uns trennt das Leben aber ich lieb dich immer noch?
Gibt es was schöneres als bei sommerrecgen gut gelaunt Barfuß spazieren zu gehen?



Ina Muffiger Computerraum der Uni HD * - 29.05.01 at 12:40:40




... Langsam komme höfliches Benehmen aber zurück, hat der Soziologe Sebastien Roche beobachtet. "Die allergrößte Höflichkeit in unserer verstädterten Gesellschaft besteht jedoch paradoxerweise darin, die anderen gar nicht zu beachten." Gemeint ist, dass der Franzose von heute sich am besten gleichgültig und unbeteiligt gibt. (dpa)


off. - Western von gestern * - 29.05.01 at 11:17:56




Sasa, 28.5. Schön, merci.


kathrin - 29.05.01 at 11:12:55




°Ina°
'L(i)eben ist niemals eine Sackgasse'

°*~*°
Fand den Satz 'passend'. Ist ja auch so.

°TomTom°
Danke! Übrigens: Incognito sind in D. unterwegs. U.a. in Darmstadt. Lust?

°EisEis°
Baby!!! Yiihhaaaaaaa!!!! München soll schön sein (zu dieser Jahreszeit undsoweiter)

°justusjonas°
Bin grad in LoopLeutekennenlernlaune. Du auch? (Die Frage schick ich mal an das Jetzt Magazin)

°Lotos°
Es ist erstaunlich, wie man oft ein Gespräch 'kontrollieren', in eine gewollte Bahn lenken kann, die eben das Gegenüber verwirrt, überfordert, oder auch einfach gewähren läßt, um ihm darauf zu zeigen, man verstünde das und viel mehr, weiter sozusagen u.ä.

°Micha°
Am Ende sind es 9 geworden. Und das ist ja gar nicht so schlecht.


Sasa Cafe Burkhardt * - 29.05.01 at 11:06:06




Mao: "Die materialistische Dialektik betrachtet die äußeren Ursachen als Bedingung der Veränderung und die inneren Ursachen als deren Grundlage - wobei die äußeren Ursachen vermittels der inneren wirken."
Das heißt: Eiseisbaby - als äußere Ursache - hat für sein dummes Gewäsch in München Beifall gekriegt, weil der Opportunismus in den Metropolen starke innere Gründe hat. Die Leute wollen "Freiheit für Angela Davis" - aber den Kampf nicht mit der Härte führen wie der Vietkong, wie der Schwarze September - das nicht - so verzweifelt über das System, ihrer eigenen Sache so sicher sind sie denn doch nicht, daß ihnen das 'ne Sache aufgeben und Tod wert wäre. Kommt Eiseisbaby, sagt, braucht ihr auch nicht, wir machen das schon - sind sie erleichtert, Beifall.
Dagegen steht die Rote Loop Fraktion (RLF) - ihrer eigenen Sache so sicher wie die Völker der Dritten Welt, weil sie deren Führungsanspruch anerkennt, weil sie weiß, daß der Kampf nur mit der Härte geführt werden kann, wie die ihn führen. Die RLF - als äußere Ursache - hat zunehmend bei Schülern, Studenten, Lehrlingen Zustimmung gefunden. - Eiseisbaby hat es bezeugt, ebenso dreckige "Meinungsumfragen" haben es bezeugt, Flugblätter, Sprechchöre, Demonstrationen, Teach-ins etc. - Aber wie anders als durch "innere Ursachen"? - wie anders als dadurch, daß diese in ihren eigenen Arbeits- und Lebenszusammenhängen täglich erfahren, daß eben nur diese Härte, nur die Härte, mit der die Völker der Dritten Welt den Kampf führen, zum Ziel - ihrer Befreiung - führen kann? Eiseisbabys Gezeter beweist das Gegenteil von dem, was er behauptet: Gerade weil Schüler, Lehrlinge, Studenten in ihren Lebens- und Arbeitszusammenhängen - innere Ursache - die Erfahrungen der Völker der Dritten Welt anfangen nachzuvollziehen, identifizieren die sich mit deren Kampf, mit der RLF, die ihn in die Metropole getragen hat, die ihn vermittelt - als äußere Ursache.
Wäre es anders, hätte nie ein Hahn nach der RLF gekräht, DeadlyMedicine und Genscher nicht, und Eiseisbaby wäre mit einem Nebensatzseitenhieb auf die RLF ausgekommen in München - oder Sein und Bewußtsein haben nichts miteinander zu tun, die materialistische Dialektik wäre ein Hirngespinst.
ROTE LOOP FRAKTION
Kommando Martyr Halbmann


HalfManHalfBiscuit - 29.05.01 at 11:04:31




"Über den Tisch wabernde Langweilergespräche". Lotos ist wunderbar. Wenn Mittelmäßigkeit gleich Voraussetzung für Normalität, dann seit ihr die Nullachtfünfzehns der Nation. Haha. Ichwärsogerneinintellektuelläär. Die Jetsetdiskussion schlägt dem Fass den Boden aus. Das ist Doktor Dummschuss in Potenz, aber was will man erwarten, von Leuten, die RTL gucken und sich dann ernsthaft darüber unterhalten. Und dann dieser Revolutionsschwachsinn vom Knallchargen Halbmann. Merkst Du nicht, dass das hier kein Schwanz interessieren tut? Nee, nee, nicht die Bohne. Hallo, Aufwachen! Du Kleinkind, Du hast doch schon deine Tanten damals gelangweilt, als Du ihnen die die letzte Folge WesternvonGestern mit deinen Playmobilfiguren nachgespielt hast. Geh heim, weiter Marc fischerwixen.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 29.05.01 at 10:42:43




das scheitern ist immer.
letztens kaufte ich mir ein eis, schleckte genüßlich, schleckte zärtlich, schleckte mal melancholisch mal leidenschaftlich, labte mich am geschmack, fühlte mein herz pochen aus lust, zog mit der zungenspitze umrandungen um die zitrone, marille, um die himbeere, ließ schmelzen, schleckte die süße von den fingerspitzen, spielte mit der weichheit, knabberte an der waffel, biß in die waffel, stürmisch, lechzte nach mehr und sah mein glück schwinden, sah es kleiner werden, fing die letzten tropfen der seligkeit mit der unterlippe auf, saugte am waffelinneren und verging.
aber irgendwann ist jedes eis aufgeschleckt und verdaut.
aber dann kann man sich auch ein neues kaufen.
und irgendwann ist man satt.


dingo - 29.05.01 at 10:41:16




Manchmal ist es schon seltsam was das Herz für Streiche spielt. Kann man mit der großen Liebe zusammen glücklich werden oder ist man von Anfang an zum scheitern verurteilt? Wenn das Vertrauen verloren was kann man dann gewinnen? Hinweg gehen in eine anderer Welt? Aber weglaufen ist icht immer das richtige Mittel. Manchmal muß wohl auch die Konfrontation sein. Der Schmerz immernoch zu groß?
Fähis wieder zu geben? Oder bekommst du nur die Hälfte von dem was du verdienst?
Der Versuch gewagt zu werden hat begonnen-scheitern?- Das steht in den Sternen...


Ina Heidelberg * - 29.05.01 at 10:21:54




mittelmäßigkeit ist die voraussetzung für normalität.


congratulations - 29.05.01 at 10:13:54




Unser Gedanke war, der Formel 1 die Frage des Austauschs an den beiden Figuren zu stellen, die die ökonomische Weltmacht des amerikanischen Kapitals direkt verkörperten wie höchstens zehn andere: Jennifer Lopez für die Verkörperung internationaler Finanzpolitik (und daran der ganze Begriff der Funktion der US-amerikanischer Rennställe, im besonderen ihrer, der MGM, für die reaktionären Regimes in den sich entwickelnden Ländern und der BRD-Geldpolitik als Mittel der institutionellen Strategie, nach der die europäische Integration läuft) - und Norbert Haug für die nationale Sportpolitik (die fetten Konzerne, Konzertierte Aktion, BRD als internationaler Modellfall des sozialen Friedens). Das heißt Macht im Staat, auf die RTL als Regierungskanal Rücksicht nehmen muß, wenn sie am Puls der Macht bleiben will.
Die Spannung zwischen der Strategie des amerikanischen Kapitals, von der das Staatsverständnis der Formel 1 seit '45 und jedes einzelne ihrer reaktionären innen- und außenpolitischen Manöver bestimmt ist, und den Banken und Konzernen, wenn man so will, dem nationalen Kapital, war der Widerspruch, auf den die Aktion zielte. Zwar kann die Deutsche Tourenwagenmasters gegenüber der hegemonialen, der amerikanischen Linie keine eigene Politik formulieren - wenn man nicht die provinziell-bornierten Varianten Jordans, Jaguars usw. oder das Grand Design 3 von Sauber, aus dem seit über 20 Jahren nichts wird, dafür halten will -, aber die Macht, mit der es innerhalb der Vertikale des gesamten kapitalistischen Mechanismus konkurriert und expandiert, hat natürlich ihren Ausdruck in einem Konsens und einem Selbstbewußtsein des nationalen Jet-Sets, das Heiko Waßer nach oben und nach unten im internationalen und nationalen Kontext vermitteln muß.
Die politische Eskalation der Aktion war erstmal dadurch entschärft, daß der Start schiefging und so der eine Fuß in der ganzen taktischen und politischen Bestimmung fehlte. Unser entscheidender Fehler aber war, die Aktion nicht noch mal von Grund auf neu zu bestimmen, nachdem die FIA das erste Ultimatum hatte verfallen lassen, also klar war, daß sie den normalen Start aufgegeben hatten und auf das Pace-Car warteten, der ihre schnelle Konsolidierung hätte bringen sollen. An Haugs Anstrengungen, doch noch den Austausch zu erreichen, hatten wir gesehen, daß seine Connections 4 und sein Einfluß einen Dreck wert waren gegen die Macht der geschlossenen imperialistischen Strategie von Bernie Ecclestone.
ROTE LOOP FRAKTION
Kommando Martyr Ferrari


HalfManHalfBiscuit - 29.05.01 at 09:55:46




Auf der Suche nach Normalität. Normalität, nicht Mittelmäßigkeit.


- # - - 29.05.01 at 09:01:22




@GüTeE
... ist das nicht etwas herkoemmlich ? allgemein, real ? warten auf ...
wann wird eigentlich eine frage beantwortet, wenn sich jemand provoziert fuehlt oder von ihr angesprochen, das abenteuer der ungewissen antwort lockt oder durch wissen die antwort der frage schoenheit entwertet ...
....psst






....psst .... * - 29.05.01 at 03:34:34




@lotos : das publikum raunt "ora pro nobis"... ein wahrer onegin


sublime kabinemitmannnebenandersexseitenbetrachtet * - 29.05.01 at 03:09:15




shit shit shit


fuck off - 29.05.01 at 01:54:01




Gegen 13:00 Uhr schleppe ich mich ermattet aus dem Bett und unter die Dusche.
Kaum sitze ich übermüdet und verkatert beim morgendlichen Kaffee, klingelt es an der Tür. Anne betritt die Wohnung, und bestätigt mir, daß sie schon seit etwa 2 Stunden die Klingel betätigt, ich jedoch anscheinend nicht aufzuwecken gewesen sei. Anne ist um diese Zeit, bzw. in meinem Zustand entschieden zu attraktiv für mich. Da ich sie noch nie gesehen habe, frage ich was sie so macht, und woher sie kommt. Aha, sie ist also eine Freundin meiner Mitbewohnerin.
"Anne, nett Dich kennenzulernen", krächze ich, und engagiere mich fürchterlich, ein Gespräch in Gang zu bringen.
Kurz darauf betritt meine Mitbewohnerin die Szene. Wir beschließen einen Hamster zu erwerben. Ein Tedyhamster soll es sein.
Im Zooladen Stefan, mit angeschlossenem Reisebüro (warum?) schauen wir uns um, beschließen aber noch einen anderen Laden zu besuchen.
Von Wieblingen geht es also quer durch die Stadt nach Rohrbach-Süd, wo wir im dortigen FAMILA-Supermarkt eine weitere Tierhandlung besuchen.
Zum zweiten Male an diesem Tag fällt mir auf, daß Tierpfleger/-verkäufer ein ganz eigener Menschenschlag sind.
Zurück in Wieblingen entscheiden wir uns dann doch für den dort erwerblichen Zwerghamster, und ersinnen rauchend einen Namen. Henrik (norddeutsch ohne 'd'!)
soll er heissen. Nachname: Rödl.
Ich beschließe spontan Ihn bei schlechtem Verhalten tadelnd mit "Herr Rödel" zu titulieren.
Nach einem ausgiebigen, exzellenten Abendessen steuern wir die Wieblinger Neckarwiesen an. Ich betrinke mich und geniesse den Abend.
Ein glücklicher Tag neigt sich dem Ende entgegen.



justusjonas heidelberg * - 29.05.01 at 01:26:35




the mittelmäßigkeit is my homebase.
darling, stop geringschätzen the wert of the durchschnitt.
wie gern will ich mich durchsägen lassen, mittig, quer, oval und quadratisch und nichts wünsche ich mehr als die ausstopfung im wachskabinett der vorstadt. hui, die entspannung.
gerti sagt: lieber keine verantwortung.


keine ruhe heute * - 28.05.01 at 23:50:01




ergo:

conni war ihren freundinnen in jeder hinsicht voraus: als verwöhnte rechtsanwaltstochter konnte sie sich mit 13 schon nicht nur drei, nicht vier, nein gar fünf irgendwelche chapos leisten, von denen sie sich bereitwillig - hinter der kapelle - vögeln ließ. (zu jung für zigaretten pflegte sie den akt mit lustvollem artikulieren von fäkaliennamen abzuschließen).


corner nono * - 28.05.01 at 23:39:04




Über den Tisch wabernde Langweilergespräche, die ihm viel Zeit liessen, über die sogenannten wichtigen Dinge nachzudenken. Dann mit einem einzigen dahingeworfenen Satz sein Gegenüber so nachhaltig zu verstören, dass das Gespräch gänzlich aus den vorbestimmten Bahnen geriet. Das war es, was ihn die Mittelmässigkeit so schätzen liess. Die Blasen, die aus seinem Mund quollen schimmerten bunt zwischen all dieser Durschnittlichkei, hinterliessen tiefen Eindruck, vorallem bei den Frauen. Schon lange hatte ihn keiner mehr enttarnt, er lehnte sich zufrieden zurück und genoss das Gefühl unbesiegbar zu sein. Für einen kleinen Moment.


Lotos - 28.05.01 at 23:34:51




Damit, daß uns die Medien nur damit versorgen, was wir sehen wollen, hast Du schon recht, Claude.
Jedoch ist es so, daß gerade dieser Promi-Hype auch von Seiten der Medien erheblich forciert wird. Und in diesem Prozess spielen alle Beteiligten eine wichtige Rolle: Das Publikum, die Akteure, sprich die Promis, sowie die Medien und deren Werbekunden.
Die Exklusiv-Gucker und Gala-Leser sind froh, wenigstens ein bißchen das Gefühl haben zu dürfen, dazuzugehören. Die Promis geben gerne etwas von ihrem Privatleben preis, schließlich gibt das, verhält man sich intelligent, gute PR für aktuelle und zukünftige Projekte, nicht zu vergessen, daß es einfach mediengeile Hühner wie Jenny Elvers gibt, denen wirklich nichts tabu ist. Außerdem kann es doch ganz angenehm sein, so wie Heiner Lauterbach oder Charles Schuman nichts für die aktuelle Baldessarini-Kollektion bezahlen zu müssen, wenn man ein Unternehmen - in diesem Fall Hugo Boss - in der Öffentlichkeit repräsentiert.
Hier sind wir schon bei der nächsten Interessengruppe – den Unternehmen, die hinter diesem ganzen Hype stecken. Da muß man zum einen die Medienkonzerne nennen. Sie haben mit der Promi-Berichterstattung anscheinend einen wirklich anziehenden Content gefunden, der gute Quoten bringt. Nicht zu vergessen der neueste Trend: Man baut "Stars" wie Zlatko oder die No Angels auf. Diese Figuren haben, wahrscheinlich gerade aufgrund ihres mittelmäßigen Begabungsschatzes so eine große Anziehungskraft auf große Teile der Unterschichten, daß dies ihr größter Erfolgsfaktor ist. Aus der Bedeutungslosigkeit emporgestiegen zum zeitlich beschränkten Gott der Spaßgesellschaft. Die Tatsache, daß der Erfolg solcher Künstler meistens mit ihrem Promotion-Manager steht und fällt, wie auch der Aspekt, daß die Künstler dieses Genres nicht besonders viel verdienen, wird oft verschwiegen.
Last but not least ist hier noch die Luxus- und Konsumgüterindustrie. Warum, bitte werden Michael Ammers Parties von Unternehmen wie Moet, Veuve Cliquot, Absolut Vodka, etc. gesponsert? Doch nicht etwa, damit die Leute billiger an etwas zu trinken kommen! Nein, bei Ammer sind Promis, und wo Promis sind sind Medien. Und Prominente sind authentische Werbeträger. Naddel übrigens auch für Orsay – wie bei Top of the Pops.
In der Tat ist es schwer, Dieter Bohlen etwas vorzuwerfen: Der Mann hat angeblich 250 Millionen, eine schöne Villa in der Nähe von Hamburg, und was er mit seinen Frauen macht – das ist seine Sache. Und wenn Boris Becker irgendwelche Banalitäten von sich gibt, und sich dabei wieder einmal unglaublich klug vorkommt – soll er doch! Zum einen wird er von genug Leuten dafür ausgelacht, und als Unternehmer wird er auch noch sein blaues Wunder erleben.
Du siehst – es wird schon wieder schwerer. Sabrina Setlur ist nicht die Klügste und wird es wohl auch nie werden. Ob Alexandra Kamps Brüste verändert wurden, konnte ich leider noch nicht ausprobieren, jedenfalls ist sie von Natur aus mit deutlich mehr Schönheit und Intelligenz beschenkt, als Schwester S.. Wenn man sich daraufhin – eigentlich aus gutem Hause kommend - auch noch der Clique von Moses Pelham anschließen muß, und in jeder zweiten Strophe seiner Lieder irgendeinen Kraftausdruck gebrauchen muß. Aber auch sie ist noch zu etwas gut: Sie ist die von Konstantin gesuchte Leitfigur, zumindest für verwöhnte Rechtsanwaltstöchter, die sich im Protest gegen die Eltern mit 14, 15 Jahren von irgendwelchen Chapos vögeln lassen, und dann auch einen ähnlichen Habitus – ordinärste Fäkaliensprache etc.- aneignen. Nein, wirkliche Vorwürfe kann man hier niemandem machen. Man kann sie schon gar nicht einzig und allein auf eine der drei Gruppen richten. Nur an die Eigenverantwortung der Menschen appellieren, daß sie ihre eigenen Wertmaßstäbe setzen, und lieber etwas aus ihrem eigenen Leben machen, als durch die Mattscheibe an dem anderer teilzuhaben.

PS: Gunther Sachs war einfach verrückter, reicher, und hatte eine schönere Côte d´Azur zu seiner Zeit, als wir heute.


Portofino Sunshine State Baden * - 28.05.01 at 23:13:17




KEIN WENIG VERDORBEN SEIT oktober '59
verflucht, der zugang wurde bereits vor sieben jahren gelegt, in südafrika, einklemmt im importierten fiat, angegurtet und doch in die scheibe geflogen mit hirnriß. ich rieb meine stirn und das blut rann an meinen augenwinkeln hinab, mein sichtfeld stand unterm wasserfall. ich dachte, scheiße, das wars. und fünf monate später saß ich ohne kopfhörer im flieger und keuchte mein leid ins notizheft und wollte gelesen werden. welches wunderbare wesen würde mich lesen wollen? die antwort bleibt im nichts und heute seuchle ich herum in diesen anonymen gesellschaften und lerne hier und da menschen wie gerti kennen -

gerti sagt: ich bin aus der provinz. aber ich glaube an die liebe.
gerti sagt: ich langweile mich.


explosio in strümpfen * - 28.05.01 at 22:42:47




Sorry! There was an error: There is no folder or object database named "index2.htm" in the folder "Macintosh HD:----Manila:Frontier 6.1:Guest Databases:www:".


444 - 28.05.01 at 22:40:42




Ausnahmezustand

Soap-Opera. Consultant. Gesellschaftskritik. Genau mein Thema: Revolution. Gegengesellschaft. Zur Beruhigung: Das gab es schon einmal, vor knapp 25 Jahren. Damals gewachsen aus dem Gefühl der Leichtigkeit des Daseins, der Gegenwartslosigkeit, und dem Ernst, der aus der zeitlichen Nähe zu Auschwitz und dem Schweigen der Vätergeneration dazu, resultierte. Dies führte zur Beschwörung der denkenden, linken Köpfe der Vorkriegszeit, was wiederum zu dem Versuch führte den Terror der Anpassung - die sublime Gewalt des Staates - zu verdeutlichen, und dazu den Staat zu provozieren, den Terror zu manifestieren, um diesen dann zu denunzieren. So soll das gewesen sein; so hat man das mir erklärt, - ich war zu dieser Zeit noch nicht körperlich anwesend, nehme das also mal so hin.

Heute. Heute ist alles anders und irgendwie doch nicht. Ungeduld und Orientierungslosigkeit sind auch heute noch die Triebfedern aller jugendlichen Taten. Die Ungeduld kommt hauptsächlich aus der neuralen Verkrüppelung unseres Denkens (sofortige Wunschbefriedigung, Reizüberflutung und dergleichen), die Orientierungslosigkeit aus dem Fehlen eines moralischen Kompasses, eines Wertearchivs, welches zuverlässige Handlungsmuster zur Verfügung stellt, damit ein Auskommen, ein Klarkommen in der Nanosekundenkultur gewährleistet ist. Die heutige Jung-Generation ist verloren im gräulichem Nebel des Nichts.

Spaß. In Ermangelung des Ernstes, eines realistischen Bewusstseins - zurückzuführen auf die Verblendung der Wirklichkeit durch die subjektive, mediale Wahrnehmung der Welt, dem Fehlen eines ideologischen Führers, eines Formulieres, und vor allem auf die Unfähigkeit der Reflektion -, steht der heutigen Jung-Generation lediglich die Entsagung an der aktiven Mitgestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens als Medium des Protestes zur Verfügung. Wir sind alle verloren. Resignation als politische Haltung. Erbärmliche Opfer des globalen Demokratie-Kommerzes, dessen einziges Ziel es ist, willige Konsumsüchtige zu schaffen, denen in einer matrixähnlichen Welt eine falsche Realität vermittelt wird.

WEWP. Dieses Zeitalter ist das Zeitalter einer Verzerrung. Einer Verzerrung zwischen den eigenen Ansprüchen und den vorgelebten, vermittelnden Wertemaximen. Genau hier setzte ich an. Mit meinem neuem Produkt (eine Gemeinschaftsentwicklung mit der NASA): dem Welträtsel/Sichselbst-Entschlüsselungs-Whack-Pack (WEWP). Es handelt sich dabei um eine individualisierte Standardlösung, die über einen Online-Vertriebskanal erworben werden kann. Für lausige 5000 Euro. Du wirst Dich verstanden, behütet und sinnvoll fühlen. Außerdem ist das ganze an das Miles and More Programm der Lufthansa gekoppelt. Und macht sexy. WEWP. Weil ihr es mir wert seid.


Konstantin will Geld * - 28.05.01 at 21:33:19




*~*


* ~ * - 28.05.01 at 21:05:46




@ Leonce:
Deine Nachfrage bezüglich meines digital im~loop geäußerten Seufzers ehrt mich. Mitnichten langweilt es mich, noch finde ich es aufdringlich. Unangemessen, naja, mir jetzt einen Namen und einen Ort zu suchen vielleicht.
Ich wünschte ich würde die richtigen Worte finden, um zu beschreiben was alles gerade nicht so läuft etc., (aber das gelingt mir nicht) und ich wünschte irgendwer könnte mir dann sagen, daß das alles nicht so schlimm ist. Aber das ist alles nicht so einfach...
Auch ehrt es mich und verwirrt es mich von Sasa zitiert zu werden.

Aber ihr gebt mir ein gutes Gefühl bei dieser Sache, auch wenn mich so einiges am aktuellen loop befremdet (war länger nicht mehr hier).


* ~ - 28.05.01 at 21:04:43





Der Vergleich mit dem Nationalsozialismus hinkt doch wohl gewaltig, oder nicht?
Es steht außer Frage, dass es sich hier um ein verabscheuungswürdiges gesellschaftliches Phänomen handelt, so viel ist klar. Aber solange dauernd alle hingucken (in diesem Fall zum Beispiel du) und es tatsächlich, wenn auch mit dem nötigen Entsetzen sich abgrenzend, für erwähnenswert halten, wen Dieter Bohlen wann und wo gevögelt hat, so lange sind wir eben die Gesellschaft, die eine Jenny Elvers und eine Estefania undsoweiter verdient. Und das betrifft jeden von uns, die wir dann eben doch mal in die BILD oder die Bunte schauen, oder diese Reportermagazine ansehen, oder eben das Monacowochenende bei RTL verfolgen. Da nützt dir alle Abgrenzerei nichts, Porto. Es ist ziemlich leicht, über das seichte Gerede einer Sabrina Setlur zu urteilen, ohne zu wissen, wer sie eigentlich ist. Und immerhin gehört ein Dieter Bohlen zu den erfolgreichsten Musikproduzenten Europas - das hat ihm keiner geschenkt. Wozu soll ein Heiner Lauterbach was anderes können, als Schauspielen? Oder warum muss ein Boris Becker ein besserer Mensch sein, als Hinz oder Kunz? Der eine soll Tennisspielen und sonst nichts, der andere soll im Kino gut rüberkommen und die nächste soll ihre Platten verkaufen. Keine der genannten oder nicht genannten Personen des "öffentlichen Lebens" muß doch mir oder dir oder sonst jemandem darüber hinaus noch irgendetwas liefern. Wieso sollen diese Personen mehr sein oder mehr können, als das, wofür sie bezahlt werden? Wieso willst du lieber Brigit Bardot oder Gunter Sachs (den ich im übrigen für eine wilde Geschmacksverirrung halte...!) sehen? Glaubst du, das waren bessere Menschen? Verdienter an dem Ort, an dem sie waren? Oder sind? Eine Uschi Obermeier mehr als eine Verona Feldbusch? Ich glaube nicht.
Wenn es uns auch nicht gefällt, keinem von uns, dann können wir es doch nicht ändern, dass wir das Land sind, in dem Containermutanten Hollywoodrollen kriegen und radebrechende Bergisch-Gladbacher Mädchen ohne Schulabschluß ihr eigenes Parfum. Und dass eine Vollidiotin wie Gloria (ich gebe dir hierin völlig recht) bei Friedmann ungehindert vom Stapel zieht. Aber wir gehören alle dazu. Egal ob in Rödelheim oder Köln-Kalk, solange wir es auch nur annähernd INTERESSANT finden, all das, hat es ja anscheinend Glamour genug, um zu betören und zu gaukeln und zu glitzern.
So much for that.


Claude Cologne * - 28.05.01 at 21:00:01




wenn es mir erlaubt sei

muß ich sagen das ich die lächerlichen Versuche bereits Gelesenes in der gleiche Form

wiederzugeben erbärmlich finde

aber ihr merkt ja alle nichts davon und deshalb ist es wohl besser
ich verzichte auf weitere Kommentare

schade das ihr kein wenig verdorben seit


°foretaste° - 28.05.01 at 20:38:52




Nein, aber gar nicht. Aber nie und nimmer. Wut kratzt und kratzt an meiner Kehle und ich räuspere mich, natürlich mit aller Kraft, großartig, ich KRÄCHZE in den Raum und meine Augen sind gebläht und ich werde rot und niemand sieht mich an. Niemand. Das amüsiert mich. Ich krächze wieder, wie ein alter Rabe, und wieder, lauter, bis das Krächzen in Hustreize verfällt und meine Kehllaute den Raum erfüllen und ich wische mir über meine schweißige Stirn und blicke auf die glänzende Glatze meines Nachbarn, der sich nicht abwendete, nein, das wäre zu offensichtlich, nein, das macht er nicht, er bleibt ruhig sitzen und starrt besessen auf den zuvor fixierten Punkt und ich sehe wie sich seine Ohrläppchen bewegen um die Rohre zu schließen, vergeblich, aber sweety wedeln seine Läppchen gegen das Ohrloch und seine rechte Hand zuckt. Ich spüre wie es ihn reizt, seine Hand ans Ohr zu legen, aber er tat es zwei Mal schon, ein drittes Mal wäre auffällig. So sweety zucken seine Läppchen, seine Glieder, also krächze ich wieder in seine Hörbahnen und freue mich an seiner Verwirrung und nervös dreht er sich etwas nach links und lässt seine Augen zum nächst freien Sitzplatz wandern, aber der, der ist, der ist, der ist immer weit weit weg.


divido finn * - 28.05.01 at 20:09:13




Wieso soll man sich mit etwas, das man verabscheut, nicht auskennen?
Wenn man so an die Themen Stalinismus oder Nationalsozialismus
herangehen würde, Claude, wäre doch fatal, oder?
Ich finde, das ist ein ganz wichtiges, bedenkliches Phänomen unserer
Zeit, daß die gegenwärtig in Deutschland meinungsbildenden Vorbilder
Becker, Bohlen oder Ammer heißen. Drei Herren um die 40 mit viel, oder
im Fall Ammer, etwas Geld, vergnügen sich mit den Traumfrauen der
20-Jährigen. Und wie viele Mädchen gibt es, nicht nur in den Vorstädten
von Hamburg, die darauf hoffen, durch eine Affäre mit einem Prominenten
eine Karriere im Blitzlicht der Medien machen zu können? Daß dies auf
diesem Weg bloß ein paar wenige geschafft haben, und Verona
Feldbusch wohl die Einzige ist, die sich mittelfristig oben halten kann,
kommt nie zur Sprache. Sabrina Setlur wohnt immer noch in einem
schäbigen Mehrfamilienhaus in Frankfurt-Rödelheim, nicht gerade der
schönste Stadtteil dieser ohnehin nicht lebenswerten Stadt. Da hängen
zwar ein paar D&G und Armani Outfits im Schrank, aber sonst? Als Jenny
Elvers bei Lauterbach rausgeflogen ist, mußte sie auch erst mal
schauen, wo sie bleibt. Ein geliehenes Versace-Kostüm und ein von der
Werbeabteilung von BMW auf Zeit zur Verfügung gestelltes Auto reichen
eben nicht, um zu leben. Und im Fernsehen zu sein heißt eben nicht,
gleichzeitig auch viel Geld zu verdienen. Oder glaubt denn jemand, wenn
Jenny Elvers oder Alex Bechtel nachts, als ihnen niemand mehr
zugeschaut hat, ihr BigBrother-Quiz moderiert haben, glaubt denn wirklich
jemand, daß ihnen die Hunderttausender hinterhergeworfen worden
sind, von denen man ein luxuriöses Leben führen könnte? Wohl kaum.
Jeder Student, der nach seiner Abschlußprüfung zum Beispiel bei einem
renommierten Consultingunternehmen anfängt, verdient mehr, als die
meisten Soap-Darsteller. Ein guter Journalist übrigens auch.


Portofino daheim * - 28.05.01 at 19:45:44




DeadlyMedicine ist ein ganz häßlicher Mensch. Er sieht aus wie ein feister Ur-Deutscher. Dafür kanner nichts.
Für seine Tagträume, seine Hirngespinste, seine perfiden Selbstimaginierungen jedoch schon.
Treten Sie doch bitte ab.
Oder stellen Sie zumindest ein Foto in den Loop.
Auf daß wir alle aufwachen und kotzen.


Emma Peel wird noch zur Lesbe * - 28.05.01 at 19:32:03




Lotos, die Frage ist zu einfach - none of the below. Weder grün noch rot, obschon es der Regel nach grün sein müsste. Dafür aber berühmt statt reich. Ich meine, wenn die gute Hexe des Westens schon mit der Frage käme, dann berühmt. Nicht diese Harald-Schmidt-Berühmtheit oder die sagen wir mal XY-Berühmtheit, sondern berühmt wie Albert Camus oder Sigmar Polke. Sonst lieber reich, denn für die andere Berühmtheit wäre die Hexe zu schade.


Cache coeur naïf - 28.05.01 at 18:52:10




ENCORE VI


occasionally she feel the heat on her skin.


funk @ monday 28th, somewhere, sometime * - 28.05.01 at 16:43:53




@ Emma:

Sie ZITIEREN Marc Fischer und wollen ihn nicht kennen?
Ich besitze übrigens tatsächlich einen dunkelblauen Les Copains-Pullunder; Deutschrock-Verfechter bin ich allerdings mitnichten.
Aber hey! Für den Anfang gar nicht schlecht.


DeadlyMedicine Bielefeld * - 28.05.01 at 16:41:46




Nette Gesellschaft:

(ddp) Hans Mayer hätte das gefallen: In lockerem Gespräch
saßen da in der Berliner Akademie der Künste Günter Grass und Christa
Wolf beieinander - Literaturnobelpreisträger der eine, die andere
einst Studentin bei Mayer im legendären Leipziger Hörsaal 40 und ohne
Zweifel eine der wichtigsten deutschen Gegenwartsautorinnen.
Gemeinsam erinnerte man sich bei einem Glas Wein an Mayer, der am 19.
Mai im Alter von 94 Jahren gestorben war. Am Montag wurde der
Intellektuelle, einer der letzten Universalgelehrten, auf dem
Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte beigesetzt - unweit von
Hegel, Brecht, Heinrich Mann, Anna Seghers, Stephan Hermlin und
Heiner Müller. Bei einem Besuch vor fünf Jahren hatte Mayer sich
seine Grabstelle selbst ausgesucht.


Leonce am ticker * - 28.05.01 at 16:14:01




He. Potofinoossoblanco meint doch bloß ihe Titten. Die sind ganz natülich.


Eiseisbaby München, Bayern * - 28.05.01 at 15:40:11




Für jemanden der den sogenannten "Jet-Set" so verabscheut, kennst du dich aber erstaunlich gut aus. Kann ja nicht so schlimm gewesen sein, wenn du's dir immerhin so genau angeschaut hast, dass du uns in den Genuss dieses detaillierten Berichts kommen lassen kannst. Und auf die Gefahr hin, dich zu enttäuschen: die Titten von der Kamp sind genauso wenig "natürlich" wie die von der Setlur - sorry. Wenn's um Jet-Set geht, ist deine Freundin Alexandra ganz weit vorn: beim Möpse-in-jede-verfügbare-Kamera-halten...
Es ist ein Hundeleben, ich weiß.


Claude Cologne * - 28.05.01 at 15:26:36




Monaco-Day auf RTL: Zum ersten Mal wurde das Hyperevent der
High-Society fast live nach Hause auf den Bildschirm gebracht, und dem
Pöbel, der zu Hause bleiben mußte, das Gefühl gegeben, er nur durch
die Mattscheibe getrennt von den Schönen und Reichen. Der Unterschied
ist in der Tat nicht besonders groß, schließlich ist in diesem
Zusammenhang von "Intelligent" nicht die Rede.
Die Daheimgebliebenen können dann sehen, wie Sabrina Setlur sich in
der Boxengasse komplett lächerlich macht, wenn sie vergeblich versucht,
David Coulthard anzumachen – wenn sie es bei BumBumBoris auf dem
selben Niveau versucht hat, spricht das nicht gerade für Deutschlands
begehrtesten Jungesellen. Coulthard hat aber auch eine äußerst
bezaubernde Freundin.
Oder wenn sie Bernie Ecclestone, den Chef der Formel1 nervt, und den
Zuschauern eigentlich auffallen müßte, daß er ihr nur zögernd und
widerwillig die Hand reicht, um sie dann mit 2 Sätzen abzufertigen.
Wahrscheinlich wußte er nicht, daß es sich bei dem dunkelhäutigen
Trampel mit dem schlechten Englisch, dem überproportional großen
Kinn und einem furchtbaren Top, aus dem oben der BH heraussschaute,
Deutschlands angeblich erotischste Frau handelte. Kann man ja nicht
wissen, wenn man sich in den Klatschspalten der deutschen
Medienlandschaft nicht auskennt. Ich wäre auch nicht von alleine drauf
gekommen.
Deutschlands nächste Schlampe, die ewige Heideköngin Jenny Elvers,
war nicht da. Hat wahrscheinlich nach der Geburt ihres Kindes den Zenit
ihrer Popularität überschritten. Dafür war Naddel da, und ließ sich dabei
filmen, wie sie sich bei Cartier ihre Kunstnase am Schaufenster
plattdrückte. In Interviews gefragt, wie sie sich nach der Trennung von
Dieter Bohlen ihr Leben finanziere, redete sie dann oft von irgendwelchen
"Angeboten", über die sie nachdenken müsse. In spätestens fünf Jahren
arbeitet sie bei Tengelmann. So ein Angebot auf 630 Mark-Basis ist
schon nicht übel. An der Kasse zu sitzen oder Regale einzuräumen ist in
diseem Fall auch nicht viel schlimmer, als in irgendwelchem
Orsay-Fummel, bei dem man ständig Angst haben muß, daß ein Träger
oder etwas Ähnliches reißt, bei Tops Of The Pops die No Angels vor
einem Haufen pubertärer Claqueure anzukündigen.
Die No Angels waren auch da. Unglaublich, was man mit guter
Filmsoftware alles machen kann – die Blonde ist im Video wirklich
hübsch, in echt nicht. Die anderen übrigens weder im Video noch in echt.
Eddie Irvine hat sie trotzdem auf seine Yacht eingeladen. Wahrscheinlich
hat er Geld von Kirch dafür bekommen.
Puff Daddy lief die 3 Tage immer im Al Capone-Anzug durch die Gegend,
und wenn er nicht gerade sich und seine Umwelt in der Boxengasse mit
einer dicken Zigarre der Gefahr aussetzte, in die Luft zu fliegen, fuhr er in
der selben Pose, in der George Washington auf einem Gemälde bei der
Überquerung des Delaware-Flusses dargestellt ist, auf einem
Schlauchboot durch den Hafen von Monaco.
Früher, da war Jet-Set noch Jet-Set. Wenn Gunther Sachs Ende der
Sechziger aus einem Hubschrauber rote Rosen auf das Haus von Brigitte
Bardot regnen ließ, um sie rumzukriegen – das war noch etwas
Außergewöhnliches, schließlich hatte das davor noch niemand gemacht.
Unglaublich muß das gewesen sein, diese Frau auf dem Heck eines
Motorboots bei Tempo 100 auf dem Meer bei Saint Tropez bei Vollmond
zu vögeln – ohne jemanden am Steuer.
Heute kann das doch jeder Hanswurst: Der sich mit fremden Lorbeeren
schmückende Hacker Kim Schmitz, dieses 1,95 m große und vier Zentner
schwere Riesenbaby fährt mit 20 Ferraris von München nach Monaco.
Dort hält er 30 Freunde auf einer gecharterten Yacht für 200.000 DM pro
Nacht aus. Dekadent, genauso wie die alten Weiber mit ihren kleinen
Hünden. Fürstin Gloria ist hiervon noch das harmloseste Exemplar. Ich
würde trotzdem nicht mit ihr schnackseln. Selbst wenn sie die einzige
Frau auf der Welt wäre.
Wo bitte bleibt denn hier der Glamour? Die Vorstellung, wie der dicke Kim
auf einer Riesenyacht Bohlens Teppichluder fickt, ist sicher nicht
glamourös, eher abstoßend. Heiner Lauterbach ist trotz oder gerade
wegen der neuen, dummen Freundin, dauerblau, und die alten
Bussi-Weiber sollte man sowieso alle erschießen und ihr Geld der
AIDS-Hilfe zukommen lassen.
Ein einziger Lichtblick: Alexandra Kamp. Attraktiv, intelligent, bescheiden,
und dem ganzen Theater etwas entrückt, war etwas, was man bei den
meisten aufgezählten Menschen vermißt: Natülich.


Portofino Les Bains Douches, Paris * - 28.05.01 at 14:41:51




lieber deadlymedicine,
und sie sind pullunder-träger und deutschrock-verfechter. wer ist marc fischer und was hat der mit meinem premiere anschluß zu tun?


emma detroit rock city * - 28.05.01 at 13:59:52




lieber deadlymedicine,
und sie sind pullunder-träger und deutschrock-verfechter. auch äußerst sympathisch. wer ist marc fischer und was hat der mit `meinem premiere-abo zu tun?


emma detroit rock city * - 28.05.01 at 13:51:11




www.ecstasy-forum.de


spurned looking for consumers * - 28.05.01 at 12:29:17




OH, Sasa. Held.

Auch für Dich, obwohl die Sonne nicht scheint, aber gerade deshalb braucht man:
NALIN&KANE - Beachball (Original Club Mix)
NALIN&KANE - Beachball (Daniel Klein&Basti Remix)
DISCOKUGEL DORTMUND - Ich Geb Dir Gleich Mellow (Version)
WHIRLPOOL PRODUCTIONS - Harvest
SAFRI DUO - Played Alive (Spanish Fly Remix)
GRETA SCHLOCH - Alter
FETTES BROT - Raptus Melancholicus


TomTom allegoric chilling * - 28.05.01 at 12:22:48




Perfekt World Remixed
Limonade, Zitrone mit Eis. Es sind immer die Dinge, die Gewohnheiten. Ein bestimmtes Getränk, ein geheimes Wort, eine Zigarettenmarke. Ich trank damals Zitronenlimonade und ich sagte Dinge wie: Gewagte These und coole Sache Parker und wer mich verstehen wollte, war klar. Wir rauchten Gauloises Blondes, die Roten natürlich, weil es die nicht in Deutschland gab, was immer gut war. Ich erinnere mich, dass wir uns stundenlang nur über diese Zigaretten unterhielten und was sie uns bedeuteten. Wer, wo und wann seine Erste geraucht hatte. Das war ein Versprechen. Paris, Provence, Atlantik. Weißt Du noch? Und wir rauchten und es schmeckte uns fabelhaft und wir mussten immer an Nachschub zu kommen, stangenweise. Marlboro, West, Ernte. Pah! Ich meine, ich hätte viel Zeit gehabt, damals. Vielleicht stimmt das nicht. Aber Versprechen hatte ich. Im Dutzend.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 28.05.01 at 12:15:27




www.das-beratungsnetz.de


Mitleid mit den Dummen, Erbarmen mit den Armen - 28.05.01 at 12:01:35




GüTeE,

nein, Stanley Jordan ist mir nicht bekannt. Gibt es Tonträger von/mit ihm, und würde sich die Anschaffung lohnen?
Mein eigentlich ganz akzeptabler Musikgeschmack wird leider gerade von Jennifer Lopez bombadiert. Ich kann ihr einfach nicht widerstehen und ertappe mich hin- und wieder sogar dabei, wie ich im Auto ihre Lieder laut mitsinge und dabei mein Becken rhytmisch im Sitz umherkreisen lasse. Intimes Bekenntnis No.1.
Bei Kylie Minogue ist mir das auch schon passiert. Muß ich zum Arzt? Gibt es eventuell eine anonyme Selbsthilfegruppe? Oder ist das bei Jungs in meinem Alter vielleicht ganz normal?


DeadlyMedicine Bielefeld * - 28.05.01 at 10:57:05




Warum entdeckt man all die Fehler nicht sofort beim ersten Wiederlesen?

"Wem mache ich was vor?" solls natürlich heißen


Sasa - 28.05.01 at 10:30:14




Jeder ist auf sein Berlin zumindest schulterzuckenstolz,

ist halt so,

chic fächert man sich breit durch Kiez und sagt:

Kult (Fingerzeig), in der Paris-Bar Campari-Hin- und Hergucken langsamen, in der Astro-Bar Campari-Zurückgelehnt eleganten, (Schuhecheck), leicht mit dem linken Fuß zu Ian Pooley

wippend:

letztendlich hängt sich beides und alles an Sofaecken und orangeverkleideten Wänden auf (manchmal even dunkelrot), man kann hübsch strasseneckig frühstücken, Self-Service nennt man das hier so, alles schon gehabt.

Blaue Seidenstrümpfe klemmen in Schuhen von Gucci, brutal hip am Nasenbein die schwarz umrandete Brille, Gelbgläser, alles schon gehabt, vielleicht mit weniger Anspruch auf hohe Zimmerdecken, Pflastersteine und das Wohnzimmer.

Die Atmosphäre, meint einer - zufällig

war okay, aber insgesamt war es doch alles enttäuschend....

Und man lernt sie schnell lieben - Coquertycity - wie ein endlich schlafendes Kind, brutal einfach: babyface Unschuld, ein wenig verlegen GUCKEN, dann wieder tough.

Harmloses Atmen der Unmöglichkeit zu Schnarchen, man substantiviert automatisch und ißt Oliven, schwarz und grün.

Im Zug noch erfährt man, die Schalker hätten wohl das gleiche gedacht, das Ergebnis sicher zu niedrig.

Und man lernt sie schnell lieben - Coquertycity.

*~*

Jeden Muskel angespannt, flüstert Chris kurzatmig

wie spät Mann, wie spät hamma?

in meine Richtung und schleicht sich mit einigen schnellen Schritten vollständig an den Zaun, ohne meine Antwort abzuwarten.

4 Minuten noch und die Kirschblüten unterwandern die Nacht, ein unaufdringliches erstes Strecken in den Sommer, es hatte seit Tagen geregnet, man hatte das Gefühl, es hörte nie wieder auf.

Warum auch?

*~*

Damals nickte ich bestätigend, sank noch ein wenig tiefer in den Sessel, in der Rechten ein Tannenzäpfle: halbvoll. Manuel, sonst immer der ruhigste, wiederholte ständig halblaut, man solle sich keine Sorgen zu machen, es könne nichts schief gehen, gar nichts. Dabei zitterte er merklich und im dämmrigen Taschenlampenlicht sah sein Gesicht wie das eines nervösen Menschen, blaß und auf dem Fahlen davonlaufend die Augen wie aufgescheucht

In einer Nacht wie dieser sowieso nicht.

*~*

Alles Skizzieren, alles Planen, alles Voraussehen, alles Setzen auf den einen, den vermeintlich besten:

im metallisch klappernden Geräusch, nicht einskizziert, nicht vorhersehbar, geht alles auf wie ein Gefühl der Erlösung, nur auf der anderen Seite: ein Gefühl der Ohnmacht.

Wie ein mit den Daumen aufgespalteter Apfel.

*~*

Auf dem Boden gekauert dicht hinter mir

ey Mann, das Warten macht mich irre, fuck Mann, das macht mich irre

spielen Manuels Finger fortdauernd mit einem Stück Holz oder Stein, er kratzt damit in der Erde, fest fest, und wie ich ihn so sehe, fühle ich mich unwohl und denke einmal nur kurz, was wir,

Scheisse,

hier machten und als sich unsere Blicke für einen schnellen Moment kreuzen, kreisen seine Pupille wie Fliehendes um die meinen herum, Beklemmung ist das,

Scheisse,

so schwer kann es nicht sein, Tausend mal durchgespielt, Tausend Mal, Beklemmung ist das, eine solch unmittelbare, dass ich ihn am Handgelenk packe und noch einmal seine Augen fange, halblaut:

steady Manuelcito

zische. Ihn anflehe.

Das ist kein Ausprobieren mehr, alles Verwerfen und sich selbst, wen mach ich was vor?

*~*

Chris kehrt, in alle Richtungen schauend, zurück und fragt noch einmal

Zeit?

22 Sekunden und ich lasse Manuels Handgelenk los, wie man ein Kind losläßt, dass es spielen gehen kann im Sand.



Sasa Heidelberg * - 28.05.01 at 10:24:59




Das ist gut. Mittelmässigkeit und endlich mal wieder ein bischen anonymes Gemotze. Join us, schreibt entfesselt Ihr Begabten, lasst uns uns in Eurem Glanze sonnen. Ich freu mich!


Lotos - 28.05.01 at 10:08:52




"Is there anyone else here who doesn't know?
We're under fifteen feet of pure white snow"
[Bad Seeds]
Zitatende, unkommentiert-


mone hartman http://www.monehartman.de * - 28.05.01 at 09:26:02




Alles so mittelmäßig plötzlich. Selbst Emma Hamburg, Überraschung.


0190 - 28.05.01 at 09:06:28




Deadly, kennst du Stanley Jordan? Er spielt die Gitarre(n) wie ein Klavier, unglaublich!


GüTeE - 28.05.01 at 01:03:14




Liebe Emma,

Sie sind premiere-Abonnentin und lesen gerade "Eine Art Idol" von Marc Fischer.
Sehr symphatisch!


DeadlyMedicine - 27.05.01 at 23:47:54




"ich bin nichts, und ich müßte alles sein". dieser satz bringt es so
unerschütterlich auf den punkt, daß man blaß wird um die nase und vor
lauter schock hinten über fällt.


emma detroit rock city * - 27.05.01 at 23:03:50




Jö.


ree - 27.05.01 at 22:41:48




@ree Dümmlicher Umgang mit Profilneurosen ist möglicherweise noch erklärbar. "Ein Hoch auf die Selektion" dreist reinzuschreiben ist unverzeihlich. Das gibt lebenslänglich Tütensuppen. Als unterstützende Theraphie empfehlen wir Gruppensitzungen mit anderen Klugscheissern, die REDEN vor DENKEN stellen.


Han - 27.05.01 at 21:33:55




Wie hast du es geschafft?
Ich spare mir nichts für den Rückweg auf.
Anton und Vincent.


Han - 27.05.01 at 20:45:33




krieg und frieden


GüTeE - 27.05.01 at 20:15:55




Traurig ist, was ihr hier tut, und gleichzeitig gut, verdeutlicht doch euer pseudo-sophisticated Geschreibsel als schöner Kontrast die Qualität des Pools. Ein Hoch auf die Selektion. Andererseits - auch im Pool schwimmt schon oben, was nicht oben schwimmen soll. Doch so ist das, bei akuter Profilneurose. Schreibt über Nudelsuppen, das hilft.


ree - 27.05.01 at 20:05:43




Ich erwache mit einem Kater im Schädel, kämpfe mit der Übelkeit, die in Wellen durch meinen Magen läuft, aber irgendwann geht es mir besser. Ich betrachte den Discostempel auf meinem Handgelenk, und rätsele über seine Bedeutung. Könnte ein Tier sein, aber auch ein arabischer Schriftzug, der sich auf meiner Haut ausgebreitet hat.

Gestern treffe ich T. und die Jungs, die seinen Umzug gemacht haben, beim Griechen in der Nordstadt. Die Männer sind höflich, machen mir Platz, als ich mich setze, und aufmerksam und behandeln mich, nun ja, wie eine Frau, was ich aber so nicht gewohnt bin und deshalb sehr genieße. Mein erstes Bier ist schnell getrunken, die anderen haben schon einen Vorsprung von vier oder fünf Bieren. Das Essen kommt und ich verteile mütterlich die Bestecke, wie es sich für eine Frau gehört. Bei der Übergabe kommt es zu einem zarten Handkontakt mit U., und ich schaue ihn kurz an. Lachfalten sehe ich und einen hübschen Mund.

Wir essen, die Stimmung ist ausgelassen, weil zehn Stunden Packen vorbei sind, und nun nach sechs Bieren, meinem zweiten, beginnen sie, Geschichten aus ihrem Möbelpackerleben zu erzählen, entschuldigen sich manchmal, weil meine Frauenohren solche Sachen nicht gewöhnt sind, oder? Ich bin ganz anderes gewohnt, und insgeheim erstaunt über ihre Harmlosigkeit und Herzenswärme, lache und gackere und fühle mich wohl, obschon sie offensichtlich versuchen, mich betrunken zu machen. Ich lass es geschehen. Einige Ouzos und diverse Biere versammeln sich in meinem Bauch und als ich zum Pinkeln wanke, stütze ich mich unauffällig an der Wand ab, nun ja, es ist endgültig der letzte Abend, an dem wir unsere WG-Aus- und Umzüge feiern, gott sei Dank.

Wir beschließen zur nahen Kneipe zu gehen, man hat dort eine Veranstaltung angekündigt, die sich als normale Disco herausstellt und kostet 10 Mark. Kaum sind wir drin, bekomme ich mein soundsovieltes Bier in die Hand gedrückt, egal, ab jetzt zähle ich sie nicht mehr.

Die Gäste sind hauptsächlich Mädchen, die meine Töchter sein könnten, und wenn es wirklich meine wären, würde ich ihnen für die billigen Fummel, die sie tragen, eine scheuern. Die Fummel würde ich zerschneiden und in den nächsten Müllkontainer werfen und die Mädchen bekämen 3 Wochen Stubenarrest.

Die Braunhaarige gefällt mir, wählt T.aus dem Mädcheneinerlei aus, aber ich finde ihre Schuhe scheiße. Ich mag die blonde Dralle dort, die hat was eigenes. Packer F. wird auf der Tanzfläche sofort von einer forschen Glitzernen belagert, schwingt MTV-like ihre Hüften, F. scheints zu gefallen. Überhaupt warten alle anwesenden Mädchen nur auf Jungs, die sich allerdings erst eine Stunde später blicken lassen, aber auch nicht sofort anfangen, über die Mädchen herzufallen, sondern sich irgendwelchen wichtigen Gesprächen mit den Kumpels widmen müssen, während sie mit verstohlenem Blick eine Vorauswahl treffen. Als ich mich zu F. geselle und ein wenig tanze, kommt die Glitzernde sofort auf mich zu, nimmt mir F. mit einer fragenden Geste wieder ab, stellt sich bei mir vor, als wäre ich F.'s Mutter, mit Handschlag, nennt ihren Namen, und ich sach' so, na klar ok. Merkwürdige Verhaltensformen haben sich unter Teenagern eingestellt. Ich find mich nicht zurecht, ich wäre niemals hierhergegangen, tanze albern verrenkt und sichtlich unkorrekt, beobachte meine kurzbehosten Möbelpacker, und wir bilden einen seltsamen Kontrast zu diesen Kindern hier, die erwachsen spielen und nicht genau wissen, was sie von uns zu halten haben.

Nun, wir sind betrunken, und deshalb führen T. und ich ein Gespräch, das schon seit Jahren ansteht, wenn ich nicht... und er nicht... und wir alle und so weiter. Wir sind sentimental, gestehen uns Dinge, die er heute bestimmt vergessen hat, ich aber nicht, oder nur in Details. Beim Abschied entscheiden wir uns gegen die gemeinsame Nacht, "weil sonst ein Unglück passieren würde" und ich weiß nicht genau, ob das Unglück nicht bereits passiert ist. Wir umarmen uns, meine Hände tasten an seinen Rückenmuskeln herum, ich atme seinen, nach fünf WG-Jahren vertraut gewordenen Körpergeruch ein, während er sanft und kurz sein Geschlecht an mich drückt und dann trennen sich unsere Körper wieder, ich steige auf mein Rad und fahre schwankend durch die nächtlich beleuchteten Straßen nach Hause.


The Crab verwirrt * - 27.05.01 at 18:41:46




it's so hard, I can`t breath...


... - 27.05.01 at 18:11:21




Danke Poacher, ist vielleicht ein ganz guter Tipp, ich hol's mir ...aus'm Regal (tsä, steht da seit Jahren) Wer ist eigentlich dieser Julian B.?
Deadly: guter Text, auch der von eisi Eiseis letztens, Corvus etc.
Lese den Anfang von 'Krieg und Frieden' ('Gutsherren-Literatur' nannte Dostojewski das), von 'Harry Potter' (Frühstücks-Lektüre), weiter im Flaubert - am liebsten würde ich alles gleichzeitig lesen: insbesondere auch kleingedruckte, wissenschaftliche Werke, Dissertationen, den großen Brockhaus und das Grimm'sche Wörterbuch; selbstverständlich auch 'Auslandsliteratur' im Original. Aber es wird ein Traum bleiben, und ich werde sterben, ohne das Wertvolle gelesen zu haben.


GüTeE - 27.05.01 at 16:23:46




Ich bin müde.
Ich möchte, auf der Terrasse meines Hauses sitzend, ihr beim Malen zusehen und mich auf die kurzen Augenblicke freuen, wenn sie hin- und wieder den Blick von ihrer Staffelei abwendet und zu mir herüberschaut. Ich sehne den Sonnenuntergang herbei, denn wenn das Licht nicht mehr ausreicht, legt sie die Pinsel nieder und setzt sich zu mir auf die Rattanbank. Wenn dann die Sonne hinter den Bergen versinkt und sie zu frösteln beginnt, dann kuschelt sie sich an mich und schiebt ihre kleinen, mit Farbklecksen übersäten Hände unter meinen Pullover.
Ich möchte, nein, ich WERDE dann noch lange so mit ihr dasitzen, weil mir plötzlich bewusst wird, dass dieser Moment einzigartig ist und danach langsam verblasst und vergilbt; so wie eine Postkarte an einer Pinwand.
Ich werde dann still hoffen, dass der darauffolgende Abend identisch wird. Zeitschleife. Paradoxon erwünscht, denn es würde nicht langweilig werden, dort auf der Terrasse, mit ihr und den Bildern als Horizont.


DeadlyMedicine Bielefeld * - 27.05.01 at 14:12:19




@ der, die, das antipfalz,
das war hart, sehr hart. aber mein lieber / meine liebe, es heißt gonzO und kaffeeschdügschÄR, mit betonung auf "är". ist aber nicht weiter tragisch, konntest du ja nicht wissen, bist ja antipfalz.

in liebe,

docgonzO


docgonzo ludwigshafen / pfalz * - 27.05.01 at 12:29:18




@GüTeE: barnes würd dir gefallen, I guess? schreibt gut wie du.


Poacher_ St.Malo * - 27.05.01 at 11:12:55




@Paul: Blaue Blumen gibt es nur für Schwarzseher!


Leonce - 27.05.01 at 10:13:14




@Leonce - Defätismus als Prinzip: selbst schuld.


P. Watzlawick (Remix) - 27.05.01 at 10:07:39




seiben kugeln? das ist natürlich mittelhochdeutsch und steht für die Zahl sieben :-)


Leonce - 27.05.01 at 10:03:53




@lotos: Andere Hilfsmittel? Beim 20. ist das Hilfsmittel, dass man sich nicht mehr unterscheidet von all den anderen, angepasst blubbert man über den job, das haus, die kinder, das handicap, den zweitwagen und das dritthandy und das vierthaus und das fünftfahrrad und das sechstsegelboot und die seiben kugeln, jeden Morgen eine, um sich jeden Morgen aufs Neue auszulöschen. Oder auch nicht: Dann haben wir Glück gehabt!


Leonce - 27.05.01 at 09:55:50




@hilfe: das ist natürlich kein Name sondern ein Ausruf, ich weiß. Und: "ich kann nicht mehr..." ebenfalls. Wenn Du noch sagst, warum, kann ich sagen, dass das alles nicht so schlimm ist. Und wenn es schlimm ist, dann sei willkommen im Reich der schwarzen Blumen, willkommen im dunklen Nebel, im Nirwana, im kühlen Grabe, im einsamen Land. Aber finde einen Namen und einen Ort. Weiß auch nicht, was das bringt, aber es hilft über die Zeit. Ein bisschen. Und wenn Du das alles langweilig oder unangemessen oder aufdringlich findest, zerstört sich dieser Eintrag binnen 5 Sekunden von selbst. 5 - 4 - 3 - 2 - 1 xxx


Leonce München * - 27.05.01 at 09:49:25




Unter dem Eindruck Humes hatte Kant in seiner "Kritik der reinen Vernunft" festgestellt, dass sich die reine Spekulation oder die Vernunft, sobald sie sich auf ein Gebiet wagt, in dem sie auf keinen Fall von der Erfahrung ueberprueft werden kann, in Widersprueche oder 'Antinomen' verwickelt und dass sie Gefahr laeuft Gebilde zu provozieren, die er unzweideutig als Blendwerk, Nonsens, Illusionen, einen sterilen Dogmatismus und oberflaechliche Anmassung alles zu wissen beschrieb.

Sir Karl Popper- Die offene Gesellschaft und ihre Feinde
*

Kommunikationsebenen
*

Schizophrenie
*

Das Gefuehl: Warum hat man mir das nicht frueher gesagt?


Goldmund Montreal * - 27.05.01 at 05:54:04




@Leonce, dann also andere Hilfsmittel beim Zwanzigjährigen.
@Poacher, immer wieder schön von Ihnen zu lesen.
@Abenteuer Wohnen, Berliner Weisse rot oder grün?
@Han, das Geräusch wollte sie hören...



Lotos heute beschwingt und schwatzhaft * - 27.05.01 at 01:06:34




Poacher: nein, nur dem Namen nach; dabei fällt mir Sartre ein: 'Der Idiot der Familie'


GüTeE - 27.05.01 at 00:54:05




@ GüteE: bin mit dir faul und flaubertig. kennst du "Flauberts Papagei" von Julian Barnes?
@ 0190: bist auch schwarzblütig?
@ Lisa: you're just the opposite of a nudnik :_))


Poacher_ Bielefeld * - 26.05.01 at 23:23:22




"Apparently that little nudnik has nothing better to do than lecture me
on the finer points of e-mail etiquette," said Judith.



yes_ she said * - 26.05.01 at 23:19:09






It's been beautiful here, warm and summery. I never want to close my windows. But I feel like I need a whole new wardrobe, specifically some shirts that are not black and long-sleeved, and also some new shoes to show off.
So I went and bought a pair of flip-flops; I've never owned a pair before. It seemed like a good idea at the time; it was a very hot day and I wanted to be as close to barefoot as I could.
Here's the thing about flip-flops: they flop around when you walk. Why did the fact that they are called "flip-flops" not suggest this to me? I don't know. But they make this semi-obscene suction noise every time I take a step, and I'm convinced that everyone is looking around, trying to figure out where it's coming from. My neighbour pointed out that it will only be worse when it's hot out and I'm all sticky.
Also, I've discovered that it makes me feel dirty to have things wedged in between my toes. I'm not saying I won't wear them; they're comfortable otherwise and I probably will. I will just feel self-conscious and a little sleazy.


Lisa always on the other side * - 26.05.01 at 22:52:58




mein freund der baum ist tot
ich sah es grell im morgenrot
er litt so seine zeit dahin
der grund, warum ich traurig bin.

mein freund das fernsehen ist tot
ich sah es grell im morgenrot
ein kurzer blitz, ein lauter knall
brachte jede abendplanung zu fall

mein freund das fahhrad ist tot
ich sah auch das im morgenrot
die speichen krumm, der rahmen gebrochen
mobilität adé, kaum ausgesprochen.

mein freund der loop ist tot
ich spür es voll von inn´rer not
an einer bilderflut erstickt
in banalität zutiefst verstrickt.



Axel Meier Erfurt * - 26.05.01 at 22:46:10




ich kann nicht mehr...


hilfe - 26.05.01 at 22:38:20




Der blaue Himmel hebt sich leicht in weitem Bogen

Nimmt alle mit, der Silbersommer


derrida münchen * - 26.05.01 at 22:35:28




Photoausstellung


GüTeE - 26.05.01 at 21:35:05




Von seinem Arbeitstisch aus sah er auf die Seine, und den Schiffern wurde seine Schreibtischlampe ein verläßlich bis zum Morgengrauen leuchtendes Signal.

Für einen Roman benötigte er im Schnitt sieben Jahre, vier davon für Vorbereitungen; für Bouvard und Pecuchet las er etwa anderthalbtausend Bücher.

Flaubert wuchs ohne Zuneigung auf, da er ein ungewolltes Kind war. Er galt in der Familie als dumm und zurückgeblieben.



GüTeE - 26.05.01 at 21:22:14




arbeiten/faulenzen


GüTeE - 26.05.01 at 21:04:47




warm heiß scheisse
mir läuft die soße
im auto - autobahn
hitzestau- freie fahrt
klimaanlage brüllt
mir schnupfen in die nase
knallt mir direkt ins hirn

stuttgart - tanten besucht
indieverleger gesprochen
kulturteil der stuttgarter
ist nicht ernst zu nehmen

autobahn - auto - frei
ich - schnell - links
zwozwanzig - autobahn
hunertfuffzich - landstraße
autobahn - stau
fliege durch hitze
scheisse - nur keine bullen bitte
gleich verabredet - freunde
lesen - reden - trinken - rauchen
wo? im grünen - warm isses ja

duschen - umziehen - einräumen
schnell schnell schnell alles
noch telefonieren
auto - straße - schnell fahren
musik in den ohren
kippe im mund - weg damit
rauche nicht mehr im auto
musik lauter
schneller

TREFFPUNKT NIRGENDWO


Shoot ~ aktive zelle sommerparadies * - 26.05.01 at 20:01:37




Sinn aus 49

Eigentlich wollte ich schon auf den Balkon, mit Proust und Sportteil, um dann doch nur den Sportteil zu lesen, Im Schatten junger Sonnenschirme, aber dann fiel mir ein, daß ich heute noch keinen Lottoschein abgegeben hatte. Ich tippe stets dieselben Zahlen, die sich über die Jahre ergeben haben, die mir zugeflogen sind, meine Freunde geworden sind, mir Ansichtskarten aus den Ferien schicken, eine ist sogar meine Hausnummer geworden und eine andere ein Kinofilm, echte Freunde, gute Kumpelzahlen, you never walk alone.

So habe ich auch keine Lust mehr zum Lottofahren, aber da ist ein kleiner, fieser Gedanke, wie in kleiner Holzsplitter unter dem Fingernagel. Was wäre, wenn sie heute ihren Großen Auftritt hätten, meine Zahlen? Das wäre wie olympisches Gold für das kleine Einwandererkind und Mum and Dad sind nicht dabei, sitzen nicht auf der Tribüne und heulen. Außerdem ist Lottospielen eine angenehm proletarische Beschäftigung, so wie Frikadellen bestellen in der Pommesbude oder Kleingartenkoloniefeste am Freitagabend, also das schiere Gegenteil von Ausstellungseröffnunggehen oder Drehbuchautorenkennen oder die anderen Sachen der anderen. Lottospielen ist die kleine Hoffnung der Hoffnungslosen. Also los.

Samstags um halbvier ist es gar nicht mehr so einfach, gelassen und so nebenbei Lotto zu spielen, denn die Tabakverkäufer dieses Viertels sitzen um diese Zeit schon längst in den Hinterzimmern, trinken Dünnbier und blättern dabei durch die Tittenmagazine. Im Zeitschriftenladen der Buchhandlung Kiepert hat man die Lottomaschine abmontiert, weil das Publikum lieber auf Ausstellungen geht und Drehbuchautoren kennt, die einzige Möglichkeit ist damit der Zigarrenlottoladen im Kudamm-Karree (das klingt irgendwie nach Gulasch, finde ich).

Die ganze Stadt ist voller blauweißer Grüppchen Schalke. Das sind allerdings nicht so die richtigen Fans, die sich keine Zuzahlung zum Zahnersatz leisten können, sondern mehr Heizungsinstallateure, die im Normalfall keine Strecke größer 100m ohne ihren 5er zurücklegen, silbermetallic natürlich mit fünfmarkstückgroßem Schalke hintendrauf, alles eiserne Lottospieler. Jetzt sitzen sie in den Straßencafes vor einem Schultheiß und erzählen sich dreiviertelgelogene Fickgeschichten aus dem letzten Urlaub.

Eigentlich könnte ich jetzt diese kleine Geschichte zuende schreiben, mit Lotto und Schalke, mit dem Zigarrenverkäufer und seiner Frau, aber dann fällt mir auf, daß es heute keinen Sinn ergeben kann. Ich tippe stets dieselben Buchstaben, die sich aus den Jahren ergeben haben, die unwichtig und nebenbei sein müssen, so durchsichtig wie vollgeschriebene Folien, daß sie, wenn man sie übereinanderlegt, vielleicht einmal ein Muster ergeben, nicht heute, aber in zwanzig Jahren einen Sinn, you never walk alone.


Corvus Berlin * - 26.05.01 at 19:15:30




Poacher_ Fort St. Francis * - 26.05.01 at 17:37:02
Heute habe ich über einen deiner Texte gelacht. Aber richtig.


0190 - 26.05.01 at 18:15:39




to poacher:

Say hello to Valerie
Say hello to Vivian
Send them all my salary
On the waters of Oblivion.

;-)


Judith on the balcony_ with begonies * - 26.05.01 at 17:38:48




"Kann ich Ihnen eben etwas vorlesen, Lieutenant?"
"Nur zu."
"Also: ‚ Granateneinschläge in mazedonischen Bergdörfern und eine tanzende Hochzeitsgesellschaft im Augenblick in den Abgrund gerissen; Trümmerbrüche im LKW und totale Erschöpfung im überladenen Schiff auf dem Riff, ein Verzweiflungslauf der Grenzgänger im Sucher der Nachtsichtgeräte , Ebola, wachsende Wüsten, erloschene Augen, Zyklone und in Hekatomben vergrabener Opfer: das bist du, meine Liebste‘..."
"Poacher???"
"Bitte unterbrechen Sie mich nicht. ‚Ich seh einen Sommerain mit Bachstelzenspuren und vollgesogene Zecken, für Monate satt, ich seh auch Waben im hohlen Baum, der Honig trieft, wo im Winter....‘"
"Poacher, was soll das werden? Ist Ihnen nicht gut?"
"...."wo im Winter der Blitz hineinschlug. Fern klingen Schritte, auf dem Fluss kreiseln Blätter, bilden den Himmel für Regenbogenforelle und Flusskrebs. Viehglocken ganz ohne Klang und Erdrauch im Atem: so bist Du, meine Liebste.‘"
"Kann es sein, dass Sie ein wenig überarbeitet sind?"
"Nein, Lieutenant, das ist was Neues aus meinem Zyklus ‚Schwarzblütige Base Welt‘!"
"Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich den Fall Gössl und Reder einstweilen an Di Lorenzo übergebe?"


Poacher_ Fort St. Francis * - 26.05.01 at 17:37:02




es lockt mich bier und grillzeug, plus geselligkeit: ins grüne.
verlasse fluchtartig sämtliche räumlichkeiten-


mone hartman http://www.monehartman.de * - 26.05.01 at 17:19:37




Schon kapiert, schon kapiert. Wie romantüsch.


und weiter geht's - 26.05.01 at 15:55:39




LenaSuchtLeonce


Leonce im Burgtheater * - 26.05.01 at 15:18:26




@....psst....: fragen und warten ?


GüTeE - 26.05.01 at 14:34:49




waltzing Lisa


the man you like - 26.05.01 at 14:29:32




IIIiiiiiiihhhh, dieser Gonz ist auch noch aus der Pfalz und schuscheld und schischeld. Kaffeeschdüggsche statt Kaffeestückchen, was sowieso schon so schlimm ist wie Teilchen, ärg, und das ist schon schlimm genug. Macht Platz, ich muss mich mal spontan übergeben.


Antipfalz Galore - 26.05.01 at 14:09:45




From the Department of What the Fuck Am I Doing?

It's Friday night, late - really it is Saturday morning, very early, around 4 a.m. The bar is closing. The bartender's blown out all the candles, stacked tables and chairs along the walls, locked the front door. He's back behind the bar now, washing glasses under the dim lights.

Way in back, where no one is sitting anymore, there's a new open patch of floor space. I am standing in it with a man I like, and I am teaching him how to waltz.

The music is all wrong for waltzing but it doesn't matter; I am whispering the right rhythm - one, two, three - into his ear. We're holding each other a lot closer than is really necessary for the lesson, or right for a dance from the 1700s. His scratchy face and soft lips, the smell of smoke, and I am still counting one, two, three.

Everyone else is getting ready to leave, but we're not in any hurry. It's nice dancing with him, easy, so that I don't even notice what my feet are doing; they just do the right things. I'm trying not to think that this means anything, as we are both a little drunk; I'm trying not to say out loud I have been wanting and wanting to put my arms around you. One, two, three: the song ends, he kisses my hand like we're in an old movie, and we untangle ourselves. I look up and everyone is standing there waiting for us.

A minute or two later, I am inside of my coat and I am walking out the door with someone else, someone I am bringing home: down the street and into a cab together, trying not to look back over my shoulder.


Lisa always on the other side * - 26.05.01 at 13:51:47




Var. I
Spargel, Ketchup, Morphium


GüTeE - 26.05.01 at 13:51:28




Dann lieber Tussi Deluxe.


Missy Tussi - 26.05.01 at 13:21:38




10 Jahre Abitur, verschreckte Haaransätze über neumodischen Brillen, und ich kenn kaum einen. Wer ist der? Mensch, blubbert der mich voll und ich weiß nicht, wer das ist. Grinst mich an, Goldkronen, Speichelfäden. Der Schleim kommt mir bekannt vor, so wie er sich zieht zwischen seinen Lippen, da, ein Bläschen hängt nun am Schnauzer. Den muss ich mir einfach wegdenken, dann komm ich drauf. Jetzt winkt er seine Frau her, die in der Ecke schmollt. Mineralwasser in der Hand, wieder ein potentieller Papa. "Was tust Du schon mal wieder?" "Nichts", will ich sagen, und sage: "Dies und das." So was Blödes. "Dies und das". Scheiße, geht ja gut los. Ich verschwinde aufs Klo. Ein ganzes Gramm auf den Deckel, hacken überflüssig, nur schnell rein damit. Das Zeug schießt mir in die Augen, läuft ätzend den Hals runter, ich würge kurz, mein ganzer Kopf brennt, kribbelt, leuchtet. Ja. Besser. Schon besser. Gut. Jetzt weiß ich auch wieder, wer das ist. Das ist Mister Arschloch aus der ersten Bank. Arschloch, wo bist du? Ah, da hinten bei Mister Wichser und Miss Tussi. Hey, warum glotz ihr so? Ich sehe an mir herunter, weil das die anderen auch machen. Meine Schuhe sind blutig. Na und? Ach so, ja, das Blut kommt aus meiner Nase. Wie ein Niagara-Fall schießt es raus, trifft die armen Mitschüler-Schweine. Lustig, wie sie alle rote Pünktchen bekommen. Meiner Malerei entkommt keiner. Der da hinten hat noch nichts abbekommen. Hey, lauf nicht weg, Spießer-Feigling-Sau-Wichser. Pikasso war ein Dreck dagegen. Ein neuer Niagara-Fall kommt aus meinen Ohren, ich fühle wie meine Schulter klebt vor Blut. Wo sind sie jetzt, alles ist so grau, scheiße, das war die Tischplatte, das Buffet, Nudelsalat wie üblich, na, der ist auch versaut. Ich sehe ihn noch runterknallen. Und ich bin weg. "Bye-Bye Junimond. Es ist vorbei Bye-Bye Junimond..." fällt mir ein. Und das sing ich dann auch. "Bye-Bye"


Leonce zum Thema * - 26.05.01 at 13:13:16




dreckiger, dreckiger, nett so sauber, mach des weg, kürzer mer sinn net pink floyd. mach dänn scheiß aus.

docgonzo diskutiert mit freibeuter records.


docgonzo ingenheim pfalz * - 26.05.01 at 13:10:48




M. meldet sich und meint, der Zehn-Jahrestermin ist Pflicht. Keine weiteren Fragen. Sogar das Auto lassen wir stehen. Wir nehmen uns vor: wir geben nicht an. Wir verziehen nicht ironisierend die Mienen bei Fragen wie "Und was machst du jetzt?" - nein, wir antworten höflich und bescheiden und mehr: wir fragen zurück und interessieren uns auch dafür, was die anderen machen. Wir sind nicht arrogant. Wenn wir nicht gefragt werden, erzählen wir wenig von uns.

In der ersten halben Stunde hatte man uns noch gemieden, aber wir hielten durch. Dann kamen Dolly, Steffi, Petra und das Biest Keren. Sie mochten uns ja schon immer und wir sie. Doch allmählich trauten sich auch andere und wir merkten: die guten Eigenschaften waren geblieben und die problematischen größtenteils abgelegt. Highlight war Kerstin, die jetzt einen sehr klaren Blick bekommen hat, durch die Welt gondelt, straight Moskau mit Deppendorf und bla und dabei wirklich so freundlich und so gutherzig. Wir ins Hüx. Alex tanzte mit ihr zu Fat Boy Slim. Halfway between the Gutter and the Stars. Konnten wir alle nicht mehr Nein sagen.


Abenteuer Wohnen - Für Café Walker * - 26.05.01 at 09:58:29






1440 - 26.05.01 at 06:17:03




was muss man hier tun um eine antwort zu erhalten.


..........psst .......... * - 26.05.01 at 06:06:18




die atmosphäre war okay, aber insgesamt war es doch alles enttäuschend....


34 - 26.05.01 at 05:32:45




leuchtend


GüTeE - 26.05.01 at 01:42:48




die scharfe sichel mond
am leutend blauen himmel
es ist nacht: gib acht


1a barnes: oh, 50 ? Wieder mal nicht aufgepaßt, entschuldigen sie die Unaufmerksamkeit! 'Heraus finden': ja, ich könnte Deadly fragen - vorerst tippe ich auf 'kleines ludwig' (??) So hieß ein Onkel von mir: Klein-Unternehmer, er fuhr über die Dörfer zu den Bauern und verkaufte ihnen Mehl. Sein Vater kam, glaube ich, aus Jugoslawien. Mein gleichaltriger Cousin (der Musikerbassist) und meine nette Tante verkauften 'Schoeller-Eis' nebenher. Sie baute Spargel an im Garten. Sie hatten Vögel im Gehege und kleine Apfelbäume im Garten. Unser Hund Purzel stammte ab von der weißen Spitz-Hündin und ihrer Promenaden-Dackel-Bekanntschaft, was eine rotbraun-weiße Mischung ergab.
Vorm Küchenfenster wuchs eine imposante Trauerweide und daneben der Sauerkirsch-Baum. Ketchup mochte die ältere Cousine zu alles Möglichem, Ketchup kannte ich nicht. Sie tranken Bier, das sie auch verkauften, zum Abendbrot: DAB mit diesen eigenartigen Verschlüssen und Flaschen (ich kannte Herforder und Beck's Bier.) J. ging zum Gymnasium und hatte Geigen-Unterricht. In seinem Zimmer hing ein 'Vogel-Plakat', auf seinem Schreibtisch vorm Fenster stand ein Globus. Mit dem Philips-Cassetten-Recorder (kennen sie die noch? diesen Schalter zum Starten...) hörten wir John Mayall und 'Cat food' von King Crimson. Im Badezimmer oben nahmen wir unsere eigenen Stücke auf, weil dort so eine gute Akustik war. Nebenan stand der Tisch mit der Modelleisenbahn (davon durften wir nicht mal träumen, na egal).
Wir saßen in der Stube vorm Fernseher und sahen im Beatclub perhaps Johnny Winter mit seinen langen, weißen Haaren und seiner Band (/Bruder Edgar) Meine Tante fragte uns: "IHR wollt doch wohl nicht ins Fernsehen???" 'Nöö, wiir doch nicht!'
Zu Sylvester: 'Bleigießen' kannte ich nicht.
Mein Onkel lag dann im Bett, nahm Opium gegen die Schmerzen und wollte uns noch einmal sehen.


GüTeE - 26.05.01 at 01:41:47




Café Walker, wegen der alten Zeiten. Die alten Zeiten scheinen überhaupt wichtig zu sein, im Moment. Wiedersehen nach zehn Jahren. Würde so gerne etwas anderes denken, als Mann, seid ihr fett geworden. Promoviert, ach sieh an, verheiratet, ja das hab ich in der Bunten gelesen. Sah nett aus auf dem Bild, blond, oder? Ich? Naja, so dies und das, konnte mich nicht entscheiden, ob ich nun reich oder berühmt werden wollte, das war wohl das Problem. Aber das wird schon. Du hast Dich gar nicht verändert. Prima Spruch. Woher willst Du das denn wissen, ach lass, das wollen wir ja beide nicht, genaugenommen. Aber nett wollen wir sein, und irgendwie versuchen etwas zu finden, was uns noch verbindet ausser ein paar Jahren abgeschabte Zweibettzimmer geteilt zu haben. Gott sei Dank gibt’s ja noch den Alkohol. Und dann wird es doch noch ganz schön locker und allseitig purzeln die Geständnisse nur so über die Lippen, Du wärst es gewesen, aber die Umstände, oder auch die Stände, jedenfalls, aber schön, Dich wiederzusehen, Du hast Dich gar nicht verändert. Doch, ich kann vielmehr Bier trinken als früher.


Lotos - 26.05.01 at 01:22:34




Samstag Vormittag, 21. April. 2001

Die Gipfel der Irnoie bauen sich immer hoeher vor mir auf, pflichtbewusst erklimme ich sie jedesmal, waehrend Róisín Murphy singt: "What if my shoes don't match my jacket?"
*

Die Menschen in Bangladesch sind die gluecklichsten im Bevoelkerungsdurchschnitt, fand ein Professor heraus.
Na, dann ist ja gut. Dann brauchen wir uns ja keine Gedanken zu machen.
Habe ich ja schon immer gesagt: Es gibt auch spirituellen Reichtum.
*

to clean the cup from the inside first
*

Expect synchronicity!
*

Zum Fruehstueck hole ich mir einen lauwarmen Kaffee fuer 50 cents, der von einigen Studenten der Universite Laval in einer dunklen Ecke der Cafetetria verkauft wird. Ich habe kaum geschlafen letzte Nacht, deswegen schwirren mir die Ereignisse und Gespraeche von gestern noch voellig ungefiltert durch den Kopf, als ich mich mit meinem Kaffee zu Mark und Paula an einen der Tische setze, in diesem Keller, den ich gestern Nacht so verwirrt verlassen habe. Jetzt wuerde ich gerne mit ihnen darueber sprechen, was mir gestern alles einsichtig geworden ist, doch ich lasse es bleiben: Ist ja noch sehr frueh am Morgen, und schliesslich sind sie nicht meine Psychotherapeuten, die beiden. Zum Kaffee esse ich einen weiteren hemp seed bar und trinke den Rest des einen Liter Soy Milk aus, den Mark und Paula nicht mehr schaffen.
Nach kurzer Zeit gehen wir zurueck in den Klassenraum, und packen unsere Sachen zusammen. Brie, Sarah und Kristy sind eben erst aufgewacht. Auch sie haben schnell alles zusammengesucht, sodass wir unsere Rucksaecke ins Auto bringen koennen.
*

Es ist jetzt 10 Uhr und immer mehr Studenten stroemen aus den umliegenden Universitaets Gebaeuden zusammen, um sich fuer den friedlichen Marsch in die Naehe des Zauns zu sammlen. Der Himmel ist genauso wolkenfrei wie gestern, deswegen setze ich meine 70s- Piloten Sonnenbrille auf und bitte Paula um ihre Sonnencreme. Viele der Menschen haben Plakate mitgebracht, mit Slognas, die auf den Punkt bringen sollen, wogegen hier protestiert wird. Zwei gehen mir fuer die naechsten paar Stunden nicht mehr aus den Gedanken. Die Saetze schreien mich immer wieder an:

I am afraid

Qu'est-ce qui est passe?

Keiner aus unserer Gruppe hat ein Plakat dabei, deswegen werden wir sofort zu gluecklichen (?) Empfaengern von professionell gedruckten, auf Holzlatten genagelten Plakten, mit der Aufschrift: Public Education is not for sale.
Ich kann es noch ablehnen, aber den mit Gas gefuellten Luftballon, die gleiche Aufschrift tragend, muss ich unter Kristys vorwurfsvollem Blick dann annehmen.
*

Nach einiger Zeit des Rumstehens und dem Beginn unsicherer Gespraechsversuche, die schnell eingestellt werden, da sich jeder in seiner eigenen, abgeschlossenen Gedankenwelt zu befinden scheint, geht der Protestmarsch endlich los. Mark jongliert mit vier Baellen, waehrend dem Gehen, nachdem er das Plakat, das ihm aufgezwungen wurde, einfach am Strassenrand hat liegen lassen. Der Idee folge ich ohne zu zoegern und biete meinen gelben Luftballon einem aelteren Ehepaar an, das am Strassenrand steht. Erinnerungen an Karnevalszuege mit dem Circus Comicus in Bonn und Bad Honnef werden wach.

Die Universite Laval liegt ungefaehr sechs Kilometer ausserhalb der Altstadt Quebecs, und so ziehen wir fuer die naechsten Stunden vorbei an den Vorstadthaeusern aus Holz und Plasik. Keines gleicht dem anderem, und doch sehen sie alle genauso aus.
Nach ungefaehr einer Stunde verlangsamt sich der Marsch an einer Strassenkreuzung. An der Seite stehen Menschen mit Megaphonen, die auf englisch und franzoesisch den Gruppen, die sich um sie bilden, erklaeren was es zu entscheiden gibt: 400 vielleicht 300 Meter geradeaus befindet sich eine Polizeisperre, obwohl wir vom eigentlichen Zaun noch ein paar Kilometer entfernt sind. Wer also nicht in eine Konfrontation geraten moechte, biegt einfach rechts ab. Das tuen wir dann auch, so wie die meisten, doch erst gucken wir uns die Vorbereitungen derjenigen an, die vor haben geradeaus zu gehen.

Man fragt sich, was die Beweggruende der einzelnen Menschen hier sind, sich dieser Situation auszusetzen. Ist es Sensationslust, mit der sich fuer einen kurzen Moment von der erdrueckenden Langeweile ihrer ereignisslosen Leben ablenken laesst?
Eine neue Form des Abenteur- Extrem Sports: Ich, das Traenengas und die riot police?
Oder ist da doch noch etwas anderes?
Ist es vielleicht eher so, dass es ziemlich viel bedeutet, wenn 30000 Menschen in Kanada, denen es ja nicht schlecht geht, im Vergleich zu den Menschen suedlich der Grenze zu Mexiko, darauf aufmerksam machen wollen, dass mit dem bestehenden System von rein auf Wirtschaftswachstum und monetaerem Profit ausgerichteter Politik, zu Lasten der Umwelt und den Menschen in den Entwicklungslaendern, etwas nicht stimmen kann?
*

Es geht weiter ueber das braun- gelbe Gras der plaines d'Abraham, bis wir kurz darauf wieder anhalten, um auf die zweite Abzweigung hingewiesen zu werden. Ohne gross zu diskutieren setzen wir diesmal unsere Schwimmbrillen auf, ziehen die Bandanas ueber die Nase und biegen links ab. Wir gehen in einer Reihe vorne weg: Mark, Paula und ich, hinter uns Kristy alleine, und dann Brie und Sarah. Immer wieder bleiben Brie und Sarah stehen, suchen etwas in ihren Rucksaecken, als ob sie wirklich etwas braeuchten. Wir warten natuerlich jedesmal auf sie, und gehen dann weiter. Mittlerweile kommen uns wieder die ersten Demonstranten entgegen, nicht so ploetzlich wie gestern, doch man sieht ihnen an, dass es recht ungemuetlich sein muss, dort, von wo sie kommen. Sie druecken sich ihre Bandanas auf Mund und Nase, obwohl sie husten und nach Luft ringen.
Mein Adrenalinspiegel steigt mit jedem Schritt. Das Gefuehl kenne ich irgendwo her: Zurueck geht es nicht mehr, einfach laufen lassen jetzt, Finger von der Bremse.
Viele Demonstraten sitzen am Rand der Strasse, auf dem Bordstein und starren vor sich hin. Wir sprechen kaum, gehen einfach immer weiter geradeaus.
Die Strasse muendet auf einen grossen freien Platz. Von hier sehen wir endlich den Zaun, und vor ihm eine Kette Polizisten, Schulter an Schulter. Vor ein paar Minuten wurde der letzte Traenengaskanister auf den Platz geschossen, die Wolke ist entfernt, doch es faengt wieder an zu kratzen im Hals. Wir treffen einen Bekannten von Paula, der zu den Helden gehoert, die die Kanister zu den Polizisten zurueck schmeissen. Das geht natuerlich nur mit Gasmaske und Feuerwehr- Handschuhen. Er gibt uns eine Telefonnummer. Fuer den Fall, dass wir festgenommen werden, koennten wir dort anrufen und man wuerde uns helfen, sagt er. Wir schreiben sie gegenseitig mit Kugelschreibern auf unsere Unterarme, als mich ein Knall nach vorne blicken laesst. In hohem Bogen fliegt ein Traenengaskanister in unsere Richtung, ueber uns hinweg. Ploetzlich laufen alle um uns herum durcheinander. Wir stehen mitten in der weissen Wolke, jetzt koennen auch wir nicht mehr atmen, deswegen halte ich die Luft an, wie man uns geraten hat. Weit kann man nicht sehen in diesem Nebel, eins habe ich aber noch gesehen: In dem gleichen Moment, mit dem Knall der Traenengaskanone, setzt sich die Polizeikette in Bewegung. Ich sehe sie in ein paar hundert Meter Entfernung ueber den Platz laufen, auf uns zu. Ich gucke zurueck und sehe Mark und Paula in die eine und die drei Maedchen in die andere Richtung laufen. Immer noch halte ich die Luft an, fasse kurzentschlossen Sarahs Arm und stuerze mit ihr durch eine Hecke und dann einen Hang hinab, in eine Nebenstrasse. Hier sind wir endlich aus der Wolke raus, aber jetzt faengt der Schmerz an. Richtig atmen laesst sich erst, nachdem man Wasser getrunken hat. Das Gesicht und vorallem die Augen brennen wie Feuer, man moechte sich am liebsten die ganze Flasche darueber giessen, doch das wuerde es nur verschlimmern.
*

Auf Bries Vorschlag setzen wir uns erstmal hin packen unser Picknik aus. Das Adrenalin von vorhin weicht langsam aber sicher einer nie gekannten Orientierungslosigkeit. Mark und Paula haben wir verloren.
Mir wird bewusst, dass keiner hier weiss, was passieren wird.
Wir befinden uns an der Front. Wir befinden uns genau an der Aussengrenze des kleinen schwarzen Punkt, in der weissen Haelfte des Yin und Yang Zeichens.
Ein paar Meter weiter liegt ein Junge gekruemmt auf der Seite, ihn hat eines der faustgrossen Plastikgeschosse am Bauch getroffen, eine doppelt so grosse Schwellung, laesst das erkennen. Die Maedchen haben einen Erste Hilfe Koffer dabei und verarzten ihn damit so gut es geht.
Im Gras neben ihm liegt sein Plakat: Is this what democracy looks like?


Goldmund Montreal * - 26.05.01 at 00:38:11




@Klaas : Ja, und Nick Drake hat angeblich das Demoband zu seinem letzten ALbum persönlich zu ISland Records gebracht. Dort hat sich keiner richtig um ihn gekümmert, und deswegen hat er es einfach irgendwo liegen lassen. Weiß nicht, ob das stimmt. Aber eine schöne Legende ist's allemal.......



Jochen Berlin * - 26.05.01 at 00:04:21




"Ich habe ein Angebot, als Redakteur beim Rolling Stone zu arbeiten. Soll ich es annehmen, Lieutenant?
" Was fällt Ihnen denn zum Thema ‚die 100 besten Songs aller Zeiten‘ ein?"
"-Love is just a four-letter-word
-I can’t keep from cryin‘
-Take a walk on the wild side
-Money for nothing
-Let it be
-Knockin‘ on heavens door....?"
"Lehnen Sie ab, Poacher. Ihre Gemütslage würde hier fehlen."


Poacher_ Yoknapatawpha * - 25.05.01 at 22:42:07




..und alles was noch blieb verhalte unbedacht im blau der nacht. ich liebte sie, und liebe sie und kann nicht mehr,...als das. und was noch kommt ist klar und blaß und doch nicht aufzuhalten....(da fehlt ein reim!)...
und morgen dann, ja dann kommt klarheit....
mein kopf, mein kopf...
hinaus in die nacht, einfach so, ganz einfach.. sich selbst nicht so wichtig nehmen und doch....


arthur - 25.05.01 at 22:30:54




Vielen Dank, GüTe, für die Blumen zum 40. Übrigens, so à la Kapielski, 50 war schon (11.4.00). Aber weder Djuna, Julian, Zoe, Emilie, John oder sonstwie. "l." (kleines "L") halt. (Wenn irgendwer das rauskriegt, dann Sie.)
@ TomTom. Nein! Ganz schlimm! loop ohne LUMEN ist, als fehlte das "p". Können Sie da nicht für die Zwischenzeit was erfinden?


l.barnes eppendorf * - 25.05.01 at 22:19:04




Ohoh, sorry for the viele Rechtschreibfehler...


Klaas Tigchelaar kann sich nicht erklären * - 25.05.01 at 21:43:48




Heute: Neue Wohnungen gucken mit der Herzensdame. Beide beschlossen wir, Immobilienmakler zu werden. Dicke Autos, Dicke Feinrippunterhemden und schlechtsitzende Anzüge. Die absolut durchgeknallteste Berufsgattung auf Erden. Innerhalb von 10 Stunden schon wieder genug für ein ganzes Buch erlebt, aber keine Zeit es aufzuschreiben.
Fremde Leute haben manchmal extrem fremde Vorstellungen von einger gemütlichen Wohnungseinrichtung, ganz diametral zu Arte et Decoration, Häuser oder meinetwegen auch Schöner Wohnen.

@Jochen: Nick Drake ist klasse. Soll bis zu seinem Jungen Tod bei seinen Eltern gewohnt haben, wo er sich jeden Abend seinen Suppenlöffel voll Dröhnung über dem elterlichen Herd aufbrutzelte. Zu Hart für diese Welt, ganz im Gegensatz zu seiner wundervollen Musik. Da könnte die Welt ruhig ein bißchen mehr von gebrauchen!


Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 25.05.01 at 21:42:30




... zu begegnen.


34 - 25.05.01 at 21:20:54




geh jetzt zum nena-konzert und werde mich davor ängstigen ihr oder irgendwen zu treffen
zwei lieder ganz besonders wichtig


34 - 25.05.01 at 21:20:08




Herzlichen Glückwunsch zum 40. an (djuna) l.barnes in Eppendorf: is' wieder wirklich gut!!!


GüTeE - 25.05.01 at 20:07:51




Park life:

Hacky Sack, Frisbee, Fussball, jonglieren, trommeln, barfuss, Sitzdecke, Wasser, Schreibblock, Sommerlust

loslassen.

Der Geruch von Flieder- und Lindenblueten
Das darf doch alles nicht wahr sein
Manchmal glaube ich, viel zuviel zu wissen
Seit wann meckert der Prinz ueber die vielen hohen Stufen, die er zum Thron erklimmen muss?
Es gibt sie ja durchaus: Die Absolute.

Die Bell Kurve der Normalverteilung.

Exzentriker.

Das Kollektiv. Synchron Schwimmen. Stepp Tanz.

In Goa am Strand zu sitzen, auf die Wellenbrandung zu starren und zu denken. Ja was denkt man da eigentlich so? Ist da viel relevantes bei? Oder viel Unsinn? either way...

Tempo, Maerz 1995

auf der einen Seite die menschlichen Roboter, die nicht wissen das sie frei sind. Auf der anderen Seite das Joch der Entscheidungslast.

Sara Wagenknecht von links anzugreifen. Was bewirkt das?

http://www.assoziations-blaster.de


144 - 25.05.01 at 18:46:31




fühle mich geehrt und werde, denke ich, die Suche so aufnehmen. schreibend,
fragend, direkt oder indirekt. danke sehr. im ernst: ich danke dir, patrycja


Leonce - 25.05.01 at 18:34:28




hmm, vielleicht magst du mir ja mal schreiben. kann helfen bei der identitätssuche. das schreiben, meine ich.


patrycja * wohnhaft patrycja2000@hotmail.com * - 25.05.01 at 18:30:54




@patrycja: übrigens: Leonard Cohen Famous Blue Raincoat ändert vielleicht Deine Meinung


Leonce - 25.05.01 at 18:30:12




Die Rote Loop Fraktion organisiert die Illegalität als Offensiv-Position für revolutionäre Intervention.
Loopguerilla machen heißt, den antiimperialistischen Kampf offensiv führen. Die Rote Loop Fraktion stellt die Verbindung her zwischen legalem und illegalem Kampf, zwischen nationalem und internationalem Kampf, zwischen politischem und bewaffnetem Kampf, zwischen der technolastigen und housegeprägten Bestimmung der internationalen kommunistischen Bewegung.
Stadtguerilla heißt, trotz der Schwäche der revolutionären Kräfte in der Bundesrepublik und Westberlin hier und jetzt revolutionär intervenieren!

Entweder sie sind ein Teil des Problems, oder sie sind ein Teil der Lösung. Dazwischen gibt es nichts. Die Scheiße ist seit Dekaden und Generationen von allen Seiten untersucht und begutachtet worden. Ich bin lediglich der Meinung, daß das meiste, was in diesem Lande vor sich geht, nicht länger analysiert zu werden braucht - sagt DeadlyMedicine.

DEN BEWAFFNETEN KAMPF UNTERSTÜTZEN!
SIEG IM VOLKSKRIEG!
Rote Loop Fraktion
Kommando Rainer Halbkeks



HMHB - 25.05.01 at 18:29:15




@patrycja: fake, wie mein ganzes Leben. Also frage ich mich weiter, wer ich denn
sein soll


Leonce - 25.05.01 at 18:26:17




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@ konstantin:
danke für die netten worte, du konstantin vom stamm der rocker, ich habe mich ehrlich gefreut, aber ich hasse bob dylan. weder mit seinen worten, noch mit seiner musik konnte ich je was anfangen. ein guter freund von mir, eine koryphäe auf dem gebiet der musik, ein wandelndes lexikon sozusagen, meinte mal, es gibt nur drei grosse songwriter auf dieser welt: bob dylan, leonard cohen und frank sinatra.. mich erfreut nur der dritte und auch nur mit songs, die er nicht selbst geschrieben hat. that´s life.
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@leonce:
ist das deine email adresse bei virtual volume? oder nur ein fake?
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scheint mir gelb
der sonnenblumenhut
doch ist´s ein löwenzahn

ah, schon ist´s da
das bienentier, das flinke
zurück aus seinem bienennest

ist´s nicht zu schwer?
der lecker nektar
in seinem gelbschwarzen kleid

kscht, geh weg!
du ungeheuer, mistvieh!
nun hat sie mich gestochen

hat mich verwechselt
mit dem sonnenblumenhut
dabei ist´s doch die blüte
von GüTe....

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und weils so schön ist heut und ich total heu-versnupft bin und der zigarettenverkäufer eine stange camel lights gegen rote gauloises getauscht hat:
"Greatest Hits" Public Image Limited
"Essential" Yello
"You,My Baby+I" Alex Gopher
"Taxi Driver" O.S.T.
"Stankonia (Dirty Version)" OutKast
"Defender" DJ Rok
"Pete Rivera presents for adults only" V.A.

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patrycja * kirschblütenfest for adults only * - 25.05.01 at 17:19:44




ENCORE V
(extended weekend edition)

maximum happiness on planet earth - or - god bless us all










tbc on monday


funk @ his damned slow vaio F450 * - 25.05.01 at 17:17:48




eve sah schön aus in pink. als ich ihr ein kompliment für ihr wunderbares spiel gemacht habe, hat sie ihre augen weit aufgerissen, ihr pupillen waren gross wie freesbee's, und hat mich angefaucht, hat meinen arm gepackt und mich nach draussen gezerrt, dahin wo der zigarettenrauch aus dem einzigen loch nach draussen kann, vor diesem kamin hat sie meinen arm losgelassen und tief luft geholt.
es sei ihr klar, dass das alles nicht meine schuld sei.
ich verstehe noch nix, in dem moment.
geträumt hätte sie, von mir geträumt und da sei der hass wieder gekommen, einfach so, alles was passiert sei, jede einzelne der tausend lügen die zwischen uns waren sei ihr klar geworden und sie wolle mich nicht mehr hören, nicht mehr sehen und ich solle verschwinden, irgendwohin. in ihren augen war genau eine träne, jedenfalls sah ich nur die eine.
daraufhin schwieg ich, viel zu lange, rauchte eine zigarette nach der anderen und das obwohl ich mich eigentlich gesund ernähren wollte, auf meine verdauung geachtet habe und das kiffen sowie das zigarettenrauchen, wenigstens für ein paar tage, sein lassen wollte. andererseits kümmerte es mich tatsächlich kaum, der moment war zu magnetisch.
als ich gehen wollte fing es passenderweise an zu regnen und ich habe mir gedacht, dass es schon enorm ist, dass sich zwei menschen, zwei jahre nach ihrer eigentlichen trennung, nun doch noch richtig loswerden wollen. andererseits war der schmerz ihrer und ich war zu müde um zu leiden und als ich mich dann losriss und in die dunkelheit gehen wollte, hielt sie mich zurück und umarmte mich, so wie das eben nur sie kann. lange behielt sie ihre muskeln angespannt, ihre lockenhaare waren überall, in meiner nase und in meinem mund, doch ich untersagte mir zu husten und wäre beinahe erstickt. es war aber auch schön so mit ihr da zu stehen.
vieles sei passiert. viele menschen hätten auf sie eingeredet obwohl sie keine ratschläge hören wollte. ein wenig dicker sei sie geworden, hätte jemand verlauten lassen und sie könne es nicht einfach so hinnehmen.
an die zeit mit mir hätte sie gedacht und warum wir uns in wenigen tagen einfach so verloren haben. nie mehr sei sie seither in der wohnung ihrer mutter gewesen und den geruch der räucherstäbchen aus dieser zeit könne sie heute kaum noch ertragen. eigentlich hätte sie mich noch ziemlich gerne, aber wir wussten wohl beide, dass ein solcher versuch in einem fiasko enden würde und das hatten wir ja irgendwie schon mal.
als sie mich zum abschied in ihre arme genommen hatte und ich mich für minuten in ihrer schulter vergraben durfte, habe ich sie gerochen und in meinem bauch ist eine bombe explodiert. ich darf mich nicht wieder in sie verlieben, habe ich mir gesagt und habe es dann doch getan.


Stuard * mittendrin im höllerschen befreiungskampf * - 25.05.01 at 16:43:34




ENCORE IV

tbc


funk @ cars and girls * - 25.05.01 at 16:18:46




Das wundervolle Konzert: Air live at Shepards Bush Empire - 10.000 Hz Legend.



off. - Stück im Sinn * - 25.05.01 at 16:18:06




ENCORE III

suddenly some fish began to move on the ceiling of his sitting room.



funk @ mute * - 25.05.01 at 16:02:45




Weil ich 1000x am Tag gefragt werde, von wem die schöne Musik im VW Cabrio Spot ist: Nick Drake. Pink Moon. Hier anhören



Jochen Berlin * - 25.05.01 at 15:38:23




Jetzt weißt du wer ich bin ... Herzlichen Glückwunsch. Toi. Toi. Toi.


0190 - 25.05.01 at 15:27:44




ENCORE II.



funk @ extensive we-mood * - 25.05.01 at 15:27:23




Wer Sie sind, 0190, wird ja wohl sehr deutlich klar. Ihr ganzes Ding steckt in diesem "Schwachmat". Bravo. Sehr witzig. Perfect.


11833 - 25.05.01 at 14:33:17




Liebe Musikfreunde, in Demut stelle ich einen Beitrag in den Loop, in der Hoffnung... ja, was denke ich mir eigentlich dabei? Keine Ahnung, mitreden, mitsingen, mitdenken, miteinander, mitwirken, mitkriegen, mitgeben?
Wer will, kann ja mal reinhören. LastTime


Leonce im Proberaum * - 25.05.01 at 14:02:38




i´m on

klacid
salbutamol
zolim

sinupret
acc


GP, anna > SMS & mail sind angekommen, danke. - 25.05.01 at 13:37:05




wäre vorhin beinahe von einem stewi erschlagen worden und ich bin mir sicher, dass frau grütter aus dem ersten stock, diese alte, schrullige dame, mit absicht etwas an den schrauben herumgedreht hat. aber passen sie auf, frau grütter, eines tages werde auch ich zum mörder und dann ergeht es ihnen wie ihrem mann, damals.....


Stuard * die! allright! * - 25.05.01 at 13:01:07




Konstantin ~RAF~IRA~ETA~ETC. * - 25.05.01 at 12:22:01

Schwachmat.


0190 - 25.05.01 at 12:56:41






Shoot ~ generation gegengesellschaft anti revolte radikal lächerlich loop movement faust maschinensarg * - 25.05.01 at 12:35:11




Ich verschenke Bücher von Georg M. Oswald übrigens nur, damit er immer genug Geld in der Tasche hat, um Heiner Link auf ein Weißbier einzuladen. Denn seine Humoreske "Affen zeichnen nicht" liest sich ganz hervorragend zu dieser Jahreszeit. Es empfiehlt sich während der Lektüre nackend im Gras zu liegen und sich die Fußzehen von willigen Bikini-Mädchen lutschen zu lassen - was ohne Zweifel ganz im Sinne des Autors ist. Da aber zehenlutschende Bikini-Mädchen in diesen schlimmen Zeiten keine Selbstverständlichkeit mehr sind, tut es auch die Hauskatze oder der Dackel - je nach Vorliebe und Verfügsamkeit. Selbstredend sind die Füße vorab entsprechend zu präparieren. Denken Sie, während Sie sich die Füße mit Buttermilch einschmieren, doch einfach an Giacomettis "Femme qui marche" - SZ Feuilleton von heute -, und schließen Sie so den assoziativen Bogen zu dem gespenstischen Agieren von isolierten Körperteilen. Genau, Sie Schweinchen: Intellektuellen-Viagra.

Lieber Deadly, das von Ihnen in diesem Forum hochgelobte "Eine Art Idol" von Marc Fischer hat einen Gedankenimpuls gezündet: Wir sollten den Loop dazu nutzen, eine Gegengesellschaft auszurufen und die Macht in Deutschland zu übernehmen. Revolution. Wir benötigen dazu noch ein Manifest, ein Loop-Manifest, und gezielte Terroraktionen. Ich erwarte Ihre Vorschläge.


Konstantin ~RAF~IRA~ETA~ETC. * - 25.05.01 at 12:22:01




Lisa (heißt meine Mutter: für/von Elise): Albéniz' Asturias konnte ich auswendig spielen, Granados war/ist mir wahrscheinlich zu schwer;) Wunderbare Musik! Ja, the head ache's gone (es stand in den Sternen, demnach ich in der 2. Jahreshälfte...)
Der Text war verschwunden; an dies erinnerte ich mich erst später:

um halb vier wurde es hell im Osten. die Vögel begrüßten laut den Tag, und ich schlief bis acht Uhr


GüTeE - 25.05.01 at 12:15:34




Urlaubswissen mit HMHB
Teil 1 - Die perfekte italienische Moped-Beifahrerin
Sie bildet sofort eine Einheit mit dem Fahrer. Sie preßt ihre Oberschenkel gegen seine, drückt ihren Oberkörper gegen seinen Rücken, so dass ihre Brüste nicht nur beim Bremsen spürbar sind (wie bei Spanierinnen oder gutgelaunten Deutschen) und schlingt die Arme fest um seine Hüften mit einer Hand unter dem T-shirt (Bauchnabelhöhe). Italienerinnen haben schon im Teenie-Alter gelernt, dass bei zu lockerer Haltung der Fahrer deutlich schneller fährt, damit das Mädchen sich aus Angst enger an ihn schmiegt.
Das Wichtigste: der helmlose Kopf ruht mit aufgelegter Wange zwischen seinen Schultern. Ja, sie schaut unter keinen Umständen über seine Schultern (geht hoffentlich größentechnisch eh nicht) nach vorne. Sie genießt die vorbeifliegende Landschaft und vertraut dem Fahrer, zumindest glaubt er das.


HalfManHalfBiscuit - 25.05.01 at 12:09:32




EGOEXPRESS - Imperial
*
Lana, ja: sabbernd daniederliegen. Schöne Vorstellungen. Auf allen vieren, weit aufgerissene Augen, keuchend. Der halbe Loop. Und Rest-Deutschland.
*
Hässlich-dicke schwule Berliner Rechtsanwälte. Mit Neffen auf dem Schoß.
*
Bacharach.
*
Freude für EisEis: Das LUMEN wurde geschlossen, die Schlösser ausgetauscht. Ein Jahr Nervtum beendet.


TomTom moving * - 25.05.01 at 12:08:11




Abschlag




Das obige Bild zeigt wch mit seinen beiden Freunden bei einem Besuch im Münchner Zoo. Ganz links ist also wch. Daneben, das ist Christian (der, der gerade die Zunge rausstreckt) und dann kommt Fabian. Wenn man genau auf das Foto schaut, erkennt man im Hintergrund das Freigehege der Paviane. Eigentlich schrecklich, wenn man sich diese aufgeplatzten, roten Pavianärsche näher betrachtet.






wch münchen * - 25.05.01 at 11:43:21




nachlese für wch


fredrik muss aufs klo * - 25.05.01 at 10:19:48




GüTe, angenehm, viceversa ein großes Lob an deine Sampler. Und: I LOVE GüTe-live mit Nachtsuite. Erinnert mich an die Zeiten, als ich selbst noch stolperfrei Albéniz und Granados spielte. Have a good time, hoffe, der Kopfschmerz ist ein wenig vergangen?


Lisa always on the other side * - 25.05.01 at 08:34:10




...wie das wetter.


34 - 25.05.01 at 05:42:25




84,75


DM - 25.05.01 at 01:12:50




this is lustig, Lisa (hab' zwar nicht alles verstanden)
nichts geht mehr: ich habe Kopfschmerzen
mein krebskranker Cousin und guter Freund meldet sich auf der mailbox nur mit seinem Namen
könnte meinem Schulfreund nun eine e-mail schreiben, da ich zufällig seine Adresse fand
demnächst für patrycja's hüte ein blüte (mit stil)
und danke dem Abenteuer Wohnen für The Tipp
HMHB: ...schwimmen auf dem See


GüTeE - 24.05.01 at 23:15:28




Sonett 40

Ok. Vernasch sie! Ist ja meine Ex.
Du nimmst mir also nicht die Wurst von Brot.
Doch, Lieber, Liebe nicht, nenn's lieber Sex,
rasch abgehakt und töter noch als tot.
Schieb' ich dir lässig meine Alte zu,
hüt' du dich vor Gefühlen, allzu heiklen.
So können wir - nicht wahr - erst ich, jetzt du,
die bitch erfreun - und unsere Lieb' recyceln.
- Ach, shit! Du hast sie mir ja ausgespannt!
Und mich verarscht! Du hast die bess'ren Karten.
Es schlägt mir Striemen meiner Liebe Band.
Was müsst ich erst von deinem Hass erwarten?
   Du bist der Womanizer, ungelogen!
   Ich steck das weg, bleibst du mir nur gewogen.


l.barnes eppendorf * - 24.05.01 at 23:12:24




sangue chiama sangue


GP, wieder was gelernt - 24.05.01 at 22:54:09




and here my most favorite song for tonight, because I love the songs of Björk, and searching for them I found this.

I need handsome songs tonight


Lisa always on the other side * - 24.05.01 at 21:44:40




"Und Sie waren wirklich schon verliebt, Poacher?"
"Frauen sind wie Wasser, sagt man. Aber mit Männern ist es dasselbe. Als mir das das letzte Mal geschah, regnete es. Ich erinnere mich. Wir hatten keinen Schirm. Ich weiß nicht, wie lange sie bleibt. Je länger desto besser."
"Gefühle haben ein Verfallsdatum, Poacher. Das erste hat mich längst erwischt."
"Heute sind sie zynisch, Lieutenant."
(fallen angels, wong kar wei)

"Wie geht es mit Ihrer chinesischen Bekannten, Poacher?"
"Gestern abend fand ich sie sehr nett. Als wir das Lokal verließen, habe ich sie gebeten, mich nach Hause zu bringen. Ich habe schon ewig nicht mehr hinten auf einem Motorrad gesessen, und auch schon lange nicht mehr versucht, jemandem so nahe zu sein."
"Aber sie kennen sich doch schon seit Jahren?"
"Ja, wir sind schon so oft aneinander vorbeigegangen, dass unsere Kleider fadenscheinig wurden, ohne dass ein Funke übersprang.
"Und gestern?"
" ‚Der Weg ist nicht weit‘ dachte ich da dicht hinter ihr im Sattel, ‚bald wird sie mich absetzen‘. Aber ich spürte eine große Wärme."
"Sie kann Ihnen nicht geben, was ich Ihnen gebe, Poacher."
"Fällt Ihnen nie ein, dass Sie etwas spielen, was es gar nicht gibt, Lieutenant?"


Poacher_ auf den Brettern * - 24.05.01 at 21:40:37




May, 20, 2001

I am...

...just fine, thanks for asking -- if I go a week without writing here it doesn't mean that something terrible has happened. Nothing has. I just get busy having a real life sometimes. It's nice, and a little weird, to be missed.

...swearing a lot lately, and drinking orange juice straight from the carton, not sleeping enough, stumbling around the house in a bra and pants in the morning trying to find my other shoe.

...so tired, you know? I'm past the point where I even want to fall asleep. It's all like a dream, the way you can float through and know that people are there, but not understand what they're saying. In the end it all turns out fine.

...a little frightened, actually. These are big things that are happening; my whole life is changing. But I'm still here. That's something. I keep saying: in the end it all turns out fine.

*
Patricia came over tonight and watched awful television with me. We both secretly love the same stupid love-movies. It's great. She also brought food, a whole living-room picnic. I'm broke for a few days, and it isn't that I don't have food in the house, I just have mass quantities of a couple really strange things, and nothing else. I've been trying to figure out how to make a meal, any meal, out of pasta (no sauce), brown rice, red pepper, lens and oranges and salt & vinegar potato chips.

Our apartment has two bathrooms. This is a beautiful thing. At peak density, my parents' house had seven people living in it and one bathroom. I savor the shelf space that is almost all mine, the hours I can spend in the bathtub without having the hot water run out or someone start pounding on the door.

In six days or so (one paper, one story, no more) I will have finished my shortstory. What the fuck is that?

I went swimming this morning. I hadn't done laps in a long-ass time; I went from every morning to three times a week when I started this job, and then it all kind of dropped off a few months ago when the things started going wrong. It definitely showed; I was breathing all hard, like I'd been smoking for thirty years. But it felt good.
While I was swimming, I tried to remember the last time I'd spent more than an hour doing something that was not work, household, sleep, writing - and I couldn't.

...and what I keep thinking about is the patterns he traced on my face with his fingertip while we were falling asleep together, the way he liked to tangle our feet together under covers, the way he wouldn't let me sleep in the little bed because he wanted to have his arms around me all night.


Lisa always on the other side * - 24.05.01 at 21:12:38




"Kennst du schon die Geschichte, wie sich P. ein Flugzeug kaufen wollte?" Ein Krankenwagen kreuzt den Ku'damm. Ein Z3-Fahrer blickt verbissen aus der Sonnenbrille herüber. "Also P. wohnt ja in Paris, Sao Paolo und was weiß ich, irgendwo in Nevada. Und weil es so schwer ist, diese Flugrouten zu buchen, hat er sich überlegt: 'Gut. Dann kaufe ich mir eben ein Flugzeug.' Dann hat er sich informiert, und als wir uns in Paris trafen, meinte er, das sei gar nicht so einfach. Schon die Wartezeiten seien so lang."

Wir bestellen uns noch Zeug, Milchkaffee, Orangensaft und so weiter, aber mir fällt nicht ein, was ich eigentlich noch trinken will. Schon seit drei Bestellungen denke ich daran, doch es ist gerade mal halb zwei, und wer weiß, was wir noch vorhaben, und eigentlich ... aber doch nicht.

"Also hat P. das Flugzeug vom CEO von Coca-Cola übernommen, bis dann sein eigenes käme. Hat auch alles gut funktioniert. Dann kam aber sein Flugzeug, und P. rief an und sagte, zwei Flugzeuge sind doch besser als eins. Denn: es ist so schwer und völlig unrentabel, ein Flugzeug zu verkaufen. Also hat er jetzt zwei."

Später entscheiden wir uns gegen Wannsee und für Plötzensee. Gibt's auch Tiere dort, aber auf die kommt es gar nicht an. Rehberge. Und J. wartet auf uns. Es geht erst Richtung Norden, dann an der Tankstelle vorbei, inzwischen treffen wir noch einen Z3-Fahrer, und ich frage, ob die wirklich alle gleich aussehen, und J. sagt: "Ganz komisch mit denen." "Buddha-Club?" "Genau." Tankstelle, Wasser, Kekse, Malzbier, Zeitungen, Rehberge.

"Als Schüler hatte ich die späten Beethovenquartette vom Melos-Quartett geliebt. Als Schüler hatte ich auch einen der ersten tragbaren CD-Player und einen Freund, der den Kram immer aus den Läden getragen hatte. Uns ging es immer nur um die Interpretationen. Vor ein paar Jahren öffnete sich der CD-Player im Rucksack, die CD, halb draußen, wurde brutal zerkratzt. Letztens dachte ich: jetzt besorge ich sie mir noch einmal, aber die Deutsche Grammophon hat sie vom Markt genommen. Hab da sogar angerufen. Ist denen egal.

In den letzten drei Wochen habe ich das Cis-Moll-Quarttet bestimmt acht Mal angehört, also immer den ersten Satz, und egal was es war: Hagen-Quartett, Amadeus-Quartett, Alban-Berg-Quartett: nichts. Gleich ausgemacht. Die haben das nicht verstanden. Und die Deutsche Grammophon hat die wieder vom Markt genommen. Einfach so. Für mein Gefühl haben die die Musik als einzige so richtig verstanden." "Ich weiß, wo du sie bekommst." "Wirklich?" "Bei uns." "Mal sehen." "Ich würde mich gern mehr damit beschäftigen, und wäre dir dankbar, wenn du mir ein bißchen dabei helfen könntest." "Bei András Schiff war es genau das gleiche. Die Französischen Suiten, und jetzt die Scarlatti-Sonaten."

Wir gehen nicht segeln, wir hängen ab im Park. Wir saßen mit Bierdosen an der Bodebrücke und sahen Ratten und Büschen vorbeiflitzen. J. lässt den Motor rödeln, und wenn heute abend auf dem Weg zu Jonas Hellborg wieder ein Z3 vorbeikarrt, brauchen wir nur an heute nachmittag zu denken.

__________________________________

Gütee: Wenn du so auf das Klavierwerk von Ravel stehst, probiere doch mal die Gesamteinspielung von Paul Crossley. Une barque sur l'ocean, Gaspard de la nuit aber insbesondere.


Abenteuer Wohnen - 24.05.01 at 19:08:09




Endlich. www.corvus.org


K. Lorenz - 24.05.01 at 18:59:49




Ein Anruf aus Potsdam erreicht mich an diesem sonnigen Nachmittag, als ich mich gerade behaglich auf meinem Südseiten-Balkon eingerichtet hatte.
Vierzehn Stunden habe seine Fahrt von Heidelberg Richtung Berlin gestern nachmittag/Abend/Nacht gedauert. Die Straßen zu, Unfälle, Staus.
Zum Anpfiff habe er gerade noch rechtzeitig eine Provinz-Autobahn im tiefsten Sachsen-Anhalt verlassen können, das Spiel in einer Kaschemme mit dem Namen "Wahllokal" verfolgt. Fünf Alkoholiker und der Wirt hätten dieses Fußball-Fest dort angeschaut.
Am Telefon folgte eine dramatische Pause. Dann geht er zum Höhepunkt des Abends über. Ein offensichtlich angetrunkener Ostdeutscher setzt sich zu ihm an den Tisch, mag ihn nach Hause einladen, ihm seine Familie vorstellen und ihm seinen in Amsterdam erstandenen Joint zeigen.
Stiile am Telefon. Wir sind peinlich berührt und wechseln das Gesprächsthema.


justusjonas heidelberg/wieblingen * - 24.05.01 at 16:43:53




ich hör jetzt auf mit dem warten


going to - 24.05.01 at 15:11:46




You have to know,
not fear that some day,
you are going to die.
Until you know that
and embrace that,
you are useless.


°foretaste - 24.05.01 at 14:58:29




GP: gut Pesserung wünsche ich ihnen!


GüTeE - 24.05.01 at 14:11:39




Die gerechte Welt, die die Newcomer des Kabaretts unterstützen.Dazu liegen mir viele Geschichten auf dem Herzen.

Diese Woche wurde wieder mal der Paulaner Solo Preis vergeben. Durch K.O Verfahren des Publikums. Allerdings ist dies ein relativ alt und bayrisch eingesessenes Publikum, das es fraglich ist, ob dieser Wettbewerb einen Wert, außer Eigen Werbung für die Brauerei hat. So war bei meiner Vorausscheidung im Jahre 2000 schnell das Abstimmungsverfahren geändert worden, weil einige Freunde von mir im Publikum saßen. Die Methoden, mit denen Stephan zum Grand Prix kam wurden bei mir kurzerhand hinter vorgehaltener Hand vom veranstalter verändert. Das teilte er dem Publikum auch nicht mit. Ich war draussen, ein ausländischer Besucher vom Veranstalter fast verprügelt worden und mein Freund Oliver der auf der Gästeliste stand nicht hereingelassen. Als ich dagegen anging, wurde mir eine Konventionalstrafe angedroht. Super Stimmung für Newcommer.

Das Passauer Schafrichterbeil 2000 ging an eine Dame, die der Jury seit vielen Jahren persönlich bekannt ist und deren Programm ok ist, aber es gibt in Bayern viele, die es mehr verdient haben eine Preis gewonnen zu haben. Selbst sigi Zimmerschied gab zu, das er genau aus diesen Gründen nichts mehr mit dem Preis zu tun hat.

Dann war da noch der unbekannte Attler Kleinkunstpreis. Der ging gleich an ein kleines rollschuhfahrendes, playbakc singendes Bienchen die mit ihrem Manager kam. Da wurde nicht lange abgestimmt. Geld tat hinter der Bühne sein übriges. Die anderen Teilnehmer bekamen weder Fahrtgeld noch etwas für ihren Auftritt. Selbst für Essensmarken mussten sie betteln.

So sind sie unsere Veranstalter. Anstatt die Künstler zu unterstützen, lassen sie diese kommen und ihre Kunst, die in vielen Fällen sehr gut ist, dem Publikum schenken. Von dem verlangen sie Eintritt und Geld, das sie in ihre eigenen Tasche stecken. Ich kenne mehrere Städte die so zu rentablen Kleinkunstfestivals einladen und darauf spekulieren das Gaukler und Künstler gegen einen Hungerlohn ihr langweiliges Städtchen für ein Wochenende zum Leben erblühen lassen.

Und dann die Poetry Slams. Ich spreche hier vom Münchner Poetry Slam. Wo sich zwei Veranstalter ihre Drogen, Miete und amerikanischen Freunde damit einkaufen, das sie junge schreiberlinge in volle Hallen locken. Das Geld landet in ihren Taschen. Die jungen Poeten kommen mit wenig Applaus nach Hause.

Erst wenn der letzte Straßenmusikant, der vorletzte Dichter gestorben sind und das Lachen so leise geworden ist werden einige merken dass man Aktien nicht essen kan und das Lachen und die Poesie eine Kunst ist, die uns Hoffnung und Vertrauen gibt.


fredrik ist satt * - 24.05.01 at 13:50:33




krank.

(in keinerlei übertragenem sinne)


GP fucked - 24.05.01 at 13:35:17




Selbstmordattentat

Ein Stern hat dich geweint.
Jetzt glitzer, bis du fällst,
Zur Erde rast
Und sie in tausend Stücke sprengst.


nneunn - 24.05.01 at 13:18:49




1 "Kahn ist Musil" (11, Pool)

2 Günther Jauchs Publikum war kürzlich
mehrheitlich der Auffassung,
von Musil stamme das Buch "Mann ohne
Nerven".

4 Angehörige der Hindu-Minderheit
in Afghanistan müssen künftig
ein gelbes Kennzeichen auf der
Brust tragen.

5 "[...] diese Mannschaft ist im Moment
die beste Fußball-Mannschaft der Welt,
absolut." (Uli Hoeneß, Eupopameisterkandidat
von 1976, über den FC Bayern München)

6 Ursula Döbereiner, Frauen, S. 183,
the Buch.


kai:leiser Fußballstadt * - 24.05.01 at 12:47:16




Jetzt muß ich ja nichts mehr sagen...;)


Ravel ist große Klasse! Die mir liebsten Stücke sind:

Gaspard de la Nuit (gespielt von Ivo Pogorelich) mit den Sätzen: Ondine, Le Gibet und Scarbo

Die Oper L'Enfant et les sortilèges (1925, das Libretto schrieb Colette): einfach zauberhaft!!!

Le Tombeau de Couperin: mir gefällt die Orchester-Bearbeitung, weit ausschwingende Melodien und erstklassige Instrumentation

Entre Cloches und Frontispice für 2 Klaviere

Une Barque sur l'océan: tonmalerisch,
& ich liebe das Menuett Antique, für Orchester: ein frühes Werk



4 Musical-Aufführungen, das bedeutete: Samstag 23 Stunden in action (1. und einzige gemeinsame Probe incl.), Dienstag 27 1/2 Stunden außer Haus.
Ich sehe mir den Bob Dylan-Film an und nehme den Hitchcock auf Band (tolle Musik am Schluß).

Sauerampfer-Blätter schneiden und eine Suppe daraus kochen.

essen fressen kotzen genießen hungern schmecken und die lippen lecken ihr gecken und zecken ums verrecken hinter allen vier ecken sich verstecken unter warmen decken und ins becken rotzen und motzen ihr fotzen und rumlungern zum verdrießen und schießen bis sie schließen in gießen

"Zuweilen waren es die Enkel, die Briefe und Tagebücher ihrer Großeltern herausrückten - ein Beispiel mehr, dass es eigentlich erst der dritten Generation gelingt, die Kriegsverbrechen zuzugeben."
Zeit Nr. 20, S.38 über e. Ausstellung in Münster, Tel. 0251/492 70 48

Danke The Crab (der 'simple song' ist ein bißchen sentimental geraten, finde ich: es war einfach die Freude, wieder zu Haus zu sein nach dem Treffen mit einem der berühmtesten Komponisten der Gegenwart;)
- und Han (eigentlich sind mir Hörer wie sie die liebsten - weil nicht so kritisch?? Nein, verlassen sie sich auf ihr Gefühl! Natürlich gäbe es - für Fachleute/Kenner - Einiges zu verstehen. Das Verständnis kommt, wenn sie es mehrmals hören - vielleicht aber erst JAHRE später. Z.B. brauchte ich fast ein Viertel Jahrhundert, um zu merken, dass ein altes Lied von mir im 5/8 Takt steht;) Es ist in etwa die Akkordfolge von Hey Joe von 1967.)

Wir sind im Geschichts-Unterricht NICHT bis zur Nazizeit gekommen, noch nicht mal bis zum 1. Weltkrieg, 'nur' so Mittelalter ff. Der Lehrer war wahrscheinlich in der FDP. Meine Tante in Bremen wählte die SPD, meine Eltern wahrscheinlich die CDU (taten die was für die Bauern?).
Ein Fachoberschul-Lehrer sprach einmal begeistert von Siegfried Lenzens 'Lehmann's Erzählungen': ist auch 'n tolles Buch, wie 'So zärtlich war Suleyken'.
Ein Schulfreund lernt Koch (auf einem Schiff und in Amsterdam) und übernimmt das 'Gasthaus Zur Post' von seinem Vater.


GüTeE - 24.05.01 at 03:41:29




@Lotos: "you'll never walk alone! Public response to St.Pauli (and others who had achieved the Promethean feat of heroes) was emotional and romantic."


Judith_ with begonies * - 24.05.01 at 00:48:48




pommes....pommes....pommes....rot-weiss.


GP gelangweilt - 24.05.01 at 00:16:45




Auch das noch, es scheint, die Bayern werden demnächst die Weltherrschaft übernehmen. Ein kleiner Trost, St. Pauli steigt auf, vielleicht werden sie die nächsten sein. Das wär schön.


Lotos im Elfmeterrausch * - 23.05.01 at 23:54:22




"Waren Sie schon in Kalifornien?"
"Nein."
"Ich auch nicht. Aber alle raten mir, dass ich mich dorthin absetzen soll, Poacher."
"Ich könnte überall leben, und überall fortgehn, Lieutenant."


Poacher_ Duluth * - 23.05.01 at 23:41:57




Ludwig ißt den Brandteigkrapfen
den seine Schwester gebacken hat
die ältere hat ihn gebacken
die jüngere hat ihn aufgetragen
und jetzt warten sie beide darauf
daß ich ihre Brandteigkrapfen esse
überdeutlich
Vorgesetzbekommenes
Wenn wir in Betracht ziehen
daß wir mit allen diesen Brandteigkrapfen
mit allen diesen Suppen und Saucen
alt und häßlich und stumpfsinnig und wertlos geworden sind
ist es doch ganz und gar logisch
daß wir auch Brandteigkrapfen essen
alle Brandteigkrapfen
die uns jemals auf den Tisch gestellt werden
packt einen Brandteigkrapfen von seinem Teller und ißt ihn wie ein Tier in einem Zuge auf, würgend
Wir fressen ihn auf den Brandteigkrapfen
den unsere Schwester gebacken hat
wir machen den Mund weit auf
und stecken den Brandteigkrapfen hinein
und würgen ihn hinunter
zur älteren Schwester, den Brandteigkrapfen hinunterwürgend
Siehst du wie ich deinen Brandteigkrapfen hinunterwürge
ein so ekelhafter Brandteigkrapfen
ein so widerwärtiger Brandteigkrapfen
meine Lieblingsmehlspeise
siehst du

Die Schwester springt vom Tisch auf und will hinauslaufen, bleibt aber erschrocken an der Tür stehen, wie sie sieht, daß ihr Bruder auch noch einen zweiten Brandteigkrapfen in den Mund steckt

Und jetzt den zweiten Brandteigkrapfen
die Lieblingsmehlspeise
meine Lieblingsmehlspeise
die mir meine Schwester immer gemacht hat

Die andere Schwester ißt von ihren Brandteigkrapfen

Meine Lieblingsmehlspeise
meine Lieblingsmehlspeise
er würgt so lange, bis er die Hälfte des Brandteigkrapfens geschluckt hat und spuckt die zweite Hälfte blitzartig aus und schlägt mit beiden Handflächen wütend auf die Tischplatte

Die ältere Schwester dreht sich um und rennt davon

Zur jüngeren Schwester

Meine Lieblingsmehlspeise
Er schlägt mit dem Kopf auf der Tischplatte auf

T.B.


um was zu lesen - 23.05.01 at 22:12:37




Ludwig ißt den Brandteigkrapfen
den seine Schwester gebacken hat
die ältere hat ihn gebacken
die jüngere hat ihn aufgetragen
und jetzt warten sie beide darauf
daß ich ihre Brandteigkrapfen esse
überdeutlich
Vorgesetzbekommenes
Wenn wir in Betracht ziehen
daß wir mit allen diesen Brandteigkrapfen
mit allen diesen Suppen und Saucen
alt und häßlich und stumpfsinnig und wertlos geworden sind
ist es doch ganz und gar logisch
daß wir auch Brandteigkrapfen essen
alle Brandteigkrapfen
die uns jemals auf den Tisch gestellt werden
packt einen Brandteigkrapfen von seinem Teller und ißt ihn wie ein Tier in einem Zuge auf, würgend
Wir fressen ihn auf den Brandteigkrapfen
den unsere Schwester gebacken hat
wir machen den Mund weit auf
und stecken den Brandteigkrapfen hinein
und würgen ihn hinunter
zur älteren Schwester, den Brandteigkrapfen hinunterwürgend
Siehst du wie ich deinen Brandteigkrapfen hinunterwürge
ein so ekelhafter Brandteigkrapfen
ein so widerwärtiger Brandteigkrapfen
meine Lieblingsmehlspeise
siehst du

Die Schwester springt vom Tisch auf und will hinauslaufen, bleibt aber erschrocken an der Tür stehen, wie sie sieht, daß ihr Bruder auch noch einen zweiten Brandteigkrapfen in den Mund steckt

Und jetzt den zweiten Brandteigkrapfen
die Lieblingsmehlspeise
meine Lieblingsmehlspeise
die mir meine Schwester immer gemacht hat

Die andere Schwester ißt von ihren Brandteigkrapfen

Meine Lieblingsmehlspeise
meine Lieblingsmehlspeise
er würgt so lange, bis er die Hälfte des Brandteigkrapfens geschluckt hat und spuckt die zweite Hälfte blitzartig aus und schlägt mit beiden Handflächen wütend auf die Tischplatte

Die ältere Schwester dreht sich um und rennt davon

Zur jüngeren Schwester
Meine Lieblingsmehlspeise
Er schlägt mit dem Kopf auf der Tischplatte auf

T.B.


um was zu lesen - 23.05.01 at 22:09:33




Gute Frage!


? ? * - 23.05.01 at 22:09:00




warum gibt es hier eigentlich keine themenknebel mehr?


FrageFrugFred - 23.05.01 at 21:16:38






wer kann schon
ohne
werbung
lieben





f. wer sonst ? * - 23.05.01 at 20:25:46




@ TomTom: Vielleicht ja auch ganz günstig, daß es so einen Typ hier im loop nicht gibt. Nicht wirklich. Nicht auszudenken, wie sonst womöglich die halbe community darniederläge!


Lana Hoff , Göttingen * - 23.05.01 at 20:05:36




Korrektur: Zu erkennen, dass _alles_ Energie ist, ist das Eine.


14 - 23.05.01 at 19:46:09




Korrektur: Zu erkennen, dass _alles_ Energie ist, ist das Eine.


14 - 23.05.01 at 19:46:08




Korrektur: Zu erkennen, dass _alles_ Energie ist, ist das Eine.


14 - 23.05.01 at 19:46:07




Zu erkennen, dass Energie ist, ist das Eine.
Was man mit dieser Erkenntinss alles machen kann ist das Andere:
Deine Aufmerksamkeit, deine Konzentration laesst deine Energie genau dahin fliessen, worauf du sie richtest.
In bestimmten menschlichen Interaktionen, genauer Gespraechen, in denen man sich gegenseitig hochhebt, sich gegenseitig unkonditionelle Liebe entgegen bringt, kommt es nicht nur dazu, dass man aufeinmal eine nie gekannte innere Sicherheit verspuert, ein Gefuehl in sein hoechstes Selbst gehoben zu werden, sondern auch dazu, dass auf mysterioese Weise der Inhalt der Kommunikation qualitativ gesteigert wird.
Die Methode ist nach einiger Uebung recht leicht anzuwenden: Du schaust durch deinen Gespraechspartner hindurch, focusierst nicht Details, sondern versuchst die ganzheitliche Aesthetik des Koerpers des Anderen, als pure Energie wahrzunehmen.


14 - 23.05.01 at 19:43:04




Oh Mann, Deadly


Eiseisbaby München, Bayern * - 23.05.01 at 19:37:15




@ Konstantin:

Als ich heute nach Hause kam, lag ein gewisser Georg vor meiner Tür. Es schien, als habe er eine strapaziöse Reise hinter sich, denn er lag dort unbeweglich und hatte sich nur notdürftig mit einem Karton zugedeckt. Als ich ihm hochhalf, begann er, wirres Zeug zu reden: Eine Amazone hätte ihn hierhin beordert, seinen Zwillingsbruder hätte man entführt; er sei zuletzt bei den Bonner Rheinauen lebend gesehen worden. Dann erfuhr ich noch, dass er eine harte Schale habe, und dass man in ihm lesen könne "wie in einem Buch".
Vollständig verwirrt war ich dann, als ich später sein Outfit durchstöberte und auf einem Zettel Deinen Namen las.
Dennoch habe ich keine Angst vor ihm, denn Du hast ihn zu mir geschickt und eine Amazone gab ihm Geleit. Vielleicht ist er ein Glücksbringer?



@ EisEisBaby:

Ich bin nicht ganz sicher, ob Hitler wirklich Humor hatte.
Sicher hingegen ist, dass auch ihn mit seinen Hunden eine recht intime Beziehung verband. Soll ich mal nachschauen, ob ich im WWW ein Photo finde?


DeadlyMedicine Bielefeld * - 23.05.01 at 19:00:40




Hier gibt es leider viele Hollaender.


CvH Amsterdam * - 23.05.01 at 18:23:54




Perfekt World Remixed
Ja die Sache mit dem kleinen Hitler. Manchmal glaube ich, das kommt alles nur davon, dass sie uns in Erdkunde keine Städtenamen mehr beibrachten, sondern Nordost- und Südwestpassatwinde. In Biologie keine Bäume oder Blumen, sondern Zellteilung. Und Geschichte war immer die Geschichte Nazideutschlands. Im Wesentlichen. Ja, ich glaube manchmal, wir mussten uns wirklich jeden KZ-Film anschauen, der nach Neunzehnhundertfünfundvierzig gedreht wurde. Mir hat das nichts ausgemacht. Ich meine, das mit dem Hitler. Ich musste sogar lachen, wenn er es brachte, denn er hatte Humor und war gar nicht dumm. Und dass die anderen sich aufregten, war klar. Scheiß Watergate. Frankreichfeldzug hin oder her.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 23.05.01 at 17:51:32




Wenn es denn mal einen solchen LOOP-Typen gäbe, würde ich ihn mir unter den Nagel reissen und von der Kante sofort ins Bett stoßen.
*
Gentleman's Quarterly. Wo soll da Platz sein für ein C?
*
Besser als Dlugosch: Dakar&Grinser-DATs.
*
SEbastian: Ist angekommen. Mail folgt bald.


TomTom Plato knew better * - 23.05.01 at 16:05:04




funk: Nein, das erste Bild war weitaus besser. Es hat Soul.


dazed and confused - 23.05.01 at 15:42:57




ja ja.. dem oder den oder wasauchimmer..aaaaaaaaaaaaaaaaarrrgghh!!!!


5TU * one inch punch * - 23.05.01 at 15:41:22




Stuard telefoniert:

--ein längeres geschäftsgespräch neigt sich dem ende zu--

kunde: dann wünsche ich ihnen noch einen schönen abend!
stu: ebenfalls, danke.
kunde: sind sie katholisch?
stu: ähh..nö.
kunde: aber sie glauben doch an gott, oder?
stu: nein, ebenfalls nicht..
kunde: gut.. dann wünsche ich ihnen KEINEN schönen abend!

--ein klicken, dann ein gewohntes tuten--


Stuard * fliegt einen SCHÖNEN abend entgegen * - 23.05.01 at 15:39:42




Perfect Eisieis, ein lecker Textchen, ich bleibe ruhig und atme schwer - chech, chech. Leise nur flüstere ich Stuard zu, dem viel zu lange nicht hier gewesenen, sag ihm, dass es mich freut für ihn, für mich. Und patrycja, weil sie schön ist in ihren Worten, was von Bob Dylan, für Dich zum orten:

Temptation's page flies out the door
You follow, find yourself at war
Watch waterfalls of pity roar
You feel to moan but unlike before
You discover
That you'd just be
One more person crying.
So don't fear if you hear
A foreign sound to your ear
It's alright, Ma, I'm only sighing.
As some warn victory, some downfall
Private reasons great or small
Can be seen in the eyes of those that call
To make all that should be killed to crawl
While ohters say don't hate nothing at all
Except hatred.
(...)
My eyes collide head-on with stuffed grave-
yards
False gods, I scuff
At pettiness which plays so rough.
(...)
But it's alright, Ma, it's life, and life only.


Konstantin ~Bob Dylan~ * - 23.05.01 at 15:35:08




Während Günther in schwindelerregender Höhe mit einem Langholz wedelt und unverständliche Phrasen in meine Richtung prescht, gebe ich dem Wind die Schuld, akzeptiere, dass ich ihn nicht verstehe und hoffe, dass es sich bei Günthers rotköpfigem Mitteilungsbedürfnis nicht um einen Notfall handelt, welchen er mir gerne mitteilen möchte.
Nun arbeite ich bereits gut und gerne fünf Monate auf dieser Baustelle und habe beinahe alle meine Mitarbeiter durchschaut, akzeptiert oder ignoriert, bloss den einen, Günther, den begreife ich einfach nicht obwohl er mir so kompliziert nicht zu sein scheint.
Anhand seiner Erzählungen weiss ich, dass er mehrere Jahre seines bereits fortgeschrittenen Lebens in Alkoholsumpf verbracht hat und auch heute noch ab und an säuft, meist jedoch mit Mass und seine grösste Sorge seine Freundin ist, welche von der Sozialhilfe lebt und sich in ihrer gemeinsamen Zweizimmerwohnung, langsam aber sicher gen Tod trinkt. Ansonsten ist Günther mit einem enorm fundierten geschichtlichen, wie auch politischen, Wissen ausgestattet und eine "alte, linke Sau," wie er sich selber betitelt. Oft erzählt er von seinen früheren Taten, von Dingen die ich nicht verstehe, von provokant aufgehängten Vietkong-Flaggen und von komischen Aktionen, die nicht immer einen politischen Hintergrund haben mussten.
Kommunikation ist mit Günter, wie auch im jetzigen Falle, meist unmöglich. Entweder wird ein Gedanken- bzw. Befehlsaustausch durch die natürlichen Umstände verhindert, oder durch seine Käuzigkeit verunmöglicht, seine Art, wie ein Bär zu brummen und dabei so unglaublich unverständlich zu sein, dass ich glaub, dass wenn Günther nur leise für sich denkt, er sich dabei auch kaum versteht.
Nun ist er leiser geworden und ich bin sicher, in kürze wird er vollständig verstummen. Da ich mich nicht für einen wichtigen Menschen in Günters Leben halte, dränge ich mich nicht auf, setze mich stattdessen auf den Motorkasten des Betonmischers und beginne mir, mit höchster Konzentration, eine äusserst krumme Zigarette zu drehen.


Stuard * guckt endlich über den Berg * - 23.05.01 at 15:05:21




Maria Luggau

Betrete die Wallfahrtskirche, kühle Luft empfängt mich,
Weihrauch liegt in der Luft, Menschen verneigen ihre Köpfe.
Ich tauche die Finger ins Weihwasser, befeuchte meine Stirn, bekreuzige mich.
In die Knie gehend fühle ich sofort SCHULD und Sünde.
Die Kälte des Marmors kriecht in meine Knochen, unvermeidlich
traue ich mich nicht mehr nach oben zu blicken.
Sieht man es mir an? Das Zeichen des Kain auf meiner Stirn?
Die Glocken verstummen, der Organist setzt zum Ave Maria an
Alle erheben sich, der Priester und seine Ministranten treten ein.
Psalm 4, Strophe 1, Stimmen füllen den Kreuzgang, Rascheln der
Kommunionsbücher, unterdrücktes Räuspern hier und da.
Monoton schwebt die sonore Stimme des Priesters durch die Luft,
lateinische Gebetsfetzen werden von den Sündern erwidert.
Ich bekomme eine Gänsehaut, salzige Tränen benetzen meine Lippen.

Licht blendet mich, als ich die Flucht ergreife,
für einige Sekunden bin ich blind.
Steige die Treppen rauf zum Kloster, an den Gräbern vorbei.
Stille, Ruhe, Kälte. Ich sehe die Geister der Schüler, der Mönche
und Nonnen, tausend Jahre alte Beichte und Buße, Trauer und Hoffnung.
Unerwiderte Liebe, unterdrückte Sehnsucht, Verlangen
und Schmerz! Und so viel Leid. Tiefes Mitgefühl empfinde ich
für diesen unerfüllten Glauben, Wut über die Anziehungskraft
des Klosters und seiner Kirche, vergeudete Zeit, falsche Götzenbilder.
Erschöpft taumele ich wieder ans Licht, erstaunt über die Intensität der
Empfindungen, die mich überrollten. Körperliches Verlangen überfällt mich,
möchte mich hier und jetzt meiner Kleider entledigen, SÜNDIGEN!! Lebenslust!
Schreien würde ich dabei, jedem ins Gesicht, der mir Gott grüßend entgegenkommt.
Doch ich traue mich nicht, bin in seinem Bann, ertappe mich bei dem
Gedanken, eine Kerze in der Kapelle anzuzünden, eine von hunderten,
für mein Seelenheil, für meine Sünden, für meinen Frieden.


patrycja * this is a journey into time * - 23.05.01 at 14:59:26



Danke, Klaas Tigchelaar. Und weil ich mir heute ja nicht gut schon wieder eine neue Folge aus den Fingern saugen kann, hier die meiner Meinung nach einzig ernstzunehmende Alternative,

Also, ihr müßt da auch noch "SOAP" anklicken!


Lana Hoff , Göttingen * - 23.05.01 at 14:44:44




ENCORE.



funk * findet er braucht nun doch eine digicam * - 23.05.01 at 14:32:07




Berlin: ich hebe Gesichter auf wie andere vielleicht Liebesbriefe, es sind so viele (mit der Zeit ändert sich die Unterschrift) und man weiß nicht wohin damit, es bleibt nichts übrig als lächeln.

Etwas Wind überall, er ist nicht kalt, er ist nicht warm, stiebt uns auf wie lose Zeitungsseiten und schiebt uns über die Streifen: Zebrafußgänger, ein Hupen, man schielt der Kraft entgegen, Husten eine Medizin, ich bevölkere die Stadt mit Fragen, es bleibt nichts übrig als schauen, hin und her, hin und her.

Man verläuft sich absichtlich.


Sasa in der Hauptstadt der gepanzerten Polizeiwägen * - 23.05.01 at 14:18:58




Tolles Autofahrbild. Stehe ich drauf.


Nikolaus trägt jetzt einen Bart - 23.05.01 at 14:01:15




Respekt!! Das pool Buch ist ganz groß geworden. Wer hätte das gedacht.
Super Bilder Super Texte.
Weiter so!
Dank an Sven Lager und Elke Naters


Ein Fan - 23.05.01 at 13:56:28





Alles wieder in Ordnung :)


MARiO @imloop.de * - 23.05.01 at 12:16:01




Ich lasse die Straßenbahn an mir vorbeiquietschen und betrachte die Menschen, die darin sitzen und zu mir heraussehen. Die Frau mit der Vogelnase unter der Dauerwelle, der junge Mann, schwarzhaarig und rundgesichtig, ein älterer Türke vor sich hin starrend, paar andere Gestalten im Gegenlicht. Und vorneweg der Schaffner hinter Hebeln und Knöpfen wie ein Kapitän. Ich erschrecke mich, weil ich mich plötzlich in einem Film wähne, den ich gestern erst gesehen habe. Die gleichen Leute auf den gleichen Sitzen, die gleichen Gedanken, das gleiche Kreischen der Stahlräder auf den Schienen, als die Straßenbahn vorsichtig in die Kurve einfährt.


The Crab - 23.05.01 at 11:39:44




auf einmal war es da.
von da ab gab es kein zurück mehr.



funk @ mykingdom * - 23.05.01 at 11:32:33




Wow, Marc Brandenburg. Endlich.


Ein J. namens F. - 23.05.01 at 09:13:39




Sitze ihm gegenüber. Wir essen zusammen.
Er überrascht mich, warme Stimme, tiefe Augen,
wie er von sich spricht,innerlich schliesse ich die Augen,
spüre Leben und Wachheit.
Seine Worte kommen flüssig, er schreibt,wie er spricht,
aus der Tiefe heraus, mit Humor und Offenheit.
Dann bin ich neidisch,BENEIDE ihn,um seine Gabe,
um seine in sich gefundenen Form.
Alle meine Sprache scheint nur der Versuch, die Versteckungen der
Empfindung loszuwerden und Wissen um Zusammenhänge macht sowieso so
schweigsam.
Stotternd und Worte wringend gackse ich über mein Leben.

Bei grünen Ampeln bleibe ich stehen und vermute Fehlschaltung,
dann laufe ich los, es wurde gerade rot, noch kein Auto,
gehetztes Vogelkopfdrehen,weiter,
jetzt stehe ich in der Mitte,Autos,Autos,da eine Lücke,
ich stürme rüber bei total ROT.
Hinter mir überquert gemächlich und heiter
ein grosser schlanker Mann mit
strahlenden Augen die Strasse bei GRÜN.
Er fährt sich dabei durch die
Haare und lächelt MIR zu.


ALINIA alpencity * - 23.05.01 at 08:18:47




@Alle: Kommt mal wieder runter!

*
waaaaaas geht jetzt eigentlich:

Jennifer Tilly vs. Greg Kilborn


1 - 23.05.01 at 07:26:52




1. VLADISLAV DELAY
2. DJ JASPER
3. KID 606
4. DJ ROMAN FLUEGEL

ausser wertung: JAN DELAY


FrenkFrankfort entlang des mainufers schweden suchend, * - 23.05.01 at 03:11:47




Han: eine erfreuliche Stimme mehr.


Abenteuer Wohnen - 23.05.01 at 01:10:57




Wie anders waere mein Leben verlaufen, wenn ich in Unkel/Rhein aufgewachsen waere?
Das Haus meiner Eltern haette neben dem des spaeten Willie Brandt gestanden.
Ich haette Gartenpartys veranstaltet, und wenn einmal ein Ball in des Nachbarn Garten flog, haette ich an der Tuere geklingelt und mittels eines Plakates um die Herausgabe des Balles gebeten. Ansonsten haette Willie wohl auch nie die Tuere geoeffnet.
Als ich 14 war, waere Gorbatchov zu Besuch gekommen. Ich frage mich, ob er zum damals bereits erkrankten Brandt hineingelassen wird?
Wenn nicht renne ich auf die Straße, und frage ihn ob er einen Atomkrieg fuer moeglich haelt.
Oh, wie anders waere mein Leben verlaufen?


justusjonas heidelberg * - 23.05.01 at 00:46:46




und ich meine: "feel the vibe, feel the pressure" und dann "lady, hear me tonight"....immernoch GROSS.


GP bows down - 23.05.01 at 00:45:22




aber es war trotzdem das reich der schlechten musik und deswegen entspanne ich mich gerade bei einem 70minütigen boris dlugosch remix.


GP @ chill-station - 23.05.01 at 00:34:58




nein, es heisst
GQ
GQ
GQ
GQ...aber ich bin zu voll, um noch zu irgendeiner tanke zu fahren und mir diese "bibel" zu kaufen....umgeben von meinen meistgeschätzten damen und wodka-martini konnte ich nicht anders, obwohl mir ja frauen eher egal sind.
und morgen werde ich entweder nicht ins büro fahren oder leiden.


GP done - 23.05.01 at 00:17:59




So ein in den Knien federnder Pennälergang und die leise Erinnerung an eine einst gewichtige Frage. So ein Missverständnis, die Gobelinreisetasche, barocke Stickerei imitiert, mit Kutschen. Der Tag wie der Rotwein für 3,99 und BZ lesen, den kalten Rauch in den Beinen spüren. So ein unverholenens Schulklassenstaunen, Erschauern ob der Vielfalt an Wahnsinn am Bahnhof Zoo, Kleine, Schmutzige, Knochige wühlen in müllgetrennten Tonnen. Und die U-Bahn steht, technische Störung, das nennt man auch Personenschaden. Für heute keinen Zynismus parat.

@Monsieur Eiseis, mit spätem Dank zurück, siehe Corvus


Lotos - 23.05.01 at 00:05:44