www.imloop.de

loop Archiv #84 (15.5.-22.5.2001)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #83, loop Archiv #85


spring of loop




eiseis: perfekt world remix ist perfekt. mehr.


Corvus Berlin * - 22.05.01 at 22:36:48




Okeh, Okeeeehhh. Üben wir nochmal.
dann eben so:

www.willi-lohmann-kapelle.de/

Beste Band Bielefelds. Und das will was heißen!


DeadlyMedicine - 22.05.01 at 22:24:25




Nun habe ich doch noch zwei Karten für die Lesung-Konzert-Kombi "Bukowski Waits for us" bekommen.
Mein Vater begleitet mich, schon allein deswegen, weil er die Bedienungen im "Elfenbein" immer so herrlich herablassend behandelt, da die ihn mal bei einem Konzert der Willi-Lohmann-Kapelle um zwei Mark beim obligatorischen Bierchen beschissen haben.
Er ist aber auch der Einzige, der Tom Waits hören mag und dem Schmuddelkind Bukowski etwas abgewinnen kann.

Willi-Lohmann-Kapelle


DeadlyMedicine Bielefeld * - 22.05.01 at 22:20:55




@ Ms Lana: It was a pleasure reading!
@ Tomtom & GP: Heißt das nicht CQ ?
Ansonsten: Lieber Weizenbier in Bonns einzigem, wirklichen Biergarten, vorher Arbeit und ein bißchen Sport, in die Jahre gekommene Bauchmuskeln brauchen Aufmerksamkeit.

Plattenteller: The World/Inferno Friendship Society vs. Robocop Kraus. Yep!


Klaas Tigchelaar Bonn * - 22.05.01 at 21:36:48




waiter, there`s a terrorist in my soup...


cosmo_krank
- 22.05.01 at 21:24:21




@Sebastian. Keiner schreibt hier autistisch rein, falls Sie das noch nicht bemerkt haben. Auch Sie nicht. Das ist völlig unmöglich.
@Eiseisbaby. Sie schaffen es, mich immer wieder zu überraschen. Egal, ob Ihnen das nun passt.
@GüteE. Ich werde gebannt hören, obwohl mein mangelndes musikalisches Feingefühl so manchen zur Verzweiflung getrieben hat. Musik bleibt bei mir ausschließlich der emotionalen Ebene vorbehalten. Sicher ein Grund für mein häufiges Unverständnis, wenn es um das große Ganze geht.
@Lotos. Der Killerblick funktioniert auch mit minimaler Wendung des Kopfes. Nur eine winzige Spur des eiskalten Profils und man ruiniert sich nicht die Schuhe.
@Corvus. Zum Playback singen. Da stimme ich Sasa zu. Bester seit langem.
@Abenteuer Wohnen. Schöne Frisur. Kann man nichts gegen sagen.

Ein tageslaunenabhängiger Ausreisser. Wie auch immer. Ein echter Fehler.


Han - 22.05.01 at 21:13:32




@ 1

Courtney Love war auch schon mal schräger.


2 whispering to 1 * - 22.05.01 at 20:44:07




GüTeE, ich hätte gern eine Spieluhr mit Simple Song, eine Spieluhr aus Mondenschein, der mich durch die Nacht leitet, und wenn ich morgens ankomme, möchte ich es immer noch hören, es soll auf meinem Kissen liegen, von meinem Atem gewärmt in den dunklen Stunden voll Melancholie und stillem Glück.


The Crab plays it again and again... * - 22.05.01 at 20:41:39




autistisch hier reinschreiben
KRANK-artig. (this is no art though).
platon spricht davon, dass wenn über die liebe spricht, man diese erzeugen will.
das hat mir angst gemacht, heute.
und morgen: vollkommene emotion, absolutheit, die nicht aufzulösen ist. studenten der philosophie sprechen über fussball. schrecklich, eigentlich. ausserdem vermisse ich tomtom. seine mails.


Sebastian erfurt * - 22.05.01 at 18:57:05




und TomTom hat mir gerade die rettende idee gebracht, denn ich werde mich früh verabschieden und mir die GQ kaufen und hoffe, dass er nicht übertrieben hat und ich dann die essentiellen dinge über diesen sommer wissen werde und nebenbei auch noch eine flasche wodka bekommen habe, die ich dann zur feier der erleuchtung einfach mit mir selber trinken werde.
und diese perspektive beruhigt mich irgendwie und ich bin dankbar.


GP sieht fingernägel auf seinem schreibtisch und entfernt sie angewidert. - 22.05.01 at 18:21:33




ooh, GüTeE, simple song, not too long ist wunderschön, wenn ich das
mal so sagen darf, zanx


The Crab "repeat" * - 22.05.01 at 18:16:38





und ich muss gleich schon wieder feiern, obwohl mir nicht nach feiern zumute ist und ich sogar wieder mal früher aus dem büro gegangen bin, weil ich einfach nicht mehr konnte und jetzt werde ich zum trinken und froh sein gezwungen und keiner versteht, dass das vielleicht gar nicht immer angebracht ist und ich lieber noch 2 stunden blumfeld hören und mich sogar über dieses kitschige saxophon-solo und den einfachen text freuen würde und zwar stunde für stunde und dabei würde ich mich ab und zu von einer seite auf die andere drehen und darauf achten, nicht wieder zu sabbern, weil die gefahr bei schlimmer erkältung ja schließlich immer besteht.

und die pfefferbeisser haben nicht geschmeckt, auch nicht das roggenbrötchen mit diesem joghurt-mais-paprika-aufstrich, überhaupt ist mir anscheinend die lust auf brotaufstriche vergangen bzw. fast generell aufs essen und wegen dieser blöden erkältung empfinde ich z.zt. nicht mal mehr freude am rauchen und frage mich, ob mir überhaupt noch irgendwas freude bereitet...außer vielleicht musik...aber das hilft jetzt auch nicht, weil ich mich jetzt umziehen und fertigmachen muss und dann in das reich der schlechten musik entführt werde und vorallem bier trinken muss und ich hasse bier, aber woher soll ich in 5 minuten noch finlandia oder absolut und fruchtsäfte kriegen und überhaupt will ich nie wieder was anderes ausser wodka trinken weil ich anderen alkohol im wahrsten sinne zum kotzen finde.


GP kann nicht mehr, saubande !! - 22.05.01 at 18:16:09






1 - 22.05.01 at 17:56:07




LANAS OPUS DREI - die sechzehnte

Samstag abend, Bahnhof Sicklingen. Karin Schabert zurück aus Tübingen, von ihrer Freundin Gaby. Sie haben sich den ganzen Tag lang nur in der Stadt herumgetrieben, ein bißchen Shopping, trotz der Sommerschwüle, und zum krönenden Abschluß eine kühle Halbe, in der Gassenidylle vor dem Haagtor, im Freien natürlich, irgendwo um die Ecke nicht sichtbar der plätschernde Bach, wie in alten Zeiten. Herumgegackert wie die jungen Hühner, aber die ganze Zeit kein Wort über Bernd verloren, Gabys Göttergatten, das hätte bloß die Stimmung verdorben. Jetzt noch schnell unter die Dusche. Um zehn Uhr fängt Karins Nachtschicht an, Wöchnerinnenstation und Kreißsaal.

Im Schalterraum noch ein paar gelangweilt Wartende, Rentner wohl und ein junges Mädchen. Mit einer riesigen Reisetasche, klassisches Schottenkaro. Versucht tapfer aus dem gelben Wandfahrplan schlau zu werden. So hat Karin selbst wohl auch gewirkt seinerzeit, ein bißchen verloren, aber auch stolz auf ihre Selbständigkeit. Als sie zum ersten Mal diesen Bahnhof betreten hat, um ihre Stelle am Krankenhaus anzutreten. Bloß war sie damals sicher schon fünf Jahre älter. Die Mädchen heute sehen ja mit fünfzehn schon aus wie sie damals mit zwanzig. - "Kann ich irgendwie helfen?" - Jetzt ist es also doch heraus. Wollte sie eigentlich gar nicht. Bruderherz Willi behauptet ja, Karin hätte ein Helfersyndrom. Vielleicht hat er sogar Recht. - "Ach, danke, nein, ich komme schon zurecht. Ich suche bloß einen Zug, zurück nach Baden-Baden. Aber anscheinend fährt da heute gar keiner mehr. Das gibt´s doch nicht!" - Doch, das gibt es wirklich. Die Beschwernisse der Provinz. - "Hier können Sie jedenfalls nicht bleiben, wenn es dunkel wird. Jetzt kommen Sie einfach mal mit. Ein Bett wird sich schon finden. Da können Sie dann erstmal Ihre Eltern anrufen. Und morgen früh sehen Sie weiter."

Im Bus klärt sich die Sache dann auf. Jasmin -so heißt die Kleine- hat bei sich zuhause einen jungen Mann kennengelernt und sich gleich Hals über Kopf verliebt. Das Abschiedsküßchen ist aber wohl irgendwie danebengegangen, vor Aufregung verhakte Nasen oder so, da hat er sie jedenfalls ein bißchen aufgezogen und gesagt, sein nächster Aufbaukurs (im Küssen!) startete an diesem Wochenende, da wäre nämlich seine Freundin im Urlaub auf Gran Canaria, und Jasmin hätte ja seine Telefonnummer. Da ist sie also einfach los nach Sicklingen, wollte ihn wohl überraschen mit der alten Masche: "Hallo, ich stehe hier am Bahnhof, willst du mich nicht abholen?" - Aber jetzt geht er einfach nicht ans Telefon.

Karins Sohnemann, Tobias, würde die Kleine sicher auch gefallen. Der hat einen verteufelt guten Blick für hübsche Mädchen, auch für solche, die das mit ihrem ganzen Auftritt zu dementieren versuchen. Wie diese Jasmin. Schlabberpulli, unförmige Elefantentreter, falsche Augenringe und rote Stoppeln auf dem Kopf. Mit langem Haar und vielleicht noch mit so einem schmeichelnd schlanken Trägerkleidchen wäre sie vermutlich eine Schönheit, wenn auch natürlich schon noch ein bißchen zu jung, um wirklich als Frau durchzugehen. Tobias hat schon ein paar mal das eine oder andere hübsche junge Ding mit heimgebracht, aber bis jetzt hat es wohl keine davon länger bei ihm ausgehalten. Er ist eben manchmal auch bloß so ein Traumtänzer, genau wie sein Vater. Und Karin weiß schon noch, warum sie den nicht geheiratet hat.

Zwei Stunden später. Jasmin heult sich auf Karins Couch im Wohnzimmer die Seele aus dem Leib. Weil der blöde Jochen immer noch nicht ans Telefon geht. Sie hat aber noch gar nicht wahrgenommen, daß sie nicht mehr allein ist. Tobias hat bis abends Wachdienst gehabt, mit geschulterter Knarre, aber natürlich gesichert und mit dem Magazin vorsichtshalber in der Parka-Tasche. Vierundzwanzig Stunden, immer abwechselnd vier Stunden Einfahrtskontrolle an der Torschranke, dann vier Stunden Laufwache als Doppelposten, im Gänsemarsch fünf oder sechs mal rund um den Kasernenzaun, hinten an den Hangars meistens ein paar aufgeschreckte Wildkaninchen, oder auch schon mal ein Rekrut in der Grundausbildung, im ersten Monat und noch ohne Ausgang, beim Händchenhalten mit der kleinen Freundin durch den Maschendraht. Da sind dann für eine Stunde garantiert ungestörter Zweisamkeit schon mal zehn Mark Provision drin. Ein Feind hat sich sowieso noch nie blicken lassen. Dann vier Stunden Pause, Skat oder Radiohören, nachts vier Stunden Schlaf auf dem nackten Feldbett im Wachlokal. Jetzt endlich Heimaturlaub bei Muttern. Eigentlich ist er nur noch müde. Aber jetzt liegt da unverhofft so ein heulendes Elend auf der Couch. Jung und weiblich, aber leider bäuchlings in die Kissen gegraben. Beim Heulen hat er noch nie einem Mädchen einfach so zusehen können. Setzt sich also vorsichtig zu ihr auf die Kante und legt ihr die Hände auf die Schultern. - "Na na na. Entspann dich, und laß mich einfach mal machen. Das ist gut für die Nerven. Und für die Seele." - Jetzt hat auch sie endlich etwas mitgekriegt. Und fängt unter seinen wohltuenden Massagegriffen sofort an zu schnurren. Der Rock ist ihr im Liegen etwas hochgerutscht. Schöne Beine hat sie! Genau wie Sandra, die kleine Schwester von Kumpel Andreas. Ist auch erst ein halbes Jahr her. So mit fünfzehn, sechzehn könnte er die Mädels alle knutschen. Ist ja vielleicht auch nicht so ganz sauber. Sandra war nach der wüsten Party bei Andreas noch einmal durch den Keller getänzelt, als schon alles total benebelt herumhing, von diesem Rum mit Feige, Räucherstäbchen und noch schlimmeren Sachen. Sie jetzt in einem blütenweißen Nachthemdchen, die Hände kokett am Saum, als wollte sie irgendwelche Sterntaler auffangen, und mit einem unschuldigen Kinderliedchen auf den Lippen: "Wer mag mit mir schlafen gehn, schlafen gehn, schlafen gehn...?" - Natürlich war sie vor Tobias zum Stehen gekommen, weil der als Letzter noch nüchtern genug gewesen war, ihren Auftritt zu verfolgen. Hatte also ihn zu sich hoch und mit sich unters Dach auf ihr Zimmer gezogen. Tobias war fast das Herz stehengeblieben, als sich Sandra auch noch das Hemdchen über den Kopf gezogen hatte. Jetzt also Augen zu und durch. Aber auf seinen wohl entsetzten Blick hin war dann sie sofort unter ihrer Bettdecke verschwunden, hatte sie hochgezogen bis zum Kinn und Tobias angestarrt, als wäre sie das scheue Reh und er der Jäger.

Diesen Blick hat jetzt auch die kleine Heulsuse drauf, als sie sich endlich zu ihm umdreht. Wie aus einem schweren Traum erwacht. - "Du bist so lieb zu mir. Wer bist du überhaupt?" - "Tobias. Und du?" - "Jasmin. Ich glaube, das war deine Mutter, die mich hier reingelassen hat. Weil mein letzter Zug schon weggewesen ist. " - "Und deshalb mußt du so heulen?" - Oh je, jetzt geht das ja schon wieder los! - "Warte mal, da gibt es noch ein besseres Rezept dagegen. Hilft wirklich immer. Mach mal die Augen zu!" - Der Typ ist wirklich süß. Und sie weiß natürlich genau, was jetzt kommen wird. Spürt schon seinen Atem knapp über sich. Noch einmal seine kühle, zärtliche Hand auf ihrer heißen Stirn, und jetzt im Nacken. Und dann ist er da. Auf ihren Lippen und ach! Nur weiter, weiter, weiter. Ein speiender Vulkan. Die pure Leidenschaft. Wirft sich über sie, packt sie, schüttelt sie, hat schon die Hand unter ihrem Pulli direkt auf der Haut, zum Glück nichts darunter, jetzt schon an ihrem Schenkel. Jetzt muß es geschehen. Ach was, Mama ist weit, Jochen, Tobias, egal. Jetzt!

FORTSETZUNG FOLGT !


Lana Hoff , Göttingen * - 22.05.01 at 17:41:48




GQ kontert mit den absolut essentiell wichtigen Dinge für den Sommer.
*
Ich würde mal gerne einen Traum sehen, einen Traum von jemandem, der von mir träumt.


TomTom - 22.05.01 at 16:30:44




FHM titelstories:
- carmen electra - wir sehen dich am strand
- niki lauda - der härteste hund der formel 1 hat noch immer dieses feuer
- "ein fahrbier geht immer" - glaub nicht alles, was du denkst
- "hör nicht auf, baby!" - hereinspaziert: ein ritt durch die GEILE WELT DER UNERSÄTTLICHEN FRAUEN
- 24 seiten bikini-girls aus südafrika, usa und brasilien
PLUS:
1600 schusswaffen
272 minuten boxen
24 sonnenbrillen
6 rennräder und
1 toter mit blumen


GP - 22.05.01 at 15:38:34




Alle meine Entchen...


HMHB - 22.05.01 at 15:17:18




Endlich wieder Text


0190 - 22.05.01 at 15:08:36




Man hat soviel gesehen, soviel gefühlt und gerochen und geschmeckt und das passt alles da rein. Nein, Zeit spielt jetzt keine Rolle mehr. Wenn ich will, stehe ich immer noch an dieser Ampel.


Danke auch für die Bücher auf der Fahrbahn, Baby - 22.05.01 at 14:41:55




@crab:
ich "macke" auch - hab aber kein Problem damit!
99 % des Computerfehlers sitzen direkt vor dem Bildschirm!


Lilly HH * - 22.05.01 at 14:19:33




eiseisbaby,

perfect world remixed gefällt mir sehr gut. und das wahrscheinlich, weil ich ein madeleine-opfer bin, in dieser hinsicht wahrscheinlich willenlos und unterworfen. es kommt einfach über mich wie die reifengeräusche auf nassen und trockenen strassen. immer wieder auch déjà-vu. hier ein geniales bild: und alle meine bücher auf der fahrbahn.

die vierdimensionalität der erinnerung also. ja, mit ziemlicher wahrscheinlichkeit. tiefenschärfe als vierte dimension, womöglich als konzentrat der sinne und als übergang in die erinnerte zukunft. futur zwei.


monsun_rave boomtown/sahara * - 22.05.01 at 13:59:53




Werbe-Zyniker Frédéric Beigbeder:

Du bist mein verbotener Traum,
meine einzige Qual
und meine letzte Hoffnung.
Du bist für mich
die einzige Musik,
nach der die Sterne auf den Dünen tanzen.

...


Die Langweile ist der wahre Hedonismus. Nur die Langweile erlaubt den Genuss der
Gegenwart, aber alle Menschen der westlichen Welt wollen das Gegenteil: Um der
Langeweile zu entgehen, ergreifen sie mittels Fernsehen, Kino, Internet,
Telefon, Videospiel oder einer schlichten Zeitschrift die Flucht. Sie sind nie
bei der Sache und leben ein Leben aus zweiter Hand, als wäre es eine Schande,
sich damit zu begnügen, hier und jetzt zu atmen. Wer fernsieht oder vor einer
Website sitzt, wer übers Handy telefoniert oder auf seiner Playstation spielt,
lebt nicht...

Die Welt ist irreal,
außer wenn sie zum Kotzen ist.



Leonce 39,90 * - 22.05.01 at 13:39:36




Perfekt World Remixed
Staubig war die Straße eigentlich immer, außer vielleicht wenn es geregnet hatte. Aber verlassen war sie nur im Sommer, wenn die Schulferien begannen. Dann fuhr, wer es sich leisten konnte, in die Welt hinaus. Was überhaupt immer das Thema war, wenn man in dieser Stadt aufwuchs. Wie komme ich hier weg? Oder zum nächsten Badeweiher oder ins Westbad. Keine Ahnung warum. Ist wohl so ein Provinzhauptstadtsyndrom, was weiß ich. Oder die Leute denken einfach, dass es ihnen irgendwo besser geht. Das ist meiner Meinung nach Quatsch. Genauso ein Quatsch wie die Behauptung, dass kurz vor deinem Tod dein gesamtes Leben vor dir abläuft. Da läuft schon was ab, aber das ist mehr vierdimensional, nicht wie im Film. Man springt mehr so hin und her und die Geschwindigkeit ändert sich. Also nicht in Zeitlupe, sondern eher in die Tiefe. Man denkt an die Straße und dann sieht man sich mit dem Schulranzen auf dem Rücken an der Bushaltestelle stehen, in der Hitze, im Regen. Man sieht wie die Scheeflocken auf die Gehsteigplatten fallen und wegtauen und hört dazu die Reifengeräusche der Autos, je nachdem. Reifen auf trockener Straße, Reifen auf nasser Straße, Reifen auf plattgefahrenem Schnee. Man riecht auch die verschiedenen Abgasgerüche zu den jeweiligen Jahreszeiten und sieht die Scheinwerfer und Rücklichter, mal verschwommen, mal klar. Und dann so ein Zoom. Mein erster Zungenkuss. Die kleine Prügelei mit zwei Hauptschülern. Und alle meine Bücher auf der Fahrbahn. Man hat soviel gesehen, soviel gefühlt und gerochen und geschmeckt und das passt alles da rein. Nein, Zeit spielt jetzt keine Rolle mehr. Wenn ich will, stehe ich immer noch an dieser Ampel.
*



Eiseisbaby München, Bayern * - 22.05.01 at 13:29:10




die dinge die ich mochte,
entpuppten sich später als trugschluß
oder schlicht als falscher weg.

ich kann trotzdem nicht mit überzeugung behaupten,
daß es nicht gut tat, sie zu tun.


funk @ no men´s land * - 22.05.01 at 13:05:08




es ist eine Schande, ich kann nichts von GüTeE's Musik hören...
shitmac


The Crab taub * - 22.05.01 at 12:49:32




Neu im Loop-Release

Loop-Sampler #2

© GüTeE


MARiO @imloop.de * - 22.05.01 at 09:52:55




Klar, Cheneys Aussage ist nur auf den ersten Blick zynisch. In der IDF ist so ziemlich alles außer MG und Drohnen aus den USA. Warum? Klar, weil da die Kohle herkommt. Also ist Cheney so wie die Oma, die den Enkel mahnt mit dem GTI nicht so schnell zu fahren, wenn er will, dass sie zum nächsten Auto was dabei tut. (aus: Partywissen Internationale Beziehungen, Teil 1.1, von HMHB).
*
Nachdem Andi Möller die halbperuanische Mango-Verkäuferin weggeschnappt hat, hier die aktuellen Verkäufer-Charts am Westenhellweg, Dortmund.
1. P&C, 1. Stock, Damenabteilung, blonde Gazelle mit Brille, Typ: "Wanna-be-a-Stylistin";
2. Böhmer (Schuhe), Erdg., schwarzer Eumel
3. Pohland, Erdg., türkisches Mädel mit massivem Dialekt (weisst Du schon)

für die Damen:
P&C, Herren-Anzüge, blonder Trainee-Beau, Anfang 20

Übrigens verkaufen Mango-Verkäuferinnen keine Mangos.


HalfManHalfBiscuit - 22.05.01 at 09:10:13




Ja, immer.


Verfassungsschutz - 22.05.01 at 08:18:31




Every day will be a glorious day of difference and yet total agreement.


1 - 22.05.01 at 06:00:34




liesst hier eigentlich der Verfassungsschutz mit?


ein Einwurf - 22.05.01 at 05:42:45




tanx.I am proud to be a lo(o)bster.

Ich glaube ich brauch ne Tonne
ganz nah in der Sonne
statt Lack tät ich kratzen
Sunblocker Fratzen.

Wird es jemals eine Diogena geben?


ALINIA afterthatpastis,alpencity * - 22.05.01 at 02:04:00




Welten liegen zwischen der Zeit
und doch nur die Dauer eine Sekunde
die nicht zählt, wenn das Gefühl sagt es war nicht einmal ein Tag und alles geschieht nur in deiner Phantasie.
Was ist Realität und was träumst Du?
Was vergißt Du?
Was verzeihst Du?
Been there done that?
Beeen through all of it and learned?
Immernoch ist der Bauch stärker als der Kopf.....


Ina - 22.05.01 at 01:42:46




Sonett 39

Wie Worte finden, Stimme und Gedanken?
Du bist mein Selbst, mir Seele, eigner Teil!
Denk ich an dich, fängt alles an zu schwanken:
Du bist ja ich, und ich bin du, und weil
ich, du und wir ein einziges Gewusel,
ein Rausch sind, fehlt uns die Kontur.
Das ist wie Drogen, Alk, Absinth und Fusel,
kein Weg mehr, keine Fährte, keine Spur
zurück zum eignen Selbst. Ach, wärst du fort!
Dann könnten wir Getrenntes wieder fassen:
ich dich, du mich, ein jedes seinen Ort.
So muss du mich, so musst ich dich verlassen!
   Es wird, was eins scheint, letztlich sich entzwein.
   Du du, ich ich - zum Schluss sind wir allein.


l.barnes eppendorf * - 22.05.01 at 01:38:12




and all I see is going shit


* ## ############################################# * - 22.05.01 at 01:27:24




oh my god...


grinnnd - 22.05.01 at 01:26:00




@GüTeE...... hab grad deine musik gehört... gleichzeitig sonny rollins vom tape
merci
everythig I touch runs wild


Judith - 22.05.01 at 00:43:02




Wirf Sätze in den Abgrund
und ärgere dich blau
(nicht rot werden
dabei)

Und schenke einer lieben Frau
dein schlechtes Gewissen;
kannst sie auch küssen

Auf einem Kissen,
du weißt schon wie:
ihr linkes Knie!

.

Claude Debussy, Pianist und Komponist, Musikkritiker, nach 1860 geboren, er hatte eine Tochter. Paris und der 'Impressionismus' - aber nein, den müssen sie doch kennen? Wenn nicht: unbedingt kennen lernen! Sein bekanntestes Orchesterwerk ist 'La Mer' (wir hörten einen Satz in der Schule: seltene, nein einzige Ausnahme).
Mir gefällt besonders 'Nuages'/Wolken, aber auch 'Fêtes' aus den 'Nocturnes'. Préludes à l'après-midi d'un faune (nach einem Gedicht von Mallarmé) das Klavierwerk: die berühmten Preludes und Études. 'La Cathédrale'.
Er ist von R. Wagner ausgegangen und hat sich später von der 'tonalen Funktionsharmonik' verabschiedet. Die Natur war ihm die große und (fast) einzige Lehrmeisterin. Freiheit!
Oder, um bei der Literatur zu bleiben: kennst du Arno Schmidt's 'Aus dem Leben eines Fauns'? Das Buch habe ich mit 28 Jahren erstmals gelesen und dann noch fünfmal.
Paul Verlaine hat mit seinen Gedichten die Musiker inspiriert damals, z.B. Maurice Ravel. Unglaublich schöne Stücke gibt es von ihm!!! (Vergiß mal den Boléro: na, is' auch schön, hört 'die kleine-meine' L. immer). So 1985 ff habe ich viel Ravel gehört (und war auch viel in der Natur, ein Freund hat Aquarelle gemalt, wir wohnten zusammen 'auf dem Dorfe', ich begann zu komponieren - erste Versuche, Themen und Motive notiert etc.)
musicbox


GüTeE - 22.05.01 at 00:18:05




Glashaus. Ich lasse Eric mit den Koffern auf dem Parkplatz stehen, renne los, Schuhe in der Hand. Es gibt Momente in denen mich eine seltsame Ahnung beschleicht - nicht immer zu Recht. Meine Schuhe, werfe ich noch im Laufen zu Boden, um beide Hände für die schwere Tür frei zu haben. Der Schlüssel steckt wie gewöhnlich im Schloß. Niemand würde auf die Idee kommen ins Gewächshaus zu gehen. Nicht einmal die Kinder, die in der Fabrik wohnen, haben sich jemals hier hinein getraut, obwohl sie sonst keinem Abenteuer aus dem Weg gehen. Mein Revier. Wenn ich unterwegs bin, kümmert sich Alex um die Pflanzen. Diesmal habe ich vergessen ihm Bescheid zu sagen, bin einfach abgefahren ohne ihm eine Nachricht zu hinterlassen. Sein Zigarettenrauch hängt noch in der Luft. Er muß hier gewesen sein, muß gemerkt haben, daß ich keine Zeit hatte ihn zu erreichen. Alles ist wie es sein muß und ich habe mir umsonst Gedanken gemacht. Irgendwann ist es ohnehin vorbei. Wir leben schon seit 2 Jahren hier und wieder wird mein Gefühl weiter zu müssen täglich stärker. Dann werde ich das alles seinem Schicksal überlassen. Die Wurzeln werden den Beton durchbohren um am Grundwasser zu saugen, so daß sich eine eigene Klimazone entwickeln kann. Nachts wird es heimlich vom Glashimmel regnen. Es ist nicht wichtig jeden Tag die Tür zu öffnen um hineinzuschauen. Nicht wirklich. Die Anlage ist noch an, Alex muß vergessen haben sie abzuschalten. Ich drücke auf Start. Changes auf repeat.


Han - 21.05.01 at 23:19:12




"Und Sie waren wirklich schon verliebt, Poacher?"
"Frauen sind wie Wasser, sagt man. Aber mit Männern ist es dasselbe. Als mir das das letzte Mal geschah, regnete es. Ich erinnere mich. Wir hatten keinen Schirm. Ich weiß nicht, wie lange sie bleibt. Je länger desto besser."
"Gefühle haben ein Verfallsdatum, Poacher. Das erste Verfallsdatum hat mich längst erwischt."
"Heute sind sie zynisch, Lieutenant."


Poacher_ Duluth * - 21.05.01 at 22:43:48




kyniker sind für mich die liebenswerten pessimisten, die ihre urteile im vorhinein mit patina versehen und vor allem über den 13.sinn: den für humor, verfügen. cheney, oder javier solanas, der um friedlichen umgang miteinander bittet (und das auf dem balkan) sind dagegen nur krank und absolut irreflektiv. howgh


Judith on the balcony_ with apaches * - 21.05.01 at 22:39:08




@Alinia: klasse


poacher - 21.05.01 at 22:32:36





"Today I was out to see my girlfriend, but I didn't meet her. The housekeeper...had taken her to the dairy, told her all about their
cows, and given her the receipt for a famous cream cheese...."


Judithon the balcony_ with begonies * - 21.05.01 at 22:30:00




zufall,
schnabelname,
accident.


dito * * - 21.05.01 at 22:12:58




that's it, baby,
missing link:
corvus und der
menschenpark-
macher, das
sackgesicht.


rasmus robot * - 21.05.01 at 22:09:14




Thx@Sasa.
*
Die Sloterdijkerklärung von Zynismus gefiel mir auch immer sehr gut: "das aufgeklärte falsche Bewußtsein", glaube ich (Das hatten wir doch schon mal hier...). Aber eigentlich habe ich mich bei den Schafottvegetariern in der Formulierung vergriffen. Ich meinte weniger Zynismus als viel mehr Satire. Vielleicht gibt es ja auch immer mehr Sachen, die nicht mehr haraldschmidtfähig sind, vielleicht.


Corvus Berlin * - 21.05.01 at 22:01:09




ALINIA : Nur nicht so pessimistisch! Es regt sich doch was unter dem Beton! Das ist doch das, was Diogenes (übrigens auch ein Kyniker) gewollt hat: Ein bißchen am Lack der allzu Selbstsicheren (nach wie vor meist männlichen Geschlechts) kratzen.


Lana Hoff , Göttingen * - 21.05.01 at 21:55:39




König Buzzo sagte im Imbiss, wenn es ein Album gäbe, auf das er gespannt sei, er also auf irgendeines warte, dann wäre es "Smile". Eigentlich wüsste er nicht, ob es ein Album gäbe, das er benennen könnte für diesen Fall, aber doch, "Smile" wäre es doch. Es müsse weird sein, denn die Plattenfirma hätte es 1966 nicht veröffentlicht. Nur eine Single, "Good Vibrations". Die Beatles hatten ja angeblich den ganz großen Wurf gemacht, schrieb man immer, mit "Sgt. Peppers". Na ja. Und "Pet Sounds" soll das Äquivalent gewesen sein und oh wie interessant und so weiter. Aber T. hatte sich deshalb irgendwann "Pet Sounds" besorgt, und er hatte recht, im Grunde ist nur das eine Tortoise-ähnliche Stücke drauf bemerkenswert. "Smile" hingegen steht längst in den Regalen in der Zwischenzeit, mit irgendwelchen Linernotes drauf von wegen Musikgeschichte und so. Na ja, sie ist vielleicht nicht besonders interessant, diese Musik. Kann ich nicht sagen. Aber weil König Buzzo das interessant fand, ist diese Musik doch interessant. Nur deshalb. Kannst du das verstehen? Und jetzt mag ich es auch, obschon ich niemanden empfehlen würde, sie zu hören. Vielleicht T., aber dem kann ich ja ein Exemplar schenken, wenn wir uns mal wieder sehen. Sonst aber läuft Gorillaz, die Orbit-Compilation von "Walking in my shoes" und "Accident in Paradise" und so weiter. Alex Gopher, klar, Prestige Paris House und so weiter. Nichts besonderes.


N.N. - 21.05.01 at 21:31:16




ALso: versülzter Zynismus
das habt ihr nun davon,
das müsst ihr nun auch scrollen,
Quallenstreichler!


ALINIA alpencity * - 21.05.01 at 21:26:06




Etwas zum Zynismaus:
Ausgeweideter Tag.

Von links nach rechts.
Oder von oben nach unten.
Es ist wie der Blick in seine Augen, das erste Mal.
Da dachte ich,wunderschön, aber auch ein Stich Grausamkeit,
ja diese Augen können grausam blicken, wenn sie sich bedroht fühlen.

Tatsächlich ergab sich eine gewisse Abgebrühtheit, äusserlich,
wenn immer sich jemand weh tat oder verletzte, wenn einer krank war
oder Schmerz ausfrückte. Ein sich in kalten Blick flüchten, sich abschotten.
Auch selbst, bei eigenem Unwohlsein, ein in sich zurückkriechen.

Kinderlachen und lebendiges Wesen riefen immer ein sich einigeln hervor,
als sei die eigene Fähigkeit ausgelassen zusein, nur durch immense Einwirkung
von Alkohol und Raum zu erreichen. Jede spontane unbestimmbare Äusserung
von Emotionen erreichten stets dieses hintergründige Abdeckeln der Oberfläche.

Mitgefühl äussern war nicht programmiert,ein sehr wesentliches Pflichtgefühl
jedoch wurde ausgeprägt an den Tag gelegt, sodass sich Wärme über Erledigung
von Dingen erleben liess.
Es schien als könnte er nur mit sich und den menschlichen Regungen nichts anfangen,
als müsste immer ein etwas, das kalkulierbar und Materie war dazwischen geschaltet sein
um nicht vor Unruhe wieder in etwas hineinkriechen zu wollen.

Männlich ausgeprägt, weil immer in etwas sein wollend, hinein, verharrend und untrennbat
verbunden mit dem Grenzenlosen,still und ungeteilt sein, ohne Gedanken.
Dem sich etwas zugehörig fühlen wollen ausgeliefert, das eine aufnimmt ohne bewusst
zusein, ohne Ansprüche, das man bestimmen kann und nie verlassen muss.

WEiblich ausgeprägt, in der sich spürenden Komponente, eigentlich immer voller
Witterungen, Instinkte und nicht auf sich draussen im Dsschungel als Jäger zubewegen
gepolt. Ruhe und innerlichkeit, treiben im Wind, Zonen der wechslenen Stimmungen,
rund und gemächlich. Nachgiebig, wenn es um selbst Einzuforderndes geht.

Die Wand sitzt mir im Gesicht.
Sie steht vor mir NAchts und klopft mein Herz.
Ich sehe den Rücken vor dem Rechner, höre die Fernsehschreie,wälze mich
in Sehnsucht, die Berührungen bleiben nicht einmal virtuell.

Ich kämpfe mit der Sehnsucht, mit ihren acht Armen.
SIe bringt Bilder von honigfarbenen Gedanken, längst versunkenen Gefielden
und lässt mich nicht sehen wie wurzellos ich bin. Heimatlos, gestaltlos.
In der MItte dünn, aussen verästelt und dekoriert, teilweise resonierend.
Die Sehnsucht ist eine Sucht.
Wir sind die Armee der Süchtigen.
Die immer etwas brauchen, das uns Wichtigkeit vorgaukelt, Eingebettetsein.
Etwas das ausserhalb von uns ist und dennoch nur durch uns ensteht.
Wir wählen die Bestimmbarkeit um nicht haltlos zusein und in unserem Wesen
nach Bestimmungen suchen zumüssen. Diese könnten furchtbar und roh sein.
Wir müssten darum kämpfen, Ungewissheit aushalten, uns selbst bezwingen,
Niderlagen aushalten, Leere und Blindheit.
In der DUnkelheit des Ungewissen müsten wir frieren und nur uns selbst vertrauen,
wir müssten uns nackt sehen können und uns dennoch lieben.
Die Hand ausstrecken und nur spüren. Ohne zu denken, ohne zu wissen.
Wir sind die Feiglinge.
Wir sind nicht die NArren.
Wir wollen die Könige sein.
Ohne Reich und ohne Gnade.

Unsere ganze Gesellschaft lehrt uns nur Abhängigkeiten.
Abgeleitet vom natürliche Selbsterhaltungstrieb, von unseren tatsächlichen
Abhängigkeit vom Materiellen ensteht eine Unterdrückung der inneren Dimension.
Das was wir uns selbst genommen haben: den Glauben, die Zugehörigkeit.
hinterlässt einVAkuum, das mit stetiger Kraft die Gnadenlosigkeit anzieht.
Wir sind gnadenlos.
Gnadenlos abhängig.
Gnadenlos unverwurzelt.
Gnadenlos rotieren wir um unsere Bedürfnisse.

Der Computer istunser Besen. Wir teilen ihn und schicken ihn los.
Es ist der Knecht der Technik, er steht zu Diensten sonst nicht.
Alle zwei jahre fordert er Tribut, ich stürze ab,wenn Du mich nicht wieder
mit 2000 Talern fütterst.
Unser Glück ist immer einen Tausender weit weg von uns, wir können
es uns nicht leisten er zu erreichen.
Dann würde es sichtbar und greifbar und müsste erlebt werden.
So ist es eine Herausforderung, bleibt der WURM an der Angel.
Bis wir einmal still sein müssen, dann hängen wir am Haken.

Ich buttere die Scheibe und esse sie.
Der Tag hat sich schon seit heute um drei Uhr nachts in sich gedreht.
Kein bewusster Rythnus mehr, ich bin wie eh und je, in diesem
Dilemma, lebe gegen den Tag, obwohl ich schlafe, bin ich wach.
Wenn ich wach bin schlafe ich lebend.
Er ändert nichts daran. Bleibt konsequent die Zeiten umzukehren.
Schüttet mir die Chlorophyllprozesse ins Bett, da vegetiere ich
nunin der Stadt, ohne SOnne ,ohne Himmel, ohne Hoffnung,
Er erhebt sich, wenn die Sonne schon sich neigt.
Mein Herz fängt an zupochen.
Ein Vogel könnte nicht wilder in seinem Käfig sein.
Vielleicht gehört er zur Spezies Kartoffel. Die wachsen auch im Dunkeln.
Deutschland ist das Land der Nachtschatten. Deshalb passt das.

Früher konnte ich sicher sein der Liebkosungen.
Seit das nicht mehr ist, bin ich müde,müde immer zu fragen:bitte
Eine Pflanze, wie ich braucht, Wärme, Licht, zärtliche Berührungen,
kleine süsse Augenblicke, Lachen und Augenzwinkern.
Weiss ich doch, dass ich das nur im Traum sein kann,
bin ich doch in Wirklichkeit aufgewacht. Da ist es kühl, dornig und
windig.
Ich bin ein Schnitlauch.
Sich damit abzufinden ist ein weiter Weg.


("Betty Bienenstich,1989")


ALINIA alpencity,laPerla * - 21.05.01 at 21:21:54




und es ist doch immer wieder unglaublich, denn ich habe die besprechung tatsächlich unbeschadet überstanden und sogar noch quasi geglänzt, weil die lieben kollegen das kunststück fertiggebracht haben, noch verpeilter rüberzukommen als ich, was mich andererseits schon wieder skeptisch macht, weil es den verdacht nahelegt, dass gestern eine party ohne mich gefeiert wurde, auf der u.u. auch die von mir geschätzten chemischen substanzen konsumiert wurden, die in der agentur in stresszeiten das eine oder andere mal sogar von der "geschäftsleitung" zur motivation auf diversen schreibtischen verteilt wurden und ich dieses mal scheinbar übergangen wurde, was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich mich in letzter zeit nicht gerade häufig habe sehen lassen, aber ich fände diese art der bestrafung doch reichlich hart.


GP @ feierabend, leider ohne feiern - 21.05.01 at 21:17:22




Oops: "erhellend" und "Krapfen"


l.barnes eppendorf * - 21.05.01 at 19:39:46




zy|nisch [(frz. cynique <) lat. cynicus < griech. kynikós = zur Philosophenschule der Kyniker gehörend, eigtl. = hündisch, zu: kýon = Hund]: a) auf grausame, den Anstand beleidigende Weise spöttisch: ein -er Mensch, Charakter; eine -e Bemerkung; er wirkt kalt und z.; die Kriegserlebnisse hatten ihn z. gemacht; b) eine gefühllose, mitleidlose, den Menschen verachtende Haltung zum Ausdruck bringend, die bes. in bestimmten Angelegenheiten, Situationen als konträr, paradox u. als jmds. Gefühle verachtend u. verletzend empfunden wird: die -e Ausbeutung der Notlage eines andern.
(aus: DUDEN. Deutsches Universalwörterbuch, 4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim, 2001).
Sehr erhellender auch: Max Goldt: "Mein Nachbar und der Zynismus", in: Der Karpfen auf dem Sims. Betrachtungen, Essays u.a., Alexander Fest Verlag, Berlin, 2001, S. 7-14.


l.barnes eppendorf * - 21.05.01 at 19:33:17




Oops. VernuNft natürlich.


Lana Hoff , Göttingen * - 21.05.01 at 19:12:21




Also, wenn ihr euch in die Sache mit dem Zynismus ernsthaft vertiefen möchtet, empfehle ich euch von Peter Sloterdijk die m.E. immer noch unübertroffene Abhandlung "Kritik der zynischen Vernuft" (1987, edisu/Neue Folge Nr.297).


Lana Hoff , Göttingen * - 21.05.01 at 19:09:01




Spürt feuchten Atem in ihrem Genick, warme gerbrauchte U-Bahnluft. Dann erwartunsgemäss die fremde Hand wie zufällig an ihrem Hintern, lässt sie nicht zusammenzucken, nur vorsichtig ausholen. Rammt den Pfennigabsatz zwischen zwei Mittelfussknochen. Hässliches Geräusch. Kannste haben Herzblatt.


Lotos , die Plapperteichrose * - 21.05.01 at 18:06:53




CHATCHATCHATCHATCHATCHATCHAT
(TomTom)


Die wilde 13 - 21.05.01 at 17:55:17




und ständig widerspreche ich mir selbst; ich sag ja: kontrollverlust


GP - 21.05.01 at 16:44:07




obwohl ich bei dick cheney dann doch so meine zweifel habe.


GP traut 99,9% der amerikaner so ziemlich alles zu, aber im wesentlichen eine gewisse ignoranz - 21.05.01 at 16:40:56




gerade gelesen:
zynismus = spöttische haltung ggü. den gefühlen anderer.

die unten gebrachten beispiele erscheinen uns zwar zynisch, sind von den jeweils handelnden allerdings nicht zynisch, sondern wohl eher absolut ernst gemeint.


GP gelangweilt und sich deshalb mit sowas beschäftigend - 21.05.01 at 16:37:39




was ist eigentlich zynismus?
ein begriff der inflationaer verwendet wird,
und zu 80% falsch. nicht alles was in irgend einer weise
boese und komisch ist, ist zynisch!


ff ffm * - 21.05.01 at 16:20:20




in der tat muss ich ständig austreten, aber das liegt wohl an meiner erkältung und den 3-4 litern evian, die ich täglich trinke.
im übrigen bezog sich mein "desinteresse" nicht auf konkrete aussagen oder texte im loop, sondern eher auf alles; womit ich so in etwa sagen wollte, dass eine gewisse gleichgültigkeit im leben nach meiner meinung unerlässlich ist, weil man anderenfalls schnell....

usw.
egal.


GP - 21.05.01 at 16:18:41




nett: judith on the balcony, Hikmeta.

auch GüTeE gewohnt lesenswert. Doch, und nur deswegen das Ganze, seit langem wieder ein Höhepunkt, ich wundere mich, warum es sonst niemand bemerkt hat, jedenfalls:

danke Corvus für einen der besten Loop'Texte' seit langem! (19.05.01 - 17:29:28)

*+*



Sasa wartet * - 21.05.01 at 16:02:33




Und schon hat GP wieder verspielt. Austreten, bitte.


spurned fuck machines are eating biscuits * - 21.05.01 at 15:13:28




Zynismus? Nääh, die Ausfahrt ist schon längst vorbei, sogar noch vor der letzen Elf-Tankstelle. Einfach nur noch hirnverbrannt - Die Woche (Ausgabe 20/2001) hat es aufgegriffen. Zwei Volltreffer in der vorletzten Woche: Der Dotwin-Wahn und die Nazi-Wichsvorlagen der letzten Spiegel-Reporter-Ausgabe. Da hätte man am liebsten selber verbraten:
Es wurden diverse Faschoprolls gesichtet, die an den Kiosken der Republik verlegen nach dem Spiegel-Reporter fragten und mit Reichsmark bezahlen wollten. Als sie noch zusätzlich eine Schachtel Marlboro Ohne orderten, bekamen sie einen in Cellophan eingeschweißten Dotwin dazu. "Bring mich zum Licht!" quäkte dieser, nachdem der Fascho das seltsame Pappding stolz an die Brusttasche seiner Alpha-Bomberjacke gepappt hatte und sich mit einem zackigem "Wiederrrrsehen" von der teilnahmslosen Kioskverkäuferin verabschiedete.


Klaas Tigchelaar bringt euch zum Licht * - 21.05.01 at 14:07:55




so so.
das ist ja interessant.
ach wirklich ?
und das ist echt so passiert ?
ist nicht wahr.
ach ja.
aha.
das ist ja unglaublich faszinierend.
unerhört !


GP bzgl. allem - 21.05.01 at 13:58:41




das liegt einfach daran, dass die welt zu ca. 98% krank ist.

(die restlichen 2% entspringen meinem grenzenlosen optimismus und beruhen nicht etwa auf persönlichen erfahrungswerten oder bekanntschaften)


GP - 21.05.01 at 13:54:19




An Nummer 2 der Zynismus-Charts steht der Hinweis von Dick Cheney, die IAF möge doch bitte nicht mit aus US-Produktion stammenden F-16 Angriffe gegen die Palästinenser fliegen.


HalfManHalfBiscuit - 21.05.01 at 12:27:10




Fleischlos in Oklahoma

Es gibt Sachen, die kaum noch mehr kommentiert werden können, weil sie eigentlich unmöglich sind und jedem Zynismus lichtjahreweit vorauseilen. Hier die Presseerklärung der amerikanischen Tierschutzgruppe "People for the Ethical Treatment of Animals (PETA)" vom 20. März 2001:
"Now that the Federal Prison system offers a vegetarian meal plan, Timothy McVeigh should not be allowed to take even one more life," writes PETA's Vegan Campaign coordinator Bruce Friedrich in a letter to Warden Harley Lappin, the man in charge of the U.S. penitentiary in Terre Haute, Ind., where the Oklahoma City bomber is scheduled to be executed on May 16.
"Make Timothy McVeigh's final meals meatless," urges Friedrich. "Wiping meat off of all inmates' plates could help killers lose their taste for blood." The idea was suggested by friends of Friedrich, who grew up just 15 minutes from the Federal Building in Oklahoma City. "Nonviolence begins at the table. This would send a powerful and respectful message."

Quelle: www.peta.com


Corvus Berlin * - 21.05.01 at 12:18:54




und irgendwie nervt mich dieser job jetzt schon wieder. ich habe heute nur 2 aufträge zu erledigen und den ersten habe ich schon fertig und komme gerade aus der kantine, wo ich mir zur belohnung wieder so einen wrap mit pute und ei gekauft habe, der aber überhaupt nicht schmeckte, weil dieser pfannkuchenartige teig bestimmt noch von freitag oder so war. und nun habe ich noch bis 18 uhr zeit, den zweiten auftrag zu erledigen, weil dann besprechung ist und ich beides vortragen muss. allerdings ist der zweite auftrag viel komplexer und langwieriger als der erste und ich habe so meine zweifel, ob ich das rechtzeitig schaffe. und diese dämliche erkältung geht einfach nicht weg und killt meine konzentration und ich habe schon wieder so ein ganz leise beginnendes gefühl von kontrollverlust und ich erinnere mich, mal gelesen zu haben, dass bei uns männern in phasen der krankheit sehr schnell das gefühl des kontrollverlusts eintritt, weil wir es gewohnt sind, immer alles im griff zu haben, bzw. weil das von uns erwartet wird oder so.
und das schlimme ist, das die agentur im moment so viele aufträge hat, dass ich bis mindestens donnerstag eingespannt bin und zwar jeden tag für mindestens 6-8 stunden, was mir gar nicht gefällt, weil ich ja überzeugt bin, dass konsul weyer mit seiner aussage, dass mehr als 2 stunden arbeit täglich der gesundheit abträglich sind, absolut recht hat.
und natürlich kommt so eine stressphase immer dann, wenn man angeschlagen ist, oder ist man angeschlagen, weil man sich in einer stressphase befindet ?



GP - 21.05.01 at 11:23:09




und ich, 11,
war mal erster
und einziger vorsitzender
im einmann-fanclub "tassilo"
von 1979 in Hamburg 80.


rasmus rot-weiß * - 21.05.01 at 10:35:45




die blauen fahnen wehen.
entlang meines mains. staedte brauchen dicke fluesse in der mitte.
unbedingt. macht alles schoener. noch ...
ueberladene schiffchen aus japan, italien und der tuerkei legen an.
und ziehen weiter. faehren von AYSE und der DEUTSCHEN BANK.


ff ffm * - 21.05.01 at 01:27:47




ich mache dich heiss
küsse dich nass
mache dich an
nehm dich dann ran
entzünde dein feuer
bin auf der jagd
ich bin ein ungeheuer


luder - 20.05.01 at 23:17:21




das schreiben scheint sie dermaßen zu befriedigen, dass sie mir beim telefonieren auch noch in den hörer stöhnt. auf anfrage kam nur ein kleinlautes /nein ich mache nichts/.


ganz kleiner mensch - 20.05.01 at 23:07:56




du kleines lustobjekt!

lust empfinde ich nur bei schlägen auf deinen festen, geilen po



luder - 20.05.01 at 23:07:13




dieses kleine stinkeluder scheint es anzugeilen, wenn sie mich schlagen könnte, sie meinte eben, es würde ihr lust bereiten. auf anfrage kann ich sie vielleicht weitervermitteln.


kleinmensch - 20.05.01 at 23:04:13




Philo's Sophie

In sich versunken, ob das so gut ist;)
Spielende Kinder.
Bei sich sein und außerhalb. Reflektieren, sich mit denken.
Träumen, animalisches Dasein. Ich-Anteile: es werde ich.
Zerstreut fern sehen oder auf die Kinoleinwand; nebenbei Musik hören, überall: im Kaufhaus, in der Kneipe, auf der Toilette eines Hotels.
ODER sich in ein Kunstwerk 'versenken'. Kontemplation, Aura.
Konzentration, nichts denken; entspannt sein, wieder offen sein und WAHRnehmen wie ein Kind, die Welt NEU sehen, frisch irgendwie; sich bewegen, in ständiger Bewegung.
Alles ein Werden, nichts ist fest und unabänderlich.
Sich hinein versetzen in die Lage eines anderen Menschen, eines Tieres, einer Pflanze oder einer Fantasie-Gestalt. Wer bin ich?
Als Schauspieler tragen wir Masken. Es tönt eine Stimme, es klappert das Herz (und die Schreibmaschine!)
O wie zerbrechlich, wie gebrechlich sind wir Lebewesen und doch: wie zäh! Spinngewebe, Grashalme im Wind, klammern wir uns ans Leben, das uns eines (nahen? fernen?) Tages ausspucken wird.
Leuchte, Sonne, leuchte (na, das macht sie sowieso)! Und das Wetter, die Stimmungs-Schwankungen, Krankheit, Gifte und Süchte? Damit muß der kleine Mensch klar kommen, muß sich anpassen und widerstehen.
Der kleine Mensch ist zäh, doch haut ihn manches um ganz unverhofft. Er sieht sich vor; es schaut nach vorn das Tier: mit seiner Seele sieht er.
Er ruht in sich, der kleine Mensch, denkt nach, glaubt oder weiß: jetzt kann mir nichts passieren, Erfahrungswerte, man lernt dazu. Du lernst nie aus, nie weißt du, was kommt. Es ist eine Zeit, Friede auf Erden. Und hier und dort, und jetzt und nie, aber immer wieder war's gewesen und würde es sein. Es würde so sein, es würde so kommen, es wird sein, gewesen sein, wir werden anwesent sein. Wir lebten einmal auf dieser Erde. Hochwasser, Sturmfluten, Unwetter, Gewitter, Krieg und Frieden. Freundschaft, Liebe. Spannung in der Luft, entlädt sich, reinigt. Spannung im Roman, im Text, im Gedicht, im KlangAkkordIntervallRhythmus, in der Gebärde, in wortreicher Rede auf der Bühne und am Rednerpult im Parlament, auf der Kanzel, in der Schule, vorm Mikrophon, im Radio und Fernseher. Gespannte Saite, nicht zu lasch und nicht zu straff, erzeugt den Ton und die Musik, es schwingt die Luft.



GüTeE 's kranke Seele sonnt sich. * - 20.05.01 at 22:42:21




die zeit. du schaust nach vorne. vor deinen augen geht jemand davon. du siehst einen weißen rücken. es ist jemand, den du kennst. vielleicht hikmeta, die sich unter den arkaden beim abräumen über den tisch beugt und dabei ihr violettes hemdchen hochzieht. was könntest du auf das weiß schreiben? vielleicht braille, und ein einziger kleiner schwarzer punkt ist da links schon als anfang zu sehen. du hättest filmvorführer werden sollen, aus sicherem gehäuse den leuten über ihre köpfe hinweg die träume auf weiße laken projizieren. hikmeta geht. in den händen gestapelte frühstücksteller und schaumgetupfte latte-macchiato-gläser, die benutzten servietten wehen im wind davon.
dich selbst schaut vielleicht aber auch grade jemand von hinten an, sieht dich entschwinden? bleib stehn, dreh dich um: das mögliche. nein, geh weiter: das unmögliche.


judith on the balcony_ with begonies * - 20.05.01 at 22:30:13




bücher gekauft. müller: werke 4, goetz auf cd, kehlmann und brasch im taschenbuch, das pool buch. heute dann lesen statt lernen, liegen statt lieben.
manchmal aufstehen, gras rauchen, hinlegen.
zeitungen, tabak, branntwein, in der asphaltstadt bin ich daheim.
v.a. auch endlich carmen v. samson beendet. wow, die invasion von frauen wird mich einige zeit nicht verlassen. es ist dunkel geworden. der rotwein beginnt zu wirken.


Sebastian erfurt * - 20.05.01 at 22:19:59




O.: "Soll ich Dir ein Model besorgen, so Typ "Kate Moss"? Wäre kein Problem!"
Deadly: "Ja also ich...ööh...tja!?"
barnes: "Nun LASS ihn doch! Wenn er nicht will..."
O.(zu barnes): "Man wird aber doch bitteschön noch fragen dürfen?"


DeadlyMedicine Bielefeld * - 20.05.01 at 19:31:30




Uns trennt das Leben, doch
ich lieb Dich immer noch
(Thomas D.)

Da kam sie. Er konnte es nicht glauben, monatelang zog es ihn an die Orte, wo er
ihr einst nahe sein durfte, wo sie sich geküsst hatten, umarmt hatten, wo sie
sich getrennt hatten. Längst hatte er aufgehört, nur die vertrauten Orte
aufzusuchen. Wie eine Spinne hatte er seine Kreise gezogen, seine Suche
erweitert. Bis er schließlich überall nervös um sich blickte, verschreckt von
seinem Buch aufsah, sich umdrehte, noch einen Augenblick wartete, bevor er
weiterzog. Jeder Gang schien verdächtig, jeder Körper musste verglichen werden,
jeder Hinterkopf versprach Erlösung. Und jetzt saß er hier. Und sie näherte
sich. Es bestand kein Zweifel. Er erkannte sogar den Rock wieder. Es war der
blaue, lange, weiche. Genau diesen Rock hatte sie einmal mit beiden Händen
gepackt, auf Kniehöhe, ihn langsam hochgeschoben, um sich auf seinen Schoß zu
setzen. Und er hatte ihre Fesseln umfasst, seine Hände hochgeschoben bis zu
ihren weichen, kühlen Schenkeln, den Duft ihrer Haare geatmet, die an diesem Tag
leicht nach Sonnencreme rochen, ihren Schweiß küssend empfangen, bis seine
Lippen ganz trocken waren. Die Sonne stand damals tief und tauchte das Zimmer in
ein unwirkliches, sanftes und zärtliches Licht, das auf ihrer Haut leuchtete wie
Sand in der Sonne, und ihre Augen zogen die seinen hinein, wie eine Mutter ihrem
kleinen Jungen die Hand reicht und dieser selbstverständlich zwei weiche und
warme Finger umschließt und sich zu Hause fühlt. Später sollte sie in der Küche
stehen, vom Bett aus sah er ihr verschwitzt zu. Sie war nackt und schämte sich
nicht. Sie kochte Kaffee, und etwas in ihm drückte auf den Auslöser. Wie ein
Hologramm begleitet ihn dieses Bild fortan, er kramt es immer wieder hervor. Es
ist sein Schrein, seine Religion, sein Allerheiligstes, seine Zehn Gebote. Du
sollst keine andere Göttin haben neben Dir. Du sollst nicht ehebrechen. Du
sollst nicht begehren Deines Nächsten Weib. Du sollst nicht töten, morden, Du
sollst nicht falsch Zeugnis reden. Ja, ich habe gesündigt, dachte er. Die Strafe
dafür ist die Verbannung, sein Name stand auf der Scherbe, die gezogen wurde.
Den Glauben hat er verloren, nur die Liebe nicht. Deshalb blickte er jetzt nach
unten. Er starrte in sein Buch, zog die Schultern hoch, und im Augenwinkel sah
er sie vorbeigehen, spürte sie in seinem Rücken, roch ihren Duft. Kurz blieb die
Welt stehen, die Menschen um ihn verharrten in ihren Bewegungen, ein Garten
voller Statuen, Götterbilder, und er saß mittendrin, schon selbst wie toter
Stein. Schon war sie vorüber. Er wagte nicht, sich umzudrehen, sie von hinten
verschwinden zu sehen. Morgen würde er sich wieder auf die Suche machen. Das
Leben ausmalen, Gespräche erfinden und hoffen, ihr in seinen Träumen zu begegnen
und sich dort mit ihr zu vereinen. Für immer.


Leonce am Sonntag * - 20.05.01 at 18:08:42



Aber sie selber müssen eben auch kein Moralist sein!
Sie dürfen sich sich nicht mit anderen vergleichen (...); sie halten sich manchmal für sonderbar, sie werfen sich vor, daß sie andere Wege gehen als die meisten.
Das müssen sie verlernen.

- Hermann Hesse, Demian


justusjonas hat keine weiteren fragen * - 20.05.01 at 17:32:45




"hier riechts irgendwie nach pommesbude!"

...

"sie sind wohl der einzige aus ihrer familie, der studiert!"


GP, aufgeschnappt - 20.05.01 at 17:32:11




Über Dostojewski, den Dichter der extremen Situationen

'Doch was ist die Quelle dieses Extremismus? Das Erlebnis der Erniedrigung, die das Selbstgefühl unheilbar verletzende, wenn nicht gar vernichtende Demütigung, die einem durch den eigenen Körper zugefügt werden kann, durch nächste und ferne Menschen, durch die sozialen und ökonomischen Umstände, die einen bedrücken, und schließlich, als Folge all dessen: durch die eigenen Handlungen und deren Konsequenzen.' Manès Sperber a.a.O.


GüTeE - 20.05.01 at 17:25:28




und neulich gabs bei DOUGLAS eine cocktailparty anlässlich der vorstellung des neuen DKNY herrendufts und die angestellten hatten so einen aggressiven verkaufsstil drauf, dass ich froh war, dass ich ziemlich genau wusste, was ich kaufen wollte, weil sie mir sonst irgendeinen scheiss und im zweifel eben diesen neuen duft aufgeschwätzt hätten, obwohl er nicht sonderlich gut roch.
so kaufte ich wieder cool water und bekam sogar noch eine cool water kulturtasche und ein cool water duschgel gratis oben drauf, das war wohl auch wieder so eine sonderaktion, die auf jeden fall besser war, als diese party, bei der wirklich seltsame cocktails gemixt wurden, bzw. um genau zu sein, widerliche cocktails in so ganz künstlichen farben und die schmeckten auch noch so, als hätten sie überall diesen neuen duft mitreingekippt und mir wurde richtig schlecht und seitdem habe ich keine lust mehr, zu DOUGLAS zu gehen.


GP - 20.05.01 at 14:52:57




und da hat der computer einen satz geschluckt, den ich in so eckigen klammern geschrieben hatte, nämlich den, dass ich zu dem lehrer wohl mal HALLO DU KLEINES ARSCHLOCH o.ä. sagen werde, auch wenn das ziemlich blöd ist aber das macht nix.


GP - 20.05.01 at 14:33:03




und ich finde dieses neue lied von blumfeld (graue wolken) wirklich schön und höre es die ganze zeit, obwohl ich neulich im abspann sah, dass irgendeiner klasse 9b gedankt wird und da musste ich an meine neunte klasse denken und ganz besonders an diesen widerlichen französisch-lehrer, der eine frau hatte, die aussah wie ein mann und die hosen anhatte und dazu hatten sie einen blöden adoptivsohn, der nicht mal die hauptschule schaffte, glaube ich und 2 schäferhunde, mit denen der lehrer am frühen abend immer in der nähe unseres hauses spazierenging. und er hatte im unterricht immer neonfarbige strümpfe an und anzüge aus den siebzigern und stank ganz grässlich nach parfum, um seinen zigarettengestank zu verdecken, obwohl er besser gerochen hätte, wenn er das parfum weggelassen hätte.
jedenfalls hatte dieser typ einen hass auf frauen, wahrscheinlich wegen seiner eigenen frau und deswegen, weil er klein war und fast eine glatze hatte und eine brille trug und die mädchen aus unserer klasse mussten immer so sätze wie diesen hier übersetzen: die frau, die dumm ist, springt aus dem fenster.
aber er war auch gegenüber uns jungs nicht gerade nett und folterte uns immer mit gehässigen und blöden sprüchen über unsere aussprache aber wenigstens schaffte er es nicht, uns an der tafel zum weinen zu bringen, wie er es immer mit den mädchen tat und ich denke manchmal immernoch, ob ich ihn nicht eigentlich erschiessen sollte oder so, aber wenn ich ihn bei meinen seltenen besuchen zu hause mit seinen schäferhunden treffe, grüsse ich immer nur ganz freundlich.
aber ich glaube es reicht auch wirklich, wenn ich einfach mal obwohl das irgendwie lächerlich wäre aber das ist mir auch egal und es ist eigentlich nur ärgerlich, dass ich mich seitdem weigere, französisch nochmal vernünftig zu lernen, obwohl ich die sprache recht schön finde. also vom klang her.

aber in dem blumfeld-video sieht das mädchen nicht so aus, als würde sie unter der schule leiden oder so, aber vielleicht habe ich auch nicht richtig hingesehen.


GP - 20.05.01 at 14:30:06




und das ging ja gerade nochmal gut. ich wollte ja eigentlich nur schreiben, dass sich das gefühl des kontrollverlustes langsam aufzulösen beginnt, als ich schon fast wieder die kontrolle verlor und das war vor genau 5 minuten, als ich eben dieses in den loop schreiben wollte und sich der loop nicht hochlud und aus einer nachbarwohnung sehr laut dieses grässliche "you´re my mate" dröhnte und ich nicht aufhören konnte, die beiden hübschen frauen durch mein fenster anzustarren, die da im innenhof lagen, sich sonnten und die ich noch nie zuvor gesehen habe.

aber jetzt ist die musik aus, die frauen sind weg, genau wie die sonne und nach einem neustart komme ich auch wieder in den loop.

also ich dachte, ich habs nichts mehr im griff, weil ich vor ein paar tagen meinen lieblingspulli irgendwo verlor und ihn beim besten willen nicht wiederfinden konnte und außerdem mein fahrrad, was ich zwingend zu meinen partyaktivitäten benötige, bei einer eben dieser kaputt ging und ich taxifahren nicht sonderlich mag und ich eigentlich nur noch betrunken war und mich gar nicht mehr konzentrieren konnte und auch nichts mehr für meinen job tat und mich nicht erinnern konnte, wem ich was jetzt erzählt hatte und was mir erzählt wurde und was jetzt ausgedacht und was echt war.

doch dann schrieb mir ein freund eine mail und sagte, dass er meinen pulli gefunden hat und warum ich den nicht gleich mal abholen käme, wo er ihn doch sonst zu einem second-laden bringen würde, um mich zu ärgern; also fuhr ich sofort hin und brachte auch mein fahrrad zur reperatur und lebe jetzt in dem bewusstsein, dass ich es spätestens mittwoch wieder haben werde, obwohl das ganze schaltungswerk rausgebrochen und der rahmen verzogen ist, aber der britische werkstattmeister machte einen so kompetenten eindruck, dass ich ihm wirklich vertraue. und das führte dazu, dass ich irgendwie nicht mehr so hilflos und verwirrt drauf war und das wiederrum führte in verbindung mit 72stündiger abstinenz dazu, dass ich sogar wieder was für meinen job tat bzw. tue und so fühle ich mich insgesamt ziemlich gut.


GP - 20.05.01 at 14:17:26




Mein Kompliment, Lotos.
*


Eiseisbaby Und wieder Meistercity, Bayern * - 20.05.01 at 12:26:51




"Da soll ein Mensch dahinterkommen, wie Sie eigentlich Ihre Fälle lösen..."
"Manchmal gehe ich, ohne zu verstehen warum, in eine Synagoge. Ich habe dann ein
Gefühl von Geborgenheit, auch wenn ich nicht genau weiß, was gebetet wird. Aber
die Gesänge gefallen mir. Ich denke oft, über ein Ritual kommt man zu den
Dingen, nicht umgekehrt."
"Wenn ich nur wüßte, ob Sie sich über mich lustig machen, Poacher...."


poacher_ alphaville * - 20.05.01 at 11:37:47




Ach so ja, ganz vergessen. Falls ihr auch was gegen diese blöden Apostroph´s habt und euch in eurem i-gitt unverstanden fühlt: hier findet ihr Gleichgesinnte!


Lana Hoff , Göttingen * - 20.05.01 at 10:25:08




und ich bin wirklich dankbar, dass die party so schlecht war, weil selbst meine feiersüchtige begleitung nach ca. 2 minuten wieder gehen wollte, was eigentlich nie vorkommt und so konnte ich tatsächlich mal wieder ausschlafen und habe eben sogar meine wohnung aufgeräumt, was auch an ein wunder grenzt und ich bin zufrieden, wie dieser sonntag begonnen hat und gönne mir jetzt ein leckeres frühstück in der stadt aber danach muss ich echt im büro vorbeischauen, obwohl nein gerade weil sonntag ist und ich diese woche eigentlich noch gar nicht im büro war und bald keinen job mehr habe, wenn ich so weitermache, aber wie gesagt, wird erst gefrühstückt.


GP gibt ihr seinen speichel oder zumindest einen kuss - 20.05.01 at 10:24:07




Oh WOW: GP. Wiedererkennungswert.


TomTom - 20.05.01 at 08:00:55




@crab:
frenkfrankfort, anna luz, kika, christian kracht, sven lager, elke naters, andrzej, deadlymedicine, wohnungspurist, halfmanhalfbiscuit
@patrycja:
siehe SPURNED
*
...all those voices in my head...


TomTom - 20.05.01 at 06:15:39




kann sie nicht verstehen
würde sie gern haßen


ktyx - 20.05.01 at 05:01:28




"Oh ja, Georg! Ich weiß genau, was Du willst!", sagte sie, drückte mir eine
von ihren weißen Marlboro Lights in die Hand, obwohl ich, wie sie wußte,
selbst Zigaretten hatte, umarmte mich, während mein Blick in die Ferne
schweifte. Dann entschwand sie ins Taxi.


Portofino Wodka Red Bull * - 20.05.01 at 03:43:11




Hans Mayer. "Außenseiter". Schwul. Kommunist. Jude. Idol.


Harper's Bazar - 20.05.01 at 02:58:12




Wie eine Träne im Regen

Die Stimmen der Natur verstummen
der glattpolierte Himmel färbt sich grau
Äste brechen splitternd, wirbeln auf im Wind
hart fallen Regentropfen, der Lebensweg verschwimmt

die Kälte regt sich, das Blut gefriert
kein Ton der schwebt, mein Atem schweigt
ein lautloser Schrei im eisigen Wind
Zwei auf verschiedenen Wegen, ich bin und bleibe blind


silent aus-satz-wurf * - 20.05.01 at 02:11:43




Tonight I want to mention EDE GEYER! In this year he made himself into . . . a Colonel Blimp, quivering with prejudices and jowls, eyes usually bulging with rage over some fresh indignity. . . .


Judy - 19.05.01 at 23:24:28




in einer halben stunde geht es los zur party aber ich habe echt keine lust mehr diese woche.
mittwochnacht war hart und donnerstag bin ich toterkältet und auf diversen pillen wieder losgegangen und hätte nichts verpasst, wenn ich zuhause gesessen und immer supertramps logical song gehört hätte...auf dauerrepeat.
und ich kaufe mir nie wieder marlboro ultra, die sind echt ekelig, egal ob ich erkältet bin oder nicht, aber gut ist, dass diese dämlichen partyraucherschnorrer nicht mal merken, dass sie so eine scheisse von mir rauchen, weil sie eh nichts mitkriegen und zu viel bier trinken.

ey, neee....sorry...wir haben echt kein kleingeld mehr, aber für´n zehner mach ich dir ne mischung, alter...die bringt dich um.

hat nicht geklappt, nehm ich an, aber ich hätte das wechselgeld echt gebraucht, weil meine kippen gegen 4 uhr ausgingen und ich total genervt war, zumal ich nur noch durch den mund atmen konnte und die musik so schlecht war, dass es eigentlich frech war, dass dieser DJidiot für den dreck auch noch kohle bekam.

absolut-finlandia-martini-gin-tonic-redbull-kirschsaft-johannisbeersaft.
aber durch die erkältung hatte ich echt nen schädel und zwar zum ersten mal seit monaten und musste trotzdem eine frau zum bahnhof fahren und hab kaum den rückwärtsgang gefunden, aber wenigstens die hupe und das hat gereicht.

scheisse, gleich werd ich abgeholt und ich muss noch schnell was trinken.


GP - 19.05.01 at 23:08:09




sie wird es wohl nicht mehr lernen, nimmt nach so einem fressanfall immer sofort dulcis, manchmal sogar schon vorher, wenn sie genau spürt, dass es wieder losgeht. beim kotzen ist sie dann immer so angespannt, dass sie gleichzeitig in die hose scheisst...naja, immerhin hat sie dann endlich mal was in der hose.

dieser neue brunch dill-gurke-knoblauch ist nicht so gut, wie es erzählt wurde; er schmeckt eigentlich fast genauso wie brunch feine-kräuter und längst nicht so gut wie brunch paprika-pepperoni.

der kaffee ist nur noch lauwarm, weil die kanne irgendwie nicht mehr richtig isoliert. dazu rauche ich eine mentholzigarette und muss feststellen, dass das überhaupt nicht schmeckt, obwohl ich mir sicher bin, dass das auch zu heissem frischen kaffee nicht besondes schmeckt.

auf meinem schreibtisch steht eine 3/4 leere flasche evian und ich benutze sie als aschenbecher, allerdings schon seit ein paar tagen und langsam riecht diese brühe wie pisse oder schlimmer.
aber noch zischt es, wenn ich die kippen reinwerfe.

meine mentholzigarette habe ich dummerweise in gedanken in den lauwarmen kaffee geschmissen, statt ins evian und nun müsste ich mir eigentlich neuen kochen aber dazu habe ich echt keine lust.



GP - 19.05.01 at 22:57:42

 




@HMHB: thank you so much, dear!


Judith on the balcony_ - 19.05.01 at 22:39:26




Die lautlose Kämpferin

der Tag erwacht, lautlos und sacht
hell strahlend das Morgenlicht
die Schwärze der Dunkelheit durchbricht
an deiner Seite durchtanzt die Nacht
mit Liebe, Wärme, deinem Lächeln bedacht
es war für die Unendlichkeit
Wir bis ans Ende aller Zeit
was bleibt, ein Schweigen das nicht verbirgt
Zweisamkeit die langsam stirbt
die Nacht ist verwirkt, allein steh ich hier
mein inneres Ich spricht laut zu mir
wer nicht kämpft hat bereits verloren
und Du bist für den Kampf geboren


silent - 19.05.01 at 22:22:28




Bevor ich Judith auf dem Balkon kennengelernt habe, dachte ich immer, mein Englisch sei ganz gut.


HalfManHalfBiscuit - 19.05.01 at 20:58:53




Hans Mayer ist tot. Gestorben mit 94 Jahren in Tübingen. Einer der größten Kenner der deutschen Literatur, und ein Mensch, der begeistern konnte. Ich verdanke ihm viel.



HIPPI Stuttgart * - 19.05.01 at 20:16:52




1 "Russe oder Fixer", sagte der Mann von der
Kripo auf die Frage, wer denn wohl das Radio
sowie die Ray-Ban aus meinem Auto entwendet habe.

2 BLEIBEN SIE DRAN!
NACH DER WERBUNG GEHT DER LOOP WEITER.

Das neunte Gebot des Kreativen:
"Jeder macht die Arbeit dessen, der über ihm
steht." (Frédéric Beigbeder; 39,90)

3 "Hallöchen! Ich wußte gar nicht, dass man
jemanden sooo vermissen kann! Bis bald und
viele Grüße ICH" - "Hallooooo!!!! Jetzt schreibe
ich Dir schon am frühen Morgen eine Mail, obwohl
Du noch gar nicht im Lande bist. Das gibt es
doch gar nicht! [...] Bis hoffentlich bald [...]"

4 Ein zurück gibt es leider nicht mehr!
Aber warum auch?


kai:leiser berlin * - 19.05.01 at 19:54:12




"...und mir fällt zum ersten mal auf, dass es zwei Lauras gibt. Schon immer gab. Eine an die ich denke und eine, die da ist. Was zwei verschiedene sind. Ich denke gerne an die Laura, an die ich denke. Und wenn Laura da ist, denke ich an gar nichts. Manchmal dachte ich schon, wie schade, dass Laura da ist, sonst könnte ich an Laura denken, das wäre mir lieber."

vielen Dank Sven Lager


cosmo_krank
* . * - 19.05.01 at 19:24:02

 




Zum Playback singen

Veteranen. Weißt du, der Loop damals, ach das kannst du gar nicht wissen, jaaaa, das waren noch Zeiten, da lief das Internet noch auf Zweitaktgemisch, und der Loop hat vor zehn Leuten gespielt in so einem Keller im Hinterhof, ja, damals war ich auch schon dabei, weißt du. Heute ist das alles nix mehr, die Leute von früher, die sind jetzt alle weg irgendwo. Gibst du mir noch ein Bier aus? Dann gebe ich dir noch was zu lesen.

Musikanten. Sein Zopf ist ziemlich ordentlich, langes Haar im ersten Semester, auch ein Handy paßt in die hintere Jeanshosentasche, und sein Blick zeigt ihn allzeit bereit, ja, wenn es um die Richtige Sache geht. Er lädt an der Anspielstation eine CD nach der anderen und geht jedesmal voll mit, in die Hocke, mit der Luftbaßgitarre, mit dem Arsch wackeln, mit beiden Arme rudern, jetzt hör doch auch mal! Sie findet das gar nicht so lustig, hört mal kurz rein, steht daneben, gibt ihm wieder den Kopfhörer, schaut sich um, ob jemand zusieht, wie lächerlich er sich und sie macht. Sie wendet sich ab, zieht irgendeine CD heraus und liest auf dem Cover, als wenn dort die richtigen Worte stehen würden für Ich glaube, wir sollten uns eine zeitlang nicht mehr sehen. Ich überlege einen Moment lang, ob ich ihm nicht einen auf die Fresse haue. Zunächst, weil mich seine pimpfige Abiturientenbegeisterung ankotzt, zweitens, weil er dann doch zu dem Helden werden kann, den sie sich wünscht. Nein, besser nicht. Sie wird den Mann bekommen, der so ist wie ihr Vater, und er wird sein weiteres Leben lang begeistert sein und dazu Gitarre spielen. Er wird immer einen Freund haben, der aus Palästina kommt, über Verzweiflung hat er Camus im Original gelesen, und in einigen Jahren wirft sie den Ekel ins Altpapier, wenn sie ins größere Haus ziehen.

Partisanen. Wir sind dagegen, wir verstecken uns, wir wenden Gewalt an, wir haben keine richtige Chance. So war es immer, deshalb sind wir Partisanen. Bis wir begannen, darüber nachzudenken. Seitdem sind wir müde geworden. Wir verstecken jetzt mehr Schnaps als Munition, und wir erzählen den jungen Mädchen die alten Geschichten, so lange sie noch zuhören. Es ist sogar so, daß sie gar nicht mehr ernsthaft versuchen, uns zu töten. Sie wissen, daß wir harmlos geworden sind. Noch schlimmer als die Entdeckung wäre für uns der Sieg. Aber wie hätten wir es verhindern können, darüber nachzudenken?


Corvus Berlin * - 19.05.01 at 17:29:28




Genau, madmini. Jetzt ist Schluß mit lustig. Nieder mit der Spaßgesellschaft!


Lana Hoff , Göttingen * - 19.05.01 at 16:23:46




@ HMHB, Konstantin & EisEisBaby:

Schade, ich hätte so gerne mitgemischt, aber damit hätte ich möglicherweise meine Bewährung gefährdet. Beim nächsten Mal denn, bei guter Führung.
Schönes Wochenende wünscht

Onkel


DeadlyMedicine HH * - 19.05.01 at 15:33:38




geträumt von toller frau, hat dann bein verloren beim motorradfahren und ich suchte hilfe im philoso. seminar ..... so bizarr.... und vorher das direkte verarbeiten des geschehenen , sonst nie so... hab dann sie angerufen, war nicht da wo ist sie jetzt??


cosmo - 19.05.01 at 14:38:22




Langweil -Gäähn-langweil
Lanatomie: affenartig.


madmini ***** * - 19.05.01 at 14:34:47




LANAS OPUS DREI - Die fünfzehnte

Willi Schabert zu Gast bei Anna und Christoph Barth, in Achern im Ortenaukreis. Darauf haben die Barths sich nämlich einigen können: Er schafft ja in Offenburg beim Landratsamt und sie in Baden-Baden als Lehrerin. Ein schmuckes Häuschen im Grüne-Witwen-Design. Christoph, Schaberts alter Studienkumpel, muß schnell noch ein wichtiges Telefonat erledigen, und Anna hat sich schon in der Küche um das Festmenü zu kümmern. Da kann Schabert mal ungeniert in den Bücherborden stöbern. Da, schau her, das hätte er dem Barth nicht zugetraut: "Benno Papentrigk´s Schüttelreime". Schüttelreime! Aber das wird ja noch viel beser. Das Ganze doch eher Annas Abteilung? "Der Gartenzwerg und seine Ahnen. Eine ikonographische und kulturhistorische Betrachtung. Erste Auflage, Heidelberg 1962."

Anna kommt herein. Muß sich schließlich auch um ihren Gast kümmern. Schabert, mit seinen Entdeckungen in der Hand: "Seltsame Sachen lest ihr da, muß ich schon sagen! Und Zeit müßt ihr haben, davon kann unsereins ja nur träumen!" - "Der Papentrigk? Ist wirklich klasse, wenn du mal schlecht drauf bist. Mit Ausnahme des Genitiv-Apostroph´s. Der Mann hieß übrigens eigentlich Anton Kippenberg und war hauptberuflich Eigentümer des Insel-Verlages, damals in Leipzig. Das waren noch Verleger zu der Zeit! Ständig in Korrespondenz mit ihren Autoren, Rilke ist wohl der Bekannteste." - "Uff, Bildung erschlägt mich!" - "Und was hast du da noch? Ach, den Hartlaub. Auch ein Klasse-Mann. Komm, setz dich mal hin. Ich hab´ hier noch was anderes von dem. Du bist doch schließlich auch kein Banause. Ich lese dir mal was vor, und du sagst mir, worum es dabei geht." - "Bist du sicher, daß dein Pot-au-feu dir nicht anbrennt?" - "Keine Angst. Also, ich fange mal an: `Die (Punktpunktpunkt) ist die allgemeine Stimmung, die gegenwärtig in Deutschland herrscht, eine Strömung des Zynismus und der Resignation auf enttäuschte Hoffnungen. Der Zynismus und die Resignation stellen die negative Seite der (Punktpunktpunkt) dar, ihre positive Seite ist die Begeisterung für die Sachlichkeit, der Wunsch, die Dinge objektiv zu behandeln, so wie sie sind, ohne in ihnen eine ideelle Bedeutung zu suchen.´- Na?" - "Keine Ahnung. Die heutige Pop-Literatur? Die Bret-Easton-Ellis-Epigonen?" - "Nicht ganz. Ich mache noch mal weiter: `Sie haben genug von den Höhenflügen und Ausbrüchen, die doch unweigerlich mit einer Niederlage enden. Es war an der Zeit, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Und es gibt viele Dinge in der Welt, die an sich schon schön, wertvoll und nützlich sind. Die (Punktpunktpunkt) regt nicht zur Analyse der Zusammenhänge zwischen den Dingen und den Ereignissen an, sondern sie empfiehlt, die Wirklichkeit in ihrer vorhandenen Form zu billigen.´- Immer noch nichts?" - "Pop-art in den Sechzigern, Siebzigern? Ich fürchte, ich muß passen." - "Na ja, Hartlaub redet von der `Neuen Sachlichkeit´. Den Begriff hat übrigens er selbst erfunden, als Direktor der Mannheimer Kunsthalle von 1923 bis zur Machtergreifung. Für Maler wie Otto Dix, George Grosz und Max Beckmann. Auch manches in der Literatur damals. Und natürlich im Film. Diesen Berlin-Film von Walter Ruttmann. Die Stadt selbst, ihre Lichter, Gebäude und Verkehrsmittel als Hauptdarsteller, Menschen nur als Rädchen im Getriebe." - "Die Sinfonie der Großstadt? Da wird doch gerade wieder ein Remake versucht." - "Paßt wohl heute auch wieder."

"Die Kunsthalle in Mannheim kenne ich übrigens. Ziemlich schnörkelloser Jugendstil, roter Sandstein. Aber ziemlich pathetisch. Hymnisch, sagte unser Prof früher immer. Der Witz ist, unser Krankenhaus in Sicklingen ist von dem selben Architekten, mir fällt bloß der Name gerade nicht ein. Übrigens auch eure Kunsthalle hier in Baden-Baden, und ein Rathaus sogar oben in Kiel, und und und. Muß damals ein vielbeschäftigter Mann gewesen sein." - "Euer Krankenhaus würde ich aber nicht als jugendstilig bezeichnen": Christoph ist inzwischen dazugestoßen.- "Eher beim Neuen Bauen einzuordnen. Natürlich nicht ganz so konsequent wie bei den Bauhaus-Meistern." - "Ist ja wohl auch so circa zwanzig Jahre jünger als die beiden Kunsthallen. Ich müßte mich eigentlich direkt mal darum kümmern, ob das Ding bei uns eigentlich unter Denkmalschutz steht. Fällt dir vielleicht noch ein, wie der Architekt heißt? Irgendso ein Professor aus Karlsruhe?" - "Nöö. Nur daß manche Architekturhistoriker auch diesen Baustil neusachlich nennen. Den Verzicht auf die große Geste, die Abgrenzung vom Expressionismus. Mendelsohns Potsdamer Einsteinturm zum Beispiel." - "Womit wir wieder bei Hartlaub wären. Die Mannheimer Sammlung war ja damals führend bei den zeitgenössischen Tendenzen. Und eine der ersten, die von dieser "entarteten Kunst" gesäubert worden sind. Noch vor München und Berlin. Heute insgesamt verschollen, von den Nazis zerstört oder für Spottpreise in alle Welt verscherbelt, bis heute von den Nutznießern nicht zurückgegeben. Aber Hartlaubs Nachfolger konnte sich dann fast ungebrochen bis 1959 im Amt halten." - Und jetzt ist der Pot-au-feu doch noch angebrannt!

FORTSETZUNG FOLGT !


Lana Hoff , Göttingen * - 19.05.01 at 14:30:41




Habt ihr wirklich so ein Gackerleben?
Plapperteichrosenhaft.
Aber Haft.
Pah!Stolz sein auf die Fliegenpatsche des Lebens,
die einem die Gäste der Ach-wie-gut-dass-ich-schreib-
PARTY immer wieder zerdätscht.
Jammert.Heult endlich!.
Lieber biernasses Elend öffentlich zerkauen,
den schleichenden Zungenkrebs verniedlichen,
Bild der Sau lesen,
als mühsam nach aussen gestülpte febrezierte
Magen und Bauchinhalteüber sich rieseln lassen.
DARMLUTSCHER !

in die Eiseistüte geblasen....


ALINIA alpencity * - 19.05.01 at 11:58:37




"Der Name des Restaurants ist identisch mit seiner Hausnummer, nur ins italienische übersetzt. Die Front des Lokals ist vollständig verglast, so daß die Gäste gut nach draußen und die Passanten gut nach drinnen schauen können. Einige Meter vor dem Lokal entfernt stehen zwei dunkle Limousinen am Straßenrand. Die eine - ein Audi - hat ein Berliner Kennzeichen, die andere - ein schwerer BMW - ein Düsseldorfer Nummernschild. Im Restaurant, am Ecktisch vorne rechts, sitzt der Bundeskanzler. Neben ihm Wolfgang Clement, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Gegenüber, an der Wand: Doris Schröder-Köpf und die kleine Klara. Die Erwachsenen haben ihre Unterhaltung, wie es scheint, gerade unterbrochen. Gedankenverloren blicken sie aneinander vorbei, zum Fenster hinaus. Da hähert sich langsam ein alter gelber Doppeldeckerbus, auf ihm steht der Schriftzug 'City Tours'. Der Bus ist auf beiden Etagen voll besetzt. Die Fahrgäste tragen Kopfhörer und gucken geradeaus. In dem Moment, da der Bus am Restaurant vorbeifährt, sagt die Stimme vom Tonband offenbar: 'Und nun sehen Sie zu Ihrer Linken den Gendarmenmarkt.' Jedenfalls drehen sich alle Insassen wie auf Kommando gleichzeitig um. Nicht zur deutlich sichtbar postierten Prominenz im Restaurant, sondern nach links, in Richtung Gendarmenmarkt. Sie sehen Gerhard Schröder nicht, aber Gerhard Schröder sieht sie. Im Schrittempo rollt der Bus davon. Der Bundeskanzler bewahrt staatsmännisch Haltung. Und doch meint man, in seinem Gesichtsausdruck für einen Augenblick eine leichte Veränderung zu erkennen, einen Anflug von Melancholie." BS2

1. Lotos - 19.05.01 at 00:35:43
2. off. – Kiew, Jena, Buenos Aires * - 18.05.01 at 11:39:32
3. 0190 - 17.05.01 at 16:42:33


WebCam - 19.05.01 at 10:11:52




WWW.PROLETEN.COM
musste deaktiviert werden, da der Betreiber

Eisler Michael
Ferdinand-Markl-Strasse 1/1/11
4040 Linz

zahlungsunfähig ist.

Beschwerden richtet bitte direkt an michael.eisler@uta.at


justusjonas heidelberg * - 19.05.01 at 04:19:48

 




1x Polo
2x Marlboro
2x Marlboro Lights
1x Marlboro Ultra
1x Gauloise (Blau)
1x Gauloises (Rot)
1x West


justusjonas steht ratlos vor dem Zigarettenautomat in der Friedrichsfelderstr. * - 19.05.01 at 02:58:17




Doris - Klitoris


Julius Bär - 19.05.01 at 02:32:45




Wie? Sie schliefen, und Kappen lag unterm Bett und lernte "Kapitän Bada"?

Ja, mit der Taschenlampe.



Pop-Theater. Wie stehen Sie denn zum Pop-Theater?

Was ich mit Wilfried Minks bei Kurt Hübner in Bremen gemacht habe? Mit Rauschenberg und Roy Lichtenstein auf der Bühne in Schillers "Räubern"?

Nein, das ist doch schon 40 Jahre her. Ich meine das Poptheater! Steht seit Wochen in den Feuilletons. Jung gegen Alt! Neues Theater - altes Theater!

Nee, Sie meinen das Turntheater! Ich nenn das immer das Turntheater. Turnen statt Theater. Das ist ja gerade wohl eine Bewegung, und die erinnert mich natürlich an uns in den sechziger Jahren. Da war nur ein großer Unterschied: denn wir hatten einen spezifischen politischen Gegner, nämlich die alten Nazis.



Das Fragende, Offene ist auch keine Stärke der Deutschen. Die Deutschen glauben schon alles zu wissen, und darum laufen hier auch so viele geschlossene Gesichter herum, die keine lebendige Sprache haben. Die immer nur Antwort gebende Sprache ist eine tote Sprache.


Moritz Rinke und Peter Zadek im Tagesspiegel




GüTeE - 19.05.01 at 00:53:56



Jaja, immer eifrig bemüht, die Zusammenhänge zu begreifen. Schön blöd, denn die Mühe ist vergebens, sie werden es nie kapieren. Kann man sich drauf einrichten. Aber hübsch, euch beim Zappeln zuzusehen, wie kleine Mistkäfer, liegen auf dem Rücken und strampeln mit den vielen kleinen krummen Beinchen, dann langsamer und irgendwann ist es überstanden. Und es wird so still sein wie damals, nach der grossen Explosion, und das Wenige, dem gelungen war übrig zu bleiben, ist von einer klebrig grauen Staubschicht überzogen. Fast wie Schnee. Still und sauber. Wenn er sich langweilt, geht er den Weg in den Hass, kennt den Weg, hasst nachdrücklich ausdauernd, froh darüber für Momente nicht geduldig zu sein, nicht freundlich wohlerzogen und schlägt zu, mit seinen Patschehändchen. Feste, los, feste! Aber bald kommt sie und wischt mit Mutterspucke die Ketchupflecken aus seinem Gesicht. Und dann ist alles wieder gut.


Lotos - 19.05.01 at 00:35:43






GüTeE - 19.05.01 at 00:23:54





'...stellte er fest, daß er in den letzten jahren 500 Taler Druckkosten gehabt hat und keinerlei Honorar - dies in seinem 43. Jahr, nachdem er bereits 15 Bücher veröffentlicht hatt. Schlimmer, kein deutscher Verleger will ihn, selbst wenn er kein Honorar beansprucht.'

'Der heute kaum vorstellbare Mißerfolg, der den Schriften Nietzsches seinerzeit beschieden war und ihn zutiefst kränkte, ließ ihn in einer trotzigen Selbstüberwertung Schutz vor dem Unverständnis der Welt suchen.'

"Ich habe jetzt 43 Jahre hinter mir und bin genau noch so allein, wie ich es als Kind gewesen bin.-"

'Der Knabe schreibt viel, Gedichte wie Prosa; recht häufig schildert er das Dorf seiner frühen Kindheit, das Pfarrhaus, das Leben mit dem Vater, als dessen Erbe er in seiner frühreifen Liebe zur Musik zu komponieren beginnt - dilettantisch zwar, doch nicht ohne Talent; damit wird er auch in den Mannesjahren fortfahren. Er scheint ein guter Pianist gewesen zu sein.'

Zitate aus Manès Sperber: 'Geteilte Einsamkeit' - Europaverlag





GüTeE ist gefesselt * - 18.05.01 at 23:50:57




"Videobilder können ganz reizvoll sein, aber sie sind nicht meine Welt. Sie sind wie Cartoons, platt und hohl. Nein, das interessiert mich nicht."
"Aber liegt der Reiz dabei nicht gerade an der Vielfalt der Perspektiven? Die Ästhetik der kontextuellen Bilder stimmt mit dem Vibrieren der Zeit überein...."
"Poacher, kümmern sie sich lieber um Ihren Auftrag."
"Ok, wer sind die Leute?"
"Da links, die beiden Ehepaare, Gössl und Reder."
"Werd mich drum kümmern, Lieutenant."


poacher_ titograd * - 18.05.01 at 23:25:51




War heute die Lesung? Ich erlebte eine in Berlin.


GüTeE - 18.05.01 at 23:20:04




Wenn Kapielski die Nasenflöte bläst, finden Deadly und barnes, sieht er ein wenig aus wie Hannibal Lecter mit Maske oder halt wie Adolf Hitler, der sich das Bärtchen kratzt.


l.barnes eppendorf * - 18.05.01 at 22:48:36




ich schreibe
meinem leben
entgegen
die stimme
meiner gedanken
ein echo
meiner sehnsucht

innerlich zerrissen
stürm ich
in tausend richtungen
verloren in träumen
verfolgt
von der einsamkeit

[silent]

^v^~*~^v^~*~^v^~*~^v^~*~^v^~*~^v^~*~^v^~*~^v^

Ich träumte einst vom Leben
Und träumte einst von Liebe
Doch aus dem Leben wurde Flucht
Und aus Liebe wuchs die Angst
[lacrimosa]


silent - 18.05.01 at 22:25:48




Laundry is done . . . impeccably.
Myths abound of zillionaire eccentrics who fly their linen across oceans so
that it will be starched and pressed to their satisfaction


Judith_ wherever * - 18.05.01 at 22:12:23




"scheiße, scheiße, kann man das nur zusammenfassen", sagt sie
und ich weiß: sie hat nichts verstanden
scheiße, scheiße


krank - 18.05.01 at 19:00:53




Blaue Rosen, durchsichtiges Holz, in blauen Mantel gehüllte Erde. Hör dir doch mal selber zu, dass ist so schlecht, du kleiner Stricher, dass ich nicht mal husten muss, um dich hier wegzuputzen. Du willst ein Rocker sein, dass ich nicht lache, Du bist ein kleiner Depp der nicht mal nen Provider hat und jedes Fremdwort garantiert im falschen Kontext bringt. Chris de Burg. Das ist deine Musi. Du Studi. Lass mich raten: Germanistik. 3tes Semester. Und blasen tust du auch schlecht.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 18.05.01 at 18:28:03




- Jetzt alle mal Maulhalten, bitte. -


666 - 18.05.01 at 18:21:05




Lieber Halfman, habe da so eine Ahnung, die würde dem guten Off aber gar nicht gefallen. Seitdem ich Eiseis lecken durfte, weiß ich aber wie es schmeckt... . In mir ist übrigens seitdem eine große Leere. Ich sehe keine blauen Rosen mehr, kein durchsichtiges Holz, keine in einen blauen Mantel gehüllte Erde. Ich habe Eiseis ermüdet, er kann nicht mehr - dabei liebe ich ihn, den süßen, schnuckeligen Popanz. So sehr.


Konstantin hat sich verliebt * - 18.05.01 at 17:23:56




Was bedeuted eigentlich "Malakka", lieber Konstantin?


HMHB - 18.05.01 at 17:11:49




Error 404


666 - 18.05.01 at 17:04:44




Gähn. Kleiner, lass es sein. Sonst bekommst Du hier keinen schwülstigen Satz mehr auf den Boden.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 18.05.01 at 17:00:25




«Warum soll ich den Mist eigentlich lesen, warum soll ich das mitmachen, früher hat man auch gesagt: Atme, kleines Fräulein, erfreue Dich am Flügelschlagen der Schmetterlinge und Zitronenfalter, UND NICHT: Putz Dir die Nase, kratz Dich nicht am Arsch.

Nun ja, man trägt ja auch keine Krinolinen mehr, soll heißen, die natürliche Mühsal hat sich durch die Miniröcke und die flauschigen, federleichten Slipeinlagen doch sehr stark reduziert, was sich dann auf den zwischenmenschlichen Umgang auswirkt. Daher: Bürdet Euch mehr Lasten auf, Mitmenschen und Mitschweine, damit Eure Umgangsformen wieder zärtlicher werden!»
Elsa Ramirez, Reikjavik, - 29.02.00 at 22:43:48

*     *      *

Useless Information - Tourette-Syndrom


off. - http://www.tourette.de * - 18.05.01 at 16:52:41




Armer Eiseis, immer gleich so luzides Gedankengewitter. Die Haltbarkeit deiner Texteieieierlein ist kürzer als ein Hundefurz und trauriger als eine Tragödie. Chalepa ta kala (leider fehlen ''s über den a's; Griechisch für ~ schwierig ist das Edle~), Eisieis, immer schon. - Hechel, Hechel, Eisilein, mache nicht auf beleidigt sein - Denn, jetzt geb fein acht, was heißt eigentlich beleidigt sein, Babylein? Huh? Es heißt jemand an der hohen Meinung, die jemand von sich selber macht, irremachen. Machst Du Dich irre? Süßer, mußte nicht, nicht wegen mir. Gaaanz ruhig, Du kleines rosa Porzellanschweinchen, mußt Dich nicht verstecken, verstecken in einer Seidensocke und daß Gefühl haben, daß ich Dir wehtun will. Du bist süß. Komm her, laß Dich lecken, armer, armer Eisilein...


Konstantin geht Eiseis liebevoll durchs Haar * - 18.05.01 at 16:39:56




Diese Knalltüte hat gerade noch gefehlt.


666 - 18.05.01 at 16:36:41




Technisches K.O.


HMHB - 18.05.01 at 16:35:05




Also wirklich.


off. - Die Realität der Massenmedien, Berlin * - 18.05.01 at 16:30:15




Tja. Quod erat demonstrandum. Es macht nicht mal Spaß Euch zu dissen, weil ihr nix drauf habt. Keine Phantasie, kein Sprachwitz, keine Klasse. Nennen wir es das Off-Syndrom. Aber ich sollte Mitleid haben. Es muss gräßlich sein, wenn man was cooles sagen will, einmal Kontra geben will, einmal nur. Und dann hat man so ein Echo im Hirn: Fuck, Schleck, Bumms, Kack, Schwein. Sonst nix. Ich sollte. Wirklich. Hab ich aber nicht. Und lass mal den T-Punkt weg. Schon mal im T-Punkt gewesen? Allein das macht dich unsympathisch. Irre. Echt. Du und mein Penis.


Eiseisbaby München, Bayern * - 18.05.01 at 16:19:12




Hunni auf Konstantin, der B-Boy-Texter taumelt...


HMHB - 18.05.01 at 16:14:40




Du bist süß. Komm zu mir, laß Dich lecken. SCHLEEeeecCK-Baby.


Konstantin im T-Punkt * - 18.05.01 at 16:06:51




Achtung. Mondsprengung voraus.


Eiseisbaby München, Bayern * - 18.05.01 at 15:56:41




Soviel zum Thema: Peace, Love and Happiness. Fuck dying. Du Gettotexter Du.
//www.hinternet.de/musik/cd-i/icecube.htm


Konstantin - 18.05.01 at 15:48:46




Soviel zum Thema :Latent Irresein. Du Totmond Du.
http://www.hinternet.de/musik/cd-d/deadmoon.htm


Eiseisbaby München, Bayern * - 18.05.01 at 15:36:05




Die Bassistin von "Dead Moon". Wer so cool ist wie die und sich mit Cowboystiefeln über der 501 breitbeinig auf die Bühne stellt, hat es echt geschafft. Wenn sie mit gefletschten Zähnen "Don't play with me" singt, dann ist auf Poesie geschissen. Der Rock'n'Roll rast aus ihren Augen wie ein rotgoldener Blitz. Und wenn sie "Ring of Fire" singt, brennt sie selbst. Sie ist nicht süß und nicht hübsch und nicht verführerisch, sie ist einfach nur schön mit ihrem Echsengesicht und der langen Zunge. Sie könnte jeden unter den Tisch saufen, sie könnte eine Sau mit bloßen Händen und ihren sehnigen Unterarmen erwürgen, sie könnte sich die Haare kämmen. Natürlich. Aber warum sollte sie? Sie ist ein einziges lebendes "Rock on, lovers".


Britta Hamburg, und richtig glücklich - 31.08.99 at 01:32:45





Konstantin Loop-Retrospektive * - 18.05.01 at 14:50:14




Ich finde euch alle tuffig.

Nergerkalle Hamburg, Teutschland - 22.07.99 at 15:08:42

*~*


Sasa - 18.05.01 at 14:22:55




eiseisbaby,
does basti refer to me? which books would u recommend?

so spüre ich manchmal beim aufstehen das haschisch noch in den fingern, das nikotin in der lunge, den alkohol im kopf. das hilft mir gelegentlich den tag zu überstehen.


Sebastian erfurt * - 18.05.01 at 14:10:57




Deine Mutter hat dich gelehrt, Wasser in die benutzten Gläser und Schüsseln zu füllen, damit die Speise- und Getränkereste nicht eintrocknen, ja. Sie hat dir jedoch nicht gesagt, ob man das Wasser aus den Behältern schütten soll, und wenn ja, wann, und wie. Und was dann. Vielleicht hat sie es dir ja doch gesagt, aber du weißt es nicht mehr. Du hast es einfach vergessen. Du willst es auch gar nicht wissen. Jetzt wirft das Wasser in den Schüsseln Blasen und dümpelt vor sich hin, wird langsam zu ekligem Fruchtwasser. Bald ist dein Geschirr trächtig, brütet eine gigantische Drosophila aus, die dich vernichten wird, indem sie sich auf dein Gesicht legt und dir das Leben raussaugt. Und du schaust zu, hier, bettlägrig und krank. Du kranker Slacker. Wartest auf eine Drosophila. Stell dir das mal vor. Zieh dir das mal rein.LaMelle, Berlin, Poolen - 07.08.99 at 15:10:16 *

Jaaaaaa. Melle! Des Teufels Wahnsinn. Stellt euch das mal vor. Stellt euch das vor. Vielleicht ist ja auch das mit dem Loop passiert. Umgekippt, einfach grün geworden. Blubb. Von all dem Schweiß, dem vergeblichen, der Liebesmüh, dieser sinnlosen, mit der ihr hierreinkleckert. Dann ist es dieses große, überdimensionalvirtuelle Spülbecken, das hier stinkt und ihr seid die Reste, die aufgequollenen Farfalle, die angebrannten Schinkenfetzen, der schmierige Nachspeisesahneschaum. Von wegen Reformhaus. Ich zieh den Stöpsel und dann gurgelt alles weg. Und was dann? Eingetrocknete Telleränder, ein Gefühl wie Pornofilme gucken: Nudeln im Abguss. Aufgequollen. Weiß. Ick schwör. *


Eiseisbaby München, Bayern * - 18.05.01 at 13:32:37




Manchmal glaube ich, dass T ein Mensch ohne Seele ist.

Er trinkt um zu vergessen; er schläft mit den Frauen anderer, nimmt sie sich, um sich zu verstoßen; schläft durch den Tag, wandelt in der Nacht; glaubt ein Schatten zu sein, der hinter der Sonne lebt; arbeitet nie, braucht kein Geld; wenn er welches hat, kauft er Bücher, geht ins Kino oder er sitzt im Cafe. Er liebt die Musik; wenn er seine Lieder schreibt, leuchten seine Augen wie die zuckenden Blitze eines Sommergewitters ~~den Mond gesprengt, den Horizont verbannt, deinetwegen, deinetwegen, deinetwegen, stockt der Atem der Sehnsucht, Feuerzungen verschlingen die Welt, liebe mich, die keiner braucht~~.

Manchmal glaube ich er genießt sein Leben.





Konstantin Montpellier * - 18.05.01 at 12:48:32






Abenteuer Wohnen - 18.05.01 at 11:52:40




Wir würfeln und trinken, davor Zweiersofa abgeschrägt. Kam einer rein und fragte: «Kann ich mit euch...» und wir sagten «Nein». T.s Blick geht lustig herum, I. würfelt aus der Bewegung heraus, blickt aus Schulterhöhe auf E. und hebt die Augenbraue, als sie mit P. sehr leise spricht, während J. und E. albern. M. sagt, «Wir umrundeten mehrfach den ominösen Drogenumschlaghelmholtzplatz, aber keine Parke-!» - und ich wollte nicht in der Kommandatur stören. J. würfelt über den Tischrand hinaus. Geht es nach P., so wird es groß, doch in Kreuzberg oder Mitte. «Die Hühner führen», meint L., und dann noch «holz.de» - und vielleicht ist ein Sommerclub drin. Das Schild über dem Schreibtisch sagt: «My Name is ____»


off. - Kiew, Jena, Buenos Aires * - 18.05.01 at 11:39:32




Angi, Angi, oh Angi
mein
lass die Kraft deiner Verführung
einfach sein


mehr weniger * - 18.05.01 at 11:11:26




Pop said
you can be what you wanna be
I said
thanks



Antiss fern * - 18.05.01 at 11:05:59




"Ich kann es dem Bodenpersonal und den Leuten in den Reisebüros nicht verübeln, dass sie langsam sauer werden."
"Wissen Sie, da könnte auch was mehr an Solidarität sein."
"Sie finden die Forderungen der Piloten in Ordnung, Lieutenant?"
"Nun werden Sie mal nicht zum Streikbrecher, Poacher."


poacher_ ramstein * - 18.05.01 at 11:01:19




ein a ging ans hintere ende des alphabets und prahlte wie schön es ist ganz vorne zu sein. das hörte das w und beschloss kariere zu machen. innerhalb einiger jahre gelangte ihm der große durchbruch. www. wer will weniger wissen ?


wörn wredrik wrafing * - 18.05.01 at 10:17:59




Dazed and Confused?
Join the Crowd,
So Are the Experts


The Wall Street Journal, May 18 S. 27 * - 18.05.01 at 09:51:42




FREI

Ich horche in mich hinein
und fühle nichts, was mich aufregt,
kein Gedanke, der mich festhält.

Ich spüre meinen Körper,
atme ganz tief die kalte Luft
und schau in die Ferne.

Leise schlägt mein Herz,
frei von allen Lasten
ganz ruhig in seinem Takt.

Der Mund wird zum Lächeln,
Zufriedenheit erfüllt meine Seele,
die Augen funkeln hell.

Nie hab ich das so sehr erkannt,
so bewußt erlebt und genossen,
dass ich FREI bin.


WindGeist, HH * - 18.05.01 at 09:23:46




u lost ur way,folks.
Go an knock at this door, ask for the way,
let this geeza tell ya:
"Way?Ther is no fuckin way, man,whatta way,
seen no fuckin way sinca yeas, man. Find ya fuckin own damned way,
find u self somewhere else,ya fart."
Take ur way to Hikkaduwa,folks, betta leave.

or betta watcha sun Tv on TVM ...



ALINIA athard,near alpencity * - 18.05.01 at 09:10:05







meine Guete, erfrischend wie immer und gerne kopiert - with respect liebend gerne ohne worte ISBN 3 8411 2090 0

Wer bung ich ?
klick mich !
liebend gerne ohne liebend gerne liebend




fredrik hat was gesehen was ihm gefällt * - 18.05.01 at 08:49:55




wieder an den eigenen erwartungen gescheitert
oder gewachsen

fehler
ein fehler

er zeigt den weg zur voillkommenheit
und kostet
den abschied
von den eigenen illusionen

voll aus

so bitte ich mich
ich bitte mich
ich bitte mich

sei lieb zu mir
und nehme das leben
so wie es ist


fredrik grafing * - 18.05.01 at 08:34:21




klar versteht sie, aber flüstern? was n netter abend, tausend oden nix...


007 - 18.05.01 at 03:06:00




Ist schon was, dieser gelassene Blick. Dabei bleibt ihr Flüstern klar, doch sie wird schon verstanden.


- # - - 18.05.01 at 02:07:58




fuck you my loving girl
verdammter sprechautomat


krank - 18.05.01 at 01:29:34





Josh cleared his throat dramatically, then did a dead-on impression of
the professor's orotund, patronizing speech.



Judith_ with flowers * - 18.05.01 at 00:36:16




"Erwartung, Strahlen, Freude, Glück, Erfüllung, und dann Schmerz, Verzicht, Enge, Trauer, Verzweiflung.....´, immer Emotionen zeigen!"
"Aber sie können nicht erwarten, dass ich nun Schubert singe, Lieutenant?"
"Naja, wahrscheinlich nicht, Poacher."


Poacher_ Alphaville * - 18.05.01 at 00:13:34




hallo?!


nixlos - 17.05.01 at 23:56:43




L'été sera chaud, surtout pour Basti et moi.
Junge, ick vasteh Dir!


HalfManHalfBiscuit - 17.05.01 at 18:52:36




Das Mädchen läßt sich nach einigem hin und her dazu überreden, bei McD ein Brot zu essen, hört aber nicht auf zu erwähnen, daß Burger King eigentlich die einzig mögliche Fast-Food-Entscheidung wäre, wenn es denn eine Filiale dieser Kette in unserer Stadt geben würde.

Zunächst ist das Mädchen etwas enttäuscht, keine saisonalen Burger ausmachen zu können, entscheidet sich dann aber für den halbsaisonalen McFarmer. Die schielende, polnische Bedienung mit dem fettigen Haar tippt auf ihrem Terminal rum, schlufft angeödet zwischen Fritten und Burgerrutsche hin- und her und knallt die Speisen ohne Blickkontakt aufs Tablett, nimmt dann grabschig das Geld entgegen.

Der McFarmer ist nicht dabei, aber die schielende, polnische Bedienung weißt darauf hin, daß sie unverzüglich einen solchen an unseren Sitzplatz bringt, sobald er die Burgerrutsche heruntergeschliddert kommt.

Wir sitzen rum, trinken Fanta und warten, währen der Junge seinen BigMac in zwei Akte teilt und sich diese nacheinander einverleibt. Dann kommt die schielende, polnische Bedienung und bringt den McFarmer, vorsicht frisch!

Das Mädchen öffnet zufriedengestellt die Pappschachtel, schaut ungläubig in die Verpackung und nimmt dem Brot dann mit einiger Verwunderung den Deckel ab. Dann kullern ihr diese wunderbaren, verdutzen Worte über die Lippen:

"Der ist aber ganz schön übersichtlich für 5 Mark 10."

Nach kurzer Sinnpause beißt sie hinein und zeigt dabei zwei wunderhübsche, weiße Zahnreihen. Mädchen sind super!

...ach ja und Schmuddelkinder galore!


Klaas Tigchelaar Burgerstadt Bonn * - 17.05.01 at 18:45:36




Arggh. Hey Basti, mehr Brinkmann lesen. Das hilft. Ick schwör dir.


Eiseisbaby München, Bayern * - 17.05.01 at 18:18:12




back from a wedding
in a chateau in the loire valley
back from a weekend of love
(romantik wie im heimatfilm)
hervorragender champagner (ein grand reserve)
st. nicolas rotwein
und dann war sie da. auf einmal. all over me. wie eine welle am pazifik.


Sebastian erfurt * - 17.05.01 at 18:12:44




Ächz, Loop goes Weblog. Ich meine, diese Pappenheimer hatten wir schon immer. Aber jetzt wird das auch noch MODE, seufz. Mittelmäßigkeit olé! Trotz Betty.



0190 - 17.05.01 at 16:42:33





Eine Sekunde früher

Verlieb Dich nicht...
hast Du gesagt,
nachdem Du mich geküsst hast...

...doch da war es zu spät.


WindGeist, HH * - 17.05.01 at 16:42:18




Episoden aus der Vergangenheit, die verloren sind.


Gestern, nach meinem 10. Vorstellungsgespräch – Chefredakteurinnen mustern mich wie einen toten Stein – fühlte ich mich verfolgt von ihr. Ich hatte, immer nur für einen Bruchteil eines Augenblicks, ihren Geruch in der Nase. Das ist auch in sofern erstaunlich, als dass ich, womöglich sind rote Gauloises schuld, keine so gute Nase habe. Und so wusste ich nicht, ob nicht mein gehirn diesen geruch produziert und ihn aus meinen Ohren steigen lässt, um von meiner Nase wieder eingeatmet zu werden. Selbstproduktion von Endorphinen sozusagen; das Hirn stellt den Stoff, der benötigt wird, selbst her, bevor wichtige Gehirnzentren versagen müssen. Ich begann wie ein Kokainsüchtiger zu schniefen, mich zum Beifahrersitz hinunter zu beugen, mich umzusehen, an meinen Händen zu riechen (oft bedeckte ihr Duft meine Hände, die ich zu Hause viermal hintereinander waschen musste, und dabei kam ich mir vor wie ein Mörder, der die Spuren seiner blutigen Tat beseitigt, mit verabscheuungswürdiger Routine. Nur dass erst durch die Zerstörung der Spuren – die nie ganz gelingen wollte - der eigentliche Mord geschah). Doch er kam nicht zurück. Und so stelle ich mir heute ihren geruch vor, aber ich finde nur ein Wort. GERUCH. Es ist ein toter Gedanke.


Leonce München * - 17.05.01 at 15:36:43




"Ich weiß nicht, warum ich in letzter Zeit so oft verletzt werde. Ich hasse es,
Kugeln aus meinem Körper zu schneiden. Ich finde es anstrengend."
"Wenn ein Mann einen Fehler macht...."
"Aber ich habe gar keinen Fehler gemacht, Lieutenant."
"Nun hören sie mal, Poacher...."


Poacher_ Coberpeddy * - 17.05.01 at 15:23:58




ich werde jetzt arbeiten gehen und heute abend will ich wissen wie es im reformhaus riecht.


docgonzo ludwigshafen * - 17.05.01 at 14:56:26




Tokio – Die japanische Jugend hat die Mode der 80er Jahre neu entdeckt. Nippons junge Frauen stehen jetzt nicht mehr auf megahohen Plateauschuhen, sondern auf eleganten Sandalen mit schmalem Stöckelabsatz und offener Hacke. Absolut in sind auch wieder die breiten Gürtel der 80er, wie die Fachzeitschrift Nikkei Trendy in ihrer jüngsten Ausgabe schreibt. Auch die Musik der 80er sei wieder beliebt. Nach seiner Schließung 1995 erwache zudem das Restaurant Yesterday, einst berühmter Treffpunkt für Tokios junge Frauen und Männer, als Yesterday Once More wieder zu neuem Leben. In Zeiten allgemeiner Verunsicherung zieht es junge Japaner nun mit einem Mal zu materiellen Dingen, die an den Wirtschaftsboom der 80er erinnern.


news of the world - 17.05.01 at 14:02:01




fyr hyte, pytyrycya. yst dyys zy kryptysch?

*

stil, lotos,
wäre besser.
ein wenig.
solltest du
doch das
auto mei-
nen? das
brummbrumm?

*

jetzt du, nummer.


rasmus rechnet sich nichts aus * - 17.05.01 at 13:44:47




Stilettos, keine Stiefeletten.


Lotos - 17.05.01 at 13:32:36




Seit ein oder zwei Wochen fühle ich ein dichter werdendes Netz von merkwürdigen Synchronizitäten um mich herum. Am Montag beschloss ich Schriftstellerin zu werden wie poacher es vorausgesehen hatte, GüTeE antwortet auf meine unausgesprochenen Fragen, eine italienische Chatfreundin kontert mit herzzerreissender Lyrik und ich schreibe an einem Text, Gespräche mit meinem Alien würde ich vorsichtig als Arbeitstitel nehmen, der mich wundersam berührt, weil er sich von selbst schreibt, und ich stundenlang am Rechner sitze mit klopfendem Herzen, auf die Worte starre und mich des Aliens Charme und Humor hingebe, als würde er tatsächlich die ganze Zeit bei mir sein.

Wenn ich Millionärin werde mit meinem Buch, reise ich durch die Welt, besuche euch alle und schenke jedem ein Exemplar, ob ihrs haben wollt oder nicht, auch den blöden Meckerbolzen, die sich hier im Loop rumtreiben, so!


The Crab träumt von der Zukunft * - 17.05.01 at 12:04:00





Dann folgt noch die Frage, wie erzähle ich das. Und da gibt es viele Beispiele. Brinkmann z.B. meint was er schreibt. Wenn er "ficken" schreibt, dann meint er auch "ficken". Wenn er von Liebe redet, dann meint er auch die Lust auf einen anderen Menschen. Er ist kein Poet, der mit den Worten um Tiefsinn buhlt. Im Gegenteil, er nimmt die Worte in all ihrer Kraft und Härte ohne sinnlich, azsoziative Vernebelung. Lars.Birken-Bertsch@munich.netsurf.de - 29.07.99 at 22:24:48

*
Aha A ha. Die Off-enbahrung. Wer Kacken schreiben tut, der habet auch Kacken im Sinn. Recht so. Oder habet er ein Problem? Ein festes, ein weiches gar? Auf alle Fälle hervorragend. Das ist eh die beste Antwort . The smart one. Heute schon Wind und Wasser gelassen? Yes Sir! Hervorragend. Stürmen sie diesen gottverdammten Strand! Yes Sir! Hervorragend. Und wie schmeckt dann das Blei in der Fresse, Gedärm in der Hand? Hervorragend. Yes Sir! Lasst uns abhängen. Sehr geehrter Herrvorrrragend Lars-Birken-Bersch-Brinkmann. Ick schwör. Auf die Bibel. Deine Mutter!
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 17.05.01 at 11:47:27




Elsa, so heisst der Wagen von meiner besten Freundin Constanze aus Konstanz. Ein blauer Golf II (Deadly?)., Baujahr 1992. Ein kleine blaue Zicke, sie stand jahrelang in einer spanischen Garage, wurde vor zwei Jahren von Constanze befreit und überführt. Sie mag das Hamburger Wetter nicht. Die beiden Mädels (Constanze und Elsa) sind sehr gut darin, sich bei schlechtem Wetter (also fast immer) anzustellen. Die eine ist schlecht gelaunt, die andere fährt nicht. Frauen halt. Und nein, von Güte gab es noch nie eine Blüte für meine Hüte, aber hiermit grüsse ich den Guten, der gestern in einen Farbtopf gefallen ist.
@leonce: in einer ruhigen Minute, die ich nicht habe, werde ich den Loop nach alten Texten von dir durchsuchen. Avec plaisir.


patrycja * amsterdam !! * - 17.05.01 at 11:37:46




Recht hat die Säurespritze.


schoppen und grinsen - 17.05.01 at 11:15:26




lotos, du wasserabweisend geschöpf,
ich habe dich wahrgenommen, als
du zum ersten mal in marios zelt
kamst (mit deinen bordeauxroten
stiefeletten), und güTeE, der
reimer-eimer sagte, fett
an den mast gelehnt:
gucke mal, eine
BLÜTE
FYR
pytrycyas HÜTE.

*

mr eiseis laufen zu alter form auf . . .
D A S I S T S C H Ö N N E I N E C H T


rasmus rette sich wer kann aber was heißt schon gerettet * - 17.05.01 at 10:43:37




New York - Es wird langsam Zeit für schöne Füße, sich in sommerlichen Sandalen zu zeigen: Damit der Auftritt diese Saison bestens gelingt hat die kalifornische Kosmetikerin Lisa Arnbrister den parfümierten Nagellack speziell für Zehennägel erfunden. «Tuff Scent-Ence» kommt in drei verschiedenen Farben und passenden Düften dazu. Hollywood-Stars wie Cameron Diaz oder Tori Spelling stehen laut «Fashion Wire Daily» noch mehr auf Glitzerlack - aber selbst der muss diesen Sommer duften: Die sechs verschiedenen Farbtöne von «Lounge Lizard» riechen etwa nach Frühlingsblumen oder Passionsfrüchten. Wer keine Farbe auf den Zehennägeln, aber trotzdem dufte Füße haben möchte, sollte Julia Roberts nacheifern: Sie bevorzugt Klarlack von «Floaters».


news of the world - 17.05.01 at 10:02:52




Patrycja: keine Ahnung. Elsa und ich waren uns mal einig, dass wir das hier eher erleben wie mellow abhängen an der Halfpipe. Ab und an dreht mal jemand ein paar Runden, ein paar quatschen und immer wieder kommt mal jemand anderes vorbei oder jemand kann wieder was neues zeigen. Casual, schätze ich mal.


off. - Berlin, Reykjavík * - 17.05.01 at 09:40:54




Guten Morgen!

Gerne würden wir Ihren Schreibtisch reinigen.

Bitte sind Sie so nett und räumen Ihn am

Montag
Dienstag
Mittwoch
X Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag

für uns frei.

Herzlichen Dank,
Ihr Reinigungsteam


WindGeist HH * - 17.05.01 at 09:35:48




1 "Kult ist übertriebene Verehrung." (nach M.R.R.)

2 "Jedem seine Lebenslüge." (nach B.v.S.B.)

3 "Selbstgerechtsradikaler" (nach R.G.)

4 Der P.l. drischt mit derselben Verve auf
B. ein wie Provinzkabarettisten auf den Papst.
J.T. und die W.-Idioten werden gelobt. Ekelhafte
Anbiederung. Zum Glück war E.N. da und las aus
seiner Gebrauchsanweisung.


kai:leiser Pro-vin(z) * - 17.05.01 at 08:38:41




Hier riecht es leider nach Reformhaus



Revolutzah NoNo * - 17.05.01 at 01:03:50




Die Angst des Autors (im Tor) beim Elfmeter


'Ich ändere andauernd, bei jedem Durchgang erneut.' DAS geht mir genau so.
Das habe ich früher schon gern gemacht: über einem Text sitzen und FORMULIEREN, ihn in Form bringen. Ein Prozess. Zeit vergeht, die Erde fliegt durch's Weltall und um die Sonne.
Bewegliche Lettern, die Schreibmaschine, das Typosskript: wenig individuell, so scheint es. Doch nein, selbst hier erkennst du eines jeden 'Handschrift' an ihrem/seinem Stil.
Kennt ihr das Buch "Stilkunst" von Ludwig Reiners? Wenn ich mehr Zeit hätte (sie mir nehmen würde, motiviert wäre, WEITER zu lesen), könnte ich noch eine Menge lernen von ihm (Das Buch gibt's/gab es vielleicht nur bei Bertelsmann?)



GüTeE - 17.05.01 at 00:25:19




bin heute abend endlich wieder einmal bei ouaki mama vorbeigegangen. "die madame erwartet ein kleines geschenk (so um 20 dinar)". wie immer sitzt sie ganz ruhig im dunkel ihrer erdhöhle. draußen der große couscoustopf, vage geräusche, wind voller sandkörner. hier kannst die betten fegen. ich stehe noch am oberen rand des kraters, hinter mir der salzsee. hab palmwein getrunken. tu das nicht, sagt sie jedesmal, du wirst durchfall bekommen. auf dem weg fahren dreiradvespas, beladen mit raffiamatten. ich steig den krater hinunter. ouaki mama wippt mit dem oberkörper hin und her. nach sidi bou said kommt sie nie mit. wie gerne würde ich mit ihr reisen.


Judiht on the balcony_ with begonies * - 16.05.01 at 23:44:30




@crab: ich!!


poacher_ smithwick * - 16.05.01 at 23:20:29




Genau,
und so schlau!
Klau
aber nicht,
sonst landest du
im Bau;
spielst du
maumau
oder lieber skatDoppelkNopfSchach
im Morgentau?
miau, sagt Susi,
whow mein Hund
(ach nee, die sind ja schon tot)
nur das MeerschweinchenDick
will nicht sterben
(meint E. > über Hessisch O und Hameln nach He. bzw. Bad E: da wo Liszt und GHauptmann zur Kur waren, tja und wie war das mit den DuoDeZFürsten und Hermann Löns?: sind wir gefahren, denn da wohnten ihre Eltern, doch nun in Berlin bis zur Rente. Und die Schwestern, sie erst 16, nun beide in Hamburg)


GüTeE grüßt den dicken (?) Deadly * - 16.05.01 at 23:18:58




Mann, bin ich blau!


DeadlyMedicine - 16.05.01 at 22:46:21




Bert Klaas Tigchlaar Han Lotos patycja Leonce The Crab off. WingGeist *.* DeadlyMedicine Eiseisbaby HalfManHalfBiscuit 5311 thomas weimar Department S rasmus Passau Antje ick schwör Lana Hoff Leser Konstantin ALINIA Judith on the balcony with begonies poacher_in the shadow GüTeE *! *bitte & danke * Sasa

Good evening,
ladies & gentlemen !
docgonzo 118 Ahoi be09 monsun_rave boomtown/sahara ** MARiO Cosmo Izetme_hoorn 040 Tobay frankfurt am meer Anna Luz Exhauptstadt


GüTeE - 16.05.01 at 22:35:49




@ Klaas:

Die "Rechte Hand" des Vaters ist der Entführer. Wette?


DeadlyMedicine zwischen zwei Werbeblöcken * - 16.05.01 at 22:23:42




touring?

Frug ein Mann den andern:
Woll`n wir mal durch Flandern
wandern?



Bert Bonn * - 16.05.01 at 20:54:07




@the crab: Ja, das ist eine interessante Frage, die sich zumindest zum Teil beantworten lässt, liest man fleissig die Einträge. Und nochwas: Die Leute sind nicht immer die, die sie vorgeben zu sein...huhu...Come and see them live, der nächste open-air-loop kommt bestimmt. Wer ein Georg Oswald Buch mitbringt kommt umsonst rein, wer eins von Selim Özdogan mitbringt kriegt die leere Buddel Erdbeerbowle an den Kopf. Schmuddel Ahoi !


Klaas Tigchelaar guckt gleich Alles außer Mord * - 16.05.01 at 20:50:07




Erdstürze. Der vertraute Anblick geht ins Nichts. Gras und Wurzelpack hängen über die abgerissenen Ränder. Genau wie ich es mir vorstellen würde, wenn ich es nicht sehen könnte. Darunter fließender Stein, der sich in alle Richtungen zugleich bewegt. Es dauert lange bis der Stein erstarrt. Manchmal sind es Jahre. Pflanzen werden später ihre Ranken über den Abgrund legen und keiner wird denken, daß es je anders war.


Han - 16.05.01 at 20:42:23




Endlich. Rasmus hat mich zur Kenntnis genommen.


Lotos - 16.05.01 at 20:06:17




@off:
ist das wirklich so? oder bist du opfer von nicht zuhören, nicht durchlesen, von stereotypen, von schubladen, die für dich errichtet wurden? mir scheint, so mancher überschätzt sich hier. wer liest denn schon wirklich alles, was geschrieben wurde, im kausalen ursprung und im richtigen kontext. ich nicht, dazu bin ich zu selten hier. du?


patrycja * sucht sich ihre freunde genau aus * - 16.05.01 at 19:29:48




@luft holen

die verwandlung kommt
metamorphose
wie mich der wodka
mit einem schlag verwandelt
werde ich mit einem schlag
zum wächter meines ichs
extrasystholen klopfen in mir
doch ich versuche nicht hinzuhören
versuche stärke zu zeigen
verloren geht der augenblick
die zeit um tief luft zu holen
so atme ich flach weiter

patrycja, wieder glaube ich dir jedes wort,
danke sehr. Das ist der Loop.



Leonce - 16.05.01 at 19:15:47




@leonce

.....und hier ist sein geist:

sie verbringt den tag
mit unterforderung
(den schein wahren, ist alles was zählt)
sie verbringt den tag
mit ihrer komödie
(hauptsache unterhaltsam)
sie verbringt die nacht
mit traumschlössern, so bunt
(die sind halt formbar)
sie verbringt die nacht
mit ausschweifungen
(es tut nicht wirklich weh)

doch morgens
wenn sie das erste mal in den spiegel schaut
und ihre augen sucht
da sieht sie sich nicht.
selbstreflexion macht sie fast durchsichtig.
so hell, dass sie fast blind wird.
so realistisch, dass sie fast versteht.
diese gedanken ernähren sie für einen augenblick
bis sie loszieht und wieder vergisst.


patrycja * holt tief luft * - 16.05.01 at 18:53:41




wer hier hat sich eigentlich schon mal mit wem in der richtigen Welt getroffen, so von Angesicht zu Angesicht in der Kneipe bei Bier und Wein?
hm?


The Crab just neugierig * - 16.05.01 at 18:52:56




«Während einer Periglaziale löste sich einmal ein Schlamm-Stein-Strom, in manchen Gegenden auch Lahar oder Mure genannt, von einer Endmoräne und rutschte mäandrierend talwärts. Hätte es einen Beobachter diese Ereignisses gegeben, so wäre er über das Geräusch verwundert gewesen, das dabei entstand. Er wäre nicht in der Lage gewesen, das kalte Brüllen der Mure vom Geräusch einer nahenden Tsunami oder eines augenblicklichen Bergsturzes zu scheiden.»

Paul Feind, Berlin, Vereinigte Staaten von Europa – 20. Januar 2000

*   *   *

patrycya: der olle rasmus bezog sich wohl auf die Bemerkung, dass mir im Loop nur der Drang zu Worten wie kacken und scheißen auffällt, und dass ich annehme, man werde schon Gründe dafür haben.


off. - 16.05.01 at 18:45:30




VERÄNDERUNG

Er ist in mir drin.
Frisst mich ganz langsam auf.
Beherrscht mein Denken, mein Fühlen.
Nimmt mich in Anspruch.
Gibt mir keine Zeit.
Kann nicht mehr lachen.
Schnürt mir die Kehle zu.
Lässt mich fast ersticken.

Der Mensch, der so anders ist, als ich früher war.


WindGeist HH * - 16.05.01 at 18:24:47




Deadly send me deadlies


*.* München * - 16.05.01 at 18:24:01



Dodi
Dido
Dada
Dudu
Didi
Dida (Kumpel von Thomas Anders)


DeadlyMedicine Bielefeld * - 16.05.01 at 18:15:01




schräg hinter dem monitor steht mein aquarium und jedesmal wenn ich versuche im ampool zu tauchen erscheint mir das wasser im fischbecken erfrischender, ebenso die texte der skalare. als moderner mensch scheint man das leben mit einem unentschuldbaren gleichmut hinnehmen zu müssen. passiert euch denn nix aufregendes? britta hamburg, d - 13.07.99 at 20:42:45 *
Arme Britta. Hat alles schon geahnt, gewusst, geschrieben. Gebt mir eure kleinen Leben, ich geb Euch einen Tritt. Einen Herzhaften. Schmuddelt, kackt und schleimt und schmiert hier ruhig alles voll. Ihr habt Durchfall und müsst darüber reden. Klar, versteh ich. ÄÄh Mamma. Bääh AA. Let it flow, you guys and gals you big old fakaaa. Und ich sitz da und träum ein bisschen. Von der geheimen Tür, meiner Tür, da irgendwo in dieser Wand. Dahinter? Perfekt World. Und ja, ick schwör! *


Eiseisbaby München, Bayern * - 16.05.01 at 18:04:12




@patrycja

Des Wodkas reine Seele:

wieder ohne dich küsse ausgetauscht
wahrheit oder der kurze abschied
worte ohne dass k. antwortet
wieder opfer der kühlen augen
warum opferst du keinen augenblick?


Leonce hat Durst * - 16.05.01 at 17:35:42




HMHB: eigentlich hast du die höchste Weihe der schmudel-schlamm-kack-ich-glaub-ich-schreib-mal-was-ebene erreicht: ohne eigenes zutun wurde dir wieder ans bein gepinkelt. da werde ich vor neid ganz rosa, äh, grün. aber ansonsten wünsche ich dir weiterhin viele schalflose nächte und spaziergänge in den sonnenuntergang. meine musikempfehlung: calexico und dazu ein gutes glas rotwein, aber das ist sekundär.
-----
rasmus: ich habe die aufregeung um off nicht mitbekommen, deshalb nicke ich einfach nur und hoffe, dass ich mich an meinen "ypsen" nicht verschlucke.
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patrycja * cheers * - 16.05.01 at 17:32:24




Patrycja, mein Schlafkonto ist so defizitär wie die Swissair, deswegen große Formkrise was meine Schmuddeltexterambitionen angeht. Rosa Wolken sehen, graue Wolken hören und dann hier lesen, dass man den Abend unbekannterweise mit Loop-Krachern im gleichen Laden verbracht hat. Toujours Schuss...


HalfManHalfBiscuit - 16.05.01 at 16:54:34




Ranzig, diese Säurespritze. Klein.


5311 - 16.05.01 at 16:43:36




und patrycya (yps!): "verdauung ... hervorragend":
das, bitte, immer und immer wieder bildlich vorstellen soll sich doch mal der olle off, oder?


rasmus bielefeld * - 16.05.01 at 16:39:49




Lustig! Ohne Begleitung. Wieder drei. Wenn es geht, unter dem Gerüst. Wenn nicht, irgendwo drinnen. Im Erkennen schlecht. Taub auch noch, die Jacke blau. Ab acht.


Department S - 16.05.01 at 16:33:57




"Man erkennt mich leicht an meinem ansehnlichen Begleiter, der das
dunkle Haar ins Gesicht gekämmt trägt und am meinen kurzen Locken und
hellbaulackierten Fussnägeln" ... da fehlen doch nicht nur ein paar von diesen, diesen ... äh ... buchstaben oder sind fallsch, nein; da fehlt doch ein wort:

Man erkennt mich leicht an meinem ansehnlichen Begleiter, der das
dunkle Haar ins Gesicht gekämmt trägt und an meinen kurzen Locken und
hellblau lackierten Fussnägeln kaut.

Man erkennt mich leicht an meinem ansehnlichen Begleiter, der das
dunkle Haar ins Gesicht gekämmt trägt und an meinen kurzen Locken und
hellblau lackierten Fussnägeln sägt.

Man erkennt mich leicht an meinem ansehnlichen Begleiter, der das
dunkle Haar ins Gesicht gekämmt trägt und an meinen kurzen Locken und
hellblau lackierten Fussnägeln sich dumm und dämlich verdient.


rasmus rotenburg totenburg * - 16.05.01 at 16:19:59




Heute abend Mailuft vor besagter Bar, so gegen acht, werden Sie auch da sein? Man erkennt mich leicht an meinem ansehnlichen Begleiter, der das dunkle Haar ins Gesicht gekämmt trägt und am meinen kurzen Locken und hellbaulackierten Fussnägeln. Wo es jetzt doch so aussieht, als würde es nichts mit dem Treffen zu dritt am Wochenende. Also, falls Sie Lust haben, ich würde mich freuen!


Lotos - 16.05.01 at 16:06:52




baby, MEINE verdauung funktioniert glücklicherweise hervorragend, ebenso.


patrycja - 16.05.01 at 14:44:59





A: an manchen tagen ist es so stickig, dass sogar die gedichte verwelken
B: jaja, das ist traurig
A: traurig - das ist ein dummes wort
B: jaja...


thomas weimar * - 16.05.01 at 14:41:37




wunderschön:

www.diegutennachrichten.de


Passau Antje * - 16.05.01 at 14:23:43




:-)


ick schwör - 16.05.01 at 14:12:45





Ähhhhhh. Also mir reichts jetzt echt, es langt. Aber wirklich. Ich meine, reißt Euch doch mal zusammen. Ich meine, wir kennen uns jetzt schon so lange, habt Ihr nicht auch das Gefühl, daß es irgendwie langsam reicht? Ich schäme mich wirklich, und würde so gern einfach mal wieder normale Menschen um mich haben.
Tina Hamburg, Deutschland - 24.07.99 at 00:28:25
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Loop ist Leben im Kleinen, nur schneller. Eintagsfliegen kapieren das nicht. Man findet sie nur irgendwann auf dem Fensterbrett, vertrocknet, mit zusammengekrümmten Beinchen. Man holt einen kleinen Besen oder einen Lappen und wischt sie weg. Puhhh. Das Problem sind die fetten, schillernden Brummer, die immer mal von ihrem Misthaufen hereinschauen, ihre müden Zeichenkolonnen auf den Schirm kacken und dann wieder abdrehen. Schwer zu kriegen, verdammt. Patsch! Daneben. Und dann hör ich sie noch drohen, mit kleinen, fisteligen 68er Stimmchen: Fortsetzung foooooolgt. Ick schwör.
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Eiseisbaby München, Bayern * - 16.05.01 at 13:40:16




och kinners, wat is hier los? tomtom ist in der versenkung verschwunden, halfman sieht rosarote engelchen und hat hormonschübe, deadly besucht den norden und sacht mir nicht rechtzeitig bescheid (von wegen abwechslung!) und mario gibt pillen aus. es ist frühling, alles schön und gut, dennoch vermisse ich hier einige.
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leonce, das nächste mal bringe ich dir ein glas mit. oder gleich einen halben liter. es hat für den augenblick geholfen.
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gestern habe ich meinen fernseher bei saturn abgeholt. im rahmen der garantie brachte ich ihn vor über 4 (!) wochen dorthin, um die kaputte röhre reparieren zu lassen. der service mensch war nicht nur unhöflich, es war ja schon 19:45 uhr, sondern auch patzig. er meinte, es ist nichts gefunden worden. meinen hinweis, das der fernseher laut pfeift und bei sehr hellem bild im oberen drittel ein knick nach links das gesamte bild verzerrt ignorierte er. das nächste mal sollte ich jemanden (einen mann?) vorher fragen, ob es sich lohnt den ganzen aufwand zu betreiben, mit reperatur und garantie und so weiter. er stellt meinen 15 kilo fernseher, der in frischhaltefolie gepackt ist, auf die servicetheke und geht weg. verärgert schnappe ich mir das schwere teil, und stolpere ätzend zur fahrtreppe. ein security wichtigtuer kommt auf mich zugerannt.
"halt, halt, halt. was ist das denn? wo kommt das her?"
"mein fernsehgerät. aus der reperatur"
"wo haben sie denn den beleg?"
ich traue meinen ohren nicht.
"glauben sie wirklich, dass ich hier reinmarschiere, mir einen fernseher ausgucke, die rolle frischhaltefolie aus meiner handtasche packe, den fernseher damit einpacke und dann einfach mitnehme??? also diebstahl betreibe????"
"naja, äh......also...."
"anstatt mir ihre hilfe beim tragen anzubieten, halten sie mich hier lieber auf, oder was? entschuldigen sie, der fernseher ist wirklich sehr, sehr SCHWER."
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mathias schaffhäuser: love & business
prelab: it´s not the drug
zoot woman: living in a magazine
bent: programmed to love
ping pong bitches: mini LP
depeche mode: exiter


patrycja * kampf dem alltag * - 16.05.01 at 13:10:29




LANAS OPUS DREI - Folge 14 b

Da, Jochens Handy. -"Jetzt gang i ans Brönnele, trink aber net", versucht einer der Kids am anderen Wagenende die Melodie mitzupfeifen. Knapp daneben, klingt bloß ein bißchen ähnlich: "Üb´ immer Treu´ und Redlichkeit, bis an dein letztes End´!" Hat Claudia für Jochen ausgesucht, auch ein ziemlich dämlicher Text, hoffentlich ohne Hintergedanken. Im Handy natürlich nur die Töne: Das Glockenspiel von der Potsdamer Garnisonskirche, behauptet Claudias Mutter. Wohl schon zu Ulbrichts Zeiten plattgemacht, wenn er das jetzt nicht verwechselt. Claudia am Apparat, meldet das Display. Das muß wohl Telepathie sein, ist ihm schon so oft passiert! - "Hallo Schatz?" -"Hallo, bist du das, Spargel?" - Nie und nimmer seine Claudia! Eine sehr, sehr junge Mädchenstimme, könnte glatt seine kleine schwarze Schönheit von vorhin sein, aber die zieht sich ja gerade auf dem Klo die Lippen nach. "Ja schon, aber wer bist du?" -"Sagt dir die Nummer plus-4-9-1-7-2-7-1-0-0-7-5-3 etwas?" - "Sicher, das Handy von meiner Freundin." - "Und wie heißt die und wo wohnt sie? Entschuldigung, ich bin die Jasmin. Das Handy hab´ ich nämlich gefunden letzten Samstag bei der Kunsthalle, und jetzt würde ich das Ding gern wieder loswerden." - "Da unten am Schloßplatz beim BVG?" - "Schloßplatz? Nee, an der Lichtentaler Allee!" - "Du meinst in Baden-Baden? Was macht denn Claudia am Wochenende in Baden-Baden? Und du, Jasmin, bist du auch von da unten?" - "Korrekt, Spargel. Und wie ist jetzt die Adresse?" - "Hmm. Weißt du was, ich bin gerade auf dem Weg zu ihr, mit der Bahn, und demnächst komme ich da bei euch durch. Da könnte ich das gute Stück doch einfach bei dir abholen." - "Lieber nicht. Meine Mama kriegt da immer solche Stielaugen, wenn hier mal ein Typ auftaucht. Aber wir könnten uns doch am Bahnhof treffen. Wann bist du denn da?" - "Warte mal, hier ist so ein Faltblatt...:15 Uhr 33." - "Und wie erkenne ich dich? Weißt du, ich weiß zwar schon fast alles über dich, bloß nicht wie du aussiehst. Reine Detektivarbeit. Habe schließlich schon die ganzen eingespeicherten Nummern ausprobiert. Jetzt gerade das "Spargelhandy" und das "Spargelfax" natürlich auch schon, aber da meldet sich ja nur dein Anrufbeantworter. In Sicklingen, stimmt´s?" - "Also, ich bin so circa einmeterachtundneunzig groß, hellblond, und habe so einen dämlichen Wildlederrucksack dabei. Geschenk von meiner Mutter, du kennst das ja. Schrecklich, aber auch zu schade zum rauswerfen." - "Dann bin ich aber schwer beruhigt. Ich hatte schon befürchtet, der "Spargel" bezieht sich auf dein..., äh, deinen... (unterdrücktes Kichern..." - "Schniedel, meinst du? So nennt das meine Freundin. Nee, nur keine Angst." - "Also, ich bin schon einen Kopf kleiner, oben ´rum mit Stoppelschnitt, richtig schön rubinrot. Kein so´n neonorange. Also dann bis 15 Uhr 33 auf dem Bahnsteig!" - "Bis dann, Jasmin!"

FORTSETZUNG FOLGT


Lana Hoff , Göttingen * - 16.05.01 at 12:55:23




ja, 118, gibt es denn hier im Netz etwa irgendwelche Geheimnisse?


Lana Hoff , Göttingen * - 16.05.01 at 12:16:17




www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel42536.php


Leser - 16.05.01 at 12:14:58




Rocker-King-Diary I

In die plötzlich Stille hinein - die aufeinmal über Delphi's Pinte hing - sagte ich, das es in Ordnung ist, das es in Ordnung wäre, wenn wir anders über die Schriftstellerei sprächen als Pömper-Möhritz. Pömper-Möhritz ist ein Schriftsteller, der nie schrieb. Pömper-Möhritz erwiderte, dein Minderwertigkeitsgefühl ist Deine schönste Eigenschaft. Ich sagte, was für eine beschissene Faselei und primitive Logik ist das denn? Rida platzte herein und fragte, was diskutiert ihr so verbissen? Kunst ist eine Sache, die mal hierhin vorstößt und sich mal dort reibt und erst so richtig Spaß macht, wenn es ein bisschen caotisch zugeht. Wichtig ist nur, am aller wichtigsten ist, dass der Schaffende selbst immer begeister dabei ist. Ich sagte, Rida, Schlampe, mach den Kopp zu, oder willst Du, dass alle Songs wie dein "Finger in den Po, wir tanzen um das Klo" sind, deine Musik ist ein Verbrechensort, aber du bist ne richtige Rocker-Braut. Doch Rocker oder nicht Rocker, diese Frage scheint aus meinem Mund etwas abgedreht. Rida, ich liebe dich, liebe dich, liebe dich, habe mich tatsächlich in dich verliebt, würde jederzeit mein Leben hergeben, nur um eine Sekunde länger in deinen Armen zu liegen, deinen Atem zu atmen, dein Herz zu rauben. Rida sagt, ich muss pinkeln, ich muss pinkeln, ich wollte nur witzig sein, wirklich nur lustig, aber meine Witze sind immer ein bisschen ungeschickt. LaLaLa.



Konstantin Schmuddelrocker MianMian * - 16.05.01 at 12:00:42




@ Bitte & Danke: Die Wahrheit steht bei "babylon enterprises 09 (www.be09.de). Der Link war gestern im loop.


Lana Hoff , Göttingen * - 16.05.01 at 09:07:54




Du meine Güte!
Ein Künstler ist niemandem und nichts verpflichtet
ausser der Kunst.
Der Stimme, die durch ihn spricht, den Bildern, die durch ihn kommen, den Klängen, die durch ihn tönen.
Aufgabe, sagt alles, aufgeben von Zugehörigkeit, Anpassung, und Gehorsam.
Disziplin ist ein Instrument, das zu spielen ein Künstler nicht umhin kann.
Anarchist, ist so ein Wort, ein Schöpfender sein heisst das Chaos zu lassen.


ALINIA alpencity * - 16.05.01 at 08:15:40




ich hatte einen stern auf der stirn. der ließ mich fühlen, dass es mir gut geht. hätte ich es selber gemerkt? vielleicht wars arthurdent, der unendlich im anlauf auf die erde zustürzt, damit mein nachbar juergen genug zeit hat, vor dem aufprall die handtücher bis zur decke zu stapeln? ich liebe kometen. sie machen mich frei, allein durch ihr dasein. sie zucken und grollen nicht. sie haben einen lichtschweif, der ihnen, anders als der des zebras, zuweilen sogar vorausfliegt. das macht der sonnenwind. hier auf erden gelten andere gesetzmäßigkeiten. gustav mahler besuchte freud in leiden. wir nehmen unsere supervision. wir legen die ohren an. wir scheinen stromlinienförmig. vor lauter glück vergesse ich meinen zorn. wie mache ich es, glücklich und zornig zu sein? die welt nicht einfach so machen zu lassen? ich könnt ja kaum schlafen, wenn ich mir klar wäre, was sie währenddessen so alles anfängt. vom untergehn zu schweigen. und die rettende kavallerie, auf die ist immer weniger verlass. man muss sich schon selbst helfen, sonnenwind hin oder her. mir gehts gut ich fang an glücklich zu sein. hilfe!


Judith on the balcony_ with begonies * - 16.05.01 at 00:22:40




@TheCrab: ich sah dich! du ranntest bei den kneipp-anwendungen vor der schwester mit dem eimer kalten wassers davon, aber sie war schneller...
später, als ich meinen morgenkakao kochen wollte, trocknetest du deine wäsche auf meiner herdplatte. warst du das?
hm


poacher_ in the shadow * - 16.05.01 at 00:05:29




Mein Beruf führte mich heute in das Weser-Renaissance- und Rattenfängerstädtchen Hameln.
Ich wollte ein paar Auszüge aus dem Handelsregister des Amtsgerichtes Hameln käuflich erwerben, musste dann aber feststellen, das meine Barschaft bestenfalls noch dazu gereicht hätte, mir im nahegelegenen Real-Markt eine Dose Paderborner Pils und eine Überfahrt zum anderen Weserufer auf einem Fährschiff zu leisten.
Ich war also gezwungen, ein Kreditinstitut aufzusuchen. Und wie das mit Banken in fremden Städtchen so ist: IRGENDEINES findet man schnell, aber das hauseigene...
Zuerst eine Filiale der Citibank: Nein! Sieht aus wie ein US-Amerikanisches Pharmacy-DriveThru. Dann Sparkasse. Zu Rot. Im Untergeschoß eines malerischen, denkmalgeschützten Bürgerhauses dann eine Deutsche Bank 24-Filiale; und das geht ja schon aus Prinzip nicht.

Aber weit und breit keine Volks-, Raiffeisen- oder Commerzbank. Ich bin also gezwungen zu handeln und wende mich in meiner Hilflosigkeit an den Nächstbesten, der sich als Georg, 34, arbeitsloser Maschinenschlosser, herausstellt. Er bietet mir an, mich in meinem Auto zum nächsten annehmbaren Geldinstitut zu geleiten. Der nagelneue Mercedes scheint ihn einzuschüchtern, weniger zu beeindrucken, was auch zu keinem Zeitpunkt meine Absicht wist. Ich kläre ihn also auf; erzähle ihm, was für einen Scheißjob (ungelogen) ich hätte und was für eine Gammelkarre ich privat führe (gelogen). Das sei ja nur ein Firmenwagen. Georg wird lässiger, erzählt mir, das seine Frau ihn vor drei Jahren verlassen habe, dass das aber nichts mit seiner bereits seit fünf Jahren andauernden Arbeitslosigkeit zu tun habe. Was er denn vermisse, frage ich ihn, und seine Antwort verwundert mich: Abwechslung.
Kurz darauf erkenne ich das senf-goldene Logo der Commerzbank, und ich komme nicht mehr dazu, den nächsten Satz zu sagen, der mir in jenem Moment sehr klug und weise vorkam, tatsächlich aber sehr dumm und arrogant gewesen wäre: Nutze doch die Zeit die Du hast!
Ich lasse Georg an einer Bushaltestelle raus; er winkt mir nach und springt dann schnell in einen Bus, der den rückwärtigen Verkehr staut und mir so Rückendeckung gibt. Das letzte, was ich von ihm sehe, ist sein Unterarm, den er noch einmal aus der Bustür schiebt, um die Zigarette wegzuschnippen, die ich ihm in meinem Auto anbot.

Auf der Rückfahrt verlasse ich in Hessisch-Oldendorf die Bundesstraße, steuere den Ortskern an, parke den Wagen und laufe zu Fuß weiter. Auf dem Rathausplatz setze ich mich vor ein Eiscafé, bestelle ein "Kännchen Kaffee" und studiere die Messingschilder, die neben der Rathaustür angebracht sind: "Trauung nur nach Voranmeldung!"
Ich schiebe den Sonnenschirm beiseite, zünde eine Marlboro an und bin ziemlich glücklich. Abwechslung. Mit einem Mal verstehe ich Georg.


DeadlyMedicine Bielefeld * - 15.05.01 at 23:05:30




Künstler

Du bist Anarchist, ja? (Rein in die Schublade: so.) 'Der Künstler' lebt nach eigenen Gesetzen: OK, na klar, kenn' ich. Welcher Komponist würde sich was 'vor'schreiben lassen? Aber selbst Komponisten/Autoren haben ihre 'Vorschriften': nämlich die Tradition, die überlieferten Werke, von denen sie ausgehen (immer! selbst der größte Revoluzzer, indem er sie negiert o.ä.) Gibt es aber noch 'den Komponisten' alten Typs, also den 'Monarchen', der alles bestimmt?? Also, John Cage war sicher kein Alleinherrscher/-bestimmer für das, was passieren sollte: er war eher ein Spieler, aber auch ein großer Erfinder.
Die Autoren produzieren für den Markt (seit Wieland's Zeiten, oder so ähnlich), die Leser sind frei, sich für oder gegen 'das Produkt/Werk' zu entscheiden (sogar hier im Internet: ich bezahle Provider-Gebühren, nicht zu knapp/die Autoren verdienen nichts, spielen - aber van Gogh hat auch nichts verdient!!) In einer Musikgruppe zu spielen, ist äußerst lehrreich, finde ich. Du hast dich unterzuordnen (in deinen Ohren sicher ein Horrorwort) - ja, aber eben auch nicht zu sehr: das würde nicht funktionieren. Du mußt geben, das Tempo halten etc. also... schwer zu erklären, hast du schon mal einen Kanon gesungen? Na also: 1. muß jeder seine Stimme können und darf sich nicht ablenken lassen 2. na usw.
In den 60er Jahren gab es viel 'Anarchismus'/Freiheit in der Zeitgenössischen Musik und im Free Jazz, und es stimmt: diese 'Richtung' wird durchaus noch gepflegt (Evan Parker, Derek Bailey, mein Cousin, ein ehemaliger Mitspieler&Fastschüler, der mit freejazz seine Prüfung mit Note 1 bestanden hat - das wäre zu meiner Zeit, Ende der 70er, völlig undenkbar gewesen: damals wurde nur Klassik gelehrt; Pop galt nicht als Musik, für Jazz gab es erste Versuchsprojekte, z.B. in Hamburg.)
In der Demokratie muß es Gesetze geben (Das ist etwa der 'konservative' Standpunkt des Wynton Marsalis, aber vielleicht auch meiner).
So What?


GüTeE 's Antwort * - 15.05.01 at 22:56:25




Paris, 15. Mai (AFP) - Durch einen überirdisch anmutenden Zufall hat eine Weltraumagentur am selben Tag einen Asteroiden nach einem Romanhelden des britischen Schriftstellers Douglas Adams benannt, als dieser verstarb. Am vergangenen Freitag hatte das Zentrum für kleinere Planeten, das zu der Internationalen Astronomischen Union (IAU) gehört, die Taufe des Sterns auf den Namen «Arthurdent» verkündet, wie ein Sprecher des Zentrums am Dienstag in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts sagte. Arthur Dent ist eine der Hauptfiguren von Adams Kult-Bestseller «Per Anhalter durch die Galaxis». Nach Angaben des Sprechers kam der Namensvorschlag von dem deutschen Astronomen Felix Hormuth vom Observatorium Starkenburg, das den Himmelskörper im Februar 1998 entdeckt hatte.


Leonce München am Ticker * - 15.05.01 at 22:40:19




Seit zwei Tagen bimmelt es.
Nicht so ein Pferdekutschen- oder Eismannbimmeln, sondern eher wie in Nachkriegs-Empfangshallen oder in Kaufhäusern alter, französischer Filme. So ein pre-digitales, eher transzendent als nervendes Bimmeln. Es besteht aus einer abfallenden Tonfolge von vier Tönen. Ich erschrecke jedesmal, wenn es ertönt, muß ich doch damit rechnen, mich im nächsten Moment am Gare du Nord, oder am Flughafen von Seattle anno 1970 wiederzufinden.
Zuerst dachte ich, eines der unzähligen elektronischen Geräte in meinem Hauhalt wollte mich auf ganz hinterlistige Weise in den Wahnsinn treiben, in dem es Töne von sich gibt, die es bei der ursprünglichen Entwicklung nicht mit auf den Weg bekommen hat. Mein Radiowecker quickt, der Ghettoblaster in der Küche rattert, die Waschmaschine bollert, das Telefon klingelt - aber nichts was ich in diese Wohnung mitgebracht habe BIMMELT.
Dann kam mir der Gedanke, daß der Bahnhof vielleicht über Nacht verlegt worden sei, wo doch schon seit drei Wochen vor meiner Haustür von einer Schwarzarbeiterfirma mit Brief und Siegel die Steine umgedreht, und die Rohre ausgewechselt werden. Doch der Bahnhof war bei einem regengeschwängerten Spaziergang am Nachmittag noch genau dort, wo er hingehört.
Ich war einigermaßen beruhigt, sind die Autos in der Straße bei schlecht gekitteten Doppelfenstern doch schon Lärm genug - eine ICE-Strecke auf dem Bürgersteig wäre auf Dauer unerträglich gewesen. Außerdem hätte man Donnerstags die Müllsäcke nur mit aller größter Vorsicht vor die Tür stellen können, schließlich haben wir keine Bahnschranken vor der Haustür.
Als ich aus gedankenverschleierten Gründen den Rückweg meines Spazierganges am Rhein abschritt, wurde mir freiwillig des Rätsels Lösung ausgehändigt. Eine Gruppe holländischer Touristen bestieg ihren holländischen Ausflugsdampfer mit dem Namen "Wilhelmina" und da waren sie wieder, die zarten Bimmeltöne! Die Touristen zeigten sich unbeeindruckt, ließen sich aber von einer unmittelbar folgenden, quäkigen Lautsprecherstimme bereitwillig mitteilen, wann der Dampfer wieder ablegen würde und was denn bei der abendlichen Heimreise überhaupt auf der Speisekarte stehen würde. Wieder zuhause angelangt schloß ich das zur Rheinseite gelegene Küchenfenster und habe seitdem kein Bimmeln mehr vernommen. Auch wenn die holländischen Touristen dem juten Beethoven schon bald wieder einen Besuch abstatten werden, die Angst vor unfreiwlligen Teleportationen ist nicht mehr so stark.


Fahrwasser-Schmuddelkind Klaas Bundesstadt Bonn * - 15.05.01 at 22:28:34




@ Lana: Bitte klär mich bezüglich der Geheimnis über Gratze & Smirn auf!


*bitte & danke * - 15.05.01 at 20:59:12




4 Stunden Arbeit verschwunden in einer Sekunde, einem Systemfehler. Nichts funktioniert hier, nichts.


Sasa gibt's auf * - 15.05.01 at 20:25:59




na na na, mario,
du willst doch mit diesem photo wohl nicht zum konsum von verbotenen, chemischen substanzen aufrufen oder den drogenkonsum in irgendeiner weise beschönigen!?
erste verwarnung!!!!

docgonzo nimmt es heute sehr genau.

mit freundlichen grüßen.


docgonzo ludwigshafen * - 15.05.01 at 19:32:45




Fehlt noch das von Hippi und Lana.


118 - 15.05.01 at 19:31:25




Wow! Endlich ist das Geheimnis von Gratze & Smirn gelüftet!


Lana Hoff , Göttingen * - 15.05.01 at 17:45:43




Neben mir sitzt ein schwangerer Amerikaner.
Sein Bauch spannt sich in den blauen Pulli.
Er redet natürlich über seine Ansichten hinsichtlich
der Verhaltensweisen von Menschen untereinander im business.
Darüber wie sein Vater alles selber macht, statt zu fragen, dass
eine Sheila ihren Komunikationsstil zum Thema macht und
dass er von dieser Seite der Welt gelernt hat den Vögeln zu zuhören.

Das ist zwei Tage nach Mutternacht.
Der Nacht die Müttern gehört, wenn der Kuchen aufgegessen ist
und die Familie, Kinder, Katzen selig schlafen.
Als C. zu meiner Tochter laut sagte:
"Jetzt haben wirs. Sie ist mal wieder besoffen."

Zwei Tage nach zwölf Prosecco, sieben Eierlikör und Onkel Feos
Rumtopforgie.
Cuidado con las Mujeres, schallte die ganze Nacht herüber.
Oakenfold, late exit.
Dieser Ami kann einfach nicht aufhören über seinen Vater zu reden.
Ich glaube, der hat keine Mutter mehr.
Ich zahle meinen Sekt und verlasse den Odeonsplatz.



ALINIA alpencity * - 15.05.01 at 17:29:54




@patrycja

ich glaube dir jedes wort... hätte jetzt auch gerne ein volles glas wodka...


Leonce - 15.05.01 at 16:57:37




Spalt hab ich leider verpasst.


Ahoi - 15.05.01 at 16:25:50




Nicht community, Kommune. be09


be09 - 15.05.01 at 16:14:19

 




Nosce te ipsum

Reine, glasperlenspielreine Konstruktionen; so hat er sich das Gedacht, vielmehr; gemeint zu denken, als er sich heute morgen, bis zum bersten angefüllt mit frohlockender Lebensmilch, auf Harley - sein Fahrrad, vorne schön mit Körbchen - schwang. "Die Liebe ist die Seele des Universums", klang es aus ihm heraus, leider nur Bariton, aber ebenso glücklich, nein, glücklicher noch, als Alfredo selbst, den Verdi so schön jauchzen lässt; tränengleiche Spuren einer vollkommenen Liebesnacht durchsickerten dabei seine versüffelte Denke. Die Umrisse der Welt glitten an Harley und ihm vorbei, ohne Ihre Abdrücke in seiner Erinnerung zu hinterlassen, zu schnell - pfeilschnell -, zu blind vor Lebensglück, zu laut jaulend, brauste er durch Raum und Zeit. Alles wird gut; Sonne, Mond und Sterne; Himmelblau - ja, so wird und muss es sein, denkt er sich. Ganz klar, die Welt ist meine Auster, weiterdenkend, heute bin ich nur hier um einzukassieren, einzusacken. Es schien als ob nichts, wirklich nichts, diese frühlingswiesenartige Laune, dieses mit halboffenen Mund hingenommene Göttergeschenk, trüben könnte. Ostinato-Brummer-Tag. Wir hingegen, die wir welterfahrener und weiser sind, wissen dass es so nicht geht, wären skeptischer, wenn der Tag uns Kübelweise aus der Lebensglücktonne schlürfen lassen würde. So aber traf sie unseren allseits geliebten und verehrten Rockerkönig, den Mann aus Stahl, völlig unvorbereitet, Glückes kleine, verdorbene Schwester: Schicksalspech. SCHLUUUUUUUPMAATSCH - ähnlich dem Geräusch eines Nilpferdes, welches seinen Fuß aus einem Schlammloch zieht -, machte es und Harley verlor - in einer matschigen Baugrube - die Haftung. Mit ungefähr 37 Million mph stürzte der sagenentwobene Rocker samt Harley in den matschigen Untergrund. Ihm war als hörte er den Sensenmann schon freudig mit der Zunge schnalzen. Die Welt blieb stehen. Nur der Rockerkönig und Harley, sie umkreisten sich, schlitternd durch den Schlamm, wie ein sich liebendes Entenpärchen zur Brutzeit auf einem schönem See; in Zeitlupe. Über ihnen nur die Sonne. Irgendwann: Stillstand. Da lag er nun, der schöne Rockerkönig, eingematscht, auf den Trümmern seines Fahrrades, von den ihm zugeführten Wunden ebenso verletzt, wie von der parabolischen Signifikanz dieses Erlebnisses. Denn nichts ist verfänglicher, vernebelter, als die Annahme: Dass es im Leben, klare Gesetzmäßigkeiten, versteckte Regelmäßigkeiten gibt, die dem Glück immerzu Glück folgen lassen. Auch nicht für einen Rockerkönig. Er erwies Harley die letzte Gnade und trottete, mit herabhängenden Schultern und gesengtem Haupt - "Menno" murmelnd – von dannen. Vorhang.


Konstantin der Radlkiller * - 15.05.01 at 15:49:38




Ja, liebe(r) 040, wahrscheinlich hast du recht. Ich werde in mich gehen und nachdenken. Aber wie du ja weißt, braucht das so seine Zeit, wenn man nicht allzu intelligent ist. Bis dahin mache ich einfach ungebremst weiter mit

LANAS OPUS DREI - Folge 14 a

Jochen Klapproth auf der Schwarzwaldbahn. Nadelwald, Abgründe, abenteuerliche Serpentinen. Ein unangemeldeter Besuch bei Claudia daheim in Karlsruhe. Die geht einfach nicht ans Telefon, da muß er doch einmal nach dem Rechten sehen. Auch ein bißchen Wiedergutmachung für die heimliche Geschichte mit Melanie. Jochen hat heute einen freien Tag. Neuerdings halten die im Krankenhaus ja sogar bei den AiPs die Arbeitszeitverordnung ein. Verwaltungsdirektor Müller hat nämlich vom Gewerbeaufsichtsamt einen ernsthaften Anschiß bekommen. Vor ein paar Jahren haben die das schon einmal versucht, wegen Nichteinhaltung der Ruhezeiten nach den Bereitschaftsdiensten. Aber da hat sich Müller noch aus der Schlinge ziehen können. Das Krankenhaus als städtischer Eigenbetrieb, sozusagen selbst eine Behörde, sei schließlich kein Gewerbebetrieb, die Prüfbehörde also gar nicht zuständig. Eine Behörde kontrolliert sich schließlich in erster Linie selbst, läßt sich doch nicht einfach so von einer fremden Behörde kontrollieren. Außer vom Rechnungsprüfungsamt. Aber ausgerechnet die dort haben vorgeschlagen, die Klinik in eine GmbH umzuwandeln, aus steuerlichen Gründen. Und fast schon am nächsten Tag nach dem Vollzug dieser Anregung sind die Gewerbe-Fuzzis wieder dagestanden und haben die Dienstpläne und Stundenzettel beschlagnahmt. Aus alter Freundschaft, sozusagen. Bis vor kurzem war es ja allgemein üblich, an den Tagen vor und nach dem Nachtdienst normal durchzuarbeiten, die berüchtigten 36-Stunden-Schichten. Jetzt müssen eben die Kollegen am Tag danach die Arbeit der Zwangsurlauber mitübernehmen. Den Personalschlüssel hat man dafür schließlich nicht verändert.

Die Sache mit Schwester Melanie hat Jochen noch nicht ganz verdaut. Hat sich eigentlich selbst nicht wiedererkannt. Ein Blick von ihr, ein Blick von ihm, und schon war alles klar gewesen. Und alles so erstaunlich einfach, sogar jetzt noch ganz ohne Gewissensbisse. Eigentlich macht er sich ja gar nicht so arg viel aus Sex. Claudia zum Glück auch nicht, sonst hätte er wohl ernsthaft ein Problem. Aber es hebt schon gewaltig den Selbstwert, wenn sich ausgerechnet so ein Prachtweib wie Melanie ohne weiteres von ihm aufs Kreuz legen läßt! Man darf es ja kaum laut sagen, aber er hat da schon noch reichlich Nachholbedarf. Ein ausgesprochener Spätentwickler eben: Melanie ist tatsächlich erst seine Nummer zwei. Das weiß nicht einmal Claudia: Noch bis vor ein paar Tagen war diese das einzige Mädchen, mit dem er je etwas gehabt hat. Und zum ersten Mal auch erst mit zwanzig Jahren, mit dem Reifezeugnis in der Tasche.

In Hausach fällt eine Clique halbwüchsiger Schüler in den Zug ein, vierzehn, fünfzehn vielleicht, die Jungs jedenfalls noch halbe Kinder. Aber ein paar hübsche Mädchen darunter. Nach einer ersten Prüfung entscheidet Jochen sich für eine glutäugige schwarzhaarige Schönheit schräg gegenüber, Italienerin vermutlich, oder Türkin. Mit seinem frisch erworbenen Selbstbewußtsein schaut er ihr einfach frech in die Augen. Hätte er sich früher nie getraut. Sie spürt natürlich sofort diesen Blick, kann aber wohl nicht so recht daran glauben. Sucht eine Pause, wo er von ihr abläßt, um auch ihr mal einen prüfenden Blick zurück zu gönnen. Aber er schaut sie einfach weiter an, auch ihr luftiges Sommerkleidchen und was er sich darunter verborgen alles so vorstellt, malt sich auch aus, wie es sich wohl anfühlen würde, sie einfach mal richtig in die Arme zu nehmen. Ihre warme weiche Haut, vielleicht ein bißchen verschwitzt vor Aufregung. Warum eigentlich nicht, Claudia war schließlich auch nicht viel älter damals bei der Abifête. Ob die Kleine wohl nach Kaugummi riechen würde beim Küssen, oder nach Pommes mit Ketchup, oder einfach noch nach Teddybär und Pferdebildchen? Nein, küssen sollte er sie wohl besser doch noch nicht. Jedenfalls wird sie zusehend nervös, schlägt ständig die Beine mal so herum und mal so herum übereinander und nestelt an ihren Spaghettiträgern. Schließlich rafft sie sich auf und verschwindet aufs Klo. Wenn er jetzt einfach hinterhergehen und sich ihr in den Weg stellen würde? Sie einfach fragen, ob sie sich nicht vorstellen könnte, seine kleine Freundin zu werden? Freundinnen hat man nie genug, behauptet Oberarzt Weinbrenner, Schwester Melanies Hauptmacker. Der meint das aber wohl schon etwas handfester. Ob die Kleine in Jochen wohl auch so einen leicht aus dem Tritt geratenen alten Knaben sehen würde, viel zu alt für sie? Wahrscheinlich nicht einmal. Schließlich sieht er mindestens fünf Jahre jünger aus, als er tatsächlich ist. Das war doch immer sein Problem, immer schon. Deshalb haben ihn doch die Mädchen damals frühestens mit zwanzig einigermaßen ernstgenommen. Und auch die hier können bestimmt mit ihren gleichaltrigen Kameraden überhaupt nichts anfangen, träumen längst von richtiger Liebe mit richtigen Männern und haben auf diesem Gebiet zum Teil sicher schon mehr Erfahrungen als Jochen mit seinen mittlerweile 26 Jahren.

FORTSETZUNG FOLGT !


Lana Hoff , Göttingen * - 15.05.01 at 14:19:09

 



ende

noch bevor der tag zu ende ist kommt die nacht. weht ein wind um ecken und schreibt zeichen an das glas. kommt die amme und schüttelt das federbett auf. ist keine feder drin ist nur stroh. und meine hand ganz ruhig auf meinem schoß. muß gänse rupfen gehn ist aber schon winter und kein korn am weg. kannst mit mir kommen wenn du magst. ist aber niemand da und auch kein dach und auch kein fenster. kein licht von irgendwoher und der regen im haar.
gestern war noch heute aber morgen ist nie. und wenn du am rand stehst vergiss das rufen nicht. den abhang kullern kiesel hinab und der berg bröckelt. kalk löscht und stein versenkt. die waagschale zittert und das lot fällt tief. weit unten in den stollen ein stampfen und atmen. in den spalten flüssiges blei.
wenn aber nun der morgen graut? und wenn kein laut dem lärm ein ende macht bleibst du stumm. und wehen flocken dich ein und werd ich dich nie wiedersehn.


monsun_rave boomtown/sahara * - 15.05.01 at 14:03:28




Markus, mein guter Freund Markus erlitt gestern einen Rückfall. Voller Sorge versuchte ich ihn gestern zu erreichen, nichts Gutes ahnend. Zu hause nahm er nicht ab, sein Handy war aus, den ganzen Tag. Sein Mitbewohner konnte mir nicht weiterhelfen, er habe ihn ebenfalls nicht gesehen, sagte er. Heute endlich klingelt es bei mir, Markus steht vor meiner Tür. Nur am Rande sei bemerkt, er wohnt in Berlin, ich lebe in Hamburg. Wortlos schreitet er an mir vorbei in meine Wohnung, rempelt mich an, geht zur Anlage und legt "Shockers-Extreme Audio" von ID&T ein und drückt gleich zu Terence Fixmer´s "Body Pressure" weiter. Eine Unterhaltung ist nicht möglich, ich sorge mich ein wenig um meine Bassboxen. Und um meine Nachbarn. Er steht am Fenster, zieht sein Hemd aus und dreht sich wortlos zu mir. Es verschlägt mir die Sprache. Seine Arme sind blutig gekratzt, ich sehe einen Verband am linken Oberarm und ein dickes Pflaster auf seiner rechten Brust. Mir wird leicht übel, denn ich erkenne das Ausmaß und den Schmerz, den er sich angetan hat. Das Pflaster auf der rechten Brust verdeckt seine Brustwarze, dort wo sein Piercing ist. Oder besser war. Der Verband am Oberarm ist an der gleichen Stelle angelegt, wo Markus sich schon mal mit Zigaretten die Haut versengte. Als ich auf ihn zugehe, fängt er an zu zittern und seine Augen werden sofort glasig. "Hast Du was zu trinken hier?", schreit er mir zu. Ich nicke. Was soll´s, wenn er von mir nichts bekommt, holt er sich irgendwo anders Alkohol. In der Küche schenke ich zwei Gläser randvoll mit kalten Absolut ein. Im Wohnzimmer sitzt Markus auf einem Sessel und heult. Er hält den Kopf zwischen den Händen und heult einfach. Ich drehe die Musik leiser und reiche ihm eins von den Gläsern. Wir stürzen beide hektisch die Flüssigkeit in einem Zug runter. "Anna?" frage ich ihn. "Ja" kommt kurz die Antwort. "Habt ihr Euch wider gesehen?". Markus schüttelt den Kopf. "Schlimmer. Ich war unterwegs, war betrunken und habe sie besuchen wollen. Angekommen vor ihrer Wohnung sehe ich sie gerade nach hause torkeln. Natürlich nicht allein, sondern mit einem Typen. Danach weiss ich nichts mehr, ich bin ausgerastet. Dem Typen hab ich die Nase gebrochen und ihr mehrmals eine reingehauen". Sie hat es verdient, denke ich mir. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Menschen getroffen, der abgefuckter ist. Er hängt ihr seit einem Jahr hinterher, einer kleinen, dummen Partygöre, die sich durchs Berliner Nachtleben fickt. "Dann hab ich wohl irgendwas zu trinken organisiert und hab zu hause ein Messer geholt und damit angefangen." Er zeigt wortlos auf seine Wunden, Pflaster und Verbände. "Als ich aufgewacht bin, lag ich in einer Alkoholpfütze im Bett und überall war Blut". Stille. "Patrycja, das bin ich nicht. Ich will wieder ich selbst sein. Ich will, dass sie mich endlich loslässt, verdammte scheisse, ich will sie VERGESSEN!". Ich nehme ihn wortlos in den Arm, was soll ich da sagen, es ist bereits alles gesagt worden. Viel später schläft er in meinem Bett, zusammengerollt wie ein Welpe. Hoffentlich hat er in seinen Träumen Ruhe vor sich selbst.

°°°°°°°°

Ich liebte, ich litt und ich nahm Abschied. Alle Ereignisse passierten in meinem Kopf, Du bekamst nichts davon mit. Ich erträumte uns ein ganzes Leben, ich baute ein Haus, ich gab unseren Kindern Namen, unsere Familien brachte ich zusammen und ich lebte unser gemeinsames Glück. Diesen Schatz trug ich monatelang still mit mir herum, ich hütete ihn, pflegte und hegte ihn. Jeder Tag brachte neue Facetten, neue Erlebnisse, neue Pläne. Jeden Tag führte ich stundenlange Gespräche mit Dir, stolz berichtete ich Dir von meinen, nein! von unseren Errungenschaften. Ich stand alle Kämpfe allein aus, für mich, für Dich, für uns. Ich kämpfte wie eine Löwin, tapfer und stark, Du wärest stolz auf mich, das weiss ich. Doch nun bin ich müde, ich habe zu Ende gekämpft, ich habe unsere Träume aufgegeben.. Du hast mir nicht zugehört. Ich will nicht mehr. Es ist Zeit, zu gehen, es ist Zeit, Dich weiterziehen zu lassen. Das ist besser so. Viel Glück.


patrycja * wenn das liebe ist, was ist dann hass? * - 15.05.01 at 13:58:09




ich berate nicht, ich brate dich


** - 15.05.01 at 13:36:02






MARiO @imloop.de * - 15.05.01 at 12:05:24




wow, poacher: "fast hättest du heimlich eine kurzgeschichte
niedergeschrieben... zwar sinnst du in den
morgenstunden, dick eingepackt in feuchte laken und wolldecken... über romananfängen."

Hast Du mich gesehen? Vorgestern morgen um 5?


The Crab? - 15.05.01 at 11:34:02




and all I can say is that my life i pretty blame
and I don`t understand why I sleep all day
and I complain there is no rain
and all I can do is read a book to stay awake
I just want someone to save me


cosmo
* - 15.05.01 at 11:26:52




wir sind rot aufs leben geworfen....


Izetme _hoorn * - 15.05.01 at 10:52:16




Ausgerechnet Hoff sorgt sich um lange Grauflächen im loop und ob sie gut funktionieren! Dann denk mal gut nach.


040 - 15.05.01 at 09:50:44




Ich hab 2 Karten für Pina Bausch, Maus
Komm mit mir Freitag abend tanzen, Maus
Ich bin nur ein 30jähriges Beraterarschloch, Maus
wie Du, uuhuuhhhuuuuuu


HMHB - 15.05.01 at 09:21:27




"um" steht natürlich für "ob"


Lana Hoff , Göttingen * - 15.05.01 at 09:09:28




SUNA von A.Luz und Lutz F. drüben im release liest sich wirklich sehr schön. Im Zusammenhang. Ich komme aber mehr und mehr ins Grübeln, um für solche Langtexte der loop wirklich das richtige Medium ist. Damals in der Originalausgabe jedenfalls hat es mir überhaupt nicht gefallen. Kann ich ja heute sagen, ohne jemandem zu nahe zu treten.


Lana Hoff , Göttingen * - 15.05.01 at 09:08:00




für anna luz. danke.



monsun_rave boomtown/sahara * - 15.05.01 at 07:55:03




Von Überraschungen und ähnlich wichtigen Dingen
Neulich waren wieder alle möglichen Leute zusammengewürfelt, z.T. mit unterschiedlichen ausländerrechtlichem Status, ohne Führerschein, auf Konzertbesuch eben. Blumfeld habenn spät angefangen, aber Mannheim spielt eben keine Rolle ohnehin etwas abgesagt der gesamte SZ- Raum halt. Irre eine Tour anzufangen, ohne den geneigten Fans die neue CD zu Gehöhr gebracht zu haben, hat das was mit Marketing zu tun? Wir haben es schon immer bereut, etwas mit dem System ist falsch oder so...Testament der Angst.
Am nächsten morgen kam Dago auf die Idee nach Nürnberg, zum Tourstart Rammstein zu fahren.
Gibt es einen bisher unbekannten Zusammenhang zwischen deutschen Texten so ganz allgemein gefragt ?


Tobay frankfurt am meer * - 15.05.01 at 04:19:35




@monsun_rave boomtown...
wunderschön.
danke und gute nacht


Anna Luz Exhauptstadt * - 15.05.01 at 01:12:53




Gruppen

Gehöre ich einer Gruppe an? Nur sehr bedingt und entfernt. Klar, da ist die (Klein-)familie, da ist der 'Arbeitskreis', da ist die (mindestens 150 km) entfernte Verwandtschaft, da WAREN die Peer-Group-Freunde, und da blieb mir ein älterer Freund (älter, als DU): auch weit weg, e-mail-Kontakt. Einer Musikgruppe gehöre ich an: ja, aber privat sind wir nicht zusammen. Es ist sehr schön, einer Musikgruppe anzugehören!
Bin ich Mitglied der Kirche? Ja, auf dem Papier, seit meiner Taufe: konnte nichts dafür; wie gesagt: Sympathie. Las mehrmals das Neue Testament (fast nur) und Luther-Texte.
Trug lange Haare und grüne/blaue Parka, weiße Schlaghosen (wahrscheinlich) - war aber nicht bei der Bundeswehr, hatte früh verweigert: das erübrigte sich dann (viel Kaffee, Zigaretten, Depressionen und H.: halt die Späthippie-Phase)
Es gab eine Zeit, da wurde ich zum Einzelgänger, zum 'Künstler' gewissermaßen: das war so mit 22 Jahren etwa. Und der Malerfreund/Lehrersohn hat mich darin bestärkt, zweifellos.

Stockhausen's 'Gruppen' hörte ich live in 'der Glocke'.



GüTeE - 15.05.01 at 00:34:10





My great grandfather was a die-hard New Dealer who considered any
criticism of Franklin D. Roosevelt to be sacrilegious.

Did you know?


Judith on the balcony with begonies * - 15.05.01 at 00:08:45




Jörg ist im Vorstand eines gut laufenden Unternehmens, und wir sitzen am Friedrichshain im «Brot und Rosen». Nachdem er von der Musik im Pariser Buddha-Club berichtet hat, kommt auf das andere Thema zurück und meint: «Regina und ich haben uns neulich darüber unterhalten - es gibt keine Community mehr. Ich meine: frag mal nach IFF und WELL und all das. Aber frag doch mal einen, der seit einem halben Jahr bei AOL ist: nichts.»

Jörg ist keine dreißig. Für ihn ist das mit der Community vor allem ein Anzeichen dafür, dass das Internet immer mehr zum Massenmedium wird. Einen Moment rätseln wir noch darüber, was vielleicht noch als Community-Beispiel in Frage käme. Doch beiden fällt uns nichts ein. Nur, dass es mit IFF und so ziemlich verschroben wirken muss von außen, so wie die Legenden der Alten.

*   *   *
Helmholtz: Ans Bein was? Nicht die Spur. Aber ohne Lederjacke, das muss jemand anderes gewesen sein.


off. - 15.05.01 at 00:03:06