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loop Archiv #83 (8.5.-14.5.2001)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #82, loop Archiv #84


spring of loop




und alle das und dass und s und so müsst Ihr Euch halt dazudenken. Gute Nacht.


Lotos - 14.05.01 at 23:35:38




Na also, ich dachte schon, das hört gar nicht mehr auf. Männergeräusche nennt meine Freundin Metta das. Aber es scheint ja überstanden. Und was die Moral angeht, Herr Tichelaar, gibt es meiner Ansicht nach für alles richtige und falsche Orte, ich persönlich habe kein Interesse durch persönliche Abgründe oder Fetisch hier aufzufallen, ist schon im echten Leben schwer genug zu handhaben. Aber wie gesagt, jeder wie er will, möchte mir bloss keine mangelnde Traute aufs Brot schmieren lassen.

@Herr Offermann, soltte das gar ein Hinweis auf eine mögliche Seelenverwandtschaft sein, oder wollten Sie mir etwa nur ans Bein pinkeln, wie dass hier immer so schön heisst? Verstanden hab ich es jedenfalls nicht, mich aber gefragt, ob Sie heute ein blaues Hemd, graue Hose und Lederjacke trugen, des abends in jener Bar am Helmholtzplatz, zwei Minuten von meiner Heimstatt. Na, wie auch immer, gut das weitergeht.


Lotos heute sonnig * - 14.05.01 at 23:27:49




'Zwar ist es verfehlt, von einem Ende der Religion oder dem Verschwinden der Familie zu sprechen, aber es trifft zu, daß die Rolle des Glaubens und seiner Institutionen und die machtvolle Autorität der Familie im Alltag der meisten Großstadtmenschen sich zusehends verringert haben.'

Manès Sperber in einem Vortrag von 1978 (Wirkungen und Nachwirkungen der Literatur / in 'Geteilte Einsamkeit')


GüTeE - 14.05.01 at 23:26:42




GüTe.....
nein aber jetzt. und nonstop


judy_ hearst * - 14.05.01 at 23:18:34




(...)


GüTeE - 14.05.01 at 23:08:38




Der Loop (und andere derartige Seiten) sind Literatur-Tageszeitungen. (Hat es das je gegeben?)


GüTeE - 14.05.01 at 23:00:52




und vielen dank für den fisch


Arthur Dent *a tribute / Douglas Adams * - 14.05.01 at 22:50:20




...uns einen link für douglas.....


sternenpilot pirx _auf codo * - 14.05.01 at 22:43:11




auch einen satz für douglas adams und einen babelfish


judith on the balcony - 14.05.01 at 22:36:37




Rausch, Drogenrausch, Sexrausch, Lebensrausch, ich will mehr. Mehr Leben. Mehr erleben. Mehr Rausch. Begehren, Nehmen, Schenken, Flüstern und Schreien, vergessen. Fluch über die Vergangenheit, über die Zukunft. Komm, lass uns trinken, noch mehr trinken, saufen, lass uns lieben, vögeln, schwimmen, tauchen, den Moment feiern, lass uns Monster des Glücks zeugen, Brücken niederreißen, Jahre vergeuden, die anderen quälen, bestrafen, vernichten mit Nichtachtung, lass uns fliehen in die Schlacht, mit erhobenem Kopf, wach, und berauscht von Blut, von Leben. In die Schwerter stürzen wir uns dann, die sie aufgestellt haben, um uns aufzuhalten. Und wenn der letzte Atemzug, das letzte Zucken durch unsere zerfetzten Körper fließt, haben wir gelebt.

Und dann wache ich auf. Unversehrt und wie immer sitzte ich hier oder dort oder liege im Bett. Und warte, bis es still wird. Oder mein Traum wiederkehrt.


Leonce - 14.05.01 at 22:31:58




der preis, den du bezahlst, damit du dich zuverlässig vom schreiben abhältst,
ist hoch. schon früh musst du dich ablenken, dich überlisten, dich zudröhnen.
schlagerparaden nützen da nichts und auch keine mitgliedschaft im örtlichen
verein für leibesübungen, es muss schon etwa eine studentische verbindung mit
wöchentlichem kommers, noch besser eine militärische ausbildung etwa als
gebirgsjäger oder in einer fahhradkompanie sein. dann verlobe dich bald. und
wenn du mit 23 heiratest, habe drei kinder und erst die zwischenprüfung in
anglistik oder soziologie. du wirst über ein jahrzehnt lang eltern,
schwiegereltern, schwägerinnen und schwager, zunehmende mengen von
gegenschwähern, nichten und neffen reihum besuchen oder nachrichten von den
einen über die anderen in langen stunden bewertend abwägen. sonntage sind von
vorneherein dafür vorgesehen. du wirst skat spielen und doppelkopf. gut wäre,
den einen oder anderen selbstverwalteten betrieb mitzubegründen oder/und
hausbesetzer zu werden. du wirst mit unzähligen nächtelangen sitzungen,
diskussionen und kampfabstimmungen, mit den dazu nötigen vorbereitenden
macchinationen und intrigen dafür zahlen müssen. immer mal wieder hast du
ausfälle und fluchtreaktionen und schreibst ein paar sätze oder schleichst dich
verschämt und vorsichtig in papeterien. und gar während der midlifecrisis samt
begleitenden herzrhythmusstörungen! fast hättest du heimlich eine kurzgeschichte
niedergeschrieben. davor sei die obligate kur. zwar sinnst du in den
morgenstunden, dick eingepackt in feuchte laken und wolldecken, den geruch von
arnikabädern noch auf der haut, über romananfängen. aber du stemmst dich der
versuchung entgegen und besuchst jeden tag die tanztees im parkpavillon. eine
zwei-mann-band mit synthesizer spielt und singt ?ohne dich...? und du hast
einen kurschatten, eine kinderreiche frau, die zum erstenmal im leben über ihre
zeit und ihr bett selbst verfügt. und danach geraten deine sozialen
verknüpfungen so durcheinander, dass du noch eine ganze weile an keinerlei texte
denken kannst.
doch nun bist du alleinstehend, wohnst am andern ende des landes. kein
verwandter ist näher als 150km angesiedelt. dein job lässt dir viel zeit. du
schaust welt und menschen mit prüfenden blicken an.
jetzt kapituliere. schreib.


poacher_ feuerbach * - 14.05.01 at 22:30:07




- I wear sunglasses at night, not only when the sun's shinin', she told her.
They were lying in a park, and it wasn't getting any colder, the heat was still on although the sun was disappearing behind some trees, maybe it was five trees.
- How come? B asked T, sipping pop soda with rum, checking out this ony guy leaning against his bike.
- To hide the world from me, T replied; her voice was somewhat hummering. B looked up, shifted her body position, towards B. She had wanted to get some rum, pour it into her plastic cup. She stopped doing it, stopped anything.
- You mean, you hide yourself from the world...
- No, I'm hidin' the world from me. It's like the opposite to what you're thinking about. See, I always know what I feel like, what I think, what my opinion about somethng is like; but the world, it's always so complicated, confusing, sometimes depressing, but the confusion is a much strongerfeeling than some depression. And I just don't wanna confide in that. Basically, I don't care. I don't wanna be bothered. I don't wanna get involved, T said, then took a sip.
- Is that what you're all about? You don't wanna get INVOLVED? What about all the guys you've been with, what about your friends, what about me? B asked furiously, looking at B's face. She sat up, embracing herself, as if she suddenly was cold.
T looked at her, through the sunglasses:
- What do you mean?
- Well, do you at all care about anybody? Are you in any way interested in the people surrounding you?
- Err... there are social contacts which are necessary for a fulfilled life, T answered dryly. She got up and started packing her things. By now it was dark: the sun set very fast where they had been spending their last few years, living in a rather damp condominium, both working not to hard.
B was staring at her friend as if she was a total stranger.
- I can't believe what you're just saying to me. After all these years I get to know the truth? Your truth? The truth about you? You betrayed me!
- What do you mean? I never lied to you...
- Hell! You're lying to yourself, you've been lying to me, to everybody you ever talked to! Do you actually grasp what you just told me?
- I just said that I'm tryin' to to keep the world and all the shit happening in it away from me. That doesn't include you, not necessarily..
- Yeah well, fuck you! That's me included, stupid bitch! B jumped up and hit T in the face, with a plump but hurtful hand. T screamed a bit, just a little bit. Her sunglasses had slipped to one side of her face. She got hold of them and placed them back, on her nose.
- What was that for?? I'm trying to explain to you that...
- I don't wanna hear any of this anymore! Awww FUCK. I can't believe that! B started to cry furiously, snapping up her purse, runnng away. Running away from what she used to think of as part of her destiny.
T wanted to follow her at first, but then a thought hit her. She sat down again, on the grass which was still warm and sticky. She took off her glasses, looked where she thought B had run off to.


spurned story out of a song line II * - 14.05.01 at 21:45:48




zieh die leine aus und brich dir einen mast. zerreiss die taue und wirf dich weg. in die knie gehen und lächeln. die szene tobt. hingeworfen in die menge und nur einen sehen. aber die vergebliche suche macht auch keinen sinn. also abtanzen, kleine. kopf und glieder schütteln. auf stichigen bienen reiten. den sattel fest knüpfen! sonst knackt der flügel ab. schnapp mir ein leder, den boden windelweich prügeln, bis ich darin versinke. und stell dir vor, stell dir vor. das alles wäre wahr. dabei mach ich keinen spaß. obwohl es nur kunstlicht ist. ja, stell dir nur vor. und ehe ich mich versehe, bin ich gestochen. mehrmals.
da war die sache mit dem oberlicht, neulich. als ich darunter ging, sprang die neonflamme blau auf mich zu. das war das zeichen. ich ging gar nicht erst nach hause. machte mich sofort auf den weg. und ich traf hunderte. das machte irgendwie mut, auch wenn es mir das herz zerriss. aber auch ich wurde angesprungen und legte mich hinein, reckte die füße gegen den himmel, der golden leuchtete, jedenfalls einen augenblick. was dann kam ist nicht der rede wert. du kannst es dir sicher vorstellen. also, kein weiteres wort darüber verlieren.
lieber weiter abtauchen und zitterrochen verfolgen. wenn nicht die muränen dazwischen kommen. sinn macht das ganze eher nicht. aber das soll es gar nicht. über etwas sprechen wollen, das sinnlos ist, macht nur in dieser form sinn. besonders dann, wenn man eine mutation durchlaufen hat. da gibt es schon gar keine anknüpfungspunkte mehr. davor und danach ist wie einander nie gesehen. oder noch besser: als ob man nie gewesen wäre. das klingt nach erkenntnistheorie, hat aber damit nichts zu tun, überhaupt nichts. gerade so, wie der trojanische krieg nichts mit heimkehr zu tun hat. und noch weniger mit dem, das ich erst vor kurzem vergessen habe. vergessen? erinnern heißt doch immer noch, auch zu wissen, woran. oder irre ich mich. also doch vergessen, gewollt. als ob das jemals ginge. zu sehr im trüben gefischt.

und jetzt, signora, dürfen sie lachen. ja, lachen sie aus vollem halse, das wird ihnen gut stehen. es steckt ihnen doch schon hinter der zunge, ich merke es genau. nun los, aber passen sie auf, daß sie nicht daran ersticken, das wäre schade.



monsun_rave boomtown/sahara * - 14.05.01 at 21:04:49




o.k. deadly, darfst chef sein.

hochachtungsvoll

doktor gonzales


docgonzo lu * - 14.05.01 at 20:47:26




Was mir auffällt ist dieser Ton und die Fixierung auf Worte wie kacken, scheißen und dergleichen. Aber wer das braucht wird schon Gründe dafür haben.


off. - 14.05.01 at 19:44:58




Klaas T., DocGonzo, HalfMan und selbstverständlich Deadly: Ihr habt absolut meine Sympathie für euer Beharren auf dem unveräußerlichen Naturrecht, auch hier im loop zu schmuddeln. Und nicht nur im wahren Leben. Noch standhafter stehe ich hinter Lotos, wenn sie sich fragt, was die ganze Aufregung über so ein ebenso blödes wie harmloses Bildchen eigentlich soll. Jungs, jetzt reißt euch mal am Riemen! Wir sind doch hier kein Priesterseminar! Vor Jahren habe ich als normalerweise nachsichtige Emanze dennoch mal einem Kollegen einen bösen Satz an den Hals geschleudert, der -wie ich erst heute weiß- ein abgewandeltes eiseis-Zitat darstellt: "Dummheit hat seinen Preis." Der Kollege hat natürlich meinen sublimen Sprachwitz nicht verstanden. Dummheit hat eben wohl tatsächlich SEINEN Preis!


Lana Hoff , Göttingen * - 14.05.01 at 19:13:11




ich dachte eher an Eros als an Schmaddos


z - 14.05.01 at 18:45:59




Lieber Klaas,
Lieber Doc,

ohne euren Enthusiasmus bremsen zu wollen, muss ich dennoch auf den Titel "Hyper-Ober-Schmuddelkind" bestehen. Ich habe ihn mir verdammt hart erarbeitet. Ihr seid ja quasi nur Fahrwasser/Mitläufer-Schmuddelkinder, aber nie, NIE! werdet ihr es zu solcher Schmuddel-Perfektion bringen wie ich! (Daher wohl auch der tierische Moschus Geruch) Das gilt auch für Schmuddel-HalfMan. Ich hoffe, das ist klar.

(Klaas: Danke nochmals. Es hat wirklich Spass gemacht. Ich hoffe, ihr habt das Buch von Georg Oswald nicht liegengelassen. Das wollte Konstantin mir noch ausleihen. Liebe Grüsse an die anderen.)


DeadlyMedicine wälzt sich jetzt in seiner Chef-Schlammkuhle * - 14.05.01 at 18:42:46




ein HOCH auf schmuddelkind KLAAS!!!!

doc "schmuddelkind" gonzo


docgonzo lu * - 14.05.01 at 18:15:56




Jetzt isses da!


Lana Hoff , Göttingen * - 14.05.01 at 17:53:09




Wo ist denn nun egentlich "SUNA" im release? bei mir kommt nix!


Lana Hoff , Göttingen * - 14.05.01 at 17:47:50




Leonce zitiert Leonce, als er Lena noch nicht kannte:

"Komm Leonce, halte mir einen Monolog, ich will zuhören. Mein Leben gähnt mich an, wie ein großer weißer Bogen Papier, den ich vollschreiben soll, aber ich bringe keinen Buchstaben heraus. Mein Kopf ist ein leerer Tanzsaal, einige verwelkte Rosen und zerknitterte Bänder auf dem Boden, geborstene Violinen in der Ecke, die letzten Tänzer haben die Masken abgenommen und sehen mit todmüden Augen einander an. Ich stülpe mich jeden Tag vier und zwanzigmal herum, wie einen Handschuh. O ich kenne mich, ich weiß was ich in einer Viertelstunde, was ich in acht Tagen, was ich in einem Jahre denken und träumen werde. Gott, was habe ich denn verbrochen, daß du mich, wie einen Schulbuben, meine Lection so oft hersagen läßt? - "





Leonce und Lena * - 14.05.01 at 17:40:19




deadly, wenn ich Dich lese, rieche ich Moschus.


Z. - 14.05.01 at 17:06:56




Dieser Satz ist für Douglas Adams.


thomas weimar * - 14.05.01 at 17:01:15




KlaasTichelhaar, wer weiß, vielleicht schreibe ich ja? Hast du eine Ahnung. Das Gebettel war ja widerlich.


2405 - 14.05.01 at 15:34:50




ich nutze die zeit, um zu altern,
krähe, zu altern und zu reifen.
und 's ist ein zufall, dass:
ausgerechnet immer dein g-klex
mir auf die scheibe dröppelt.
*
0190, da unten: was willst du denn?
geh doch bitte an dir rumspielen,
oder ich schicke mal meine harpyie.
*
immer noch sauer, algo? och komm...


rasmus miller steigt mal ab und geht ein bier trinken im saloon, jungs, ist das okay? * - 14.05.01 at 14:58:14




Ich stehe ja auf billig. Ich schlafe nur zwei Stunden pro Nacht, weil ich immer die neuen 0190er-Nummern ausprobiere. Aber was bleibt mir danach, nach einer solchen Nacht?
Ein abgeschmacktes Gefühl. Sinnleere.


Spurned: 0190 - 14.05.01 at 14:52:47




So, nicht mehr umdrehen.
Du kriegst dieselben Fragen gestellt,
darfst aber nicht dieselben Antworten geben,
wenn Du "äääännnn" hörst, sag schnell was anders,
kriegst auch 5 Sekunden mehr
und die Zeit läuft, wenn ich die erste Frage zuende gestellt habe


cosmo
wieder sehr lustig hier * - 14.05.01 at 14:52:15




SO, jetzt ist aber gut, gell? Das letzte Herumreiten auf banalen Aktionen, die in einer "Bierlaune" entstanden sind - und alle schreien "pfui!". Das Bild von Deadly war sicherlich keine Glanzleistung, aber alle anderen im Loop (zumindest die, die Mr.EisEis nicht als Schmuddelkinder abgestempelt hat) sind ja sowas von moralisch und machen nie irgendwas, wofür sie sich nachher auf die Unterlippe beissen. Wenn GüTe seine vorbereiteten Texte in den Loop kopiert hatte er bestimmt genug Zeit, alle Formulierungen gründlich zu überdenken, so daß ihm keiner blöd kommen kann. Aber für mich besteht gerade der Reiz darin, hier spontan ein paar Gedanken loszuwerden, ohne großen literarischen Kontext. Es kann auch ein Bild sein, es kann auch mal eine Geschichte sein, die vorher vorbereitet wurde, oder spontan passierte. Aber es muß doch nicht. Für Kurzgeschichten habe ich im übrigen ein anderes Forum (www.hanebuechlein.de) und
alle, die Glauben, der Loop wäre so etwas wie ein "Literaturforum" sind herzlich eingeladen, dem Hanebüchlein ihre ausgewählten, zotenfreien, gut bedachten Texte zukommen zu lassen. Aber der Loop lebt ja schließlich davon, daß er nicht - oder nur bedingt - kontrollierbar ist. Mein Eintrag vom 11.05.01 at 18:26:01 bezog sich lediglich darauf, daß es mich sowieso gewundert hat, daß solche "Aktionen" wie die von Deadly nicht öfter "passieren". Mehr war da nicht. Wenn EisEisbaby dann direkt alle, die sich dazu äussern, als "Schmuddelkinder" abstempelt kommt mir das spanisch und spießig vor. Und der verehrte 2405 hält es wohl für seine Pflicht mir auf ganz primitive Weise an den Karren zu pinkeln. Wie ruhmreich! Wie wäre es denn mal mit einem dieser geistreichen Einträge, die sie mir so sehnlichst abverlangen, lieber 2405 ? - Wer von euch frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein, bzw. mache den nächsten Eintrag.


Schmuddelkind Klaas Bundesstadt Bonn * - 14.05.01 at 14:51:52




Die Pommesgeschichte ist gut. Aber was sagt das? Nichts. Rasmus ist sowieso nur nur eine einfache, ranzige Säurespritze. Nichts weiter. Und jetzt weiter im Text.


0190 - 14.05.01 at 14:26:52




nur so mal interessehalber, rasmus: bewachst du den ganzen tag den loop, bis ich mal was reinschreibe? ist das nicht sehr anstrengend? könnte diese zeit nicht besser genutzt werden? wenn ja, womit? wenn nicht, warum?


Corvus Berlin * - 14.05.01 at 14:24:46




mach mal lookie lookie am pool,
alltagscorvus mit dem unsichtbaren roten schal,
da schreibt ein nummerlein über mittelgroße pommes frites.
hier habt ihr eure popel-pop-literatur, ihr nasen,
jetzt rümpft nicht die schnauze,
nicht etepetete scheinet die losung,
sondern etcetera pp.
aber, corvus klobürstus,
du bist ja leider der letzte, der
an etwas anderem als dir interessiert wäre.
altes reflektorengeflügel!
na, besser als das schmuddelgesoxxx!
ein wauwau (
wow-au wow-au) für
tödlich medizini. nochmal
schlittenfahren, hm?


rasmus reitet wieder * - 14.05.01 at 14:17:23




Cafe Erlebnis
In der Baumschulenstraße hat das "Cafe Bistro Erlebnis" neu eröffnet. Dort gibt es "Dart Billard Tag&Nacht", aber jetzt, heute morgen um kurz vor neun, hat sich noch kein Gast dort verloren. Genau gegenüber aber warten einige Passanten, bis die Sparkasse aufgeschlossen wird. Eine ältere Frau steht regunglos direkt neben der Eingangstüre und starrt geradeaus, durch die sonnengelbe Morgenluft hindurch am Bürgersteig entlang. Ein junger Frührentner wartet zwei Meter weiter und zündet sich eine West Light an, so langsam, als müßte er jemandem zeigen, wie das geht.

Ich frage mich, wie klein ein Erlebnis sein kann, daß es noch eine Erinnerung geben kann, oder einen Text dazu. Und was dabei herauskommt, wenn es immer kleinere Erlebnisse sind, wenn unter dem Bruchstrich dann schließlich eine Null steht, was dann mit diesem Erlebnis geschieht, ob es ins Unendliche geht, oder ob es unmöglich ist. Vieles, was geschieht, ist so klein, daß es kaum eine Geschichte tragen kann. Vielleicht sind das die einzigen Momente, die gänzlich verloren sind, aufgelöst ins Nichts, und zwar nicht, weil kein Text dazu geschrieben wurde, sondern weil es nichts dazu geben könnte.

Vielleicht geht der Frührentner ja nachher aus der Sparkasse über die Straße, auf seinen hellbraunen Sandalen aus künstlichem Leder, ins Cafe Erlebnis, trinkt Kaffee mit viel Milch, liest die Zeitung vom ersten bis zum letzten Blatt, raucht langsam einige Zigaretten dazu und steckt die Schachtel jedesmal in seine Jacke zurück.


Corvus Kaffee schwarz * - 14.05.01 at 12:56:43




wir manipulieren weiter
auch dich
und ihr werdet folgen
alle
bedingunglos
den der
totale konsum
ist angenehmer
als der totale krieg
heil den geschäftsführern
heil den fondmanagern
und tod den
hungernden und sozial schwachen
wozu lager
wenn es banken gibt


floda lieh buranau * - 14.05.01 at 11:32:00




be09


be09 - 14.05.01 at 11:08:45




Geht so was nicht mit eMail ihr Chatmädels?


0044 - 14.05.01 at 10:42:05




@ l.barnes:

Sehr gerne. Melde mich per E-Mail bei Ihnen.
Bis Bald.


DeadlyMedicine Bielefeld * - 14.05.01 at 10:25:28




Jetzt auch noch Malen nach Zahlen.

*   *  *

Nanu, ich sage auch Mücken und der Helmholtzplatz ist gleich um die Ecke. Red Herring ist dann wohl das Nächste. Immer wieder sonntags.


off. - 13.05.01 at 22:49:24




Lieber Deadly, ich bin Ihnen noch die Gegeneinladung schuldig! War nicht Kaninchen im Gespräch? (Besser als Hunderagout.) Also, besuchen Sie mich in HH? Am Do. liest hier Kapielski, Fr. ist Isemarkt. Was meinen Sie? Sie sind willkommen.


l.barnes eppendorf * - 13.05.01 at 22:42:50




Das Dorf

Im Zentrum gibt es eine Siedlung, ansonsten sind einzelne Höfe von Äckern und Weiden umgeben oder vom Wald begrenzt. Zwei Gemischtwaren-Läden hat es gegeben: einer blieb übrig und ist nunmehr eine Art kleiner Selbstbedienungs-Supermarkt.
Die alte Schmiede gegenüber der ehemaligen Volksschule betreibt der Sohn weiter: eine neue Halle hatten sie gebaut. Schrott lag früher vor dem alten Gebäude: der ist weg geräumt. Die Wand ist mit Efeu bewachsen. Immer noch liegen heiße Eisen im Feuer, doch Pferde werden seltener beschlagen. Das Horn wird beschnitten und mit Hufeisen benagelt, heiße Eisen werden in Wassereimer getaucht, so daß es zischt, und ins Fühllose gebrannt: es stank abscheulich!
Zwei Gasthäuser am Ortsrand gelegen: übernachten kann man dort nicht, nur sich betrinken. Es gibt Stammgäste, die fast täglich kommen und ihren Lohn in die Wirtschaft tragen. Früher waren die Schützen- und Erntefeste abwechselnd hier und dort, daran erinnere ich mich nicht.
Wir Kinder halfen gelegentlich den Nachbarn bei der Rübenernte: Trecker fahren war sehr beliebt. Beim anderen Nachbarn lieh sich mein Vater Maschinen aus: die Sämaschine z.B. und den Binder: ein Mähmaschine, die Garben band, aber nicht das Korn drischt. Schwere Bindfaden-Rollen, die Garben mußten aufgehockt werden. Später gab es Dreschtage, wo am Abend der ganze Hof voller Stroh lag, hoch auf gestapelt von uns Kindern. Mama band ihre Strohgarben mit Strohbändern. Papa stand in der Maschine (in einer Vertiefung) und schnitt die Bindfäden auf (am Handgelenk ein Lederband mit Messerklinge), schob vorsichtig, nicht zu viel auf einmal, die Halme auf die Trommel. Ein älterer Bruder warf ließ die Bünde auf die kleine, neue Dreschmaschine rutschen. Hinten waren die Säcke festgeklemmt, und es stand dort der Kraftstrom-Motor in einem Holzwagen: der breite Riemen mit einem Stammbalken straff gespannt.
Ein Nachbar hatte noch diesen alten, blauen Hanomag-Trecker mit Fünfgang-Schaltung. Wenn wir losfuhren, pflegte er zu scherzen: "So, nu wütt wi mol dän Bull'n dän Büdl affrîdn!" und schlug mir dabei freundschaftlich auf's Knie. Er lachte und legt den Gang ein, die Schaltung am Griff mit rotem Gummi überzogen.
Zum Melken war ich mit raus gefahren, und wir standen vor dem Weidegatter, das er aufzog. Ich sollte, rief er mir zu - der Motor war ziemlich laut - das kurze Stück hindurch fahren! Das schien in seinen Augen kein Problem. Ich war überrascht und bekam Herzklopfen, setzte mich aber ohne zu zögern, oder gar zu verneinen, auf den Fahrersitz, denn in Gedanken war ich oft gefahren und kannte alle Handgriffe und Fußbetätigungen in der richtigen Reihenfolge. Eine günstige Gelegenheit bot sich mir dar, und es wäre alles gut gegangen, da bin ich mir sicher, wenn nicht der Boden leicht hinunter führte zur Weide. Der Traktor stand schräg, und das Steuer war nach rechts gedreht; ich aber mußte jetzt alles gleichzeitig: Handbremse lösen, steuern, die schwere Kupplung langsam kommen lassen - den Gang einlegen war natürlich kein Problem. Nun hatte ich aber gleich darauf zu bremsen, weil wenig Platz war bis zum Weidepfahl. Verdammt schwer gingen die Bremsen, das wußte ich: mit dem ganzen Gewicht mußte ich mich darauf stellen - aber es nützte wenig.
H. hatte alles kommen sehen, sah in meinem Gesicht, dass ich die Kontrolle verlor und Angst hatte. Er kletterte zu mir hoch, setzte zurück und sagte keinen Ton. Dann besah er sich den Schaden. Sehr schlimm war es nicht, trotzdem verfinsterte sich sein Gesicht, und er fluchte - mehr über sich selbst, aber mir zugewandt - ziemlich laut, was er aber bald selbst nicht mehr ernst nahm, und so kehrte seine gute Stimmung zurück.


GüTeE Sept.79, frei bearbeitet * - 13.05.01 at 22:36:11




Ach ja, und für alle in der IT-Branche beschäftigten und andere Interessierte, ich werde nämlich berühmt, bin zu sehen, portraitiert, auf der Internet-World, in einem total interssanten Existenzgründerspiel (!) am KPMG-Stand, mein erster Modeljob, 50 Mücken. Hatte ich mir zwar irgendwie anders vorgestellt, meine erste Hauptrolle, ist aber trotzdem schön geworden, und lernen kann man auch was, über red herings oder so ähnlich.


Lotos , mühsam nährt sich das Eichhörnchen * - 13.05.01 at 22:33:13




Sonett 51

Die Karre kriecht. Na und? Obstipation
durch Ökodiesel? Höchstens noch Gang drei.
So fahr ich fort. Und fort von dir. Und schon -
der erste Stau: mit Tempo ist's vorbei.
Was juckt mich das? Wen sollte das jetzt reizen?
Erst auf der Rückfahrt heißt es gogogo.
Bei kick-start, Bleifuß, volle Kelle Heizen
ist Porsche angesagt, nicht 2CV.
Dann rast die Zeit wie Körner durch die Sanduhr.
Der Körper saust im Sehnsuchtspfeil voran.
Dann wieder Stau! Nichts geht! Blockierte Standspur.
Ich nehm' den Gang raus. Unfall. Panne. Bann.
   Dass - Mist! - ich wieder in der Schlange steh'!
   Das nächste mal - nehm' ich den ICE!


l.barnes eppendorf * - 13.05.01 at 22:31:54




Abends sitzt er am Helmholtzplatz und trinkt mit seinen abgerissenen Freunden. Wo er sonst schläft weiss sie nicht, manchmal bei ihr, sein Elfenduft hat sie verwirrt, riecht nach frischgemähtem Gras und Sommerluft, summt nachts leisen polnischen Singsang in ihr Ohr, keine Klassenkampfparolen, glitzert, macht das Zimmer hell mit seinem Leuchten. Verschwindet wie er auftaucht ist, irgendwann engültig, das Metall denkt sie, vertragen kein Metall, die Elfen. Und hat ein paar Worte polnisch gelernt, mitten im kalten Krieg.
*

Wollt Ihr Euch nicht mal ein bisschen zusammenreissen? Und das ganze Theater wegen eines dämlichen Bildchens, das sowieso kaum einer zu sehen bekam. Ist doch Mai anscheinend und alle tragen Frühlingsgrinsen im Gesicht. PC muss hier nicht sein meinetwegen, auch keine Gutundböselisten, aber was Schönes lesen würde ich gerne mal wieder, darum gehts doch dachte ich.


Lotos heute * - 13.05.01 at 22:19:38




...sing nicht ihre Lieder.


~ - 13.05.01 at 22:18:18




spiel nicht mit den schmuddelkindern. ach ja, so schön, schön war die zeit.


docgonzo lu * - 13.05.01 at 21:56:33




auch=auf Etikette.


1994, das Jahr, an dem wir Kohl wählten - 13.05.01 at 20:09:53




Bei Schrott wie diesem pfeif ich auch Etikette. Nicht mal Geifer entsteht dabei. Für Atom gibts Wahlen.

Tempo-Ausgabe im Wahljahr 1994: "Christian Kracht über Bart Scharping".


0190 - 13.05.01 at 20:07:45




Aaaarrgh!!! Fuck! Kill!


CvH Nouvelle Orleans * - 13.05.01 at 19:48:22




Hmmm...bei allem Unverständnis für unsere Schmuddelkinder Deadly, Halbkeks, Gonzo und KlaasClever - berechtigte Kritik sollte immer auch einen Namen haben. Es hilft nichts aus der Anonymität herauszugeifern. Ich wette Du bist genauso vorne mit hirnlosen Antinaziparolen dabei gegen zB. Passwörter im Loop. Freiheit hat seinen Preis. Vielleicht ist er zu hoch, keine Ahnung. Aber das werden wir nicht entscheiden. Die Vier haben sich schon selbst angepinkelt und keiner der Anwesenden wird so schnell vergessen, welch Geistes Kind sie sind. Mich hat es nicht überrascht und wer was anderes behauptet, ist blind oder blöd.
*
Und sonst? Ich freue mich über das Wetter und die schönen Beiträge von Lotos und Leonce. Und das wunderbare Suna Release. Danke Anna, Thank you Mario.


Eiseisbaby München, Bayern * - 13.05.01 at 17:29:43




TödlichLangweilender Bi, da wäre Pappi aber sicher stolz auf so einen Klassenclown, der Sodomiebilder mit Rottweilern und Blondinen vorzeigt. Doggy Style, ganz wie du.


0190 - 13.05.01 at 17:10:57




Komisch, das Bier schmeckt. Hätte ich nicht gedacht, nach dieser Nacht ohne
Schlaf. Das grelle Sonnenlicht brennt, bohrt sich in mein Hirn. Aber das ist mir
egal. Alles ist egal, bedeutungslos, ich bin nicht hier. Es war eine gute Idee
aufzustehen, nachdem ich Stunden damit verbracht hatte, den Puls durch
konzentriertes Atmen runterzubringen, vergeblich, immer wieder ruhig einatmen,
ausatmen, doch mein Herz hielt an den House-Beats der Nacht fest, hämmerte
unbekümmert etwas weiter unten als gewöhnlich, als wäre es abgerutscht und im
Zwerchfell gelandet, wie ein Trapezkünstler, der den Dreifachen nicht schafft
und im Netz landet. Während das Publikum noch den Atem anhält, bevor es zu
tuscheln und zu kichern beginnen wird. Die Depression fängt an. Langsam kommt
sie. Das war klar. Es war immer so, und ich war dumm zu glauben, es könnte
diesmal anders ein. Das Gefühl der Stärke hat sich lautlos verabschiedet, wie
ein one-night-stand, bye, das wars, ruf mich nicht an, und ich bleibe zurück.
Ich kann die Nacht noch riechen, schmecken. Ich beschließe, etwas zu laufen.
Meine Beine fühlen sich fremd an, schwach gehorchen sie dennoch und ich bin auf
der Straße. Sonntag. Ganz München flaniert am Starnberger See, isst Fisch und
gibt sich wichtig. Kaum ein Auto zu hören. Die Stadt macht Siesta - und kennt
mich nicht. Meine Laune bessert sich. Die Fakten: Die Sonne scheint, es ist Mai,
die Farben sind bunt. Ich laufe bis zum Eisbach. Zwei Betrunkene - einem hängt
die Unterhose soweit runter, dass jeder seinen fetten rosaroten Arsch sehen kann
- sonst hat er nichts an - springen in den kühlen Bach. Kurz habe ich Angst,
Erste Hilfe leisten zu müssen. Der Bach ist höchstens einen Meter tief, und die
Idioten machen einen Kopfsprung. Sie tauchen wieder auf und rülpsen. Absurd.
Wenn sie jetzt auch hier ist, irgendwo? Es ist ungefähr ihr Stelle, etwas weiter
hinten könnte sie liegen, lesen, rauchen, vielleicht mit einer Freundin. Oder
einem Typen. Ich halte Ausschau, wie ich es eigentlich immer mache, wenn ich
durch die Stadt gehe. Wie kann es sein, dass ich es nicht spüre, wäre sie in der
Nähe. Die Nähe spüren zu können ist doch das Mindeste, was uns bleiben müsste.
Nichts. Und der Gruß jede Nacht, den ich zu ihr schicke, murmelnd oder flüsternd
oder auch laut schreiend, der muss doch irgedenwo ankommen. Wer verschluckt nur
diese Schreie? Nichts hat sich geändert, nichts wird sich ändern, zu viele
Lügen. Ich habe es zugelassen und zugesehen, wie der Traum immer mächtiger
wurde, bis er nach der Wirklichkeit zu schreien begann, und ich habe nicht
hingehört und er hat weiter geschrien, gefleht, gebettelt, um sich geschlagen,
sich zurückgezogen, neue Kräfte gesammelt, weiter gelebt, sich gewunden, die
Arme ausgestreckt, die Wirklichkeit fast erreicht, schon war ein Bein auf der
Erde, suchte Halt, den ich verweigerte. Und wie ein Fisch an Land zuckte der
Traum der Liebe, zog Luft durch die Kiemen, zappelte, scheinbar endlos, ich sah
dem Todeskampf zu, jedes Zucken beobachtete ich, ohne zu handeln, ohne die Hand
auszustrecken. Verloren. Doch dieser Traum war zu mächtig. Schon zu nah und zu
groß. Jetzt entfliehe ich der Wirklichkeit. Bis ich weg sein werde. Aber heute
noch nicht. Vielleicht morgen.


Leonce München * - 13.05.01 at 16:32:06




Lieber Helmut Krausser,

ihre Kammermusik-CD ist große Klasse! Ich habe sie eben im Zusammenhang gehört. Das letzte Stück ist einfach zauberhaft: davon wünsche ich mir mehr.
Mein erster Eindruck (von den 'schlichten stücken für klavier') vor Wochen war eher von Skepsis geprägt.
Diese Art Melodik habe ich bei Ravel geliebt, den ich in den 80er Jahren intensiv hörte (seine 'endlosen Linien'). Bei ihnen dagegen dieses 'Gebrochene', immer wieder ein Innehalten. Sehr expressiv: schön, und kurz vorm Verstummen manchmal, wie mir scheint.

Herzliche Grüße
von GüTeE


GüTeE - 13.05.01 at 16:12:29




Der Junge sitzt auf einem Felsvorsprung und beobachtet seinen Vater.
Dem Vater ist das bewusst, und er ahnt vermutlich auch, dass sein Sohn versucht, seine Gedanken zu erraten. Beides ist ihm ein wenig unangenehm; hat er doch immer versucht, seine Gefühle und Gedanken vor seinem Sohn zu verbergen. Hier aber, an diesem Strand, den er erstmals vor 30 Jahren besuchte, will ihm das nicht so recht gelingen. Hier führte ihn damals seine Hochzeitsreise hin; hier hat er seiner Frau zugesehen, wie sie jauchzend und ohne zu zögern in das eiskalte Wasser gerannt ist und ihn als Feigling verhöhnte, als er ablehnte, es ihr gleichzutun.

Der Vater geht in die Hocke und schaut auf den Horizont, der stellenweise von schroffen Felsen und Inseln unterbrochen wird und so ein wenig einer EKG-Linie ähnelt. Und mit einem mal wird ihm klar, dass so viel nicht falsch gelaufen sein kann, in den letzten 30 Jahren. Der Strand ist noch immer so schön wie damals, genauso wie seine Frau.
Eine Welle, von der Tide gnadenlos nach vorn geschoben um verlorenes Terrain im 6-Stunden-Rhythmus wieder wettzumachen, erreicht die Füße des Vaters und reißt ihn aus seinen Gedanken. Er hüpft ein paar Schritte zurück, dreht sich dabei und schaut zu seinem Sohn herüber. Der Sohn winkt, der Vater erwidert die Geste und mit einem Mal freut es ihn, den Moment und seine Gedanken mit dem Jungen zu teilen.


DeadlyMedicine Bielefeld * - 13.05.01 at 15:14:52




Tichelhaar, du raffst ja immer noch nichts. Aber damit hat auch keiner gerechnet. Stull nur weiter.


2405 - 13.05.01 at 15:02:39




ich sah ein hund und eine frau, gerade eben.



docgonzo lu * - 13.05.01 at 12:41:55




hey 2405 : Wieder mal einer, der glaubt, Zusammenhänge zu erkennen, hm? Das dabinichabermalgespannt bezog sich auf den durchaus erfolgreichen open-air-loop am vergangenen Freitag. Abgesehen davon ist Durchschnittsmist so relativ gleichgültig und subjektiv wie alles im loop und das ist fein so. Zeig mir deinen Durchschnittsmist, ich zeig dir meinen!


klaas tigchelaar bundesstadt bonn * - 13.05.01 at 11:25:53




...wir gehn nochmal ins abaton...


poacher - 13.05.01 at 02:02:01




Meine älteste Cousine, deren 3 Söhne etwa so alt wie wir sind/waren, machte die saftigsten Rouladen (mit Speck und Gurken)! Ihren Käsekuchen mochte ich nicht, dafür aber die anderen leckeren Torten. Ihr Mann, mein Patenonkel, war Maurer. Sie bauten sich ein Haus in einer Siedlung.
In der Garage spielten wir Tischtennis. Im Haus hatten sie eine Elektro-Heizung, die mit 'Nachtstrom' betrieben wurde.
Die Kinder hatten sehr viel Lego (mehr als mein Bruder W.) Sie sammelten Steiff-Tiere und Matchbox-Autos, und wir spielten mit einem Rennauto-Quartett. D. basteltete mit seinem Elektro-Baukasten (Widerstände, ein 'Trafo'=Transformator, Kondensatoren). Er baute sich ein Mischpult mit Lichtorgel und Schallplatten-Spieler: wir hörten meine Blues-LP und 'Deep Purple in Rock, oder Frank Zappa's 'Changa's Revenge', B.B.King und 'Oh well, Part I & II.
Einmal spielte ich mit meinem Cousin J. auf einer Geburtstagsfeier. Das war praktisch die Generalprobe für unseren 1. Auftritt im Jugenhaus in S.(als Vorgruppe eines Rocktrios: der Gitarrist Otto spielte eine Telecaster, der Bassist war ein entfernter Verwandter.) Dafür haben wir lange geprobt und eigene Lieder erfunden.





GüTeE - 12.05.01 at 23:23:35





Kari ist eine Kindergartenfrau (oder wie das heißt) geworden. Das Rechts von ihr könnte ihr Sohn sein, die Frisur kommt so in etwa hin!


T.K. ist ein Schriftsteller geworden und hat schon viele große Romane geschrieben!


GüTeE - 12.05.01 at 22:29:39




Wie Elke Naters schon schrieb: "In diesem Drecksmedium Internet."

Diese Durchschnittlichkeit gerade von diesen [...]! Dazu diese Unfallgucker mit dem RTL2-Geifer und den fleckigen Hosen. Danke loop, du hast mir die verklärten Augen geöffnet und meine Hoffnungen ernüchert über diese Art von Öffentlichkeit. Ist ganz brauchbar von Zeit zu Zeit.


KOTZ - 12.05.01 at 19:07:20




hechel, sabber, geifer, lächel, wixen, tröpfel. Ganz der Onkel.


1205 - 12.05.01 at 18:46:23




@deadly
alle welt schimpft über dein photo, eiseis fordert mal wieder disqualifikation und schlimmeres, nur ich habe es leider nicht gesehen. schade, würde ich doch auch gerne schimpfen. solltest du nichts besseres zu tun haben schicke es mir doch bitte an folgende adresse: olilu_99@yahoo.de. bitte, bitte.

freundlichst der doc, der gonzo


docgonzo lu * - 12.05.01 at 17:04:51






DeadlyMedicine entschuldigt sich bei all denen, die dieses "xxx"-Bild als anstößig empfanden. Das war schon ein dicker Hund.


DeadlyMedicine back from Bonn * - 12.05.01 at 15:54:47




nickelit.net
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Big sleep Berlin * - 12.05.01 at 14:43:51




Kann nicht mehr ausschlafen, noch nicht lange, dass sie nach hause gekommen ist. Aufstehen geht nicht, übellaunig und katerschädelig im Bett liegen, gut aber, dass die Zeitung schon da war, Vermischtes lesen.
Dann schreiben ohne die Handgelenke wieder hoch zu nehemen. Wieder nicht gelernt, irgendetwas massvoll zu tun, vorallem, wenn es im Zusammenhang mit Rauschmitteln steht. Rote Augen, aschgraue Gesichtshaut und das leise Klingeln der Bronchien. Wollte nicht raus in die Nacht, dann doch, dann gewaltsam, vorhersehbar. Wir sollten uns öfter küssen sagt er, ihr bester Freund, ihr bester Freund sagt, warum beisst du dir dauernd auf die Lippen, küssen, ist doch völlig verrückt. Kann sich nicht leiden, in solchen Nächten, noch weniger an solchen Morgen. Und der Blonde von der Bar sagt, Träumerin, beste Freunde gibt es nicht, der ganze Harry and Sallyquatsch, als ob nicht schon alles durcheinander genug wäre. Vielleicht besser den besten Freund zu küssen, als gar nicht. Frühstück, alle sind lieb zu ihr und fragen nicht, nur nach der Landshutentführung, jaja, Terrorismus ist ihr Hobby, und dann im Loop gleich wieder und alle streiten sich über komisches Zeug, seit einer Weile versteht sie das hier nicht mehr, hat es vielleicht nie verstanden, irgendwelche Bilder, die da waren, wieder weg sind, zensieren, diffamieren, sich Spiesser nennen, seid lieb zueinander, ich hab doch so Kopfschmerzen.

Wer nicht leidet
kann nicht denken
wer nicht traurig ist
ist dumm

es gibt im Jahr 1999
etwa acht Straftaten
gleicher Begehungsweise

sagt der Goetz heute morgen, und das ist irgendwie tröstlich.


Lotos - 12.05.01 at 14:02:52




come on dont hesitate-hesitaaate and show me your intention.... und weiter??


Linda Magdeburg * - 12.05.01 at 13:50:27




komm, mein schatz, es dunkelt schon
wir gehn nochmal ins abaton....


poacher_ eimsbüttel * - 12.05.01 at 13:14:15




nun liegt sie da...
und ich weiß gar nichts.


versteh`s ja eh nicht - 12.05.01 at 03:21:04




Glaube ein 'kranker Begriff'?
Was ist denn für sie 'die letzte Gewißheit'? Wo finden sie Halt, 'wer' hält sie?
Klar, wenn's dir gut geht, brauchst du keinen Glauben: wenn du Wurzeln hast und nie gesündigt.
Nur was ist, wenn 'ALLES' (ganz plötzlich und unerwartet) 'zusammenbricht': ein Freund stirbt, die Mutter, der Vater - was weiß ich, Krieg, Reaktor-Unfall, oder wenn du z.B. arbeitslos wärest und müßtest auf der Straße leben (das ist für viele Menschen Realität). Hunger in Afrika, mit einer Krankheit leben, fertig werden damit, sie akzeptieren, oder/und allein im Alter oder im Exil.
Der Zweifler braucht den Glauben, 'glaube' ich (...oder - schrieb das nicht Kierkegaard?) Vertrauen den Menschen, Gott vertrauen, nicht traurig sein (der Blues benennt die beschissene Situation, beschreibt/besingt die Realität und macht damit vielleicht schon Hoffnung).
Gemeinschaft: 'Wo Zwei zusammen sind in meinem Namen' / 'Heimat ist da, wo noch niemand war', hat Ernst Bloch geschrieben.
Ich sympathisiere mit der ev. Kirche, gerade weil ich nicht so recht dazu gehöre. In der Kindheit war die Kirche 12 km entfernt: wir gingen sonntags nicht hin, nur zu Weihnachten und zu Festtagen.

.

Die Sonne fällt ins blaue Meer,
und keine Wolke trübt den Tag;
es blüht nur kurz die Kirsche: sieh!
Schon ist's vorbei mit bunter Pracht,
doch bald lacht dir der Früchte Zahl,
zu feiern wieder Abendmahl.






GüTeE - 12.05.01 at 01:06:55




l.barnes!!! "kein leben in der kiste!", "weiter statt aufgeben!"

Certain phrases are not meant to be interpreted according to the
literal acceptation of the words.



judith on the balcony_ with raf * - 12.05.01 at 00:52:42




sorry: "seien" statt "seinen"


d.o. eppendorf * - 11.05.01 at 23:57:39




Die RAF-Leute haben in ihren Bekennerschreiben Rechtschreib- und Grammatikfehler gemacht! Kriminelle Vereinigung halt. Das stand aber heute in der SZ, nicht in der FAZ. Dazu der Satz: "Die führenden Mitglieder waren bis 1974 allesamt gefasst, erschossen oder bei Hungerstreik-Aktionen gestorben." Drei mal Zustandspassiv? Fast hätten wir gedacht, die führenden Mitglieder seinen gestorben worden.


l.barnes eppendorf * - 11.05.01 at 23:53:31




Für TomTom: Vincenzo, The way of thinking. Entnommen nite:life 06, mixed by Ian Pooley. Und Gott bleibt ausnahmsweise mal zu Hause.


Eckhart Nickel 808 State * - 11.05.01 at 22:54:45




I'm a pleasure seeker, Christian said.
What d'you mean by that?, I aske him.
We were sitting in a crowded bar where all the people didn't seem to have any fun at all. Bad music was played by a fucked up-looking DJ-kinda guy.
I'm a pleasure seeker! Christian repeated himself. He kept saying that for the next few minutes while we were waiting for our drinks. I could bet they wouldn't be cold nor would they be what we had ordered.
I stopped staring at this chick who was very drunk, leaning against a neon-yellow pole.
What's up with you, dude? I asked Christian.
No no, what's up with YOU? he said. Don't you UNDERSTAND? I've been looking for pleasure all my life, and now I feel like it's end of it, of my life. I just can't go on like that, but I can't go on in any other way, either. I've tried it all. Seen it, been there, did that, experienced it all. I'm bored out of my mind.
You just should stop doing that shit, y'know? I smiled.
I'm not doing ANYTHING, and first I thought that was the problem, but now I'm not sure of that. I'm not sure of anything. See, we hang out, in one of the greatest cities on earth, and all we do is what we've been doing at home, for years. Don't you see it?
His eyes grew large.
I ... I'm not sure, I said.
See, THAT's the problem. Maybe the problem is YOU. Maybe it's been YOU all the time. You bore me. And I start believing that you disgust me. I don't wannit to get so far. Maybe I should just leave where you're at, where you're in...
He stored away his pack of shitty cigarettes, getting up:
I can't believe in you any longer. I'm a plaesure seeker, and you sure don't look like fun to ME. Anymore.
I looked up, moving up his body, eyes meeting eyes.
Right! he said. When's the last time you've taken a good look at me? I've changed. Didn't you see?
Naw... I do actually. Now.
Too late, dude. I'm a pleasure seeker.
Before he left the bar, before he walked through the exit, the drinks arrived, brought by a shabby slit-eyed teen.
SO AM I! I screamed. And ran after him.


spurned story out of a line I * - 11.05.01 at 20:30:37




Ach Scheiße, jetzt hab ichs verpaßt. Was warn los?


Sasa betäubt * - 11.05.01 at 19:18:14




"Ab und zu muß das wohl sein, auch wenn die Methoden etwas grober werden.
... Dabinichabermalgespannt.
klaas tigchelaar Tropenstadt Bonn * - 11.05.01 at 18:26"

Ganz toll. Klaas Tichelhaar, der sowieso nichts reinschreibt als Durchschnittsmist, wahrscheinlich nicht mal das, will erklären, wie das hier läuft. Kann man ja froh sein, daß das nicht so ist.Der Durchschnittsspießer als Ansager. Dabichabermalgespannt. Klar. Gaffer.


2405 - 11.05.01 at 19:11:50




Wenn ich es recht bedenke, so habe ich in meinem Leben kaum gelesen. Einige wenige Bücher, und ich meine, ich könnte sie an einer Hand abzählen. Ich erinnere mich, viele gebundene Schriften in der Hand gehalten zu haben. Aber las ich sie jemals, ich glaube nein.
Ich gehöre zweifellos zu jener Sorte Langsamleser, die sich von Satz zu Satz, von Wort zu Wort tasten müssen. Oft genug muß ich eine Seite noch einmal lesen, zweimal, oder öfter, bis ich begreife, was da steht. Und die Bücher, die ich an einer Hand abzählen kann, die las ich über Jahre, sie dauerten so sehr in mir, daß ich mich nicht entsinnen kann, in dieser Zeit anderes angefasst zu haben. Was aber Unsinn sein muß, da ich Aufsätze und Schriften verfasste, die ein langes Register gelesener Titel bibliographisch zitieren (und dennoch: war wirklich ich es, die sie schrieb?). Und doch. Das wirklich Gelesene (und an das ich mich zu erinnern vermeine) liegt großräumig in mir und verdrängt alles andere, was durch seltsame Raster gefallen sein muß.
Dennoch erinnere ich nie die Titel und Autoren jener Werke, die sich so in mir ausbreiten, daß sie mein Erinnerungsvermögen an Gelesenem in diesem Ausmaß besetzen. So daß ich nur vermuten kann, daß diese Bücher eine lose Aneinanderreihung von Verstandenem sein müssen, das ein verstecktes Ordnungssystem in mir nach einem nicht erkennbaren Regelsystem bindet. Und ich den Verdacht habe, daß dies eine wirre Ansammlung von Worten und Sätzen sein muß, die mit dem BUCH im eigentlichen Sinne nur mehr wenig gemein hat. Eher anthologischen Charakter zu besitzen scheint, oder vielmehr einem Archiv gleicht, in dem nach unbekannten Maßgaben abgeheftet und aufbewahrt wird. Aber ein Archiv, das nur ein bestimmtes Fassungsvermögen besitzt, dessen Umfang von Anfang an begrenzt war und mit dem ich auskommen muß, was auch immer ich mir vornehme.
Alles weitere entzieht sich meinem Wissen, wenn man in diesem Zusammenhang von Wissen im eigentlichen Sinne überhaupt sprechen kann.
Daran leide ich einerseits, andererseits enthebt es mich der Verpflichtung, mir jederzeit Rechenschaft über mein Geschriebenes ablegen zu müssen. Ich habe ja nichts, worauf ich mich beziehen würde, konkret. Und wenn ich dennoch meine, ich würde dies tun, so erscheint es mir als ein Plagiat übelster Sorte. So daß mir mein Schreiben immer wie eine Flucht erscheint, eine verzweifelte Abkehr von dem, was war. Und ein Zustand, der niemals wirklich in vollste Zufriedenheit münden kann, ein fortwährendes Abwenden, eine immerzu währende Angst, in jedem Wort, das ich an ein anderes füge, den Atem eines Fremden in mir zu spüren. Und die Todesangst, es könnte einmal der Tag kommen, an dem ich mich erinnere, an dem das Archiv seine natürlichen Grenzen sprengt und ins Unendliche wächst.


monsun_rave boomtown/sahara * - 11.05.01 at 19:01:12




Jacques Palminger heisst in Wirklichkeit Subbe, und sein Vater ist der BMW-König von Borken, während seine Schwester Friseuse ist und in Borken einen Laden hat. Wenn er telefoniert, toben seine zwei Kinder um ihn herum, aber er legt erst auf, wenn sie ihm die Wohnung auseinandernehmen.
Neuerdings trägt er einen Bartschatten, was ihn aussehen lässt, als hätte er ein komplett neues Gebiss.
"Deutsche Frau, Du hast Beine. Du hasst Araber... Ich liebe Chopin."
*
In den Park gehen, mit Tina, einen Ghettoblaster mitnehmen und Bochum beschallen.
Keine Tüte rauchen. Und auch nichts anderes nehmen.
*
DJ Koze.
*
STATE 808 - Pacific 707


TomTom Dicoteer In Meinem Bett * - 11.05.01 at 18:30:03




Na, da ging ja wieder ein Aufschrei durch die Bildröhren! Kleine, geballte Fäuste und der Gute Onkel Mario wirds schon richten. Wenn es Deadly´s Ziel war, hier mal wieder ein bißchen am Server zu rütteln, ist ihm das wohl gelungen. Alles andere wäre platt und gähn, aber jetzt scheint der Wind ja wieder abgelungen. Ab und zu muß das wohl sein, auch wenn die Methoden etwas grober werden. Wann kommt die erste Fistfuck/Cumshot-Animation, Live-Hinrichtung im Loop o.ä.? Muß ja nicht sein...take a look at www.rotten.com (wenns die noch gibt...).

Heute Abend: Loop Open-Air mit ausgewählten Gästen! Dabinichabermalgespannt.


klaas tigchelaar Tropenstadt Bonn * - 11.05.01 at 18:26:01




Hiermit gebe ich das ~ wieder öffentlich frei. Eigentlich hätte ich meinen
Namen hinschreiben sollen, aber was wären da wieder für Kleine-Kinder-Ätsch-
Sprüche bei rübergekommen. Aber dieses Bild, ob Fake oder nicht, war wirklich
nicht sehr witzig. Sagt man aber ein Wort, schreien die kleinen getretenen Pudel
doch wieder laut los. Kläffer eben, bellen, aber beissen nicht. Zahnloses Pack.



Shoot ~ * - 11.05.01 at 18:21:45




tomtom: DJ koze, solo. grossartig. aber unter diesem namen macht er nichts mehr......


patrycja - 11.05.01 at 17:38:18




Partycja:
PLATTENBAU-Sampler, zwei Jahre alt, erst jetzt entdeckt. Und wer sind GUNPOWDER ELECTRIC???


TomTom - 11.05.01 at 16:48:20




Es gibt Situationen im Leben, in denen Frausein von unschätzbarem Wert ist.

Anruf bei meinem Anlageberater bei der Bank:
"Guten Herr Beck. Vielen Dank dass Sie mich zurückrufen. Ich habe es Ihrer Assistentin schon gesagt, Sie scheinen ja unglaublich viel um die Ohren zu haben, ich versuche Sie seit TAGEN zu erreichen!"
"Patrycja, ich habe Ihnen doch schon vor Monaten gesagt: Für Sie bin ich Markus, nicht Herr Beck.."
"Na gut, Markus. Ich wollte nicht unhöflich sein."
"Unhöflich? Sie? Niemals! Wie kann ich Ihnen weiter helfen?"
"Ich wollte mich einfach bei Ihnen bedanken, dass Sie in den letzten Monaten immer ganz still mein Dispo erhöht haben, wenn Sie gemerkt haben, dass ich mich mal wieder hart an der Grenze bewege."
"Aber selbstverständlich! Ich hätte das niemals gemacht, wenn ich nicht der festen Überzeugung gewesen wäre, Sie haben alles im Griff. Es gibt gute Kunden und es gibt schlechte Kunden, höhö, wenn Sie verstehen, was ich meine...."
"Aber Markus, nun bin ich aber geschmeichelt. Es war mir trotzdem unangenehm. Wissen Sie ich habe nun einen neuen Job, verdiene ab Juni viel mehr, dass heisst, es gibt ein absehbares Ende meiner ständigen Überziehungen. Das wollte ich Ihnen mitteilen."
"Das wäre doch nicht nötig gewesen! Ich habe vollkommen Vertrauen in Ihre finanzielle Situation!"
"Nein, nein, ich möchte, dass Sie informiert sind. Ich musste in den letzten Monaten oft in Vorleistung gehen, in gewisse Reisen und Dinge investieren, um den Job zu kriegen. Es hat sich gelohnt, ich habe erreicht was ich wollte und nun geht es bergauf. Es ist mir wichtig, dass Sie das wissen."
"Wie gesagt, Sie haben Ihre finanzielle Situation hervorragend im Griff. Alles ganz vorbildlich. Ich wünschte, ich hätte mehr Kunden wie Sie......"
"Markus, ich danke Ihnen. Ach ja, ich werde Ihnen mal wieder ein kleines Päckchen mit CD´s zusammenstellen. Ich kenne Ihren Musikgeschmack ja noch. So in Richtung deutscher HipHop, ja?"
"Ja richtig! Sie können sich noch daran erinnern? Das ist ja nett. Hätten Sie eventuell die neue Sammy Deluxe für meinen Sohn? Man hört ja soviel kontroverses über seine neue Platte, wissen Sie, ich höre diese Musik aber inzwischen auch sehr gerne, da bleibt man jung, höhö!"
"Aber Markus, Sie sind doch in Ihren besten Jahren! Sie sind doch noch jung, meine Generation fast!"
"Ja, ich lege wert auf ein jugendliches und sportliches Auftreten. Oh, es klingelt auf der anderen Leitung. Patrycja, es tut mir leid, ich muss rangehen. Aber der jetzige Verfügungsrahmen ist so ausreichend, oder soll ich...?"
"Nein, nein, damit komme ich wunderbar zurecht. Vielen Dank, Markus. Einen schönen, sonnigen Tag wünsche ich Ihnen."
"Ja, vielen Dank, Patrycja. Und danke für das nette Gespräch. Wenn irgendwas ist, rufen Sie mich auf jeden Fall an, ja? Haben Sie eigentlich meine Handynummer....?"


patrycja * ist ein sweeeeeetie heute * - 11.05.01 at 16:40:54




ihre stimme tönt süss und doch ein wenig gestresst. sie sagt, dem hörer abgewandt, sie käme gleich um die sauce zu machen. während ich zu ihr rede und mir selber zuhöre, merke ich, dass sich meine stimme gänzlich anders anhört, als dass sie dies sonst tut. ich töne ein wenig wie mickey mouse und ich weiss, dass sie merkt, dass ich nervös bin. vor ca. zwei jahren haben wir uns getrennt und sie hat mich gehasst, danach konnte ich einiges wieder gut machen und nun reden wir manchmal, wenn wir uns an parties treffen, ganz nett miteinander.
warum ich ihre nummer eingestellt habe, weiss ich nicht und dann sagt sie, wir könnten uns ja bald einmal wieder treffen, sie würde zwar nicht mehr kiffen mit mir, aber reden könnten wir alleweil.
da ich spätestens an diesem punkt nichts mehr zu verlieren habe, erwähne ich stockend, dass ich die kassette, welche sie mir einst unter heftigem grippeeinfluss aufgenommen hatte, erneut angehört und für grossartig empfunden hätte. dass ich dabei beinahe geheult hätte, eine plötzlich auftauchende sehnsucht verspürte und mich gehasst und verflucht habe, lasse ich in der version, die sie zu hören bekommt, gekonnt weg.
schauspielerei sei nunmehr bloss noch ein hobby von ihr und sie habe den wunsch, dieses hobby zu ihrem beruf zu machen, aufgegeben. ich unterstütze sie in diesem entscheid, obwohl sie kaum eine schlechtere entscheidung fällen könnte.
nachdem wir uns verabschiedet haben und ich mich nun ziemlich wertlos fühle, merke ich, dass sie mir manchmal fehlt. einfach nur zum festhalten.


Stuard * we where ment to be grown-ups * - 11.05.01 at 16:40:25




Dann doch lieber bei der Dokumentation von Apocalypse Now einschlafen.
Anstatt all dem hier.
Ihr seid schlecht und nicht böse.


spurned - 11.05.01 at 16:38:39




Irgendwie sind mir die - insbesondere gegen Ende sich zuspitzenden - Rechtschreibfehler in meinem letzten Textchen unangenehm. Ich würde das ganze sehr gerne nachträglich als stilistische Methode abtun - mit der ich meine Ergriffenheit untermauern wollte, die zu einer solchen exaltierten, unkonformistischen Reaktion auf mother nature geführt hat. Wäre aber gelogen. Sorry.

####

Suna:Super


Konstantin schämt sich * - 11.05.01 at 16:25:40




Ich sach bloß, Deadly, Halbmann - ihr habt euch selbst disqualifiziert, demontiert, whatever. Besser Klappe halten, jetzt. Und rausgehen, was Gutes tun.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 11.05.01 at 16:18:06




der text hat sich schon wieder verändert! habt ihr es bemerkt? ich meine ...

borkenkäfer haben keinerlei vorstellung von dem raum, der sie umgibt. eine kugel, auf der sie umherlaufen, erfahren sie nur als fläche. hält man dann einen finger ganz dicht über sie, so bemerken sie ihn nicht. es kann diesen finger ja überhaupt nicht geben! berührt man sie aber (aber das ist für die borkenkäfer undenkbar! und geschieht es doch, so gehörten sie eigentlich ins borkenkäferirrenhaus!), so rollen sie sich blitzschnell zusammen und verharren eine zeitlang in dieser pose.

... der text ist wieder anders. wer hält hier den finger rein?


lausheimer hildesthal * - 11.05.01 at 15:58:43




Zwei Freundinnen, die zehn Jahre zusammen gewohnt hatten, stehen mit ihren Rädern an der Ampel, die eine auf der Geradeausspur, die andere als Linksabbiegerin. Zuvor hatte ich gedacht, komisch, dass man im gleichen Viertel um die Ecke wohnt und sich nie auf der Straße trifft. Da stand sie nun, das Fahrrad zwischen den Beinen balancierend, leicht wiederzuerkennen am auberginefarbenen Hemd und den typischen kleinen Sandalen. Ihren Schuhgeschmack fand ich, Turnschuhträgerin von Geburt an, immer sehr unpraktisch um nicht zu sagen hässlich. In ihren Schuhen kann sie nicht einfach so loslaufen oder sonstwas Lebendiges unternehmen. Mit Turnschuhen bist du auch zum Weltuntergang immer passend bekleidet, wenn auch die Hose und das Shirt stimmen.

Drei Sekunden dachte ich darüber nach, sie nicht anzusprechen, aber hier war eine unvorhergesehene Möglichkeit, die seit Tagen andauernde Funkstille zu beenden. Ich klingelte, sie erschreckte sich natürlich und drehte sich um, aber sie lächelte nicht mal. Ich sagte, na, Arschkacki, was machste? Als sie antwortete, warum? hatte ich schon wieder alle Lust verloren. Sie sagte noch, ich geh jetzt frühstücken. Ich quetschte ein "na, dann viel Spaß" hervor und ließ sie auf der Kreuzung stehen, ohne mich nochmal umzusehen.

Es war halb drei, und ihr Plan zu frühstücken, erinnerte mich an all ihre kleinen blöden Marotten, verschobenen Zeitpläne, Butterschälchen und italienischen Schinkenstress. Wahrscheinlich hatte sie den Vormittag mit Langweiler-H. verfickt oder kam grad vom Schwimmen zurück und würde jetzt dramatisch ihr Alleinsein zelebrieren, verlassen von aller Welt und von mir, die mit dem leeren Kühlschrank und den angeblich viel zu kurzen Haaren. "Du hast wieder deine Haare geschnitten" als hätte ich Drogen genommen oder im Park kleine Kinder belästigt.

Arschkacki war ein Kosewort zwischen uns, so wie Pupsi oder Mäusel. "Warum" zu fragen, wenn dein Gegenüber dich mit einem Kosewort benennt, zeigt mir dass sie immer noch im Kreisel von Schuld und Sühne wegen Langweiler-H. hängt, und tatsächlich denkt, ich würde sie arschkacken, d.h. blöd finden und nicht sehen wollen. Ich hab keine Lust das aufzuklären. Bis auf weiteres.

Jetzt sitze ich hier, mal wieder, der fast leere Kühlschrank gähnt mich freundlich an, mit Tofu, Mascarpone und Reismilch Vanille, einer Kombination, bei der fantasievolle Kochideen fast unmöglich sind. Es ist schön, wenig zu besitzen, nur eine einzige Salatschüssel anstatt vier in verschiedenen Größen und fünf Teetassen anstatt 17, und dann ist die Spüle immer voll davon, weil keiner Lust hat abzuwaschen.

@HMHB, in diesem Zusammenhang meinte ich: meinen=aussagen


The Crab ... * - 11.05.01 at 15:30:38




Der ist ja nicht satisfaktionsfähig.


611 - 11.05.01 at 15:16:25




Ernsthaft: Ich wollte Mario nur ein schlechtes Gewissen einhauchen, indem ich diese schräge Foto als Kunst hochsterilisiert habe. Nicht gelungen, egal. Leute nehmt es mir nicht übel, ich bin verstrahlt.


HMHB - 11.05.01 at 15:01:53




Also geil ist das überhaupt nicht. Erniedrigt wird da niemand (wichtiges Kriterium!) ist eher eine Witznummer. Gesehen habe ich fast garnix, bin ziemlich - ähm - unbeleckt was Pornos angeht.
Ich finde die ganze Situation schockierend, pervers und ekelhaft, aber das Interessante ist, dass das Foto nicht ekelhaft ist. Vielleicht auch nur, weil irgendwie klar ist, dass der Hund nicht kopuliert.
Natürlich ist es nicht als Kunstfoto entstanden, sondern eher ein "DIY-Porno-Fake". (Crab, was Künstler meinen ist unwichtig, nur was sie mit ihrem Werk sagen zählt).
Ach so... kriege im Moment eh nix richtig mit... (7. Himmel)... also sorry. (würde vermutlich auch in einem Mc Donald's-Mülleimer eine Ästhetik erkennen).


HMHB - 11.05.01 at 14:46:33




außerdem warten jede Menge Rechtschreibfehler und ähnliches, danke

Das Foto war ironisch gemeint, oder irre ich mich? Man weiß nie, was Künstler wirklich meinen, oder was der Begriff Künstler überhaupt bedeutet. Jedenfalls wars kein echtes Porn-Foto, oder? Das ganze Ambiente war doch 'n Witz. Satire oder was auch immer.


The Crab crabbelt rum * - 11.05.01 at 14:01:18




Lange wurde nachgedacht, wie dieser Link zu nennen sein. "Einladung"? Da ist also nun vor kurzem dieses Online-Buch mit dem malerischen Namen "Tell Me Crap" installiert worden und wartet auf Einträge. Natürlich, jede/r ist mit diversen Message-Boards, Mailinglisten, Pools und so weiter genug beschäftigt, aber nun ja... dies ist also der Link in eine neue Zukunft, moderne URL, internationales Publikum, englischsprachig orientiert und von Top-Designern gestaltet. Auf jeden Besucher wartet Champanger so viel wie reinpasst.


* - 11.05.01 at 13:43:42




Dann mußt du mir aber erklären, Halbkeks, wie du zu solchen Phrasen wie "eine merkwürdige Faszination" kommst. Ein bißchen intellektueller Anstrich fürs Geilfinden? "Eine merkwürdige Faszination" – uuh, das hat Tiefe, das ist Geschmack von jemanden, der schon alles gesehen hat. Kotz dir doch selber auf den Teller, bevor du dir von den Erniedrigungen anderer "eine merkwürdige Faszination" ableckst.


Corvus Berlin * - 11.05.01 at 13:35:07




"Irgendwer hatte ihm einen Champagner in die Hand gedrückt,
er erinnerte sich nicht mehr daran" … schön, das wiederzulesen, und eingebettet.


mb hh * - 11.05.01 at 13:29:53




was waren denn da für bilder, bitte? was habe ich den da verpaßt. xxx-bilder von deadly, altes ferkel!!! und off, was gabs denn da zu sehen?


docgonzo ludwigshafen * - 11.05.01 at 13:27:41




Hast halt einen MITTIGEN Kunstgeschmack, lieber Off.
(Dieses Wortspiel gehört mir)




HMHB zwinkert nie * - 11.05.01 at 13:17:48






Stuard * dont be afraid * - 11.05.01 at 12:54:51




Morgens der eimerleere Blick; den Tag hindurch die Spuren einer Liebe; und nachts Kriegsmonturen die man vergessen kann. Zum ersten mal in diesem Jahr zieht es mich hinaus in die pralle Raubtiersonne. Auf Harley, meinem treuem Dienstfahrrad - Z4, fliege ich vorbei an verramschten Botschaften untergegangener mediterraner Staaten, die wie aus beiläufiger Riesenkinderhand fortgeschleudert brachliegen - zerkaute, zerbrochene Spielzeuge. Eine Wolke nur begleitet mich auf meiner Reise, folgt den Spuren meines Rades durch den Himmel. Der sommerhafte Frühling verschluckt mich, ertränkt meine Sinne, ich verschwinde in grünen Auen, zwischen goldbestrahlten Baumkronen - liebevoll vom Wind liebkost -, umgarnt von der harmonischen Melodie des Flusses und dem geschüttelten Grün. Ich kann mich nicht mehr halten: MEIN GOTT IST DAS GRÜN; BLAU; DER HIMMEL; DAS WASSER; WAAAHNSINNNNN! schreie ich die vereinzelt - wie müde Meerschweinchen - im Grün liegenden Menschen an. WAS LIEGT IHR HIER FAUL RUM! AUFSTEHEN! RENNT INS WASSER! FREßT DAS GRAS!, schreie ich weiter, während ich magiergleich auf Harley, mit vom Radl weggespreitzten Beinen, in den Fluß düse. Plaaaatsch. Wild tanze uns spritze ich um mich, zerreise mein Hemd, tauche ein, tauche aus schreie JAJAJAJAJAJAJA, und renne hinaus, triefend und tropfend, Blickebeladen, mit hochangezogenen Knien und weitausholenden Armen, stelle einen dicken Baum und halte mich fest an ihm NIMM MICH, ICH HALTE DICH, DU GÖTTERSCHWANZ, umarme ihn, liebkose ihn, mich. Dann tanze ich, hosenentledigend schlecht, pfeife nach Harley - doch das Drecksrad hört nicht und kommt also nicht aus den Fluten zu mir - und renne weiter. Nackt. Naß. Mit genhimmelgeschüttelten Armen und Kopf im Nacken. Bis sie mich umhaut, Mütternatur, das geil Miststück. Frühling Bonn.


Konstantin liebt die Natur * - 11.05.01 at 12:37:14




Neu im Loop-Release

SUNA

© Anna Luz & Eiseisbaby



MARiO @imloop.de * - 11.05.01 at 12:26:20




Betr. SPIEGEL, Montag, 07. Mai 2001

"Die Gier nach Auflage ist nie auszuschließen."


Namenlos, Trier * - 11.05.01 at 12:26:13




Halbkeks, entweder du versteht irgendwas oder du verstehst nichts. Wahrscheinlich nichts, doch in beiden Fällen kann ich dir nicht helfen, wenn du es nicht selbst weißt. Und die Hundenummer war letztklassig.


off. - 11.05.01 at 12:22:52




Mein Großvater, der sein Leben lang gearbeitet hat, mit sechzehn Jahren Konditorlehre, dann Arbeitsdienst, im Krieg hinter Moskau gelaufen und zurück, Schulabschluss nachgeholt, Eintritt in den gehobenen Polizeidienst, am Ende Befehlsgewalt über 3000 Mann, hat manchmal zu mir gesagt: Wer die Arbeit kennt und sich nicht drückt, der ist verrückt. Und wenn wir gemeinsam durch den Wald streunten, Pilze sammelten und Beeren und Wurzeln, die aussahen wie Gesichter oder Tiere und es zu Regnen anfing und wir unter einem Baum standen und warteten, sagte er Sachen wie: Wir sind doch nicht aus Zucker. Und schüttelte dabei einen tropfenschweren Ast.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 11.05.01 at 12:04:22




O. sah auf dem Foto nicht so schlimm aus, wie es nun klingt. Natürlich mußte es trotzdem raus!
Mein Freund Deadly dagegen hat eine gute Arbeit reingestellt. Das Foto hatte eine merkwürdige Faszination, obwohl das Dargestellte selbst zweifellos pervers ist.


HMHB - 11.05.01 at 11:25:38




Huch, liebe CRABbe, ich bin gerührt. Der von-Alten-Park, wunderschöne Aufnahme. Und wunderschöne Erinnerungen meinerseits.


Lana Hoff , Göttingen * - 11.05.01 at 10:49:29






The Crab von-Alten-Park * - 11.05.01 at 10:19:35




@DeadlyMedicine

Ich habe Dein "xxx"-Bild entfernt und erteile Dir eine Verwarnung. Bei aller Loyalität und Freundschaft, aber so etwas hat der Loop doch wirklich nicht verdient.

Das gilt auch für alle anderen, wer sich nicht an die kleinsten zwischenmenschlichen Regeln hält, auch wenn wir hier uns in einer virtuellen Realität befinden und uns unter den Deckmantel von Pseudonymen verstecken, der bekommt bald nicht nur eine Verwarnung, sondern der fliegt raus. Ganz einfach.
Das Bild von Off., war auch nicht im Interesse des Betroffenen und ist ebenfalls entfernt worden.


MARiO @imloop.de * - 11.05.01 at 10:16:09




Diese Meinung und der Pseudonymnachahmeffekt zeigen deine Dummheit.


~ - 11.05.01 at 07:45:22




Den Meerschweinchen-Käfig ausmisten. Mit dem Regenwasser in der kleinen, grünen Plastik-Gießkanne die jungen Pflanzen begießen. Sonnige Maitage. Kleiner Garten am Haus in der kleinen Stadt.
Nach der Arbeit Kaffee trinken, nervös herumlaufen und ins Forum schauen; die Kultur-Nachrichten lesen. Aber als Erstes hocke ich vor dem Fernseher und gucke, was auf Phoenix läuft (die Fischer-Rede, Duisenberg, ausschalten).
Im fahlen Licht der Straßenlaternen schneide ich Sauerampfer-Blätter, die sehr schnell und größer nachgewachsen sind.
Spät noch essen wir eine leckere Sauerampfer-Suppe (mit Sahne).
Die letzten Tage waren wunderbar! Auf der Konfirmation meines Patenkindes sah ich alle meine Geschwister wieder (6) und meine alte Mutter, die im Januar 80 Jahre alt wird. Sie geht nun am Stock, den früher meine Oma benutzte, die zuletzt gelähmt im Rollstuhl saß. Gelegentlich hob ich sie hinein, half ihr. Sie häkelte an Topflappen, bis ihre Finger nicht mehr wollten. Opa las ihr die Kreiszeitung (immer die vom Vortage!) vor. Er saß im Ohrensessel hinter dem Kachelofen, der dann gegen eine modernere Version ausgetauscht wurde.
Ein runder, schwarzer Tisch in der Stube: ausziehbar für den Geburtstags-Besuch und für die Spinner im Winter. Das magische Auge im Radio von Nordmende: wir hörten gebannt die Krimiserie 'Gestatten? Mein Name ist Cox!'
Dann, vielleicht 1967, der erste Fernseher - mein Vater lag schon krank im Bett. Er hatte Asthma und war zu 80% kriegsgeschädigt.
Er starb im November im 46. Lebensjahr, und Mutter gab den Pachthof auf, nachdem auch seine Eltern gestorben waren. Ich wohnte bei meiner Tante in Bremen Neustadt und wurde zum Großhandels-Kaufmann ausgebildet (1970-73).
Erste Fernsehbilder: die Unruhen in Paris und Berlin, die Panzer in Prag, die Serien 'Bonanza' und 'Mit Schirm, Charme und Melone', Hitchcock's 'Die Vögel' usw.
Als Kinder waren wir sonntags beim Großbauern und sahen im Fernseher Fury & Lassie, 'Das Geheimnis der goldenen Maske' und eine Fernfahrer-Serie (mit dem dicken Philipp), Karl May - Hatschi Halef Omar mit Ralf Wolter usw. Zu Fuß gingen wir fast einen Kilometer: an der Lehmkuhle vorbei mit den Vogelbeer-Bäumen und dem Schrottplatz, in Richtung 'Altes Haus' (das schon abgerissen war: die Großeltern hatten es bewohnt, mein Vater und seine 3 Schwestern sind dort aufgewachsen)



GüTeE vor Ort * - 11.05.01 at 01:41:12






Von seinem Domizil, irgendwo in den Bergen New Hampshires, verjagt Salinger Fans und Journalisten seit 1953 mit Gewehrsalven und bissigen Hunden. Die letzte Handlung des mythischen Zweimetervier-Mannes, bevor er sich in der Einsamkeit dem Zen-Buddhismus verschrieb, ...


GüTeE forscht * - 11.05.01 at 00:06:18




wer schreibt diesen merkwürdigen text? und warum hat er jeden tag einen neuen anfang?


lausheimer hildesthal * - 10.05.01 at 23:45:58




Diese Stellung ist unbequem.


~ - 10.05.01 at 23:44:48






Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag!

König Atreus will sich an seinem verbannten Bruder Thyestes rächen, der versucht hat, ihm den Thron zu rauben. Zum Schein verzeiht Atreus dem Bruder und lockt ihn in den Palast nach Mykene. Dort ermordet er die Kinder des Thyestes und serviert sie ihm beim Festmahl. Erst nach der grausigen Feier erkennt Thyestes, wen er verspeist hat. «Das ist eine Politik des besinnungslosen Zorns» - wie sie Hitler in den letzten Jahren des Naziregimes verwirklicht habe, meint Grünbein, ...

«Sehr viel, was erst in unserer Zeit Politikstil geworden ist, deutet sich bei Seneca schon an. Das Furchtbare ist, dass es keine Moral gibt», sagt der Dichter. Faszinierend an Seneca sei, dass auch die bösen Rollen vernünftig handelten. «Die Figur des faszinierenden Schurken taucht meines Erachtens bei Seneca zum ersten Mal auf.»

«Du selbst hast die Söhne gefressen, bei Tisch. Schon vergessen?», fragt Atreus den Bruder nach vollbrachter Tat.

\

Bielefeld (dpa) - Wer bisher Angst vor der modernen Oper hatte - in Bielefeld könnte er sie jetzt loswerden.
Volker David Kirchner - «Ahasver»


GüTeE : kultur-nachrichten * - 10.05.01 at 23:36:05




Diese Primitivität ist unerträglich.


~ - 10.05.01 at 23:04:11




frau

mußt du nachts so seltsam lallen?
gefahr besteht, vom bett zu fallen!

zeigst du schließlich deine krallen:
das könnte mir vielleicht gefallen -

doch nein: ich glaube eher nicht.
schreibe du mir ein gedicht,
zeig' dein wahres angesicht
doch lache nicht -

über dich? na gut:
mach mir mut!

Bei uns auf dem Hof: ein ganz tiefer Brunnen mit klarem Wasser und auf der Diele eine große Pumpe.
Bei einem Freund aus der Grundschul-Klasse schöpften sie das Wasser direkt aus der Tiefe mit Eimern.


GüTeE Zeile 1+2: ein Plagiat? * - 10.05.01 at 21:19:47




nicht irgendwo – hier!


The Crab im Aquarium * - 10.05.01 at 18:12:39




Ist ja herrlich: kaum da und schon so viele liebe Einladungen und dann auch gleich aus der Hauptstadt.

(die ich jetzt mal auch annehme ganz unverblümt)

stanisic@hotmail.com


Sasa Heidelberg * - 10.05.01 at 18:12:02




und ihr seid echt alles menschen, die es irgendwo auf der welt wirklich gibt?


Stuard * this isn't maybe * - 10.05.01 at 17:24:09




LANAS OPUS DREI - die dreizehnte

Willi Schabert und Eberhard Klenk im Intercity. So ein alter Lokomotive-plus-13-Wagen-Zug, die neumodischen ICEs fahren hier noch nicht. Konferenztisch im Großraumwagen, vor den Fenstern das klassische Rheinromantikpanorama, Burg Katz, Burg Maus, steile Weinlagen, die Loreley, der Mäuseturm. Auf der Bahnfahrt hat Klenk bestanden, trotz zweimaligem Umsteigen in Gelsenkirchen und Offenburg. Klenk ist Eisenbahnfreak. Engagiert im VCD (Verkehrsclub Deutschland), bei pro Bahn und als Modellbahner. Bis vor fünf Jahren hat er eine riesige Anlage im Keller gehabt. Keine Spielzeugeisenbahn, sondern modulmäßig aufgebaut, jede 250 x 150-cm-Grundplatte über standardisierte Gleis- und Geländeanschlüsse mit den ebenso ausgerüsteten Anlage der Clubfreunde zu kombinieren. Bei ihm mit zwei Bahnhöfen und einer im Tunnel unsichtbaren Zugabstellanlage, alle sechs Züge unabhängig voneinander steuerbar, vollelektronisch, mit Spitzen- und Innenbeleuchtung, Fahrgeräuschen und bei den historischen Modellen natürlich mit Dampfentwicklung. Jetzt stehen seine Anlagenteile permanent in der alten Feuerwehrremise, dem Clubheim der Eisenbahn-Freunde Sicklingen. Seit Klenks Frau ihm sein Hobby gleich nach der Heirat madig gemacht und als kindisch verspottet hat.

Schabert will wissen, was Klenk denn nun für Sicklingen mitgenommen hat vom Flächenrecycling der ehemaligen Zeche Erin: Klar, die großzügige Anlage der Verkehrserschließung, schnurgerade baumbestandene Doppelfahrbahnen mit spiegelnden Wasserbecken im Mittelstreifen sowie im Zentrum eines der Rondelle, und natürlich die Idee mit dem alten Förderturm als Industriedenkmal und Wahrzeichen in der Mitte eines anderen. - "Da stellen wir dann in Sicklingen einen ausgeschlachteten Leopard II auf, oder eine Pershing, als Denkmal des kalten Krieges", spottet Schabert. "Aber Spaß beiseite, weißt du, was mich am meisten beeindruckt hat? Diese Leere. Keine Zeichen von baulichen Aktivitäten. Alles ist vorbereitet, aber nichts tut sich. Dann die Flächen zwischen den Straßen, die doch eigentlich zur Gewerbeansiedlung vorgesehen sind: Blumenwiesen, naturbelassen. Der Traum eines obergrünen Landschaftsarchitekten von einer streng ökologischen Gartenschau. Durch keine Umwelteinflüsse gestört, nicht einmal von lahmärschigen Spaziergängern." - "Na ja, inzwischen sollen die Interessenten ja Schlange stehen." - "Seit dein Kollege die Brachflächen mit 15 cm Erdaushub abgedeckt und dafür auch noch Deponiegebühren kassiert hat. Ganz schön clever, der Mann. Dann noch zehn Kilo Wiesenblumenmischung aus dem Gartenmarkt drübergestreut, und schon glauben die Heren Investoren, sie bauten auf der grünen Wiese. Das sind sie schließlich so gewohnt." - "Ich muß da immer an ´68 denken. Unter dem Pflaster liegt der Strand. Jedenfalls wenn man sich traut, mal einen Stein in die Hand zu nehmen. Heute dagegen: Unter der Blumenwiese liegt der kontaminierte Schutt. Unser Schutt." - "Hmm. Ja, genau. Deutschland, ein Sanierungsfall. Aber wir werden das bei uns genauso machen. Wenn die Fische nicht beißen, muß eben die Politik die Hunde zum Jagen tragen. Dann gründen eben wir Volksvertreter unsere Gründerzentren selbst." - "Und geben den Startschuß dazu mit einem Krankenhaus!" - "Mann, du bist ja heute vielleicht seltsam drauf! Deutschland, ein Krankenhaus..." - "Vielleicht rede ich doch noch einmal mit dem Professor..."

FORTSETZUNG FOLGT


Lana Hoff , Göttingen * - 10.05.01 at 15:27:55




Justusjonas, die Talkshow mit Kinski gehört den besten Sendungen, die jemals im deutschem TV produziert worden sind. Leider habe ich neulich meine Aufnahme versehentlich gelöscht. Könntest Du mir wohl bei Gelegenheit eine Kopie ziehen? Ich liebe ihn für jeden einzelnen Satz, den er in dieser Talk-Show von sich gibt. Es gibt wirklich nichts komischeres. Der junge Moderator hat die Sache gut im Griff finde ich. Als sich der Zuschauer zu Wort meldet, zerreißt es mich immer wieder. Bitte um Zitate!


HalfManHalfBiscuit - 10.05.01 at 15:16:58






MARiO @imloop.de * - 10.05.01 at 14:39:55




Wann immer moeglich, versuche ich mein 2. Klasse Ticket fuer die Zugfahrt Bonn-Heidelberg so zu loesen, dass ich zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs an der Loreley vorbeirolle.
Auch dieses Mal wird meine Muehe reichlich belohnt:
Der Rheingau lebt! Ein penetranter und lautstarker Sitznachbar erzaehlt vom Rheinschiefergebirge, den hier westlich und oestlich des Rheins beinahe zusammenfliessenden Auslauefern des Hundsrueck und des Taunus.
Zur Daemmerung passieren wir Lorchhausen. Ich erfahre viel ueber diesen im zweiten Weltkrieg schwer umkaempften ort.
Gerade jetzt springt ueberall das Licht an. Draussen ist es dunkel.
Sein gegenueber fuehlt sich nun ebenfalls bemuessigt in Erinnerungen zu schwelgen. Er bestaetigt seinem Gegenueber durch ein nachlaessiges Wippen mit dem Kopf, dass dies ja schon alles etwas singulaeres habe, und schwaermt von seinen Ausfluegen mit dem Cabrio aus seiner Studentenzeit, welches ansonsten seit 1976 nur noch in der Garage steht.
Endstation Heidelberg!
Ich gehe nach Hause. Ich rauche. Im Sessel liegend verfolge ich auf Video eine Talkshow mit den Gaesten Klaus Kinski und Manfred Krug.
Die Beiden rauchen dort, Anfang 1982, mit dem Moderator um die Wette. Eine Zigarette nach der Anderen.
Kinski ist stoned, fuehlt sich hin- und wieder missverstanden und wird agressiv. Ansonsten scheint er sich eher in anderen Dimensionen zu bewegen.
Der Moderator ist voellig ueberfordert und mit den Nerven am Ende. Manfred krug ist cool. In 60 Minuten raucht er eine halbe Packung Marlboro, sagt aber kein Wort, ausser zu Beginn "Guten Abend, Herr Kinski!"


justusjonas Rhein-Neckar-Delta * - 10.05.01 at 13:44:06




Der Rechner fährt nicht mehr hoch, ist aber nur der Akku für die Uhr leer, bei Fux sagen die, gibt’s schon lange nicht mehr, nicht mal bei Apple selbst. A-Z beim Anhalter Bahnhof, ist aber nur ein Gerücht. Das geht jetzt schon fast eine Woche mit dieser Drecksbatterie, fort sind alle Daten. Kein Sonnenplatz draussen vor dem Café, wo ich den Beruhigungstrunk einnehmen wollte. Der Verflossene hat sich verliebt, küsst eine andere, eben bei kurzem Besuch die Wohnung bestückt mit zarter Unterwäsche vorgefunden, jaja, selber schuld, macht es aber auch nicht besser. Der Professor sagt, begabt, aber wann haben Sie sich eigentlich das letzte Mal richtig angestrengt. Ja, wann eigentlich? Die Ampeln sind so lange rot, wie nie, die Autofahrer brüllen und schneiden, dann ist das Hinterrad platt, alle Trams fahren einem vor der Nase weg. Liebeskummer. Und dazu scheint die Sonne. Danke Alinia, dass Du dem einen Namen gegeben hast.

@Sasa, kommste mal nach Berlin?


Lotos im Regen * - 10.05.01 at 13:22:10




Liste heute:

1.Aligatoren
2.David Surkamp
3.Sonnencreme(weils die Gebärmutter vergrössert)
4.www.lostimagesproduction.de
5.www.traumlotionen.de
6.und das auch noch(lostlink:hätten dir baby)
7.Strafzettel




ALINIA Alpencity,maidepressiv * - 10.05.01 at 10:46:04




TödlichLangweilerBielefeld,
spund, was machste denn
um 20:09 im netz?
von thehun.com
mit roten öhrlis
nochma in den loop gehopst?
die tagesschau sollst du dir,
pupsi, ansehen, und dann ab in die falle.


rasmus rosenheim * - 10.05.01 at 10:37:06




1 Danke Ursula! So geht der Tag gut los!

2 Im Bahnhof: Hat die Frau einen Knubbel auf
Busen oder ein Taschentuch im Ausschnitt?

3 In der S-Bahn: Ein sehr dicker Junge, wirklich
sehr dick. Erstaunliche Jeansgröße.
Um den Hals baumeln zwei Goldkettchen und
ein Lederbändchen. Auf dem riesigen,
pyramidenförmigen T-Schirt steht in kleinen
Buchstaben der Text "SPORTING CLUB".


kai:leiser unterwegs * - 10.05.01 at 09:30:38




Deadly Medicine, Bielefeld: Im Mäntelchen der Anomytät ist es zu leicht. Kann man auch gleich mit einer Tasse streiten.


off. - 10.05.01 at 08:58:02




Vor dem Madredeus-Konzert (wahnsinn!!) am Getränkestand. Typisches Ruhr-Festspielpublikum.
Die Getränkeliste:

Sekt DM 5,-
Wasser DM 3,-
Frankenheimer
Alt/Blu DM 4,-
Apfelschorle DM 3,50

Dame, Mitte 40, Typ Lehrerin: "Ist der Frankenheimer herb?"
Studi-Caterer-Kellner, zögert sehr lange, "ähhm.. das ist ein Bier".
HMHB dreht ab vor Lachen, er ist ja auch frisch verliebt und seine neue Freundin ist dabei.
Andere Dame mischt sich ein: "das muß man erstmal wissen!"
HMHB, lachend: "Kenner wissen das!"
Dame, genervt: "Jaja, Männer wissen das"
HMHB: "Kenner, nicht Männer"
Dame: "Oh, dann war das wohl ein Freudscher Versprecher"
HMHB: "Keine Ahnung, kenn mich mehr mit Bier aus"



HMHB - 10.05.01 at 08:54:19




Was ham wer denn hier? Oben der Kopf, aha, hier die Finger: gut; Tasten mit Buchstaben drauf: le jour der Tag the day de Dâg (sprich: 'de Dach')
Sechsundzwanzig nur? 26 - öh, ääh, üiiii-tß
neu: Christian Kracht mit ID imloop und ph!oto-homepage (ganz gut, wa? R. Cassati schaut nett aus! wie alt war Aristide? ach Nickel, und in welchem Theaterstück spielt ÄM von Uslar die Rolle des Mondsüchtigen?) 'Ferien für immer' als dtv-Taschenbuch (könnte ich lesen, müßt' ich mir kaufen - oder ausleihen?:-(
Hintergrund-Bilder: ein Foto Paul Celan's, ein surreales Bild von pixl-fuxa, eine Zeichnung von andrea (hallo!), ein Gartenfoto von C. Kracht senior usw.

Dscheisus auf dem Pflaster: der weniger vollendete, in Kreide bunt und staubig-trocken; nicht der oelglitschig-feinsprühzige Paradisgarten mit Adam und Eva, dem Baum der Erkenntnis, um dessen Stamm die berühmte Schlange. (Köln '79)

E. getroffen. Seit einem Monat ist er raus aus'm Knast. "Bis'de bestimmt froh drüber, was?!" "Ja, das bin ich", sagt er bedeutungsschwer, als würde er damit die Last... ach, was weiß ich; hätte ihn besuchen sollen (beim Dealen erwischt, o.ä.)
Er wohnt nicht mehr bei seinen Eltern. Mit dem Mädchen hat er 'ne Bude: die, die eben reinkam mit ihm, rein ins Café; guck ihr ins Gesicht. Frauen sitzen, schlecken Kuchen; ein Schulmädchen schaut rein zwischen den Hausarbeiten: sie trinkt Kaffee und ißt Käse-Sahnetorte. 'Nein, die mag ich nicht! Lieber von dem kleinen Stück da'n Stück un' noch 'ne Nußecke dazu' (war mit Marzipan innen drin.) Setzt sich die Tante an den nächsten Tisch mir gegenüber, Brille auf, etwas dicklich, hat'se doch 'ne Ähnlichkeit mit'de Mama, nachdenklich kiekt se uff ihre Auszüge von de Spakass, det Meitje sit mir links, kaum daß sie aufschauet, doch träumend ihr Blick, sit se da jebeucht öwer dat leckere Jeschläk, un ick kiek ok nich hoch, muß ik saachen, kaum daß er aufblickte, zu schauen in die Runde, zu betrachten die roten Glaslampen, hängend von der Decke, den Zigaretten-Automaten, stehender Schrank neben den Türen zu den Toiletten, für Männchen die eine, die andere fürs Weiblein, was de siehst an dei Figuren us Metall: des Weibsche hat ei Röcksche an, was de nit siehst, weil dor ein Wand; ein heiteres Holzgeländer versperrte die Sicht, es spiegelt sich Licht im Glas der Automaten-Wand.
E. setzt sich dann zu seiner Geliebten, die irgendwo unsichtbar in einer Ecke: "Bestell mir doch auch 'n Kaffee", meckert'se gleich. (10.9.79)

Neue Wege fahren mit dem Fahrrad, nach dem Prinzip Zufall, d.h. ohne Landkarte, mit dem Gedanken: 'Irgendwo wirste schon wieder raus kommen: an eine große Straße, die dir bekannt vorkommt; dann Richtung untergehende Sonne.' Und immer wieder hast du dich neu zu orientieren. (21.9.79)



GüTeE (jaja: schlecht, ich weiß) * - 10.05.01 at 00:27:40




Ein Husten leis' gehustet, ein Tropfplatsch ins Wasser, dann ein reißender Strom Wasserdruck, und sinnend steht er vor dem Spiegel.
Er war heute krank gewesen. Bürste zerrt sich schwerkratz durch verwuscheltes Haar, Drahtigel, ein Husten, ein Aufzug, dann Spucken und kehlreinigendes Krrr, wieder mehrere heftige Einzüge der Luft durch die verstopfte Nase, Schleimhochzug, mehrmaliges Husten und Spucken. Dann läuft kaltes Wasser über seine blutwarmen Hände. Er schaut sich im Spiegel, seinen nachäffend sich bewegenden Schatten. Wasser in den Becher, Stiel und Borsten, welche schrubbelnd, von Menschenhand bewegt, spiegelblanke, weißglänzende Hauer schaffen.
Tropf-tropft also das Wasser, farblos und durchsichtig, in's weiße Becken, glänzend poliert von IHR damals, gesäubert und mit Seif' geschrubbt von ihm jetzt. Es spritzte ein prall-starker Strahl Wassers an der schrägen Fläche, Oberfläche des harten Porzellans, abgeeckte Ecken, gerundete Ränder, weiß emailliert, hart und schwer, hängend an Wänden, verwurzelt und geankert mit gar starken Mitteln. Metall, Schrauben, Gewinde, Putz, Kalk, Wände, Handtücher, Plastikbrille, klappklappert auf's harte Porzellan, ein Kunstwerk, gegossen, Schablone, Form, einfach, maschinell, Serie, zu Tausenden werden sie 'an den Mann' gebracht.

Dokument, unverbesserlich (mein Zimmer neben der Toilette)


GüTeE schreibt ab (8/79) * - 09.05.01 at 22:57:50




Seine gescheiterten lächerlichen Rebellionen. Und doch eigentlich für nichts anderes auf dieser Welt, als um elterliche Anerkennung zu buhlen, immer Sohn geblieben, alle Abgrenzung gescheitert, an der eigenen kleinen Feigheit. Sie hat wieder solche dämlichen Tarotkarten für ihn gezogen, Äol, Eremit, Grausamkeit und Mond, er ist irritiert, dass er sich genau daran erinnert, hatte nicht richtig hingehört als sie aus dem verdrehten Buch darüber vorlas, kann sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass ausgerechnet sie an sowas glaubt. Jetzt ist sie fort. Mit Gebrüll und Türenknallen. Mal wieder. Viel schlimmer das Telefonat mit seinem Vater, viel schlimmer das ewig gleiche Gefühl, der Druck auf seinem Kopf, auf seinen Schultern, keine Fragen, die da gestellt werden, nur leises Aha in unmutiger Tonlage, na du wirst schon wissen was du tust. Er kennt den Code. Du wirst es nie schaffen, heisst das, was du in deine ungeschickten Hände nimmst, wird zu nichts als Scheisse. Fort ist sie, kann nicht ertragen, dass er nicht mehr das grosse wilde schwarze Tier sein kann, von dem sie gefressen werden möchte. Das er müde ist, nichts mehr ist als ein blasser Sohn, der ja sagt, natürlich, Vater.

Es gibt also auch ein Deutschland ohne Umlaute, tschuldigung für den kryptischen letzten Text, und dann gleich zweimal, ojeh...


Lotos heute im Freien * - 09.05.01 at 20:20:58




Lustig, dekorativ und nett sind doch die wirklich bösen Beschimpfungen.


dame, hh - 09.05.01 at 20:14:09




Rasmus, mein Junge, ich bin ja für gewöhnlich sehr geduldig. Aber wenn Du Dich nicht umgehend bei der lustigen nanya für Deine obszöne Pöbelei entschuldigst, dann komm´ ich Dir da hin. Und wenn Du Pech hast, dann siehst Du nachher aus wie Don Fernando Offermann.



DeadlyMedicine Bielefeld * - 09.05.01 at 20:09:13




Awas Ohr. Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Komposition aus all Ihren Augenblicken. Sie wachsen mit jedem Augenblick und irgendwann sind Sie sehr groß und unhandlich. Wie der ganze Spaß sich zusammensetzt ist nicht auszumachen, weil die Masse der Augenblicke, bei Zimmertemperatur, einer zähflüssigen Substanz gleicht, die zwar dazu neigt die schwereren Stoffe nach unten sinken zu lassen, aber schon bei geringfügigen Temperaturänderungen gerät dieses Prinzip ins Schlingern. Auch bei kleinsten Bewegungen beginnen die Augenblickteilchen zu trudeln. Immer was los in der Augenblicksammlung.

Heute nacht Transmission von Alex erhalten. Wir fahren die Weinsteige entlang. Auf der Beifahrerseite fehlt die Tür. Ich sitze auf der Beifahrerseite. Er erzählt aus meinem Leben, gestikuliert wild dabei, schaut mich an. Er sollte mehr auf die Straße achten. Ich wache auf und höre noch wie er mich anschreit. "Warum bist du immer so verdammt kopflos?" Guter Anfang für einen neuen, unschuldigen Tag. Dann ist da noch die Sache mit Awas Ohr. Awas Ohr ist ein vollkommen unspektakulärer Ort. Das Ohr kam nur durch einen Erdrutsch zum Vorschein. Unscheinbar hängt es halb im Hügel, die andere Hälfte schwingt frei über dem Abgrund. Man fragt sich, was es mit dem Ohr auf sich hat. Es hat keinen besonderen Zweck. Kein metaphysischer, touristischer oder geologischer Nutzen. Es kann nur Töne vergrößern. Nicht auf die herkömmliche Weise, wie zum Beispiel ein Lautstärkeregler. Kein akkustisches Phänomen, an der Lautstärke ändert sich nichts. Die Töne gelangen ins Ohr und werden, auf nicht nachvollziehbare Weise, um etliches größer zurückgeworfen. Man kann es sich vorstellen wie ein Schattenspiel. Eine kleine Hand - ein großer Schwan, Hase oder was auch immer man so schattenspielt. Verwirrt mich, dieses Ohr.


Han - 09.05.01 at 19:00:00




ein kleiner japaner hackt
eine zirpende meise
zu brei
zirpt
die meise noch ein wenig still
bevor der japaner sie dann
zerhacken will

die meise wollt nur einen samen hacken
jetzt kann sie es fast nicht packen
dieser japaner in seiner komischen jacken
bricht ihr jeder feder zacken

hackt sie panisch manisch japanisch
einfach so in windeseile und in stille
klein und schießt sie dann mit seiner zwille
ohne respekt als bällchen geformt
japanisch zerhackt nach din-norm geformt
über die mauer zum chef ins lokal
dem ist´s egal
ob er eine taube oder eine meise brät
er schaut einfach was das kochbuch rät

und die kleine meise
ist jetzt eine speise

ohne respekt


Shoot - 09.05.01 at 18:17:48




SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...
SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...SOMMER...

...in Heidelberg


justusjonas vor ort * - 09.05.01 at 17:14:08






hatten är dir - 09.05.01 at 17:09:24




Wir trafen uns in einem Cafe am Passeo maritimo.
Er sass mir gegenüber.
Schon bald hörte ich seine Stimme nicht mehr.
Der Südostpassat strich über die Bucht,
in seinem Blau spielte eine Melodie unserer Kindheit.
Es war Grace Jones. Vie en rose.
Oder Piaf. Je ne regrette rien.
Wir haben uns dann zehn Jahre nicht gesehen.
Er gab meinen Worten das GEfühl wertvoll zu sein.
Ich habe nicht aufgehört zu schreiben.
Er auch nicht.
Es war im MAi.


ALINIA Alpencity * - 09.05.01 at 16:30:22




«Cela m'etait egal.» Guter Titel.


Zehnvierdreisieben - 09.05.01 at 15:39:14




Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass verlorene Augenblicke unangemeldet wiederkommen. Augenblicke kann man ja nicht sammeln, auf so eine Idee kann nur ein Clown mit Namen Hans Schnier kommen. Ein anderer Verlierer, Heinrich F., sagte: "Der Gott, der mir im Busen wohnt, Kann tief mein Innerstes erregen; Der über allen meinen Kräften thront, er kann nach außen nichts bewegen; Und so ist mir das Dasein eine Last, der Tod erwünscht, das Leben mir verhaßt."

Sist das mit den Augenblicken, die in einem schlummern, sie können nach außen nichts bewegen, aber dein Innerstes fressen sie auf, graben sich durch die Eingeweide hinauf in das Herz, um es mal mehr und mal weniger auszufüllen, zu beherrschen, nach undurchschaubarer Willkür. Gleichzeitig sind sie oft das einzige, was einem bleibt von Erinnerungen, Augenblicke sind losgelöst von Schuld, weil Schuld nur reflexiv wahrnehmbar ist: Irre, Massenmörder und Heilige kennen keine Schuld, weil sie in ihrem Handeln nicht denken müssen. Die Augenblicke sind es, die das Bild der Welt zusammenbrechen lassen, die Augenblicke reißen die gedachte und stabile Welt aus ihren Fugen, die wahrnehmbare Welt verschwindet und macht Platz für eine Parallelwelt.

Und da kommen sie heraus, sie kommen, wie Zecken springen sie dich an, beißen, sich fest, und du drehst sie heraus, der Kopf bricht ab, wandert hinein, entzündet sich, es eitert, blutet, nesst, schmerzt. Scheinbar endlos ist die Flut, die näher und näher kommt. Bald bist du zu erschöpft, sie zu zählen, zu bekämpfen. Du ergibst dich und verschwindest aus der Welt. Bedeckt von unsterblichen Insekten. Jetzt, wo du dich nicht mehr wehrst, erkennst du ihre Schönheit, ihre Anmut, Lebendigkeit. Der Haken: Du stirbst. Aber du warst sowieso tot.


Leonce im Dunkeln * - 09.05.01 at 15:16:36




GESCHAFFT!



meine allerbesten glückwünsche zum examen...grosser!!! *drück*


silent - 09.05.01 at 15:10:33




LANAS OPUS DREI - die zwölfte

Da ist er ja, der Artikel: Sicklinger Nachrichten vom 15. Februar 1907, nachgedruckt aus dem "Volksfreund", dem sozialdemokratischen Zentralorgan der Residenzstadt. Die kleine Melanie hat einen ganzen Pappkoffer voller alter Schriftstücke und Zeitungsausschnitte aus dem Röntgenarchiv gerettet. Jetzt kniet Professor Bemperle auf dem graugrünen Nadelvlies ihres winzigen Schwesternappartements und verteilt die Zettel malerisch in Griffweite um sich herum. Ein paar davon kennt er noch von früher her, irgendwie müssen sie nach seiner Zeit als Klinikchef in den Keller gewandert sein.

"...Übereinstimmend beschweren sich sämtliche Kranke, daß die Beheizung während der jetzigen Kälteperiode eine überaus mangelhafte sei. Die Heizkörper der Dampfheizung funktionieren nur teilweise, überdies wird der Dampf täglich nur ein paar Stunden hindurchgelassen, während der übrigen Zeit sind die Zimmer kalt, was bestimmt nicht zur Besserung der Gesundheit beiträgt. In manchen Zimmern, insbesondere im zweiten Stock, tauen tagsüber nicht einmal die Fensterscheiben auf, da mag der Aufenthalt für Kranke nicht besonders angenehm sein. Übrigens ist in keinem der Zimmer ein Thermometer angebracht, wohl nur darum, damit die Kranken nicht sehen können, wie warm, oder vielmehr wie kalt es ist. Vielfach wird auch die Beköstigung als mangelhaft geschildert, insbesondere die jungen Leute klagen, daß sie sich von den Suppen nicht satt essen könnten, und infolge dessen von ihrem Gelde zusetzen müßten. Ein augenfälliger Unterschied besteht in der Behandlung der Kassenmitglieder und der Privatkranken, welch letztere sehr aufmerksam bedient und verpflegt werden, währen doch die Kassenmitglieder auch nicht um Gottes Lohn dort oben sind; es müssen vielmehr von den betreffenden Krankenkassen sehr ansehnliche Verpflegungssätze bezahlt werden. Es wird auch ein gewisser Druck ausgeübt, um die Leute zum Kirchgang zu veranlassen, hauptsächlich jeden Abend sechs Uhr, wobei sich eine Schwester so weit versteigt, die Leute am Arm zu fassen, um sie in die Betstunde zu nötigen. Der Aufenthalt in der kalten Kapelle ist aber jedenfalls auch nicht gesundheitsfördernd. Übrigens sind die Kranken im Spital, um geheilt, nicht um bekehrt zu werden..."

Und noch so einer: Stellungnahme des ärztlichen Direktors (also Bemperles Vor-Vor-Vorgänger!) Dr. Stadler vom 6. März 1924: "Seit 1910 ist bei jeder Visitation durch die staatliche Medicinalbehörde die Dringlichkeit eines Krankenhausneubaus anerkannt, ja sind sogar mehrfach die Zustände am Spital als unwürdig und unhaltbar bezeichnet worden. Bekanntlich ist für Krankenhäuser ein Luftraum von 30-35 cbm für einen Kranken Vorschrift, im Krankenhaus Sicklinhen kommt seit 1910 auf den Kranken ein solcher von nur 10-17 cbm je nach Belegung, also ein Drittel bis die Hälfte des vorgeschriebenen Raumes. Diese enge Belegung ist manchmal unerträglich, vor allem wenn hoch fiebernde oder zu Schweißausbrüchen neigende Kranke zusammenliegen. Von einer Trennung infektiöser und anderer Krankheiten kann keine Rede sein; chirurgische und innere Kranke müssen durcheinander liegen, und ein großer Teil Operierter muß vorzeitig entlassen werden. Räume, in denen Scharlach, Diphterie, offene Tuberkulosen gepflegt wurden, müssen häufig sofort anderweitig belegt werden; und nur der durch die Angst diktierten äußeren Sorgfalt bei der Reinigung ist es zu danken, daß nicht häufiger Infektionen im Krankenhaus weitergetragen werden. Operationen müssen häufig verschoben werden, weil kein oder kein geeigneter Platz vorhanden ist: Zustände, die für die Armen, die ohne Operation nicht genesen können, schädlich und quälend sind. In beiden Stockwerken befindet sich nur ein Abort, so daß die Kranken häufig zu Mehreren vor demselben warten und in ihren luftigsten Toiletten auf dem zugigen Gang stehen müssen. Die Badezimmer sind so klein, daß ein schwer Kranker kaum in dieselben, ohne daß ihm Unbequemlichkeiten bereitet werden, getragen werden kann. Bei den 80 Betten, die aufgestellt sind, ist die durchschnittliche Belegung in den letzten Jahren 50 bis 64 gewesen, man kann sich also ein Bild machen, wie es in dem Hause aussieht, wenn jetzt alles voll belegt ist. Ich glaube, daß ich Weiteres nicht hinzuzufügen habe, und daß die Erstellung eines Krankenhausneu- oder Anbaues als eine unaufschiebbare Notwendigkeit festgestellt ist."

Unerwartete Schützenhilfe! Wenn das keine Argumente sind, um (wieder einmal nach einem Dreivierteljahrhundert) einen Krankenhaus-Neubau anzumahnen!

FORTSETZUNG FOLGT !


Lana Hoff , Göttingen * - 09.05.01 at 15:03:28





Ich erinnere mich an einen blauen Sommernachmittag, Schüleraustauschprogramm. Good old Heimatstädtchen. Flussfahrt auf der Donau, stromaufwärts. Ich sitze auf dem Sonnendeck und lass es kommen, einfach so. Verteufelt hübsche Mädchen und die Disco im Zwischendeck; sie spielen Etienne, immer und immer wieder. Ich sitze und rauche und irgendwann höre ich sie, hinten an der Reling. Laut und wild, denke ich und habe doch schon alles gewusst. The drugs don't work. Ich glaube, ich hätte jede haben können, an diesem blauen Sommernachmittag. Wirklich wahr.
*


Eiseisbaby Bayern, München * - 09.05.01 at 13:32:32




wenn die verzweiflung zurückkehrt und die worte eminems wichtig werden: i just don't give a fuck, i shit on you.
wenn die sonne wie hohn scheint, ein licht nur die schatten hervorgeht. wenn es frühling ist und eigentlich november.
wenn der nektar der nacht verührerisch nah erscheint, doch unberührbar bleibt.
wenn fussball mit einer vorlesung kollidiert. und am wochenende auf dieses französische schloss, den bund zweier fremder zu feiern.


Sebastian erfurt * - 09.05.01 at 12:46:22




das neue buch von rainald goetz scheint sich nicht verkaufen zu wollen. um seine finanzielle lage aufzubessern steht er neuerdings beim F.C. VALENCIA im tor und macht dort eine sehr gute figur.
gesehen, gestern abend, 23.15h rtl, valencia -leeds.


docgonzo ludwigshafen * - 09.05.01 at 12:41:37




du hast ein haus neben dir, nanya-fötzchen? immer?


rasmus rächer der raketen * - 09.05.01 at 12:39:49




"mit der Nummer 3...Rebecca.."
"CASAATIIII"
Warum spielt sie nicht mehr für den Pool?


HMHB - 09.05.01 at 12:37:50




"please send me evenings and weekends". wenn ich schon nicht weiß, wohin ich meine begeisterung über diesen satz mailen soll, liebe/r 25 aus pool, schreibe ich diese begeisterung einfach hier hin, in der hoffnung, dass sie sie lesen können. aus diesem satz sollte man einen popsong machen, schön groß und pompös, mit einer leisen stimme vielleicht, vielleicht einer männerstimme, die klingt wie von freundin verlassen.



scooter & geige köln * - 09.05.01 at 12:35:55




Im Haus neben mir gibt es ein Alien in der Gestalt einer thailändischen Gemüsefrau. Sie isst Äpfel in der Art, wie Nilpferde ihr Hippohappi in sich reinstopfen, dabei hält sie ihren Mund weit auf und schmatzt. Wenn man ihr dann Orangensaft, Tortellini und Schokolade auf den Tresen legt, fahren ihre Finger wie von selbst Richtung Kassentasten, es arbeitet dann ganz offensichtlich ein kompliziertes Elektrohirn in ihr, ihr Mund springt noch weiter auf und spuckt aus: "sibn-mak-azik". Man gibt ihr Münzen, und sie sagt, ohne dich zu kennen, "titte". Man bedankt sich, wünscht ihr noch einen schönen Tag, aber auch das bringt sie nicht aus dem Konzept. "Titte", sagt sie. Dann fährt ihr Arm hoch, und sie hält eine Tüte in der Hand – aaah, nein, die braucht man nicht, wenn man nebenan wohnt. "Schiss."


nanya * * - 09.05.01 at 12:22:01




Mein lieber Deadly, man könnte so einiges nach mir benennen, aber Opel und pickelige Teenager? Dazu kann ich nun wirklich nicht mein Placet geben. Nein, Nein. Das kommt der Realität so verdächtig nahe - wenngleich auf kleinen Katzenpfötchen. Helk meint ja immer, dass die Realität die nächstmögliche Fiktion ist. Wenn dem so ist, dann möchte ich für meine Rockerkönigexistenz die hinterdernächstmöglichen liegende Fiktion als Realitätsbenchmark haben: Die mir vorstellbare. Also mehr so bunt - wie eine mit Elfenbein und Juwelen und Edelmetallen und wertvollen Stoffen beladene Karawane. Alles kann, nix muß. Aber nur für mich. Ist klar. Da wäre ich dann nicht so trashig sondern mehrso beraunt und bestaunt. In meiner Realität wäre auch Ulrike nicht gestorben, vor 25 Jahren. Und beim Klang meines Namens würden unzählbare Engelsstimmen sich zu einem wunderschönem, durgemollten Gesang erheben, um den Gleichklang des Universums, in einer wunderschönen Melange aus Harmonie und Melodie, an dem Beispiel meines Namens zu feiern. So hab ich mir das gedacht - Feuerballaugäpfelmäßig. Einen frohen Konstantin noch.


Konstantin Zwischenstop * - 09.05.01 at 12:01:08




Deadly, wie kommst Du darauf , dass ich sie sein könnte?


The Crab - 09.05.01 at 09:18:34




Das Brummen hörte nicht mehr auf.
Ein endlos dumpfes und schattiges Vibrieren.
Seit TAGEN.
Er hatte schon zwei Tage im anderen Zimmer geschlafen.
Kopf und Zähne begannen zu pochen.
Welcher Tag ist es? Mai. Fast Mitte.
Wenn dieser Weltallstein noch länger in ihrer Wohnung bleiben würde,
dann würde nichts mehr von ihren gemeinsamen zehn Jahren übrig bleiben.
Dröhnen.Vibrieren.Störung der Schwingungen.
Der MAi ist entsetzlich, wenn er nicht zur Liebe ruft.
Dann hackt er jeder Beziehung die Augen aus.
Die saftiggrüne Erkenntnis: das bin ich.
Im Mai.


ALINIA Alpencity * - 09.05.01 at 07:15:00




Wer?
Kann man sich verstehen?
Was?
Will man dich verstehen?
Warum?
Darf man uns verstehen?
Darum! Wird man´s nie einsehen. Wirst du es auch nicht sehen können.

Die Liebe, siehst du´s nicht? Nein, aber das Bild im Hintergrund ist dem Maler gelungen.
ICH LIEBE DICH doch aber! Ja, mag sein. Warum aber ist es im Mai so kalt?


frustrierter hausfreund L-Town * - 09.05.01 at 02:18:14




fuck off fuck off fuck off
alles scheiße, ewige monotonie, tägliches im-kreis-drehen, fliehen vor mir selbst-
weiß nichts mit mir anzufangen... abneigung, angst, verwirrung-
genieße den sonnenschein, einsamkeit-
billiges dosenbier im park, jugendliche und senioren und jogger und hunde-gassi-geher-
im tv (zufällig): balinesischer hahnenkampf, erinnerungs"flash": c.geertz, unangenehm, studium....abbruch
und auch noch: vollmond... denken an: na klar...klar
und dann: was kommt dann, was kommt morgen, und dann und dann und


grrrrind - 09.05.01 at 01:21:11




Oh rosenrote Sonnenknospe über dem See: friedlich stehst Du über dem Wasser, worin Dein Spiegelbild ertrinkt, während Du hinter der fernen, blauen Wolkenwand allmählich verschwindest.
Im Schilf, draußen vor dem flachen Strand, tummeln sich die Vögel. Lautes Geschnatter! Einiges fliegen auf und suchen sich andere Plätze. Immer neue Schwärme kommen dazu.
Dann, wenn alles ruhig ist und nichts sich flüchtig bewegt, aufflattert über der zackigen Linie des grünen Schilfs, die sich verschwommen im Wasser spiegelt, dann startet plötzlich ein schwarzer Haufen, ein dichter Klumpen Vögel, der sich lichtet und nach allen Seiten ausschwärmt. Meist sind es zwei riesige Schwärme, die kurz hintereinander starten, aufschrecken mit einem Getöse der tausend schwarzen Flügelschläge gleichzeitig! Wie der Start einer Rakete: du hörst es erst, dann setzt sie sich in Bewegung.


GüTeE im August 1979 am Dümmer See * - 09.05.01 at 00:57:41




Heuschnupf by Nature

Wenn Ostfriesen niesen
liegt`s im Sommer
an den Wiesen!!!

Von Bert Himmelstedt


Bert Bonn * - 09.05.01 at 00:38:12




warum darf ich nicht aufstehen, den kleinen, zerkauten, bleistift greifen und ihn damit töten. wichtig wäre mir hierbei, dass der bleistift nicht angespitzt sein dürfte, bereitet es doch weitaus mehr schmerzen wenn ein stumpfer gegenstand in einen körper, in haut und fleisch, altes, dummes fleisch, gebohrt wird. ein spitzer gegenstand würde schön hinein gleiten, würde nichts aufreißen, würde nur ein loch, klein und sauber, hinterlassen.

der doc hatte heute einen schlimmen, einen sehr schlimmen tag. morgen wird es aber wieder schöner. habe eine schachtel FABER 1207 2,5 / HB gekauft. habe sie alle stumpf gemacht.


docgonzo city of love * - 08.05.01 at 23:11:18




Ellen wasn't particularly enthralled with the wallpaper in her new
house, but she figured she could live with it for a while.



Judiht on the balcony_ with begonies * - 08.05.01 at 22:47:10




Warum mir heute sehr schlecht war



P. Aristide - 08.05.01 at 22:17:30




Für The Crab: Die Antwort.



DeadlyMedicine Bielefeld * - 08.05.01 at 21:49:12




Sasa: Kaum da schon Zimtapfel und Kaffee, gar Döner andersherum auf das Rathaus: Rebel Yell! Bitte noch mal dringend melden und nahe des Heiligenbergs kurzer Einführung in Mitteleuropadeutsch unterziehen. Willkommen im Vergnügungsdom.

Aus Nordosten ziehende träge Wolkenfelder machen aus dem Neckartal einen ungewohnt kontinentalen Ort. Der Ziegenbock oben an der Waldschänke, so der böhmische Kellner, ist schon ein Jahr tot, die vereinsamte zugehörige Ziege übt Sprünge auf einem Baumstumpf und kommt mit dem Rottweiler des kurzhaarigen Kochs gut klar. Auf dem Konzert-Plakat unten am Bismarckplatz ein schwarzer Mann, der sein Testament der Angst gemacht hat. Die Erbengemeinschaft ficht schon vorm Erlebensfall an. This Goldfrappucino is way too foamy, man.


Eckhart Nickel Heidelberg * - 08.05.01 at 21:35:09




ich möchte es hinaus in die nacht schreien, nur ein einziges mal...schreien, es mir von der seele schreien, von den lippen, aus dem herzen..............


... - 08.05.01 at 21:03:42




it`s so hard, I can`t breath...


... - 08.05.01 at 20:19:27




Ich kotze schwer auf das Rathaus in der Altstadt, Martin neben mir damit gerade fertig.

'Ach' benutzt man plötzlich zugleich als ästhetische Grundmitteilung

ach ist das schön hier

oder als den Audruck tiefster innerer Niedergeschlagenheit (braucht es Amerika um festzustellen, wie bleich Durchschnittsdeutschland (man hat sofort, am Flughafen schon, Halsweh, -Heidelberg ist?)

ach ist das Scheiße hier:

man will unbedingt wieder weg, Pappkartonleben und Ingo, der sich wundert, während das vor Monaten noch als Klangmetapher verwendete Straßenbahngequitsche auf einmal ein Fensterzumachen ist, nie an der Kurve leben, nie:

sag mal, haste noch nich ausgepackt

und ich mich auf den Koffer setze, von Jetlag und Wohnungsuche murmle, als sei mein Hunger einer nach Kaffee und Apfel-Zimt Kuchen und nicht nach Gesprächen über

Beach in summer, surfING, Bermuda, Internships.

Es ist als sei die Trägheit ein Verb und man sich, zwar noch ganz aufrecht und das Kinn in gelernter Selbstbewusstseinkeit, durch die wiederentdeckte Neckarmüdigkeit eben träge, in die Kissen läge wie ein Stein und schon grüßt man niemanden und begrüßt verhalten: der gemeinsame Nenner wird als erstes gesucht, als sei man doch kein Fremder mit leiser Flug- und Fallangst im Haar. Einmal sage ich

c'mon

am Satzende, ohne daß es irgendjemand bemerkt, das andere Mal auf die Frage

Was hastn eigentlich so am meisten vermißt

Kacheln, Kacheln

antworte und lange Zeit lachen muß, ein bißchen weird, Kacheln eben, niemand versteht das. Ein bißchen weird.

Fahrräder sind in den Straßen wie Wäscheleinen aufgähengt, alt und rost und man erschreckt, wenn man so nah hinter sich die Klingel hört, Klingeln überall.

Beach im summer, surfING, my father bought... (new)
maybe I'll go visit my sister in Saragosa, wanna come down and hang out on a weekend?

und Saragosa ist ganz weit weg, in der Nähe:

Bundesliga, Stefan Raab, Deutsche Bank (24), Döner Kebap, so muß das wohl sein, und hier also soll man leben, viel mehr habe ich das Gefühl man träge sich hier und auch das Mindeste - eine regelmäßige mathematische Logik scheitert an Mißtrauen, so daß ich drei Banken brauche, bis ich endlich das Geld tauschen kann

das könnse bei uns net mache, mir hamm in de letzscht Woch so Probleme mit Hunnat Dolla Scheine gehabt, mir könnde nämlisch hier net prüve

und leise

Fuck in den Eichbaum Pils spucke, gerade, weil ich mich auf Bier so ehrlich gefreut habe eins mit Ingo, der sich, leicht nach vorne gebeugt, auf die Ellenbogen stützt, schon mit schwerer Zunge die anderen zu übertonen versucht und

du, Sasa, sag mal, hat sich jetze so deine Meinung von den Amis geändert

fragt

und ich, ebenfalls seit drei Tagen immer bemüht, nicht nüchtern solchen Konversationen in die Fängen zu laufen

nee, aber die über die Deutschen

antworte, ohne mich darauf auch im geringsten auf die selbstverständlich folgende Diskussion über Verallgemeinerungen, Klischees und den Deutschen Armeeeinsatz auf dem Balkan (Vergangenheit / Gegenwart) einzulassen und stattdessen dem Neckar beim rumfließen zuschaue, dieser schwarzgrünen Masse, wie sie ihre Schiffe trägt, ihre Kronen aus Unterholz und Schlossschatten, als sei sie es, die mir Antworten geben könnte, was ich vermisse und warum.

Anne legt ihren Arm um mich und sagt

Mensch, irgendwie biste stiller geworden

Döner eben, vegetarisch und auf das Hemd tropfend -die Soße - als 4,50 DM-wertvolle Erinnerung an Kontinuität, später - die Rathauswände mit eben diesem vollkotzen und ohne vom Kopfsteinpflaster aufzuschauen. Vom Druck in den Augen - Tränen.

*^*


Sasa back home (Heidelberg), Umlaute und * - 08.05.01 at 16:49:16




Heute im Meeting der Geschäftsführer kam es raus. Der Wörner und seine Truppe sind beim Kolb völlig falsch aufgehangen!
Hoffentlich passiert mir sowas nie.


Jacques Jones Düsseldorf * - 08.05.01 at 16:21:53




@The Crab
Freundschaft, Liebe, Rettung der Welt, Unsterblichkeit der Seele?
Darum geht es sicherlich, sollte es gehen. Doch wer den Boden unter den Füßen verliert, realitätsfern träumt, ist zu weit weg. Träumt sein Leben und lebt nicht seine Träume. Ist ein anderer, eine andere. Nicht gerade plötzlich blauäugig oder orangengedellt, dennoch verkleidet. Fremd. Was ich damit sagen will: Die Schattenseite existiert nur, um uns an Freundschaft, Liebe, Unsterblichkeit zu erinnern. Wie Du es getan hast.




Leonce München * - 08.05.01 at 15:29:50




Der einzige freie Platz neben dem zerlumpten jungen Systhemverächter,
Bekämpfer, polnischer Kinderpunk, die kennt sie, putzen die
Autoscheiben an der Siegessäule und jagen jungen Frauen mit ihrer
Unbeirrbarkeit meist Angst ein. Fahren oft nach hause (?) mit dem 348er
wie sie. Da will keiner sitzen, kann keiner sitzen, neben dem Zerlumpten,
der macht sich breit über zwei Sitze, und sie will nicht stehen. Lässt sich
fallen, drückt ihren Oberschenkel gegen seinen Oberschenkel,
streitsüchtig, und er er weicht keinen Zentimeter. Komm du mir bloss
blöd, Rotzlöffel, bin schon in den Startlöchern, aber er dreht sich zu ihr
und lächelt ein elfenhaftes Lächeln. Und sie merkt wiedermal was diese
grobe Stadt aus ihr gemacht hat. Alles in die Luft jagen, Timothy McVeigh,
alles in die Luft jagen, die neue Mitte, eine irrwitzige Detonation, Teile von
Stahlträgern zerfetzen die lächerlichen Terracottakulissen und ein Regen
von Glasscherben geht nieder über dem Kraterloch, alles wird wieder wie
vorher sein und Ruhe kehrt ein. Der hat ganz saubere Fingernägel, der
Elf. Schöne Rebellion.


Lotos heute * - 08.05.01 at 15:24:14




@Anna Lux
...vielen dank für deine wunderschönen texte. besuche den loop nur noch aus diesem grund. vielleicht könntest du mir all deine bisher geschriebenen zeilen schicken? ich würde mich wirklich wahnsinnig freuen.


iloveelvis@web.de vielleicht schon mal danke * - 08.05.01 at 12:33:41




Das Licht, Leonce. Die Gemütsdüsterkeit, Deadly. Es geht doch um Freundschaft und Liebe und dass die Welt gerettet wird. Und um die Unsterblichkeit der Seele.

Die ganze Nacht war ich auf den Spuren der Person, für die Deadly mich möglicherweise hält. Wer kann das sein? Eine ehemalige Mitstudentin, die Biolandverkäuferin auf dem Wochenmarkt, die begehrenswerte, berühmte, schöne Künstlerin, die sich auf allen Parties dieser Welt rumtreibt oder bloß eine einsame chinesische Krabbendehydrantin? Sah mich groß, schlank, blond und blauäugig mit Kleidern, die ich nie besaß. Habe versucht, alle geheimen Aktionen und die damit verbundenen Menschen der Vergangenheit und Gegenwart zu erinnern. Heimliche Liebesbriefe an Professoren, begeisternde Begegnungen in Kneipen oder auf Parties, Freunde von Freunden, bedeutungslose Affairen... Keine Ahnung, wer ich sein könnte, Deadly. Hoffe nur, dass Du nicht Arschloch-G. bist.


The Crab orangehäutig, -haarig, -äugig und so weiter * - 08.05.01 at 11:34:21




Otaku Otaku, das erinnert mich irgendwie an Ethnologiestudium...Gestern war ich dort, im Ethnologischen Seminar, über verwundene Wege die keiner nachvollziehen möchte. Im 45 Stock eines 70er Jahre Kleinstadtwolkenkratzers hängen in bohnerwachs geschwängerten Gängen irgendwelche historischen Relikte an der Wand. Otakus und andere Zwillings-Fruchtbarkeitsfiguren. Das absolute "Prunkstück" ist eine erdige Scheibe aus mir unbekanntem Material, die ca. 2m Durchmesser hat. Da drauf sind die üblichen Fratzen zu sehen, das Ding hängt demonstrativ gegenüber der Eingangstür, für alle die es per Treppe bis dort oben schaffen, quasi als Belohnung. Aber niemand scheint das Ding wirklich zu beachten, denn links und rechts Rahmen die Scheibe überfüllte Plastikmülleimer ein, gegenüber steht ein grummelnder Rank Xerox und erwartet neues Papier. Man könnte auch Kleiderhaken reinbohren, damit die Leute, die in die angrenzende Bibliothek müssen, nicht ihre Jacken und überquellenden Jutesäcke auf dem ausrangierten Kaffeeautomaten zwischenlagern müssen.
Otaku Otaku...Könnte auch der Ruf der Ethnologiestudenten und Studentinnen sein, die Eulengleich auf ihren Birkenstocks durch die Hörsäle wandern und durch ihre schnörkeligen Designerbrillen verlegen auf das neue Knorpelpiercing der Banknachbarin starren. Selbstdefinierung ist eben alles.

Ich koch jetzt erstmal einen Studenten-Kaffee (mit Klopapier-Filter) und sag dabei ein paar zwölfhebige Quechua-Verse auf.



Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 08.05.01 at 11:32:34




Er schaut.
Eine mir suspekt anmutende Mischung
aus besorgtem Blick und abfälligem Triumphgegrinse.
Er sagt.
"Du hast einfach viel zu früh den Faden verloren".
Er wartet.
Verweilend in einer Haltung, die suggeriert,
dass er schon bei der geringsten Gegenwehr bereit ist,
mir verbal den letzten Dolchstoss zu verpassen.
Ich sage nichts.
Er resümiert.
"Da hast du es, genau das habe ich damit gemeint".


Antiss weit weg * - 08.05.01 at 11:10:31




hallo wch,

willst du in grafing auch lesen
nur zu !

grüße björn


fredrik ist aufgewacht * - 08.05.01 at 10:00:07





Langsam kam ihr der Alte auf dem Fahrrad entgegen: schon zum zweiten Mal. Sie sah ihn und sagte aus Verlegenheit: "Guten Abend!" Diesmal erwiderte er mit einem standhaften, aufmerksamen Blick, den Kopf leicht zur Seite geneigt, mit sehr wachen, forschend-geheimnisvollen Augen und ohne etwas zu sagen.
Sie schlenderte gemächlich die Straße entlang. Es war ein sonniger Tag gewesen heute, und nun war es windstill. Eine dicke Wolke hatte sehr lange die Sonne verdeckt, hatte die spätsommerliche Landschaft mit einem langen Schatten berührt. Zuweilen waren tosende Strahlen hinter der Wand sichtbar geworden, und auf einmal brach das Licht dann vollends hervor.
Mira sah sich um und bemerkte, daß der Herr sein Fahrrad schob. Der leichte Anstieg war zu viel für ihn! Schon vorher mußte er sich mächtig anstrengen und hatte sich nur mühsam und sehr langsam fortbewegt.
Mira betrachtete die Blumen am Wegrand und roch an einer Blütenkerze aus gelb-gelben Blättern: in der Mitte das dunklere Band von einem weißlich-blassen Gelb umgeben. Ein ihr vertrauter Grasgeruch.
Auf der anderen Straßenseite wuchsen kleine, zart-blaue Glockenblümchen. Eine dicke 'Biene' mit schwarzem Fell surrte ruhig und in gleichmäßigem Rhythmus von einem weißen Blütenauge zu den anderen, dabei jeweils Rüssel und Kopf ganz in den Kelch gesteckt, der in der Größe wie angepaßt schien.
Sie sah auf den Feldern das Stroh liegen in langen, kaum unterbrochenen Linien; breit und locker lag es da, die Halme vielfach geknickt und ausgespuckt von den roten Mähdreschern, die alles in sich hinein gefressen hatten. Die wie traurig hängenden Ähren: Brot würde bald aus ihren unzähligen Körnern gebacken.

Die Tischgesellschaft hatte nicht lange auf sich warten lassen. Es war zu Mittag geladen worden, es bildete sich eine heitere Runde. Im Nebenzimmer lief ein Tonband mit lauter Musik.
Gespeist wurde auf dem Flur. Ein Tisch war zu dem Zweck aus der Küche transportiert worden. Eine lose Holzplatte, unter die man zwei Böcke schob, ergab eine etwas höhere Ablage.
Nach dem Mahl - die Speisen waren in langer, mühevoller Arbeit bereitet worden - rauchten fast alle. Mira hatte starke Kopfschmerzen.

Sie sitzen vor dem Fernseher: ein altes Gerät, das manchmal zischt und rauscht, wie nach Programmschluß. Man sagt dem leise durch die Tür schleichenden, ins Zimmer tretenden Neuankömmling, dem letzten dieser Runde, daß alle Plätze der Sessel und des Sofas besetzt seien, doch dieser zeigt, mit verstohlen, pantomimisch fragendem Blick die Anderen anschauend, auf den Holzlehnen-Sessel neben sich, worauf sich einiges Werkzeug und eine gelbe, kleine Plastikwanne befindet. Cord nickt bejahend, und Mira legt die Instrumente zur Seite auf den Fußboden hinter dem Sitz. Sie schnappt sich die gelbe Wanne und hockt sich hinein: alle lachen! "Man sitzt nicht schlecht darin!"
Sie placiert den für sie viel zu hohen Sessel neben jenen, worauf auf eine junge Frau sitzt, ein Mädchen mit dickem Bauch, die schwanger ist und ihr erstes Kind austrägt. 'Ob sie noch raucht, jetzt, wo sie es nicht mehr dürfte?' Der Film hat schon begonnen. Nachmittags aßen sie chinesisch.

Mira ging gerne spazieren. Ihr war, als entdecke sie die Natur und sähe die Blumen zum ersten Mal. Sie bewunderte die Landschaft, wo sich weithin nur fruchtbare Felder fanden und kein einziger Baum. Wälder und Häuser weit hinten am Horizont: kleine, imaginäre weiße Schlösser und graue Burgen.
Sie sah dies alles von dem höchsten Punkt aus, den sie jedesmal erneut anstrebte, und von wo aus sie einen weiten, freien Ausblick auf dieses Land hatte.
Etwas völlig Anderes hatte ihr die Natur und die Landschaft als Kind bedeutet. Sie war nicht zum Anschauen und sich daran erfreuen. Für die Familie war die Erde gewissermaßen ein Werkstoff: ein Material, das zu bearbeiten war, denn ihr Vater war Bauer, sie war die Tochter eines Landwirts (er pflegte sich so zu bezeichnen, bekam jedenfalls Werbepost, die so adressiert war.)

Zwei Kinder schieben hin und her ihren kleinen Handwagen und laden Gras und Heu auf: mit wachsender Begeisterung. Die Eltern sitzen unter stillwolkigem Himmel auf buntbeleinten Plastikschnur-Stühlen. Spätes Nachmittagslicht läßt das Grün nochmal langschattig leuchten. Zwei putzige Kätzchen mit weißen Schnurbart-Haaren sitzen auf den Baumstämmen, die darnieder liegen zu ebener Erde: vergessen und mit hohem Gras überwachsen. Ein verspieltes, ganz schwarzes Kätzchen wälzt sich im Staub der Straße auf Plastersteinen und springt nach einem hüpfraschelnden, langen Grashalm, den Mira zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbeln läßt, kniend auf dem glatten, blauporösem Teerweg. Die braunen, langen Haare fallen ihr von den Schultern.




GüTeE am 5.8.1979/Text 1x bearbeitet * - 08.05.01 at 00:53:09




Heute in der SZ auf S. 15. Feuilleton. Geschäumte Sprache. Anstrengung des Gedankens. Reflexion. Begriff.
Klaus Harpprecht schreibt für Leser, die in Zukunft die Sendung l'Apostrophe Woche für Woche bitter vermissen werden und wissen (und darunter leiden), dass das Literarische Quartett hierzulande vergleichsweise platt und vulgär ist. (Oder halt: er teilt Leuten, die den Namen Bernard Pivot noch nie gehört haben, mit, wie es ihm so ergeht: Nett, eine Glotze (samt Häuschen) in Frankreich zu haben.)
Willi Winkler nimmt sich mal den Kriegsverbrecher Kissinger zur Brust. (Daten, Argumente, Furor - alles frei Haus - von Christopher Hitchens, mit Literaturangabe: New York und London: Verso; 160 S.; 22 Dollar oder 15 Pfund).
Mir tropft beim Frühstück der Honig von der Schrippe ins Blatt, läuft vom Artikel oben (Harpprecht) runter zu Willi. An der Klebespur haften zwei Druckfehler:
(1) Harpprecht "Tanz der Erinnerungen": "Eine Sekunde stockte einem der Atem: im nächsten Augenblick drohten die schlichten Züge der alten Frau in einem Weinkrampf zerfallen, aufgesprengt von einem unverjährten Schmerz - aber sie hielt die Tränen ... tapfer auf."
(2) Winkler "Wählen Sie das Bombardement nach der Speisekarte": "Die US-Regierung kündigte ... an, sie werde Akten über die Zeit zwischen 1970, als Allende in Chile gegen den Willen der USA zum Präsidenten gewählt wurde, und 1973, als Allende mit Unterstützung Nixons und Kissingers gestürzt und umgebracht wurde, freizugeben."
Wo unten zu zu viel ist, fehlt es oben. So ergänzen sich Feingeist und Moralist und arbeiten Hand in Hand. Schön.


l.barnes eppendorf * - 08.05.01 at 00:27:35




ich verliere den verstand....


plopp - 08.05.01 at 00:18:59