loop Archiv #76 (15.3.-21.3.2001)
anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben
loop Archiv #75, loop Archiv #77
winter of loop
Themenknebel der Woche: Doppelleben
From: "Benevolent Trickster" Save Address - Block Sender
To: ogenoct@hotmail.com Save Address
Subject: Re: Ein Junge und seine Schlong
Date: Tue, 20 Mar 2001 17:34:29 -0800
Mein junges und rastloses Constantin:
Alte Männer erlernen alte Geheimnisse. Eine amerikanische Tastatur kann nicht
einen klugen Mann halten imprisoned.
-Der alte und gescheite Robert
From: "H. H."
To: "Benevolent Trickster"
Subject: Re: Ein Junge und seine Schlong
Date: Tue, 20 Mar 2001 21:43:09 -0000
Alter Robert,
wie machst Du das mit dem "Umlaut" (mit der amerikanischen Tastatur)?
Herzlichst,
Dein junger Constantin.
Get your FREE download of MSN Explorer at http://explorer.msn.com
Die Deutschen sind die besseren Amerikaner.
Einspruch, Corvus,
die Neunziger begannen 1989 (die Achtziger begannen 1977).
Die Nuller Jahre werden 2002 beginnen.
Wir verstehen kein Jahrzehnt, in dem wir leben.
sich freundlich abdrehend ...
@ Sasa:
In Boston war ich frueher oft. Ich kann mich noch gut an das Grab von Samuel Adams erinnern (das Bier dazu ist aber scheisse, finde ich). Ausserdem war ich oft in Cambridge, da ich damals Kumpels hatte, die in der Harvard Uni studierten. Dort hat man immer viel gekifft und auch sonst albern ausgesehen. Ich habe mir in der Newbury Street ein dunkelblaues Cord-Jacket und ein Buch von Laure (Geliebte von Georges Bataille) gekauft. In irgend so einer bloeden Mall gab es auch ziemlich guten und guenstigen Hummer. Ich glaube, dass ich auch in einer Disko namens "Loft" gewesen bin und mir dort Ecstasy reingeballert habe. Besonders faszinierend in Boston fand ich diese eine niedliche Kirche, die inmitten zweier Wolkenkratzer ihr "altertuemliches" Dasein fristen musste. Das war alles zu der Zeit, als ich noch in Keene, New Hampshire gewohnt habe, falls Dir das ein Begriff ist (dort wurde der Robin-Williams-Film "Jumanji" gedreht).
@Herr Aristide, Sie beschämen mich mit meiner ungeahnten Prominenz. Beste Grüsse aus meinem bescheidenen Chinalokal, Ihre nächste Sauer-scharf-Suppe geht aufs Haus. Rätselhaft war mir allerdings:
You can mesure
quality
precision
accuracy
But how do you mesure beauty?
Was wollte ich nur damit sagen?
Egal,
Ihre
ENTERTAINMENT IN "THE BIG EASY" (SLEAZY?) - in genau der Reihenfolge:
1. Videos
2. Kino
3. lesen
4. Strip-Bars
5. Videos
6. Videos
7. Videos
8. Pornos
9. Videos
10. wixen
11. Videos
12. saufen
13. saufen
14. Videos
15. wixen
16. Strip-Bars
17. saufen
18. lesen
19. saufen
20. ficken
21. Videos
22. Videos
23. wixen
24. saufen
25. wixen
26. saufen
27. saufen
28. Videos
29. Strip-Bars
30. Pornos
31. Kino
32. Videos
33. saufen
34. saufen
35. ficken
36. lesen
Und Boston, das steht nun mal fest, ist eine doch sehr feine Stadt. Geh an einem Samstag bei einer passenden, heiteren Gelegenheit und mit lustigen Freunden in die Piano-Bar, die sich Jake Ivory's nennt und die so ziemlich am Anfang der Lansdowne Street (in der Naehe von Kenmoore Square) zu finden ist. Am Sonntag aber schlafe lange, rasiere dich und fahre raus zu Gordon College (Beverly Farm), da aber mit einem Schal an die Seekueste. Als erste Wahl fuer den Abend, am besten recht frueh, da es ziemlich schnell ziemlich voll werden kann, ist die Lounge Oscar's (MBTA Haltestelle -South Station), chic und Kerzen sind ja immer angenehm.
Tanz viel.
Und die Haarkomplimente heben wir uns dann fuer spaeter auf.
Fundstück (1997)
Der Plan war fest und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Heute Nacht. Die Nacht der Nächte für uns beide. Die Bewährung für unseren Mut, der Mut für das Ziel zu sterben, welches unser Herz vor langer Zeit entflammte.
Ein Rucksack mit dem Nötigsten: Dosenöffner aus gehärtetem Stahl, zwei Schweizer Taschenmesser, Gaskocher, Dosenravioli, ein Beutel rohe Kichererbsen, zwei kurze Stahlrohre mit 10mm Durchmesser, Gaffa-Band.
Auf hoher See mußte der Kahn sinken, das war fest abgemacht.
Vor lauter Aufregung spielten wir in der Schiffslounge eine Partie Backgammon nach der anderen, bevor wir uns, scheinbar geistig gestärkt an die Arbeit machten.
Unbemerkt kletterten wir aufs Vorderdeck und mit einigen flinken Messerschlägen waren die Seile durchtrennt, die Rettungsringe über Bord. Während alles schlief konnten wir ungestört an der Reling des Achterdecks entlang balancieren und uns mit den gekappten Tauen abseilen. Benjamin Willfire, mein Genosse und Gehirn setzte den Dosenöffner an, und öffnete mit geübter Präzision den Bauch des Schiffes, während ich, Johny Wishbone, mit größter Vorsicht "Heile-Welt-Photos" von hoher See vor die Bullaugen schob, und sie mit Gaffa-Tape fixierte.
Als Willfire fertig war, setzten wir uns auf eine Bank am Achterdeck und beobachteten den Untergang. Das Wasser drang unerwartet schnell ein. Die Gewalt des Meeres übertraf unsere kühnsten Erwartungen und Benjamin jauchzte entzückt auf. Wir hatten es wahrhaftig geschafft! Nun galt es nur noch den Bekennerbrief in die dafür vorgesehene Flasche zu stopfen, sie zu versiegeln und über Bord zu werfen.
Bevor wir dazu kamen mußten wir allerdings noch einen nachtschwärmenden LKW-Fahrer außer Gefecht setzen, der uns anscheinend beim öffnen des Rumpfes beobachtet hatte. Die Blasrohre feuerten eine tödliche Ladung roher Erbsen auf sein Gesicht, worauf er ächzend und sabbernd zusammenbrach.
Die Flaschenpost warfen wir anschließend fix über die Reling und bereiteten auf unserem Gaskocher eine wahrhaft würdige Galgen-Ravioli.
Lieber Sasa,
meine Haare habe ich mir zum letzten mal vor einem Monat schneiden lassen, zwischendrin habe ich auch mein Barthaar wachsen lassen, zumeist in Prag und Muenchen, weil ich mir dachte, dass der Wildwuchs authentisch aussieht, zusammen mit meinem grossen Weltenbummlerrucksack. Das war aber eine Illusion, der Bart ist wieder weg, weil daemlich, aber meine Naturlocken wuchern noch. Deswegen wuerde ich mir gerne auch die Haare bald schneiden lassen. Bin jetzt aber in Boston, und das wahrscheinlich bis Sonntag. Wieder muessen wir uns verpassen, trotz unseres gemeinsamen Interesses, unsere bald neuen Haarprachten zu zelebrieren.
Ansatzweise Lautes als Momentaufnahme: eine Strassenbahn, von oben lustig anzuschauen, reibt die Kurve schwer an, gebieterisch, Kaffeegeruch, klar: Hundegebellsonntag.
Auch der Bahnhof noch oeligkalt, die morgentliche Maerzarroganz ueberlaesst mich trotz Atemlosigkeit den Tauben. Mit Seitenstechen als Stuetze untermauere ich die winkende Hand - der naechste Zug faehrt in einer Stunde.
Von hier hat man immer Aussicht auf drei oder vier DB-Uhren, um 6.17 guck ich die durch.
Riecht die Welt nicht nach Eisen, wenn einem kalt ist? Untenlaeuft ein orangebewesteter Gleisarbeiter an den rostbesprenkelten Schienen entlang, hustet. Hier und da klopft er mit einer riesigen Zange gegen das Metall - die unregelmaessigen Schlaege hallen trocken ueber die Baenke und Zigarettenautomaten hinweg und man muss zwangslaeufig an Violinschluessel denken, an Notenstaender und Kaffee aus Plastikbechern. Lose Zeitungsdoppelseiten werden von dem, immer wieder aufkommenden Wind aufgewirbelt in die Wartehalle getragen.
Die Haende sind zu Faeusten geballt.
Wie das so kommt - ich verreise ja gar nicht, fuettere Tauben mit sauren Apfelringen, warte bis die sich gesammelt haben, springe laut schreiend auf und fotografiere das Graugeflatter als 30 Tauben gleichzeitig aufstieben. ich verreise ja gar nicht, gebe stattdessen Getraenkeautomaten Namen, pfeife halblaut, klopfe zum Rhythmus mit der flachen Handflaeche auf den Oberschenkel.
Nocht einmal vor zwei Stunden, ich packe sie am Oberarm, fest: ich wuerde sie nicht mehr lieben, sage:
Was ist das schon, was?
und
Was willst DU denn eigentlich?
Sie wuerde mich langweilen, ich wuerde jetzt gehen, sie soll bitte nichts sagen.
Einiges gelingt ja. Brotkruemel, Taubenshit, Kaugummibeton, schlafender Bundeswehrsoldat, buchruecken, Kaesebroetchen, Ansage.
Ich schnupfe in die Morgennebel, wiederholt.
Ein Zug wird sicher fahren, irgendwann, ein immerhin und immerher, Hals aus Stahl - ein Schienenleben, waere das nichts?! Lokfuehrer irgendwo auf Bali oder zwischen Schenkeln, nicht etwa Mannheim-Seckenheim. Wenn wir es beide einer Flucht gleich ergreifen, wird es Maerzregnen, lange und duenn auf seinen klobigen, schwarzen Dienstkoffer. Ich werde an Beamtenparabeln denken, an Cindy, wie sie sich die Haarstraehnen aus dem Gesicht streicht, durchtrainierte Kuesse. Mannheim Seckenheim. Zuvor eine Grossstadt, zwischen Nicken und Javerstehen liegen tatsaechlich Polizeisirenen:
hier, wo ich, sagst du, bin, will ich nicht...
Ich noch weniger, die Abendlichter sind hier trotzdem geil, ich fluche einige Male heiser, und du und ich und da draussen wer, wir strecken uns und gaehnen.
Zuzeiten packt mich der Drang, Dinge zu tun, die man getan haben muß, bevor die Endgültigkeit antritt, Gleichgültigkeit.
*~*
Liebster TAR, ich werde mir am Samstag in NYC die Haare schneiden lassen. Vielleicht koennen wir ja davor/danach rocken gehen.
Ein Wochenende in Paris. TGV fahren, alte Freunde sehen.
Ich kannte Valentine seit 15 Jahren. Sie war meine corréspondante gewesen, Schüleraustausch, hatte Jura studiert und standesgemäss geheiratet. Die Hochzeit lag zwei Jahre zurück, gefeiert wurde in einem Nebengebäude des Schlosses bis in die Morgenstunden. Ich hatte meinen Freund Fritz mitgenommen, der auch stets mich als Hochzeitsbegleitung wählt. An wenig kann ich mich besinnen, an die grossen Gobelins an den Wänden, den Park, sonst nichts als gepflegtes Geplapper und klassische Abendgarderobe, wie immer zu solchen Gelegenheiten hatten wir uns stillvergnügt masslos betrunken. Am Tag darauf besuchte ich die Frischvermählten in ihrer kleinen Wohnung in Paris, es trat ein was stets eingetreten war, seit dieser ehrgeizige konservative und unschöne Mann an ihrer Seite war, wir bekamen Streit, er und ich, wie immer das Kriegstreibergeschrei, ihr Deutschen und jetzt wiedervereint, da ist doch klar, was kommt. Ich brüllte lauter, verzweifelt über mein miserables Französisch und alles führte zu nichts. Ich ging früh, besuchte mit Friedrich ein Stammlokal beim Panthéon und wir staunten über das Aufsehen, das wir dort mit dem Trinken von Tequila erregen konnten.
Der Mann mit den dicken Brillengläsern war auf Dienstreise, Valentine hütete nach friedvollem gemeinsamen Nachmittag das Kind und ich, froh über den Mangel an Gesellschaft, reiste des Nachts, wie bei jedem Parisbesuch zur Défense. Stand an der beleuchteten Grande Arche, lauschte auf das Pfeifen des Windes, ignorierte die Wachmänner, das Gebell ihrer Hunde. Und blickte herunter zum Triumpfbogen, die Stadt, still und gross und weit und kalt.
Petra, Regina, Regula, Rösli...
(Auszug aus dem weiblichen Namens-Tassen-Sortiment des Rasthofs Pratteln)
HMHB - wirst schon sehen.
*
Märzmusik:
UNDERWORLD - Rez-Cowgirl (Live)
Tanzen bis zum Sommer. Im BUNGALOW!
TomTom: Meine Anschrift ist: sg@rescueteam.com. Bin schon gespannt, was Du mir für Material zustellen möchtest.
ich brauch was zum festhalten, sagt er. hab auch nix, was mich irgendwie hält, verstehste?
sie nickt und betrachtet seine hand, die über das bettlaken streicht, immer wieder.
fünf tage zuvor haben sie ihm das linke bein abgenommen, jetzt soll er die neue gehhilfe benutzen.
herr steinhöfel, das probieren wir jetzt mal, ja?, hat die physiotherapeutin munter gesagt und das gestell vor das bett geschoben.
jetzt schüttelt er den kopf, nicht störrisch, nur resigniert.
nein, mädchen, das kannste nich verstehn, ich weiß schon. biste noch viel zu jung, kannst doch höchstens zwanzig sein.
was kann ich für sie tun?, fragt sie ihn.
bist doch die praktikantin, oder, fragt er zurück und wartet ihre antwort nicht ab. zieht sich am bart und dreht den kopf zum fenster.
weg von der tür und weg von dem metallgestell neben seinem bett.
haste ne zigarette für mich, mädchen?
als sie rauchend nebeneinander sitzen und durch das geöffnete fenster hinausschauen, lacht er kurz auf.
lose enden, verstehste.
Ich stehe an die Wand gelehnt. Menschenmassen haben sich seit drei, vier,
fünf Stunden an mir vorbeigedrängt, in der Luft hängt diese verhängnisvolle
Mischung aus Bassdrum und Körperwärme. Das Mädchen mir gegenüber starrt
mich an. Ich sehe ihre Gestalt immer wieder aufblitzen, vorbeigehende
Gestalten lassen sie wie ein Stroboskop leuchten. Meine Hand ist fest um
ein Glas verkrampft, die Eiswürfel schwimmen verwirrt in purem Alkohol. Ich
stürze die Flüssigkeit in einem Zug runter, mein Magen erwärmt sich kaum.
Kannst du mir sagen, warum ich seit Stunden hier bin und niemanden sehe und
dich suche? Wieder breche ich zu dir auf, es führt mich diesmal direkt auf
die Tanzfläche. Ich tanze, ich lasse mich treiben, die Musik diktiert meine
Bewegungen, meine Gedanken gehen im 4/4 Takt. Ich habe Kontakt zum DJ, wir
verstehen uns, er spricht meine Sprache. Ein zustimmendes Kopfnicken, ein
flüchtiges Lächeln, das ist unsere Geheimsprache, mehr ist nicht nötig.
Doch dich, dich habe ich immer noch nicht gefunden. Ich gehe zurück zu
meinem alten Platz. ALERT sagt mein Herz, such nicht weiter. Lass es sein.
Mein Blick wandert wieder zu dem Mädchen, noch steht sie dort. Ich sehe sie
plötzlich den Kopf hochreißen und Blut aus ihrer Nase tropfen. Sie fährt
sich mit der Zunge über die Lippen und erstaunt über den ungewohnten
Geschmack, ertastet ihre Hand den Mund. Sie betrachtet ihre
blutverschmierten Finger. Ich löse mich von der Wand, gehe zu ihr rüber und
küsse sie. Ich küsse ihren Mund und ich küsse ihre Finger. Dann drücke ich
ihr mein leeres Glas in die Hand und gehe raus. Sonnenschein empfängt mich.
Ich rufe nach Dir und Du erscheinst sofort. "Lass uns nach Hause, jetzt
sofort" flüstere ich in Dein Ohr. "Ich weiss", antwortest Du . "Ich weiss.
Hat sie Dir geschmeckt?". "Ja". "Das war mein Geschenk an Dich. Ich habe
sie für Dich auserwählt. Sie ist Dein." Nun weiss ich, warum ich suchen
musste.
Es war nur die Sparversion von Bladerunner. Kein DC. Kein Einhorntraum. Hätte mir auch nichts genutzt. Gestern abend Invasion am Telefon, ich kam gerade rechtzeitig, um den Schluß zu sehen. Unerträglich dieser Schluß. Ich fühle mich immer wie in "Brazil", aber die grünen Hügel bleiben einfach in der Luft hängen und alles scheint so gut.
@p. Eigene Servietten - ein Punkt in der schwarzen Liste. Mit einer Predigt über Franz v. Assisi kann ich auch nicht dienen. Mein Interesse an St. Odile ist anderer Natur. (Ein außergewöhnlicher Ort.) Es gab eine Vorlesungsreihe über Pierre Abelard und Bernard de Clairvaux, die ich besuchen mußte, aber wenigstens (gibt es dieses Wort wirklich?) damit werde ich Dich nicht langweilen, zumal die Vorträge nicht auf dem Odilienberg stattfanden. Die Einbahnstrassen des Lebens wären sicher ein interessanteres Thema als Clairvaux. Ich suche schon lange nach einer Möglichkeiten den ständigen auftauchenden Kreuzungen, Abzweigungen und Pfaden durchs Unterholz zu entgehen. Eine Sackgasse hätte auch ihren Reiz, wenn sich an ihrem Ende ein lauschiges Plätzchen befinden würde.
LANAS OPUS DREI - DIE DRITTE
Der Grüne Baum. Leicht heruntergekommenes Vereinsheim in der Vorstadt, aber nicht wegzudenken aus dem Gefühlshaushalt jenes Drittels der Sicklinger, das sich im Herzen noch den Traditionen der Arbeiterbewegung verbunden fühlt: DGB-Ortsgruppe, Naturfreundejugend, Arbeiterwohlfahrt, AOK, DRK und VfL, und natürlich die Sozis. Die meisten sicher längst keine Proleten mehr. Allen voran die Lehrerriege, und wie immer Willi Schabert, Architekt, Multifunktionär und König der Hinterbänkler im Sicklinger Gemeinderat. Karl Schäfer, der Wirt, hat es vor Jahren einmal gewagt, das Nebenzimmer abends an eine ad-hoc-Gruppe der Alternativen zu vergeben. Er wäre dafür fast aus seinem Pachtvertrag geflogen. Die Roten bestimmen nämlich als kollektive Eigentümer der Immobilie wie gute Kapitalisten selbstverständlich auch über die Produktionsmittel ihrer Wirtschaft, und zwar in ihrem eigenen Sinne. Dabei würde doch der Name des Lokals eigentlich wirklich fast besser zu den Grünen passen.
Heute ist Gemeinderats-Nachsitzung. Eigentlich die Nach-Nachsitzung: Zur eigentlichen Nachsitzung hocken sich nämlich erst einmal alle Fraktionen zusammen, jeweils in einem der Stammlokale, für begrenzte Zeit zur neutralen Zone erklärt. Das wurde vor ein paar Jahren auf Anregung des Ältestenrates als friedensstiftende Maßnahme eingeführt, als es nach einer turbulenten Sitzung erst zu Beleidigungen und später fast zu Handgreiflichkeiten gekommen wäre. Heute finden es in Sicklingen alle gut, die Hitze des Gefechts erst einmal mit einem guten Ruländer abzukühlen. Man schläft danach einfach besser und muß nicht daheim noch beim Eheweib die Argumente loswerden, die einem im Rathaus leider nicht rechtzeitig eingefallen sind. Heute also ist das Kolpinghaus drangewesen, Hauptquartier der schwarzen Mehrheitsfraktion.
Aber die Sozis hat es heute nicht lange im Kolpinghaus gehalten. Schabert hatte am Schluß der Sitzung, nach einer ätzend langwierigen Tagesordnung von lauter Belanglosigkeiten, als "Kleine Anfrage" (letzter TOP "Verschiedenes") mal wieder eine seiner gefürchteten Tretminen hochgehen lassen: Ob dem Oberbürgermeister schon bekannt wäre, daß der Kasernenstandort oben am Heumahd jetzt doch definitiv aufgelassen würde, Friedensdividende, und ob die Verwaltung schon Pläne in der Schublade hätte für die Weiternutzung des Areals? Neue Wohnungen oder neue Arbeitsplätze? Da hatte der OB natürlich alt ausgesehen, nichts Konkretes gewußt und schon gar nicht irgendwelche Strategien parat. Schabert war von allen Seiten bestürmt worden, hatte sich aber geweigert, seinen Informanten zu nennen. Vertrauensschutz. Aber wasserdicht sei die Information absolut. Belämmerte Gesichter, immerhin ein schwerer Schlag für Sickingen, eine Menge Kaufkraftverlust, und sie alle haben ja wohl wieder einmal geschlafen. Außer Schabert.
Und wie zur Erhöhung der Spannung hatte der sich dann auch noch im Kolpinghaus gleich nach einer halben Stunde verabschiedet: Er müßte jetzt unbedingt nach drüben in den Grünen Baum, schließlich könnte er den lieben alten Professor Bemperle nicht gut allein hinter seiner Schorle sitzen lassen. Bemperle ist bei den Sozis die unbestrittene graue Eminenz, inzwischen weit über siebzig und nicht mehr im Gemeinderat. Deshalb auch nicht mit im Kolpinghaus, obwohl die dortige Abkühlrunde seinerzeit ja auch seine Erfindung war. Früher ebenso geliebter wie gefürchteter Chefarzt am Krankenhaus, zieht er auch heute noch überall in Sicklingen souverän seine Fäden. Klar, daß Schaberts Gemeinderatsbrüder sich jetzt ebenfalls recht schnell aus dem bürgerlichen Feldlager stehlen, unauffällig einzeln oder in kleinen Grüppchen. In der Hoffnung, wenigstens im Grünen Baum mehr zu erfahren und am nächsten Morgen beim Bäcker nicht ganz so dumm auszusehen.
FORTSETZUNG FOLGT !
(Für Vollständigkeitsfanatiker: Die Folgen 01 und 02 stehen unter dem 27. und 28.02.01 im loop-Archiv)
SASA, Du schlägst das Programm mit IMELDA MARCOS. Ganz bestimmt.
SEBASTIAN, per Mail, wäre ein Anfang? trickypat@gmx.de
*
DER EXORZIST (Director's Cut) macht nur Spaß, wenn man es schafft, die Geräusche von Regan nachzuahmen und damit die Leute zu verwirren, weil sie es gar nicht glauben können, wie gut THX ist...
*
Molokai, Pattaya, Zubuango, Sea Shell.
MAI TAI@Düsseldorf. No Thai-Feeling.
SASA, Du schlägst das Programm mit IMELDA MARCOS. Ganz bestimmt.
SEBASTIAN, per Mail, wäre ein Anfang? trickypat@gmx.de
*
DER EXORZIST (Director's Cut) macht nur Spaß, wenn man es schafft, die Geräusche von Regan nachzuahmen und damit die Leute zu verwirren, weil sie es gar nicht glauben können, wie gut THX ist...
*
Molokai, Pattaya, Zubuango, Sea Shell.
MAI TAI@Düsseldorf. No Thai-Feeling.
Der LOTOS – Effekt
www.lotos.cz hier trifft man Deadly Medicine, der gerade aus dem RADOST kommt.
Das erste nationalchinesische Restaurant am Platze, in Bad Homburg
Eine Sumpfblume, auch Hornklee genannt
Der Lotosthron des Erleuchteten
Der blaue Lotos, von Hergé
www.lotosgold.de
"ein Mädchen"
REM
Sonett 34
Verlässlich liegt der Wetterfrosch daneben.
Lässt du den Mantel weg, wirst du patschnass.
Unwetter, die dir Wind von vorne geben:
die Sonne kommt nicht durch. Es kachelt krass.
Was nützt der Föhn, das Handtuch aus Frottee?
Du bist nicht nur durchnässt bis auf die Knochen,
du bist verletzt. Im Mark. Das Herz tut weh.
Er bleibt ganz cool - und du kommst angekrochen.
Und lechzt und hechelst schier nach einem Leuchten
im dichten Wolkenschleier seiner Miene.
War da ein Seelenschimmer? Glanz in feuchten
Au ... wei! Das Ding läuft auf ganz andrer Schiene.
Scheiß Streicheleinheit, die er rüber schiebt.
Die Wahrheit ist, dass er dich nicht mehr liebt.
@tomtom
loop privat? gerne, but how?
dakar & grinser: great video.
die sterne
der nacht waren untergegangen
sie hatte die stadt verlassen
er war den neonreklamen gefolgt
(und fand keine liebe)
your seatbelt
es ist abend. du bist traurig. ich bin jahre tot. es wird frühling. du bist unausgeschlafen und wunderschön. ich bin nicht bei sinnen. es ist schon wieder so ruhig. du putzt dir die zähne. ich bin die schäumende zahnpasta. es ist eine einmalige gelegenheit. du bist unsicher. ich bin traurig. es ist nacht.
Die Lesealternative:
www.ambecken.de
baiser ventre baiser quisses
o mon amour
o mon amour baiser
baiser doux
baiser tendre
o mon amour baiser
baiser joue
baiser cou
baiser gorge
baiser sein
baiser reins
baiser hanches
baiser fesses
baiser tout
o mon amour baiser
@han: und? hast du auf dem odilienberg auch deine eigene serviette im speisesaal gehabt und eine predigt über franz von assisi und die einbahnstraßen des lebens gehört?
p.
Do Androids dream of electric sheep .... ?
Wir trafen uns damals im Greenwich in der Gipsstraße, sie hatte einen Gyokuro bestellt und ich trank einen Golden Cadillac, in den man mir Zimt geschüttet hatte, wie es in Berlin ja leider so gerne getan wird. Im Aquarium schwammen teilnahmslos bunte Fische, während der alte Kraftwerk-Song "The Model" lief.
MY GENERATION - notes
a transcendental journey
- electrical
- mechanical
by observing lower levels of history
and organizing them into essences
- light
- appearance
this is characteristic of a primitive plan,
a pre-existing transformation
- revolution
- comedy
a common principle of collapse, even
Aha. ???
nicht traurig sein CvH. dabeisein ist alles...
fotofinish:
ab 1st
CvH +5sek
FCKW
FCUK
FUCK
**
welt=kino=3,50dm=beck«s=underground
"Bladerunner": hoffentlich nicht der unsaegliche "Director's Cut"!
ich hier:
www.imloop.de
ich dort:
http://www.kunst-stoff.de.vu
doppelleben?
neineinnein, ich meinte das anders
lass mich einfach nur durchatmen und ne neue Flasche aufmachen
St. Odile. Vor ihr standen da nicht nur Goethe, Scheffel und Uhland, sonder auch Han. Mein Lieblingszimmer im Kloster hat ein Fenster direkt neben der Statue der Odile, nachts spärlich illuminiert. Der einzige Ort, an dem ich mich zu rauchen getraue, ist die schmale Balustrade von der man tief ins Nichts schauen kann. Ein beliebtes Auflugsziel und das Wasser ist einen Versuch wert. Allerdings sind zwei Plastikflaschen ziemlich vermessen.
Bladerunner läuft schon.
:
glasklare verhältnisse
internet-mini-roman
teil 18
isabelle stürzte aus dem taxi und rannte auf das
gebäude zu.
die eingangstür stand weit geöffnet, sie gelangte
in einen schmutzigen, nur dürftig erleuchteten
hausflur.
dr. brenner schien nicht eben eine gutgehende
praxis zu betreiben, das haus machte einen
verwahrlosten eindruck. isabelle suchte nach einem
hinweisschild.
sie drehte sich um sich selbst, schaute rechts,
schaute links.
nichts. wo befanden sich die praxisräume?
hilfesuchend schaute sie sich nach der concierge um,
doch diese schien nicht ins haus gefolgt zu sein.
auch das taxi war nicht mehr zu sehen.
ihr blieb nur, aufs geratewohl zu suchen.
atemlos rannte sie die treppe hinauf, einen dunklen
flur entlang, wieder eine treppe, wo es noch
düsterer wurde. und kein lichtschalter weit und breit,
nur vom erdgeschoss fiel noch ein schwaches licht
herauf.
heftig atmend blieb sie hier stehen. so ging es
nicht, die zeit lief ihr davon.
dann rufe ich eben! beschloss sie und nahm allen
mut zusammen.
"hallo! dr. brenner!" schrie sie, so laut es ging.
es hallte fürchterlich laut duch die kahlen flure.
"nicht so einen lärm, bitte" antwortete dicht neben
ihr eine männerstimme.
isabelle erschrak heftig.
im dreivierteldunkel war unbemerkt jemand neben
sie getreten, der jetzt
ZAPP
ein feuerzeug aufblitzen liess.
isabell konnte den unbekannten jetzt besser
erkennen, ein schlanker hochgewachsener typ mit
einem dünnen bärtchen und ebenso dünnem lächeln.
"wer sind sie?" fuhr ihn isabelle an, da ihr noch
immer der schreck in allen gliedern steckte.
der flackernde schein fiel auf ein fahles gesicht, er
fremde besass kurze dunkle haare, aber nicht mehr
allzu viele davon auf seinem kopf, obwohl er noch
nicht besonders alt aussah.
er bekommt bestimmt früh glatze, mutmasste
isabelle.
SCHNAPP
erlosch das licht. sie standen nun völlig im dunkeln.
"ich warte schon eine weile auf sie."erklärte der
zukünftige kahlkopf statt sich vorzustellen.
"sie? auf mich?" fragte isabell ungläubig und überlegte
wie spät es jetzt sein mochte.
:
Erst Ulrike und dann das:
Priester zwingen Nonnen zum Sex
Der Vatikan steht vor einem handfesten Skandal: Priester und Missionare vor allem in Afrika sollen katholische Ordensschwestern belästigen, zum Sex nötigen oder gar vergewaltigen.
www.furzen.de
Jude Law beiseite, "Enemy at the Gates" ist ein oberflaechlicher und klischeegeladener Scheissfilm. "Stalingrad" (Joseph Vilsmaier) is where it's at!
Gestern habe ich "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gelesen. Das war mal erfrischend lustig! Jetzt muss ich mir nur noch die Fassbinder-Verfilmung anschauen (weil Heinrich und Rainer doch gute Kumpels waren).
hi, bin zurück aus den ölfeldern. man versprach mir einen gratis_urlaub, wenn ich über loop fahre.
p.
"Der fränkische Herzog Eticho, Herr des Elsass, ersehnt einen Stammhalter und bekommt eine blindgeborene Tochter. Der Schandfleck soll beseitigt werden, doch die Mutter des Kindes bringt es bei einer Tante in Beaumes-les-Dames in Sicherheit, wo es erzogen wird. Bei der Taufe wird die Jungfrau, die den Namen Odilia (Tochter des Lichts) trägt, sehend. Sie widmet ihr späteres Leben dem Himmel und dem notleidenden Nächsten. Als sie zu einer politischen Heirat gezwungen werden sollte, flieht sie über den Rhein, und eine bei Freiburg sich vor ihr öffnende Felswand verbirgt sie vor ihren Verfolgern. Durch das erneute Wunder bekehrt, schenkt ihr Eticho das Schloss Hohenburg, als dass sie dort ein Kloster errichte". So geschah es und so stand in ihren kleinen grünen Führer von 1965, der von ihren Eltern stammte. Sie selbst stand auf der grossen Terasse auf dem Odilienberg, wie vor ihr Goethe, Scheffel und Uhland, so berichtete das kleine grüne Buch. Die Leidenschaft, mit der von ebendiesen der grossartige Ausblick geschildert worden war, blieb ihr verwehrt, denn was sie sah, war nichts als Nebel, Nebel, Regen und Regen. Wie immer, wenn sie versuchte, von oben herunter zu sehen, nicht im methaphorischen Sinne natürlich, sondern im richtigen Leben. Sie kletterte ein Stück herunter, reihte sich ein in eine kleine Schlange von Pilgern, in den Händen zwei grosse Plastikflaschen, die im alten Auto herumgelegen hatten und füllte, als sie an der Reihe war, etwas verwunschenes Wasser ein. Heiliger Aberglaube, auch das hatte sie von ihrer Mutter geerbt.
"Nach der Legende entstand die Quelle, als ein armer alter Mann für sein blindes Kind Heilung suchend auf den Berg stieg, und dabei dem Verschmachten nahe war. Da erschien die Heilige und schlug mit dem Stab Wasser aus dem Felsen, das den Mann rettete und dem Kind Augenlicht gab." Etwas Weitsicht hat noch keinem geschadet, dachte sie, als sie in ihrer Wohnung sass und ihr Glas vollschenkte.
@Sasa, diese Legende schien mir passend, auch falls nicht notwendig, bitte ich kichernd um Verzeihung
@Herr Eisbaby, wenn Sie nicht gerade eine ihrer wunderbaren Geschichten hier plazieren, sollten Sie doch besser das Maul halten.
@Alinia, auch ich bin eine alte Schachtel. Ziemlich wenigstens.
Und das mit den Schreiben kann ich wohl einfach nicht lassen. Vielleicht dann morgen nachdenken.
Jetzt geht das schon wieder los....wie meinst´n das crab "lasst uns mal den loop durchlüften"? ist das etwa schon wieder auf der schiene "ach ist das alles belanglos, oh nöö ist das alles dumm, oberflächlich, dahingeplappert, abgetratscht etc."
Wenn einem nix einfällt kann man doch auch einfach die fingerchen ruhen lassen, ein bißchen durchscrollen und die nächste Ausfahrt nehmen. Dieses ewige, booaah ist das Niveaulos etc. ist doch höchst subjektiv. Wenn jemand was über Videos, weiblich/männlich, Ficken oder Barbourjacken schreiben will, so fucking what? In meiner Tageszeitung lese ich schließlich auch nur den Kram, der mich interessiert. Ausserdem hat keiner ein Schild an die Tür geschraubt, wo draufsteht, daß das hier`n literarischer Salon ist oder so.
Und ihr mit euren Pseudonymen braucht euch doch sowieso für nix schämen, gelle?
Und jetzt bring ich mal die Flaschen nach unten und reiß das Fenster auf, bin gespannt was dann passiert...
Mephtins Zahn ist einfach zu finden. Er thront mitten in der Mauer aus roten Steinen. Blankpoliert von unzähligen Händen ragt er sichelförmig aus der Wand. Er ist kein Geheimnis mehr und gehört zu jeder gut geführten Erkundungstour. Die Berührung des Zahns ist ein Ritual wie es Reisende häufig präsentiert bekommen. Eine Legende, ein Ort, ein Wunsch. "Sie müssen den Zahn berühren, denken Sie dabei an Mephtin und wünschen Sie sich etwas". Aber dieser Zahn erlaubt keine Inflation der Wünsche. Jeder hat nur einen. "Überlegen Sie gut, was Sie sich wirklich wünschen." Die meisten gehen davon aus, daß sie an diesen Ort ohnehin niemals zurückkehren werden und nutzen die Gelegenheit für einen Versuch. Halbherzig, ohne Chance, kichernd über die eigene Unvernunft.
Astérix et Latraviata
Vielleicht waren meine Erwartungen ja zu hoch, aber: Der 31. Asterix-Band erreicht das Niveau seiner Vorgänger nicht. Nun mögen einige sagen: Ist doch logisch, Deadly, das liegt daran, dass Goscinny tot ist und Uderzo die Texte jetzt auch noch verfasst. Unsinn, es sei denn, man kauft die französische Originalversion. Die deutschen Übersetzer haben es nämlich zu verantworten, dass Asterix und Obelix Sätze wie "Ich habe Flugsteine in meinem Bauch" oder "Römer geschichtet! Quadratisch-praktisch-gut!" In die Sprechblase blubbern.
Der letzte rundum perfekte Asterix-Band war Nr. 27-Der Sohn des Asterix. Ich bekam ihn 1983 zu meinem 7. Geburtstag zusammen mit der kompletten Sammlung von meinem Vater geschenkt.
Die besten Bände sind "Asterix auf Korsika" und "Asterix bei den Briten", dicht gefolgt von "Asterix auf Korsika". Der wertvollste dürfte wohl "Asterix und die Goten" von 1970 sein. Erstauflage. Hat damals 2,80 DM gekostet.
mit Erschrecken nehme ich wahr
wie gering das Durchschnittsalter
im loop ist.
Ich sag euch
mit 66 Jahren
ist noch lang nichts
in Schuss.
Sex?
O.K., Eideideisäugling, dann schicke ich dir jetzt eben mal ein:
...so, jetzt lasst uns mal den Loop durchlüften.
Kippen weg, die Flaschen auch, Müll runterbringen und frische Blumen auf den Tisch!
Jäss, laff
dad iss wad wi wond
olll of as
du bi faund onli in as - försst.
(OSHO, 5)
hau du datsch bipall
ei wwud leig du no.
Hach sinwirallesüsssss. Love, love and understanding. Wir sinjallemännlichun weiblich Gemächte hinoderherschaukelnderweise. Du. Du Blume. Du, willst Du mir nichmaleineganzprivate vonmirauch klitzekleine Email schickeeeen? Ich schick dirdanneinbildvonmiaaaaa. Da bin ich nackt drauf, ganz splittafaasernackt, Du, gaaaanz nackt nurfürdich sitz iiiich. Nur für diiiiich. Meine Blumääääää.
*
Oh, oh, oh, lieber SASA, du machst mich erröten! Aber wo du Recht hast, hast du Recht. Ich meine deine Bemerkung zur Eindeutigkeit von Geschlechtsbestimmungen.
Dear Lana,
ich dachte fast, Du machst schon wieder eine laengere Pause und das kannst Du Deinen treuen Fans hier doch nicht antun (die Finger zittern, man ist bleich vor Aufregung...). Auch dachte ich fast, Dich beim TextExperimentieren "erkannt" zu haben, Niemandem sonst gelingt es naemlich so vortrefflich, Personenfaeden mit Inhaltsfaeden auf eine Weise zu verknoten, dass es reines Vergnuegen darstellt, den einzelnen Straengen bis in ihre Mitte zu folgen.
*~*
Ach liebstes Maedchen,
die Geschlechtsbestimmung ist keine einfache und an sich nie eine eindeutige Sache - nicht wenn man ein Gesicht vor den Augen hat und noch viel weniger, wenn nur ein paar Buchstaben ob ihres Penises zu beurteilen sind. Z.B macht es mir ueberhaupt nichts aus, dass Du mich als ein
Maedchen
ansiehst, es ist sogar ziemlich suess, das. Und da Lotos fuer mich, nicht nur aufgrund dessen grammatikalischen Geschlechts, eine ausgesprochen maennliche Blume ist (warum sonst nennt man sie auch Hornklee), keineswegs unschoen, bin ich, obgleich ahnend, denn es gehoert ja viel Mut fuer einen deutschen Mann, sich als eine Blume auszugeben, davon ausgegangen, das sei in Ordnung so.
Ab jetzt dann also
Liebste Lotos.
*~*
TomTom, ich habe Angst. Langsam gehen mir die Diktatoren aus und ich kann die Maschine immer noch nicht schlagen. Ich versuche es jetzt mal mit Konrad Adenauer.
An Lotos: Natürlich haben Sie recht, mein Französisch ist seit Jahren abgemeldet und gammelt in der Garage vor sich hin, so daß ich bei seltenen Frankreich-Aufenthalten zwar hervorragende Anekdoten nuscheln kann, aber mit dem Geschriebenen öfters mal eine Blamage einfahre. Und das nach 7 Jahren bei Frau Pelz... Ceci n´est pas facile du tout, c´est ca.
Hallo, liebe Leute! Lana ist wieder da und hat schon fast alles gelesen aus den letzten zwei Wochen.
Etwas verspätet zum TExTperiment: Ich finde es in MARiOS leicht gekürzter Version überraschend gelungen, und ich sage das nicht nur, weil ich auch ein bißchen daran mitgemischt habe. Jedenfalls liegt in solchen Experimenten und nirgends sonst eine Qualität dieses Mediums, die es allen anderen herkömmlichen Medien voraus hat. Natürlich zeigen sich dabei auch schonungslos seine artspezifischen Schwächen, vor allem in der nicht bei allen Beiträgen zufriedenstellend wahrgenommenen Sorgfaltspflicht. Aber wir sollten es in ähnlicher Form unbedingt wiederholen, finde ich.
Und ab morgen nachmittag, wenn ich rechtzeitig fertig werde, gibt es dann eine neue Folge aus meinem work in progress "Lanas Opus 3"!
DON'T YOU KNOW I CAN KILL YOU NOW?
- ist ein Sample aus: einem Film? einem Track? Hilfe??
wann gibt's endlich eine loop-release von den genialen Texten von P. Aristide?
sonst sind die Lichtblicke ja selten, wenn sie auch nicht ausbleiben (Lotos zB)
Hallo,
Wenn ich könnte, würde ich Tränen über den Bildschirm giessen.
Bilder von herausgerissenen Herzen zeigen,
richtiges HERZBLUT, das über die Tastatur tropft.
Das Leben kann ein solcher Wohlgenuss sein,
so voller Wärme, geheimnisvoll und zart und wieder ein leidenschaftlicher Sturm.
Doch wehe..
wenn es sein Inter-esse verloren hat, verwandelt es sich in ein kaltherziges Instrument, nur noch bewegt durch seinen Knopfdruck. Maus-aus.
Es hat keinen Sinn mehr etwas zu fragen, das Leben beginnt sich selbst zu kommentieren.
Es hört nicht eher auf, bis es sich neu erschaffen hat, treibend im Eismeer.
Doppelherz, ist halbe Schubkraft
Doppelleben, ist halber Ursprung.
Also: von der höchsten Brücke springen.
Ach !
wieso verschwindet hier Einiges?
@HalfManHalfBiscuit: Ich brauche dringendst Deine Adresse zwecks Materialverschickung.
@Sebastian: Looping privat?
trickypat@gmx.de
*
wendewjassel: 1!
Eins noch, ich bin ein MÄDCHEN; eine Lotosblüte sozusagen und ich bestehe auf korrekte Anrede, beste Sasa und geschätzter Herr Doktor.
Freundlichst
IHRE
gewonnen
@ wendewjassel: Keine Kunstgeschichte. Keine Krankengeschichte. Krank bist nur du allein. Und zwar ziemlich deutlich. Soll keine persönliche Wertung deiner Person sein, aber dein Text ist für mich einer der schlechtesten der letzten Wochen. Effekthascherei mit billigen Methoden, Versuch einer Provokation, ziemlich debil.
noch immer nicht gesundet.
am hals am arsch und in between zerwundet.
am tag bei licht die ausgeschmeckte müde medizin gemundet.
in kranker nacht bei moderlicht mit mond den scharfen rahmen aller augen abgerundet.
im ungestillten übermaß das falsche bildgerüst bekundet.
die lose totgeborne zeit gestundet.
tatamtatamtatamtatam.
undet.
JUDE LAW als ROTER-ARMEE-HELD vassily zaitsev traumhaft. vassili der schoene sowjetsoldat, immer leicht unrasiert und leicht verschwitzt, kaempft als guter und gerechter gegen ein boeses regime fuer ein boeses regime. schon allein deswegen kein typischer kriegsfilm. ich beziehe keine position fuer eine kriegspartei, nur fuer vassili. robert stadlober und sophie rois in nebenrollen.
der deutsche GEGNER vassilys raucht zigaretten mit goldenem filter und laesst die jalousien seines eigenen eisenbahnwagens hinab, als er in die fenster des gegenueberstehenden lazarett-zuges blicken muss. auch sehr schoen. ein hoch auf JUDE!
bildschirm ruiniert augen. SCHLUSS MIT INTERNETZ!
krank ist schmerz.
00:00:00
das ist nicht kunstgeschichte, das ist eine recht interessante krankengeschichte. aber:
kranke menschen braucht das land. Deutsch.
(interessiert mich alles gar nicht)
ähhhrrrrhäääähhhchzzfffssss!!! fffffrrrüühühühlll. sonnenstrahlen ficken endorphine. alles fickt. arsch und oma ficken um die wette. reich-ranitzki (oder so) kollabiert hormonell. und alles voll mit samen. leider pollenallergie und herzhaft nießen. orgasmus für arme, für minder privilegierte. auch schön jederweise. samen schnuppern & nießen. alleszerschmelzende glutwellen durchzucken in blümligen mustern das stocksteife becken und tanzen empor und herab um das rückrad. hell wirbelige rauschekstase pendelt sich ein. kühl erlöschende funken segeln vom brennenden himmelszelt nieder. ruhe und glück. und frieden. anansie (oder so). gras. frühling. fastenzeit.
ein schönes bild: herr jesus christus hängt ausgezehrt und geschunden verreckend am kreuz. sein schürzchen ist lose. überall blut. er kriegt einen ständer, weil es so geil ist. und weil es wirklich geil ist (aber auch wegen dem dramaturgisch verpflichtendem climax) ejakuliert der sohn gottes vom kreuz! (sorry) in weitem bogen unter hörbarer begeisterung der anwesenden. wer fängt gottes samen? wo trifft er auf? was ist denn so geil? christus stirbt um die neunte stunde herum. aber nur dieses bild: der gekreuzigte, ejakulierende heilland. hat in der kunstgeschichte gefehlt. bis jetzt.
Habe gerade eine Sternschnuppe gesehen. Braucht jemand einen Wunsch? Habe einen zu verschenken.
Wieder einmal war es so weit.Dreimal nacheinanderer betätigte sie den kleinen runden Klingeknof neben der Türe und wartete. Keine Sekunde war vergangen als das Summen des Türöffners erklang. Als ob sie jeden Tag nichts anderes tun würde öffnete sie die Türe und stieg langsam die ächzenden Holztreppen hinauf in den zweiten Stock. Niemand hatte sie kommen sehen und niemand würde sie wieder gehen sehen. Es schien so alltäglich. später, wenn ihr Mann nach Hause kam, würde sie wieder lächeln und ihr Leben war wieder in Ordnung. Aber diesesn Gang hatte sie zuvor zu machen. Sie hatte es ihm nicht erzählt. Sie konnte es nicht. es war derTeil ihres lebens, den sie nicht mit ihm teilen konnte.Das erste Mal in Ihrem Leben mußte sie etwas alleine tun und konnte sich dabei auf niemanden verlassen.
Es war ihr Leben und ihre Vergangenheit.
Zaghaft öffnete sich die Türe...
ungelesen zurueck
Liebster Lotos,
aber nicht doch schweigen; Schweigen ist ja wie Semikolons in den Saetzen benutzen: es interessiert keine Sau und ist ja aus sich heraus, in einem "Medium" wie dem Loop
belanglos. Dabei las ich das Lotosbeschriebene immergern. Und als Inspiration vielleicht das:
auf die Rückseite eines Meldescheins für Beherbergungsstätten
Nachtdienst Nr. werweiß
schreibe ich:
City-Hotel Mannheim plus die im Barsortiment gelagerten Versuche
sich gegen die Nacht aufzuwiegeln
du schläfst ein in der Hocke.
Ab und an klingelt man die Tür auf,
Zimmer 33 und 26, Gutenachtgemurmel,
der Genitalbereich angeschwollen
beide atmen laut und bestellen
Bier, Pils.
Du schläfst ein im Sitzen.
Du schläfst ein mit dem Kopf auf dem Tisch.
Huren kommen hierher mit silbrigem Glorienschein über dem Gel,
ohne je auch ein einziges Wort zu sagen und
2 Schritte hinter dem Freier-
immer 2 Schritte und das
mit dem billigen Parfüm, das
stimmt nicht -
sie riechen nach Erdbeerkaugummi,
die Kaumuskel in halbkreisender Bewegung,
hinter dem Rücken einflüglige Hoffnung auf stilles Weinen.
Arschfick.
Du schläfst ein mit angezogenen Beinen.
Vorgestern kriegt Nr. 24 plötzlich keine Luft mehr, röchelt sich in den Frühstücksraum hinein
wo sie liegenbleibt und zwischen Ohnmacht und Kotzen schwebt,
während über ihr eine Motte ihre staubigen Runden dreht und draußen
eine schier nichtgewünschte Sternennacht die Unterbegriffe von
Angst
dolmetscht.
Du schläfst ein sabbernd.
In ihren einsamen Kittel hereinschweigend, begrapscht die Notärztin Nr. 24, die beiden Zivis hängen während dessen in der
Umlaufbahn der Motte
wie kaputte Premiere-Decoder,
rückengebeugt und ratlos in der Luft herum.
Bald geht das Geschmuse der müden Menschen zu einem hustenden
und einem gereizten Monolog über, auch im Tod redet man aneinander vorbei,
in der Ecke surrt der
Raumbefeuchter lieblich.
Du schläfst ein im Liegen.
In den Krümeln des gestrigen Frühstücks verdreht das Mädchen die Augenlider, man sieht nur noch das Weiße -
ich muss an Eigelb denken -
und schmeckt den leichten, gutartigen Gyrosgeruch
des
wasn da los
neben sich.
Gehn Sie lieber schlafen (man flüstert unvermittelt) und er muß über die Unbekleidete steigen.
Es ist absurd wie Waschmittelwerbung.
Die Liebe zur Nacht trägt eine fahle lilagraue Barbourjacke und rülpst einige Male
schuldichun
innocent die Decke an. Ich helfe ihr die Treppen hoch.
Du schläfst ein vorm Fernseher.
Du schläfst ein in der Küche.
Du schläfst im Stehen ein.
Zimmer 12 wünscht Gute, nee besser, 'ne ruhige...
ich,
ich wünsche zu sorglosen Dingen
mich hinfort,
klettere am fleckigen Spiegel empor
und lasse das kaltgeschlagene Universum in Ruhe.
Atme ruhig und atme viel, Einsamkeit ist ein Gut:
hier findet dich niemand, hier kann ich den Motten zuwinken,
der entblößten Müdigkeit, dem alten Freund der 10stündigen Nacht entfliehen,
Rechnungsblöcke und Reservierungsscheine, Getränkelisten und Zimmerbeschwerden abtreten, benutzen die Stille wie einen Mantel.
Hier ist das helle Reich der stillen Dinge
und hier denkst du über Abstrakta und Napoleon nach, depressiv sind immer die anderen -
definierst Bevorstehendes,
bewitzelst Zurückliegendes, flugfähig und motiviert - alles wichtig, alles wahr -
durchschaust die bewegungsarme Nacht mit ihrem Hängearsch
und ihren ausgebrannten Leuchtreklamen
als ein Harem voll dunkler, perverser Ruhe, voll Kaffee und Traum.
Und du schläfst ein.
____________________
Was lese ich?
"Ich probiere Geschichten an wie Kleider." Und warum, Eckhart, finde ich das auch beim dritten Mal so
supi?"
'today the traffic can`t kill me'
it doesn`t even touch me
I`m protected underneath your smile
your thoughts who don`t belong to me
I feel how you feel
You are still there
inside of me
and
because of you
the traffic can`t kill me
By appointment to Her Majesty The Queen
BARBOUR
Manufacturers of superior outdoor clothing since 1894.
J. Barbour and Sons LTD., Simonside, South Shields
Made in England
Liebster Herr Offerman,
die, von Dir so vorzueglich fuer eine LoopErwaehnung gewaehlte und sicher auch vortrefflich uebersetzte, Seite befindet sich seit einigen Stunden nun im Umlauf auf den 3564 e-mail accounts der Bucknell University Studenten und ruft doch recht geile Lachan- und ausfaelle hervor.
Vielen Dank, und natuerlich: leider in keinster Weise unnahbar, wiederholbar. Leider.
Da gut egal wie.
Beste Gruesse von hier drueben.
Ist mein Ernst, falls es sich nicht so anhört.
@M. Tigchelaar, das kann ich mir aber doch nicht verkneifen: Ceci n´ EST pas facile du tout... könnte es heissen, oder war etwas anderes gemeint?
Er hatte gedacht, es ginge ihr um Liebe, aber es war alles wie immer gelaufen. Die Einsamkeit nun war unerträglich, wieder einmal hatte er sich benutzen lassen, sie war nur auf einen Arschfick aus gewesen. Eine einzige Lügengeschichte. Leise weinend zog er seine Barbourjacke über, verliess die Wohnung, depressiv und einsam wie gestern und auch morgen. Zum Supermarkt, vielleicht würden ihn ein paar frische kalifornische Erdbeeren aufheitern.
Liebe Sasa, Du hast völlig recht. Ich denke, ich werde schweigsamer sein in nächster Zeit. Und ein bischen nachdenken.
Als ich letztes Jahr mal ein Paar Tage in Finnland verbracht habe gab es auch dort einiges zu entdecken.
Ich habe in dem Hotelheftchen welches in meinem Zimmer zusammen mit dem für mich irrelevanten finnischen Fernsehprogram lag gelesen, dass Mika Häkinnen und Mika Salo aus dem selben Vorort Helsinkis stammen. Ja sie sind sogar in der selben Strasse gross, oder besser schnell, geworden.
Ach ja und weil ja Sommer war und der Finne scheinbar den ganzen Sommer nur darauf wartet, dass endlich wieder Winter ist und all die Seen endlich wieder zugefroren sin damit er dann darauf Eishokey spielen kann, spielten ein Paar junge Finnen auf der Rasenfläche am Seeufer eben Trockeneishokey.
Das hat mich etwas vom in der Sonne liegen und lesen abgelenkt. Ein englischsprachiges Olttimermagazin, nicht bedeutendes.
ich bin begeistert
Die streaming-Übersetzung des Norwegers aus dem Schwedischen ins Deutsche:
Die Mütze ist dein, die M ist dein (DMID)
Diese Mutze lebt so lustig,
Die Mutze ist dein (DMID)
Das hier ist so scheisse
Es war immer so lustig
DMID
Lalalalalalalalalalala
Ohhohohoh
Cooler typ mit Erfrischungsgetränk in der hand
ja das glauben wir etwas so susses
Die Mutze in Berts cola-au-lait verloren
Aber spater wusstest du baby
Dass DMID etc
lalalalalalalallaala
ohohohoohoohoh
Die LP DMID leihen
sich auskleiden und in TV kmomen
drogen nehmen und in TV kommen
Die Mutze ist doch dein
Alle wissen warum und alles wird perfekt
DMID etc
Hatt-baby
lalalalaallaalalal
ohohohohoihohoh
Ein stück schinken, cool cool
DMID
Die Mutze lebt so lustig
DMID DMID
Hatt-baby
Wir haben es so scheisse
Das denken wir wird schwul
DMID
lalalalalalallaalallala
lalalalalaalal
Men sen visste...
Lalalalalala...
Man kan knarka och ham TV...
?????
hatt-baby!
Wer ist Azar Habib?
*lol*
hatten är din, off?
odr berts cola-au-lait???
Montagmorgenbusfahrt. Die gleichen drei Omas auf der Linie, die nur einmal die Stunde vorbeirauscht, um in ein paar gottverlassenen Käffern seiner Pflicht dem Steuerzahler gegenüber nachzukommen. Das Gefährt ist brandneu, Bus of the Year oder so, jedenfalls soll er mehr gute Laune verbreiten als das Feuerrote Spaßmobil. Das Gestänge ist Kornblumengelb und die Sitze sind ab Werk mit eingewebtem Graffiti versehen, was zwar nicht besser, aber irgendwie hygienischer aussieht. Auf dem blauen Untergrund ziehen sich die immergleichen, bunten Linien durch die Polyesterfasern, wie erste Gehversuche mit Paintbrush. Manche Linien bilden ein Wort, SmiLE steht da, mal ist das S verdreht.
Lächle. Da will mir die wilde Plastikschale doch nicht etwa eine Botschaft vermitteln?
Wer denkt sich sowas aus?
Als ich an der U-Bahn-Station aussteige werde ich um ein Haar von einem Kickboard über den Haufen gefahren. Ich schaue dem Rowdy nach, er ist erstaunlich groß, trägt einen okkerfarbenen Trenchcoat und hat graue Schläfen, an der zu kurzen Lenkstange baumelt eine schwarzlederne Aktentasche.
Willkommen in der Spaßgesellschaft...
SmiLE
Ein türkischer Akzent, orientalische Musik und ein schwedischer Text:
«Cooler Typ mit Erfrischungsgetränk in der Hand / Die Mütze ist dein. / Sich ausziehen und ins Fernsehen kommen. / Drogen nehmen und ins Fernsehen kommen. / Aber die Mütze ist dein. / Die Mütze in Berts Cola au lait verloren. / Aber später wusstest du, Baby / Die Mütze ist dein.»
"Manchmal wünschte ich, jemand würde kommen und mich wegholen", sagt sie mit tränenunterlaufenen Augen "dabei bin ich gar nicht traurig, nicht bewußt traurig, es bricht so aus mir heraus", versucht sie die tragische Natur der Tränen vor ihm zu mildern. Er bleibt, äußerlich gelassen, regungslos sitzen, die Beine übereinandergeschlagen, die Arme verschränkt. Sein Blick flackert, irrt zwischen dem Küchenboden und ihren Augen hin und her - irrlichtelieren:"Es wird aber niemand kommen, es gibt diesen niemand nicht, nur Du kannst dieser niemand sein" erwidert er, innerlich gespannt, weil er hilflos ist, genauso, mehrso als sie und dann: "Vielleicht ist die einzige Hilfe, Stütze, die wirklich hilft: die Hoffnung, ein blindes Gottvertrauen, daß alles seinen Weg gehen wird", er zögert ein wenig zwischen den Worten, wählt sie bedächtig "vielleicht müssen wir auch nur lernen zu verstehen, daß alles schon hier ist, alles was wir suchen, vor unseren Augen, vielleicht müssen wir nur wiedererlernen zu schauen, in uns rein und aus uns heraus". Während er diese Worte spricht, fängt sie eine losgelöste Träne, welche an ihrer Wange heruntergelaufen ist, Prinzessinnenhaft mit der Lippe auf; - überrascht ob seiner äußerlichen Gefasstheit, die so gar nicht zu dem Laut seiner Stimme paßt - zu tief, leicht bitter: "Zynisch?" denkt sie ängstlich: weil es Aufgabe, Verlorenheit und Hoffnungslosigkeit heißt zynisch zu sein und er seine eigenen Worte nicht glauben würde. Deshalb kann er nicht niemand sein. Er weiß das; sie weiß das; er weiß das sie es weiß. Stille. Sie schaut ihn an, kurz kreuzt er ihren hilfesuchenden Blick, und wendet ihn dann schweigsam auf das Körbchen mit Osterglocken - "Narzissen" flüstert eine Stimme in seinem Kopf- welches auf dem Küchentisch, neben den Resten des kargen Abendessens stehen. Er denkt nach, denkt, stellt sich bildlich vor wie jede ihrer Tränen wie Säure über seine Seele rinnt, sich einbrennt, Narben hinterläßt. "Solange wir uns noch haben, solange es uns noch gibt, wird es immer gehen, müssen" hört er sich selbst sprechen, er möchte weinen dabei, es herausschreien, seinen Schmerz erschlagen mit lauter Wut; "Ich weiß" sagt sie und weint.
@ docgonzo: ganz einfach - hot dogs essen oder sich es selbst besorgen (mit fleischfarbenem dildo, kondom nicht vergessen, dann muss man nichts waschen) - schoen langsam in das arschloch reinschieben - obwohl, besser ist es wohl wenn man eine x-beliebige schlampe in einer kneipe aufgabelt und sie dazu bringt, sich einen strap-on umzuschnallen und sich es von ihr besorgen zu lassen - vielleicht sollte man sich wiederum auch nur ein paar chips mit cola goennen - ich weiss auch nicht so recht - es gibt da sicher viele moeglichkeiten, aber mit sekt und kaviar habe ich nichts am hut. es ist ja nur ein alberner film!
Schöne Golf-Miniatur, Corvus! Pink Moon. Musste extra diese ["&/!"§$%&"]-PR-Tante anrufen für diesen Hinweis. Aspera hatte sich auch schon beschwert und meinte, sie zöge einen alten Daimler vor. Musik: "This is not America."
Manchmal beginnt sie zu saugen, ohne dass ich es merke. Und, obwohl schon jemand anders saugt, bin ich für alle da. Müssen sie sich eben meine Kapazität teilen. Ich bediene alle gerne. Schließlich will man ja auch mal wieder was. Gut, dass es Napster gibt.
du hast schon begonnen zu saugen
gut so...baby
entweder man kann es
oder man lernt es
sweetie *hauch*
Es treibt einem die Schamesröte ins Gesicht und die Feuchtigkeit zwischen die Beine.
SASA:
versuch es einmal mit Imelda Marcos, Kelso aus THAT 70S SHOW, Quinn Mallory aus SLIDERS, Felicity, Cartman aus SOUTH PARK, John Cage aus ALLY MCBEAL, Jamie Buchman aus MAD ABOUT YOU und Maggie Simpson.
Ich warte auf die Neunziger
Man rechnet gerne in Jahrzehnten, und irgendwann werden diese zufälligen zehn Jahre zu einem Ding, das man je nach Sprachnest ein kognitives Konzept, eine Epoche, ein Schema oder auch nur Style nennt. Darin findet man Kleidung, Musik, Werbung, Architektur, Marken, Automobile, Frisuren, Worte und jeder weiß, was diese Achtziger Siebziger Sechziger sind. Seltsam ist nur, daß einige Jahre verstreichen, bis man das vergangene Jahrzehnt deutlich sehen kann. Die Achtziger Jahre gibt es eigentlich erst seit ca. 1995, und es scheint fast so, daß erst das letzte Modeoriginal in den Altkleidercontainer versenkt sein muß, damit das Jahrzehnt deutlich erkennbar wird. Ich schätze mal, dieser Zeitraum ist ein halbes Jahrzehnt, und so müssen wir noch vier Jahre warten, um endlich die Neunziger sehen und eklig finden zu können.
Mein Handy ist ein Bonanzarad
Ich habe auch keine Ahnung, was so richtig neunziger sein wird, was also Pilzkopf, Bonanzarad, Miami Vice des letzten Jahrzehnts sein wird. Vermutlich sind am besten diese kleinen Nebenbeisachen, die irgendwann verschwinden, ohne daß man es eigentlich richtig gemerkt hat. So etwas wie damals Erbswürste, Ich-bin-2-Öltanks, Atomkraft-Nein-Danke, Stiefeletten oder Telefonzellen. Ich habe auch schon viel aus den Neunzigern weggeschmissen, damit es mir dann leid tut, irgendwann.
Nachtrag: Generation Golf
Sie fahren durch diese 50er Landschaft und schauen sich wie aus 60er-Filmen an, dazu hören wir Pink Moon von 72 und dann schließlich, dann wollen diese 80-Geborenen doch lieber den Mond angucken als zu der 90er Party gehen. Sie wenden flink ihr 00er-Golf-Cabrio und dann sehen wir noch ein paar Sterne.
Der Winter ist zum Cocooning da.
Der Loop ist einem grossen gähnenden Mund gleichzusetzen. Und der passende Kopf hat seit Monaten einen Kiefersperre.
Und es ist nicht der März, bestimmt nicht.
Es sind vor allem Leute, die sich Videos ausleihen und sich dazu einen runterholen.
Ist schon mal jemanden aufgefallen das New York City und Istanbul die selbe, oder muss es gleiche heißen, Vorwahl haben? 212 !
Jetzt aber das wirklich fazinierende an der Sache: Solingen hat auch die Vorwahl (0)212 ! Das steckt doch mehr dahinter!
Wer zum Bespiel in Deutschland die 212 2334968 wählt erreicht die Familie Steiner.
Dieselbe Rufnummer in den USA angewält ergibt eine Verbindung zu Herrn Ching auf der 45sten Straße.
Mit türkischer Landesvorwahl kann man mit Herrn Göngur in Istanbul sprechen (Wenn man kann).
Das ist klasse oder?
Gruss von eurem Jacques
Märzenbecher
na, das wars mal wieder.
Für ein paar Äonen.
Was mit dem lopp los ist?
Salopp.
Hopp.
Pop.
Da tauchen ein paar ansatzweise interssante Fragen und Erwiderungen auf,
schon spüät die grosse Alerweltsparty-Iand me-Tagebuchschreiberei die
mühsam erdachten Sprachwege ins tiefe Wässerchen.
GLÜCK !
DIEBE(L)
Alinia
I see clearly now
Vermittels des Gebrauchs diverser Suchmaschinen, erweist sich mein Laptop als wahrer Abulafi. Die Verbindungen, die zuvor so rätselhaft erschienen, treten mit einem Mal klar zu Tage. Den Artikel über die Winterreise nach Les Arcs, welcher aus der Feder des unten genannten Herrn Paquet stammt, wiedergefunden; weiterhin in einer anderen Ausgabe der Zeitschrift "Academix" auf Beiträge des geschätzten Dr. Nickel selbst (im Sinne einer gefälligen Lösung dieses Puzzles, darf eine rein zufällige Namensgleichheit ausgeschlossen werden) gestoßen. In der Tat schließt sich also der Kreis. Nicht ohne Lust in einen Apfel, der keineswegs vom Bodensee kommt, beißend
Sasa, das war brilliant. Ceci ne pas facile du tout...
@CvH
was muss man vorher tun, um nachher "die 120 tage von sodom" zu schauen?
sex? wenn ja, wie sollte dieser dann aussehen?
Kurz nach dem Aufwachen sind Frauen am schönsten. Sie können dann weder sprechen noch irgendetwas anderes tun als zu umarmen. Unter ihrer Decke ist es viel heisser, als unter der eigenen. Die Wolken reissen auf und ich summe dieses Lied: "...want to marry in the morning, with the sunlight in her eyes". Ist so ein superlangsames Indie-Guitarrenstück, Ende 80er. Klingt nach Bristol, Sarah Records oder so... Wie finde ich es nur? Wer mir Titel und Band nennen kann, hat bei mir einen Wunsch frei.
Nachher Filme: "SALO or The 120 days of Sodom" (von Pasolini), "At Play in the Fields of the Lord", "Rollerball", "Forbidden Planet" (kultiger Sci-Fi aus den 50ern).
Argh...the hangover...I can't take it anymore!
Neuerdings erhalte ich solche solche E-mails:
Brothers and Sisters of Islam:
I would like to extend a prosperous and faithful New Years to you. May Allah
bestow his grace and mercy upon you and your families. Let us use this year to
shatter any and all statues or buildings that do not please Allah. Afgahnistan is only the beginning. Buddha is only the first of many prophets that must be
destroyed with artillery and rocketfire. Let us burn the streets of America and
destroy Christian infidels who dare deny Mohammed as Allah's most sacred prophet. Time is nigh for cleansing. Time is ripe for destruction and resurrection in the name of Allah the Merciful. We cannot take mercy upon Christian pig dogs. They are the enemy. They are Satan's puppets. They must be purged from the Earth. To this we must all pray.
In Grace,
Ahmid
Am Pool ist seit Langem genau genommen nichts, oder zu mindestens nichts Wesentliches passiert. Passieren als solches indiziert ja nicht unbedingt eine handlungsbedingte Bewegung, sondern mehr eine Bewegung "aus sich heraus" und ohne des Agens, passiv. Ich höre auch, klar: ein Gerücht, man bedient sich des Ausdrucks:
"Mir ist Pool"
bei extrem grosser Langeweile. Genau wie man ja
"Mir ist ein Unglück passiert"
sagt, wenn man erst danach nach ihrem Alter gefragt hat. Auch, wenn man wieder eines jener Texte zu lesen bekommt, die folgende Wörter enthalten
depressiv
BarbourJacke
Erdbeere (auch im Plural)
Liebe
Arschfick
einsam
Einsamkeit
benutzen
leise Weinen
Lügengeschichte
und darauf gefragt wird:
"Na? Wie findestn dat?", ist einem soeben ein Loop passiert.
Viel bleibt hiernach nicht übrig: man kratzt sich an der Schläfe und sagt:
"Mir ist gerade ein wenig schlecht geworden, aber dein Gedicht/deine Kurzgeschichte/deine Kniekehlen find ich ganz ok."
"Was ist eigentlich mit dem Loop passiert" las ich gerde im Pool. Was soll das denn heissen? Die Gegenfrage drägt sich gewaltsam auf: Was ist eigentlich mit dem Pool passiert? Das kann man dann doch wohl hier fragen. Mario, weisst Du vielleicht eine Antwort?
Die Zeiten sind sowieso durcheinander geraten. Ich wohne direkt neben dem Campus.Ich mag ihn, mag den architektonischen Mut der Franzosen, der ihnen auf dieser kleinen Fläche aus jedem Jahrzehnt zumindest eine Bausünde bescherte. Die Rechtsfakultät bildet mit kühnem Schwung in blau-orange das Zentrum, die Sporthalle , düsterste siebziger Jahre, weckt Erinnerungen an Zirkeltraining und absichtlich vergessene Pausenbrote. Drumherum Vielgeschosser die unserem Osten alle Ehre machten, am schönsten finde ich, dass dieser Teil der Stadt die "Esplanade" heisst. Mittendrin die Galleries Gourmandes, Lichtblick und Ablenkung, mein Paradies: Drei symetrische Innenhöfe, die nach englischen Städten benannt sind, unvermietete Büroräume und Taubenscheisse.
Ich selbst studiere nicht am Campus, stattdessen in einem wundersamen Jugendstilgebäude mit viel Mosaik und nackten Frauenfiguren in den Nischen des Treppenhauses, direkt neben der Tabakmanufaktur, die wie mir gesagt wurde auch heute noch in Betrieb ist. Früher war auf dem meinem Hochschulgelände ein Friedhof, für die gestörten Toten steht neben dem Goldfischteich ein Gedenkstein, immer mit frischen Blumen bekränzt. Wir, die nicht so richtigen Künstler sind allerdings meist abgeschoben in das Annexe, das hässliche Nebengbäude. Für mich der einzige Grund, den Kurs des esoterischen Kanadiers zu besuchen, das grosse goldene Mosaikhaus.
the afternoon has gently passed me by
the evening spreads its sail against the sky...
etwas zieht mich um jahre zurück. oder um tage, und es scheinen jahrzehnte zu sein. jahrhunderte, in einer anderen zeit. als der regen noch von den dachschindeln tropfte und leise gurgelnd im schlamm versickerte. oder nachts in einem zug, die fahrt dehnt sich aus ins nirgendwo, die angst vor dem ende der reise, noch nie eine ähnliche reise unternommen. abschied von jahren zuvor und ohne wissen in eine hand gegeben. diese reise wird mich immer begleiten, keine reise wird ihr jemals mehr ähneln. die reise nicht und auch nicht der ort, die ankunft und das sein. so werde ich nie wieder sein, so war ich nie zuvor.
meine scherbenhände können keine hand mehr schütteln. mein herz in blut ertrunken.
nie wollte ich begreifen, daß es das war. die ankunft. und ging ohne abschied.
@deadly
mensch junge, erwähn doch bitte nie mehr das wort barbourjacke. ich kanns schon nicht mehr lesen.
never mind.
It wasn't easy, but I won this time. You are player number 51 to have chosen Ceauceauscu from Romania. Ceauceauscu from Romania was a tough one, but I've had a lot of practice. Thanks for giving me something to do. Please visit again soon.
did you lead teh fight against nazi germany in yugoslavia?
Yes !
No !
Auch verschwand eins meiner Texte von gestern. Obs wieder ein boeser Hacker war, oder eigener Doofismus?
ich probier jezt mal Causesku (ob die "hatscheks" haben?)
Well, I win this round. You are player number 333 to pick Al Bundy from Married With Children, and what a clever choice it was! You almost had me for a while, but you let your guard down. Don't worry, it happens to all of us sooner or later. Please play again, and next time I'll be ready for you, Al Bundy from Married With Children.
:
glasklare verhältnisse
(mini - internet -roman)
teil 17
nein, ein weiteres mal rannte isabelle linda nicht
hinterher. zu sehr drängte die zeit.
sie bückte sich nach dem brief, welchen linda
einfach hatte auf den boden fallen lassen. stand
denn nicht irgendwo eine adresse?
auf dem umschlag fand sie nichts und auf dem
bekritzelten notizblockzettel auch nicht. aber erst
jetzt fiel ihr etwas wichtiges auf. der
briefumschlag fühlte sich an, als ob da noch
etwas drinsteckte. sie schüttelte ih aus, und -
tatsächlich! mehrere bunte schnipsel fielen heraus.
sie flatterten auf den feuchten boden.
die schnipsel sahen aus wie eintrittskarten. es
waren drei, je eine blaue, eine gelbe und eine rote.
isabelle bückte sich und sammelte die schnipsel
ein, brach sich einen der korallroten fingernägel ab,
die dinger klebten derart am boden fest.
"wofür sind die denn?" brüllte sie die concierge an,
in der ungewissen hoffnung, diesmal einer antwort
gewürdigt zu werden. ausserdem tat ihr der finger
weh.
"ja, ja. es ist schon spät!" bejahte diese und
begann in richtung ausgang davonzuhumpeln.
diesmal ging das bemerkenswert schnell.
"haaalt!" isabell hielt sie an der schulter fest.
"hierlieben! wo zum teufel finde ich die praxis vom
doktor brenner?"
fast hätte isabelle die bedauernswerte heftig zuirück
gerissen, wie um die antwort aus ihr
herauszuschütteln.
doch diese antwortete diesmal ganz deutlich.
"nun kommen sie schon endlich!" keifte sie ungnädig.
"das taxi wartet doch nicht ewig!"
bei diesen worten stampfte sie ungeduldig mit dem
stock auf.
minuten später sassen beide in fond eines taxi und
saussten durch die regennasse nacht.
isabell blickte nervös auf die uhr, als sie endlich vor
dem düsteren altbau hielten, in dem dr.brenner seine
praxis unterhielt.
es war jetzt genau eine minute vor neun.
:
Sie liegen natürlich richtig, lieber Aristide.
Einzig die Vermutung, dass ich "Wild Things" dem hier unlängst skizzierten Etablissement entliehen haben könnte, ist unrichtig. Ich sah den Film erstmals in einem mittlerweile abgrissenen Bielefelder Lichtspielhaus. Der Enthusiasmus für Film und Darstellerinnen, den sie meinem Eintrag entnommen hatten, entwickelte sich allerdings erst bei wiederholtem Anschauen auf einem privaten Fernsehsender der Kirchgruppe. Die Aufnahme des Filmes auf ein S-VHS-Tape ermöglichte zudem eine nachträgliche Auswertung der interessantesten Szenen.
Puff Daddy
Dann und wann besuche ich Sonntags meinen Vater.
Um etwas Frühling zu erahnen, beschließen wir, dem Botanischen Garten einen Besuch abzustatten, der, an den Südhängen des Osnings gelegen, von einer stattlichen Anzahl Villen gesäumt ist. Nachdem wir Krokusse, Märzbecher, Goldfische und Bärlauch ausgiebig begutachtet haben, nehmen wir bewusst einen kurzen Umweg in Kauf, um auch den alten Stadtfriedhof sowie den etwas abseits gelegenen Jüdischen Friedhof zu besichtigen.
Als wir die hölzerne Brücke überqueren, die Botanischen Garten und Villen trennt, steuern wir auf ein recht auffälliges Gebäude zu. Dach und Fensterbänke aus Kupfer, Die Fenster im Erdgeschoss vergittert, Putten aus Kalk zwischen sorgfältig geschnittenen Buchsbaumkugeln im Vorgarten. Alarmanlagen.
In der Einfahrt steht ein Porsche 928 GTS, ebenso alt wie Catherine, etwas unauffälliger gekleidet: Serie, sagen die einen. Ich sage: Charakterlos.
Ich teile E. meine Beobachtungen mit. "Ist ein Puff", sagt E., "ein sogenannter Edelpuff, Geschäftsleute von außerhalb, sich mal einen Tag so richtig verwöhnen lassen, für fünf große Scheine. Mit Veuve Cliquot und Yakuzi, mit zwei Mädels oder mit vieren, je nach Laune. Und, klar, diskret."
"Schon mal drin gewesen?", frage ich ihn. Er druckst rum. Ich quengle weiter.
"Ja drin gewesen schon," kann ich ihm entreißen. "Einen Kunden hingebracht, der davon gehört hatte. Scheiß Hannoveraner. Haben die da keine Puffs?"
"Wer hat bezahlt?", will ich wissen.
"Na ja, wahrscheinlich haben die doch Puffs, da in Hannover.", lautet die Antwort.
Ob sich das steuerlich absetzten lässt, will ich ihn noch fragen, aber an seiner starren Miene kann ich sehen, das es wehgetan haben muss, und zwar richtig. Wieder unten in der Stadt, lade ich ihn auf einen Milchkaffee in der Kunsthalle ein. Als er der 18jährigen Bedienung versonnen nachblickt, kann er schon wieder lächeln. Wir haben den gleichen Geschmack, wird mir klar, auch mein Blick fixiert die noch perfekte Wölbung ihres Hinterns, die sich unter dem schwarzen Rock abzeichnet. Über den Stuhllehnen hängen unsere Barbourjacken.
Es ist Sonntag und regnet, da braucht man beides.
Bester Aristide: Kann es sein, und so schließt sich der Kreis, daß der
Verfasser des Ski-Textes Alexander Paquet gewesen ist?
Deadly, bel ami, ganz famos Ihre kleine Auswahl. Ich sah mir gerade "Date zu dritt" an, mit der wirklich bezaubernden Neve Campbell, Sie erinnern sich oder?
Sie hatten doch einstmals angekündigt, die kleine Neve mitsamt Denise Richards verführen zu wollen, wahrscheinlich hatten Sie da gerade "Wild Things" aus der Ihrerseits genannten Videothek entliehen, übrigends auch ein sehenswertes Werk.
Schade, daß Neve Campbell bei Rebecca Casati so schlecht wegkommt, das tat mir wirklich in der Seele weh, und ich entschloß mich deswegen auch dazu, von der SZ zum Frankfurter Reaktionärsblatt zu wechseln.
double zero: fimoartig-formbar, hoher oelgehalt, weich im abgang
sputnik: von der konsistenz eher mit puder zu vergleichen, trocken-broeselig, hart im anrauch
die bibel und der gute metzger
metzger: herr!
bibel (gähnt): was ist dein status?
metzger: was?
bibel: dein status!
metzger: mein status.
bibel: geh mir nicht auf den zeiger.
metzger (gähnt): ich bin bäckerillius. was geht?
bibel: amen.
metzger: hure!
bibel (gähnt): gute nacht.
:
die nähe des duftes am horizont
den duft der nähe
will ich spüren
dein leib so weit
beim horizont
dein geist bei mir
so nah
so nah
dass SEINEN duft
ich spür
:
gestern abend durfte ich einiges lernen,
federn, warum hängen federn in griechischen kaffees einfach so von der decke? nie gewußt, jetzt weiß ich es. bilder die mitsamt rahmen an eine wand gemalt werden heißen...,gestern wußte ich es noch. der mann auf dem bild, wer ist das. james dean gesicht, viele, viele muskeln, hemd(!!!) offen, halb ausgezogen, schlafzimmerblick, für die jungen griechinnen, im hintergrund die akropolis.
die kirche vor meinem haus, ludwigshafens ältestes baudenkmal, aus verschiedenen epochen zusammengezimmert? scheint so, war damals nicht unüblich.
älter wie 150 jahre? sicher doch meine liebe.
dann weg, weiter. old vienna und mannemer mundartblues, raus, raus. "de kalle un de oddl die sitzen an de bar, de kalle un de oddl sin im kopp nimmi ganz klar, des is de....". irgendwie einfach, klar, keine fragen, schlicht und ein bißchen straße. mehr straße, nicht so gewollt, auf jeden fall, wir kommen daher und gehen dorthin, wäre schöner gewesen, so, nur ein haufen alter, einfacher männer.
feuerwache. was soll man hier tun? weg.
capitol. house für heute, warum nicht. tänzer und tänzerin tanzen, natürlich, sie zieht die hose runter, bis zum knie, tanga wird sichtbar, natürlich, hose wieder hoch, finger ablecken, dem partner den arsch ins gesicht strecken. jemand vom mannheimer morgen will ein statement. "scheiße und geil kann ich aber so nicht schreiben, weißt ja mannheimer morgen, den lesen auch viel alte (eigentlich nur alte), sag halt was, ich mach das dann schon. wie war noch mal dein name?" "gonzo, doktor gonzales, eigentlich."
rhodos. vor mir steht schafskäse, gegrillt, mit peperoni, knoblauch, tomate und zwiebel in der folie. ist in creme fraiche ertränktes gemüse gesünder als ein bigmäc und warum keine knoblauchpresse benutzen?
taxi, wir zahlen das doppelte.
Haha, Lola. Sehr gelungen.
ein Nachmittag
Anwesend: ein brandenburgischer Schweinemäster. In seinen 50ern, berufstätig in den 70er, jetzt arbeitslos.
Ein westfälischer Fernfahrer, angestellt, grosse Spedition, Alkoholiker
Seine Frau, blond, Fernfahrerin, zweite Schicht
Ihr Sohn (warum?)
Eine anhaltinische Chmiefacharbeiterin, arbeitslos (Bitterfeld)
Eine depressive junge Berlinerin
Schultheiss
Dann mehrere Klare (Mecklenburg-Vorpommern)
Dazu eine leckere Curry ohne Darm (200g mit Sosse, British Empire)
Für jeden ein kleiner Feigling
Salzstangen
Schultheiss
Mehrere Klare
Wird auch fortgesetzt
Sehr richtig, lieber Aristide.
Es gibt da tatsächlich eine Reihe sehr ähnlicher Filme. Zwei davon wurden bereits erwähnt. Was sie so ähnlich macht ist die Tatsache, das sie alle in Los Angeles spielen und das verschiedene Personen oder -Gruppen in mehreren Erzählsträngen zunächst allein durch den Film geleitet werden, um zum Schluß auf schicksalhafte Weise zusammengeführt zu werden. Haupsächlich geht es immer um Liebe, Freundschaft. Irgendwer muß einen Schicksalschlag verkraften. Einer stirbt immer. Und das Wetter ist auch irgendwie scheiße.
"Magnolia"
"Short Cuts"
"Playing by Heart"
"2 Days in the Valley"
"Heat"
Trotzdem: Ausnahmslos hervorragende Filme.
"Magnolia", Deadly? Hierzu kann ich meinesteils nur sagen, daß es sich um einen ganz wunderbaren Film handelt, eine Kreuzung aus "Short Cuts" und einer beliebigen David Lynch Idee vielleicht. Verschlungene Dramaturgie und irgendwie muß ich wegen der dort thematisierten Wetterphänomene ein wenig an einen Heidelberger Autoren denken.
ein dinner
anwesend: ein californischer autor, in seinen 50ern, erfolgreich in den 70ern, jetzt frustriert, weil er sein neues buch nicht verkaufen kann
ein franzoesischer theater-prof. (stanford), stueckeschreiber
seine frau, franco-canadierin, linguistin
ihr sohn
eine franzoesischer journalistin (liberation)
eine depressive, junge amerikanerin
californischer weisswein
dann californischer rotwein (sonoma valley)
dazu ein absurdes stueck prime rib (700 g)
tarte au citron
erdbeeren
premier cru champagner
wird fortgesetzt
:
glasklare verhältnisse
(mini - internet - roman)
teil 16
innen steckte ein zettel, offenbar hastig aus
einem notizbuch gerissen.
mit dem gleichen eiligen gekritzel, isabelle
vermochte es kaum zu entziffern, stand nur ein
einziger satz:
"muss um einundzwanzig uhr abreisen, werde
im londoner kings cross hospital dringend erwartet,
kommen sie vorher unbedingt in meine praxis".
darunter ein krakel, der nur mit ausgesprochenem
wohlwollen als unterschrift bezeichnet werden
konnte.
isabell reichte den zettel an linda weiter, die ihn
begierig durchlas.
"wo ist denn die praxis vom dr. brenner?" fragte
isabell aufgeregt.
das mütterchen überlegte eine weile, wobei sie
mit dem stock immer mal aufstampfte, als ob so
ihrer erinnerung aufgeholfen werden könnte.
"soll das die unterschrift von dr. brenner sein?"
erkundigte sich linda ungläubig und hielt dem
mütterchen den zettel dicht vor die kurzsichtigen
augen.
unpassenderweise, wie isabelle fand.
das mütterchen nahm den zettel und hielt ihn sich
noch dichter vor das gesicht.
"jaja." stellte sie schlieslich fest, " das ist vom
herrn doktor."
isabelle wurde ungeduldig. ein blick auf die
monsteruhr an ihrem handgelenk belehrte sie,
dass es bereits halb vor neun war, sie mussten
sich jetzt wirklich beeilen.
"wo, verdammt nochmal!" schrie sie die alte frau
entnervt an.
"hä?" fragte diese und hielt ihr ohr in isabells
richtung .
schwerhörig war sie also auch noch.
linda zog isabelle am arm.
"sylvia, ich kenne doch die adresse! komm, ich
fahre dich mit maiks auto gelich dahin, wenn es
wirklich derart eilig ist!"
"nenn mich bloss nicht immer sylvia!" isabelle war
jetzt einmal im schreien, es wurde einfach alles
zuviel für sie. "ich heisse isabelle, isabelle,
isabelle!" kreischte sie.
linda prallte entsetzt zurück.
"aber was ist mit dir? so kenne ich dich ja gar
nicht."
isabelle erschrak, gerade linda hatte sie nicht vor
den kopf stossen wollen. fast schämte sie sich
jetzt. betroffen erkannte sie, wie linda rot anlief.
"tut mir leid. es tut mir leid. entschuldige." isabelle
trat auf linda zu, wollte erklären.
doch diese drehte sich brüsk um und verschwand
im waschraum.
:
T-Shirt: monsun_rave boomtown/sahara
Endlich, er hatte schon fast das Gefühl, dass die Sonne ihn und diesen Ort wie einen schleimigen Spuckflecken eindampfen wollte, kam der Bus. Er war leer, aber die Luft war verbraucht und stank nach heißem Plastik. Er löste eine Fahrkarte, setzte sich in die Mitte und war froh, dass der pickelige Bursche draußen blieb. Die Omis setzten sich nach vorne, hinter den Busfahrer, ohne jedoch ihre Unterhaltung einzustellen. Man konnte unmöglich weghören.
"Königsberger Klopse habe ich nur für meinen Karl gekocht.", sagte die Eine.
"Jaja.", sagte die Andere. "Wer weiß, ob es besser gekommen wäre, wenn ich
geheiratet hätte."
Wer weiß und warum kann man hier kein Fenster aufmachen, dachte er und ärgerte sich. Das Rauschen des Sprechfunks wurde von einer Computerstimme unterbrochen. Geschlecht: Weiblich. Nächste Haltestelle Klenzestraße. Eiseisbaby beobachtete den Busfahrer. Im Spiegel neben dem Einstieg sah er sein Gesicht. Er war noch jung, trug eine falsche Porschesonnenbrille und Schnauzer und fuhr wie ein Idiot. Immer Vollgas bis zur nächsten Ampel und dann kräftig auf die Bremse. Fuck you.
*
sandy dillon, ebenso auf dem foto.
@ monsun_rave:
Sehr groovy! Ist das Bonnie Tyler?
Videotheken
Schon auf dem Parkplatz fängt das Grauen an: Möchtegern-getunte Opel Tigra, Vectra A, Golf I + II und die obligatorischen, seit jeher abstoßenden 3er BMW.
Drinnen wird dann immer geraucht (Prolls müssen nämlich immer und überall rauchen), irgendwo steht stets ein Geldspielautomat und die gefalteten und meist vergammelten Filmposter am Eingang sind GRATIS!.
Die Kassiererinnen (oder heißt es "Videothekarin"?) sehen nuttig aus und arbeiten vormittags im Solarium, das sich in den meisten Fällen in direkter Nachbarschaft befindet.
Wer jetzt Hunger verspürt, kann noch schnell überteuerten Nachos-Taco-Wix oder Microwellen-Popcorn kaufen.
Ich habe "Magnolia" entliehen. Ist mir im Kino entgangen. Die Kassiererin drückt mir die leicht vergilbte Hülle mit dem Video in die Hand. Mir wird klar, das diese Hüllen von Fall zu Fall auch Pornofilme schützen, und das Grauen überkommt mich: Sperma? Taco-Dip-Reste? Popel?
Nächstes Mal dann lieber doch wieder "Wetten Dass...?".
welch bild würde das abgeben: ich stelle mir einen der siebziger/achtziger jahre - softpornofilme vor, ein frauenkörper in verschwommener aufnahme, dann irgendwann ein penis mit einer kleinen flosse darauf. ein bild wie aus einem fernen doppelleben. danke für die inspiration, herr stitcher!
In Essaouira, bzw. leicht suedlich dieses beschaulichen Staedtchens in der ein Oelwechsel noch 20 Dirham kostet, ist eine alte, zerfallene Ruine zur Besichtigung freigegeben.
Vor einigen hundert Jahren stellte sie eine intakte Festung der Araber dar.
Recht frueh am Morgen, nach einer wahrhaft meiserlich ausgefuehrten Rasur des ortsansaessigen Barbiers, erklamm ich diese und gab mich ganz dem Genuss einer hervorragenden Zigarette der Marke *Marquise* hin.
Und siehe da, genau diese Anlage war es, welche Hendrix zu seinem wunderschoenen *Castles made out of sand* inspirierte.
Viel mehr als brennende Klaviere, die hier ja zur Obsession zu werden scheinen, verblüffte mich, beim Zurückblättern des Archives der "Sebstexperimentator". Es muß so vor einem Jahr gewesen sein, als ich in einem dieser Hochschulmagazine, der Artikel behandelte einen wintersportlichen Ausflug, auf diesen denkwürdigen "Namen" stieß. Merkwürdig, wie er sich mir einprägte. Nun kann ich mich aber leider nicht mehr der Urheberschaft jenes Artikels erinnern und im Grunde ist das ja auch nicht weiter wichtig, doch es schwirrt mir im Kopf herum wie ein Werbeslogan und untergräbt meine Konzentration.
leider muss ich sie korrigieren, t()orsten alias shoot. denke doch nur an die zahlreichen james-bond-abenteuer. in jedem zweiten wird irgendein protagonist in einen haifischverseuchten POOL geworfen. gute und böse. fleming´sche demokratie. oder schlicht ausgleichende gerechtigkeit.
haifischflossen gelten in etlichen kulturen übrigens als potenzmittel und aphrodisiakum. also lieber an den penis als auf den rücken kleben!
nicht jeder abend ist für part/y/ies da, nicht jeder abend
muss teil/part eines darstellungsprozesses sein, sei es um
der person selbst willen, sei es aus egotechnischen gründen.
nicht jeder abend, nicht jede party, nicht jede lebensminute
muss nur aus zerstreuung, aus lifestyle (kotzwort ), aus
reinem amüsemang bestehen. auch mal die ruhige, die flache,
die sanfte welle nehmen, sachte durch die brandung schwimmen.
wo beckenbegrenzungen sind, findet man keine haie. auch wenn
sich selbst eine flosse auf den rücken bindet. willkommen im
doppelleben. mit doppelten mitlauten, erwachsene nennen sie
konsonanten, kinder bevorzugen bis circa ende der dritten klasse
immer noch die bezeichnung mitlaute. gelesen, stich(er) ? gut.
Diese Klavierfantasie hatte ich Ende der 70er. Ich stellte mir das als Kunstaktion vor: ein älteres Klavier, das von oben herunterkracht! Die dabei erzeugten Klänge würden mich interessieren.
Lieber Lotos: Das Winseln glich einer Äolsharfe, gepaart mit Knistern und Krachen. Ich
werde es nie vergessen. Das kleine Heineken vernebelte ganz und gar nicht,
glücklicherweise. Aber unerfeulich war Nick nicht, nur unverständlich. Fehlgeleitete
Energie und Schilddrüsenüberfunktion.
@ Herr Nickel, gerade las ich bei Frau Knef von einem kriegsbedingt herabstürzenden Klavier, so kam mir ihre Notiz zu jenem unerfreulichen Nick wieder ins Gedächnis. Sie nannten das Schauspiel die unfaßbarste Demonstration von Überdruß, wozu ich in diesem Zusammenhang gerne beipflichte, möchte aber anmerken, dass zum Beispiel Beck besessen war von dieser Idee, die er meines Wissens dann auch realisierte. Das ist wohl meine einzige Gemeinsamkeit mit Beck, auch ich versuche mir seit Jahren auszumalen wie es fliegt, ob es sich dreht, das Geräusch beim Aufprall, ich hatte nur es ein Weilchen vergessen. Auf das Anzünden des Pianos könnte ich allerdings getrost verzichten. Ich hoffe, das Bier hatte Ihre Sinne nicht soweit vernebelt, als dass Sie sich dieses nicht alltägliche Schauspiel auf das Tiefste einprägten. Freundlich und neidvoll, Ihre
Lieblingskrabbe, wie gut, dass Du hier bist.
so i was trying to chat with you. but the computer was in the back of a car with no power or even a net connection. how should I send u messages? I tried to write to you on a sheet of paper, but the pencil was broken and when I tried to press "enter" nothing was happening.
but you were near, i could feel you.
Was also lief falsch mit G.? Vielleicht hätte ich meine doppelkonische Moccamaschine besser verstecken sollen.
Seltsamer Weise fallen mir mehr Wörter ein, die das Gegenteil von Sinn
ausdrücken als umgekehrt:
Sinn
Unsinn, Widersinn, Sinnfremd, Sinnfern, Schwachsinn, Blödsinn, Sinnlos
It is called ecstasy.
wenn ich schlecht drauf bin les ich derartige mails:
Verzwiebelte Glanzschlieren klettern höflich unter den breit quietschenden Beutel. Im Inneren der tiefkühlgelagerten Ballerina verderben korkpfannige Brillenkonfigurationen. Neben dem staubzerquetschenden Messerglas öffnet sich die runde Vogelscheiße für das gelogene Erzbett des Handelsorchesters. Der Wollbeutel trinkt langsam Verantwortung. Kirschgesichtige Dachschatten bebellen verzagt den nickenden Wollbeutel. Immer krautdurchdolchter schwimmt der pritschelnde Kussbeutel. Die Dachschatten kritzeln unzählige finstere Bodenmänner und es schaut auf die Lacke. Wann hobeln die kettigen Aasfalten? Während ein Schlitz aus gestohlener Himmelkreide die heiß gähnende Holzwunde sinnvoll macht, betreiben die Dachschatten Hetze auf unterschiedlicher Basis. Einer der beliebtesten Dachschatten hackt sich mit fahrender Neugier entzwei. Da blickt die zitrusversohlte Dauerholzwunde durch den Käfigschatten fragend auf alles und alles zugleich. Es ist zwölf Sack. Jetzt, da mehr bundesgeklopfte Erkenntnismolke frei sitzt, erspart sich das Schaffott den hinderlichen Speisegarten. Im Gewand der luftzuckerbrütenden Jahreszeit wendet sich lichterloh das Froschgetreide. Ein Zahntrapez schweigt wochenlange Gegenpflugverdienste. Die totgeheulte Möchtegernballerina wird am Oberarm geboren. Halt zahlen die feschen Rinderscheiben.
geben mit teilen Ich gebe:
Und sie. Zum Beispiel auch. Naja, ich. Ihre Größe. Meine. Alles Verpackung. Eine andere. Ich kenne keine. Außer ihr. Nachdenken. Noch einmal Nachdenken. Ein zweites mal. Warum. Das funtkioniert. Wirklich. Nichts. Nachdenken. Wieder. Ich. Wort. Punkt. Wort. Punkt. Wort und so weiter. Fort. Zu ihr. Sie. Wieder.Punkt. Ich. Punkt. Jetzt. Punkt. Nachdenken. Punkt. Punkt. Punkt. Punkt Punkt Punkt. Punkt Punkt Punkt. Wort Wort Wort. Voll. Wort. Zu. Punkt. Weich. Wort. Butter. Punkt. Dicht. Lallend über den Wolken. Und ich beginne mich zu erinnern. Ja. Punkt. Satz. Alles. Bilder. Laute. Worte. Gefühle. Eindrücke auf die lauernde Tastatur. Stürzen. Rein. Krieg. Raus. Umpolung. Niemand. Geburt. Und Asche.
Der Sand und der Tag
Ein als improvisierter Vorhang dienendes Tuch am Fenster, malt dunkel-violette Schatten auf unsere Körper. Maries Brüste heben und senken sich langsam im Takt eines leichten Schlafes. Vorsichtig entfalte ich einen Kaugummi und schiebe ihn mir in den Mund, damit ich sie, falls ich Sie doch wecken sollte, küssen kann. Gestern hatte ich im Geschirrspüler eine dieser doppelkonischen Mokkamaschinen gesehen, die man direkt auf die Kochplatte stellt und bestimmt liegen im Kühlschrank Aufback-Croissants aus der Dose, die man immer mit Eigelb bestreichen soll. Vielleicht hat sie einen vernünftigen Orangensaft, Hitchcock wäre angenehm, Hohes C aber auch akzeptabel, solange es wenigstens kein Tetra-Pack-Fruchtsaftgetränk von JA! ist. Ich suche meine Sachen zusammen, kleide mich an, die Gürtelschließe klappert und Marie atmet plötzlich scharf ein, so daß ich für einen Moment befürchte, sie könnte erwachen. Leise stehle ich mich aus dem Zimmer, die Dielen im Gang knarzen unter meinen bestrumpften Füßen. Auf dem Sideboard vor dem Spiegel, in dem ich behelfsmäßig meine Haare zu ordnen versuche, steht inmitten von all dem Krimskrams, den Mädchen ja so mögen, eine kitschige kleine Vase mit neun vertrocknete Rosen. Ich hole meinen cremefarbenen Mantel und meine Schuhe aus der Küche, in der noch unsere halbvollen Gläser stehen, ihres ist gut erkennbar am Lippenstiftrand, irgendwo läutet eine Kirchenglocke die neunte Stunde des Tages ein. So geräuschlos wie möglich, ziehe ich die Haustür hinter mir ins Schloß und bedauere, keine Sonnenbrille dabei zu haben. Auf der Straße versuche ich mich zu orientieren, doch mir will nicht einmal mehr der Name des Stadtteiles einfallen und so gehe ich aufs Geratewohl los. An der dritten Kreuzung biege ich nach rechts ab in eine Allee, doch als ich quer über einen Friedhof gehe, weil ich jenseits der Backsteinmauern die Innenstadt vermute, beginnt es heftig zu regnen und so schlage ich den Kragen hoch und wische mir die nassen Strähnen aus dem Gesicht.
Birgit.
Who else?
He: "You cross-eyed turtle-fucker!"
I: "Hey! I'd fuck a gunshot wound, but I wouldn't fuck a bleeding turtle!"
Was ich nicht ganz verstehe:
----------------------------
Ich sollte rein theoretisch das Grinsen nicht mehr abstellen koennen. Ich laufe ueber im Moment, ich nehme alles auf, und lasse alles kurz dannach wieder aus mir heraus stroemen.
Ich bin mir sicher, dass ich offenbar einiges richtig gemacht habe. Ich kann offenbar doch Entscheidungen treffen.
Wie hoch geht es eigentlich noch? Vielleicht kann mir das mal jemand erklaeren, wie das so ist:
Wenn man seine emotionale Verfassung auf einen Graph uebertragen wuerde, lassen sich dann so Gesetzmaessigkeiten erkennen wie:
Genauso hoch wie man kommt, wird es darauf wieder nach unten gehen?
Wie sieht die Gefuehlskurve eines Buddhisten aus?
Ist das eine Gerade, paralell zur x- Achse?
oder eher leicht steigend?
Als ich das komplette Ableisten meines Zivildienste umgang, in dem ich diversen Psychologen eine Depression vortaeuschte, wurde mir das so erklaert:
Das Leben der meisten Menschen ist eine Sinus Kurve: wellenfoermige Ausschlaege zwischen 1 und -1.
Man kann aber auch anders leben, dann schlaegt die Kurve zwar auch wellenfoermig aus, aber in viel kuerzeren Intervallen, viel hoeher, und dementsprechend tiefer.
Dieses Modell ist aber viel zu simpel, wie ich jetzt feststellen muss, von wegen Sinus Kurve, und so weiter:
Der Information guide for international students erklaert das Leben einen Schritt genauer:
Die Kurve ist hier auch durch Wellenbewegungen charakterisiert, aber viel unsymetrischer als eine Sinuskurve, und vorallem steigt das gesamte Niveau der Kurve leicht an.
Die Hoch- und Tiefpunkte werden demnach abwechselnd wie folgt bezeichnet:
Initial anxiety
Initial elation
Initial culture shock
superficial adjustment
depression, frustration
acceptance of host culture
return anxiety
return elation
re-entry shock
re-integration
Ein weiterer Unterschied ist, das diese zweite Kurve ohne einen zugehoerigen Graph und damit einer Skala entworfen wurde.
*
Was ganz anderes:
-----------------
Wie oft aenderst Du Deine Meinung?
Jeder geht doch mit einer bestimmten Meinung von sich selber und von seiner Umwelt durchs Leben. Wie oft aenderst Du diese Meinung komplett?
*
Widme Dich high mal ausschliesslich dem Reflektieren ueber Phaenomene der Natur:
Den Metamorphosen:
einer Raupe zu einem Schmetterling.
einer Libellenlarve zu einer Libelle
einer Kaulquappe zu einem Frosch
Den sozio- biologischen:
Affen, die mit einem Zweig nach Termiten angeln
Zwei balzende Hirsche, die mit ihren Geweihen kaempfen.
Adlerjungen, die das erste Mal ihr Nest verlassen
Das Verhaeltniss zwischen einem Wolfs- Alphaweibchen und dem Alphamaennchen
Dieser Vogel in den Tropen, der fuer sein Weibchen ein Nest am Boden baut, dass aussieht wie eine Zelt, und dann den Vorplatz mit Blumenblueten schmueckt
Den uebrigen:
Ein Gebirge, entstanden durch aufeinander zu driftende Erdplatten
Ein Wasserfall
Ein Schatten spendender Baum
Ein Sonnenaufgang
Kumulus Wolken
Versteinerte Fossilien, mehrere Millionen Jahre alt
Kometenkrater auf dem Mond
Ebbe und Flut
Die Spiegelungen auf voellig stillem Wasser eines Sees
Wellen, so hoch wie ein Haus
(aeh, ich glaube jetzt ist gut, das findet so schnell kein Ende, aber ich glaube man versteht mich)
*
Lasst es uns sammeln, solange das Fenster dafuer offensteht:
Die Erkenntnisse, die richtig waren.
Das, was funktioniert hat.
Lasst uns teilen.
Alles, was Du gibst, wird Dir siebenmal zurueckgegeben. Das ist ein Gesetz.
Ich bin so einsam.
schön schön. da sitzt also einer freitag nachts vor seinem Personalkomputer und dichtet. nennen wir ihn mal thorsten alias shoot. die welt scheint doch noch nicht so kaputt zu sein. partywixer muss es natürlich auch geben. klar.
doppel
nutzen für die dinge
nutzen für die dinge
leben
den roboter anzunehmen bedeutete
{ befindlichkeit }
{ körperpanzer }
{ verkleidung }
{ zuschreibungen }
beherrschen zu lernen
um sie
gegen
die
{ doppelleben }
zu
benutzen
doppelleben
{ bereits existierende befindlichkeit }
die straße findet ihren eigenen nutzen für die dinge
{ körperpanzer }
die straße findet ihren eigenen nutzen für die dinge
{ verkleidung }
die straße findet ihren eigenen nutzen für die dinge
{ zuschreibungen }
die straße findet ihren eigenen nutzen für die dinge
was bleibt?
Ich hatte das alte Auto mitgenommen, erfand Lügengeschichten, um meine Ausflüge allein unternehmen zu können. Ich fuhr an diesen Ort in den Bergen, ich konnte nicht anders, nahm das selbe Zimmer, schlief quer und schlecht im Doppelbett. Am Tage immer bergauf, ich erinnerte mich an den ersten echten Fliegenpilz meines Lebens, rot-weiss tatsächlich, an mein Erstaunen darüber, fand die Stelle, die nun ohne Pilz war. Kriegerische Steinwälle, Gesprächsfetzen, die Taschen voller Esskastanien, Pinot Noit und Flugente. Ich konnte nicht aufhören. Ruinen. Der Bergfried, ein französisches Verbot: rot-weisses Plasikband, hier kein Zutritt, grosse Gefahr, war damals deutliche Aufforderung gewesen. Liebe in der Herbstsonne auf einem Turm , pathetisch wie immer. Manchmal gelang es mir für einen Moment, ihn zu hassen, für das, was er mir weggenommen hatte. Was wir uns weggenommen hatten. Abends sass ich in der Gaststube auf alten Bänken an dunklen Tischen, das Feuer trocknete meine Socken aber ich hörte nicht auf zu frieren.
den roboter anzunehmen bedeutete
auf eine
{ bereits existierende befindlichkeit }
zu reagieren
nämlich dass sie arbeitskräfte für den kapitalismus waren
und als menschen in dieser gesellschaft
nur sehr wenig wert waren
indem man
die roboterpose
übernimmt
spielt man
mit dem roboter
es ist,
als würde man einen
{ körperpanzer }
tragen
der einen als außerirdischen identifizierbar macht
wenn man ihn sowieso immer anhat
in einem symbolischen sinn
dann könnte man doch das tragen dieser
{ verkleidung }
beherrschen lernen
um sie
gegen
die
{ zuschreibungen }
zu
benutzen
doppelleben?
da schreib ich doch grad was ...
:
glasklare verhältnisse
(ein mini internet roman)
teil 15
sie befand sich in einem vorraum, von dem zwei
weitere durchgänge in einen waschraum und zu
den toiletten führten.
linda kam ihr entgegen, geradewegs aus dem
eigentlichen toilettenraum.
"sylvia?" fragte sie erstaunt.
hinter isabelle an der tür klopfte jemand, klickerte
mit der klinke.
"sylvia, warum hältst du die tür zu?" fragte linda,
sichtlich unschlüssig, ob sie in den waschraum
weitergehen sollte .
" wegen mark. er steht da draussen!" stiess
isabelle wütend hervor.
"waas?" lindas augen wurden grösser. "hat er
etwa wieder getrunken?"
"ja, besoffen ist er auch. so ein schwein!" isabelle
kochte noch immer.
und hinter ihr klopfte es stärker. man hörte auch
eine stimme, aber eine frauenstimme. sie klang
sehr ungehalten.
isabelle errötete, gab die tür frei und flüchtete
vorsichtshalber hinter lindas rücken. die tür öffnete
sich ungewöhnlich langsam. linda und isabell
starrten beide auf den sich öffnenden spalt, noch
war dort niemand zu sehen.
"was hat er denn gemacht?" erkundigte sich linda,
und ergriff unwillkürlich isabelles hand.
die tür schlug mit einem mal weit auf.
ein altes mütterchen mit einem stock kam in den
vorraum gehumpelt.
isabell lugte nach draussen, aber von mark war
nichts mehr zu sehen. sie atmete auf.
"ach, befummelt hat er mich!" antwortete sie erst
jetzt erleichtert auf lindas frage.
das mütterchen trat genau auf die beiden frauen zu,
bis es endlich dicht vor ihnen stehen blieb.
"verzeihen sie," begann sie und beäugte erst isabelle
und dann linda mit kurzsichtigen augen.
sie braucht eine brille, dachte isabelle. eine ganz
starke, mit dicken gläsern.
"ich soll einen brief abgeben, vom herrn doktor."
umständlich nestelte sie in einer unfömigen tasche
und zog einen grauen fleckigen briefumschlag hervor.
isabelle durchzuckte es heftig.
vom herrn doktor?
sie griff hastig nach dem brief.
"welcher doktor? für wen ist den der brief?" erkundigte
sich linda indessen.
das alte mütterchen seufzte.
"ich bin doch nur die concierge, die concierge."
murmelte sie, als sei damit alles restlos aufgeklärt.
isabelle drehte den briefumschlag besser ins licht.
auf der vorderseite stand in eiliger schrift
"für isabelle, sehr dringend!" gekritzelt. aufgeregt riss
sie den brief auf.
:
(der anfang steht im aus-satz)
nichts tritt in erscheinung am letzten versuch, die herrschende klasse zu stürzen.
ida meister verliert die geduld am wollsockenstricken. ida meister badet verzwofelt inner karibik. (i der karibik!) die ida lernt sie da kennen am goldenen strand von cartagena.
nichts zeigt sich am himmel. kein aas und kein zorn. zerronnene fruchtsäfte aus ihren schößen. und ida hat sida der meister trägt mieder.
nie wieder und irgendwo reimt es sich doch.
"verbalisier mal die scheisse, die in deiner birne brodelt!"
Ewig leben? Nein, doppelt und dreifach! *DoppelmoppelPopelopelFordmordLordcord*
Martin? Nee, dät gloob ik nich (aber er müßte es ja wissen: "He Sie da!" besser als sein Ruf.) Noch dazu verwandt mit Rolf-Dieter? Nee, höchstens mit unserem Gemischtwarenhändler! Dicklich, bevorzugte er immer den Kleinsten: meinen Bruder. Eifersüchtig war ich auf ihn, denn er war beliebt bei den Nachbarn und half ihnen bei der Arbeit. Für die Hausaufgaben interessierte er sich nicht so sehr.
Dop/elle: eben/Opeldepp, voll daneben/Pelle/ppelle.e/bellen
Hausaufgaben, Radiohören, Tonbänder bespielen, tagträumen, alleinsein. Sich umziehen nach der Schule. Weite Wege mit dem Fahrrad. Die Olympischen Spiele in Mexiko (1968) - Leichtathletik, Fußball zu Zweit, Federball nach Punkten (die Regeln im Brockhaus nachlesen), Radwettrennen an Geburtstagen, im Sommer auf dem Hof in der Zinkwanne baden, oben sich anziehen, dabei ein Handtuch über steifen Schwanz legen (hihi!), von unten der Ruf: "Essen kommen!"
Die Realmenschen wissen nichts über seine virtuelle Existenz, über seine veröffentlichten Äußerungen. Die Nur-über-Text-Bekannten/mittlerweile-Vertrauten-UND-noch-Fremden erfahren wenig über sein normales Leben.
Er ist hier offen und ehrlicher, als zu seinen Freunden und nächsten Bekannten. Die virtuellen Freunde/innen verbindet ein gemeinsames Interesse: die Literatur, das Schreiben und Lesen! Die durch diese Leidenschaft erzeugte Einsamkeit ist damit hinfällig, und das ist gut.
Doppelmoral // globalverbal // pseudoanonym // Godard / Robert / Onkelenkel, Oberkellner.
kommen sie um 10 uhr zu mir, alleine.
Ah, ah, ah, Patrycja, diese ausstellung wurde doch gerade erst in der ZEIT verrissen.
Schon einmal von dieser Hamburger Ausstellung gehört, durch die man von Blinden geführt wird, durch absolute Dunkelheit?
*
www.soundamerica.com
www.smalltime.com
www.smalltime.com/dictator.html (für SASA, ja!)
ich begrüße euch alle? wow. da muß ich mich gleich mal wieder ausklinken.
Ganz persönliche Frage:
Warum?
Müssen sie (ich meine die hier in diesem Land, in dieser sauberen Stadt)
immer alles, was Spuren der Vergangenheit sichtbar macht, erneuern, renovieren,
und glätten?
Ich meine damit diese verdammte Neubau- und Umbauwut der Deutschen, diese Art von Aufräumen mit Unvollständigkeiten und sogenannten veralteten Gemäuern.
Woher kommt diese akribische Ausmerzung jeglicher Unebenheiten?
Kultursanierung und Baumarktmentaltät.
Heute und morgen, die letzten Tage des Marstall in München,
dann übernimmt das Staatsschauspiel die"längst fällige Sanierung der Gebäude um sie der kulturellen Nutzung wieder umfassend zugänglich zu machen" und sie damit für den improvisierten Charme der freien Projekte für immer zu schliessen.
Schon mal die Arsenali in Venedig bei der Biennale gesehen?
Na,ja,ich mein ja bloss.
@ patrycja:
Nein, müssen wir nicht, Schatz. Wir wissen ja, welche Art von Pulver er meint.
@ spurned:
...alias DeadlyMedicine.
Solltest Du ein Autogramm oder getragene Boxershorts von mir haben wollen:
DeadlyMedicine@gmx.de
erhielt gerade nachricht von HalfManHalfBiscuit:
sonne und pulver.
deadly, müssen wir uns sorgen machen?
fragt
Einerlei, ob interpretiert, strapaziert oder analysiert: mein Text bleibt nicht
vorhandenes Bildmaterial. Aber genug davon. Ich begrüße Euch alle -
mein Name ist
praca: das ist das polnische wort für arbeit. paul, der freund von meiner cousine sagte letztens zu mir: "there are three groups of working people: the first loves it´s work, for the second it´s okay and the third just needs the money. you belong to the first group, so be thankful". er selbst ist "lawyer in retirement". anwalt zu sein ist schon langweilig, aber als anwalt in sachen rentenversicherungen unterwegs zu sein ist "even more boring". "third group" sagte paul. meine cousine meinte: überleg mal, zwei kleine blonde mädchen, geboren in einem verschlafenen städchen an der polnischen ostsee, verschlägt es dank politischer unruhen in den westen, die eine nach england, die andere nach deutschland. nun sitzt du hier bei mir in london, erzählst mir von deinen plänen, berlin, münchen, zürich, reist um den globus. paul und ich kommen gerade aus asien, organisieren unseren umzug nach new york.....ist das nicht komisch? was wäre gewesen, hätten unsere eltern diesen schritt NICHT gewagt? würden wir dann mit unsern kinderwagen und dicken bäuchen in GDYNIA am MOLO am sonntag nach der kirche spazieren gehen und unseren nachwuchs, unsere hunde und unsere ehemänner präsentieren? ist es denn wirklich wichtig, zu welcher gruppe du gehörst? egal was passiert, die möglichkeiten, die uns das leben gegeben hat sind schon mal herrausragend. machen wir das beste daraus.........
aber was wäre, wenn meine eltern in GDYNIA geblieben wären? wie gerne
würde ich für einen tag meine DOPPELGÄNGERIN treffen, die polin mit dem
kindern und hunden und ehemann. ich hätte unheimlich viele fragen an sie.
in der tate modern london findet gerade eine beeindruckende ausstellung
statt: century city, art and culture in the modern metropolis. es dreht
sich in erster linie um die wichtigsten kulturellen einflüsse auf die
menschen, auf die kunst und auf die musik in folgenden städten: new york,
bombay (welches nun mumbai heisst), lagos, london, tokyo, paris, wien,
moskau und rio de janeiro. am meisten hat mich der teil über tokyo
fasziniert. ein künstler namens horikawa michio hat im jahre der ersten
mondmission der apollo 11 eine aktion gegen den vietnamkrieg gestartet. er
hat elf apfelsienengrosse steine an elf persönlichkeiten aus der politik
verschickt, mit der bitte, mehr auf unsere erde zu achten, auf das, was im
hier und jetzt passiert. eine erinnerung daran, dass es einen planeten
gibt, der unser aller aufmerksamkeit bedarf. ein stein wurde ans weisse
haus geschickt, zu händen von richard nixon. einige wochen später erhielt
der künstler einen brief vom generalkonsulat in japan, mit einer
persönlichen note vom damaligen präsidenten: ein dankeschön "für das
orginelle weihnachtsgeschenk".
another much-contested work was horikawa michio's project of gathering
stones to send through the post. the shinano river plan 11 was conducted at
the same time as the gathering of lunar samples during the apollo 11
mission. horikawa felt it was more important to gather the stones of the
earth, which he posted to eleven luminaries of the art world.
@ Lotos: Pointiert war nur so ein Gedanke zum Thema (ich traue mich kaum es noch einmal zu schreiben) "vergessen werden, ohne zu verschwinden". Ich schätze, ich habe das in letzter Zeit überstrapaziert. Zur Zeit sitzen einige Texte im Vakuum fest. Nicht verschwunden - Weißraum. Unter anderem hat mich der nicht sichtbare Text von Eiseisbaby kurzzeitig zu einer Vermutung verführt. Aber das alles geht zu weit und ist eindeutig überinterpretiert. Da gefällt mir der Gedanke der Lücke, die gefüllt werden möchte schon besser. Übrigens können Sie die Texte über eine Kopie sichtbar machen.
I want you to get together.
Wie kann ein Text zu zwei Bildern werden - besonders, wenn diese
nichteinmal existent sind? Das ganze ist philosophisch - ein Text wird zu
etwas, dass nicht existiert, aber erwartet wird, sozusagen zu einer Lücke,
die gefüllt sein möchte. Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
@P.Aristide: Ich habe schon das schlimmste befürchtet. Schön Sie wieder hier zu wissen.
Ach da ist der Loop jetzt also....! MARiO, der Schlüsselmeister wollte den Eingang wohl verstecken.
freitag, 16.märz 2001, nr. 64 / seite 41 - gedicht
der fotograf alfred stieglitz als allroundtalent seite 43
die kunstsammlung weimar vermisst fünf werke seite 44
eine wiener tagung beforscht thomas bernhardt seite 45
ein kulturvertrag mit frankreich muss her seite 46
reminiszenzen an den verlag volk & welt seite 48
(www.volk-und-welt.de)
zwischen nachruhm und nachttopf
von den taliban zu staub zerschossen
der organische landbandbau ist schuld an der seuche
guten mittag
wieso sagt das kein mensch?
Kann das mal jemand erklären? Was heisst hier pointiert? Gibts jetzt Punkte?
G.G. ALLEN & THE MURDER JUNKIES
"flesh, blood and fluids"
eine dokumentation.
Die Texte sind noch da. Diesmal eine pointierte Aktion. Es ist fast komisch, aber leider nur fast. Mein Text kann in diesem Fall gerne in der Versenkung bleiben.
Isolde hortet Narkotika in einem Daunenduvet
Mein Eintrag von gestern abend scheint verpufft zu sein. Hat das einen tieferen
Sinn? Falls ja, ist es mir egal. Also nochmal.
Bald hing die Chinesin an ihrem Rockzipfel. Obwohl sie vier Jahre lang in Frankreich
gelebt hatte, war ihr Französisch eindrucksvoll schlecht. Auch sie eine Fremde,
auf eine andere Art, aus Hongkong, sie hatte sich gerade ein Magengeschwür entfernen
lassen. Gutartig. Das Haus in dem sie wohnte, sah aus wie die Gebäude in den
Werbeprospekten des Fremdenverkehrsamtes: Fachwerk, ein imposantes Tor, ein
Innenhof, dessen ballustradenhafte Balkone von Knöterich und Glyzinien überwuchert
waren, eine Operettenkulisse. Im Erdgeschoss ein Hirschkopf aus Stein über einer
vernagelten Flügeltür, im Treppenhaus runde abgegriffene Geländer aus dunklem
Holz und modriger Geruch. Eine ihrer Videoarbeiten zeigte die Chinesin dabei,
wie sie viele Minuten lang aus einer handbreit Abstand versuchte in eine Flasche
zu kotzen, andersherum abgespielt aber, die Flasche versuchte in die Chinesin
zu kotzen. Eine Zweckgemeinschaft.
Gute Freunde sind immer da, wenn sie einen brauchen.
jetzt (daheim): deftige Musik (S.U.N. Project) & kiffen
nachher (the thursday social): be a lounge rat! & saufen
1916
Joyces erster Roman "A Portrait of the Artist as a Young Man" wird in der britischen Zeitschrift "The Egoist" und in den Vereinigten Staaten veröffentlicht, da sich kein britischer Verlag finden läßt.
Der Roman ist stark autobiographisch geprägt. Er stellt die intellektuelle und emotionale Entwicklung des jungen Stephen Dedalus dar.
1922
Februar: "Ulysses" wird von der Besitzerin einer englischen Buchhandlung in Paris in zensierter Form als Buch veröffentlicht.
"Ulysses" ist als moderne Parallele zu Homers "Odyssee" angelegt. Der Roman verfolgt die Ereignisse im Leben von drei Figuren am 16. Juni 1904 und beeindruckt vor allem durch seine stilistische und sprachliche Vielfalt und die tiefgehende Darstellung der Figuren. Im Roman entwickelt Joyce die Technik des inneren Monologs weiter zum "stream of consciousness" (Bewußtseinsstrom) und stellt als erster den Fluß von Eindrücken, Halbgedanken, Assoziationen und plötzlichen Impulsen eines menschlichen Bewußtseins mit Hilfe von Sprache dar. Diese Technik hat großen Einfluß auf Romane des 20. Jahrhunderts.
1939
Veröffentlichung des Romans "Finnegan's Wake".
Joyces letzter Roman besteht aus vielen komplexen Ebenen, repräsentiert sowohl die Geschichte Irlands als auch die der Menschheit und zeichnet sich besonders durch vielsprachige Experimente und sprachliche Verschlüsselungen aus. Der geringe Erfolg des Romans enttäuscht Joyce sehr.
Quelle: dhm.de/lemo
Damit teilt Joyce übrigens das Los seines Romans "Ulysses", dessen "Sirenen"-Episode wegen ihrer prosamusikalischen Eigenart im Weltkrieg gleichfalls den Verdacht der Zensurbehörden erregt hat, da der verwirrend kryptische Text als eine verschlüsselte Nachricht betrachtet wurde.
— und vor Gewittern hatte Joyce höllische Angst.
Er quartiert sich im "Hotel Löwen" ein, wo er zwischen 10. August und 8. September 1932 unter anderem intensiv an "The Mime of Mick, Nick and the Maggies", dem Beginn des zweiten Buches von "Finnegans Wake" (S. 219 – 259), schreibt
joyce1
[1]
STATELY, PLUMP BUCK MULLIGAN CAME FROM THE STAIRHEAD,
bearing a bowl of lather on which a mirror and a razor lay crossed.
A yellow dressinggown, ungirdled, was sustained gently behind him
by the mild morning air. He held the bowl aloft and intoned:
— Introibo ad altare Dei.
Halted, he peered down the dark winding stairs and called up
coarsely:
— Come up, Kinch! Come up, you fearful jesuit!
Solemnly he came forward and mounted the round gunrest. He
faced about and blessed gravely thrice the tower, the surrounding
country and the awaking mountains. Then, catching sight of
Stephen Dedalus, he bent towards him and made rapid crosses in the
air, gurgling in his throat and shaking his head. Stephen Dedalus,
displeased and sleepy, leaned his arms on the top of the staircase and
looked coldly at the shaking gurgling face that blessed him, equine in
its length, and at the light untonsured hair, grained and hued like pale oak.
Buck Mulligan peeped an instant under the mirror and then covered
the bowl smartly.
riverrun, past Eve and Adam's, from swerve of shore to bend 1
of bay, brings us by a commodius vicus of recirculation back to 2
Howth Castle and Environs. 3
Sir Tristram, violer d'amores, fr'over the short sea, had passen- 4
core rearrived from North Armorica on this side the scraggy 5
isthmus of Europe Minor to wielderfight his penisolate war: nor 6
had topsawyer's rocks by the stream Oconee exaggerated themselse 7
to Laurens County's gorgios while they went doublin their mumper 8
all the time: nor avoice from afire bellowsed mishe mishe to 9
tauftauf thuartpeatrick: not yet, though venissoon after, had a 10
kidscad buttended a bland old isaac: not yet, though all's fair in 11
vanessy, were sosie sesthers wroth with twone nathandjoe. Rot a 12
peck of pa's malt had Jhem or Shen brewed by arclight and rory 13
end to the regginbrow was to be seen ringsome on the aquaface. 14
The fall (bababadalgharaghtakamminarronnkonnbronntonner- 15
ronntuonnthunntrovarrhounawnskawntoohoohoordenenthur- 16
nuk!) of a once wallstrait oldparr is retaled early in bed and later 17
on life down through all christian minstrelsy.
joyce2
und dann die freunde, die -hey- freunde. und die schwuchteln -du siehst ja soo geil aus-, und wer ist da, wenn es einem ganz unglamourös ..schlecht geht?
die wohnen weit weg oder sind beschäftigt, es gibt immer ein aber.
ich will also ein aber sein.
Doppelleben:
Superman (ohne Brille) / Clark Kent (mit Brille)
Leben, Leben und nochmal Leben!
Sterben, Sterben und nochmal Sterben!
Weinen, Weinen und nochmal Weinen!
Nochmal, Nochmal und nochmal Nochmal!
es ist so egal, was man macht, man sollte halt cool aussehen dabei.
symbiose zu symbiose. bleiben zusammen. erleben doppelt. das hält.
und wir lachen. viel.
kolorowy ogrodek.
Die Allee war jetzt zu Ende und er ging über einen Parkplatz, abseits der Straße. Neben seinem Wagen machte er halt und sah sich um. Im Schein einer Lampe entdeckte er den Kopf eines Todkranken, Motiv einer vergessenen Werbekampagne. Die Augen blickten nicht, sie starrten bloß. Längst hatte man andere Plakate über den Körper geklebt und nur weil jemand ein Stück aus der Pappe herausgerissen hatte, starrte der Kopf noch einmal, von Sonne und Regen verblasst und wie zum Trotz gegen alle Moden und den Tod aus dem zerfransten Fenster in die Dunkelheit und über den Fluss.
*
Bald hing die Chinesin an ihrem Rockzipfel. Obwohl sie vier Jahre lang in Frankreich gelebt hatte, war ihr Französisch eindrucksvoll schlecht. Auch sie war fremd, auf eine andere Art. Sie kam aus Hongkong, hatte sich gerade ein Magengeschwür entfernen lassen. Gutartig. Das Haus in dem sie wohnte, sah aus wie die Gebäude in den Werbeprospekten des Fremdenverkehrsamtes: Fachwerk, ein imposantes Tor, ein Innenhof, dessen ballustradenhafte Balkone von Knöterich und Glyzinien überwuchert waren, eine Operettenkulisse. Im Erdgeschoss ein Hirschkopf aus Stein über einer vernagelten Flügeltür, im Treppenhaus runde abgegriffene Geländer aus dunklem Holz. Eine ihrer Videoarbeiten zeigte die Chinesin dabei, wie sie viele Minuten lang aus einer handbreit Abstand versuchte in eine Flasche zu kotzen, andersherum abgespielt aber, die Flasche versuchte in die Chinesin zu kotzen. Eine Zweckgemeinschaft.
Bombs Over Bielefeld, und eine davon trifft den dicken Martin alias DeadlyMedicine.
Mission Accomplished.
Zwei unvereinbare Wünsche setzten sich auf einem Punkt fest. Beide sind unbeweglich, kompromißlos und von höchster Wichtigkeit. Sich bedeckt halten, egal was kommt. Keiner hat langen Atem um zu vermuten. Vergessen werden, ohne zu verschwinden. Binäre Grauzone.
Warum interessiert sich keiner für "Doppeltod"?
An DeadlyMedicine im T-Punkt :
Ich dachte, Bielefeld gibt es gar nicht...
Warum gehst Du einfach fort
Ohne jedes letzte Wort?
Warum kommst Du nie zurück?
Warum zerstörst Du unser Glück?
Warum warum warum?
Grandpa Simpson: "Der Toooood!" (auf Maggie zeigend)
Bart Simpson: "Das ist Maggie."
GS: "Der Toooood!" (auf eine Lampe zeigend)
BS: "Das ist eine Lampe!"
GS: "Der Toooood!" (wieder auf Maggie zeigend)
...
Was will uns diese Werbesendung sagen?
Sie führt ein klassisches Doppelleben. Wie jeder gegenwärtig. Ein Leben nach innen und eines nach außen. Einmal verbrannte sie sich an der Tastatur die Finger.
Bombs over Bielefeld
Leider musste ich heute der Bielefelder Neustadt zwecks verschiedener Einkäufe einen Besuch abstatten.
Für die, die Bielefeld nicht kennen: Die City ist aufgeteilt in
-Altstadt und Neustadt
also-Gut und Böse, West und Ost, Schön und Schaurig, Jekyll und Hyde, Mickey und Goofy
Neustadt ist Mc Donalds, Quelle, Karstadt, Kaufhof , Punks und Türken mit Adidas-Trainingskombi und verchromten Sony-Handys.
Altstadt ist Grandezza, Bars, Cafés, Boutiquen, Grünstreifen, Juweliere, hübsche Frauen und gut gekleidete Menschen, die CDU wählen und Helen Duval für ein neues Eau de Parfum halten.
Manchmal lässt es sich allerdings nicht vermeiden, die Twilight Zone zu betreten.
In diesem Fall waren es mein Orthopäde und eine Verkaufsniederlassung der Telekom.
Bereits mit Rezept und Leihhandy ausgestattet wähne ich mich kurz vor der Grenze in trügerischer Sicherheit als es dann doch passiert: Zwischen Peek & Cloppenburg und Karstadt, umzingelt von Zeugen Jehovas in ihren unsäglichen Fellstiefeln und grauen Parkas sowie Punks mit Irokesenfrisur (nur noch in Bielefeld zu sehen) spricht mich ein etwa gleichaltriger Mann an. In seinen Händen ein Stapel eingeschweißter Bücher.
"Klein Moment Zeit? Hab da ein paar ganz tolle..."
"Nein Danke."
Die Buchrücken berichten von Buddhismus, asiatischer Kochkunst und FengShui.
"Ganz super Sachen! Und so günstig kriegen sie das..."
"Nein, lass mal gut sein. Ich lese so was nicht."
"Sondern?"
Ich fühle mich genötigt.
"Irving, Kerouac, Mankell, Boyle, Fry. Sowas."
"Kenn´ ich nicht. Aber ich hab hier..."
Ich drehe mich um, renne auf die Grenze zu, male mir aus wie er einen unmenschlichen Schrei ausstößt und mit dem ausgestreckten Arm auf mich zeigt. So wie Donald Sutherland am Ende von "Die Körperfresser kommen".
Mit einem Mal steigt ein vertrauter Duft in meine Nase. Jil Sander For Men. Douglas. Altstadt. Ich bin gerettet.
Arbeit ist ein fremdes Wort für mich.
Da meine Muttersprache zwar deutsch ist,
meine Vatersprache aber nicht,
verstehe ich das deutsche Wort oft nicht.
Im Spanischen ist Trabajo, ein Ausdruck der wohl nur die Hingabe
an die Disziplin beschreibt.
Und mein Vater sprach immer von passion,
von seiner Berufung, seinem Streben,
das er mit Arbeit erreichte.
Hier heisst es oft: mein Job, meine Arbeit
kaum einer spricht von Aufgabe, Berufung.
Als ich damals entschied Kunst zu studieren, hat meine Mutter mich
gefragt, ob ich denn wüsste, dass ich immer mehr Disziplin
und Arbeit aufwenden müsste, als bei anderen Berufungen.
Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich Autofahren gelernt hatte.
Aber ich würde trotz der schönsten Sterne, nie meinem Beifahrer
das Steuer überlassen.
sorry, das ist spät, weil nämlich meine I.D nicht funktioniert?Alinia
arbeit adelt
Herr Dr. Nickel: Das ist sehr aufmerksam von ihnen. Vielen Dank im Vorraus.
Bitte erfahren sie meine Anschrift per email: goldmund@firemail.de
angekommen in marrakech fuehlte sich der junge mann zu einem vergleich dieses, seinen momentanen aufenthaltsortes mit der heimatstaette seiner jugend BAD HONNEF inspiriert.
bad honnef, trutzburg der saturierten, das nizza am rhein, wie alexander von humboldt es liebevoll umschrieb.
marrakech, ein traum in ocker, eine perle die der heilige allah einst selbst ueber das atlas-gebirge rollen liess. eine stadt die in den siebziger jahren wahre orgien beherbergte.
nein, diese staedte erschienen ihm zu ungleich, um einem nicht falsifizierbaren vergleich standhalten zu koennen.
also liess sich der junge mann unverrichteter dinge -und daher schulterzuckend- in die sofaaehnlichen sitzelemente seines bordeaufarbenen 1981-er 200D fallen, und fuhr gen sueden.
:o)
wow, ausklinken!
Ausklinken. Uff.
Um den Tag mal wieder richtig ausklinken zu lassen nutzen wir vor
dem heimgehen die Inspiration von LOOP um uns auf den Feierabend
zu freuen, denn so einiges im LOOP bleibt wohl genauso unklar,
wie die Frage, wird der nächste Tag wieder genauso wie der letzte.
Fragen über Fragen!! Wir werden sehen!! Bis morgen
Ernst arbeitete seit einem Jahr nun als Automechaniker im Betrieb seines Onkels. Die Werkstatt, seit vielen Jahren im Familienbesitz, hatte einen guten Ruf in Ernstens Heimatstadt, vielleicht auch, da es die einzige am Ort war. Doch ernst fühlte sich nicht so richtig wohl, die Ausbildung machte im keinen rechten Spaß, der Lohn reichte nicht für seine Büchersucht, obwohl er ja auch nicht viel davon sonst hätte ausgeben können. In der Ortschaft gab es nur eine Gaststätte, "zum Hirschen", und dort saß man abends und trank sein Pils und seinen Schnaps für zusammen Vierfuchzich. Dann, nach dem Umtrunk und den Männerwitzen, die sich durch den Abend zogen, ging Ernst in seine kleine Wohnung und begann zu lesen. Er las sehr viel, moderne Sachen, aber gerne auch Klassiker. Irgendwo stieß er auf das Zitat "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Diese Worten ließen ihn nicht mehr in Ruhe, sie geisterten den ganzen Tag durch seinen Kopf. Als er abends wieder aus der Gaststätte kam, war die Wohnungstüre seiner Vermieterin nur angelehnt. Ernst öffnete vorsichtig die Türe und betrat die kleine Wohnung im Erdgeschoss. Hier war er nur ein einziges Mal gewesen, bei seinem Einzug, um den Mietvertrag zu unterschreiben. Aus dem Wohnzimmer hörte man die Stimme des Moderators einer Unterhaltungsshow. Ernst betrat das Zimmer. Frau Kaschulke lag regungslos neben ihrem Sessel, getrockneter Speichel hing an ihren Lippen, die Augen waren weit aufgerissen. Ernst begriff nicht ganz die Situation, aber doch den Ernst der Lage. Es war für ihn wie eine Erleuchtung, wie ein Zeichen. Er rannte ins Schlafzimmer von Frau Kaschulke, belud seine Arme mit ihren Kleidern und ging in den Hausflur zurück, ohne sich noch einmal umzudrehen. Am nächsten Morgen wusch er sich gründlich, zog sich an und ging zur Arbeit. Seine Kollegen lachten, als er in dem altmodischen Kleid, mit den Damenschuhen, in denen er unbeholfen stöckelte und der alten braunen Lederhandtasche die Werkstatt betrat. Seine Augen leuchteten. Lehrjahre waren keine Herrenjahre ( mehr für ihn ). Wie lange hatte er sich das schon gewünscht.
Loopster in BONN, schmeißt sie hoch, die Ärmchen - Ich will euch sehen. Vis a Vis, sozusagen. Im wirklichem Leben bin ich Geheimagent, und verkehre in den einschlägigen Rotlichtkneipen dieser schönen Stadt. Ihr erkennt mich an meinem rotfarbenem Irokesenhaarschnitt, der Nietenmotorradlederjacke - mit der Aufschrift: "If you can read this, Bitch fell down" - und dem quer über meinem Rücken getragenem Bihänder; - immer auf der Suche nach dem ewigen Kick, und nicht wie im Loop, bis unter die Ohren angefüllt mit lethargischer Gebrabbelmilch. Ich bin der Rockerkönig von Bonn. Tagsüber findet Ihr mich meistens im Schloßpark: Hunde enthaupten - sollte es euch unangenehm sein mich dabei direkt anzusprechen, versucht es vorab über e-mail: kkr11@hotmail.com.
Igitt.
Andreas ist 27 Jahre alt und kommt aus Overrath, das zwischen Bergisch Gladbach und Köln liegt. Er wohnt da schon seit seiner Geburt. Er ist recht gross, 1,89 Meter, hat dunkelblonde Haare und grau-grüne Augen. Er ist mehrfach selbständig.
Andreas besitzt mehrere Filialen des Schnellrestaurantkette GRILLMASTER. Er ist auch Veranstalter. Er hat etwas mit dem Kölner Karneval zu tun, mit BÄRBEL SCHÄFER, OLIVER GEISSEN, HANS MEISER und BIG BROTHER.
Er ist auf eine eigenartig amüsante Weise intelligent.
Andreas verkauft den Leuten mehrfach Trash. Aber er lässt sich davon nicht beirren. Das macht ihn souverän. Und sympathisch.
Sie lächelt nie beim Sex und macht immer komische Fotos von mir.
Es muß so um den November letzten Jahres gewesen sein, als sie ausgezogen ist. Eine kleine Abschiedsfete mit schrecklichen Leuten und schrecklicher Musik, am nächsten Tag war sie verschwunden. Sie hinterlies wenig mehr als ein paar Umzugskartons und ein Acrylregal, dessen Funktion mir in den drei Monaten, die es noch im Treppenhaus verweilen durfte nicht klar wurde, denn es fehlten Bretter und jegliche Möglichkeit solche eventuell zu befestigen.
Dann zog in einer Morgen im Nebel-Aktion eine neue Bewohnerin ein. Sie war drin bevor ich aufgestanden war, seitdem ist das Klingelschild alles was auf sie hindeutet. Ein Name, weniger als ein Schlagerpseudonym, kurzweilig und unspannend.
Trotz meiner vehementen Bemühungen, keinen geregelten Tagesablauf zu besitzten begegnete sie mir nie, als einzige der insgesamt zehn Bewohner in dem kleinen rosafarbenen Mehrfamilienhaus an der dichtbefahrenen Straße.
Ein Freund hat sie mal gesehen, als sie zur Tür rein schlich, seine Beschreibung passte auf eine Schlagersängerin, auch auf die Ehemalige.
Heute habe ICH sie gesehen. Im Treppenaufgang konnte ich einen Rockzipfel aus Denim huschen sehen, gekrönt von steilem, blonden Haupthaar.
Sie hatte die Tür schon geöffnet, schaute sich mit einem Mal erschrocken um und stierte mich mit ertappten Blick an. Dann knallte die Tür ins Schloß und ließ den Schlüssel zweimal im Zylinder kreisen.
FBI TOP DEATH OF THE YEAR NO 2.
Military Sergeant John Joe Winter killed his two timing
wife by loading her car with Trintynitrate explosive
(similar to C4). The Ford Taurus she was driving was filled
with 750 kgs of explosive, forming a force twice as powerful
as the Oklahoma Bombing. The explosion was heard by several
persons some up to 14 kilometers away. No trace of the car
or the victim were ever found, only a 55 meter deep crater,
and 500m of missing road.
Lotus heute spricht große Sätze: Sein Inhalt hat Kraft, und seine Form hat Rhythmus. "Niemand", sagen einig Textverfasser, "wird leugnen, daß die neue deutsche Literatur den Rhythmus, das rhythmische Ausschwingen, verlernt hat, das wozu schwächere Stilisten das Ausrufezeichen verwenden". Ich bin dieser Niemand; ich leugne es geradezu.
miri, schön daß du wandelst,
zombie. a-bär, b-bär, c-bär:
nimmer ist das grab neben g.
leer. man fragte: wer liegt
darin? und niemand sachte w-
as.
larry, du, man bleibt nich
länger als es not tut
stehen, larry, auf
dem zebra-strei
zu spät. e-
gal.
veräußerungen und verinnerlichungen
ausgeschiedenes und unverdautes
gibs bald im rasmusweb,
nicht in mons, nicht im leeren grab neben trakl
im net sollt ihr suchen und dann ihr findet
www.rasmus.sci.fi,
das freudenhaus der liga
das maracana der siega
auch für raben, klowürste
und kleine krumen.
Die Kopfschmerzen, fand ich heraus, kamen von der unendlichen Konzentration, die ich gezwungen war aufzubringen, um all dem um mich herum folgen zu können. Ich verstand langsam, wie sehr ich immer über meine Sprache gelebt hatte, hier hatte ich nichts mehr auf das ich mich verlassen konnte, übrig blieben das Vokabular und der Habitus einer Zehnjährigen.
Ich fand einen Wald, einen Wald hinter den Fabriken, mit Teichen und Naturlehrpfad, raste Wege entlang ohne nach links und rechts zu sehen, versuchte im Takt der Musik zu treten. Ich fand ein verwittertes Schloss mit abgründigem modernem Skulpturenpark und einem Salon de Thé in altrosa Brokat, der mir ein zweites Zuhause wurde. Abends ging ich zu Ali, l´arab um mir ein paar grosse Flaschen Kronenbourg zu beschaffen.
Und ich ass. Sorgfältig entwarf ich den Speiseplan der Woche, sammelte Bonuspunkte in den Galleries Gourmandes, und kochte für mich allein. Und ass.
Die Virtualität und Diskretion, scheint in meinen Augen von manch EINER Personen hier
im LOOP zu Heilung von Persönlichkeits/Nickname-Problemen genutzt zu werden!!!!
Freundliche Grüße an alle kalten Babsis
eis eis baby...ein eis reicht!
mir wir kalt, eis eis baby rutscht, ein eis reicht.
und corvus die klowurst
erzählt was von sorgfalt
ja so isses in metropolen
die klugscheißer walten
sehatte einen krümelnamen
und plötzlisch sah ichse im fern,
seredete von einem speisgörl undund
setat das so verhakelicht so blöde und
dass ichse ganz ganz plötzelich erkannte:
ja das isse, krümelname, diedie ...
die haste doch mal ecke millern-
tor tor tor tor reeperbahn ...
die leute gehn ins fern
und kommen nich mehr
wieder und und
du siehst zu
und krümel
und kuh
buuh.
Salut Helk,
alter Franzose. 30.3.2001. Grüß mir Paris und die Liebe!
"halten sie sich für besser als ihre mitmenschen?"
"ja natürlich, sie etwa nicht."
Arbeit
Ich denke zu wissen, daß es mich in die Kur führt; weil sie mich wahnsinnig macht, mich in den Wahnsinn treibt, wie ein beiläufiges Lächeln einer schönen Frau, daß alles verspricht: Die Erfüllung der Sehnsucht und der Träume, obwohl man weiß das es so nicht funktioniert - weil Liebe kein Ort ist zum festhalten, wie Alinia schon sagte. So ist das mit der Arbeit; der Banalität der Arbeit: Ich weiß es auch, es ist ein feiger und unkühner und fauler Lebensweg, die Versprechungen sind leer - trotzdem übersteht die Hoffnung darauf, daß sich ein unsichtbarer Faktor in der Gleichung nach Ortskundigkeit im eigenen Leben zum guten hin verändert. Ich bin, und es ist wahr, wirklich, meine einzige Realität: Fassungslos. Eine konturlose Ansammlung von Gedärmen die brach liegt - in der Raumzeit. Kein reflexiver Sprung aus den Scheinwerfern der auf mich zurasenden Alltagsleere scheint so möglich. Empathie und Empfindlichkeit und Befindlichkeit: lähmen meine hüllenlose Innereien.
Dabei möchte ich nur die Sterne sehen, den Himmel, möchte meinen Kopf auf den Schoß eines Beifahrers legen und nach oben, durch das offene Schiebedach, die Sterne schauen. Ich möchte daß mich dabei die Ruhe erfüllt, wie ein tiefer Ton. Ich möchte kein Doppelleben, ich will ein Leben leben.
""DDOOPPEELLLLEEBBEENN""
Jeden morgen fängt das Doppelleben an
"Ich kenn Dich nicht aber waschen tu ich Dich trotzdem"
Man kann nicht immer so sein wie man will,
man muß auch mal so wollen wie man ist!
Man darf nicht immer so wie man will,
man muß aber immer so wie man kann!
Es ist nicht immer so schön wie es sein soll,
man nimmt es aber so hin wie es ist!
ich war doppelt vorhanden. jemand hat mich universalisiert. ist jetzt schöner als es war. ich danke dir! was soll ich sagen?
ich weiß es wirklich nicht mehr. aber ich sag noch eine kleinigkeit: es ist sinnlos, das wort sinnlos als ein wort für etwas negatives zu denken. denn sonst wäre sinn ja positiv und das macht keinen sinn. oder täusche ich mich?
heute war wind,
stimmt!
und regen:
den bemerkt' ich kaum
(war zu beschäftigt)
wahre wunder wirkt der wind,
doch seht, wie er wütet!
*
Die Mutter pumpte sich bei uns die Eimer voll Wasser. In einem Albtraum kamen die Nachbargänse gelaufen mit vorgerecktem Schnabel und gespaltener Zunge. Später stand leer das Haus: von Spinnen bewohnt und Geziefer, Maschinen, Getreide, Kartoffeln.
Die gepflasterte Fläche vor der breiten, blauen Dielentür wurde zu Pfingsten mit Birkensträuchern geschmückt. Aus Schnapsgläsern tranken wir Sprudel.
Für die Schwalben im Sommer wurde eine kleine Fensterscheibe über der Tür herausgenommen. An einen Deckenbalken bauten sie ihr Nest. Hungrige Mäuler, lautes Getschilp und unten die Scheiße.
Eine ebene Fläche nun: kein Haus mehr und keine Bäume ringsum (alte Eichbäume, Augustäpfel und Kirschen). 'Unser' Haus ist alt und schmutzig der Verputz! Der Holzschuppen ist ein Häufchen Erde und von Pflanzen überwachsen. Die Birkenbäume sind so alt wie wir! Die Scheune aus weißen Klinkersteinen mit blaßblauen, riesigen Toren: versuchen, den Fußball über's rote Dach zu schießen. Der tiefe Brunnen versiegelt?
Ach nett, HelK in Paris trifft (sich nicht mit) Peter Handke. In Ihrem nächsten Roman dürfen Sie ihn gerne ermorden, doch bitte..., schließlich war er lange Zeit ein Vorbild für mich, fast ein Idol (der Unabhängigkeit/Freiheit). Früher schon Hesse, Ende der 70er dann Joyce (ich lese gerade seine Briefe: Italo Svevo nahm Englisch-Unterricht bei ihm, er las die ersten 3 Kapitel von 'Stephan the hero'.) Seit 15 Jahren bete ich keine Götzen mehr an.
Sah eben das Callas-Bild im A46 (...im Urlaub gelesen). In Paris war ich schon mehrmals (zuerst 1970). Ich/wir wohnte(n) in einem Hotel am Montmartre, Rue Tholozé. Dort ist auch dieses berühmte Kino.