loop Archiv #62 (23.11.-29.11.2000)
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autumn of loop
Themenknebel der Woche:Bonbonniere
Ach Deadly, kleiner Witzbold und P. Aristide und ... die Neuen im Club und Corvus: sei(d)
gegrüßt! Besagte Tante D. in Bremen schrieb immer: "Ihr Lieben Alle!" - auch
nicht schlecht, oder? An Krebs ist sie gestorben. Ihre beiden ältesten Schwestern sind 90
bzw. 89 Jahre alt: Papa's 3 Geschwister (2 sind jung gestorben, was Anfang des
Jahrhunderts wohl noch üblich war. Sogar die Mütter sind ja früher... manchmal im
Wochenbett...) Na, wenn man bedenkt, von wie wenig Herzpochen so ein Leben abhängt! Luft
und Wasser, auf's Essen kann man ja 'ne Weile verzichten. 'Von Luft und Liebe leben.' 'Der
Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern...': genau, schließlich war Jesus kein
Materialist.
Meine Mutter-Oma hat(te) sehr viele Geschwister, also vielleicht 12: das war ja durchaus
üblich. Ich sah vor ein paar Tagen ein sehr altes Foto: ein Lehrer mit 60 Schulkindern:
alle ärmlich bekleidet und mit ernsten, 'erwachsenen' Gesichtern; einige schienen vom
Hunger gezeichnet (19. Jahrhundert) .
Ein Zitat aus "Audimax", einer Hochschul-Zeitschrift: 'Laut Sozialforschung
haben Viel-Surfer auch mehr persönliche Kontakte.'
Und hier (weil's gestern technisch nicht möglich war), ein drittes Mal geschrieben,
folgender Text (den wahrscheinlich kaum einer versteht):
Dor gaid se hen de Tîd:
kum's nich to'n Vesnubn!
Bid Sönndâg noch de Streß,
ober naja, môgt jo uk Spoß.
Un dän de Wihnachtstîd, Advent:
wann falt de irste Snee?
Läß Johr häb ik dreemôl den irsten Snee filmt
[Anm. d. Verf.: am 18. und 19.12.1999 und am 17.2.2000]
(budn mid'n Schirm un de Postbotin kumt).
Ha mi al vör Heiligobnd 'ne Videokamera köfft
(vörsichtshalber, falls keener mi nix schenkt)
un bin dän lostôgn im Fröhjohr (de Snee wör jüm'e fix wedder wäch!).
De irsten Blom film ik: dat gift schöne Farbn, dat kumt good.
Eenige Minschn künnt dat gornich af, dat ik se upnähm do
(ik lôd mi uk nich geern fotogrôfiern).
GüTeE - 29.11.00 at 23:38:04
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich habe jetzt dreiundsechzig Kassetten bekommen,
in vier Tagen. Ich sollte damit zur Polizei gehen. Ich bin verzweifelt. Vielleicht sollte
ich doch einmal Drogen ausprobieren. Ich werde jetzt ein paar Bekannte anrufen.
Holger Speckhahn - Berlin * - 29.11.00 at 22:53:36
Vor einem Schaufenster lag ein Körper.
Ich trat zurück, policia, los gentes,
zwei Palmen, der kalima, Südost.
Kicke die Spritzen mit dem Fuss unter
ein Seatmobil, cortado,
die Deutschen kaufen jetzt schon
Weihnachtsgeschenke ein,
der Stoff wird schlecht.
Santa,Santa, Cruz de neve,blanco
schnell wird er schwarz,
der Schnee.
ALINIA Santa Cruz * - 29.11.00 at 22:47:30
ein mittwochabend, oder? ist schon donnerstag?
der erste kaffee. alles läuft anders, irgendwie.
neuerdings. no way out.
worte müden sich ins aussen...
zerfleddert liegt graugelbe hirnmasse auf dem friedhof,
in den gängen zwischen den gräbern,
als hätte man eine ganze hochzeitsgesellschaft enthirnt.
die friedhofsbesucher pflanzen tulpenzwiebeln darin:
vergeblich, vergeblich, denn bis zum frühling
wird hier die eiszeit ausgebrochen sein.
ein kind, das mit seiner oma zu besuch beim
toten grossvater ist, dieses kind sieht die graue masse
und verwechselt es mit eis. eislaufenf!, ruft jenes
kind, und die anderen friedhofsbesucher erklären
dem kind, dass dies nun kein eis sei, sondern
bester nährboden für frühlingsblumen.
bester nährboden für frühlingsblumen.
vielleicht kann der junge bis in den frühling sehn:
riecht schon die drohende eiszeit.
vielleicht.
ich frage mich nicht mehr, warum.
ich habe aufgehört: mit dieser elenden fragerei.
ich warte einfach den frühling ab.
ein mittwochabend, worte sind mittlerweile
endgültig müde, die nacht ist nah:
zeit nun, endlich aufzustehn.
mone hartman *kurz vor nacht* * - 29.11.00 at 22:30:36
Baise-Moi - splendid 78 minutes.
TomTom Gone Till November * - 29.11.00 at 20:18:32
Ich fühle, dass Donkey Kong morgen auch versuchen wird, die Deutsche Grammatik korrekt
anzuwenden.
gHack Elektroscrabble * - 29.11.00 at 18:01:12
Gestern Nacht: Neonflimmriger Schimmer im Zimmer. Es waren Inky, Pinky, Blinky und Clyde,
die vier Pacman-Geister, als schwindend pulsierende Alphakanal-Erscheinungen auf meiner
Netzhaut tanzten. "Tand!" sangen sie heiser-verweht, "Tand! Ist das Gebilde
von Menschenhand!"
Morgen: Donkey Kong interpretiert Nietzsches "Der Fall Wagner".
gHack Video Arcade of Doom * - 29.11.00 at 17:57:08
Wohnwahnsinn gibts schon - HAst ja recht, "Leser".
Feng Shui heißt das neudeutsch.
Mavie Hoerbiger * - 29.11.00 at 17:50:13
Lieber Aristide,
ein ähnliches Problem wie das von Ihnen geschilderte hatte ich einst mit einem BMW Baur
Cabriolet 323i.
Ich löste es (man muß meine damalige monetäre Situation berücksichtigen) mit
einfachsten, jedoch erstaunlich effektiven Mitteln:
Sie benötigen lediglich 1 Wurst (kenne die Einheit nicht) Bootsbauerkitt, das sich im
Frühjahr problemlos wieder entfernen und sogar wiederverwenden läßt, weiterhin
benötigen Sie einen Sack mit hygriskopischen Kügelchen (z.B. von UHU), den Sie in gut
sortierten Baumärkten sowie im Fachhandel erhalten.
Sollten Sie eventuelle Geruchsprobleme in Ihrem Fahrzeug haben, so verwenden Sie doch
einfach einen handelsüblichen Geruchsbaum - vielleicht Geschmacksrichtung Vanille - Das
passt zur Adventszeit und erzeugt Krebs. Dann können Sie auch ruhig wieder Rindfleisch
essen.
MFG DeadlyMedicine
Wußte gar nicht, dass Tom Kummer schon wieder aus dem Knast raus ist!
DeadlyMedicine one Eintrag only * - 29.11.00 at 17:41:03
"you have to get up realy early in the morning, to be such an asshole."
"why?"
"because you need a lot practice"
...und auch sonst noch immer der gleiche nebel, die gleichen fressen und the weakerthans.
bis zum sterben und zurück.
Stuard * hells kitchen * - 29.11.00 at 17:22:40
... Haben doch Bauunternehmer mit Zement ganz andere Dinge vor, wie jener nette
Geschäftsmann, der vor Gericht steht, weil er eine Tonne Kokain von Curacao nach Berlin
bringen wollte. Der Stoff befand sich in einem Zementblock, der jede Kontrolle passierte.
Verklappung der Tiermails in Baustoffe, das heißt, dass es in paar Jahren den
"Wohnwahnsinn" geben wird.
Gibt's ja schon.
Leser - 29.11.00 at 17:21:34
"Was suchst du hier?", fragte das Buch.
"Buchstaben", entgegnete ich.
"So?" argwöhnte es, "hast du denn keine eigenen mehr?"
Ich gestand: "Nein, ich habe alle verlesen."
Da empörte es sich: "Ha! Und jetzt willst du meine stehlen?"
"Nein, entschuldige bitte", murmelte ich und klappte es wieder zu.
MacKeith *nach der lesung* * - 29.11.00 at 16:22:16
Tiermailrestbestände dürfen weiter genutzt werden, sagt der Mailmann. Aber das kann
keiner einem antun. Andererseits aber ja dann doch, sonst müßt ja alles weg, und wohin
da mit? Also verbrauchen, schlechten Gewissens. Oder in Glas einschmelzen und restlagern.
Oder verschenken. Aber das wär nicht nett.
eTuepe fiesbaden * - 29.11.00 at 15:44:51
600.000 Tonnen Tiermails im Jahr. Das ist ein Haufen, der so viel wiegt wie sechs der
schwersten Flugzeugträger der Welt zusammen. Ich weiß nicht, wieviel der Potsdamer Platz
wiegt, aber der zuständige Beauftragte beim Rüdersdorfer Zementwerk ist skeptisch, dass
sich die Mails als Bindemittel eignen. Der führende Chemiker vom Braunschweiger Institut
für Materialforschung und Baustofflehre sagt, es habe sich bislang immer gerächt,
Fremdmaterial zur Verklappung in Baustoffe einzuarbeiten. Aber er sagt, man könnte die
Zementöfen mit den Mails befeuern, nach 1750 Grad Celsius könnte man vielleicht auch was
mit der Asche anfangen. Ich frage nicht, was er von Asphalt hält.
off. - 29.11.00 at 14:35:27
Ein Problem, um nicht zu sagen, das Hauptproblem, mit britischen Sportwagen der 78er
Baureihe, besteht in der, gemessen an kontinentalen Maßstäben, nachlässigen
Verarbeitung. In Verbindung mit gewissen altersbedingten Materialschwächen führt dieser
Umstand dazu, daß die sich die Unterhaltskosten für ein solches Fahrzeug immer auf einem
vergleichsweise hohen Niveau bewegen.
Schon in der Nacht, als mich gegen die vierte Stunde das unablässige Geräusch starken
Regens aus meinem leichten Schlaf weckte, wußte ich, was mich erwarten würde. Vor allem
im Herbst ist es mir inzwischen zur Gewohnheit geworden, gleich nach dem Einsteigen mit
prüfender Hand den Fußraum der Beifahrerseite nach Nässespuren abzutasten. Leider
vermochte meine Werkstatt es bisher nicht, den Quell dieser unerfreulichen
Wassereinbrüche zu lokalisieren und obgleich ich den Motorraum bereits mehrfach abdichten
ließ und mir im vergangenen Frühling sogar ein neues Verdeck leistete, bleibt mir somit
keine andere Wahl, als die Feuchtigkeit mit Papier aufzusaugen, damit sich kein Schimmel
bildet.
Wenn ich das nicht mache, weil ich beispielsweise unterwegs bin, zuwenig Zeit oder einfach
nur keine Lust dazu habe, riecht es immer leicht muffig und die Scheiben sind von innen
mit feinen Wasserdampftröpfchen bedeckt. Heute bat ich Bernhard, einen
Politologie-Studenten, mit dem ich, vor allem weil er im gleichen Haus wohnt, hin und
wieder frühstücke, ob er mir vielleicht ein paar alte Zeitungen geben könnte. Als Kind
hatte man ja bereits im Adventure-Special der Yps-Hefte gelesen, daß man feuchtes
Schuwerk am Besten durch Ausstopfen mit Zeitungspapier trocknet, aufwendig bedrucktes
eignet sich nähmlich nicht so gut und davon abgesehen, besteht die Gefahr des Abfärbens.
Dieses Risiko wollte ich natürlich nicht eingehen. Bernhard, der mir schon bei der
Anbringung meiner venezianischen Vorhänge geholfen hatte, bot mir einen Stapel
Bild-Zeitungen an. Normalerweise reden sich die Leute ja immer damit heraus, daß die Bild
nunmal den besten Sportteil habe, er hingegen erklärte mir auf meinen irritierten Blick
hin, daß man die Bild in allen Chefetagen Deutschlands lese, es sozusagen eine
Notwendigkeit sei, um umfassend informiert zu werden. Hätte ich jetzt etwa seine
Freundlichkeit ausschlagen sollen? Andererseits kam es natürlich genausowenig in Frage,
daß ich meinen Fahrzeugboden und das ausgerechnet auf der Beifahrerseite, deutlich lesbar
für jeden, mit der Bild auslege. Ich dankte ihm also brav, nahm den zerlesenen Packen
entgegen und verabschiedete mich.
In dem kleinen Schreibwarenladen auf der gegenüberliegenden Straßenseite erwarb ich dann
zwei Exemplare der FAZ und dachte darüber nach, daß Bernhard auf diese Weise doch
zumindest einen Dummen gefunden hatte, der ihm sein Altpapier zum Container bringt.
P. Aristide - 29.11.00 at 14:32:27
Tiermail, November, Dickens
Das Tiermail-Verbot trifft mich schwer. Wie gern habe ich die Mails vom Kleinen Eselchen
gelesen, vom Hasen Felix und von Flipper und Lassie. Jetzt müssen sie wieder Postkarten
schreiben. Das tun sie aber selten, weil diese Tiere faul sind und sehr ungern Briefmarken
kaufen.
Von den letzten Novembertage an werden die Tage so kurz, daß zwischen Morgendunkel und
Abenddunkel nur noch sehr wenige Beschäftigungen geklemmt werden können. Etwas besorgen.
Im Cafe sitzen und lesen. Im Kiepert in der Georgenstraße die neue Insel-Ausgabe der
Dickens-Weihnachtsgeschichte kaufen. Und dann ist es schon wieder dunkel.
Marley war tot; damit wollen wir anfangen. Darüber herrscht auch nicht der geringste
Zweifel. Marley war so tot wie ein Türnagel. Man wird es mir daher erlauben, nochmals
nachdrücklichst zu wiederholen, daß Marley so tot war wie ein Türnagel.
Corvus Berlin * - 29.11.00 at 12:22:14
29. November. Dunkelster Tag dem Namen nach. Heute scheint die Sonne, der Himmel ist blau,
der Hund wirft die Beine in die kühle Waldluft, ich bin in Gedanken für ein paar, paar
Minuten.
Dann Büro.
mb - 29.11.00 at 11:12:52
erstmalst
erstmal
aufstehen...
ährg...hm...
eTuepe wiesbaden * - 29.11.00 at 08:58:01
dear tom,
thank you for coming back.
I actually missed you.
I think I will wear a nypd-shirt tomorrow.
cause you're back.
Sebastian erfurt * - 29.11.00 at 00:21:36
die nächte dort draussen
so warm
wie umarmungen
im mai
die macht
der körper
die ohnmacht
eines verlustes
überkommend
schreien
sie, wie krähen im herbst.
sie erwachen
und sehen,
dass ihr traum
sie nicht
verlassen.
Sebastian erfurt * - 29.11.00 at 00:10:58
Every step had caused her the most terrible suffering, but the pain was nothing compared
to her joy at knowing she was pleasing her prince. And so she began dancing again...
Später sahen wir dann in einer Sondervorstellung den "Garten Allahs" mit der
Dietrich und ich erklärte ihr, daß es vor allem die opulenten Farben seien, die diesen
Film für mich so wundervoll und einzigartig machten, nur vergleichbar noch mit Max
Ophüls' träumerischer Tragödie "Lola Montez" aus dem 1948er Jahr, wofür
"La Ronde" Pate gestanden hatte. Sie nickte zustimmend, während sie sich
verstohlen das im Foyer gekaufte Popcorn in den Mund schob und ich faßte, mit einem Mal
erriffen von dem Moment, ihre leicht klebrige Hand. Aus Unachtsamkeit stieß ich dabei,
mich ganz und gar beckleckernd, mein Getränk um.
P. Aristide - 28.11.00 at 22:26:22
Carmen
Umdrehen,
verwegen
sich im Kreise dreh´n
im Kreis dea Liebe
versuchen ohne Hiebe---
es gibt SCHÜBE
Lucien Leguan
schelk@uni-muenster.de
Arthur Dent *leguan without ID* * - 28.11.00 at 20:21:24
@ pogo: nein, Dora, und A. ist ihre jüngste Schwester (die ist auch älter als ich). Und
die mittlere wohnt in der Nähe von Frankfurt und hatte einen Rechtsanwalt geheiratet, der
nun schon tot ist. Sie war vor mir auch bei jener Tante in Bremen, die komischerweise auch
Dora hieß wie meine Oma (ach nee, die heißt Dorothea und hatte eine Brille.) Und wenn
ich an meine andere Oma denke: die hat nur in solchen 'Verwandtschaftstrukturen'
gedacht...
@ DMedicine: das Stadtcafé? nee, das Hansahaus? auch nich', ach ja, die Eisdiele, der
Italiener: der ist da schon recht lange, nur hatte ich früher meist nicht das Geld für
so teures Eis. Syke ist'n 'Beamtenstädtchen'. Die Scenekneipen hießen damals 'Faktotum'
und 'Gleis 1' am Bahnhof. Syke ist berühmt für das alljährliche Folkfestival mit
irischen und englischen Musikern.
In Syke hörte ich den blinden, alten Bluespianisten Roosevelt Sykes! (Paßt doch, oder?
Kein Scherz.)
Während der Arbeitslosen- und Studienzeit (is' ja fast dasselbe?) wohnte ich in der Nähe
auf dem Dorf und studierte die Natur, begann Tagebuch zu schreiben und lernte einen
älteren Freund kennen, der gerade in Hildesheim sein Lehramtstudium beendete (Kunst,
Arbeit über Roy Lichtenstein). Nach einer eher chaotischen 'Discozeit' (alles incl.) war
das eine ruhige Periode, in der ich (statt zu studieren?) den Ulysses las und Stravinsky's
Sacre und Mahler's V. hörte, aber auch Messiaen's Vision de l'Amen und Mussorgsky.
GüTeE - 28.11.00 at 19:43:51
Warum kann der loop nicht mit Öffentlichkeit umgehen?
Ist es nicht auffällig, dass es hier nach dem Einbruch der jetzt-Leser - naja -
dröge geworden ist? Ich würde nicht das Demonstrationsrecht einschränken,
weil ein paar Leute mehr demonstriert haben als vorher angenommen.
Corvus, noch am Leben? Und wie?
Leser - 28.11.00 at 19:29:58
Öh, was ist den Saprin, finde ich ja in keiner Liste,
meinte doch Aspirin. Kennt jemand Saprin?
( 2ter Eintrag, daher morgen Funkstille )
Thorsten , genau ist genau * - 28.11.00 at 18:29:28
Nachtrag:
a) Warum muß ich Idiot, wo ich doch über die Scheiß gnug weiß, mit Microsoft-Produkten
arbeiten!
b) E-Mail-Addresse bei gmx nicht mehr sicher. Aragon: nicht ICQ Nummer über gmx!
ultrasinus - 28.11.00 at 17:46:44
Gehackt, geknackt und total hilflos, wär ich Samstag mal doch tanzen gegangen
I'm assuming you have a personal computer or can get access to one (these kids today have
it so easy :-)). The single most important step any newbie can take towards acquiring
hacker skills is to get a copy of Linux or one of the BSD-Unixes, install it on a personal
machine, and run it.
Yes, there are other operating systems in the world besides Unix. But they're distributed
in binary -- you can't read the code, and you can't modify it. Trying to learn to hack on
a DOS or Windows machine or under MacOS is like trying to learn to dance while wearing a
body cast.
Besides, Unix is the operating system of the Internet. While you can learn to use the
Internet without knowing Unix, you can't be an Internet hacker without understanding Unix.
For this reason, the hacker culture today is pretty strongly Unix-centered. (This wasn't
always true, and some old-time hackers still aren't happy about it, but the symbiosis
between Unix and the Internet has become strong enough that even Microsoft's muscle
doesn't seem able to seriously dent it.)
So, bring up a Unix -- I like Linux myself but there are other ways (and yes, you can run
both Linux and DOS/Windows on the same machine). Learn it. Run it. Tinker with it. Talk to
the Internet with it. Read the code. Modify the code. You'll get better programming tools
(including C, Lisp, Python, and Perl) than any Microsoft operating system can dream of,
you'll have fun, and you'll soak up more knowledge than you realize you're learning until
you look back on it as a master hacker.
ultrasinus *only the paranoide will survive * - 28.11.00 at 17:24:53
Lieber GüTeE,
Du irrst, wenn Du annimmst, dass ich aufgrund der relativen Nähe Barnstorfs zum Dümmer
je irgendeine Art von Lokalpatriotismus für dieses - nunja - Kaff entwickelt habe.
Recht gehabt hingegen hättest Du mit der Annahme, dass ich den Ort Syke recht gut kenne.
Die Eisdiele zumindest. Und Orte wie Syke definieren sich ja über Ihre Eisdielen. Sie
sind quasi die Saloons der Neuzeit.
Herzlichst
DeadlyMedicine Bielefeld, but home is where the heart is * - 28.11.00 at 16:51:57
Schmerzen in der unteren Wirbelsäulenregion.
Vollgepumpt mit Saprin. Viel Arbeit, immer
wieder Schlafattacken. Novemberrain.
Thorsten - 28.11.00 at 15:56:56
GüTeE: hiess Deine älteste Cousine nicht Anita? Ich meine mich doch zu erinnern.
Tischtennis spielte ich nur im Ferienlager. Ferienlager- jedes Jahr fuhr ich dort hin. Das
erste Mal, als ich 8 war, im Jahre 1981. Und das letzte Mal, als ich 13 war, 1986
logischerweise. Dort wurden auch Turniere veranstaltet, die ich nie gewann. Da mussten
andere Mädels ihr Selbstbewusstsein aufpolieren. Ich hatte das nicht nötig. Tronte (wo
kommt da das H hin?) da auf meinem Doppelstockbett und erzählte ihnen Lügengeschichten,
die sie alle glaubten. Und ich lachte mir eins, weil sie alle so dumm waren. Deshalb hatte
ich keine so hohe Meinung von ihnen und fühlte mich leicht überlegen. Ausser beim
Tischtennis. Aber was ist das schon? Beim Sportfest dann gewann ich aber. Dafür reichten
meine Leistungen gerade noch. 60-Meter- Lauf, Weitsprung. War ja nicht umsonst drei Mal
wöchentlich beim Leichtathletik- Training. Das gab ich aber später auf. Für andere
Dinge.
pogo München * - 28.11.00 at 11:06:11
27.12. und sonst.
off. - 28.11.00 at 00:27:10
Ich erwische mich heute dabei, wie ich Nicole auf den Hals starre und schaue sofort auf -
mich um - ob irgendeiner der Studenten meinen Blick kreuzt. Da dies nicht der Fall ist,
nicke ich ihre Deklination an und fordere Phil zum Weiterlesen auf.
Sasa BU * - 28.11.00 at 00:25:33
sah ich Schwalben
Auf der Diele bauten sie sich ein Nest.
Im Sommer wurde ein Fenster über der Dielentür herausgenommen.
Das Getschirpe und Gepiepe
und unten: Vogelkot.
Durch Türritzen und Löcher fielen Sonnenstrahlen, in denen der Staub schwebte und ein
lautloses Lied sang. Opa, weißhaarig, rotzte ins Stroh, das vor der Kuhkrippe lag. Ich
machte mich darüber lustig und ahmte ihn nach, was er gar nicht lustig fand: "Ach
Junge, muß doch nich!"
Der Hund schlürfte das stehende Wasser unter der Pumpe. Die Wasserleitung später, der
Wasserkessel unter Druck. Die Anzeige, das Plastikröhrchen, der Fußball, sensible,
hervorstehende Teile. Kunstücke auf dem Fahrrad. Rollball. Später die vom
Tischlernachbarn gefertigte Tischtennisplatte. Sehr ehrgeizig, war ich in den
Turnierspielen, die ich veranstaltete, immer Sieger. (Die Anderen verloren die Lust. Ich
trainierte ja im Verein mit meinen Cousins und gewann einmal einen Satz gegen den
amtierenden Kreismeister! Das war -ausnahmsweise!, lieber Deadly- in Barnstorf. Die
Fahrradtour sonntags zum Freibad in Kirchdorf mit der ältesten Cousine und quasi
Patenonkel (Maurer) und deren mit uns gleichaltrigen Söhnen: durchs Moor ?
Schwerpunktmäßig waren wir anders orientiert: mehr nach Bremen hin und überhaupt die B
6 entlang: also Nienburg, Verden, Hoya, Sulingen, Bremen, Bruchhausen-Vilsen, Syke. Vom
Bus aus schon bewundert ich die 3 einzeln stehenden, charaktervollen Bäume
(Melchiorshausen, Mackenstedt, Heiligenfelde, Wachendorf, Engeln und wie sie alle heißen:
Oerdinghausen, Clövinghausen, Hohenmoor, Scholen, Asendorf, Bruchhausen-Vilsen,
Affinghausen, Hache, Neubruchhausen, Bassum, Okel, Schnepke, Weyhe, Kirchweyhe, Sudweyhe,
Hassel, Eystrup, Twistringen, Thedinghausen, Kleinenborstel, Schwarme, Süstedt usw.)
GüTeE - 28.11.00 at 00:14:33
No brother, no sister:
keine Geschwister, aha, aha.
Münster ist 'ne kleine Stadt,
die so ihre Reize hat!
De Kiepenkeerl de stait dor wo
und unter den Arkaden
sah Schwaben,
keine Schwalben,
aber Salben.
Auch um die neueste Musik
sind die ja zu beneiden,
die Münsteraner, Oldenburger
und um die Pferde!
Der See, der Park:
wie war das noch?
Die Blätter waren herbstlich gelb
und Sonne schien hindurch.
Am See die Skulptur:
Treffpunkt der Jugund,
mit Sprüchen d'rauf.
Fuhren wir denn Boot?
Oder war das ein Zoo
vielleicht?!
und sie hatten gerade Feierabend?
Schwül-warmes, feuchtes Tropenhaus.
Westphälisches Platt
(ach nee, das war in Osnabrück)
aber ja, aber nee, aber doch!
Sie studierte dort
und ihr Vater kaufte ihr eine Wohnung
und verkaufte sie, wir halfen beim Umzug
und die Jungs, die sie später besuchten
und mit denen sie auf der Love-Parade in Berlin war oder bei Schalke 04.
Nun ist sie in Hamburg, in Hamburg:
'Auf der Reeperbahn nachts um halb eins'!
Ach ja, die 2 Buchgeschäfte: eines riesengroß und neu im nächsten Jahr!
Was kaufte ich da? Eine Menge. Ich zog alleine los.
Erinnerte mich an Lübeck
(aber Lübeck ist anders, so anders!)
Lübecker Totentanz; Buxtehude, Reinken
oder wie sie alle hießen
die norddeutschen Orgel-MeisterKomponisten.
Und Bach pilgerte nach Lübeck um den großen Meister zu hören?!
Zu Fuß natürlich und von Lüneburg aus?
Friedrich Hebbel's Fußreise von München nach Hamburg im März 1839: Nachzulesen in den
'Tagebüchern'. Reclam jun., Stuttgart.
GüTeE - 27.11.00 at 23:37:50
Sonett 12
Die Digitalanzeige rast zum Ende:
Programmabstürze, crash, finaler flop.
Der freie Fall, kein Halten, keine Hände
(unendlich sanft). Der Aufprall - einfach: "Plopp"!
Das Haupthaar schütter schon, bald weg;
kahl des Geäst einst satt belaubter Bäume.
Das schwere Wetter schlägt die Schotten leck,
verdorben früh (und faul) die Blütenträume.
Das ist der Welten Weisheit ganzer Schluss:
Die Zeit haut jeden locker aus den Puschen,
der eitel sich erschöpft im Ich-Genuss.
Das reicht nicht: Selbstmitleid und warme Duschen!
Weicheier stürzen ab, in trash und Schutt:
Dachdecker-like geh'n sie entzwei, kaputt.
l.barnes bielefeld * - 27.11.00 at 19:52:41
Heute ist mir dieser Satz begegnet, der allen Pessimisten,
Weltuntergangspropheten und biederen, humorlosen Tocotronic-Hörern
den Saft abdreht:
Don't worry about the world coming to an end today. It's already tomorrow
in Australia.
Benedikt Hamburg * - 27.11.00 at 18:22:45
Später November.
Ich beginne, gegen das Dunkel anzuessen.
Wieviele Photonen bringt
ein Lebkuchen?
Deepluzie m * - 27.11.00 at 17:46:59
Stand heute morgen mit jemandem, dessen Name Mauro ist, an einem Fenster im sechsten Stock
eines öffentlichen Gebäudes. Unsere Blicke schweiften über das wolkenverhangene
Einerlei, dass an hellen Tagen den Blick auf einen Sportplatz, einen Park, eine
Umgehungsstraße sowie einen Friedhof freigibt.
"Novembertristesse." sage ich, und: "Wie ein Graustufen-TIFF."
"Nein", antwortet Mauro, "Die Farben sind noch immer da. Man muß nur etwas
genauer hinschauen."
DeadlyMedicine Bielefeld * - 27.11.00 at 17:32:28
Seit dem Tod seiner Mutter vor über zehn Jahren lebt er allein in der Nähe einer
Streusiedlung im Niederbayerischen. Zu seinen Nachbarn oder den Arbeitskollegen aus der
Elektrowickelei unterhält er fast keine Kontakte, mit anderen Menschen kann er nicht
besonders gut. Wenn er nicht gerade an einem der Autowracks, die im Garten vor sich hin
rosten, schraubt, ist er im Keller. Dort geht er dann seiner großen Leidenschaft nach:
Waffen. Die meisten liegen in Stahlschränken, die er nach der Auflösung der Deggendorfer
Kaserne auf den Flohmärkten bekam. Einige hat er aber auch im Haus versteckt: die
spanische Beretta-Replik in der Quality Street - Bonbonnière in der Küchenanrichte
zum Beispiel oder die jugoslawische Skorpion, die er mit Panzertape unter der Sitzecke
befestigt hat, man kann ja nie wissen. Neben seinem Bett liegt immer eine Mauser Spezial
unter den Private Heften bereit, das gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit. Selbst hinter
dem Spülkasten der Toilette hängt eine geladene Waffe. Wenn es darauf ankäme, wäre er
ein ganz harter Kerl, der sich von Niemandem etwas sagen läßt, das weiß er genau, so
wie Clint Eastwood, Robert de Niro oder Charlton Heston. Er kennt den Reibert, das alte
Handbuch der Wehrmacht, fast auswendig, da kann ihm keiner mehr etwas vormachen. Sein Haus
ist eine Festung, denn er hat alle Fenster und Türen mit Brettern und Stacheldraht aus
dem Baumarkt gegen Eindringlinge gesichert. Die anderen glauben natürlich, daß die
Polizei sie schützen könnte, wie naiv ! Die von ihm in Schnellheftern gesammelten
Zeitungsartikel über Opfer von Überfällen, Einbrüchen, Entführungen und sonstigen
Gewalttaten füllen bereits mehrere Kartons, die er alle im Keller aufbewahrt. Deswegen
weiß er auch, wie wichtig es ist, vorbereitet zu sein. Früher, als er noch Fahrer war,
mußte er oft Lieferungen nach Nürnberg bringen, doch seit die Spedition dann Mitte der
80er Jahre in Konkurs ging, kommt er nicht mehr soviel herum. Manchmal, wenn er zuviel
getrunken hat und das passiert oft, denkt er noch an die Nicole, die Tochter des
Schreiners. Die Nicole hatte den Schäflein aus Dingolfing geheiratet, der eine Brauerei
hatte. Das hatte ihn damals sehr verletzt. Vielleicht hätte er es ihr sagen sollen, aber
das konnte er einfach nicht. Er begann dann immer zu stottern und bekam einen ganz roten
Kopf; deswegen hatten sie ihn schon als Kind immer gehänselt. "Der Itzig" hatte
er geheißen, auch der alte Pfarrer hatte ihn so genannt und gemeint, dafür könne er
sich ja bei seinem Vater bedanken. Daran erinnert er sich nicht gerne, er holt dann ein
Gewehr aus dem Keller und fährt raus in den Forst, um sich abzureagieren. Danach geht es
ihm besser. Waffen lassen ihn seine Schüchternheit vergessen, das Geräusch, wenn das
Magazin einrastet, die blauen Flecken an der Schulter vom Gewehrschaft, der scharfe
Pulverrauch, das reicht schon und er fühlt sich glücklich für einen kurzen Moment.
P. Aristide - 27.11.00 at 16:18:13
°
SCHULE DES BEGEHRENS
mit isabelle HUPPERT
und vincent MARTINEZ
arte-tv 20.45
°
CHINESISCHES ROULETTE
von rainer werner FASSBINDER
arte-tv 22.30
°
... genau das
FrenkFrankfort immer * - 27.11.00 at 14:31:29
Geehrter ultrasinus,
ich habe keine Schwester. Und einen Bruder auch nicht. Ich war noch nie im Leben in
Rheine, und in Münster auch erst zweimal, und das nur widerwillig. Scheint aber eine
interessante Person zu sein, dieser Bruder, dessen Nachname mit W beginnt.
Bestes,
TomTom
TomTom - LoveBoat * - 27.11.00 at 13:16:11
Ich bin am Samstag auf einer Party gewesen, auf die man üblicherweise nicht gehen sollte.
Die Bild-Szene-Party in Hamburg-Kaltenkirchen.
Dass die Discothek 45 Kilometer von Hamburg weg war und "Traffic" hieß, hätte
mich verwundern sollen, mich warnen. Aber ich war ja wieder mal zu nett.
Vor Ort habe ich einen Song hören dürfen:
"Ich hatte einen Traum und bin aufgewacht,
Jetzt steh ich hier allein, mitten in der Nacht"
Interpret: Verena (Big Brother, 1. Staffel)
Das alles, und noch viel mehr. Nie mehr wieder BIld Szene.
Mavie Hoerbiger * - 27.11.00 at 11:46:50
bevor die belgier für versiffte cola und kindermorde bekannt wurden, haben viele von
ihnen musik gemacht. meistens waren das recht lebensverneinende combos. mit erstaunen lese
ich hier vom relaunch von tuxedomoon. es gibt wohl keine schulbank in meinem gymnasium, in
die dieses wort nicht eingeritzt worden ist. dieses imloop.de ist für mich sowas wie eine
schulbank für berufstätige. gerne habe ich früher auch so sprüche wie "ich, tina
13, habe schon meine periode" in die untere ablage mit edding geschrieben. da fing
das debakel also schon an. natürlich war ich auf einer reinen jungen-schule.
HalfManHalfBiscuit - 27.11.00 at 09:46:17
Danke Eckhart Nickel, fuer den hilfreichen Hinweis zu Utzen. Auch im
Namen von Professor Schneider, Vassar zu Poughkeepsie, NY.
TAR NY * - 27.11.00 at 07:48:15
Jemand schickt mir Kassetten mit seltsamer Musik. Es klingt wie Ravi Shankar. Ich kann
nicht schlafen, das ist alles so beunruhigend. Jenny rief mich vorhin an und erzählte mir
von dieser Verleihung in Oberhausen. Sie sagte lachend, daß Katja Riemanns Brüste
größer sind als ihre. Alex war wohl nicht da. Und Sasha hatte sie gesehen, als er hinter
der Bühne kokste. So kenne ich ihn gar nicht. Als er bei mir bei Top of the pops war, war
er ganz lieb. Er soll sehr aufgedreht gewesen sein und hat wohl versucht, sich an Paul van
Dyk heranzumachen. Xavier Naidoo war auch da, und als er Jennys dicken Bauch sah, drückte
er seine Hände ddarauf und fing an zu beten. Das machte Jenny wütend und sie ließ ihn
einfach stehen. Jetzt schläft Jenny sicher fest. Aber ich nicht, ich kann nicht schlafen,
weil ich nicht darauf komme, wer mir die Kassette geschickt hat. Oliver wird es bestimmt
nicht gewesen sein. Und Tobias Schlegl kennt solche Musik bestimmt nicht. Es ist sehr kalt
in Berlin. Und dunkel auch.
Holger Speckhahn Berlin * - 27.11.00 at 06:30:45
°
GOETTINGENIS:
muelltrennung ist noch laendersache, aber wenn SCHROEDER TRITTIN zum muellminster machen
wuerde (liegt nicht allzu fern). dann bestaenden moeglichkeiten die muelltrennung in die
bundeskompetenzen einzugliedern. so a la NAUMANN-maessig. nur der aufschrei im lande
insbesondere bayern waere nicht so gross. denke ich zumindest!
°
JULIAN-NIDA RUEMELIN werden die fussstapfen NAUMANNs nicht zu gross sein. niemals! der
soll bei der ZEIT versauern!
°
wuerde irgend jemand sich mal der schweiz annehmen und sie buegeln, waere sie ein richtig
grosses land. und nicht mehr so knittrig.
°
CLINTON for president!
°
TT: es kann dann wirklich nur ein traum gewesen sein, denn niemand sieht das gewissen
seiner mitmenschen. das meines fuer alle unsichtbar ist (hoffe ich zumindest) ist sehr
gut. aber die gewissen manch anderer sind natuerlich schon interessant. trotzdem gut, dass
es nicht funktioniert. frueher als kind hatte ich immer angst, dass man meine gedanken
lesen koennte. ich dachte dann schnell immer was anderes. auch wenn es dann schon zu spaet
gewesen ist.
°
sichten mm - in der CENTRALSTATION in darmstadt fuer alle ballungsraumfrankfurter!
°
heute tanzen in der cafe-kueche. mit marina "ROBBIE WILLIAMS-KYLIE
MINOUGE"-MAESSIG die treppe herunter getanzt.
°
TOTENSONNTAG.
°
music: TUXEDOMOON kommen wieder nach 23 jahren. endlich. endlich. endlich.
FrenkFrankfort ffm * - 27.11.00 at 02:15:54
Ein dunkel gekleideter Typ mit kurzen Haaren steigt ein.
Es ist kalt, sagt er.
Es geht noch, sage ich.
Auf alle Fälle kälter als da wo ich herkomme.
Woher kommste denn?
Ausm Kosovo.
Ich nehme an, Du warst nicht zum Urlaub dort.
Nö, Bundeswehr.
Und wie wars?
Nich so schlimm wies in den Nachrichten immer jezeigt wird.
Was habt ihr gemacht?
Humanitäre Hilfe.
Wie sah das aus?
Wache jeschobn, Streife jefahrn, am Checkpoint jewesen.
Gab es Zwischenfälle?
Uns haben sie in Ruhe gelassen. Einmal sind Mörsergranaten in das Dorf geflogen wo wir
waren. Die bringen sich halt gegenseitig um. Das hat alles nichts gebracht. Der ganze
Krieg.
Die Stimmung in der Truppe?
Janz jut jewesen. Die Österreicher warn lustig.
Haste dir mal überlegt wie das wäre, wenn du hättest schießen müssen?
Ich hätt nich schießen jewollt. Man wird zwar dafür ausjebildet, aber man rechnet nich
damit.
Aber wenn die Lage so ist und der Befehl kommt, mußte doch?
Ja klar.
Den Rest der Fahrt schweigen wir.
Taxifahrer - 27.11.00 at 01:31:18
ein Film
die Szenerie
Dialoge
Zeitabläufe
rhythmische Wiederholungen
Mechanik
optische Täuschungen
laufende Bilder
Daumenkino
Fotografie
schwarz-weiß
ohne Ton
Bilder und Musik
Theater
Sprache-Bewegung-dramatische Musik
Tanz
eine Geschichte
ein Traum
Handlung, Personen
Licht
Geräusche
Nahaufnahmen
Das Gewissen, also die Eltern, der Vater, das Über-Ich. "Es ist wahrlich nicht
leicht, einer Minderheit anzugehören", sagt Mr. Reich-Ranicki im Interview mit
André Müller. Stefan Wolle: "Das Gedächtnis ist wie eine Rumpelkammer voller
abgelegter Geschichten." "Im Osten entwickelten die Menschen ein Gespür für
Zwischentöne, Anspielungen, Doppeldeutigkeiten - die Diktatur ist das Reich der
Metaphern."(9.11.00/Zeit)
"hier, bon!"
GüTeE - 27.11.00 at 00:28:55
- Ich bin Tänzerin.
- Ach ja, das Ballett
- Nein, exotisch.
An diesen Dialog aus Roland Emmerichs sonst so widerwärtigem Machwerk ID 4, muß ich
denken, als "Cecilie" angekündigt wird.
Eigentlich sind wir nur hier, weil der Laden in der Kaiserstraße bis 6 h geöffnet hat
und wir nach dem Feiern in der "Galerie" noch weitermachen wollten. Die Strip
Bar hat nicht mal richtigen einen Namen und das Warsteiner kostet DM 15. Dafür
entschädigt aber das Ambiente, das so gar nichts gemein hat mit dem sauberen Image der
inzwischen in Mode gekommenen Table-Dance Schuppen. Die Sitze mit rotem Kunstleder
bezogen, betont schummrige Beleuchtung, die wohl den Anschein des Verruchten erwecken
soll, eine vollkommen unprofessionelle Musikanlage und abgetrennte Räume, in denen man
die Tänzerinnen auf ein Glas "Schaumwein" einladen kann. Einige schmierige
Gestalten mit Borsalino zum karierten Anzug, wie im klischeehaftesten ARD-Tatort. Cecilie
ist nicht wirklich hübsch, ein wenig zu üppig an den für meinen Geschmack falschen
Stellen. Vorhin bemerkte ich die Krähenfüße in den Winkeln ihrer müden Augen. Trotzdem
sehe ich ihr zu, wie sie sich lasziv auf der Bühne zu den Klängen von Frensh Kiss zu
bewegen versucht, die obligatorische Stangennummer darf selbverständlich nicht fehlen.
Danach die eigenwillige Britney Spears - Interpretation einer Asiatin mit Pferdegebiß,
das zu zeigen sie sich nicht scheut. Überhaupt ist alles an diesen Frauen sehr groß, die
Körper, die Gestik, selbst die Negligés sind ungewöhnlich lang. Trotzdem nicht
unangenehm hier zu sitzen, im Maille - Outfit direkt vor der Bühne und alles geschehen
lassen, weil es nicht wichtig ist.
P. Aristide - 27.11.00 at 00:24:11
suna lacht laut. immer lacht sie so laut, manchmal klingt es wie ein schluchzen.
sie sieht ihr zu. am arm eines mannes kommt sie zurück ins haus, hält ihn fest, zeigt
ihn her. überlegen und spöttisch, denkt sie, hält den autoschlüssel noch in der hand,
als wolle er gleich wieder gehen. zuletzt bleibt suna vor ihr stehen und sagt ihren namen.
gleich danach seinen. albern, so förmlich, und sie muß grinsen. er lächelt, hält kurz
ihre finger fest, und wieder lacht suna, als sei sein name ein scherz, als sei eigentlich
alles ein scherz, die gäste, das kerzenlicht, der champagner und sie, die freundin, die
unbekannte.
suna redet mit ihm, zwischendurch lehnt sie sich an ihre schulter. dabei läßt sie seinen
arm nicht los, und sie fühlt sich seltsam zwischen diesen beiden menschen. suna ihr so
nah, er ein fremder. er hält noch den schlüssel fest, und er müsste nur die hand
ausstrecken, um ihren arm zu berühren, so nah stehen sie beieinander.
sie betrachtet suna ohne ihr zuzuhören. wie schön sie ist. sie hat sie immer schön
gefunden, aber heute ist es anders. schmerzlich schön, denkt sie, verletzlich und
unberührbar. dann legt suna eine hand an ihre wange, behält sie kurz dort, und sie hört
sie sagen, jetzt sind wir freundinnen, stimmt's lulu, einfach freundinnen, aber die
besten. während sie sich noch fragt, ob suna das wirklich glaubt, hat sie ihre hand
wieder weggenommen und geht in die küche.
es gibt keinen weg zurück, denkt sie, es gibt überhaupt keinen anderen weg. jetzt bin
ich hier und halte es aus. suna und ihre schönheit und ihre grausamkeit, ihre gäste, die
assistentin und den produktdesigner, das kerzenlicht und die verbundenheit, all das
verlangen und die stoffservietten, den beleuchteten garten und den fremden, der immer noch
dicht vor ihr steht.
da sind wir, sagt er und klimpert mit dem schlüssel, der texter und die freundin.
Anna Luz Exhauptstadt * - 26.11.00 at 23:36:28
Also kann es sein, daß Du der Bruder von Karin W. bist?
Der, den ich bewundere, seit immerhin 1996, für den schönen Anrufbeantworter-Spruch:
"Dies ist der Anrufbeantworter von John Wayne, erschiessen Sie sich nach dem
Signalton!"
Also von wegen angeln und den bevorzugten Fischen und den stacheligen Fischen oder wie
auch immer...und der mit allen Drogen, bloß ohne Haschisch, dealt gar nicht, sowas sollte
man nicht in die Welt setzen...und dieser Film mit dem Traum erinnert mich an Karin W. Das
war aber in Süddeutschland, in einer Kleinstadt, und hatte was mit Melonen, also den
Hütten zu tun. Diese Leute haben sie jeden "Sommer" beobachtet auf ihrem
Schulweg an einer bestimmten Straßenkreuzung. Und irgendwann kannten die ihren Namen und
so...sehr beängstigend und erinnert schon an David Lynch
ultrasinus - 26.11.00 at 23:32:05
ultrasinus, was willst du mir sagen? verwirrt...jedenfalls gefällt mir dein text von
heute morgen. sehr schön. weiter so.
soundtrack: weiss ich nicht. wer denn?
***
sorry, heute zweimal reingeschrieben. wird nicht mehr vorkommen.
***
bonbonnieren gibt es immer nur in grässlichsten rosenbklätter- und welkr
sträusse-verpackungen. und ich habe schon lange keine mehr gesehen. die pralinen, die man
in den süssigeiten-läden der bahnhöfe bekommt, schmecken so oder so besser.
TomTom - JEANS TEAM!!! * - 26.11.00 at 23:12:40
okay, ich weiss zwar nicht, was ultrasinus von mir will, aber das ist auch nicht weiter
tragisch.
diese geschichte von gestern entstammt einem traum, den ich freitag hatte und mich sehr
beunruhigte, weil er so plastisch war. ich denke, das erklärt vieles. insgesamt ist die
stimmung absolut nicht so düster, nicht so 'dark', wie gütee es sieht, also bloss nichts
lynch-mässiges. alles ist gut ausgeleuchtet. immerhin ist es ja sommer und eine stadt,
die lange zeit, auch spätabends, belebt ist.
zu sasa ist anzumerken, dass die drogen einfach nur da sein sollen, am rande, also kein
TRAINSPOTTING oder SHOPPING oder so etwas in der art; andererseits dienen sie auch dazu,
dass die leute nicht sofort die 'authoritäten' benachrichtigen, denn einige vermuten ja,
dass die dahinterstecken (das ist eine pynchon-paranoia, nur in einer mikro-gesellschaft).
was könnten sie denen denn auch erzählen?: "wir werden angestarrt von
leuten.." - ist ja keine belästigung, keine nötigung, gar nichts. das
protagonisten-pärchen sollte auf keinen fall zusammen sein; die gesamte gruppe steht in
platonischen beziehungen; diese gruppe ist aber auch nicht weiter von bedeutung - der
fokus liegt klar auf den zweien. der traum des jungen mannes ist so verstörend, denn es
geschieht dasselbe wie in der realität: jeder sollte das beunruhigende gefühl kennen,
wenn man jemanden bemerkt, der einen beobachtet oder anstarrt. ein kindheitsrückblick
brächte nichts, da er nichts erklären würde. es soll alles JETZT passieren, bloss keine
vergangenheitsbewältigung.
gütee liegt mit seiner bemerkung, dass alles zu massiv ist, recht nah an der wahrheit: in
träumen ist alles immer geballt.
ich traue mich schon gar nicht die auflösung preiszugeben, denn eigentlich ist sie sehr
trivial:
diese 'fremden' sind das personifizierte GEWISSEN der jeweils 'verfolgten' person.
allerdings weiss ich (noch) nicht, warum diese fleischwerdungen existieren; und warum sie
ihren 'real counterparts' nachstellen... allerdings gibt es dann vielleicht noch eine art
epilog: ein paar tage später. die reellen personen sind nun die inaktiven, die
beobachtenden; die gewissen habe die leben übernommen (das wäre dann so etwas wie THE
BODY SNATCHERS). c'est ca. hört sich zwar an wie eine schlechte kopie von THE SIXTH
SENSE, aber so klingt es nur.
wie gesagt: ein traum.
***
eigentlich passend dazu die lektüre vom wochenende: paul austers CITY OF GLASS. ich
glaube, es ist seine beste story. verstörend. und ein wenig in kundera-art.
***
JEANS TEAM. ich kenne den titel des stücks noch nicht, aber es ist sehr vorpreschend, und
eine glatte männerstimme lautspricht immerzu - 'ich singe eins-zwei-drei-vier/ich singe
keine melodie'...
TomTom - Blutmond * - 26.11.00 at 23:04:10
alle halten sie mich für paranoide, aber..also gut TomTom in Münster und Rheine, von
wegen "angeln",...also total abgedriftet, hätte ich sofort durchschauen
müßen~
was nun?
ultrasinus *WARTE * - 26.11.00 at 22:36:48
Half Man´s back. Rock the house!
DeadlyMedicine erleichtert Napster gerade um Velvet Underground´s "There she goes
again" * - 26.11.00 at 15:48:52
wann gibt es "gestandene herren" endlich auf video?
HalfManHalfBiscuit - 26.11.00 at 13:23:59
der berufsberater in der oberstufe hat bei mir kläglich versagt.
gestern erfuhr ich, dass man MÜLLTRENNUNG studieren kann.
("Raum- und Umweltplanung" in Kaiserslautern)
wieso wusste ich das nicht ?
wo stehen die grünen tonnen ?
wo ist der spezialbehälter für altbatterien ?
aber eines wusste ich schon vor der 30minütigen diskussion:
MÜLLTRENNUNG ist ländersache !
göttingensis - 26.11.00 at 10:01:38
Ich war erstaunt als ich sah, daß ein weißer in Joppys Bar marschiert kam.
Und so fängt alles an, also Jens sagt zu mir: "Weißt Du, ein wirklich guter Tag, so
einer für Gewinner, der beginnt wohl sehr oft damit, daß man sich einen Notizzettel
macht und die Zeit danach damit verbringt nach Liste zu handeln."
Ich nehme einen Schluck exzellenten Früchtetee
und er sagt:" Aber manchmal war das einzig Sinvolle was man den ganzen Tag gemacht
hat, daß man tat eine Liste zu machen."
Und ich sage: "Ja, aber dann kannst Du Dir am nächsten Tag das Listenschreiben
sparen und überhaupt:
"Weißte was coll wäre? Morgen geht die Bombe hoch (TO/BO) trifft/versus
Strangers(DOORS) trifft/versus Sonnenscheinlied trifft/versus Hello (REM) trifft/versus
Killing in the Name of (RATM)
Und schöne Grüße noch an Elyas der nähe von Rheine. Wenigstens einer von dort, aber
der wohnt jetzt in Oldenburg. Und schöne Grüße an Aragon aus Dortmund. Kenne beide aus
Münster, kennen sich auch. Aragon (mail ma wegen ICQ) ist oder war (?) deutscher
Vize-Meister in UNREAL, naja. Also ich mußte dem Elyas eh noch 30 Mark geben, also
sowieso nach Rheine wenn es sogar noch überraschend ist, daß er überhaupt da ist und
nicht dort. Schulden aus dem Sommer. Die Rückfahrt von der niederländischen Küste, hab
ungern Schulden! Bei ihm nicht mehr. Aragon war auch mit an der Küste im Sommer. Ja, es
ist immer der Sommer. Im Sommer, da wünscht man sich dann wegen dem wie man sich fühlt
Regen aber alles was man machen kann, also wirklich alles was noch geht ist in den Kanal
zu springen, der tote Arm, natürlich! Oder halt an die Küste fahren. Da hab ich dann im
Sonnenschein versucht Sex II, welches ich von Richard im Austausch zu Paul Austers
"Im Land der letzten Dinge" bekam. Auf jeden Fall bin ich nur bis Seite113
gekommen und hab dann nur immer wieder die neunte Geschichte gegen den Wahnsinn gelesen.
Später hat Sushi es dann alleine ganz gelesen. Jetzt wünsche ich mir Regen und krieg ihn
und haße ihn und darf mich freuen, daß ich ihn hassen darf usw usf. Aber ich fühl mich
jetzt irgendwie bereit Sex II zuende zu lesen
Und die Protagonisten könnten gut Ben und Gwen heißen. Aber das sind keine Geschwister.
Das wäre dann so ungefähr wie der Krieger und die Kaiserin vom Tykwer.Und dann müßte
der Chemiker noch Hausmeister heißen und der Film wäre bestimmt nicht übel. Und ich
wüßte wer den perfekten Soundtrack bringen würde!
Und schöne Grüße an Jana aus Uetrecht, in der nähe von Amsterdam (: "Ich weiß
wieder...wir kennen uns..ich weiß wieder wo und so und genau, von da wo auch meine
Nachbarin von Gegenüber herkommt und der strippende Richard in den Bergen (italienische
Schweiz)!")Und schöne Grüße an Julia, die wir gestern zufällig im Zug nach Rheine
getrofen habe, und dann muß ich an Paris denken und das besetzte Kunsthaus am
Picassomuseeum, und sie sagt: "Ah, dann kennst Du Bertrand und Thierry? und ich sage:
"Nein und ich war auch noch nie in Paris, aber das kommt noch, bestimmt"
Toll Night-TV ohne Ton (TV-T=v), dabei selbst-zusammengestellte Musik laut hören, surfen,
chillen und definitiv keinen Alkohol heute. Zwei Stunden Science Fiction auf Sat 1. Ohne
Ton auch toll! Und jetzt: Monty Python, die Unerreichten!!
"Und Elyas, also der Name, kommt aus diesem Ant-Kriegs-Kriegs-film, der mit dem
geilen Heldentod!"
Und meine Liste für Sonntag:
Telefonieren, Tageslicht, -der australische Dingo bellt doch und der Dingozaun in
Australien ist insgesamt 3700 Meilen lang, das ist drei mal so lang wie die chinesische
Mauer, kann man aus dem Weltraum sehen.
Und eine Idde zum Thema Kulturterrorismus: den australischen Wombat in der BRD
"einwildern" / und: "es lebt, Meister, es lebt" und Quanten-Genetik
und Aktion: Ratten statt Hamster, da kann man viel lernen von so einem überaus
intelligentem Tier, wirklich! Und die französischen Werwölfe sagen die ganze Zeit:
"Oh Amerikaner, wir lieben Amerikaner!super
Und: "Sehr, sehr sensitiv" und "mir entgleitet mein Bewußtsein, das spüre
ich auch" Being blue! You`re soooo blue! You`re too blue
& It`s not easy being green
and we both know that
Sendungsbewußtsein?Profilneurose?Komplexe?Neurosen: Ja, nein, naja, nein, oder?
Thinking Green
"At the root of all Green political action is nonviolence, starting with how we live
our lives, taking small, unilateral steps toward peace in everything we do. Green politics
requires us to be both tender and subversive. Affirming tenderness as a political value is
already subversive. In Green politics, we practice tenderness in relations with others; in
caring for ideas, art, language, and culture; and in cherishing and protecting the Earth.
To think Green is to build solidarity with those working for social justice and human
rights everywhere, not bound by ideologies."
-Petra Kelly
~Scheiß Rhythmus, ich weiß, es ist schwer ein Popstar zu sein~
~Gute Nacht!!~
ultrasinus 5:28 * - 26.11.00 at 05:18:10
scheisse.
100%.
göttingensis - 26.11.00 at 03:50:00
Mein morgendlicher Spaziergang durch den Regent's Park war ernüchternd an diesem
erschreckend ereignislosen Tag. Ich führe dieses weniger auf das wirklich grauenvolle
Wetter, als vielmehr auf den Umstand zurück, daß mir der herbstliche Garten, in seiner
dunklen Pracht, meine innere Leere deutlich
machte. Selbst die anfängliche Freude, über den Kauf einer wundervollen
champagnerfarbenen Krawatte, bei Paul Smith in der Floral Street, vermochte mich nicht
lange über die Empfindung der Langeweile hinwegzutäuschen. Meist entpacke ich meine
Koffer nur teilweise, was natürlich Anzeichen einer nachlässigen Bequemlichkeit ist. Ich
habe sie durch Alan bereits abgeben lassen und so liegen sie nun einsam auf einem der
unzähligen Gepäckwagen, während ich noch letzte Besorgungen erledige. Manchmal, wenn
ich sentimental werde, denke ich daran, wie schön es sein muß, ein wirkliches Zuhause zu
haben, einen Ort, der mehr ist, als ein vorübergehender Wohnsitz oder ein Hotelzimmer,
aber dann
werde ich meist wieder vernünftig. Der Wind bewegt still die Weiden am Fluß, ich schlage
meinen Kragen hoch, fröstelnd und verloren in meiner Suche.
P. Aristide - 26.11.00 at 01:57:21
münster hat gerockt
der original Werbetext aus dem lokalen Veranstaltungsmagazin:
21.00: Zweites Bums
Die 2 besten Bands von Münster geben sich und euch den Zweiten Bums!
Strangecore und Pop-Rockkin` Mice ´n Roll. Kommen.
Die Lokalität war mit Laub liebevoll dekoriert. Wer da war hat es nicht bereut. Wer nicht
da war, wird es irgendwann bereuen! Der Werbetext kommt nicht von mir aber ich stimme ihm
wild nickend zu!
In Rheine war nicht los. Da wurde trotzdem im Namen des Pop hart abgerockt.
Heute fast gänzlich ohne TV
chillen, und träumen und im weichen Moos liegen!
ultrasinus chillig * - 26.11.00 at 00:20:47
Andreas Neumeister's neustes Lied steht natürlich im 3/4 Takt!
derderderdas / diedasdasdas(der)
PlanetKontinentStaatSystemSpracheWeltbildDenkenWahn
aufaufinin mitmitinin
demdemdemdem / derdemdemdem
wir lebenwir lebenwir lebenwir leben
wirlebenwir lebenwir? lebenwirleben
GüTeE - 25.11.00 at 23:56:17
encore une fois, s'il vous plaît! (für Sven Lager): Wjörk
GüTeE - 25.11.00 at 23:04:59
Spannend, lieber TommyTiger! Ist das also ein Rätsel, eine Luftblase, die sich morgen in
Nichts auflöst? (...und ich bin blamiert!) Rein gefühlsmäßig: ich würde Einiges
ändern; zu viel Wiederholungen, zu 'massiv', 'Ballungen' (wahrscheinlich auch schwer
umzusetzen?)
Oder führst Du uns/mich auf's Glatteis und läßt mich dann im (Eis-)Regen stehen?
Stadt, Nacht, Hitcock-Spannung, surreale Landschaften & Träume, elektrisches Licht,
schlaflos im Dunkeln, das läßt mich nicht los, Bruder & Schwester, hast Du
Geschwister? Adonis, die Kinder der Nacht (les enfants terribles): Jean Cocteau, Klaus
Mann, Horst Bienek, Jean Marais (gesehen, erlebt in einem 1Mann-Theaterstück in Paris),
Hans Henny Jahnn, Fritz J. Raddatz (die Hand geschüttelt, small-talk), Hans Werner Henze
(gemeinsames Mittagessen) Was soll das heißen? das leerstehende Nachbarhaus, der große
Bruder. Bruder&Schwester: Gaby&Edgar .sie zogen fort (nach bremen) er würde sie
nie wiedersehen. Die Nachbarjungs, die Cousins (man spielt nicht mit Mädchen in dem
Alter)
Was ich in letzter Zeit häufig höre:
'Sie sind nicht geschieden, leben nur getrennt!' 'Er geht weg! (aber sie bleibt hier)' Sie
wohnen und arbeiten getrennt. 'Sie schliefen nicht im selben Zimmer.' 'Das Leben dauert
heute zu lange für nur eine Beziehung!' 2 Geschwister: geschieden und neuvermählt. Ihn
stört es, daß sie so lange ihren Krimi liest und also das Licht anhat. Er kommt am
Montag und bleibt bis Dienstag. Er hatte kein Kind gewollt? Er kommt immer noch, des
Kindes wegen; beide mit neuem Partner.
Mittagsnebel. Die kahlen Baumsilhouetten scherenschnittartig im weißen Licht und vor
dem Grün der Felder und Berge. Erdabbau in Ocker und schwarz, verschwindet. Die
Geräusche einer Landstraße vom Auto aus. Ein Film. Bilder, die vorbeiziehen, ein
fahrender Zug.
Kein Parkplatz, nirgends - doch: vorm Supermarkt! Also laufe ich in der Novemberkälte
(dazu fallen mir folgende Buch-Empfehlungen ein: 1. November/von G.Flaubert 2. Spätestens
im November/von H.E.Nossack) und genieße die Novembersonne, die mittags schon über dem
Horizont zu schweben scheint und sich bald rötlich färbt. Natürlich sind die Schalter
schon geschlossen, doch sie nimmt den Gegenstand mir ab, und ich bin erleichtert!
("Ich komme von Auswärts..." usw.) / Morgen der
Totentanz!
GüTeE - 25.11.00 at 22:48:49
Grundgütiger, ist das öde hier.
DeadlyMedicine www * - 25.11.00 at 21:42:06
NOTICE OF REVOCATION OF INDEPENDENCE
To the citizens of the United States of America,
In the light of your failure to elect a President of the USA and thus to govern
yourselves, we hereby give notice of the revocation of your independence, effective today.
Her Sovereign Majesty Queen Elizabeth II will resume monarchial duties over all states,
commonwealths and other territories. Except Utah, which she does not really like. Your new
prime minister (The rt.hon. Tony Blair, MP for the 97.85% of you who have until now been
unaware that there is a world outside your borders) will appoint a minister for America
without the need for further elections. Congress and the Senate will be disbanded.
A questionnaire will be circulated next year to determine whether any of you noticed the
changes. To aid in the transition to a British Crown Dependency, the following rules are
introduced with immediate effect:
1. You should look up "revocation" in the Oxford English Dictionary. Then look
up "aluminium". Check the pronunciation guide. You will be amazed at just how
wrongly you have been pronouncing it. Generally, you should raise your vocabulary to
acceptable levels. Look up "vocabulary". Using the same twenty seven words
interspersed with filler noises such as "like" and "you know" is an
unacceptable and inefficient form of communication. Look up "interspersed".
2. There is no such thing as "US English". We will let Microsoft know on your
behalf.
3. You should learn to distinguish the English and Australian accents. It really isn't
that hard.
4. Hollywood will be required occasionally to cast English actors as the good guys.
5. You should relearn your original national anthem, "God Save The Queen", but
only after fully carrying out task 1. We would not want you to get confused and give up
half way through.
6. You should stop playing American "football". There is only one kind of
football. What you refer to as American "football" is not a very good game.
The 2.15% of you who are aware that there is a world outside your borders may have noticed
that no one else plays "American" football. You will no longer be allowed to
play it, and should instead play proper football. Initially, it would be best if you
played with the girls. It is a difficult game. Those of you brave enough will, in time, be
alowed to play rugby(which is similar to American "football", but does not
involve stopping for a rest every twenty seconds or wearing full evlar body armour like
nancies). We are hoping to get together at least a US rugby sevens side by 2005.
7. You should declare war on Quebec and France, using nuclear weapons if they give you any
merde. The 97.85% of you who were not aware that there is a world outside your borders
should count yourselves lucky. The Russians have never been the bad guys.
"Merde" is French for "sh*t".
8. July 4th is no longer a public holiday. November 8th will be a new national holiday,
but only in England. It will be called "Indecisive Day".
9. All American cars are hereby banned. They are crap and it is for your own good. When we
show you German cars, you will understand what we mean. Thank you for your cooperation.
Welcome Back and God save Florida!
__________________________________
TomTom, reden wir hier von Main_Stream, wenn ja, wuerde das Ganze
das satte Publikum wahrscheinlich mehr fesseln/bewegen/amuesieren/aergern, wenn die Drogen
raus oder ueberall waeren (man macht ja heutzutage ntweder einen Film UEBER Drogen, oder
einen, wo ueberhaupt keine vorkommen). Die Anzahl der Hauptcharaktaere muesste fuer den
symphatiesuchenden Zuschauer auf ein ueberschaubares Mass gesenkt werden, das Paerchen
(warum so viel Wert auf die Nachbarschaftsbeziehung zwischen den beiden gelegt wird muss
zwischendrin wohl mit einer 3minuetigen tuechtigen Sexszene klargestellt werden) sollte,
wie ich meine, mittelpuenktiger werden. Man fragt sich, als lethalweapondenkender
Kinogaenger recht schnell, warum die "Authoritaeten" nicht benachrichtigt werden
nachdem sich die Zwischenfaelle haeufen. Warum flippt der Protagonist nach dem Traum so
aus? Der Kindheitsrueckblick wuerde da natuerlich jeden befriedigen, Vateraengste und der
uebliche Bla.
Insgesamt freue ich mich auf die Aufloesung, das ganze hat ja eindeutig einen
Shyamalan-Effekt, nicht wirklich spannend und doch sehr interessant.
Sasa - 25.11.00 at 20:44:00
Ich sitze und denke und brüte, und ich weiß nicht, wer ich bin, wo ich bin. Bin ich
blond? Ich gebe meinenNamen ab. Geht das? Übergebe ihn an Christian. Er war besser als
ich.
Holger Speckhahn Berlin * - 25.11.00 at 20:13:20
Schübe paranoider Zwangsängste auf dem Weihnachtsmarkt
Weinachten, das Fest der Liebe und des Konsum (Konsum = Liebe!?): Einer der wenigen
kulturellen Höhepunkte dieser, meiner Stadt: Denn diese Stadt besitzt alljährlich einen
der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Gut vielleicht nicht der größte, keine
Ahnung. Da gibt es halt ein Level ab dem es gigantisch ist. An den Samstagen wird dann das
Fest des kollektiven Wahnsinns gefeiert. Dann ist es voll, und voll meint hier nicht nur
überfüllt, ich spreche hier von Massen. Erst ist die Stadt voll, dann sind die Massen
voll. Glühwein, flüssiges Kopfweh, auch so ein Ritual das uns alle vor Augen führt
worum es hier geht: Die Abschaffung der Gefühle. Besinnlichkeit wird das dann genannt. Es
ist wieder die Zeit des Jahres, die auch die größten extreme des Lebens darstellt: die
Vorweihnachtszeit. Weihnachtsmarkt und Glühwein, und wie jedes Jahr eine vollkommen
überfüllte Innenstadt, ganz besonders am Samstag, und ebenso wie jedes Jahr muß ich
mich mit dem Geschenkeeinkaufen selbst quälen. Und ebenfalls wie jedes Jahr schwöre ich
mir , beschwöre ich mich, im nächsten Jahr die komplette Verschenk-palette spätestens
Mitte November zu kaufen, damit mit mir das ersparen kann. Es ist kalt und Naß, und zu
allem Überfluß kommt sogar noch etwas Sonne heraus, aber die Menschen sehen nicht
glücklich aus, im Bus oder so. Oder sie sind so übertrieben glücklich,
Glühweintrinkend und immer glücklich, genauso schlimm.
Ich fühle mich trotz Vorbereitung definitiv nicht besinnlich, als ich in die Stadt gehe.
Der Vorabend hatte mir zugesetzt, ich war noch leicht verkatert. Es war noch nicht fünf
aber schon dunkel und kalt wie man es halt kennt aus dieser besonderen Jahreszeit. Wenn es
dunkel ist, ist es leichter zu ertragen und es ist nicht Samstag. Da muß man planen, wenn
man dem Samstags Konsum-Over-Kill entgehen will. (klappt nie!) Und weil keiner meiner
Freunde gerne Weihnachtsgeschenke kaufen geht, schließen wir uns seit ein paar Jahren zu
einer "Fedajin-Überlebens-Einkaufs-Gruppe (FÜEG) zusammen. Das machen wir jedes
Jahr, und jedes Jahr sagen wir uns, daß wir nächstes Jahr alles spätesten Mitte
November gekauft haben werden. Das klappt aber auch nie! Der Zusammenschluß als
Bekenntnis der Gemeinsamkeiten ist aber etwas schönes. Man weiß, daß man nicht alleine
ist und man fühlt sich sicher im Rudel. Im Rudel gegen die Masse. Denn die Masse ist das
was einem begegnet, wenn man die Stadt betritt. Wände aus Fleisch, traurige Augen,
Hochkonjunktur aller Bettler, ja und diese beschissenen Klein-Ziruks-Leute sind auch
wieder da: Die stellen sich dann mit einem bemitleidenswerten, ja was?, Dromeda oder
Klein-Kamel mitten in die Innenstadt. Auf ihren Schilder steht dann sowas wie: Spenden
für Tier-Futter, bitte. Natürlich kann ich das sofort durchschauen, eigentlich stehen
sie mit einem Hackebeil neben dem Tier und schreien: "Geld her oder wir töten dieses
Tier!!" Das ist Tiergeiselnahme und Erpressung. Aber wo ist Greenpeace, wo ist der
Staatsanwalt? Ich verabscheue sie, so mit den Mentalitäten der Menschen zu spielen,
Gefühle auszunutzen, das erklärt wenigstens warum Weihnachten ihre Jahreshauptsaison
ist. Weihnachten assoziiert man schnell Gefühle mit Kapital (Gefühle = geben).
Wahrscheinlich stehen die Tiere das übrige Jahr permanent in irgendeinem Stahl.
Aber auch diese Wiechser kann ich verdrängen. Ich nehme mein Brille ab, nun sehe ich
alles leicht verschwommen. Die Reizüberflutung ist vermindert und ich muß nur aufpassen
die anderen nicht zu verlieren. Die Massen auf dem Weihn-Markt muß man gezielt umlaufen.
Das funktioniert natürlich nur streckenweise, und was dann gefragt ist, ist geschicktes
durch-die-Menge-gleiten: Es ist eine hohe Kunst die man in Discos und auf Partys lernt,
und die auf dem Weihnachtsmarkt kaum jemand beherrscht. Da sind kaum Disco und
Party-people. Da ist es dann vielleicht doch eine Generationsfrage: Die vielen Menschen in
der Stadt finden es auch alle viel zu voll, schauen irgendwie traurig drein. Aber auf der
Love-paff!-Parde sind Millionen, nur können alle gleiten, und da ist es erst richtig voll
und alle stehen drauf und kommen nächstes Jahr bestimmt wieder. Es ist natürlich auf der
Love Parade nicht nur das gleiten, es geht ganz allgemein um ,Bewegen'. Leben =
Bewegung, Stillstand = Tod: Wenn der Hai mit dem schwimmen aufhört muß er sterben!
Diese (alte) Aussage der Biologie soll zwar doch nicht stimmen, aber beschreibt treffend
meine Emotionen, beim gleiten, hier auf dem (Kapital-)Weihnachtmarkt des rasenden
Stillstands.
Als wir das erste Kaufhaus betreten geschieht es, ich geschehe, es ist es um mich
geschehen: plötzlich scheint alles von einem hellen Licht überstrahlt und alles läuft
schneller. Die Menschen laufen schneller, reden schneller...Ich..taumel...und fange an zu
schwitzen. Draußen war es kalt und hier plötzlich....
Obwohl ich meine Brille wieder aufsetze, bleibt alles verschwommen, verzerrt und unscharf.
Mich überkommt eine plötzliche Angst, ich könnte in die Auslagen, die uns umgeben,
stürzen. Menschen, Auslagen und Weihnachtsschmuck soweit das Auge sieht. Das erste Opfer
diese Vorabends war mein Verstand, das zweite mein Geld. "Den Verstand zu verlieren,
bedeutet Gott zu finden!" (Kirkegaard) Geld zu verlieren, daß man gar nicht hat, ist
wie etwas zu vermissen, was man nicht kennt!
Wir alle verlieren - schnell die Lust weiterzumachen, so nach ungefähr einer Stunde, 6
Geschäften und der Erkenntnis das ein wesentliches Problem der Welt im Mangel an
objektiven Geschenken liegt. Mangelnde Freude liegt womöglich am Mangel an subjektiven
Drogen?! Wir gehen nach kurzer Beratung in eine unserer Stammkneipen und bestellen Bier.
Ruhe! - ZEN!
Ein Buch habe ich gekauft, das schenke ich meiner Mutter, und dann habe ich also
wenigstens etwas geschafft. Bücher zu verschenken ist meine ~ Leidenschaft, Rettung,
Hoffnung, Chance: den, jemanden der gar nicht liest, dem muß man unbedingt auf jeden Fall
ein (gutes) Buch schenken, und jemandem der gerne liest eines zu schenken, ist eine gute
Lösung, problematisch sind nur die Leute, die nicht nur gerne, sondern auch noch viel
lesen. So jemandem muß ich auch noch ein Geschenk kaufen, da sind Bücher dann wirklich
nicht mehr so einfach; denn entweder sie wurden bereits gelesen oder eben nicht, weil
er/sie vielleicht genau weiß, daß er/sie es doof finden wird. (Dann geht es um Geschmack
usw. usf.) Leider bin ich nicht der Einzige der Bücher als gute Geschenke empfindet,
darum sind die Buchhandlungen auch immer so überfüllt dieser Tage, was mir dann immerhin
die Möglichkeit bietet in der Warteschlange das Buch zu lesen, daß ich verschenken will.
In unserer Kauf-Gruppe praktizieren wir auch die gegenseitige Hilfe bei der Wahl des
adäquaten Geschenkes, praktisch als Selbstverständlichkeit. Ich rate immer zu Büchern
(s.o.) oder Kunst (=unbestimmt = Ästhetik = keine Frage von Geschmack), oder noch besser
Kunstbüchern! Aber wirklich helfen können wir einander nicht, aber daß haben wir noch
nicht verstanden, oder wir leugnen es. Auf der Reise die wir DIE SUCHE nennen sind wir
alle alleine. Wir suchen, immerzu, irgendwas, vom 5DM Stück, ("ich weiß genau, daß
ich noch eins hab', wo, scheiße') bis hin zur Suche nach dem Sinn des Lebens oder
irgendwelchen Genen. Und wenn wir nicht suchen dann warten wir. Wir stehen an
Warteschlangen (Supermarkt) an, warten in Praxen und Vorzimmern, in Büros (gut: Warten in
Büros nennt man wohl Arbeiten!) Wir warten auf Busse, wir warten in Bussen. Ich warte
für mein Durchschnittsdasein überdurchschnittlich lange. Ich warte immer auf den Bus, es
sei denn ich habe mir gerade eine Zigarette angezündet. Warten ist ein extrem
ausfüllender Existenzzustand: Statistisch besteht das Leben aus fast 50% Schlaf, dann bei
mir noch aus 20% Warten und aus weitere 20% Suchen, was bleibt sind lächerliche 10%! Und
die Frage lautet: Wie gestalten wir unsere individuellen 10%? Und der Rest: also Schlafen
ist schön, Suchen bedeutet hoffen, aber warten ist immer extrem unangenehm und alles
andere lähmend. Ein Nichts-Zustand. Entweder man ist Teil des Problems oder Teil der
Lösung oder ein Teil der Landschaft!
Bier trinken mit Leuten die man mag (oder zumindest für die man besseres empfindet, als
für die meisten anderen!) ist die wohl angenehmste Art des Wartens. Besonders nach dem
Horror des Weihnachtsmarktes: Aber wir sind hart geblieben. Nach dem zweiten Bier gehe ich
mit einer Freundin noch in ein Antiquariat mit Fachliteratur, es ist 19:30h. Ich kaufe
noch ein Buch. Ich tue dies übermäßig schnell, den eigentlich wollten sie gerade
zumachen (ja, das gibt es noch: da machen Geschäfte in Innenstädten um Halbacht
,Schicht im Schacht'!) Eigentlich sollten wir hier warten, schon wieder warten....auf
die Anderen die ihre Verschenke kurz noch nach Hause bringen wollten. Zusammen wollten wir
dann noch zu anderen Leuten.
Wir waren doch alle noch nicht mehr so ausgelaugt, waren ja auch nur kurz im Krisengebiet.
Alle wollten wir noch ins Kino, wobei ich nicht so unbedingt lust hatte und das Mädchen
mit dem ich im Antiquariat war wollte auf keinen fall mitkommen ins Kino (Jaja, das liebe
Geld). Hätte sie auch gar nicht müssen wenn sie etwas länger geblieben wäre, denn 6
Menschen in einem Raum können sich einfach in einem demokratischen, diskutierfreundlichem
Struktursystem der freundschaftlichen Zwischenmenschlichkeit ganz bestimmt nicht, mit
notwendiger absoluter Mehrheit (mind. 51%=4 Personen bei 6=100%) auf einen Filmen einigen,
wenn man es halbacht hat und in die Abendvorstellung will....
Für 1999 und göttingensis (er weiß wieso)
Für Phillipp Van Orten:
JaJa Sushi...[a) kalter, toter, roher Fisch; b) japanische Delikatesse] Das Gedicht hat
mich beeindruckt, verwirrt, eingeschüchtert, aufgemuntert, auf jeden Fall bewegt. Am
besten, also am fantastischsten fand ich den letzten Satz: "Ich zünde das Haus an
und gehe" und was war noch mit den Blumen, dagelassen oder mitgenommen? Weiß nicht
mehr. Die Photowerbung für das Geldinstitut fand ich doof. Aber manches find ich halt
einfach doof...Das mit den Frauen sehe ich genauso, und dann geben sie uns das Gefühl wir
wären Schuld an diesem (vorsichtig formuliert) "Frauen-Problemen". Und man
selbst will nur gutes und ist schon dankbar das man erkannt hat das man das kann, Liebe
und so und die "Frauen-Probleme". Das solltest Du Deiner Ex-Freundin nicht
aufhören zu erklären. Das alles und so. Das ist eine seltsame Welt, traurig und schön
zu gleich wie es im Film heißt. Und manchmal verrückt. Weißt Du, ich habe Sushi das
erste Mal 1998 getroffen. Da wußte ich aber nichts von ihr. Da waren nur ein paar
wunderschöne Blickkontakte in dem HL Supermarkt, den wir beide zu dem Zeitpunkt ab und zu
aufsuchten Da wohnte sie mit Ihrem EX-Freund zu der Zeit um die Ecke und hatte sich die
Haare irgendwie totall grell gefärbt. Sie sagt heute so grell war das gar nicht und das
war ich bestimmt nicht aber ich bin mir sicher.
ultrasinus die zeit ist nahe * - 25.11.00 at 19:40:56
Meine Mutter trinkt gerne Eierlikör mit weißem Sprudel gemischt und einmal im Jahr
Glühwein: ich auch.
Da hoch im Norden gibt's den Heirats-Jahrmarkt im August (eine Art 'Ischa Freimarkt' oder
Oktoberfest). Hier in dieser Kleinstadt 'im Süden' gibt es häufige Anlässe, einen Markt
zu veranstalten (schließlich gibt es einen Marktplatz mitten in der Stadt): den
Frühjahrs-, Herbst- und Weihnachtsmarkt, das Stadtfest, das Stadtjugendringfest im Juni
(incl. Livemusik und Flohmarkt), diverse Flohmärkte, der Wochenmarkt usw. (Den
Geschäften werden verlängerte Öffnungszeiten genehmigt.) Mittlerweile fühle ich mich
nicht mehr verpflichtet, dort hinzugehen (nachdem ich Costa Cordalis live im Gedränge
erlebte). Beim Stadt(+jugendring)fest produzieren sich die Nachwuchsbands: das kann unter
Umständen interessant sein, doch meistens spielt das Wetter nicht mit, weder im Juni noch
Ende Oktober.
GüTeE - 25.11.00 at 19:24:07
Weihnachtsmarkt. Kerzen aus Dänemark. Langos. Glühwein - normal, mit Kirschgeschmack,
mit Schuß. Eierlikörpunsch. Steak und Bratwurst wie auf der Kirmes. Kleine Kinder auf
Fahrgeschäften, an einem Liebesapfel nagend oder Mandeln kauend. Budenmusik und erste
Weihnachtsklänge. Vor dem Kaufhof sitzt ein Obdachloser und kaut auf seiner Lippe. Indios
spielen. Als es dunkel wird, kommen die Lichterketten zu Geltung. Auf dem
Parkscheinautomaten der erste Schnee. Weihnachten in der Stadt.
Thorsten ,Heidelberg * - 25.11.00 at 17:41:20
Idee für eine Geschichte (Setting: keine amerikanische Stadt, vielleicht eine deutsche,
aber auf keinen Fall Berlin oder München oder Hamburg oder Frankfurt; eine Stadt wie
Dresden vielleicht, oder Bremen; europäische Pendants: Barcelona, Leeds, Malmö, Krakau):
ein junger mann läuft durch die strassen einer stadt, es ist abend. er ist mit einer
freundin unterwegs. er sieht einen mann, der an einer hauswand lehnt und ihn anschaut, die
ganze zeit, während der an ihm vorbeigeht. der mann ist irritiert, geht aber weiter.
*
die beiden, der mann und die frau, sind nachbarn; sie wohnen im fünften stock eines
älteren hauses, das nicht hässlich ist. ihre schlafzimmer grenzen aneinander und liegen
zur strasse hinaus, die nicht sehr befahren ist, aber auch in keiner ruhigen gegend liegt.
vor den schlafzimmerfensten verläuft ein recht breiter sims. die frau hat einen bruder,
der öfters zu besuch bei ihr ist. er versteht sich auch gut mit dem mann. manchmal, im
sommer, machen sich die beiden, also nicht der bruder, den spass, nachts über den sims
zum jeweils anderen zu steigen.
*
der junge mann hat bald einen traum, in dem dieser fremde mann, der an der hauswand
gelehnt hat, vorkommt. im traum steht er vor ihm und schaut ihn bloss an. dies
horrifiziert ihn so sehr, dass er im schlaf immer wieder aufstöhnt und auch schreit. da
sein fenster offen ist, steigt bald die frau hinein und weckt ihn. ihr bruder ist mit
dabei. der aufgewachte erzählt den beiden vom fremden, den er einmal real und einmal im
traum gesehen hat. erschreckenderweise erzählt der bruder dann, dass ihm etwas ganz
ähnliches passiert ist. es handelt sich aber nicht um denselben typen, da beide sehr
unterschiedlich aussehen.
*
als der mann mit der frau an einem warmen abend wieder auf den strassen unterwegs ist,
sieht er wieder diesen fremden, der ihn auch diesmal nur anstarrt. der mann stürmt
wütend auf ihn zu und beginnt eine prügelei, aber es ist eher eine rangelei, da der
fremde gar nicht reagiert, sondern sich mitziehen lässt, auch als beide im tumult auf die
strasse fallen. der mann lässt vom fremden ab, und der läuft um eine ecke. der mann ihm
hinterher, doch als er um die ecke biegt, ist der fremde verschwunden. der mann und die
frau suchen ihn einige zeit in hauseingängen etc., finden ihn aber nicht. fakt ist: der
fremde ist kein hirngespinst: die frau hat ihn nun auch gesehen.
*
etwas ähnliches passiert nun auch der frau: sie sieht mehrmals eine ihr unbekannte, die
sie immer nur anschaut und auch nicht reagiert, als die frau sie anspricht. bald träumt
sie auch von dieser unbekannten.
*
der mann hat mehrere freund/innen zum essen eingeladen. sowohl er als auch die frau sind
mittlerweile sehr angespannt, weil sie immer wieder diesen fremden personen begegnen, in
realiter und auch in träumen. irgendwann während dieses essens beginnt er oder sie davon
zu erzählen: erschrockene gesichter in der ganzen runde (es sind vielleicht neun, zehn
leute zusammen) - es kommt heraus, dass jeder einzelne dasselbe erlebt zu haben scheint.
eine diskussion entbrennt unter den jungen leuten (einige von ihnen sind studenten, andere
arbeiten): sie fragen sich, was das zu bedeuten habe. zwei ergebnisse: entweder ist es
eine art gruppenhysterie oder -paranoia, oder aber sie werden beschattet von ihnen
feindseligen (zwei von den anwesenden engagieren sich in sehr linken projekten oder
arbeiten o.ä.) oder aber von der justiz, polizei, etc. (einer dealt mit drogen, aber
nicht marihuana, vier oder fünf konsumieren alle möglichen drogen). beides aber ist
nicht sehr stimmig. die runde löst sich auf. in dieser nacht begegnen alle 'ihren'
fremden 'verfolgern'.
*
die panik breitet sich in der gruppe aus, da das phänomen nicht nachlässt; es steigert
sich in der häufigkeit und auch in den aggressiven reaktionen der 'verfolgten'. so läuft
es eine lange zeit lang, vielleicht zwei monate, aber es ist immer in einem sommer.
*
der junge mann, der 'protagonist', sieht seinen 'verfolger' bald beim job, bald beim
einkaufen. irgendwann hat er sex in seiner wohnung. als er von vom gesicht der frau, die
er kurze zeit vorher kennengelernt hat, aufblickt, irgendwohin ins zimmer schaut, sieht er
den fremden, wie er auf einem sofa sitzt und den beiden zuschaut. der mann explodiert,
will aufstehen, auf den fremden losgehen, schreit aber die ganze zeit über, dass dieser
abhauen, sich verpissen solle. daraufhin, nach diesen worten, steht der mann auf und
verlässt den raum, die wohnung. irritation.
*
er erzählt das seiner nachbarin, die ihre 'verfolgerin' kurz darauf sieht und ihr sagt,
dass sie 'mal eine runde um den block laufen' solle. die fremde geht tatsächlich, kommt
aber einige minuten später wieder. heftige irritation. sie solle jetzt verschwinden. die
fremde gehtund bleibt weg, fürs erste.
*
die beiden rufen ihre freunde zusammen, sie sitzen in einem café oder einer ruhigen bar,
auf jeden fall in einem dunkleren laden; die beiden erzählen ihnen über das beobachtete
phänomen: die fremden fügen sich den 'anweisungen' der 'verfolgten' - bald entdeckt
einer aus der runde im laden 'seinen' fremden, kurz darauf sieht die nächste 'ihre', usw.
- sie bemerken, dass all ihre 'verfolger' in dieser bar sitzen und sie immerzu anstarren.
einer der fremden steht auf, geht auf die runde zu, bleibt hinter 'seinem' verfolgten
stehen und starrt ihm auf den kopf. die fremden der beiden 'protagonisten' kommen zusammen
auf den tisch zu, als der junge mann-verfolgte, ihnen zuruft, sie sollten kurz auf die
strasse gehen und dort warten, da ihm nun dämmert, was da abgegangen ist in dieser zeit.
als sie das tun, erkennt er auf einmal, was all diese fremden, die jeder sieht, die alle
verschieden aussehen, tatsächlich sind.
***
die auflösung kommt morgen. wenn es jemanden interessieren sollte.
TomTom - Stoff für einenFilm, vielleicht; aber doch zu klassische Lösung dafür, dass es
ein Kassenschläger wäre * - 25.11.00 at 14:43:15
hoffentlich schafft man in den nächsten jahren nicht
die sozialhilfe ab.
sonst fehlt mir jede perspektive.
göttingensis nicht verkatert aber ernüchtert * - 25.11.00 at 08:43:00
Probieren
Weinprobe, Lachprobe, Tanzprobe, Orchesterprobe, Sprechprobe,
Bandprobe, Blutprobe, Mutprobe, Kostprobe, Klangprobe
Keine Kunst
sich eine CD kaufen, sie einwerfen und anhören
Bücher kaufen und sie ins Regal stellen
etwas kaputt machen, einen Stuhl zerdeppern
Kunst ist
einen Stuhl herzustellen
Schriftsteller ist, wer schreibt (und damit basta)
Schriftsteller wird, wer sich im Schreiben übt
Schriftsteller ist, wer Texte veröffentlicht, z.B. im www
Der Autor eines Buches war ein Schriftsteller: das steht fest!
Ein Profi verdient sein Geld damit: er muß schreiben.
Ein Schriftsteller muß schreiben, sonst ist er keiner!
GüTeE - 25.11.00 at 02:04:41
Och Mönsch, GüTeE!
DeadlyMedicine home alone * - 25.11.00 at 01:59:02
Ach Kinder, langweilt mich nicht!
GüTeE - 25.11.00 at 00:14:56
BankTurm - Dienstgang
Bequem zu öffnen sind Aktenkoffer im Sitzen, wenn sie flach auf den Knien liegen. Bei
Pilotenkoffern ist das anders. Einem Aktenkoffer am Bahnsteig etwas zu entnehmen ist
riskant, da könnte das eine oder andere leicht herausfallen. Ungern stellt man ihn auf
dem Boden ab, also wird er auf einem Knie balanciert. Standbein finden, anderes Bein
leicht anwinkeln. Gleichgewicht halten, Griff nicht aus der Hand verlieren, Verschlüsse
entriegeln. Kofferflügel leicht öffnen, Zeitschrift herausangeln und unter die Achsel
klemmen. Koffer zuklappen, es klemmt, andere Zeitschrift richtig verstauen, Koffer
zuklappen. Ohne daß der Koffer abrutscht. Dann vom Knie absetzen. Zwei Hände sind in
einer solchen Situation einfach zu wenig. Beim Einlaufen der S-Bahn ist der Koffer
hilfreich. Ein Kick vor die Wade des Vordermannes schafft Beinfreiheit. Ein
entschuldigendes Lächeln mit einem freundlichen "Verzeihung", und ein Rivale um
einen Sitzplatz ist aus dem Feld. Am Sitzplatz angekommen behauptet der Aktenkoffer seine
Stärke als praktisches Accessoire. Er schafft Raum im Öffentlichen. Ist er einmal in die
Waagerechte gebracht, so ist Terrain abgesteckt. Darunter Kniefreiheit garantiert,
darüber Entfaltung möglich. Zeitung ausbreiten, Aktienstudium, Laptop, Zwischenmahlzeit.
Zwei Koffer nebeneinander sind klar gesetzte Grenzen. Könnte eine prächtige Tafel sein.
monik sos ffm. * - 24.11.00 at 21:31:12
www.supergreg.com
ohne Worte. Greg ist der mit dem roten Helmut Lang-Anzug.
DeadlyMedicine Bielefeld * - 24.11.00 at 20:34:49
Ex-Freunde. Ex-Freunde sind immer so eine Sache. Hmhmhm. Wenn sie nicht ganz schrecklich
sind, und man überhaupt nicht mehr weiß, was zur Hölle man je an dem gefunden hat, und
wenn die Wunden, die man sich vielleicht gegenseitig zugefügt hat, schon so lange her
sind, daß sie nur noch gelegentlich als Narben zu sehen sind. Wie wenn man sich in den
Finger geschnitten hat und man die Stelle nur noch sieht, wenn man gerade ganz kalte
Hände hat, dann schimmert es so bläulich. Wenn die Exfreunde nur noch bläulich
schimmern und die Erinnerungen babyblau im Kopf herumdümpeln, dann sind sie verdammt
gefährlich.
Weil man wieder weiß, wie es war und vergessen hat, warum es nun Vergangenheit ist.
Weil man neugierig ist, ob sie noch sind wie damals oder ob sie sich verändert haben.
Ob sie jetzt besser küssen.
Ob die Stelle hinter dem linken Ohr noch immer so gut riecht.
Ob er sich noch immer nach dem Sex räkelt wie eine Miezekatze und ob er noch immer so gut
Rückenkraulen kann.
Ob er nach dem Duschen noch immer splitternackt und selbstverliebt mit Hohlkreuz vorm
Spiegel steht und sich rasiert.
Ex-Freunde sind wie alte Lieblingsjeans, die man beim Aufräumen des Dachbodens
wiederfindet, man erinnert sich an alle schönen Dinge, die man damit erlebt hat. Man
fragt sich, warum man sie je aussortiert hat.
Aber meistens, wenn man sie wirklich wieder anprobiert, dann passen sie nicht mehr, es ist
nicht mehr wie früher, sie zwicken plötzlich am Bund und außerdem sind sie völlig aus
der Mode.
Keine Sorge Philipp van Orten. Vielleicht probiert sie ihn wieder an. Aber ganz sicher
landet er wieder auf dem Dachboden, neben den anderen alten Klamotten.
Dilettantenbiene Hamburg * - 24.11.00 at 18:40:47
Vertrauen ist der Anfang von Allem, Herr van Orten.
Mavie Hoerbiger * - 24.11.00 at 17:49:57
Vertrauen ist der Anfang von ALlem, Herr van Orten.
Mavie Hoerbiger * - 24.11.00 at 17:49:45
"[...] Die Wahrheit in der Literatur, die schlimmen Wahrheiten, sind oft nur die
schlimmen Wahrheiten der anderen. Nicht die eigenen. Die meisten Schriftsteller (wie die
meisten anderen Leute auch) ertragen es nicht, dass sie manchmal genauso denken wie die
Leute, die sie verachten. Und unser Mitgefühl verdankt sich manchmal nur der
Hartnäckigkeit der Leute, die unsere Zuneigung brauchen und uns in einen moralischen
Imperativ zwingen, der eine rhetorische Frage ist: Wenn ich das schon nicht tue, von wem
denn sonst erwarte ich, dass er es tut? [...]"
- Günther Ohnemus, ZEIT (Artikel über William C. Williams)
TomTom - dedicated to some of you * - 24.11.00 at 17:33:03
Natürlich macht es mir nichts aus, dass sie ihren Ex-Freund trifft . sie haben sich ja
schon so lange nicht mehr gesehen, fast zwei Jahre ist das schon her, ja ja, und das ist
ja schon beinahe so lange wie sie damals zusammen gewesen sind. Und es ist ja schon
komisch, wenn man so alles über eine Person weiß und jeden Tag mit ihr verbringt u.s.w.,
und dann ist alles so plötzlich zu ende und man trifft ihn in zwei Jahren gerade drei
Mal, und das auch noch zufällig. Natürlich, sage ich, kein Problem. Das verstehe ich.
Ohnehin sage ich seit einer Weile andauernd natürlich, diese Frau bringt mich scheinbar
mühelos um den Anstand, sich nicht in Floskeln zu ergehen. Und ausserdem, was ist schon
natürlich. Alles, was mehr als einmal gesagt oder getan wurde? Natürlich sind von Mutter
Natur geschaffene Highlights des Lebens. Landschaften, Leben. Ihr wisst schon, die Alpen,
der Niagarafall oder die sieben Weltmeere. Eventuell noch die Frisur von Leonie, Münster.
Die geht sicherlich als Naturkatastrophe durch. Aber sonst? Normal ist bestimmt nicht das
völlig weltfremde Verhalten von Frauen ihrem Freund gegenüber, wenn zufällig wieder der
Ex-Freund in ihr Leben schneit. Gäbe es keine Beteuerungen, dass da aber auch so wirklich
gar nichts mehr an Gefühlen vorhanden ist und sie nur einfach so, ganz ohne den
Mann-Frau-Aspekt oder dem Wissen um zwei wunderbare Jahre, die die beiden zusammen erlebt
haben, interessiert an der Person ist, gäbe es nie Probleme, ich gehe meinen ehemaligen
Freundinnen auch nicht aus dem Weg. Aber diese Aufbauscherei ... Frauen machen daraus
einen Staatsakt, alles wird für das Protokoll detailgetreu vorgeplant, man redet über
nichts anderes mehr. Wozu haben Frauen eigentlich eine beste Freundin?
Wenn sie mir das erzählt und dabei andauernd versichert, dass ich mir keine Sorgen zu
machen brauche wegen irgendwas, mache ich mir eben hinter vorgehaltenem Verständnis erst
recht Sorgen, quasi als Ätsch-Faktor, den aber leider nur ich mitbekomme. Und dann bin
ich
- eifersüchtig
- neidisch
- verständniclos
- uneinfühlsam
- vertraue ihr nicht
- liebe sie vermutlich auch nicht
- glaube ihr nicht
- verletze sie
- und überhaupt
Frauen.
Philipp van Orten wieder München * - 24.11.00 at 16:07:57
Das bemerkenswerteste am Frankfurter Weihnachtsmarkt ist, daß er eine millionenteure
Kulisse hat. Die darf sogar das ganze Jahr stehenbleiben, weil es noch teurer wäre, sie
jedes Jahr extra aufzubauen. Irgendwie kam in den Achtzigern, Frankfurt wußte damals
nicht so recht wohin mit dem Geld, die Idee mit der Ostzeile auf. Die Ostzeile, das sind
Häuser mit Namen wie "Großer Dachsberg", "Kleiner Laubenberg" und
"Schwarzer Stern", die sind aus Holz und Stroh und lauter Dingen, die wir heute
nicht mehr kennen. "Wir kennen die Dinge zwar nicht mehr", sagte man damals,
"aber's wird schon irgendwie halten." Ist ja eh nur Kulisse für den
Weihnachtsmarkt, der den Nürnberger in den folgenden Jahren vom Dezember-Blatt des
Aral-Kalenders verdrängte. Weil man in den Achtzigern keine Fachwerkhäuser bauen konnte,
sackten die Dinger in sich zusammen und müssen von Stahlträgern gestützt werden, denn
von Stahl verstand man sehr wohl was, in den Achtzigern. Den Stahl sieht man aber sowieso
nicht, und wenn man erstmal ein paar Glühwein bewältigt hat, vergißt man es eh. Man
darf nur nicht glauben, es wären Häuser. Es ist Kulisse. Nicht mehr.
andrea ffm-irland * - 24.11.00 at 15:00:57
GESTANDENE HERREN -Folge 6.24-
Mein nächster Schlag kam zwei Wochen später, am 20. August. Ich weiß das noch so genau,
weil es der Tag vor meinem 17. Geburtstag war. Ich hatte mir die ganze Zeit überlegt,
womit -außer mit meinem Liebreiz- ich Lambert imponieren könnte. Schließlich war ich
darauf gekommen, ihn mit der Idee zu einem weiteren silbernen Körperschmuck zu
überraschen, einem Pendant zu meinem bzw. seinem Keuschheitsgürtel: Einer Art
Brustpanzer. Nach umfangreichen Versuchen hatte ich aus Pappe, alufolienkaschiert, zwei
(durchaus entsprechend meinen Brüsten) eher kleine Abdeckschalen gebastelt, herzförmig
und im Durchnesser vielleicht 6 cm groß. Die Spitzen der Herzchen sollten schräg nach
oben und nach innen zeigen, die Einkerbungen entsprechend schräg unten und außen sitzen.
An den Spitzen, sozusagen in ihrer Fortsetzung, hatte ich einen ziemlich starren Draht
befestigt, der von dem einen Herz, unter dem Schlüsselbeingrübchen gekreuzt, einmal um
meinen Hals herum zu dem anderen führen sollte. Natürlich müßte das Ding in seiner
endgültigen Form in Silber ausgeführt werden. Ein paar Ziselierungen hatte ich auf
meinem Modell mit schwarzem Marker angedeutet, dazu an den erhabensten Stellen beider
Schalen je eine Glasperle montiert. Echte, vielleicht graue, wären natürlich besser,
oder vielleicht zwei 24-karätige Rubine. Mein Entwurf erwies sich aufgrund der Wölbung
der Brustschalen trotz des Fehlens einer unteren Fixierung als erstaunlich unverrückbar,
solange ich mich aufrecht hielt. Nur wenn ich mich vorbeugte, hoben sich die Sichtblenden
etwas von ihrer Basis ab und gewährten gewisse Einblicke. Das könnte man später beim
Flirten, fein dosiert, sicher gezielt als Reizverstärkung einsetzen. Ich war sehr stolz
auf mein Werk. Jetzt mußte ich bloß noch ganz schnell knackig braun werden: Auf blasser
Haut sieht Silber einfach unmöglich aus. Nachdem das Wetter das nicht so schnell hergab,
mußte Bräunungscreme eingesetzt werden. Dann aber kündigte ich Lambert gleich meinen
nächsten Besuch an, ich hätte nämlich eine Überraschung für ihn. Diesmal verabredeten
wir uns nach Feierabend in seinem Häuschen in Angelmodde. Ich kam natürlich, ganz
standesgemäß, wieder im Taxi.
FORTSETZUNG FOLGT!
Lana Hoff , Göttingen * - 24.11.00 at 12:56:43
tt > grüne barbourjacken sind ja in deinen augen schon schlimm, aber gestern musste
ich dazu ein pinkes ralph lauren hemd kaufen. es ging gar nicht anders.
JDM
göttingensis - 24.11.00 at 10:51:16
herr nickel:
meine erste verbindungs-kneipe war leider nicht meine letzte.
ich habe immer fleissig bierjungen getrunken und mich gewundert, warum immer alle nach
jedem bier aufs klo müssen. als ich endlich dahinter kam, brach ich auf dem weg zum klo
in der protzigen vorhalle zusammen. vorher hatte man noch versucht, mir ein fuxenband der
entsprechenden verbindung umzuhängen.immerhin wurde mir, in der vorhalle liegend, eine
aspirin (so hoffe ich doch) in den mund geschoben und man trug mich in einen speziell für
solche "fälle" vorgesehenen raum...davon kriegte ich aber zunächst nichts mehr
mit. am nächsten morgen wachte ich dann in dieser alten bibliothek auf einer matratze in
meiner kotzelache auf. neben mir lagen andere gestalten mit bunten bändern, die ich zuvor
auf der kneipe nicht gesehen habe (ich muss also früh geschwächelt haben). durch den
pauk-(fecht-)raum arbeitete ich mich die treppe richtung vorhalle runter und musste
feststellen, dass ausser mir noch niemand wach war.
viel schlimmer war aber die tatsache, dass man - aus angst vor nächtlichen einbrüchen
anderer verbindungen - sämtliche türen und fenster verriegelt hatte.
so war ich - mit hellem, total bekotztem pullover (fataler weise hatte ich vor der kneipe
einige mohnschnitten gegessen) - in diesem fremden haus gefangen.
so hatte ich zeit, den kneipen- und festsaal zu inspizieren. überall lagen glasscherben
herum (gemässe scherben ist ein weitverbreitetes hobby in diesen kreisen),
zigarettenkippen lagen auf dem parkett, leere pizza-verpackungen ebenso und es fehlten
leider auch nicht diverse kotzehäufchen, die - neben dem bierdunst und abgestandenem
qualm - nicht wirklich positiv zum raumklima beitrugen.
mit rasenden kopfschmerzen (ja...ich war das eben noch nicht gewöhnt) schleppte ich mich
weiter durchs haus und hörte endlich das erlösende klimpern eines schlüsselbundes. der
hausmeister betrat das haus und ich stand ihm mit knallrotem kopf gegenüber, in der
angst, der mann würde mich für das chaos verantwortlich machen. stattdessen lachte er
mich an und sagte: "na, ordentlich gefeiert?" ich war baff und nutzte die offene
tür zur flucht.
im laufe des tages riefen die "buxen" mich noch mehrfach an und versicherten
mir, dass dies doch ein "steiler" abend war und ob ich nicht zum stiftungsfest
vorbeikommen wolle. mit der miesen ausrede, mein schwarzer anzug sei bei meinen eltern,
konnte ich mich rausreden und dank meiner 2 meter bestand glücklicherweise keine
möglichkeit, mir einen anzug eines "verbindungsbruders" zu leihen.
soviel zu meiner ersten kneipe.
leider habe ich 2 semester gebraucht, um zu erkennen, dass dieses ganze
coleur-studententum nix für mich ist (an saufen-kotzen-saufen gewöhnt man sich aber
erschreckend schnell!).
göttingensis - 24.11.00 at 01:57:19
Ach, Weihnachtsmarkt.
Den teuersten meines Lebens verbrachte ich in Heidelberg (wo sonst?) mit meinem damaligen
Kompagnon, dem bekannten Exzentriker Karl Wurzberger. Wir nahmen damals auch sehr viel
Glühwein, sahen uns, noch verfroren, mit den mitgebrachten, jedes Jahr aufs Neue
furchtbarer designeten Keramiktöpfen voll mit dem tödlichen auskühlenden Rauschmittel,
im großen Hörsaal auch noch die unverzeihliche "Feuerzangenbowle" an,
wechselten dann, schon reichlich angeschickert, auf die Feuerzangenbowle beim Corps
Suevia, wo der vernichtende Teil des Abends mit weiteren Getränken begann.
Auf Mädchensuche begaben wir uns dann auf eine studentische Party bei den damals
gerühmten Görres-Schwestern Tanja Ruhnke und Petra Schäfer (die eine jetzt in New York
als Model für Krug (the perfect pour for super-models), die andere in Venedig
verheiratet), um, in endgültig höhere Weihen aufgestiegen, mit dem Fahrrad zurück in
die Altstadt zu fahren, wo uns bei einem Vorab-Anruf versichert wurde, die Party bei den
Schwaben sei noch in vollem Gang, aber als wir ankamen, war nur noch Kneipe und - wir
blieben trotzdem.
Also auf all das Getränk in uns noch mal humpenweise Bier. Dann ein Trinkspiel: Es sollte
erklärt werden, warum man bei den Schwaben trinkt. Auf deren Haus, so dachte ich, weht
ein freierer Geist als bei anderen Corps.
So versuchte ich meiner Rede einen historisch gewaschenen Vorspann zu unterlegen und
begann meine Begründung mit einer Begebenheit aus der Familiengeschichte, die aus dem
späten Mittelalter herrührt: Der auch von Heinrich Heine überlieferten Sage vom
"Schelm von Bergen", einem meiner Urahnen. Doch kaum begonnen, wurde ich
ausgebuht und mußte enden. Als dann einige Biere später Karl Wurzberger bei seiner
zugegebenermaßen kurz gehaltenen Rede vom Tisch fiel, dachte ich, es sei Zeit zu gehen.
Wer aber in einer solchen eiskalten Dezembernacht in diesem Zustand auf sein Rad steigt,
fährt nicht lange. Den abschüssigen Weg die Friedrich-Ebert-Anlage hinab meisterte
Freund Wurzberger nicht lange, geriet aber in große Fahrt und schrammte bald den Rückspiegel
eines stehenden Fahrzeugs, überschlug sich und landete dann mitten auf der Fahrbahn, aus
dem Kopf stark blutend.
Entsetzt hielt ich ein Taxi um einen Krankenwagen an, der bald auch kam und mit ihm - die
Polizei.Unter Schock (ich zitterte und hielt den Kopf meines vermeintlich verblutenden
Freundes in der Hand) beantwortete ich die Fragen des Wachtmeisters so wahrheitsgemäß,
daß ich mich bald auf der Wache wiederfand, wo die Beamten mit mir das berühmte
Drehspiel mit dem angepeilten Daumen aufführten. Ein Pustetest fiel dermaßen
katastrophal aus, daß sie einen Notarzt zur Blutprobe hinzuzogen.
Der fuhr mich dann nach der fatalen Blutentnahme, immerzu den Kopf schüttelnd, in die
Görresstraße (die einzige Adresse, die ich noch aufzusagen wußte), wo mir eine
entsetzte Tanja Ruhnke öffnete, ich stammelte wohl etwas von meinem halbtoten Freund, und
mich verschlafen auf das Sofa bettete.
Einige Tage später, ich war wieder nüchtern, kam der Strafbefehl: 400 DM für
Volltrunkenheit auf dem Fahrrad.
Karl traf es noch härter: DM 1000 für zusätzliche Fremdbeschädigung. Und eine
Nähwunde auf der Stirn.
Das wars dann. Die erste Kneipe meines Lebens sollte meine letzte bleiben.
Lieber Herr Aristide: Ihre Manteltasche macht mir Sorgen. Dergleichen werde ich bei der
Paperback-Ausgabe berücksichtigen. Bei meinem paßt es gerade so. Und wie erfreulich,
daß das Buch mit inen ein paar Tage reist. So soll es ein.
Und, lieber TomTom, diese Platte werde ich mir rasch besorgen.
Eckhart Nickel Heidelberg * - 24.11.00 at 00:59:49
Abb.: Horst Janssens aquarellierte Tuschezeichnung einer Hufeisenniere.
Triticea - 24.11.00 at 00:54:39
°
THEMENKNEBEL: WEIHNACHTSMAERKTE
in bielefeld beginnt der weihnachtsmarkt also morgen. also heute.
in frankfurt begann er heute. also gestern.
weihnachtsmaerkte sind nur bedingt schlimm.
als ich zivi war, war ich zweimal pro woche auf einem.
das war schlimm. aber auch schoen. in frankfurt gibt es nicht nur heissen
heidelbeergluehwein, sondern auch heissen AEPPLER, der mit zimtstaenglein einen
weihnactlichen geschmack bekommen soll.
und das ist alles andere als schlimm. naemlich: schoen!
in nuernberg wird der CHRISTKINDLESMARKT immer von einem blondgelockten realschulgoer um
die 16 eroeffnet. das ist nicht schlimm, aber peinlich.
in frankfurt wird der weihnachtsmarkt auch von einem blondgelockten goer eroeffnet. nur
das es hier die oberbuergermeisterin ist. das ist wiederum auch nicht schlimm, nur lustig.
°
TT, schoen zu hoeren, das - muss da mal wieder hin faellt mir ein. VIDENSKA KAVA trinken
und auf den HRADSCHIN schauen.
FrenkFrankfort ffm mit weicheimucke im hintergrund * - 24.11.00 at 00:36:29
remembering these cocktails at phi-b
Holger Speckhahn - Berlin * - 24.11.00 at 00:35:17
Es gibt nichts Schlimmeres als Weihnachtsmärkte. Nichts.
TomTom no chat * - 24.11.00 at 00:25:01
Heute zum ersten Mal zusammen gekauft, daher direkter Vergleich möglich:
GQ hat die besseren Fotos und sinnvolleren Artikel, FHM mehr Text und schöne
Bilduntertitel, die nichts mit den Abbildungen gemein habe. Beide jedoch nur gut, wenn man
krank ist. Oder die Fotos für selbstgemachte Kalender braucht.
***
1. die I LIKE-Fertiggerichte: I LIKE HEALTHY, SPICY, VEGGIE, CURRY (KHUN PERM Thailand
Diversity&Refinement)
2. BIG BROTHER-Langweile
3. Marlboro Menthol
4. DOUGLAS COUPLAND - Miss Wyoming
5. GEOFF RYMAN - 253 [ein Roman, der in der Londoner tube spielt, während dort durch
einen Unfall Wagen stehengeblieben sind, und aus lauter Personenbeschreibungen besteht;
"Leser, dieses Buch gekauft haben, haben auch die folgenden Bücher gekauft:
PHOSPHOR; DER GELBE BLEISTIFT; MEINE FREUNDIN, DER GURU UND ICH von William Sutcliffe;
BENZIN von Elena Stancanelli" (laut AMAZON) - wie hip; sie hören noch dazu
RADIOHEAD, JIMI TENOR und die neue UNDERWORLD]
6. FRENKS Foto der Frau im Prager Café, das noch immer in meiner Küche hängt
***
...hat sich schon erübrigt, dennoch: Gesetze, GüTeE - Gesetze??
TomTom Simcity * - 24.11.00 at 00:23:58
Ob es Dir in Bielefeld
auch morgen noch gefällt?
Bielefeld ist nicht die Welt!
In Göttingen singen die Spatzen.
Am Buß- und Bettag: Lieder für Chor und Sologesang mit Bandbegleitung. Die Sängerin kam
extra aus Berlin, denn die aus Hamburg (gebürtige Berlinerin!) war krank. Die kleine
Kirche war voll besetzt. Die Wände bunt verziert und mit Bildern.
Unsere Kirche wurde damals evangelisch weiß gestrichen. Der Pastor soll verrückt
geworden sein, wird erzählt. Berühmte Söhne: ein Spezialist für alte Musik. An 2
Konfirmanden-Freizeiten nahm ich teil. Es wurden Bilder gemalt. Mit meiner ersten Brille
auf der Nase sehe ich recht unschuldig aus. Draußen die Geestlandschaft: wir spielen
Krocket.
1968 war die Konfirmation. Einen der älteren Betreuer traf ich später im 'Gleis 1' und
unterhielt mich mit ihm. Der Freund eines Freundes warf Teebeutel an die hohe Decke, wenn
keiner der Wirte hersah (sie blieben meist kleben). Er ist heute Rechtsanwalt. Ein
Studienfreund tauchte mal auf: er wohnte in einem Gartenhäuschen in Bremen und hatte eine
Freundin, einen Hund. Gemeinsam hörten wir ein Joachim-Kühn-Solokonzert im Packhaus (der
Künstler mit langem Schal).
In der Hochschule unterhielten wir uns auf dem Flur am Kamin oder oben ans Holzgeländer
gelehnt. Es gab einige lederbezogene Klappstühle, und nebenan war der neue Kakao-Automat
und die Putzkammer; eine schmale Treppe führte nach oben, wo es mehrere Räume gab.
GüTeE - 24.11.00 at 00:08:56
Auch in Bielefeld beginnt morgen der Weihnachtsmarkt. Also werden der Wohnungspurist und
ich morgen den ersten Glühwein der Saison bechern, der ja bekanntlich abscheulich
schmeckt. Der zweite ist dann trinkbar; ab dem dritten dann ist es sowieso egal, da freut
man sich dann, wenn die Hände warm (und leider auch klebrig) bleiben.
Ärgerlich hingegen ist die Rückgabe der Pfandbecher, denn da muß man sich in die
Schlange einreihen, hat nichts zu trinken und kann aufgrund der hohen Menschendichte in
Budennähe noch nicht mal rauchen.
Auch ärgerlich ist, dass man beim darauffolgenden Barbesuch keine Geschmacksnerven mehr
hat und daher nicht weiß, was man denn nun bestellen soll.
In Bielefeld trifft man sich übrigens am Lions-Häuserl. Da ist es schön teuer und die
Menschen sehen hübsch aus mit ihren Barbourjacken, die inzwischen durch das goldgelbe
Einknüpffell winterfest gemacht worden sind.
Gegen Sodbrennen hilft Talcid, gegen Kälte Glühwein und Barbour Border Jacket und gegen
Langeweile durch Anrempeln verursachte Verbrennungen zweiten Grades, wenn man sich mit
vollem Becher den Weg zurück in den Kreis der Lieben bahnt.
Die Geschenke bringt übrigens UPS.
DeadlyMedicine Bielefeld * - 23.11.00 at 21:42:46
Neuer Themenknebel der Woche:
Bonbonniere
und eh icks verjesse Freunde, Loop bleibt wiea is, ihr wollt´s nich anders.
MARiO @imloop.de * - 23.11.00 at 21:09:46
Bildet Fahrgemeinschaften, es gibt Pop - Core für Euch!
Und es heißt tatsächlich:
"Riesige Vögel freßen die Wolken, Wolken ist Nahrung für große Vögel."
Ich hab Momus gefragt, warum denn "Meister Eckhart" vom Kunstgenie Brösel
in seiner Fakelore Liste aufgeführt wäre. Der New Yorker meinte, das stamme
nur aus einem Lied über Paul Klee, das sei alles:
"Meister Eckhart went into the light
and found a desert on the other side"
Mein Bett riecht seit gestern nach ihr, wieder mal.
Verwirrung in der Stadt der Ängste.
Liebe ungleich "Gefühl" - Liebe = Zeit + Tun.
"If you ever meet a human, don`t get confused,
it`s just human behavior." (die Elfe)
Nur noch weihnachtsbezogene Werbung im TV.
Morgen beginnt der Weihnachtsmarkt in Münster.
Irgendwas läuft ganz eindeutig falsch. (B Primeur! Und vielleicht Glühwein)
Winterschlaf für einsame Elementarteilchen!
ultrasinus dazed & confused * - 23.11.00 at 17:30:31
Putney, 15.32 h
Im Parlour spätes Frühstück gegen den übersäuerten Magen, leise untermalte der neue
Björk-Song "I've seen it all" mein lustloses Kauen. Nebenher blätterte
ich in der deutschen Ausgabe von Hugh Marston Hefner's lustigem Magazin, das ich am
Vortag im P & O Shop erworben hatte. Auf Seite 160 dann ein unscharfes Polaroidphoto
des Herrn Schröder aus dem Jahre 1985 bei einem Kubabesuch. Seither liebt der
sozialdemokratische Anwalt aus Niedersachsen, der es mit Haartönung und italienischen
Anzügen zum Kanzleramt im deutschen Staat brachte also die COHIBA Lanceros. Mich erinnert
diese Zigarre immer an Hergés Revolutionsgeneral mit seinen getreuen Picaros, wobei das
natürlich ein Anachronismus ist, da diese Figur bereits in einem seiner Bandes Dessinées
aus dem Jahre 1937 auftauchte und Ernesto "Ché" Guevara die Cohiba erst 1967
für Castro herstellen ließ. Insofern dürfte es sich eher um eine Montecristo Especial
handeln.
Nach einem kurzen Spaziergang kehrte ich in auf mein Zimmer im Shamrock's zurück und
las in Herrn Nickels Buch weiter. Erstaunlich, daß man für ein so schmales Büchlein
länger als ein oder zwei Tage braucht ! Doch immer wieder schweifen die Gedanken ab über
den scheinbar trockenen Federstrichen, mit denen Herr Nickel seine Geschichtchen in Szene
setzt, nicht selten fühle ich mich dann intensivst an Julien Greens "Traum und
Schwindelgefühle" erinnert. Abschließend verehrter Herr Nickel, sie haben da
wirklich ein neues Narzißbuch zustande gebracht, mit wundervollen Augenblicken, wo sich
eine ganze Generation in verschiedenen Ländern im gleichen Symbol findet. Insofern
müßte ich es natürlich jedem empfehlen, gäbe es da nicht eine gravierende Schwäche:
es paßt nicht in meine Manteltasche...
P. Aristide - 23.11.00 at 17:28:46
wenn jemand mich fragen würde, wieso ich das tue, könnte ich ihm oder ihr nicht
antworten. kannst du das verstehen, fragte sie ihn. doch er hatte sich schon längst von
ihr abgewand und lief stadt einwärts.
****
große frage, klein geschrieben an alle loopster:
-wer bringt jetzt die geschenke: das christkind oder der weihnachtsmann?
Jane Flame - 23.11.00 at 15:46:16
wenn hier schon alle in chat-laune verfallen (wogegen ab und zu überhaupt nichts
einzuwenden ist, im gegenteil):
JDM: meine email ist noch immer gleich - ich bin da wo ich immer gewesen bin.
***
tomtom: würde gerne gerne kommen, sehe zu, wann ich es einrichten kann. küss die
zauberhafte eloise von mir.
***
sweet eiseis of mine - schreiben mit dir ist... divine!
***
fernando - dos gardenias para tí von mir aus dem rheintal
Anna Luz Exhauptstadt * - 23.11.00 at 13:30:56
betr.: LOOP - QUALTÄTSOFFENSIVE
Ich halte es da mit JDM göttingensis unf FrenkFrankfort: Ich mag den loop am liebsten so,
wie er ist! - Email-links im I.D.-Verzeichnis: Kannst du von mir aus machen, MARiO. Ich
glaube aber nicht, daß das die Ansätze von Chat im LOOP reduzieren würde. Fände ich
auch schade. Der echte Chat zwischen einzelnen Loopstern findet doch sowieso schon per
Email, Telefon oder Auge in Auge statt. Was mich betrifft, muß ich allerdings gestehen,
daß ich oft wochenlang nicht in meinen Briefkasten schaue: Nichts für spontane
Reaktionen! Und wer hier ´reinchattet, möchte sicher i.d.R. nicht nur den Adressaten
ansprechen, sondern die ganze Loopcommunity. Das kann schließlich im Einzelfall sogar
literarisches Niveau erreichen, wenn es gut gemacht ist. Und Schrott gibt es auch bei
anderen Beiträgen. - Mengenbegrenzung: 1 Beitrag pro Tag ist o.k., das ist mit etwas
Disziplin durchzuhalten. Aber die Textlänge zu kappen, finde ich blöd. Sehe keinen Sinn
darin, einen Text(-abschnitt), der länger konzipiert ist, zwanghaft zu verstümmeln. Aber
mit 30 Zeilen als Richtlinie könnte ich leben, wenn das so Konsens wäre. - Im übrigen:
Laßt die Leute so schreiben, wie sie wollen. Genau das ist doch der spezielle Reiz von
LOOP.
HEUTE KEINE FORTSETZUNG!
Lana Hoff , Göttingen * - 23.11.00 at 10:55:43
TT, annaluz > meine alten e-mail adressen existieren übrigens nicht mehr.
falls interesse bestehen sollte: goettingensis@gmx.de
JDM
göttingensis - 23.11.00 at 08:24:56
ich bin erst seit ein paar tagen zurück im loop.
das letzte mal muss ca. ein halbes jahr her sein
und nach meiner erinnerung fand auch da gerade eine
"beschränkungsdiskussion" statt. muss das denn sein ?
ich mag den loop so, wie er ist.
ohne persönliche bezüge, ohne ansätze von "chat" würde
hier in meinen augen einiges verloren gehen.
idS: FF >>> danke, habe zuerst gar nicht mehr gewusst, wer du bist.
JDM
göttingensis wie immer um diese uhrzeit: verkatert * - 23.11.00 at 07:16:11
Vor der Arbeit noch in die Schwimmhalle.
Sonne blitzt durch die großen, leicht schmierigen Scheiben und illuminiert das leicht
schaukelnde Wasserbecken. Die knallgelben Kacheln strahlen warm. Sogar die
Pennymarkttüte, die am Handtuchhaken hängt, leuchtet wie ein Fundstück aus der
Provence, während hinter den Scheiben die stillen Freischwimmflächen wie tote Wale durch
den frühen Nachmittag treiben.
Nach dem Schwimmen setze ich mich noch auf die steinerne Sitzbank am Beckenrand und denke
über mein gegenwärtiges Liebesleben nach. Die sexlosen Phasen fallen von Mal zu Mal
leichter. Mag sein, es kommt daher, dass es von Mal zu Mal befreiender wird, und deshalb
die früher bedrängende Vorstellung, Sex haben zu müssen, irgendwann abgefallen und
einer angenehmen Erwartungslosigkeit gewichen ist. Es scheint mir, als wohne ein böser
Zauber in dem Wort. Natürlich ist es ein angenehmer Zeitvertreib. Entspannt, sorgt für
körperliches Wohlbefinden und seelische Ausgeglichenheit. Aber auch Schwimmen ist schön.
So denke ich und schaue dabei zwei Damen zu, die gemütlich nebeneinander herpaddelnd die
spielenden Kinder kreuzen. Dann lenke ich meinen Blick etwas nach links, etwas nach oben,
und erstarre. Ein kreisrunder Regenbogen erstreckt sich über einen Teil der Glasfront.
Ein Regenbogen IN der Schwimmhalle. So klar wie eine Kinderzeichnung. Außen gelbe Ringe,
dann rote, orangene, blaue, grüne Ringe, nach innen in ein grelles Zentrum verschwimmend.
Gebannt blicke ich auf die Erscheinung und freue mich, dass ich so wenig von Physik
verstehe. Ich verstehe nicht, dass ich der einzige bin, der darauf schaut, will die
Kinder, die vor mir vorbeilaufen, darauf hinweisen, halte mich aber angesichts des
Wunderbaren zurück. Sehe, wer sehen will. Kurz werde ich traurig angesichts der
abgestumpften Empfindungen der Kinder. Dann kommt mir ein Verdacht. Ich stehe auf, rücke
nach rechts und nach links, und tatsächlich: da ist kein Regenbogenleuchten. Nur von
meinem Sitzplatz, genauer, nur von meiner Augenhöhe aus ist der schillernde Kreis zu
sehen. Ich bin beruhigt, höre auf zu denken und warte, bis das Wunder vergeht.
Auf dem Weg zurück in die Umkleidekabine tanzen helle Mädchen vor meinen Augen.
Taxifahrer - 23.11.00 at 02:24:17
°
GMX-Vorstand
... SIE haben die meisten von uns in der hand. irgendwie. und das versuchen SIE uns auch
auf den pressebildern mit ihren haenden zu erklaeren ...
°
FrenkFrankfort nun bei FrenkFrankfort@epost.de aus gegeben umstaenden * - 23.11.00 at
01:45:14
°
MARIO: wenn ich einen wunsch frei haette, wuerde ich mir wuenschen: alles soll so bleiben
wie es ist. der leser darf, aber muss ja nicht alles lesen. und schrott gehoert dazu! auch
ich trage ja dazu bei. wer sind wir, wer seid ihr???
°
TT: DIE SOEHNE MANNHEIMS gehoeren nicht mehr nach ROEDELHEIM. trotzdem sind sie nicht
besser. aussr vielleicht XAVIER, bei dem bin ich nach wie vor unsicher, ob er gutes oder
schlechtes produziert. manchmal gefaellt es mir, was nun wirklich noch nihct von qualitaet
zeugt.
°
P.ARISTIDE: und ich dachte, schon am heiligen abend sollte die trauung stattfinden?
°
JDM: wie schon gesagt, lese ich nur brockenhaft geschriebenes. quer, diagonal oder so.
daher erst jetzt ein willkommen zurueck. hier.
°
mein nachbar war zum abendessen hier. er schwaermte mir von einem lied einer lesbischen
country-band vor. unverzueglich holte er die platte. das lied hiess BIRTH CONTROL AND BEER
und war furchtbar. es klang nach hetero-country, also furchtbar schlecht. seine
rumaenischen platten sind um laengen besser. wie ungarische musik mit weniger gefidel.
°
CHENEY nach herzbeschwerden und eingriff wieder wohlauf
der stress der letzten monate
hoffentlich bald in der rubrik WAS MACHT EIGENTLICH?
FrenkFrankfort ffm * - 23.11.00 at 01:15:40
Wer was wissen will, was Bernhard betrifft:
Lieber TAR: Utzbach? Utzen liegt am Gmundner Berg oberhalb des Traunsees, also ein Drittel
des Weges von der Krucka zum Vierkanthof in Obernathal, zwischen den beiden Anwesen des
Dichters. Meinen Sie das?
Eckhart Nickel Heidelberg * - 23.11.00 at 00:37:06