loop Archiv #58 (27.10.-31.10.2000)
anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben
loop Archiv #57, loop Archiv #59
autumn of loop
Themenknebel der Woche: Lüge
MARiO - 31.10.00 at 23:30:49
Darauf hat die graue Maus gewartet. Daß sie mit unverhältnismäßig hoher
Geschwindigkeit in diesen Garten hinein gelaufen kam, um sich mit der
schleimigen Substanz von oben bis unten und in jede Körperbeuge hinein
einzuschmieren. Daraufhin stand nicht nur der Gartenschlauch in feurigem Rot am
Himmel. Es war das Verhältnis zwischen der ungeoffenbarten und der abgelegten
Metamorphose welches undeutlich ins Scheinen kam. Sauber und adrett stand
Thoriebausteine neben Theoriebausteinen und suchten nach der angemessenen
Möglichkeit der Wiederholung. Jedes andere Stück wäre in der gleichen Situation
viel schüchterner aufgetreten. Unterhalb der wahrscheinlichsten Jugend stand
auch eine Tugend, die keinen Aufschub erlangen konnte. Es füllte sich der Himmel
mit der strukturalistischen Version der Unterhaltung. Ohne Unterhandlungen sind
keine Opfer möglich. Sie sangen im Refrain den parabelhaften Gesang der in der
klaustrophobischen Kapelle schon einmal angestimmt wurde. Lachend schaut eine
Wertung in die unsichtbar gelagerte Nacht hinein. Der Begriff von juckendem
Schmalz steht nicht zur Disposition.
Ätvyn Offenbach * - 31.10.00 at 21:38:01
Jetzt weiss ich gar nicht mehr weiter. Ich erinnere mich an nichts. Ich bin jedesmal
überrascht, wenn ich mein Gesicht im TV sehe. Filmpremiere? Ich soll Tobias Schlegl
kennen? Der ist doch viel jünger als Oliver und auch als ich. Ich kann mich an keine
Eskapaden mit irgendwelchen Geschlechtern erinnern. Eigentlich hatte ja schon Oliver hier
erzählt, daß er mich immer in diese Gay-Läden begleiten muß, weil ich mich da nicht
allein hineintraue. Ich bin nämlich neuerdings auf der Suche nach meiner wahren
Sexualität. Man muß sich bloß einmal die Leute anhören, die über mich sprechen. Die
sagen alle, daß ich doch eh schwul sei. Und über diesem Gerede bin ich ins Grübeln
gekommen. Aber das ist mir alles viel zu privat. Rufen Sie mich doch einmal an, Herr
Schlegl, oder schicken Sie mir ein EMail. Sie müßten ja die Nummer und die Adresse, wenn
Sie schon vorgeben, mich zu kennen. Ich glaube Ihnen nicht so recht, daß Sie tatsächlich
der sind, für den Sie sich ausgeben. Der echte Tobias Schlegl würde nicht angeben, woher
man ihn kennt. Schließlich ist er fast so bekannt wie ich.
Holger Speckhahn Hamburg * - 31.10.00 at 20:26:20
-selber, selber, lachen alle kaelber
-und mit dem gestreckten Zeigefinger der rechten hand ueber den auf den doofmann,
bloedmann, die doofe kuh oder wen auch immer zeigenden Zeigefinger der linken hand
(ebenfalls gestreckt) wischen
Paul feind ist wieder draussen und macht sich auf die suche * - 31.10.00 at 20:19:22
do the white line, nur für heute abend, da muss ich die ganzen kürbisfratzen,
knochenmenschen und, der absolute hit aus dem verfickten amerika, scream-masken, leicht
verzerrt, sehr debil, nicht nüchtern verarbeiten.
schnell, schnell, achtung spitfire!
dr. gonzo bereitet sich vor, am einen ende der linie * - 31.10.00 at 19:50:11
Ihr kennt das
Viel ist mir heute nicht
"zugestoßen". Begonnen,
den Plattenweg zu verlegen.
Achtkantsteine der "Auffahrt",
die abgetragen werden soll,
ums Haus zu schaffen, hoch-
zuschichten an der Hauswand.
Mit dem Spaten die Grasdecke
"im Bogen" durchstochen, die
Soden gehoben. Ihr kennt das.
"Der Erde grüner Mantel". Im
Himmel, aufgeregt, Schwalben.
rasmus von bechtoldsheim * - 31.10.00 at 18:49:45
sie machen mich wahnsinnig hier.buenos tardes amigo, hola my best friend... aber auch tage
wie dieser gehen vorbei und zum glück hat der regen nicht aufgehört. es wird mir eine
freude sein pfützen zu hüpfen. kann man machen muss man aber nicht..
gritt eine universität * - 31.10.00 at 17:45:14
scrollen, andrea, scrollen...
lacht - 31.10.00 at 16:49:29
Lieber Oliver, Lieber Holger,
Ihr zwei seid mir schon ein tolldreister Haufen!
Über Saufgelage sprecht Ihr ganz offen coram publicam in diesem lustigen Literatur-Hord
namens "loop".
Warum jedoch verschweigt Ihr die orgiastischen Eskapaden mit wilden Exemplaren des
weiblichen Geschlechtes?
Haben wir vielleicht etwas zu verbergen?
Ich erinnere nur an die "X-Men"-Filmpremiere, respektive die Party in den
Arcaden im Anschluß.
Holger, Oliver, da wart Ihr mehr als nur betrunken ...
Tobias Schlegl (Schlegl, übernehmen Sie ...) * - 31.10.00 at 15:25:57
CùChulainn sitzt wartend am Ufer.
Mit ruhiger Hand windet er ein letztes Mal die dichten Haare zum Fest, während draussen
an der Haltestelle fröhliche Horden mit blutverschmierten Gesichtern warten. Der Bus
bringt die Ratlosen in Sicherheit, so daß ihnen nichts entgehen kann und ihre Mühen
nicht umsonst waren. Mehrere Aufenthalte, alle mit dem gleichen Ziel. Die Nacht ist zum
gutbesuchten Ereignis geworden. Ich stapfe durch leuchtenden, knöcheltiefen Kürbismatsch
zum Büro. Nur Plastikköpfe sind noch intakt.
han - 31.10.00 at 15:04:19
Mit einem Bärenmuseum ist kein russischer Puff
gemeint!
Thorsten kratzt die Tatzen * - 31.10.00 at 14:46:19
Oliver Geissen hatte Recht. Wir waren nie zusammen im Le Fonque. Ich habe versucht, es
wiederzufinden, aber ich habe es nicht geschafft. Ich sollte nicht mehr trinken. Das
bekommt meinem Gesicht auch nicht gut. Es gerät aus den Fugen. Bald wird es nicht mehr
feinziseliert sein. Oliver erzählt mir immer von den wenigen gemeinsamen Nächten. Was er
erzählt, verwirrt mich. So soll ich letzten Monat in einem Club mit ihm gewesen sein, wo
auch die Frauen Zigarren geraucht haben. Und dort soll ich auf einen Clubtisch gestiegen
sein, um Oliver Geissen ein Lied zu singen, das die Zeile "You're the light of my
life" beinhaltet. Ich bin verunsichert, weil ich so ein Lied gar nicht kenne. Oliver
auch nicht. Ich habe an meinen Armen auch seltsame Brandmale gefunden. Sie sind zu dünn,
als daß es Zigarren gewesen sein könnten. Oliver, bitte melde dich bei mir.
Holger Speckhahn , Hamburg * - 31.10.00 at 14:41:12
Zeit wird's
Daß der Schnee den Dreck verdeckt
Den Müll versteckt
Menschenmüll.
Stadtrundfahrt.
Zahnlose Leichen verblassen in den Gassen
im schwärzesten Schnee, der je
vom Himmel hoch, da komm ich her
Zeit wird's
Ein Krokus gelbt aus bleierner Erde
Zu früh? Zu spät!
Ausstechen.
Stahlblau blauender Blaustahl
Blauer Schnee schwebt vom Himmel.
Endlich. Zeit wird's.
MacKeith, einen tag vor allerheiligen - 31.10.00 at 14:29:39
Sonett 9
Du fürchtest Tränen, Schreie, Hysterie
und bleibst für dich, ein single. Na, va bene:
Totale coolness macht - du weißt schon wie -
die fans entschieden heiß, es kocht die Szene.
Denn: eine Weile arrogant und smart,
die Nase hoch und recht weit ab vom Mief,
die ganze Existenz total privat -
das bringt schon was: der Wahn wird kollektiv.
Doch darftst du dieses Ding nicht überreizen.
Subtile Jagden, einsam die Extasen -
damit läßt sich derhype nicht ewig heizen:
Man gähnt, statt auszurasten und zu rasen.
Dir fällt kein Zacken aus der Krone, Du:
Gib mal ein Autogramm, ein Interview.
l.barnes bielefeld * - 31.10.00 at 13:27:34
kami:
dbddhkpUKA(und keine Arzenei) "Sag ma' 'Sanella'!" - ..die Backpfeife geht
schnella.
andrea:
'koloniekolonastik'-kenn ich von meiner Tochter
TomTom:
ja (vollschwarz >grau, Haare braun, Brille, max.170 cm, mindestens 54 kg: also der Typ,
auf den die Frauen stehen.
Krummer Rücken vom vielen Sitzen in der Schule. Gipsbett- und Gymnastik-Korrektur-Kur
mißglückt, ca. 1963 beim Arzt in Nienburg, wo auch das Kreiswehrersatzamt zu finden war.
Unter Zuhilfenahme vieler Tassen Kaffee, sehr vieler Zigaretten -Reval? oder
Selbstgedrehte?- und anderer Drogen gelang es mir usw. Hatte aber früh verweigert und
mich informiert - war damals nicht einfach: ich wäre mit Sicherheit nicht hingegangen,
lieber in' Bau. Berief mich nicht auf die Religion, erwähnte aber die Kriegsverletzungen
meines Erzeugers usw.)
GüTeE - 31.10.00 at 13:06:26
TomTom lügt infam.
Jenny Elvers Hamburg * - 31.10.00 at 12:07:51
Gegen 17.25 h besuchte mich mein Vater, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Er
sprach sehr langsam und wenig, draußen quietschten schon die Räder des mit dem
Abendessen beladenen Handwagens über das Linoleum. Er setzte sich auch nicht, obwohl ich
ihm einen Stuhl anbot, stand nur neben mir, wobei er es vermied, mir direkt in die Augen
zu sehen, stattdessen fixierte er immer einen Punkt oberhalb meiner Nasenwurzel. Nach
einer halben Stunde ging er dann wieder. Ich betrachtete lange sein Geschenk: ein wirklich
wundervoller schwarzer Brigg-Schirm. Den Griff, aus japanischem Malacca Bambus, ziert ein
Beschlag aus hart vergoldetem Messing mit meinen Initialien, der Stock selbst ist aus
schwedischer Birke gefertigt. Eine überaus edle Entschuldigung, sicher nicht billig.
Trotzdem hätte ich lieber mit ihm darüber geredet.
P. Aristide - 31.10.00 at 12:05:27
Achja, TINA:
arbeiten, nicht im loop lesen. Wir hätten gestern nicht soviel kiffen und dann auch noch
trinken sollen. Ich komme von SOUL OF MINE nicht runter, genausowenig wie Du
wahrscheinlich von 'for ever'. Never ever. Until tonight.
TomTom - Herne gewidmet * - 31.10.00 at 11:50:42
Tina und ich sind wahrscheinlich die einzigen Deutschen, die immer zur EXPO wollten und es
dann vertrottelt haben. Schande über uns.
***
GüTeE,
mal duze ich, mal sieze ich. Ist doch immer eine Frage des Stils, oder? Bart. Einfach nur:
ja oder nein. Es geht da um das Bild der Loopster, die ein jeder hat.
***
Versuch der Gefühlsbeschreibung. Es ist definitiv nicht Verliebt-Sein, obwohl es dessen
Charakteristiken hat: man kann sich vorstellen, ganz viel Zeit mit der Person zu
verbringen, ohne irgendwann durch sie gestört zu sein. Höchstens knutschen, aber nie
mehr als das. Es hat auch etwas von Beschützerinstinkt, aber es ist nicht ganz so
platonisch. Und es tut auch nicht weh, es sticht nicht einmal.
***
hardmate,
ich habe etwas ganz superbes gefunden:
THE STATE of E:MOTION VOL. 8 - The EFA Dance Department. Doppel-CD.
Mit so Herzstücken wie
ANDREI ZUEFF - No Name Rock'n'Roll
A:XUS - When I Fall In Love
GEEZ'N'GOSH - Soul Of Mine
MARKUS NIKOLAI - Chickflick Chickflick - was ein Wort!
ROK - Commodore
ILL-YOUNG KIM - Ill
CHICKS ON SPEED - Leatherette
ganz schnell kaufen gehen!
TomTom - spröder Tag * - 31.10.00 at 11:47:21
@kami:
Nichts hat sich geändert. Nicht einmal der Wortlaut von Unsinnsliedern, die man beim
rhythmischen Händeklatschen im Duo singt. Kennt das noch jemand? Fing so an: Em pom pie
kolonie kolonastik em pom pie kolonie... Die singen das heute tatsächlich noch ganz
genauso wie vor zwanzig Jahren. Ist aber nach wie vor ein Mädchending. Genau wie
Gummitwist. Und Chingchangchong.
Hat mal jemand dieflut.at angeguckt? Kommt da irgendwer auf mehr als drei Einträge? Bei
mir passiert da irgendwie nix.
andrea ffm * - 31.10.00 at 11:43:37
sprueche aus der grundschulzeit:
-du hast ein gesicht wie ein romika schuh, reintreten und wohlfuehlen
-wir protestieren auf allen vieren
-dbddhkp
-wer hat angst vorm schwarzen mann? niemand! und wenn er kommt? dann laufen wir
oder so aehnlich. hat sich da heute etwas geaendert?
kami in der jugend * - 31.10.00 at 10:26:59
loop heißt rückwärts pool.
Lüge heißt rückwärts Egül.
Klingt türkisch, oder?
Erkan & Stefan Reinverliebt in das Bunny "loop" * - 31.10.00 at 10:14:23
schaut und staunt bei Eurem Bookworm des Vertrauens
MARiO ex hauptstadt der ddr * - 31.10.00 at 09:27:40
Der Gesamtkoordinator und - mal die Metaphorik aus der christlichen Seefahrt
überstrapazieren - Adjudant des Verlagskapitäns, der Stratege im Wilderermarkt Punkt D.
E., der Markenvorbereiter und der Verhandlungsprofi. Sitzt in der Sredzkistrasse und
erzählt von gestern, von vor zwei Wochen, von heute und von morgen. Können Sie heute? 17
Uhr.
off. - 31.10.00 at 08:23:47
Lieber TomTom,
Bart? Ich sag's Dir gleich; mich würde aber interessieren, warum Sie/Du das wissen
willst wollen. Und wie gesagt, mit Diepholz hatte ich bisher wenig zu tun: unser Landkreis
hieß früher anders! Die Welt war in Sulingen, Bremen, Verden und Nienburg zu
Ende. Im Krieg ist meine Mutter einmal den weiten Weg nach Verden mit dem Fahrrad
gefahren, um Zucker zu organisieren. Sie erinnert sich an eine provisorische, schmale
Brücke über die Aller.
GüTeE _lügt_heute_nicht. * - 31.10.00 at 03:17:02
Ja, auch von mir grosses Lob an MarIo, den LoopSchutzEngel!!!
Sasa New Berlin * - 31.10.00 at 02:19:39
Innerlich zerrissen, die reste meiner zerstoerten integritaet verteilt um mich herum und
erfullt von einer tiefen scheu, diese sperrige identitaet anzunehmen, sitze ich vor dem
bildschirm und frage mich, was das alles ist, von dem herr HERBST dort spricht. komme zu
dem schluss, das der broken english speakende Herr im Taxi recht hatte, als er von
mangelhafter ausbildung in deutschland sprach...
Paul feind ***!!, ^^@5-4, schizo, zerfall, german decay * - 31.10.00 at 02:10:10
°
neue wochenaufgabe im BIGBROTHERMINUSHAUS.de: HARRY den ruecken rasieren. wir setzen
vorsichtshalber nur 30 prozent!
°
FrenkFrankfort ffm * - 31.10.00 at 02:07:54
An dem von Schilfrohr gesaeumten Ufer des Wannsees, wo ich mich zur Zeit in der privaten
Psychiatrieklinik meines Onkels von den schocks der letzten tage zu erholen versuche,
lenke ich meine Aufmerksamkeit auf das Studium von Wald und Garten, doch es will mir nicht
gelingen, den Zusammenbruch zu vergessen, den ich erlitt, als ich erfuhr, dass die Reste
des bvsb, die ich letztens mit dem pokemon Eierloeffel meiner achtjaehrigen Nichte, die
das Jahr ueber in einem Waisenhaus in Londrina verbringt und nur in den Sommerferien zu
mir ins Haus ans Meer kommt, von den Keramikfliesen meiner Sonnenterrasse schabte, was ein
haessliches Geraeusch und einen Anflug von Uebelkeit verursachte, bloss einem Klon der
genannten, halbberuehtem Person, sofern dies in diesem Zusammenhang ein angemessener
Begriff ist, war, waehrend das Original, ein wohl ebenso unangemessener Begriff,
unbehelligt weiterlebt und allein dadurch mich in Nervositaet versetzt.
Paul Feind und die heilige katharina * - 31.10.00 at 02:03:16
O ja, mit dem Taxi nach London: wer kommt mit?
Und wer sponsort die Fahrt?! "Pop", sag' ich da nur.
GüTeE - 31.10.00 at 02:02:37
Super! enno pop-berge,äh dobberke aus LI..t.. in Ber.n
In B. hatte ich alle Tagesspiegel-Artikel zum Thema gelesen, incl. Wirkungsweise der verschiedenen Dr. Ugs (das theoretische Wissen aufzufrischen schadet ja nicht).
Sri Lanka-Tee. Arrack. nepalesische Momo und Lassi. Frucht-Cocktail. Kaffee. Baguette.
Caipirinha leider nicht geschafft.
Heiliger Stuhl: "man is more than his performance" (John Paul II) Korea: lauter
Film mit super elektronischer Musik: hochdramatisch realistisch-expressiv.
ÄthiopierInnen: schöne Menschen, finde ich. Alte Musikinstrumente im Glaskasten,
Weißlicht.
Eine Band aus Mozambik: Fruchtbarkeitstänze. Treffpunkt Christus-Pavillon: Trompeter
"'Soundcheck' würde ich sagen!" Michael nein: Markus Stockhausen "der
is'es tatsächlich! das Konzert beginnt in einer Stunde" hör'ich mir an und filme.
Am Schluß steht M. direkt neben/über mir. Bruder Simon (Keyboard/ Sopransax) und der
Perkussionist gehen durch den Raum. Wir hatten im Juni dort gespielt und improvisiert: ein
Chorwochenende, 'Begleitband'. Halliger heiliger Raum, spärlich besetzt (es war ein
Sonntagmorgen-Gottesdienst). Bei der Probe noch erkältet. Expo vorbei, Urlaub vorbei -
freuen wir uns auf Weihnachten! Bis dahin: viele Termine, Arbeit, auch kreative.
dedicated to Mr. TomTom: last minute morgen!??
PS.: Übrigens dürfen SIE mich ruhig duzen, wenn SIE möchten
(DU könntest natürlich mein Sohn sein - wenn DU 1-2 Jahre jünger wärst,
um ehrlich zu sein.)
GüTeE - 31.10.00 at 01:51:09
Ist immer schön aufgeräumt hier. Sehr angenehm.
Mein Kompliment, MARiO.
Felix Herbst - 31.10.00 at 01:50:59
Der elegant broken english sprechende Gentleman, der den Potsdamer Platz nicht innovativ
findet und vorschlägt, mehr mit modernen Materialien wie Carbon und Plastik zu arbeiten,
schlägt mir vor, als ich ihm erzähle, dass ich gern einmal eine Shakespeareinszenierung
von Peter Brook sehen würde, doch mit meinem Taxi mal nach London zu fahren.
Durch den Tunnel. Das wäre bestimmt eine schöne Reise.
Zwei Tage. Länger würde man dafür nicht brauchen.
Im Austausch erzähle ich ihm, dass das deutsche Problem nicht die mangelhafte Ausbildung
ist (wie er meinte), sondern eine innere Zerrissenheit, eine zerstörte Integrität und
eine tiefe Scheu, diese sperrige Identität anzunehmen. Er atmet schwer und sagt: Thats
very interesting.
Felix Herbst - 31.10.00 at 01:17:30
Neu unter "Was?":
Poolarchiv: korrigiert (Nummerierung & Umlaute Pool #38/#39), ergänzt (Bilder Pool
#24).
Realpoolarchiv (Hackerseiten...) : von Reklame befreit, für die Ewigkeit konserviert.
FD13-Archiv: das gute alte in hellblau..., jetzt mit einfacher Archiv-Navigation
...Alle Seiten + Bilder auf einem Server.
Mfg, Ihr Datensperrmüllcommander...
MARiO @imloop.de * - 31.10.00 at 00:47:45
- Café del Mar, dazu Escorial
- graues DDR-Wetter, fahl
- vor dem Bestrahlungsraum ein "Dig for Victory"-Plakat an der Tür
- der neue Lézard - Katalog
- Karibis von Macedo, 1978
- stille Rekonvaleszenz bei indirektem Kunstlicht
- schlechtes Essen
- Little Bo - peep has lost her sheep
P. Aristide - 30.10.00 at 23:05:31
einen tag nach der sommerzeit dräut nun schon um späten nachmittag nichts als dunkle
nacht. man sieht nicht mehr viel. dabei sehe ich doch so gerne. da ich meist spät
aufstehe, lebe ich heute fast schon den halben tag wie ein blinder. dafür denke ich umso
mehr. winterzeit ist bedenkzeit. ich schaffe mir im winter immer einen gedankenvorrat.
für die lauen sommerabende im freien, an denen man ja was zu erzählen haben soll.
seit dem daum-drama wirkt die welt irgendwie verschnupft. nichts ist, wie es war. und was
war, das wurde in dem medien wie ein biblischer sündenfall beschrieben. die zuletzt von
daum gedruckten bilder zeigten ihn immer mit der hand an der nase. sich an die nase fassen
ist verdächtig geworden. wenn man mal drauf achtet - verdammt viele tun das. auch mein
vater hat sich auch immer an die nase gefasst. meist aus verlegenheit oder stolz, wenn er
auf unseren urlaubsreisen einen wagen erfolgreich überholt hat. wir sind damals häufig
nach dänemark in die ferien gefahren. auf einer fahrt von hamburg nach hennestrand habe
ich seine nasenfasser gezählt. es waren 26. mein vater war offenbar ein ziemlicher raser.
zurück zu daum. sogar bei den dealern, die in prenzlberg vor dem supermarkt rumlungern,
den ich so gerne beschoppe, hat daum spuren hinterlassen. wenn man bisher an ihnen vorbei
ging, nuschelten sie was von hasch, gras, shit. jetzt hat sich die reihenfolge geändert.
sie flüstern: koks, hasch, gras. man wird die zeit in dieser unserer spassgesellschaft
von nun an wohl in die vor-daum und nach-daum einteilen müssen.
enno dobberke berlin.mitte * - 30.10.00 at 22:49:36
In den Loop kann man immer noch nicht schreiben, nur schauen. :( ...
Ich hoffe mal unsere Freunde aus L.E. bekommen Ihre angekündigten "dringend
notwendigen Wartungsarbeiten" schnell wieder hin, so daß es morgen Mittag in
gewohnter Weise weitergehen kann.
Aus unserem Nachbarland erhielt ich eine Mail, unter www.dieflut.at haben sich Österreichs junge Wilde versammelt um es
dem Pool gleich zutun. Eine Art Loop gibt es auch.
... Viel Erfolg.
MARiO, Fachbereich Buch und Museum, jawohlll...* - 30.10.00 at 19:00:00
Danke fuer das LI, fff!
pf, br - 30.10.00 at 02:49:09
UND DER THEMENKNEBEL HAT EINFACH WAS MIT DER NEUEN DEUTSCHEN LEITKULTUR ZU TUN, ABER WER
WAEHLT SCHON MERZ?
FrenkFrankfort, ffm im NOTWIST-delirium * - 30.10.00 at 02:45:44
die schweizer hauptstadt und die deutsche hauptstadt heissen fast gleich. nur das die
deutsche ein LI mehr hat. komisch daran ist, dass ja die schweiz beruehmt fuer dieses LI
ist. warum haben wir jedoch, gerade bei der hauptstadtfrage, dieses LI? doch nicht
gerecht, oder? goran aus wien kann die schweiz nicht leiden. dafuer oesterreich, welches
ich nun wieder nicht leiden kann. da er aber aus bremen kommt, nichtraucher ist, pilze
ist, wenngleich er keine hat, verstanden wir uns sehr gut. das im SCHAUSPIEL gegebene
stueck VATERMORD fanden wir beide anstrengend, ueberladen und uebertrieben. wien, berlin,
bern - wo zuerst hin? einladungen liegen vor.
I BIN A LEBENDS PRODUKT
UND BIN TOTAL VERRUCKT.
POWER IST ALLES!
@TomTom: STUCKI war trotz der durchgeplanten SHOW genial. keine literatur auch keine
popliteratur, sondern nur po(o)p. frankfurt steht kopf, trotz wegger BuMe.
FrenkFrankfort, ffm HOMEZONE * - 30.10.00 at 02:42:39
Mir widerstrebt es immer noch und seit den letzten zwei Wochen verstärkt, zum
Themenknebel etwas zu verfassen. In meinem Kopf sind genügend solcher Knebel. Der Loop
mutiert dadurch zu einer Schulklasse. Ich bin nicht beim Literaturinstitut Lepizig, und
das soll auch so bleiben. Auftragsarbeiten sind ausgestorben, dachte ich immer.
***
TomTom will mal eine Portion tödlicher Medizin abbekommen. Eigentlich sollte sie gestern
bei mir vor der Tür stehen. Sie hatte sich aber in ominösen Tauen auf einem Segelboot
verheddert und hatte es nicht geschafft, mit mir in LUMEN zu gehen. So ging ich dann mit
Bochumern und Speed hin. Die Musik war gut, wenn auch sehr schnell. Von den Leuten habe
ich bis auf einen Menschen alle dort verloren und hoffe, sie bis zum Wochenende
wiederzufinden. Dafür lernte ich eine bezaubernde Frau kennen, die mir auffiel, weil sie
in einem Durchgang stand, ganz allein, sich sacht zur Musik bewegte. Ich setzte mich auf
ein Sofa, um sie zu beobachten, aber das funktionierte nicht, weil sie sich nach mir
umdrehte, einmal und dann immer wieder. Tina kam runter von der Tür, und ich zeigte ihr
sie.
Irgendwann hatte ich mit meinem Chef schlechten Wodka getrunken, und er hatte mir
erzählt, dass er, wenn er am Telefon den Namenm seines Clubs buchstabieren sollte, sagen
würde: 'Blumen ohne b', das würde jeder verstehen, und ich war oben bei Tina, um sie
für eine Dirty Dancing-Party zu überzeugen, als plötzlich diese Frau neben mir stand
und zahlen wollte. Ich sprach sie an und meinte, ich hätte sie vorhin gerne zu einem
Getränk eingeladen, weil sie so allein dastand, aber ich es nicht getan hätte, weil es
vielleicht falsch rübergekommen wäre. Sie lachte bloss und meinte, dass sie das nicht
verstünde, und dass ich das ruhig hätte tun sollen. Ich sagte ihr irgend etwas und
meinte, da ich nächsten Freitag wieder hier wäre, weil ich ja hier arbeite - woraufhin
sie lächelnd sagte, das wüsste sie -, könnten wir dann ja was zusammen trinken. Sie
fragte mich dann nach meinem Namen und noch anderen Dingen, an die ich mich aber nicht
mehr erinnere. Ich erinnere mich an all das sowieso nicht, nur dass wir recht lange am
Eingang standen, um vier Uhr morgens, obwohl es sehr kalt und windig war. Das alles
erzählte mir Tina heute. Ich glaube jedenfalls, dass das alles so eine Flirtsache war.
Zumindest hat diese Frau, Kerstin, das wohl so aufgenommen und alles andere akzeptiert, so
Tina, und da kann ich Tina vertrauen, weil sie und Kerstin ja beides Frauen sind, und die
funktionieren irgendwie alle ähnlich.
Jedenfalls haben TomTom und DeadlyMedicine die 'Verabredung'(DeadlyMedicine selbst)dann
auf nächsten Samstag verschoben. Ich werde dann nach Bielefeld fahren und auf eine
Hetero-Party gehen. In meinem Horoskop steht, dass ich am 04.11. einen erotischen
Höhepunkt erleben werde. Und da machte ich mir dann Gedanken zu: entweder es passiert was
in der Nacht auf Samstag, wenn ich also im LUMEN arbeite und Kerstin wiedersehe, oder aber
in Bielefeld, natürlich nicht mit Deadly, aber irgendwie auch nicht auf dieser Party, da
heterosexuell. Ausserdem müsste dann ja was vor Mitternacht passieren. Und das ist
auszuschliessen. Dann doch eher Kerstin. Horoskope sind eh blöd. Sie bringen Leute dazu,
sich selbst zu beLÜGEn (zufrieden?) und so zu handeln, dass das, was im Horoskop steht,
tatsächlich eintritt. Der freie Wille wird eingedämmt durch Horoskope.
Malente klingt nach Südschweden. Nach einem beschaulichen Astrid-Lindgren-Ort an einem
grossen See, mitten im Sommer. Oliver Geissen rief mich vorhin an, und er bestätigte das.
Heike Makatsch ist auf einem schlechten LSD-Trip und stellt sich unter Malente eine Art
Vorhölle vor. Jenny Elvers fiel dazu ein, dass sie mal dort war und sich übergeben
musste, weil sie volltrunken war und sich auf einen Dreier mit zwei Bikern eingelassen
hatte. Holger Speckhahn ist bis jetzt nicht zu erreichen. Ich glaube, er wollte gestern
nacht das LE FONQUE abchecken, um sich zu vergewissern, dass Oliver Geissen recht hatte.
Geehrter GüTeE,
nun alles geklärt? Übrigens sprachen Deadly und ich letztens von der gleichen Kneipe in
Diepholz. Haben Sie eigentlich einen Bart?
Lieber Deadly,
ich weiss nicht, ob das eine solch gute Idee ist, Speed zu nehmen, wenn ich mit Ihnen auf
einer Party bin. Schliesslich kenne ich ja dort niemanden, nicht einmal Sie, und auf
solchen Parties fahre ich mir dann immer Filme, dass mich keiner leiden kann. Aber wir
werden ja sehen. Soll ich diese Brezeln denn auch mitbringen? JM? Einen Schlafsack?
Heute zum ersten Mal in einem deutschen Text gelesen: das wunderschöne Wort 'fervent'.
Glückwunsch. Und aus.
TomTom - spanking * - 30.10.00 at 00:31:19
poop, Pop fand ich schon immer scheiße
GüTeE - 29.10.00 at 23:52:15
Wenige Tage nachdem ich den nur einigen peripheren Kreisen unserer Zeit und Gemeinschaft
bekannten bvsb im Schatten des Maulbeerbaums, der meine Gartenterrasse in der glaesernen
Hitze des Januars zu einer kuehlen Oase macht, mit einem pokemon Eierloeffel zu Tode
gefoltert hatte, musste ich mir von einem entfernten Verwandten sagen lassen, dass es sich
bei meinem Opfer lediglich um einen Klon gehandelt hatte, waehrend sein Original, sofern
dieser Ausdruck in so einem Fall treffend sein kann, unbehelligt sein Leben weiterlebt.
Seit ich mich von dem auf diese ernuechternde Nachricht folgenden hysterischen Anfall in
einer privaten psychiatrischen Klinik, die, von einem meiner Onkel geleitet, am Ufer des
Wannsees liegt, zu erholen versuche, habe ich nichts mehr ueber bvsb gehoert. Ich huelle
mich stattdessen in eine Glocke aelterer Erinnerungen und denke ueber die verschiedenen,
mir bekannten Entwuerfe zyklischer Metaphysismen nach.
Paul Feind Blumenau, St. Catarina (Heimat von Gustavo Kuerten und Gisele Buendchen) * -
29.10.00 at 21:51:54
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Anmerkung: eigentlich ist dies ja nur das Geräusch, das seit einer Woche in meiner
Wohnung erklingt, da keiner dieser Knallfolie widerstehen kann, die hier seit meinem Umzug
rumflattert. Gute Inspiration
jhype - 29.10.00 at 19:00:51
Malente: da trainierte die Fußball-Nationalmannschaft mit Helmut Schön als
'Heimtrainer'(?)
Schräg über'm Monitor hängt ein Foto: meine Liebste vor einem See in der Nähe von...
(wo ist C:M.von Weber geboren, quasi unterwegs?), also in Schleswig Hoohlstein: das war
vor ca. 12 Jahren, wir waren noch zu zweit. Selbst im Herbst oder Winter sind diese Seen
sehr schön!
Wo wir früher wohnten, ist ein Teich in der Nähe mit Schilf am Rand. (Das leerstehende
Nachbarhaus mit den vielen Bäumen etc. ist nun ein flaches Feld.) Wir liefen dort
Schlittschuh im Winter und spielten Hockey. Im Sommer pflückten wir Brombeeren. Ein
Wiesensumpf mit den entsprechenden Bäumen: überschwemmt war er manchmal.
GüTeE - 29.10.00 at 19:00:36
Regentropfen schlichen sich über die Neonreklameschilder an den
Hauswänden hinab. Dampfend trafen sie auf den heißen Asphalt.
Schon lange waren die Straßen nicht mehr aus kühlem Belag, die
städtischen Abwasserrohre und Leitungen zur Wärmeabgabe der
Fabriken führten ihre Irrnetze unter der Stadt entlang. Ich
konnte mich an den Namen der Bar, aus der ich eben geworfen worden
war, schon nicht mehr erinnern. Egal. Der Gin klebte noch in
meiner Kehle, der synthetische Rauch in meinen Haaren, das
Blut des Mannes an meinen Händen.
In meiner Wohnung angekommen, stimmt nicht, war ja nicht meine,
war die meines toten Bruders, legte ich mich vor den Wandscreen
und las die eingegangenen Nachrichten. Meist nur langweiliger
Werbekram, eine Versicherung bot biotechnische Ersatzteile zu
wirklich guten Konditionen an, dachte kru drüber nach, war aber
eigentlich mit meinem Schwanz ganz zufrieden. Der im Moment leider
etwas auf Diät war. Aber es war in meinem momentanen Job einfach zu
gefährlich, sich mit einer Frau oder so einzulassen.
Ich drückte instinktiv den Knopf an der Konsole und legte mich
auf dem Sofa zurück. Wie aus dem Nichts tauchte dir mir bekannte
Hololady auf, der Ticker begann anzulaufen, meine Kreditkarte
wurde belastet. Sie saugten mir das Geld ab in der Geschwindigkeit,
wie sie an mir zu saugen begann. Doch man konnte wirklich keinen
Unterschied feststellen, die Programmierer hatten wieder ganze
Arbeit geleistet, es war sogar noch besser wie beim letzten Mal,
ich machte mir wirklich ernste Gedanken, ob ich nicht schon langsam
süchtig nach diesen Cybernummern war. Es stimmte einfach alles,
Gefühl, Geruch, Geschmack. Nur wenn ich gewusst hätte, dass sie
mir den Virus überträgt, ich hätte mich schützen lassen.
[...... vielleicht fortsetzbar....]
Thorsten plätschert herum und schreibt einfach ein wenig nebenbei * - 29.10.00 at
18:51:00
Lieber GüTeE,
Das will noch geklärt werden. Jetzt zieht es mich erstmal wieder an einen See.
Diesmal ist´s Malente am Plöner See. Schläfrig-Holstein, würde Oliver Geissen sagen.
Ich fürchte nur, daß ich außer tristen Seminarräumen und Overhead-Projektoren nicht
viel von dieser sicherlich recht reizvollen Ecke sehen werde.
TomTom hat, glaube ich, Recht wenn er sagt, daß Malente einen der wohlklingensten
Ortsnamen Deutschlands trägt.
TomTom, lieber Freund,
der Medicinsche Kühlschrank ist bis obenhin angefüllt mit lokalen Spezialitäten:
Capri-Sonne, Oktoberfestbier etc. Kein Speed bis jetzt, wurde mir aber in Aussicht
gestellt.
Bielefeld is calling.
DeadlyMedicine packt die Koffer * - 29.10.00 at 18:25:40
"Spiel, das Leben genannt wird"????
Oh, Mann!
Kann das nicht fassen - 29.10.00 at 18:14:46
Warum fällt es uns so schwer, einen Schulaufsatz zum Thema "Lüge" zu
schreiben?
1. Es ist ein Aufsatz.
2. "Lüge" ist ein negativer Begriff.
3. Wir könnten der Lüge bezichtigt werden.
4. Wir erforschen unser Gewissen, und da finden sich Lügen zuhauf, Schuld und
Peinlichkeiten usw. (Jesus ist so ein Ideal an Unschuld?) Kinder sind unschuldige Wesen
(wenn man von der 'Erbsünde' absieht): wir verehren sie. Wir lieben die 'unschuldige',
reine Natur (wie grausam kann sie sein!)
5. Es gibt diesen Kleist-Aufsatz...
6. Wie also gelangen wir wieder dahin: ins 'Paradies'?
7. Leben im 'Hier&Jetzt' (Mystizismus? Yoga&Meditation, Gottesdienst,Gebet?!
Ritual)
8. Kunst(religion?)
GüTeE - 29.10.00 at 17:55:07
Hellblaue Lügen, die sich wie hellblaue Strümpfe um Hälse schmiegen, und dabei
in sich selbst entzweit sind. Damit kann nicht genug der Erinnerung gefrönt
werden und darin sind auch diese Abenteuer enthalten, die sich in ihrer eigenen
Aufnahmefähigkeit erschöpft haben ohne daraus einen Hang zum Vergessen gemacht
zu haben. Es könnte sich als Kehrseite einer Wahrheit entpuppen, die ihre eigene
Befriedigung mißverstanden hat. Auf der Lauer liegen fünfundzwanzig verschiedene
Ansichten. Aus wechselnder Perspektive betrachtet, aber noch immer von
vielfältigen Aderungen durchzogen. Könnte es nicht sein, daß sich eine innere
Stimme als die ständig unterhalb der wahrnehmbaren Schwelle hindurchfließende
Lüge bezeichnen läßt? Wie der Nachtalb der ohne Heimat durch die abgestellten
Bewußtseine zieht und seine Spuren bis zur Unkenntlichkeit verdeutlicht
hinterläßt. Genauso stehen die Akteure der Lüge in ihren Unterhosen vor dem
großen Eingang zur allesempfindenen Mutter, um sich an der Unverläßlichkeit des
Zurückkehrens zu berauschen. Dahinter steckt nichts als eine dünne Stimme die
immerfort versucht zu lügen, der es aber nicht gelingt. Den Lügen ist das
Schwerste, wer könnte ausbrechen aus der alleszermalmenden Wahrheit, die in der
Wurzel ihrer Architektur alles aufzunehmen imstande ist. Mit den hellblauen
Strümpfen sind die besten Erinnerungen gesegnet. Ihre Transparenz ist
unbeschreiblich und sie verknüpfen sich zu jeder Stunde immer von neuem. Gerne
wäre der treue Liebhaber noch in dieser Stunde eingeschlossen, gerne stünde noch
die retuschierte Tiefe in der Mitte dieses Raumes und gerne trüge noch die Suppe
ihre glücklichmachende Wirkung bei. Hellblaue Lüge in der Stunde der
ordentlichen Deformation, frisch mit der Sahne der Liebe verschmiert. Alle Worte
sind der Lüge wert. Auf der Oberfläche des Fleisches spiegeln sich die Falten
einer schwarz-weißen Erregung, und sie durchzieht in der Folge ihres Schmachtens
eine Haut die in flirrende Splitter zerfallen ist. Es ist nur das Spiel des
Lichtes, das Wechseln der Farben und das aufbauende Zerfallen der Formen. Durch
die Haut hindurch sind die Richtungen des Fallens zu erkennen und die weiße
Oberfläche ihrer Stimme ist nicht nur eine Mauer, sondern ein undurchdringlicher
Vorhang, eine Gardine die an elterliche Wohnzimmer denken läßt. Wenn Sonnenlicht
durch den heruntergelassenen Rolladen in kleinen regelmäßig angeordneten Flecken
auf den Teppichboden fällt. Diese Undurchdringlichkeit des Nachmittags kann nur
durch helblaue Strümpfe geheilt werden. Geometrie der schlechten Verehrung, der
falschen Erinnerung und der ungewollten Lüge. Kristall aus der tiefen Lücke der
feuchten Körperlichkeit. Schweißperlen in Form platonischer Körper. Viele
Oktaeder wurden ausgeschieden um zu dieser Momentaufnahme zu gelangen und aus
der Richtung des positiven Olymps eine Wirkung zu erzielen. Die weißen Würste
sollten niemals aufhören, denn diese Nahrung kann immerfort andauern. Niemals
wird wieder ein Hunger nach der hellen Haut aufkommen müssen. Geölter Gedanke,
in dieser Stunde kommt ein Dämmern, das sich in dieser Mitte aufbauen wird.
Ätvyhn Offenbach * - 29.10.00 at 15:00:20
Hallo Ela,
das mit Frauen am Steuer macht doch keinen Sinn. Langfristig merkt ein Auto sowas. Aber
Spaß beiseite. Keine Handygespräche während des Fahrens, dann wird das Töfftöff schon
wieder gesund.
Grizzlock ... * - 29.10.00 at 14:36:52
Applaus @ Biene!
Leser - 29.10.00 at 14:34:07
Ist ja alles schön und gut, aber bei meinem Auto geht jetzt immer das Radio aus, sobald
ich das Fernlicht einschalte. Vor Allerheiligen geben mir solche Vorfälle immer besonders
viel zu denken. Memento mori und so. In der Werkstatt tuscheln die Mechaniker nur
"Frauen und Technik!", aber ohne den Beistand eines Priesters wollen sie nicht
nachsehen, was fehlt. Wäre nett, wenn mir jemand, der sich mit Technik auskennt, sagen
könnte, ob ich noch weiterfahren kann mit der ollen Karre, oder ob es zu riskant ist, vom
Esoterischen mal abgesehen.
Ela S. Hamburg * - 29.10.00 at 14:24:45
"Du hast gelogen!"
"Ja, tut mir leid, ich wollte Dir nicht wehtun, und als Du gefragt hast, da dachte
ich, es ist besser, es Dir nicht zu sagen."
Die Lüge, es wird sie wohl nicht geben in einer sprechenden Gesellschaft, in der alles
auf Metaphern und Verallgemeinerungen beruht. Denn da gibt es auch DIE Wahrheit nicht.
Aber die interpersonelle Lüge, die gibt es, genauso wie die interpersonelle Wahrheit.
Es ist immer eine Frage der Perspektive, Du und ich, wir können uns anlügen, wir können
schummeln in dem Spiel, das Leben genannt wird. Aber wir alle können nie die Wahrheit
sagen, denn Wahrheit braucht eine Basis, einen unverrückbaren Nullpunkt der Realitäten.
Ohne ontische Realität keine Wahrheit, ohne Wahrheit keine Lüge. Nur Phantasie.
Ich habe schon oft die Wahrheit gesagt, ich habe schon oft gelogen, und ich habe mich
schon oft dabei getäuscht.
"Ich liebe Dich."
"Ich liebe Dich auch."
Dilettantenbiene Hamburg * - 29.10.00 at 14:04:39
Friedrich Nietzsche: Über Wahrheit und Lüge im Außermoralischen Sinne, Nachlaß,
geschrieben 1873.
Dilettantenbiene Hamburg * - 29.10.00 at 13:17:09
"Was also ist Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien,
Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und
rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauch einem
Volke fest, kanonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen
man vergessen hat, daß sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos
geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als
Münzen, in Betracht kommen.
Wir wissen immer noch nicht, woher der Trieb zur Wahrheit stammt: denn bis jetzt haben wir
nur von der Verpflichtung gehört, die die Gesellschaft, um zu existieren, stellt:
wahrhaft zu sein, das heißt die usuellen Metaphern zu brauchen, also moralisch
ausgedrückt: von der Verpflichtung, nach einer festen Konvention zu lügen, herdenweise
in einem für alle verbindlichen Stile zu lügen. Nun vergißt freilich der Mensch, daß
es so mit ihm steht; er lügt also in der bezeichneten Weise unbewußt und nach
hundertjährigen Gewöhnungen - und kommt eben durch diese Unbewußtheit, eben durch dies
Vergessen zum Gefühl der Wahrheit. An dem Gefühl verpflichtet zu sein, ein Ding als rot,
ein anderes als kalt, ein drittes als stumm zu bezeichnen, erwacht eine moralische auf
Wahrheit sich beziehende Regung: aus dem Gegensatz des Lügners, dem niemand traut, den
alle ausschließen, demonstriert sich der Mensch das Ehrwürdige, Zutrauliche und
Nützliche der Wahrheit."
Von wem ist das?
Leser - 29.10.00 at 13:08:56
Natürlich ist das nicht wahr, daß es keine Lüge gibt.
Und es ist nicht Lüge, daß es keine Wahrheit gibt.
Und wahr, daß es Wahrheit und Lüge gibt. Vielleicht.
Es gibt Lügen und es gibt vielleicht auch eine Wahrheit, nur werden wir sie, aufgrund
unser geistigen Beschränktheit, nicht erfahren.
Wir drehen uns immer wieder um uns, schauen und denken und wollen unser Gesicht wahren,
formen, unserer Persönlichkeit auf die Schliche kommen. Also die Wahrheit in uns suchen.
Und irgendjemand sagt "Die macht sich doch was vor, und so geht das bestimmt
nicht."
Wir irren, suchen, glauben, und geben dann doch wieder alles auf, weil es uns so
aufgelöst erscheint, um uns. Die Kriterien, an deren Richtigkeit wir geglaubt haben, sich
nicht als die allumfassende Weisheit entpuppen.
Wenn wir straucheln, suchen wir die Wahrheit? Wenn wir uns der Lebenslüge hingeben, ist
auch das eine Wahrheit? Die Wahrheit, das da nicht mehr ist?
Ich finde es so schwer sich diesem Thema anzunähern und bisweilen etwas müßig. Habe die
meisten Texte dieser Woche nur überflogen. Dennoch bin ich froh, daß das Thema
"Lüge" heißt und nicht "Wahrheit". Denn als Lüge empfinden wir
Dinge, die unsere Normalität durchkreuzen, unserer kleinen Weltordnung widersprechen, und
uns dann erst die Frage aufkommt: Was ist denn überhaupt wahr?
sara berlin * - 29.10.00 at 11:49:01
Da es viele Wahrheiten gibt, gibt es viele Lügen.
Leser - 29.10.00 at 11:22:33
Da es keine Wahrheit gibt, gibt es auch keine Lüge.
sara berlin * - 29.10.00 at 11:19:34
so eine Scheiße, das mit der Klammer
Nachtsurfer - 29.10.00 at 03:43:54
Actionwebtip der Woche: Ingo Schramm rules Forum der 13 ( neue Adresse:
www.forum-der-13.de ), Trailer für Zapper: Zusammenfassung vom 25. Oktober.
Nachtsurfer - 29.10.00 at 03:42:56
Deadly:TomTom'sMedicine, was geht ab, what's all about?
Felix Herbst: ihre Texte lese ich mit Interesse und finde Gutes (dies Gedicht neulich,
spät)
Mit lieben Besuch auf der Expo aufderExpo. Scheußliches Wetter, verschnupft.
Sternenhimmel - kurzsichtig, schade.
GüTeE - 29.10.00 at 01:53:11
Der Augenblick, als es anfing war der, als ich sie wirklich gern geküsst hätte. Im
Hintergrund lief Saaandy aus Grease. Sie mochte Rock'n'Roll aus demselben Grund
wie ich: weil er so unschuldig klingt. Und sie erzählte, wie sie Blumen in ihrer Wohnung
auslegte, die in ihr Bett führten. Dann sah ich in ihre Augen und sie sah lang genug
zurück. Ich dachte, ich muss gehen jetzt. Das wird nichts. Ich bin in einem fremden Land.
Ich versteh zwar, was sie sagt, aber wir sprechen nicht dieselbe Sprache. Sie sagte:
Partnerschaft, und: Spaß haben. Was mich irritierte: Sie schaute direkt auf den Grund.
Sie sagte: Du brauchst mich. Es ist mir egal, wer du bist, was du machst, wen du
darstellst. Du brauchst mich und ich nehm dich. Überwältigt davon konnte ich die ganze
Nacht nicht schlafen und wusste, ich hatte mich im Spiegel gesehen. Ich war nackt und
kaputt und der Spiegel sagte: Du bist einsam und schön. Dabei wollte ich nur dieses
Gefühl loswerden. Ich würde ihr einen Brief schreiben und erklären, dass es unmöglich
ist. Dass gar nichts geht, solange ich nicht diese verdammte Sehnsucht los geworden bin.
Abends. Zufrieden, dass ich endlich drin bin - Carmen Samson muß direkt an mir vorbei
gegangen sein - Bier und Zigaretten frei, der Typ neben mir fragt mich, ob ich auch
was über Krausser gemacht habe. Off setzt sich zufällig daneben, er hat die Haare
kürzer, ich habe natürlich keine Ahnung. Und das ist ER also, der einzige deutsch
schreibende Zeitgenosse, der mich zu bewegen versteht. (Seht und hört selbst.) Ich hätte
zuhause bleiben sollen, ein Buch trinken oder diese Zweimarkscassette mit Liebesliedern
hören, während ich das Krabbencocktail zum Bordeaux auslöffle und mein kaputtes Leben
feiere, so gut ich es halt verstehe. Ganz ohne besserwisserischen Unterton. Nur soviel:
Die Pointe mit der Sportpalastrede von Göbbels, groß zelebriert, und für einen ganz
kurzen Moment ist zu spüren, wie manchem eben diese Pointe (dass auf dem Transparent
stand: "Der totale Krieg ist der kürzeste Krieg", als sie alle JA schrien) im
Hals stecken bleibt. Ein lautloses trockenes Würgen. Das ist viel. (Für Robert Baum
& Beatrice. Das geht nahe.) Nein, ich bin nicht enttäuscht, es war genau so, wie ich
es mir vorgestellt habe. Als es vorbei ist, überlege ich, Off anzusprechen. Habe ich ihm
was zu sagen? Und während ich noch überlege, küsst er die hübsche Blonde mit dem
langen Hals, die auf der anderen Seite des Raums die Lesung gelangweilt verfolgt hatte.
Sie liest keine Bücher und schaut keine Filme. Und warum sollten wir auch dieselbe
Sprache sprechen? Es wäre nicht auszuhalten.
Felix Herbst Inkognito - 29.10.00 at 01:33:24
Lüge
Auf einmal
verhärten sich
Erinnerungen
zu einem neuen
Knochen.
Wie von selbst
fügt er sich ein
wo zuvor
Liebe war.
Es ist kein
schmerzhafter
Vorgang
Es geht weiter.
Wie gestern.
Felix Herbst - 29.10.00 at 00:32:54
bei den eltern
weißwein
schnaps
und geiles vom kindheitsfreund angebautes gras
samstag
sebastian zu hause * - 28.10.00 at 21:54:39
Mit drei Suchmaschinen auf dem Weg zur Lüge:
Die angebliche Metasuchmaschine aus Hannover findet 145 Einträge
www.altavista.de: 39201 x Lüge
www.fireball.de: 25299 x Lüge
Leser - 28.10.00 at 20:40:57
meine großmutter war spezialistin im herstellen der spogenannten lügenwurst.
"dat sieht nach mehr aus als hinnerher drin is", sagte sie immer und stopfte
entzückt den fleischbrei in die durchsichtige darmschlange.
aninja- turtle fallengelassen irgendwo hinter laer und horstmar * - 28.10.00 at 18:11:02
Haben Luegen kurze Beine?
Taunusstein (ots) - "Ab und zu ist eine Notlüge vertretbar", das
meinen 84% der Teilnehmer einer Online-Befragung des Umfrageinstituts
IFAK aus Taunusstein. Befragt wurden die mehr als 2.500 registrierten
Mitglieder des Online-Panels respondi.
Es muss kein böser Wille sein, wenn man es mit der Wahrheit nicht
ganz genau nimmt. 47% berichten, dass Sie im vergangenen Jahr
geschwindelt haben, um einem anderen Menschen nicht wehtun zu müssen.
Fast ebenso viele (43%) sagen, dass die Wahrheit nur zu unnötigen
Komplikationen geführt hätte. Jeder vierte Befragte (26%) erinnert
sich an Situationen, in denen er sich für Wahrheit geschämt hätte und
deshalb zu einer Notlüge gegriffen hat.
Bei der Frage, ob Männer oder Frauen häufiger lügen, gehen die
Meinungen auseinander. Für die Männer, die sich in dieser Frage
äußern, ist klar: Frauen sagen häufiger die Unwahrheit (56%). Ganz
anders die Frauen: 70% sind der Überzeugung dass es vor allem die
Männer sind, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.
Im Nachhinein ist man meistens klüger. Etwa jeder Dritte (37%) hat
schon Situationen erlebt, in denen es besser gewesen wäre, die
Wahrheit zu sagen. Früher oder später kommt die Wahrheit eben doch
ans Licht; das weiß auch der Volksmund. "Wer einmal lügt, dem glaubt
man nicht": diese Redensart halten 43% für zutreffend. Dem
Sprichwort, wonach Lügen kurze Beine haben, stimmt fast jeder Dritte
zu (30%)
Methodische Informationen
Grundgesamtheit: 2.538 Teilnehmer von respondi, dem Online-Panel
des IFAK-Instituts (www.respondi.de). Das Panel setzt sich aus
registrierten Teilnehmern zusammen, die regelmäßig für Umfragen im
Internet zur Verfügung stehen.
Erhebungszeitraum: 17. bis 24. Oktober 2000
Erhebungsmethode: Online-Befragung
Ausschöpfung: 79,9%
ots Originaltext: IFAK GmbH & Co.
Im Internet recherchierbar: http://recherche.newsaktuell.de
The Newsgrabber - 28.10.00 at 15:48:43
Thorsten bannert * - 28.10.00 at 14:10:58
Lug, Trug und Heiterkeit: die Unwahrheit. Gibt es 'die Wahrheit'? Warum lügt der
Mensch? Notlüge. Wann habe ich wen belogen und warum? Mußte ich lügen, wollte meine
Haut retten oder wen betrügen? Kann mich an keine Lüge erinnern.
Er würde versuchen, alles Unangenehme zu verdrängen, sonst müsse er lügen: also
schweige er besser und färbe schön. Natürlich gelinge das nicht, wie Herr Freud uns
beweisen würde.
Es gibt persönliche Wahrheiten, gesellschaftliche Lügen. Es gibt Lügner, Hochstapler
und Schwindler. Lügt die Literatur? Sie könnte lügen, aber
meistens offenbart sie eine Wahrheit. Sie könnte betrügen und täuschen, beschönigen
und entstellen, und natürlich erfindet sie Märchen und erdichtet fiktive Fabeleien und
Legenden, die reinsten Räuberpistolen: alles nur blauer Dunst und geflunkert,
schöngefärbt, verbogen und verfälscht! Sie fingiert, sie übertreibt und verzerrt,
täuscht vor und gibt ein falsches Bild. Nein, sie gibt kein falsches Bild! Zeitungsente,
Flausen, Jägerlatein, ein Aprilscherz, ein Ammenmärchen, Schauergeschichten, oder ganz
einfach: DIE WAHRHEIT.
Wer blufft uns hier, wer täuscht, wer ist wortbrüchig? Nicht Herr Kohl, nein - NAIN:
Kain! Kain ist auf der Flucht. Abel, der Bauer, wird erschlagen von seinem Bruder! Nein,
es war umgekehrt. Oder?? "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen
Nächsten!"Wer macht hier falsche Aussagen, wer hat die beste Ausrede? Wer führt
in die Irre und ist somit ein falscher Prophet?! Wer verbiegt und verfälscht Geschichte?
Wer entstellt und verzerrt sie? Was wäre eine Lüge? Was wäre
unverantwortlich und grob fahrlässig? Wie gehe ich um mit dem Wort, wann benutze ich es?
Wer bezichtigt mich einer Lüge? Wer bricht sein Wort, den Eid? Das hohe Gericht ist
zuständig. Es versucht die Wahrheit herauszufinden. Das ist nicht einfach! Oft stehen
Schriftsteller vor Gericht. Sie klagen an oder werden verklagt. Reine Verfälschung, der
reinste Roman: eine Finte das mit der Tinte. Frau Lüge legt sich schlafen nun, denn
morgen gibt es viel zu tun: packen wir's an! (Auch 'ne Lüge: seltener, lieber Besuch, zur
Expo)
'Kohl verkohlt uns': eine Behauptung, die bewiesen oder widerlegt wird. Unwahrscheinlich,
das reinste Lügengewerbe! Beschönigung, Geschichtsklitterung, falsche Aussagen,
Vorwände und Verklärung, richtig und falsch - richtig oder falsch? Ein
Lügengespinst! Sie nehmen es mit der Wahrheit nicht genau. Lüge und Wahrheit sind Mutter
und Tochter: nur wer ist die Mutter?? Sie gibt ein falsches Bild, sie bemäntelt.
Schriftsteller/innen verzehren und verzerren manches, stellen falsch dar, simulieren,
fingieren, täuschen oder geben, schieben, schützen vor und sich aus, heucheln,
fabulieren von Tieren und Menschen-Not, Pflanzen-Tod, binden uns Bären auf.
GüTeE - 28.10.00 at 01:59:33
@ Eckhart Nickel:
Ihr Buch werde ich mir gleich bestellen.
TAR NY * - 27.10.00 at 23:59:26
Zugegeben, eine schlechte Eigenschaft. Stell dir das Ende vor dem Anfang, den Tod vor dem
Gift, den Aufschlag vor dem Absprung vor, es raubt einem die Energie, den freien Fall zu
genießen. Vielleicht will ich den Schmerz vorwegnehmen, mich wappnen, vorgewarnt sein um
zu kontrollieren was unausweichlich passieren wird. Vielleicht ist es auch nur die pure
Lust am Schmerz, an der Depression ohne die ich nicht leben will, oder stelle diese Lust
auch über das Glück. Es mag auch die profane Hoffnung sein, daß das, was ich mir einmal
ausgemalt habe, dann nicht so kommen wird, wie eigentlich nie das passiert, was man sich
ausrechnet.
So exakt, konkret und geordnet gehen mir diese Gedanken natürlich jetzt nicht im Kopf
herum. Nicht wie Gefangene im Gefängnishof, immer herum um die eine verkümmerte, kleine
Eiche, die im Asphalt Halt suchend, Wasser oder Erde, zwischen den Gebäuden zwei Stunden
Licht bekommt, im Sommer vielleicht drei. Diese Gedanken hüpfen, springen, fallen
übereinander und vermischen sich, vermischen sich mit Gefühlen, dem Alkohol, verstecken
sich und erscheinen plötzlich, scheinen mir eine Erkenntnis, die Wahrheit zu bringen und
verschwinden kichernd im Abfluß, sobald ich sie fassen möchte.
Ich kratze mich am Kopf und wundere mich, daß ich seit einigen Liedern schon nur noch den
Baß höre, wundere mich aber vielmehr über den Junkie, eine Hautfarbe wie die
Fliesenwand hinter ihm, Kalk und das Neon des Srobo-Lichts. Bemerke nun, daß wir alle
hier krank aussehen, uniformiert durch Licht und Musik, der meine Bewegungen nur noch für
kurze Zeiträume folgen, dann wieder abdriften, ein neuer Break, nicht vorausgeahnt, dazu
die Ungewißheit, ob ich überhaupt den Takt gefunden habe, folgen der Blick doch immer
eine Zehntelsekunde zu spät den Bewegungen der Augen, wie gesagt, nur noch der Baß ist
zu hören.
Sie schiebt sich die Haare hinter die Ohren, schaut ihrem Mittänzer kurz auf die Schuhe
und dann in sein Gesicht, verachtungsvoll so hoffe ich. Spüre das Glas in meiner Hand,
will trinken ohne sie aus den Augen zu lassen. Was nicht funktioniert. Ich werde von
meinem Nassen T-Shirt und ihr nur kurz abgelenkt durch die enge Levi`s Jeans des
Biertrinkers neben mir, deren Fliegenpilzflicken dann doch etwas länger meine
Aufmerksamkeit auf sich zieht, vielmehr meinen wahrscheinlich stieren Blick. Als ich
wieder aufschaue lehnt sie schon grinsend an der Wand, während der Junkie, oder ein
anderer, ihr etwas ins Ohr schreit, sich mit dem Arm angewinkelt an der Mauer hinter ihr
abstützend, mit der anderen gefährlich nahe an ihren Brüsten gestikulierend.
Schön wenn dieses Gefühl kommt. Ähnlich der Eifersucht, ein "Ich will, geh weg
da", das sich jedesmal wenn sie lächelt noch weiter ausbreitet, während ich nun
ebenfalls an der Wand lehne. Sehe wie er sich noch näher an sie heranwagt, sie einen
Schritt zur Seite macht, und ihn, ohne Absicht, die schweißnasse Wand küssen läßt. In
mir höre ich ihr belustigtes Kichern, nicht unbedingt lippensynchron, aber wer weiß das
schon im Strobogeflackere. Ich lasse mich an der Wand heruntersinken und suche mit der
linken Hand im Rutschen eine Zigarette in der rechten Hosentasche. Unten angekommen merke
ich, daß ich kein Feuer habe und sehe ihre Beine wieder auf der Tanzfläche. Hier setzt
der Traum ein, mein Traum, mein Traum über uns. Natürlich. eine schlechte Eigenschaft,
das Ende vorwegzunehmen. Und natürlich wird sie weinen.
Aber nicht sofort, erst werden wir zusammen den Liegeradfahrer bestaunen. Wir sitzen also
am Hang, die große Wiese des Parks hinter uns und schauen auf den See. Halsbrecherisch
umkurvt uns ein Liegeradfahrer, rast links hinter uns den Hang herunter, mach vor uns
einen scharfen Schlenker nach rechts, berührt fast unsere Decke und kann nur knapp der
Deutschen Dogge ausweichen, die ihm mehr mitleidig als interessiert folgt. Schon die Decke
macht mich stutzig, sind wir nicht spontan von unserem Einkaufsbummel hierhin
aufgebrochen? Die Flasche Rotwein, die haben wir gerade gekauft, aber hat sie immer einen
Korkenzieher bei sich? Doch noch weint sie nicht, noch folge ich mit einem Ohr ihrem
Monolog, noch immer fasziniert vom Radfahrer, der wieder knapp einem Sturz in den See
entkommen ist. Das Wort "auseinandergelebt" läßt mich aufhorchen, doch nun
wird sie unterbrochen von den beiden Hundebesitzerinnen und dem Jogger hinter uns, die
sich lauthals über das Wetter, den Fahrer und den Mangel an adäquaten
Hundetrainingsplätzen in der Stadt aufregen. Dabei sind doch sie es, die uns mit ihrer
Fitness-Manie, ihren grellen Trainingshosen und ihrem Laufstil, sei es zu weit nach vorn
gebeugt, mit einem Hohlkreuz oder mit exzessiven Handbewegungen begleitet, aufregen,
anöden oder selten auch ein schlechtes Gewissen hervorrufen, respektive deren Hunde hier
auf unsere Liegewiese scheißen, naß und stinkend japsend neben uns ihr Fell
ausschütteln oder mit triefenden Nasen auf unsere Schuhe sabbern.
Genau bei "auseinandergelebt", mitten im Satz, als hätte sie ihren Text
einstudiert, von dem ich bis jetzt wenig mitbekommen habe, setzt sie wieder ein, als sich
die drei weiter den Hang herunterbewegt haben. Einen Monolog, den ich mittlerweile kenne,
auch schon selbst benutzt habe, vielleicht seltener selbst, als es mir recht gewesen
wäre. Noch immer weint sie nicht, noch immer hat sie nicht erwähnt, daß wir doch
Freunde bleiben sollten. Doch das erste Schniefen höre ich an meiner Schulter, während
ich gerade, nun interessiert, den beiden Hunden zuschaue, die genüßlich unter den
entsetzten Augen ihrer Besitzer ficken, die wahrscheinlich schon im Geiste die Stammbäume
ihrer reinrassigen Tölen verbrennen.
Etwas verwirrt bin ich schon, obwohl ich doch weis, was gerade mit mir geschieht. Ein
wenig mehr Interesse an ihren Worten wäre sicherlich angebracht. Doch erinnere ich
natürlich, wie glücklich ich mit der Beziehung war, bin also der Leidtragende, darf mich
also selbst schützten. Nun weint sie offen, während gerade der Radfahrer es fast
geschafft hätte, die Kopulierenden zu trennen. Ich nehme den ersten Schluck aus der
Flasche, nun mißmutig betrachtet von einer Mutter, die unseren Alkoholkonsum am frühen
Nachmittag nun vor ihren präpubertären Kindern rechtfertigen muß. Ich nicke nur
benommen, stottere etwas vor mich hin, habe gerade bemerkt, daß unter ihren Tränen nun
der nach dauerhafter Freundschaft, aber eben nur Freundschaft, bittende Satz
hervorgekommen ist. Sie scheint mein Stottern als Zustimmung und gleichzeitige
Ergriffenheit zu deuten, strahlt nun nämlich, wischt ihre Tränen aus den Augen und
küßt mich auf die Wange. Auf die Wange wohlgemerkt, nicht auf den Hals direkt unter dem
Ohr, wie noch heute morgen. Das ist also unsere Freundschaft von nun an, nun werde ich
wirklich sentimental und muß Tränen zurückhalten.
Tränen, die ich jetzt nicht brauchen kann, bin ich doch mittlerweile an die Bar gelangt,
um mir zwei Sambuka zu bestellen. Warum auch immer, bin jedenfalls abgelenkt durch die
Bedienung, ihre drei Nasenpiercings, die schwarze Stoppelfrisur und das ebenfalls schwarze
Top, eine Engeltätowierung auf ihrer Schulter ironisch zur Schau stellend und, als sie
mir den Preis zuschreit, auch ihr Zungenpiercing. Sie müssen immer hipper sein als die
Gäste, müssen immer etwas genervt schauen, das gesamte Personal, vom Türsteher bis zur
nicht vorhandenen Klofrau, müssen zeigen, daß sie zur Szene gehören, nicht Trends
setzten, sondern die Wahrheit dieses Sommers verkörpern. Dürfen nur ab und zu zur Musik
mitwippen, natürlich altbekannte Beats, nippen kurz an ihrem Drink um dann das Pils mit
Abneigung aufzumachen und ohne hinzuschauen auf die Theke zu stellen. Aber ich habe ja
Sambuka bestellt, warum auch immer. Trinke den ersten, verziehe das Gesicht und setze mich
auf einen Barhocker. Höre nun immerhin wieder mehr als nur den Baß. Dafür habe ich nun
den Sinn für Distanzen verloren, versuche mich mit meinem Barhocker zu drehen, dieser
dreht sich nicht mit und ich greife neben die Theke. Der mitleidige Blick meines Nachbarn
veranlaßt mich zu einem feisten Grinsen in sein Gesicht. An der Bar ist das Licht anders.
Süßer, wärmer. Aber nicht tropenmeereswarm sondern klebriger Sirup. Es überzieht
alles, jeder hier scheint geradewegs aus den 70gern hergebeamt, als hätten alle ihre
Lavalampen mitgebracht und hinter den Tresen gestellt. Ich kneife die Augen zusammen und
verziehe mein Gesicht erneut, habe gerade den zweiten Sambuka getrunken und muß ein paar
Tränen oder etwas Schweiß aus den Augen wischen, verschwommen sieht es hier nicht anders
aus. Aber verschwommen sehe ich sie nicht, die mich gerade auslacht, oder wenigstens lacht
über mein verzerrtes Gesicht und mir irgend etwas ins Gesicht schreit und sich neben mich
an die Theke lehnt. Nun schlauer drehe ich mich auf dem Barhocker zu ihr und bestelle, in
ihre Bewegung versunken, mit der sie sich die Haare hinter die Ohren steckt, in
Ermangelung jeglicher Gedanken und Kreativität zwei Tequila Sunrise und höre ihr
"Auch mein Lieblingscocktail" nun nicht nur in mir und auch lippensynchron. Als
ob es je meiner gewesen wäre. Wir reden über Hunde, zu enge Jeans und
Bauchnabelpiercings. Sieht süß aus bei ihr. Als nächstes trinken wir Rotwein.
jhype - 27.10.00 at 23:28:08
Jetzt kommt Eckhart Nickel im Einslive Klubbing mit einer Bombe im
Handgepaeck. Zu empfangen ueber Einslive.de mit Real Audio.
TAR NY * - 27.10.00 at 22:55:35
so. obwohl deadlymedicine keine drogen haben will für morgen, habe ich jetzt vier gramm
speed im kühlschrank. und das kam so: eloise holte mich von der uni ab, und wir fuhren zu
einem asia-shop in der innenstadt. während ich im auto wartete, bis sie die bier kaufte,
sah ich auf der anderen strassenseite vor dem hiphop/platten/klamotten.laden, den ein
bekannter von uns aufgemacht hat, ungefähr ein dutzend feierkinder abhängen, darunter
auch martin, den ich rief. und da war dann auch roman, der im essener baikonur arbeitet
und immer gute drogen parat hat. er begrüsste mich: "willst du richtig gutes,
klares, hartes pep?" - "immer" - wir stiegen schnell in sein auto, während
eloise bei martin wartete. ihr auto stand währenddessen auf der strasse, das warnlicht
an. 50 mark drei gramm ist okay. wechselten die besitzer, wir schnell noch ein paar cds
gekauft, dann gevideot. und jetzt: lumen. und morgen mal privat da. mit deadly. und ohne
drogen. er will ja nicht. und alkohol zählt nicht, mein lieber.
TomTom - Beautiful Day * - 27.10.00 at 22:49:14
moment mal.
tut mir leid wenn ich hier den flow störe. aber war schon lange nicht mehr auf dieser
internet-seite. jetzt habe ich sie wiedergefunden. und stelle fest, dass sie auf dem
server meiner fachhochschule läuft. stecken da etwa die schlawiner vom fachbereich buch
und museum dahinter?
sehr gut.
gerhard ernst, auf nachtschicht * - 27.10.00 at 20:20:41
The Last Rose of Summer ist eine schöne Melodie, yes! I tell you no lie.
GüTeE - 27.10.00 at 20:10:28
Fuer den guten Guetee:
Oh! 'Tis The Last Rose of Sommer - James Flannery, Tenor; James Harbison: irish Harp
Sasa Bucknell * - 27.10.00 at 19:37:02
Ich sitze neben Thomas auf der Küchenbank. Er kann mich nicht küssen, wegen dem
Lippenstift. Er will heute Abend nicht mitkommen, weil er "mal ein bisschen Zeit für
sich braucht". O.K, geh ich halt alleine weg, ist auch nicht das schlimmste. Thomas´
Augen sehen so zusammengekniffen aus. Ich schaffe es einfach nicht, aufzustehen und zu
gehen. Ich küsse ihn dann doch, und überlege, ob ich nicht auch lieber zu Hause bliebe.
Eigentlich bliebe ich lieber . Es fängt auch gerade an zu regnen. Auf seinem Mund der
verschmierte Lippenstift. Wir trinken Bier. Thomas´ Melancholie macht mich ganz rasend.
Ich wollte ausgehen, mich leicht fühlen, jetzt lastet wieder dieser schwere Schatten auf
uns, und ich weiß, ich sollte gehen. Aber ich kann nicht, angezogen von der schweren
Atmosphäre und seinem stumpfen Blick in die Ferne. Was hat er bloß? Ich erzähle leichte
Anekdoten, und lache, ein leises Lächeln seinerseits, ein großer Erfolg. Ich spüre wie
alles an ihm aus meinen Händen gleitet. Ich sollte gehen, lass ihn, lass ihn, sage ich
mir. Aber ich bleibe sitzen, nur einen kleinen Augenblick. Plötzlich, vielleicht aus
Langeweile, ganz plötzlich frage ich ihn, was ihm wichtiger sei: Geld oder Glück. Es
rutscht so aus mir raus, weil er auf leichte Themen nicht anbeißt. Ich schaue ihn von der
Seite an. Er wirft mir diesen "du dummes kleines Ding-Blick" zu, und rezitiert
mit gelangweilter, arroganter Stimme, daß nur Geld ihm sein Glück bescheren kann, und,
klar, später will er dann das Haus am Meer mit einer schönen Frau. "Blond!"
betont er und sieht mich von der Seite an. "Wofür diese Strafe?" denke ich, und
bereue es, noch immer ruhig neben ihm auf der Bank zu sitzen. "Was ist mit der Zeit
dazwischen?" frage ich weiter. Meine Fragen zielen in keine Richtung, ich will nur
gehen, aber ich weiß nicht wie. Er wirft mir einen weiteren genervten Blick zu. Also,
vielleicht doch Stumpfsinn statt Melancholie. Oder will er die pathetische Schwere
zwischen uns durchbrechen? "Bis dahin bin ich mit Dir zusammen." Er sagt es mit
so einem scharfen Ton, als stünde die blonde Frau unmittelbar vor der Tür, und er müsse
mich nur kurz abschütteln, ein paar Schritte gehen, und das Glück wäre seins. Ich
wünschte es mir fast, wünschte mir die Frau herbei, die mich befreien würde. Es hatte
aufgehört zu regnen. Ich grinse blöd, und sage "Du kannst machen, was Du
willst." Meine Stimme ist kalt und ruhig, ich versuche beiläufig zu klingen. In
meinem Hals schneidet der Kloß die Mandeln auf. Er blickte mich mit dem verächtlichsten
Blick an. "Du verstehst aber auch gar nichts." Wobei er Wahrheit spricht.
"Machst, Du denn nicht, was Du willst?" ( Ich muß unbedingt den vorwurfsvollen
Unterton aus meiner Stimme nehmen, ich will Klarheit, keinen Krieg.) "Nein.... Und
Du?" Keine Ahnung, nein, ich wollte ausgehen, jetzt sitze ich hier, ich wollte frei
und glücklich sein. Und verliebt. Jetzt kettet mich etwas, was nicht ICH bin auf diese
Küchenbank, meine Finger verkrampfen sich um diese Bierflasche und ich sage und frage
Dinge, deren Antwort ich nicht wissen will. Glaube, nicht wissen zu wollen. Und ich frage
weiter "Würdest, Du´s mir sagen.. bist Du ehrlich?" "Was?"
"Würdest Du mir sagen, wenn Du mit einer anderen Frau....?" "Keine Ahnung.
Vielleicht. Vielleicht hätte ich aber Angst, Dich zu verletzen." Verletzen! Ich
will, will diese Antwort haben, die Gewissheit, den Grund aufzustehen, ich drohe zu
platzen, und ich will ihm sagen, ich will ihm das sagen, was ich von ihm zu hören
erwarte. Denn es ist WAHR! "Ich würde es schon wissen wollen." Sage ich ganz
ruhig "Du nicht?" Er antwortet nicht. Ich versuche den brennenden Kloß mit Bier
runterzuspülen. Wieso sagt er nicht ja, wieso reagiert er auch kein einziges Mal mit
einer würdevollen, eindeutigen Geste? "Hast Du denn, ich meine, bist du
fremdgegangen?" "Wem?....Dir?" Mein Gott, lange kann ich die Fassung nicht
halten, ich muß mich vorarbeiten, ich muß das sagen, was die Probe nicht bestehen
würde. Ich muß den eindeutigen Grund finden, damit ich aufstehen und gehen kann. Ich
muß es wissen. Und ich wollte, es sein: ehrlich. Aus Respekt. Und Egoismus. "Du
lässt mir ja gar nicht die Möglichkeit fremdzugehen." Der gleiche Trotz, ich
wusste, eine ehrliche Antwort war unter den Umständen nicht möglich, hatte er doch schon
vorweggenommen, daß er es weder sagen noch wissen wolle. Ich sammele mich, und überlege,
ob es wirklich, ob es irgendetwas bewirken würde, wenn ich es ihm sage, die Sache am
Meer, die so schön gewesen war, daß ich sie in seinen Ohren nicht wissen mag. Er steht
auf und macht Anstalten, die leeren Bierflaschen einzusammeln. Ich blicke ihm alarmiert in
die Augen. "Was ist?" fragt er mit gewohnt scharfem, lieblosen Tonfall.
"Bist Du ehrlich? Ich meine, interessiert es dich überhaupt ehrlich zu sein?"
Ich sehe die pathetischen Spritzer meiner Worte auf seinem Gesicht zu einer Fratze
zusammenwachsen. " Wenn ich ehrlich bin, dann bist Du schrecklich!" und
"wann bitte hätte ich dich betrügen sollen?" Auch diese Antwort ist keineswegs
überzeugend, und konnte alles heißen. Wie sowieso alles alles heißen konnte, wenn er
mir weder Wahrheit noch Lüge versprach. "Gelegenheiten gibt es genug..." Er
sollte mich, verdammt noch mal fragen. Irgendetwas musste passieren. Und in der Tat, er
sieht mich scharf an. "Was soll das heißen? Bist Du denn fremdgegangen?" Er
spricht sehr schnell und hastig, daß die letzten Worte in dem Klappern der Bierflaschen
untergehen. Aber ich meine dennoch einen ironischen, fast sarkastischen Ton in seiner
Stimme zu vernehmen. Ich reibe mit dem Daumen auf der Tischplatte herum. Ich spüre wie er
mich ansieht. Als ich Luft geholt und die Augen erhoben habe, fliegt die Küchentür auf
und Thomas´ Mitbewohner stürmt herein. "Telefon!!!!! Mein Gott, bist du taub
geworden?" Ach so.... Thomas geht aus der Küche, sein Gang, sein Körper,
ausdruckslos. Ich verstehe ihn nicht. Ich fühle mich elend, und der Schatten hat sich auf
mich geworfen. Tonnenschwer. Ich gehe ins Bad, ziehe den Lippenstift nach. Auf dem Flur
höre ich Thomas reden. Er klingt so normal, so wie immer. Ja, es ginge ihm sehr gut....
Ich denke an die Küsse am Meer, sie waren so gut gewesen. Es hatte sich so viel besser
angefühlt, als das hier. Es war frei gewesen, und einmalig. Ich muß und will gehen, aber
ich bin zu schwach. Zu schwach für die Wahrheit. Noch ist die Zeit nicht reif, denke ich.
Um mich zu rechtfertigen. Immer wieder lasse ich den Stift über meine Lippen kreisen, bis
das Obszöne meines Mundes mich abstößt. Ich nehme den Mantel, es hatte wieder zu regnen
begonnen. Thomas telefoniert immer noch. Ich nähere mich zum Abschiedskuß, er sagt
"Moment..." zu seinem Gesprächspartner, und zu mir: " So küsse ich dich
nicht, so nicht." Ich grinse, winke ihm zu und lasse die Tür hinter mir ins Schloß
fallen.
calimera berlin * - 27.10.00 at 18:52:12
Ich hole mir einen runter und der muntere H. Sheronas guckt wieder mal zu, der alte
Spanner. Der ist mal hier mal da am spannen und weiss schon langsam nicht mehr wen er mag
oder was er ist: Mann oder Weib?
Hank Biwag-Berlin * - 27.10.00 at 17:35:23
Geehrter Corvus,
auch auf die Gefahr hin, dass ich für diesen Text meinen Dispokredit erhöhen muss:
The Night
Benjamin und Mavie stehen in einer Nische und unterhalten sich. Sie tanzt zu der hier
etwas leiser zu hörenden Musik von der Tanzfläche leicht mit, während er, den Kopf
vorgebeugt, eine Importbierflasche in der Hand, auf sie einredet.
Ich schätze er versucht cool zu wirken, denn Bier trinkt er normalerweise nie. Aber
Coolness mit einem Glas Apfelsaft in der Hand zu erzeugen, ist nicht wohl nicht so
einfach.
Sie bemerken mich nicht und ich entschwinde zur Bar. Die Pina Colada wird ein paar Minuten
brauchen, also gehe ich, nachdem ich dem auf schick getrimmten Barkeeper meine Bestellung
aufgetragen habe, ein paar Meter weiter in den Raum hinein.
Ich lehne mich an ein Säulenimitat, von dem ich überzeugt bin, dass es keinerlei
Sinnhaftigkeit erfüllt, sondern einfach hier steht, damit Hamburgs schnöseliger
Neureich-Nachwuchs sich wie Kaiser im alten Rom vorkommt.
Wobei es eigentlich vermessen ist, zu glauben, die würden das Ambiente hier der richtigen
Epoche überhaupt zuordnen können. Wow, ausgeteilt, toll.
Erstmals heute Abend wird mir einer der gespielten Songs wirklich gewahr. Vorher war es
ein Brei aus wohlklingenden, bekannten Soulperlen der letzten Jahre. Jetzt scheinen sie
das Repertoire etwas zu erweitern, denn "Mädchen Nummer 1" erklingt, ich
erkenne es sofort, schon, als der Beat noch mit den Schlussbeats des vorhergehenden Songs
ineinander verschmilzt.
Ich erinnere mich an den Sommer 1998, als Marie bei mir gewohnt hat und dieser Song unser
Soundtrack war. Naja, zumindest war es mein Soundtrack.
Ihr, glaube ich, hat der Song nie so richtig gefallen.
Und meine Begeisterung für die musikalischen Machenschaften von Michi Beck konnte sie
auch nie wirklich teilen. Dabei hatten wir ihm 2 Jahre vorher schon das richtungsweisende
"Sie ist weg" zu verdanken.
Ein deutscher Song für die Ewigkeit, keine Frage.
Trotzdem erinnert mich "Mädchen Nr.1" an eine wunderschöne Zeit, die mir sehr
kostbar war.
Ich merke, wie ich in mich hinein lächele und stelle mir die Frage, ob es verschiedene
Kategorien von Glück gibt.
Eben bin ich noch gebannt von der Einzigartigkeit von Anna und wenige Sekunden später
werde ich in durch einen Hausmarke-Song in eine Zeit geflashbackt, an die ich nicht
mehr denken sollte.
So oft.
Immer.
Wenn man einmal das wirklich wahrhaftige Glück erlebt hat, völlig unschuldig und
fasziniert verliebt zu sein, total kompromisslos, dann ist man vielleicht immer von einem
weniger intensiven Glück enttäuscht und kann keinen Augenblick wirklich genießen, sich
darauf einlassen.
Ich habe doch gewusst, es würde noch heute Abend zurückkommen.
Ich drehe mich um und hoffe, auch meine Gedanken an dieser Säule zurücklassen zu
können, die ich jetzt so überhastet verlasse.
An der Bar wartet die Pina Colada und ich wende mich zurück in Annas Richtung.
Nicht nur körperlich, auch emotional, denke ich.
Sie sieht mich nicht kommen, denn sie betrachtet das Spektakel, dass sich einige Meter
unter ihr auf der Tanzfläche bietet.
Die Stiländerung in der Beschallungsmusik hat einige Männer mehr als sonst auf die
Tanzfläche gespült und unten wird es jetzt merklich enger. Und wärmer. Schwitzende
Leiber. Der Nachteil beim Tanzen.
Denn gibt es irritierende Momente während einer merklich perfekt ablaufenden Party, als
wenn die Dame Deines Herzens mit ihren Freundinnen von einem mehrere Songs andauernden
Tanzmarathon zurückkehrt, Dir in die Arme fällt, an Deinem Getränk nippt und Du
erkennst, dass sich kleine Schweißflecken unter ihren Armen abzeichnen ?
Ich reiche ihren Cocktail über ihre Schulter.
Anna dreht sich um und nimmt ihren Cocktail. Sie stellt ihn auf der Balustrade ab, nimmt
ihn noch mal hoch, um doch noch einen Schluck zu nehmen, stellt ihn dann zurück und nimmt
mein Gesicht in ihre Hände.
Anna küsst mich. Diesmal richtig.
Sie ist sehr leidenschaftlich, wie ich das beurteilen kann jedenfalls und ich denke nicht
mehr an Marie. So einfach ist das. Manchmal. Nur nicht für lange. Nie für immer.
Gefühle sind okay, Erinnerungen können quälen.
Philipp van Orten München * - 27.10.00 at 14:19:20
!! Hinweis !!
Am 30.10.2000 kann es auch zu Störungen im "Loop-Betrieb" kommen. Am
HTWK-Server werden dringend notwendige Wartungsarbeiten vorgenommen. Was auch immer das
sein mag. Nichts geht verloren, nur mit dem Aufrufen wird es ein Problem geben.
MARiO @imloop.de * - 27.10.00 at 13:06:50
er sagte immer wieder, dass er mich nicht wegen einer anderen verlassen hat. er beteuerte
es immer und immer wieder. ich starrte ihn mit glaesernen augen an. er nahm mich in den
arm. ich stiess ihn weg, denn ich wusste es besser. gut, er liebte mich nicht mehr. kann
vorkommen. er brauche abstand. kann er haben. als ob ich ihn gezwungen haette bei mir
einzuziehen. er setzte sich ein letztes mal auf meine coutch und zuendete sich eine
zigarette an. eine nil. wohl bekommts. erstick dran, dachte ich. ich blieb am fenster
stehen. nein, ich werde nicht losheulen. schon okeh. er redete ueber uns, und ich hoerte
nicht zu. wieso auch?
es war doch alles so klar und einfach. ich wuerde ihn jetzt rauswerfen. natuerlich wuerde
ich das nicht tun. denn unbewusst hoffte ich ja auf die worte: april, april! nur leider
befanden wir uns im monat september. er ging . ich hinderte ihn nicht daran. soll er doch.
am naechsten tag sah ich ihn in der stadt. natuerlich nicht alleine. nein, er war mit ihr
da. er legte ein paarungsverhalten an den tag, dass ich in dieser form noch nie an ihm
gesehen hatte. er sah mich nicht. er hatte mich angelogen ohne mit der wimper zu zucken.
ich kam mir vor wie die hundescheisse in der parkanlage um die ecke.
seitdem bin ich wie er. ich habe viel von ihm gelernt. benutzen und dann wegwerfen. ohne
ruecksicht auf verluste.
ich kann auch luegen!
ich habe nur ein problem: mein ganzes leben ist eine luege geworden.
shit happens
kami weg * - 27.10.00 at 13:00:44
Wörterpfand, Qigong Dancing, Radiowellen
Ich bin dafür, Kommunikation in die Verpackungsverordnung mit aufzunehmen. Das hat den
Vorteil, daß man die ganzen Worte auch wieder zurückbringen kann. Auch ein Pfand wäre
prima. Je nach Größe des Wortes ist dann das Pfand auch teurer. "Emotion",
"E-Commerce" oder "Popliteratur" zum Beispiel kosten mindestens 50 Pf.
"Eiskrem", "Freibad" oder "Liebhaben" sind ganz billig oder
völlig pfandbefreit.
*
Als Beispiel mal ein richtig teurer Text. Quelle: "Trendscout"-Kolumne bei Fit
for Fun: "Die Taijiquan-Lehrerin Long Ping hat eine neuartige Fitness- und
Wellnessmethode entwickelt. Qigong Dancing fordert und fördert Körper, Geist und Seele
gleichermaßen, denn es vereint das Beste aus chinesischer Kampfkunst mit traditioneller
Heilkunde und westlicher Selbstverwirklichung. Das Ergebnis: Geschmeidige Bewegungen,
bessere Ausstrahlung und eine erhöhte Fettverbrennung." Texte dieser Art sollte man
dann vorher mit seiner Hausbank abstimmen.
*
Ich habe mal gehört, daß die ganzen Fernsehradiohandywellen nicht nur den Weg in unsere
Fernseher, Radios, Handys finden, sondern auch noch unkontrolliert ins All weiterlaufen.
Meine Scheiße, was werden die Außerirdischen über uns lachen. Und dann werden sie eine
Laserprotonenmikrowellenbombe abschießen. Dann macht es nur noch kurz Pfffuppp. Aus die
Maus mit Machs-wie-Pit-Power-Mit, Die-besten-Hits-aus-den-Achtzigern-und-von-heute,
Ich-fahr-gerade-die-Einfahrt-hoch-Schatz. Pfffuppp. So wie eine Fliege plattklatschen.
Corvus Pfffuppp * - 27.10.00 at 12:53:28
dichtung ist lügung
MacKeith *was sonst? sonst, was? was noch? noch was? sonst noch was!* - 27.10.00 at
12:11:18
Ich sitze mit dem Class Council im Rose Parlour und schaue mir
Christine an. Sie traegt einen roten Rolli. Der sieht sehr gut aus an ihr,
denke ich mir. Den hatte sie eine halbe Stunde vorher noch gar nicht
angehabt, da ist sie naemlich an mir vorbeigeflitzt, hat aber keine
Anstalten gemacht, stehenzubleiben und Hoeflichkeiten auszutauschen.
Haette sie aber sollen, denn noch vor einer Woche lag sie ausnahmslos
jede Nacht in meinem Bett, ob ich das nun wollte oder nicht. Warum ich
sie nie anrufen wuerde, oder gar vorbei kommen, das wollte sie staendig
wissen. Sie wisse zudem gar nicht, ob's da noch andere gibt. Nein,
sagte ich dann immer und das war nicht gelogen. Fuer solche
Geschichten wuerde sie mir gar keine Zeit lassen. Beim Sex sollte ich
viel stoehnen und vor allem schwitzen. I want you to sweat all over me,
hat sie immer genoergelt und dabei ihre Mundwinkel zu einem
Grinchgrinsen eingewickelt. Nach dem Schwitzen durfte ich mir nie was
anziehen, weil sie immer direkten Zugriff auf mich brauchte.
Manchmal kam sie auch zum heulen vorbei, da brauchte sie ploetzlich
dringend jemand zum Festhalten und Ansichdruecken, wusste aber nie,
was sie so fertigmachte.
Christine bringt es fertig, das Schlimmste von Maennlein und Weiblein in
einer Person zu vereinen, denke ich mir, als ich sie jetzt angaffe. Sie luegt
aus Verzweiflung und manchmal aus Gier, vor allem zu sich selbst.
Einmal kommt sie aus ihrem ekelhaften Selbstmitleid nicht raus, am
naechsten Tag ist alles fein, dann will sie nur noch Spass haben, sonst
nix. Jetzt sitzt sie da auf dem viktorianischen Rosensofa und guckt ganz
unbekuemmert, turtelt vor mir mit Vanna rum, weil der schwul ist. Macht
staendig etwas, an ihrer Hose fummeln oder ihren roten
Rollkragenpullover hochzupfen.
Ich sitze ihr im leichten Polohemd gegenueber, es ist ja heute
wunderschoenes Wetter, und wir diskutieren ein Benefizessen, da
bemerke ich den riesigen Knutschfleck auf ihrem Hals, den sie die ganze
Zeit zu cachieren versucht und schaeme mich wahnsinnig.
TAR Vassar, NY * - 27.10.00 at 08:25:49
Everything in its right place -III-
"Wow, isn't that awwwwsome???!!!", jauchzt Debbie mit kontaktlinsig
aufgerissenen Augen, "I just adore german!", und man hat keine Wahl, kauft es
ihr ab. Spaetestens als sie die Augen wieder schliesst, den Rhythmus begleitend die
reichgebraeunten Haende schraeg in die Luft hebt - ihr Top rutscht ein wenig nach oben,
kein Piercing, einfach die leisebraune Sonnenmarkierung und Andeutung der Beckenknochen -
ist es Zeit in die Kueche zu gehen, Bier.
Ein Chill-Abend, David hat mit seiner Fake-I.D. drei Flaschen Merlot teuer erschwitzt,
eine Stunde danach mit seiner Ausgelassenheit einem Public Safety Officer den sugarfree
Kaugummi vor die Fuesse gespuckt, 25 $. Er erklaert mir, was "Littering" heisst,
amuesiert durch die Vorstellung, dem P.S. Officer beinahe auf den polierten rechten Schuh
gerotzt zu haben und redet insgesamt etwa 15 Minuten darueber. Waehrenddessen wiegt Debbie
den Oberkoerper hin und her und wirft den Kopf nach hinten wenn sie lacht. Sie sagt
Oh god, u seriuos? 25 $ Bucks. That's pathetic!
und an ihrer rechten Schlaefe glitzert es blau, rot und wahrscheinlich gelb.
Nach einer Stunde etwa, es sind inzwischen ueber 30 Leute da und die Dicken sitzen schon
selbstmordgefaehrdet in den Ecken auf ihren 25$ teuren Kaugummis herumkauend, spiele ich
wieder McSolaar fuer Debbie. Sie schaut mich auch sofort dankbar an, ich ihr auf den Kinn
und die Ellenbogen, Amerika lautmeliert, Fake IDs ueberall.
Irgendwann stelle ich mir vor, wie gut es waere neben Debbie aufzuwachen und als wir
spaeter halbwegs allein sind und das erwartete
c'mon talk to me in german
kommt, zoegere ich nicht lange, dafuer hat der Merlot zu gut und das Bier zu schlecht
geschmeckt. Ich kuesse ihre Schlaefe und fluestere:
Le Soleil Est Pres De Moi...
Sasa Bucknell * - 27.10.00 at 05:03:42
Lichter der Großstadt.
Der Morgen kommt. Das Bett ruft.
Felix Herbst - 27.10.00 at 04:07:26
is doch egeul, oder?
GüTeE - 27.10.00 at 02:13:22
www.repe.de
nice to see you in the garden!
Out of Time
Bilder Farben Gemälde Töne Klänge & Gesänge.
GüTeE - 27.10.00 at 02:06:19
°
endlich KRIEGER UND DIE KAISERIN gesehen. gut. schade nur, dass ein BENNO FUEHRMANN
mitspielen musste. MORITZ BLEIBTREU (wie bei LOLA) waere besser, viel besser gewesen. ich
musste, obwohl nie gesehen, immer an GUENNI aus UND TSCHUESS! denken. das macht den film
schlechter, als er ist. denn er ist gut.
andererseits kann TYKWER ja nicht staendig in gleicher besetzung drehen und die FRANKA
muss er ja schliesslich nehmen. soll er auch. als maennlicher part jedoch waere jemand vom
schlage GUILLAUME CANET besser geeignet.
ich kenne wuppertal bisher nicht von dieser schoenen seite. falls es mich wiedermal dahin
bringt, werde ich sie suchen.
FrenkFrankfort, Daniela-Land * - 27.10.00 at 01:44:32
- Nein!
- Absolut!
- Nicht wirklich!
- Doch!
- Na gut, also Georg M. Oswald geht absolut auf die Nerven, doch...
- Nein!
- Gut, das ist absoult irrelevant...
- Genau.
- Was also?
- Soul.
- Ich hab's.
- Got it.
Was soll das schon. Nimm's. Und wirf es weg.
off. - 27.10.00 at 01:11:06
lügen
im
loop
und
im
leben?
GüTeE - 27.10.00 at 01:02:48
Lügen haben kurze,
Dackel haben krumme,
manch' Kriegsversehrte keine
Beine
GüTeE - 27.10.00 at 00:47:57
nicht 'am', im!
GüTeE - 27.10.00 at 00:23:35
Wo da am Wannsee wohnen wir denn ... ?
Leser - 27.10.00 at 00:12:58
ohne zu wissen, dass es ein klon ist, und ganz gegen meine gewohnheiten hatte ich letzten
samstag den sogenannten bvsb gekidnappt, in meine wohnung verschleppt und mit einem
pokemon eierloeffel zu tode gefoltert. vorhin aber erreichte mich die nachricht, dass das
original, sofern man davon sprechen kann, noch lebt, und ich erlitt einen hysterischen
anfall, woraufhin man mich in eine psychiatrische privatklinik am wannsee brachte, in der,
gott sei dank, ein onkel von mir chefarzt ist. ich sitze nun hier am anstaltseigenen 386er
und denke ueber den begriff der zwecklosigkeit nach.
paul feind br. * - 27.10.00 at 00:09:21
ups ... war das vielleicht eine LÜGE?
Leser - 27.10.00 at 00:07:17
Guten Morgen!
Leser - 27.10.00 at 00:04:46
Themenknebel der Woche:
LÜGE
Ein Veranstaltungshinweis für die Hauptstadt:
"Die geschenkte Stunde", Kulturfest mit Live-Acts und Absolut Lemon-Party
28.10.2000 ab 18.00 Uhr, Tacheles
mehr infos:
Die geschenkte Stunde
MARiO @imloop.de * - 27.10.00 at 00:03:10