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loop Archiv #28 (14.1.-21.1.2000)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #27,loop Archiv #29


loop

 

Ja! Arzt Michael, 48, kinderlieb,
sucht neues Herzensglück!Nur
Tel.-Geb 0190/881066(3,63DM/Min.)
,Beluna PV.
Ewelina, 23, jestem ladna, sa-
modzielna bladynka o. pieknej
figurze. Szukam pana o po-
waznych zamiarach. Kein Ho-
norar. Nur Tel. Min./3,63 DM
auch Sa./So. 0190/870270
Top- Partner


!Peter, Konzernchef, 49 J.,
ein Mann mit Charm, möchte
endlich wieder glücklich sein.
0190/ 803106 WMP (kein Honorar
-nur Tel.,-Geb. 1Min./3,63 DM)



und die lächerlichkeit bleibt die einzige konz(s!)tante.



oberhase herne, - 21.01.00 at 00:10:19



heute schon in den neuesten meinungen gebadet.
ach gottchen.
man kann nicht nur rechts und links verwechseln, sondern auch
seine eigene potenz mit dem glauben an was weiß ich.
schön, euch kennengelernt zu haben.


auf wiedersehen im massengrab der leichtschreiber!


heinrich berlin, - 20.01.00 at 23:07:24



[Fortsetzung, heute auf ausdrücklichen Wunsch zum zweiten Mal zuerst von Stefan Nitzsche Stgt, D - obwohl ich mich ziere und nicht befürchtet hatte,
daß es soweit kommt]


MARIA [4]


In dem kleinen Schaukasten waren Carmen, Rebecca, ein Fragezeichen und Cindy angekündigt. Dem Foto des ?-Girls war das Gesicht herausgeschnitten. Als er das Markstück eingeworfen hatte und die Gardine sich Ruck für Ruck öffnete, war Carmen nicht auf ihrem Platz. Rotes Licht und eine leere Drehbühne. Er mußte sich bücken, um durch das niedrige Fenster in die Winkel des Raumes sehen zu können. Sie stand in einer Ecke, tänzelte auf ihren langen Beinen und hatte das Mona-Lisa-Lächeln aufgesetzt. Die Hände in die Taille gestützt, gab ihre Bluse die Brüste frei. Nur ein kurzes, dunkles Hemdchen trug das Girl. Carmen war groß und schlank gebaut. Schenkel und Hüfte eine Linie und ihr Po wölbte sich prall unter dem Blusensaum. Die Lampe einer Kabine auf der anderen Seite leuchtete auf. Carmen begann, in ihrem Revier auf und ab zu gehen. Mit weiten Schritten von Ecke zu Ecke, er folgte in gebückter Haltung jeder ihrer Bewegungen. Ihre Hüfte wippte, schob sich durch den Raum bis unmittelbar vor seine Kabine, dann drückte Carmen ihre Pobacken an seine Scheibe. Ein Augenblick nur, in dem das gelockte Dreieck ganz nah vor ihm verharrte. Auf der Drehbühne hatte inzwischen Rebecca Stellung bezogen, ein pummeliges Mädchen. Es lag auf dem Rücken, gänzlich ohne Dessous, die strammen Beine kerzengerade in die Höhe gestreckt. Schmale Knie, schwabbelige Schenkel. Ihre Busen samt riesig runden Brustwarzen flossen rechts und links zu den Achseln. Rebecca schien ein lustiges Kind zu sein. Carmens Schicht war offensichtlich beendet, aber sie nahm neben der Drehbühne Platz. Und während Rebecca sich mit keuschen gymnastischen Übungen warm machte, hatte es ganz den Anschein, als führten die beiden ein amüsantes Gespräch. Er konnte nichts hören ob der lauten Musik, die für Rebecca nun den Takt angab. Dann zog sich auch seine Gardine zu, und eine weitere Mark einzuwerfen, hatte er keine Lust. Rebecca war nicht sein Typ. Als er aus der Kabine trat, sah er, wie sich ein Paar eng umschlungen einen Weg durch die Männer hin zum Ausgang bahnte. Der Herr hatte graue Schläfen und sah sehr seriös aus. Er erinnerte ihn an einen bekannten Moderator der Abendnachrichten. Die junge Frau in seinem Arm trug ein dezent kariertes Kostüm. Er gelangte vor dem Paar auf die Straße. Als er aber nach einigen Metern unauffälig zurück sah, waren sie verschwunden. Er blieb stehen und hielt regelrecht Ausschau. Sie waren verschwunden.


[Fortsetzung folgt, wenn keine erheblichen Einwände]



monik sos ffm, d - 20.01.00 at 21:11:14



Schön allerdings: Blume 2000. Dafür lohnen sich offene Augen. Super, Alter, Weiter.


Lieber - 20.01.00 at 20:45:56



Die Erleichterung ist eine Macht,
die hat ne´eigene Kraft,
kann sie nicht steuern,
kommt einfach ohne zu heuern,
macht sich breit,
steigt in den Kopf,
und du faellst auf weiche Wogen,
deiner eigenen Kraft.

Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 22:55:42

Dieser Piroth ist das Schlimmste. In jedem Mädchenzimmer meiner ersten Schamhaarblüte hing ein traurig-lustig Pierrot statt der Hammer. Deswegen die ganze Gewalt jetzt. Mädchen sagten, dass Lachen und Weinen eng beeinander liegen. Davon handeln des Piroths Gedichte: vom eng beeinander liegen, vom nichts und niemanden hoch kriegen, von Mädchenzimmerntapeziergedichten, von der Macht und der Kraft und das Wogen in die Kopf . Nixblicker, Blindficker, Ullrich Wicker: Der Ehrliche ist der Dumme. Das gilt für Gedichte mindestens dreifach, Du Totaldepp.  Und zu Heinrich "The Fuck" Battling: kaputter caput. Für diesen Sextanerwitz wird man schon in der Quinta verprügelt, Du Abendgymasiast und Blasebalg. Unter 18 ist diese Seite verboten, aber so was von total gefährlich verboten, da musst Du Dich jetzt ganz doll sputen, um hier noch rauszukommen, ohne von allen Teilnehmer einen Hammer auf den Kopf gehaut zu kriegen.



krawaller - 20.01.00 at 20:38:12



Gestern abend habe ich Maria zur S-Bahnhaltestelle Yorkstraße-Großgörschenstraße gebracht, ihren orangefarbenen Rucksack auf meinen Rücken gespannt. Auf dem Friedhof rechts ruhen die Grimms. Es war mild. Ein leichter Wind wehte uns entgegen als wir über die Langenscheidtbrücke gingen. Unsere Nasen tropften und Maria redete über das andere Land. Maria redet jetzt oft über das andere Land. Dort werden die Winter nie kälter als jetzt hier auf dieser Brücke, es bleibt so mild, nur ab und zu regnet es dazu. Was ist besser?, was ist schöner?, fragten wir. Langsam gingen wir über die Brücke und bogen dann ein. Neben der Unterführung ist ein Kiosk und Maria sagte,
-es ist seltsam in Berlin. Überall sind diese Imbisse und die Leute werden selbst im Winter in dieser Kälte stehen und trinken Bier aus Dosen, trinken kaltes Bier aus Dosen in dieser kalter Luft hier. Eine Frau, die an einem der Stehtische draußen stand, trank dabei einen Schluck aus einer Halbliterdose. Ihre Lippen waren rotgeschminkt, ihr blondes Haar zu einem kleinen Turm aufgestockt und ihre grüne Lederjacke war etwas aufgeschlagen. Jemand fragte,
-und wo wohnen Sie? Sie wohne dort über dem Edekaladen sagte sie, und der Mann wiederholte ihre Antwort, während sie wieder das Wort -Edekaladen- sagte, und der Mann sagte,
-ja, über dem Edekaladen. Da ist es auch schön.



blume berlin, - 20.01.00 at 19:20:59



Ätschibätschi! Eiseisbaby an Erde! Eiseisbaby an Erde! Ich bin gerührt. Sniff. Jajaja warum? Warum ist die Banane krumm? Dunkle Stimme aus dem Off: DENN GEDULD HAST DU KEINE, KLEINER JEDI, DENN GEDULD HAST DU NICHT. Ha! Steinigt mich! Schlagt mich! HiHi. Eiseisbaby ist tot! Es lebe Eiseisbaby! Hach war das schööön. Hach war das schööön. Elsbeth, komm an mein Herz! Lass Dich drücken! Suse & Co, Danke, Danke für das wuuunder-schööne Ei. Danke Kathrin, Danke Georg, Sven, Carmen, Alinia, Melini. Ihr alle! Hach war das schön! Und natürlich Danke, Rebecca! Meine Prinzessin, mein Dornröschen! Ich bin auch Waage. Aszendent: Skopion. Einmal sterben und dann am Grabe stehen. Einmal die Spreu vom Weizen trennen. Lecker das, virtuell! Schon vergessen? Schon vergessen? Das ist Loopisoap! Anything goes! And never forget: Don't believe the hype! Dankeschön. Sehr freundlich. HiHi.



eiseisbaby münchen, bayern - 20.01.00 at 18:45:23



manchmal sind die Fragen so einfach:
schlafen oder tanzen?
manchmal sind die Antworten so schwierig.


Zwang ist eine extreme Form der Freiheit.
Allerdings muß man sich ihm hingeben.


paul feind berlin, VSE - 20.01.00 at 18:27:34



Prolog:
Während einer Periglaziale löste sich einmal ein Schlamm-Stein-Strom, in manchen Gegenden auch Lahar oder Mure genannt, von einer Endmoräne und rutschte mäandrierend talwärts. Hätte es einen Beobachter diese Ereignisses gegeben, so wäre er über das Geräusch verwundert gewesen, das dabei entstand. Er wäre nicht in der Lage gewesen, das kalte Brüllen der Mure vom Geräusch einer nahenden Tsunami oder eines augenblicklichen Bergsturzes zu scheiden.  Vorbei an antezedenten Söllen, Osen und Kames, über Schwemmfächer, Sander und Toteislöcher glitt die graue Masse hinein in ein überformtes Urstromtal, in dem Fluß sich Richtung Vorfluter orientierte. Im Oberlauf war er noch schmal-gerade geflossen, hatte aufgrund seines niedrigen Belastungsverhältnisses noch reichlich erodiert und evorsiert, dann aber wurde er kraft- und kraftloser, sodaß im nur noch quasilaminares Strömen ohne Erosionstätigkeit möglich gewesen war. Noch bildete er lediglich temporäre Akkumulationsformen, Sand- und Kiesbänke, doch je weiter er auf sein Ziel, das Delta zuschritt, desto mehr verwilderte er und bildete lokale Ästuare. Nach der Passage der Savannen des Südens würde er unübersichtlich und ungeordnet sich ins Meer ergießen, voller schwimmender Inseln und durch einen Butuca-schwangereen Mangrovenwald hindurch. Es handelte sich um einen Breiten Strom und doch gibt es ihn nicht mehr.


paul feind berlin, vereinigte staaten von europa - 20.01.00 at 18:23:34



nun, Stefan Nitzsche
ich gehe so früh zu Bett, weil ich so unmeschlich früh aufstehen muß. Das ist aber, genau wie die Zugfahrerei in elf Tagen vorbei und dann kann ich so lange im loop schreiben bis ich mit dem Kopf auf der Tastatur einschlafe...



kika bochum, d - 20.01.00 at 17:40:31



.....und befindet man sich eigentlich mit der Angewohnheit, mitten in der härtest denkbaren Wurzelbehandlung auf dem Zahnarztstuhl einzuknacken, im Vorzimmer irgendeiner Perversion?


GerW, HH, - 20.01.00 at 17:29:07



ein kräftiger Druck
auf den Klingelknopf
ein leichter Schlag
auf den Hinterkopf
ein saurer Cocktail
auf den Schreck



elsbeth flensburg, - 20.01.00 at 16:39:26



Schön,
viel schöner als all die dem Handwerk entlehnten Redensarten: Und, habt ihr das Unaussprechliche getan?



GerW, HH, - 20.01.00 at 16:10:34



Schon gehört? Thomas Melle soll schon wieder ausgestiegen sein aus dem Tagebau. So schnell werdet ihr mich aber nicht los. Obwohl gewisse Schlaumeier es nach der letzten Folge wohl schon ahnen - nur hier steht es genau und authentisch,


WIE PATER QUIRIN VON YBBS ZU DEN ERSTEN 9 DRILLINGEN KAM


( 10. Fortsetzung )


Pater Quirin spürte sofort mit Erschrecken, dass jetzt wie auf einen Schlag wieder alles anders war, dass auch er jetzt tatsächlich kopfüber in jenen Höllenschlund gestürzt war, der ihn noch weit tiefer verschlingen sollte als befürchtet. Auch Tatschy war erschrocken über den unerwartet plötzlichen Fortgang der Dinge und stammelte nur noch völlig unverständliches Zeug, halb Frage, halb Feststellung - er wäre doch AB, rhesus-positiv?! Was sollte das jetzt, wollte sie ihn auf den Arm nehmen, nein, jetzt wollte er sich nicht mehr unterbrechen lassen, vergaß sogar endlich seine blöden Drillinge und ließ seinen Leib ganz allein weitermachen, mit der ruhigen Bestimmtheit des animalischen Triebes, der nichts von Sünde weiß, aber sehr genau, was er will. Tatschy bäumte sich noch einmal verzweifelt auf, und dann brach über ihnen beiden das Nichts zusammen, eine unvergleichliche Mischung aus Triumph und Niederlage. Oh ja, dies Gefühl erkannte der Pater sofort wieder, sei es nun aus einem früheren Leben (was ihm eigentlich sein Glaube zu glauben verbot), sei es nur aus den heißen Träumen der Pubertät oder doch aus jener Nacht der Abitur-Feier mit Anne-Aymone. Und gleichzeitig wusste er absolut sicher, dass er Vater werden würde. Als er dann an Tatschys Schulter in einen ebenso leichten wie glücklichen Schlummer verfiel, waren alle Probleme fortgeschmolzen bis auf eines: Er musste für seinen Erstgeborenen einen Namen finde. In der Familie der Grafen von Ybbs war es ja Tradition, dass die Stammhalter ihre Vornamen nach der Reihenfolge des Alphabetes erhielten: Angefangen hatte ja alles mit dem Stammvater Aribert, gefolgt waren Bodo und Casimir, und heute nach Philipp und Quirin stand eben ein R... an. Ob er sich für Reinhold entscheiden sollte, Reinoldus? Oder eher für Robert, Ruprecht, Rupertus? Unvermittelt erschien ein Mädchen vor seinen Augen, ein Weidenkörbchen im Arm, Rotkäppchen mit einer Flasche Chateauneuf du Pape - nein, es saßen drei süße Welpen in ihrem Körbchen, Bernhardinerwelpen! Quirin fuhr hoch, war empört, hatte doch insgeheim immer schon geargwöhnt, dass sein sauberer Schulfreund Bernd ihn mit diesem Mädchen mehr als einmal hintergangen hatte.Es war natürlich Anne-Aymone. Aber vor seinen schlaftrunken blinzelnden Augen erkannte er statt ihrer Schulmappe, achtlos über seinen Fauteuil geworfen, Tatschys weißes Hemd mit dem roten Kreuz. Blitzartig war ihm alles klar.


Fortsetzung Nr. 11 folgt.


Tatjana d´Harlange, Harlingerode am Harz, Niedersachsen - 20.01.00 at 16:08:37



Schon gehört? Thomas Melle soll schon wieder ausgestiegen sein aus dem Tagebau. So schnell werdet ihr mich aber nicht los. Obwohl gewisse Schlaumeier es nach der letzten Folge wohl schon ahnen - nur hier steht es genau und authentisch,


WIE PATER QUIRIN VON YBBS ZU DEN ERSTEN 9 DRILLINGEN KAM


( 10. Fortsetzung )


Pater Quirin spürte sofort mit Erschrecken, dass jetzt wie auf einen Schlag wieder alles anders war, dass auch er jetzt tatsächlich kopfüber in jenen Höllenschlund gestürzt war, der ihn noch weit tiefer verschlingen sollte als befürchtet. Auch Tatschy war erschrocken über den unerwartet plötzlichen Fortgang der Dinge und stammelte nur noch völlig unverständliches Zeug, halb Frage, halb Feststellung - er wäre doch AB, rhesus-positiv?! Was sollte das jetzt, wollte sie ihn auf den Arm nehmen, nein, jetzt wollte er sich nicht mehr unterbrechen lassen, vergaß sogar endlich seine blöden Drillinge und ließ seinen Leib ganz allein weitermachen, mit der ruhigen Bestimmtheit des animalischen Triebes, der nichts von Sünde weiß, aber sehr genau, was er will. Tatschy bäumte sich noch einmal verzweifelt auf, und dann brach über ihnen beiden das Nichts zusammen, eine unvergleichliche Mischung aus Triumph und Niederlage. Oh ja, dies Gefühl erkannte der Pater sofort wieder, sei es nun aus einem früheren Leben (was ihm eigentlich sein Glaube zu glauben verbot), sei es nur aus den heißen Träumen der Pubertät oder doch aus jener Nacht der Abitur-Feier mit Anne-Aymone. Und gleichzeitig wusste er absolut sicher, dass er Vater werden würde. Als er dann an Tatschys Schulter in einen ebenso leichten wie glücklichen Schlummer verfiel, waren alle Probleme fortgeschmolzen bis auf eines: Er musste für seinen Erstgeborenen einen Namen finde. In der Familie der Grafen von Ybbs war es ja Tradition, dass die Stammhalter ihre Vornamen nach der Reihenfolge des Alphabetes erhielten: Angefangen hatte ja alles mit dem Stammvater Aribert, gefolgt waren Bodo und Casimir, und heute nach Philipp und Quirin stand eben ein R... an. Ob er sich für Reinhold entscheiden sollte, Reinoldus? Oder eher für Robert, Ruprecht, Rupertus? Unvermittelt erschien ein Mädchen vor seinen Augen, ein Weidenkörbchen im Arm, Rotkäppchen mit einer Flasche Chateauneuf du Pape - nein, es saßen drei süße Welpen in ihrem Körbchen, Bernhardinerwelpen! Quirin fuhr hoch, war empört, hatte doch insgeheim immer schon geargwöhnt, dass sein sauberer Schulfreund Bernd ihn mit diesem Mädchen mehr als einmal hintergangen hatte.Es war natürlich Anne-Aymone. Aber vor seinen schlaftrunken blinzelnden Augen erkannte er statt ihrer Schulmappe, achtlos über seinen Fauteuil geworfen, Tatschys weißes Hemd mit dem roten Kreuz. Blitzartig war ihm alles klar.


Fortsetzung Nr. 11 folgt.


Tatjana d´Harlange, Harlingerode am Harz, Niedersachsen - 20.01.00 at 16:07:50



Instantfreude auch durch Dialekthopping:
Mal 'Käse' statt 'Kese' sagen und man ist kurz Rheinländer, mit 'wierd' für 'wird' Oldenburger, mit 'abä' für 'aber' Frankfurter. Nur das Sächsische und das Bayerische werden öffentlich so breitgekloppt, mit denen geht das schon lange nicht mehr.


GerW, HH, - 20.01.00 at 15:35:12



arturo?
bist du der hase aus dem eulennest?
wenn ja verzeihe mir
ich wollte dir nicht ans knie pissen
meinte deine kopie vom hbf
netter kerl
SOZIALDTUDIEN, WARUN
danke liebster kaputter
freue mich ernsthaft über jede korrektur
weiter so GEWÄHT mir diese bitte
stehe halt ein wenig auf kriegsfuß
mit dem geschriebenen wort
oder soll hier irgendeine minderheit diskriminiert werden?
ist das ein legastheniekehrwitz, Du Arschloch?
und die lächerlichkeit bleibt die einzige konz(s!)tante....
dein oberhase



oberhase herne, - 20.01.00 at 14:52:42



Kleine Hetze gegen Kleinschreiber und Lautlacher:


Penetrantes Kleinschreiben ist Netz ist im Ursprung kleinbürgerlich motiviert; vorschnelles Anpassen an vermeintliche Usancen, basierend aufUnsicherheit in der neuen Welt. Die Shift-Taste kann doch vom kleinen Finger bedient werden (einfach baumeln lassen)! Etwas klebriger Stolz schwingt immer mit: Ich bin jetzt auch per Mail erreichbar.

Schlimmer noch als leicht zu erheiternde Lautlacher im Kino sind Lautlacher in Lesungen. Ich lache laut, schaut her, ich verstehe den Autor, denn ich denke wie er.


GerW, HH, - 20.01.00 at 14:27:46



Von Mann zu Mann.


Eigentlich wollt ich nichts dazu sagen.
Eigentlich würd ich ganz gern mal randalieren.
Dann gib doch, und hör auf von den andern zu reden. Bist ja schon ganz krank vom Schweigen.
Aber das Aufwachgekräusel, die Nachturinlampe, der Schmutz unter dem Lungenflügel, das cäsarische Prinzip, der UNDERGROUND der Gefühle,wohin das alles, wenn in mich hinein, um dann wieder heraus, verdampft im Drecksbad, das kein Bad, sondern stinkende Pisse von einem Straßenköter, dem einzigen, der mich in der letzten Woche bis auf den Grund der Dinge angestarrt hat, zwei Momente zwar nur, aber lang genug, um zu wissen, dass dieser krumpelige Tanz immer zwei, mindestens zwei!, im Sinn hat. Dich und Dich auch.
Okay, Genosse, dann mal los.


Stefano - 20.01.00 at 14:03:35



Suse war glücklick. Glücklich, weil sie ihren Kopf heruntergebeugt hat und Daniel sie geküsst hat und sie Daniel geküsst hat. Er hat zu ihr gesagt, ich mag das, wenn eine für mich Um wege fährt. Suse ist ihr Leben lang in Umwegen gefahren. Also kein Opfer. Suse küsste ihn jetzt noch einmal, weil sie wollte, dass er nicht spricht und weil sie wollte, dass das Küssen nicht aufhört. Ewig küssen, ein Leben lang, das wär 's doch. Suse trinkt von ihrer Cola. Daniel trinkt von seinen Bier und sie gucken sich in die Augen. Suse denkt an ihr Tagebuch, will ihm erzählen. Daniel denkt an Suse. a


a l i frankfurt am meer - 20.01.00 at 13:18:53



PATER QUIRIN - DIE NEUNTE


Was bisher geschah:
Pffft - lest doch selber nach! Die ersten 3 Folgen unter www.snafu.de/~gloria/guestalt/loop27.htm und die letzten 6 hier weiter unten!

Ja, er hatte längst vorher gewusst, wie ihre verführerischen Lippen schmecken würden, von anderen sündigen Köstlichkeiten ganz zu schweigen.Vielleicht weil irgendwie ja jeder Mann jede Frau kennt, sogar ein Geistlicher, selbst wenn er nie zuvor eine Frau berührt hat. Dass ihr das Hemd schließlich nur noch wie ein Rettungsring um den Hals hing, fand er irgendwie lächerlich und dem Ernst der Stunde nicht angemessen, ebenso wenig seine eigenen halb aufgeknöpften und hastig aufgerissenen Kleidungsreste. Als er sie und sich davon befreit hatte und endlich erbärmlich nackt vor ihr stand, zog sie sich in seine Arme, aber er schob sie noch einmal etwas auf Abstand, um sich mit einem letzten ernsten und beinahe traurigen Blick zu vergewissern, dass dies alles jetzt unvermeidlich war. Er wusste plötzlich, dass er diese Frau tatsächlich von früher her kannte. Sie küsste ihn so wild und ungeduldig wie zuvor und zog ihn auf das Lager. Jetzt endlich waren sie Adam und Eva, das eine Paradies vor Augen und das andere für immer verloren. Sie musste ihm nicht mehr zeigen, was er zu tun hatte. Es war unbeschreiblich. Er fühlte sich wie ein verlorener Sohn, nach Jahren in der Fremde zurück in der wohligen Geborgenheit der Kindheit. Aber zugleich war es ein sehr viel erwachseneres Gefühl: Es war eine Todsünde, selbst Eheleuten nur zur Zeugung neuen Lebens gestattet und niemals zur eigenen Lust. Ob es die spätere Vergebung seiner Sünden erleichtern würde, wenn auch er dabei wenigstens an die Zeugung eines Kindes dachte, nein, am besten gleich mehrerer Kinder? Ja, Drillinge sollten es sein, Dril-lin-ge, ja, Dril-lin-ge, hämmerte er sich ein und übertrug diese Idee und ihren Rhythmus unwillkürlich auch auf seine Bewegungen, Dril-lin-ge, ja, Dril-lin-ge, in immer wilderem Stakkato.Tatschy war von dieser ihr neuen Methode nicht sehr angetan. Sie fühlte sich irgedwie nicht ernst genommen, als wollte er sich nur oberflächlich und nicht wirklich mit Stumpf und Stiel mit ihr einlassen. Sie versteifte sich bei seinen schnellen dreifachen Attacken und suchte ihn vor allem daran zu hindern, sich anschließend immer wieder zu quälend langen Zäsuren zurückzuziehen. Erst als er seine kuriosen Intervalle wie unter Zwang nicht aufhören wollte zu wiederholen, Dril-lin-ge, ächz! - (Pause) - Dril-lin-ge, ächz! - (Pause) -, wurde ihr bewusst, dass er damit eine Saite in ihr anschlug, die sie noch nicht kannte, die aber so übel nicht war. Sicher, viel Erfahrung hatte sie ja auch nicht mit Männern, war schließlich auch erst seit einem Jahr verheiratet, noch dazu war ihr Joseph ein mehr als fauler Liebhaber. Aber das nervöse Gezappel dieses Mönches, so sehr es ihm auch an Tiefgang mangelte, ließ sie doch immer heftiger nach Luft schnappen, sich hin und her werfen, um ihm auszuweichen und nicht ihre Selbstkontrolle zu verlieren, schließlich aber doch einen herzzerreißenden Seufzer tun und sich ihrem Schicksal hingeben.


Fortsetzung Nr. 10 folgt.


Tatjana d`Harlange, Long Hair Creek, Ca., U.S.A. - 20.01.00 at 12:15:03



EHRE WEM EHRE GEBÜHRT


Der Platzhirsch waidwund in
Ehrenwerter Gesellschaft
Unsere Ehre heißt
Treue, Ehrenwort !
Einigkeit :
Seid umschlungen Millionen
für das deutsche Vaterland !
Und Recht und Ordnung
Was gestern Recht war, kann nicht heute
Unrecht sein
Blast die Treibjagd ab
Ein Jagdunfall, kann passieren
Ich hatt´ einen Kameraden
Ein letzter Gruß
In alter Männerfreundschaft spricht
der Ehrenmann und Ehrenvorsitzende a.D.
zur geistig-moralischen Wende
Statt Kranzspenden ...


Hippi, Stuttgart, Deutschland - 20.01.00 at 11:03:43



Oh, also ich kann ES REICHT auch unter meinem "anderen" Namen schreiben, wenn es erwünscht ist. Dazu muss ich nicht anonym sein. Aber würde das einen Unterschied machen?


Triticea - 20.01.00 at 10:46:33



20 Tage Jahr 2000 - nur noch ein fader Sofi-Nachgeschmack...


GerW, HH, - 20.01.00 at 09:47:25



Ich danke allen, die laut schreien. Wenn im pool schon gepflegte Langeweile praktiziert wird (man tritt doch nicht den Kollegen auf die Füße, also bitte), sollte hier die relative Anonymität genutzt werden um auch mal SCHEIßE zu brüllen. Dem kaputten Menschen müssen die Füße geküsst werden, weil er mal ein Fenster aufgerissen hat, damit die vermufften Gedichte (z.T. sogar ABGESCHRIEBEN!!) rauskönnen und der ganze übrige, abgestandene Mist. Harmonie ist NICHT, wenn alle so vor sich hinmachen (Hauptsache, meins steht da drin ist, öffentlich, hm, lecker, ein Anflug von Berühmtheit und vielleicht liest das ja jemand von den großen, den überaus berühmten und begehrenswerten poolz, wow, ich glaube, ich kriege einen Orgasmus. Aaah, ich komme), sondern wenn gegeben, genommen, genommt und verschmäht wird. Wenn die Dinge ineinandergreifen. Und Battling, persönlich an dich: du tust mir leid. Nimm mal deinen Schwanz in die Hand, anstatt ihn einzuklemmen. Sex und Aggressivität und Liebe könnten dir Leben einblasen. Das mal dazu.



Cigdem Ankara, - 20.01.00 at 09:32:08



Daß all die, die ganz außen irgendwo als Kulisse herumstehen, der schweigsame Zahnarzt (Ich puste mal), der glatzköpfige Kioskbesitzer (Der Herr?), die bei der S-Bahn-Station Angestellte (Nicht mehr!), daß all die ein eigenes, komplettes Leben führen, mit Haustieren, Versicherungen und Ansichten, das ist ganz und gar unvorstellbar.


GerW, HH, - 20.01.00 at 08:46:26



Mein lieber Systemadmin, im Westen, wo es warm ist, Danke für die Bild-Versuche, auch den letzten, obwohl ich nicht an letzte Versuche glaube, rotes Kreuz, alles klar. Das Kreuz ist schon eine gute Form, so an sich. Ich wollte auch schon immer mal Zahlen schreiben. Hätte ich nie gemacht ohne Dich, also - tant pis. Im Zimmer nebenan fahren Züge. Täglich malt die Hand einen Strich ins Weiss der Wand. Sonntags/rasiert das Bündel der Striche mit einem letzten verschnürt. Wie zufällig der Blick aus dem Fenster. Kreisrund das Boot, die dreckige Woche treibt heran. Um Mitternacht ein neuer Stich ins Weiss. Im Zimmer nebenan legt ein Schiff ab.


kathrin glosch - 20.01.00 at 02:04:26



Sie: Wie geht's Dir denn?
Er: Ganz gut.
Sie: Siehst auch so aus.
Er: ?
Sie: Und jetzt?
Er: Was jetzt?
Sie: Na, ficken, undso!?
Er: Waaass?
Sie: Hab ich mir gedacht.
Er: ???
Sie: Da kommt meine Ubahn.
Er: Na, dann komm gut nach Hause.
Sie: Du auch.
Er: Wir können ja das nächste Mal, undso.
Sie: Leck mich.
Er (lacht): Und grüß die andern von mir.


Dann überlegt er sich, ob ihn das vielleicht e c h t beunruhigen müsste, was gerade in der CDU passiert. Aber solange die Ubahn noch fährt, findet er das irgendwie nicht.


Stefano - 20.01.00 at 00:58:28



wer den leser schon kennt,
der tut nichts mehr fuer ihn.
aber der schlechteste leser ist der,
der wie ein plündernder soldat verfaehrt,
nimmt sich einiges was er gebrauchen kann heraus,
beschmutzt und verwirrt das übrige,
und lästert auf das ganze.
Gute Nacht!


Markuspiroth R´bach, nrw - 20.01.00 at 00:54:49



Nachtrag, Aspera.
Entschuldigung.
Die trunkene Appartement-Begebenheit habe ich gerade unterschlagen.
keep on truckin' (wie der Franzose spricht)


Stefan Nitzsche Stgt, D - 20.01.00 at 00:41:32



monik, bitte fortsetzen, weiterschreiben, für mich, zum zweiten Mal. Der behaarte, tiefe Nabel im nicht fetten Bauch geht auch mich etwas an. Kaputter war das reinigende Loop-Gewitter. Und ganz unrecht hat er ja nicht. Triticea, Aspera. Ich habe lange nichts mehr von euch gelesen. Wiederkehr im Loop-Gewitter. Schön, daß ihr wieder hier seid. Wirklich. Und kika bochum: warum gehst Du denn so früh zu Bett ? Hat jemand den Melle gelesen, die pool-kritik im Unterbau? (Adresse ist, glaube ich weiter unten)

Nachher ist ein anderer Tag.
Sound: peace orchestra, song nr. 6
Wein: Korber Kopf, 1998, Beutelsbach.
Reval und ein Blumenfeuerzeug.
Und Drácula-Bonbons.
think I'm just happy.
Ja.
Das bin ich auch.
Irgendwie.


Stefan Nitzsche Stgt, D - 20.01.00 at 00:27:35



Ein Nachzügler.


SMIRN (Kate Moss) und GRATZE (Johnny Depp) auf einer speckigen Matratze in einem dreckigen Zimmer.


SMIRN
Hmmm... Angela, Susanne, Katerine, Maria, Jennifer.. und als Junge: Mark, Terrence, Bernard, Tom, Christopher..


GRATZE
(alarmiert)
sag mal... du nimmst doch noch die Pille?


SMIRN
(beleidigt)
DU hast schliesslich gefragt! Wie willst du denn dein Kind mal nennen?


GRATZE
Klaus.


SMIRN
Und wenn es ein Mädchen wird?


GRATZE
Ich kriege keine Mädchen. Mein Kind heisst Klaus und sonst gar nichts.


SMIRN
(kichert)
Aber ICH könnte dir ein Mädchen machen! Was machst du dann, heh?


GRATZE
DU SCHLAMPE! DU SAU! DAS WIRST DU NICHT TUN!


(zerrt die kreischende SMIRN aus dem Bett und bugsiert sie durch die Tür. Schlägt die Tür zu. Ordnet sein Haar. Sieht SMIRNs Kleidung noch neben dem Bett liegen, rafft sie zusammen und schmeisst sie auch aus der Tür. Merkt, dass er seine eigene Hose auch mit rausgeschmissen hat)


Scheisse! die Zigaretten!



gris - 20.01.00 at 00:26:49



P.S.:Fuer Kaputter


Markuspiroth Rheinbach, nrw - 19.01.00 at 23:55:35



ANFANGEN!
Denn Gewalt ist nur der Ausdruck sexueller Frustration!


Der Autor hat den Mund zu halten,
wenn sein Werk den Mund auftut.
Friedrich Nietzsche
Besser?


Markuspiroth Rheinbach, nrw - 19.01.00 at 23:52:38



[Fortsetzung, heute auf ausdrücklichen Wunsch zuerst von :-) kika bochum, d]


MARIA [3]


"Treten sie näher. Legen sie ihre Kleider ab und stellen sie sich auf das Podest dort. Nachher fragen sie nach Rebecca und werden sich in die Schichten einteilen und ihren Arbeitsplatz zeigen lassen. Rebecca wird mit ihnen einen kleinen Kurs für Neue durchspielen, sozusagen die Choreographie einüben. Ihre Brüste sind ganz nett, obwohl für meinen Geschmack zu zart. Mit ihrem Hintern können sie zufrieden sein. Spreizen sie die Beine ein wenig. Okay. Sprechen sie mit Rebecca durch, ob eine Rasur für sie nicht vorteilhaft wäre. Beugen sie sich nach vorn. Sie sind nicht mehr ganz die Jüngste. Ihr Bauch hängt ein wenig. Ihre Füße sind ausgesprochen groß, sie sollten stets Schuhe anbehalten. Okay. Sie fangen heute an. Über das Geld waren wir uns einig. Sie können kündigen, wenn ihnen etwas nicht behagt. Ihr Name wird bei uns 'Cindy' sein."


[weitere Fortsetzung gewünscht ?]



monik sos ffm, d - 19.01.00 at 23:51:54



Am liebsten würde ich im loop mal so richtig randalieren. Dass ihnen allen die Festplatten crashen mögen, dass ich den loop mit gefährlichen Viren verseuchen will: wer reinschreibt, dem geht der Computer kaputt. Und bei Gedichten geht er noch viel kaputter. ES REICHT, würde ich ihnen gerne vor den Latz knallen. Sie alle ordentlich vor den Kopf stoßen, ihnen sagen, ob sie denn nicht merken, was sie da für fades Zeug schreiben. Ich dachte mal, Schriftsteller grämen sich fortwährend ob ihres eigenen Unvermögens, andauernde Selbstzensur und -korrektur beim Kampf um die Literatur?  Aber nein, Internet machts möglich, wozu Texte reflektieren? Immer nur rein ins Netz, Abfall für alle und von allen.  Ein bisschen mehr freiwillige Selbstkontrolle könnte nicht schaden.  Danke, ganz lieb!


Und Danke, Kaputter.


Triticea - 19.01.00 at 23:36:25



Die Erleichterung ist eine Macht,
die hat ne´eigene Kraft,
kann sie nicht steuern,
kommt einfach ohne zu heuern,
macht sich breit,
steigt in den Kopf,
und du faellst auf weiche Wogen,
deiner eigenen Kraft.



Markuspiroth R´bach, Deutschland - 19.01.00 at 22:55:42



Ach so, ja.
Heinrich.
(Nachtrag, da gerade den neuen Heinrich gelesen)
Ich weiß nicht, wer "Kaputter" ist, aber:


Ich glaube Dir, Heinrich:
Bei Dir wird nicht gevögelt.
Bei Dir wird nicht gefickt.
Daß Dir der Stoff fehlt, hab ich schon bemerkt.
Daß lat. "caput" auch "Leben" heißen kann, kannst Du natürlich nicht wissen.
Daß Pianisten ohne Noten am besten sind, weiß ich, Du nicht.
Bitte!



Aspera, BN, Rheinland, etwas nachtragend - 19.01.00 at 22:55:01



werter kaputter,
selten so gelacht. auch wenn du lyrik zum magenquirlen findest. wie wär's mit einem alten tucho:



ach else! dein kurt



madame, ich sehe ihre blicke
ich fühle ihre kalte wut
ich schmecke ihre wörter, nicke.
es tut mir gut.


madame, ich weiß der worte glut zu schätzen,
ich rieche ihres zornes rot,
ich sehe sie ihr messer wetzen.
in ihrer not.


madame, der reim ist eine stumpfe waffe
im krieg der rosen, frisch gepflückt,
ich ahne schon und sehe,schaffe
ich werd verrückt


madame, der wörter zauber ist entflohn
ich höre seine spur und suche
im sarg der dichter stehend schon
ich knieend fluche


madame, kein honorar, kein lob
ich lebe her und lebe hin
mein bleistift ruft so laut als ob
wie wenn ich traurig bin.


viel platz und wenig schreibpapier
der stuhl tut richtig weh
mein schopf der ist des kopfes zier
die sprache ist passé.


Sie wölbt sich, schlängelt, zittert, rennt
sie setzt die zeichen, nennt die namen
mein denken ist verbittert, flennt
zum daktyluserbarmen


die sätze, wörter, silben, laute
verhuscht, vergrämt, verludert sind
am sinne fehlt es, geistesflaute
gedichte segeln in den wind.


es kämpft der jambus mit dem sinn
die ode gegen alle reime
und die ellipse herzt litotes
und alle lyrik, die ist hin.



arturo bremen, - 19.01.00 at 22:52:42



Danke Kaputter - 19.01.00 at 19:33:13



Aspera, BN, Rheinland - 19.01.00 at 22:38:51



kopflos faßt ein
kaputter
sich an denselben
so viele fragen
die im internet versteckt
sind
werter leser
die lösung des rätsels ist
ELSBETH ist sie
und wohnt in flensburg
und heinrich
bin ich
und wohne im zentrum
da
wo du
in deiner grafittisprache
den ARSCH
der welt vermutest.
glaube mir:
hier wird weder gevögelt, noch gefickt
auch der stoff fehlt
doch gottseidank
häufig nicht das
was man so
im lateinischen
caput nennt.
jetzt kannste rätseln
sie pianist ohne noten.
danke!


heinrich berlin, - 19.01.00 at 22:37:33



Zorn ist ein Dorn,
im Spiel ist er schlimm,
als Charakter ein dicker Hals,
und sehe ich ihn als Hund,
ist es nur ein Instinkt.


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 22:29:18



Ein letzter Versuch...



Kathrin Glosch, Halle, - 19.01.00 at 21:15:58



doch noch ein letzter Eintrag für heute:
ja, liebe monik, Fortsetzung dringend erwünscht...
nun wirklich - bis morgen
gute nacht


kika bochum, d - 19.01.00 at 21:11:03





gute nacht allerseits - bis morgen


kika bochum, d - 19.01.00 at 21:03:06



Sinn Monolog
kuenstlicher Dialog
Schimpfwort Dekalog
und nun,
was sollen ich tun,
die Zensur,
die alte Hur´,
will geben,
durch nehmen,
doch nimmt,
und verglimmt!
Eines Tages.



Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 20:40:46



im Zug - Langeweile - ganz hinten im Wagen unterhalten sich zwei Frauen und kichern - hin und wieder - versuche herauszubekommen warum - krankhafte Neugier - kann nichts verstehen - nur eben Getuschel und gekicher - das macht mich ganz fertig - Handyklingeln (hallo - äh ja - komme so um 19.30 an - ja, ja - mach's gut - ja - tschüß dann) nerv - Husten - Tütenrascheln - nichts Besonderes - manchmal passieren ja auch so komische Dinge - vor allem morgens - neulich zwei Frauen - dicklich, beide - die eine bittet die andere zu rutschen - diese erklärt: ich habe Sie nicht gebeten sich zu mir zu setzen, Sie fette Kuh - kurz darauf geschrei und gerangel - machen sich beide fett - "fette Kühe" - ich lache in mein Buch - morgens sind immer alle so aggressiv - ich auch - schon in der U-Bahn - beim drängeln - alle sind genervt - nerven mich - könnte ich doch darüber hinwegsehen - morgens - doch morgens bin ich aggressiv - bin kein Stück besser als die "fetten Kühe" - noch 8 mal Zugfahren - morgens - um 7.07 - dann wird alles besser - hoffe ich.


kika bochum, d - 19.01.00 at 20:28:54



Ins Kino gehen I
Die Im-Kino-Hintensitzer haben es nicht ganz verstanden: Kino ist nicht Fernsehen. Die Leinwand ist so groß, damit die Bilder uns möglichst nahe kommen. Kein Entrinnen - so funktioniert Illusion. Doch viele halten ängstlich Abstand. (Bei Pubertierenden ist das natürlich Coolness bedingt. Schließlich sitzen die Checker in der Schule auch immer hinten.) So sind in den meisten Kinos als erstes die hinteren Reihen besetzt. Manchmal gibt es sogar eine Preisstaffelung, bei der die hinteresten Plätze die teurersten sind. Komplett widersinnig eigentlich, aber insofern gerecht, dass die Schlauen auch mal belohnt werden: Sie bezahlen weniger, können die bessere Wirkung des Films genießen, haben weniger Köpfe vor sich und müssen auch seltener den ekeligen Geruch und das noch ekeligere Geräusch von Popcorn ertragen. Ich hoffe für alle Im-Kino-Vornesitzer, dass wenige Hintensitzer durch dieses einleuchtende Textchen veranlasst werden, die vorderen Reihen zu stürmen. Es würde sonst eng werden - und vor allem zu prollig. Aber es musste ja mal gesagt werden.



nal, berlin, - 19.01.00 at 19:40:02



Bin verwirrt.
Rauche.
Trink 'ne Cola.
Frage nach dem Sinn.
Finde keinen.
Ahne die Gruende.


A L I , frankfurt am meer - 19.01.00 at 14:42:21


Könnte man uns damit bitte in Ruhe lassen. Könnte man bitte aufhören, diese Scheisse eine Minute und eine Sekunde später mit gequirlter Scheisse zu
toppen:
Übermacht der Gefühle


A L I *, frankfurt am meer - 19.01.00 at 14:43:22

Was soll das? Soll hier irgendeine Minderheit diskriminiert werden? Ist das ein Türkenwitz, Du Arschloch? Und wenn ihr ficken wollt, macht das bitte
auch nicht hier und so:
keine Worte
leider nur
Literatur
(für Heinrich)

elsbeth - 19.01.00 at 11:17:08

Heinrich und Elsbeth, wenn ihr nicht ein und derselbe seid und hier Schizo-Masturbation betreibt, trefft euch doch mit dem hier:
vermisse dich, ohne wirklich zu wissen
warun?
wer?
wen?
+++++++
du sagst -der sog der straße hat mich gefangen-
ich sage -du suchst die romantik an der falschen stelle-
du sagst -auch ich betreibe sozialdtudien-
ich frage -auch??-
++++++++
und die lächerlichkeit bleibt die einzige konztante

oberhase essen, - 19.01.00 at 10:50:00

Da könnt ihr euch alle mal WARUN fragen. Oder ihr könnt OBERHASE ESSEN. Oder ihr könnt SOZIALDTUDIEN betreiben. Oder einen Puff.
Nimmt den hier auch noch mit:
nur im individuum
ist der mensch er selbst
subsistenz
rennt
existenz

Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 17:25:46

Genau. Musste dringend raus. In und Sub und Ex und Arschloch. Und den hier könnt ihr auch noch geschenkt haben:
Immer wieder mit Freude gehört: "Wiedersehen macht Freude."
Eine unermeßliche Frechheit, unter erwachsenen Menschen.

GerW, HH, - 19.01.00 at 16:45:16

WAS IST HIER EIGENTLICH LOS?
Ist hier der Wettbewerb für Gedankentieftauchen? Die Schlacht um Kryptik? Idiotenhitparade? Lyrik für Losgelassene? Wie lautet die Frage: wer schreibt am weitesten am Arsch vorbei? Ich habs:
Hoppelt ein Hase durch den Schnee. Hinter sich eine Denkspur, nasenwärts das Nichts, weit und abendrot. Was wird er als nächstes tun?

Stefano - 19.01.00 at 16:33:05

Ich bin echt saumäßig gespannt, ihr Nichtse.



Kaputter - 19.01.00 at 19:33:13



Wir und die

loop28_2.gif (14791 Byte)


Gestern wollte ich einer Frau meine Liebe gestehen.
- Es ist gut, dich zu sehen.
- Bisschen traurig ist das schon.
- Ich dachte, du freust dich auch.
- Immerhin könnte man das rückgängig machen.
- Dass du traurig bist?
- Wenn der nur endlich sein Maul aufmachen würde.
- Wer - der Andere?
- Nein, Helmut Kohl.
- Ach so.


Atze - Ich liebe durch Zuhören - 19.01.00 at 19:14:27




an alle strassenmaler!


bitte weniger gelsenkirchener barock, weniger sprachfehler, sprechfehler,
kaninchengeschichten und andere zoobeglückungen.
da sind mir so ein paar ornithologen doch lieber. wenn schon verkehr, dann bitte nicht nur wind, der auf zedern fällt.


übrigens:


peter sorge ist gestorben, nachdem sein frau miriam mahaina munsky vor einigen wochen berlin verlassen hat. schade, sie hätten die prozente weglassen sollen. ihre damals so gefeierte kunst eines eigenen realismus wäre irgendwann wieder geliebt worden. sie konnten nicht darauf warten.


weiter:


in berlin gibt es besonders gute dosentomaten, laut tagesspiegel.


ein weiterer grund hinzuziehen.


arturo bremen, - 19.01.00 at 19:14:02



straßenhasen


habe hase-a wiedergesehen
dachte eigentlich sie wäre tot
ist sie aber nicht


der kieferbruch von hase-d
der tumor im kopf
die speiserörenentzündung
nichts bringt sie um


starker hase


dann traf sie hase-x
der ihr versprach
sie zu lieben
zu ehren
und in seinen bau zu führen


hase-a war froh
denn lang war´s her
das sie geliebt
gehrt
und in einen bau geführt


für sie war es der traum
vom paradies
das gelobte land
das sie vor langer zeit verlies


glücklicher hase


sie lebte diesen traum
und gab ihn auch nicht auf
als sie sich wieder fand
mit einem schwanz in jeder hand


nach dem sie wurd´ bekannt
mit der ganzen hasenband
als sie geschunden und geschlagen
tat mann sie verjagen


armer hase


hase-x ging arbeiten
jetet durch die welt
kauft süße kleine kinder
für gutes deutsches geld


(2000 für die mutter
sind ca. 7,40 am tag)



in kanada wurd er gefast
und ging auch in den knast
doch werdet jetzt nicht bang
denn da blieb er gar nicht lang


er ist ein kluger, integer hase


doch was macht hase-a
die saat der gewalt hat früchte getragen
sie sagt sie ist nicht mehr alein
wird es auch nie mehr sein


ich habe ihr geraten
die frucht nicht auszutragen
doch sie will es nicht wissen
will dieses kind der liebe
niemehr missen


einsamer hase



oberhase herne, - 19.01.00 at 18:03:37



unsere schwaechen
machen uns stark
exportiere deine kraft
denn gewalt ist nur ein mittel
zu schwimmen
als stein im meer
um gesunken von der stroemung
weggetragen zu werden


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 17:40:23



Früher war Krankheit noch ein Erlebnis. Seltene Zustände wurden dem Jungen im Fieber mit noch selteneren Namen erklärt. Diese Namen wurden warm und weise ausgesprochen, obwohl sie klangen wie Comic: Röteln, Pocken, Mumps. Scharlach- das islamische Volksfest. Windpocken- Angriff aus Büllerbü.  Bei Mandeloperationen gabs plötzlich täglich Eis. Sonst warme Milch mit Honig, Küsse umsonst und drei Freiwünsche pro Tag (so viel fehlte mir gar nicht). Brote wurden ans Bett gebracht. Spülen wurde ein anderes Wort: es fand jetzt im Mund statt und wurde belobigt. Unvergessen auch: Schüttelfrost. Der RocknRoll der frühen Jahre: shake it all over. Du kannst dir nicht helfen, wenn dein Körper nicht will. Let yourself go. Aber richtig. Und dann kommt Mama und streicht dir über die Stirn. Und dann kommt Papa und liest dir vor. Und dann kommt Schwester und gibt dir dein Tier zurück. Lob der Kleinfamilie. Heute ist Grippe ein alter Hut. Beim ersten Anzeichen kann ich mich gleich ins Bett legen. Ich weiss ja eh, was kommt: quälend öde, dumpfe Zeit. Und Mama sitzt zu Hause und weiss von nichts.



Bolle - 19.01.00 at 17:37:54



A LO V E S U P R E M E


Worin liegen unsere Staerken?
Unsere Schwaechen?




A L I *, ffm - 19.01.00 at 17:33:46



nur im individuum
ist der mensch er selbst
subsistenz
rennt
existenz


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 17:25:46



In der Landschaft der Dichtung finden sich keine Wegweiser, die auf eine Hauptstrasse der Gefühle hinleiten.
Der gewaltige Sadismus, der hinter den Zivilisationen steht, der die Feuerbrände entfacht, nistet unbemerkt im Einzelnen, weil dieser seiner "Konstitution", seines eigentlichen Lebensgrundes entfremdet ist, ja, das Verbot bekommen hat, er selbst zu sein - gezwungen wird, eine Nummer im Ameisenbetrieb der Bürokratien zu werden. Es ist die Pflicht, der Auftrag des Dichters in dieser Zeit, daß er inmitten der allgemeinen Verblendung genau hinschaut, riecht, schmeckt, daß er das Wirkliche nicht oberflächlich, sondern mit Gründlichkeit wahrnimmt - um durch Wahrhaftigkeit - nicht durch Parteilichkeit, nicht im Auftrag einer öffentlichen Meinung - seine bescheidene, doch langsam wirkende Revolution einzuleiten.



Hans Henny Jahnn, Jenseits - 19.01.00 at 17:18:23



Oder auch: Taucht wieder auf, weil, issn´ U-Boot! Aber was soll es sein, das wissen etwas zu ahnen, was passieren koennte,
weswegen man glaubt es sagen zu muessen? Oder die gleichgueltige Ermangelung von Intelligenz?


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 17:16:29



Immer wieder mit Freude gehört: "Wiedersehen macht Freude."
Eine unermeßliche Frechheit, unter erwachsenen Menschen.


GerW, HH, - 19.01.00 at 16:45:16



Hoppelt ein Hase durch den Schnee. Hinter sich eine Denkspur, nasenwärts das Nichts, weit und abendrot. Was wird er als nächstes tun?


Stefano - 19.01.00 at 16:33:05




Bildübermittlungsversuch

loop28_1.gif (37734 Byte)


Stefan Nitzsche Stgt, D - 19.01.00 at 16:31:33



Und: Was hängen die eigentlich alle in Bangkok rum?
Ist doch herrlich hier.


GerW, HH, - 19.01.00 at 15:34:22



Nach Blick in Pool:
Vokallos Geschriebenes ist gut zu verstehen,
konsonantlos Gesprochenes hingegen kaum.
Dabei ist es viel verbreiteter (im Wortsinn).



GerW, HH, - 19.01.00 at 15:06:15



wer ist dagmar?
ist sie der wind, der uns umgibt? das nirvana des internets?


heinrich berlin, - 19.01.00 at 14:56:09



Neue deutsche Lyrik aus England exportiert:


Dis illusion


C ash
D eposit
U nion


SP en D s


D irty
M oney


tonio lübeck, - 19.01.00 at 14:50:34



Neue deutsch Lyrik aus England exportiert:


Dis illusion


C ash
D eposit
U nion


SP en D s


D irty
M oney


tonio lübeck, - 19.01.00 at 14:50:14



Übermacht der Gefühle


A L I *, frankfurt am meer - 19.01.00 at 14:43:22



Bin verwirrt.
Rauche.
Trink 'ne Cola.
Frage nach dem Sinn.
Finde keinen.
Ahne die Gruende.


A L I , frankfurt am meer - 19.01.00 at 14:42:21



Nach wir vor unübertroffen: Die zarte Spiegelung in
"...Wagen 9 befindet sich ein Kartentelefon. Telefonkarten erhalten Sie..."
Wer dichtete dies, und war es Absicht oder ein Versehen?



GerW, HH, - 19.01.00 at 14:39:12



für elsbeth


schade, gerade deswegen.
das beste im loop.


gibt es denn wenigstens bilder, die aus dem regen?
oder auch: nur virtual reality?



heinrich berlin, - 19.01.00 at 14:37:35



campari orange
in der loggia am fluss
still liegt das boot
blau
kommt der wind
blaetter treiben


s*pool - 19.01.00 at 14:07:38



use your brain!


oberhase essen, - 19.01.00 at 12:08:23



bitte gewäht
kein horrorbereitseinmüssenunterdrucksetzungsterror
wir verstehen zu wenig
no talk
im tummelplatz der exhibitionisten


oberhase essen, - 19.01.00 at 11:59:47



ganz nah im Garten
an der Hauswand gegraben
oh ein Veilchenblau


oh ein Veilchenblau
das ist dein Satz
blume


else garden sissinghurst, - 19.01.00 at 11:58:00



keine Worte
leider nur
Literatur


(für Heinrich)


elsbeth - 19.01.00 at 11:17:08



Im Zug:
"Bitte beachten Sie folgende Durchsage:..."


In loop:
Bitte lesen Sie folgende Zeile:
Einfach machen, nicht immer alles so umständlich ankündigen.



GerW, HH, - 19.01.00 at 11:08:19



"espresso ist alle
nimm doch die maschiene"


vermisse dich, ohne wirklich zu wissen
warun?
wer?
wen?


+++++++


du sagst -der sog der straße hat mich gefangen-
ich sage -du suchst die romantik an der falschen stelle-
du sagst -auch ich betreibe sozialdtudien-
ich frage -auch??-


++++++++


und die lächerlichkeit bleibt die einzige konztante




oberhase essen, - 19.01.00 at 10:50:00



Nur zwei,
dafür sehr dringende Wünsche,
falls die Fee heute vorbeikommen sollte:


Effe "kann ich mir auch nichts für kaufen" nach England,
Marens Freund einfach endlich nur weg.
Ich kann nicht mehr.



GerW, HH, - 19.01.00 at 10:12:53



RÜCKHALTLOSE AUFKLÄRUNG DER SPENDENAFFÄRE


Nachdem das Spendenkonto von Terre des Hommes (Osnabrücker Volksbank Nr. 700, BLZ 26590025) dem Vernehmen nach überläuft, sehe ich mich in der Pflicht, auch weiter zur Aufklärung der Pater-Quirin-Affaire alles in meiner Kraft Stehende beizutragen. Ich versichere, dass ich dabei von meinem Wissen nichts zurückhalten werde. Naturgemäß kann dies aber nur scheibchenweise erfolgen. Hier ist die


8. Fortsetzung :


Hatte er überhaupt schon einmal in seinem Leben einen fremden Menschen am Nabel berührt, gar eine Frau? Natürlich wusste sogar Pater Quirin, dass sich der Körper einer Frau in ein paar Details von dem eines Mannes unterscheidet, schließlich besaß er wundervolle Bildbände mit farbigen Reproduktionen nicht nur aus der Sixtinischen Kapelle. Aber das Gewicht einer Frau auf seinem Schoß zu fühlen und ein paar ihrer aufregendsten Stellen unter seiner Hand zu ahnen, war eben doch etwas anderes. Zu allem Unglück entdeckte er auch noch und erst in diesem Augenblick, dass er sie bisher, von ihrer Gesamterscheinung geblendet, halb blind angeschaut hatte, verbarg doch ihr weißes Hemd nur dort vollständig den Anblick ihrer nackten Haut, wo ihm die breiten Balken des roten Kreuzes aufgestickt waren, während der hauchdünne Stoff überall sonst alles auf fast obszöne Weise durchschimmern ließ. Völlig schockiert wollte er sich den Blick wenigstens auf jene Stellen ersparen, wo man den Gestalten auf alten Fresken in der prüderen Folgezeit gnädige Feigenblätter übermalt hatte, die erst in unserem schamlosen Zeitalter bei allfälligen Restaurierungsarbeiten wieder entfernt worden waren. Das glaubte er der Würde dieser Frau schuldig zu sein, die ja allein er durch die leichtsinnige Gabe von Alkohol in diese unmögliche Situation gebracht hatte. Er zwang sich, ihr nur noch ins Gesicht zu sehen, vergebens. Er legte ihr die Hand auf den Bauch, um sich wenigstens hier zu bremsen, aber dieser
fatale Abgrund unterhalb zog seinen Blick an wie der Strudel den Selbstmörder, und es zuckte ihm bis in die Hand, ihn näher zu erforschen. Stattdessen zog er sie schnell weg und traf überraschend ihr Knie. Auch Tatschy war überrascht, zog instinktiv auch das andere hoch und presste beide eng zusammen, gab aber gleich darauf ein bisschen nach und erlaubte seiner Hand, an ihren Schenkeln weiter abwärts zu rutschen, oder aufwärts, je nach Perspektive. Sie war sehr zufrieden mit sich. Und auch Pater Quirin wusste in diesem Augenblick, dass er verloren hatte. Wie oft hatte er seinen Schulklassen gepredigt, dass man der Versuchung nur widerstehen könnte, wenn man vom ersten Augenblick an standhaft bliebe! Wie um ihm jeden Rückzug endgültig unmöglich zu machen, lupfte sie ganz selbstverständlich das Hinterteil, als er ihr die Hüften freizulegen begann, um sich Schritt für Schritt aller Teile ihres Leibes zu vergewissern. Und während sich ihr Hemd, das ihn doch vorhin noch so trügerisch an einen Engel erinnert hatte, fast von selbst immer höher schob, gewann er immer mehr das seltsame Gefühl, diese Frau mit Haut und Haar schon sehr lange zu kennen.


Fast hätte ich doch da oben geschrieben: "...zog seinen Blick an wie Sprudel den Selbstmörder...". In der Tat, so kann man es auch sehen. Prost.
Fortsetzung Nr. 9 folgt.


Tatjana d´Harlange, Duschanbe, Tadjikistan - 19.01.00 at 10:10:34



Mir gegenüber wohnt schon wieder ein Neuer. Er ist oft am Telefon. Auch jetzt telefoniert er wieder, steht mit dem schnurlosen Gerät am Fenster und schließt es, löscht das Licht der Tischlampe in dem Balkonzimmer, dessen Fenster er gerade noch geschlossen hat. Er wird mich, am Schreibtisch, im Bademantel, mit unbekleideten Füßen, gesehen haben. Jetzt ist es so, daß ich viel zu viel auf einmal aufschreiben möchte. Nichts von dem fällt mir deswegen ein, es passt nicht durch den Sprachtrichter, den ich mir früher vorgestellt hatte. Jeder Mensch hat einen Satz, der gehört ihm allein. Maria sagt:
-Ich bin unkonzentriert.
Ich sage zu Maria:
- Das ist aber nicht Dein Satz. Jeder Mensch hat einen Satz, der gehört ihm allein. Man muß ihm das sagen, ihm sagen: das war mein Satz. Das ist nicht
dein Satz!



blume berlin, - 19.01.00 at 09:47:31



Gestern abend binnen fünf Minuten gehört:


Schnurstracks,
Schnickschnack und
Schaschlik.


Zischendes, kleines Feuerwerk für die Ohren, wie die einzeln rausgepulten Piepmanscher früher. Hob die Stimmung.



GerW, Abu Dhabi, - 19.01.00 at 08:37:31



Einkaufen
Die Beine sind schwer und der Gang gelingt nur durch die Routine des Alters.
Frisch aus der Dusche habe ich selber noch den Geruch meines Duschgels in der Nase.
Aber draußen auf der Straße empfängt mich der Lärm und Dreck, einer Großstadt,
die es schon vor mir aus den Federn geschafft hat. Ich schleppe mich in den Supermarkt,
am Eingang bettelt schon der erste nach `Was kleines für mich?`.
Drinnen räumen genervte Muttis ihr Zeug ein, sabbelnde Kinder rufen nach Keksen und
der Auszubildende füllt Regale auf, die er eh gleich wieder alle zusammenpacken darf, weil hier gleich alles zu ist.
Schnell noch ein bisschen Brot und Aufschnitt, Käse, einmal Milch und Bananen,
die sollen gut für Stress sein. Aber alle sonstige Routine bei der Bewältigung des
Einkaufs ersetzt nicht meine quälende Orientierungslosigkeit.
Dreimal für Milch laufen, auf dem Rückweg begegne ich meiner eigenen Fahne, bah.
Aber dahinten entdecke ich ,endlich, die Fertignudeln für heute Abend.
Doch da dreht sie sich rum und rehbraunes Gold erwischt mich mitten ins Schwarze.
Sie mit der kleinen Nase, und dem Mandelmund.
Weiche Wogen sind die Wangen und lieb und zart sitzt sie neben mir, und blended alles aus.
Es wird dunkel und ihre Berührung wie Samt entzündet meine Gänsehaut. Neugeboren spüre ich ihren Atem, klar und warm. Feuer, Feuer und ich drohe zu verbrennen, aber will es gar nicht löschen, sondern lege noch was nach.
Mit einatmender Kraft schaffe ich zu sagen:
- Darf ich dich zum Essen einladen?
-Schon, aber nur von Soße werde ich nicht satt!



Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 02:18:38



Alkohol, viel besungener Freund und Helfer in bitterer Not.


er oeffnet das herz,
lischt den schmerz,
senkt die schranken der alltaeglichkeit,
in ein land,
fuer einen abend,
dort mal urlaub zu machen.
Don´t look back in anger!


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 02:13:31



Mehringdamm 36, eine Curry, mit viel Ketchup, bitte, und noch einen, da steht sie auf einmal neben mir und strahlt. Wollense mit oder ohne Haut? Ohne bitte, und einen Kaffee mit viel Milch dazu, und wenig Zucker. Sie redet von einem eMail-Anschluß, bestellt Pommes und strahlt weiter. Ich schaue sie an. Haare liegen verwegen über der hohen Stirn. Wir essen. Sie rät mir, wie ich in einer unangenehmen Sache verfahren kann. "Kümmer dich einfach morgen darum." Sie strahlt immer noch, als sie das sagt. Dann hupt das Taxi und sie fährt davon. Ich trinke langsam den Kaffee aus. Als ich den Becher wegstelle, sind meine Finger klamm. Es wird wohl noch kälter werden.


Stefano - 19.01.00 at 02:11:25



Heute ist der Tag, an dem sie mir meine private Rentenversicherung auszahlen.
Es handelt sich wahrlich um keine große Summe, aber wenigstens muß ich keine
Gedichte mehr an Touristen verkaufen. Möglicherweise sollte ich meinem Sohn
ein Studium von dem Geld finanzieren. Er sieht aus wie seine Mutter. Ich denke
einen Augenblick darüber nach. Andererseits sind es immer die Intellektuellen,
die sie als erstes an die Wand stellen. Meinen Job als Lehrer habe ich vor
einigen Jahren aufgeben müssen. Als meine Freunde nach und nach verschwanden,
begann ich zu trinken. Nun gibt mir der Alkohol nichts mehr. Meine Frau schläft
schon seit Jahren nicht mehr mit mir. Sie hat diese Sache niemals überwunden.
Ich war wieder einmal betrunken in dieser Nacht. Als wir hieher kamen,
meine Frau und ich - mein Gott, was waren wir jung. Und nun dieser Betrag
auf meinem Konto. Wahrlich keine große Summe.


Marcus Frings Köln, D - 19.01.00 at 01:57:33



tun und machen,
muss mehr schaffen,
sehe nicht was schon geschehen,
diese nacht wird nie vergehen,
ufern in die unedliche schwaerze dieser nacht,
die da draußen wacht,
ihre Wand mein blick versperrt,
die hoffnung hinter sich verbirgt,
zu enden in den neuen morgen,
den ich muede erwachen werde.
Don´t get lost in Space!
Ich wache!



Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 01:47:39



Ich bin müde und habe nie gelernt zu arbeiten.


Blake Fender - 19.01.00 at 01:26:10



Auch ein schoener Ruecken,
kann entzuecken!


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 19.01.00 at 00:19:46



Nach dem Ergebnis der heutigen Bundesvorstandssitzung habe ich mich entschlossen, den mir von den Delegierten des CDU-Bundesparteitages im November 1998 in Bonn übertragenen Ehrenvorsitz der CDU Deutschlands niederzulegen. Ich sehe mich außer Stande, mein Versprechen, das ich einigen Persönlichkeiten, die meine Arbeit in der CDU finanziell unterstützt haben, zu brechen.


Die Entscheidung, den Ehrenvorsitz niederzulegen, fällt mir nicht leicht. Ich gehöre der Christlich Demokratischen Union seit 50 Jahren an. Sie ist und bleibt meine politische Heimat. Ich habe ihr über vier Jahrzehnte hinweg in wichtigen Ämtern gedient. Dabei habe ich auch Fehler gemacht, zu denen ich mich öffentlich bekannt habe. Ich habe immer versucht, meine Pflicht zu tun.


Dr. Helmut Kohl Oggersheim, Deutschland - 19.01.00 at 00:02:47



Wie ein ICH zum WIR werden kann: das verstehe ich nicht - Geschichtsunterricht, 1933 aufwärts; nein, das meine ich aber nicht. Ich frage mich, woher Sie, KEngelb136, Ihr WIR denn hernehmen, wenn Ihr ICH schreibt "dass wir alles aus langer weile machen". Weil ich nicht in Ihrem WIR, Ihrem eigentlichen ICH, bin. Niemand ist berechtigt, sich mir gegenüber so zu verhalten als kenne er mich. Walser, der Robert). Car Je est un autre. Je dis qu'il faut être voyant, se faire voyant. Ja, das habe ich schon mal gehört.   Und, Verzeihung, wollen Sie nicht einen anderen Agentennamen wählen? Sie klingen ja wie ein verschollener Weltraumbolide. Und gleich fauchend den Raum betreten. Aber das ist falsch, nicht wahr?


Herr Oswald, was machen Sie denn? Hören Sie gerade Ihre alten Schallplatten und wenn ja, welche?


Stefan Nitzsche Stgt, D - 18.01.00 at 23:56:16



die seele stirbt zum zeitpunkt,
wo sie begreift sterben zu muessen,


Schaeuble ist gerade zurueckgetreten.


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 18.01.00 at 23:00:43



Der Hund hielt vor dem Blumengeschäft und steckte die Schnauze zwischen den Tulpensträussen in den Eimer.
So durstig.


Gestern in der Zeitung eine kleine Notiz die meine Vermutung bestätigte: in dieser ersten Januarwoche, der KW 1 2000, starben wesentlich mehr Menschen, als in jeder anderen ersten Januarwoche jemals zuvor. Der Wunsch ein besonderes Ereignis zu erleben, einen Jahrestag oder Geburtstag, eine Hürde zu nehmen, wie es hiess, könnte in vielen Menschen ein kurzfristiges Aufbäumen gegen den Tod auslösen, einen nie gekannten Überlebenswillen, welcher dann, ist das Ziel erreicht, jäh verlöscht. Andere Menschen stellen auf einmal, ob sie wollen oder nicht, Fragen, die sie lieber nicht stellen sollten. Auf die sie keine - oder nur unzureichende - Antworten haben.




Betty, London, - 18.01.00 at 22:45:40



Niemals. Heinrich. Glaub es mir. Einfach.


Dagmar - 18.01.00 at 22:19:41



es ruft nach gedichten,
nach salbendem richten,
und sorgendem schlichten.
Die Not, die uns berührt,
ist Kunst, die euch verführt.
So steht es geschrieben,
so soll es sein,
du darfst nicht besitzen,
sollst lesen, der anderen Spesen.


Markuspiroth Rheinbach, Deutschland - 18.01.00 at 22:14:48



immer wieder schön, diese gedichte von e. aus fl. oder berlin. die straße rauf, die straße runter. eingekehrt und ausgekehrt. gehört und gelesen. gerochen und ertragen. oswaldt wiener hörte irgendwann auf zu schreiben. brinkmann hatte links und rechts verwechselt. darum überfuhr ihn in london ein auto. leider schreibt er nicht mehr. so wenig augen können so viel sehen. da gab es einen in berlin, der betrachtete die erdabgewandte seite der geschichte und schrieb so viele schöne gedichte. auch er starb leider zu früh.

wann werden die gedichte von e. aus fl. und b. endlich daran gehindert, vom winde des internets verweht zu werden?


heinrich b. berlin, - 18.01.00 at 22:00:45



[Fortsetzung, heute auf ausdrücklichen Wunsch zuerst von Stefan Nitzsche Stgt, D]


MARIA [2]


Regelrecht kalligraphiert hatte Maria ihre Anzeige und dann den Text mit einem schwarzen Rechteck umrahmt. Es bedurfte einiger Versuche, und der letzte erschien ihr doch nicht als der gelungenste. Sie breitete die Blätter auf dem Tisch aus, besah sich ein jedes. Sie zerknüllte sie bis auf eins. Dieses faltete sie zweimal, zog das Schubfach unter der Tischplatte auf, entnahm einen Briefumschlag, klebte ihn samt Anzeige zu und legte ihn in das Schubfach. Ihre Mutter sollte das Kuvert finden. Wenn sie einige Tage nichts von ihr hörte, würde sie in die Wohnung kommen, um nach dem Rechten zu sehen. Spätestens aber am Wochenende fände es Stefan. Wer weiß, ob sie die Anzeige ernst nehmen würden. Möglicherweise berieten sie sich. Und vielleicht wäre es Stefan, der sagen würde: "Laß ihr doch den Willen." Merkwürdig, ausgerechnet in diesem Moment kam ihr Stefans Bauchnabel in den Sinn. Er hatte einen unwahrscheinlich tiefen Nabel. Nicht daß Stefan fett wäre. Der Nabel war einfach tief. Und voller dunkler Haare. Sie zwirbelten sich in diesem Loch und wucherten daraus hervor, als wäre für seine Körperbehaarung an dieser Stelle der Ursprung. Maria hatte geduscht und lag nackt auf dem Bett. Sie hatte nicht ein Haar am Bauch. Sie schob sich ein Kissen untern Kopf, und ihr Blick verharrte im Dunkel der leeren Fächer des Kleiderschranks. Einige Minuten blieb sie reglos liegen. Dann stand sie auf und schloß die Schranktür. Sie verschloß den Koffer. Sie zog die auf einem Stuhl bereitgelegten Kleider an, ging ins Bad, bürstete ihr Haar. Sie nahm Handtasche und Koffer und verschloß die Wohnungstür. Das Schlüsselbund warf sie in den Briefkasten. Sie fuhr mit der U-Bahn zum Bahnhof, nahm ein Zimmer in einem kleinen Hotel in der Nähe. Das Vorstellungsgespräch war für 16.00 Uhr ausgemacht. Jetzt war es Mittag. Sie verließ das Hotel, betrat zwei Häuser weiter ein Restaurant. Sie speiste ausgiebig, blätterte in Tageszeitungen, dann bestellte sie noch Kaffee und ein Stück Kuchen. Auf den Straßen und Bürgersteigen Rush-hour. Sie bestand auf ihrem schlendernden Schritt zwischen den drängelnden Passanten, sah sich hier und da eine Auslage an. 16.00 Uhr war sie an Ort und Stelle. Sie drückte den wuchtigen Messingknopf der Klingel und trat einen Schritt zurück. Ein Schlüssel drehte sich im Schloß und die mit silbernem Blech beschlagene Tür wurde geöffnet. Ein Südländer fragte nach ihrem Namen, ließ sie vorbei und schloß wieder ab. Er führte sie an Kabinen und Regalen mit diversen Zeitschriften und Utensilien vorbei zu einem hinteren Raum. Er klopfte leise, drückte die Klinke und schob sie hinein.


[weitere Fortsetzung folgt, wenn gewünscht]



monik sos ffm, d - 18.01.00 at 21:54:21



Oswald Wieners "Die Verbesserung von Mitteleuropa" wiedergelesen:


Z.B.:


"gedicht.
ein konvulsivischer moment - gleich drauf geht die sonne wieder an - das gegenteil eines blitzes erschüttert die klarheit, sowieso flimmert der tag dem maturanten fällt die miene aus dem gesicht wie unbewältigter quittenkäs -! der unhold zerbricht sich den kopf des gelehrten inzwischen soll die ekelhafte regierung wenigstens den pöbel ausrotten, die akademiker läßt man mir ja;"


oder


"ach! sagt einer, es sind so viele metaphern. - du arsch; hörst du engel reden?, ich schreibe für engel du arsch;"


oder


"das entsetzen besteht aus wahrnehmung ihr lieben; kennt man die schrecken des verstehens?
man verwirklicht sich nicht weil man was tut, aber weil man das gefühl davon hat. was man zur strecke bringt, mit sorgfalt erwählte traditionen des
sprachgebrauchs, angreifbar wird diese seele in ihrer syntax."


oder


"anders und miserabler denkt, wer liest."


oder


"o)das benehmen der gäste gerät ausserhalb des vertretbaren.
alle begriffe liegen auf einem haufen. man sieht förmlich die welt, wie sie alles ist was der fall ist (kasus)."



tonio lübeck, - 18.01.00 at 21:52:21



an Stehtischen gezeichnete
Terminnot von einem Rechner
zum anderen überall auf
der Welt hätte es keine Zeit
mehr gehabt denn am nächsten
Tag war Jagen angesagt


elsbeth flensburg, - 18.01.00 at 20:44:14



STEFAN NITZSCHE verbittet es sich also höflichst, dass wir alles aus langer weile machen. mit dem hinweis auf die strikte abgrenzung von singularund plural. ist das heute noch möglich ? kann man denn von sich anders als im plural sprechen ? "ich ist ein anderer". schon mal gehört ?



KEngelb136 hannover, - 18.01.00 at 20:00:52



Und ob ich schon dementierte auf der Sondersitzung
so luege ich nicht
denn er ist bei mir
seine Anderkonten und Auslandstiftungen troesten mich
er bereitet mir einen großen Skandal
im Angesicht meiner Feinde
und salbet meine Freundschaft zu ihm mit heißem Oel
Gut und Barmherzig folgte ich ihm mein Leben lang
und dafuer hoffte ich
zu bleiben im Hause der Macht immer da



Markus Piroth Rheinbach, Deutschland - 18.01.00 at 19:28:26



Thomas Melle schreibt wieder im Netz:
http://www.berlinerzimmer.de/tagebau/default.shtml



Ernst - 18.01.00 at 18:15:16



Also gut, Stefan Nitzsche, nur für Dich. Inventur mit Kontext. Eine Damenhandtasche ist es nicht.
Ein Ausstellungskatalog "Aufriss", der Umschlag passt nicht zum Inhalt, auf schwarzem Papier steht Chemnitz 2000. Wiegt nicht viel. Eine unkorrigierte Hausarbeit zur "Venus Anadyomène". Ein mit dem Büroschlüssel aufgerissener Briefumschlag mit dem Aufdruck "Persönlich", kommt jeden Monat, darauf notiert: eine Telephonnummer an der FH Merseburg (in das Photo der Frau, zu der die Nummer führt, in dieses Photo, dass da auf dem Gang der FH hängt, haben Studenten mit einer Zigarette Löcher gebrannt. In die Augen. Und ich bewundere die Frau dafür, wie sie da weiter unterrichtet). Der Büroschlüssel (mit Tim & Struppi Anhänger, ein Geschenk, ich hab's nicht so mit Comics), der ist - Moment, Lineal in der dritten Schublade von oben - zehn Zentimeter lang. Weil die Stasi, in deren ehemaligem Gebäude sich das Büro befindet, sehr dicke Türen hatte. Nachts, auf dem Nachhauseweg, habe ich ihn wie einen Keil in der Hand. Eine rote Feder. Zwei Haarspangen, zu denen fällt mir nichts ein. Ein Granatring, in dem ein Stein fehlt, und zehn kleine Glasperlen aus dem Armband, das Martha mir gemacht hat, auf dem Perlenwebrahmen, den ich ihr zum 11. Geburtstag schenkte. Ein Zettel von H.: "Weib! Wenn Du nicht bald herkommst und Dir
Deinen Sekt abholst, trinke ich ihn alleine!!" Rotkäppchen vermutlich, aber die Flaschengärung, mit mehr Gold auf dem Etikett. Noch mehr Zettel, alle in eines der Fächer gestopft, darunter (-zählen-) vierzehn Kassenzettel, sieben Quittungen über Bücher, sechs mal Lippertsche Buchhandlung + Antiquariat (obwohl die Bücher dort nach Verlagen geordnet sind), alle mit dem Titel des jeweiligen Buches, eine von Buch und Welt, die sich das Gebäude am Markt mit Wöhrl teilen, das Street-One Regal grenzt an das mit den kleinen 'Für die beste Mutter der Welt'Büchern, und das stimmt ja auch, irgendwie. Kontoauszüge, die sind jetzt grösser geworden und passen nur noch nach 4xFaltung ins Portemonnaie. Eine Einladung zur Soirée Fromages, heute abend im Weinkontor. Die "Pine! Aber nur wenn's echt brennt!"-Notfallnummer meines Bruders, also des Systemadmins. Brennt immer. Brennt immer echt. Das Portemonnaie. Von Joop. Hat mein Kollege letztes Jahr von seiner Tante zu Weihnachten bekommen. Mein Geschenk war dann, dass ich es ihm für 50 DM abkaufen durfte, weil er nur eine halbe Stelle hat. Nächster Reissverschluss. Meine Bahn-Card. Eine Batterie. Aha. Reissverschluss zu. Zwei Lippenstifte. Lancôme, Rouge magnetic, Nr. 112. Taugt nichts. Der andere kostet 20 DM weniger, hat die gleiche Farbe, und von wem war nochmal das Zitat, er könne nie eine Frau einen Lippenstift handhaben sehen, ohne an das Geschlecht eines Hundes zu denken? Tür auf, links sind die Bücher. Simenon. Schade. Kinderkaugummis. In pink (alt) und hühnergrün (neu). Eine kleine Tüte Zucker, aus einem Brief von Susi, blau mit Göttern drauf. Nein, keine Tüte, wusste nur nicht, wie das heisst, aber da steht's, "Zuckerstick". Seit wann gibt es die, und warum? Muss ich mal Uli fragen, die macht Landeskunde. Stifte, drei, gelbe American Spirit, Taschentücher "Kleenex für men" aus London, dabei denke ich an den Schatten mit offener Hose, damals im Treppenhaus, unserem Hotelzimmer gegenüber, Dreibettzimmer, zwei von uns kreischten immer "Vorhang zu!", eine "Vorhang auf!" Und ein dunkelblauer Briefumschlag aus Plastik, richtig wohl Polyoderso, mit Sternen und Planeten drauf und einem Blumenfeuerzeug drin. Und den bringe ich jetzt zur Post.


kathrin glosch - 18.01.00 at 16:54:46



Also gut, Stefan Nitzsche, nur für Dich. Inventur mit Kontext. Eine Damenhandtasche ist es nicht.  Ein Ausstellungskatalog "Aufriss", der Umschlag passt nicht zum Inhalt, auf schwarzem Papier steht Chemnitz 2000. Wiegt nicht viel. Eine unkorrigierte Hausarbeit zur "Venus Anadyomène". Ein mit dem Büroschlüssel aufgerissener Briefumschlag mit dem Aufdruck "Persönlich", kommt jeden Monat, darauf notiert: eine Telephonnummer an der FH Merseburg (in das Photo der Frau, zu der die Nummer führt, in dieses Photo, dass da auf dem Gang der FH hängt, haben Studenten mit einer Zigarette Löcher gebrannt. In die Augen. Und ich bewundere die Frau dafür, wie sie da weiter unterrichtet). Der Büroschlüssel (mit Tim & Struppi Anhänger, ein Geschenk, ich hab's nicht so mit Comics), der ist - Moment, Lineal in der dritten Schublade von oben - zehn Zentimeter lang. Weil die Stasi, in deren ehemaligem Gebäude sich das Büro befindet, sehr dicke Türen hatte. Nachts, auf dem Nachhauseweg, habe ich ihn wie einen Keil in der Hand. Eine rote Feder. Zwei Haarspangen, zu denen fällt mir nichts ein. Ein Granatring, in dem ein Stein fehlt, und zehn kleine Glasperlen aus dem Armband, das Martha mir gemacht hat, auf dem Perlenwebrahmen, den ich ihr zum 11. Geburtstag schenkte. Ein Zettel von H.: "Weib! Wenn Du nicht bald herkommst und Dir Deinen Sekt abholst, trinke ich ihn alleine!!" Rotkäppchen vermutlich, aber die Flaschengärung, mit mehr Gold auf dem Etikett. Noch mehr Zettel, alle in eines der Fächer gestopft, darunter (-zählen-) vierzehn Kassenzettel, sieben Quittungen über Bücher, sechs mal Lippertsche Buchhandlung + Antiquariat (obwohl die Bücher dort nach Verlagen geordnet sind), alle mit dem Titel des jeweiligen Buches, eine von Buch und Welt, die sich das Gebäude am Markt mit Wöhrl teilen, das Street-One Regal grenzt an das mit den kleinen 'Für die beste Mutter der Welt'Büchern, und das stimmt ja auch, irgendwie. Kontoauszüge, die sind jetzt grösser geworden und passen nur noch nach 4xFaltung ins Portemonnaie. Eine Einladung zur Soirée Fromages, heute abend im Weinkontor. Die "Pine! Aber nur wenn's echt brennt!"-Notfallnummer meines Bruders, also des Systemadmins. Brennt immer. Brennt immer echt. Das Portemonnaie. Von Joop. Hat mein Kollege letztes Jahr von seiner Tante zu Weihnachten bekommen. Mein Geschenk war dann, dass ich es ihm für 50 DM abkaufen durfte, weil er nur eine halbe Stelle hat. Nächster Reissverschluss. Meine Bahn-Card. Eine Batterie. Aha. Reissverschluss zu. Zwei Lippenstifte. Lancôme, Rouge magnetic, Nr. 112. Taugt nichts. Der andere kostet 20 DM weniger, hat die gleiche Farbe, und von wem war nochmal das Zitat, er könne nie eine Frau einen Lippenstift handhaben sehen, ohne an das Geschlecht eines Hundes zu denken? Tür auf, links sind die Bücher. Simenon. Schade. Kinderkaugummis. In pink (alt) und hühnergrün (neu). Eine kleine Tüte Zucker, aus einem Brief von Susi, blau mit Göttern drauf. Nein, keine Tüte, wusste nur nicht, wie das heisst, aber da steht's, "Zuckerstick". Seit wann gibt es die, und warum? Muss ich mal Uli fragen, die macht Landeskunde. Stifte, drei, gelbe American Spirit, Taschentücher "Kleenex für men" aus London, dabei denke ich an den Schatten mit offener Hose, damals im Treppenhaus, unserem Hotelzimmer gegenüber, Dreibettzimmer, zwei von uns kreischten immer "Vorhang zu!", eine "Vorhang auf!" Und ein dunkelblauer Briefumschlag aus Plastik, richtig wohl Polyoderso, mit Sternen und Planeten drauf und einem Blumenfeuerzeug drin. Und den
bringe ich jetzt zur Post.


kathrin glosch - 18.01.00 at 16:53:11



"...wurde Fritzsche bereits mit 32 Chef vom Dienst bei der WELT."
Chef vom Dienst - mit Abstand die lockerste Jobbezeichnung wo gibt.
"Und was machen Sie so?"
"Ich bin Chef vom Dienst."



GerW, Abu Dhabi, - 18.01.00 at 16:42:19



WIE PATER QUIRIN VON YBBS ZU DEN ERSTEN 9 DRILLINGEN KAM


7. Fortsetzung


War diese Frau hinter jener Tür etwa gerade dabei, so ein unaussprechliches Nichts anzulegen und sich anschließend ihm darin vorzuführen? War es der Herr der Finsternis, der ihm dieses Weibsbild geschickt hatte, um ihn zu versuchen? Der Schweiß trat ihm auf die Srirn, und unwillkürlich schlug er ein Kreuz über seiner Brust, um das drohende Unheil noch abzuwenden. Und war im gleichen Moment von seinem Alptraum befreit, denn in der Badezimmertür erschien Tatjana. Sie hatte ihr Haar gelöst und blieb barfüßig mit einem von innen leuchtenden Lächeln zwischen den Türpfosten stehen. Im grellen Gegenlicht erinnerte ihre Silhouette den Pater eher an einen Engel als an eine Ausgeburt der Hölle. Außerdem trug sie, wie bei Engeln ja wohl üblich, eine Art Nachthemd, knöchellang und von reinem Weiß. Nur auf der Brust prangte ein großes, leuchtend rotes Balkenkreuz. Erst als sie sich ganz sicher war, dass auch er sie anlächelte, tänzelte sie mit schwingenden Hüften heran. Sein Lächeln war eher ein Ausdruck von Erleichterung gewesen, weil ihm der Anblick einer womöglich halbnackten Frau in Reizwäsche erspart geblieben war, wich aber sofort wieder einer entsetzten Lähmung, als er gewahr wurde, wie sie sich den weiteren Abend vorstellte: Sie ließ sich provozierend eng neben ihm auf die Chaiselongue gleiten, zog kokett einen ihrer nackten Füße hoch, und ehe er es sich versah, hatte sie sich über seinen Knien ausgestreckt und ihren Schopf mit dem unschuldigsten Lächeln der Welt neben ihm auf der Armlehne gebettet. Er wusste vor Schreck erst einmal nicht, wo er seine Hände lassen sollte, fand aber schließlich als unverfänglichen Rückzugsort immerhin das Kreuz auf ihrem Hemd. Während er noch aus alter frommer Gewohnheit und zur Beruhigung seiner Sinne den Balken des Kreuzes nachfahren wollte, von links nach rechts und von oben nach unten, wurde ihm schlagartig bewusst, dass er da nicht nur ein Stück Stoff berührte, sondern direkt darunter den Körper eines fremden Menschen, einer Frau, die dieses rechte Ende des Balkens als ihre linke Seite empfinden würde, noch genauer gesagt und nur allzu deutlich spürbar als ihre linke Brust, diese Stelle da oben als das Grübchen zwischen ihren Schlüsselbeinen und dies hier unten als ihren Nabel.

Wer dennoch weitere Fortsetzungen wünscht, wird um eine Spende zugunsten T.d.H. gebeten: Konto Nr. 700 bei der Osnabrücker Volksbank, BLZ
26590025.


Tatjana d´Harlange D-17237 Hohenzieritz a.d.Lieps, Mecklenburg-Vorpommern - 18.01.00 at 16:18:41



Um Gottes Willen, lieber HelK, Sie haben mich doch nicht etwa ernst genommen ? Aber mal im Ernst, mit einem solchen Preis im Rücken wird er auch und gerade in Zukunft Glück brauchen können.


Hippi, Stuttgart, BW, D, EU, UN - 18.01.00 at 15:46:26



Der Tod ist ein alter Bekannter.
Der Krebstod vielleicht noch älter.
Wir werden immer älter.
Wir sterben immer mehr an Krebs.


himbeere heidelberg, pfalz - 18.01.00 at 15:24:22



Hallo Barnes!


Der Tod, vielleicht vor allem der Krebstod, ist ja ein alter Bekannter. Zumindestens seit wir alle nicht schon mit vierzig sterben, sondern mit medizinischer Hilfe, kostbarer Nahrung und Fitness achtzig und älter werden. Kann man finden wie man will...
Ein alter Bekannter von mir, nicht der Tod, fragte neulich um meine Hilfe, da er neue Heizkörper gekauft hatte. Die alten waren schlecht, weil energiefressend, und außerdem voller Asbest. Eine fachgerechte Entsorgung hätte ihn finanziell ruiniert, man denke an Erichs Lampenladen. Ich half ihm, weil er ein alter Bekannter ist und weil ich ihn einst bewunderte. Das Asbest-Problem habe ich lediglich angedeutet.

Intermezzo: Selbiger alter Bekannter ist vor nicht all zu langer Zeit vor meinen Augen zusammengebrochen, weil sein Unterleib komplett metastasiert war und seine Nieren nicht mehr zur Entgiftung taugten. Er erholte sich, soweit sich ein Krebssterbender erholen kann.


"ich spare das Geld, was die fachgerechte Entsorgung kostet", sagte er auf meinen ängstlichen Blick hin und fügte hinzu, daß es für ihn sowieso keine Rolle mehr spielt, ob und wieviel Krebserregendes er noch in seinen Körper bekommt. Ich glaube, er hat auch nach zwanzig Jahren wieder angefangen zu rauchen.


Bis morgen, Paul


Ps: Freut Euch alle auf die Serie soon to come: "Die internationale Ästhetik geographischer Fachtermini"


paul feind berlin, vereinigte staaten von europa - 18.01.00 at 15:19:06



Hallo Barnes!


Der Tod ist ein alter Bekannter. Seit wir alle achtzig werden vielleicht sogar der alte Bekannte schlechthin. Ein alter Bekannter von mir, dessen Unterleib vollkommen metastasiert ist und dessen Nieren nicht mehr in der lage sind, seinen körper giftfrei zu halten, bat mich letztlich um meine Hilfe. Da er ein alter Bekannter war und ich ihn einst bewunderte, half ich ihm. Er hatte sich neue Heizkörper gekauft, weil die alten schlecht, will sagen teuer, weil energiefressend, also gewissenpeinigend waren. Die alten Nachtspeichergeräte mußten raus. Eine fachgerechte Entsorgung dieser Heizungen wäre finanziell ruinös gewesen, da sie voller Asbest steckten, siehe Erichs Lampenladen. Ich half, aber mit ungutem Gefühl. "Das Geld für den Gas-wasser-Scheiße-Installateur, der das fachgerecht ausbaut spare ich lieber.", sagte er. "Ich hab sowieso schon Krebs, da macht´s nichts ein bißchen Asbest zu atmen." Ich nahm mir den Mundschutz und fing an zu arbeiten. Ich glaube mein Bekannter hat angefangen zu rauchen.


Bis morgen, Paul


PS: Freut Euch alle auf die Serie soon to come: Die internationale Ästhetik geographischer Fachtermini.


paul feind berlin, vereinigte staaten von europa - 18.01.00 at 15:17:32



Hallo Barnes!


Der Tod, vielleicht vor allem der Krebstod, ist ja ein alter Bekannter. Zumindestens seit wir alle nicht schon mit vierzig sterben, sondern mit medizinischer Hilfe, kostbarer Nahrung und Fitness achtzig und älter werden. Kann man finden wie man will... Ein alter Bekannter von mir, nicht der Tod, fragte neulich um meine Hilfe, da er neue Heizkörper gekauft hatte. Die alten waren schlecht, weil energiefressend, und außerdem voller Asbest. Eine fachgerechte Entsorgung hätte ihn finanziell ruiniert, man denke an Erichs Lampenladen. Ich half ihm, weil er ein alter Bekannter ist und weil ich ihn einst bewunderte. Das Asbest-Problem habe ich lediglich angedeutet.

Intermezzo: Selbiger alter Bekannter ist vor nicht all zu langer Zeit vor meinen Augen zusammengebrochen, weil sein Unterleib komplett metastasiert war und seine Nieren nicht mehr zur Entgiftung taugten. Er erholte sich, soweit sich ein Krebssterbender erholen kann.

"ich spare das Geld, was die fachgerechte Entsorgung kostet", sagte er auf meinen ängstlichen Blick hin und fügte hinzu, daß es für ihn sowieso keine Rolle mehr spielt, ob und wieviel Krebserregendes er noch in seinen Körper bekommt.  Ich glaube, er hat auch nach zwanzig Jahren wieder angefangen zu rauchen.


Bis morgen, Paul


Ps: Freut Euch alle auf die Serie soon to come: "Die internationale Ästhetik geographischer Fachtermini"


paul feind berlin, vereinigte staaten von europa - 18.01.00 at 15:08:10



K. ist gestorben, nach zwei Chemotherapien und Wochen auf daunensanften Morphiumwolken. In den Armen ihrer Töchter. Die Trauerfeier fand in der eiskalten Dorfkirche von H. statt. O. saß vier Reihen vor mir. Ich sehe seine Schultern und den Rücken zucken und denke das Wort "Witwer". "Unser Schmerz ist unsagbar groß" schreibt er in der Todesanzeige und "Unsere Dankbarkeit für das gute gemeinsame Leben unendlich viel größer." Unendlich viel größer als unsagbar groß. Formen und Rituale, sagt er im Gasthaus bei Kaffee, Kuchen und Wurst, und dass wir die bräuchten. Nun sucht er für vier Wochen die Einsamkeit der Berge. Da sei er per e-mail nicht zu erreichen. - Im Sommer habe ich der reizenden Lelia von der Beerdigung meines besten Freundes erzählt. Sie: "Macht doch nichts. Du findest bestimmt einen neuen." Mit fünf sind sterbende Freunde wie kaputt gehende Barbie-Puppen. Ein schönes Alter.


l.barnes bielefeld, - 18.01.00 at 14:42:37



Der Takt der Straße ist eintönig, und manchmal passiert etwas Schönes, ein Baum steht auf, ein Haus verbrennt, ein Kuss verweht.

Als sie sich zum Abschied drückten, ließ er unbemerkt das kleine Messer in seine Tasche gleiten. Er wusste, dass nun nichts mehr zu befürchten war. Er räumte die Flaschen weg, legte sich ins Bett und schlief bis zum nächsten Morgen. Beim Aufwachen dachte er diesen Satz.

Ein Kuss aus Liebe verweht den Grund für alle Tage.



Stefano - 18.01.00 at 14:00:22



Nachts gedacht:
Beim Hallenfußball im Freien. Als Spielfeldbegrenzung diente ein fieser Abgrund, über den ich mich vorsichtig beugte. "Scheiße, wenn der Ball da runterfliegt", sagte ich. "Och, man kann hier links an der senkrechten Wand ganz gut runterkrabbeln. Du kannst ihn dann ja zu uns hochschießen", antwortete ein Gesichtsloser.



GerW Abu Dhabi, - 18.01.00 at 13:55:03



Stimmt. Alles.


HelK m, d - 18.01.00 at 13:37:20



(folgende Verse fand ich in der Bibliothek eines deutschen Emigranten in der Atacama-Wüste Chiles. Er nannte sich Luis Ceseres und wollte mir seinen alten Namen nicht sagen. Vielleicht hatte er ihn auch schon vergessen, denn seine Haut war nur noch Pergament. Er saget auch nicht, aus welchem Grund ich, ein zufälliger Gast in seiner windgeschliffenen Hütte, derjenige sei, der diese Zeilen in die Welt oder in ein Netz tragen sollte. Auf meinem Rückweg zu Pferde hörte ich von seinem Tod und erinnerte mich dieses Gedichts. Ich löse nur ein Versprechen ein und warne vor dem schrecklichen Inhalt.)


Die Masse hatte
niemals Klasse.
Satte Masse,
wie ich dich hasse!


Die Spitze ist
tief gesunken.
Spitze, bist
bald ertrunken.


Ich selber bin
nicht unten noch oben.
An Worten, die toben
hab´ ich mich verhoben.


Euer Paul


PS: Noch eine Bemerkung zur Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Wenn alles zerbricht, schadet Schadenfreude auch nicht mehr. Wird Egon Krenz bald alte Bekannte in der Zelle trffen.


paul feind berlin, vereinigte staaten von Europa - 18.01.00 at 13:26:49



...völlig korrekte Glückwunsch-Anmerkung des HelK, aber irre ich oder las ich sie bereits in "November"? Heute abend checken. Dennoch: Bei "Gratulation" schwingt (im nackten Wort, nicht in diesem Fall) etwas Beleidigtes, Steifes mit. "Glückwunsch" klingt freier, gönnender, ehrlicher.


GerW, Abu Dhabi, - 18.01.00 at 12:08:13



Der Postbote bringt die heutige Geschäftpost. Ob ich dieses hier für die Frau Nachbarin in Empfang nehmen könnte, sie wäre nämlich nicht da. Ja, das mache ich. Dann gibt er mir das Packet. Es sieht aus wie eine kleine Eisbombe. Oben auf dem Deckel steht:


Small Packet / Petit paquet, HEPWORTH, Canada:

"Inhalt: Geschenkartikel ohne kommerziellen Wert. Präparat gegen Alterserscheinungen bei jugendlichen Damen."

Frau Waldtraud B. wohnt im oberen Stockwerk. Ich weiß nicht, ob ich es ihr persönlich überreichen soll oder anonym vor die Tür stellen soll. Ich werde wahrscheinlich letzteres machen.


Stefan Nitzsche Stgt, D - 18.01.00 at 12:03:19



Hier gehts ja ernst zu. Gottchen. Natürlich auch von meiner Seite eine herzliche Gratulation an  Adolf Endler, er kann ja nichts dafür - Glückwunsch wäre - auf den Preis bezogen - ungenau, Glück hat er ja schon gehabt.


HelK m, d - 18.01.00 at 11:42:04



the rhythm of the night.
allright.


"gibst du mir 'nen schluck?"
"ja,klar."
"lässt mich ziehen?"
"ja,klar."
"gibt es noch getränke?"
"nee,alles ausverkauft."



phantom, we'll miss you.
phantom, we loved you.


Und immer noch: Jeder geschlossene Raum ist ein Sarg.


AL I frankfurt, bald neuwahlen? - 18.01.00 at 11:15:42



Utensil dieses Dienstags:


Der Gummizählfinger (auch: Blattwender). Mit feinen, eng stehenden Gummistiften, hochadhäsiv, in vier Größen lieferbar. Erspart das unschöne Anlecken des Zeigefingers und sieht so lässig nach Buchhaltung in den Siebzigern aus.



Dlareg, Hamburg, - 18.01.00 at 11:02:27



Neulich, bei der Beobachtung der aufrichtigen Bemühungen einer deutschen Parteispitze um die rückhaltlose Durchleuchtung ihres Spenden- und Schwarzgeldnebels mit Unterstützung eines renommierten Wirtschaftsprüfers, ganz plötzlich diese Erkenntnis :


Blinde halten sich aus gutem Grund
besser einen blinden Blindenhund !


§§§


Ja, lieber HELMUT KRAUSSER, die Welt ist ungerecht. Ich habe ihn auch nicht gekriegt, den Huchelpreis. Trotzdem, ziemlich nachträglich meinen
ganz unbeleidigten Glückwunsch an Adolf Endler.


Hippi, Stuttgart, BW, D, EU, UN - 18.01.00 at 10:18:04



Oh ja, lieber Stefan Nitzsche, ich glaube in der Tat, dass für die moderne Literatur in der Fortentwicklung des so genannten Angélique-Romans große und bisher weitgehend ungenutzte Möglichkeiten liegen. Da darf es keine Tabus geben. Was ist schon eine Damenhandtasche oder so ein lächerliches Golden-Leaf-Mäppchen gegen einen monströsen Leichtmetallkoffer? Ausgerechnet jetzt aufhören, wo es mit Fortsetzung Nr.6 endlich richtig sexy wird? Oh nein, hier ist sie, die


GESCHICHTE AUS DEN BESSEREN KREISEN


Was denn seine Frau bevorzugen würde, wollte sie ziemlich unvermittelt wissen, eher etwas Strenges, mit Leder und so, oder lieber etwas Duftiges? Wovon redete diese Frau eigentlich, während sie ihm da unentwegt weiter zusetzte und ihn aus süßen Träumen riss, in denen auch eine gewisse Anne-Aymone vorkam? Er hätte doch überhaupt keine Frau, wäre vielmehr ein Geistlicher und Ordensbruder, meinte Quirin schließlich entnervt und kläglich. So so, dann wäre er ja ein armes Schwein, bemerkte Tatschy darauf offenbar nicht sonderlich überrascht, aber anzüglich grinsend, da entginge ihm ja Manches, aber ab heute würde schon sie dafür sorgen, dass er nicht mehr zu kurz käme. Damit raffte sie sich auf, tat einen entschlossenen Griff in ihren Koffer und verzog sich kontrollierten Schrittes, dem man ein gewisses Schwanken nicht ansehen sollte, ins Bad. Auch Quirin rappelte sich jetzt auf und erklomm nicht ohne Schwierigkeiten den Platz auf der Chaiselongue, wo zuvor Tatschy gesessen hatte. Zum einen hatte er von dort aus die Badezimmertür im Blick, aus der sie zweifellos gleich wieder hervortreten würde, zum anderen hoffte er insgeheim, sie würde dann ihren alten Platz wieder einnehmen wollen und dabei zwangsläufig in Tuchfühlung zu ihm geraten. Allerdings machte er sich durchaus nicht klar, was er sich davon eigentlich versprach. Stattdessen fiel sein Blick in den immer noch offenstehenden und nun ja nicht mehr von Tatjanas Löwenmähne bedeckten Musterkoffer und ließ ihn vor Schreck erstarren. Der Koffer quoll nämlich schier über vor Wäsche, Damenwäsche, schwarz, rot, weiß und hautfarben, überwiegend von dem sündhaft knappen Zuschnitt, über den zu seinen Schülerzeiten nur hinter vorgehaltener Hand gemunkelt worden war. Und obendrauf ein Paar rosafarbene Badeschlappen mit transparent fliederfarbenen Gummibändern. Mit eigenen Augen hatte der Pater so etwas noch nie gesehen.


Fortsetzung Nr.7 folgt


Tatjana d´Harlange, Datzeroth a.d.Wied, Rheinland - 18.01.00 at 09:57:34



Gewachste Zahnseide rutscht ab.
Ungewachste ist zu empfehlen.

Gewachste Schnürsenkel lösen sich leicht.
Ungewachste sind zu empfehlen.


Dlareg, Hamburg, - 18.01.00 at 08:42:02



Guten Morgen, oh, Stefano, Dank für den Hinweis.
Am Abend besuchte Maria ihre Freundin Annette. In der Nacht kam sie heim, der Schlüsel drehte sich im Schloss, Maria sich ins Zimmer:
-Ich bin müde.
-Erzähl doch noch. Wie war's? Erzähl doch noch. Wie war's?
Maria ist ganz schön kompliziert. Manchmal muß ich ihr alles zweimal sagen. Jetzt berichtet Maria.
*
Maria berichtet von Annettes Geschichte:
-Für sie ging alles zu schnell. Er war ihr mit einem gemischten Gefühl begegnet. Worauf sie in aller Eile versuchte, ihr Verhältnis dazu zu bestimmen. (Maria: Es war wunderbar. Liebten sie sich? Oder liebte er sie und sie ihn deswegen?)  Vorerst stellte sie keine Frage zwischen ihn und sich. Sie versuchte seine Mischung zu entdecken, sie steckte ihre Nase in seine Sachen. (Maria: Da begann das Problem. Gingen sie die etwas an?)   Sie wußte nicht mehr, was am Anfang war, alles ging schnell. Waren es die Sachen? Sie hatte ihre Nase in sie gesteckt und jetzt konnte sie deren Geruch nicht mehr abschütteln. Sie hatte ein Gefühl dabei: in der U-Bahn entdeckten sie die Leute, rümpften die Nase, als hätte sie eine Sache am Hals, oder: als tropfe ihr die Nase. Keiner reichte ihr ein Tempo. Ihre Sache, dachten die Leute. (Maria: Was sollten die Leute auch sonst denken?) Aber sie fragte sich: ist das meine Sache?, ein Gefühl in das ich meine Nase gesteckt habe? Sie sagte, er habe ja keine Ahnung. Er kommt nach Hause, dachte sie, während er, es ist nicht mehr schön, nur der Gedanke daran verflüchtigte sich bereits, während er; ja was?  Er beobachtete sie ihn beobachten und er fragte sich, wen sie da beobachtet. Zudem steckte sie ihre Nase in seine Sachen. (Maria: Er wußte nicht, unbestimmt, ob sie die etwas angehen.)  Daraufhin drehte sie sich von ihm fort, zog noch einmal seinen Geruch ein, ein tiefer Zug, aber hinfortgedreht. Jetzt roch sie ihm da was an, sie spürte etwas. Ein gemischtes Gefühl? (Maria: Gute Nacht, Blume.)
*
Gute Nacht.



blume berlin, - 18.01.00 at 06:30:46



auch amuesant:


pastor hintze traegt jetzt baseballmuetzen


felipe - 18.01.00 at 02:38:12



Pendant la nuit


Silencieux et immobile, dans une méditation insondable, sans mouvement, la tête brulante sur sa couche nue, un corps reposant doucement, non perceptible dans la nuit, jeté dans les flots de l'obscurité, l'illusion grossière que l'on rencontre des compagnons, ici il n'y a personne qui donne la réplique, ici il n'y a rien que nous retienne et cependant on reste couché sans bouger, en respirant calmement, veillant apparemment sans espoir, braquant des yeux hagards dans la nuit; et il semble que quelque chose se soit glissé derrière les yeux, un mélange de colère inconnue et d'indifférence doucement chatoyante qui fait que les paupières se referment immédiatement afin qu' absolument rien ne puisse se perdre. man spricht deutsh.



Stefan Nitzsche Stgt, D - 18.01.00 at 02:13:08



Inventur:
Lemocin, 20 Lutschtabletten N1,
ein chinesischer Handwärmer, Kincho,
die notierte Zugangsberechtigung, Spiegel Nr. 3,
eine schwarze, abgewetzte Geldbörse mit DM 61,67 Bar-Inhalt,
eine gelbe Krankmeldung (mit Durchschlag)
Kathrin-Glosch-Texte vom 06.01.00 at 04:04:50 bis 10.01.00 at 15:23:52 (Rührei),
ein IKEA-Bleistift, ein Gehaltszettel (im Umschlag)
Fisherman's friend (extra fresh lemon),
Streichhölzer, Muskote-Papier, ein Brief vom Finanzamt Balingen,
Aspirin, ein Tipp-Kick-Fussball, ein Coca-Cola-Einkaufs-Chip,
diverse Zettel mit Telefonnummern und eMail-Adressen.
Klick-Klick. Golden Leaf, made in Shanghai ist wieder zu.
And what about you?


Stefan Nitzsche Stgt, D - 18.01.00 at 01:48:27



für Blume -
An der Paulsborner Brücke bzw. Güntzelstrasse, Nähe Uhlandstrasse (Wiener Konditorei) gibt es immer guten Apfelstrudel.



Stefano - 18.01.00 at 01:36:55



Kathrin Glosch, hallo. Willkommen. Danke.
Wie geht es dem verschluckten Kaumgummi?
Damenhandtaschen?
Mich interessiert die "traditionelle" Inventur einer Damenhandtasche. Das war einmal eine (unbeantwortete) Frage im ZEITmagazin-Rätsel. Die Frage kann ich ja auch umdrehen bzw. umloopen: Was ist das "traditionelle" Ergebnis einer männlichen Brieftaschen-Inventur? Oder, in meinem Falle: Ein kleines Köfferchen, "Golden Leaf", made in Shanghai, China.


Stefan Nitzsche Stgt, D - 18.01.00 at 01:18:30



Karl ruft an. Aus dem Dorf. Hanne stirbt. Wieder neue Metastasen. Nachdem die bösen Zellen, die nicht-gutartigen in ihrem Blut schon wieder gegen gesund gesunken waren. Sie ginge jetzt nicht mehr vor die Tür, sagt Karl. Das Dorf plant ein Konzert für sie, man wolle sammeln. Nur 50 Mark über dem Sozialhilfesatz liege ihre frühe Rente. Erst 32. Sie wird nicht mehr. Sie wird auch nicht kommen, um die Musik zu hören. Aber die Spenden sollen ihr helfen. Und dem Dorf. Wird in ihrer Dachwohnung sitzen, sich erinnern wollen, was sie damals dachte im Sommer am Baggersee, als sie zum ersten Mal ganz nackt war mit ihren Freunden, alle etwas geniert und aufgeregt und leuchtend und froh. Und Udo ihren Brüsten Komplimente machte. "Schön, Deine Brüste" oder so. In einer wuchs dann der Krebs. Da ist viel Blut. Im Kopf. In der Muschel. Sterbt doch alle. Wir doch alle. Das ist doch gerade das Problem mit der Empathie und dem Alleine-unterm-Dach-Sitzen. Das ganze Dorf stirbt irgendwann, das wissen die schon. Erstmal lieber noch etwas Überleben. Und vorher noch bitte fern sehen. Sterben auch wieder welche. Vielleicht nur moralisch, tief moralisch. Die verdammte Schweinerei. Und wie sie sich winden. Und lügen und Ehre und Ausschluss. Metastasen. Leber, Lymphen, Stammhirn, Liebe, Leben. Ich möchte gerne vorher noch einmal schwimmen. So richtig nackt und menschenlebenverachtend. Vielleicht noch ein Gedicht schreiben, an einen lieben Menschen: "Für Dich. Von mir. Als Erinnerung an unsere Nacht am Baggersee. Deine Freundin." Gute Nacht Karl.


Sarah - Am See, vorm neuen Dorf - 18.01.00 at 01:17:52



Stefan Nitzsche, ja. Willkommen. Schön. Aber Damenhandtaschen? Beine, schwarze Stiefel, Barhocker, eine Hand am Ohrring, nicht inszeniert, so gegen vier oder fünf, nur hell darf es noch nicht werden. Und keine dieser Frauen, die auf der Toilette kurz zu sich kommen, um dann mit einem anderen Gang wieder an die Theke zu gehen, mit dem Ich-will im Gesicht. Und dann: Diese Handtasche auf dem Schoss. Die Hand, die sie festhält. Geht gar nicht. Nicht wirklich. Habe ich noch nie gesehen, dass das geht.


kathrin glosch - 18.01.00 at 00:06:17



sorry


felipe roth-city, hessen - 17.01.00 at 23:30:20



letzte rettung der cdu:


schroeder muesste den skandal zur chefsache machen.
er muesste thierse untersagen, weiter in der cdu rumzuschnueffeln.
er muesste hombach aus dem balkan zurueckrufen,
und ihn zum cdu-wiederaufbau-koordinator ernennen.
die cdu ist wichtiger als der balkan!


meine vorschlaege werden zum leide des deutschen volkes jedoch nicht erhoert.
so denke ich.
so leide ich.
es bleibt mir nur, mich an dem namen casimir prinz zu sayn-wittgenstein zu ergoetzen.


roland koch - welch profaner name. er muss weg.



felipe roth-city, hoffentlich-bald-neuwahl-land hessen - 17.01.00 at 23:27:55



letzte rettung der cdu:


schroeder muesste den skandal zur chefsache machen.
er muesste thierse untersagen, weiter in der cdu rumzuschnueffeln.
er muesste hombach aus dem balkan zurueckrufen,
und ihn zum cdu-wiederaufbau-koordinator ernennen.
die cdu ist wichtiger als der balkan!


meine vorschlaege werden zum leide des deutschen volkes jedoch nicht erhoert.
so denke ich.
so leide ich.
es bleibt mir nur, mich an dem namen casimir prinz zu sayn-wittgenstein zu ergoetzen.


roland koch - welch profaner name. er muss weg.



felipe roth-city, hoffentlich-bald-neuwahl-land hessen - 17.01.00 at 23:27:43



letzte rettung der cdu:


schroeder muesste den skandal zur chefsache machen.
er muesste thierse untersagen, weiter in der cdu rumzuschnueffeln.
er muesste hombach aus dem balkan zurueckrufen,
und ihn zum cdu-wiederaufbau-koordinator ernennen.
die cdu ist wichtiger als der balkan!


meine vorschlaege werden zum leide des deutschen volkes jedoch nicht erhoert.
so denke ich.
so leide ich.
es bleibt mir nur, mich an dem namen casimir prinz zu sayn-wittgenstein zu ergoetzen.


roland koch - welch profaner name. er muss weg.



felipe roth-city, hoffentlich-bald-neuwahl-land hessen - 17.01.00 at 23:27:21



letzte rettung der cdu:


schroeder muesste den skandal zur chefsache machen.
er muesste thierse untersagen, weiter in der cdu rumzuschnueffeln.
er muesste hombach aus dem balkan zurueckrufen,
und ihn zum cdu-wiederaufbau-koordinator ernennen.
die cdu ist wichtiger als der balkan!


meine vorschlaege werden zum leide des deutschen volkes jedoch nicht erhoert.
so denke ich.
so leide ich.
es bleibt mir nur, mich an dem namen casimir prinz zu sayn-wittgenstein zu ergoetzen.


roland koch - welch profaner name. er muss weg.



felipe roth-city, hoffentlich-bald-neuwahl-land hessen - 17.01.00 at 23:27:07



23.00 Uhr, Manfred Kanther hat Abschied genommen.
Schaeuble redet zur Lage der Nation und wo ist Helmut?
Wieder reden viele ueber vieles wieder wussten viele vieles und wieder traute sich keiner Fragen zu stellen. Denke ich an Deutschland in der Nacht bin ich um den Schlaf gebracht...?
Nein. Ein schwarzes Loch faellt in sich zusammen, und frisst sich selbst in eitler Neugier wer wusste mehr und hat es nicht gesagt?


Markus Piroth Rheinbach, Deutschland - 17.01.00 at 23:10:37



monik sos ffm:
Bitte klären Sie mich diesbezüglich aus.
Solche Nachrichten beängstigen mich wirklich


Stefan Nitzsche Stgt, D - 17.01.00 at 23:09:32



MARIA [1]



Anzeige
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|| Berlin, 28. Juli 1987
||
||
|| M A R I A M .
||
|| nimmt Abschied
||
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||
|| Eine Trauerfeier findet nicht statt.
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Nicht jede Zeitung wird eine solche Todesanzeige akzeptieren. Man muß wohl mit Leserprotesten rechnen. Und eine Gegendarstellung kommt ja in
einem derartigen Fall nicht in Frage.



[Fortsetzung folgt, wenn ausdrücklich gewünscht!]



monik sos ffm, d - 17.01.00 at 23:00:28



Verehrte Frau Tatjana d´Harlange, wollen Sie die Angelique-Romane neu erfinden?
Ich persönlich würde ja eher eine Beschreibung einer Damenhandtschen-Inventur lesen wollen.


Und für KEngelb136, in seiner "gaskammer der alltäglichkeit":


Nichts mehr wollen. Warten, bis es nichts mehr zu warten gibt. Herumlaufen, schlafen. Dich von der Menge tragen lassen, von den Straßen. Den Gossen folgen, den Gittern, dem Wasser längs der Steilufer. Über die Kais gehen, die Mauern entlangstreifen. Seine Zeit verlieren. Aus jedem Plan, jeder Ungeduld heraustreten. Wunschlos sein, ohne Ärger, ohne Aufruhr. Es wird im Strom der Zeit ein regloses, krisenloses, geordnetes Leben sein, das vor dir liegt: keine Unebenheit, keine Gleichgewichtsstörung. Minute um Minute, Stunde um Stunde, Tag um Tag, Jahreszeit um Jahreszeit wird etwas beginnen, das nie ein Ende haben wird: dein Pflanzenleben, dein rückgängig gemachtes Leben. Dieser Heizkessel, dieser Glutofen, dieser Bratrost, der das Leben ist, diese Milliarden von Mahnungen, Verführungen, Warnungen, Überschwenglichkeiten, Verzweiflungen, dieses Bad der Zwänge, das nie ein Ende findet, diese ewige Maschine zum Produzieren, Zerkleinern, Verschlingen, die über Hinterhalte siegt, die immer wieder und unaufhörlich von vorn beginnt, dieser sanfte Terror, der an jedem Tag, zu jeder Stunde deiner belanglosen Existens herschen will. (Georges Perec)


"...und alles, was wir tun, tun wir bloss aus Langeweile ...": das verbitte ich mir höflichst. Zumal der Schritt vom eigentlichen Singular zum vereinnahmenden Plural ja manchmal nur ein kleiner ist.
Manchmal wünsche ich: Britta Höper wäre wieder hier.


Stefan Nitzsche Stgt, D - 17.01.00 at 22:52:55



Absurdität des Tages:
Wahrsagerin sieht kostenlos in die Zukunft - im Einkaufszentrum -
gesponsert durch das Einkaufszentrum - noch immer auf dem Millenniumstrip -die Menschen stehen Schlange - schauen nicht einmal verschämt zur
Seite - der Wahnsinn greift zweifellos um sich ...



kika bochum, d - 17.01.00 at 21:28:42



Angela Merkel sagt, ihre Partei sei ins Mark getroffen. Roland Koch sagt, Frau Däubler-Gmelin vergieße Krokodilstränen. Jürgen Trittin meint, der ehrliche Mann sei ins Mark getroffen. Frau Däubler-Gmelin sagt, sie vergieße keine Krokodilstränen. Christian Wulff ist ein Widerling und bemerkt, dass Frau Däubler-Gmelin eben doch Krokodilstränen vergieße. Achtung Wortwechsel.  So oben war die SPD noch nie, dass sie hätte lernen können, wie man in solchen Talkshows schauen könnte: interessiert. Nicht hämisch grinsend oder böse fuchtelnd, im Namen des Rechtsstaates oder der ehrlichen Haut. Einfach bloß: mal sehen. Und später dann: ein kurze Zwischenfrage, ein schüchterner Vorschlag, ein leichtes Bedauern. Stattdessen rumpeln die so lange rum, bis der Verweis auf die eigene Tür kommt, kommen muss und mit Erleichterung beklatscht wird. Super ist es allemal: TV zur Zeit und zu ewigen Werten.



Sebel Berlin, - 17.01.00 at 21:24:28



Ein halbes dutzend Cafés an diesem windigen Nachmittag, hatten auf die Karten geschaut, die da sind, damit man weiß, was man essen kann, 3wieso wohnt man denn in einer Großstadt, wenn man nirgends Apfelstrudel bekommt, wenn man ihn haben will? Dann könnte man ja auch überall wohnen, auch in einer kleinen Stadt, überall, sich Sachen aus dem Tiefkühlregal holen.2 Manchmal sagt Maria sowas.  Nirgends Apfelstrudel, wir gaben uns geschlagen, resignierten, unser Wunsch ist heute nicht erfüllt worden in dieser Stadt. Ich bestellte Apfelkuchen, Maria eine Kraftbrühe, die stark roch, ihr Duft vermengte, verfloß sich in meiner Nase mit dem Apfelkuchenduft. Maria drehte mit ihren Fingern in ihren Haaren herum. Ihre Haare waren ganz durcheinander geraten, vielleicht von dem vielen Drehen mit den Fingern in ihnen, vielleicht vom Wind. Wir saßen beisammen, wir unterhielten uns. Maria macht mir Spaß, 3du machst mir ja Spaß.2 Ich spannte meinen Rücken an, und Maria drehte mir ihre Haare in meine Aufmerksamkeit, ich schaute auf ihre Finger, verstohlen, ich schaute in ihre Augen. Ich versuchte, ein Gefühl in ihren Augen zu erinnern, zu bemerken, versuchte herauszufühlen, woran ich bin, bei ihr mit ihr, am Tisch, unserem Zusammenhang. Es wurde langsam dunkel draußen, der Himmel immer dunkelblauer. Am Nachmittag, das war so gegen Drei, als ich sie getroffen hatte, in der Winterfeldstraße, war er noch hellblau, Wolken und einen Wind beinhaltend.



blume berlin, - 17.01.00 at 21:19:33



das Auge sieht nicht
gut aus das Ohr
hört auf zu hören


zähle die Läufer auf
der geeisten Bahn


zähle die Schläge an
der schlafenden Schläfe


zähle die Tropfen in
dem tauben Glas


den ganzen Raum
am Abend nicht
erwacht


elsbeth flensburg, - 17.01.00 at 20:49:56



Lieber Hippi - nicht alle gereimten Gedichte hatten in ihrer Entstehung - wie heißt das in der Alpinistensprache? - denselben Schwierigkeitsgrad. da haben Sie schon recht. Adolf Endler hat übrigens den Peter-Huchel-Preis gewonnen und ich nicht, und ich sehe mich in der Stadt um und frage mich, wo die Spontandemonstranten, Plünderer und Brandschatzer bleiben. Rätselhaft, diese Ruhe...


HelK m, d - 17.01.00 at 20:48:08



frau welt parliert



ich stamm vom vater dieser welt
und blick herab, wie's mir gefällt
auf meiner wiese weidet ihr und schaut nicht auf
so ziemt euch keine wahl


was scheren mich beton und glas
wer nimmt das maß für diese spiegel
meiner wandelein: tangieren wen?
beinkleider hier zu prüfen mutet unbequem


spucknäpfe sprudeln halber höh
schnupftücher knarren an den masten
ihr getzet euch der rüstung
ranker türme dank


sie mögen ihm wohl nägel sein
und reizen mich beim rasten



monik sos ffm, d - 17.01.00 at 19:54:25



Bootsfahrt



- Sehen Sie, das dort, da vorne ist das Tal wo wir hinwollen. Der Fluss wirft seine Kraft gegen das Boot und ich glaubte manchmal von meiner Angst einfach gelähmt gegen den nächsten Felsen zu fahren. Wir stechen die Paddel ins Wasser und versuchten so gut es geht das Boot zu steuern. Der Rücken schmerzt, und die Knie rutschen im kalten Wasser im Boot immer ein Stückchen mit und erschweren das Lenken und Paddeln. Frische Gischt spritzt mir in den Mund, müde und erschöpft schlucke ich das kalte Wasser und versuche mich auf die Mitte des Flusses zu konzentrieren. Das Gepäck ist festgeklammert und wird nur von außen ein bisschen nass. Ein dicker Stein schrabbt unter dem Boot und meine linke Kniescheibe spürt den Biss einer Nadel, was mich wieder ans rudern und paddeln erinnert. Die Schulter schmerzt und die Finger krieg ich kaum noch gerade, aber die Knie rutschen weniger im Boot auf einmal, und ich habe das Gefühl das Boot tatsächlich lenken zu können mit meiner Kraft. Wir steuern in ruhigeres Wasser und gewinnen an Fahrt. Ich merke kalten Zug auf meinem Gesicht. Die Schultern sind heiß, und meine Oberschenkel fangen an zu zittern. Die Berge verlieren sich im Horizont, der Fluss ist schnell und aus den kalten Schluchten entstehen Ufer mit hängenden Bäumen und kleinem Kies. 
- Ich schau´ mal nach einer Stelle zum anlegen, bellt mir der Vordermann entgegen.
Und während er meinen Augenkontakt sucht, stößt mein Paddel nach rechts.
- Wie wäre es damit?
Eine flache Stelle am Rand mit viel Schwemmholz und leichtem grün im Hintergrund.
Das Boot knirscht an Land, ein letzter Sprung ins Nass, Boot ranholen, hochziehen, ausladen, Wasser raus, und auf dem Bauch liegen lassen. Die Westen ziehen sich selber aus, auch die Schuhe. Im sanften Abendrot krallen sich die aufgequollenen Füße in den Kies. Schnell noch etwas anderes anziehen. Es riecht nach Rauch, und ein bekanntes knacken erleichtert. Mittlerweile ist es dunkel, und der Fluss ist still. 
- Alles klar, bei dir? Fragt der Vordermann.
- Ja, alles O.K..
Aber erst der Blick zu den Flammen, wie sie schlingen und greifen, winken und mich begrüßen als ob sie auf mich gewartet haben, beenden den Tag.


Und derweil bin ich froh in Rheinbach an Land zusein waehrend die Gefangenen der JVA immer noch draussen rumlaufen!


Markus Piroth Rheinbach, Deutschland - 17.01.00 at 19:51:16



Es gibt Dinge, die müssen einfach zu Ende gebracht werden. Deshalb hier jetzt die 5. Fortsetzung von
PATER QUIRIN UND DIE DRILLINGE


Quirin kam ungewollt bäuchlings auf dem wertvollen Biedermeiertisch zu liegen, vorn mit dem Oberkörper und hinten mit den Beinen um mindestens ein Meter überstehend und nur mühsam die Horizontale und das Gleichgewicht wahrend, während der geheimnisvolle Koffer auf den Boden polterte und sein Deckel aufsprang. Seine Besitzerin rutschte mit einem entsetzten Aufschrei auf die Knie, um zu retten, was noch zu retten war, und Quirin fand sich unverhofft auf ihrem unter seinem Gewicht sofort eingedrückten Rücken liegend wieder, weil er ihr natürlich zur Hilfe hatte eilen wollen, ihr aber nun in nur wenig hilfreicher Weise das Gesicht in den offenen Koffer drückte. Zum Glück war dessen Inhalt überwiegend weich und duftete verführerisch, was er beim Aufprall seiner eigenen Nase wesentlich weiter oben im Koffer unterbewusst wahrnahm. Er hatte auch dankbar registriert, dass die unter ihm liegende Frau den Aufprall seines Körpers auf eine sehr angenehme Art abgepolstert und damit sonst unvermeidliche Prellungen verhindert hatte, worauf er sich instinktiv so fest an seine Retterin geklammert hatte, dass sie ihn mit schelmischem Unterton als gefährlichen Draufgänger tadelte und sich so lange unter ihm hin und her räkelte, bis alles oder wenigstens das Wichtigste in (seinen) guten Händen lag. Dabei kicherte sie, sie hätte sich ihm doch noch nicht einmal vorgestellt: Tatjana hieße sie, aber ihre Freunde dürften ruhig auch Tatschy zu ihr sagen; eine Mitteilung, die nun wieder Pater Quirin zu einem aus Verlegenheit geborenen Kichern und zu der eher rhetorischen Frage verleitete, ob sie sich von solchen Freunden womöglich gern tätscheln ließe? Statt einer Antwort warf sie ihn entschlossen auf den Rücken und begann befremdlich sachlich, aber mit unübersehbarem Funkeln in den Augen, ihrerseits ihm das Haar aus der Stirn zu streichen, ihm die zur Tarnung seiner nicht wirklich bürgerlichen Existenz angelegte Krawatte zu lockern, ein paar Hemdknöpfe zu öffnen und ihm mit zarter Hand ins wirklich recht männliche Brusthaar zu fahren.


Wie soll das alles enden? Ob Fortsetzung 6 alle Antworten bereithält?


Tatjana d´Harlange, Harlingen / Waddenzee, NL - 17.01.00 at 18:37:35



gaskammer der alltäglichkeit. endlich hat nichts mehr einen sinn. alles ist vorbei. alles ist gleich. und alles, was wir tun, tun wir bloss aus langer weile.



KEngelb136@aol.com hannover, - 17.01.00 at 18:19:48



Nach der Vorstellung sitzen wir in der Kellerkneipe, die den Namen eines Gossendichters trägt. Ich bin noch betäubt von Jahnns drängendem Vokabular, M. und W. gehen ruhiger damit um. Wir stochern im Restmüll unserer Desillusioniertheit. Satz um Satz zeichnen wir ein Bild zusammen, das, um es mit Camus zu sagen, trotz aller Last, uns glücklich zeigt. Am Ende dieser Tage also doch noch wunschlos geworden. Zügig und zufrieden laufe ich nach Hause, durch Nieselregen, lustigerweise schäumen alle Dönerimbißangestellte, an denen ich vorbeikomme, gerade ihren Drehspieß ein.


An jeder Stelle der Welt besiegt ein Bier die Angst, zitiert Genosse Gedächtnis munter vor sich hin.


Wieder nüchtern, taucht die Frage auf, wie kann es göttliche Schönheit geben, wenn sich die Vorstellung von Transzendenz so ausgewaschen hat?



Stefano Berlin, - 17.01.00 at 16:47:08



Verzeihung, die Adresse lautet natürlich:
http://www.s-line.de/homepages/schallplattentagebuch/tabula_rasa.htm


Stefan Nitzsche Stgt, D - 17.01.00 at 15:53:56



Vom TABU wieder zurück in den loop. Ein Dankeschön nach Thailand und noch mehr Danke für die ausgewählten Eintrittswörter.


a:
Herr Oswald: die Weihnachtstage plus Silvester sind, extra für Sie, abgelegt unter: http://www.s-line.de/homepages/tabula_rasa.htm


b:
Maria und Blume kommen in mein Arbeitszimmer.
- Wie klingen diese Lieder, wenn man sie aufschreibt, mit Worten, fragt Maria.
- Ich weiß es nicht, sagt er.
- Hörst Du das auch?, im Dunkeln, ein Geräusch?
- Ja, sagt er.
Die Musik ist aus. Und ist immer noch da.
In diesem Augenblick erhebt sich die Diamantnadel aus der letzten Rille und fährt mit einem mechanischen Geräusch wieder zurück auf das Tonarmpolster.
Die Musik ist aus. Und ist immer noch da.


c:
Liebe Frau Carmen Samson. Der Schallplattentagebuchschreiber bin ich. Was meinen Sie mit "ganz schlecht"? Ich verstehe das nicht.


Stefan Nitzsche Stgt, D - 17.01.00 at 15:51:32



Ich bin drin, und zwar seit heute. Möchte mich daher in atavistischer Höflichkeit vorstellen, in der Hoffnung, Wohlwollen, Interesse, Respekt für meine substantivschwangeren Beiträge zu erhalten. Umgeben von einer Schicht feuchter Wolle, einem Raum voller internetsurfender Heranwachsender, einer kahl-grauen Stadt und dem wunderbar leeren Brandenburg, drohte ich zu ersticken. Doch eine email an unsere gloria genügte und sie stieß mir die Tür zu dieser Seite auf. Die Zukunft auf ihr soll nun regel- und unregelmäßig von mir mitgestaltet werden, denn das ist es ja, was wir alle wollen, die Zukunft regel- und unregelmäßig mitgestalten. Es hilft auch gegen das Gefühl immer bloß gestaltet zu werden und immer bloßgestellt zu werden von einer Welt, die im Grunde aufgehört hat sich für mich und dich zu interessieren. Machen wir uns also interessant und hoffen wir, daß wir auf Interesse stoßen. Mein Interesse gilt der Lyrik und ich werde euch spontan und auch geplant in regel- und unregelmäßigen Abständen damit beschütten. Ebenso wie wir alle von allen Seiten beschüttet werden. Der schaurig-schöne Verabschiedungsgruß im Biergarten auf dem Victoriapark ist: Bis morgen! und so will ich mich heute auch verabschieden.
Bis morgen und in Liebe, Euer Paul


paul feind berlin, vereinigte staaten von europa - 17.01.00 at 15:45:18



Eigentlich ist es ja schön, aber fast schon wieder beängstigend : An allen Ecken melden sich plötzlich wieder bekennende rhythmische Reimer. Danke, HELMUT KRAUSSER, und einen schönen Gruß zurück. Ob es wirklich das Schwerste ist, weiß ich nicht. Auf alle Fälle : More rhymes, please !


Drehst du den Schlüssel um ?


Sag, Teenie, kleine Maus :
Ist das schön an der Brust ?
Du kicherst ja wie dumm -
mach doch Musik, dann hört
man unsre Stimmen nicht !


Zieh doch den Pulli aus,
es ist ja niemand da !
Das geht auch ohne LIcht,
damit uns niemand stört,
nicht mal die Frau Mama.


Du hast bestimmt auch Lust :
Du nestelst mir am Hemd,
reißt es mir fast vom Bauch.
Komm, stell dich nicht so an,
wenn ich mich zu dir leg !


Die Jeans sind nur im Weg.
Klar, dass mein Zip jetzt klemmt,
verdammt ! Und deiner auch !
Du machst das aber gut :
Da fliegt das Ding schon fort.


Dies blöde Gummiband !
Dein Höschen hängt im Knie -
magst du das Streicheln dort ?
Was krampfst du so die Hand
vor deinem Zauberwald ?


Was du schon wieder hast !
Rat mal, was ich wohl find´,
wenn ich mich höher tast´ ?
Was meine Hand da tut ?
Das weißt du doch schon längst !


Teenie, ich platze bald !
Hast du mich denn nicht lieb ?
Weißt du, ich bin ein Mann -
bist du denn noch ein Kind ?
Nicht längst so wild wie ich ?


Jetzt weiß ich, was du denkst :
Dass nichts passiert heut´ nacht.
Dann muss dies Ding wohl sein,
sonst traust du dich ja nie.
Ich zeig´ dir, wie man´s macht.


Da, fühl ! Nur für dich hab´
ich diesen Zauberstab !
Das bin ich selbst ! Komm, schieb
dich einfach über mich
und mach dich selbst zur Frau !


War das denn wirklich schwer ?
Kein bisschen Lust, nur Qual ?
Soll ich mal machen ? Schau,
wir spielen uns schon ein.
Vielleicht schon nächstes Mal !


Du sagst ja gar nichts mehr ?



Und hier noch ein Schmankerl für ANDREAS NEUMEISTER :


ZUGAUSKUNFT. ICH MÖCHTE NACH STOCK.
Sie fahren mit dem Fernschnellzug um 6 Uhr 2.
Der Zug ist in Alst um 8 Uhr 51.
Sie steigen um in den Schnellzug nach Teist.
Der Zug fährt von Alst ab um 9 Uhr 17.
Sie fahren nicht bis nach Teist, sondern steigen aus in Benz.
Der Zug ist in Benz um 10 Uhr 38.
Sie steigen in Benz um in den Schnellzug nach Eifa mit dem Kurswagen nach Wössen.
Der Schnellzug nach Eifa fährt ab 10 Uhr 38.
Der Kurswagen wird in Aprath abgehängt und an den Schnellzug Uchte-Alsenz gekoppelt.
Der Zug fährt in Aprath ab um 12 Uhr 12.
Ab Emmen fährt der Zug als Eilzug.
Sie fahren nicht bis Wössen, sondern steigen um in Bleckmar.
Der Zug ist in Bleckmar um 13 Uhr 14.
In Bleckmar können Sie sich umsehen bis 15 Uhr 23.
Um 15 Uhr 23 fährt von Bleckmar ein Eilzug ab nach Schee.
( DIESER ZUG VERKEHRT NICHT AM 24. UND 25.12. UND FÜHRT NUR SONNTAGS 1. KLASSE )
Sie kommen in Schee-Süd an um 16 Uhr 59.
Die Fähre nach Schee-Nord geht ab um 17 Uhr 5.
( BEI STURM, NEBEL UND UNVORHERGESEHENEN EREIGNISSEN KANN DER FÄHRVERKEHR AUSFALLEN )
Sie sind in Schee-Nord um 17 Uhr 20.
Um 17 Uhr 24 fährt vom Bahnhof Schee-Nord der Personenzug ab nach Sandplacken.
( DIESER ZUG FÜHRT NUR 2. KLASSE UND VERKEHRT NUR AN WERKTAGEN UND VERKAUFSOFFENEN SAMSTAGEN )
Sie steigen aus in Murnau.
Der Zug ist in Murnau ungefähr um 19 Uhr 30.
Vom gleichen Bahnsteig fährt um 21 Uhr 12 ein Personen- und Güterzug weiter nach Hützel.
( IN MURNAU GIBT ES KEINEN WARTERAUM )
Sie sind in Hützel um 22 Uhr 33.
( DIESE ZEITEN SIND OHNE GEWÄHR )
Da der Personenverkehr von Hützel nach Krün eingestellt ist, nehmen Sie den schon am Bahnhofsvorplatz wartenden Bahnbus.
( OHNE GEWÄHR )
Sie steigen aus in Vach gegen 1 Uhr.
Der erste Straßenbus von Vach geht ab um 6 Uhr 15.
( IN VACH GIBT ES KEINEN MIETWAGEN )
Sie sind in Eisal um 8 Uhr 9.
Der Bus um 8 Uhr 10 von Eisal nach Weiden verkehrt nicht in den Schulferien.
Sie sind in Weiden um 8 Uhr 50.
Um 13 Uhr geht der Bus eines Privatunternehmens von Weiden über Möllen-Forst-Ohle nach Schray.
( NACH SCHRAY UND OHLE FÄHRT DER BUS WEITER NUR NACH BEDARF )
Sie sind in Schray um 14 Uhr 50.
Zwischen Schray und Trompet verkehrt um diese Zeit ein Milchwagen, der bei Bedarf auch Personen befördert.
In Trompet können Sie gegen 16 Uhr sein.
Zwischen Trompet und Stock gibt es keine Kraftverkehrslinie.
Zu Fuß können Sie gegen 17 Uhr 30 in Stock sein.
IM WINTER IST ES DANN SCHON WIEDER DUNKEL ?
IM WINTER IST ES DANN SCHON WIEDER DUNKEL ?


Na, erraten von wem ? Genau, von Peter Handke. Zitiert nach JA Nr. 2 (Mückenpresse Stuttgart), Mai 1968.



Hippi, Stuttgart, BW, D, EU, UN - 17.01.00 at 15:34:08



die eintrittskarte zum großen spiel
birgt die zwanghaftigkeit kreativer ergüsse


dennoch


die herausforderung wurde angenommen


dennoch


bitte ich um verständnis
für meine politik der lacherlichkeit



ICH


kamera
männlich
hass
kein auto
drogen
haut
füße als spiegel der seele
missvertändnisse
legasthenie
ablehnung
anlehnung
sex?
kein tv
radio
rauchen



der oberhase herne, - 17.01.00 at 14:44:21



BILD-Titel today:


Prügel-Prinz Ernst August,
der mit der Frau mit den ordinär großen Nasenlöchern,
die mit der Schwester, die inzwischen zum Mann mutiert ist,
glaubt man neuesten Fotos.


Lied zum Tag: "Naco" von Karl König ("...früher war ich monogam, doch jetzt bin ich Monegasse...")


Bestens bei BILD, immer wieder: die Stempelproduktion. Prügel-Prinz, Laber-Lothar, Andre Aglatzi, Schummel-Schumi, Kashmir-Kanzler.....
unendliche Liste, alles BILD-Kreationen.


Schön auch damals (aber nix mit dem Thema zu tun):


Haching
unter
Bayern



Dlareg Hamburg, - 17.01.00 at 14:08:09



4. Fortsetzung der DRILLINGE :


Anne-Aymone war übrigens das erste (und einzige) Mädchen gewesen, dessen Anhimmelei Quirin auf eine nie offen ausgesprochene Weise erwidert haben sollte. Wenn sie ihn nicht angelogen hatte, war er ihr sogar ein einziges Mal recht nahegekommen, bei der Abiturfeier. Leider hatte er zu sehr der Erdbeerbowle zugesprochen gehabt, um sich an irgendetwas zu erinnern. Tatsache war, dass er sich am nächsten Morgen mit ziemlich derangierter Kleidung und Arm in Arm mit ihr auf dem Teppich wiedergefunden hatte, und dass sie nachher überall herumerzählte, es sei eine wundervolle Nacht mit ihm gewesen.   In seliger Erinnerung daran (eigentlich also ohne jede konkrete Erinnerung) und bei dem Gedanken, vielleicht doch zu jung in den Orden eingetreten zu sein, musste Quirins Gesicht jetzt wohl so weiche Züge angenommen haben, dass sich seine Besucherin getraute, mit schon ziemlich schwerer Zunge noch einmal den Faden aufzunehmen - wann sie denn wohl heimkäme, seine Frau?
Darauf könnten sie nun ganz sicher nicht warten, bemerkte der Pater sibyllinisch und scheinbar leichthin, nicht ohne dabei aus dem Augenwinkel genauestens die Reaktion seines auch aus dieser Perspektive überaus weiblichen Überraschungsgastes zu beobachten. Na ja, kam es aus ihrer Ecke nun ebenso locker wie verkrampft, wahrscheinlich würden sie seine Frau dazu ja auch gar nicht brauchen. Er wäre ja wohl Manns genug, und eigentlich wären es sowieso eher die Männer, die sich für so etwas interessierten. Dabei deutete sie äußerst burschikos mit dem Daumen über die Schulter auf ihren Leichtmetallkoffer. So langsam machte sie ihn schon neugierig, was das denn nun für Sachen wären, mit denen sie ihn überraschen wollte. Er quälte sich also ergeben aus seinem arg bequemen Lesesessel, um ihren Koffer etwas näher heranzuschleifen, in der Hoffnung, dass sie dann endlich das Geheimnis um seinen Inhalt lüften möge. Das Monstrum war erstaunlich leicht, jedenfalls viel leichter, als es aussah; trotzdem ließ es sich nicht vermeiden, dass Pater Quirin bei dem Versuch, es in Reichweite seines Gastes abzustellen, über das im Wege stehende Tischchen stolperte und dabei sein gottlob schon leeres Glas umstieß, während sie das ihre und die halbvolle Flasche geistesgegenwärtig an sich gerissen hatte.


5. Fortsetzung folgt.


Tatjana, Köln, Rheinland - 17.01.00 at 10:47:25



4 Gedanken zwischen 8 und 9:


- Auf offener Straße stürzende Frauen machen mich immer so traurig.
Ich will gar nicht helfen, ich will es ungeschehen machen.
- Im Moment des Niesens ist mir JEDER (auch die Nassnieser) sympathisch.
Es wirkt so hilflos.
- "Dermatologisch getestet" - brutale Nullaussage. Dermatologisch getestet
und für scheisse befunden...
- Taschenbuch: Bisschen krumm angeguckt wird man ja immer; man gilt halt
als knickerig. Dabei ist es viel handlicher, viel biegsamer. Und es passt
sich der Individualrundung des Hinterns an.


Dlareg Egnew, 17.01.00


Dlareg Hamburg, - 17.01.00 at 10:29:13



Wie ist das -manchmal- mit der Musik? Verlierst Du die Musik und verliert sie dabei etwas? Was macht, daß die Musik manchmal da ist und manchmal nicht? Maria hat gesagt, sie gehe gleich ins Bett. Aus der Wohnung nebenan hauchen Fernsehergeräusche in mein Arbeitszimmer und vom Himmel dröhnt das einmotorige Flugzeug vom Nachmittag leise nach, auch der Computer erzeugt ein leise hallendes Geräusch. Und jetzt auch noch der Fernseher von nebenan, ich könnte sogar verstehen, was in ihm gesagt wird, würde ich meine Ohren fest an die Wand pressen und versuchen, das leise und andauernde Tönen das Laptops zu unterdrücken. Aber die Musik, was macht, daß sie manchmal da ist, wie Musik in meinen Ohren, daß man aus Tagen Lieder machen will? Manchmal, und das sind solche Tage, versteht man das Rauschen vom Himmel, aus dem Laptop und dem Fernseher und ein Lied baut sich aus dem heraus: dann muß man es nur noch aufschreiben. Maria kommt in mein Arbeitszimmer. "Wie klingen diese Lieder, wenn man sie aufschreibt, mit Worten?", fragt sie.
Das Rauschen klingt ja nicht, sonst wäre es ein Ton, eine Folge von Tönen. Eine Ursache, ein Erzeuger. Das Rauschen kann man nicht aufschreiben. Man kann es beschwören, aufgeschrieben braucht es ein anderes Verstehen. "Hörst Du das auch?, im Dunkeln, ein Geräusch." - Aber das ist doch ein Lied. Das Rauschen kann man nicht aufschreiben, nur das Einverständnis, es zu hören, gemeinsam, im Dunkeln. Gemeinsam wird ein Lied daraus. Das startende Auto gerade, der rauschende Laptop andauernd, der stotternde Fernseher nebenan, das einmotorige Flugzeug vom Nachmittag und die Sirenen der Feuerwehr aus der Straße vom Supermarkt, eine Sinfonie? Maria sagt, "Ich bin müde. Ich gehe ins Bett." "Ich auch. Ich grüße nur noch den Schallplattentagebuchschreiber."



blume berlin, - 17.01.00 at 02:08:41



Es ist wie immer an solchen Morgen: Als erstes schwöre ich hoch und heilig, nie wieder Alkohol zu trinken. Nie wieder. Ehrlich nicht. Und wie immer meldet sich eine leise und durchaus unerwünschte Stimme in meinem Hinterkopf, die mich fragt, was ich eigentlich öfter tue: Trinken oder schwören, daß ich nie wieder ein Glas anrühre? Mit einem freundlichen Fuck You verscheuche ich die Stimme und mache eine kurze Inventur: Ein quälender Kopfschmerz in den Gedärmen und drückende Verstopfung im Mund. Klasse. Benommen fahre ich hoch, schaue mich um, immer erstaunter und immer verstörter: Ich liege nur halb angezogen auf einer Ausziehcouch in einem mir fremden Wohnzimmer. Nur halb angezogen heißt: Mehr als halb ausgezogen, da ich schon am Abend nur wenig zum Ausziehen angezogen hatte. Wenigstens eine Benz-Couch, sendet mir der Schwamm, den ich derzeit statt eines Hirns im Kopf trage. Langsam richte ich mich auf. Ich muß an eine Freundin denken, für die es eine Art Sport ist gegen Mittag zu erraten, in welchem Apartment sie jetzt schon wieder gelandet ist. Immer noch benommen fahre ich den Film der vergangenen Nacht ab, er endet offensichtlich vorzeitig. Hab ich nun, oder hab ich nicht? Gibt es irgendetwas, was ich dringend wissen sollte? Gibt es irgendetwas, was vertuscht werden muß? Ich taxiere die Umgebung. Wohnzimmer im Studio-Stil, offensichtlich sehr hoch gelegen, helle, wahrscheinlich sehr teure Einrichtung. Es ist sehr sauber, ungewöhnlich sauber, sauberer als je eine meiner Wohnungen war. Überall liegen ordentlich gestapelt Ausstellungskataloge und Einladungen herum, dazwischen Kunstbücher. Allmählich bin ich mir sicher, daß nichts passiert ist. Schnell untersuche ich noch die überall herumstehenden Blumen. Sie haben alle genug Wasser und keine braunen Blätter. Ganz klar, gestern Nacht ist nichts passiert, ich bin offensichtlich in der Wohnung eines Schwulen gelandet. So ein Glück, denke ich. So ein Pech, denke ich. Was denn jetzt? Egal. Außerdem: Darüber möchte ich in diesem Zustand wirklich nicht nachdenken.



Aspera, Bonn, Rheinland - 17.01.00 at 00:23:47



Herr Krausser:
Sie haben recht, Pulp Fiction ist wirklich ein moralischer Film. Was ich aber auch noch dachte, als ich den Film sah:
Wie schön doch eigentlich dieses ´70er-Revival Mitte der ´90er war.
Meta-Erfahrung, das.


alexander runte münchen, - 16.01.00 at 22:40:45



Per Zufallsgenerator wurden wieder neue Passwörter vergeben. Willkommen.


EISEISBABY
Entschuldige die späte, aber nicht weniger herzliche Verabschiedung
GOOD BYE



Aussentemperatur: 37 Grad Celsius, leicht bewölkt


sven*pool - 16.01.00 at 20:09:02



beim leichtesten Wind
fliegende Tage
endlose Rituale
Sekundenkleber heften
Vorsätze an den Kragen


elsbeth flensburg, - 16.01.00 at 20:06:03



Im Imbiss Multikulti läuft "Big in Japan" von Alphaville. Die türkische Bedienung summt falsch daneben. Der über ein halbes Hähnchen gebeugte Mann vor den Spielautomanten sieht aus wie der Keyboarder von Alphaville. Er schaut nicht hoch, als sein Lied erklingt, auch nicht, als es vom Koch fremd interpretiert wird. Er verläßt das Lokal ohne zu bezahlen. Niemand hält ihn auf. Entweder haben ihn alle als Keyboarder von Alphaville erkannt und schämen sich der eigenen musikalischen Unzulänglichkeit, erlassen die Hähnchenkosten und wünschen keinen guten Tag, weil sie eh schon wissen, dass der Tag des Alphaville Keyboarders durch diese beschmutzte Erinnerung an seine größte Zeit vollständig versaut ist oder der Mann hat schon vorher bezahlt.



sebel berlin, deutschland - 16.01.00 at 19:37:41



belästigung


aus ihrem arm des katers grellgrünes aug
den atem raubt und lust. braut im hexensud
mit krötenhaut und säuglingsblut die
lage. und blasige brut liebkosen.




monik sos ffm, d - 16.01.00 at 19:17:46



Sie stand konzentriert gelangweilt am Rand der Tanzfläche. Die Arme um eine Bierflasche verschränkt. Ich kam mir fast ein wenig blöd vor, weil ich mich hier ganz gut amüsierte, die absolut stylische Erscheinung aber für diesen Ort gar nichts übrig zu haben schien. Doch dann hatte der DJ einen 80s-Flashback: "Big in Japan". Sie stellte die Flasche hinter sich und ging mit drei gezielten Schritten auf die Tanzfläche, ließ einige Haarstähnen über das Gesicht fallen und versank in einem unantastbaren Tanz. Ich huschte trotzdem in ihre Nähe, sah eine kleine Falte neben ihrem linken Mundwinkel, die sich einmal kurz auch auf die rechte Seite schlich. Bei dem Schepper-Gong am Ende fiel ihr Kopf kurz in den Nacken - Freeze frame in meinem Kopf. "Big in Berlin tonight", dachte ich mit den Sternen.



nal, berlin, - 16.01.00 at 15:37:26



Wie sehr ich dich liebe, Mann mit dem Drahthaar und den gelben Augen. Christopherus, mit deinen langen Beinen durchpflügst du das tiefste Wasser und trägst mich auf deinem Rücken, mich kleines Affenkind und ich mache Rosenblütenblätter auf deinen lederbraunen Nacken. Die dunklen, blutroten Rosen. Zur Hochzeit tanzten wir darauf; mit bloßen Füßen können wir über Dornen, Glut und Scherben gehen. Dann nimmst du meinen Fuß in die Hand, beugst dich darüber mit einem Lächeln und saugst das böse Gift raus. Das zieht mir bis ins Herz hinein, weil das Gift ein langer Faden ist mit einem Wideerhaken dran und der hat sich wohl in den Kranzgefäßen festgepiekt. Aua, aua. Darauf darfst du keine Rücksicht nehmen, weiß ich selbst. Ich will ja auch ganz taper sein. Aber es tut so weh. Es tut so schön weh.  Was, Geliebter, sehe ich da Tränen in deinen Augen? Milchige Tränen? Du leidest mein Leid, deshalb konnte ich wohl mit weit offenen Augen in die Sonne starren und in den blauen Himmel und immer nur an die Schönheit deiner Hände denken und nicht einmal mußte ich schluchzen, sogar fast ein bißchen lachen. Du machst ein bißchen Spucke drauf, das verheilt jetzt ganz schnell. Jetzt können wir uns ins Gras legen und uns beschnuppern, in der Sonne riechen wir am besten. Am Abend trägst du mich zurück. Durch den Fluß, über Stock und Stein. Das Essen auf dem Tisch sieht lecker aus und wir sind Mann und Frau.



Cigdem Ankara, - 16.01.00 at 13:42:42



Für Kathrin - als Dank für die Fragen


Dichter, Schriftsteller oder Wortsetzer


Erst legte er Hand an seine Laute
Dann führte er Buchstaben in die Ornitologie ein
Seinen Silben vermittelte er die Wirkung des Windes
Und den Wörtern zeigte er den Handstand
Sätze durften sich im Mannschaftsspiel üben
Texte führte er auf's Schlachtfeld nach Sodom


Er las bei Wittgenstein!


Dort & was?


Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.


Es half ihm nicht.


Die Krankenkasse verweigert jede Kostenübernahme.



tonio lübeck, - 16.01.00 at 12:59:11



Wenn ich's dürfte, werte Dame!, ich würde in Ihnen einen Herrn sehen, der nicht nur im "Rotstiftmilieu" verkehrt, sondern auch
"Ganzkörpertonnen-Massage" betreibt. Einfach genial!!!!!!! manche Auswürfe.


Heinrich (ohne Eisen)



heinrich berlin, - 16.01.00 at 11:16:49



Ach!!!!!


Mit freundlicher Genehmigung von Rüdiger Safranski und Kleist



tonio lübeck, - 16.01.00 at 10:57:51



Lieber Schallplattentagebuchschreiber: Ich hätte nicht gefragt, würde ich Langeweile befürchten. Danke, bis Montag.



Georg M. Oswald - 15.01.00 at 23:24:47



silvesterglücksrakete


die wüste lebt als streugut
und winterreifen haften
ein feuerschweif streift meinen mut
in glücksgenossenschaften




monik sos ffm, d - 15.01.00 at 20:48:47



InniLida-tekkanauto-Innihenne
Arrhasplateska-Groteska Wirbelwind
um sich zu häuten im Neuen, im
Leiden, die Schleppe, royalblau,
die Straße, die langgeschleppte
verpackte, vom Konkaven
DiLeuchtFeu MichZachSchich
AchZaahscho Dukoschno BlauFeu
imFinsGebirg Miprahenn duealako
dueaalakoaaalako
DuEa La
Knnskene
henneHeuse
DichFrachtete
Pergnn
Dialachfaahrgh
Michferkenne Grüne Zigeune
DiFrakta Falgette Vitreeene


Indiverge-Enzka-Zwerge, Gewerge Walge
AbTalg Tu Binchista -Zwigebü, Gebeue
Dibeune, Raune, dichreune, raunte Reuche
feucht, diHäutete Hunde Runde Rauna DichFraaghta
Hunaune DichRundtke, Geana Tuna


WillichtaGebüsche
aus dem


deraHanpta-
Lattekonkatt/Haluntkta-
Haste/


weil ich mich nicht
in dieser neugebärdeten
Hollunderschnecke amparsen
weil das nicht meine Gedachte
Welle in Weltsicht verdrichtet
verstehtete? Ettnete?
Kanettahantka
Verstettnete
regnete


auf der VordachVeranda, plätscher
tröpfel
das würde dem, dachte ich,
in meine Hände, die ich mir auf mich selbst
gestützt, gelegt, in meinen ach


sie sind hier, im Betrieb, sie
haben Angst, sie sind für dich da,
sie haben Hagen Segen Papst, der Efeu,
die Alpen, der Verdruss, Regimenter,
Quadriga


der Gedanke denkt sich
er entfaltet sich auf dem Weg nach Rom
durch die Luft gezischt, als Pfeil,
über dem Meer
und wer was zu melden hatte,
der lachte


Es war des Wassers Ebene,
über der das sich verloren hatte,
das Spiel der Spirale, das wilde Gold,
das den gezogenen Stuhl in die Strebe
erkennt, von gerissenem Gewissen erzählt,
in der Milde geschaukelt im Neuen der
Manufaktur, über Kreuz in den rich-
tigen Richtungen


Die Ebene,
an die er sich erinnerte,
im Buch


das hielt sie
Seiten aus Seide, Taft
auferrichtet ein hohes Holz
was die Anderen dachten, wussten,
es war ein Triumph, und es war eine Bar


dieser fiese Riese,
der anfragte, in der Apotheke


ein Schiff würde kommen


Wie ihr Charakter
schon auf wacht, unbemerkt,
in des Morgens Dämmer,
die Laken zur Seite geschlagen
und sich erhoben, entlaufen,
in die Straße hinein getaumelt, die Lippen


am Halteseil
war sie ihm entgegen gegangen
Getaumelt, aufgeschaut,
bis zur Spitze, die dort
am Ende des Steges stand


Als Idee war das schon gelegen gekommen
als Angebotenes auf der langgestrecktBank
die bemalt war in rosa, das abblätterte,
über dem Braun von dem Holz, aus dem das
gebaut war, in der Manufaktur, heraus ge-
brochen war aus dem Wald, der so fern war,
dass es aus ihm tutete


Die Frische,
die auf dem Tisch präsentiert wurde
bei diesem Fest, das mich etwas an ging


und siehe, es geschah
zur HardcoreCodingZeit


hatte es ihm so einen vorgeformten Degen
in den gerammt als Schafsgestalt ihre
sieben lila Blätter geraubt, er hätte als
Fahrradfahrer falsch ausgesagt, sei vor
den Gemüsehändler gezerrt worden, in einem
Bilderrätsel geblecht, bis ihm schlecht
war, verhedderte Fahrräder, Verräter auf
still gelegter Zollmühle


Was du für mich und ich für dich
das Hin und Her im Überlegen, Gedanken-
geschiebe, riesige Wogen der Wirrnis
zu Tisch debattiert
und schon wieder ein neuer Tag
Die Perspektive zu kriegen
fürs Sehen von der
in ihrem Raum


wie sie da
inmitten ihrer Dinge
eben einfach war


Die Räume
Geräusche
Die Autos
Die Tage
im Magen
Der weiße Rock


Der nach Nebenan Gegangene
und das Berichten darüber
über die einfachen Vorkommnisse


die neue Wirklichkeit


und falls du meine Nummer


Es geht gar nicht darum,
ob DU


sondern es geht darum,
dass DU jetzt in meinem


Abgründe


und es ist gut so


und siehe,
es geschah
zur hardcore-coding-Zeit



Andreas Praller, Hamburg, - 15.01.00 at 20:07:08



nachtrag:


das sogenannte tragische element ist ja wirklich, dass man dem eigenen verfall absolut unkritisch zuguckt.



alexander runte münchen, - 15.01.00 at 19:57:23



die sache ist ja wirklich, dass wir nun endlich da leben, wo wir immer leben wollten.


die sache ist ja wirklich, dass wir nie gedacht haben, dass wir so weit kommen.


die sache ist ja wirklich, dass das neue jahrtausend halt absolut kaputt begonnen hat.


die sache ist ja wirklich, dass das ja eigentlich ziemlich geil ist.


die sache ist ja wirklich, dass deutschland total verranzt ist.


die sache ist ja wirklich, dass gewalt der höchste akt der befreiung ist.



alexander runte münchen, - 15.01.00 at 19:54:57



BOLLE
Schreib diese Geschichten da rein!
BLUME
Wieso?
BOLLE
Wieso nicht?
BLUME
Und wenn die diese Geschichten nicht mögen?
BOLLE
Tja, dann...
BLUME
Okay.Du hast ja Recht. ... Du, Bolle?
BOLLE
Ja, Blume.
BLUME
Äh..., und wenn, ich meine...
BOLLE
Erzähl doch die aus Erfurt. For a start.
*
Einmal, in Erfurt, hatte ich das Fenster des Hotelzimmers geöffnet und konnte auf den Busbahnhof blicken. Die Regisseurin Sarah war in ihrer Jugend
in Erfurt gewesen. Dort hatte sie Ethymologie studiert: "damals konnten wir uns das nicht aussuchen", sagte sie, auf dem Weg zurück zum Hotel, am
Anger vorbei. Als wir am Tisch saßen kam der Oberbeleuchter mit einer blauen Arbeitsjacke und meinte, er sei dafür zuständig, daß das Licht richtig
sei. Leise, so daß kaum einer es hören konnte, sagte er zu Dirk, der mir damals diese Arbeit in Erfurt vermittelt hatte, er seiFrühaufsteher . Ich wollte
fragen was das ist: ein Frühaufsteher? Ich bin ein Spätaufsteher und der Oberbeleuchter ist so mein Gegenteil, dachte ich und schrieb es auf.
Ich war noch müde als Dirk am Nachmittag zu mir gekommen war, mich abzuholen; gemeinsam sind wir dann zum Flughafen Tegel gefahren. Was ich
da erlebt habe? Am Flughafen Tegel saß ich in Dirks Wagen und wartete, daß er hinauskomme aus der AVIS Autovermietung. Nebenan stand ein
weißhaariger Mann mit einem kleinen Koffer auf Rollen, das war der bekannte Photograph Helmut Newton. Woher ich weiß, daß das der bekannte
Photograph Helmut Newton gewesen ist? Helmut Newton, der eine Sportweste und einen weißen Schal trug, hatte seine Initialen auf seinen Rollkoffer
geschrieben: H. N.
Am Abend vorher bin ich mit Dirk in die östlichen Stadtteile gefahren. Wir haben dort eine Disco gesucht. In Lichtenberg fanden wir das ?Maxx? und
der breitschultrige Türsteher mit den kurzen Haaren sagte, daß es viele Discos im Osten geben. Wir sollten in das ?Flirt? fahren, in Hellersdorf, das sei
bestimmt das, was wir suchen, in der Stendaler Straße. Die ?Haselnuß? hat schon lange zu. Schaut doch erst einmal hier herein, hat er noch gesagt. Das
?Flirt? in der Stendaler Straße ist ein Flachdachgebäude inmitten eine Plattensiedlung. Als wir hineingingen saßen dort drei Männer mit kurzen Haaren
und Hemden, aufgeknöpft bis fast zum Bauchnabel, in Sesseln und tranken Kaffee.
Wieviel kostet es?, fragte Dirk.
10 Mark, sagte der Wortführer der Drei; ein Glas Champagner, eine Bockwurst und einmal Verkehr inbegriffen, fügte er hinzu.
Wir wollten aber nur mal gucken, sagte Dirk und der Mann meinte,
macht das ihr rein kommt, keine falsche Scham.
Diese Leute dort saßen auf ihren Sesseln und entstrahlten die ungeheuerste Freundlichkeit.
*



blume berlin, deutschlandEinmal, in Erfurt, hatte ich das Fenster des Hotelzimmers geöffnet und konnte auf den Busbahnhof blicken. Die Regisseurin
Sarah war in ihrer Jugend in Erfurt gewesen. Dort hatte sie Ethymologie studiert: damals konnten wir uns das nicht aussuch - 15.01.00 at 18:17:53



alexander: was genau meinst du ?


[x] gespannt,
b.b.h.h.



baden-baden hauptbahnhof-hauptbahnhof , berlin, d - 15.01.00 at 17:00:55



Lieber Schallplattentagebuchschreiber, hast Du ein Archiv? Würde es Dir was ausmachen, mir die Adresse hier reinzuschreiben? Ich hab nämlich über
Weihnachten und Neujahr einiges verpasst. Danke.


Alexander Runte: bezieht sich Dein letzter Beitrag auf "Ein feiner Mensch"? Falls ja (und auch falls nein) was genau wolltest Du damit zum Ausdruck
bringen?



Georg M. Oswald - 15.01.00 at 16:42:55



hbf:
trotz neuer zeitrechnung scheint sich in deutschland nichts verändert zu haben. ich finde das irgendwie: traurig.
oh mann.



alexander runte münchen, - 15.01.00 at 14:47:17



IN VIVO VERITAS GmbH Bismarckstr. 0
D 1000 Berlin 12
Tel. 030 / 319 52 
8.4.1989


H I N W E I S



Sehr geehrter Herr,


mit dem Besuch unserer Einrichtung haben Sie einen ersten Schritt getan, um Ihrer Verpflichtung als der eines verantwortungsvollen Mannes gerecht zu werden. Wir begrüßen Sie zu Ihrer Entscheidung! Dieses Merkblatt soll helfen, Sie auf die weiteren Schritte vorzubereiten. Wir wünschen Ihnen nicht nur einen angenehmen Aufenthalt in unserer Einrichtung; mit Ihrer Einlage zum allgemeinen Wohl eröffnen Sie auch sich selbst die Möglichkeit der Bereicherung Ihrer Erfahrungen. Beachten Sie darum bitte die folgenden Hinweise:



A.


1)
Der Aufenthalt in unserer Einrichtung erfolgt unter der Wahrung Ihrer völligen Anonymität. Nach ärztlichen Untersuchungen werden Ihre personenbezogenen Daten mit einem mit Ihnen abgestimmten Code separat gespeichert. Diesen Datensatz auf seinen Inhalt zu prüfen ist Ihnen jederzeit möglich.



2)
Ihre Einlagen werden fortan unter Ihrem Code bei 196 C kryokonserviert. Diese Einlagen sind Spenden.


3)
Eigener Bedarf kann in begründeten Fällen geltend gemacht werden.



B.


1)
Nach erfolgter medizinischer Untersuchung begeben Sie sich in den Blauen Salon und nehmen an einem der Monitore Platz. Sie geben ihren Code ein und treffen aus dem Menue unserer attraktiven Mitarbeiterinnen Ihre individuelle Wahl. Nach dieser Wahl erscheint auf dem Monitor die Nummer des Kabinetts, in dem Sie erwartet werden.


2)
Sie begeben sich über die große Freitreppe in die erste Etage zum angegebenen Kabinett. Am Aufgang werden Ihnen die nötigen Toiletteartikel überreicht.


3)
Im Kabinett werden Sie von unserer Mitarbeiterin erwartet. Auf Wunsch hilft Sie Ihnen beim Auskleiden und leistet Ihnen Gesellschaft beim Dusch- bzw. Wannenbad. Die anschließende Desinfektion ist obligatorisch und daher unvermeidbar, auch in Ihrem Interesse.


4)
Vermeiden Sie bitte jeden vorzeitigen Samenerguß!
Unsere Mitarbeiterinnen sind angewiesen, ein eventuelles Verlangen der Spender nach Geschlechtsverkehr nicht vor der Spende zu berücksichtigen.


5)
Unsere Mitarbeiterinnen sind angewiesen, den Spendern bei der Suche nach der optimalen Stellung behilflich zu sein. Bei Bedarf werden Sie für die Aufrichtung des Gliedes manuelle Unterstützung erfahren, im übrigen steht Ihnen im Kabinett ein reichhaltiges Video-Programm zur Verfügung.


6)
Die Mitarbeiterinn kleidet Ihr Glied in einen kondomähnlichen Samenempfänger.
Nach der Erektion wird unsere Mitarbeiterin den Samenempfänger mit Ihrem Sperma in einem im Kabinett befindlichen Wandfach zur weiteren Verarbeitung - Kryokonservierung - zwischenlagern.


7)
Im Anschluß an die Spende wird Ihnen unsere Mitarbeiterin für einen angemessenen Zeitraum gerne beim abschließenden Bad Gesellschaft leisten.


8)
Kleiden Sie sich an und verlassen Sie unsere Einrichtung über den Ausgang am anderen Ende der ersten Etage.


9)
Sollten Sie eine homoerotische Atmosphäre bevorzugen, bitten wir um rechtzeitige Ankündigung vor dem Spendentermin.



C.


1)
Ihre Samenspende wird in der Regel zur In-vitro-Fertilisation bzw. In-vivo-Befruchtung (künstliche Befruchtung) verwandt. Damit sind keinerlei vaterschaftsähnliche Verpflichtungen legitimierbar und justitiabel.


2)
Sollten Sie den Wunsch hegen, mit Ihrer Hilfe gezeugte Kinder kennenzulernen, so werden im Abstand von fünf Jahren aktuelle Fotografien dieser Zöglinge Ihrem Datensatz beigefügt.


3)
Für jede Spende steht Ihnen eine Unkostenerstattung zu.
Darüber wie auch über alle anderen Belange informiert unser medizinisches Personal und gerne auch unsere Mitarbeiterinnen.



monik sos ffm, d - 14.01.00 at 22:39:57



keine langen Fahrten
ab ins Rotstiftmilieu
jauchzend kriegen wir
als Lohn für Leistung
rot weiß Hahnentritt
ein weekend ab



elsbeth flensburg, - 14.01.00 at 22:10:06



der bierkutscher


dienst ist dienst und schnaps ist schnaps,
peitscht der biermann dem pferd
und zieht seinen flachmann aus der tasche



Hbf.: Klappte erst beim zweiten Anlauf.
:-o
Gruß an Thomas K.



monik sos ffm, d - 14.01.00 at 19:34:40



Hbf.: kann leider nichts hören. Klappt bei mir nicht.
;-)



monik sos ffm, d - 14.01.00 at 19:19:41



:-)



baden-baden hauptbahnhof-hauptbahnhof, berlin, d - 14.01.00 at 14:40:24



Das gibts überhaupt gar nicht!



Georg M. Oswald - 14.01.00 at 12:23:12



Ein feiner Mensch



baden-baden hauptbahnhof-hauptbahnhof, berlin, d - 14.01.00 at 11:18:23



Hier also erstmals der vollständige Titel:


WIE PATER QUIRIN VON YBBS ZU DEN ERSTEN NEUN DRILLINGEN KAM


Kenner werden es schon bemerkt haben: Dieser Text folgt NICHT den Regeln des HAMBURGER DOGMAS und ist NOCH WENIGER der so
genannten POP-LITERATUR zuzurechnen.


3. Fortsetzung


Auch beim Pokern -früher in der Schulzeit hatte Quirin das exzessiv vor allem mit Bernd betrieben, dem gleichaltrigen Sohn des alten Butlers Henry- hatte er immer nur die lange Phase genossen, wo es zunächst nur um die Einschätzung der Gegner und ihrer Trümpfe ging, sowie um die Verbreitung von Nebel um die eigenen. Den Moment dagegen, wo die Hosen heruntergelassen werden mussten, wie sich Schulfreund Bernd auszudrücken beliebte, hatte er immer schrecklich gefunden, obwohl ja erst damit ein Erfolg (oder Misserfolg) seiner Pokerkünste zu verifizieren war. Und mangelnder Erfolge hatte er sich ja eigentlich nicht zu schämen. Dieser Schulfreund -eigentlich hatte er noch einen zweiten Vornamen nach seinem Vater, den er aber hinter der von ihm bevorzugten Schreibweise Bernd H. Dihna zu verstecken versuchte- war übrigens ebenfalls ein begnadeter Pokerprofi, was er vor allem seinem immer etwas beflissen wirkenden (vermutlich ererbten) Gehabe verdankte. Quirin hatte ihn schon seit Urzeiten insgeheim mit einem Schoßpudel verglichen: Einem solchen Menschen traut man einfach keine fiesen Schachzüge zu. Natürlich hatte er dafür dann irgendwann, nicht ohne Quirins Zutun, den Spitznamen Bernhardiner weg. An Quirin seinerseits war nicht etwa der sinnige Name Kikeriki hängengeblieben, den ihm seine Mitschülerin Anemone verpasst hatte. Sie selbst schrieb sich nach pubertätsbedingter Schererziehbarkeit und zeitweiliger Strafversetzung in ein Mädchenpensionat nur noch Anne-Aymone. Und den Gockel hatte sie abgeleitet von Quiri oder Quiri d´Ybbs, wie sie ihn liebevoll nannte, nach dem Zwangsaufenthalt in Vevey-sur-Lac natürlich französich ausgesprochen ("Kiri"), was allerdings auch "wer lacht denn da?" hätte bedeuten können. Bei den Mitschülern hatte sich aber mehr Bernds Erfindung Q.d´Ybbs bzw. Q-Tips durchgesetzt, nicht zuletzt weil Quirin immer mehr in die Höhe geschossen war und allmählich durch keine Tür mehr passte. Der Erfinder vergaß selbstverständlich nie zu erwähnen, dass das Q seines Erachtens für Quasimodo stünde, zumal sich auch Quirin inzwischen seines seltsamen Vornamens nicht wenig schämte und ihn durch ein geheimnisvolles Q zu ersetzen pflegte.


Und was hat das alles mit irgendwelchen Drillingen zu tun? Vielleicht steht es ja in der 4. Fortsetzung!



Tatjana, Harlange-sur-Sure, Luxembourg - 14.01.00 at 10:14:33



Gestern, beim Getränkemarkt neben der Tankstelle. Der Inhaber ist ein immer freundlicher Herr im Pensionsalter, der es sich nie nehmen lässt, seiner Kundschaft -auch mir- die Kisten persönlich auf ihre Wägelchen zu heben. Meistens wirkt er etwas daneben, was ich auf einen nicht allzu teuren Rotwein zurückführe. Auch diesmal. Als ich einen Kasten Überkinger und drei Kästen Jever verlange, schaut er mich entgeistert an. Sonst kaufe ich immer drei Kästen Wasser und einen Kasten Bier. Dabei ist alles ganz einfach : Ich habe wieder einmal angefangen, DEN deutschen Gegenwartsroman zu schreiben. Als ob das ein Verbrechen wäre. Andere schreiben nie aqnders als mit Scotch oder Speed im Blut. Mal schauen, ob bei diesem Anlauf 3 x 24 x o,33 l x 4,9 vol.% ausreichen werden.



Hippi, Stuttgart, BW, D, EU, UN - 14.01.00 at 09:36:07



Zur Vernissage nach Chemnitz. Was ja schon fast eine rhetorische Figur ist. Von Halle nach Chemnitz fahren nur Regionalbahnen. Will ja auch keiner hin. Nach Chemnitz nicht, nach Halle auch nicht. Im Regionalexpress fühle ich mich dann wie verschickt. Moskau atmet. Und von den Städtenamen auf der Abfahrtstafel im Bahnhof Chemnitz kenne ich keinen einzigen. Dafür aber den Radiosender des Taxifahrers. Sofort sympathisch, leise Musik im Auto ertrage ich nicht. Und dann hat er diesen Rechtslinksgangpferdeschwanz, sehr vertraut, kenn ich einen, der hat den auch, kann ich gleich mal die Schultern lockerlassen. Die Strasse ist vierspurig und die Musik laut, die Sonne knallt in die Architektur, ich verlieb mich mal gleich in den Taxifahrer. Autofahren kann er auch, oder so fast, ganz ist ja, wenn man's nicht mehr merkt. Herr Koller findet das ja bisschen albern, dass ich die Welt immer sortiere, aber der muss gar nicht rumkorinthen, der kann's ja, fast. Ich blinzel und will noch mehr rote Ampeln. Der Taxifahrer macht auf meiner Seite die Sonnenblende runter. Fährt weiter. Sieht mich an. Ich blinzel immer noch. Brüllt er: "Nutzt ja gar nichts. Bist zu kurz, was?" Und dann müssen wir frohblöd lachen und mit den Kaugummiblasen knallen, zwei Refrains lang. Als wir nicht mehr ganz blöd lachen müssen, nur noch knallen, sagt er "Entschuldigung". Müssen wir wieder lachen, weil das so ein unnötiges Wort war. Leider alle Ampeln grün. Ich kann mich gar nicht richtig von ihm verabschieden, nur zuviel Trinkgeld geben, weil Uli schon wo-bleibst-du-denn-fuchtelnd vor der Tür steht. Und dann habe ich gerade noch Zeit, den Kaugummi runterzuschlucken, bevor ich das "Sehr verehrte Damen und Herren," sage.



kathrin glosch - 14.01.00 at 01:30:09