loop Archiv #9 (11.9.-14.9.1999)
anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben
loop Archiv #8,loop Archiv #10
pool für alle
Schön wieder ein Idiot, und hier, zu sein.
Funktionieren die Absätze?? Glaube nicht.
Bin eigentlich nur hier, weil mein Freund der Computer mich im
Stich gelassen hat und ich vor Wut koche und nicht weiß, wo ich
mich um diese Uhrzeit jetzt noch abreagieren könnte. Warum
funktioniert der Drucker nicht?? Warum zickt er heute, wo ich ihn
wirklich brauche??
Es ist ja immer der eigene Fehler, selten der der Maschine die
das System zum kollabieren bringt. Habe also den ganzen Abend
versucht den Drucker dazu zu überreden mit mir zu kommunizieren,
aber er wollte einfach nicht...Währenddessen habe ich
fabelhaftes Fernsehprogramm verpasst, ein Feature über die
Playboybunnys, eine "Doku" über
"Tierliebhaber" etc. Und jetzt würde ich die ganze
Maschine am liebsten aus dem Fenster pfeffern, aber ich
beherrsche mich.
Vielleicht kann ich ja pool-loops stattdessen beschimpfen....Herr
Oberstudienrat O. z.B. mit seiner allerliebsten
Ausstellungskritik heute in der SZ, ja genauso wollen wir das
diskurstheoretische Niveau am liebsten überall. Es fällt mir
immer wieder schwer zu verstehen, warum Kultur jedesmal mit einem
sichtbar zur Schau gestellten Geistesaufwand betrieben werden
muß um anerkannt zu werden. Ich dachte es geht hier um subtile
Verführung und nicht um den Vergleich der Schwitzhemdchen.
Was mich hier ausserdem noch wahnsinnig aufregt ist der
mittlerweile total aus den Fugen gerutschte Herr Melle, schade
eigentlich, denn eine zeitlang hat er richtig gut geschrieben. Um
Maike tut's mir hingegen gar nicht leid, die soll mal weiter auf
dem Spitalfields Market herumlaufen und ihre Wunden lecken und
richtig aufpassen, wenn ihr mal einer weh tut. Und die Kamera
immer voll druff...
Ich will doch nur, daß der Drucker funktioniert und mir zu einer
strahlenden, funkelnden Zukunft verhilft...Bitte...
Betty London, GB - 14.09.99 at 23:56:32
Ist Benjamin von Stuckrad-Barre nun bulimistisch?
Und hat Rebecca Casati mal im Hamburger "Bleichenhof"
bei Stefanel gejobbt, bevor sie sich über Moritz von Uslar zu
"jetzt" geschlafen hat - und dank eines
positionsstarken Flirts mit Jochen Siemens ein kurzes Gastspiel
beim "Stern" hatte?
Und hat Christian Kracht es Moritz jemals verziehen, daß er ihm
Rebecca ausgespannt hat?
Wann holt Huetlin von Uslar nach New York?
Kann mir das jemand sagen???
David Berlin, Deutschland - 14.09.99 at 23:55:55
Kann sich jemand eine erbärmlichere Situation vorstellen? Ich
sitze mit dem fünften Köpi vor meinem Laptop und trauere meiner
Freundin hinterher. Die fliegt in Toronto rum und ist wichtig
beim Film. Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, daß es mich
wirklich überhaupt micht mehr interessiert, wann und wo Kracht
welche Drogen einnimmt - und wie er sich danach fühlt. Die
einzig vernünftige aus eurem Team finde ich Frau Naters - und
Söhne von Kultusministern á la von Uslar, die zwanghaft auf
Existenzialist, bzw. Kracht-Kopie machen, nerven mich zu Tode.
Euer Klüngel ist doch nur eine Seilschaft von "ich weiß
nicht"-Schreibern. Kann von euch nicht mal irgendjemand
irgendwas von Belang schreiben???
Anna Hamburg, BRD - 14.09.99 at 23:26:51
Sie hier lief noch immer. Die Straße rauf und tatsächlich
hatte der Kiosk noch geöffnet. Ist doch egal, welche Gazetten,
ist doch egal, was die Schatten schwärzen auf dem Papier. Sie
brauchte sowieso nur ein paar Seiten, um die Kotze fort zu
wischen. Von dem Spanier, der auch kein Englisch konnte.
Perdonne? Lauf, Mädchen, lauf.
IchWunder Köln, BRD - 14.09.99 at 22:17:48
Lieber Thomas, vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich bin im
Moment wirklich sehr unkonzentriert. Zum Glück gibt es noch
aufmerksame Leser.
Elke Naters Berlin, - 14.09.99 at 20:07:52
Er blieb kurz vor dem Kiosk stehen und überflog die
Überschriften der Zeitungen nebst Sonderbeilagen. Im fiel auf,
daß ein Thema die Stadt im Moment besonders zu bewegen scheint.
"Willkommen in Berlin, liebe Bonner" oder "Das ist
das neue Berlin".
Unter "Tips für die Neuen" oder "Szene"
folgen
Highlights des Nachtlebens und hier vor allem die
"schillernde Untergrundszene" . Der Eimer, der
Sage-Club,
Asia-cocasia-Club, Maria am Ostbahnhof und dergleichen mehr. Er
fragte sich, ob in Zukunft damit zu rechnen sei, daß man den ein
oder
anderen Abgeordneten gegen 5.00 Sonntag morgens unter
Außerachtlassung jeglichen Fraktionszwangs in der Chill-out-area
des "Kurvenstar"
treffen würde, oder wie das gemeint ist.
K. - 14.09.99 at 18:59:46
hi, sven, schon nicht schlecht deine kombinationsgabe. aber
war es nicht das goldene dumont feuerzeug? ausserdem wusste ich
noch gar nicht, dass sich benjamin v. stuckrad barre auch schon
langsam warm schwimmt. ich meinte eigentlich eher den benjamin,
der vorne dich draufsteht und hinten noch nichts geschrieben hat.
na, du weisst schon, den mit der feuilleton-connection. genau
den. oder sollte alle anderen zeitung der republik unrecht gehabt
haben? das waer nun aber wirklich eine verschwoerung gewesen.
echt crazy!
murnau koeln, d - 14.09.99 at 15:59:51
He Verschwörungstheoretiker Murnau Koeln: Genau, du hast ganz
recht. Verdammt recht. Benjamin v. Stuckrad Barre geht jeden
Montag mit seinem Cousin Igor von KiWi in die Jetzt-Redaktion den
Cash abholen für pool. Da wird auch schon mal aus Versehen eine
Kanister Benzin auf den Teppich geschüttet. Christian Kracht
lässt dann sein goldenes DuPont-Feuerzeug aufschnappen, wenn er
nicht gerade mit mir und Elke Naters unterwegs ist um mit
Baseballschlägern das Treffen der Dreizehn aufzumischen
Abends dann: Pubertätslektüre schreiben. Muß sein, hast du ja
durchschaut, sonst gäbst ja nicht schon wieder einen genau so
strammen wie unlogischen Artikel darüber. In einer Zeitung
unserer Wahl.
Unter uns Popern? Nasebohren, oder was? Aber danke, daß du dicht
hältst! Echt. Wo jetzt sogar schon Badematten Augen haben!
Sven 'Baba'Lager pool, - 14.09.99 at 15:45:08
Eine Anregung für den oder die Programmierer/in/nen: Für die
Lektüre der Presseschau wäre es äußerst hilfreich und
kostensparend, wenn es einen zurück-Button von der jeweiligen
Artikelseite zur Presseübersicht gäbe. Dies soll keine
Schmähkritik sein, sonst ist Pool nämlich schon technisch o.k.
Hippi Stuttgart, Deutschland - 14.09.99 at 14:41:20
also jetzt mal ehrlich liebe badegaeste,
was man derzeit ueber euch in den gazetten rund um den
sueddeutschen verlag lesen kann, das ist schon alles ein wenig zu
sehr offensichtlich
(lieber benjamin, gruess mir deine verwandtschaft!). und das dann
die meisten von euch auch noch bei kiwi veroeffentlichen, kiwi
wiederum
gerade ein titel mit "jetzt:" auf den markt geworfen
hat... - koennt ihr das denn nich alles ein wenig dezenter
machen? ich will auch in zukunft nicht mehr merken, wie hier die
wasserbaelle hin und her geschoben werden. versprochen. aber der
artikel in der sz heute, der war schon wirklich ganz schoen
daemlich. muesst ihr doch zugeben, oder? von wegen, ihr wolltet
euch gegen die kulturindustrie zur wehr setzen und so ein zeugs.
ohne diese kulturindustrie - jetzt mal im geheimen und unter uns
Popern (hoert ja auch sonst keiner zu) - ohne diese wunderbaren
netzwerke und seilschaften waer das doch alles nichts mit euch.
oder (was meinst du benjamin?)? also, versprochen in zukunft merk
ich es einfach nicht mehr, wenn die sz mal wieder irgend eine
pubertätslektuere von euch hochlobt oder den x-ten unlogischen
artikel ueber euch bringt. versprochen. da schliess ich lieber
die augen auf meiner badematte und geniesse es, eurem geplantsche
zuzuschauen.
murnau koeln, deutschland - 14.09.99 at 14:21:50
Zitat-Monster komen mir immer wie Missionare vor, wie alte
Männer, die den Geist junger Mädchenköpfe kolonialisieren
wollen. Ich habe auch Bücher und Plattencover mit Text.
Lorenz Berlin, - 14.09.99 at 10:35:16
STICK THE NEEDLE IN YOUR VEIN
AND THE DRUM BEAT GOES LIKE THIS .............
1 2 3 4
WE LIVE DAY BY DAY AND YOU NEVER GONNA HOLD US BACK
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
I CAN SEE THE SKY TURN WHITE AND YOU GONNA TAKE IT OUT FOR MORE
!!!!!!!!!!!!
ARE YOU GONNA TAKE IT OUT FOR MORE ???????????????????????
ARE YOU GONNA TAKE IT OUT FOR MORE ???????????????????????
ARE YOU GONNA TAKE IT OUT FOR MORE ???????????????????????
AND THAT IS THE WAY THAT IT S ALWAYS GONNA BE !!!!!!!!!!!!!
THAT IS THE DAY WHEN THEY ALL GONNA SEE FLAMES AND FIRE BURNING
BUSINESS BUILDINGS ....
FUCKIN POLITICIANS - YOUR SMILE ON YOUR NICE FACE MAKES ME SPIT
BLOOD
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
AND YOU WALK ACROSS THE LINE AND YOU START TALKING BEHIND MY BACK
YOU START LOOKING FOR ANOTHER
ANOTHER DAY TO WASTE MY TIME !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
AND YOU WILL WAIT FOR A LIFETIME TO SPEND YOUR LIFE IN SUNSHINE
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
YOU CAN T HOLD US BACK !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
YOU WILL NEVER GONNA HOLD US BACK !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
I START WALKING THRU THE SUN
YEN FOR SOUL !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
POWER ME UP WITH WIRES !!!! CUT EM THRU MY BODY !!!!!!!!
PAY ME OUT FOR NOTHING...
AND I M GONNA KEEP MY SMILE ON MY FACE !!!
THERE S NOTHING YOU CAN DO ...
JUST WATCH ME GOING MAD !!!!!!!!!!!!!!!!
DESTROY EACH OTHER TO SURVIVE !!!!!!!!!!!!
THE WHITES
GET NERVOUS
AND THEY FEEL
INSECURE !!!!!!!!!!!!!!
YOU CAN T HOLD US BACK !!!!!!!!!!!
YOU WILL NEVER GONNA HOLD US BACK !!!!!!!!!!!!
I VE GOT NOTHING MORE TO SAY !!!!!!!!
IT S THE END OF YOUR ERA ...
I REALLY WANT TO SEE YOU CRAVING IN THE STREETS
WITH YOUR CHRISTIAN BELIEF !!!! YOU LITTLE FUCK !!!!!!!!
FUCK !!
FUCK YOU !!!!!!!!
YOU CAN T HOLD US BACK !!!!!!!!!!!!
YOU WILL NEVER GONNA HOLD US BACK !!!!!!!!!!!!!!!!!!
NEVER
NEVER
NEVER !!!!!!!
Atari Teenage Riot, You can't hold uns back, The Future of War, Digital Hardcore Records 1997, BROUGHT TO YOU BY MILLENIUM DE:BUG, Deutschland (has gotta die!!!!) - 14.09.99 at 10:16:39
In München verläuft eine Wahnfriedalle, neben vielen
anderen. Eine Bundesallee gibt es anderswo. Zwischen Telramund-
und Cosimastrtaße hat die Wahnfriedallee eine Querstraße, die
den gleichen Namen trägt wie eine Seitenstraße der Bundesallee
zwischen Senta- und Kundrystraße..Wie es dort ausse4hen mag, ist
mir ehrlich gesagt gleichgültig. Braunschweig, Köln und
Castrop-Rauxel haben kaum etwas gemeinsam, nur dass es dort eine
Straße dieses Namens nicht gibt. Wer allerdinfs ist schon in der
Lage, eine solche Behauptung durch systematischen Datenabgleich
oder Mmodernste (todernste ?) Nachforschungsmethoden zu
überprüfen ! Wer Kundry ist, weiß ich auch nicht. Zwischen
München und Berlin gibt es dank Kundry und ihresgleichen eine
Verwandtschaft, die nichts mit Ähnlichkeit zu tun hat, wie sie
natürlich auch mit L. nicht vorhanden ist. Vom Schwarzen Bären
zu L., wo einst Postchaisen Station machten, heute Trambahnen
ihre Fahrt nach Mühlenberg unterbrechen, erreicht man nach
wenigen Schritten gegen Mittag eine ehrwürdige Apotheke, die
eine Weggabel markiert. Hält man sich hier zunächst rechts und
biegt alsdann gleich noch ein weiteres Mal rechts ein,so tragen
einen die Füße, unwillkürlich schneller eilend, geradenwegs in
eine schnurgerade Allee, die auf ein gefälliges Schloss
zuführt. Das Schloss ist, leider, bis auf die Grundmauern
abgebrannt und zumindest mit seinen eindrucksvolleren Teilen
sozusagen vom Erdboden verschwunden. Schlossbewohner seien
sympathische Menschen, lässt Robbe-Grillet seinen Revel
verbreiten, aber wer wird in diesem Schloss schon wohnen ? Kundry
lungert geheimnisvoll wahnhaft oder wohnhaft doch eher in
Friedenau herum, Kundrystraße hundert parterre. Ach Kundry,
alles beruht auf Irrtümern, um nicht zu sagen Lügen. Wenn schon
das allzu bedeutungsschwangere Wort Empfangsgeschoß umgangen
werden muss, warum dann nicht ins Souterrain ausweichen ? Adjö,
och alltid välkommen, murmeltv plötzlich irgendeiner unerkannt,
unterschwellig überschwänglich. Vielleicht ist das endlich
Kundry, die falsche Schlange ?
Hippi Stuttgart, B.-W. - 14.09.99 at 10:14:12
Liebe Patty Schellaberger. Sie Schlauerle. Um den Unterschied
der beiden Worte "Kreuzberg" und "Kramberg"
zu verdeutlichen, habe ich das Stilmittel der Übertreibung
benutzt.
Natürlich weiß ich, daß in New York die Häuser größer und
die Bekleidungsgeschäfte exclusiver sind, und daß ich, im
Gegensatz zu Ihnen, in einer heruntergekommenen Stadt lebe. Ich
beneide Sie
Elke Naters Berlin, - 14.09.99 at 09:27:03
ICH HABE DER WELTBANK EINEN BRIEF GESCHRIEBEN. Radio bei
Nacht: hoher Verzweiflungsfaktor. DeutschlandRadio stellt um halb
zwei die Frage. Rußland aus den Fugen- was können wir tun?
-Mir würde jetzt privat nichts einfallen, was ich da tun könnte
-Das heißt sie stehen dem Problem etwas ratlos gegenüber.
-Ja.
-Danke, Herr Borschel nach Kassel
ALSO GRUNDSÄTZLICH SIND WIR WEITERHIN RATLOS. "livin' la
vida loca" (Ricky Martin). Später KlassikRadio
(Expertengespräche): Der Klang des Wissen (ernst, gezügelt,
unaufdringlich).
Kle hat ein Gespür, ich weiß nicht wofür. Jedenfalls hat er
bei seinem ersten Berlinbesuch gleich ins Cibo Matto Frauenklo
gekotzt. Eine ausgezeichnete Wahl, chapeau bas- Hut hoch, wie
mein Lieblingsschweizer Yves Rosset gern bemerkt. 1. Emil 2.
Fischli 3. Tobler 4. Schweiß (Schweiz)
EYES WIDE SHUT- Die Geschichte des Wortes fuck muß neu
geschrieben werden. Meine Superstars heut
nacht: Tom Cruise, Moritz von Uslar (es fühlte sich an, als
hätte ich etwas gelernt)
ernst - 14.09.99 at 01:53:46
Wow, gibs endlich kleine Wellen im pool? Oswald hat die
Aschbombe riskiert und plaziert. Manche fühlen sich bespritzt,
einige spritzen zurück, manche merken sowieso nix, einige
trocknen sich schon ab, bevor sie naß geworden sind. Mal schaun,
wie hoch die Viskosität des pool-Inhaltes ist. Wenn zu zäh,
dann nur kleines schwapp-schwapp:
Das letzte Gutenabend
So leicht zu dir hin
Der letzte Hoffnungsschimmer
Zuguterletzt
Schlaf, die Nacht ist so still
Der letzte Weg
Die letzte Kippe
Der letzte Blick
Der letzte Sprung
Nichts außer einem großen Wasserring.
Letzteres: Vian, B. aus: Der letzte Walzer, (in: Textes et Chansons) 1954 Ersteres: Aspera/Bonn/Rheinland, - 14.09.99 at 00:05:34
Beispiel ernstes Burroughsmenü zum Ende des Jahrtausends:
Klare Kamelpisse-Suppe mit gekochten Regenwürmern
Zitterrochen-Filet
in der Sonne gereift, in einer Beize aus Eau de Cologne gebraten
und mit Brennesseln garniert
Nachgeburt Suprême de Boeuf
in abgelassenem Getriebeöl geschmort und angerichtet mit einer
pikanten Soße aus verfaulten Eidottern und zerstampften
Bettwanzen
Vollreifer Limburger Käse
gesüßt mit Diabetiker-Urin und flambiert mit Kartoffelschnaps
"The hangover is over"
brainstop Hamburg, Dland - 14.09.99 at 00:00:13
Beispiel ernstes Burroughsmenü zum Ende des Jahrtausends:
Klare Kamelpisse-Suppe mit gekochten Regenwürmern
Zitterrochen-Filet
in der Sonne gereift, in einer Beize aus Eau de Cologne gebraten
und mit Brennesseln garniert
Nachgeburt Suprême de Boeuf
in abgelassenem Getriebeöl geschmort und angerichtet mit einer
pikanten Soße aus verfaulten Eidottern und zerstampften
Bettwanzen
Vollreifer Limburger Käse
gesüßt mit Diabetiker-Urin und flambiert mit Kartoffelschnaps
"The hangover is over"
brainstop Hamburg, Dland - 14.09.99 at 00:00:02
mein allerliebster ernst,
in harlem haben alle laeden, das SPAET einfach gestrichen und
sind dadurch einfach nur KAUF, wannauchimmer. gitarre gibts nur
beim frisoer, eher spaniolisch gezupft. hinter jedem schnittplatz
steht noch eine reihe mit stuehlen fuer die wartenden. alle
warten gern, denn die verwartete zeit faellt mit dem
abgeschnittnen kraushaar zum saitenklang zu boden dann.
heisse kuesse
deine
suse nachtrag, buy one, get nothing - 13.09.99 at 21:07:13
Ich lauf so die Strasse hinunter gestern Nacht, Broadway,
Harlem, Hoehe 143ste, da erbricht sich ein kleiner Mann beinah
auf meine Fuesse und entschuldigt sich auf Spanisch. Da ich das
nicht verstand, sagte ich SORRY? und er dann auch, aber mit
Ausrufzeichen, worauf ich schlafen ging, und er wohl auch.
SUSE NY, I WOKE UP EARLY THE DAY I DIED - 13.09.99 at 20:55:15
Sie hier läuft die Straße rauf. Das Halsband eng, Schweiß
tropft über das Leder. Wenn sie es schaffen würde, oben
anzukommen. Wenn sie es schaffen würde. Noch einen Fuß vor den
anderen. Dann.
IchWunder Köln, BRD - 13.09.99 at 20:01:23
Er lief schon eine Weile die selbe Straße hinunter. Da viel
ihm plötzlich ein, warum er nie ein Popstar werden würde. Er
würde sich nicht die
Namen der Städte merken können, in denen er Konzerte gäbe. In
Berlin würde er "Hallo Dresden" sagen und in Plauen
"Hallo Wanne-Eickel, ich bin so froh, hier in euer
wunderbaren Stadt zu sein" Das Publikum würde ihm erst
Originalität, dann Unprofessionalität, später Senilität
nachsagen und schließlich aufhören seine Platten zu kaufen.!
K. - 13.09.99 at 19:17:05
Vor dem Spätkauf singt der Typ mit dem Clownshut zur
Holzgitarre Ton Steine Scherben: "Der lange Weg der vor uns
liegt, führt Schritt für Schritt ins Paradies" Ein Mann
kommt aus dem Haus und bittet um Ruhe, da sein Kind schlafen
will.
"Kann die Welt sich nicht einmal um mich drehen, bis ich
hier in meiner Ecke einige Sachen in den Griff bekommen habe?
Ginge das?" (Hypo Vereinsbank)
Der Vietnamese und ich, wir grüßen einander schon lächelnd.
Aber ich glaube, wir werde keine richtigen Freunde. Dazu sind wir
zu verschieden.
ernst - 13.09.99 at 14:33:22
Liebe Frau Naters, Kramberg mag traditionsreich sein, aber
exclusiv ist anders. Vielleicht für Nachwuchsschnösel, der
jüdischen Gemeindeoder geilen Russinnen oder neureichen
DJ-Freundinnen...Außerdem machen die Krambergs echt schlechte
Kataloge, getextet von Absinth-Addicts --> Sommer 99! Und:
welcher Sradtteil in Berlin ist nicht heruntergekommen? Oder
kommen Sie aus Zehlendorf nie heraus?
Patty Schellaberger N.Y.,, N.Y. - 13.09.99 at 14:32:23
Beim Durchblättern der Wochenendausbeute in pool+loop komme
ich ins Grübeln. Klar, Ernst ist schon eine notwendige
Voraussetzung zum ernsthaften Schreiben. Aber doch nicht mit
Humorlosigkeit zu verwechseln. Ein ernsthafter Gesichtsausdruck
macht noch keinen ernstzunehmenden Menschen, eine bemühte
Sprache noch keinen Dichter. Sicher hat auch Thomas Bernhard
ernsthaft geschrieben, aber Joachim Ringelnatz doch auch, oder ?
Hippi Stuttgart-Mitte (!), Deutschland - 13.09.99 at 11:38:27
Au weia, jetzt muß ich mir wohl auch noch eine Fernsehbrille
anschaffen für den Bildschirm. Betr. das Gedichtchen da unten.
Übrigens, EVE in N.Y. : Ich finde dich gar nicht so doof, obwohl
du mich doof findest. Oder gerade deshalb.
Hippi Stuttgart, Deutschland - 13.09.99 at 10:42:13
Ich hab so süß geträumt von ihr heut nacht -
und musste lächeln, wo ich ihre Hand
so klein und doch besitzergreifend fand :
Ist das ihr Lieblingsspielzeug, das sie streng bewacht ?
Spürt oder ahnt sie jetzt, dass es sich regt,
obwohl es sich das schlafend stellt und nichr bewegt ?
Ich werd sie an mich ziehen und sie lieben.
Bestimmt verpass ich meine Bus um sieben,
und wnn sie will, auch den noch um halb acht.
Hippi Stuttgart, Deutschland - 13.09.99 at 10:02:55
"I"m sorry, but your not on the list.", sagte
der schwarze Riese und traegt dennoch einen gutsitzenden Anzug.
Stan war jedenfalls auf der Liste, weil N'Ice heute auflegt und
immer grosszuegig ist mit seinen guestlist credits.
Wahrscheinlich weil Stan heute aussieht wie Mark Wahlberg als
Dirk Diggler und N'Ice grosse Penisse mag. Niemand weiss es. Wir
sind einfach mit durchgerauscht, freundlich nickend, "Yes,
we"re on the list", gemurmelt. BAKTUN. Heisst der
Laden. Hot Spot, murmeln sie. House, 40 Grad, nackte Oberkoerper,
wippende Implantate, viele kleine Schweissperlen auf guten
Koerpern. Wen du laenger anguckst, der faengt an zu tanzen, wenn
er es nicht schon tut, denn it's such a great fun hier und
glotzend rumstehen ist nicht. Da sei das Spassmuss vor. Auf dem
Frauenklo zieht sich eine aus und fragt rum, ob das so ginge, nur
mit Bra. "Sure, you look great." Stimmt sogar. Rosa
Seide, so geht sie raus und schuettelt, was Mama ihr gab. Tini
wird von einem nackten Rasta-Buben angetanzt mit der Anmerkung
"I like you're hairstyle". Der Typ von der New Yorker
Flyer-Redaktion raeumt ein, dass hier auch nicht mehr los ist als
in Berlin, klingt nur besser, "Downtown Manhattan" als
"Mitte". Stimmt genau, alles. Um fuenf liege ich in
meiner Backofensuite in Harlem, hoere Davids neue CD, eine Stunde
Elektronikblubbern, und traeume dann, dass mich der Schwager
meiner Landlady sexuell belaestigt und ich von allen Seiten
aufgefordert werde, ihn zu verklagen. So verarbeitet mein
Unterbewusstsein Tanzabende. Als ich aufwache, ist es halb fuenf
Nachmittags, allerdings in Deutschland, so dass ich nach dem
Uhrstellen wieder einschlafen darf.
Heute liege ich mit Don DeLillo auf dem Sheep Meadow im Central
Park, genau da, wo Robin Williams seine haarige Brust als
Fischerkoenig in den Nachthimmel reckt. 86 degrees Fahrenheit,
angenehm. Zum ersten Mal strahlen die Stahlglasbetonmonster
Frieden aus, weil sie hinter dem Gruen der Baeume wohnen, und ich
im Wald bin, wo sie niemals hingelangen. Neben mir fuenf
weibliche Endzwanziger, die sich langsam Gedanken machen, ob sie
den Kampf mit der Orangenhaut noch bis nach der Heirat
durchhalten. Kandidaten sind anvisiert. "And I was like....
Wow!!!! He was SO cute!!" So geht das zwei Stunden.
Zwischendurch mal Eissorten und Sushibars. Ich fuehle mich wie
aufgesaugt von der Leere dieser Cheerleader-Hirne. Wie ueberhaupt
verlassen heute. Vertrieben aus der Vertrautheit der Sprache vor
allem. Und der der Kuesse.
Gestern abend stimmte mir ein Englischlehrer aus Seattle zu, dass
das Umgangssprachenglisch ueberquillt von Wortarmut kaschierenden
Satzbausteinen, Frohsinnsphrasen und Verbindlichkeitsfloskeln.
Der ungarische Gastgeber begruesst mich mit perfekt assimilierten
Formeln: "It"s so nice to meet you, enjoy yourself,
have a drink, make some friends and dance, if you like."
Erstens war ich ueberhaupt nicht eingeladen, zudem hat er beim
Sprechen grinsend an mir vorbeigeguckt, und Freunde machen dauert
bei mir mindestens drei Tage, das schaff ich nicht auf einer
einzigen Ungarnaerztefeier. Tini sagt, man gewoehnt sich, benutzt
sehr schnell auch diese Sprache und findet darueber Verbindung.
Werden sehen. Fuer naechste Woche bei Davids Konzert habe ich mir
fest vorgenommen, ein paar Freunde zu machen.
Schoen, dass ihr alle wieder ihr seid, Ernie und Mellie und alle.
Ihr seid mir Heimat hier im Oberflaechenland. Aber, lieber
Thomas, Achtung! Nicht nachts allein Drogen vorm Bildschirm,
sonst regnets womoeglich bald wieder Dung und Apokalypse. Denn
merke: Es ist nicht schoen, allein zu sein, zum Beispiel hier im
Freizeitheim. Zum Beispiel hier am Imbissstand, ein leeres Bier
in Deiner Hand.
Neben mir sitzt ein dicker Amerikaner in Turnhose und uebt ein
Kunststueck. Er versucht mit der Zungenspitze die Nase zu
beruehren, dabei wie ein fickender Koeter zu schnaufen und
gleichzeitig mit seinen Zeigefingern Teile der Computertastatur
durch die Marmoplatte des Tisches zu treiben. Bisher kein
Applaus.
In der heutigen Sonntagsausgabe der New York Times wird nach
eingehender Analyse festgestellt, dass Mr. Schroeders
Verkuendigung, Deutschland sei nun wieder eine europaeische
Grossmacht, wohl kein Hitler-nahes Gedankengut birgt.
oh, schon halb elf, ich fahr jetzt zurueck nach Puerto Rico in
mein Bett, morgen frueh in den Leesesaal.
Sprecht mir von Deutschland.
Eure tiefgekuehlte
Suse New York, Vereinigte Staaten - 13.09.99 at 04:35:42
Wer ist Tricky, ach ja, Tic Tac doof, Scheiße. Scheiße ist
ein schönes Wort, Allzweckwaffe, mit schönem ß, nicht mit
schnödem ss. Ein anderes Hitwort ist auch Ruhe, L. wie
Lehrerwort, mit Ausrufezeichen natürlich. Im Original mit zwei
Ausrufezeichen, später wieder eins gestrichen (Hausherrenrecht),
dann mit zwei Ausrufezeichen zitiert. Ist die Menge der
Satzzeichenreihung eigentlich unbegrenzt? (Kleine
schreibologische Diskursanfrage) Kann man lauter als laut
schreiben, z.B. LAUT !!!!!!!!!!!!!!!!!! oder so, den Highscore
hält der von Bernhard so gehaßte Bruckner, sieben Forte-Zeichen
im Finale der soundsovielten Symphonie, Mist, die wievielte muß
ich nachblättern, doch Altersverfall, da helfen auch die
äußeren Umstände nix, ich weiß, es sei denn, man kann dann
nachblättern lassen.
Wo mufft Katrin München rum, von Ihrer Tastatur totgefickt? Das
ultimative Orgasmotron. La petite mort vorm Bildschirm.
Sekretärinnentraum. Bald auch Beate-Uhse-Spezial-Tastatur mit
speziellem Clitkey.
Bitte Bach und Bachmann nicht in einem Satz gebrauchen. Kürzlich
bei 2001 "Herbst in Peking" von Vian bestellt, statt
dessen aber Bachmann-Gesamtausgabe erhalten. Immer noch
eingeschweißt, immer noch Wut. Diesbezüglich.
Drei Wochen bis zur neuen Bowie. Hoffentlich neue
Chamäleonfarbe, Industrial-Tin-Maschinen saugen auf Dauer.
Fremdproduzierte loops natürlich auch. Aber nicht so wie ³Love
and Hate" und ähnliche Müllsätze. You never wash up after
yourself / Radioköpfe. Ihr Filbingers, Scharfrichter des Wortes,
daß ihr mir nicht durch euer eigenes Raster fallt. Bevor du
durchfällst, teile mit mir deinen Mantel, du heiliger Martin,
Stadtteilwechsler. Außerdem findet der geforderte Diskurs hier
irgendwie statt, man muß ihn halt nur schmecken können.
Vater und Sohn Geschichten erinnern an die
HiHi-Kicher-Grins-Karikaturen aus den 60ern und Feten aus den
80ern mit Westernhagens ³nun sitz ich hier, bin etabliert"
und ³Tänzer, schwul und nix im Topf". Dann doch lieber
³Dicke", also Knack statt Torteworte. Stimmt übrigens,
Sonnenblumen sind poetisch, ach seufz, verbraucht, politisch
scheinbar auch. Versuch mal Levkoje, nein stopp, da dann
Assoziation zu Günther Jauch, also auch schon besetzt, Asparagus
hört sich aber gut an, ein Wort mit Charme. Und um denn geht es
dir ja wohl auch, deinen ernsten Spargel mein ich. Trotzdem kein
Kuss.
Ruhe!! ³Ruht wohl, ihr poolschen Gebeine / die ich nun weiter
nicht beweine / ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh" etc.
Johannes-Passion, Bach nicht Bachmann.
Aspera, Bonn, Rheinland - 13.09.99 at 01:27:29
Im Club: hier ist es dunkel, feucht und angenehm... könnte
man meinen, war aber stickig, ach ja wie eh und je, -und nett!,
hmm, schööön...! Habe ein paar an-regende Gespräche geführt,
auch getanzt, euphorisch rumgehüpft, grinse, grinse, ähnliche
Gesichter gesucht, ge-laaa...cht, ge-hüüü...pft,
ge-fliiie...pptundstop! Is nich lustig, ne? Nee, isene erste
Sache. Soll ma nich zuvill Spass haben, nich zuvill Abgeh',
höörste!? Öh? Ahh so! Die Veranstalter waren zufrieden. Haben
Scheine gezählt, waren voll angeflasht, wow soviele gute
Scheine, oh gut, riecht gut, ja, mach weiter...ohhhh ja! Isene
gute Sache, hier. Ahhh... Und die DJ's erst, -die sind super! Die
sind Gott! Das allein reicht doch schon. Alles volle Pulle
aufgedreht, ein bisschen Trommelwirbel hier, ein bisschen Effekt
da, eine kleine Drehung, eine einsame Pirouette, ein netter
kleiner Break, -gekonnt, und bäääng!! Da hast du sie, die
Meute! (sind gebannt! apathisch, aber gebannt!) Die müssen nur
wissen, wer du bist, glaub mir (wer spricht da?) Oh, ich bin dein
Godfather, dein Über-Ich, dein Lektor, dein Major, dein Höheres
Selbst, das dir die Salbung erteilt, -die weihevolle... War halt
der ganze gleiche Quatsch wie immer. Aber ich hatte schon
trotzdem meinen Spass. Und versucht einem jungen
Hip-Hop-Produzenten Mut zu machen, der seine Sachen noch aus der
Seele heraus macht, "mit richtigen Instrumenten!" und
Gefühle vermitteln will, und dann kommen die ganzen anderen
Jungs mit ihren Music-Maker-Maschinen und schinden den grossen
Eindruck mit Samples und fertigen Loops (!), die von anderen
produziert wurden. Das wird dann mit Musik verwechselt! Da lob
ich mir doch Leute wie Tricky, die ganz klar sagen, so, ich hab
meine Million, jetzt ist meine Familie dran, die mach ich auch
noch zu 'ner reichen Crew, produzier' ich halt ein bisschen
Scheisse und lächel auch mal nett dazu! Und nach uns: "Die
Sintflut"! (von Rob Acid natürlich!)
Yve Soleilmoon ,back in Köln, , Land - 12.09.99 at 22:13:28
Wie ich mich gefreut hab, als ich entdeckte das da links ja
ganz klein "schreiben" steht! Schon wollte ich halb
Europa mit meinem langweiligen Sonntag und meinen Gedankengängen
über das Leben und besonders über die Männer fesseln
(ha!)...hab ich mich nun geirrt und steht da oben noch viel
kleiner "gästebuch"??
Vielleicht war mein Sonntag doch etwas zu langweilig, als dass
ich hier noch länger über die Bedeutung der beiden kleinen
Wörter nachdenken kann. Im Übrigen sollte ich mir das nächste
Mal vielleicht doch keinen Campari mehr genehmigen bevor ich in
den Pool springe...
Lorena :-)
Lorena Ermatingen (wohl eher ein Dorf...), Schweiz - 12.09.99 at 19:24:05
Gerade war ich mit Julia Federball spielen. Nur der Federball
hat ein echtes Federkleid und eine rote Nase. Er flog hin und her
und selten mehr. Das lag daran, daß wir uns in die Augen sahen,
während unsere Schläger oder sagen wir für dieses eine Mal
unsere Sport- und Luftgitarren durch den himmelbauen Himmel
summten oder sirrten. Es war zu schön, sich in die Augen zu
sehen. Wir konnten uns nicht mit Zählen aufhalten, so daß wir
am Ende beide gewonnen hatten: einen Kuss. Es standen auch
Sonnenblumen da, aber Sonnenblumen sind poetisch verbraucht.
ernst - 12.09.99 at 18:11:12
Michael meint hierzu, das sei eitel und Gewäsch. Auch diese
Allzweckwaffe ist nicht frei von MetaEitelkeit und trotzdem tuts
mir leid. 1. Musikgeschmack 2. Literaturkenntnisse 3.
Unglaubliche Erlebnisse (nicht beschreiben) Steffen ruft aus
München an und nennt das Treiben dort im Vergleich zum
offensiven Berliner Körperelend ein lässiges Abwesen. Abwesen
oder: das stimmige Einstimmen auf die große Abwesenheit. Schön
gesagt. Im Gespräch über 50jährige meint Merle, so alt wird
sie nicht. Ich frage wg. live fast, und sie sagt, ne, nur wg. die
young. Habe ich noch nie erlebt, daß sich jemand für die zweite
Hälfte entschieden hat (unglaublich, ich hab da neulich wieder
ein Gespräch gehabt). Anspielungen-obereitel. "Möbelhaus,
später" fand ich als Überschrift für den Ikea-Artikel
lustig. Andererseits.
Wenn Rollerblader von weitem antraben, gehe ich ans Fenster, um
eine Kutsche zu sehen, die immer etwas Besonderes ist.
ernst - 12.09.99 at 16:32:20
Beim ungezählt wiederholten Versuch durch angestrengte
Lektüre von Herbert Achternbusch endlich in die Lobeshymnen
meiner Freunde einstimmen zu können, konnte ich erste Erfolge
beim Lesen folgender Sätze erzielen: "Alle sind stark, weil
sie sich, hre letzte Schwäche, längst aufgegeben haben. Ein
Kind braucht keine Erziehung, nur Platz und Wohlwollen, und
dieses grenzenlos. Wir dürfen diesen utopischen Ansatz nicht
aufgeben." (Wind, S.384) Grenzenloses Wohlwollen und Platz -
pool. Bei Achternbusch rennen in den Büchern und Fotos viele
Kinder und Einfälle rum und es ist unordentlich. Vier Seiten
später heißt es: "Was wird aus meinem Herz? Es schlug: KO!
OK! KO! OK!"
ernst - 11.09.99 at 18:04:23
Lieber Christian Kracht!
Rampe? Selektion? Genickschuss? Kann es sein, daß einem in Asien
mit der Zeit die Maßstäbe entgleiten?
Johanna
Johanna Adorján Berlin, D - 11.09.99 at 16:47:29
Heute fahren wir in einen neuen Club, nicht weit von hier ca.
eine Stunde entfernt, irgendwo im Ruhrgebiet. Ich werde mich
wahrscheinlich irgendwie treiben lassen und beobachten. Im Moment
bin ich eh ziemlich in mich versunken und werde wohl ein wenig
nachgrübeln und die Stimmung in mich aufsaugen (ich hoffe, dass
dort, da der Club neu ist, zumindest irgendeine Form von Stimmung
vorhanden ist..., vielleicht ist es ja wider erwarten sogar
regelrecht elektrisierend..!) Mal schaun. Ich bin relativ ruhig,
bedächtig und offen gegenüber dem, was kommt.
Zur Diskussion um Pool-Loop-Legitimation möchte ich sagen, dass
mir sowas vollkommen unverständlich ist. Wozu diese ständige
Abrenzerei voneinander? Wozu diese ganzen Beleidigungen ,
"du bist doof, du bist blöd, du gehörst nicht
hierher..!" Was soll das? Hier nimmt doch niemand einem
anderen etwas weg, -Platz ist genug da und wenn einem etwas nicht
passt, kann man weiterskrollen. Und was für eine Anmassung zu
entscheiden, was wertvoll ist und was nicht. Wir sind doch nicht
alle gleich! Wenn es den Initiatoren des loop darum geht, ein
bestimmtes literarisches Konzept vorzugeben, dann sollten sie das
auch genauestens definieren und entsprechend als Voraussetzung
angeben. Jegliche Vielfalt und Beweglichkeit wird dann allerdings
verlorengehen. Ich finde den loop so wie er ist noch interessant,
aber ich finde es schon bedenklich, wenn sich jemand für einen
Beitrag, den er hier schreibt, schämen muss. Soviel dazu an
dieser Stelle.
Yve Soleilmoon ,Köln, , Land - 11.09.99 at 11:43:10
Hallo Herr Oswald - und schon ist der Diskurs losgetreten. Mit
einiger Überraschung habe ich ich vor allem im Loop
festgestellt, daß die Reaktionen auf Ihren offenen Brief auf
offenen Ohren, sprich Augen trifft. Und das die Ernsthaften sich
zu Wort melden, leider noch nicht im Pool - bis auf die
"erschreckende" Reaktion von Herrn Kracht. Aber den
Loop würde ich nicht schließen. Vielleicht helfen hier
Passworte oder ein Webmaster! Mir würde es dann leichter fallen,
in einen wirklichen poetolgischen Diskurs mit Ihnen oder den
anderen Teilnehmern (auf beiden Seiten) zu treten. Und auf ihren
Briefwechsel mit Heiner Link weise ich an dieser Stelle gerne
noch einmal hin, das mit Nachdruck.
Martin Hamburg-Cranz, Germany - 11.09.99 at 11:35:15
Hallo Herr Oswald - und schon ist der Diskurs losgetreten. Mit
einiger Überraschung habe ich ich vor allem im Loop
festgestellt, daß die Reaktionen auf Ihren offenen Brief aus
offenen Ohren, sprich Augen trifft. Und das die Ernsthaften sich
zu Wort melden, leider nochnicht im Pool - bis auf
"erschreckende" Reaktion von Herrn Kracht. Aber den
Loop würde ich nicht schließen. Vielleicht helfen hier
Passworte oder ein Webmaster! Mir würde es dann leichter fallen,
in einen wirklichen poetolgischen Diskurs mit Ihnen oder den
anderen Teilnehmern (auf beiden Seiten) zu treten. Und auf ihren
Briefwechsel mit Heiner Link weise ich an dieser Stelle gerne
noch einmal hin, das mit Nachdruck.
Martin Hamburg-Cranz, Germany - 11.09.99 at 11:34:24
Möglicherweise ist die Klage, mein Vater könne mich nicht
als anderen verstehen, sondern nur als Fortsetzung seiner selbst,
nur Ausruck der Verzweiflung darüber, daß ich nichts bin als
die Fortsetzung meines Vaters. Indem ich nicht tue, was er tut,
um ein anderer zu sein, setze ich mich von ihm ab, aber ihn fort:
Wer ein anderer sein will, indem er nicht sein Vater ist, bleibt
sein Vater. Das drueckt die Klage aus, mein Vater koenne anderes
nur als
Verneinung seiner selbst verstehen.
Günter New York, - 11.09.99 at 06:28:01
Ich schäme nich für meinen letzten Beitrag. Er war
undiszipliniert, großspurig und leer. Könnte jmd. löschen,
könnte mir jmd. auf den Kopf hauen, könnte jmd. mit mir reden?
Ich habe seit drei Tagen mit niemand anderem als mit
Supermarktkassiererinnen gesprochen. Vor meinem Fenster mischen
sich laute Jungen- und quiekende Mädchenstimmen, Glas
zersplittert und Motoren heulen auf und ab. Ich möchte Teil
eines Taumels sein. Wie wir auf Baumarktparkplätzen den
Weinflaschen den Hals abschlugen und angsterfüllt aus der
gesplitterten Flasche tranken. Wie wir betrunken im Opel Kadett
nach Hellpup fuhren, weil einem der Name gefiel. Wie Andreas
Klocke jetzt wieder zu Hause bei seiner verwitweten Mutter sitzt
und deren Weinkeller leert. Wie Stefan Eggert Schrauben sortiert
und mit dem Geld und seinem Fahrrad ins Honeymoon fährt, dem
Puff an der Bundesstraße. Wie und wann geht einem diese
Weinerlichkeit auf die Nerven? Markus hat mir geschrieben: Im
feeling you, das sei nicht unmännlich, das habe schon Funkmaster
Flex zu Taleb Kweli gesagt, aber ich kenne diese Leute nicht.
Ihre Hände trafen sich, umklammerten sich und lösten sich
wieder voneinander. Dürfte ich bitte einen Kuss haben? Könnte
jmd. bitte sagen jaja, ist ja gut, sei jetzt leise. loop bitte
schließen.
ernst - 11.09.99 at 02:28:49
Ich war nur Reiner, um dann als Doppelname wieder auftauchen
zu können und Reiner Ernst heißen zu dürfen. Allerdings war
ich auch Peter Würzburg und habe mich sehr gefreut für die
original erlebte Jägermeisterstimmung+Geschichte für Lorenz
gehalten zu werden, den ich immer noch für seine Audi80
Geschichte verehre. Es war nur, weil ich mich so geschämt habe
für mein trübe treibendes sogenanntes LEBEN und mit einem
anderen Namen zu fliehen gedachte, seitdem ich auf den alten
ERNST verstärkt angesprochen werde. Aber die Stilanalytiker sind
unter uns und man kommt nicht raus aus seiner Haute Couture (auch
nicht im Wortspiel). Jetzt heißt es also sich wieder
verantwortlich zu fühlen für für Erlebnisse gehaltene
Schreibübungen und die Gefahr dabei nennt mein Freund Markus
Mark zurecht "Interessantizismus", also Vorspiegelung
falscher Großartigkeiten mit dem Effekt: mimetisches Begehren.
Der hat was, was ich nicht habe und das ist voll (das Leben). Der
Vollrausch, das Vollbad in der Menge, der Vollbart des Propheten
(das coole Wissen). Da diese Problem auch bei der Darstellung von
schönem Scheitern besteht und vorerst nicht zu lösen ist,
heißt es bis auf weiteres: weitermachen und nicht Stuckrad Barre
werden (selbstzufrieden, dummdreist, Spielzeug). INGO, das war
der Versuch einer Antwort auf Deine unerlaubte Frage: ist das
alles? Nein, aber wir bemühen uns um den Rest. "just eines,
was richtig ist: Rock nach Licht" lautet die gerade
erklingende Antwort der BAD BRAINS genannten Meilensteine der
Punkrockgeschichte aus den Boxen (boxen ihre Stimmung durch). Bad
Brains und Youth of today und No for an answer sind natürlich
bessere Namen als Blumfeld, wo jeder Student seinen älteren
Kafka dahinterhängt und sich was denkt. Allerdings (ist ja
interessant) kenne ich den Erfinder dieses Bandnamens: er sitzt
in Herford und heißt Michael G und hat das Lied "Kommst du
mit in den Alltag" verfaßt und war einst Gründer der Band
mit dem schönen Namen JETZT. Jetzt hat sich aufgelöst, was als
Satz erinnert an die Formulierung Time ist out of joint, die zum
Ausgangspunkt der Überlegungen von Jacques (O Gott, was mache
ich hier).
In der Nacht habe ich von Merle geträumt, sie lag irgendwie
zerrissen heruntergekommen und rothaarig auf einem Feldbett. Ich
kam in den Raum und statt Mitleid hatte ich nur Verachtung für
meine ehemalige Freundin in diesem verachtenswerten Zustand. Sie
hatte noch die Kraft sich mit mir über irgendein entferntes
Thema zu streiten, ich schlug sie mit der offenen Hand und trat
ihr in den Bauch und wachte auf und sagte Ächz. Am Mittag rief
ich Merle an in Sorge, daß ihr wirklich etwas zugestoßen sei.
Als ich zur Begrüßung fragte, wie es geht, sagte sie Super und
als ich nach dem Grund fragte, sprach sie unverständlich und
leise, und als ich fragte, ob männlicher Besuch da sei, bejahte
sie und ich wünschte ihr einen schönen Tag. Für die Eitelkeit
meiner Sorge war das verletzend.
Um halb zwei komme ich zu Alexander, der mich im Bademantel
begrüßt, da er gerade aufgestanden ist. Er zündet sich eine
Zigarette an und spielt den Übernächtigten, der er
wahrscheinlich ist. Mit der Zigarette und dem zerknitterten
Gesicht sieht er gut aus. Später rauscht die Dusche, und
Alexander singt zu Joni Mitchell. Und die Jahreszeiten sie gehen
rund und rund, und die bemalten Ponies gehen auf und ab, wir sind
gefangen im Karussell der Zeit, wir können nicht zurückgehen,
wir können nur zurücksehen, woher wir kommen und gehen rund und
rund und rund im Kreisspiel (das soll keine Erklärung sein).
Sehr geehrter Herr OSWALD, ich fand es sehr angenehm und nicht
entschuldigungsbedürftig, daß Sie einmal ausführlich geworden
sind und über das Pool Niveau von Anspielungen und Privatismen
hinausgegangen sind. Wenn man poetologische Debatten durch
Werkstattberichte ersetzt, wären wir eins (wenn ich das so sagen
darf). Von der Schließung des loops würde ich mich persönlich
geärgert fühlen, belebter als im pool ist es hier allemal und
auch darin ist es wie im richtigen Leben, man muß über einiges
hinwegsehen. Die Erfahrung, daß Lektüre von Peinlichkeiten
körperliche Schmerzen kann, macht man auch nur hier und seltener
in der schönen Literatur. Es ist halt nicht alles Elfenbein, was
schreibt, warum ärgert Sie das so? Und was den Ernst betrifft,
den sie wiederholt fordern: sag ich doch die ganze Zeit.
ernst - 11.09.99 at 00:07:57