Textasy #21 (Dezember 2001)
silvester 2001.ist es morgen tatsächlich schon wieder so weit? wie immer planung in letzter minute, einen abend vorher weiß ich noch nicht, was morgen geschehen wird, wo ich die silvesternacht 2001 verbringen werde. aber ich weiß, daß einige meiner wichtigsten menschen bei mir sein werden, und darum ist mir das andere fast egal. liebe grüße an ala, mariO (das war das beste kompliment, das du mir machen konntest)und den kobold nach l.e. kommt gut rein ins neue jahr... wir sehn uns.
teffi -und es schneit schon wieder- - 30.12.01 at 19:37:38
Einen ganz, ganz lieben Dank auch an dich Mario :o)
J. - 25.12.01 at 15:47:41
@ Teffi, Du bist und bleibst verrückt... Danke für Schnee und Sterne und Puzzlegeschichten...
MARiO - 24.12.01 at 20:57:27
MARiO @Hauptstadt.de - 24.12.01 at 20:55:03
Tür Nummer 24
Jahre später, es war wieder der 24.12., kamen mir die beiden Arm in Arm im tiefen Schnee entgegen. Ich war etwas erstaunt, sie hier zu treffen und fragte sie danach, wie die Geschichte denn nun ausgegangen wäre. Lachend sah Claudia mich an und meinte "Sieht das etwa nach einem Ende aus?" "Weißt du," durchschnitt Tims warmer Atem die Kälte "im Literaturkreis haben wir beide immer davon geträumt, eine unendliche Geschichte zu schreiben. Es sieht so aus, als wäre uns etwas viel Schöneres gelungen." Als ich dann wenigstens wissen wollte, was an diesem Tag vor ein paar Jahren denn nun noch passiert wäre, sind sie nur wortlos mit strahlenden Augen den kurzen Weg an mir vorbeigegangen. Aber vielleicht haben sie es ja Mario erzählt :o)
Euch allen wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest *
J. - 24.12.01 at 14:54:08
Tür Nummer "XXIII 1/2"
Tim zittert, als er in der längsten Nacht des Jahres vor Kälte aufwacht.
"Meine Güte ist das kalt." An seinen Armen reibend hüpft er durch den Raum. Er prüft die Heizung.
Kalt.
Seine Hand tastet über den Schreibtisch und sucht das Licht.
Knips. Knipsknipsknips.
Komisch auch kein Licht? Vielleicht Stromausfall. Aus dem Fenster schauend gleiten seine Finger über das Fensterglas. Er spürt die Kälte und Schönheit der Eisblumen... Vielleicht ist es bei Mona wärmer... Vorsichtig schleicht er durch den Flur rüber zu seiner Schwester. Und wenn David da ist? Da klinkt schon die Tür und ein hoher Schrei von Mona läßt die Stille wie zartes Glas zerspringen.
"Du jagst mir vielleicht einen Schrecken ein..."
"Ist verdammt kalt hier..."
"...und Licht funktioniert auch nicht."
"Vielleicht die Sicherungen?" Zielsicher wie eine Ameise in ihrem dunklen Labyrinth geht Tim zum Kasten und überprüft die kleinen Schalter.
"Nee, sind alle eingeschaltet."
"Wer weiß..."
Tim kommt zurück auf Monas Höhe.
"Du Mona, kann ich..."
Sie zögert nur kurz, nimmt Tim bei der Hand. "Na los, eh wir ganz erfroren sind..."
Wenig später brennt die eine große Altarkerze, die nach dem letzten Osterfest nicht mehr gebraucht wurde und verbreitet wärmendes Licht.
Die beiden starren, in Decken gehüllt und eng aneinander in Monas weichem Federbett gekuschelt, in die züngelnde Flamme.
"Was denkst Du", fängt Tim an, "ob unsere Eltern glücklich sind?"
"Ich könnte mir keine glücklicheren Menschen vorstellen, als die Beiden... Gerade am anderen Ende der Welt, im warmen Sand sitzend ..."
"... und das salzige Meereswasser um ihre Füße nicht zu vergessen..."
"Genau." beide lachen.
"Die leuchtenden Augen von Mutter, während der Vorbereitungen für die Reise..."
"Und die Anspielungen von wegen dorthin gehen, wo alles begann" erwiederte Mona.
"Ja du September-Kind, und wenn Oma nicht so dagegen gewesen wäre, würdest Du jetzt wahrscheinlich Blume-im-Haar heißen..."
...
"Und... und bist Du glücklich?" fragt Mona.
Sie blickt zu ihm und sieht trotz der Decke vor seinem Gesicht, das glücklichste Lächeln in seinen Augen, daß sie je von ihrem Bruder gesehen hat.
"Wie ist sie so?... ich meine hast Du ..." Mona zögert.
"Ich weiß nicht so genau... ich bin mir auch nicht ganz so sicher... ich spüre nur, das da etwas..."
Düdlüdüdlüdüüüd
"Ist das unser Telefon?" unterbricht Mona die Unterhaltung.
"Warte ich gehe" sagt Tim und verschwindet langsam im dunklen Flur
Düdlüdüdlüdüüüd
Merkwürdig, müßte das Telefon nicht auch tot sein? denkt Mona und lauscht in Richtung Tür...
"Hallo hier ist der Tim.... Claudia? Du? Ich meine... Neinein kein Problem, hast mich nicht geweckt... Ja, ich sitze noch im Bett mit Mona, ähh ich meine mit meiner Schwester Mona... Was bei Euch auch? Ja unsere Heizung ist auch kalt, wer weiß... Claudia? Claudia ist alles in Ordnung?... Was ich morgen mache?.. Naja den Baum anputzen, am Nachmittag mit Mona singen gehen... Unsere Eltern? die sind weg... An ihrem Bauchnabel der Welt..."
Mona hört Tim am Telefon lachen ...
"am Abend? ja ich habe Zeit... eine Überraschung? Jetzt machst Du mich aber neugierig... Ja, kein Problem. Ich freue mich... Du Claudia... eine gute Nacht wünsche ich Dir..."
Der Höher findet erst im zweiten Anlauf geräuschvoll seinen Ruheplatz auf dem Telefon...
Es dauert einige Augenblicke bis Tim wieder beim Bett von Mona ist.
"Claudia war dran..."
"ich weiß..." lächelt Mona komplizenhaft und hält ihre Decke einladend wie den Eingang zu einer warmen Höhle auf.
Eng aneinander liegend und von Tims Armen beschützend gehalten, spürt Mona nicht nur seine kalten Füße, die sich stetig der Wärme unter den Daunen anpassen, sondern auch Tims Herz, daß aufgeregt und voller Glück schlägt. Ich liebe Dich mein kleiner Bruder, denkt sie und schläft mit einem Lächeln tief ein.
MARiO , bei dem gerade ein Marienkäfer über die Tastatur läuft... - 23.12.01 at 21:51:43
Die 23. Tür
Tim wirft einen Blick auf seine Uhr, unter ihren Füßen knirscht leise der Schnee und das Dunkel wird immer dichter zwischen den Bäumen. "Es tut mir sehr leid Claudia, aber... also ich muß noch was erledigen, hab nicht gedacht, daß es schon so spät ist" und küsst sie dabei leicht auf die Wange, damit sie jetzt bloss nichts Falsches denkt. Claudia war in ihren Gedanken aber immer noch in diesem Moment, saß dort mit ihm am See und hatte ihre Idee schnell wieder selber verworfen, als hätte sie versucht, zwei Dias von Sonnenauf- und -untergang übereinander zu legen und drückt seine Hand, alles in Ordnung.
Die Stille stieg wieder zuerst ins Auto, diesmal schlief sie ruhig ein und wurde erst kurz vor seiner Haustür wieder wach, verfing sich aufgeschreckt in Claudias Jacke. Warum sagt er nichts wegen morgen... die Weihnachtsbeleuchtung der Innenstadt spiegelt sich in der Frontscheibe... sag doch irgendwas .... ein Geruch von Nelken und Zimt strömt durch die leicht geöffnete Seitenscheibe, als sie den Markt hinter sich lassen... dann wird er wohl Weihnachten mit seiner Familie ... sie biegen jetzt wieder in seine Straße ein... oder hab ich mich jetzt so getäuscht .... "Frohe Weihnachten Claudia", "dir auch Tim", "bis bald dann" .... sein Kopf verschwindet hinter dem Hauseingang und die Räder ihres Wagens drehen etwas durch, als sie wieder anfährt.
Eine Stunde später steht sie bei Ben im Flur. Das Gedicht von ihr liegt zwischen ihnen auf dem Fußboden, die einzelnen Papierschnipsel tanzen dort mit ihren Worten im Luftstrom um seine Sprachlosigkeit herum als er mal wieder die Tür hinter sich zuknallt. "Und jetzt komm mir bloß nicht noch mit diesem Mist, vonwegen wir können doch Freunde sein, ich hab nämlich schon einen, verstehst du", dringt es noch durch die Ritzen des Briefkastenschlitzes.
J. - 23.12.01 at 19:08:48
schneeflöckchen weißröckchen wann kommst du geschneit,du wohnst in den wolken, dein weg ist so weit...
steffi im schnee - 23.12.01 at 11:23:04
an meine frau: ich liebe dich. du fehlst schrecklich.
M. Roßbach - 23.12.01 at 10:23:44
So, ich zwänge mich mal zwischen die Adventskalendertürchen (bei mir zuhause heißt das übrigens "Türkenkalender" - wegen den ganzen Türchen = Türken am Kalender;-).
ala verabschiedet sich für ein paar Tage aus Leipzig - ich wollte euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest und ruhige Tage wünschen.
Esmeralda, Paul und Blika Andersson lassen auch grüßen - denen geht es im Moment leider nicht ganz so gut, aber im neuen Jahr sieht sicher vieles wieder anders aus.
Also - genießt das Fest!
@MARiO: Danke.
alannis Leipzig - 22.12.01 at 23:45:48
Tür Nummer XXII
"Chhhh"... Tim flüstert zu Claudia: "Pass auf gleich passierst...".
Nebelschwaden steigen vom See auf. Die Sonne verschwindet glutrot langsam in Wolken über den graumelierten Saum des Waldufers gegenüber. Wie ein Vorhang aus feinster dünnster Seide schmeicheln die mikroskopisch kleinen Wassertropfen um die alten Steinsäulen.
Claudia erinnert sich an vergangene Sommer. Wie sie als Klasse diese Ruine auf der Insel im See für die Kulisse ihres Theaterstückes benutzt hatten. Jetzt wird sie das Gefühl nicht los, daß noch ganz andere Geister diesen Ort besuchen. Eher unbewußt rückt sie in der Hocke etwas näher an Tim und hackelt sich in seinen Arm ein.
"Da....", es ist anfangs nur ein Rauschen und Schwirren. Etwas gewaltig Großes kündigt sich an... Schnarren und tierische Laute kommen hinzu... Erste Umrisse sind zu erkennen. Ein riesiges Wesen scheint im Landeanflug auf seine Behausung zu sein. Es kreist einige Male über ihren Köpfen hinweg. So als würde es erst schauen, ob alles in Ordnung wäre. Claudia kommt sich auf einmal so winzig klein vor. Ducken, denkt sie, ducken, damit uns hier keiner sieht. Ducken und aufhören zu atmen. Eine letzte Runde und aus den Nebelwolken heraus sind die Spitzen von vielen Flügeln zu erkennen. Hier will nicht "etwas" landen - hier wollen "einige" landen - hier wollen "viele" landen.
Ein Schwarm von Graugänsen setzt zum imposanten Finale des Tages an. Fast etwas tolpatschig trudeln die Tiere ein und versammeln sich auf dem See.
Die Stille legt ihre Arme um die beiden, schaut durch den winzigen Spalt zwischen den beiden Köpfen und füllt diesen Moment mit ihrem kleinem Trichter aus Luft in ihr Gedächtnis. Niemals wird dieser Augenblick verloren gehen... Er ist ein Teil geworden von Claudia und Tim und Tim und Claudia...
Die Sonne ist ganz verschwunden und die Dämmerung streift schnell ihren weiten Mantel über den See. Der Nebel umhüllt schützend die Vögel und alles scheint in einem tiefen Schlaf zu versinken.
"sie kommen aus dem Osten und überwintern hier..." flüstert Tim und schaut in Claudias Gesicht. Was er sieht, ist ein glückliches Lächeln, leuchtende Augen und zwei rote Wangen, die von innerer Wärme errötet sind...
"Jetzt zeig ich Dir was" erwiedert leise Claudia. Die beiden erheben sich leise und verlassen rückwärts schleichend den Ort.
Ich komm zu Dir,
halt Deine Hand,
Wir gehen gemeinsam
durch dies wunderbare Land...
Ein Wunder hier,
ein Traum gleich dort,
grad noch hier
und doch schon fort...
ich zeige Dir................
MARiO - 22.12.01 at 12:20:49
Zwei Straßen vor Claudias Wohnung steht ein Typ an der Ecke, mitten im Winter mit Sonnenbrille?? wundert Tim sich etwas, aus seinen Kopfhörern dröhnen laut die Ärzte "...soll es das nun gewesen sein, fällt uns denn keine Lösung ein..." und sein Fuß kickt gegen einen Stein - mal schauen ob dieser Love Song nicht doch noch eine andere Hälfte besitzt, blitzelt es kurz in Tim auf. An der nächsten Ecke kommen ihm Sabine und Claudia entgegen. "Hi Tim, das ist Sabine, meine..." "Das war Sabine. Hi Tim, sorry aber ich muß dringend los, wir sehen uns ja bestimmt noch mal oder?" "Hoffe ich", grinst Tim und blickt dabei aber mehr in Claudias Richtung. Warme Küsse zwischen Honigatem "Tschau ihr beiden", wechseln den Platz mit Tims Hand, die sich jetzt in ihre schiebt und die Worte, ein Auszug aus einem Gedicht von Gioconda Belle, die sie im Stillen zum Takt seiner pulsierenden Finger spricht, während er sie durch den dichten Vorweihnachts-Panikkauf-Verkehr über die Straße hin zu ihrem Auto zieht.
Sterne in den Händen,
lachende Lampe auf dem Weg zum Spiegel,
in dem ich mich wieder schaue
heilen Leibes,
beschützt,
an die Hand genommen
vom Licht,
von grüner Wiese und Vulkanen,
das Haar voll Spatzen.
Schmetterlinge sprießen aus meinen Fingern,
Luft nistet in den Zähnen
und kehrt zurück zur Ordnung
des Universums bewohnt von Zentauren.
Fragend sieht sie Tim an. "Erst mal raus aus der Stadt, ich sag dir dann den Weg an." Durch die kurzen Fragmente "jetzt links", "an der nächsten Ampel rechts" und "jetzt erst mal nur noch geradeaus" kriecht die spannungsgeladene Stille von der gummierten Oberfläche der Fußmatte hoch, legt sich auf die Rückbank und vertreibt sich schließlich die Zeit, indem sie mit den feinen Körperhäärchen ihrer Mitfahrer spielt, bis sie, fast am Ziel angelangt, durch die offene Fahrertür als erste aussteigt und sich wartend an den Baumstamm lehnt.
J. - 21.12.01 at 20:03:31
Tür Nummer "XXI 1/2" ;)
Ben geht zur Wechselsprechanlage.
"Neinnn"... der rote Knopf versinkt im Gehäuse. Wie beim Domino setzt sich die Maschinerie in Bewegung. Claudia hält sich die Hand vor den Mund in der Hoffung ihren Schrei wieder in die Tiefen ihres Herzens zurückzuholen... Ben dreht sich nichts verstehend zur ihr... Die schlurfenden Schritte im Hausflur werden immer lauter.
"Erwartest Du noch Besuch?".
Claudias Gesicht verkrampft. Das darf doch alles nicht wahr sein. Warum ich? warum jetzt? Bitte bitte nur das einemal. Ich glaub an nichts und niemanden, nur an Dich Weihnachtsmann. Ich weiß es ist noch nicht so weit. Aber bitte, bitte nur dieses einemal.
Über die breiten Schultern von Ben hinweg winkt eine Hand.
"Hallo, Ihr beiden..."
Claudia Anspannung geht bis in die Zehenspitzen und endlädt sich in einem Kribbeln wie in der Achterbahn kurz vor dem ersten Abflug...
Ist irgendwas? Warum sieht Claudia so komisch angespannt und nervös aus? So habe ich sie seit dieser einen fiesen Nummer in Chemie vorn an der Tafel nicht mehr gesehen, denkt Sabine. Was hat Ben hier zu suchen, wollte sie sich jetzt nicht mit... Ach Du Scheiße...
"Hallo Ben, wie gehts Dir? Claudia bist Du so weit, wir wollen los, der Bus wartet nicht..."
"Aberaber... Ja... jaja der Bus... Stimmt... Der wartet... nie... Ben Du siehst... ein anderes Mal... Ok?"
Claudia schnappt sich alle Sachen, drengelt Ben aus der Wohnung und verabschiedet sich flüchtig von ihm... "Ich ruf Dich an. Ben. Machs gut..." Und weg sind sie.
Ben geht langsam die Stufen herunter, zur Haustür die langsam schließt. Durch die Milchglasscheibe, sieht er die beiden Silhouetten verschwinden... Hinterher rennen? Nee man ich bin noch nie einem Mädchen hinterher gerannt, denkt er und verläßt wenig später das Haus in eine andere Richtung.
MARiO - 21.12.01 at 12:33:38
Tür Nummer 20
"Ben, ich wollte grad los, lass uns doch morgen..."
Wieso strahlen ihre Augen so, wenn mich aus meinem Spiegelbild ein Fernfahrer nach einer Tour nonstop Portugal und zurück ansieht? Warum lächelt sie zwischen den etwas gehetzten Worten und meine Mundwinkel flackern, wie die Flamme einer Kerze, deren Docht ganz langsam in das flüssige Wachs getaucht wird? Warum steht hier alles wie immer an seinem festen Platz, nur ich, zerrissen in der Ecke beim Altpapier, Donnerstag - sticht mir der auf dem Sperrmüllkalender mit dem Textmarker gekennzeichnete Tag entgegen - zur Abholung bereit.
"Nein Claudia, jetzt!!! Du hast ja keine Ahnung... also ich hab da echt keinen Bock drauf. OK - sieht so aus, du hast dich verknallt, ich hab dir doch gesagt, ich lass dir deine Freiheit. Willst du jetzt alles, wegen irgendsonem Typen... Mensch, das vergeht doch auch wieder. Denk doch mal, was wir beide zusammen... war das nicht geil? Blödsinn, Distanz, los... komm jetzt mal her."
Warum stellen sich meine Nackenhaare jetzt auf, mit seiner Berührung um meinen Bauch? Warum ist dort diese Wand mit der Feuerschutztür und das dicke Bund des Nachtwächters in meiner Hand, alle Schlüssel schon zerkratzt von den vielen Versuchen, der passende während der Nacht durch die Hände geglitten, direkt in den offenen Schacht?
"Ben, du willst mir meine Freiheit lassen, geben vielleicht noch?? Umkehrschluss, wenn du wolltest könntest du sie mir auch nehmen???
Und ausserdem......"
BRZZZZRing
J. - 20.12.01 at 21:52:28
Dieser Sommer liegt im Sterben, wie auch der vom letzten Jahr. Kalte Nebel fallen vom Himmel zaubern Eisblumen im Haar. Wir stehen auf dem Bahnsteig dein Mantel reicht für zwei. Du flüsterst und Dein Atem weht wie Rauch an mir vorbei. Bye bye, my love, ich will nur einmal mit den Vögeln ziehn, bye bye my love, ich komme wieder wenn die Wiesen blühen. Dieser Sommer ist gestorben und ich weiß genau, wenn ich jetzt bei dir bleibe stirbt unsere Liebe auch Kann sein, ich werd im Süden auch nicht richtig warm, kann sein es ist dein Mantel und das Nest in deinem Arm. Bye bye, my love, ich will nur einmal mit den Vögeln ziehn, bye bye my love, ich komme wieder wenn die Wiesen blühen. (c) Silly |
kerstin - 19.12.01 at 16:27:30
Okay, was hältst du von weißen Kaninchen??? Ich habe mich heute jedenfalls gewundert...
... ich liebte ihn, denke ich. kann man überhaupt liebe denken? eher fühlen, oder wenn dann ist es ein mix aus beidem. aus gedanken und gefühl...
zuerst hatte ich große angst... die art angst, die blitzschnell in mir fuß fasst, habe ich schuhe ohne profil an, und die pfützen vor mir sind zugefroren... das laute verhalten, diese unberechenbare art... am liebsten wäre ich ausgestiegen... er kam mir zuvor.
kerstin .Verschont von grauen Gesprächen. - 19.12.01 at 15:13:40
Tür Nummer "XVIII"
Ich muß mich beeilen... man bin ich aufgeregt, Tim kommt gleich... Ich würde zu gern wissen, was er mit mir vorhat. Gestern morgen, wie er da vor der Tür stand, seinen Pullover wiederhaben wollte und ich eine Belohnung für die Herausgabe verlangte...
Am Montag waren Frau K. und ich die Letzten, die den Raum vom Schreiberzirkel verließen. Ein letzter aufmerksamer Blick von Frau K.: "Ach da hat ja jemand die Hälfte seiner Sachen vergessen..." sagte sie und ging zielstrebig auf den Stuhl von Tim zu. Hat da nicht Tim gesessen? Stimmt, die 1 1/2 Stunden waren aber auch eine schweißtreibende Angelegenheit.
Frau K. ging mit uns auf die Reise in literarische Gegenwelten. Welten in denen Gut und Böse, Oben und Unten eindeutig ersichtlich sind und Rassen, Klassen und Geschlechter ihre festen Plätze haben... Warum verlieren wir uns so gerne in diesen Welten und vertrauen mehr auf Zauber, Magie und Glaube statt auf Vernunft, Ratio und Erkenntnissen...
Ich habe Frau K. gesagt, daß ich Tim den Pullover wiedergeben werde.
Zu Hause muß ich dann irgenwie eingeschlafen sein. Auf jeden Fall habe ich es nicht mitbekommen, daß Sabine gekommen ist.
Sie weckte mich mit Ihrem Lachen und sagte: "wie ein Bär im Winterschlaf so liegst Du da, zusammengerollt im Korbsessel mit Deinem neuen Pullover... wo hast Du ihn gekauft?, Er sieht gut aus..."
... Tim drückte mir mein Ginkgoblatt in die Hand und sagte: "Morgen zeige ich Dir mein Atlantis..." Er lächelte dabei und wie als wenn er meinen Willen voll unter seiner Kontrolle hätte, gab ich im ohne zu zögern seinen Pullover zurück.
Ich weiß nicht wie lange ich da so stand, wie Dornrößchen im 100 jährigen Schlaf erstarrt. Aber kaum war ich wieder bei Sinnen, war er weg und nur noch die Wolken seines Atems die sich langsam in der kalten Luft auflösten schenkten mir den Glauben, daß das wirklich gerade passiert ist.
BRZZZZZZZRING
Ob das schon Tim ist? Hab ich alles, jawohl, jetzt kann es losgehen. Ich öffne die Tür und erstarre wie ein Eisblock.
"Claudia, Du ich habe über das von letztens nochmal nachgedacht, so von wegen Klarheit auf Distanz, ich kapier es nicht ganz, aber vielleicht reden wir einfach nochmal drüber..." sagte Ben und drängelte sich an mir vorbei in die Wohnung...
MARiO - 18.12.01 at 23:59:05
Das gurgelnde Geräusch der Kaffeemaschine holte Claudia am nächsten Morgen aus ihren Träumen zurück. Sie zuckt etwas zusammen, als Minuten später die winterkalten Füße ihrer Freundin unter der Bettdecke ihre Haut in eine Tiefkühlpackung verwandeln. Der warme Kuß, den sie jetzt auf ihrer Wange spürt, lässt das Eis schnell schmelzen und die Aussicht auf das gemeinsame Frühstück-im-Bett lockt die Sonnenstrahlen ins Zimmer.
"Sabine", rollen die Worte zwischen Apfel- und Bananenscheiben über das Laken "ich glaub..." wovon Sabine ihr jetzt eine in den Mund schiebt und den Satz beendet "...Tim, nicht wahr?" Instantsprache - plötzlich schäumt kohlensäureversetztes Wasser in das Pulver und es quillt aus Claudia raus "Mit Ben darin zu baden war wie Wassertreten im Solebad, diese kleinen Becken mit Handlauf, zwanzig Schritte im Kreis, dabei immer aufzupassen, nicht in den Hacken des Anderen zu laufen. Gespräche mit Tim sind wie ein Whirlpool, du liegst einfach nur da, bist völlig entspannt und tausende von Perlen berühren dich. Wir geraten zwar schon mal aneinander, weil wir in manchen Dingen verschiedener Meinung sind, aber die Wirkung ist die... na du kennst das ja... der Massagestrahl in diesen Becken, er trifft etwas heftig auf deinen Rücken und hinterher fühlst du dich einfach nur gut."
Später beim Anziehen greift sie in ihre Hosentasche, Leere ist es, die sie zwischen ihren Fingern fühlt und auch die Angst scheint während der Nacht durch das geöffnete Fenster verflogen. Schnell noch den Pullover.. da klingelt es an der Haustür, davor steht Tim "Sag mal" grinsend schaut er auf ihre Hand "hast du vielleicht meinen Pullover gesehen?"
J. - 17.12.01 at 22:00:21
Tür Nummer "XVII"
Tim kommt etwas zu spät zum Schreiberzirkel. Er steht in der Tür und alle schauen ihn an. Er sucht Claudia und entdeckt die kaum wahrnehmbaren goldgelben Glitter in Ihrem Gesicht. Das kenne ich doch, durchzuckt es ihn...
Das Lagerfeuer wärmt Füße und Hände. Was für eine fixe Idee aber auch, mitten im Winter ein Feuer zu entzünden. Tim und seine drei Freunde sitzen vor den kleinen Hütten und beobachten die züngelnden Flammen. Aber warum nicht. Es konnte ja keiner ahnen, das es so kalt werden würde. Tim ist ganz glücklich, daß nicht nur sein Schlafsack ihn heute wärmen wird.
Vor drei Jahren haben sich ihre Lebenswege getrennt. Vorbei die gemeinsame Zeit. Zwei lernen eine Beruf, der andere ist bei der Armee und Tim sitzt fleißig für die Vorbereitungen zum Abitur. Das ewig gleiche und wenig ergiebige Gespräch über die richtigen und wichtigen Entscheidungen im Leben hat sie erstillen lassen. Ihre Augen verraten die eigenen Unsicherheiten.
Es hat vor drei Stunden angefangen zu schneien, aber am Feuer ist davon nichts zu spüren.
Tim schaut nach oben und sieht, wie die Funken am Himmel verglühen. Wie kleine Elfen denkt er.
Mit lautem Knacken im brennenden Holz startet wieder eine ganze Schar von Funken auf ihre kurze Lebensreise gen Himmel.
Pure Energie, entlädt sich in wahre Schönheit und Narzismus. Schneller, höher... der Himmel, dort wollen sie hin. Freudetrunken torkeln sie in die Finsternis. Weg von der Hitze, weg vom Feuer, das sie genährt und auf die Reise geschickt hat...
Von oben fallen weißen Schneeflocken. Auch sie auf großer Mission. Weiß soll alles werden. Wie kleine Fallschirmspringer gleiten sie der Erde entgegen. Landen irgendwo, nur landen ist wichtig...
Und dann passiert es. Der Funke sieht die Flocke und vergißt seine Aufgabe. Die Flocke sieht den Funken und bricht aus der Formation heraus. Sie treffen sich und für einen kurzen Augenblick verschmelzen sie in wahrer tiefer Liebe. Der Funke zerteilt sich in tausend kleine Sterne und streut sie der Flocke wie Glitter ins Gesicht. Die Flocke pustet kleine Eiskristalle in die Haare des Funken und ehe sie begreifen, daß diese Liebe Ihr Ende bedeutet, ist der ganze Zauber vorbei...
"Komm rein und mach schnell die Tür zu..." sagt Frau K.
"Ja..." stammelt Tim und erwacht aus seiner Gedankenwelt. Claudia grinst, Tim wird rot und schüttelt sich den Schnee aus den Haaren.
MARiO Tür Nummer 15 + 16 fallen leider wegen Bodennebel aus ;) - 17.12.01 at 20:39:53
Eine wahre Geschichte
Eigentlich findet er dieses Blind Date sowas von bescheuert...aber was soll man sagen, wenn man eine Reise gewinnt, die Voraussetzung aber eben dieses bekloppte Blind Date ist? Eine nacht mit einer fremden Tussi in einer fremden Stadt...
Er sitzt im Flugzeug, neben ihm ein Geschäftsmann, der die Idee gar nicht so schlecht findet. "Hier sind doch ganz dolle Mädels, guck doch mal. Also, ich hätte nichts gegen eine Nacht mit denen..."
Aber er mag diesen Gewinn nicht. Das einzige Mädchen, daß ihn eventuell interessieren könnte, das ein bißchen anders aussieht als all die Modepuppen, sitzt da vorne und scheint schon vergeben zu sein.
Er steht an der Rezeption im Hotel. Geiles Hotel. Einige Sterne. Ziemlich nobel. Eigentlich nicht sein so sein Ding, aber warum nicht mal ein bißchen nobel leben, wenn es schon umsonst ist...
"Ich find dieses Blind Date so bescheuert!" sagt das Mädchen neben ihm. "Frag mich mal!" Er dreht sich um - das ist sie. Das Mädchen aus der ersten Reihe im Flugzeug. Und jetzt? "Irgendwas muß ich tun," denkt er. Aber was? Er nimmt den Schlüssel entgegen... dreht sich noch mal um. "Hey, wenn du mich heut Abend suchen solltest, ich wart hier an der Theke." Und will gehen. Blöder häte sein Spruch auch nicht sein können. Naja, wenigstens versucht.Vielleicht taucht sie ja heut Abend hier auf.
"Hey! Warte!"
Als er sich umdreht, hält sie den Schlüssel mit der gleichen Zimmernummer in der Hand. "Ich bin dein Blind Date!"
Einen Tag später sind sie zusammen. Und das bis heute.
Teffi glaubt seit heute Morgen wieder an das Schicksal - 14.12.01 at 20:10:32
Tür Nummer "XIV"
"David?"
"David, schläfst Du schon?"
Ein kaum hörbares "Vielleicht..." kommt aus der Anhäufung von Decken und Kissen neben Mona.
"Ich habe das Gefühl, das mein Bruder langsam erwachsen wird"
"Wie kommst Du darauf?"
"Ich weiß nicht... sind eben so schwesterliche Gefühle..."
David dreht sich um und betrachtet die etwas helleren Profilumrisse von Mona, die sich kaum wahrnehmbar von der dahinterliegenden Wand abheben.
"Gestern Abend war eine Claudia hier und wollte Tim sprechen."
"Wie?" fragt Mona zurück.
"Naja wie es so ist, ein Mädchen fragt nach, ob der Junge zu Hause ist, nichts weiter"
"Und..."
"... ich habe sie nicht vor der Tür stehen lassen und sie gefragt ob sie in Tims Zimmer auf Ihn warten will."
"Warum erzählst Du mir das erst jetzt?" fragt Mona und wendet sich jetzt direkt an David.
"Da ist doch nichts dabei, oder?"
"Sicherlich, nur..."
"Was nur?"
"Naja, Tim ist mein Bruder und irgendwie weiß ich so gut wie gar nichts, was er gerade im Moment macht..." antwortet Mona.
"War Claudia gestern die ganze Zeit da?"
"Wie meinst Du das?"
"... Tim ist gestern erst sehr spät hier gewesen... er war noch bei einem Freund... glaube ich."
"Keine Ahnung, frag ihn doch morgen einfach..."
"Wenn es nur so einfach wäre." antwortet Mona.
"David?"
"Ja?"
"Ach nichts, Gute Nacht mein Lieber"
"Gute Nacht Mona"
MARiO - 14.12.01 at 14:59:15
Es ist schon spät, als Tim wieder nach Hause kommt. Ein blinder Maulwurf, der im dunklen Flur sich leise um den Rucksack von David herumgräbt. An der nächsten Hürde bleibt sein Fuß hängen, im Straucheln gerade noch den Türgriff erreicht, fällt er etwas unsanft auf den Fußboden seines Zimmers. Seine Hand greift nach etwas, dessen Geruch er zu erkennen scheint. Die Sinne, doch eigentlich durch die Dunkelheit geschärft, scheinen verwirrt, so wie die Farben, die sich ineinanderdrehen, ist auch hier anders, was seine Finger jetzt ertasten. Der Griff zur Lampe sortiert schnell die innere Bibliothek, aufgeschlagen liegt das Buch vor ihm. Er betrachtet das Bild eines großen Gartens, fast schon ein Park. Nur von weitem kann man erkennen, daß es ein Labyrinth darstellt, an dessen Eingang steht zu jeder Seite ein Ginkgo Baum. Sein Blick geht zwischen Buch und Goldfisch hin und her, als wollte er dem Stummen nochmals eine Frage stellen. Seine Mundwinkel verziehen sich zu einem Lächeln nach oben, als die Augen diesmal am Offensichtlichen sich verkanten. Claudia hatte seine letzte Karte schon längst beantwortet, bevor er ihr geschrieben hatte. Ein leises Klicken ist zu hören, als er mit seinem Fingernagel gegen den Glasballon schnippt.
J. - 14.12.01 at 01:39:40
Tür Nummer "XIII"
Der linke da, das muß Tim sein - Auf dem Foto an der Wand grinsen mir zwei Kinder entgegen.
Ich zittere... und warum schlägt mein Herz so spürbar? Muß wohl an der Jacke liegen... Hält was sie verspricht, "läßt das Wetter wo es ist und zwar draußen...". Toll, nur ist es hier im Zimmer warm und ich friere...
Ein Schauer fährt zum wiederholten Male durch ihren Körper. Nicht die Art von Gänsehaut, die kommt wenn es vor Anspannung kaum auszuhalten ist, nein eher die Angst etwas zu tun was nicht erlaubt ist.
Claudia ist allein in Tims Zimmer. Alles ging plötzlich so schnell. Die Wohnungstür öffnete sich und ein anderer Junge als erwartet stand in dem braunen hohen Rahmen. Tim hat noch einen Bruder? Ich dachte ... "Ist Tim da?"
Der Junge antwortet "Nein, aber komm doch erstmal rein, wenn Du da stehen bleibst, wird es hier drinnen auch nicht wärmer" und grinst dabei verschmitzt.
David, so stellt er sich vor, der Freund von Tim´s Schwesters Mona.
"Weißt Du wann Tim kommt?"
"Nein tut mir leid, aber magst Du einen Kaffee?... Kannst gerne warten" antwortet David.
"Nein vielen Dank..."
Claudia und David schauen sich an.
David durchbricht das Schweigen "Da gerade aus ist sein Zimmer..."
Ich stehe jetzt hier und schaue mir diesen Raum an. Eine Tür, die ich unaufgefordert durchschritten habe. Ich bin eindeutig zu weit gegangen. Vorhin im Flur, ich hätte gleich wieder gehen sollen, warum habe ich es nicht getan?
Claudia dreht sich um, vielleicht mit etwas zu viel Schwung. Etwas rutscht aus ihrer Tasche. Sie verläßt den Raum, geht durch den Flur und verschließt die Tür leise hinter sich.
Auf dem Teppich von Tim liegt ein Blatt. Herzförmig. Wenn man genau hinschaut, könnte man denken da wäre eine Wüste mit Sanddünen... Auf dem Blatt steht mit einem Füller geschrieben das Wort "Atlantis".
MARiO ;) - 13.12.01 at 22:24:21
Sie klingelt und braucht nicht lange zu warten. Er hat sie erwartet. Sie weiß es. Auch er weiß es. Aber sie würden es sich nie eingestehen. Sie tritt selbstbewusst ein, geht schnurstracks in die Küche, wo bereits Teewasser kocht.
Sie kocht Tee, er legt passende Musik ein und dann treffen sie sich auf der Couch, so wie sie es immer getan haben. Sie blicken sich an. Irgendetwas scheint verändert, aber sie wissen nicht was. Sie genießen die Stille, die Geborgenheit, den Winter und die Wärme des Tees.
Irgendwann durchbricht sie die Stille und stellt einfach nur Fragen. Fragen, die es in sich haben, die TIM durchzucken. Träume, Liebe, das Leben...alles wird durchleuchtet. Sie weiß, dass sie damit ihre wichtigste Regel bricht, aber sie kann nicht davon ablassen.
Viel, viel später fragt sie ihn, ob sie sich in der langen Zeit, die sie bereits gemeinsam gehen, sehr verändert habe. TIM antwortet schnell und ohne zögern " Ja, aus dem netten, lieben kleinen Mädchen ist eine starke, selbstbewusste Frau geworden, die weiß, was sie will."
Mona - 13.12.01 at 12:51:15
Hinter sich hörte Claudia die Tür laut ins Schloß fallen. Einem Wirbelsturm gleich fiel der kalte Luftstrom über seine Wüste her und verteilte sie in ihrem Gesicht. Eine Träne löste den Sand aus ihren Augen, langsam tropfte sie auf das kleine Glasplättchen des Mikroskopes. Dort lag es nun direkt vor ihr, das unendlich weite Meer. Sie drehte etwas an der Tiefenschärfe, konnte jetzt den Strand erkennen und Ben, der dort, rot wie die Umrisse eines Stoppschildes, die blinzelnden Augen hinter der Sonnenbrille und die Ohren in den Kopfhörern vergraben, zwischen all den anderen zum Irrtum erstarrten Körpern lag.
Schnell wendet sie ihren Blick zurück, ein kleiner schwarzer Punkt wird langsam größer, mitten im Meer. Die immer noch schweißnassen Finger rutschen über das kleine, silberne Rädchen - Atlantis - schiesst es kurz durch ihren Kopf, und das Pochen... der Punkt wird zu einem Taucher...wie es immer lauter wird...langsam streift er die Brille von seinem Kopf... mit einem heftigen Klirren fällt das Mikroskop auf das Parkett.
Eine halbe Stunde später drückt ihre Schulter gegen die knarrende Tür, diesmal braucht sie nicht so lange um die richtige Klingel zu finden.
J. - 13.12.01 at 01:04:10
Warum tut es so verdammt weh, wenn man sich liebt und es dennoch keinen Weg zusammen gibt?
Warum tut es so weh, wenn mein Seelenfreund weint, weil er alleine ist?
Warum mag ich diesen Winter so gar nicht?
Warum muß ich Weihnachten und Silvester feiern?
Warum gibt es auf keine dieser Fragen wirklich eine Antwort?
Warum?
a. - 12.12.01 at 22:51:05
MARiO - 12.12.01 at 20:59:23
Komisch,wenn kleine Brüder auf einmal gar nicht mehr so klein sind und eine Freundin haben (und dazu noch so eine Hübsche!)...an den Gedanken muß ich mich erst noch gewöhnen.Wehe, die tut ihm weh!
Teffi bißchen eifersüchtig? - 11.12.01 at 22:38:09
Doppeltür "X und XI"
Wann und wo beginnen die Dinge... Ich starre durch das dicke runde Glas des kleinen Aquariums. Ob der Fisch eine Antwort weiß? Die Tür knarrt ein wenig und die Katze meiner Schwester Mona zwengt sich durch den Türspalt. Neugierig kommt sie näher und springt auf meinen Schreibtisch. Ihr Kopf wölbt sich durch den Glasballon. Ihre schönen Augen folgen den Schwimmbewegungen des Fisches... Ergibt alles einen Sinn oder sitzt wirklich irgendwo einer und schreibt die Vorherbestimmungen des neuen Tages und verliest sie dann in den Abendnachrichten? Der Katze ist das Spiel überdrüssig. Sie springt vom Schreibtisch rüber auf das Fensterbrett und beobachtet die Meisen, die in unserem Garten überwintern werden.
Auf die weiße Karte schreibe ich ...
Was bist Du Dir wert?
Wen liebst Du mehr. Dich oder Ihn?
TIM.
Auf die Rückseite die Adresse von Claudia.
MARiO oops, beinahe Tür vergessen - 11.12.01 at 21:53:02
Darum.
alannis Leipzig - 11.12.01 at 21:10:45
Warum ist nie besetzt, wen man die falsche Nummer wählt?
Warum muss man für den Besuch beim Hellseher einen Termin ausmachen?
Warum ist einsilbig dreisilbig?
Warum glauben die Leute einem sofort, wenn man ihnen sagt, daß es
400 Billionen Sterne gibt, aber wenn man ihnen sagt, daß die Bank frisch gestrichen ist, müssen sie draufpatschen?
Warum ist in Geschirrspülmittel mehr Zitrone als in Zitronenlimo?
Leben verheiratete länger, oder kommt es ihnen nur so vor?
Wie packt man Styroporkügelchen ein, wenn man sie verschickt?
Gibt es ein anderes Wort für Synonym?
Ist der Begriff für Selbshilfegruppe nicht widersinnig?
Warum hat eine 24 Stunden-Tankstelle Türschlösser?
Warum ist Abkürzung so ein langes Wort?
Warum benutzt man in den Staaten für tödliche Injektionen sterile Nadeln?
Wie kommt der Schneepflugfahrer zur Arbeit?
Was schreibt das Protokoll vor, wenn auf der Packung "woanders öffnen" steht?
Warum ist Bush kein Ladendieb?
Warum sagen alle, daß sie nur zufällig mal reinschauen?
? ? - 09.12.01 at 23:07:30
@ alannis: seit wann hörst du denn auf das, was mein BBA sagt?
Teffi - 09.12.01 at 19:42:18
dann zwei...
ganz unspektakulär statt Kino ein Spaziergang durch die Kälte mit Reißwolf und Hundefelljacken, ein Vormittag im Bett, ein Nachmittag auf dem Sofa mit drei Nüssen und Aschenbrödel.Reden, lachen, schlafen und schon wieder ist ein Adventsonntag fast vorbei...unspektakulär, ruhig, mein Leben ist im Moment nicht sonderlich aufregend, denke ich.Aber dafür ziemlich schön. Und bald ist schon Weihnachten.
Teffi - 09.12.01 at 19:39:53
MARiO ;) - 09.12.01 at 17:04:34
Tür Nummer "VIII"
HaaaaAAAH......,
verschwitzt und aufgeschreckt sitzt ich in meinem Bett. Man was für einen Mist kann man nur träumen. Weiße Umschläge mit misterösen Inhalt. Ich schaue auf den Schreibtisch. Der Brief mit den drei Buchstaben liegt noch unbeantwortet dort. Ich bin etwas unschlüssig. Das habe ich eigentlich nicht vorgehabt mit meinem Brief. Claudia hat von Ben geschrieben. Ben, ihrem Freund. Dem Jungen, mit der sie in letztzer Zeit kein richtiges Wort mehr gewechselt hat. Und dann dieses Gedicht von ihr...
Nicht vorbei
Schatten in den Augen
Und getrübt die Pupille.
Tränen erstickend
Und transparent sein.
Verspielt das Spiegelbild
Und weinend aus dem Huas
Zur U-Bahn gehen.
Versuchen zu lächeln
Oder zu denken.
Dramatisieren und gestikulieren.
Atmen und hysterisches Saugen aus der Luft.
Nase an Wange,
Finger im Gesicht.
Taumelnd erinnern,
Dass es nicht einfach ist
Zu sagen es ist vorbei,
Ich lieb Dich nicht mehr.
Und trotzdem bist Du mir wichtig
Und nicht egal.
Ich liebe Dich - nur jetzt anders.
Sie fragt mich, was ich davon halte und ob ich es verstehen kann, was im Moment mit ihr los ist... Ich würde ihr gerne helfen, aber ich bin wahrscheinlich die schlechteste Wahl im Moment, aber anscheinend die einzige...
MARiO - 08.12.01 at 20:31:41
MARiO , der nicht drüber lachen kann... - 07.12.01 at 19:35:47
Tür Nummer VII
Ich halte Monas Hand. Der Nebel hat die Straße in eine wabernde Masse verwandelt. Die Scheinwerfer der Autos strahlen wie die Positionslichter der Bojen an der Ostsee. Mein Blick streift Ihr Profil und wandert runter zu unseren Händen. Es ist nicht nur so, daß ich ihre Hand halte, nein sie hält auch meine. Ich spüre den leichten Druck ihrer Finger und weiß das ich zu ihr gehöre und sie zu mir. "Hey, David, träumst Du?, Es ist grün..." Sie lächelt mich an und zieht mich hinterher...
MARiO - 07.12.01 at 19:30:18
"weißes Pulver":
- Waschmittel - der arme Kerl wird so dermaßen umschäumt (bei dem Regen kein Wunder) dass er erstickt?
- Heroin - der arme Kerl bekommt so was von einer Überdosis, dass er sofort zusammenbricht?
- Puderzucker - aufgrund seiner Diabetis erlebt er einen Zuckerschok?
- Eiskristalle - auf denen er auf die Fahrbahn rutscht und mit Hilfe des herbeifahrenden MAN-Schwerlaster in der Nähe zur Fahrbahn kennenlernt?
- Mehl - durch den zufällig einsetzenden Ei- und Zuckersturm, der aufkommenden Hitze, wird er zu Tode gebacken?
- Sand - ausversehen wird der arme Kerl von Hochtief mit im Brandenburger Tor verbaut?
- Salz - das ihn innerlich sofort austrocknen lässt?
- oder etwa doch das politisch unkorrekte (und sehr geschmacklose) Andtrax ...
(...sayin´ something stupid like I love you...)
Kkn. - 07.12.01 at 18:56:37
Claudia liebt es, einfach so die Straßen entlang zu laufen. Kein Ziel vor Augen zu haben, sondern sich einfach treiben zu lassen, die geschäftstüchtigen Leute an sich vorbeihetzen zu sehen...
Auch heute läßt sie sich so treiben. Schaut ihrer Stadt beim Einschlafen zu. Nur so zufrieden wie sonst ist sie nicht. Es ist zuviel vorgefallen.
Aber heute hatte sie es endlich getan. Sie würde die Menschheit, zumindest die weibliche, von einem schrecklichen Monster retten.
Statistisch gesehen musste sie noch 185 Minuten warten, dann würde es ihr besser gehen, dann würde er diesen Umschlag öffnen...
In Gedanken stellte sie sich die Szene vor und lachte. TIM würde zum Briefkasten gehen und zwei Briefe vorfinden. Er würde in eine dunkle Ecke gehen und den einen, ungeöffneten Breif öffnen. Er würde wissen, von wem er war, wenn das weiße Pulver herausrieselte..und in seinen kläglichen letzten Minuten, die ihm noch verblieben, würde er gezwungendermaßen an sie denken müssen...
Sie blickte auf die Uhr. Es waren nur noch 180 Minuten..
Mona auf dem Weg die Welt zu verbessern - 07.12.01 at 12:51:44
"Ach Oma, du brauchst mir kein Geld zu schenken, auch wenn heut Nikolaus ist!"
"Ach, ich muß die Lappen doch loswerden! Bald sind die nix mehr wert!"
"Oma, Du kannst das Geld doch umtauschen..."
"Nee, dat will ich nich!"
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich diese Frau liebe.
Steffi - 06.12.01 at 19:29:56
Tür Nummer "VI"
Claudia steht etwas unschlüssig vor der Tür von Tim. Sie braucht eine Weile, bis sie den richtigen Klingelknopf gefunden hat. Nach kurzem Zögern drückt sie auf den Knopf von Bernhard Ö. aus dem Hinterhaus. Ein paar Sekunden passiert nicht und ihr Finger wandert schon zu Gisela W. als eine rauchige Stimme durch die Sprechanlage kratzig "JA?" ruft. Sie zuckt zusammen. Sie ist allein auf der Straße und niemand hört die blechern verstärkte Stimme. "HALLO, IST DA JEMAND?". "ja, hier ist, ich wollte, ich wollte nur ein Brief einwerfen, weil bei ", sie sucht kurz am Tabelau "bei Frau W. niemand da ist."
Ein kurzes raunziges Knurren dann schnarrte das Türschloß erlösend. Claudia steht vor den Briefkästen. Sie hält zwei Briefe in der Hand. Der eine weiss, auf dem nur drei Buchstaben stehen: T I M. Der andere himmelblau und offen. Auf dem Umschlag steht ihre Adresse. Sie ist verwischt und schwer zu lesen...
Am Tag zuvor, der Regen viel senkrecht aus dem schwarzen Himmel der Nacht. Konzentrische Ringe zerstörten unabläßig das gelbe Spiegellicht der Laterne in der großen Pfütze. Sie stand an der Bushaltestelle und wollte schnell nach Hause. Unzufrieden über das wieder nicht geführte Gespräch mit Ben, hielt sie den blauen Brief vor sich und ein Tropfen nach dem anderen verwischte Ihre Adresse. Sie mußte lächeln und dachte nur, Tim wie hast Du das nur wieder geschafft...
Tim und Claudia haben sich vor einer Weile im neuen Schreibzirkel kennengelernt. Immer wieder sind sie aneinander geraten, weil sie ganz verschiedene Ansichten über gute Literatur und Poesie haben. Irgendwann hat Tim sie in einem Nebensatz nach Ihrer Adresse gefragt. Er wolle ihr was schicken und ihre Meinung dazu hören.
Am Ende des Briefes stand ein Gedicht von Kurt Marti...
blauer himmel
glücklich
die ihr betrunken sein könnt
vom blau des himmels!
möge der rauschtrank
nie mangeln
und süffig ein leuchtvorrat
auch unter finstergewölk
aus schuh und angel
euch heben
trinkt blau
trinkt nicht kummer!
...
Ein Herzschlag und der Brief an Tim liegt im Kasten. Schnell verläßt sie den Ort und geht zu Fuß nach Hause...
MARiO ;) - 06.12.01 at 07:41:16
Das Bild hinter der fünften Tür
Zwei Menschen stehen mit der Stille am Meer und betrachten das ruhige Spiel der Wellen. Die Frau hat ihre linke Hand in der Jackentasche, zwischen ihren Fingern hält sie einen Brief, auf dessen Umschlag eine wunderschöne Marke klebt. Langsam dreht sie sich um und überreicht dem Mann, den sie jetzt ansieht ein großes, rundes Glas, das sie in ihrer anderen Hand gehalten hat, in diesem schwimmt ein Goldfisch. Durch das Wasser hindurch werden auf dem Grund des Bodens vier Worte sichtbar. Später, als sie, immer noch wortlos auseinandergehen, drehen sie sich noch einmal zueinander um und zwinkern sich zu. Wieder zu Hause angekommen steht in ihrem Regal ein altes, abgegriffenes Buch.
J. - 05.12.01 at 17:46:11
Tür Nummer "IV"
Davids Hände kleben, als Mona den Teig von seinen Fingern ableckt. Sie lächelt ihn dabei an und läßt sich dabei richtig viel Zeit. Es war ihr fixe Idee, ein Pfefferkuchenhaus zu bauen, mit allem drum und dran. So wie es früher immer ihre Großmutter getan hatte. Diesmal waren es nicht die kräftigen Arme der alten Frau sondern Davids Oberarme die sie so faszinierten. Der Teig ist fest und zeh und unter jedem kraftvollen Zusammendrücken und Auseinanderziehen der klebrigen braunen Masse spannten sich seine Muskeln und die Adern traten leicht hervor... Mona konnte davon einfach nicht genug bekommen.
MARiO - 04.12.01 at 22:30:14
Stimmt. Wie sehr haben wir doch alle auf den zweiten Teil von Harry Potter gewartet...aber ich will keinen dritten und vierten Teil, bitte. Ich will den zweiten Teil, und zwar sofort.
Vielleicht sollte ich doch mein Studium abbrechen und zu ihm ziehen. So wie es mein Ex-Ex mir vorgeschlagen hat....
alannis Leipzig - 03.12.01 at 23:17:48
Auch wenn ein Buch zu Ende ist, kann es einen zweiten Band mit einer Fortsetzung geben, oder? Manchmal dauert es zwar eine ganze Weile, aber echte Leseratten warten auch schon mal (mehr oder weniger geduldig) bis es weitergeht...
@alannis:dito
steffi gestresst vom doppelleben - 03.12.01 at 21:22:52
Tür Nummer "III"
Der Junge sitzt an seinem Schreibtisch und malt Striche auf seinem Block. Dem Block auf dem er vor zwei Tagen den Brief an sie geschrieben. Immer wieder rechnet er nach, wie lang es dauern könnte, bis er eine Antwort bekommt. - Am Samstag in den Kasten, dann ist der Brief heute angekommen. Wenn sie gleich antwortet und den Brief auch gleich zum Kasten bringt, dann könnte ich morgen schon einen Brief in den Händen halten... Was ist aber wenn nicht? Dann vielleicht am Dienstag. Dienstag dann ganz bestimmt. -
Die Tür öffnet sich leise und Mona kommt in das Zimmer. Seine Schwester bleibt stehen und überlegt einen Moment. - Merkwürdig, er ist so ruhig in den letzten Tagen, und sein Zimmer, es kommt mir vor, als würde ich heute zum ersten Mal hier stehen. - Der Junge hat seine Schwester bemerkt und schaut sie von der Seite an. - Warum guckt sie so komisch? - Er folgt ihren Blicken und fühlst sich etwas unwohl. - Wie als wenn er durch die Augen von Mona schauen könnte, betrachtet er sein Zimmer. In der Ecke steht sein Bett. Die Spuren alter Sticker sind noch deutlich zu sehen. Darüber ein kleines Regal auf dem sein zerbeulter Teddy schon mit einer schützenden Staubschicht bedeckt sitzt. Die Hydropflanze daneben krepelt trotz härtesten Wasserentzug noch so vor sich hin. Neben dem Bett sein Bücherregal. Neben den alten Pappbilderbüchern und dem Meyers Jugendlexikon in drei Bänden steht eine ganze Reihe alter Abenteuerbücher in altdeutscher Schrift, die er heimlich aus der Bibliothek seines Großvaters entwendet hat. Weiter unten sieht er das große Buch aus der Stadtbücherei. Er und sein Freund sind der Geschichte zwar schon lange entwachsen, aber trotzdem leihen sie es sich immer wieder im Wechsel aus, so als würde es ein geheimes Abkommen zwischen ihnen geben. In der anderen Ecke steht die alte Kiste, wo früher sein ganzes Spielzeug drin war. Das Papier, das er vor drei Jahren darüber geklebt hat, blättert an der einen Seite etwas ab. Der Clown mit der der goldenen Rassel ist deutlich darunter zu sehen. Sein Blick wandert zurück zu Mona, die das große Bild an der Wand anstarrt. Mona und er mit sechs Jahren oder sieben Jahren breit grinsend in die Kamera lächelnd...
"Kommst du Abendbrot essen?" fragt sie plötzlich in die Stille hinein.
- Nachher werde ich ein bißchen aufräumen - denkt er und folgt ihr...
MARiO - 03.12.01 at 20:26:40
MARiO - 03.12.01 at 00:37:36
Finito.Ende.Fin.Aus.End.
....das Ende vom Kapitel? Oder...doch...vom ganzen Buch?
@Teffi: euch auch einen schöne Adventszeit...tat gut, Dich mal wieder zu sehen...
alannis Leipzig - 02.12.01 at 23:36:14
Kaum wieder zu Haus, renne ich zum Kalender. Er hängt noch und es ist noch nicht zu spät. Ich öffne das zweite Fenster...
Ein Mädchen und ein Junge gehen Hand in Hand über die überfüllte Promenade. Normalerweise würden sie in der Menge gar nicht aufallen. Aber die Stille die den beiden förmlich aus den Herzen schreit, hat sie wie eine Art Cocon umschlossen. Es ist nicht viel geblieben, von dem was sie sich einmal geschworen haben. Die 'gleichgültige Gewohnheit' läuft mit stolz erhobenen Kopf hinter den beiden wie ein Schatten hinterher. Diesmal hat sie die Schlacht gewonnen und präsentiert die beiden, wie eine Beute nach einem erfolgreichen Feldzug.
Am Straßenrand steht 'die Neugier' in Gestalt eines alten Mannes und klampft "have you seen the old man...". In ihrem linken Auge steht eine Träne, als die beiden teilnahmelos vorüberziehen...
MARiO , ganz knapp - 02.12.01 at 23:12:19
Advent Advent ein Lichtlein brennt erst eins...
Mir ist schon ganz weihnachtlich zumute.Denn dieses Jahr habe ich sogar zwei Adventskalender, die mich jeden Morgen aus dem Bett locken.Meine Mama hat leckere Spekulatius gebacken (Sauarbeit, aber schön, daß sie sich jedes Jahr wieder die Mühe macht-obwohl wir die Dose inerhalb kürzester Zit schon wieder leergefuttert haben).Ich habe meine Weihnachtskiste wiedergefunden und Engelchen aufgestellt, Sterne aufgehängt und auch ein paar Kugeln baumeln jetzt auch mit der Discokugel um die Wette...
Ach so:Ich bin froh, daß ich mittlerweile wenigstens so ungefähr weiß, was da in Leipzig los war...dank der schönsten aller Honigblumen...ich glaube nicht, daß ich das Recht habe, etwas dazu zu sagen.Aber ich denke.
sternensteffi wünscht schöne adventszeit - 02.12.01 at 19:43:38
Mein Adventsgruß - ein Konzertmitschnitt von den Wise-guys:
Die Sonne versinkt und der Tag wird still,
und der Lärm kommt allmählich zur Ruh.
Was aufgewühlt war, wird ruhig und klar,
alles was ich brauche bist du.
Die Spannung verklingt, was ist bloß passiert,
ich kann es überhaupt nicht verstehen,
vertrocknet und leer, du fehlst mir so sehr,
morgen werden wir weitersehen...
Wie kann es sein, dass Zufriedenheit verblast und plötzlich irgendwie gar nichts mehr passt?
Wer hat die Welt auf den Kopf gestellt?
Nichts geahnt und nichts geplant, überrannt und die Gefahr nicht erkannt.
Und die Nacht bricht herein
tiefes Schwarz, dass die Fragen verhüllt
ein weißes Papier, kariert Din A 4 wird ohne Worte langsam zerknüllt.
Was niemals sein darf, kann und wird nicht sein
leicht verständlich und doch so unendlich schwer
Vernunft ist verschleppt, es gäb ein Konzept, wenn heut nur alles so wie vorgestern wär.
Wie kann es sein, dass das Glück sich verkehrt und offenbar jede Lösung verwehrt,
lass uns die Szene noch einmal drehen
mit viel Mut
alles wird gut
schlaf jetzt ein
ich würde gerne bei dir sein...
Mona im Wise-guys-Fieber - 01.12.01 at 18:32:22
Advent, Advent, der erste Advent... Endlich ist es so weit. Die Zeit der alles erfüllenden Wünsche, die Zeit der Kinder, die Zeit der Schneekristalle und der unendlichen Gedanken, die Zeit des schnellen Dunkelns, des Kuschelns und der Ruhe ist endlich herangekommen. Das erste Türchen des Adventskalenders habe ich heute morgen geöffnet. Nein! Man ist nie zu alt für diese Adventkalender-vorhernichthineinsehen-Geschichte.
Es ist das Symbol der kleinen sich täglich erfüllenden Überaschungen des Lebens. Ich sag euch was drin war. Es war kein Zettel, es war der Wunsch eines anderen, eines Mannes und nur ich kann ihn erfüllen. Werde ich auch.
Zugesteckte Wünsche eines anderen, in welcher Form auch immer, darf man soweit man kann, erfüllen. Und man sollte sie sich erfüllen lassen. Und Spinat mit Ei ist wirklich lecker.
Mistvieh LE , 1. 12. 2001 - 01.12.01 at 11:59:13
...Gerade so, daß mich das Licht der Straßenlaterne nicht direkt blendet, schaue ich über die Kante des Haltestellenschildes hinweg. Viele kleine Kristalle springen in der Luft durcheinander und glitzern im gelben Halogenlicht. Viel zu klein um einfach so wahrgenommen zu werden. Ob das Schnee ist? Ich reibe meine Hände und versuche die Feuchtigkeit zu spüren... Nichts. Ich schaue noch einmal, die Kristall fliegen noch immer. Genauso unkontrolliert und chaotisch, wie die Irrlichter im schwülwarmen Spätsommer... Sand, ja es wird der feine Sand des Sandmannes sein, der unbeirrt über unseren Schlaf wacht und unsere Träumen beschützt...
Ich bin auf der Suche nach etwas besonderem. Einen bestimmten Geruch in der Luft, der mich den ganzen Tag begleitet hat und nun weg ist, wie die wahren Träume, die der Sandmann schon nach wenigen Stunden aus unseren Köpfen wieder abholt, so das uns von dem Traum nur die schöne Errinnerung daran erhalten bleibt...
Auf dem Weihnachtsmarkt irre ich durch das Wirrwarr der Buden. Überall riecht es gut und fast schon habe ich ihn wieder, aber immer nur fast. Soll auch er nur eine schöne Errinnerung bleiben?
In einer dunklen Ecke sehe ich einen kleinen komische Stand. Er sieht ganz und gar nicht nach den DIN-Norm-Bude aus. Ein älterer Mann verkauft Adventskalender. Schön sehen sie nicht gerade aus, die Ecken sind vom vielen Stehen kaputt und der Staub der letzten Jahr hat sich auch schon tief hineingefressen. "Nimm ihn mit, ist was besonderes drin", sagt er und verkauft mir einen...
Heute morgen ist es so weit. Ich mache das erste Türchen auf. Ich sehe ein Bild. Ein Junge, sitzt an einem Schreibtisch und schreibt einen Brief. Nein keinen Wunschzettel, einen richtigen Brief. Vor ihm liegt ein ziemlich zerknüllter Zettel mit der Anschrift der Empfängerin. Eine Karte hat er ihr versprochen, um an ihre Adresse zu kommen. Aber eine Karte reichte nicht aus, um das zu schreiben, was er wollte. Er klebt den Brief zu und die schönste Marke die er hat vorn mit drauf und geht gleich zum Postkasten. Die Nachtleerung ist noch nicht durch...
MARiO - 01.12.01 at 08:45:57