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Textasy Archiv #12 (März 2001)

txtc #11 / txtc #13

 



Ich wünsch textasy (wie es ja leider nicht mehr heißt),papa MariO und allen, die morgen dabei sein können, eine tolle 1.Geburtstags- Party.... Ich denk an Euch...

Teffi Niederrhein - 31.03.01 at 17:31:22



Der Mensch...ist das wunderbarste Geschöpf - und gleichzeitig vielleicht auch das grausamste, das je von Gott erschaffen wurde....so sehe ich das. Es ist ein großes Geschenk, Mensch zu sein, und auch eine große Verantwortung. Es zählt, was wir - was ich - daraus mache, aus dieser "Chance"...

alannis sonniges Leipzig - 31.03.01 at 16:47:27



              DER SCHÜLER

       Als Narziß starb, da wandelte sich der Teich seiner Freude aus einem Becher süßen Wassers in einen Becher salziger Tränen, und die Oreaden kamen weinend den Wald daher, um dem Teiche zu singen und ihn zu trösten.
       Und als sie sahen, daß sich der Teich aus einem Becher süßen Wassers in einen Becher salziger Tränen verwandelt hatte, da lösten sie die grünen Flechten ihres Haares, schrien weinend auf und sagten: »Wir sind nicht verwundert, daß du in solcher Weise über Narziß trauerst, so schön war er.«.
       »War denn Narziß schön?« sagte der Teich.
       »Wer wüßte das besser als du«, antworteten die Oreaden. »An uns ging er immer vorüber, aber dich suchte er auf, um an deinem Ufer zu liegen, auf dich hinabzuschauen und in dem Spiegel deines Wassers seine eigene Schönheit zu spiegeln.«
       Und der Teich antwortete: »Ich aber liebte den Narziß, wenn er an meinem Ufer lag und auf mich niederschaute, denn in dem Spiegel seiner Augen sah ich immer meine eigene Schönheit.«
(Oscar Wilde)

sam francisco in orbit - 30.03.01 at 16:02:27



Nana schaut dem Leben ins Auge. Ohne zu blinzeln. Ohne mit der Wimper zu zucken. Das ist wie Armdrücken. Nur mit den Augen. Nana starrt das Leben an, bis ihm schwindlig wird und es davon einen Schluckauf bekommt. Doch manchmal gewinnt auch das Leben. Dann bekommt Nana einen Schluckauf.

nana frankfurt - 30.03.01 at 14:48:57



Die Grunderkenntnis Buddhas lautet:
"Alles Leben ist Leiden. Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Tod ist Leiden, Kummer, Wehklage, Schmerz, Herzeleid und Verzweiflung sind Leiden; dass man etwas wünscht und nicht erlangt, ist Leiden; kurz die fünf Daseinsfaktoren sind Leiden."

... manchmal stimme ich mit ihm in meinen Gedanken überein - warum fällt mir das gerade jetzt auf? ... eine sehr ansprechende Weltanschauung ... keine pessimistische ...

Hermann Hesse(1877-1962) sagte einmal:
"Der Mensch ist nichts Festes, Gewordenes und Fertiges, sondern etwas Werdendes, ein Versuch, eine Ahnung und Zukunft, Wurf und Sehnsucht der Natur nach neuen Formen und Möglichkeiten."

und J.P. Sartre(1905-1980):
"Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein."

...Aristoteles(384-322 v.Chr.) meinte:
"Der Mensch ist ein >Zoon Politikon<."

wohingegen John Hobbes (1578-1679) der Auffassung war:
"Homo homini lupus."

Günter Kunert (*1929) meinte (ironisch?):
"Aufstehen. Arbeiten und heimgehen und ins Bett: das ist der Sinn."

...Max Scheler(1874-1928) äußerte sich so:
"Der Mensch ist der Neinsagenkönner."

und Karl Marx (1818-1883) erklärte einst:
"Was die Menschen sind, fällt zusammen mit dem, was sie prodizieren, und auch mit dem, wie sie produzieren."

... ...für Protagoras (5.Jh.v.Chr) stand fest:
"Der Mensch ist das Maß aller Dinge."

In der Bibel steht unter anderem (Psalm 8, 5-10):
"Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, das Menschenkind, daß du seiner dich annimst? Nur wenig geringer als einen Gott hast du ihn gemacht, mit Glanz und Herrlichkeiten ihn gekrönt. Du gabst ihm die Herrschaft über die Werke deiner Hände, alles legtest du ihm zu Füßen: Schafe und rinder insgesamt sowie die Tiere des Feldes, die Vögel des himmels, die Fische des Meeres, was alles die Meerespfade durchquert.
Herr, unser Gott, wie groß ist dein Name auf der ganzen Erde!"

...sowie in Genesis 2,18:
"Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein ist."


...vielerlei verschiedene Ansichten - Wie ist DEIN Bild des Menschen?
Was ist der Mensch für DICH? ... vielleicht doch das aktuelle Endprodukt der Evolution; eine dichte Anordnung von Molekülen??? ...

kerstin. neugierig und gespannt in der stadt an der elbe. - 29.03.01 at 18:13:42



Das neue Gesicht von Textasy wächst und gedeiht prächtig. Zum 1. April (1 Jahr Textasy !!), gibt es ein neues Design und eine neue Domain. Ich bin gespannt wie es Euch gefallen wird...

MARiO leicht erregt ;) - 29.03.01 at 14:27:09



Schildkrötensuppe...
ich hab fast geweint, als ich den traurigschönen Text gelesen habe.
Vergangenheit, Zukunft, gemischte Gefühle. Und doch der Blick nach vorn, weil da Jemand ist, dem man vertrauen kann, der einen liebt und von dem man weiß, daß er IMMER da sein wird...


Pauline mit Erdbeergeschmack im Mund - 28.03.01 at 18:58:24



...ich fürchte (?), ich bin auch nur ein Mensch...

alannis - 28.03.01 at 16:18:26



du träumst von einem besseren morgen und verkriechst dich vor dem heute? keine sehr gute idee. (das ist bei leibe kein vorwurf; weils mir so manches mal genauso ergeht...)

sam francisco - 28.03.01 at 09:30:11



an manchen Tagen packt es mich mit voller Wucht...da könnte ich gegen Wände treten, Teller an die Wand schmeißen oder laut schreien...oder aber ich verkrieche mich mit einem großen Becher Jasmintee in mein Zimmer an den warmen Ofen und leide still vor mich hin...mit dem Wissen, daß es morgen vielleicht schon besser wird.

alannis, ein wenig traurig heute abend... - 27.03.01 at 23:27:15



...(Der)... Vorgarten war winzig, heckengesäumt und voller Löwenzahn.
Weißt du, warum Löwenzahn Löwenzahn heißt, hatte ...(Sie)... Ihn gefragt. Weil es früher eine Sorte Löwen gab, die hießen Graslöwen. Die waren klein und grün und zäh. Sie fraßen keine Menschen, aber dafür Rasenmäher. Nachts schlichen sie sie in die Gartenhäuschen, Schuppen und Schrebergärten und fraßen den Leuten die Rasenmäher weg, mit Stumpf und Stiel. Wei die Leute ihren Rasen nicht mehr mähen konnten, wurden die Gärten ganz unordentlich, und das machte die Leute wütend. Sie gingen auf Safari und schossen alle Graslöwen tot, die sie kriegen konnten. Der letzte Graslöwe spürte, daß er keine Chance mehr hatte. Er versteckte sich zwischen Gartenzwergen und in Gießkannen, aber die Leute würden ihn finden, daß wußte er. Da biß er ins Gras, so fest, daß seine Zähne darin steckenblieben. Da konnte er ja nicht mehr essen, sagte ...(Er)... Wollte er auch nicht, sagte ...(Sie)... Er wollte lieber verhungeren. Und als er tot war, steckten immer noch seine Zähne im Gras, und die vermehrten sich wie wild, und bald wuchsen überall Löwenzähne. Die Leute rissen sie aus und streuten Gift, aber die Löwenzähne waren nicht totzukriegen.


Ich muß los, "lesen" - 26.03.01 at 13:51:40



im geiste feuerflamme
von tiefer kleinkariertheit umgeben
und immerhin ein teil davon

- 23.03.01 at 09:48:13



lit.cologne - ich bin mal gespannt auf die Resonanz...die Leipziger Buchmesse ist zum Glück noch lange nicht so verstaubt wie ihre "große Schwester" Frankfurt - dabei waren wir Leipziger doch die ersten mit der Messe...? Auch egal. Jedenfalls - es waren sehr viele Leute da, und es waren nicht nur Ossis!!! (Ich hebe das besonders hervor für eine ganz bestimmte Person, die schon weiß, daß sie damit gemeint ist..;-). Anyway: mal abgesehen von den ganzen Schulklassen, die wie Heuschreckenschwärme über den FABULAden hereingebrochen sind und alles klauen, was nicht niet-und nagelfest ist...war es ein sehr schöner, wenn auch sehr anstrengender erster Messetag. Und die Messeparty im Geyserhaus war auch sehr schön - diejenigen, die nicht da waren, haben echt was verpasst...aber vielleicht sieht man sich ja am Samstag auf der Party vom Eichborn Verlag - hoch oben über den Dächern von Leipzig...ich freu mich jedenfalls schon drauf.

alannis, sehr müde aber glücklich in Leipzig - 23.03.01 at 00:31:22



Die Angst schaut dem Glück besonders tief in die Augen.Und lacht höhnisch, wenn sich das Glück daran verschluckt. Und klopft dem Glück härter als sonst auf den Rücken. Dem Glück sties die Vergangenheit auf wie wenn man zuviel Heringssalat gegessen hat. Es wollte nicht an dem Erbrochenen ersticken.

nana frankfurt - 22.03.01 at 11:45:17



Neugierig geworden?
Weitere Termine, Highlights und Infos zur lit.COLOGNE findet ihr unter www.litcologne.de - wo sonst?!

TaleTeller Köln - 22.03.01 at 07:19:51



lit.Cologne
Freitag, 23ter März 2001

10:00 Klassiker für Klassen: Erich Kästner Spiegelzelt, Bahnhofsvorplatz (Hbf)
"Pünktchen und Anton" gelesen von Christine Westermann
12:00 Klassiker für Klassen: Erich Kästner Spiegelzelt, Bahnhofsvorplatz (Hbf)
"Emil und die Detektive" gelesen von Joachim H. Luger
13:30 WDR-Lilipuz live "Radiomikroskop" Spiegelzelt, Bahnhofsvorplatz (Hbf)
Moderation: Insa Backe
14:00 Rufus Beck liest: Harry Potter und der Feuerkelch Gürzenich
von Do bis So jeweils 14 h
14:30 Ömmes & Oimel FlussPferde Comedia Colonia
15:00 Krimis, Blaulicht und Spurensuche im Polizeipräsidium Polizeipräsidium
Moderation: Randi Crott
16:00 Cornelia Funke und "Der Herr der Diebe" Odeon Kino
Moderation: Angela Maas
17:00 Renan Demirkan "Freistil unter 18" Spiegelzelt
Bahnhofsvorplatz (Hbf)
Eintritt frei
18:00 Das Kinder-Musical "König Drosselbart" op Kölsch Friedrich-Wilhelm-Gymnasium
18:00 Andrej Kurkow "Ein Autor von Gogols Gnaden" Stadtgarten
19:00 Der kleine Wassermann im Kölner Aquarium Kölner Zoo, Aquarium
19:00 Nick Hornby is speaking with the angel - British Council
englisch
20:00 Connie Palmen macht eine Erbschaft Museum Ludwig
Moderation: Hajo Steinert
20:00 Köstlich, lecker, hmmh: Unmoralische Rezepte von Manuel Vázquez Montalbán Barista
(über 4 Carni)
spanisch / deutsch
20:00 Alone together: Die Popette alias Susanne Betancor liest vor Comedia Colonia
20:00 Ich könnt' mir das Herz ausreißen" Beikircher singt H.C. Artmann Spiegelzelt, Bahnhofsvorplatz (Hbf)
21:00 Nick Hornby & Wladimir Kaminer High Fidelity in der Russendisko - British Council
23:00 Thea Dorn & Else Buschheuer Eins Live im Kultkomplex-Café Mediapark Kultkomplex-Café

TaleTeller Köln - 22.03.01 at 07:09:34



In diesen Tagen blickt die ganze lesende Welt nach Leipzig - die ganze lesende Welt? NEIN! Denn ein kleines, gallisches Dorf ...
Die lit.COLOGNE geht in ihre erste Runde. Keine verstaubte Buchmesse im herkömmlichen Sinne, sondern eine interessant kreativ umgesetzte literarische Jam-Session, ein Festival, wie sich die lit.COLOGNE selbst schimpft.
Gestern, am Mittwoch, gab es nichts wirklich spannendes, nur Eröffnungs-TamTam, in der Hoffnung somit wirklich ernst genommen zu werden ...
Heute geht es aber richtig los, noch vier Tage volles Programm, Lesungen und Diskussionen an mitunter stimmungsvollen Locations:

10:00 Klassiker für Klassen: Michael Ende Spiegelzelt Bahnhofsvorplatz (Hbf) "Das Traumfresserchen" u.a. Geschichten gelesen von Hildegard Krekel ("Ein Herz und eine Seele", "Die Anrheiner")
12:00 Klassiker für Klassen: Michael Ende Spiegelzelt Bahnhofsvorplatz (Hbf) "Momo" gelesen von Ludger Burmann ("Die Wache")
13:30 WDR-Lilipuz live Spiegelzelt Bahnhofsvorplatz (Hbf)
14:00 Rufus Beck liest: "Harry Potter und der Feuerkelch" - Gürzenich von Do bis So jeweils 14 h
14:30 Ömmes & Oimel Jetzt kommen die Piraten, die schießen mit Tomaten Comedia Colonia
15:00 Ich rieb Zottel übers Fell und dachte:
Du bist ein Pferd - aber mein bester Freund Galopprennbahn
Weidenpesch
16:00 Elke Heidenreich, Quint Buchholz
Über Pinguine und das Entstehen von Geschichten Spiegelzelt
Bahnhofsvorplatz (Hbf)
18:00 Uraufführung Das Kinder-Musical "König Drosselbart" op Kölsch Friedrich-Wilhelm-Gymnasium
18:00 Jakob Arjouni "Guten Tag", erwiderte ich. "Kayankaya, Privatdetektiv." Polizeipräsidium
Moderation: Polizeipräsident Klaus Steffenhagen
18:00 Urs Widmer "Heute ist der Geliebte meiner Mutter gestorben." Schlosserei/Schauspiel Köln
Moderation: Holger Noltze
19:00 Gioconda Belli verteidigt das Glück und erinnert sich an Liebe und Krieg - Stadtgarten
spanisch/deutsch
19:00 Leonie Ossowski Für die Erfüllung der Träume ist es nie zu spät - Spiegelzelt, Bahnhofsvorplatz (Hbf)
Moderation: Heike Mund
19:30 Vom Geschichtenerzähler zum Quotenjäger - der Autor als Konsumartikel? WDR - Kleiner Sendesaal
20:00 Premiere: Peter Härtling und das Trio Jean Paul lesen und spielen E.T.A. Hoffmann - Wallraf-Richartz-Museum
Moderation: Martin Hielscher
20:00 Terry Pratchett, der Charles Dickens der Fantasy-Literatur Gürzenich
englische Performance
20:00 Bestsellerfressen von und mit Wolfgang Nitschke Comedia Colonia
20:00 Gott ist rund: Fußballer und Literatur Yves Eigenrauch, Lars Ricken u.a. Geißbockheim
Moderation: Manni Breuckmann und Hajo Steinert
21:00 Feridun Zaimoglu Mein lieber Hakan, Sammler der heiligen Vorhäute Christi Spiegelzelt, Bahnhofsvorplatz (Hbf)
22:00 Benjamin von Stuckrad-Barre Music Charlotte Roche - Haus des Tanzes, Apostelnstraße

TaleTeller Köln - 22.03.01 at 07:05:09



Bildertraum - Traumbilder

Dedicated to O.T.

Ihr Blick aus dem Fenster fällt auf Gleise, einige davon verrostet, scheinbar unbenutzt seit langer Zeit, andere blankgerieben durch ständigen Betrieb. Dreckigbraune Steine, die Pflanzen entlang der Gleise haben die gleiche Farbe. Trostlos.
Ein weiterer Bahnhof, sie hat aufgehört zu zählen. Der Mann im Sitz hinter ihr schnarcht, also kramt sie in ihrer Tasche nach dem Walkman. Plötzlich erklingt leises Gitarrenspiel. Mit den Kopfhörern noch in der Hand sieht sie sich suchend um. Ein paar Reihen vor ihr, an einem der Tischplätze, sitzt ein junges Mädchen und spielt Gitarre. Irgendeine ruhige Melodie, die sie seltsam melancholisch stimmt. Für ein paar Minuten vergißt sie sogar das nervende Schnarchen hinter sich, hört der Musik zu, schließt die Augen, als sie die aufsteigenden Tränen spürt. Der gleichmäßige Singsang der Schienen macht sie schläfrig, sie rutscht in dem unbequemen, blaugemusterten IC-Sitz tiefer, streckt ihre Beine aus und legt den Kopf an die Lehne.
Als sie die Augen wieder öffnet, umfängt sie tiefschwarze Nacht. Sie verspürt keine Angst, lediglich eine leichte Irritation. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann sie einen großen Saal erkennen, in dessen Mitte sie steht. Es ist warm, ihre Haare bewegen sich in dem leichten Windhauch, der von irgendwo rechts zu kommen scheint. Neugierig sieht sie sich um. Der Saal erstreckt sich so weit, daß sie die Wände nur erahnen kann. Mit langsamen Schritten geht sie auf eine der Wände zu. Mit der Hand berührt sie glatten Stein, kalt fühlt er sich unter ihren Fingern an. Schritt für Schritt tastet sie sich an der Wand entlang, bis eine Vertiefung in der Wand sie stoppen läßt. Eine Tür, scheinbar aus dunklem, glatten Holz, das sich im Gegensatz zu der kalten Wand warm anfühlt unter ihren Fingern. Sie sucht nach der Klinke, kann aber keine entdecken. Ihre Finger finden nur ein kleines Schild, etwa in Augenhöhe. Eingeschnitzte Zeichen, die zunächst keinen Sinn ergeben. Sie versucht es noch einmal. Langsam gleiten ihre Finger über die einzelnen Zeichen, ihr Mund formt lautlos ein Wort: SCHMERZ. Erstaunt über ihre Entdeckung wiederholt sie das Wort laut, die Tür öffnet sich mit einem leisen Klicken. Mit einem großen Schritt tritt sie durch die Türöffnung, ein weiterer dunkler Raum empfängt sie. Sie geht weiter hinein, hinter ihr schließt sich die Tür, gleichzeitig leuchten unzählige kleine Lampen auf, sanftes Licht erhellt die Wände rechts und links von ihr. Bilder hängen an den Wänden, große und kleine, bunte und schwarzweiße Bilder wechseln sich ab. Eine Galerie.
Ihr Blick fällt auf das erste Bild links von sich - sie erkennt sich selbst darauf wieder. Es ist ein Bild von ihr als Fünfjährige, die mit rotgeheulten Augen auf einem Sofa sitzt. Sie erinnert sich an diesen Moment, fühlt sich zurückversetzt an diesen Tag bei ihren Großeltern, als sie von ihrem Opa bestraft worden war. Langsam schreitet sie an den weiteren Bildern entlang, durchlebt noch einmal die Situationen, die ihr die Bilder so deutlich vor Augen halten. Die zahlreichen Auseinandersetzungen mit ihren Eltern, der erste richtige Liebeskummer, der Tod ihrer Oma, ihr 18. Geburtstag. Tränen laufen über ihr Gesicht, doch sie wischt sie nicht fort. Als sie beim letzten Bild angelangt ist, sieht sie ein großes Schwarzweißbild, auf dem sie auf einem Fensterbrett sitzt, eingehüllt in eine Wolldecke, in der Hand eine Flasche Rotwein, im Mund eine Zigarette. Angelehnt an ein Geländer vor dem Fenster, die Augen geschlossen. Sie schluckt, dieses Bild ist erst wenige Stunden alt. Aus dem Augenwinkel nimmt sie wahr, daß sich die Tür wieder geöffnet hat. Während sie das eben Gesehene noch verarbeitet, geht sie zurück in die Halle, ganz unbewußt schreitet sie an der Wand entlang, bis sie auf eine weitere Tür trifft. Auch hier keine Klinke, nur ein kleines Schild. Dieses Mal trägt es die Aufschrift: STOLZ. Ein weiteres Mal ist das laut ausgesprochene Wort der Türöffner, der Raum, den sie nun betritt, ist erheblich kleiner als der erste. Bilder zeigen das erste Mal Fahrradfahren ohne Stützräder, die Reitstunden, Abiturfeier, Abschlußprüfung, Zulassungsbescheinigung zum Studium, ihre erste Homepage, die vielen selbstgeschriebenen Geschichten...jedes dieser Bilder zaubert ein Lächeln auf ihr Gesicht, immer wieder nickt sie vor sich hin, wenn sie sich erinnert. Das größte der Bilder, auch in schwarzweiß gehalten, zeigt sie, wie sie sich vor einem Spiegel das letzte Mal die Wimpern tuscht. Sie erinnert sich an den bewundernden Blick, den er ihr zugeworfen hat, sein "Du siehst toll aus!"....Lange bleibt sie vor diesem Bild stehen, umschlingt sich selbst mit den Armen und lächelt still.
Zurück in der großen Halle ertasten ihre Hände bald die nächste Tür: EINSAMKEIT.
Anders als in den beiden anderen Räumen setzen die Bilder hier erst später ein, als sie schon kein Kind mehr ist. Die meisten Bilder zeigen sie als Teenager. In ihrer Unverstandenheit hat sie sich oft einsam und verlassen gefühlt. Auch ein Bild aus den ersten Wochen in der neuen Stadt hängt dort. Als sie vor das letzte Bild tritt, ist sie nicht überrascht, als es ein ihr bereits bekanntes Motiv zeigt: ihre einsame Wache am Fenster. Als sie vor der nächsten Tür steht, weiß sie instinktiv, daß dies die letzte Tür sein wird. Eine Gänsehaut läuft ihr über Rücken und Arme, als sie die Hand langsam hebt, um die Schrift auf dem Türschild zu ertasten. Diese Mal ist es ein viel größeres Schild, angestrengt spricht sie die Buchstaben leise vor sich hin. LIEBE=VERTRAUEN?
Während sie sich noch über diese Inschrift wundert, öffnet sich die Tür. Der Raum ist riesig, eine wahre Bilderflut hängt an den Wänden. Angefangen mit einem Bild von ihr als Baby im Mutterleib über unzählige Bilder, die sie mit ihrer Familie, Freunden und Partnern zeigen. Zwei oder drei Bilder lassen sie stocken, sie zeigen Situationen, in denen ihr nicht bewußt war, daß ihr Gegenüber Liebe für sie empfunden hatte. Während sie an den Bildern vorbeigeht, wird ihr bewußt, daß sich eine Gemeinsamkeit durch alle diese Bilder zieht: jedem dieser Menschen gegenüber empfindet sie Vertrauen - oder hat es in vergangenen Zeiten empfunden.
Das letzte der vielen Bilder ist riesengroß. Es zeigt ihr ein lächelndes Spiegelbild. Auf dem Bild ist sie jedoch nicht allein, sondern lehnt sich entspannt gegen die Person, die hinter ihr steht. Seine Arme halten sie fest umfangen, ein Lächeln liegt auf seinem Gesicht, in seinen grüngoldenen Augen.
Als sich die Tür leise hinter ihr schließt, dreht sie sich um und kann die nun beleuchtete Inschrift des Schildes deutlich lesen.
Mit einem Lächeln stellt sie fest, daß nun dort steht: LIEBE=VERTRAUEN.
Sie wendet sich ab und geht zurück in die Mitte des Saales.

Ein Ruckeln läßt sie die Augen öffnen. Ihr Blick fällt erneut aus dem Fenster. Hellblauer Himmel mit vielen Wolken, grüne Wiesen erstrecken sich kilometerlang, die letzten Strahlen der Abendsonne kitzeln ihre Nase. Aus ihrer Jacke kramt sie ihr Handy, tippt eine kurze sms, die sie dann abschickt, sich den Kopfhörer aufsetzt, die Augen wieder schließt und die Musik genießt.

>

Schildkrötensuppe - 15.03.01 at 23:20:44



Ich fürchte, ich mag Gartenlauben...bin ich jetzt einfach nur superspießig oder....total bescheuert? Und wo liegt der Unterschied??? ;-)

alannis wohnt in keiner Gartenlaube - 15.03.01 at 23:13:04



Scheinen ja große Veränderungen auf so manchen hier zuzukommen ... nur bei mir nicht! Jetzt verschiebt sich sogar auch noch mein Umzug in mein neues Cottage (keine Gartenlaube!) um mindestens eine Woche. Wääh!
Manchmal dreht sich die Welt definitiv eine Nummer zu schnell für mich, aber momentan bin ich wohl schneller als alles Andere ...

TaleTeller Köln (noch Deutz) - 15.03.01 at 16:00:30



@Tigerkrümel: Es ist die richtige Entscheidung, glaub mir...und Du kannst ja immer wieder zurück...ich denk an Dich.

alannis fühlt mit in Lipsia - 13.03.01 at 21:43:22



aber sie sind doch die geborene buchhändlerin, der beruf ist ihnen doch wie auf den leib geschnitten. wie sollen wir das denn ohne sie schaffen? und im weihnachtsgeschäft... wir werden sie ganz schön vermissen, aber sie uns auch... bestimmt... wir brauchen sie doch...

tiger hat zweifel und geweint und fühlt sich ganz komisch - 13.03.01 at 21:24:54



NIEDRIG BLEIBEN

Manchmal ist Weisheit dort, wo man sie am wenigsten vermutet. So stieß ich ganz zufällig auf Auszüge der deutschen Betriebsanleitung des Sheraton-Hotels zu Luxor in Ägypten - ein Quell der Weisheit. Brechen Sie die Alarmstation war da zu lesen, oder Achten Sie auf die Gefahren lieber Gäste. Ratschläge von fundametalen Wert. Sofern die Konditionen Sie im Gästezimmer fordern: Füllen Sie die Badewanne mit Wasser für nasse Absichten! Vielleicht läßt sich die Welt verstehen. Aber die Liebe? Lassen sie nie Personen mit unangegangenen Befreiungen zu! Schließen Sie Ihre Türe zweideutig während Beschäftigung des Zimmers. Das ist es: Die Befreiung wird erst einmal unangegangen und dann das Zimmer beschäftigt. - ich ahnte! Achten Sie das Personal und die Autoritäten - wie könnte ich anders bei diesem Ton aus sanftester philosophischer Unterweisung? Und jetzt das entscheidene: Bleiben Sie niedrig!
Mit mir wars geschehen. Das hat mir kein Ghandi, Hegel oder Konfutse je so gesagt: Bleiben Sie niedrig. Dabei liegt es so nahe - man erlebt mehr, hört mehr, man läßt geschehen. Wenn man z.B. irgendwo im Weg liegt, dann läßt man stolpern. Oder rollt sich noch etwas weg, am besten ganz platt an die Wand, dann ist man für eine Weile ein Graffiti und kann von reizenden Stadtforscherinnen entdeckt werden. Niedrig bleiben - als Schmuggelgut beispielsweise: Als eine recycelte Pappe per Schiff nach Bahia Blanca, von dort als Schachtel Lucky-Strike - Remakes zurück nach Hamburg, verplobt nach Lwow (oder ukrainisch Lwiw, früher Lemberg), und von dort dann von Sack zu Sack, von Reisetasche zu Reisetasche gemächlich wieder zurück bis zum Berliner Bahnhof Lichtenberg. Direkt in den zarten Arm eines Vietnamesen. So niedrig müßte man sein- was könnte man alles erleben (bis man aufgeraucht ist)? Mein größter Wunsch als heranwachsendes Kind war immer - und deshalb versteh ich die Hotelphilosophen von Luxor wohl auch so gut - war es immer, einmal zu Wechselgeld zu werden! Auch von Hand zu Hand, von Portemonnaie zu Portemonnaie, unvergänglich bis zur Währungsreform.
Bleiben Sie niedrig! - Ein Satz auf der Höhe der tiefsten Weisheit. Was aber, wenn die Reise dann doch zu Ende geht - aufgeraucht, Euro-Einführung, als Müll getrennt und entsorgt?
Wenn Sie irgendetwas verdächtige oder erschreckliche Natur bemerken, oder haben Sie einen Bedarf des speziellen Beistands, bitte berühren Sie das Management.
Vielleicht ist Gott nirgend so nah wie bei den Weisen vom Sheraton-Hotel zu Luxor.


MARiO @maurenbrecher-fieber.de - 09.03.01 at 09:55:03



Liebe Schreiber und Leser,

die Adresse "Textasy.de" ist jetzt entgültig abgemeldet. Im laufe der Woche dürfte auch die DENiC den Eintrag gelöscht haben.
Das Forum ist weiterhin über die Adresse "www.the-real-world.de" erreichbar. In nächster Zeit, gibt es eine neuere und noch schönere Adresse und - versprochen werbefrei. Das Seitenlayout wird sich dann auch geringfügig und nur zum Vorteil ändern.

Aber vielleicht quatschen wir alle mal darüber, wenn wir uns vielleicht zur großen Textasy-Geburtstagsparty am 1.April hier in Leipzig treffen. Ihr seit alle eingeladen. Wer Lust hat meldet sich mal kurz per Mail (mario@the-real-world.de). Und denkt daran, Textasy das Geburtstagskind will ein Geschenk. Jeder der kommt, bringt eine kleine Geschichte mit. Grußtexte und Huldigungen von Nichtanwesenden werden auch entgegen genommen und in Vertretung vorgetragen.
TEXTASY feiert JETZT ERST RECHT.

Ach ja, ein kurzer Kommentar zum Namen "the real world". Na klar ist es eine Anlehung an das große MTV-Vorbild. Aber eigentlich noch mehr ein ehrfürchtiger Kniefall vor der deutschen Umsetzung "Das wahre Leben", das 1994 von Premiere in Berlin-Mitte in einer alten Fabrik-Etage produziert und unverschlüsselt über den Sender gebracht wurde.
Real-Life lange vor BigBrother...

Aber nun Schluß mit den ganzen Betriebsanweiseungen...
hier ein kleiner Text von Manfred Maurenbrecher, Pianist im wöchentlichen Off-Kabarett "Mittwochsfazit" im Berliner Schlot:

GEGENTEIL REDEN

Ich fahre mit Max, meinem siebenjährigen Sohn, im Autobus kreuz und quer duch die Stadt. Das machen wir gern, aber manchmal wird es langweilig. Eine Weile freue ich mich daran, wie die anderen Passagiere mich mitleidig für einen alleinerziehenden Arbeitslosen halten, wenn ich zum Beispiel laut frage: "Sollen wir hier schon aussteigen oder doch noch bis Lichterfelde zur Endhaltestelle?" - "Hier noch nicht", findet Max. "Aber guck mal, in der Bar drüben, da wäre jetzt gerade Happy Hour!" - "Papa, was ist eine Happy Hour", fragt Max, und den anderen Passagieren wird unbehaglich.
Wenn uns das langweilig wird, spielen wir 'Gegenteil reden'. "Ich bin so satt, ich krieg heute bestimmt nichts mehr runter." - "Toll, wie der Bus so sauber ist ..." - "Ja, und so´n freundlicher Fahrer ..." Heißt im Klartext: So verdreckt wie diese Kiste von Bus, das ist schon allerhand, und der Fahrer ist genau so, wie sein Unternehmen es seit vierzig Jahren von ihm erwartet - eben grad hat er jemanden angeschrien, der mit dem Kinderwagen hinten einsteigen wollte. "Nicht ist so überflüssig auf dieser Welt wie eine Höflichkeitsschulung bei der BVG", rufe ich laut und ernte ein Stirnrunzeln um uns herum. Max will mich noch übertrumpfen: "Alles ist so überflüssig auf anderen Welten wie keine Höflichkeitsschulung bei der Nicht-BVG", ruft er - und das ist wirklich ein Problem bei dem 'Gegenteil reden': Man muß sich auf eine bestimmte Grenze einigen, hinter der man normal bleibt, sonst gerät man völlig ins Abseits. "Guck mal, die nette alte Dame da", flüstere ich Max ins Ohr und zeige auf eine Rentnerin, die ihre zwei Einkaufstüten entschlossen umklammert und uns mit zugebissenem Mund schon eine Weile mißgünstig zusieht, weil wir so laut sind wahrscheinlich. "Du meinst das junge Mädchen - die mit den Kußlippen", lacht Max - das war natürlich clever von ihm, alle Achtung. Jetzt hält es die Alte nicht länger aus. "Und dann wundert man sich, wenn sie später Automaten knacken", sagt sie in unsere Richtung. Ich muß ja zugeben, daß mich solche Meinungsäußerungen zuweilen froh machen, vor fünfundreißig Jahren waren sie häufiger, ich bin groß geworden mit so was - und deshalb fällt es mir gar nicht schwer, galant den Kopf zu drehen und ihr zu antworten: "Gnädige Frau, das war aber treffend bemerkt." - "Mit Ihnen hab ich doch gar nicht gesprochen", knurrt die Alte, udn Max fragt begeistert: "Spielt die mit?!" - "Ich glaube - schon", sage ich, im letzten Moment unsere Spielregel doch noch einhaltend. "Dir werd ich was husten, verzogenes Balg", brummt die Dame und widmet sich wieder ihren Tüten. Das wirkt natürlich wie eine Liebeserklärung. Max versucht sie im Folgenden davon zu überzeugen, er sei 64 und ich noch in der zweiten Klasse und wir wohnten beide ohne eine Mama in Afrika - jedes gemurmelte Wort, jede Abwehrbewegung der Rentnerin hält das Gespräch in Fluß, stiftet neue Erfindungen, regt zum Gegenteil an. Es ist schon ein Rätsel und Wunder um die menschliche Kommunikation. Irgendwann sagt die Dame: "Zu meiner Zeit wäre sowas undenkbar gewesen" - ein nach dem Sinn-Regeln hin perfekt stimmiger Satz -, und Max ruft begeistert zurück: "Aber deine Zeit kommt doch erst noch!" Jetzt, finde ich, ist Aussteigen angesagt!" - "Tschüß blöde Kuh, altes Arschloch", verabschiedet mein Sohn sich ehrlich liebevoll gemeint, ich schubse ihn die Treppe runter und raus - und habe einmal mehr die schwere Aufgabe vor mir, ein wenig von der nötigen Distanz zu vermitteln, die es im Leben zu wahren gilt- ob man nun die Wahrheit sagt oder das Gegenteil redet.

*

Apropos freundlich. Die Leipziger Verkehrsbetriebe haben in einer deutschlandweiten Vergleichs-Untersuchung des Nahverkehrs den Platz Zwei belegt. Es ging dabei um Sauberkeit, Pünktlichkeit, Service, Fahrkartenpreis, Tarifauswahl etc. pp.
Und letztens dachte ich schon ich höre nicht richtig:
"Werte Fahrgäste sie befinden sich in der Straßenbahnlinie 11 in Richtung Wahren. Unser nächster Halt ist 'Chausee-Haus'. Leider hat unser Zug eine (!!) Minute Verspätung, wir bitten das zu entschuldigen" - Danke sehr freundlich. :)

MARiO - 07.03.01 at 23:27:03



@alannis: danke...

Anna Berlin - 07.03.01 at 22:15:02



@Anna: ...es ist sehr schön...

alannis noch immer Köln - 07.03.01 at 08:39:29



Also hier stehst du jetzt.
Du. Kein anderer
Hier. Nicht irgendwo.
Sondern hier.
Im hier und jetzt.
Heute.
Weder Vergangenheit noch Zukunft.
Weder unerhofft noch unerwünscht.
Auch nicht überraschend.
Einfach jetzt.
Einfach hier sein.
Den Moment begreifen.

Einen Moment Leben leben.
Egal wie.
Auch egal warum.
Einfach so.

Hier stehen und begreifen.
Ich bin hier.

Doch warum?
Warum Ich?
Warum hier?
Warum nicht einfach irgendwo anders?

Hier sein.
Ohne Grund.
Wo ist der Sinn?
Ich suche
Und finde doch nichts.

Alles beliebig.
Alles austauschbar.
Der Ort, die Zeit.
Und ich .
Ich auch?
Nein, ... nicht ich!
Oder doch?

Was heißt das schon.
Zu sein.
Ich zu sein.

Anna Berlin - 06.03.01 at 00:18:10



kein kommentar.

Karin Köln - 06.03.01 at 00:15:44



Lange schlafen
frisch gewaschene Bettwäsche
Kuscheln
Lesen & Lachen
Knutschen
Orange
White Musk
Trödeln
alte Platten
Herzklopfen
Spaghetti Bolognese
Schoki
Schreiben, Malen, Kleben
Glimmerspray
braune Kulleraugen, Haarbüschel
Bauchflusen suchen (& finden)
sich aufs Wochenende freuen
Sex (;-) was richte ich nur an?!)

teffis version - 05.03.01 at 19:56:05



Kennst Du schon aus dem zweiten oder dritten Tigerbuch, ist aber immer noch und immer wieder schön:

Vergnügungen

Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein

Teffi - 05.03.01 at 19:48:04



@Liebeskrümel: Danke. ;-) Ich wußte ja, daß alles eine gute und eine schlechte Seite hat - aber...lassen wir das. Gibt es noch mehr von Brecht für mich???

@MARiO: sehen wir uns am 12.?

@TaleTeller: nu bin ich ja wieder da...auch wenn es das nicht wirklich einfacher macht...

alannis zur Zeit Colognia - 04.03.01 at 19:38:53



Auch wenn die Honigblume gerade wieder kurzzeitig das komige Köln verlassen hat - schätze sie wird sich über den ollen Brecht freuen.

Wie geht es jetzt eigentlich mit TEXTASY weiter?
Tja ... das wars dann für's Erste von mir. Arriwiedertschie.

TaleT Colognia - 02.03.01 at 21:06:09



Wie versprochen NUR FÜR HONIGBLUME ein kleines Gedicht... Ich will ja nicht Schuld sein, wenn was unvorhersehbares passiert... ;-)


Liebeslied aus einer schlechten Zeit

Wir waren miteinander nicht befreundet
Doch haben wir einander beigewohnt.
Als wir einander in den Armen lagen
Warn wir einander fremder als der Mond.

Und träfen wir uns heute auf dem Markte
Wir könnten uns um ein paar Fische schlagen:
Wir waren miteinander nicht befreundet
Als wir einander in den Armen lagen.
(wieder mal Brecht)

* Merke: Alles kann auch schlechte Seiten haben, aaaaaber... :-)))

liebe grüße nach köln

scherzkekskrümel - 01.03.01 at 20:03:44



MORGEN BESTIMMT

Ein Mann öffnet eine Haustür und zückt ein Messer.

MANN Heute mach ichs! Heute -
Eine Frau ruft aus dem inneren der Wohnung.
FRAU Schatz, bist du es? Komm doch rein!
Der Mann rammt sein Messer in den Fußabtreter.
MANN Heute mach ich sie kalt.
Die Frau ruft erneut aus dem Inneren der Wohnung
FRAU Aber wenn du wieder den Fußabtreter traktierst, werde ich sehr, sehr böse.

f.k.waechter - 28.02.01 at 23:07:33