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pool #32 05.02.-16.02.2000
pool #31 / pool #33
Der Not-Pool - [fucking_scalp_version]
Name: achim
Email: achim@scalp.de
Datum: Samstag, 5 Februar, 2000 um 20:13:55
Kommentar:
pool lebt wieder!
Name:achim
Email:achim@scalp.de
Datum:Samstag, 5 Februar, 2000 um 21:39:02
Kommentar:
hallo das pool scheint wirklich zu leben. zwar nicht mehr so minimalistisch clean à la sven lager, aber besser als gar nichts. viel spass!
Name: achim
Email: achim@scalp.de
Datum: Samstag, 5 Februar, 2000 um 21:48:28
Kommentar:
sorry, dass ich soviel quatsche, aber ich freu mich gerade ueber diesen reparatur-streich. also damit ihr euch nicht wundert. momentan liegt ein teil dieser loop seiten auf unserem scalp-domain. deswegen ist der seitenaufbau vielleicht nicht immer so schoen homogen wie frueher. oder vielleicht doch? egal. schreibt los! den alten zustand werden wir erst wiederherstellen koennen wenn die vollidioten bei snafu ihren server vollstaendig wieder zum laufen gebracht haben (und das kann laut deren ansage noch ziemlich lange dauern)... das loop ist vorruebergehend leider noch immer geschlossen :( bis gleich, achim
Name: Sven Lager
Datum: Sonntag, 6 Februar, 2000 um 11:01:21
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Stille am pool. Bergwerksleute der elektronischen Zunft graben in den Tiefen. Sie fluchen und spucken auf die schwarzen Waende. Sie essen Mars und Snickers und trinken den heissen Kaffee aus ihren Thermoskannen. Ganz unten liegen die poolseiten, auf die wir immer weiter geschrieben haben, wir haben sie gefunden. Brav haben sie alle Verzweiflung aufgezeichnet waehrend immer eine FAKE Seite zu sehen war. So wie in SPEED Dennis Hopper reingelegt wird mit diesem Endlosband, das im Bus die immer gleichen Leute zeigt. Genauso lief das. Eigentlich ganz schoen, so eine unsichtbare Seite, verborgen der Text. Was man da schreiben wuerde? Er wuerde dann nur einmal ganz kurz ans Tageslicht gehoben. Sanitaeter wickeln ihn in Filzdecken ein und schaffen ihn an einen anderen Ort. Was machen wir mit pool? Wir machen das so weiter, vielleicht ein bisschen anders, vielleicht genauso. Immer auf die Gegebenheiten eingehen. Ein Zeichen ist es immer, was passiert, ob mit oder ohne Bedeutung. Lang lebe der Koenig! *** Ach, bitte immer ueber www.ampool.de gehen, wir verlassen dieses sinkende Schiff und die gruenen Logos weisen dann den neuen Weg. (Ach, Achim Werner, Dir kuesse ich die Fuesse, Scalp) Auf Bald. Yours, Sven Lager Pardon: Ja! Jetzt Montag oder Dienstag gibt es pool wieder in der alten Packung. Aber nur unter ampool.de!
Name: Andreas Neumeister, Mjunik
Datum: Sonntag, 6 Februar, 2000 um 11:59:15
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Danke Herr Schüssel! Danke! Danke, dass Sie rassistische Witze wieder so richtig hoffähig machen! Sitzen drei Männer im Wartezimmer der Entbindungsstation und warten auf die Geburt ihrer Kinder: ein Schwarzer, ein Österreicher und ein Deutscher. Es kommt der Arzt und sagt es sei alles gut gegangen - hier sind die Babys. Bis die Frauen so weit sind, sollten sich die frischgebackenen Väter doch schon mal um die Babys kümmern und jeder sein Kind zu sich nehmen. Da springt der deutsche Vater auf und reisst das schwarze Baby an sich. Sagt der Arzt: Na hören Sie mal, das ist ja garantiert nicht Ihr Kind. Sagt der Deutsche: Egal, Hauptsache es ist nicht das österreichische Abb.: Ossiach am Ossiachersee
Name: HelK
Datum: Sonntag, 6 Februar, 2000 um 16:24:28
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Bea sagt, ich hätte die Flasche ausgetrunken, mir unbekannte Frauen umarmt, danach die halbe Wohnung demoliert, und ihr auf der Heimfahrt, nachdem sie mich endlich im Auto festgeschnallt hatte, dauernd ins Steuer gegriffen. Um eins gingen Oswalds. Um zwei Neumeisters. Dann kam der irische Whisky. Worüber denn in den Stunden danach noch geredet worden sei? "Zum Schluß völlig substanzloses Zeug. Nur, daß ihr euch eben alle sooo lieb habt." Bea sagt, sie habe sich gefühlt wie in einem russischen Roman. Das muß sehr lustig gewesen sein, gestern bei Heiners Geburtstag.
Name: HelK
Datum: Sonntag, 6 Februar, 2000 um 16:40:01
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Keine Absätze mehr möglich? Schlimm. Für Girgl: 9. ...Ld6. Und Du hast vergessen, Palzers "Pony" mitzunehmen. Jetzt mußt Du Dirs kaufen.
Name: Elke Naters
Email: Bangkok
Datum: Montag, 7 Februar, 2000 um 10:43:50
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Still drinking coffee to make yourself more productive? Thats so 20th century.
Name: Eckhart Nickel
Datum: Dienstag, 8 Februar, 2000 um 18:01:14
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Im Café Rossi 2 Angeblich schiebt sich heute ein Hochdruckkeil über Baden-Württemberg. Komisch, daß von dem Tisch rechts neben der Tür, kurz vor der Ecke aus, an den ich mich schon gewöhnt habe wie an eine blöde kleine Schwester, davon nichts zu spüren ist. Es ist leer hier. Als ich mit der Idee meines Milchkaffees im langestreckten Glas das Café betrat, schien mir der Geschmack noch wie ein Versprechen. In Gedanken verband ich das süßliche Getränk mit den dünnen Schwaden meiner viel zu leichten Zigarette und das Ganze versprach mir eine verheißungsvolle Verbindung, um etwas Glück zu spüren. Doch bereits im Moment der Bestellung verfliegt meine Euphorie wie auch die Kraft des Hochdruckkeils nicht ausreicht, die Wolkenbänke über dem Odenwald fortzuschieben. Schlimmer noch, daß der Barkeeper das Glas mit zuviel Milch gefüllt hat und die normale Dosis von zwei Tüten Zucker aus der so entstandenen flüssigen Krankenmahlzeit eine süße Zahnschmerzbrühe macht. Auch die Marlboro Ultra half nicht mehr. Sie schmeckte strohig, kratzte meinen ohnehin leicht entzündeten Hals. Ich ging. Selbst Jaques Weindepot, wo ich mir zur Ersatzbetäubung einige Flaschen Alkohol besorgen wollte, hatte schon zu. Vielleicht ist die Lektüre des Wetterberichts am Morgen der Fehler. Vielleicht.
Name: Andreas Neumeister
Email: mjunik@aol.com
Datum: Dienstag, 8 Februar, 2000 um 23:46:50
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Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test Test ----------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------------------ Abb.: Testbild
Name: Andreas Neumeister
Email: mjunik@aol.com
Datum: Mittwoch, 9 Februar, 2000 um 00:41:04
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Sprachen vom Feigling. Sprachen von Marcels Bruder. Von Marcels Bruder und Virgil Hill. Marcel und sein Bruder stammen aus einer Schnapsbrennerfamilie. Wir sprachen davon, daß Marcels Bruder einen Schnaps namens Feigling erfunden hatte und nicht auf ihm sitzen bleiben wollte. Marcels Bruder wollte mehr Umsatz machen. Marcel Bruder wollte seinen Schnaps im Rampenlicht sehn. Marcels Bruder fand es lustig, Virgil Hills Managern Geld zuzustecken und ihn gleichzeitig übers Knie zu legen. Bei Hills Kampf gegen Henry Maske ließ Marcels Bruder den von ihm gesponserten Hill eine Hose mit der Aufschrift Feigling anziehen. Marcels Bruder fand es lustig, den der Landessprache unkundigen Hill so in den Ring steigen zu lassen. Hätte Virgil Hill gegen Henry Maske verloren, sagt Marcel, hätte er mit seinem lustigen Bruder kein Wort mehr gesprochen. (Der Feigling steht beim Feigenschnaps - auch in Supermärkten, die sonst keine Feigenschnäpse führen, problemlos erhältlich.) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Abb.: Virgil Hill
Name: robbe
Datum: Mittwoch, 9 Februar, 2000 um 05:53:51
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Kanada kommt und bringt mir Geld, ich war mal guter Schreiber, und Kanada vergißt das nicht. Seit drei Tagen ging mir kein Saft verloren; als ich mir was anmerken lasse, hat sie sofort keine Lust mehr und will Fragen stellen, dabei ist mein Finger schon dran für rein und es hilft Trotz dem Willen nicht. Ich schmeiß sie raus, sie guckt wie tausend geprügelte Hunde, wenn ich heulen wollte oder ein Tierheim aufmachen, hätte ich da ne Tusse nötig? Schreibst du mal wieder was? fragt sie. Ja, sag ich.
Name: Eckhart Nickel
Email: Heidelberg
Datum: Mittwoch, 9 Februar, 2000 um 10:09:22
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Im Café Rossi 3 Jeder, der mit dem Wagen ins Café Rossi fahren will, wird unausweichlich mit der ohnedies miserablen Parkplatzsituation konfrontiert. Da es nur Stellplätze rund um einen großen Parcours gibt, der in der Mitte ein privates Parkgelände umfasst, ist man gezwungen, mehrere Male die Runde zu drehen. Weil aber milchiges Sonnenlicht von einem milden, schleierigen Frühlingshimmel strahlt, sind die mattgelb verharrenden Häuser rund um den Platz ein nicht zu unterschätzender Stimulans und ich fädele den von einem Freund geliehenen Wagen noch einmal in den Kreisverkehr. Dazu ertönt im Radio "Rendez-Vous" von Basement Jaxx. Also, zu den spanischen Gitarren und dem inzwischen heruntergekurbelten Seitenfenster, eine neue Runde. Nach einer halben Stunde sitze ich endlich an meinem kleinen Tisch und weil es noch früh am Nachmittag ist, schaue ich heute, während ich auf mein Kaffeegetränk warte, aus dem Fenster auf die Straße und da fährt tatsächlich eine Kutsche entlang. Bereits einige Momente vorher war, von den anderen Besuchern des Cafés unbemerkt, ein archaisches Geräusch zu vernehmen, das Klappergeäusch einer Droschke, dieses Knallen, wenn Metall auf Stein trifft. Ein Mann mit Dauerwelle, der eine Art Gondolière-Uniform trägt, sitzt regungslos im Fond. Das schwarze Gespann wird anscheinend von einem anatolischen Bauern mit Schnurrbart und Schiebermütze gelenkt. Versunken in die fast malerisch zu nennende Szene blicke ich dem Gleichmut der Fahrenden nach. Wie langsam das geht, denke ich, und als ich wieder bei mir bin, steht das Getränk bereits vor mir. Am Nachbartisch schaut eine Dame mit grauem Kostüm, an dessen Rändern silbrig durchwobene Pelzapplikationen angebracht sind, immer wieder auf die Uhr. Ein erster Schluck und die bittere Erkenntnis, daß mein langes Zögern wohl Schuld an der lauwarmen Temperatur ist. Die Dame nebenan flucht dreimal leise, kaum hörbar "cazzo", und schmeißt ihr Kleingeld auf das Silbertablett. Später, da ich auf dem Parkplatz meinen Wagen abhole sehe ich sie noch einmal, diese und jene Straße hinab Ausschau haltend.
Name: Moritz von Uslar, München
Email: uslar@t-online.de
Datum: Mittwoch, 9 Februar, 2000 um 11:13:33
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Heute, Mittwoch im SZ-Magazin: der Tag, an dem die NICHTRAUCHER sich Themen ausdenken. Gestern, Dienstag, saßen wir RAUCHER zur Themenkonferenz zusammen. So ist das hier, derzeit. Allen Ernstes. Keine Frage, wir RAUCHER sind die stärkeren.
Name: Sven Lager
Email: robbenimschlamm@ampool.de
Datum: Mittwoch, 9 Februar, 2000 um 12:51:06
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Important Home Owner Information Looking For A Great Home Based Business? Dental Care Insurance Rug Munching Hunnies...Lesbian Lovers! this really works.. This is amazing, you need to see it. Let your hair hang out!!! Okeh, ich lass jetzt mein Haar raushaengen. Weit raushaengen. Favorit des Tages: Trafficjam (Denke sofort an dickes Strassengelee, Farbe: strahlend wie die Ruecklichter der Autos)
Name: Kathrin Glosch
Email: kathrin@glosch.de
Datum: Mittwoch, 9 Februar, 2000 um 17:59:36
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Herr van der Meer fährt Auto. Das macht er gut. Ich habe die Südharz-Durchquerung gewählt, die dauert am längsten. Manchmal setzt er den Blinker, um auf die Autobahn zu kommen, dann sehe ich auf den Boden, wo die Hörspielkassetten seiner Kinder liegen. Macht er den Blinker wieder aus. Im rechten Fenster ziehen meine Bilder vorbei, im linken seine. Die Windschutzscheibe zählt nicht, da ist nur Strasse, ist nur Fahren. Nach vorne sehen wir nie. Hat er ein Bild für mich, sagt er meinen Namen, habe ich eines, spreche ich seinen aus. In Sangershausen stehen drei alte Männer in kurzen Hosen vor einen Sporthalle und rauchen, alle ungewaschen. Auf den Dachgiebeln Hähne aus Ton. Ein Mann mit kahlrasiertem Schädel greift in eine Mülltonne, die roten Narben auf seinem Kopf leuchten ein Zickzackmuster. Wir sprechen wenig. Das Auto ist ein Schiff. Auf einem Bürgersteig drei kleine Jungen, die ein Eichhörnchen in eine gelbe Plastiktüte stecken. Ich öffne das Fenster, um das Knistern der zappelnden Tüte zu hören. Herr van der Meer hält an, nimmt die Ray Ban ab, die er aus Treue zum Gegenstand und zur Geste trägt, und geht zu den Jungen. Wenig später läuft das Tier über eine Fläche, die mal Gras war. Alle lachen. Herr van der Meer ist magnetisch. In Hameln wird es dunkel, also erzählt er Geschichten. Zeigt mir die Stelle, an der der von links kommende Leichenwagen und das von rechts kommende Hochzeitsauto ineinander fuhren. Hör auf, sage ich, und er zeigt mir das kleine Haus am Fluss, in dem der alte Mann gestorben ist, einen Tag nachdem sein Fährbetrieb eingestellt wurde. Wenn man mit der Hand über die Fensterscheiben streicht, schimmern die Geschichtern. Aber vielleicht ist das auch der Fluss. Ein Strassenschild, noch 70 Kilometer. Mach mal Sternwarte, bitte ich ihn. Er drückt einen Knopf, das Schiebedach des Benz öffnet sich. Ich lege den Kopf in seinen Schoss und sehe nach oben. In jeder Kurve drehen sich die Sterne, dreht sich der Himmel. Manchmal, wenn Herr van der Meer schaltet, streift der Ärmel seines Hemdes mein Gesicht. Mir ist schlecht vor Glück. Wenn jetzt von links der Leichenwagen käme, wäre es in Ordnung, denke ich. Ja, sagt Herr van der Meer.
Name: Eckhart Nickel
Datum: Mittwoch, 9 Februar, 2000 um 18:46:35
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Letzte Sätze 1: Knut Hamsun, "In der Klinik": "Um den 15. März kann man wieder hinaustreten ins Leben, ausgeschlafen, gestriegelt zum Fest."
Name: Elke Naters
Datum: Donnerstag, 10 Februar, 2000 um
08:56:34
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JUHU! Christian hat den Imac herangeschleppt. Das Telefon geht ENDLICH nach zwei Wochen. Sven hat LOXINFO installiert. Wir sind am Netz! jetzt gehts los. Alles wird gut.
Name: Eckhart Nickel
Datum: Donnerstag, 10 Februar, 2000 um
14:26:37
Kommentar:
Ultravox: Vienna.
Name: Eckhart Nickel
Datum: Donnerstag, 10 Februar, 2000 um
14:29:10
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Letzte Sätze 2: Vladimir Nabokov, "König Dame Bube": Der Dame im Nachbarzimmer kam es im Halbschlaf so vor, als lachten und redeten nebenan, hinter der wand, gleichzeitig mehrere angetrunkene Leute."
Name: Sven Lager
Email: ArbeitenamKartenhaus@ampool.de
Datum: Donnerstag, 10 Februar, 2000 um
16:46:54
Kommentar:
Der Telefonmann hatte neben den ueblichen coolen Werkzeugen hennarote Haare. Er kam am Vormittag mit seinem weißen Pickup und stieg auf eine lange Bambusleiter. Am Telefonmast vor dem Haus drehte er zwei Kabel zusammen und stieg wieder herunter. An der Tür oeffnete er vorsichtig seine nachtblauen Converse und ging auf schwarzen Socken zur Telefonbuchse. Plötzlich, wie durch ein Wunder ging das kleine Fuji-Telefon. Er waehlte eine Nummer und sprach eine Weile mit jemandem, dann legte er auf und sagte: Okeh. Die hennaroten Haare sind die Folge, ich habe das erst gar nicht begriffen, sind die Folge einmaligen Bleichens der pechschwarzen Haare. Die jungen Motorradfahrer haben es, wenn sie sich samstags unter der Highwaybrücken treffen, die Verkäuferinnen von Clinique und die jungen Maenner in der U-Bahn, die in Karohosen auf dem Weg sind zum Wochenendmarkt, auf der Suche nach neuen Schottenmustern.
Name: Sven Lager
Email: fastforward@ampool.de
Datum: Donnerstag, 10 Februar, 2000 um
16:49:07
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BITTE NUR www.ampool.de ANWÄHLEN.- SINCERLY, YOURS MASTER OF CEREMONY
Name: Eckhart Nickel
Datum: Donnerstag, 10 Februar, 2000 um
19:35:50
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Letzte Sätze 3: Banana Yoshimoto, "Wanderer der Nacht": "'Gute Nacht!' murmelte ich und schlüpfte unter die Decke." Für Herrn Oswald, endlich: Sa5.+++++++
Name: Rebecca casati
Datum: Donnerstag, 10 Februar, 2000 um
23:10:04
Kommentar:
Also, ich weiß nicht, vielleicht liegt es ja an mir, aber ich v e r s t e h e dieses neue Sytem nicht, ich meine: Muß ich jetzt tatsächlich meine E-Mail-Adresse angeben? Nö. Lieber nicht. Das mit den neuen Eintragsform, das sieht aus wie von einem Amt, irgendso eine Meldebestätigung. Ich möchte etwas melden: Das sieht nicht sehr hübsch aus so.Das ist unangenehm fürs Auge. Das sind zuviele Zahlen und Angaben. Das v e r w i r r t! Noch mehr beschäftigt mich nur die Frage, ob ich mir die Haare so schneiden soll wie ein Mädchen aus dem amerikanischen Magazin Details. Eine Umfrage hat ergeben: ja. Es wäre aber sehr kurz. Möglichwerweise fühlt man sich damit wie ein, genau, Lausbub. Nichts schrecklicher als das. Christian, die Auflösung, sie schreitet weiter voran. Sie bildet gerade Greifarme. Eine weitere Umfrage hat ergeben: Die Welt ist traurig, aber interessant. Dasselbe gilt natürlich auch andersherum. Nur andersherum.
Name: Elke Naters
Datum: Freitag, 11 Februar, 2000 um 05:39:29
Kommentar:
Liebe Rebecca, du mußt natürlich gar nichts . Das "neue System" ist eine Notlösung, damit überhaupt was läuft. Wir finden das auch nicht hübsch und es geht natürlich überhaupt nicht, daß man keine Absätze machen kann. Es wird sobald wie möglich geändert. Umfragen haben ergeben, daß Frauen vorallem in Zeiten großer Veränderungen ihre Haare abschneiden oder die Farbe wechseln. Scheidungen, Todesfällen, Geburten. Vorallem aber nach Scheidungen. Helmut Krausser wollte ich vor langer Zeit schreiben: Getriebenheit als Lebensgefühl - GENAU, aber ich dachte immer, während alle anderen sich der Ennui ergeben, treibts mich um. Jetzt allerdings bin angekommen. Zum ersten Mal. Fürs erste. Lieber Moritz, die Rückenschonenden Bauchmuskelübungen würden mich interessieren. Wie gehn die denn?
Name: Eckhart Nickel
Datum: Freitag, 11 Februar, 2000 um 09:23:44
Kommentar:
Letzte Sätze 4: Paul Valery, "Monsieur Teste": "Geistiges Ende. Trauermarsch des Denkens."
Name: Eckhart Nickel
Datum: Freitag, 11 Februar, 2000 um 11:30:51
Kommentar:
Letzte Sätze 5: Fjodor Dostojevskij, "Der Doppelgänger": "Das hatte er ja schon lange vorausgefühlt..."
Name: Rebecca Casati
Datum: Freitag, 11 Februar, 2000 um 11:40:35
Kommentar:
Liebe Elke - ich bin ja so beruhigt. Was für ein schöner Tag, der heute. Ich werde den Rückenwind nutzen und einen Termin bei Ulrich Graf aushandeln.
Name: Andreas Neumeister
Datum: Freitag, 11 Februar, 2000 um 13:13:46
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Danke Herr Stoiber! Danke! Danke, daß sie rassistische Witze wieder so richtig hoffähig machen! . . . . . . . . . . . . Sitzen vier Männer im Wartezimmer der Entbindungsstation und warten auf die Geburt ihrer Kinder: ein Schwarzer, ein Österreicher, ein Bayer und ein Franzose. Es kommt der Arzt und sagt es sei alles gut gegangen - hier sind die Babys. Bis die Frauen so weit sind, sollten sich die frischgebackenen Väter doch schon mal um die Babys kümmern und jeder sein Kind zu sich nehmen. Da springt der franzöische Vater auf und reisst das schwarze Baby an sich. Sagt der Arzt: Na hören Sie mal, das ist ja garantiert nicht Ihr Kind. Sagt der Franzose: Egal, hauptsache es ist nicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abb.: Winterstimmung Wildbad Kreuth
Name: Christian Kracht
Email: Bangkok, Thailand
Datum: Freitag, 11 Februar, 2000 um 17:58:11
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1. Ulrich Graf 2. Reinhard Mohr 3. Daniel Cohn-Bendit 4. Joschka Fischer 5. Helge Timmerberg 6. Heiko Raubert 7. Wim Wenders 8. Florian Illies 9. Benjamin von Stuckrad-Barre 10. Christoph Schlingensief 11. Christian Kämmerling 12. Axel Pflugbeil 13. Ingo Niermann 14. Pit Weinland 15. Henryk M. Broder 16. Joachim Bessing 17. Wilhelm Reich 18. Kai Diekmann 19. Harald Martenstein 20. Nikolaus Schaffhausen 21. Sascha Kösch 22. Olrik Kleiner 23. Oschi Melzer 24. Yves Spinks 25. Cordt Schnibben
Name: Sven Lager
Datum: Freitag, 11 Februar, 2000 um 20:13:36
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Der Nachbar läßt ein Bier zischen und zeigt auf seinen Billardtisch, von dem aber kaum etwas unter der Plane zu sehen ist. Dann zeigt er über den Esstisch auf seine Bücherwand, seinen Fernseher und zum Schluß auf seine Freundin und zieht an seinem Joint. Er ist Anwalt. Wenn er tagsüber arbeitet, sitzt seine Freundin vor dem Panoramafernseher und sieht sich Actionfilme an und wenn er nach Hause kommt, macht sie mit den Augen das, von dem alle glauben sollen es sei "funklen". Sie schlägt ihn ab und zu mit ihren dünnen Armen und er lacht dazu. An einem der Stühle in diesem in hellem Holz und Glas gehaltenen Wohnzimmer hängt eine Jeansjacke mit einem Pitbullkopf auf dem Aufnäher und dem Schriftzug MAD DOGS. Sein Harleyclub. Er erzählt. An den Wochenenden fahren sie ans Meer, die Kumpels, mit denen er jedes Wochenende Billard spielt und seine Söhne, schon Teenager, zu denen er naechste Woche fliegt. Als der Joint zu Ende geraucht ist hält er einen Moment inne. Dann drueckt er ihn auf dem Titelbild der TIME aus, in Jörg Haiders Gesicht.
Name: Andreas Neumeister
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 00:29:36
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Letzte Sätze 6: Berward Vesper, "Die Reise": "ich habe es nicht mehr so weit" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abb.: Will Vesper
Name: Elke Naters
Email: langeshaar@ampool.de
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 09:35:42
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Getriebenheit als Lebensgefühl? Dazu der passende Haarschnitt: Die Übergangsfrisur. Überhaupt das Beste: Haare schneiden und wieder wachsen lassen und wieder schneiden. Sobald die Haare eine Länge erreicht haben, bei der man keine Veränderung mehr bemerkt wenn sie wachsen: Abschneiden. Und zwar proportional dem Waschsen entgegengesetzt: Immer nur ein bißchen kürzer - bis es nicht mehr geht. Nie plötzlich ganz kurz. Es bedarf natürlich eines überaus geschickten Grundhaarschnitts, der auf das Herauswachsen der Haare angelegt ist, auf die Nichtfrisur, im Gegenteil zu den meisten Haarschnitten, die nur eine bestimmte Länge der Haare für diese Frisur zulassen. Komplett unsinnig, da die Eigengesetzlichkeit der Haare, nämlich ständig zu wachsen, komplett ignoriert wird. Der MODERNE Haarschnitt ist ein auf das Wachsen der Haare und ihre damit zusammenhängenden ständige Veränderung zugeschnittene Haarschnitt.
Name: Elke Naters
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 14:52:23
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Keiner da?
Name: Elke Naters
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 14:56:20
Kommentar:
Gestern vor dem Zubettgehen zwei Unfälle, die ich seit meiner Kindheit nicht mehr hatte. Ein Stromstoß beim Hereinfummeln des Kabels im Dunkeln und Bonbon verchluckt und wieder herausgewürgt.
Name: Elke Naters
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 16:00:16
Kommentar:
Immer noch nicht?
Name: Elke Naters
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 16:02:04
Kommentar:
Weils nicht mehr so hübsch aussieht hier? Zu ungemütlich?
Name: Elke Naters
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 16:35:37
Kommentar:
Bevor ich ins Bett gehe muß ich: 6 Türen abschließen, 10 Lichter und 4 Ventilatoren ausschalten, vier Lichter und einen Ventilator einschalten, eine Treppe hinauflaufen, duschen, zähneputzen, dann hinlegen. Gute Nacht ihr Schlafmützen.
Name: Carmen Samson, Dr. des.
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 19:26:10
Kommentar:
Elke, Liebe, daß Du mir heute abend aber aufpaßt! Bitte! Schade, daß Ihr nicht hier seid. Gleich steigt die große Party. Ich hab nämlich bestanden. Und es war streckenweise sogar richtig nett. Kommt bald zurück. Damit wir Weihnachten und Doktorspiele nachfeiern. Eure
Name: Carmen Samson
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 19:30:53
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Nur weil Ihr gerade am anderen Ende der Welt seid, muß jetzt hier alles auf dem Kopf stehen? Ich bin gewöhnt, daß mein Name am ENDE eines Eintrags steht. "Eure Carmen", nämlich. Was'n hier los? Sieht auch alles so anders aus? Na, ich geh jetzt feiern.
Name: Rebecca Casati
Datum: Samstag, 12 Februar, 2000 um 23:59:16
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Für Johanna. Remember: Music can save your mortal coil.
Name: Euer boy aus den Tropen
Datum: Sonntag, 13 Februar, 2000 um 03:38:31
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Hoffentlich denkt jetzt keiner wir sind völlig abgedreht, weit weg, daß wir vollgepumpt mit dem Opium der Fremde nur noch die Ventilatoren wahrnehmen. Vielleicht noch ein paar Fashion-Magazine. Nein, wir bauen an einem noch schöneren, besseren pool, abgesehen davon, daß wir wie ihr allein schon die schlichte, klare Art des alten pools vermissen. Und sei es nur aus Gewohnheit.***Absätze***Technik muß einem ja dienen, schon der Mangel an Absätzen schnürt einem die Kehle zu.***Mit dem pool ist es ein wenig so wie so oft im Leben, daß man manchmal am Unwesentlichen scheitert. Man gerät mit dem Fahrrad in eine Straßenbahnschiene, der Haustürschlüssel bricht ab um drei Uhr morgens oder man wird doch kontrolliert und stundenlang festgehalten, obwohl man nur zwei Tage nach Wien wollte.***Mit pool ist es nicht anders, alles könnte so einfach sein. Jeder Heiermann.de hat eine funktionierende Homepage, nur ausgerechnet unser Provider hat beschlossen die Stecker rauszuziehen und woanders wieder reinzustecken. pool haben sie dabei vergessen.***Interessanterweise schreibt uns Snafu, der poolprovider, jetzt, nach einer Woche, es täte ihnen leid, in Zukunft wollen sie uns die Kosten für pool schenken. Danke. Es sind im Moment genau 12,50 DM im Monat. ***Doch, wir haben ihnen geantwortet. Wenn sie in Zukunft dafür sorgen, daß pool so läuft wie wir es wollen, bleiben wir vielleicht. Sorgen heißt sich darum kümmern. Ich bin diese Technik leid. Statt zu schreiben, tippe ich Pogrammpfade, die nicht funktionieren. Ja, es ist auch schreiben. Euphorisch gesehen ist Pogrammsprache auch eine literarische Sprache, aber man muß schon ein wenig angetrunken sein, um das zu behaupten. Und man muß sehr angetrunken sein, damit es wahr ist.***Am Ende, obwohl ich manchmal schlaflos bin, mache ich mir keine Sorgen, solange geschrieben wird im pool und gelesen. Zum Start des neuen pool werden die Texte hier wieder rückübersetzt ins alte poolbild. Vielleicht mag mir zur Hilfe, jeder Absätze wie ich hier mit *** beschreiben: es werden dann Absätze sein.*** *** ***Euer Sven L.*** (Liebe Carmen, für Dich mache ich aus jeder Carmen: Eure Dr. Carmen. *** Dr. mit mit welchem Kürzel eigentlich?)
Name: The Mad Dog
Datum: Sonntag, 13 Februar, 2000 um 04:55:50
Kommentar:
Liebe Dr. des. Carmen, Entschuldige, was bin ich für ein schlechter Leser. Welcherart Doktorspiele werden jetzt eigentlich gespielt? *** Meine Tochter Luzie werde ich jetzt nach oben schicken mit ihrem Artztköfferchen, denn Elke ist krank. Sie hat zu oft in den pool geschrieben (damn!, ich fange auch gerade an). *** Es ist - alter Gedanke, nur neu zurückgeholt - erstaunlich wieviel einem manchmal einfällt, wenn es einfacher geworden ist es festzuhalten. *** Yours, Sven Lager
Name: Eckhart Nickel
Datum: Sonntag, 13 Februar, 2000 um 11:37:30
Kommentar:
Letzte Sätze 7: Regina Ullmann, "Die Verwandlung". "Aber wie gut lebt es sich in dieser warmen befriedeten Stille!"
Name: tom kummer
Email:
Datum: Sonntag, 13 Februar, 2000 um 19:41:26
Kommentar:
OCEAN LOVE SPRAY / Squeeze twice / Upright delivers a SPRAY / Horizontally a STREAM / Upside down a DROP /
Name: Georg M. Oswald
Datum: Sonntag, 13 Februar, 2000 um 23:15:21
Kommentar:
Schön anzuschauen: www.martinfengel.de / Wie wäre es, den Künstler an den pool zu laden?
Name: Andrian Kreye
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 01:34:33
Kommentar:
Klar, Martin Fengel soll mit an Bord. Wenn die Technik die Abbildung von Fotos wieder erlaubt. Als Fortsetzung zu euren hübschen Vignetten im Feuilleton? Dazu fällt mir sofort eine Fernreisegeschichte ein. Charl, Moderator irgendeiner südafrikanischen Jugendsendung in seinem sehr eindeutig befleckten T-Shirt mit der Aufschrift "Harley Fucking Davidson", Martin und ich in Sun City, kichernd wie die Backfische, da bis unter die Frisur mit Durban Poison eingeraucht. Charl erzählte lustige Geschichten über Elton John, der sich bei seinem Sun-City-Gastspiel Lustknaben und moderne Gemälde aufs Zimmer kommen liess und aus Angst vor dem Publikum hinter einem Wassergraben spielte. Die Public-Relation-Dame, die uns durch die Kasino- und Hotelanlagen führen mußte, meinte dann am nächsten Tag beim Anblick einer Benettonreklame im mitgebrachten Tempoheft ganz erleichtert: "Oh. It's a real magazine."
Name: Eckhart Nickel
Email: nebel@gadamer.de
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 11:25:50
Kommentar:
Wer heute aus dem Fenster sieht, weiß, was das Wort "Zwischenhoch" bedeutet. Ein Tag wie im Herbst, mit Nebel, der sich erst aufzulösen scheint, dann aber kurze Zeit später wieder die Sonne in ihr schemenhaftes Lichtballdasein hinter der Feuchtigkeit zurückweist. 6,2 Grad Celsius. Der hundertjährige Kalender, den meine Großmutter für sich und ihre Enkel noch einmal selbst verfasst hat, meint dazu: Wer im Nebel geht, der den Tag versteht.
Name: Seven Lager
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 19:37:05
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Die Post kommt auf leisen Sohlen. Plötzlich liegt sie auf dem Pfosten der Gartentür. Wir haben keinen gesehen, keinen gehört.*** In einem Umschlag vom Verlag stecken zwei Bücher: Phosphor von Sven Lager. Eine Büchersendung eben, mit zwei gleichen Büchern. Der Inhalt ist mir seltsam vertraut. Geschrieben in langen Nächten, gebückt auf dem Küchensofa. Kaffee und Zigaretten. *** Seltsam, denke ich, was für ein Klischee. Irgendwo kommt es her, das Schrifstellerbild, der gebeugte Autor, der Zigaretten raucht wie ein Soldat. *** Ich habe dieses Buch ehrlich gesagt vergessen, an dem Tag als es einen Verlag fand. Dann kam pool. Vielleicht auch aus diesem Grund. Etwas, das bleibt, immer da ist, weitergeht, jeden Tag. Nein, kein Scherz, ich denke jeden Tag an pool. *** Das Buch in der Hand, wie ein Brief einer vergessenen Geliebten. Der unsichtbare Postbote bringt sie vorbei. *** Und wie der Brief einer alten Liebe ist auch das Buch erstaunlich: real, gegenständlich, Materialisation vergangener Zeit. Und da ich mir das Buch immer genau so vorgestellt habe, überrascht es mich noch mehr. *** Christian kommt vorbei und ich gebe ihm eines mit. 'Ich lese es gleich heute Abend', sagt er, als er sich verabschiedet. Lesen? Das ist es, schon hatte ich es vergessen: Jeder kann es jetzt lesen!
Name: s.l.
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 19:46:14
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pool kommt. Schöner denn je. Bis dahin: danke an alle, die geholfen haben. Gegen die sonstigen Regeln möchten wir diese Seite zurücksetzen in die schoene poolseite, also Name drunter, Absätze. Christian Krachts Liste ist dann wieder eine LISTE, z.B. Geht das in Ordnung? *** Wir haben es einfach nicht übers Herz gebracht die Seite, wie sie hier ist wieder zu schließen, weil: keine Kompromisse. Nun doch. *** Martin Fengel hat sehr schöne Seiten, ja. Sag ich erstmal so, wirklich gut. *** Bestellung: 10 Ocean Love Spray und ein Elton-John-Button
Name: Carmen Samson, Dr. phil. sobald die
Dissertation publiziert ist, lieber Eight Lager
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 20:18:14
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"Schreiben", steht da, unter "schön". Also etwas schönes schreiben? Geht nicht. *** Examina, insbesondere die, die man nach langer Abstinenz ablegt, erschöpfen. Und lehren Milde. Ich werde als Prüferin freundlicher sein, schwöre ich mir und allen Prüflingen des Staatlichen Prüfungsamtes für Übersetzer. *** Wer dies ausdruckt und zur mündlichen Prüfung mitbringt, wird nett von mir behandelt. Zögern Sie nicht, dies zu tun -- es lohnt. *** Meine Mitbewohnerin kommt aus Thailand wieder. Ein Zettel in der Küche fragt, ob jetzt bei uns "Floristik unterm Dach" aufgemacht hätte? Es sei wohl gut gelaufen. Wir beschließen, heute abend anzustoßen. Alles per gelbe Klebe-Notizen. Meine Mitbewohnerin hat ein Leben und ich auch eines.*** Kommunikation ums Eck. Das Thema des Tages. Die Sekretärin legt mir bei meiner Rückkehr ein Fax vor. Ein Ehemaliger "+ Co.", damit ist wohl seine Familie gemeint, gratulieren jemandem, den ich nicht kenne, zum Namenstag. Die Sekretärin hat den Irrläufer zurückgeschickt und zur Milderung des Schreckens "Mit freundlichen Grüßen" dazugeschrieben. Das sei, sage ich auf ihre Frage, durchaus in meinem Sinne gewesen. Freundlich grüßen soll man immer.*** Valentine's Day. Der gefürchtetste Tag meiner Pubertät, und er kehrte auch noch regelmäßig wieder. Ich bekam nie Karten, von Küssen natürlich ganz zu schweigen. Meine Freundinnen die Menge. Was sie richtig und ich falsch machten, weiß ich bis heute nicht.*** Dafür bekomme ich mitunter anonyme Blumensträuße zugesandt. Heute: zwei. Vielen Dank.*** Und einen Anruf von meinem liebsten Verehrer. Er ist, so heißt es, über neunzig und sagt: "Herzchen, wenn ich nur fünf Jahre jünger wäre..." Wir sind auf einen Abend im März verabredet. Ein bißchen Herzklopfen habe ich schon.
Name: HelK
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 20:50:07
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Houellebeque schreibt die Wahrheit, aber eben nur eine. Wo er mit "Elementarteilchen" monoman scheitert, ist Thomas Palzers "Pony" polymorph geglückt. Dazu höre man die Glagolitische Messe in der Einspielung von Eliahu Inbal und trinke einen Sinfarosa Zinfandel'98. (Gibts in München bei Dichtung&Wahrheit;)
Name: Georg M. Oswald
Email: ungeduld@oswald.de
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 21:00:23
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De2 für Helk / Lb5 für Dr. Nickel / Und Svenni, wann, wann, wann denn endlich?
Name: Eckhart Nickel
Email: abend@vor-dem-regen.de
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 22:37:55
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Cigarettes & Alkohol. Die erfrischende Betäubung eines geglückten Tages. Marlboro Ultra & Champagner Gonet. Thomas Mann soll eine Erzählung unter Einfluß des beflügelnden Getränks geschrieben haben, eine Laune der Schöpfung: Der Kleiderschrank. In mein Exemplar der Frankfurter Ausgabe habe ich als Schüler mit einem Bleistift "sehr gut" hinter den Titel im Inhaltsverzeichnis geschrieben. Die Hybris! Den letzten Satz werde ich nie vergessen, und deswegen mein Glückwunsch an Sven zum Buchpäckchen, an Carmen Samson zu den akademischen Weihen: Letzte Sätze 7: Thomas Mann, "Der Kleiderschrank": "Alles muß in der Luft stehen..."
Name: Eckhart Nickel
Email: bernhard@korrektur.at
Datum: Montag, 14 Februar, 2000 um 22:46:57
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Zwei letzte siebte Sätze, oder, wie Thomas Meinecke es in München im Radio formulierte, "Fehler is king!". Sozusagen die männliche und weibliche Seite des siebten letzten Satzes, ein Phänomen, daß meinen unglaublichen Respekt vor der Zahl Sieben noch größer werden läßt. Das Wagenschild des Assuan-Nachtexpress, welches ich einst, mit Christian unterwegs von Kairo aus zum oberen Nil, stahl, mit Herzklopfen, war das mit der Nummer Sieben. Es steht im Bücherregal vor den Werken von Paul Bowles.
Name: HelK
Datum: Dienstag, 15 Februar, 2000 um 01:38:33
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15.2.2000**** Um 1:20 Uhr die SCHMERZNOVELLE beendet.**** JA!**** And this is it.
Name: Elke Naters
Datum: Dienstag, 15 Februar, 2000 um 08:59:23
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Na dann will ich auch allen von Herzen gratulieren, auch Eckhart für seinen herausragenden Bernhard Text in der taz. Und stelle hiermit einen großen Blumenstrauß auf den Tisch.
Name: Elke Naters
Datum: Dienstag, 15 Februar, 2000 um 13:00:20
Kommentar:
Gstern Abend noch, beim Durchblättern der deutschen Vogue (schlimm genug), fiel mir auf, daß ich in meinem Leben noch nicht ein feines Abendkleid besessen habe (sieht man von dem Laura Ashley Kleid zu meiner Konfirmation ab). Nicht ein feines Kleid zu einem besonderen Anlaß. Zu Louis Geburtstag habe ich mir von Barbara ein Kleid ausgeliehen. Ich tu mir immer noch leid.
Name: Eckhart Nickel
Email: stress@selbst-schuld.de
Datum: Dienstag, 15 Februar, 2000 um 14:45:12
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Letzte Sätze 8: Gabriel Garcia Márquez, "Zwiesprache mit dem Spiegel": "Und er fühlte mit Befreidigung - mit positiver Befriedigung -, daß in seiner Seele ein großer Hund sich anschickte, mit dem Schwanz zu wedeln." Anm. für den Übersetzer: Hmmm.
Name: Eckhart Nickel
Email: Moghul@beef-vindaloo.de
Datum: Dienstag, 15 Februar, 2000 um 22:03:22
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Letzte Sätze 8: Hermann Ungar, "Tulpe": "Er verließ die Wohnung in dem erhabenen Bewußtsein, ein feines Gefühl für das Schickliche zu besitzen."
Name: Eckhart Nickel
Email: whitealbum@karma-police.de
Datum: Dienstag, 15 Februar, 2000 um 22:11:37
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Lassen Sie uns heute abend von der Ehrfurcht vor der Zahl Neun reden. Sie ist dem Beatles-Hörer als psychedelisches Soundgewitter vertraut. Sie, die Neun, gilt es vielleicht auch nur deswegen aufzuschieben, weil heute Nachmittag in mir der Entschluß reifte, die Serie der letzten Sätze mit dem zehnten zu beschließen. Da ist der vorletzte letzte Satz plötzlich so wichtig, weil es den letzten so unangenehm in die Nähe rücken läßt. Jetzt werden es doch zwölf. Mindestens. So spielt mir die Mathematik ihre Streiche.
Name: Tom Kummer
Email: FuckAnimals@disney.com
Datum: Mittwoch, 16 Februar, 2000 um 04:03:07
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WHIRLPOOL OF DEATH II (Klassische Reportage IN D MINOR, BWV 1052) Intro: Seawater used as a coolant for POWER PLANT near San Diego (sponsored by DISNEY) 1. Hundreds of Sea Lions, Sharks, Harbor Seals, Baby Whales, Green Turtles are SUCKED INTO POWER PLANT every year 2. HOW SEA LIFE GETS IN (Pacific Coast Etüde, "Lento ma non troppo") Animals are pulled in by sucking Inlet Structure (7-by-10-foot vertical opening) 3. HOW SEA LIFE GETS TRAPPED / Screens / Vanels / Pumps (a-Moll-Tristesse-Poem, "Allegro con brio") 4. HELP? Sea life elevator leads fish out to sea / saves 20 % / 5. BACK TO SEA / Allegro maestoso by Hans Zimmer/ so long, folks!
Name: Carmen Samson
Datum: Mittwoch, 16 Februar, 2000 um 09:21:54
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*** Zur Party *** bitte ich *** Elke im Abendkleid *** Kollege Dr. Nickel, das Goldstück *** Herrn Oswald, bei dem mir immer ein Licht aufgeht *** meine e-mailFreundin AntjeDorn0.1 *** den sicherlich gar nicht den Hell's Angels zuneigenden HelK (mit Manuskript) *** Tom Kummer, ganz fröhlich *** Rebecca Casati mit kurzen oder mit langen Haaren *** Achim von Scalp, mit oder ohne Toupet *** Christian Kracht (pssst) *** Herrn Neumeister ohne Bild *** naja, und so weiter. Alle, halt. *** Und für Sven Lager *** stelle ich ein paar Biere kalt.*** Das ganze geht nicht mehr um mein Rigorosum, sondern um meinen Roman. Nächste Woche bin ich wieder da und erzähl mehr. Nicht, daß wir alle gleichzeitig zur Premiere einladen? *** Im übrigen glaubt man bei diesen ganzen Sternchen immer, man wäre im Forum der Dreizehn: ********************************************************************************** Is aber nich so. Merkt man schon an der geringen Theorie-Dichte. ************************************************************************************
Name: Sven Lager
Datum: Mittwoch, 16 Februar, 2000 um 09:57:31
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Um die Stiele sind Blätter gewickelt, grobe, große Blätter wie von einem Kohl abgeschält. Die Stiele sind, schneidet man ihre braun gewordenen Enden ab, in Blumenform gebündelte Röhren, Adern, mehrere um ein zentrale angeordnet. Die Außenhaut ist haarig, rauh. Der Strauß sieht, so wie er an der Straße verkauft wird, nicht aus wie ein Blumenstrauß. Auch zuhause nicht, in einer Vase, der schützenden Blätter entledigt, denn die einzelne Blume ist nichts als eine handgroße Knospe, violett, überzogen von einem bläulich schmutzigen Schimmer. *** Die Kuppeln des Kreml haben die gleiche Form. Über Nacht öffnen sie sich und ein Feld mit weißen Pollen behafteter Blütenstempel wird sichtbar. Die Blätter der Blume liegen darum angeordnet, kreppartig rauh. Sie sind, ohne daß man ihre Form erraten könnte, gefaltet, in einer Art, die für den Betrachter nahelegt die ganze Blume sei künstlich, ein Kunstwerk aus verschiedenartigem Papier. *** Schon einen Tag später werden die Blumen bräunlich und noch lange bevor sie sich entfaltet und mehr über ihr Inneres verraten haben, sterben sie ab.
Name: Sven Lager und Elke Naters
Datum: Mittwoch, 16 Februar, 2000 um 09:58:52
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In wenigen Stunden startet der neue pool.
Name: elke
Datum: Mittwoch, 16 Februar, 2000 um 12:23:25
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Und loop natürlich auch!
Name: Eckhart Nickel
Email: wallpaper@a-song-for-the-jet-set.net
Datum: Mittwoch, 16 Februar, 2000 um 15:40:01
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Letzte Sätze 9: Rolf-Dieter Brinkmann; "Rom, Blicke": Alles, was sie sprachen, taten, mußte einen Sinn haben, der der jeweiligen Verwertungsordnung unmittelbar entsprach - das war schon auf der Schule so, anstatt daß man dort wenigstens lernte um des Lernbaren und Wissenswerten willen, um den Drang nach Wissen zu befriedigen - erst dann kann man weiterkommen, wenn dieser Zwang zur sofortigen Verwertung fort ist."