loop # 195 / loop # 197 | loop Archiv #196 (16.4.-30.4.2004) | www.imloop.de |
spring of loop |
Sasa - 30.04.04 at 22:02:46
Who's ravi?
Sasa - 30.04.04 at 20:39:22
Ravi,
setzen sie mir ein Liste von coolen Museen und Schauen zusammen, die man in
New York besichtigen kann. Sie haben dreißig Minuten Zeit dafür.
Dein
TAR - 30.04.04 at 19:47:48
bei
er saß in einem sessel
er entspannte sich
der raum war linientreu
ein klopfen
die türe!
er stand auf
es klopfte
er sah auf die uhr
es klopfte
das war sein herz
es klopfte
der raum war jetzt hell
es klopfte
niemand
die hände rannten im zimmer herum
er dachte
sie würde jetzt klopfen
ihr haar war weich
ihre gedanken waren leichtfüssig
sie würden ihn alle beneiden
es klopft
hoffnungsloser
(nicht öffnen ruft ihm jemand zu)
es klopft
was
was war geschehen
er stand auf und ging zur türe
kerzen riefen.....halt! nein!
plötzlich erkannte er von weitem eine frau
sie kam näher
er wollte sie ansprechen
aber sie sagte:
sprech mich nicht an
halte die augen fern von mir
vielleicht schreibst du eine zeile über unsere gesichter
sie erblassen so schnell und dann verschwinden sie wieder
schau nur wie du aussiehst
du hast es dir ja schon vorgestellt
so zu leben mit dieser frau
und hätte sie auch nicht so gesprochen
ihr würdet vielleicht heute noch im traum
nebeneinander liegen
die gespräch sortieren
miteinander schlafen als würdet ihr reden
schweig jetzt! ein letztes mal noch!
glaub mir die gesichter von menschen sind nicht austauschbar
du wirst sie vergessen weil sie wertvoll war
ich glaubte auch die liebe wäre alles
ein mist ist sie!
und trotzdem das einzige
und trotzdem ein mist!
wo sind deine gedanken?
sag jetzt nicht bei ihr!
in all der stille kann kein raum mehr für solch eine frau sein
die gemeinsamkeiten einfach weglegt wie unbrauchbares papier
TrollenFalle ztrt - 30.04.04 at 16:40:48
So schöne Augenblickskizzen, TT, danke.
Sasa - 30.04.04 at 14:16:10
"Suicide is never just genetical, bitch", I say to Brian and Bee, sitting on this sofa that isn’t all white anymore, at Be dSupperclub. The music is too loid,
"Suicide is never just genetical, bitch", sage ich zu Brian Molko und Bee auf dem Sofa, das nicht mehr ganz weiss ist, im Bed Supperclub. Die Musik ist zu laut, droehnt, sticht, schwirrt. "This is good… really good", sagt Brian, nachdem Lukasz mit zwei Glaesern zurueckkommt, Green Teddy und Stoned Russian, alles schmeckt widerlich. Bleibt nur ein Rueckzug: Finlandia auf Eis.
Die Rehab Party ist voll mit Menschen, die ich alle irgendwoher kenne, aber ich bin zu muede, um darueber nachzudenken. Anan winkt mir zu, Momoko verteilt zwinkernde Augenblicke, Tul laesst sich fallen. Weil ich keinen Ausweis, keinen Pass, nichts dabeihabe, weiss ich immer, wo die Managerin ist, die mich in ihr Buero nehmen wird, sollte die Polizei den Club stuermen. DJ Chloe’s Husband legt Trash Rock-Versionen auf, von Madison Avenues "Don’t Call Me Baby" und Donna Summers "I Feel Love", zu denen Brian spaeter tanzt, mit einem Wodka in der Hand. Die andere grabbelt den Koerper dieser Koreanerin. Gene sitzt irgendwann neben mir, als Bee einen deftigen Remix von Futons Hit, "Bangkok Chemist", auflegt, und ich glaube, er will mir meine medioker deutschen Schuhe abkaufen. Lukasz erzaehlt uns von Individualismus in Thailand und Europa, und ich bin muede und sehr nuechtern, und ich drehe mich zu ihm und sage leise, "please stop", als ich dann diese Frau sehe, auf dem naechsten Sofa, fabelhaftes Make-Up, luk kreung, und sie blaettert in diesem japanischen Magazin, EyeScream, das Lukasz ihr spaeter unter ihrer Hand wegstehlen wird, und auf dem Cover ist Macaulay Culkin, fotografiert von Yurie Nagashima, und manchmal legt sie das Magazin auf ihre Knie und schaut auf, bedrohlich, schaukelt den Oberkoerper und boxt in die Luft. Diese Frau ist auf furchtbaren Drogen, Ketamin vielleicht.
Als mich dann irgendjemand fragt, ob ich Feuer haette, so ein tumber Amerikaner in Moon Boots und einem zu engen T-Shirt, auf dem "Roll Rock Fuck" gedruckt steht, greife ich in meine Tasche und halte ihm ein Dutzend, vielleicht mehr, Streichholzschachten hin: Q Bar, Plaza Athenee, Mystique, Met Bar, Conrad Bangkok, The Oriental, Bed Supperclub, Face Bar, Fuse, Tapas, The Dubliner, vier verschiedene Sheratons und zwei Marriotts.
Es fallen Saetze.
"These days, people fake being on drugs."
"I’m too lazy to show off."
"Society does not exist."
"What are you?"
"Can I have your phone number?"
"She looks just like Daryl Hannah."
TomTom - 30.04.04 at 09:47:04
der anfang
am anfang der stein
am anfang war der stein
den anfang machte der stein
und dann kam die leere hinzu
dann kam die leere zum stein
dann setzte sich die leere zum stein
und dann war da ein finger
ein nach oben strebender finger
ein finger der viel von der zukunft wusste
oh es kamen noch neun hinzu
an jeder hand fünf
ja da war auch eine hand
eine hand und finger
und dann war die verwunderung groß
es waren zwei hände
fünf finger
jede hand
fünf finger
jede hand
endlich
endlich konnte man die luft hochheben
und dann
kam das bewusstsein
oh wie schnell es auftauchte
das bewusstsein
es war schon da obwohl man noch gar nicht daran dachte
denn das denken...verdammt wo war es
es traf erst spät ein
mit der kutsche
das klapperte vielleicht
ja eine kutsche war auch da
aber keine pferde
pferde kamen erst später
pferde kamen mit den zuckerbroten
und dann waren da tim strauchel und steffi
und sie stritten
: ich bin der erste mensch
behauptete tim
: ich bin der erste
sagte strauchel
und steffi: ihr spinnt ja ich war zuerst da
und dann waren da eier
und das war immerhin eine frage wert
wer hatte sie gelegt
ha alles war einfach
schnell schlüpften hühner aus den eiern
und brüteten ihre eigenen eier aus
erst kamen sie auf die welt und dann brüteten sie sie aus
alles ganz normal
TrollenFalle - 29.04.04 at 17:36:34
Heute, sehr lässig: der Wertstoffhofmann. Er schaut sich unseren alten Video an und nuschelt: der brennt schon. Dann schaut er sich unser altes Sofa an und nuschelt: der brennt schon. Ich schaue Lydia an und sage: was sagt er? Na, der brennt schon, sagt Lydia. Und der Wertstoffhofmann schaut sich noch unseren alten Plastikweihnachtsbaum an und sagt: der brennt schon. Das tut dann alles, den ganzen Tag. Brennen, meine ich. Da könnte man sich dran gewöhnen.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 28.04.04 at 20:49:19
Wäre schön gewesen.
Sasa - 28.04.04 at 10:09:40
Jeden Tag um genau 7 Uhr aufstehen.
Spätestens um 8 Uhr den imloop besucht haben und sich geäußert.
Es ist mir nicht klar, was ist.
Der Spiegel ruft aus, es ist Barock, Barock ist zurück.
Die taz ruft aus, es ist Romantik, die blaue Blume ist zurück.
Dabei ist es seit Jahren an jeder Kunstecke so was von bürgerlicher Realismus, einige nur noch sind krasses Biedermeier, wobei das ja im Grunde gar nicht geht. Krass und Biedermeier. IKEA. Nur Vormärz wurde ein bisschen übersprungen oder ignoriert, je nach schlechter Laune. Ich selbst wünschte mir mehr Naturalismus, aber wer hat noch Zeit für Sekunden?
Sasa - 27.04.04 at 22:10:57
Danke, lieber GüTeE.
Und - welcome back, Konstantin. Mußte mal gesagt werden.
DeadlyMedicine Gut Loxten, Nortrup-Loxten - 27.04.04 at 21:56:14
der andere schaffner schaute sehr gefährlich drei
es soll natürlich "drein" und nicht "drei" heissen
TrollenFalle Fehlermeister - 27.04.04 at 20:45:20
Es Kämmt
auf der strasse war nichts dachte ich kurz
außer ein zigarettenanzünder und eine alte tabakdose
auf der strasse war nichts dachte ich noch einmal
ausser eine geldbörse und einem zahnrad
ich hob die geldbörse auf und steckte auch die tabakdose ein
vergaß selbstverständlich auch den zigarettenanzünder nicht
jedoch beim zahnrad war ich unsicher
ich verzichtete darauf
vielleicht würde es ein anderer dringlicher brauchen
aber vielleicht bräuchte ein anderer auch einen zigarettenanzünder dringlicher
und auch mit der tabakdose könnte ein anderer mehr anfangen
nur die geldbörse behielt ich
nun ging ich weiter
ich fühlte mich besser
es war gut die dinge liegenzulassen
ich ging in ein cafe
dort saß irmi und ich zwinkerte ihr zu
irmi konnte mich nicht leiden
keine ahnung warum sie mich nicht mochte
vielleicht war es weil ich nie rasierwasser benutzte
vielleicht war es aber auch gar nicht irmi die dort saß
ja bei näherem hinsehen sah ich dass es meine großmutter war die dort saß und schokoladenbrei aß
ich setzte mich zu ihr und fragte sie
warum sie schokoladenbrei esse
den musste sie von zuhause mitgebracht haben
denn in diesem cafe gab es ganz sicher keinen schokoladenbrei
die bedienung kam und schaute mich finster an
"was trinken sie?" fragte er
ich sagte "ich hätte auch gerne einen solchen schokoladenbrei"
er nickte und drei minuten später kam er mit dem schokoladenbrei zu unserem tisch
meine großmutter entschuldigte sich sie müsse auf die toilette
ich fing an den schokoladenbrei zu essen
ich kam bis zur hälfte
dann musste auch ich auf die toilette
ich öffnete die toilettentür und fand mich in einem zug wieder
ich suchte mein abteil und setzte mich
drei teenager saßen mir gegenüber
sie lachten kurz und schauten danach sehr traurig
der schaffner kam und sie versteckten sich unter den sitzen
der schaffner fragte mich nach meiner fahrkarte und ich
zeigte sie ihm
er sah sie sich an und fragte mich nach meiner fahrkarte
ich zeigte sie ihm
der schaffner fragte mich nach meinen reisegepflogenheiten
ich sagte dass ich sehr schwerwiegende gründe hätte zu reisen
dass mir aber leider völlig entgangen ist wie ich in diesen zug kommen konnte
ich hörte das kichern der teenager
kennen sie diesen ort? fragte der schaffner
er zeigte mir ein merkwürdiges bild
dass heißt
er hielt seine hände so als hielte er ein bild
aber er hielt kein bild
ich schaute genau hin
dann sagte ich
: diese gegend kommt mir bekannt vor
er lachte
: das ist meine heimat; dort wohnen susi und petzi sie haben
alles ersparte schon versoffen gehabt aber dann erbten sie
alle im dorf waren furchtbar neidisch auf sie und einige versuchten
ständig ihr haus anzuzünden
dabei hatten sie gar kein haus
sie lebten auf einem boot
sehen sie dort links sieht man es
vortrefflich dachte ich
und lächelte
die teenager murmelten etwas
ihr gesichter waren ganz deutlich zu sehen
auch streckten sie ihre beine raus
dann ging die türe auf und der schaffner trat ein
er sah den anderen schaffner und fragte ihn
nach seinem fahrausweis
der andere schaffner schaute sehr gefährlich drei
ganz sicher hatte dieser mann schon auf kälber geschossen
da tauchten aus ihrem versteck die teenager auf
schnappten sich den kälbermörder und fesselten ihn
sie wuschen ihm die haare und rasierten ihn
und plötzlich sah ich dass es meine grossmutter war
sie hatte den schokoladenbrei dabei und den löffelte sie nun
im beisein der drei teenager aus
die drei teenager schauten sie andächtig an
und riefen: grossmutter erzähl uns eine weise
: nein ich erzähl euch keine weise nicht
ihr ward nicht artig
ihr habt eure socken nicht in die verstecke gelegtt
und nun zeigt mir eure hände
die hände waren schmutzig voll teer und lehm
: das ist gut
ihr seid brave kinder
gut
dann erzähle ich euch die geschichte vom kühlen
windrad
un
d
da verlor ich die spur
merkwürdig
ich dachte an die tabakdose
und den zigarettenanzünder
ich dachte aber vorallem an das windrad
hui wie ein spatz so wäre ich davongeflogen
TrollenFalle ortortort - 27.04.04 at 20:37:46
Nichts trotzt Konstantins Ueberfall-Genius.
*
Eine Zigarette, wird die einen Ausflug nach Bangkok gewinnen?
95/100 Mu Ban Pon Pailin 3
Soi LaSalle, Sukhumvit 105
Bangkok 10260
*
Mehr ueber die Reaktion von Momoko und Gene und Bee auf das Konstantin-Zitat demnaechst.
TomTom - 27.04.04 at 04:34:52
Trollenfalle! Das mit der empathischen Ratte ist ganz fantastisch! Cheers.
Konstantin - 26.04.04 at 11:05:09
zeilenbrüche eines trinkers(1))
jemand muss dem wirt geld gegeben haben
damit er mir nichts mehr zu trinken gibt
ich sah es sofort
schon wie ich die kneipe betrat machte der wirt
ein seltsames gesicht
ich schaute ihn an und fragte ihn nach seinem
hund
der wirt sonst eher sprachfaul
sprach von dem hund wie von einer geliebten über
deren letzten brief man sich freut wie über die hübsche
vase von oma fritz die in irgendeiner tragetasche liegt die
man jetzt so gut gebrauchen könnte weil der durst einem
in die supermärkte treibt wo soeben eine neue getränkelieferung
eingetroffen war
der wirt fragte mich nicht was ich trinken möchte
ich sollte meinen freunden die freundschaft kündigen
jedenfalls so lange
so lange ich geld habe
diese moralischen angelsächser gehen einen furchtbar auf die nerven
dabei traf ich erst gestern einen von ihnen auf den markt
mit einer schale wein in der hand
ich fragte ihn nach seinen kindern und seiner lohnsteuerkarte
ich fragte ihn nach dem börsengang und ob das wehklagen dort
wirklich viel lauter ist als der schlimmste sturz in den sozialen brennpunkten
er beantwortet mir alle fragen und steht da mit der schale wein
jeden anderen hätte er etwas angeboten
aber mir nicht
warum?
um das zu begreifen muss man etwas trinken
aber hier in der kneipe stehe ich vor geschlossenen augen
sie betrachten mich
der wirt redet von dem geräumigen zimmer in der nähe des taubenschlags
dort soll ich mich doch mal vorstellen
ich schaue den wirt an
und sage
etwas dass sich anhört wie
"ja mensch ich schau mir das zimmer mal an"
ich wohne im keller
nachts höre ich das kratzen einer ratte
es ist immer die gleiche
ich bin ja auch immer der gleiche
sie will sich mir nähern
was übrigens unsinnig ist
ratten schätzen die nähe von menschen gar nicht
ach tage der unschärfe
wie leid es mir um all die abgestandenen weine tut
die dereinst hier gelagert wurden
wieviel flaschen habe ich davon gekostet
tagelang brauchte ich nicht nach draussen gehen
aber dann waren die vorräte weg
eines morgens; ich hatte dummerweise den keller verlassen
um mit meinen freunden über mein alkoholproblem zu reden
und wie groß war der schrecken als ich sah dass ich nichts sah
als ich sah dass alle vorräte verschwunden waren
oh die einsamkeit kehrte wieder zurück
was waren das für freunde die vorgaben
es nur gut mit mir zu meinen und in
wahrheit stornierten sie meinen tag
wie sollte ich jetzt schlafen
die ratte brauchte nichts zu trinken
sie kratzte die wände an
ich warf sachen nach ihr
für einige momente blieb sie still
aber dann kratzte sie wieder
ich versuchte ihm takt ihres kratzens zu schlafen
aber immer wieder stellte ich mir vor sie würde
durchkommen
sie würde sich ein loch in die wand kratzen
und dann stände sie vor mir mit traurigen blick
ein blick der mich fragte:
na junge und was hast du ausgefressen?
TrollenFalle imfehlermachenbinichweltmeister - 26.04.04 at 07:47:39
Tomtom, ich kann nicht en detail berichten, aber ich weiss noch, dass ich an einem Punkt, ohne genau zu wissen wieso, sehr oft sehr laut "Wer ist der Riese!" schrie. Alles fing mit meinem Outfit an. Sid Vicous goes Elvis goes Warhol goes Konstantin, was uebersetzt heisst: schwarze Jeans, Strapsband darueber, weisses Jackett, Bikerboots, Plastikrevolver. Irgendwie ne Spur zu sehr Pop, aber das fiel mir erst dann auf, nachdem der Tuersteher bei meinem Anblick einen lockeren Haken neben den Namen des englischen Star-Billo-Kochs, Jamie Oliver, setzte. Nen Vergleich mit dem 110kilo Bratpfannen-Torrero haette an jedem anderen Abend zu einem unvergleichlichen Handkantenmassaker gefuehrt, aber ich war schon so blau, blau wie das Meer. In dem Club war es dann stickig und nasswarm, Tropfen an den Waenden, Flecken, gedrueckte kostuemierte Menschen, hektische Bewegungen, Haende. Als ich die Mitte der Tanzflaeche erreichte, fing auch schon die Musik an. Danke DJ. Ich tanzte, trank und paffte die Leute weg, die nervten, paff paff paff. Als ich, schnell ohne Kippen, einen Automaten mit Kippen suchte, fand ich die Lustfinger. Das Kondom fuer den Zeigefinger, genoppt wie der Schaedel einer dieser krassen Eidechsen, inkl. zuengelnder Zunge, ich mein, sowas gibt's hier, aber keinen Zigarettenautomaten. Und wer stand dann spaeter neben mir, in einer kurzen Lederjacke, Tomtom, bitte wer, mit ner Zigarette locker zwischen den Fingern? Genau. Jake Shears. "Oi", hab ich ihm zugeflaeuselt, "Oi, let me tell you, what I told Peaches 2 weeks ago in Frankfurt: suicide is never just genetical, bitch." Ich nickte dabei sehr cool, wegen der Romantik und dem Einverstaendnis. "Now be a sweet little doll and give me fag!" dabei winkte ich, glaub ich, verwegen mit meinem Plastikrevolver. Er zwinkerte mir daraufhin mit dem linken Auge sehr hektisch zu, sagte aber nix. Nervoes? Keine Kontrolle? Hab ich mich halt, im Austausch fuer nen Lustfinger, selbst bedient. Ich musste dann sehr sehr schnell gehn, wobei es zu einigen Rueckkoppelungen kam, ich also den Tuersteher entsprechend meiner Identitaet noch aufklaerte, dabei fielen dann die oben genannten Worte - wer ist der Riese? Ich will jetzt hier nicht Antworten, aber soviel kann ich verraten, ich bin's, bei aller Liebe, wohl doch nicht. Die gute Nachricht: ich habe ne halb angepaffte Zigarette von Jake fuer Dich. Oder einen Lustfinger, das darfst Du Dir aussuchen.
Konstantin - 26.04.04 at 00:32:37
pedant auf fehlersuche
sagte sie
es konnte doch nicht sein, dass alle pfannekuchen
ich sah (wo? nein: wohin!) auf ihren kopf und sagte
,
wenn einer mit 64 jahren vergesslich ist, muß er ja nicht gleich verrückt sein, eiseisfabi, auch du wirst es noch erfahren.
tja, gegen die argumente der alten ist schwer anzustinken, die lassen einen wie e. ja nicht mal zu wort kommen. roeck around se kloeck / ich bin ja so alt wie der rock'n roll und hab' bill haleys comeback noch live erlebt in hb
ob katzen kaese mögen?
deadly: grosse klasse (nur die realität ist besch... und auszuhalten nur mit humor)
GüTeE - 25.04.04 at 23:16:21
sie schauen ja ständig auf meine handtasche
sie wollen sie wohl stehlen
sagt sie und blickte mich an als hätte
in meinem ganzen leben noch nie nach
flaschenpfand gesucht
aber wie recht sie hatte
ich schaute tatsächlich die ganze zeit
auf ihre handtasche
ich wollte sie tatsächlich stehlen
was würden sie schon anfangen damit
meine geldbörse steckt unter der mütze
wenn sie etwas wertvolles stehlen wollen
müssen sie mir schon auf den kopf gucken
ich wandte meinen blick von der handtasche
und blickte auf ihren kopf
wie mochte ihr freund sie wohl nennen
und mit welcher hand würde er sie wohl am bahnhof
begrüssen
ob ihre großmutter noch lebte
und schmeckten deren pfannekuchen wirklich so gut?
es konnte doch nicht sein das alle pfannekuchen von grossmüttern
gut schmecken
und ich sah auf ihrem kopf und ich sagte:
ich werde jetzt ihre mütze kurz hochheben
und ich hob ihre mütze aber da war keine geldbörse
die geldbörse hat mir schon jemand gestohlen
aber glauben sie mir sie war bestimmt unter der mütze
übrigens bekam ich letzte nacht im traum beinah die gelbsucht und wäre fast daran gestorben, wenn mich nicht vorher eine strassenbahn überfahren hätte
TrollenFalle DanilCharmsStadt - 25.04.04 at 19:20:57
Lieber EisEisB.
unfassbar lesenswerte Texte! Keep on rockin!
Sasa - 25.04.04 at 19:04:53
Herr Roeck ist ein bisschen verrückt: das hat Oma mir gesagt. Heute, auf dem Wendeparkplatz, während ich den Sperrmüll nach vorne an die Straße bringe, stellt er sich zum dritten Mal bei mir vor. Er streckt mir die Hand entgegen, ich ziehe meinen sehr arroganten, weil aus gestoßenem Schweinsleder genähten Tschiboarbeitshandschuh für 9.95 aus, reiche ihm die Hand und er sagt: mein Name ist übrigens Roeck. Er erzählt mir, dass die Häuser in dieser Siedlung alle abgewohnt sind, dass er sich keine Sachen mehr kauft, dass er kein Geld in dieses Hüttchen steckt, nicht wie die Nachbarn, man bekäme doch gar nichts mehr für, er habe das ja mitgekriegt (Herr Roeck zeigt nach Osten), maximal 130.000 bekäme man und wir, also ich und er, wir hätten Glück, vielleicht etwas mehr, das Eckgrundstück mit dem schönen Garten, aber auch das wäre doch nichts: ob ich denn jeden Tag nach München fahre.
Ich hab ihm schon zweimal gesagt, dass ich nur dann & wann in München bin, aber ich weiß, Herr Roeck ist ein bisschen verrückt, also sage ich es ihm noch mal. Wie ich denn dann arbeite. Internet. Aha, sagt Herr Roeck. Internet sei eine wirklich feine Erfindung, er sei 64, das heißt er gehe dieses Jahr in Rente und arbeite in der Landesbibliothek und da hätten sie 12 (Herr Roeck betont 12) Rechner, wirklich 12, die seien sehr teuer und sie verbräuchten Strom, wirklich sehr viel Strom, soviel, dass sich die Grünen bald umschauen würden, weil sie doch den Atomstrom abschaffen wollen, und wie die sich umschauen werden, weil das mit dem Solar, das wird nicht reichen und auch die Windenergie, sowas von anfällig, gerade im Winter, 20 % wollen sie erreichen, die Grünen, schaffen vielleicht 8, niemals schaffen die das, die Atomenenergie zu ersetzen, gerade jetzt: ich dürfe jederzeit (Herr Roeck betont jederzeit) rückwärts einparken.
In München, bei BMW, da habe man 1 Jahr lang BMWs rückwärts in die Hecken eingeparkt, und ob ich wüsste, was dann passiert sei? Die Hecken wären noch besser gewachsen! So ist das. Und nun wolle er mich nicht vom arbeiten abhalten, auf Wiedersehn, auf Wiedersehn.
Mein Versuch einen kleinen Russlanddeutschen, der mit seiner Familie in meinem Sperrmüll wühlt, für 5 € die halbe Stunde anzuheuern, scheitert.
*
Eiseisbaby Coburg, Bayern - 25.04.04 at 18:37:26
Bei Tag schließe ich die Vorhänge und hülle mich in Schweigen und Decken, nachts sitze ich auf Dächern und betrachte die Stadt. Trotz Frühling ist es immer noch kalt hier, vor meinem Fenster blühen Kirschbäume. Wenn morgens die Scheiben beschlagen, klopfe ich meine Pfeife aus und gehe mit Schaufel und Jutesack in den Blätterwald, Wiederholungen sichten. Die Gebäude sehen immer gleich aus, das Wetter wird ignoriert. Wenn bloß jemand Zeichen geben könnte, die ich verstehe. Verstehen will. Selbst Derrida bleibt still.
zak - 25.04.04 at 18:17:24
das macht richtig wieder spass, hier rumzulesen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
lucie - 25.04.04 at 18:04:39
Trolli, das hat fast schon Daniil Charms Qualität. Kompliment.
Unsere Gäste sind alle verschieden: Einer zum Beispiel hat eine Backe, wie man sie sich schlimmer nicht vorstellen kann. Und dann kommt immer eine Dame, die sieht vielleicht aus, lächerlich, überhaupt zu sagen wonach. Und es kommt auch ein Dichter: ganz behaart und immer über sonstwas aufgebracht. Umwerfend! Und ein Ingenieur kommt, der hat mal in unserem Tee irgendein Zeug gefunden. Und wenn unsere Gäste zu lange bleiben, werfe ich sie einfach raus. Damit hat sich's.
*
Eiseisbaby Coburg, Bayern - 25.04.04 at 17:47:30
ich saß im zug und mir wars langweilig
ich hatte das büchlein von gogol zuhause vergessen
und das war ein bißchen dumm
ich stellte mir vor ich hätte es nicht zuhause vergessen
ich würde es gerade auspacken... die frau die mir gegenüber saß würde mich fragen
: sie lesen gogol; entschuldigen sie aber sie sehen gar nicht
aus wie einer der gogol liest..nun werden sie mich sicher
fragen wie denn wohl einer aussieht der gogol liest...nun
ich werde es ihnen sagen,...er hat ein gesicht wie ein mäuschen wenn es eine türe hereinkommt und neben einer ziemlich fetten katze ein stück käse erblickt ein so grosses stück käse dass es bei gott fürs ganze leben reicht....
was tut nun die maus fragen sie mich? die maus überlegt; es ist klar sobald die katze sie erblickt wird sie den käse aufessen, schon alleine um die maus zu ärgern;
gestern im zug geschah mir folgendes, ich vergass ganz wer ich war; ich dachte sogar kurzfristig ich wäre der schaffner und rannte von abteil zu abteil und wehe ich fand einen der seine fahrkarte vergessen hatte; dann
wurde ich zornig und rief: und ihr gogolbuch das haben sie wohl auch zuhause liegengelassen
TrollenFalle Im Zug nach Petuschki - 25.04.04 at 14:52:27
Flaschenpost: ESCUCHAme CON HIeLO. Vor dem Frühstück, beim Kramen in einer Umzugskiste, fällt mir zufällig eine CD in die Hände, die Anna Luz mir geschenkt hat. Ich erkenne sofort ihre Handschrift, freue mich: Schwarzer Edding auf Silber, das zweite und dritte e und das m sind klein geschrieben. Ich habe keine Ahnung was das heißt. Aber auf der Scheibe ist IL AMERICANO, das Lied aus "Der talentierte Mr. Ripley" und die Melodie geht mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Dadadammdadadadadammda.
Später rufe ich bei Mario an:
Ein Mädel meldet sich.
"Hi. Ist Mario da?"
"Oh. Äh. Weiß nicht. Ich wohne hier nur."
"Macht ja nichts."
"Das ist nämlich eine WG."
"Ah. Und, wo ist Mario?"
Ruft in den Hintergrund: "Kennt hier jemand einen Mario? Hat hier mal ein Mario gewohnt?"
Dann wieder in den Hörer: "Hier hat tatsächlich mal ein Mario gewohnt."
Aus dem Hintergrund: "Das ist aber JAHRE her!"
"Habt ihr vielelicht eine Nummer? Wisst ihr wo er abgeblieben ist?"
"Nö."
Noch etwas später rufe ich bei Lotos an.
"Jaaa?"
"Hi Eva? Bist du's?"
"Nein. Ähm. Also. Nee."
Pause
"Oh, sorry. Ist Eva bitte zu sprechen?"
"Ich bin Daniela."
"Hallo."
"Also, das ist. Ich weiß..."
Pause.
"...ich weiß gar nicht, ob die heute Nacht..."
"Hast du vielleicht ihre Handynummer, ich will sie nur nach einer Nummer fragen. Ich hab hier ihre alte, die 0160, aber die ist tot."
"Ja, warte...ich geb sie dir."
Kruschen, Knistern. Pause.
"Hast du was zum Schreiben da?"
"Ja."
Ich notiere mir die Nummer.
"Danke."
"Sie geht aber im Moment auch nicht ans Telefon."
"Aha. Gut zu wissen."
"Ja."
"Ciao, Daniela."
*
Eiseisbaby München, Bayern - 24.04.04 at 18:10:02
es war dies ein tag den man leicht vergass
nichts geschah in der stadt
ein bißchen wind war da
ein gespräch über socken
später wenn man wieder irgendwo sitzen würde
und dann käme ein bekannter und er früge
: na was war los
was soll man sagen
dem baumeister chrön ist die frau davon gelaufen
sie hat sich in einen schwarzarbeiter aus rußland verliebt
das ist aber auch ein kerl
alle gedichte von puschkin kann er auswendig
und stell dir vor er übersetzt sie gleich ins deutsche
ach und die tauben
sie werden immer analoger
gestern sprachen sie über di>
es war dies ein tag den man leicht vergass
nichts geschah in der stadt
ein bißchen wind war da
ein gespräch über socken
später wenn man wieder irgendwo sitzen würde
und dann käme ein bekannter und er früge
: na was war los
was soll man sagen
dem baumeister chrön ist die frau davon gelaufen
sie hat sich in einen schwarzarbeiter aus rußland verliebt
das ist aber auch ein kerl
alle gedichte von puschkin kann er auswendig
und stell dir vor er übersetzt sie gleich ins deutsche
ach und die tauben
sie werden immer analoger
gestern sprachen sie über die prinzipien der wirtschaft
aber dann kackten sie drauf und alles war wieder in ordnung
TrollenFalle a.l.l.es...nichts.... - 24.04.04 at 13:03:33
Und selbstverstaendlich viel Spass. Held.
TomTom - 24.04.04 at 11:55:41
Konstantin, Du musst prahlen. Und versuche doch bitte, etwas von Jake Shears zu stehlen, irgendwas, ganz egal. Und das schickst Du nach Bangkok. Wie ich mich revanchiere, das ueberlege ich mir uebers Wochenende. Trotz der 42 Grad.
TomTom - 24.04.04 at 11:54:26
"Ich meine, dass die Basis der Himmelsleiter,
auf der man hinaufsteigen will in höhere Regionen,
befestigt sein müsse im Leben, so daß jeder nachzusteigen vermag.
Befindet er sich dann immer höher und höher hinaufgeklettert,
in einem fantastischen Zauberreich, so wird er glauben,
dies Reich gehöre auch noch in sein Leben hinein,
und sei eigentlich der wunderbar herrlichste Teil desselben."
ETA; DSB (599)
°~°
"Finally, they will find out that I'm completely incompetent."
Belgischer Slavistik-Student unmittelbar vor dem Examen.
Sasa - 23.04.04 at 22:42:59
Tomtom, ich will ja nicht prahlen, aber morgen bin ich auf einer Party von Goldfrapp und Scissorsisters eingeladen. Ich gehe mit einem chinesischen Freund hin, der heisst nur einmal Tom. Der ist von hier, also aus London und spricht Englisch als haette Lady Di ne Ming Vase vertont.
Konstantin - 23.04.04 at 16:47:40
der hutmacher
(eine entgegnung
es wird immer wieder behauptet ich der hutmacher
hätte meinen vater aus meinem haus geworfen
das ist die größte niedertracht
wer kommt auf solche ideen
welche fantasien zerreiben den menschen
setzen ein bild in die welt
schauen es sich lange genug an und sagen dann:
passt schon
diese leute haben keine ahnung vom beruf des hutrmachers
haben derart keine ahnung wie weitsichtig ein hutmacher denken muss
und nun mischen sich fremde ein die märchen in die welt setzen
alles
alles würde ich dafür geben wenn mein vater sich besinne
wenn er zurückkehrt von den hoffnungslosen zu uns
immer waren wir optimisten
immer glaubten wir das leben wäre über kurz oder lang gerecht
was musste ich mir in den letzten wochen alles anhören
ich schicke mein kind von tür zu tür um hüte zu verkaufen
welch eine niedertracht
das kind tut es völlig freiwillig
ja es selbst hatte den vorschlag gemacht anstatt dem üppigen taschengeld lieber eine anzahl von hüten zur verfügung gestellt zu bekommen und es selber brannte darauf die hüte von tür zu tür zu verkaufen
ich selber habe ihm immer wieder angespornt
bin ihm zufällig an irgendeiner ecke begegnet
frustriert war das kind anfangs
die geschäfte gingen schlecht
aber ich brachte es darauf von seinem opa zu erzählen
zu erzählen wie niederträchtig ich mich verhalten habe
aber das alles waren nur werbestrategien
man muss sehen wo man bleibt
aus meinem sohn wird bestimmt mal ein guter hutmacher
ein guter vertreter unserer hüte ist er jetzt schon
wir haben ihn aus der schule genommen
schließlich und endlich lernt er da ja nichts
wir schicken ihn quer durchs land
von haus zu haus klingelt er und verkauft hüte
gute hüte sind das! aber die menschen wollen heute nicht nur hüte kaufen!
sie wollen auch eine geschichte hören und überall erzählt der junge von seinem großvater und überall erntet er grosses mitleid und die geschäfte könnten besser nicht gehen
und der vater soll zurückkommen
er soll die reste auskosten die noch übrigbleiben
TrollenFalle amUfer - 23.04.04 at 11:34:33
Robin und ich haben uns noch nicht gesetzt, als Momoko meinen Namen durch die doch eher leere Met Bar ruft und wir dann von der beeindruckten, Yamamoto-behaengten Kellnerin zum Futon-Tisch gebracht werden, an dem Bee und Gene und Momoko sitzen. Gene steht rasch auf und umarmt mich und sagt mir, wie nervoes er ist, dass er unsere Juniausgabe mitgestalten wird, waehrend Momoko sich an den Haaren zupft und mich nach Christian Kracht fragt, was ich aber ignoriere, weil ich mir Momoko auf einem Cover vorstelle, eine japanische Deborah Harry. Robin bestellt furchtbare Drinks, die spaeter niemand bezahlen wird, waehrend ich Kim Wachtveitl sehe, der mir seinen Schulfreund Christoph vorstellt, waehrend ich auf die Absolut-Flasche schaue, und wir reden ueber Mystique, als mir dann Steven Petitfor auf die Schulter kopft und mir sagt, alles waere okay, was ich nicht verstehe, und als ich dann wieder bei Momoko sitze und wir uns ueber japanische Magazine unterhalten versuchen, setzt sich jemand neben mich und versucht mit mir zu reden, aber ich versuche zu verstehen, warum jeder hier mir Schlechtes ueber die Bar erzaehlt, und als ich dann beschliesse, dass ich nie wieder in die Met Bar gehen werde, trotz Kim, fluestert mir Robin ins Ohr, ob ich wuesste, wen ich da neben mir ignoriere, und als er mir sagt, dass es Brian Molko ist, von Placebo, muss ich mich zu Brian umdrehen, denn schlagartig faellt mir das Video zu Slave To The Wages ein, und ich erzaehle Momoko von Raketen, waehrend Bee meine Hand haelt und mir immer nur von den Scissor Sisters erzaehlt und welche Musik er hoeren will naechste Woche, bevor Joseph an den Tisch kommt und uns von The Darlings erzaehlt, dieser Punkformation. Brian kohlt seine Augen, am Tisch, und ich zwinge Robin aufzutrinken.
Spaeter, im Mystique, ist dann ist alles so perfekt, die Massen, die Musik, und waehrend ich dort drei Apple Pie hintereinander trinke, waehrend Darryl mir von seiner Mutter erzaehlt, die das New Yorker Mystique hatte und dieser Star im Studio 54 war, waehrend die Musik bruellt und die Tintenfische im Aquarium leuchten, und ich mir den Club anschaue, die Fendi-Lampen also und das Sparkling Vinyl, und die Massen ausduennen, weil die Polizei vor dem Club bereitsteht, denke ich, dass das alles nicht wahr sein kann, das ist alles inszeniert, das ist nicht wahr.
(fuer TAR)
TomTom - 23.04.04 at 10:47:56
!!!!!
HalfManHalfBiscuit - 23.04.04 at 07:55:04
About Bönisch
Beigebraun-kariertes Sakko, graues Hemd mit Speckkragen, ausgebeulte, auberginefarbene Anzughose mit Pilling-Fusseln im Arschbereich – Rolf Bönisch sieht aus wie ein drittklassiger Gebrauchtwagenverkäufer.
Ist er aber nicht – jahrelang führte er das betriebsinterne Gebrauchtwagenverkäufer-Ranking an. Eine ganze Armada Pokale in Form von Miniatur-Oscars mit der Gravur "Implant des Monats" zierten die Fensterbank seines Büros. Den Dress bezeichnet er als seine "Tarnung". Der Rolf Im Schafspelz. Er profitierte davon, dass seine Kunden ihn unterschätzten.
Unterschätzt haben Ihn auch die Ärzte; genauer gesagt, die Tumore, die sich in seinem Darm und in seiner Leber ausgebreitet haben. Die erste und einzige Chemotherapie hat einen Zombie aus Ihm gemacht. Man kennt ja diese Filme, in denen junge Frauen an Krebs erkranken und sich einer Chemotherapie unterziehen – ein bisschen blasser zwar als vorher, ein bisschen haarloser auch, aber mit ein wenig Make Up und einem lustig-gepunkteten Kopftuch…
Bönisch hingegen ist grau geworden, überall. Er könnte problemlos einen der "grauen Männer" in Michael Endes "Momo" spielen, so grau ist er. Die Haare sind ihm nur stellenweise ausgefallen, graue Restbüschel verteilen sich über den Hinterkopf; eine Stirnglatze hatte er vorher schon.
Bönisch sitzt mir gegenüber in einem kunstledernen Besuchersessel und starrt auf den kleinen Fernseher, der in etwa zwei Meter Höhe auf einem Wandhalter befestigt ist. Richter Alexander Hold. Das Fenster zur Welt.
Er sieht keinen Grund, den ganzen Tag im Bett zu liegen, trägt sogar seinen Working Dress - bis auf das Sakko, das er nach einem gemeinsamen Rundgang durch den Innenhof des Krankenhauses in einen abschließbaren ("Bitte achten Sie auf Ihre Wertsachen!") Wandschrank geknüllt hat.
Gelacht haben wir auch schon – ausgiebig, sogar – nachdem Bönisch eher beiläufig erwähnte, dass seine Leber langsam aber sicher "abkackt", worauf ich erwiderte, dass dann ja eine Chance bestünde, dass das triste Einheitsgrau seiner Haut einem fröhlichen Gelbton wiche.
Bönisch kämpft nicht gegen die Krankheit an. Ist ohnehin eine abgefuckte Frauenbestsellerromanphrase; "gegen die Krankheit ankämpfen". Er fügt sich seinem Schicksal weitgehend, misstraut aus lauter Gewohnheit (oder Langeweile) den – Zitat – "Quacksalbern" und klagt weiter nicht. Alte Berufskrankheit. Wer als Gebrauchtwagenverkäufer klagt, der kann sich gleich einsargen lassen.
Die aus diversen Fernsehserien- und Filmen bekannten Prognosen über die noch verbleibende Lebenszeit gebe es eigentlich auch nicht. Man habe sich aber immerhin auf ein "Mindestens" geeinigt. Mindestens noch 5 Monate.
"Wenn ich abtrete", sagt Bönisch, "dann platzt in China ein Sack Reis". Er hinterlässt einen 70er Jahre-Bungalow, ein respektables Aktienpaket, einen liebevoll restaurierten Automatic-Strichachter und eine Menge X Bargeld. Seine Schwester, 10 Jahre älter als er und seine einzige lebende Verwandte, lebt in Bremerhaven, ihrer beider Heimatstadt, und Bönisch vermutet, dass sie alles "verpingeln" wird. Ihm soll’s recht sein. Ins Grab kann er das Zeug ja ohnehin nicht mitnehmen. Pragmatiker.
Seiner letzten Beziehung, unserer Kantinenpächterin, begegnete ich zuvor im Krankenhausflur. Ihr Blick war gesenkt; dennoch sah ich, dass sie geweint hatte. Da mir langsam der Gesprächstoff ausgeht, spreche ich ihn darauf an. So kommt es, dass wir – trotz immerhin 25 Jahren Altersunterschied und allenfalls kollegialer Freundschaft – zunächst über Beziehungen und dann ganz banal übers Ficken reden. Und jetzt passiert bemerkenswertes: Ein Hauch Farbe, ein ganz sanftes Rot, huscht über seine Wangen und breitet sich langsam im ganzen Gesicht aus. Im selben Moment richtet sich Bönischs Bettnachbar, ein gewisser "G. Mitecki", wie das Namenschild am Fußende seines Bettes verrät, auf, grüßt mit einer fahrigen Handbewegung und grinst uns neugierig-verschwörerisch an.
"Morituri te salutant", murmelt Bönisch und lächelt. Draußen erwacht ein Rasenmäher aus dem Winterschlaf.
DeadlyMedicine Bielefeld - 22.04.04 at 19:46:05
Tagebucheintrag von Hanni
ein herr mit hut kotzt
glaubt ich hätte es nicht bemerkt
als er fertig ist gehe ich zu ihm
und sage ihm: ich liebe sie mein herr
dann verschwinde ich
schaue ihm nach
sitze auf einem stuhl
und warte darauf
dass er kommt
plötzlich steht er vor mir
: sie halten mich wohl zum besten
sagt er
ich staune über soviel durchblick
ich unternehme versuche ihn weiter zu beschwindeln
: gehen wir doch fort von hier
das sage ich
doch der mann bleibt stehen
warum?
ich suche seine augen
finde dort angst
angst ich könne es ernst meinen
aber sehnsucht ist da auch
ich gefalle ihm
aber er weiß einfach zu genau dass ich ihn zum besten halte
später erzähle ich alles nanni und sie fragt ob ich mit ihm geschlafen habe und ich sage: ja
TrollenFalle OrteGeschendurstigesSehen - 22.04.04 at 13:21:22
Setzten Sie da mal ein Komma hinein.
TomTom - 22.04.04 at 09:37:11
Ich bitte Sie, bester Sasa. Wie nur kann ich dann jemals lesen was Kracht auf Vinatu gemacht haben soll?
Tagesschocker. Der Kater hetzt in meinen Kopf zurueck. Ich muss nach Hause. Sofort.
TomTom - 22.04.04 at 09:34:26
Lieber TomTom,
ich kann es einfach nicht verantworten, Ihnen das "Monopol" zu schicken, ich kann es einfach nicht, es ist sehr schlecht.
Es grüßt Sie herzlich,
Sasa - 22.04.04 at 09:00:57
Lukasz und ich versuchen ganz normal zu wirken, als wir vor der schweren Tuer der Q Bar stehen, mit Dara und Boi und Pum, als wir auf Richard warten, weil wir natuerlich unsere Paesse nicht mithaben, weil wir nicht gewusst hatten, dass wir in die Q Bar gehen wuerden, weil wir eigentlich zu Paul Oakenfold wollten. Dort aber war alles viel zu Frueh-Neunziger, all die Massen auf E und die Luester und der Alu-Mist an den Decken und die Balustraden, auf denen arg betrunkene Thais beider Geschlechter haengen. Und warten, auf irgendwas. Und die Musik war unertraeglich. Zu fuenft warten wir an Bois Wagen, waehrend halbnackte Parkwaechter die Autos vor seinem wegschieben, humpelnd, und vertrauen auf ihn, der versucht, uns die Mittwochsmusik in der Q Bar zu erklaeren.
Richard also holt uns durch die Menge vorm Eingang ab und schleust uns nach oben, wo alles rot ist und alles wummert.
Viel spaeter versucht Lukasz die Diskussion ueber Demokratie zu vertiefen, wahrend wir im Pool widerliches Asahi trinken. Ich aber hoere ihm nicht zu, ich versuche zu verstehen, wie es so schnell vier Uhr frueh werden konnte.
TomTom Bangkok - 22.04.04 at 06:55:22
unfair..immer wenn etwas geschieht und es geschieht immer etwas, immer also wenn etwas geschieht stürzen sich alle auf meinen selbstgebastelten hund, umzäunen ihn mit vorwrfsvollen blicken die(ein komma bitte)natürlich auch mich treffen...ich zweifel dann immer an mir, zweifel an allem, an der welt, an den rosenstock von oma fritz, ja ich zweifel sogar an dem gehorsam der soldaten, das alles ist doch schrecklich genug um es zu erwähnen
TrollenFalle Ohrt - 21.04.04 at 13:26:08
Spätmärzbelagerungsschnee.
Leser - 21.04.04 at 10:36:51
Auch wegen der Magie, wie er sie faßbar, erfahrbar macht, liebe ich TARs Texte. Es ist ein bisschen Sucht dabei und ein leseliterarischer Rauschzustand. Dem kann ich mich, trotz aller sonst bemühten Distanz, nicht verschließen.
Sasa - 21.04.04 at 09:01:12
New York
Sex and the City vermittelt uns ein verzerrtes Bild von dieser Stadt. Tatsächlich
beschäftigen sich die Menschen hier weniger mit dem viktorianischen
Liebesleben als mit dem Wetter. In den Wintermonaten verlässt hier niemand
das Haus. Stattdessen warten alle auf den Frühling. Die New Yorker ernähren
sich bei recht niedrigen Temperaturen von gestauten Nüsschen und benehmen
sich auch sonst wie die Eichhörnchen. Wenn die Bäume Brooklyns im April
ausschlagen, erinnert sich aber niemand mehr an die Schneedecke, die den
Spätmärz belagerte.
Am Union Square, ein trister Flecken während der Kältezeit, rangeln sich
schwerelose Break Dancer mit flinken Caipoeirakriegern um die Zuschauer.
Und nachts, wenn ich auf der Dachterasse sitze, bemerke ich Gesellschaft—
fernab, und doch in meinem Rücken. Ich kann die Silhouette einer Frau
erkennen, die eine Zigarette raucht. Ich möchte sie einladen, sich zu mir zu
setzen. Aber als ich mich dazu entscheide, ihr ein Zeichen zu geben, ist sie
weg. Sowas könnte jedoch auch anderswo passieren. Das hat jetzt wirklich
nichts mit hier zu tun.
TAR Brooklyn - 21.04.04 at 07:26:19
Der Hutmacher
(3)
der sohn des hutmachers besucht seinen opa
der unter der brücke auf einer sehr dürftigen matratze liegt
er weckt den opa auf der noch gar nicht schläft
"komm zurück", sagt er
"komm zurück alles wird wieder gut werden
wir werden aufstocken
es ist platz da
selbst für deine alkoholfahne"
der opa schüttelt den kopf
"ich bin gerne hier
hier ist es gut
geh wieder zu deinem vata
er wird sich sorgen machen
er wird denken du seist abgehauen
nie ist einer der hutmacher abgehauen
immer wurden sie vertrieben und immer von den söhnen
immer vertrieben die söhne die väter
das ist ein altes gesetz
auch du wirst deinen vater vertreiben"
der sohn schüttelt den kopf
und doch kann er den tag nicht erwarten
jenen an dem er vor seinem vata steht und sagen wird
"wir haben keinen platz geh ins heim"
natürlich geht der nicht ins heim
keiner dieser hutmacher ist jemals ins heim
dann lieber draussen schlafen und den tag über
bei den obdachlosen verbringen
stiften viel unruhe die obdachlosen zur zeit
werden von einem platz zum anderen gejagt
gibt keinen platz für trinkende obdachlose
für obdachlose ist es nicht gut zu trinken
denkt der sohn
besser wäre es nur die reichen würden trinken
und der sohn denkt
ich gehe jetzt
es ist besser zu gehen
den opa vergessen und an die zukunft denken
und er geht
und der opa schaut ihm hinterher
er würde gerne winken
doch wozu?
TrollenFalle Thomas.Bernhard Allee - 20.04.04 at 14:27:38
bilingual und dreisamspritze, ich warte, gucke, schwitze.
ritze alle ärmchen auf, nehme blutungen in kauf und veränder schnell den weltenlauf.
bratz_milch - 20.04.04 at 12:43:29
Das mit dem Schulterklopfen verstehe ich ja. Schulterklopfporno ist ein cooles Wort, dada. Nur das mit dem Porno UND dem Schulterklopfen, das macht überhaupt keinen Sinn, Leser. Ich glaube ja, dass du eigentlich auch gerne jemand hättest, der dir mal auf die Schulter klopft, einfach, kurz & freundschaftlich. Und du holst dann immer gleich deinen Schwanz aus der Hose, oder was? So wird das nichts. Schwanz auf den Tisch!
*
Eiseisbaby München, Bayern - 19.04.04 at 15:25:25
blütenregisterporno; zwischen den stühlen
sitzen ein paar verbindungen und beblüten sich
ohne einander zu ...... be---springen.... urnengesichter die peng-peng machen können ohne dass es knallt
>schulterklupf; höre ich da von weitem ein schulterklupf? weiter als ein abhang je steigt;...die nächste Rate für den Wandschrank wird fällig; ich füll meine tauben ohren und eile hinfort
TrollenFalle Hintergrundporno - 19.04.04 at 14:59:21
Schulterklopfporno.
Leser - 19.04.04 at 12:33:16
Sehr lesenswerte Texte, "TrollenFalle", lebendig,
kaltschnäuzig, offen nach allen Seiten. Freut mich.
mb hh - 19.04.04 at 10:00:15
da geht frau morgenschön durch diese zerbrechliche stadt in mittelhessen
gleich hat sie die fussgängerzone erreicht
bald wird sie in einem buchladen erscheinen
sie wird mal hier und mal da schauen
mal rechts und mal links
und ihre weisse mütze vermisst den schnee nicht
und ihre weisse mütze betrachtet den wind nicht
vielleicht ist es heller an diesem tag als sonst
aber wahrscheinlich kommt es dir nur so vor
weil du auf einen stuhl sitzt an solch einem tag
so einen tag wie jeder tag
versuch ihn zu quälen
versuch aus ihm etwas besonderes herauszukratzen
da war diese frau
sie trug eine weisse mütze
sie schaute sich nach büchern um
ganz still geschah das
vielleicht war es wie in diesen französischen spielfilmen
obwohl ich nicht genau weiß wie es in den französischen
spielfilmen ist
und leise
leise leise leise
leise geht so ein tag
geht so ein tag weg
manchmal möchte er alles ausspucken so ein tag
einfach nur so
nicht aus gram und nicht aus wut
einfach nur so
aber er tut es nicht
und er tut es nicht weil er es nicht kann
weil ein tag keinen körper hat
sie hatte einen körper
und eine weisse mütze
und ihre augen betrachteten bücher
und ihr körper
du weiß nichts über ihren körper
du wirst nie etwas über ihren körper erfahren
warum auch
wie auch
die augen auf die bücher gerichtet
die weisse mütze blendete die luft
ein schweigen war zwischen euch
ein schweigen dass gar nicht wusste dass es das gab
eine gemeinsamkeit immerhin die euch keine sorgen bereitete
TrollenFalle Buchladen...irgendwann - 17.04.04 at 19:32:38
Langsam kam sie zurück. Sie drehte sich zu ihm, legte ihren Kopf auf seinen Arm. Peter war ganz ruhig. Er dachte an Matt, dabei fuhr er vorsichtig über Darleens linke Backe, die ge-schwollen war und blau, wie ihr Auge. Der Wind pfiff ums Haus und ließ die Fensterläden klappern. Das Rauschen des Wassers drängte herauf, aber es fiel kein Regen in dieser Nacht und es gab auch kein Gewitterlicht.
Darleen lächelte. "Du brauchst keine Angst zu haben. Er ist unten, er kommt bestimmt nicht. Nicht wenn er getrunken hat, nicht bevor es hell wird."
"Unten?"
"Am Strand. Mit deinem Freund aus Deutschland."
"Woher weißt du das?"
"Ich habe sie gesehen, vom Balkon aus. Sie sitzen unten und betrinken sich."
"Robert ist kein Freund.", sagte er plötzlich.
"Ich dachte bloß. Weil er dich doch besuchen kommt."
"Er ist ein Kollege."
"Also will er dich holen?"
"Ja."
Und, gehst du?, dachte er. Aber sie schwieg. Er hätte sie dafür küssen und drücken wollen, wie nie zuvor, aber er tat es nicht.
"Ich habe keine Angst.", sagte er stattdessen.
Er drehte vorsichtig ihren Kopf zu sich hoch, um ihr Gesicht sehen zu können. Sie ließ die Augen geschlossen.
"Schau mich nicht an.", sagte sie. "Ich möchte nicht, dass du mich so siehst."
"Was ist passiert?", fragte er.
"Frag nicht.", sagte sie. "Er hat es nicht gewollt."
"Aber er hat es getan.", sagte er bitter.
Sie legte ihm die Hand auf die Lippen: "Still. Sei nicht bös’, wir wollen nicht böse sein, wir wollen nicht an ihn denken, es ist doch so schön."
"Ja.", erwiderte Peter. "Du hast Recht. Lass uns nicht böse sein. Wir sind unaufhörlich böse zueinander, immerzu wollen wir alles und nichts. Jetzt haben wir etwas und wollen glücklich sein."
"Ja.", sagte sie. "Und ich bin so glücklich."
Und er glaubte ihr und sie küssten sich wieder.
*
Eiseisbaby Mistral - 17.04.04 at 18:30:27
Ich werfe der kleinen braunen Feldmaus mit den Stecknadelaugen Brötchenkrümel hin. Unsere Katze steht daneben und sieht nichts: nicht die Krümel und auch nicht die Maus, und Recht hat sie, einfach Garfield sein, einfach ein Bild sein. Sich hinschmeißen und auf den Rücken rollen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Noch eine Tasse Kaffee, den Kopf in die Luft halten, das Hirn in die Welt. Shepard Sam. Den würde ich gerne mal kennenlernen, auf seiner Pferderanch, irgendwo da in Texas. Mein Englisch ist zwar nicht so gut, für Gespräche über Literatur reicht es schon gar nicht, aber wir könnten ja einfach mit dem Jeep rumfahren oder ausreiten und Sam würde ernst und genial schauen, wie er es meistens tut. Und vielleicht (ja, vielleicht)lächelt er auch mal, für mich. Über mich. Und meine Träume.
*
Eiseisbaby - 17.04.04 at 11:31:32
Goldmund - 17.04.04 at 06:21:40
www.seelenluft.com/obersichtnew.html
TomTom - 16.04.04 at 17:52:03
Fabelfilm
Draussen flogen kinder vorbei,
jedenfalls klang es so
droben, in den lüften
welch ein stilleben!
Träume zeitweilig fließend?
Zäh wie Kaugummi ein gedanke
An dich und er zerplatzt auch so.
Deine fadenscheinigen Argumente
Zwingen mich Dich
vom Ende des Regenbogens
zu vertreiben.
hardmate rheinbrohl - 16.04.04 at 17:13:37
sweet seduction in a magazine
endless pleasure in a limousine
in the dark shakes a tambourine
nicotine from a silver screen
TomTom *fuer Christoph* - 16.04.04 at 16:38:52
Etwas in die Züge
ein spanischer mann steigt in einen spanischen zug
das ist ein spanischer zug
denkt der mann
er setzt sich in das spanische abteil
er denkt
das ist ein spanisches abteil hier sitzen nur menschen
mit zusatzausbildung
da
eine frau
sie betritt das spanische abteil
sicher eine spanierin
ganz sicher hat sie eine zusatzausbildung
sie setzt sich ans fenster
sie schaut auf spanien
auf die großen städte die so groß sind
dass man die bevölkerung auf ganz spanien verteilen muss
sie sind sicher eine spanierin
stellt der spanier fest
und schaut sie an wie manche die weltkugel anschauen
spanien suchend
nein ich komme aus brackenheim
sagt die spanierin
aus dem spanischen brackenheim
sagt der spanier
die frau schüttelt den kopf
ganz sicher haben sie eine zusatzausbildung
sagt der spanier und verscheucht eine spanische fliege
die frau schüttelt den kopf
aber ich kann auf den kopf stehen
sagt die frau
der spanier schaut sie an wie man metaphern von octavio paz anschaut
(gedichte bekommen flügel wenn man sie liebt)
die spanische frau steht auf dem kopf
und der spanier winkt zufrieden
dann brauchen sie auch keine zusatzausbildung sagt er
TrollenFalle zwischen Giessen und Petersburg - 16.04.04 at 07:48:38
simone weil sieht gut aus zwischen chomsky und berlin
Goldmund - 16.04.04 at 04:01:35