loop Archiv #146 (1.9.-9.9.2002)

loop Archiv #145, loop Archiv #147



summer of loop

 




Meine Zweitstimme kriegen diesmal die Grünen.


GüTeE - 09.09.02 at 23:46:50




+ Ernst Kahl - ich hab' mir heute 'n Fernseher gekauft!


GüTeE - 09.09.02 at 23:35:58




gerade auf ard: gregor gysi (pds) trifft paul van dyk (dj)
sehr schön..


Alec Eiffel * - 09.09.02 at 23:15:27




Ja, da renn ich also durch Berlin. Gerade bin ich von Weissensee nach P`Berg gerannt, mit einer Arche in den Händen, wegen der ewigen Überflutungen. Jetzt hab ich hässliche Schweissflecken unter den Achseln und meine Haareinsgesichtfrisur ist völlig ruiniert. Aber das Boot wird sicher noch für was gut sein, vielleicht hab ich ja auch mir nix Dir nix einen neuen Trend gesettet.
Es war ein Geschenk. Ausser dem Satansbraten und Filzläusen ist noch Schneewittchens Sarg drin. Aber lieber VIELEGRÜSSE, Sie wissen schon, das ist ja nur wieder eines der albernen Projekte. Wir Berliner arbeiten ja alle immerzu an irgendwelchen Projekten. Schneewittchen sieht übrigens aus wie ein getrocknetes Hühnerbein.

Proletarische Grüsse an alle armseligen Arschgeigen der Welt, ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger, alles zu werden, störmt zuhauf. Völker, hört die Signale! usw. is ja bekannt.


Lotos - atemlos - 09.09.02 at 23:03:00




Doch, Wortspiele mag ich sehr. Werde es also weiterreichen. Die Dame ist freilich z.Zt. eher mit den oberen Extremitäten beschäftigt.


a.h. * - 09.09.02 at 22:39:21




Ein Wortspiel, a.h., ein lustiges Wortspiel. Ich dachte, es amüsiert Sie. Den Witz dürfen Sie übrigens auch Ihrer Krankengymnastin erzählen. Falls Eiseis ein zweiter (gut, sagen wir: XL) Hemingway wird, dann sollten wir das begrüßen. Mehr als jeden falschen Freund aus Berlin. Und das wäre dann im Grunde irgendwie auch schon eine Art "Spielberg der deutschen Literatur", nicht wahr?


Blödchen * - 09.09.02 at 22:19:23




Einsam

Hoffnungslos verliebt
Verzaubert von Dir

Unglücklich verfallen
Denn mein Herz ist gebrochen
Da du das Gefühl nicht empfindest

Es geht mir schlecht
Denk ich doch nur noch an Dich
Und fühl mich einsamer denn je


hardmate rheinbrohl - 09.09.02 at 21:08:13




a.h. eiseis betrachtet jeden, der auch nur sekunden älter ist als vereist, als ein zombie. eiseis wird NIE älter,eiseis bleibt , was eiseis immer war: ein vereister lollypop bei aldi in der truhe. fein, aber hemingways backalleys waren XXL-mal besser.

und frau lotosblüte, was haben Sie uns denn zu sagen? sie rennen durch berlin, na und? ist das schon hipp an sich? kinder lasst euch nicht ver...


liebe grüße berlin * - 09.09.02 at 20:47:01




Sind so ruhige Hände, wurst'ge Finger dran
Darf man nicht mehr wählen, wir zerbrechen dann.


HalfManHalfBiscuit - 09.09.02 at 18:56:54




Hör nicht auf die Männer
denn die sind sowieso nur Penner


grrrl * - 09.09.02 at 18:14:36




Alex, bei den IDlern stehste noch!


Shoot - 09.09.02 at 17:13:08




Gut. Schüttelbier, Goethe, Fresh Family. Lass ich alles gelten. Das mit der Wahl ist so ne Sache, sehr schwierig.
Eigentlich bin ich grüner Stammwähler, hab mit 12 Jahren meine erste Kröte über die Straße getragen. Im a fucking WAA combat veteran. Aber gäbe es keine Künast, keinen Trittin, käm' ich schon arg ins Zweifeln. Die Fratze der Macht ist schlimm anzusehen, bei allen. Aber bei Stoiber oder Westerwelle wirds medusenhaft. Seehofer, Späth, Schäuble? Wollt ihr die lange Nacht der reitenden Leichen? Ich nicht. Also Grün. Und damit Basta.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 09.09.02 at 16:35:58




jedes wort zuviel der ehre, jedem einzelnen.


MacKeith hab ich noch ein passwort? - 09.09.02 at 15:42:46




Hach, sind die Kleinen heute nicht wieder süß.


richtig niedlich * - 09.09.02 at 15:35:38




Und Ihnen? Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Ihr IQ 18 ist?


666 * - 09.09.02 at 15:28:42




Ist Ihnen, 666, eigentlich schon einmal aufgefallen, dass Ihre Quersumme 18 ist? Was also soll das?


a.h. * - 09.09.02 at 15:10:26




oh, geil: Beavis und Butthead hauen sich gegenseitig aufs Maul - cool.


... das wird ja immer besser hier. * - 09.09.02 at 14:59:56




"Über 'blinzeln' mag man streiten" schreibt unser Wort-Führer A.H. Das ist ja ein echter Brüller. Was wäre eigentlich, mein Führer, wenn man über "blinzeln" nicht streiten mag? Wäre dann der Krieg vorbei? Was sind Sie doch für eine Flasche.


666 * - 09.09.02 at 14:37:41




wie langweilig Sie doch sind


P. Aristide - 09.09.02 at 13:29:59




"Anstellen", Blödchen, ist in Ihrem Fall gar kein schlecht gewähltes Verb.
Volle Säcke sacken zusammen, aber sicher, "zusammenklappen" tun sie nun mal nicht.
"aus der Fresse" ist eine anschauliche Hinzufügung (pardon, ich war so frei) und vermeidet nebenher das StoiberStil-hafte Adverb in der Wendung vom Blut, das "förmlich auf die Straße stürzt", also nicht etwa ganz informell stürzt.
"wie ungläubig" finde ich persönlich besser als "fast ungläubig", weil man ja nicht recht weiß, was kurz vor der Ungläubigkeit liegt. Über "blinzeln" mag man streiten. Das ist vielleicht zu niedlich im gegenwärtigen Zusammenhang. Vor allem aber sollte da doch nicht stehen, dass der Haudrauf außer den Augen des Verdroschenen nichts anderes mehr erkennen kann, wenn gemeint ist, dass die Augen nurmehr klein und ganz verquollen waren.
Nichts für ungut. Ich weiß Ihre analytische Begabung wirklich zu schätzen.
(Übrigens heißt die Wendung "bei seinem Leisten bleiben". Das ist der Leisten des Schusters nicht die Leiste am Fußboden oder am Beinansatz. Aber das wissen Sie ja.)


a.h. * - 09.09.02 at 13:25:08




stirbt der humor immer mit seinen vertretern
oder schon vor dem guten geschmack ?


schreibende * - 09.09.02 at 13:18:47




nanana eiseis
vor den vernetzten proleten waren sicher
schon einige von denen polt, shakespear,
goethe nur die weniger bekannten sind.

es geht eben nichts über namedropping
und markenpenetration.

by the way, wen wählst du ?


f. * - 09.09.02 at 13:16:55




Die dumme Nuss, die sind Sie selbst. Ahahhahhha! Wie hätte ich denn wohl sonst einen Textvergleich anstellen können? Nicht schon am frühen Morgen trinken, das ist gar nicht gut für die grauen Zellen.


Blödchen * - 09.09.02 at 12:23:40




Aaaah-hahahaha, Blödchen! Und Sie bleiben bei Ihrem Namen, ja!? Gucken Sie mal bei den dreizehn rein... hahahaha! Sie dumme Nuss!

Und fy: Wer sind Sie denn? Wie kommen Sie dazu den jungehrwürdigen Namen der bezaubernden Lotos unter Ihre Wichsgriffel zu nehmen?


Hahaha ich muss mich übergeben * - 09.09.02 at 11:56:54




Nun ja a.h. Wirklich kein Ruhmesblatt. Sie verstehen es wirklich, einen soliden Text aus dem Kontext zu holen und mit wenigen Handgriffen zu ruinieren.

"Blut aus der Fresse direkt auf die Straße"
"sackte wie ein sack"
"seine kleinen, wie ungläubig blinzelnden"

Meine Analyse: Ihre textlichen Fähigkeiten sind sehr beschränkt. Ihr Hass macht Sie blind. Bleiben Sie bei Ihren schwachen Leisten.


Blödchen * - 09.09.02 at 11:38:16




wenn man so dummes gewäsch wie das von lotos liest, weiß
man nach wenigen sätzen genau,welche sorte prollweibchen man
vor sich hat. eklig. bäh.


f.y. am mg * - 09.09.02 at 11:08:14




Herr Derek Gold, ehemals Berlin –Mitte, jetzt Nord-Ost, und meine Wenigkeit, Elaine Mary Dolores Gilbert-Frühabend wünschen uns von tiefstem Herzen Christian Kracht und Claudia Roth für die nächste Pool-Korrespondenz. Wir versprechen uns von dieser Kombination erheblich mehr, als das bislang Gebotene.
Nix für ungut meine Herren, aber das ist schon etwas mau. Lieber Bücher schreiben. Oder Kinder zu vernünftigen Revolutionären erziehen.




Lotos - 09.09.02 at 10:58:07




Hier liegen überall die ganzen Kabel rum, hängen praktisch alle an einem deutschen Transferstecker für HK-sche Normierung. Sowie auch alles überhaupt transferiert sein will, die Pasta, die dazugehörende Tomatenmatsche und die Lübecker Marzipankartoffeln, die sind aber mittlerweile aus.
Ich erwache, drehe mich zur Seite, sehe das Gesicht der chinesischen Kollegin und bin erfreut, hey Cutie. Schon kommt MacAngel lauthals rangeflogen und landet zwischen uns. Den meinte ich doch gar nicht. Aber er quakt rum: Ich bin ein zutiefst sexuelles Wesen. Quatsch, MacAngel, du bist virtuell, nicht sexuell. Ach so.

Zwei Christians im Märchenregenwald, man will ein Gruppenamusement versuchen, aber ich schlafe gottseidank ein und später ist alles vorbei. Wie war ich, frage ich? Erzähl ich dir dann, sagt der eine. Du warst ziemlich gut, der andere. Kann ich gar nicht glauben.
Die Arbeit geht fröhlich weiter. Drüben in Kowloon ist es Nacht, wir fahren hin, um das zu überprüfen und die Insel leuchtet mit tausendfacher Red-Eye-Seduction zurück. Ich bin überaus octopussed, verspreche ich mehrmals, soll eigentlich occupied heißen, aber Gehirn und Zunge machen heut ihr eigenes Ding. Man lacht ausgiebig.

Nebenan wird geknutscht, aber ich als Professional sehe, dass es Probleme gibt. Körperhaltung und Schlaffarmigkeit des weiblichen Parts deuten auf große Unlust. Setzt euch doch hier mal in die Mitte auf diesen Fellwürfel und wir diskutieren das aus, ok? Sie weigern sich. Natürlich. Junge Liebe in HK.

Ich sehe fliegende Fische auf der Straße, dem Überfahrenwerden knapp entkommen, danach schon für die Pfanne präpariert, gesäubert, gesäuert, gesalzen, und blutige Aale nach Luft schnappend, mit exaktem Schnitt des halben Körpers beraubt, der gleich daneben liegt. Ekel durchzieht meine empfindlichen Lenden. Die Wahrscheinlichkeit, ganz ohne Anstrengung und Verlust Vegetarierin zu werden, liegt bei ca. fünftausend hoch 20.

Wir knallen unsere Octopuskarten aufs Tablett und treten die Rückreise zum Labor an. Kühle Bananenmilchshakes werden gereicht, sabber, und danach sinken wir zufrieden zwischen die wohltemperierten Laken. MacAngel, beleidigt, ich kann auch fliegen. Ja, aber wir werden ihn wohl nicht essen müssen.


krabbe * - 09.09.02 at 10:10:41




Der Typ hatte keinen Schimmer was ihn erwartete, als er sich in die Enge getrieben sah. Sie war aus dem Wagen gesprungen und hatte ihn über die Zäune gejagt wie einen Hasen, und jetzt war GOT YOU das Letzte, was sie in dieser Nacht noch klar denken konnte. Er war groß und schwer, aber ihre schnelle Linke traf ihn voll zwischen die Augen. Sie hörte sein Nasenbein splittern, sah den Totschläger aus seiner Pranke fallen. Dem Mann stürzte das Blut aus der Fresse direkt auf die Straße. Sie holte wieder aus und traf ihn einmal mit einem Schwinger unterm Kinn und ein zweites Mal tief in den Magen. Es war wie beim Training. Der Ami war mindestens einsneunzig groß und brachte wohl zweihundertfünfzig Pfund auf die Waage, aber jetzt sackte er zusammen wie ein Sack Kartoffeln. Taumelnd und keuchend kam er wieder hoch. Sein Gesicht war schon jetzt so stark verschwollen und blutverschmiert, dass sie seine kleinen, wie ungläubig blinzelnden Augen kaum mehr erkannte. Bevor er sich auf sie stürzen konnte, packte sie ihn an den Haaren, hielt ihn mit ihrem ausgestreckten Arm von sich weg und schlug ihm mit der Rechten hart ins Gesicht, immer und immer wieder. Verzweifelt hieb der Kerl nach ihr, traf sie aber nur schwach. Dann ging er in die Knie und sie schlug immer noch weiter, still und verbissen, auch noch als er schon lange ohnmächtig war. Irgendwann stieß sie ihn von sich. Die Haut an den Knöcheln ihrer rechten Hand hing nur noch in Fetzen. Aber sie spürte nichts. Stattdessen trat sie noch einmal in den weichen, leblosen Körper und schrie wie von Sinnen: Ich steck Dich in den Container! Du fette Sau! Ich steck Dich in den Container! Du machst mir keinen Ärger mehr!


a.h. - konstruktiv * - 09.09.02 at 09:46:34




Yes sir, I can boogie

Wegen eines Streiks bei der Air France sitzen wir in Lyon, fertig zum Weiterflug nach Stgt-Echterdingen. Ein erbaermlicher Regionalflughafen, unsere Fokker 100 steht drueben schon auf der Rollbahn und mir wird ganz schlecht. Besonders, weil wir nur ein paar Canapees hatten und das nicht wirklich hilft gegen meinen uebersaeuerten Magen. Ausserdem heisst der Flughafen nach Saint-Exupery und obwohl mir seine Sachen immer sehr gefallen haben, ist das eigentlich ziemlich ungeschickt. Er war ja bekanntermassen ein wahnsinnig schlechter Pilot gewesen. Ich frage mich, was mir wohl die Zigeunerinnen geraten haetten, die ueberall am Navone die Karten legen. Ein aelterer Herr, Mustache und graumeliertes Haar blaettert sich durch die L' Huma. Hin und wieder grinst er und das troestet mich doch fuer den Moment


P. Aristide - 09.09.02 at 02:57:15




23.
RAVI SHANKAR. Und der rülpsende Belgier.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 09.09.02 at 02:27:15




Lasst Hundert Blumen blühn
Sang Frau Xanthippe vorm Palast
Und wieder summten Bienen kühn
In diesem Volksverhüttungsknast

KONFUZIUS schlug es in Bande
Kein Buddha milderte die Sitte
So kaisert weiter es am Rande
Das ausgefranste Reich der Mitte

Der Warlord lacht sich einen Ast
Und Sun-Jat-Sen ist aufgeschmissen
Den Tschiang-Kai-schek hat es verrissen

Das Bäuerchen, es trug die Last
Nichtsahnend, opfrig, mit Kotau
Vor Pappi, Mammi und Wauwau



somebody who likes somebody from taipee Brandenburg * - 09.09.02 at 02:14:39




@ Sternenglut und Grüße

Der Musiker spielt auf seinem Instrument
Und nicht mit den Gefühlen des Hörers,
den er rührt.


anton, niergozingen * - 09.09.02 at 01:11:51




Erdenwärme
Sonnenkälte
Mondeshitze :

ja, ich schwitze!
sitze hier, wie immer,
und alles wird schlimmer

der rest vom fest wird besser kaum,
kommt unter's messer, unter'n daum':
die esser testen jede pflaum'
und tiere fressen s' auf

die
Sternenglut
sie
tut uns allen gut!




GüTeE - 08.09.02 at 23:43:14




(was genau wollen sie sagen?)

siehst du durch’s teleskop den stern?
er leuchtet mir: ich hab' ihn gern!
er ist zu sehen jahre lang,
doch gibt es ihn wahrscheinlich nicht
mehr, nur er sendet uns ein licht,
damit wir menschen sind nicht bang
und hoffen weiterhin auf gott,
dass er nicht stirbt auf dem schafott

(und was will ich zum ausdruck bringen?)

nur eine spielerei
ist mein gedicht
beschäftigung nur ist
mein schreiben

ich sitze nicht und denke nach:
es fliegt mir zu, ich hau' es hin
und klopfe auf die tasten,
hoffe: das macht sinn

eine zeile gibt den klang
und auch den rhythmus vor,
das maß

dann heißt es: weitergehen,
anzubauen, aufzuklauben,
zeilen rauben oder: glauben,
dass es weitergehe
ohne mich, ohne dich:
nur für sich und ohne sinn

wie ein blinder tastest du dich vor,
hörst den klang, der soll entstehen,
rhythmus aber kommt beim gehen:
denk' nicht nach, nur: sieh dich vor!

nur ein spiel
und ohne sinn,
zeitvertreib,
erfüllte zeit

nichts ist fest
und es
verweht der klang
im nu

zeit ist im spiel.
die würfel sind gefallen,
die regeln aufgestellt
und neu erfunden,
überwunden

ein spiel mit worten, klang und sinn,
bedeutungen, und syntax zu beginn:
zu deuten die komplexe welt,
die ein gott zusammen hält


[Affa schrieb: 'siehst du durch's teleskop'
GüTeE entwendet Zeilen und fügt neue hinzu]


GüTeE unter Zeitdruck - 08.09.02 at 23:20:15




Suche WORD von Rainald Goetz, nur original, alle 3 CDs.


Shoot - ist das hier der Marktplatz? - 08.09.02 at 21:20:02




Natürlich, Herr Bürgermeister, Bad Langensalza.


HMHB * - 08.09.02 at 19:24:19




Anruf von Albert
A: "Biste alleine. Kannst Du sprechen?"
H: "Alleine? Du hattest sie doch eben am Apparat. Kann aber sprechen."
A: "Im Bad?"
H: "Richtig."
A: "Wollte noch erklären, was gestern los war."
H: "Jau, was war? Hast Dich ganz schlecht angehört."
A: "Gab einen Eklat."
H: "Geschäftlich?"
A: "Nein. Längere Geschichte."
H: "Schieß los!"
A: "War gestern bei der Mercedes Niederlassung."
H: "Schon wieder?"
A: "Ja. Wollte den SL verkaufen."
H: "Behält’s Du eh. Egal, erzähl weiter!"
A: "Ich saß noch im Auto bei Mercedes auf dem Hof. Klopft so ein Typ an die Scheibe. Ich kurbele die Scheibe runter. Fragt er mich, was ich da will."
H: "Einer von Mercedes?"
A: "Das wusste ich nicht. Sah so aus. Sag ich ihm, will hier ein Auto kaufen. Ganz ruhig und freundlich."
H: "Und?"
A: "Fragt der mich, warum ich mit einer roten Nummer rumfahre."
H: "Polizei?"
A: "Nein. Sag ich, das Auto ist noch nicht zugelassen. Dann fragt der mich, was mir denn überhaupt einfällt, mit einem Audi zu Mercedes zu fahren?"
H: "Interessant. Was hast Du geantwortet."
A: "Ich war total perplex. Immer noch ganz freundlich. Meinte ich, keine Ahnung, ich will mir doch einen Mercedes kaufen."
H: "Und er?"
A: "Jetzt kommt’s. Sagt er: ‚Sie Arschloch’! Und rennt in die Niederlassung rein. Oder ‚Du Arschloch’! Er hat ‚Du Arschloch’ gesagt. Oder..."
H: "Was denn nun?"
A: " ‚Sie Arschloch’. War doch ‚Sie’ glaube ich."
H: "Wahnsinn! Du hinterher?"
A: "Hab aus Versehen die Tür verriegelt. Bin dann aber hinterher."
H: "Hast Du ihn erwischt?"
A: "Der stand da drin rum. Ich zum Empfang. Hab gefragt, ob die den kennen."
H: "Und kannten die den?"
A: "Nee. Da kamen schon andere Leute an. Meinte eine Frau, sie würde auch einen Audi fahren und der Typ hätte sie genau so beschimpft."
H: "Genial. Und der Typ?"
A: "Kam dazu. Die Mercedes-Leute haben den gefragt, was los sei. Er ganz aufgeregt, zeigt zu uns und meint: ‚Die haben den Stern beleidigt.’ "
H: "Genial. Den Stern beleidigt. Ein Verrückter."
A: "Ein Verrückter! Du hast das dem Typ nicht angesehen! Der sah total normal aus."
H: "Den Stern beleidigt. Fantastisch."
A: "Hab den Stern beleidigt."
H: "Sie haben den Stern beleidigt!"
A: "Kannste noch reden?"
H: "Ja."
A: "Hätte eben fast wieder aufgelegt."
H: "Warum?"
A: "Die hat ja eine Stimme wie Hertha M., 64, aus Bad Langesalza."
H: "Quatsch. Sie Arschloch!"
A: "Du merkst das nicht mehr, ist aber so."
H: "Weißt du, was SIE eben gesagt hat?"
A: "Nein."
H: "Du würdest am Telefon so klingen wie ich. Genau die gleiche Betonung und so."
A: "Und was hast Du gesagt?"
H: "Ich meinte, kann sein. Obwohl wir ja sonst nie was zusammen machen."
A: "Außer telefonieren. Wir waren vier Monate nicht mehr zusammen aus."
H: "Zum Glück."
A: "Keine Oydisseen mehr."
H: "Jau, endlich Schluß mit den Odysseen."
A: "Das kommt vom Telefonieren. Du hast das aber von mir, nicht umgekehrt."
H: "Ich weiß."
A: "Und heute? Was macht ihr?"
H. "Ich hoffe, es fängt endlich an zu regnen."
A: "Warum?"
H: "Sie will mit ihrem alten Porsche fahren."
A: "Geht doch."
H: "Ich hasse so was, sinnlos rumgurken."
A: "Tja, so ist das. Musst Du durch."
H: "Ich mach’s natürlich. Kann mir schlecht morgens vorm Frühstück einen blasen lassen und dann sagen, hab keine Lust auf eine Porsche-Tour."
A: "Das ist der Preis den Du zahlen musst."
H: "Zahle ich gerne."
A: "Und der Igel? Haste den aus der Tasche genommen?"
H: "Der Igel ist raus aus der Tasche und platt wie ’ne Flunder. Jetzt ist der Euro ist nur noch 50 Pfennig wert."
A: "Siehste, so schnell geht das. Du stehst zu der Frau. Deswegen lädst Du sie ein."
H: "Bin richtig verliebt."
A: "Merkt man. Hast Du das gemacht, was ich Dir in der Nacht geschrieben habe?"
H: "Ähm... nee, noch nicht."
A: "Mach das endlich! Ein richtiger Mann muss das machen."
H: "Ja, bin dran. Bald geht’s los."
A: "Nicht Pornos drehen. DAS musst Du machen."
H: "Ja, das hat Dich fasziniert. Der Porno."
A: " – "
H: "Wusste ich..."
A: " – "
H: "Ja, ja."
A: "Du zeigst ihn mir."
H: "Nix. Niemals."
A: "Doch irgendwann."
H: "Du hast den Stern beleidigt!"
A: "Ich hab den Stern beleidigt."
H: "Selber schuld. Sonst hätte ich ihn vielleicht gezeigt."
A: "Verdammt."
H: "Sie Arschloch."


HalfManHalfBiscuit - 08.09.02 at 19:12:29




strahlender sonnenschein draußen und ich sitze hier am rechner und will unzählige korrekturen übertragen, surfe kurz, um meinen kurs bei ebay zu checken, die mails undsoweiter, höre deeeeeepsten house, da muß ich sommerlochbedingter boykotteur hier sehen, daß pool wieder online ist, alles kehrt wieder und vielleicht gibt es auch in der new economy bald wieder den hypischen lohn wie einst, wer weiß.


apsrakt bochum * - 08.09.02 at 14:49:09




22.
Wir trinken Mojitos. Mit ACTION MAN! Im MANDARIN in Hamburg. Mit Julia oder Andrzej, Ruprecht oder Monika. Peter Peetz kniet beim Reden über Religion vor uns. Das Plüschrondell. Und die Chinesin: 'Maurer?'
Fotos schiessen auf dem Berg. Naturkatastrophen. CLUB MATE trinken, auf der Strasse, frierend, um sechs Uhr morgens.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 08.09.02 at 08:51:30




Buam, Diandln, ihr saids ois aan Schaaß!


DAS Genie meisenburg * - 08.09.02 at 00:23:43




deep techno


tief drinnen abgeschirmt völlig unterdrückt übel riechend wohl vergraben ekelerregend angstmachend wild atemlos
begraben

die schläge des vaters die glattrasierte haut mit dem billigen rasierwasser old spice die sehnsucht nach der immer tröstenden umarmenden mutter der geliebten jungfrau voller gnaden feuchte küsse in der grauenvollen
nacht

da muss schon ein gott kommen mit starkem arm ein großer techno held mit kleinem hintern in weiten hosen die schwingen und bewegung fordern aus der
hüfte



anton, propsvoll * - 07.09.02 at 21:21:08




Hihi.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 07.09.02 at 19:27:31




billiger rtl-hiphopp - ex&hopp - eiseis, du bist doch kein baby mehr, oder? und eiseis - oder soll ich fabian sagen - welche bedürfnisse stillst du mit diesen breaks & skillz? doch nur die deinen: süddeutsche fummel-it-gefühle. bist nix anderes hier, nix besseres, bist ein anders du, wie die anderen, wie wir. nur ein rap, eine mitteilung, die wieder vergessen wird. die nicht mehr gelesen werden kann. überschwemmung. du die immer langweiliger-werdende ich-maschine. blumfeld. high-five! baby! aber deutlich. was wärst du ohne dein pseudonym für ein könner. vielleicht. netter angeber. was soll das? ärsche mit ohren online - dann kündige ich ALLES.

ich bin sauer. das muss jetzt online.



Lloyd, ich geh jetzt schachspielen. * - 07.09.02 at 18:55:22




Ach ja Anton. Und wenn Du glaubst, deine Prollnummer wäre original, dann muss ich Dich enttäuschen. Nein Halbmann, Du haben nicht erfunden. Und sorry wch, Du haben auch nicht. Es tut mir immer wieder schrecklich leid, Illusionen zu zerstören. Aber für euch Beginner gerne. Kleiner Zeitspung in die 90er:
*

Hey,Hey,Hey! Eiseisbaby Samstagnacht. Good Old Heimatstädtchen. Szenekneipe Galerie, an der Tür ein grosser, schmieriger Mann, solariumbraun, weisser Rollkragenpullover.

GSM: Sorry, heit nua fia Stommgäst.
EEB: Was?
GSM: Sorry, heit nua fia Stommgäst.
EEB: Was?
GSM: Mann. Host wos an de Ohren?
EEB: Mann. Hör ich richtig? Mann. Hab ich richtig verstanden?
GSM: Pass ma aaf: moch hia koan Stress. Wann I sog: nua fia Stommgäst, dann maan I a nua fia Stommgäst...
EEB: Weisst Du was Mann, weisst Du was? Ich war hier schon Stammgast, als Du noch nicht mal wusstest was ein Stammgast ist. Capicce?
GSM: Kann scho saa. Jetzt bist holt koa Stommgast mehr. Schon wegn da Klamottn.
EEB: Klamotten? Du willst was über meine Klamotten sagen? Mister Caritas? Hast du mal auf meine Jacke geschaut, Mister Caritas? Siehst Du das? Das ist eine Homeboyjacke. Ich buchstabiere: HOMEBOY. Und mein Sweatshirt. Kannst Du lesen? AEMKay, XXL, extra dick. Nicht so ein beschissener Marco Polo Rolli, Mister Caritas. Ja und was siehst Du, wenn ich den meinen 250 Mark dicken AEMKay lupfe? Ein Half Life T-Shirt, limitierte Auflage. HALFLIFE. Hast Du einen Computer? Halflife, das geilste Spiel des Jahres. Schuhe: Nike Air. Socken Burlington. Hose: hast Du mal meine Hose angeschaut, Mann. Fass mal an, ja. Fass mal meine Hose an. Spürst Du's? Spürst Du's? Natürlich nicht. DKNY. Original. Gekauft in New York City, Mann. DKNY. New York City. Da muss ne Oma lange für stricken tun. Da muss Mister Caritas lange an der Türe für stehen tun. Und was trage ich drunter? Was trage ich unter meiner DKNY Jeans? Na? Kannst Du lesen: Bruno Banani. BRUNOBANANI...
GSM: Paas aaaf du Oasch: a Packl Fotzn is glei aufgrissn...

Dankeschön. Sehr freundlich.
eiseisbaby münchen, bayern - 02.11.99 at 11:31:22
*




Eiseisbaby München, Bayern - 07.09.02 at 18:02:55




Na dann lass mal hören, Anton.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 07.09.02 at 16:54:55




Aus den Bildern riß ich stattliche Gesichter uralter Geschlechter. Die Orden der Nacht überdauern.


Ach Bernhard * - 07.09.02 at 15:28:01




@ Falscher Fuffzger

Korrekt Eiseis! Der Kerl ist am End noch schwul! So eine schleimige Anmache! Hau rein, Baby! In diesem Schwimmbad schmunzeln noch mehr so falsche Fuffzger!
Und wenn du Mal ne Meinung brauchst: hier in Niergolzingen wimmelts nur so von Profis, Klasseautoren und goldenen Schallplatten!
Wir besorgen dir die Props, die du noch brauchst!

Keep slashing, Baby!


anton, ngz. * - 07.09.02 at 14:02:25




Höhö. Wusste gar nicht, dass ich nen Freund in Berlin habe. Halte ich ehrlich gesagt für nen dummes Gerücht. Meinst Du, ich schreibe kleine Textchen, damit Du hier reinschmunzeln kannst? Pustekuchen. Pass mal auf: Ich werde häufig angeschleimt, aber deine Anmache ist echt das Dümmste was ich hier seit langem gelesen habe. Nonamekritik schert mich nen Dreck. Ich hab soviel Props von Klasseautoren bekommen, wie Bohlen goldene Schallplatten. Ich weiß was ich kann und weiß was ich will und wenn ich ne Meinung brauche, dann frage ich einen Profi. Du falscher Fuffzger.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 07.09.02 at 13:27:09




harmonien.
heute morgen habe ich sinalco zitres aus einem sinalcoglas getrunken.
beschmierte toasts: nutella, erdbeermarmelade, honig.
und underworlds cowbells rappelten bis nach polen.
hier am frühen morgen um 12:11h @ club home.
schwarzrotgoldener morgen. vorbei.


apstrakt bochum * - 07.09.02 at 12:32:02




Du kannst (nun mal?) keine gute Prosa schreiben. Soso, aber sie können es offenbar noch weniger.
Schreiben ist ein Prozess und kein Zustand. Wer viel schreibt, wird zwangsläufig immer besser schreiben. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Nicht jeder, der hier veröffentlicht, ist Schriftsteller. Autoren schreiben hier zwar gelegentlich, aber nicht als Professionelle. Dieses Schreibforum dient dem Meinungsaustausch und der Unterhaltung. Fremde begegnen und streiten sich auf dem Marktplatz. Tauschhandel: Wort gegen Wort, Sätze für Sätze. Niemand verdient etwas daran und alle sind glücklich. Geld macht Herr Gates und Provider profitieren, Frau Teaonline.
Was wären denn ihre Kriterien für gute Prosa, Eiseis-FreundFreund?


GüTeE - 07.09.02 at 01:31:01




Lieber Eis,
ich mag Dich ganz gerne. Aber eher wirklich richtung lau, keine heiße Verehrung, keine kalte Schulter. Bezeichnenderweise sind die besten Texte, die Du hier veröffentlicht hast, für mich die EisEis Quotes. Die finde ich sehr amüsant. Und wenns ans Dissen geht, wenn Du im Dialog streitest. Das macht Spaß. Ansonsten ales eher schal, Perfect World, oder wasauchimmer - Du kannst nun mal keine gute Prosa schreiben. Aber als Faker hast Dus drauf. Von wegen Kracht-Skillz.
Denk mal drüber nach.

Mit dennoch sehr freundlichen Grüssen -


Freund, Freund, Freund - Berlin * - 07.09.02 at 00:24:03




Lloyd:
Er nennt ihn
DJANGO,
nicht NIKE.
DJANGO.
DSCHANGO.


ja sischa * - 06.09.02 at 21:55:30




@ Liebe und Hass

hiebe und lass
oral die mästhetik
aus dem nalles oder ichts
das calviniert nicht
in sirtueller vemiotik
es riecht verdammt
nach semtex
und
verbranntem erotik
wurschtsalat



anton, ngz. * - 06.09.02 at 19:28:18




The Eiseis Quotes

"Dass die Leute mich entweder lieben oder hassen finde ich völlig okay. Denn nichts ist mir mehr zuwider als deutsches Mittelmaß."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 06.09.02 at 18:59:50




Ich vermute mal - SpielbergEisEisBaby - Du pflegt dein Geschlechtsteil "Nike" zu nennen. Wegen "Let’s do it."


Lloyd, wieder genesen, Niergolzingen-Elleg * - 06.09.02 at 17:28:05




Spielberg der deutschen Literatur

Irgendwann polterte ich in die Redaktion und riss die Jungs wuchtig aus ihrem 100-jährigen Feuilleton-Schlummer.
"Du hast da einen unglaublichen Text zusammengenagelt, Baby, lange unterm Eis geschlummert?!"
Mit routinierten 'Skillz' zogen sie mir den Stock aus dem Arsch -das hat nur so gekracht.
Später zog ich mich zum Spielen auf meinen Berg zurück und schnitzte wieder einen Stock,
ich Arsch.


anton, niergolzingen * - 06.09.02 at 15:46:40




Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (13):
"Zur Verantwortung gezogen wurde er nicht, sondern, ganz im Gegenteil, da ein Skandal drohte, baldigst die Ehe geschlossen."
Thomas Hettche: 'Der Fall Arbogast', S. 101




a.h. * - 06.09.02 at 15:01:32




Moralzwergerln hat das toitsche Schrajbwesen scho gnu. Möchtegeernsnobberln auch. Mach do was Gschajderes, Fabianowitsch! Nach new age iss wieda mess age angsacht, hicks. Oda irgendwas Fadschlafertes.



Oblomowskij* * - 06.09.02 at 12:49:14




The Eiseis Quotes

"Irgendwann habe ich mich gefragt, was für unglaublich gute Texte Tarantino machen könnte, wenn er schreiben würde und die Skillz von Kracht hätte. Also hab'ich mir gesagt: Nimm den Stock aus dem Arsch und werde der Spielberg der deutschen Literatur."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 06.09.02 at 11:57:53




21.
Hinterm Tresen. Kurz vor Silvester. Tanzen springen. POP.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 06.09.02 at 11:17:18




und noch was:

Etwas kann groß oder klein sein, je nachdem. Der Bauch kann nach einer Woche kleiner werden und trotzdem bleibt das Gefühl, er wäre groß. Wenn man nachts in ein anderes Leben schaut und entdeckt, dass die Miete noch nicht überwiesen ist, das hiesige Konto aber leer, ist es schwer, die richtige Perspektive zu finden.

Dort ist alles anders, das Dicke dünn, das Kleine riesig und die Freunde fremd. Es gibt plötzlich drei Labore, um die wir uns kümmern müssen. Das ist wahrlich eine Bürde. Aber es gibt schöne und auch erschwingliche Möbel. Rahmengewirkte, das heißt innen offene Massivholzkästen für Bücher und CDs, stapelbar, extra schlurrig gearbeitete, trotzdem edel wirkende Boards für Fernseher und Stereoanlage. Schränke mit unzähligen Schubladen und ein großes Bett für die Mitarbeiter. Und die Laboreinrichtung natürlich, fast hätte ich's vergessen.

Ich will das dritte Labor hier gar nicht länger besprechen, denn es hat nur nachts geöffnet, wenn ich schlafe. Aber niemand weiß genau, woran die Kollegen arbeiten, und welche überhaupt, irgendwie bedrohlich. Es gibt keine Logfiles, alles wird aus dem Gedächtnis recherchiert und danach wieder ins Gedächtnis zurück geschaufelt. Es ist zutiefst virtuell, mehr noch als ich es jemals sein werde.

Entfernungen, räumlich oder auch zeitlich, spielen da keine große Rolle. Plötzlich taucht der Exfreund von 1879 im Labor auf und streicht die Wände orange, seine Eltern sind jung und die Großmutter auferstanden. Ob sie das verdient hat, ist eine andere Frage, oder halt, wir sollten das Thema in der nächsten Sitzung vielleicht doch mal besprechen.

Wir haben übrigens das Schwimmbad besichtigt. Das Becken ist so klein, dass die Personen stehen müssen, und wenn sie das tun, ragen ihre Körper über dem Bauchnabel aus dem Wasser, das wirkt wie eine lustige Fotomontage, die jemand versucht, ohne tiefgreifende Einsichten in proportionale Verhältnisse zu besitzen. Aber wir kennen uns aus. Ehrlich.


krabbe laplap * - 06.09.02 at 10:54:32




The Independant hört sich an wie eine Zeitung, sach ich. Ist aber keine. Da oben sind die Sterne, hier unten buschige Bäume und Goldfischteiche mit Seerosen, das alles umrahmt von dünnen Hochhäusern. Bitte nicht auf den Bänken schlafen, ich tu beileibe nicht schlafen, aber ich raffe mich hoch aus der gemütlichen Steinposition und hab jetzt die Knöchel, die schaben am Beton. Man läuft hier noch im Dunkeln rum, jede Runde 200 Meter, taptap, wir schwitzen auch, ohne uns zu bewegen.

Independance, das is was ganz neues, wa', sach ich auf englisch, das wa' nenn ich jetzt mal hu' und das davor ist auch irgendwie übersetzbar. Wir brauchen einen Wok, und nicht dieses hochgiftig teflonbeschichtete Etwas, das sich Pfanne nennt. Die Auberginen verlangen mehr mehr mehr Öl, das tun sie auch im Eisenwok, aber irgendwie more independant.

Die chinesische Kollegin redet heut nacht sehr viel, ich versuche, sie spaßeshalber alle fünf Stunden zu unterbrechen, aber sie berührt meinen Arm zum Einhalt und quasselt weiter. Hat alles irgendwie mit dem Wok zu tun, im Wok wird die Independance gar gekocht, im Wok verwandelt sich Totes zu Lebendigem und Verstecktes tritt plötzlich ans Licht. The Independant Part, tja, der hat sich bisher nicht gemeldet. Noch nicht mal ein Fax geschickt hat er. The Independant, das ist jemand, den ich eigentlich gar nicht kenne. Aber die meisten Leute hier sind mir nicht bekannt, alle sieben Millionen nicht, bis auf die chinesische Kollegin, und mich selbst natürlich.

Oder kann man sich gänzlich unbekannt sein? Ist das vielleicht ne Frage, die sich nur Zweitklässlerinnen stellen, heimlich, des Nachts, hinter abgedunkelten Fenstern, unterm Frotteebezug mit niedlichen Plüschapplikationen, die Hand am jungfräulichen Geschlecht, hups, ich schweife ab. Ich weiß ja nicht mal, wie man Library schreibt, und befürchte, es gibt noch Millionen Wörter, deren korrekte Buchstabierung mir nicht gelingen wird, sollte ich noch hundert oder tausend Jahre leben. Zum Beispiel, hm, Rijbewijs oder so.

Ich weiß allerdings, wie das Wort für Veggies aussieht. Es hat unten einige Wurzeln, Erdreich drüber, nicht grad 500 Meter, aber doch soviel, dass die Wurzeln bedeckt sind und in der oberen Hälfte einige Stengel mit Blättern und einen kleinen Himmel, das ganze regelmäßig wässern aus Wolken oder Gießkannen, warten bis es groß und stark und dann essen. Am besten mit Philadelphia Frischkäse, im Supermarkt für 21,80 HK$ zu haben. Ein echter Schweinepreis.


krabbe, typolab * - 06.09.02 at 10:51:46




Reflex


* - 06.09.02 at 05:48:37




In der Nacht zum 23. mit den Wichsern werden wir schon fertig Die koennen uns an die Karteikarte an die Gurgel wir ihnen selten TT Z3 je nach Nylon fetzen nicht so elegant Busse muessen her Die Potenz des letzten Hippies im blauen Dunst erstickt Nichts ankreuzen den Kreis einkreisen Die Wissenschaft besteht darin sich ungueltig zu bekennen anzugeben man verstuende den Zettel nicht Im grauen Star der Wirtschaftsbilanzen erstarren Michaelschumachermuetzen kaufen ich habe schon sechs und pushe sie alle der Wahlurne in den Arsch



Sasa - 06.09.02 at 05:48:06




glühwurm am arm

dem glimmen entrinnen besinnen aufs leuchten
feuchten auges fortgewischter liderlicher wimperntusch
huscht auf deiner bleichen backe dann und wann
kinnhaken ohne ösen statt dösen im traum
kaum spitz am knöchel verzeichnet
verzieht sich die faust in der fresse


Pennthaus Ngz-West * - 06.09.02 at 03:59:12







Französisches Radar unterflogen : 250 afrikanische Schwarzkopfgeier haben sich von 15.00 – 17.00 Uhr MESZ bei Le Sambuc [ Camargue ] an Flamingos und Pferden vergangen. Man kreist zur Zeit über Valletta und Gästen : 20.07.11 Uhr.


by Noel Noe 107-92BF – kleine kämpfe - 06.09.02 at 03:51:21




Campo de Fiore

Ich nehme noch einen Brioche, oder wie man diese ziemlich scheusslichen Dinger, die immer leicht nach Vanille schmecken, hier jetzt nennt, stippe ihn jedenfalls tief in meinen Kaffee.
Die Juedin mit dem saharafarbenen Tank Top erzaehlt uns mal wieder von ihren boyfriend-problemen.
Am Nebentisch blaettert ein dicklicher Mittvierziger eifrig im Spartacus und ich weiss gar nicht, was mich mehr langweilt.



P. Aristide Roma - 06.09.02 at 03:25:19




GüTee: unbedingt SPD wählen. Wichtig!!!
HMHB: unbedingt FDP wählen. Ganz stark!!!


niergolzinger * - 06.09.02 at 01:12:45




Schlingensief bei Friedmann, das sollte jetzt täglich laufen bis zur Wahl...





Alec Eiffel * Fake Planet * - 05.09.02 at 23:33:36




LITERATUR!


violett * - 05.09.02 at 21:57:22




Und um auf den Schröder des Lebens
zurück zu kommen: timeline, Prädikat wertvoll.


GüTeE - 05.09.02 at 21:28:46




Alben, die man doch besitzen sollte:
- Bran Van 3000: "Discosis"
- Sportfreunde Stiller: "Die gute Seite"
- Sämtliche Alben von Air
- Das neue von Robbie Williams

--
Gestern, Mannheim. Lenaustrasse:

Geht man davon aus, dass Schriftsteller einen Leidensaspekt benötigen, sei dieser nun realer oder physischen Ursprungs, so sollten sie sich doch einfach alle bei RTL II, Viva oder eben - in letzter Konsequenz- einem Zahnarzt treffen.

--
Heute, Germersheim. Wache in der Stengelkaserne. Erleichterung: Max Frisch, "Tagebuch 1946 - 1949"

Tagesgespräch in einem gar tadellosen Landhaus, Stil der guten dreißiger Jahre, Klinker, Truhen aus alten Bauerngeschlechtern, Stiche, Geländer aus Schmiedeeisen, Berliner Porzellan, Kamelhaardecken, Rassehunde.

"Die Schweiz hat doch nichts gelitten!"
"Nein", sage ich.
"Hätte Ihrer Schweiz aber ganz gut getan", sagte die Dame:
"gerade der Schweiz! Leiden ist gesund, wissen Sie- ".

Wir sitzen in einem tadellosen Garten, der in den guten dreißiger Jahren, wie ich später höre, manche Uniform empfangen hat, hohe und höchste, braune und schwarze;
die Aussicht ist herrlich; nur ganz am Horizont sieht man die Baracken der schlesischen Flüchtlinge, diese Opfer eines verbrecherischen Auslandes.
--


RockdenLiterat zu Hause - 05.09.02 at 18:40:02




sonstnochwas?


fred * - 05.09.02 at 18:08:28




Autofahrerpartei!


Sasa SPD - 05.09.02 at 17:14:17




was soll das sein: geschmacklos-am-abend?


is ja bezaubernd... * - 05.09.02 at 17:12:09




beisst einer
den Rainer
denn Heiner
heisst keiner
mehr


fünf zeiler ... je feiner desto ... * - 05.09.02 at 17:01:38




mich hat der wahl-o-mat nach meinem ausweis gefragt...


t. * - 05.09.02 at 16:06:48




GRÜN sagt der Wahl-o-mat.
Na, wenn das so ist!!


Anna Herbst ? - 05.09.02 at 16:00:56




super teil der wahlomat
mir empfiehlt er selber zu kandidieren

etwas spät aber sonst ...


schreibende * - 05.09.02 at 15:56:26




... but maybe a one man party to break it all down, flowers were once the beginning, one convinced me, august 31st, whoever will win, he won't, i know, i care...

...under all black circuumstances...
...i think...

I WILL LEAVE THE COUNTRY!




my bags are packed, i am ready to go airport * - 05.09.02 at 15:52:28




Der Wahlomat ist ein unheimliches Ding. Mir empfiehlt er ebenfalls die PDS, während sich CDU/CSU bei mir im Minusbereich befinden. Hochinteressant.


cat Gotham City - 05.09.02 at 15:11:47




Der Wahlomat hat recht! Ich soll FDP wählen.


HMHB * - 05.09.02 at 14:39:18




Der Wahlomat.de empfiehlt mir, PDS zu wählen. Das ist ja eine tolle
Idee. Danke auch.

Jede unserer Handbewegungen hat einen besonderen Sinn.


Lotos - 05.09.02 at 14:11:09




Eltern wollen Säugling Osama bin Laden nennen

Köln (dpa) - Ein Elternpaar aus Köln will seinen Säugling Osama bin Laden nennen und hat damit einen Rechtsstreit ausgelöst. Die türkische Familie scheiterte mit ihrem Namenswunsch beim zuständigen Standesamt, sagte eine Sprecherin des Kölner Amtsgerichts. Der Beamte habe abgelehnt, da sich die Assoziation mit dem gleichnamigen weltweit gesuchten Terroristen geradezu aufdränge und der Name auch in der Türkei nicht gebräuchlich oder zulässig sei. Das Amtsgericht forderte nun die Eltern zu einer Stellungnahme auf.


Pressehaus * - 05.09.02 at 14:03:05




Freitag

Freitage zählen generell schon zum Wochenende, ich kann mich auch nicht erinnern, dass irgendwann jemals etwas Weltbewegendes an einem Freitag passiert wäre, weil erstens niemand daran denkt und zweitens keiner damit rechnet an einem Freitag die Welt zu bewegen. Es war jedoch jener Tage kurz vor dem richtigen Wochenende, als ich einen ganz besonderen Freund kennen lernte, Woulter Bax.
Woulter’s erste Frage an einen jeden Menschen, dem er neu begegnete, war damit verbunden, entweder sofort ein Meer aus Sympathie zu entfachen oder eine dieser kontroversen Diskussion von irgendwo ganz tief unter der Erde auszugraben, die weder Raum noch Zeit kannten, eine, wie es sie in keinem Kurzfilm geben kann, weil es dann kein Kurzfilm mehr wäre– eine Diskussion jenseits von Gut und Böse – die jedoch stets einen ähnlichen Ausgang hatte; eine leere Bierflasche, die ins Lagerfeuer flog und ein bis dahin geduldiger Gesprächspartner, der mit den Worten "ach leck’ mich doch" aufstand und ging.
Woulter Bax jedoch stand erst auf, wenn das Glas der Flasche eine leichtes "knacks" von sich gab.
Im Prinzip gab es zwei Antworten.
Für Woulter aber nur eine Richtige.
Woulter Bax war der Mensch, der die meisten Gitarren der Welt in seinem kleinen Appartement irgendwo in einer winzigen Stadt zwischen Amsterdam und Wageningen hortete. Er hatte enorme Mengen an 12-Strings, sämtliche Gibsons und Fenders in Akkustik, Semi-akkustik sowie Elektrischer Version, 2 Washburns, etliche Takamines und KeBMo’s aller erste Gitarre (ich weiß nicht, ob das stimmt, er behauptet es zumindest) und als ich ihn das letzte Mal besuchte, er holte mich mit seinem Filzhut und blauem Auge (eine fliegende Fernbedienung) vom Bahnhof ab, fing er gerade an, seine Sammlung auf Banjos auszudehnen. Woulter’s Lebensphilosophie war einzigartig.
So beendete er fast jeden Satz mit "..`cause you never know, ejh... ." Seine Definition von Orgasmus war einmal mit Keith Richards live bei einem Konzert auf der Bühne "Honkey Tonk Woman" zu spielen und überhaupt konnte er nicht verstehen, wie man in Ländern, wo Männer den ganzen Tag nichts anderes tun, als riesige Wasserpfeifen mit Apfeltabak zu rauchen, Krieg führen konnte. Und Woulter hatte es gesehen und hatte mit ihnen geredet... über die eine Frage, jedenfalls.

Immer wenn ich Woulter besuchen fahre, freue ich mich auf sein Appartement, wo wir an Freitagabenden bis spät in die Nacht inmitten seiner Gitarren sitzen und "Honky Tonk Woman" spielen, bis der Kühlschrank kein Bier mehr hat.

Wenn ich Freunde mitnehme, dann sage ich ihnen die Antwort in das stetige Summen der holländischen Züge hinein, kurz bevor der Wagon zum Stillstand kommt und die Tür mit einem "bsssschht" wie von Geisterhand aufgeht.




Anna Herbst Kontebvantigen - 05.09.02 at 13:19:05




http://static.userland.com/images/bildergalerie/schroede.jpg


fredrik - 05.09.02 at 10:23:10




20.
Frühmorgens im Zug nach Sihanoukville. Froh zu leben. Da wird einer bluten für. Und der Abend davor. Ich kann mich nicht bewegen. Und Du die Brille nicht aufsetzen.

**

Helga, Eloises Schwester.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 05.09.02 at 03:44:40




Mich erinnert Chicago an Transsexuelle und an Chickenfeet.


Sasa Jax, FL - 05.09.02 at 02:48:59




25 or 6 to 4

Chicago erinnert mich immer an Frankreich. Eines nachts warteten wir vergeblich auf den Fahrer, der uns mitnehmen sollte zum Festival mit Renaissance. Von Guy oder Noel lernte ich 'House of the rising sun' in E-moll und Blues (den ich aber unbewußt schon konnte;) Spielte ich 'Hey Joe' und sang eigene Lieder?
Der Fernseher in der Schlachterfamilie hing in der Küche ganz oben in einer Ecke: Kanzler Willy Brandt in den Nachrichten. Zwei junge Gesellen saßen mit am Tisch. Rohes Fleisch mochte ich nicht, also legte die hübsche Mutter es nochmals in die Pfanne.
Am ersten Abend unterhielt sich Pierre mit Freund Charly. Sie tranken Bier und rauchten, ich hörte zu. Jüngerer Bruder, ältere Schwester mit ihrem Freund: sie hörten den (verrockten?) Säbeltanz von Aram Chatschaturjan.


GüTeE - 05.09.02 at 01:51:25




IF YOU LEAVE ME NOW
Chicago
- words and music by Peter Cetera

If you leave me now, you'll take away the biggest part of me
No baby please don't go
If you leave me now, you'll take away the very heart of me
No baby please don't go

A love like ours is love that's hard to find
How could we let it slip away
We've come too far to leave it all behind
How could we end it all this way
When tomorrow comes we'll both regret
Things we said today

Cause I need you more than you'll ever know


Sasa - 05.09.02 at 00:56:45




-> tomtom: wie? welche effi(e)?



helga will wissen - 04.09.02 at 18:42:05




http://www.camel-7.de/ex/photo/kno1.gif



Aus der Sammlung - Félix Fénéon - Brustbein : 200.05 Gramm [ Portion ohne Feuchtgewebe ]. Status : legal. Mindest : 177.50 US-Dollar at 09.52 MESZ. Vote to Sotheby’s - 38 East 61st Street, New York 10021 : Bid Department: +0012492577856.


by Noel Noe 106-92BF - entropie - 04.09.02 at 17:11:57




Heute: Die Inkarnation des Pop-Sckreckens bei MTV. Sarah Conner schien es im Berliner Studio etwas zu warm zu sein.


RdL FT * - 04.09.02 at 14:44:41




... wenn ich mit den Tieren dusche ...


kinky * - 04.09.02 at 13:10:25




Es ist immer noch nicht klar, woher das Wasser kommt, das bei den Nachbarn übers Dach läuft, breitwandig zwei Stockwerke tiefer fällt und klatschend im Hinterhof im Müll landet. Und ich habe entdeckt, dass ich genau dasselbe mache, wenn ich mit den Tieren dusche. Das Wasser läuft ohne Duschwannenschutz direkt ins Badezimmer, das zur Ecke hin abschüssig ist, wo ein Loch in der Wand wartet, das heißt, es wartet gar nicht, sondern steht bereitwillig offen und lässt Haare, Hautschuppen, Seifenreste und sonstigen Unrat unserer faltigen Körper direkt in... ja, wohin? Ich hoffe bloß, ins tiefergelegte All. Es wäre mir zu peinlich, meinen Nachbarn eben genau den Anblick zu überantworten, den ich von ihrer Hauswand bekommen habe, nämlich schmierig weißgrüner Belag auf Schrägflächen wohin das Auge blickt. Zwei erstaunlich üppige Pflanzen dümpeln zwischen dem algigen Schimmel, und lassen es sich gut gehen. Befreundete Veggies kommen sicherlich nachts zu ihren Parties, schrilles Neonlicht aus fettigen Küchen bescheint ihre hippiefarbenen Körper und sie geben sich die Kante. So einfach ist das Leben hier. Das mikrobiologische jedenfalls.

Das psychologische ist weitaus komplizierter, wir denken und machen und tun, dass es eine Freude ist, allerdings sprechen wir wenig, und so haben wir kaum etwas vorzuweisen, das sich typografisch verwenden ließe. Außer vielleicht haha, oder Ha-haa, HAHAha und andere Varianten blöden Gelächters, das sich zum Beispiel darauf beruft, dass ich mich kindlich über die farblich changierenden Bodenilluminationen der Public Libary freue, die gar keine Libary ist, wie ich entsetzt feststellen musste, sondern eine Library. Und ich bin bisher davon ausgegangen, dass der gemeinsame Wortstamm Leihbu(eche)rei sei! Komisch.


Krabbe Tas Typografische Lobor, HK * - 04.09.02 at 11:53:21




Man sagt, man nimmt sich selbst überall mit hin. Das ist nichts Neues. In der Nacht finde ich keinen Schlaf und zerlutsche diverse Pflaumencandies. Heut morgen schmeckt der Gaumen nach Metall, aufgerauht, ich erschrecke vor meinem Spiegelbild, sehe dunkle Schatten im Gesicht, die Augen tief in den Höhlen. Die vergessenen Pläne sind nachts wieder da, ich bin mir näher als sonst. Näher dem Universum, das hier im südchinesischen Meer auf einer kleinen, dreckigen Inseln erst zu beginnen scheint.

Und gleichzeitig beginnt etwas anderes, das ich selbst nicht verstehe. Ich könnte mich einsam fühlen und schutzlos. Fremde Stimmen auf der Straße, der nächste Baum erst um die Ecke, ungefähr 20 Plastiktüten in fünf Tagen, jeder Einkauf bringt drei Neue und wohin mit dem ganzen Müll. Ich könnte Angst haben, aber da ist nichts. Als wäre abgeschaltet, was sonst Angst macht. 180 Tage, von denen fünf schon vorbei sind, oder sechs. Die Träume sind wirr und bedeutungsgroß, sie knüpfen an die Traumtagebücher an, die ich vor 20 Jahren geführt habe. Führen sollte, führen wollte. Sie liegen schutzlos in einem mitteleuropäischen Regal in einem Schlafzimmer, ca. 13 qm, Fenster nach Süden, die Tür durch eine 500-ml-Flasche hellgrüner Acrylfarbe am Zuwehen gehindert.

Wie soll ich das erklären.

Wais Gesicht ist glatt und rund, ohne irgendeine Falte, nur ein paar ganz winzige unter den Augen, wenn man genau hinsieht, so wie ich das tue. Sie mag es nicht, angestarrt zu werden, und so nutze ich jeden Moment im Gespräch, jedes noch so kleine Wort, das an mich gerichtet ist, um sie anzusehen. Schnell huscht dann mein Blick über alles Hübsche, das ich ergattern kann, und wenn ich nicht aufhöre, sobald sie ihren Satz beendet hat, dreht sie sich weg oder kneift mich und streckt mir die Zunge raus. Ich verunsichere sie wohl. Ich komme mir vor wie ein Blödmann. Mit tiefliegenden gierigen Augen.


krabbe * - 04.09.02 at 11:45:24




Wahrscheinlich ist das Treppenhaus seit 30 Jahren nicht geputzt. Der Fleck der ausgelaufenen Mülltüte ist auch schon ungefähr acht Jahre alt und die Schlösser gehen andersrum. Der Grundriss meiner kleinen Wohnung bildet ein Dreieck, an dessen Ende die Spitze fehlt. Es gibt auf beiden Seiten, gen Osten und Westen, Fenster und vor dem großen zur Straße raus steht ein dunkler Holztisch, auf den ich eine Grünpflanze mit kleinen Blättern gestellt habe. Die Straße unten heißt übersetzt Schönes Rad, aber sie ist schräg und schmal und hat viele Stufen. Gleich gegenüber befindet sich ein französisches Restaurant, man könnte draußen sitzen zwischen Topfpalmen und anderen üppig-tropischen Gewächsen, wenn es nicht so heiß wäre.

Und weil es so heiß ist, sitzen Wai und ich vor dem Ventilator und hören dem Brummen der Aircon zu. Irgendwas tropft im Hinterhof, ein größerer Wasserfall. Und morgen wird man möglicherweise weitermachen mit dem kreischigen Umbau irgendeines neuen Ladens schräg rechts.

Meine Stadt ist laut. Meine Stadt ist schmutzig und verrottet, die Luft ist schlecht. Aber ich sehe Wai neben mir gehen wie ein Junge, sie hat Koteletten, die sich über den Ohren auffächern und unten sind ihre Füße, wo sich die Zehen spreizen bei jedem ihrer Schritte.

In der Nacht schrecke ich auf, weil ich an meinem Rücken was Heißes, Feuchtes fühle, ich träume, dass jemand mich anpinkelt, aber es ist Wais Hüfte, da wo wir uns berühren, sind wir beide klatschnass. Ich rücke etwas ab von ihr und bin schon wieder eingeschlafen, ehe wir trocknen. Ich träume überhaupt viel in dieser ersten Nacht, von Noel und allen, von der Schule. Ich habe eine Plastiktüte mit den typografisch eingebauten Lyrics von Do You Know What I Mean. Geklaut, raune ich, und was ist mit den Rechten? Wai lacht, Oasis kennt doch außer uns sowieso niemand hier.

Wir schlafen ungefähr dreizehn Stunden. Zum Frühstück gibt es ein paar Scheiben vom selbstgebackenen Ökobrot aus Deutschland mit Avocadomus, eisgekühlte Honigmelone und grünen Tee. Ma'Gwa, Honigmelone ist das erste Wort, das ich heute lerne, und sam, fünf.

So 1. Sep 2002


hk-krabbe * - 04.09.02 at 11:30:53




Lieber Sven,
lieber Georg,

ich weiss jetzt auch nicht, naja.


*seufz* nichtoftda * - 04.09.02 at 09:45:51




Eine Flut und Pool ist wieder online.
Wir können nichts dagegen tun.
Dafür aber auch nicht.
Warten auf die nächste Trockenzeit.


schreibende * - 04.09.02 at 08:43:59




tja, anonym wird man hier anders behandelt....


t. * - 04.09.02 at 04:04:22




19.
Der erste Winter. Im Kulturcafé. Mit Jack’ee. Und Michael. Und Effie. Auf LSD tanzen die Milchkaffeeschalen.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 04.09.02 at 02:33:11




Einen Fotoapparat besaß ich noch nie, dafür nun eine Videokamera.
Das Zeichnen und Malen wurde uns als Kind 'ausgetrieben' (lächerlich gemacht wurden die ersten kümmerlichen Versuche.) Probiert habe ich es später eine zeitlang: abstrakt und farbig, zufällig. Weniges glückte, fast alles wurde verschenkt.
Zum Zeichnen fehlt mir die Geduld! (Musik machen und schreiben kann ich stundenlang.) Dabei wäre zeichnen gut für mich: es konzentriert die Gedanken.


GüTeE - 04.09.02 at 01:07:39




Ich finde, sie müßten sich für ein Versmaß entscheiden: dann kann es (zur Belebung) Ausnahmen geben.
Das fängt schon mit der ersten Zeile an, besser wäre wohl:
Der Nebel um mich rum (obwohl Rum auch nicht jedermanns Sache ist;)
die Amsel ist nun stumm

Nebel, weißes Leinentuch:
ich lese jetzt in einem Buch,
kann es aber leider nicht,
denn mir fehlt Licht!

Um mich herum ist alles stumm,
denn es ist Nacht
und niemand lacht,
nur laute Mücken fliegen rum.

Deine Verse lieb' ich sehr
hier am Meer.
Meine Bücher schleppt' ich mit:
die von Schmidt.
Kaufte eine Bildzeitung
von dem Jung':
die war aber schwärzer noch
als ich dachte.

Übung macht den Meister!
Maler brauchen Kleister:
pinseln ihn auf die Tapete,
die bezahlt hat Meier's Grete.

Es ist noch kein Kleister
vom Himmel gefallen,
es wird einer Meister
genannt, der bekannt ist
im Land: in China.

Laß dich lieber nicht beirren,
gehe deinen Weg allein:
wenn du Glück hast,
hast du Schwein;
hast du Pech, so ist's egal:
nimm dir Bände vom Regal.

Sieh dir mal den Goethe an:
was der alles schreiben kann,
und auch Schiller ist nicht schlecht:
freut sich über Götterspeise,
nimmt sie mit auf seiner Reise
zu dem Herrn aus Augsburg: Brecht.

Heute Nacht
bin ich erwacht
und dachte so
auf dem Klo:
"Warum bin ich
nur aufgewacht?
Hab' im Traume
ich gelacht?"

Früh am Morgen weckte mich
die Sonne, hell und warm.
Vögel hatte ich vernommen
nachts um halbe Fünf:
alles war noch sehr verschwommen,
nicht ganz klar, fürwahr.
Denn ein lichter Nebel schwebte,
wehte in der Dunkelheit
wie ein weiß-gewebtes Leintuch.
Frisch erwacht ich las Max Frisch:
Montauk, so Seite hundertzehn,
Suhrkamp-Buch.


GüTeE - 04.09.02 at 00:45:58




?darfs ein bisschen mehr sein?
?nein - danke - 's ist grad recht!?



helga in gebrauch - 04.09.02 at 00:42:07




niergolzingen = seissedregede


niergolzinger * - 03.09.02 at 23:46:15




seltsam, legst du dir einen männlichen nick zu, wirst du sofort kreuz und quer anders behandelt.


mac * - 03.09.02 at 22:14:23




http://www.camel-7.de/ex/photo/turtle.gif



Fünf starke Kerle, Schäfer aus den Bergen über der griechischen Stadt Igoumenitsa, haben ein Turtle von wohl einhundertundfünfzig Lebensjahren in die Stadt getragen, wo man es durchsuchte nach Gründen für hohes Fieber unter der uralten Deckung. Dort nun wurde folgende Ware vorgefunden : 3 Geschosse - Nacken - und Kehlschild [ Sturmgewehr FG42 Kaliber 8x57 IS Wehrmacht ], 6 Geschosse – zentrales Bauch – und Analschild [ Standardkarabiner Enfield Kaliber 303 British (7,62mm) ], 2 Geschosse - linkes Schulterschild [ Maschinenpistole Sten Kaliber 9 mm Para ], 12 Geschosse - zentrales Wirbelsäulen - und Nackenschild [ US Carbine Kaliber .30 M1 (7,62mm kurz) ]. Ein Trümmerstück im weichen Halsbereich machte Temperatur.


by Noel Noe 105-73C6 – zielschießen - 03.09.02 at 21:47:13




liebster zak,

mich dürstet nach deinen worten...


t. (auf ganz neutralem boden) * - 03.09.02 at 15:16:16




http://wt.parsimony.net/buch94/bilder/i-1.JPG


c.r.o.n. - 03.09.02 at 14:04:38




Italienischer Pensionär stirbt bei Sturz in sein eigenes Grab

Palermo (dpa) - Ein 63-jähriger Italiener ist in Palermo beim Sturz in sein eigenes Grab ums Leben gekommen. Der Pensionär hatte eine Baufirma mit der Konstruktion seines Familiengrabes beauftragt. Bei einem Kontrollbesuch fiel der Mann von einer Leiter und schlug mit dem Kopf auf eine Marmorstufe. Er sei erst nach mehreren Stunden tot gefunden worden, weil zur Unfallzeit keine Arbeiter auf dem Friedhof tätig waren, berichten italienische Medien.


Pressehaus * - 03.09.02 at 13:52:33




[zit]

>Wenn das Wesen des Hypertexts die Verlinkung ist, dann ist jeder
>Hypertext im Netz per se vom Verfall bedroht. (97 gab es hier mal eine
>Idee zu einem verfallenden Hypertext).

[/zit]

Bevor ich auf das "unten" eingehen möchte, würde ich gerne fragen, ob es irgendwo eine Richtlinie gibt, dass ein Hypertext nicht eine in sich geschlossene Gewebeeinheit bildet, sondern sich nach "außen" ins Netz richten soll. Für mich bedeuten Hypertexte, ich mache mir da gerne meine eigenen Gedanken, Texte, die mittels Verlinkung eine interaktive Lesart begünstigen und die ein Thema/ einen Text durch Verlinkung mit mehreren Ebenen ausstatten und vielleicht sogar in Fachtexten eine dichtere Informationsanhäufung garantieren.

Hier sehe ich das nicht unbedingt garantiert, dass es nach "außen" gehen muss:

[def] The system of coding that is used to create or navigate hypermedia in a nonsequential manner.[/def] [1]


>Sind also Hypertexte nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt,
>wenn sie das Netz ernst nehmen und nach draußen verlinken?

Interessant in diesem Zusammenhanf finde ich:

[def] [...] "1) In order to be known as 'hypertext.' A hypertext story, poem art project or whatever you call it and the experience of 'reading' it would not have been possible in print. 2) Hypertext should involve the reader in some sort of interactivity with the 'text.'" [/def] [2]

zu 1): Vielleicht hier eine gewagte Idee: Wäre es möglich einen Text in Printform irgendwie nach "außen" zu vernetzen? Oder kann er nur innerlich durch Fußnoten "richtig" vernetzt werden. Diese idee kam mir grad bei den Gedanken zu "innerlicher und nach außen reichender Vernetzung"

zu 2) Macht das Printliteratur mehr oder weniger als Onlineliteratur? Wie weit zählt das "Klicken" der inks hier dazu?

Wieder zum Netz:

Es gäbe die Möglichkeit, dass man die Seiten "außerhalb" mittels Skript in einem eigenen Verzeichnis spiegelt und sie ähnlich einem Cronjob aktuell hält. man holt sich also die weite Welt in sein eigenes Text"wohnzimmer". So wie Juh es aber schreibt, stimmt es meiner Ansicht nach, denn wie sollte ein Hypertext eine Erreichbarkeit extra"genetzter" Texte garantieren.

[/zit]


[1] http://www.its.bldrdoc.gov/fs-1037/dir-018/_2638.htm

[2] http://www.cwrl.utexas.edu/~runnion/314/fall99/performance/bryan/def2.html


Thorsten - æ - 03.09.02 at 13:18:10




Das Problem ist nur, daß es zwar Nierensteine und Nierstein gibt, aber kein Niergolzingen.


GüTeE - 03.09.02 at 12:31:47




"... es einen Moment an der Schmerzgrenze aushalten" sagt die Krankengymnastin heute morgen und wundert sich, dass mir diese Formulierung gefällt.


a.h. * - 03.09.02 at 10:17:47




Telefonat mit Albert
H: "Haste Dich eigentlich mal beim Vögeln gesehen?"
A: "Wie? Im Spiegel?"
H: "Spiegel oder – ich rede von Video."
A: "Du hast ein Fick-Video gemacht, mit Anni!"
H: "Sie wollte es unbedingt."
A: "Komm, Du doch auch."
H: "Es war zwar meine Idee, aber dann... Hast Du Dich nie auf Video aufgenommen dabei?"
A: "Niemals!"
H: "Kannst Du Dir vorstellen, wie scheiße das aussieht?"
A: "Kann ich!"
H: "Also, ich meine, sie sah super aus, aber ich..."
A: "Du als Pornodarsteller... geht ja gar nicht."
H: "Ich wollte das sofort löschen. Sie war dagegen."
A: "Wie war sie?"
H: "Hab noch nie so was Gutes gesehen. Wie sie ihren Arsch bewegt..."
A: "Glaub ich..."
H: "Ist mir erst auf dem Video aufgefallen."
A: "Ich wäre ein guter Pornodarsteller, aber Du...?"
H: "Niemand sieht beim Ficken so scheiße aus wie ich. Diese Gesichtsausdrücke..."
A: "Der Eierbauer sieht bestimmt auch..."
H: "Nee, bin noch viel schlimmer! Hab jetzt echten Respekt vor Pornodarstellern."
A: "Musste mal zeigen. Mit Ton?"
H: "Hör auf. Mein Stöhnen... oh je."
A: "Wenn wir besoffen sind, zeigst Du es..."
H: "Auf gar keinen Fall. Sogar das Küssen sieht auf Video voll scheiße aus."
A: "Normal. Weil das im Fernsehen immer gestellt ist..."
H: "Kann sein."
A: "Behalte die Frau."
H: "Sowieso. Vielleicht läuft sie mir auch irgendwann weg. Mit einem Porschefahrer."
A: "Ich wollte es ja nie sagen...Aber die wird in ihrem neuen Job viele gute Männer kennenlernen..."
H: "Klar, ist mir bewusst."
A: "Dass Du damit leben kannst."
H: "Ich glaube die liebt mich wirklich. Hab ihr im Urlaub gesagt: Alle glotzen. Die denken alle: wie kriegt der Typ so eine Frau? Entweder hat der einen großen Schwanz oder sehr viel Kohle."
A: "Nee, die glotzen weil ihr ein schönes Paar seid. Die sieht nicht besser aus als Du. Für Dich ist das neu, wenn alle glotzen. Für mich ist das normal."
H: "Stimmt, ist neu für mich."
A: "Und was meinte sie?"
H: "Was?"
A: "Na, großer Schwanz oder sehr viel Kohle?"
H: "Ich hätte beides nicht."
A: " – "
H: "Und trotzdem würde sie mich lieben."
A: " – "
H: "Hallo?"
A: "Bin noch dran."
H: "Und?"
A: "Behalt die Frau!"


HalfManHalfBiscuit - 03.09.02 at 10:00:58




CERRONE - Give Me Love
MICHAEL JACKSON - Don’t Stop ‘Till You Get Enough
RYAN PARIS – Dolce Vita
SOPHIE ELLIS-BEXTOR - Everything Falls Into Place
SPARGO – You And Me
LYNSEY DE PAUL – Sugar Me
BLACK BOX – Fantasy
SOUL II SOUL – Keep On Movin’


TomTom Aristide & Andrzej - 03.09.02 at 02:53:43




18.
Dirk Diggler.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 03.09.02 at 02:39:52




Ist ngz jetzt schick?


Sasa - 03.09.02 at 02:11:12




anton quält seinen hund
lloyd seine katze
penthaus sich selbst
a.h. eiseisbaby

na und ?

wems gut tut ?


inst. f. moral und ästhetik ngz. * - 03.09.02 at 00:44:25




Lieber Kabelträger! meine maultrommel ist leider keine verlängerungsschnur, aber ich schwöre dir: auf meinem label gibts auch keine heidi k. dafür vielleicht einen tony m. oder so - chris hauländ wäre ja ohne euch noch da, wo er einst her gekommen ist. wo wohl? nicht zu vergessen den ramsmeyer bill! good will!
dein ngz-ungezügeltes wortvötzchen
sibylle


sibylle ngz-mittendrin * - 03.09.02 at 00:24:09




geliebter lloyd,

wir haben eben dem elvis-wirt ein blütenweißes wäschepaket empfohlen. ludwigpfaubefleckte seissedreckete ohne dich du dichtmann. proll und pennt und pfundsmäßig sind doch die prologe zu dem ganzen theater, prater?
zwischendurch hat dann kabelhelfer sich gemeldet. von einem vhs-kurs über schnitzeln und schnetzeln, oder so. quasi modo: comme du garcon oder geh mir doch fort. nein, mal im ernst: deine niederlegung lässt auch uns nicht ruhen.
kabelhelfer findet ja tony marshall dufte, das kannst du dem nicht ausreden. schwurbler. auch g. fischer und seine chöre - ich schwöre! wir fragen uns halt jetzt, wo bleiben da moral und ästhetik?
lutscht eiseis, zungenfertiglippenbalm. wenn's nur calviniert.

wir haben dann kabelhelfer einfach zum dorfwirt geschickt - ist eh wurschtsalat.


zwo niergolziinger -westlich * - 02.09.02 at 23:49:56




@ krabbe:

Süße, ich hab' leider auch kein gmx-Dings. Und schon gar keine Ähr-Kondischen. Da werden wir dann bis Montag warten müssen...oder Du mailst das gmx-Dings. Bis dahin viel Spass. Und lass Dich nicht von fremden Männern ansprechen! Die riechen da nämlich alle nach Zwiebelsuppe, haben glatte Schambehaarung und formen aus ihren Popeln kleine Kügelchen.
Hast Du den Weinschlauch wenigstens noch leergetrunken, vor Deiner Abreise? Wär’ schade drum, wenn nicht...Hamburgerinnen trinken ja nur Prosecco auf Eis oder Kristallweizen mit Zitronenscheibe.


DeadlyMedicine Bielefeld - 02.09.02 at 21:54:01




http://www.ampool.de/images3/pfeil4.gif
http://www.ampool.de/images3/pfeil3.gif http://www.ampool.de/images3/carpe1.gif
http://www.ampool.de/images3/diem2.gif
http://www.ampool.de/images3/pfeil1.gif
http://www.ampool.de/images3/pfeil2.gif


Man kann es gar nicht laut genug sagen:
Pool ist wieder online


MARiO @imloop.de - 02.09.02 at 21:16:20




schrie ich laut. weh nicht mehr. busch. ans linke bein


judýe * - 02.09.02 at 21:06:28




Heute aus dem Stand gesprungen. Rückwärts aufgekommen, um nie wieder das Gelübde brechen. Lance geht ohne Abschied und Ralf ist beleidigt. Schleicht um mich rum, zeigt mir sein schmollendes Gesicht. Wo bist du? Gewesen? Aber am Ärmel zupfen. Egal. Fantastischer Tag. Ein Wunsch geht in Erfüllung nachdem ich der Fee meine Stimme angeboten habe. Bitte nimm sie, ich brauche sie heute nicht mehr. Morgen gegen zehn, spätestens halb elf, sollte ich sie wieder zurück haben.
Die Typen mit dem Signalhorn machen keine Pause. Jagen leuchtende Schreie in die Nacht. Ganz ohne Licht setzte ich mich an den Strassenrand, rauche eine namenlose Kippe und denke daran die Waffen zu schärfen. Später im Haus sind die Stühle so eng gestellt, daß man sich nicht bewegen kann. Der Regen sickert durch und fällt uns zu. Als das Essen aufgetragen wird, beginne ich dich zu suchen. Wenn du nicht da bist, werde ich es auch nicht tun. Wir lehnen uns durch die Mauer hinaus in den Regen, obwohl unsere Gesichter schon naß sind. Zehn von fünf.


Han - 02.09.02 at 20:22:09




`Moral´ steht , in Abhängigkeit, über `Schönheit´ in der
Typologie der axiologischen Werte. Da bei dem Wert
`Schönheit´ die kognitive Komponente nicht außer Acht
gelassen werden darf, die durch verschiedene Aspekte im
Sozialsystem geprägt worden ist, sei es Ihre, sehr
verdiente, Eigenmeinung, wer schöner und dadurch
ästhetischer ist...


t. * - 02.09.02 at 19:58:46




Krabke, bin gerade am See, hab hier keine gmx-Dings.
Do wieder in B., dann!

Was macht McAngel? Ich freu mich auf Dich.


Lotos - 02.09.02 at 19:11:41




+n +w


S * - 02.09.02 at 17:37:27




Und Ziege kann den zirkel ie er will, an Beckhams Erotizitaet beim Freistoss kommt er mit seinen Pickeln niemals dran.


Sasa - 02.09.02 at 17:37:09




Lieber Sasa, habe das "Release" schon vorbereitet, aber es muß noch etwas geschliffen werden. Das ist viel zeitaufwendiger als ich dachte. Werde Albert demnächst mal anrufen und sagen, ich hätte ein Buch geschrieben über unsere Telefonate. Es gibt nur einen Grund, der ihn zu einer Zustimmung bewegen würde.


HMHB * - 02.09.02 at 17:27:32




Lieber HMHB, frag doch mal Albert, was er vom Release haelt. Ich halte viel davon, ihn dort ganz zu lesen. Albert am Stueck. Hervorragend.


Sasa St. Augustine Beach, FL - 02.09.02 at 16:44:28




Verstehe ich das richtig? Ein guter Freistoß von Ziege ist moralisch höher zu bewerten als einer von Beckham?


HMHB * - 02.09.02 at 16:34:28




von Heydebrand/Winko:

Moral ist der höchste, d.h. der abstrakteste inhaltliche Wert
im ethischen Bereich. In der klassischen Ästehtik bildete
der Wert als `das Gute´ einen Bestandteil der Trias des
`Guten, Wahren und Schönen´.
Schöne Figuren weisen z.B. einen moralisch vorbildlichen
Charakter auf. Schönheit erhält aber auch kognitiven
Charakter, da sie an den Wert `Wahrheit´ gebunden ist.
Schönheit ist ein komplexer, positiver Wert. Er setzt sich aus
dem äußeren Formalen und dem inneren Bezug zum
Wahren und Guten zusammen, vorgestellt in einer
göttlichen Dimension.
Die Verbindung von schönem Äußeren und schöner
Handlung muß nicht bestehen, auch häßliche Figuren
können `schön´ handeln, wodurch die moralische Qualität
ihres Verhaltens evtl. noch verstärkt wird.


t. * - 02.09.02 at 16:22:03




T-Shirt: nass
Seele: leicht
Kopf: immer noch leer
Wohn- und Schlafzimmer: airconditioned
Kueche: Sauna

und eine kleine Korrektur
Koffer: 28,9 kg, ganz ploetzlich

(Lotos und Deadly: hab erst Mo Internet zu Hause, schreibt mir doch bitte an die GMX-addy, komm aus der Libary an die Krabbe nicht ran.)


krabbe Hong Kong, Public Libary * - 02.09.02 at 13:01:40




Heinrich Böll: Moral und Ästhektik erweisen sich als konkruent und untrennbar.

Thomas Mann: der wahre Antagonismus besteht zwischen Ästhetik und Moral und dadurch folglich zwischen Schönheit und Leben.




Leonce - 02.09.02 at 11:58:44




Nanana, alter Mann. Wer wird denn so verzweifelt um sich schlagen? Denk an dein Herz, dein Knöchernes. Wir wollen doch nicht, dass es aussetzt und Du den ganzen Spaß verdirbst. Ich setz auf Dich! Wenigstens für ein paar Wochen. Woher willst DU denn wissen, was ICH schaffen will und was nicht? Deine einfallslosen Unterstellungen, Vermutungen und Verdächtigungen hör' ich schon seit Jahren. Das langweilt. Damit wirst Du nur noch hässlicher, als Du eh schon bist. Viel interessanter wäre doch: Wo ist denn dein überheblicher, dein achsoüberlegener Ton geblieben? Du hast doch jetzt schon die Hosen voll! Auf Hunde, Wehrlose und Niergolzinger einprügeln ist keine Kunst. Aber Klingelingeling! Aufwachen! School is out, kleines Arschloch. Jetzt wirds ernst, jetzt wird der Watschenbaum aufgestellt. Das wolltest Du doch, Du Pinscher. Oder hast Du es Dir anders überlegt? Antwort kannst Du Dir sparen, war eh' rethorisch. Du hattest deine Chance und die ist jetzt vorbei. Ich hab Dir ne Weile zugeschaut, hab' mir gedacht, lass den Mann mal machen, er wird schon sehen, dass da nichts geht. Aber Du bist für den loop wie ein schlechter Geschmack. Du bist so sinnvoll wie Karies und jetzt muss Doktor Eiseis bohren. Und merk Dir eins: Egal was Du denkst was Du drauf hast, bisher hab ich nix davon gesehen. Du bekommst hier kein Bein mehr auf den Boden, ich blas Dich auf und lass dich platzen und deine Fetzen burn ich weg, da bleibt nichts über. Und wenn ich mit Dir fertig bin, heißts lüften. Das wars dann.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 02.09.02 at 11:26:36




Telefonat mit Albert
A: "Hört sich nicht gut an."
H: "Mehr weißt du nicht?"
A: "Alles was mit "Mel" anfängt ist normalerweise was fürs Herz oder zur Beruhigung."
H: "Sie nimmt das zum Schlafen heute, morgen fängt der neue Job an. Ist ein Hormon oder so was. Auch gegen Jet-lag."
A: "Keine Ahnung."
H: "Ich dachte Du kennst Dich da aus."
A: "Bleib bloß bei der Frau!"
H: "Mach ich eh, warum?"
A: "Es gibt nix mehr."
H: "Was?"
A: "Wenn Du die nicht mehr hast, wirst Du 5 Jahre ohne Frau sein."
H: "Naja, ganz so schlimm..."
A: "Es gibt keine mehr! Geh mal raus. Nur noch Schabracken und ganz junge."
H: "Tagsüber gab es noch nie so viele wie jetzt. Und alle flirten, zum Beispiel..."
A: "Abends gibt’s keine mehr. Nur eine war da. Eine Brasilianerin aus gutem Haus. Sah aus wie Grace Jones."
H: "Bestimmt `ne Transe."
A: "Keine Ahnung der Mann. Schlimm ist das mit Dir."
H: "Jedenfalls flirten alle. Zum Beispiel die blonde Eisverkäuferin im Häagen Dazs in Düsseldorf."
A: "War Anni dabei?"
H: "Klar."
A: "- "
H: "Ja ich weiß. Nur weil sie dabei war, hat die Eisverkäuferin geflirtet. Ich hab zu ihr "Danke" statt "Tschüß" gesagt und Anni hat ihr Trinkgeld gegeben, obwohl wir an der Theke gekauft haben."
A: "Kenn ich so was. Alle merken dass was läuft und keiner weiß was es ist."
H: "Hab ihre Eltern kennengelernt. Wir waren Essen."
A: "Von der Eisverkäuferin?"
H: "Quatsch. Von Anni."
A: "Und?"
H: "Total nette Leute. Ihr war es teilweise peinlich."
A: "Warum?"
H: "Ihr Vater hat meine Fritten probiert und mir eine Olive geklaut."
A: "Geht doch!"
H: "Ich war begeistert."
A: "Bleib bloß bei der Frau."
H: "Ja. Übrigens, Dein alter Spruch hat sich wieder bewahrheitet: Irgendwann kommen`se alle an."
A: "Irgendwann kommen’se alle an."
H: "Die Marokkanerin hat mich heute angerufen. Nach 2 Jahren Sendepause."
A: "Normal. Die riecht, dass da eine Bessere gekommen ist."
H: "Wie soll die denn das riechen? In Spanien, ohne Kontakt zu mir."
A: "Die riechen das. Wie das genau geht, kann ich Dir nicht erklären. Das ist eben so."
H: "Die riechen das."
A: "Ja die riechen das."
H: "Dann riechen die das."
A: "Die riechen das. Genau."
H: "Soso, die können das riechen."
A: "Die riechen das."
H: "Verstehe."


HalfManHalfBiscuit - 02.09.02 at 08:59:52




Muß wohl am Fernsehprogramm gelegen haben, lieber wch ;-)


Ödön von Horvath * - 02.09.02 at 08:25:01




Unser Nachbarsjunge schreit streitend seine lamentierende Mutter an, da geht es dann darum, warum er denn ab sechs Uhr frueh seinen Mercedes, also den mit dem Koblenzer Kennzeichen, poliert.
Der Seniorenvater steht daneben und raucht eine Zigarette.
Es ist noch frisch draussen, und Robert schwitzt nicht, als er samt Krawatte auf das Motorrad steigt und kurz winkt.
Die Mutter kreischt zurueck, und der Junge, der eigentlich ein junger Mann ist, rast mit seinen Freunden im olivgruenen Wagen ab, Richtung Sukhumvit.
*
Bangkok Bitches.
Bald ueber Asia Books erhaeltlich.


TomTom (fuer Klaudia dann) - 02.09.02 at 03:23:29




Bester Andrzej,
schockiert und froh, daher: wie Du selbst, gratuliere ich Dir. Das Rauschen also und die Medien. Andrzej in Bochum. Ein winziger Grund waerest Du: zurueckzukehren. Dann aber doch lieber: Du hier. Doch, doch.


TomTom - wer ist Emma? - 02.09.02 at 03:19:15



17.
Virginia. Anne. Arno. Annika. Mark. Lena. Hüseyin. Caroline. Tina. Dirk Fuchs. Darren. Samer. Nina. Sugar. Johannes. Kerstin. Lars. Peter. Moby. Stefan.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 02.09.02 at 02:39:35




@ leonce. Moral und Ästhetik.

Mit einem angewinkelten Halbsatz mogelte ich mich tückisch in ihre bleichen Gedanken. Ein halbvergorenes Gespräch in den Niederungen der Bushaltestelle, wie graugeränderter Rauch von abgelegten Liebesbriefen. Der bittersüße Gifthauch im Oleanderhaar roch wie das lahme Betteln verstimmter Mandolinen im Ewigkeitssumpf der menschenleeren Piazza - ein schmaler Lichtbogen durch den angebrochenen Glücksmoment gezogen.

Nach zwei Wochen die schale Ausdünstung abebbender Zuversicht: wir waren hochkarätig verzweifelt und leckten sehnsüchtig das Kondenswasser unserer getuckerten Wollust mit einem Obstessig-Lächeln.

Noch ein zittriger Kuss zum üblichen, schmallippigen Betrug.

Es war meine schwitzärschige Ungeduld und auch diese besorgniserregende Adjektiv-Inflation, die mich zum Serienhelden meiner beharrlichen Vereinzelung machten - in einem Handy-Krimi verhuschter Erinnerungen, intuitiver Sätzemanscherei und lästiger Assoziationen. Letztlich eine feine Laubsägearbeit erstorbener Gefühlsimpulse nach einer raschen Eroberung: ich hatte sie schamlos vergottet in meiner Feierabendbierglückseligkeit.

Moral und Ästhetik in lockerer Reihenfolge.


anton ngz. * - 02.09.02 at 02:09:47




lachsinn, wachsinn, feinsinn, kleinsinn, leichtsinn, schwachsinn, grobsinn, starksinn, unsinn, blödsinn: sinnlos, bin sinn, bin blöd und rede unsinn, bin stark, grobsinnig, schwach und leichtsinnig, kleinmütig, feingliedrig, wach und lachhaft: je nach dem, kein kontinuum


GüTeE - 02.09.02 at 01:29:59




es wäre nett, wenn es dem männlichen teil der bevölkerung gelänge, weniger laut und quatschend zu sein, irgednwann sollte man doch mal ins gespräch kommen können.


maggie * - 02.09.02 at 00:57:11




Spinnen

Vorhin sah ich so ein Vieh, riesengroß! Es krabbelte ganz flinkt über den Teppich und versteckte sich unter'm Fernseh- und Videoregal; lief dann lautlos auf mich zu, stoppte. Ich renne in die Küche und hole ein Glas, schaffe aber nicht, es ihr überzustülpen: die war zu schnell!
Als Kind hatte ich vor Mäusen angst, vor diesen schnellen Bewegungen.


GüTeE - 02.09.02 at 00:57:03




Die Speisekarte in dem Ausflugslokal ist mir zu angemalt , so'n
richtiger Möchtegern-Feinschmeckerscheiß. Ich liebe einfache
Genüsse und Geschichten - zum Beispiel aus dem Wienderwald ein
halbes Hendl , schön mit Paprikapampe beschmiert und nix Gelis-
pelts mit Hungerödem.Gepinkelt hab ich ja , tröpfel ich mal ne
Ortschaft weiter.


kabelhelfer niedergolzingen-süd * - 02.09.02 at 00:29:27




Ihr seid plem plem, abgang weiblicher gourmet
Viel Spass im Überhaupt Nichts...


magpie * - 02.09.02 at 00:20:59



AAAHHH! Na sowas, Ödön von Horvath!
Das war aber mal ein unendlich komischer Zufall. Wie können zwei loopster um diese Zeit über die menschliche Dummheit nachdenken? Und das auch noch völlig unabhängig voneinander? Das sollte einem schon zu denken geben.


wch münchen - 02.09.02 at 00:10:08





Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die Menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher.

Albert Einstein


wch münchen - 02.09.02 at 00:02:14




Nichts gibt soviel das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit.


Ödön von Horvath * - 01.09.02 at 23:44:13




Die ersten zwei Wochen traf er sie jede Nacht. Es war wie ein Film, er musste nur den Aufzug nehmen und konnte in ein neues Leben eintauchen. Mit ihr. Dass sie dabei nicht den gleichen Luxus empfand, war ihm immer wieder bewusst geworden, aber immer erst nachdem er sich verabschiedet hatte. Für gewöhnlich mitten in der Nacht um zu Hause leise ins Bett zu kriechen. Noch duftend nach ihrem Bett. Und nach ihrem Schoß. Er erlebte eine scheinbar endlose Schleife des Glücks, die immer näher an sein Leben reichte, immer mehr forderte. So machte er Schluss, um sich nicht zwischen den beiden Leben entscheiden zu müssen. Und sie sprang. Der Film ist aus. Sie ist tot. Er war übrig und konnte sein altes Leben weiterführen. Der Polizei konnte er erzählen, sie sei hysterisch gewesen. Es sei nie etwas gewesen. Seine Frau würde ihm schon glauben. Doch den Gedanken scheuchte er weg.

Moral und Ästhetik, die beiden Ansichtsweisen des Lebens, seine beiden Leben. Ein Dilemma, das zumeist nur den Geist betrifft, nicht das Leben selbst. Ästhetik war seine Freiheit, Moral seine Sicherheit. Das ist der einfachste Nenner, den er einst für sich selbst gefunden hatte. In Wahrheit war die Trennung das eigentliche Kunstwerk seines Lebens, seiner vergangenen Monate. Manchmal balancierte er sicher und elegant auf diesem feinen Grat. Meist jedoch fiel er. Verlor sich und fand sich weder in dem einen, noch in dem anderen Leben wieder.

Diese Ästhetik war seine wiedergefundene Gegenwart, die er in seinem zukunftsgewandten Leben fast vergessen hatte. Während die Ästhetik ohne Moral und somit ohne Regulativ ausufert, sich ins Unermessliche steigert, versinkt die Moral in die Tiefe des Alltags. Sooft er auch die Akrobatik schaffte, in jedem Leben das jeweils fehlende Gegenstück wie ein Schauspieler zu spielen, sooft verzweifelte er auch ob dieser Trennung und versagte.

Dann kamen ihm manchmal die Tränen, und ihre Forderungen nach einem realen Rahmen, den die Moral-Seite hätte geben können, verstummten genauso wie das flehende Bitten in den Augen seiner Frau, die sich nachts an ihn schmiegte und nach einiger Zeit aufgab, seinen Bauch zu streicheln, weil er sich schlafend stellte.



Leonce - 01.09.02 at 23:40:06




Trösten Sie sich doch, pitbull! His master’s wuffwuff. Herrchen ("schwachsinn") selbst hätte das gewiss nicht besser hingekriegt, und sich vielleicht gar noch geniert, so ein Gebelfer abzulassen. Brav, brav, dass Sie es ihm abgenommen haben. Nun gibt es hoffentlich Frolic. Es ist ja nicht Ihre Schuld, dass nicht wirklich irgendein auch nur halbwegs nachvollziehbares Argument zustande gekommen ist. So was ist halt nicht Ihr Ding. Sie sind Flaneurstück-Schreiber im Nebenberuf, sonst windiger Gesell, Typ: Türsteher, Bodyguard, Schutzgeldeintreiber, serviler Schleimer mit Talent zum Kasper & SA-Mann.
Auf so jemanden greifen die Herrschaften schon mal gerne zurück. Aber, nur Mut! Dran bleiben, Sie schaffen es!



a.h. * - 01.09.02 at 23:02:51




@ anton et al.

weiblich, gourmet:

das statement war schon ein bisschen degoutant erheiternd, die eiseis schiebung ziemlich knallig, die schublade muffte, ein bisschen mehr charme und chuzpe, meine herrn, wäre willkommen.


magpie * - 01.09.02 at 22:12:36




Der Struwwelpeter is' mir wegjelaufn. Aus Rache habe ich auf dem KuHdaRm den Berliner Peter Alexanderplatz als Sonderangebot geklaut (und nicht umgekehrt!) Naja, sagen wir: nicht bezahlt, dafür aber das gelbe Reclamheft.
Paßt ja irgendwie zum Buch, habe jedoch ein schlechtes Gewissen! GANZ gelesen hab' ich's nicht.
Peter Struwwel traf ich später auf einem Flohmarkt. Er spricht mittlerweile mindestens alle Dialekte!


GüTeE - 01.09.02 at 21:49:18




01 Eylül 2002 Pazar
Ein fernes Gewitter donnert über Istanköy. Wir sitzen an Tisch Nr.7 der Giritlitanten und lesen Deleuze. Auf der Kehrseite eines jeden (grossen) Textes ist ein zweiter, geschrieben nur mit der Seele, mit Schweigen und Blut. Mutter und Tochter stehen bis zu den Oberschenkeln im Wasser, haben die Hände schalenförmig an den Bikini gelegt und vertiefen sich in ein Gespräch über Form, Grösse und Lage von Brüsten. Draussen schnürt die allsonntägliche Segelregatta mit vielen bunten Spinnakern. Die Sonne ist jetzt milder, ein sanfter Meltem weht von Süden, der Saison geht der Atem aus, viele Tische sind noch frei. Alle vier Servierjungen – Ibbo, Faruk und die Brüder Savaþ (Krieg) und Bariþ (Frieden) – kommen und reden mit uns. Es gilt, in der Alltagssprache eine Art fremde Sprache, ein "Outlandish", widerhallen zu lassen. So als ob in jeder bewusst gesprochenen Sprache eine zweite, unterbewusste, mitspricht. Stottern, lallen, jämmerlich piepsen. Wir gehen schwimmen. Da die Dilaynur ausgelaufen ist, schwimmen wir um ihren virtuellen Rumpf herum. Meine Strandslipper lasse ich auf dem weissen Sandal auf halbem Weg zurück. Ich bin ein Delphin. Wasser schwappt in unseren Mund.. Hinter der Grenze des Sprechens ist das Schweigen. Wir sehen dieses Reich im Spiegel. Die Wesen dort tun alles genauso wie wir, wir sähen uns selbst in ihnen, könnten sie nur sprechen. Doch sie bewegen sich im unerreichbaren Land der Stille. Narziss weiss davon. Wie sieht ein Fisch den Raum jenseits der Wasseroberfläche? Auf dem Steg sitzt ein Angler. Er fängt nichts, er fasst nicht einmal die Rute an. Schliesslich flieht er vor der zunemenden Zahl von Wesen in Bikinis. Es gibt keine Frauen, sagt Lacan. Ich widerspreche dem..


buh _Bodrum - 01.09.02 at 19:36:48




@kabelhelfer

Heute besonders zu empfehlen:
polemisch Geschnetzeltes vom Oberlehrergrill mit gehäuteten Faserlandbällchen an zarten Wiesenschaumblüten.

Oder vielleicht doch etwas Deftigeres:
analfixierter Bukovskyburger mit einer GüTeE-Folienkartoffel und bittersüßem Eiseisbaby-Dip

Schlichter haben wir es nicht. 'Currywurst auf Kralle' an der Imbissbude nebenan. Am besten gehst du - wie immer - zum Dorfwirt und bestellst dir deinen Wurstsalat.


anton, ngz. * - 01.09.02 at 18:48:12




Mir wurde berichtet , hier sei ein gutes Ausflugslokal , wo's abgeht wie Schnitzel! Mich drängt's , auch ne Stange Wasser abzulassen. Da ich's aber mit der Prostata habe , dauert's bei mir immer ein bißchen länger.
Also bis zum nächsten Mal.


kabelhelfer, niergolzingen-süd * - 01.09.02 at 17:02:48




http://www.camel-7.de/ex/photo/rose.gif


Zwei irakische Soldaten haben im Frankfurter Odeon [ beim Tanz ] eine amerikanische Braut so heftig beworben, daß man sie beide inhaftierte gegen drei.


by Noel Noe 104-73C6 – truppenbewegung - - 01.09.02 at 16:04:16




Jung',

nich' immer nur saufen:
auch laufen,
nich' immer nur f..röhlich feiern:
auch stricken,
nich' immer nur Fahrrad fahren und Klaren trinken:
auch singen und lustig winken.
Dann nicht nur heiraten,
sondern auch Kinder kriegen
und schließlich nicht immer vor'm Computer hocken,
sondern auch vor'm Fernseher.

Und immer schön die Wiege schaukeln,
weil vor Gesicht und Nase
gerne Fliegen gaukeln.

Sonntags gern zur Kirche gehen,
alltags immer fleißig sein
und fröhlich, wenn möglich.

Häufig auch die Alten suchen
und den Bruder nicht verfluchen.

Aber sich nicht zu sehr
von der Schwiegermutter beeindrucken lassen,
denn diese hat es immer schwer
mit dem Schwiegersohn und dessen Frau;)



GüTeE - 01.09.02 at 13:31:36




Ist ein Hundebiss eigentlich ein Unfall?

Sasa?


Lotos - 01.09.02 at 13:26:05




Ruth Krüger gehört inzwischen zu meinem Leben , die arbeitslose Ornithologin (Gott hab sie seelig), auch Maik Michel, der geheimnisvolle Verleger taucht immer wieder unerwartet auf. Manchmal träume ich von Klaus, dem schwarzen Schaf der Familie, der als "Katrin das Supermodell, BH 100" im Tegeler Weg arbeitet. Paterr, Hinterhaus. Und seinen ewigen Geldsorgen. Gestern rief Gudrun an. Ich solle mich in acht nehmen, mich da in nichts reinziehen lassen (auch nix borgen), schliesslich sei er erwachsen, der Klaus, und da müsse man es eben alleine schaffen.

Es regnet. Schon seit Tagen. Und der Hund wäre fast an einem getrockneten Hühnerbein erstickt. Hat versucht mich zu beissen, als ich es rauspulen wollte, aber das ging ja schlecht.


Lotos - Niergolzigenfan - 01.09.02 at 13:22:04




Gott nee, der Rektor ist gestorben: Herzinfarkt. Vorgestern noch mußte ich ihn gegen einen seiner Schüler verteidigen. Er hatte Ruth K. vom Bahnhof abgeholt.

'Beethoven würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das gehört hätte', sagte der Musiklehrer zum Studenten.
'Ach, Beethoven konnte nicht mal Gitarre spielen und Saxophon erst recht nicht, denn das war noch nicht erfunden. Und komponiert hat er auch nur für Hammerklavier, Streicher und Orchester, während sein Verleger Diabelli sich immerhin für das edle Zupfinstrument begeisterte, wie der Kollege Schubert, wie Hector Berlioz, wie Hans-Werner Henze.'


GüTeE - 01.09.02 at 12:58:45




Mein Gott, Annus. Knacki. Tu bitte dein Gebiss rein, wenn Du schreibst. Spuckst und lallst hier doch nur alles voll und stinkst aus dem Mund. Ich hab ja nix gegen Rentner, aber wenn sie online gehen, dann bitte auf www.seniorentreff.de. Da kannst Du vielleicht die Omis beeindrucken, mit deinem verstaubten Germanistikwissen. Und noch mal ganz langsam zum mitdenken: Das ist hier keine Site für gescheiterte Deutschlehrer. Nur weil Du es in deinem Leben zu nix und wieder nix gebracht hast (arbeitslos, verwirrt, frustriert und auch schon etwas angeschimmelt) musst Du doch nicht allen anderen die gute Laune verderben. Schon mal drüber nachgedacht? Dein verpfuschtes Leben hat einen Grund. Du bist ganz einfach der Typ, der immer alles und jeden schlechtmachen muss, um sein vertrocknetes Ego aufzuschwemmen. In der Realitas hast Du schon 100mal was auf die Mütze bekommen. Muss ich Dir nicht erzählen. Aber virtuell besorg ich das jetzt. Du Langweiler.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 01.09.02 at 12:41:27




ebenda eine Traueranzeige:

"Anton Koch
*16.9.1925 + 29.8.2002

ist in seine geistige Heimat zurückgekehrt."

Bedenkenswert.


HelK b - 01.09.02 at 11:00:17




In der AZ vom 30.8.02 beschwert sich
Franz-Xaver Kroetz, Dramatiker
(1. Brecht-Preisträger der Stadt Augsburg),
per Leserbrief bei der Redaktion,
weil die AZ ein Brecht-Gedicht mit
falschem Vornamen gedruckt hat:
"Auch wenn er als Eugen Berthold Friedrich Brecht
im Geburtsregister steht, nannte er sich und schrieb
er sich ein Leben lang Bertold Brecht.
Und nicht: Berthold Brecht."
Danach empfiehlt Kroetz der Redaktion
nach Pisa zu pilgern und sich zu schämen.

Hört ihr, wie der Himmel grollt?
Die Erde auch, in der sich Bertolt
Brecht in seinem Grab herumrollt?



HelK b - 01.09.02 at 10:56:17




immer nur 'flo', 'flori', 'floh', immer nur kosename. keiner nennt mich florian. ne, stimmt nicht, die maggy macht das, die akzeptiert es. meine eltern nennen mich 'flori', in der schule war ich 'floh', geschrieben haben mir die mädchen in ihren liebesbriefen mit der anrede 'lieber flo', 'süßer flo' und so. bei zivildienst war ich wieder der 'floh'. hier beim studium nennen sie einen mit herrn und so, die freunde sagen florian, weil sie wissen, wie ich das andere hasse. doch wenn ich zufällig vorbei laufe, höre ich das 'floh', oft rutscht es ihnen auch so raus. klar, ich bin ihnen nicht böse, naja, es sind freunde, aber ich habe eben den namen 'florian' bekommen und ich muss sagen, er gefällt mir. und so möchte ich dann eben auch genannt werden. die maggy akzeptiert das voll, die akzeptiert mich sowieso wie ich bin. bißchen anders, sagen manche. da habe ich aber noch nie viel drauf gegeben, was die anderen sagen. klar, ich lese sehr viel, bin dann nachts unterwegs, mein studium ist manchmal wirklich nebensache. dann das mit meinem namen, dass ich da so drauf erpicht bin. meine klamotten sind auch immer nicht gerade modisch, alte cordhosen, abgetragene jeans, dazu gerne hemden mit kurzen ärmeln, lederjacken oder mal ein altes cordjacket. ach, zum friseur muss ich auch nicht, ihch schneide mir die haare gerne selbst, mit einem elektrischen rasierer. ich mag das einfach und angenehm zu pflegen ist es auch. direkt auf der kopfhaut das gras spüren, wenn ich mit maggy unten am fluss liege, wir erzählen, schauen die wolken an oder lesen. manchmal schläft sie, dann schaue ich sie mir imemr ganz genau an. immer wieder entdecke ich da was neues. letztens krabbelte ein marienkäfer über ihren handrücken, als sie schlief. meine hand lag direkt neben der ihren. der käfer spazierte von ihr zu mir. ich hob die hand in richtung sonne, musste die augen ein wenig zusammenkneifen, so blendete es. stolz balancierte der kleine auf seinem aussichtsposten. irgendwann schien er eine verabredung vergessen zu haben und flog davon. ich blieb bei maggy. sie ist die einzige, die mich so akzeptiert, wie ich bin.


yazoo * - 01.09.02 at 10:19:00




sasa: gut! eiseis: seissedreckede!


prollhaus ehrlich Ngz.-West * - 01.09.02 at 07:31:18




Die Schöpfung

Jaah,Gott erfand das Hühnerei.
Und setzt sich lang gnug drauf,
da warns zwei.

(aus einer alten kaschubischen Überlieferung)


everybody * - 01.09.02 at 03:26:11




1) Niergolzingen


off. - 01.09.02 at 02:51:31




G.Wehr-Institut-Berlin
POLIKLINIK für Forensische Psychiatrie

Frau Dr. Quast

Chiffre: 220508*
ERSTGESPRÄCH vom 22.5.08
Patient: Name unbekannt (int."Jussuf"), angeblich israelischer Staatsbürger, palästinensischer Herkunft, 30 J.

Anwesend: Frau Dr.Quast, Dolmetscher Herr Heisenberg u. Patient "Jussuf"

Symptomatik/Grund des Kommens: "Jussuf" wurde der Klinik in Abschiebehaft von der Staatsanwaltschaft Lehnin (BB) zwecks psychiatrischer Begutachtung überstellt. Auf Anfrage gibt er an, aus der nordisraelischen Stadt Nazareth zu stammen. Sein Name habe keine Bedeutung, da er seinem Körper entwichen sei.

Derzeitige Lebenssituation: J. lebt in Abschiebehaft (JVA Oranienburg, BB.)

Entwicklung der Symptomatik: Der Patient berichtet von einem Badeunfall, bei dem er "exkarniert habe", um dem "Sohn des Herrn" Platz zu schaffen, und dieser sei nunmehr in ihn eingezogen (Posttraumatisches Syndrom).

Anamnestisches: J. gibt an, in seiner Heimat seit dem 12.Lebensjahr einer selbständigen Lehrtätigkeit nachgegangen zu sein. Er habe sein Elternhaus mit Aufnahme dieser Arbeitstätigkeit verlassen. Eltern: Mutter Hausfrau, Vater Holzfacharbeiter. Trotzdem berichtet er "von glücklichen Kindheitstagen", bei großer Harmonie zu beiden Elternteilen. J. erklärt seinen frühen Lehrauftrag mit dem Hinweis auf breite, akademische Anerkennung als "Wunderkind". Mit wachsender Popularität sei er zunehmenden "Mobbing-Prozessen" ausgesetzt gewesen, selbst die Medien seien grob biographiefälschend mit ihm umgegangen. Wegen zunehmender Morddrohungen sei er nach Deutschland geflohen, jedoch nicht als asylberechtigt anerkannt worden.
.
Psychischer Befund: J. nimmt klaren Blickkontakt mit dem Behandler auf; seine Gesichtszüge nehmen sich asketisch aus (unerkannte Bulimie?!), und sein Körpertonus wirkt entspannt. Er ist mager, hat dunkle Haare, und zeigt eine sehr gepflegte Erscheinung. Er antwortet freundlich und präzise, wobei er keine aktiven Kommunikationsimpulse setzt. Bei J. bleibt der Eindruck einer Persönlichkeit, die in ihrer Intensität und Präsens angenehm einnehmend wirkt.

Erste Hypothese/Vorläufige Diagnose: J. scheint nach einer tiefen Traumatisierung (Badeunfall) eine zeitweilige Ich-Fragmentierung bei psychotischer Überschwemmung erlebt zu haben, die ihn vermutlich in den schizoiden Formenkreis verweist .

Vereinbarung: Anamnese am 25.5.08 und Testbeobachtung am 26.5.08 durch Herrn Dr. Feldbusch.



anton, ngz. * - 01.09.02 at 02:39:48




GOTT


Gott erschuf das Hühnerei
und auch sonst noch allerlei.

Alles schuf der liebe Gott,
doch erntete er nur Spott.

Schuftete von früh bis spät,
weil's im Leben weiter geht.

Hielt ansonsten sich zurück,
niemand hatte ihn im Blick.

Keiner sah ihn je, oh weh!
Dafür aber Wiesenklee.

Alles, was du siehst auf Erden,
ist von ihm durchdacht gemacht.

Ist er denn ein Mann, oder
eine Frau, die sitzt am Ruder?

Weder noch, er sitzt auch nicht
braucht nicht Dunkelheit noch Licht.

Trotzdem ist er anwesend
hier und heute, gestern, Leute.

"Gott ist meine Zuversicht!",
spricht Herr Luther im Gedicht.

Jesus latschte über's Feld,
denn er hatte wenig Geld.

Mußte noch zur Schule geh'n,
blieb am liebsten oftmals steh'n.

Sah sich um und hörte Gott,
wie er sprach: "Nu aber flott!"

Ging zum Tempel, hört' die Rede,
merkt sie sich und teilt sie mit,
gibt sie weiter, immer heiter,
und er gehet seiner Wege,
doch er nimmt die Jünger mit.

Schmidt war nicht dabei und Meier,
keiner spielte auf der Leier,
denn die gab es leider nicht,
doch sie fingen Menschenfisch'.

Jesus, dieser Zimmermann,
konnte reden, leben, denken;
einsam war er, denn es gab
einen Gott nur: Vater, Lenker.

Nein, er war nicht ganz normal,
war entzückt von den Propheten,
diese lehrten Christus beten,
überzeugt war er, total!

Friedensmensch und Freund und Bruder,
einer von den viel' Geschwistern,
rannte er umher, sprach selig:
"Wer da glaubet, lebet ewig!"

Nein, die meisten glaubten nicht,
dachten eher: "Dieser Wicht
arbeitet und heirat' nicht:
zerren wir den vor's Gericht!"

So brach Gott ihm das Genick,
opferten die Menschen ihn,
schlugen ihn und spuckten aus,
nagelten ihn fest, den Rest.

"Gott, warum? Mein Gott, warum
haßt du mich? Verlassen haßt
du mich! Hast du mich vergessen?"

Auf stieg seine Seel', er saß,
nein er sitzt zur Rechten Gottes,
oder auch zur Linken, aß:
er genaß und sieht herunter,
ist ansonsten ziemlich munter,
denn die Welt wird immer bunter
unter ihm und über Gott.

Dieser ist ein Freund der Wesen,
läßt die Kranken bald genesen,
nimmt sie zu sich in den Tod,
malt die Sonne morgens rot.

Läßt die Toten lange leben,
denn nach Ewigkeit sie streben,
steh'n am Morgen wieder auf,
denn so ist der Sonnenlauf.

Gott erfand das Sonnenrad
und schuf einen gelben Kreis,
warf die Erde, uns!, ins All
und er spielte mit dem Ball.

Sterne schoß er in die Luft,
Winter, Sommerblütenduft
kitzelte die Nasen. Vasen
standen auf dem Flur, Rasen,
weich, lag grün im Garten,
und wir hörten die Musik,
Gottes eig'nen Ton: den Sohn!

Fragt sich nur, wer Gottes Frau,
war sie damals etwa blau
oder aber gab es sie
nicht, nur im Gedicht hier?

Anders war es: Gott, die Frau,
war sehr schlau, denn sie gebar
eine liebe Tochter gar;
diese war die Göttintochter: genau!

Alles kann die liebe Göttin
machen: lachen, wachen, schreiben
dies Gedicht, oder nicht
den Dichter machen lächerlich.

Ist Gott oder Göttin gar nicht?
Glaubt ein jeder, was er kann,
ist die Frau vielleicht ein Mann?

Rätsel, unbekanntes Wesen,
lenkt und schafft, erhält die Welt,
daß sie nicht zusammenfällt.

Hält sie hütend in der Hand,
in der Schwebe fliegt sie schnell,
dreht im Kreis sich auf der Stelle -
es ist da, in jedem Land.



GüTeE - 01.09.02 at 02:22:22





Ein gespreiztes Bild


Ich will mir einen andern Tag erwählen,

Die köstliche Situation abwarten.

( Alles rauscht so schnell vorbei.)


Da suche ich mir ein wildes Tier, einen Panther,

Ein Bild, durch das ich wegreiten werde.

Ein gespreiztes Bild von den Träumen, die ich wage,

wie all die andern, die ich aufsuche.


Noch eine Anordnung von Wörtern,

Die ich den Umstehenden abverlange

Und

Sie mir gierig einverleibe.


Ein Panther, ohne Skelett,

der märchenlos,

irdisch,

Seine Beute reißt.




anton, niergolzingen * - 01.09.02 at 02:02:49




-- "... Annus ... spielt ... den Besserwessi, als gäbs im loop Bananen zu verteilen"

Na, was denn nun? Ossi oder Wessi?

-- "Hältst Dich ["Sie", por favor!] für nen ganz schlaues Kerlchen, was?"

"für’n", bitte schön: "Kerlchen" ist neutrum!

-- "Pseudo-Objektiv-Agressiv, ..."

Nun möchte ich auch mal spekulieren: Das haben Sie in der Werbeagentur gelernt, in der Sie seinerzeit dies tolle Praktikum machen durften: "pseudo" davor – macht alles platt! Und: "agressiv" sind immer die anderen. Macht sich gut. Beides in einer Bindestrichkaskade ist freilich ein bisschen viel, klingt irgendwie intellektuell-verschroben, verkauft sich schlecht.

-- "Du [s.o.] bist ein Schizo und tief drinnen ahnst Du es"

Jau!

-- "Du [ähäm] machst uns hier ne [wer sagt’s denn: geht doch!] verlogene, feige Nummer vor

"feige" haben Sie dagegen vom Spielplatz in StadtamHof, nicht wahr? Sie erinnern sich nicht mehr? Damals, als Ihnen die ‚DoofenDoofenDoofen‘ die schönen gläsernen Murmeln geklaut hatten und Ihnen Rotz und Wasser aus dem weichen Gesichtchen flossen?

-- "a)Deine [grummel!] Version ist Kacke, weil der ganze Satzrhythmus zerstört wird. ...

Na, na! "Der ganze Satzrhythmus" und so - das müssten Sie schon etwas genauer sagen! Immerhin haben wir hier eine veritable grammatische Härte, nämlich zwei Satzglieder (Konditionalsatz und Adverbial) vor dem finiten Verbteil. Also. Argument bitte!

-- "b)Deine [ächts!] Lösungr> -- "c)... Eine intelligente, vieldeutige Verschränkung von Weiblichkeit, weiblicher Psyche und männlichem Unbehagen. Geschoben werden anstatt zu schieben."

Wow! Wohl eher das Unbehagen von Lesern und –innen, die die Vorstellung einer Passage aus dem Inneren einer Schublade ins Innere einer Dame im besten Falle kichern macht. Sie nicht auch, Sie Riesenbaby?


a.h. * - 01.09.02 at 01:19:38