loop Archiv #144 (16.8.-21.8.2002)

loop Archiv #143, loop Archiv #145



summer of loop

 



Sehr geehrter Herr Nickel,

mit Ihrem hochwohllöblichen Einverständnis würden wir Sie gerne in den Kreis der initiierten Literaten der jüngeren Tradition in der Nachfolge unseres Ehrenvorsitzenden Herrn P.P. Zahl aufnehmen.

in tiefer Verehrung




W.Bregenheimer, zu Gast in Niergolzingen * - 21.08.02 at 23:45:11




I'm tired of talking to you, my friend.
My lady is walking with me through the night,
that's right, maybe she is a good friend of mine.
Let's both drink a bottle of wine!


GüTeE - 21.08.02 at 23:41:42




...the tide is rising


Jacob * - 21.08.02 at 18:27:09



kohls weiße konten

"isch knie vorm klo im kanzleramt
mit drei gramm schnubbel in der hand
da kommt der schäuble reingerollt-
isch hab gewusst, dass der was wollt.

vorm spiegel wartet westerwelle,
der will noch zwei gramm auf die schnelle
"G" gysi hat sein pack schon kricht,
der schnubbelt links, der alte wicht.

jetzt zieht die süssmuth, putzemunter
dass die so dünn ist? klar, kein wunder-
für schröder bleibt der große brocken,
der will nachher mit Scharping rocken.

und mensch, was sag isch, kaum versehn,
seh isch mit leerer tasch misch stehn:
mit zwanzisch riesen in der hand
wein isch im klo vom kanzleramt."

Eckhart Nickel Heidelberg
30.08.00 at 16:48:04


ach ja, als es pool noch gab ... * - 21.08.02 at 17:16:48




Mundraub in Zahnarztpraxis

Essen (dpa) - Bei einem Mundraub der besonderen Art hat ein 44- jähriger Patient in einer Essener Zahnarztpraxis ein rund 18 000 Euro teures Gebiss erbeutet. Der Zahnarzt habe dem Mann die Prothese eingesetzt und die Restzahlung für das erst zur Hälfte angezahlte Gebiss verlangt, berichtete die Polizei. Als der 44-Jährige um einen Zahlungsaufschub bat, wollte der Mediziner das Gebiss wieder herausnehmen und verwahren. Daraufhin flüchtete der Patient mit Gebiß und in einem Auto mit litauischem Kennzeichen.


Pressehaus * - 21.08.02 at 16:29:39




Junge Frau:" Sagen Sie, wie alt sind Sie eigentlich ?"
Älterer Herr:" Ich könnte wohl ihr Vater sein."
Junge Frau:"Tatsächlich ?"


beobachter * - 21.08.02 at 15:33:14




Oje, heite draht er sich ham ... baba und foi ned ...


Lloyd Ngz-West * - 21.08.02 at 15:21:34





lieber lloyd, tut mir aufrichtig leid,

du hast natürlich recht mit deiner Ermahnung, was c & p betrifft - ich werd im Kämmerlein üben. Versprochen.
Deine Kritik zum Text selbst ("alte-säcke-literatur") erheitert mich. Lies doch einfach Mal was Unbeschwertes aus der "gestrafften-titten-ecke", z.B. von Katja Stuttgart * - 21.08.02 at 01:19:41(loop), um dich zu erfrischen. Möglicherweise bist du dieser Dame gegenüber weniger befangen, oder ?



anton, ngz. * - 21.08.02 at 15:04:47




blick nach oben, blick nach unten. 3 bis 5 wiener telefonbücher aufeinander gestapelt
müssten doch genügen, den haken an der decke des zimmers zum befestigen des seils
zu erreichen. vielleicht als unterlage noch einen großformatigen chet-baker-bildband,
damit die sache nicht ins wanken kommt. der koffer mit erinnerungen ist bereits unterwegs
zum hotel terminus. return to sender.


pennthaus, ein niergolzinger * - 21.08.02 at 13:35:17




Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (7):
"Vorneweg stand ein Mann auf einem im Schrittempo fahrenden Lieferwagen und rasselte Parolen herunter."
Christian Kracht: "Der gelbe Bleistift", S.140


a.h. * - 21.08.02 at 12:24:38




anton:
wenn dir c & p derartige probleme bereitet, würde ich es wirklich im kämmerlein üben - hier doppelt und dreifach "alte-säcke-literatur" (frei nach triticea) reinzuballern, finde ich nicht sehr amüsant.
schon korrigiert, Mario, 22.8.2002


Lloyd, etwas verärgert, Niergolzingen-West * - 21.08.02 at 11:36:15



Sauce


Der Rechner köchelte vor sich hin wie eine Sauce, die nie fertig wird. Die Suche, das Hinhören, den anstehenden Ausdruck zu erfassen, war der Kern seiner Übungen, und Anton war überzeugt, das alles ausgegoren bereitlag.

Es galt, die Intuition von Überwachsungen freizumeißeln und unbeirrbar im Phänomen zu weilen. Aktive Imagination - hellwach Bildern zu begegnen, die sich aufgebaut hatten. Er schenkte sich Rotwein nach: San Leonino, 1997, Chianti Classico, Gallo Nero, zuviel Säure. Die Tage in Ligurien, das matte Grün der Berge entfernten sich, und er hatte das anklagende Gefühl, dass er seine Zeit nicht nutzte, sie vergeudete.

Seine Freunde knickten reihenweise ein und gaben widerwillig dem Drängen ihrer Gefährtinnen nach, doch noch anständig zu werden, und der Dorfwirt beklagte den schleppenden Umsatz, was Anton veranlasste, sofort einen Doppelten zu verlangen.

Langeweile.

"Zuerst die Zeit totschlagen.
Dann vielleicht eine Fliege,
Dann eine Maus.
Und dann möglichst viele Mäuse.
Schließlich einen Menschen,
Dann möglichst viele Menschen.
Und dann ?

Wieder die Zeit."

Vor dem Fenster zogen dichte Regenschnüre vorbei, ein durchweichter Vorhang von ausgedroschenem Flachs. Wie von einem hartnäckigem Katarrh belegt, kreisten seine Gedanken lediglich um die eine Frage: wie konnte er der großangelegten Lähmung seiner Zeit entrinnen ? Eine Lähmung, die nun fast schon jede Faser seines Körpers zu ergreifen schien.

Anton schrak hoch und bestellte umgehend eine weitere Erfrischung..



sigi, niergozingen * - 21.08.02 at 11:24:11




Genauigkeit, Perzeption, Imagination, Geschmack, Gespür

Der Wiener trägt das Haar schulterlang. Unsere Hände
berühren sich sanft, als wir gemeinsam den
Einkaufswagen schieben. Er hinter mir. Der Wagen ist aus
purem Gold und heisst Georgia. Vollgeladen mit den
wunderbarsten Köstlichkeiten. Wir haben ihn
mitgenommen, denn wir sind sehr schwach auf den
Beinen, wie immer haben wir bis morgens getrunken.
Allerdings diesmal nur vom Feinsten (die Preisschildchen
waren noch dran). Dabei die Weltformel entdeckt,
vergessen, zahlreiche politische Reformen ausgearbeitet
und uns geküsst, geschwisterlich mit spitzen Lippen. Wir
nehmen den Aufzug. Wegen Georgia. Sie bleibt, als der
Wiener längst wieder in Wien ist.

Auf sein Gespür kann er sich verlassen. Genau wie auf
seine Frisur. Verdammte Insel, sicher ist, keiner wird ihn
sehen hier. Er setzt sich auf das gestiftetet Bänkchen am
aufgemauerten Ufer und knibbelt ein wenig an der
Nagelhaut herum. Reisst ein Zipfelchen ab am Mittelfinger
damit Blut fliesst. Es ist toll, wenn Blut fliesst. Der
Geschmack von Abenteuer.
Kleines Schlückchen noch, damit es wieder warm wird in
den Zehen. Und um das Universum wieder in Schwung zu
bringen. Wasser ist wütend heute blaugrüngrau und
rammelt gegen den Beton.


Lotos -Die Summe der einzelnen Teile - 21.08.02 at 10:33:18




anton, lloyd: bitte, mehr semtex!


pennthaus, ein niergolzinger * - 21.08.02 at 03:35:28




Begegnung

Tuuut. Tuuut. Ein langer dumpfer Ton tönt durchs Telefon. "11880. Was kann ich für Sie tun?" "Schönen guten Abend. Ich hätte gerne eine Nummer aus Wien. Bin ich bei Ihnen richtig?". "Oh, das tut mir leid", säuselt’s am anderen Ende der Telefonschnur. "Da muss ich Sie weiterleiten. Soll ich Sie gleich durchstellen?". Weiterleiten? Befinde mich also in Mitten dieser Datenpipelines. "Bringt mich das weiter? Sie kassieren doch, wenn Sie mich weiterleiten?". "Oh nein, ganz im Gegenteil", erwidert die helle Unscheinbare. Wahrscheinlich eine Ferienjobberin. "Sie sparen in jedem Fall die Anrufgebühr. "Na dann", sage ich. Ich bleibe dran. Das wird mir noch leid tun! Biiiiiiiib. Dass mich – wiederum eine abgesoftete, leicht erotisch angehauchte Damenstimme schlappe 3 Minuten Werbebotschaften ins Ohr säuselt – natürlich kostenlos – , fiel unter den Teppich.: "Hier ist 11880 – Ihre Auslandsauskunft. Sie werden gleich verbunden. Der nächste freie Operator ist schon informiert. Bitte bleiben Sie dran". Dazwischen spitzes Gedudel, welches im Zweifelsfall einen Hauch Caribic in mein Wohnzimmer zaubern soll. Erwähnenswert auch die umfassende Angebotspalette der Deutschen Telecom, hier und da ein Schnäppchen – trotz Verlusst von Ron Sommer. Ob die T-Aktie dadurch wieder steigt? Wir werden sehn... Ich warte. Während sich die Werbedame immer toller Botschaften einfallen lässt, um den Inhalt gehaltvoll zu steigern, reibe ich mir die Fuss-Sohle. Der Kreisrunde Einstich ist noch immer sichtbar. Zu dumm, dass ich gestern in eine Biene getreten bin. Ich hab geschrien wie Sau. Es gibt kaum noch sicheres Terrain auf diesem Erdball.

"11880 – Ihre Auslandsauskunft. Was kann ich für Sie tun?". "Bitte. Ich möchte nach Wien telefonieren. Bin ich bei Ihnen richtig?". "Schießen Sie los". "Brandmeiergasse, linken Wienzeile – Sie wissen schon", ich lächelte schwach. Beim Betrachten meines Gebührenzählerdisplays wird mir schwummrig. "Es ist ein Notfall. Die Teilnehmerin heißt W. - Uschi mit Vornamen. Haben Sie’s in Ihrer Kartei?". "Wie sagten Sie? W.? Mit "i" oder "i-e"?". "Mit "i-e"! "Tut mir leid, kein Eintrag". "Wie? – Kein Eintrag? Das kann nicht sein. Schaun Sie doch mal unter Ursula – vielleicht hilft das". "Auch nicht. Kennen Sie die genaue Adresse?". "Hör’n Sie. Ich hänge nunmehr schon seit 7 Minuten in der Leitung, zwischen Werbung und Ansagetext und was weiß ich was allem. Wollen Sie Gebühren schinden?". "Wie kommen Sie auf diese absurde Idee?". "Ich höre, was ich höre. Ich sehe, was ich sehe – nämlich goonix. Und jetzt bekomme ich nicht einmal eine Telefonnummer. Absetzen kann ich das Ganze auch nicht. Sie sind ein Dienstleistungsunternehmen, nicht wahr? Oder sollte ich sagen: Ein Euro-Raub-Verein?". "Ich arbeite hier Tag und Nacht – sofern es sich um Ihre Absatzprobleme handelt, da kann ich Ihnen nicht helfen". "Na vielen Dank. Sie sind eine blöde Schnepfe – wahrscheinlich mit dauergewelltem Haar und mit Pearsing an der Unterlippe, unten rechts " – und damit beendete ich das Gespräch....

Meine Freundin hat eine Verlassenschaft angetreten und benötigt dringend Hilfe. Ihr Name: Ursula W. "."Wir werden sehn. Sofern es um Ihre Privatangelegenheiten geht – da kann ich Ihnen nicht helfen. Ich bin Typistin. Keine Zauberin". Und damit beendete ich das Telefonat.


Katja Stuttgart * - 21.08.02 at 01:19:41




Hast du vielleicht Mal an mich gedacht ?
Du denkst doch ständig nur an dich.
Hauptsache, dir geht’s gut !
Wie andere sich fühlen, interessiert dich doch überhaupt nicht.
Du könntest ja auch Mal fragen, wie‘s mir geht.
Oder du könntest mir sagen, was du dir für uns beide wünschst.
Aber das interessiert dich nicht !
Du machst dein Ding, und ich muss kucken, wo ich bleib, oder ?

Pause

Wann hast du mich zum letzten Mal zärtlich angelächelt ?
Wann hast du dich wirklich um mich bemüht ?
Ach, vergiss es !

Pause

Du gehst einfach davon aus, dass die Dinge eben so laufen,
Dass ich eben für dich da bin, wenn du mich brauchst.
Aber hast du dabei auch einmal an mich gedacht ?

Sie weint, und er verlässt nach 20 Sekunden leicht achselzuckend das Zimmer und begibt sich in sein Arbeitszimmer, wo er müde ans Netz geht.


anton, ein niergolzinger * - 21.08.02 at 00:58:39




http://www.camel-7.de/ex/photo/jodie.gif



Zwei Tage und siebzehn Stunden - Metropolis, Saal 1-8 [ Steiner - Das eiserne Kreuz 1-2, Alien 1-4, Jodie 1-12, Der Pate 1-3, Men in Black 1-7 ] : [ Waffeleis : Potato-chips : Coke ]. Schlaflos. Jetzt Freigang.



by Noel Noe 96-2805 - Tauchgang - 21.08.02 at 00:36:52




"...
Und an den Küsten - liest man - steigt die Flut."


Jakob van Hoddis * - 20.08.02 at 22:55:23




Gewittergedanken

Es donnert im Kopfe
der Regen des Vergessens
bleibt jedoch aus.

Blitze des Erinnerns
zucken vor sich hin
Aua. Aua.

Und schmerzhaft der
Hagel der Moral auf
mich trommelt

Unter den Bäumen
der Vernunft ist man
niemals sicher





hardmate rheinbrohl - 20.08.02 at 20:42:55




latest news from butte:

mining disaster: X struck it rich!
erosion in the backwoods!
the american dream lost its wallet!


magpie butte mantana * - 20.08.02 at 19:31:30




Reflex

Noch lange Zeit nach dem Abpfiff hatte Kurt Jara die entscheidende Situation des Spiels genau vor Augen Jeden Tag Fussballmanager 2002 auf dem HighendPC zocken bis die Augen bluten Die Freaks darauf hinweisen in meinem Stadion haben sie nichts verloren wie gewonnen so zeronnen Gott ist ein FIFA-Schiedsrichter Sich Abendfarben einer industriell geprägten Großstadt merken



Sasa - 20.08.02 at 18:58:10




Das Labor hat sich unerwartet abgekühlt. Wir wussten nicht, dass die Melonen eine solch starke Wirkung haben würden, aber das ist Teil der Versuchsanordnung, auch wir sind Lernende, das hört ja bekanntlich niemals auf.

Es ist bisher unmöglich, festzustellen, ob die Temperatur in irgendeinem Zusammenhang mit den herabfallenden Winden im sogenannten Badezimmer steht. Wir könnten ein paar Klappen öffnen, nördlich und südlich, aber noch sind wir zu ängstlich, weil wir die Funktion des 'Bastrollos', eine simple Konstruktion aus waagerecht zusammengebundenen Stäben, noch nicht kennen.

Und dann ist es wieder einmal Noel, der uns mit seinen unkonventionellen Ideen zu Hilfe kommt, ein Wort auf den Schreibtisch wirft, ein simples Exist und schon hebt sich der Schleier über den Screens. Erleichtert lüften wir die Brauen, befreien die Stirn von unschönen Falten und liegen uns knapp berechnete 10,5 Sekunden in den Armen.

Noel gehört eigentlich nicht mit zum Team, sondern zur besten Band der Welt. Naja, da ist er wieder raus zur Türe und wir fahren fort mit Punkt 3 der Anweisungen, den Messungen des Blattlausgehaltes unserer Zitronenmelisse. Scheiße, wir zählen knapp über eine Million, das ist definitiv zu viel! Mit zitternden Knien krieche ich zum Alarmkästchen und zerbreche die Glasscheibe mit meinen bloßen Füßen.

Im Labor herrscht jetzt ein großes Chaos. Die Satellitenschüsseln, die Schneidmesser, Bretter, Gemüse und undefinierbare weiße Körner fliegen durch den stahlgeschützten Raum. Etwas trifft mich am Kopf, ich blute aus einer knoblauchförmigen Wunde und gehe zu Boden. Mit letzter Kraft schleift man mich durch den Türschlitz ins Treppenhaus, dichtet flink die leckgeschlagenen Gummilippen und ab geht's erstmal in die nächste Kneipe zum wohlverdienten Feierabendbier.

Es wird Tage dauern, bis wir wieder weiterarbeiten können.


krabbe * - 20.08.02 at 18:57:43




http://www.gelsenwasser.de/pics/webcam/happywash.jpg


Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn - 20.08.02 at 18:28:21






Noli turbare...

Genau. Weg mit diesen Kinderfickern ! Die gehören doch...., na ja, auf keinen Fall auf unsere Spielwiese. Da hört der Spaß auf ! Einfach ekelhaft....Haft, ach was.
Warum können diese alten Böcke nicht einfach Mal was Schönes schreiben, sowas mit zarten, schwierigen Näherungen oder sich wenigstens in diffuse Bilder hüllen - oder schlichtweg verschwinden ?
Früher hätte man die alle eingesperrt wegen....? Volksverhetzung, Gefährdung der Deutschen Jugend, Entarteter Kunst und Anstiftung zu, zu.....ahm

Jedenfalls gibt es doch jenseits der vielbeschworenen ‚Künstlerischen Freiheit‘ noch so etwas wie guten Geschmack.

Genau !


anton, entrüstet, niergolzingen * - 20.08.02 at 17:35:57




Schlange wehrt sich in Vietnam mit Biss vor dem Kochtopf

Hanoi (dpa) - Die Spezialität Seeschlange eines Restaurants im Norden Vietnams ist einem Koch zum tödlichen Verhängnis geworden. Der 22-Jährige wollte das giftige, etwa 50 Zentimeter lange Reptil gerade zu einem Eintopfgericht verarbeiten, als sich die noch lebende Schlange mit einem Biss wehrte. Der Koch noch auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, sagte die Besitzerin des Restaurants. Retten konnte sich das Reptil aber nicht: Minuten nach der Attacke sorgte ein anderer Koch dafür, dass es im Topf landete.


Pressehaus * - 20.08.02 at 17:28:23




Ich atme also das U ein, versuche es zumindest, es ist ein rechtes Ungetüm, superbold extended, brombeer, 100 % magenta, 40 % yellow und riecht nach Kaugummi. Fette 70 Punkt kommen zum linken Nasenloch rein und zum andern wieder raus. Es verursacht auch bei den Umstehenden ein mitleidiges Niesen und Räuspern und mir pieken die Serifen in den Bronchien. Es ist selbstverständlich ein Experiment und heut bin ich dran.

Früher hatten unsere Kollegen die Aufgabe, aus Eichenholz kleine Blöcke zu schnitzen, einfach mit dem A beginnen, keine große Sache. Wir hier, wir atmen. Wir transformieren, erneuern und beschützen den ganzen Kram, wir geben acht auf Ls, Os und auch die As, natürlich. Heutzutage sind sie aus Materialien wie Plastik, Glas, Pferdehaar oder einfach Ha-zwei-oh für die Eiligen.

Unser Raum sieht aus wie eine kleine Küche im Dachgeschoss, der Kühlschrank brummt leise, unter dem Wok glimmt ein stetes Feuer, Korbstühle und Holzbänke zum laden Rumlümmeln in der Pause. Tatsächlich aber ist dies ein modernes Laboratorium mit hochempfindlichen Geräten, einer fünf Zentimeter dicken Tür aus Bleiglas und einer Nasszelle, wenn's brennt.

Und es brennt ständig. Es ist hier schweineheiß, selbst die Schweine schwitzen. Sie besitzen ziemlich kleine Flügel, denen man ihre Flugfähigkeit nicht unbedingt ansehen mag, und meistens hocken sie auch im Bett und tun gar nichts. Wenn sie sich aber erheben, machen sie einen Heidenkrach. Wir lachen dann, der Boss schimpft und das alberne Brummen der weißen Stoff-Flügel vibriert in unseren verschlafenen Ohren.

Dann arbeiten wir weiter als ob nichts gewesen wäre bis zur Mittagspause. Es gibt scharfes Gemüse mit Reis und für jeden eine halbe Flasche Rotwein. Die Köchin hat schicke Beine, wir werden wohl später mit ihr ins Bett gehen, die Lotion auftragen, und dann fliegen schon die ersten Glaskugeln durchs abgedunkelte Labor und illuminieren unsere lächelnden Gesichter.


krabbe * - 20.08.02 at 17:03:09




Eine neue Form des Terrorismus, aber noch harmlos gegenüber denen, die da in Berliner Netzsalons in fremden Zungen performen:
"A few hours ago we have sent.../ in my island".


magpie butte montana * - 20.08.02 at 14:42:06




Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (6):
"In der Tür standen ganz plötzlich zwei Mädchen und erschraken mich durchaus absichtlich."
Benjamin von Stuckrad-Barre: "livealbum", S.144


a.h. * - 20.08.02 at 13:37:41




Girl, you know it´s true


"Vibration, die Alte
wartet schon.."

gröhlt er und bricht in schallendes
alkoholhaltiges Gelächter aus.


hardmate rheinbrohl - 20.08.02 at 13:20:14




"Und wie er sich verströmte, erfüllte er Gottes Idee des Kommens."

Argh. Allein dafür gibt es in anderen Ländern lebenslänglich.


Blödchen * - 20.08.02 at 12:49:12




Wir sind schon oft an diesem Punkt gewesen. Ich weiß nur ungenau,
worum es geht, und ich will nicht darüber nachdenken, wir sind doch
Freundinnen, aber immer wieder regt mich die Intensität auf, mit der du
versuchst, mir ein Geständnis abzuringen, über die Bestätigung deines
Wertes und die Qualität unserer Nähe. Deine Wäsche rumpelt in meiner
Waschmaschine, am liebsten würde ich dich aus der Wohnung werfen,
60 Grad dauern aber eine Stunde 40, Mücken beißen mich
ununterbrochen und nervige Beats von MTV durchbrechen meine
Konzentration. Darüber bin ich froh, denn es ist unglaublich, wir brüllen
uns an bei offenem Fenster, mein Herz rast, es ist weit nach
Mitternacht, wir spielen tatsächlich dieses enttäuschende
Nähe-Distanz-Spiel, so richtig psycho, dabei sind wir nicht mal ein Paar.
Dann versuche ich, dir alles zu erklären, du willst es doch wissen oder.

Du hörst mir nicht zu, ich beginne mit einem einfachen Satz und ich
spüre, wie er ungehört an dir vorbei durchs Fenster in die Nacht gleitet,
aber seltsam genug, es ist mir wirklich egal.


The Crab - 20.08.02 at 11:45:21




THE STREETS - Weak become heroes


hmhb beach * - 20.08.02 at 11:33:30




07.
Speed. Pilze. Gelonida. Kiffe. Kokain. Alokohol. Valium. Teile. Blue Mystic. Buschwindröschen. Phentamin. Xanax.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 20.08.02 at 04:59:47




Schubatza 206 B

Heinrich Schubert Halser, von seinen Freunden Schubatza genannt, stand am Fenster. Nach langen Wochen der Enthaltsamkeit, spürte er einen schmerzhaften Druck im linken Hoden. Seine rechte Hand glitt prüfend in die Hose und ertastete das Problem. Er hatte das Gefühl, das Fenster öffnen zu müssen und besah sich sinnend seinen herrlichen Vorgarten. Da fing sein Sensorium im oberen Blickwinkel eine Bewegung auf, und er wurde der kindlichen Unschuld der dreizehnjährigen Nachbarstochter gewahr, wie sie sich, unbeobachtet fühlend, bei geöffnetem Fenste entblößte.

Sein Glied ragte in abrupter Freude empor. Ihre Haut hatte bereits die Farben kommender Blüte. Aus seinem Atem gerissen, durchfuhr ihn jäh ein stechender Schmerz im Angesicht der Schönheit.

Die Tiefkühltruhe war bereits seit 36 Stunden ausgefallen, und das Semtex hatte sich besorgniserregend erwärmt.

Ein Donnerschlag durchzuckte ihn: sie hatte ihn, mit erglühendem Lächeln, an seinem Fenster entdeckt. Blitzartig rannte er aus seiner Wohnung und erreichte über den Innenhof das Nachbarhaus, wo sie wohnte. Er sah noch seine Hand am Klingelschild suchen, da schwangen bereits die Glocken. Schubatza und das Mädchen verschwammen in einer ewigen Sekunde, und in Zeitlupe nahm er Sequenzen höchster Erfüllung wahr.

Sie riss sich das Höschen herunter, während er, sie betrachtend, sein Glied mit beiden Händen fest umklammert hielt. Und wie er sich verströmte, erfüllte er Gottes Idee des Kommens.

Danach explodierte das Semtex.

Vermutlich hätte sich Schubatza noch zu seinem nächsten Auftrag zurückgemeldet.






anton ein niergolzinger * - 20.08.02 at 00:48:49




Marlene

Mitten in der dunklen Nacht
ist Marlene aufgewacht.
Sie steht auf und geht zur Tür,
diese zeigt verschlossen sich.
Gegen eine Mautgebühr
nur kann sie raus.

Klaus, ihr Mann, der liegt im Bett,
schläft und träumt (er ist sehr fett)
heute war er einfach nett!
Nein, den möchte sie nun nicht
stören oder aufwecken:
er schlummert friedlich.

Also steigt die Frau hinaus,
Fenster auf, sie springt: 'Paß auf'!
Landet barfuß auf dem Plaster,
drüben kommt ein schwerer Laster,
bremst, hält an und fährt davon.
Marlene friert!

Sie hüpft auf den Hof
und läuft um die Ecke,
erklettert die Stufen:
'Du kommst wie gerufen!',
denkt sie. Dann macht

sie Licht und liest, der Ofen ist an;
am Tisch in der Küche sitzt sie und ißt Brot.


GüTeE - 19.08.02 at 23:52:01




wort

ein wort in vielen sprachen
unendlich viele wörter in einer sprache

ein wort schreiben: mit rechts, mit links und aussprechen, zersingen, melismatisch, wörter verklingen sehr dramatisch
sätze bilden, wörter suchen; ein wort erfinden, das die wirklichkeit lautmalerisch nachahmt
verben, hauptwörter, wortarten, artige wörter, ein ungehöriges wort, das unwort

ein wort bezeichnet den ort,
wo wörter sich paaren
in jahren der hoffnung,
herbeigezerrt an den haaren


GüTeE - 19.08.02 at 23:06:22




Ende IV


Seinerzeit konnten Schweine noch fliegen. Herr Potski
wollte es einfach nicht wahrhaben, dass die Tiere mit den
schmackhaften Haxen sich so einfach aus dem Staub
gemacht hatten. Verwaist lag es da, das verschmutzte
Gehege, leer bis auf ein Gelege der Ringeltäubchen, die
wieder einmal zu faul zum Nestbau gewesen waren.
Vielleicht hatte die Frau vom Tierschutzverein doch recht
gehabt. Dachte er, und warf ein paar Antiallgenkörner in das
Biotop. GleichBald würde Schichtwechsel sein, Zeit für ein
kühles Feierabendbier im Schatten des Gummibaums.


Lotos Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar - 19.08.02 at 21:32:15




Ich habe jetzt seit Tagen diesen Nebensatz vor Augen und der geht so: "but keep on reminding: the essential." Wie soll man DAS übersetzen, kann man das überhaupt?
Stammt von "nav meet". Kann man das übersetzen? Oder sollte man sich nur entsetzen?


magpie silver creek montana * - 19.08.02 at 19:43:26




stimmt, hatten wir schon. liebes blödchen, sie sprechen mir aus dem herzen....


doofchen * - 19.08.02 at 19:12:56




Nicht schon wieder Semtex. Das hatten wir doch schon. Gähn.


Blödchen * - 19.08.02 at 19:08:19




Schubatza III

Heinrich Schubert-Halser, von seinen Freunden Schubatza genannt, hatte die letzten 30 Sekunden seines begrenzten Lebens verlegt, und er fühlte diesen engen, reissenden Schmerz, den er sich professionell abtrainiert hatte. "Ficken!" war das kreisende Mantra in seinem Kopf, im Gedanken, daß ihm dies nicht mehr vergönnt wäre. Nach jahrelanger Abstinenz erschien dieser Einbruch besorgniserregend und drohte, zeitraubend zu werden. Am Grunde gesehen, hatte er eigentlich den Auftrag angenommen, weil er diese Unruhe kommen spürte und eine Ablenkung suchte, die seine professionelle Konzentration erforderte. Ehe er gegen 19 Uhr das Haus mit 4 Kilo Semtex, lose in die Manteltasche gestopft, verliess, hatte er den ganzen Nachmittag über in seinem Garten Holz gespalten, bis er sich wie im Orgasmus erschöpft hatte. Den Schweiß hatte er sich noch abgeduscht. Er war glasklar in den Gedanken.

Die Instruktionen standen ihm wie eine in Schönschrift gemalte Partitutur einer spätromantischen Sonate vor Augen, und er wartete nur die Coda ab, um dann rasch handeln zu können. Er hatte sich in den Plan verliebt, weil er in ihm auch die liebevolle Handschrift las. Und als er in den Opernplatz einbog, sog er bereits den Triumph seiner kommenden Tat in gierigen Zügen ein.

Nach der Detonation würde, nach dem Eintreffen der Fernsehteams ,die Siegeshymne aus der Rockoper "zzz" von sämtlichen Dächern der Umgebung schallen. Er ging zum linken Nebenflügel, dem Ballsaal von Johann Strauss, wo seit gestern die gesamteuropäische katholische Bischofskonferenz über die Sexualethik und die Moral der Ehe im 21.Jahrhundert tagte. Er hatte nichts gegen Katholiken, er war lediglich professionell. Jetzt streifte er sich die Kleidung des Servicepersonals über und eilte zur Herrentoilette im Untergeschoß, wo er routiniert das Semtex hinter der Latrinenblende plazierte. Der Bundespräsident hatte sich ihm als Komparse zur Verfügung gestellt.

Die Frau muss großflächig besamt werden oder inwendig – in dieser Überzeugung stellte er abschließend den Zeitzünder, bevor er sich geschmeidig aus dem Gebäude entfernte.

Schubatza meldete sich zu einem neuen Auftrag zurück.


ein niergolzinger * - 19.08.02 at 18:42:17




Liebe akkadische Personifikation des Salzmeeres und Urmutter des Alls und aller Gottheiten:

Absurd. Natürlich absurd. Was denn nicht? Aber richtig ist: Form, Zeitpunkt und besonders Ort waren definitiv falsch gewählt. Doch nicht immer ist totale Kontrolle möglich, besonders nicht in gewissen Situationen. Aber das alles gehört nicht hierher. Du hast recht. Excusez.


zak - 19.08.02 at 18:39:06




Anruf bei Albert
A. "Meldest Du Dich auch mal. Wie isses?
H: "Super. Echt ein Traum. Wird immer besser!"
A: "Kein Streit?"
H: "Nö. Gar nicht. Fast... naja..."
A: "Was?"
H: "Sie hat mir einmal die Strassenkarte an den Kopf geknallt."
A: "Das brauchst Du doch!"
H: "War OK."
A: "Keine Heulerei?"
H: "Nee, Anni ist da anders. Wenn nur ganz kurz."
A: "Abendessen?"
H: "Beim Frühstück."
A: "Peinlich."
H: "Nö, ihre neue Sonnenbrille geht vom Oberkiefer bis zum Haaransatz, da sieht keiner was."
A: "Prada?"
H: "Bikini ist von Prada. Supergeil! Brille Gucci."
A: "Warum hat sie geheult?"
H: "Kinder. Sie will erst später welche. Bloß keine Mädchen. Nur Jungs. Am Liebsten adoptiert. So ein kleines Schwarzes findet sie süß.."
A: "Ist doch OK"
H: "Hab ihr gesagt, ein Kind ist keine Handtasche."
A: "Hohoo! Tiefschlag"
H: "Schnell weggesteckt. Einmal war sie aber echt verstimmt."
A: "Was war?"
H: "Hab die Blonde plötzlich im Fernsehen gesehen."
A: "RTL?"
H: "Nee Deutsche Welle."
A: "Und?"
H: "Hab total erstaunt ihren Namen gerufen!"
A: "Und Anni?"
H: "Kam erschreckt aus dem Bad gelaufen. Was los sei."
A: "Au scheiße."
H: "Hab ihr erklärt, dass ich die kenne. Danach war sie etwas reserviert.."
A: "Und Du warst ganz verstört."
H: "Etwas"
A: "Schminkerei nervt Dich nicht mehr?"
H: "Kaum. Hab mich auch ans Abschminken vor dem Schlafengehen gewöhnt."
A: "Dauert das bei ihr so lange?"
H: "Nee. Ich meine bei mir. Vor allem die Lippen."A: "Iiihhhh."
H: "Sehe nachts aus wie so'ne Transe nach den Knutschereien."
A: "Schlimm"
H: "Ein paar Wische mit dem feuchten Handtuch und das Zeug ist runter. Kein Problem."
A: "So ändert sich das."
H: "Stört mich alles nicht mehr. Morgens benutzt sie übrigens keinen Lippenstift."
A: "Nein?"
H: "Nein!"
A: "-"
H: "Das Rote an der Trinkflasche war nämlich nur ihr Labello. Der ist rosa."
A: "IIhhh."
H: "Warum?"
A: "Du hastse nicht mehr alle."
H: "Quatsch! Aber irgendwas hat sie mit meinem Gehirn gemacht."
A: "Was?"
H: "Ich kann mich nicht mehr an meinen EC Pincode erinnern. Weg. Plotzlich weg!"
A: "Gehirn weggevögelt. Normal sowas."
H: "Kommt das wieder?"
A: "Wenn Du zahlen musst, vögelt sie es wieder rein."
H: "Hoffentlich klappt das."
A: "Ganz sicher."


HalfManHalfBiscuit Beach - 19.08.02 at 17:13:33




lieber zak,

die zeilen sind überzogen mit absurdität. warum auf dieser
plattform? war die unumgängliche datenübertragung
beabsichtigt? genau die person für die die fluchartig
verlassene stadt des grauens wieder bezogen würde, wird
eines spiels von unverständnis zum selbstschutz und der
rationalität bezichtigt. absurd. in dem loch sitzend, von
wenigen sonnenstrahlen geküßt, entgehen, aus der
bordierten perspektive auf die welt, andere schlaglöcher.
das beeindruckt nicht einmal nachbars katze!


tiamat - jetzt erst recht ohne pixel und morsezeichen! * - 19.08.02 at 15:30:49




Ausnahmsweise stöpsel ich den Fernseher ein. Sofort verstrahlen die Bilder. Nach dem Frühstück rufst Du viele Nummern an, um zu erfahren, wo Hilfe gebraucht wird. Dann fahren wir los. A., die zu Besuch ist, kommt auch mit. Ich glaube nicht, dass wir weit kommen, aber mir imponiert Dein drängendes Herz.

Nach wenigen Autobahnmetern stecken wir fest. Die "Gaffer", wie es im Radio heißt, sind noch dreißig Kilometer vor uns. Hier ists ein gewöhnlicher Unfall. Es ist heiß, wir essen Stullen und trinken Wasser. A. raucht. Ab und zu wird eine Gasse für die Notfallwagen gebildet. Tickern von einer inneren Uhr. Nach einer Stunde haben wir zehn Kilometer bis zur nächsten Ausfahrt geschafft. Wir fahren ab und wieder zurück.

Die Luft ist trocken. Bauern und ihre Helfer holen das Heu. Ich laufe den Weg zum Haus hinunter, zufrieden jetzt mit dem Sommer, trockenen Fußes. Vor dem Tor winken aufgeregt zwei Wanderinnen. Sie waren schon einmal da. Ob sie wohl eine Tasse Kaffee bekommen? Sie fragen mich wer ich bin.

Später sitz ich allein im Garten. Es kommt mir der Stein in Sinn, der totenkopfgleich aus dem Haufen am Rande des Feldes ragte. Ein stilles Gebet.


Felix Herbst Hagelberg - 19.08.02 at 14:22:23




Fauchende Kakerlake letzter Schrei unter Bangkoks Tierliebhabern

Bangkok (dpa) - Eine zischende Riesenkakerlake ist der letzte Schrei unter Tierliebhabern in Thailands Hauptstadt Bangkok. Die mehr als zehn Zentimeter lange Madagaskar-Fauchschabe sei nach Medienberichten derzeit vor allem bei jenen begehrt, die nach etwas suchten. Ein Exemplar sei für umgerechnet etwa 1,20 Euro zu haben. Die aus Afrika stammenden Schaben stoßen einen Fauchlaut aus, wenn sie sich bedroht fühlen. Thailands Behörden zeigen sich angesicht der neuen Liebhaberei unter Hauptstädtern alarmiert.


Pressehaus * - 19.08.02 at 14:01:09




Wobei mir die darstellung im netscape ohne scroll viel besser gefällt als im IE

zwei luftblasen mehr, die in unserem fischglas herumschwimmen um ordentlich geklickt zu werden

nur die dritte zeile kennt keine eile


fredrik - 19.08.02 at 13:08:22




Zarathustras Rundgesang:

Oh, Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
"Ich schlief, ich schlief –,
Aus tiefen Traum bin ich erwacht: –
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh –,
Lust – tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit –,
will tiefe, tiefe Ewigkeit!"


Friedrich Nietzsche Weimar * - 19.08.02 at 11:47:43




Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (5):
"Die Tür ächzte, und er drehte den Schlüssel herum. Auf das Bett fallen gelassen, taumelten Staubkörnchen vor dem Fenster nimmermüde in endlosem Tanz auf und ab."
Eckhart Nickel. "Was ich davon halte", S.69


a.h. * - 19.08.02 at 11:25:35




hübsch, sehr unterhaltsam, hawk!

.

'oh mensch gib acht:
es kommt die nacht
mit macht und lacht',

oder was schrieb nietzsche zum thema;)? frag mal den dorfwirt: der weiß alles!


GüTeE - 19.08.02 at 11:18:53




Lloyd blickte wieder daseinsverliebt auf die Niergolzinger http://www.wallyontheweb.com/movieman.gif Ein aufkommender Wind wehte Bruchstücke eines Songs herüber, den er fast vergessen hatte. http://www.wallyontheweb.com/movieparty/elvisdancing.gif ein gnadenlos ziehender Schmerz durchwanderte seine Eingeweide. http://www.wallyontheweb.com/silentstars/Gish.jpg Im Reden spult der Politiker sein Programm ab, er ist programmiert. http://www.wallyontheweb.com/silentstars/Chaplin.jpghttp://www.wallyontheweb.com/silentstars/Keaton.jpghttp://www.wallyontheweb.com/silentstars/Chaney.jpghihi .............. ein huhn, das fraß - man glaubt es kaum - ein blatt von einem gummibaum - - - dann ging es in den hühnerstall und legte einen gummiball - - - the end


hawk - 19.08.02 at 10:55:11




Great stuff, hawk,

Extremely well done !


admirer * - 19.08.02 at 01:58:59




So gib nun acht

Die flut
Sie wartet
Auf dich
All die Jahr

Das schwache Ich
Das abwehrt
Don’t get wet

It is a torrent
Sweeping you away
Into oblivion

No words
To give you meek protection
No books to keep

So gib nur acht


anton niergozingen * - 19.08.02 at 01:41:38




ich muss schon sagen ! Flotte Dynamik, und die letzte Zuflucht in herzzerreißender Unterstellung narzißtischer Störung – einfach brilliant, oder ? Manch einer hat sogar was ‚Richtiges‘ veröffentlicht http://imperium.de/animationen/anims6/movingbooks.gif Schau dich doch Mal um im loop da hab ich wohl etwas dick aufgetragen Lesenswert finde ich Kindergedichte, aber von Kindern, bitte ! http://imperium.de/animationen/anims4/footpr.gif ein arschloch mit rudimentären deutschkenntnissen entstellt mit seinen ridikulösen verbesserungsvorschlägen tolle gedichte um eitel zu sein, unheilbar.Er lallt vom All und all dem Sein : ja, schrecklich! Sie stand auf einer Wiese, rupfte Gras und kaute das den lieben langen Tag, weil sie das mag. http://imperium.de/animationen/anims4/sticsnak.gif livestream, bizarre: die ganze nacht! (ich geh' jetzt schlafen) Monsieur LEROC est sur le balcon. das mit dem Grappa ... also, dazu ließe ich mich ja jetzt mal noch überreden http://imperium.de/animationen/anims4/footpr.gif Das kommt nur von eurem ewigen Saufen. Wir haben dann noch ein paar doppelte Obstler aus seinem Anbau Mein Gott: und wir durften dabei sein! mit roten fähnchen morsezeichen in die luft wedeln und du findest (zwangsläufig) die dekonstruktivistischen Fragmente http://imperium.de/animationen/anims5/smoking_gun.gif Nicht jeder Künstler, der stirbt, wird deswegen unsterblich. HAR HAR HAR and... loop again...........


hawk - 19.08.02 at 01:32:31




Espadrilles

Lloyd blickte wieder daseinsverliebt auf seine Espadrilles, die er sich für seinen Urlaub in Ligurien gekauft hatte. Seit Jahren hatte er dieses preisgünstige Schuhwerk nicht mehr getragen. Espadrilles vermittelten ihm die Ahnung kommender Liebkosungen und das Gefühl, möglicherweise doch noch etwas Neues erleben zu können. Er spielte seine Boulekugel präzise ans grüne Couchon, und er verspürte warmen Urlaubssand in seinen Espadrilles; freilich war es nur der angefeuchtete Feinsplit des Hartplatzes.

Präzision und schluffiges Schuhwerk waren die erwählten Antipoden seines inneren Konflikts, dem er durch einen Urlaub entschlüpfen wollte. Die letzte Kugel seines Mitstreiters versprang funkenschlagend auf einem Kieselstein. Kein exakter Wurf, zu hudelig angesetzt. Lloyd ballte erleichtert eine Siegerfaust und gab dem Kontrahenten die Hand. Und als er den Händedruck spürte, begriff er, dass die ideale personelle Zusammensetzung des nahenden Urlaubs nicht gegeben war: der dritte Niergolzinger fehlte. Kein Grund, den gewonnenen Drink abzuschlagen, dachte er und sah durstig nach dem kleinwüchsigen Wirt, der vis-a-vis saure Schoppen ausschenkt.

Lloyd ertappte sich nach dem vierten Drink dabei, wie er seine Lebensurlaubsschublade nach all den Espadrilles durchstöberte, die er je getragen hatte. Ein aufkommender Wind wehte Bruchstücke eines Songs herüber, den er fast vergessen hatte.

Da sah er sie ganz deutlich vor sich, und ein gnadenlos ziehender Schmerz durchwanderte seine Eingeweide.





zwei niergolzinger * - 19.08.02 at 01:20:19




Zugegeben, mein lieber a.h.,

da hab ich wohl etwas dick aufgetragen. Und da kannst du Mal wieder sehn, wie erregbar ich noch bin – das kann nicht nur an GüTeE liegen. Auch meine Niergolzinger ärgern sich stündlich über meinen abgestandenen Oberlehrerduktus, obschon ich dachte, ich hätte all dies weit hinter mir gelassen...
Im Moment bin ich ohnehin deutlich besänftigt, da ich grad vom Dorfwirt komm, der mir das mit der Flut sowieso ins rechte Licht gerückt hat. Wir haben dann noch ein paar doppelte Obstler aus seinem Anbau ...., aber was red ich da. Jedenfalls bin ich über Niergolzingen wieder auf dem Laufenden und auch beruhigt, dass du mich freundlicherweise auf meine Hudeleien aufmerksam machst. So long, a dopo.


anton niergolzingen * - 19.08.02 at 01:04:26




"... Schau dich doch Mal um im loop, und du findest (zwangsläufig) die dekonstruktivistischen Fragmente, die Hiroshima folgen mussten. ..."
Mein Gott: und wir durften dabei sein! Das sind ja Dimensionen von Notwendigkeit - gewissermaßen welthistorische -, die ich bisher noch gar nicht im Blick hatte! (Oder: Gehts nich ne Nummer kleiner, Anton?)


a.h. * - 19.08.02 at 00:18:39




Nicht jeder Künstler, der stirbt, wird deswegen unsterblich.
(lurchi)

.

nebel liegt,
ein weißes tuch aus seide
schwebt geheimnisvoll und leicht,
über'm teich


GüTeE - 19.08.02 at 00:06:47




.

die flut
sie kommt erst nächstes jahr
zu uns
ich wünsche mir dafür
mehr mut
und einen neuen, gel-
ben hut
aus plastik oder stoff
denn ruth
steht dieser hut
auch gut:
er schützt sie gegen regen
.



GüTeE - 18.08.02 at 23:33:49




Lesenswert finde ich Renatus Deckert am 13.8.02 im 13er-Forum: 'August'

Sie war ein Kind, liebes Antönchen!


GüTeE - 18.08.02 at 22:53:20




Danke, ägypter.

Heute schon gemeißelt?



Marie de Li (vre) * - 18.08.02 at 22:49:58




Tja, mein lieber GüTeE,

die Flut kann jeden überraschen, doch die"Forderung, man könne nach Ausschwitz keine Gedichte mehr schreiben" stammt eben gerade nicht von "solchen, die die gebundene Sprache entbehren können".
Dabei kann ich verstehen, dass du dich umgehend, zitierend um ‚Kindergedichte‘ bemühst, dir jedoch die innewohnende literarische Dialektik entgehen lässt. Schau dich doch Mal um im loop, und du findest (zwangsläufig) die dekonstruktivistischen Fragmente, die Hiroshima folgen mussten. Und dass Frau Klüger Literatur als therapeutischen Versuch sah und dies im selben Atemzug""das älteste ästhetische Anliegen""nannte, wäre noch immer eine Debatte wert.

Übrigens: nix gegen Kindergedichte, aber von Kindern, bitte !


verwundert ,Anton, niergolzingen * - 18.08.02 at 22:44:08




In dieser Situation wäre alles Schreiben zu wenig,

lieber Sandsäcke schleppen, beim THW mitmachen, in die DLRG eintreten, Schlamm schippen, Müll wegräumen, neue Straßen und Häuser bauen, dem DRK helfen und Spendengelder überweisen:

denn auch im südlichen Afrika sind 10 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht!


GüTeE - 18.08.02 at 22:15:08




Die Forderung (man möge/könne nach Ausschwitz keine Gedichte mehr schreiben / gü.) muß von solchen stammen, die die gebundene Sprache entbehren können, weil sie diese nie gebraucht, verwendet haben, um sich seelisch über Wasser zu halten.

Es sind Kindergedichte, die in ihrer Regelmäßigkeit ein Gegengewicht zum Chaos stiften wollten, ein poetischer und therapeutischer Versuch, diesem sinnlosen und destruktiven Zirkus, in dem wir untergingen, ein sprachlich Ganzes, Gereimtes entgegenzuhalten; also eigentlich das älteste ästhetische Anliegen.

(Ruth Klüger)


GüTeE - 18.08.02 at 22:05:05




Zwei alte Frauen stritten. Worte wechselnd standen sie am Eingang der Baracke. Ich sehe sie gestikulieren mit ausgemergelten Händen. Da kam eine dritte Frau, Blockälteste oder was immer, und stieß den beiden die Köpfe aneinander. Die Brutalität dieser Dritten, die offensichtlich dazu befugt war, war mir wie ein Schlag auf den eigenen Kopf. Tiefer Schreck. Auflösung des Umgangs unter Menschen.

(Ruth Klüger in 'weiter leben')


GüTeE - 18.08.02 at 21:53:40




Ich fühlte eine unbeschreibliche Angst,
als die Flut kam,
atemberaubend.

Reflexartig packte ich meine neue Existenz,
die jetzt 13 Jahre alt war,
in die bereitliegende ALDI-Tüte

Und watete am neuen OBI vorbei,
wo SAT 1, ARD und ZDF mir bereits auflauerten –
"so eine Scheiße", rülpste ich in die Mikrophone,
alles live, versteht sich.

Erst vor der ‚Karl Liebknecht‘ Sporthalle,
wo wir alle wieder anstanden, wie eh und je,
setzte mein dialektisch versauter Verstand ein:

Ein Symbol, lediglich ein archaisches Symbol
Ist diese Flut.
Ihr unheilvolles Gefälle schien 89 abgewendet.

Jeder soll jetzt seinen ‚Flut-Soli‘ wie Blutzoll entrichten,
damit der neue OBI wieder aufgebaut werden kann.
Ich hab da einen 325 Euro-Job.


flutopfer, bitterfeld * - 18.08.02 at 21:29:18




@ Marie - ein sehr schöner, ein rasanter Text ...


ägypter No 151 * - 18.08.02 at 20:52:04





vorbeiziehende bahnen, luftgeflatter. gebläsestimmung, an helle fronten geklebt. ganz träge. augenschlitze, heller, hell greller horizont. alles geht weiter, bahnen, luft gebläse. ein jähes leuchten, stülpt sich der wolkenzug um, aus dunklen ballen prasseln hagelstücke herab, faraday, blitzschläge, dann wieder leiser: der regen, rauschen am tacho vorbei. die letzten eisspritzer fegt der wind von der scheibe.
vor mir: ein einer insel aus gischt und sprühendem glitzern gleitet ein au to auf dem nassen film, ein raumschiff, centimeter über der aquaplaningbahn, zwei köpfe, unscharf, im hintergrund.
in der ferne das flächige plateau des staffelbergs, angeleuchtet von sonnenstrahlen. ich kann unmöglich die gestalten sehen, die an den scharfkantigen rändern zum abgrund mit roten fähnchen morsezeichen in die luft wedeln. vor mir blinkt es rot und die sprühende insel entschwindet in die ausfahrt.
rasch teilt sich ein vorhang und es trifft mich blitzartig: das raue dröhnen trockenen asphalts.





Maria * - 18.08.02 at 19:58:19




Der erste Vorstoß der Mittelklassewagenneutralität hängt mit dem Verlust der einfachen Lust zusammen Der Krieg hat den Norden 360 000, den Süden 275 000 Zahlen gekostet Auf Schweizer Neutralität fahren Diktatoren Zuhälter und Max Frisch schiff Die Schifffahrt ist einer Rechtschreibreformaufregung wert Milosevic fährt da mit einer weißen Kapitänsmütze schräg im roten dicken Gesicht



Sasa - 18.08.02 at 19:48:13




Ich beschwer mich ja nicht, EEB! Worüber auch und bei wem denn? Ich beobachte. Und vor Leuten, die sich einer unverfälschten Echtheit rühmen, das rate ich Ihnen, hüten Sie sich besser! Das sind Zombies.


a.h. * - 18.08.02 at 19:39:16




Was bleibt

Sucht Euch Leute, mit denen Ihr Euch auf eine Weise austauschen könnt,
daß es für alle Seiten fruchtbar ist, sei es in einer größeren Gruppe
oder zu zweit. Die Fähigkeit, Kritik zu äußern und anzunehmen, hat
nicht nur mit Kompetenz, sondern auch mit Vertrauen zu tun. Beides
wächst nicht über Nacht. Gebt Euch die Zeit, die Ihr braucht. Die
Zusammenarbeit mit anderen Autoren kann wunderbar bereichernd sein.




© Anja Fritsch, 2002 * - 18.08.02 at 19:38:12




http://a1944.g.akamai.net/7/1944/1402/00051812009/images.barnesandnoble.com/images/900000/909291.jpg

Douglas Zec 1941

Dies ist das wohl bekannteste Plakat aus einer Kampagne zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels. Obwohl es heute fast sozialistisch anmutet, spiegelt es doch die Spannung zwischen patriotischer Pflichterfüllung und dem damaligen Frauenbild wider. Die junge Dame mit dem Blend-a-med-Lächeln wirkt noch immer sehr feminin und frei vom Schmutz und dem Schweiß der Fabrik im Hintergrund. Fröhlich winkt sie den neuen Flugzeugen, die Arme zum Victory Zeichen erhoben.
Wir sehen zu ihr auf, als einem ewig leuchtenden Bild weiblicher Güte.



P. Aristide - 18.08.02 at 19:31:59




Eingesehen, Herr. K., war unnötig, ja. Ihr zweites Distichon
gefällt mir allerdings besser als die Schiller-Parodie, deren es ja schon etliche gibt, von Claudius bis Gernhardt. "Spannend, im Mittelteil härter" - eine Filmbeschreibung? Plötzlich entpuppt sich das Adjektiv als Partizip, das Mittelteil als, na als das Mittelteil eben (wurde das Gemächt schon mal so genannt oder ist das wirklich ein neues Synonym?).

ohne ein sonett
zu schreiben, geht jörg meyer
abends nicht zu bett -
und jedem auf die eier.


zaungast, kann nicht anders d * - 18.08.02 at 19:27:19




Austausch, lieber Annus. Das findet zwischen echten Menschen statt. Genauso gut könnten sie auf Toilettenwände schmieren und sich dann über die unangemessene Reaktion beschweren. Sie tun mir leid. Fast.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 18.08.02 at 19:00:29




Danke für die netten Grüsse, Hr. Meyerdierks! Aber nicht von Herrn Teilmann- der ist noch mit seinem wahnsinnigen Bruder beschäftigt, der wie wild um sich schießt.
Aber das Telefon störte ja auch keinen-

---
Dieses Wochenende:
Stuckrad-Barre schreibt ein "Drama" in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der perfekte Sonntag zerstört. Ein Grauen.


RockdenLiterat on the rocks. - 18.08.02 at 18:17:44




Liebe Mitleidenden, dear ‚fellowsufferers‘,

ich muss schon sagen ! Flotte Dynamik, und die letzte Zuflucht in herzzerreißender Unterstellung narzißtischer Störung – einfach brilliant, oder ?
Manch einer hat sogar was ‚Richtiges‘ veröffentlicht und verschanzt sich nun hinter dem Regal vergangener Großtaten, während sich GüTeE ,täglich verunsichert, in kindlicher Unschuld unangreifbar macht, d.h., gemacht wird.
Und selbst die Oberlehrer der Metrik graben die Vorlesungsmanuskripte der Bochumer Gesamthochschule aus, um sie wieder mit schlechtem Gewissen zu befummeln, was wiederum neugierige Zaungäste zu Applaus befeuert. Für jeden ein Sonderangebot !

Ein etwas heikleres Problem scheinen die Niergolzinger zu sein, die sich in wundersamer Vermehrung breit machen. Unverschämte, schwerfällige (clumsy bavarins) Jungs, die in der Maske von Ensor seit 20 Jahren King Lear lesen und dabei ungeniert das schrumpelige Gemächt befingern – pfui Teufel. Die sollen Mal Ross und Reiter benennen, von Schubatza ganz zu schweigen.

Und hier mein bescheidener Vorschlag (zu GüTeE): mind the loop ! Wer weiss denn schon, was nach dem 22.September Haarsträubendes auf uns zurollt ? Frau Innenministerin Angela wird akribisch die Netze überwachen und obskure Namen sammeln – mind the loop !
Paranoia ? Schon möglich. Ich leg schon Mal Semtex auf Eis. Prost !


anton, amüsiert niergolzingen * - 18.08.02 at 18:09:46




Die besten Grüße an RdL und seine zauberhafte Schwester.


meyerdierks * - 18.08.02 at 16:57:48




Der erbärmliche Versuch, ein wenig Klarheit zu erlangen. Jeden Tag eine neue Verschwendung knapp bemessener Ressourcen. Das Anstarren eines Baumstammes mit der Absicht, sich das Muster der Rinde einzuprägen. Die Absicht, die Formen der Wolken vorherzusagen. Das Unternehmen, jeden Schweißtropfen im Moment seines Entstehens vom Körper lecken zu wollen. Wahrscheinlichkeitsrechnung. Oder ist sie schon längst da, die Klarheit, unbemerkt vorhanden, wie die Katze, deren Spuren sich jeden Tag auf dem Dach meines Wagens vermehren, ohne dass ich sie je zu Gesicht bekam? Wäre dann nicht "unbemerkt" der falsche Ausdruck? Unsichtbar vorhanden also, versteckt greifbar. Der schwarze Fleck im Augenwinkel. Es ist endlich wieder heiß, und wir haben aufgehört zu sprechen. Die elektronischen Gefühle wurden eingestellt, kein Pixel erhellt mehr den Tag. Jemand sagte einmal, dass das Erleben menschlicher Nähe immer unerträglich ist, da ihr zwangsläufig, früher oder später, der Schmerz des Vermissens folgen wird. Was ist die Konsequenz? Der Schmerz des Vermissens ist da, jedenfalls, daran besteht kein Zweifel. Ich bin nicht fähig, zu verdrängen. Ich bin billig und belastend, denn ich will nicht rational sein. Ich werde nicht mit Unverständnis spielen, um mich selbst zu schützen. Es ist also heiß und vor den raschelnden Vorhängen, die das Zimmer in bewegliches Halbdunkel tauchen, erahnt man träge die Schmetterlinge zwischen Grün und blinkendem Metall, sachtem Brummen und entferntem Lachen, vom Rasensprenger rhythmisiert. Ich geh nicht raus, raus geh ich nicht. Nicht heute. Die vergangenen Tage waren erfüllt von Anrufen und Wahnsinn, Wohnungsbesichtigungen und der Selbstbetrachtung im Mietspiegel. Zwischen schmelzenden Maklern und manifester Realität war nur ein Gedanke ständig präsent. Zurückkehren in eine Stadt, die man in einem vorgeschobenen Akt der Selbstrettung verlassen hat, feuerspeiend. Zurückgehen, wegen jemandem. Ich habe ernsthaft daran gedacht. Doch es würde nicht funktionieren. Schon allein des Vorzeichens wegen. Wir sind unreif und ekelhaft. Alles wird gut.


zak - 18.08.02 at 16:55:54




Die Liebe ist TOT; und der Service wird auch immer schlechter.
Gestern stellte man mir ein Gin-Tonic auf den Tisch dessen Tonic acht Monate abgelaufen war, hätte ich nicht so sehr den Gin gebraucht um dieser Runde weiter beizuwohnen - aber das ist eine andere Geschichte.
Die Liebe ist so TOT, dass noch nicht einmal die kleinen Mädchen mehr dran glauben. Ich fühle mich wie Proust, aus meiner geistigen Heimat vertrieben. Ich halte jede Selbstverwirklichung für ausgeschlossen.
Jeder Tag eine Beleidigung des Geschmacks.


meyerdierks * - 18.08.02 at 16:52:38




Dass Sie, HelK, elegische Distichen schreiben können (wenn Sie mögen), freut mich. Punctum. Das erste Ihrer beiden Pröbchen ist köstlich. (Dass Schiller die Vorlage dazu "Das Distichon" überschrieben hat, nicht etwa "Das Elegisches Distichon" – nun, das muss ich Ihnen nicht erzählen.) Ob nun die beiden Versuche in Schweine&Elephanten "tolle Gedichte" abgeben, überlasse ich Ihrer eigenen sowie der (an Trakl, Keats und GüTeE bewährten) Urteilskraft Ihres Zaungastes. Jedenfalls sollten meine "Verbesserungsvorschläge" sie gewiss nicht dazu machen. Sie betrafen die Form. Und die zielt im Text, deutlich genug, auf die klassische Strophe. E vero: Was dabei herauskommt, entbehrt der Komik nicht. Sie haben sich dafür entschieden, "die Form zu vernachlässigen". Ihr gutes Recht. Wie es das Recht Ihrer Leser ist, das zu bemerken. Und man wird sich seine Gedanken machen dürfen. Sollte nebenher im Roman große Lyrik (zeitgemäße Xenien) entstehen? Ironische Brechung lieber vermieden werden? Sollte die Benennung als Distichen ausreichen, um – ja wen eigentlich – zu beeindrucken? Auch, warum überhaupt sich Ihr jugendlicher Held mit Talmi à la "Distichon des Tages" schmückt, mag man fragen. Wie immer das zu deuten ist: Dem Eindruck, dass auch der Autor zuzeiten ganz gern mal im Glanz von Bildungslametta paradiert, beugen Sie nicht sonderlich vor. (Warum auch?)

Die narzisstischen Züge dieser Veranstaltung hier, werter Zaungast, springen ins Auge. Da haben Sie ganz recht. off hat das vor ein paar Tagen bereits betont. Tatsächlich kommt es hier kaum zum Austausch, und wenn, dann in den unerfreulichen Schwundstufen von Lob(hudelei), Dank und Beschimpfung. Ich weiß gar nicht, ob man das nur bedauern soll. Immerhin haben einige im loop (z.Zt. im Urlaub) den unqualifizierten Zwischenruf zur hohen Kunst entwickelt. (Andere pöbeln nur oder johlen.) Wie 666 halten auch Sie, selber maskiert, das Schreiben unter Pseudonym (z.B. bei mir) nur als Ausdruck einer extremen Geisteskrankheit (zu blöd zum Eitelsein) für interessant. Lassen Sie mich Ihre Aufmerksamkeit auf einen anderen Punkt lenken. Das maskierte, vor allem das durch keine ID geschützte, Schreiben verlangt die Pflege von Wiedererkennbarkeit und Entwicklung von Personalität allein in den Beiträgen. Gewiss: Manche halten sich dabei zur Unterstützung Hilfstruppen und Zaungäste, die sich z.B. auf den job des Wadenbeißens spezialisieren. Andere wollen die erforderliche Erwart- und Identifizierbarkeit alleine (also unter einer einzigen Maske) herstellen. Wenn sich faker einschalten, wird die Geschichte noch einen Dreh komplizierter. Das Lustige/Spannende dabei ist, dass es (gerade auch für einen selbst) nichts hinter der Oberfläche der Texte gibt. Das Pathos der Individualität verdampft (ganz kontrollierbar, nachlesbar und auf Probe). Man macht auf diese Weise die Erfahrung, dass man sein kann, wer man will, aber sehr rasch bleiben wird, wer man geworden ist. Erwartbarkeit ist wirkmächtig, steuer- und wieder auch unkontrollierbar. Wie mechanisch und unspektakulär (wie dumm auch) die Prozesse hierbei ablaufen, kann man leicht an den reflexartig einrastenden, offenbar aber kaum je überwindbaren Reaktionen auf einen nickname ablesen. Welch merkwürdiges Vergnügen, jemanden, dem es, egal weshalb, gefallen hat, sich selbst, lateinisch geziert, nach dem hinterletzten Körperteil zu bestimmen, wieder und wieder (nachdem die Übersetzung erst einmal raus ist und selbst noch nachdem das Wortspiel mit dem "n" zurückgenommen wurde), als Arschloch und geisteskrank zu beschimpfen – wie dürftig lizensiert auch immer.


a.h. * - 18.08.02 at 16:23:02




Christian Kracht schreibt unverständliche Gedichte, und TomTom nimmt fürchterliche Drogen. Das ist Bangkok. Einmal und nie wieder.




Niklaus Bürgin * - 18.08.02 at 15:42:14




Heute früh, der Nebel stand noch dicht über dem See, da ist mir das klar geworden. Das Ende ist spiegelglatt. Es ist sehr still. Irgendwann hörst Du auch dein 200 Euro Glasfieberpaddel nicht mehr schlagen. Nichts als Gleiten. Ins schmelzende, unaufhaltsame Licht.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 18.08.02 at 14:12:26




Danke und Grüße nach b !


GüTeE - 18.08.02 at 14:03:00




wieviel nierglozinger sind's denn? zwei, anton, a.h., loyd, Miroslav, sigi : wer ist wer, was ist von wem? würde mich wirklich interessieren

Dummpfeife 666 ? Nein
666, der (auch) etwas die Contenance zu verlieren scheint : ja

Kleiner Tip für den unermüdlichen GüTeE (unermüdlich war der treffende Ausdruck;)
Pflichtapplaus für GüTeE, bei gleichzeitig strengem Ausspucken von Olivenkernen : sachliche Kritik hatte ich erwartet und - befürchtet, nach
eins seiner schrecklichen mitleidheischenden pömchen
GüTeE iss Klasse!
GüTeE verzeih ich alles; er soll sich sein großes kindliches Gemüt bewahren. Ich beneide ihn fast.
I love GüteE
GüTeE: Leicht parodier-, nicht kaputtbar.
überwiegend Sammlungen abgegriffener Taschenbücher
SOFF einsam vor sich hin : nee
Er lallt vom All und all dem Sein : ja, schrecklich!
Hätt er doch bloß geschwiegen, ein Weiser würd' er sein.

autistisch, narzisstisch, die wollen allein sein mit sich, sind unheilbar : alles nicht so ganz falsch. noch dazu war ich ein zappelphilipp und 'familienclown', der nur gehört wurde, weil und wenn er faxen machte

Es gelingt ihm nichts ? Im Gegenteil, dem HelK wird noch eine Menge gelingen! Und wenn nicht, wär's auch egal, da ja schon ein Lebenswerk vorliegt, rumsteht, wartet, veröffentlicht ist: besprochen, kritisiert, nicht gelesen und beachtet usw. Für mich Norddeutschen war er einer, den ich erstmal in die zweite Reihe einsortiert hatte (auch eine Generationenfrage). Und 'Melodien' war mir wahrscheinlich eh zu dick.


GüTeE - 18.08.02 at 14:01:11




Merci, Zaungast. Aber es gibt keinen Grund, Gütee zu
beleidigen. Er macht sein Ding so gut er kann und beleidigt ja auch niemanden.


HelK b - 18.08.02 at 13:40:45




ok, a.h.*-18.08.02 at 02:58:35 und a.h.*-18.08.02 at 03:52:35 zieh ich zurück. Nur peinlich. Tut mir leid.



a.h. * - 18.08.02 at 12:37:05




lustig, wie es hier von autistischen narzißten wimmelt.
ein arschloch mit rudimentären deutschkenntnissen entstellt mit seinen ridikulösen verbesserungsvorschlägen tolle gedichte bis hin zur karikatur, wird dann souverän und elegant an die wand geklatscht, merkt davon aber kaum etwas, weil längst derart abgedreht, daß alles zu spät ist. und gütee stellt einfach ungerührt eins seiner schrecklichen mitleidheischenden pömchen dahinter. nein, die in dieser abteilung, die wollen allein sein, mit sich. sind unheilbar. wenn a.h. nicht anonym schriebe, wäre es ja noch interessant. Halt, das ist es so auch: jemand der zu geisteskrank ist, um eitel zu sein. Doch, das ist interessant.


zaungast d * - 18.08.02 at 11:03:48




STILLER


Re: Flect * - 18.08.02 at 10:26:33




06.
SPILLER.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 18.08.02 at 08:23:09




Metaphysical Poem for a.h.


When all the offensive devices cease to operate
I can see you naked
When all your vague ideas pile up in corners
And you are lost
Then you are my goog friend

Then you emerge like a cosmic nymphe
Out of the inexorable sea of darkness
Your lips formulate incogruous nonsense
Smile and forget

The soothing tides of understanding take you away
look back and let go
Over and over the marks of your redemption
Penetrate my ugly presence

Words lose their meaning
And the violets of your graceful movements
Inundate the air with their poised ‚Istigkeit‘

Yet at a distance
Some envious monsters
Play the game of the eternal destruction
Round and round our hero goes
Praised and blamed
As he has asked for it



anton, still crazy in niergolzingen * - 18.08.02 at 04:27:21




Grateful Dead

"Amerika ist nicht erst seit dem 11.September verwundet", bemerkte Anton,"das ist doch bloß die Oberfläche." – "Dieses Land wird an seinen Minderwertigkeitsgefühlen und einem tiefsitzenden Selbsthass ersticken", subsumierte er. "Ich hasse, was sich hinter diesem Kürzel, USA verbirgt."
Lloyd lümmelte im abgewetzten, graugrünen Cordsamtsofa; er glotzte ‚Apocalypse Now‘ auf Video. Amerikanische Juden-Schriftsteller und deren Fähigkeit, in harten, jungen Bildern zu erzählen, faszinierte Anton. Lloyd fiel auf, dass Captain Willard ein amerikanischer SS-Mann sein musste.
Anton kam der 11.September wie ein Drehbuch aus Hollywood vor, das sich materialisiert hatte – "ein lange gewachsenes Krebsgeschwür", maulte er. Auf dem Bildschirm machte Colonel Kilgore mit dem ‚Walkürenritt‘ für Captain Willard Platz; er trug einen Cowboyhut und gab den Befehl zum Surfen: "Charley don’t surf!"

"Der Tod ist ein Mann aus Amerika", fälschte Anton,"aus Amerika."

Lloyd kannte die Szene gut und zappte auf einen ‚John Wayne Western‘. (Ein Toter reitet durch eine tote Stadt.) – "The crew, mostly kids",dachte Captain Willard.
Und plötzlich begriff Anton, was ihn an Amerika schon immer geschmerzt hatte: er war ebenso verwundet wie dieses Land, und der 11.September.....

Die Videospur wurde unsauber und Lloyd schaltete ab.


zwei niergolzinger, dolcedo * - 18.08.02 at 04:05:50




Gut, anton niergolzingen, das mit dem Grappa ... also, dazu ließe ich mich ja jetzt mal noch überreden. Aber ..., ehrlich, ..., mit der Dummpfeife 666 wechsele ich keine zwei Wörter mehr! Nee, aber nich! Iss so!!! Wattn dat früne Knacknuss!!
(Klar, GüTeE iss Klasse!)


a.h. * - 18.08.02 at 03:52:35




Ermahnung an zwei niergolzinger


Das kommt nur von eurem ewigen Saufen, Jungs, das könnt ihr mir glauben. GüTeE verzeih ich alles; er soll sich sein großes kindliches Gemüt bewahren. Ich beneide ihn fast.
Doch ihr beiden Hudeligen, Penthouse und Lloyd, solltet euch was schämen, einfach so drauflos zu heulen. Schenkt euch besser noch einen Grappa ein und konzentriert euch hochwohllöblich auf 666, der (auch) etwas die Contenance zu verlieren scheint – morgen könnt ihr ja ausschlafen.


anton niergolzingen * - 18.08.02 at 03:26:45




HelK: "Ich kann schon elegische Distichen schreiben, wenn ich mag." (Rummms! Padautz!)
Tatsächlich? Gratuliere! Aber Sie meinen nicht in echt, das hätte irgendwer bezweifelt (oder würde irgendwer irgendwie hochschätzen oder wichtig finden)?
Nehmen wir also mal das Bürschen HelK nicht allzu wichtig! Der hat das Publikum nun über die Jahre hin allzu sehr damit genervt, was er alles kann, und geödet, er sei irgendwie stramm und genial und bekäme viel zu wenig Preise. (Und das Publikum hat inzwischen die Nase voll davon, was man verstehen kann.) Also wir lesen die Sachen von Herrn HelK ruhig, unaufgeregt, sondern den präpotenten Renommiermüll (Kröpfchen) von den schönen Einfällen (Töpfchen). Wir sind ein bisschen traurig, weil dieser (begabte) Autor immer so entsetzlich rumfuchtelt und, was ihm einfällt, immer gleich wieder verspielt und vergeigt. Es gelingt ihm nichts. Wir wissen: das wird nichts mehr. (Er weiß das auch.) Aber irgendwie kann man das mögen. Er ist halt hoffnungslos: Helmut-Hagen.


a.h. * - 18.08.02 at 02:58:35




Nächte mit Anton in spanischen Gärten oder hundert übliche Parties ohne Lloyd, in Niergolzingen: was ist Ihnen lieber?


GüTeE - 18.08.02 at 02:16:20




Vorgestern: absorbiert im Schmerz.
Gestern die Freude über die vielen freien Tage.
Heute: Depression und Einsamkeit (das einzig 'Positive' ist, daß ich "weiter leben" von Ruth Klüger endlich lesen kann, also motiviert bin, es zu lesen. Der Autorin durfte ich einmal - zufällig - die schwere Eichentür aufhalten, und gerade bin ich auf der Seite, die sie damals vorlas und zur Diskussion stellte. Davor las ich an einem Tag mal wieder "So zärtlich war Suleyken": das Taschenbuch zerfleddert allmählich; kann sein, daß wir es in der Schulzeit kaufen mußten - ist aber trotzdem ein tolles Buch!
Morgen der Versuch einer Rückkehr ins Leben (und das Gefühl, mir das Wochenende nicht verdient zu haben.)


GüTeE am 16.8. - 18.08.02 at 02:06:22




"Monsieur LEROC est sur le balcon."


Lloyd Nièrgolzingér * - 18.08.02 at 02:05:40




Kron, das ist für mich NaziMUSIK (den Text versteht man ja eh nicht): diese Art mochte ich noch nie.
Turbonegro war spannend: der Sologitarrist (oder doch: die Gitarristin?) ist natürlich super!
Son Goku: ja, wunderbar die (christlichen) Texte ('Das kommt vom Blumfeld her', würde ich sagen.)

livestream, bizarre: die ganze nacht! (ich geh' jetzt schlafen)


GüTeE - 18.08.02 at 01:55:19




rabenschwarzer eckentag mit unverhandelbaren damen. wollten lediglich ins fick und gefolge. landen dann doch im stift der johanna zu ulm und wesel. blasenfreies fußvolk folgt uns bis zum altar sankt magdalenens. sprengt sich da dann doch ein japaner in die luft! kofferkaffers kiffgesicht lacht über alle schlitzaugen.

pennthaus


pennthaus, ein niergolzinger bad soden * - 18.08.02 at 01:48:52




Frau Sattler sitzt im Keller und kaut Brot.
Ihr Mann, der ist schon lange tot.
Sie stopft die Socken ihrer Kinder,
damit sie kommen über'n Winter.



GüTeE - 18.08.02 at 01:43:08




Nächte mit Anton und Penthouseman pflegen erst dann aufzuhören, wenn die Vögeln zwitschern - und sie geben immer noch mehr her als hundert Parties üblicher GüTeE-Klasse.


Lloyd, Niergolzingen. * - 18.08.02 at 01:28:24




Im Hexameter knirscht des Fallbeils ächzende Winde,
im Pentameter drauf // saust es geschmeidig herab.

(Schiller veranschaulicht das Distichon;
jakobinische Frühfassung)

oder:

Spannend, im Mittelteil zunehmend härter, betracht ich mein Mädchen,
wie sie den zierlichen Fuß // hebt, sich die Nägel lackiert.

Ich kann schon elegische Distichen schreiben, wenn ich mag.
Bei den beiden Zweizeilern in Schweine entschied ich mich dafür, die Form zu vernachlässigen und überflüssige Stopfsilben zu streichen. Sie, sehr verehrter A.H. hätten das wahrscheinlich nicht getan. Deshalb sind Sie ja auch Sie und nicht ich. Seien wir beide glücklich darüber. Im Übrigen hab ich mich im Loop stets um Höflichkeit bemüht - das Wort "auftrumpfend" aus Ihrem Munde hat den meinen geradezu aufgestemmt.


HelK b - 18.08.02 at 00:50:44




tja, elefantös ist das leben eben:-))


dickhäuterInsonst wirdsnix * - 18.08.02 at 00:36:09




Großartig, wie es Ihnen gelingt, den Fehler, der Ihnen nachgewiesen wurde, komplett zu ignorieren und gleich ein weiteres Mal zu begehen. Ihr Bildungsreichtum wird nur noch von Ihrer Borniertheit übertroffen.


666 * - 17.08.02 at 23:54:37




Wohl, wohl, Ätsch-Bätsch: Jedes Distichon ist ein Zweizeiler, aber nicht jeder Zweizeiler ist ein Distichon. ("Schon in aller Morgenfrühe / trink ich meine Kaffeebrühe" ist keines.) Hagen Trinker möchte einen Hexameter und einen Pentameter zum Distichon zusammenleimen. Und er meint offenbar, ein Hexameter ist ein Vers mit 6, ein Pentameter einer mit 5 Hebungen. (Vgl. den zweiten Versuch in "Schweine & Elefanten", S. 168) Die Halbbildung liegt also zur Gänze auf seiner Seite (oder der des Autors?). Auch für den Zweizeiler auf Seite 168 hätte ich übrigens einen Verbesserungsvorschlag:
"Wäre, was Mensch heißt, zusammenzufassen in wenigen Sätzen,
Gäb' es der Bücher nur eins. Traurig wär's. Und ziemlich schmal."


a.h. * - 17.08.02 at 23:31:26




Das 'Schatzkästlein' mag ich und finde ihre Kritik, 666, ein bißchen überzogen.

'Das liegt hier ja echt am Arsch der Welt!' '...bis zur Vergasung' (unaufhörlich, ohne Pause) 'In Buxtehude, wo die Hunde mit dem Schwanz bellen.' 'In der Walachai' (weit draußen) hörten wir als Kinder.


GüTeE - 17.08.02 at 22:57:22




Walter Kempowski:
Als ich bei den Verhören durch die Russen keine Mitwisser nennen wollte, musste ich drei Tage lang nackt im kalten Wasser sitzen. Das war natürlich Wasser, wo andere Leute schon reingeschissen hatten, eine so genannte Brühe war das. (...)

Wie lebten Sie mit Ihrer Schuld?
Als mir in der Einzelhaft klar wurde, was ich meiner Mutter angetan hatte, habe ich natürlich versucht, mich zu beseitigen. Ich band mir ein Taschentuch um den Hals, steckte einen Löffel hinein und drehte es fest. Durch die Strangulation war das Bewusstsein sofort weg. Ich fand mich auf dem Fußboden wieder, zitternd. Es hatte nicht funktioniert. Das war der Tiefpunkt, auf den sich alles bezieht, was ich tue.
(stern.de)


GüTeE - 17.08.02 at 22:13:19




lächerliche halbbildungsbürokratie.
ein distichon ist nichts als ein zweizeiler.
was a.h. meint, hexameter und pentameter,
ist ein ELEGISCHES distichon.
das steht hier aber nicht.


ÄTSCH BÄTSCH b * - 17.08.02 at 21:54:53




Nochmal, wie krank und bescheuert muß einer eigentlich sein, wenn er sich zuerst schrechkliches Arschloch und später, weil ihm das zu heikel wird, "a.h." nennt, was es einem ja unmöglich macht, NICHT an Adolf Hitler zu denken. Und ein kleiner Adolf Hitler der Sprache scheint er ja auch zu sein, unser kleiner "a.h.". Wie sein großes Vorbild kann er nicht bis drei zählen, weiß aber, was die Welt im Innersten zusammenhält. Das Tollste aber ist, daß er glaubt, mit seinem Schatzkästchen-Murks irgendetwas beweisen zu können. Sätze von der Art wie die zitierten besagen doch gar nichts über die Qualität eines Romans. "a.h." glaubt sicher auch, er habe Kants Denken widerlegt, wenn er in der Kritik der reinen Vernunft einen Kommafehler entdeckt. Ärgerlich ist dieses Schulmeisterlein eigentlich nur deshalb, weil genau diese Art von Besserwisser- und Klugscheisserei in Pool und Loop immer sorgfältig vermieden wurde. TomTom hat jemand zitiert, der loop sehr deutsch fand. Unser Führer und Reichskanzler "a.h." hat da sicher nichts dagegen.


666 * - 17.08.02 at 21:30:39




Und, lieber HMHB, ist Ihnen aufgefallen, dass das auf S. 120 ("Das Böse aus der Welt wixen, bis es fortspritzt") gar kein formvollendetes Distichon ist?
Ich hätte das einen Verbesserungsvorschlag:
"Silke! Wie oft nun schon hat diese Hand deine Möse gemimet?
Aber das Original - hat sie niemals erreicht!"


a.h. * - 17.08.02 at 21:30:02




Reflex

Headbangen im Sozialstaat, Status: Ich-Ag inmitten von Krolows Kartoffelsalat jetzt auch beim Tief Ilse: die Lehrlinge nass gemacht Wolkenabdrücke auf der Krawatte des Einzelhandelskaufmanns selbst gebunden wie Soße Fluten Politplakate Swastikas 6:2 Holsten knallt am tollsten durch die Drüsensäle der Republik Blindwut Es ist wieder nicht den anderen zugestoßen Mal spülen



Sasa - 17.08.02 at 20:01:25




Elafonissi, einer der zweitschönsten Strände Europas. "Was liest DU denn da?". Sie hatte sich zu mir auf mein Badetuch gesetzt, in der Sonne liegend mit "Schweine und Elefanten. "Was liest DU denn da?". Sie trug erstmals kein Bikini-Oberteil, lehnte an mein Becken und schaute in mein Buch, S. 146. Mein Blick stellte sich langsam im Weiß des Kapitelendes auf Unendlich. Ich streichelte ihre Brüste über deren Echtheit es mittlerweile fast keinen Zweifel mehr gibt und fühlte mich wie ein Mann. "Was liest DU denn da? Kein Wunder, dass Du dabei einen Ständer kriegst!"


HMHB Beach * - 17.08.02 at 19:28:50




Prosa der Pimmel und Mösen

Plattform hält auf allen Ebenen, was der Titel verspricht. Je praller die Brüste der Thai-Girls, je härter der Ständer des Ich-Erzählers, desto platter der Stil. (Martina Meister in der FR)


GüTeE - 17.08.02 at 18:36:59




Für Anton eine kuh


Ich kannte eine Kuh,
schwarz-weiß, mit großen Augen:
die sagte einmal 'Du',
doch meistens rief sie 'muh!'.

Sie stand auf einer Wiese, rupfte Gras
und kaute das
den lieben langen Tag,
weil sie das mag.

Ihr Schwanz schlägt wedelnd nach den Fliegen:
die lassen sich nicht unterkriegen
und fliegen fort.

Die Augenlider zucken,
weil Fliegen krabbeln, jucken.

Die Kuh hieß Hanna oder Betty
und war einmal ein Kalb, ein Kälbchen;
nun ist sie leider lange tot
und morgen ist die Sonne rot.


GüTeE - 17.08.02 at 18:29:45




Das mit dem zählen klappt schon noch, Rosette. 1, 2, 3, ähm. 3. Neeeee.


Blödchen * - 17.08.02 at 18:01:57




Frau Sattler sitzt im Keller. Für den Übergang. Einmal am Tag steht sie vor der Tür und hält mir die Post entgegen. An zwei von sechs Tagen bringt sie eine fadenscheinige Entschuldigung hervor, daß ihr das nun wieder passiert ist. Sie hat kein bestimmtes System und scheinbar auch keine besonderen Vorlieben. Mal ist es die Stromrechnung, mal einer der Briefe oder ein Kontoauszug. Sie macht sich ihr Bild aus der Summe der Fragmente. Sie schleppt ihre Beute in den Keller und greift wahllos einen der Umschläge, reißt ihn auf, um ihn später als flüchtiges Versehen zu präsentieren. Wenn sie dann vor mir steht mit kläglicher Miene, und ihren Text aufsagt, schaut sie mir unablässig über die Schulter. Sie reckt sich, da sie ein ganzes Stück kleiner ist als ich, um in das Halbdunkel hinter meinem Rücken zu starren und ihre Augen leuchten. Ganz aufgeregt. Wenn ich alleine bin, habe ich fast schon ein schlechtes Gewissen. Als würde ich sie um ein Geheimnis betrügen.


Han - 17.08.02 at 12:59:57




 http://www.camel-7.de/ex/photo/galax.gif


by Noel Noe - 17.08.02 at 11:47:10




Lazarettzimmer [ 3.10 Uhr MESZ ] : Maschinen schnurren leise vor sich hin, pumpen Nahrung, pumpen Wasser, pumpen kühle, blaue Luft in einen Körper, der zerfällt, der zu Ende gebracht wird, step by step, von einem Programm zu Ende gebracht wird, das allein der Teufel versteht. Da ist im Zwielicht ein Mund, leicht geöffnet. Ein rasselndes Geräusch kommt von dort, kraftvoll, als wäre die Lunge bereits aus der Brust in den Mund gesprungen. Und Fieber, hohes Fieber, ein heißwütendes Tier aus sandiger Luft, das sich nicht fangen lassen will und nicht beruhigen. Dann öffnet der Gelähmte seine Augen, als habe er meine wandernden Blicke auf der feuchten Haut gespürt. Er morst eine Frage herauf. Öffnet ein Auge, und schließt es. Auf und zu. Auf und zu. Und ich antworte : Keine Gefahr. Du – bist - außer - Gefahr. Dann Stille. Gnädige Stille. Der Mann ist jetzt erschöpft, von der Arbeit der Augen erschöpft. Sein Mund ist geschlossen. Nur die Maschinen schnurren leise vor sich hin. Von Zeit zu Zeit das Geräusch stürzenden Urins. Dunkles Gewässer.


by Noel Noe 95-2F09 - vorletzte Stunden - 17.08.02 at 11:46:31




(4) schon, sorry


a.h. * - 17.08.02 at 09:36:09




Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (3):
"Erschrocken stemmte sie Mund und Augen auf."
Helmut Krausser: "Schmerznovelle", S. 133


a.h. * - 17.08.02 at 09:35:37




Breitbeinig gestellte Damen beschatten nun den Koffer. Inhalt: künstliche Göttlichkeit in moderner Ausführung, literarische Larmoyanz ohne verletzende Sprengkraft. Anton näselt die fluchtigen Zettel zwischen den Seiten der gelben Bändchen, vereinzelt vernimmet er Naschmarktgerüche mit fischiger Note. Doch die Wächterinnen züngeln sein triebiges Kofferverlangen zurück in die Jetztzeit. Goldenes Kaschmirgewebe und schwarze Muscheln bleiben in unerreichbarer Ferne. Roter Platz: das Gestühl der Kantinen ist beschmiert mit Bürgerkot. Anton lauscht den entzückten Rufen der Kugelstoßer.


Miroslav ein Niergolzinger * - 17.08.02 at 09:24:56




05.
Das Insekt im Bad im laotischen Dschungel. Der kiffende Soldat aus Belgien mit seinem Trucker-Papa. Die Eva im Zug. Die schwulen Brüder in Kambodscha.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 17.08.02 at 06:35:30




Zettels Traum / für GüTeE

Die Illusion, wieder ganz, heil sein zu können, das ist die Geburt des Zettels. Ein verhängnisvoller, qualvoller Irrweg – der Schmerz der Moderne. Plötzlich stehst du dir gegenüber und kannst nicht mehr zurück ins Paradies. Ein paar kluge Chefs erkennen dies (auch) und werden zu Religionsstiftern – die Religion der Moderne ist die Kunst. Doch der bloße Name ist der süße Verrat – Kunst.

So von Natur und Geschichte entrissen, sind wir Sternschnuppen, die hell verglühen. Dieses Vergnügen kennt nur die Moderne, von einem Freudenpark redet niemand. (Wir wollen hier besser nicht von der Spaß-Gesellschaft reden,)

Die klassischen Säulen der Philosophie, Ethik und Ästhetik, sind den Eltern entfremdet, die sie folglich für tot erklärt haben. Und die Aufklärung rumort, das Individuum fühlt sich bewegt, jedoch nicht beheimatet – mit Identitätsfragen wird eine Menge Geld umgesetzt.

Was bleibt, ist die Verneinung von Nähe, die keiner mehr aushält. Ein Erosionsprozess.

Sicherlich gibt es seit dem Nazarener den heilenden Impuls, der jedoch von der Religion hoffnungslos entstellt ist. Gott ist nicht tot, er ist nur nicht mehr erreichbar.


anton, ernsthaft, ein niergolzinger * - 17.08.02 at 02:40:35




Zettel

Würde Arno Schmidt heute noch seine selbst gebastelten Zettelkästen benutzen? Walter Kempowski hat seine noch, obwohl er mittlerweile am Computer arbeitet. Peter Handke schreibt seine Manuskripte mit Bleistift. Sie anzuspitzen ist ein morgendliches Ritual.

Zettelwirtschaft: bewegliche Teile, du verlierst leicht die Übersicht! Deshalb brauchst du Ordnungskriterien, z.B. das ABC.
Zettel lassen sich schnell entsorgen. Sie entlasten und ersetzen das Gedächtnis. Aus dem Kurzzeitgedächtnis gelangen manche Dinge über Zettel ins Langzeitgedächtnis. Schmierzettel, Einkaufszettel, Strafzettel, Spickzettel. Du kannst dich verzetteln: wenn du es allen Recht machen willst oder wenn du auf zu vielen Hochzeiten tanzen möchtest. Meldezettel, Notizzettel, Kaufmannsblock.

Zettel sammelst du am besten in alten Schuhkartons. Diese beschriftest du, indem du einen Zettel darauf klebst. Zettel sind wie Fotos: du kannst sie ein- und aufkleben oder mit Stecknadeln an einer Rauhfasertapete feststecken.
In den Archiven sammeln sie Dokumente in festen Pappkartons, die beschriftet werden. In den Listen oder Findbüchern kannst du rein theoretisch alles finden. Mittlerweile findest du diese Listen auch im Internet.


GüTeE - 17.08.02 at 00:50:12




Here comes the king:

http://www.facethejury.com/profile.asp?user_name=eiseisbaby



a.h. * - 16.08.02 at 22:53:29




Bürgerköddel im Schließfach / für Miroslav Rose

Ich liebe diese Froschaugenmusik, die wohlgesetzt larmoyant gegen den Schmerz der Moderne anjammert, mit durchgelaufenen Sohlen.

Der Sucher im Geiste ist ein Stammler, der verstohlen durch die Vorgärten europäischer Bildung stolpert – Hoppla ! Gute Freunde erwarten ihn am frühen Abend, wenn der Durst kommt.

So läuft’s business.

Zusammen, unter Applaus, das fischige Zukunftsgepäck ausbürsten und das geschmierte Schließfach für eine anstehende Exekution lüften – noch einen Roten, bitte, mezzo litro di vino rosso, per favore – der Heimweg wird ohnehin beschwerlich.

Anton, ein Niergolzinger


Anton, ein Niergolzinger * - 16.08.02 at 18:10:36




Verbreitung von "Tschö"


huh what? * - 16.08.02 at 15:20:07




Im Schatten der jahrhundertealten Kathedrale sitzen sie still und kämpfen. Wettergegerbte Gesichter erzählen von ihrem langen Leben. Doch Zeit ist, wie wohl immer in solchen Momenten, bedeutungslos. Die Mienen sind hochkonzentriert und angespannt. Ein Zug, ein Schlag, ein ungläubiges Stöhnen und vorbei. Applaus der Zuschauer. Mit Leidenschaft und kühlem Kopf ist der Gegner bezwungen. Die Spannung löst sich. Ein Funkeln in den Augen, ein seliges Lächeln auf den Lippen. Der wehmütig verliebte Blick des Siegers streichelt sanft über die letzte Stellung. Faszinierend. Die Wirkung der unzählbaren Möglichkeiten von 32 Spielfiguren in einer kleinkarierten Welt.


delarius * vannes - 16.08.02 at 14:42:02




Heute auf der Hochzeit eines Abteilungskollegen (Standesamt Kandel) gewesen. Die ganze Situation erinnerte an Las Vegas. Einzige Rettung aus diesem Dilemma: Tims Kommentar.

"Wenn du eines Morgens aufwachst- und dir fehlt etwas- so ist es die Freiheit".
So oder so ähnlich.

Cheers!


RockdenLiterat im Rasen - 16.08.02 at 14:31:05




Das ist ja alles ganz nett, aber nicht so schön wie eine titannitrierte Dlask Team Target Neun Para mit Perlmuttschalen.


P. Aristide Taunus - 16.08.02 at 14:04:33




The Eiseis Quotes

"Ich stelle mir die Literatur immer als eine große Bibliothek vor, in der man stöbern und alles nachschauen kann. Irgendwann habe auch ich meinen Platz in einem Regal und wenn die Leute meine Sachen lesen, werden sie wissen wie es einmal war."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 16.08.02 at 12:17:44




Die niergolzinger wachsen mir ans Herz.


Lotos - 16.08.02 at 11:59:01





tag 1: die naturkatastrophe
tag 2: die armen opfer
tag 3: die erschöpften retter
tag 4: die schaulustigen schaulustigen
tag 5: die kosten


hmhb beach * - 16.08.02 at 11:46:37




Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (3):
"Zum Essen tranken sie eine Flasche französischen Bordeaux, danach einen Aquavit."
Thomas Hettche: "Der Fall Arbogast", S. 130


a.h. * - 16.08.02 at 10:51:36




Aufgeschnipselt:

Unsere Deutsche Klasse



Es gibt eine Deutsch Kurs
In dem Eine-Welt-Haus
Mit vielen internationale Studenten
Wer mochten gute Deutsch sprechen

Anna ist unsere liebenswert Lehrerin
Wer ist mehr wieso eine Freundin
Sie bringt immer Keks und Kuchen
Aber sie gibt auch viele Hausaufgaben

Benoit ist eine Französich
Wissen Lieblingswort ist "nicht wirklich"!
Er spricht immer in leise Flüstern
Und mochtet gern Kaffee trinken

Ravi ist unsere streng "Pause" Man!
Mit einem Übersetzer interessant
San Franzisco ist sein Heimland
Und sein Frau kommt aus Irland

Zwei Leute aus Bhutan wir haben
Zwei Jahre in München sie werde bleiben
Tashi liebt immer Gitarre spielen
Und Jigme liebt über Bhutan erzählen!

Arlene kommt aus Australien
Sie kann als ein Kind fungieren
Sie liebt "dragon" boat rudern
Sie hat viele Kurz geschichte geschrieben

Kasha ist unsere beliebt Studentin
Ihre Freund werden alle wollen
Ihre Traumberuf ist eine Fotomodell
Wir hoffen ihr Traum werden true schnell

Taras spricht perfekt ukrainisch
Aber er ist fast immer ruhig!
Sein hobby is Computer spielen
Er ist ein sehr toll Jungen

Dann kommt Ramila, immer schläfisch
Sie wartet auf die "Pause" täglich
In die Nacht zu spät sie bleibt
Und für Hausaufgaben sie hat keine Zeit!

Ohne diese Leute
Unsere Klasse ist ungesundisch
Ohne diese Leute
Lernen Deutsch ist unmöglich!



wch münchen - 16.08.02 at 09:35:54




Reflex


* * - 16.08.02 at 08:04:39




Eine kritische Einführung in die Lyrik Gottfried Benns mit dem gelben Einband darauf putzt sich eine haarige Fliege das Näschen Mit diesem Bisschen Kokain ist keine bessere Platzierung zu erreichen Bald ist auch die letzte Krankheit ausgelöscht Börsenspiel im Internet du machst Verluste Honey



Sasa - 16.08.02 at 08:04:08




04.
LOVE IS IN THE AIR. TANZ DEN MUSSOLINI. S-EXPRESS. RESPECTABLE.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 16.08.02 at 07:31:27




I love GüTeE


Admirer * - 16.08.02 at 05:17:50




Daflori’cion/Europäisches für GüTeE

Purunje waswillstditsch: al con saugut smarbrod! Uh mjöllkut het fuckination, mächmut ebbüm creator-explaris. Blatzkrack norbitzke ühn chuje felacitum abstrusum!

Vo landolphine ömm Wixerferbutt - faminax in scheissdrauf - der nietn straten un meyersaldilidl. Kapterlong?

Hubatz laxofreng istnitsch smöreanalebröd: bummsienax pömms derko oylatz! Humbugstere - a häile mal löike borgsky, ömme sawitschky pisnarol - logen dichtnoch, schaffitzel onta blatzkrag lamereng ul chauda ügülüm!

Bidane alplone d’ancellam, zwat undere dafloric’ion. Lauriehngrund couchette quantala geschmächt tun smörtjegans.

Wi dane in su: Wi dane in lenitu om wi dane in stalin.
Wi dane in lenitu stalin!

Logen dichtnoch, schaffitzel onta blatzkrag lamereng ul chauda ügülüm:

Wi dane in su: Wi dane in lenitu om wi dane in stalin.Wi dane in lenitu stalin!

Op dane win iltis su? Dane win iltis lenitu, com dane win iltis stalin? Dane win iltis lenitu stalin?

- Purunje wasswillstditsch? Al can saugut smarbrod! Mel chuje felacitum abstrusum: il daflori’cion! Saugut.



ein niergolzinger, wohlmeinend * - 16.08.02 at 02:03:03




GüTeE's Sprachrecherchen

Das Gehörte, dieser unerhörte, mächtige Klang. - Bücher sind der papierne, tote Nachweis gesprochenen Worts, und die Literaturgeschichte ihr wohlwollender Friedhofsgärtner, damit sich die Kultur erinnern kann.


anton * - 16.08.02 at 01:54:19




Zweite Vignette


Heinrich Schubert Halser, von seinen Freunden Schubatza genannt, hatte im Augenblick lediglich überschattete Möglichkeiten, seine Lage realistisch einzuschätzen. Denn er hatte den Fahrstuhl gewählt: die Substanz, die zum Übermenschen führte, der er immer sein wollte. Er war der Dritte Mann und schaffte es spielend, die beiden ersten zugleich zu sein. Trizophrenie. Seine Chakren waren geöffnet.

Als er ins Zeitfenster einbog, konnte Schubatza kaum die Angst in Zaum halten, dass diese Reise schwierig enden könnte. Seine Selbstbeobachtungskamera setzte erst wieder ein, wie er sich zum Josef Tandler Platz einbiegen sah und auf einmal all die Hunde bemerkte, die die zweiunddreissig Kilo Semtex in seiner eingerollten Jacke riechen wollten. Gleich musste er die Friedensbrücke erreichen.

Jetzt blickte sich Schubatza prüfend um und entdeckte eine Schar Nonnen, die sich mit raschem Schritt seiner Jacke näherten. Und da, dieses Madonnengesicht, diese Offenbarung göttlich schönen Schaffens im Weibe. Sie hielt die Pracht ihres Kopfes keusch unter schwarzem Tuche verborgen und ihr Kruzifix blendete blitzend sein Auge.

Schubatza erschauderte. Er konnte nichts sehen und fühlte nur, dass sie niedergekniet sein mußte und gierig sein Gemächte benetzte. Da explodierte die ganze Ladung und Schubatza fühlte noch das verhaltene Abebben der Druckwelle, als er wahrnahm, dass er auf der Friedensbrücke gekommen war. Er dankte dem Herrn für diesen neuen Verkehrsweg.

Zeitfenster später nahm er seine Jacke und schlenderte entspannt in Richtung Prater, wo er das Semtex den Instruktionen gemäß übergab.

Schubatza meldete sich für den nächsten Auftrag zurück.




sigi, niergolzingen * - 16.08.02 at 01:37:10




a.h., danke für die Hinweise: 's mag scho sai. Das DEZ-Buch liegt in irgendeinem der beiden Zimmer, werd's noch finden;) Die Stilkunst ist übrigens 1943 in der C.H.Beck'schen Verlagsbuchhandlung erschienen. Der Autor war Unternehmer, las ich mal (wüßte aber gern mehr.) Das Vorwort ist ziemlich genial. Im ersten Motto kommt allerdings in drei Sätzen viermal das Wort 'Volk' vor. Werde es dieses zweite Mal noch kritischer und distanzierter lesen: versprochen.


GüTeE - 16.08.02 at 01:36:40




Früher, völlig verschuldet,
wollte ich Madame Bovary bespringen.

Heute, doch deutlich fragmentiert,
gehe ich in transparente Puffs
und saufe Pils (Beck’s)

So hat sich mein Triebleben entwickelt.


anton * - 16.08.02 at 01:26:28




Es kommt die Zeit
und haut dich um,
sie ist nicht weit:
drum sei bereit,
bist du auch dumm.

Ein alter Mann nur sitzt im Wartezimmer. Ich klopfe an die weiße Tür neben ihm und melde mich an. Ein Patient unterhält sich mit seinem Arzt. Die drei Helferinnen begrüße ich mit ihren Namen, die ich einmal verwechselt hatte.
Im Vorzimmer ziehe ich meine hellblaue Sommerjacke über den dunkleren Bügel und werfe den blaßgelben Seidenschaal um den Haken. Aus der Innentasche greife ich mir die Geldbörse und lege sie auf den Stuhl neben mir.
Den Schaal, ein Geschenk, hatte ich wegen der Farbe heimlich getauscht. Das braune Portemonnaie kauftentiert,
gehe ich in transparente Puffs
und saufe Pils (Beck’s)

So hat sich mein Triebleben entwickelt.


anton * - 16.08.02 at 01:26:28




Es kommt die Zeit
und haut dich um,
sie ist nicht weit:
drum sei bereit,
bist du auch dumm.

Ein alter Mann nur sitzt im Wartezimmer. Ich klopfe an die weiße Tür neben ihm und melde mich an. Ein Patient unterhält sich mit seinem Arzt. Die drei Helferinnen begrüße ich mit ihren Namen, die ich einmal verwechselt hatte.
Im Vorzimmer ziehe ich meine hellblaue Sommerjacke über den dunkleren Bügel und werfe den blaßgelben Seidenschaal um den Haken. Aus der Innentasche greife ich mir die Geldbörse und lege sie auf den Stuhl neben mir.
Den Schaal, ein Geschenk, hatte ich wegen der Farbe heimlich getauscht. Das braune Portemonnaie kaufte ich vor einigen Jahren auf einem Markt in Italien: ich versuchte den Preis zu drücken, aber es gelang mir nicht.
Ein Schüler ist gekommen: sichtlich angeschlagen und gekrümmt. Vom Tisch greife ich mir den nacktesten Stern, werde schmunzelnd beäugt und finde sofort ein Interview, das mich interessiert. Im Inhaltsverzeichnis der Hinweis auf Julie Zeh: ich sehe das Foto und lese: 170 cm groß, das Kosovo-Buch. Kaum beachte ich die leidende Frau, die zurück kommt, sich still unter die Eckuhr setzt und mich Lesenden aus den Augenwinkeln beobachtet. Durchgangsverkehr: zwei kräftige Männer, einer wartet auf die Krankenscheine. Fremde Stimmen, die grüßen oder sich verabschieden. Eine alte Frau, früher sicher eine Schönheit, sitz ruhig unter dem Lautsprecher. Ihr Gesicht hat feine Falten. Alle scheigen. Leise Musik ist nicht zu hören.


GüTeE - 16.08.02 at 00:58:01