loop Archiv #143 (8.8.-15.8.2002)

loop Archiv #142, loop Archiv #144



summer of loop

 



Lieber GüTeE! Die Mär von den Indianerstämmen (edlen Wilden), die anstelle EINES Konzepts von Grün 50 Schattierungen kennen (oder 27 Sorten – aber kein generelles Konzept – von Schnee) ist eine der ganz schwer ausrottbaren Mythen des "gebildeten" Sprachbewusstseins. Hätten nicht nachgerade wenigstens 30 Jahre intensive Arbeit auf den Gebieten der Wahrnehmungspsychologie und Erforschung der Systeme von Farbbezeichnungen in den Sprachen der Welt inzwischen noch den letzten Hinterwäldler belehren müssen?! Es gibt sicherlich keine Sprache der Welt, die 50 EINFACHE (i.e. nicht zusammengesetzte oder abgeleitete) Farbwörter für Grünschattierungen enthielte; und wohl jede natürliche Sprache ist in der Lage, KOMPLEXE Bestimmungen von weit mehr als 50 Grünschattierungen zu bilden. Auch die Annahme, die in einer Sprache zur Verfügung stehenden einfachen Farbwörter determinierten die Farbwahrnehmung der Sprecher, hat heute praktisch keine ernst zu nehmenden Verteidiger mehr. (Bitte lesen Sie zur schnellen Information: Dieter E. Zimmers "So kommt der Mensch zur Sprache", insbesondere S. 133-40.)
Auch die nicht erst seit 1943 (Lenders) oft und immer erneut angestimmte Klage über den verderblichen Nominalstil im Deutschen sollte vor dem Hintergrund grammatischer Fakten (reiche Genus- und Kasusmarkierung der Nominalgruppe) wirklich modifiziert werden. Schon die Idealisierung der "alten Lebendigkeit der Umgangssprache und rotbäckigen Gesundheit der Mundarten" bei Lenders sollte einen skeptisch stimmen. (Bitte lesen Sie Judith Macheiners "Das grammatische Verieté oder die Kunst und das Vergnügen, deutsche Sätze zu bilden" , vor allem speziell: "Die nominale Verführung", S. 179-85.)


a.h. * - 15.08.02 at 23:23:39




Gäh...nnnn, erwartungshaltung über bord


s.l. * - 15.08.02 at 21:52:14




 http://www.camel-7.de/ex/photo/kaktus.gif


by Noel Noe - 15.08.02 at 21:17:42




Offensichtlich von erheblicher Geisteskrankheit befallen, rückt Charles M., 82, in der Orangerie zu Weilburg südamerikanischen Kakteen mit Mikadostäbchen zu Leibe. Heute, fünfzehnsiebzehn, nach Zeiten der Geduld, der Sorgfalt, der Höflichkeit, ging dem jungen Schmieder, einem städtischen Gärtner, jede Fassung verloren.



by Noel Noe 94-1123 – kleine kämpfe - 15.08.02 at 21:17:00




mystifiziert


l.s. . * - 15.08.02 at 20:02:11




Sasa, "die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit".
Dankeschön. Sehr freundlich.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 15.08.02 at 19:48:42




+ Komma hinter Schlitzohr natürlich.


S. * - 15.08.02 at 19:40:19




Reflexe

Wir möchten sie herzlich begrüßen auf unserer diesjährigen Abschlussfeier, wenn ihr die Welt verändern wollt, seid ihr hier auf der falschen Hier fischt man mit Zahnseide und Testosteron in der Melonen-Rum-Bowle Hinterher wirst du dir das blaue Kleid ein bisschen mit Sperma verschnörkeln vielleicht sogar, mein Schlitzohr auf der Damentoilette



Sasa - 15.08.02 at 19:38:46




Wir


L. * - 15.08.02 at 19:17:18




Wie wissen sowas von gut Bescheid.


Lotos - 15.08.02 at 19:16:32




Lotos und off auf der Spielplatzbank. Kinder spielen und Väter entwürdigen sich. Wir nehmen das blondgelockte Mädchen. Jungs kriegen immer so schnell Heimweh. Blondgelockt nimmt uns außerdem keiner ab.

"Dieses Trakl ist nur Mittelmaß und Meine Meinung ist und Lest die tollen Dichter und Ich habe recht und du hast unrecht ist doch ziemlich anstrengend. Sigrid Löffler sagt, es gehe immer nur darum, dass die Männer die Hahnenkämpfe um die Dominanz unter sich austragen und die Frauen Küßchen verteilen."
"Sind doch nur Männer, oder? Ich kenne dieses und jenen und war schon mal in der Dingsbar. Warum sollte das hier anders sein?"
"Na, weil es vielleicht Orte geben sollte, in denen Sigrid Löffler nicht unbedingt voraussagen kann, was und wie alles passiert."
"Dann sagen wir doch gleich: Ich weiß ziemlich gut Bescheid."
"Super: Ich weiß ziemlich gut Bescheid."


off. - Der Salon der Madame de la Popelinière - 15.08.02 at 19:07:18




in the heat of the day

im wartezimmer der ambulanz
heute, draussen wieder sommer
starke wärme, blödes krankenhaus
mir gegenüber eine mutter mit ihren drei
kindern alle zwische 1 und 6.
die mutter macht seltsame geräusche,
schiebt den kinderwagen dabei vor und zurück.
dieser prozess wird von einem nervtötenden
quietschen begleitet. die beiden anderen kinder
betrachten obskure röntgenbilder, die sie dabei haben.
ich starre vor mich hin. versuch das ganze geschehen
in diesem verfluchten wartezimmer zu ignorieren.
das baby reagiert nicht auf das kindische gebrabbel
der mutter. ich blicke auf die uhr. das baby schreit.
wann werd ich endlich aufgerufen? die frau an der
annahme hat die ruhe weg.
ich aber halt das hier nicht mehr lange aus! HILFE!
denke ich und bekomme surreale hassgedanken.
manchmal, aber nur manchmal kann ich
amokläufer verstehen. ich rutsche unruhig hin und her.
dann endlich erklingt mein Nachname.
ich springe auf. erleichtert. ja! endlich, oder...
doch die mutter und ihre drei plagen
heissen genauso und waren vor mir da.
schöne scheisse auch!


hardmate rheinbrohl - 15.08.02 at 17:50:19




Na, dann erzähl, mich inter/essiert die Straße schon!
ohne h bitte, zwei Niergolzinger (ehrlich gesagt: EINER würde mir reichen) : 0 Treffer

'Amerikanische Urwaldstämme haben fünfzig verschiedene Wörter für die Spielarten der grünen Farbe, dagegen kein gemeinsames Wort für grün; für sie ist die Unterscheidung der verschiedenen Grün so wichtig, daß sie das Gemeinsame dieser Farbtöne gar nicht wahrnehmen.'

'Wenn in einer Sprache das abstrakte Wort das anschauliche verdrängt, der allgemeine Ausdruck den besonderen, wenn Hauptwörter an die Stelle der Tatwörter treten, wenn die Sprache immer formelhafter wird und überall landesübliche Worte und Wendungen mechanisch eingesetzt werden und den individuellen und treffenden Ausdruck ersetzen sollen: dann beginnt die Sprache zu erstarren, der Wortschatz verarmt, Neubildungen werden nicht mehr gewagt, der Ausdruck wird blaß und verschwommen, und von der alten Lebendigkeit der Umgangssprache und rotbäckigen Gesundheit der Mundarten hinweg führt der Weg abwärts in das Nebelreich abgeschliffener Formen und gekünstelter, papierener Sätze.'
Aus Ludwig Reiners' Stilkunst

Na, da fass ich mir am besten an die eigene Nase (oder sonstwo hin) und kehre vor der eigenen Haustür, die aber nicht die meine ist.


GüTeE - 15.08.02 at 16:22:50




The Eiseis Quotes

"Was interessiert mich die Khao San Road? Ich möchte verdammt noch mal wissen, was vor meiner eigenen Haustür passiert."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 15.08.02 at 14:39:28




http://www.imageandart.com/tutoriales/imagenes/warhol/elvis_r4_c1.jpg


hawk * open-air - 15.08.02 at 12:32:03




Hihi.


zak - 15.08.02 at 10:46:02




Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (2):
"Er hatte sich selbst verloren und erkannte sich nicht wieder in diesem bärtigen Gesicht mit rückenfreiem Anstaltshemd, das in eine Bettpfanne schiß."
Elke Naters, Mau Mau, S. 159


a.h. * - 15.08.02 at 09:04:26




Skunk +

@ Ekamai Soi 2, Sukhumvit 63, Bangkok

WEDNESDAY 14th August 2002 to SATURDAY 17th August 2002

We are in the house with our residents this week, and rumours are some old skunk friends are in town - so who knows what could happen!!!

Dont forget Skunk now has a happy hour from 8pm-ish to 10pm - 2 for 1 on Heineken and Singha!! Thats gotta get you in the mood to dance!!!

For any art critics out there come along and see our current collection being displayed- Works by Leon Dolle.

Spread the word -please forward this mail onto anyone who will appreciate it. Come on Skunk people we need to party.

Remember Skunk Bar - Open from Wed-Sat 8pm onwards!!



TomTom E-mail - 15.08.02 at 08:59:34




03.
Raketen, gekritzelt auf FREITAG-Tasche.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 15.08.02 at 08:53:27




Die Situation steigt immer weiter.


magister ard* * - 15.08.02 at 08:43:46




Nein, mein Kofferhoffer!


Kiroslav Mose Mösern/Tirol * - 15.08.02 at 05:58:44




schreibenscheiße rückenbändchen, benn nimm raus und sei ein lasker schüler. what else? saure schoppen, damischer wirt! brettgemachte breite seite, kapitanisches fregattengehabe. noch einen schuss, dann ist vollendet die tour durchs nachtregal. pünktlich, peinlich, nie plausibel. dichten? mit nichten!


Restniergolzinger Dachgeschoss * - 15.08.02 at 05:47:46




"mb hat einen bus geklaut,
mit lauter toten dichtern drin."
"im ernst? wo will er damit hin?"

"einen zaungast überfahren."
"warum?" "hat ihm den tag versaut."
"naja. das könnte er sich sparen,

sollte lieber mal gut schreiben,
die wut in ein gedicht verwandeln,
und stolz auf sich zuhause bleiben."

"weiß gott, doch schämt er sich ja nicht
die welt mit versen zu verschandeln
die alles sind, bloß kein gedicht."


zaungast2 b * - 15.08.02 at 04:11:37




Scheiß Lyrik, hey. Machen wir lieber wieder Witze.

Frau: Sag mir was Schmutziges.
Mann: Küche.


Depp * - 15.08.02 at 00:59:28





Apokryphen

meine Frucht hängt träg herab
am aufgesetzten saum
der erregenden sekunde
und während mein müder blick
gehalten wird
von der Ratte der Lüfte
die mich wortgewandt berührt
und unsere wiederholungen
bergen die ornamentik
unserer Zeit
ruckhaft gurrend


anton * - 15.08.02 at 00:43:40




Menschgemachte Früchte
hängen träge herab
am aufgesetzten Saum
der bestehenden Sekunde
und während der träge Blick
nur gehalten wird
von den Ratten der Lüfte
die theatralisch über
den Dachfirst balancieren
ruckhaft gurrend
birgt die Ornamentik
unserer Berührungen
wortgewandt und
wiederholt die
Apokryphen unserer Zeit


zak - 15.08.02 at 00:21:11




GüTeE: Leicht parodier-, nicht kaputtbar.


a,h, * - 15.08.02 at 00:01:18




GüTeE’s Bücher

Es gibt Leute, die finden immer wieder was in Büchern, was sie interessiert. Natürlich schaffen sie es nicht, alles zu lesen. So entstehen ansehnliche Privatbibliotheken, überwiegend Sammlungen abgegriffener Taschenbücher, meist mit gebrochenem Rücken und Eselsohren. Dies weckt in ihnen die Illusion von Reichtum, und das wohlgefüllte Ikea-Regal wirkt auch ungemein dekorativ - Philosophie steht extra !

Andere Bände sind nach Farben geordnet, ganz im Goethschen Sinn. Wo stehen bloß die Reclamhefte, die keiner las und wann hat Arno Schmidt eigentlich Geburtstag - vor oder nach Rilke ? Wo hab ich nur den Benn einsortiert, neben Michael Ende ? Schwierige Fragen, die eine Antwort verdienen.

Wir empfehlen die ‚Werkstattgespräche‘ von Käthe Kollwitz, die broschierte Wunsiedel-Ausgabe.


zwei niergolzinger, clumsy * - 14.08.02 at 23:43:03




clumsy Bavarians



magpie eastgermany * - 14.08.02 at 23:29:18




Was schreibt denn heut der Günther
In seiner großen Pein ?
Er liefert uns die Mörder
Und stellt ins Netz sie rein.

Es gab im loop nen` Günther,
SOFF einsam vor sich hin;
Und eines Tags,
Ja spinnt er ?
Da packt die Lyrik ihn.

Rasch bringt sie ihn von Sinnen,
Er lallt vom All und all dem Sein,
Hätt er doch bloß geschwiegen,
Ein Weiser würd' er sein.

Er scheint umstellt von Mördern,
Sie stören seine Ruh`,
Wir wünschen ihm ne` Muse,
Die putzt ihm auch die Schuh.

Am besten ist, man dichtet nicht,
Dann merkt`s vielleicht die Dichtung.

"die seele scheint entschwunden:
'wohin, wohin
ist nur der sinn?'"






zwei Niergolzinger wärmstens * - 14.08.02 at 22:54:20




Oh, black Persian cat!
Was not your life
already cursed with offspring?
We took you for rest to that old
Yankee farm, -- so lonely
and with so many field mice
in the long grass --
and you return to us
in this condition --!

Oh, black Persian cat.

(William Carlos Williams)


maggie ** * - 14.08.02 at 21:36:42




Falsch


a.h. (issersoderissersnich) * - 14.08.02 at 21:23:19




William Carlos Williams


magister * * - 14.08.02 at 21:19:22




Noch'n Quiz: An der University of Pennsylvania studierte er mit 20 bei Professor Schelling und Dr. Rennert Romanistik. Seine erste Liebe galt der Tochter eines Professors der Astronomie, Hilda, mit der er sich heimlich verlobte. Hilda urteilte über ihn, er sei "unerhört blasiert und überlegen ... man wäre mit ihm tanzen gegangen, nur um zu hören, was er sagte". Er hielt um ihre Hand an, aber der Vater ließ ihn mit dem Satz abblitzen: "Was wollen Sie, schließlich sind Sie doch bloß ein Nomade!" In dieser Zeit schrieb er über ein ganzes Jahr hin jeden Tag ein Sonett zur Ausbildung seiner formalen Geläufigkeit. Er zerriss diese Gedichte schließlich alle wieder.
Wer war's?


a.h. (alias Jauch) * - 14.08.02 at 20:40:40




Küchenkästchen

Karl Ignaz Hennetmair saß mit geschlossenen Augen auf einem der Ledersessel im Foyer. Mit der rechten Hand stützte er seinen Kopf, während die Linke auf der Lehne ruhte. Er sah sehr müde aus und so alt, dass ich ihn nicht erkannte, obwohl ich mehrmals zu dem Aschenbecher ging, der direkt neben seinem Sessel stand, um abzuaschen. R. hatte ihn direkt erkannt, ohne mich darauf aufmerksam zu machen, was aber daran lag, dass sie dachte, ich hätte ihn auch erkannt, was aber nicht der Fall war, vielmehr hatte dieser ältere Herr meine Aufmerksamkeit erregt, weil er eine gewisse Erscheinung war, des weiteren beschäftigte mich aber bloß die Frage, aus welchem Grunde dieser mir unbekannte ältere Herr hier wohl saß, mit geschlossenen Augen, und vielleicht sogar schlief, fünf Minuten vor Beginn der Veranstaltung. Dann jedoch, nachdem ich gerade die Zigarette dreißig Zentimeter neben Karl Ignaz Hennetmairs ruhendem Kopf ausgedrückt hatte, erschien ein Reportageteam der Deutschen Welle und bewirkte durch seine bloße Anwesenheit ein verstörtes Augenöffnen, und da der Fotograf dann Karl Ignaz Hennetmair mit seinem Namen ansprach, wurde auch mir bewusst, neben wem ich da die ganze Zeit abgeascht hatte. R. , die Karl Ignaz Hennetmair schon viel früher erkannt hatte, wollte ein Foto von ihm machen, da es ja schon eine kleine Sensation sei, dass Karl Ignaz Hennetmair einfach so neben uns im Foyer saß, und ich die ganze Zeit neben ihm abasche, ohne zu merken, wer denn da neben dem Aschenbecher sitzt, mit geschlossenen Augen, den Kopf auf die Hand gestützt. Doch dann war es ihr doch zu peinlich, ein Foto zu machen, da Karl Ignaz Hennetmair es bestimmt bemerkt hätte, wenn man einfach so ein Foto von ihm macht und das wäre ja taktlos gewesen, einfach so einen Menschen zu fotografieren, ohne ihn vorher gefragt zu haben, und ihn zu fragen war mit dem plötzlichen Auftauchen des Reportageteams der Deutschen Welle ja nun auch unmöglich geworden, da diese Leute Karl Ignaz Hennetmair ja geradezu belagerten, beinahe penetrant, obwohl sie doch offensichtlich gesehen haben mussten, dass er mit geschlossenen Augen und somit zumindest erschöpft, wenn nicht sogar schlafend in seinem Sessel saß, als sie hereinkamen. Wir machten also kein Foto, sondern gingen in den Saal. Später dann, als Karl Ignaz Hennetmair auf der Bühne saß und aus seinem wundervollen Buch vorlas, wirkte er überhaupt nicht mehr müde, obwohl er ja heute die ganzen 700 Kilometer von Ohlsdorf zusammen mit seiner Frau angereist war, wie der Leiter des Abends, der Herr Hajo Steinert, in seiner Einführung gesagt hatte. Und noch weniger müde wirkte Karl Ignaz Hennetmair, als ihm der Herr Hajo Steinert nach dem Vorlesen ganz fantastische, vor kompetentem Fachwissen geradezu strotzende Fragen stellte, nein, vielmehr war er plötzlich hellwach, und konnte hier und da auch ein kleines Lachen nicht unterdrücken, nämlich dann, wenn die Fragen allzu kompetent wurden und sozusagen vor Kompetenz und Fachwissen und vor allem Einfühlungsvermögen geradezu zu bersten schienen. Den Satz, der immer dann aus Karl Ignaz Hennetmaiers Mund zu hören war, wenn der Herr Hajo Steinert ohne Umschweife und Verirrungen zum Punkt kam, würde ich mir gerne auf ein T-Shirt drucken, wenn ich so etwas anziehen würde: "Ach, des wollen`s." R. lachte sehr viel an diesem Abend, wir tranken Becks für drei Euro und manchmal berührten sich unsere Knie. Ein Denkmal errichten möchten wir L. , da sie uns ihre Plätze auf der Gästeliste, tschechische Dokumente sowie mehrere Bücher eines renommierten Kölner Verlages überließ. Und natürlich Karl Ignaz Hennetmair, der sich um halb zwei Nachts doch noch von R. fotografieren ließ, zusammen mit seiner Frau, die müde Mineralwasser trank, begleitet von den Worten: "Wenn`s Ihnen a Freud macht." Als wir nach draußen kamen, war es eiskalt, es regnete, und der Parkplatz war leergefegt. Die Bäume spuckten und bald würde es Frühling werden.




zak - 14.08.02 at 19:56:06




Super abgeschrieben!


a.h. (falsch) * - 14.08.02 at 19:14:50




"Petrach gloriously crown’d"
Wenn man’s kann, darf man alles. (Genau!)
*
Traum des Bösen
Verhallend eines Sterbeglöckchens Klänge –
Ein Liebender erwacht in schwarzen Zimmern,
Die Wang’ an Sternen, die im Fenster flimmern.
Am Strome blitzen Segel, Masten, Stränge.
Ein Mönch, ein schwangres Weib dort im Gedränge.
Guitarren klimpern, rote Kittel schimmern.
Kastanien schwül in goldnem Glanz verkümmern;
Schwarz ragt der Kirchen trauriges Gepränge.
Aus bleichen Masken schaut der Geist des Bösen.
Ein Platz verdämmert grauenvoll und düster;
Am Abend regt auf Inseln sich Geflüster.
Des Vogelfluges wirre Zeichen lesen
Aussätzige, die zur Nacht vielleicht verwesen.
Im Park erblicken zitternd sich Geschwister.
- Trakl -
*
Keen, fitful gusts are whispering here and there
Among the bushes, half leafless and dry,
The stars look very cold about the sky,
And I have many miles on foot to fare;
Yet feel I little of the cold bleak air,
Or of the dead leaves rustling drearily,
Or of those silver lamps that burn on high,
Or of the distance from home’s pleasant lair:
For I am brimful of the friendliness
That in a little cottage I have found;
Of fair-haired Milton’s eloquent distress,
And all his love for gentle Lycid’s drown’d;
Of lovely Laura in her light green dress,
And faithful Petrach gloriously crown’d.
- Keats -



a.h. (echt) * - 14.08.02 at 18:43:51




anhand von kläglich versagen bezüglich
der Position als Kind, Bruder und Theologie
Susanne die Handknöchel unter das mng Kleidchen
schlüpfen reiben auf Vernissagen unter
vorgehaltener Hand zahstochern abwinken


Sasa - 14.08.02 at 18:00:33




 http://www.camel-7.de/ex/photo/stromb.gif


by Noel Noe - 14.08.02 at 17:54:11




Camel 8, 3. Etage, steinernes Zimmer : Kirsche No 305 vollendet [ Bimsstein : Stromboli ]. 16.57 Uhr MESZ



by Noel Noe 93-ED4C - 14.08.02 at 17:53:36




Achgottchen, daß du nicht a.h. bist, a.h., das habbich doch schon daran gemerkt, daß du der neudt. Rechtschr. nicht mächtig bist. Paß nächstes mal n' bissken auf, dann merkt's auch keiner so schnell.


Johnny W. * - 14.08.02 at 17:44:53




(psst: Ich bin gar nicht a.h. Ich habe nur seinen letzten Eintrag kommentiert, in dem ein alter Brief zitiert wird. Dort wird - wie im 19. Jh. durchaus üblich - studirt ohne ie geschrieben. Wer zwei Einträge weiter unten zu lesen anfängt, kapiert das. Seid Ihr denn für ALLES zu blöd? Setzen, Johnny, 6)


a.h. * - 14.08.02 at 17:37:59




Du hast zuviel studirt?


Johnny W. * - 14.08.02 at 17:22:23




Ich will, ja ich muß ergänzen: Ich rate überhaupt jedermann ab zu schreiben, gleich wieviel er studirt hat. Ich zum Exemplum habe ganz schröcklich viel studirt und was ist aus mirr geworden? Aus einem gewehnlichen Orschloch ein schröckliches! Dorum muß ich mich hier auch produzirn, bis ihr alle Rotz und Wasser heult.

P.S.: Warum hat Mirko Bonné schon zwei Romane veröffentlicht - und meine werden immer abgelehnt?


a.h. * - 14.08.02 at 17:13:02




Es gibt einen lateinamerikanischen Dichter, mir ist leider der Name entfallen, sowie die Umstände (es erzählte mir einmal als Kind ein mittlerweile verstorbener Freund meines Vaters von ihm), der im Gefängnis, ohne Papier und Stift zu besitzen, in der strengen Form des Sonetts die einzige Möglichkeit fand, sich sein Erdachtes im Kopf zu konservieren. Er schuf einen Sonettenkranz, zwei, drei, sie blieben ihm im Gedächtnis.
Diese Sonette wurden später wohl schriftlich niedergelegt (von ihm? von Besuchern, denen er sie ins Gedächtnis flüsterte?).

Weiß jemand von diesem Dichter?

Dankbar für Hinweise ist


Maria * - 14.08.02 at 16:56:57




Messerschmidt, Johann Georg Friedrich, Dichter und Pädagoge (1776-1831) in einem Brief vom 21. 4. 1804 an Wilhelm Gottlieb Becker (1753-1813) über die Dichtungsform des Sonetts. "Es ist mit dieser lieblichen Form, deren Wesen die Wenigsten verstehen, ein unverzeihlicher Misbrauch getrieben worden, besond. von den Jüngern der Kunst, welche, wegen der scheinbaren Leichtigkeit und Niedlichkeit, mit dieser nach äußeren und inneren Form ganz vollendeten Gattung sogleich den Anfang gemacht haben. Indessen scheint dieses kalte Fieber jetzt sehr nachgelassen zu haben. A. W. Schlegel hat auch dieses auf seinem Gewissen. Erst spät habe ich das Sonett liebgewonnen [ ] und ich darf wohl sagen, daß ich diese Dichtungsart studirt, und sogar einige von Shakespeare und Milton [ ] übersetzt habe. [ ] Ich rathe jedermann ab,htnis.
Diese Sonette wurden später wohl schriftlich niedergelegt (von ihm? von Besuchern, denen er sie ins Gedächtnis flüsterte?).

Weiß jemand von diesem Dichter?

Dankbar für Hinweise ist


Maria * - 14.08.02 at 16:56:57




Messerschmidt, Johann Georg Friedrich, Dichter und Pädagoge (1776-1831) in einem Brief vom 21. 4. 1804 an Wilhelm Gottlieb Becker (1753-1813) über die Dichtungsform des Sonetts. "Es ist mit dieser lieblichen Form, deren Wesen die Wenigsten verstehen, ein unverzeihlicher Misbrauch getrieben worden, besond. von den Jüngern der Kunst, welche, wegen der scheinbaren Leichtigkeit und Niedlichkeit, mit dieser nach äußeren und inneren Form ganz vollendeten Gattung sogleich den Anfang gemacht haben. Indessen scheint dieses kalte Fieber jetzt sehr nachgelassen zu haben. A. W. Schlegel hat auch dieses auf seinem Gewissen. Erst spät habe ich das Sonett liebgewonnen [ ] und ich darf wohl sagen, daß ich diese Dichtungsart studirt, und sogar einige von Shakespeare und Milton [ ] übersetzt habe. [ ] Ich rathe jedermann ab, Sonette zu machen, besonders in Haufen und Fudern, oder gar in seiner poetischen Bahn davon auszugehen."


a.h. * - 14.08.02 at 16:38:13





JAMIROQUAI - This corner of the earth
MOONY - Dove
DJ CHROME - Who is crying now?
CARMEN MC RAE - How long has this been... (MJ COLE RMX)
STRANGLERS - Golden Brown
UK STREETS - Weak become heroes

"Then the girl in the cafe taps me on the shoulder
I realise five years went by, I'm older
Memories smoulder, winters colder
but still that piano loop goes over and over and over

We all smile, we all sing, sing"
(Weak become heroes)
Das beste Stück Musik Sommer 2002



hmhb beach * - 14.08.02 at 15:12:11




laster

ja, böser weggefährte
du garstiger kobold, der du
hast jahrelang mich gequält
mit deiner stillen anwesenheit
und gedemütigt uns mit deinen taten
doch jetzt bist du verstummt
nach all der schmerzhaften zeit und
dein herz treibt als fettauge
unterwürfig obenauf.



hardmate rheinbrohl - 14.08.02 at 14:59:25




http://www.greentortoise.com/graphics/sleeper.bus.interior.gif

Der Bus der Toten, "große grüne Schildkröte",
er schnappt dich und du schläfst für immer, murmelnd Keats' Sonett "To Sleep"


mb hh - 14.08.02 at 13:46:12




Hier für alle Fälle mal der Fahrplan. Aber Vorsicht, es fahren nicht alle fahrplanmäßig!


Lana Hoff , Sicklingen - 14.08.02 at 13:31:49




Heute auf die Busse aufpassen, zaungast, die Busse!


mb hh - 14.08.02 at 11:58:43




trakl taugt nun mal überhaupt nichts.
pubertäres gedünst voll odem und brodem.
keats kaum besser. konfektiertes gefasel.
(das bißchen urnenode, naja...)
folgerichtig beide früh von den göttern gepflückt,
haben den himmmel genervt.

aber gut, sagen wir so:

wenn mans kann, darf man alles, wann ist egal.


zaungast d * - 14.08.02 at 11:49:32




Das hat fast schon Stoiberqualitäten.


Blödchen * - 14.08.02 at 11:48:29




Mein persönliches a.h. highlight ist ja immer noch:

"Heute früh dann das Operationsteam zum Morgengruß, fragte wie er geschlafen habe, die Schwester, die ihm die Brust rasierte, bei den Thrombosestrümpfen half und mit dem grünen Kittel. "


Blödchen * - 14.08.02 at 11:47:22




Ja, irgendwann wird auch das Forum der Einsteine endlich ein eigenes Gästebuch haben. Können die Autoren dann schön mit der Netzwelt plauschen. Geht doch ganz schön auf die Nerven.

Macht doch bitte noch mal das Kunststück und klopft Euch mal auf den Bauch, bitte.


Bruttobetrag 10000,00 * - 14.08.02 at 11:43:49




Zaungast, Du hast ja Raketen im Köcher. Schnipselabfall - gar nicht so weit daneben. Ich versuche wirklich seit drei Jahren, irgendetwas für mich Bedeutsames dem Copy-und-Paste-Verfahren abzugewinnen. Schnipselanfall!
30 Jahre bis zum ersten guten Sonett? Guck Dir mal, Mondkalb, Trakls Sonette an, Keats' Sonette, man könnte ersticken in einem Berg fantastischer Sonette von Leuten, die gerade aus dem Heim für schwererziehbare Kinder kamen.
Gibts nur Raketen, keine Bücher am Zaun?


mb hh - 14.08.02 at 11:00:01




Werte Frau Hoff, nur einmal, auf dem winzigen Parcours von Marienstein, versuchte ich mich im Schlittschuhlauf ... seither nicht wieder. Glatteisbaby sozusagen.
Ich werde hier keine Namen nennen. Freuen Sie sich doch mit mir im stillen über dieses oder jene Gedicht von ... - mit Dichtern, pardon, meinte ich Lyriker, Lyrikerinnen.

@ Dr. a.h. Freut mich, dass Du mein Buch liest. Viele Anstreichungen?


mb hh - 14.08.02 at 10:41:04




was die lyrik betrifft, ist das forum der 13
nichts weiter als schrecklich. und wie sich diese kinder
und plapperschnallen (scho) alle feiern.
nur mittelmaß, ohne das mindeste handwerk.
eiseis und lotos fällt es nicht schwer, da mitzuhalten, gar herauszuragen.
bonné gedichte - entschuldigung, aber da muß man schon
gedicht drüberschreiben, damit man es
nicht für schnipselabfall hält.
wenn überhaupt, sehr latente talente, die in zehn jahren
mal ihr erstes bedeutendes gedicht schreiben könnten.
lyrik ist schwierig. mit sonetten sollte man als normalsterblicher nicht unter
30 jahren berufserfahrung anfangen.


zaungast d * - 14.08.02 at 10:35:16




Klar, mb , es gibt nicht nur Lotos im Forum. Aber jetzt mal eine Glatteisfrage: Wer sind denn nun die fünf, sechs begnadeten Dichterkollegen und wer ist da durchs Netz gefallen?


Lana Hoff , Sicklingen - 14.08.02 at 09:55:26




Ey LOTOS, ich habe schon vor Wochen meinen Jahresbeitrag in Riesa als Sachleistung in Form einer Sumpfblüte für das Clubaquarium geleistet. Natürlich gegen steuertaugliche Spendenquittung. Ist das trotzdem so in Ordnung?


Lana Hoff , Sicklingen - 14.08.02 at 09:50:42




Zinsertrag aus Sprachvermögen (Blödchen) oder:
Aus dem Schatzkästlein der dt. Gegenwartsliteratur (1):
"Es waren jetzt zahlenmäßig mehr Kellner als Gäste im Salon."
M. Bonné, Ein langsamer Sturz, S. 76


a.h. * - 14.08.02 at 09:18:07




02.
James Bond-Fotos am Pool vom MANHATTAN.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 14.08.02 at 06:14:47




Pflichtapplaus für GüTeE, bei gleichzeitig strengem Ausspucken von Olivenkernen.


Leser - 14.08.02 at 01:01:22




1. version

die seele scheint entschwunden:
'wohin, wohin
ist nur der sinn?'

die trauer überwunden
'wohin, wohin
sind sie?'

verschwunden, fern im all.
im alltag untergetaucht
sind die mörder
sind unter uns,
sind tot

menschen zu zerstören war nicht leicht,
doch die deutschen schafften es!


2.

die seele scheint entschwunden:
'wohin ist nur der sinn?'
die trauer überwunden?
'wohin sind sie verschwunden?'

fern im all

im alltag untergetaucht
die mörder
sind unter uns,
sind tot

menschen zu zerstören war nicht leicht,
doch die deutschen schafften es!


GüTeE für primo levi - 14.08.02 at 00:21:12




Ich nehme die Glückwünsche mal stellvertretend entgegen, geschätzte Frau Hoff. Danke. Das Fd13 hat noch mehr zu bieten, das dürfte klar sein. Wer sonst hat einen swirl? Und einen Gerald Koll, der binnen dreier Wochen Postkarten aus Polen, der Slowakei und Island schickt? Wo zeigt Eiseisbaby sein wahres Gesicht? Wo tummeln sich fünf, sechs der begnadsten jungen Dichter unseres Landes? O ich gerate ins Schwärmen, verzeiht.

Bestellt den kostenlosen Brief der 13 bei: forum13@nordkolleg.de


mb rz - 13.08.02 at 20:24:27




Ey, Lana hast Du eigentlich schon den Jahresbeitrag bezahlt. Hmm?


Lotos - Klubheim P'Berg Nord - 13.08.02 at 17:46:07




Alles wieder in Ordnung und repariert.


Lana Hoff , Sicklingen - 13.08.02 at 17:37:13




Ach je! Irgend ein technischer Defekt hat da zwei (halbe?) Beiträge zusammengekoppelt. Alles bis zu den freundlichen Grüßen ist nicht von mir. Und danach fehlt ein bißchen: Mein Glückwunsch an das Forum, das nun auch zu den Lotosclubs gehört wie der loop und der verrufene in Decin (Tschechien), der in Riesa und der in NYC.


Lana Hoff , Sicklingen - 13.08.02 at 17:33:33




www.taz.de/pt/2002/08/13/a0236.nf/text

Antwort

Geschätzte Ureinwohner,

jaja, früher war es noch so toll hier, alles hattet Ihr für Euch, ein ganzer Stadtteil voll schreibender Dissidenten, saufender Dichter oder dichtender dissidenter Säufer und kaum Stasi.
Aber dann kamen wir, die verwöhnten Blagen aus dem imperialistischen Feindesland. Selbstverständlich wurde uns vom ersten Augenzwinkern der Puderzucker in den Arsch geblasen und so kauften unsere Eltern gleich Tausende und Abertausende Eurer Häusern, um für unsere standesgemässen Wohnverhältnisse zu sorgen.

Dabei blieb es nicht, nicht nur die Wohnungen nahmen wir Euch, nein auch die Frauen und die Arbeit, und nun saufen wir hier, kein Bier, nur die buntesten Cocktails natürlich, für die wir mit grösstem Vergnügen mindestens acht Euro berappen, pralle Thüringer Mädchen auf dem Schoss, an deren Ohrläppchen wir lutschen und schreiben nebenher für de Bug und Style.

Und ich sag Euch was, ich kann Euer Gejammer nicht mehr hören. Denn wir sind stolz auf jede einzelne Filiale unserer Feinkostketten, auf jede unserer Kaffeebars, unsere billigsanierten Mietshäuser, unsere Saabcabriolets, die wir auf dem Bürgersteig parken und unsere unbezahlbaren Maisonettewohnungen mit Dachterasse.

Ihr solltet lieber dankbar sein. Für all das, was wir für Euch getan haben, denkt doch nur an all die Durchlauferhitzer, die knorken Badezimmerkacheln und nicht zuletzt auch die Errungenschaften der modernen Telekommunikation. Ohne uns müsstet ihr doch immer noch zentnerweise Kohlen schleppen und zum kacken eine halbe Treppe rauf.

Mit freundlichen Grüssen


Lotos kann es nicht mehr hören - 13.08.02 at 16:49:36




Herzlichen Glückwunsch an das Forum der 13! Jetzt gehört also auch ihr zum illustren Kreis der LOTOS-Clubs. Lotosclubs werden ja fälschlich und völlig einseitig immer wieder mit zweifelhaften Einrichtungen wie diesem Nachtclub bei Decin (Tschechien) oder gar mit dem loop in Verbindung gebracht. Es geht aber auch ganz anders: Ich erwähne nur den Aquarienclub "Lotos" in Riesa (Sachsen) oder den Lotos Club in New York City, in dem vor gut 100 Jahren Robert Green Ingersoll flammende Reden für den US-Imperialismus (damals aktuell: Philippinen/Kuba) und Mark Twain ebenso flammende dagegen gehalten haben.


Lana Hoff , Sicklingen - 13.08.02 at 15:49:40




The Eiseis Quotes

"Ich hab mich nie für das Sprachrohr eines Undergroundkerns gehalten. Nein. Ich scheiß auf euren Untergrund. Ich war ein Sprachrohr für alle Leute, die sich für die Texte und die Sache interessieren."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 13.08.02 at 13:02:48




Ich frage mich, wo das Sperma geblieben ist. Fängt er jetzt an, mir was vorzuspielen? Eigentlich habe ich andere Sorgen, als darüber nachzudenken, ob Noel gekommen ist oder nicht. Er liegt hier verschwitzt neben mir, träumt wohl und ich höre ihn leise murmeln.

Wieder bin ich um sechs wach geworden, dies ist der soundsovielte Abschied von ihm und von allem, bestimmt auch diesmal wieder kein endgültiger. Ich drehe mich an seinen Körper ran, beiße in seine Schulter und drücke meinen Bauch gegen seinen warmen Hintern, endlich, und dann weine ich ein bisschen und wecke ihn, und wir fangen von vorn an.


The Crab - 13.08.02 at 09:33:02





Zuletzt laufe ich schnell auf die Terrasse hinter dem Haus. Sehen, ob nicht vielleicht doch jemand kommt. Stattdessen dieser Hügel. Eigentlich der Nebengipfel eines Berges. Und Wald natürlich.
Ganz so, als ob alles hier nur aus der Luft zugänglich wäre.
Der Tag und dieser Ort, beides wirkt irgendwie sauberer nach dem Regen.
'Als sie mit raschem Schritt an mir vorbeiging, streifte mich der Saum ihres Kleides'.
Die Stadt muß im Westen liegen, denke ich für den Moment
Aber das ist ja nicht wirklich wichtig.
Elisabeth Bathory ist wichtig und die Annäherung aus der Luft ein notwendiger Schritt.



P. Aristide - 13.08.02 at 08:00:35




01.
Ich habe mich morgens ausgesperrt, im Winter. Wir telefonieren. Und Du fährst mit dem Auto an der Telefonzelle vorbei.


TomTom Erinnerungsmomente fuer den Nachwuchs - 13.08.02 at 07:34:09




Bücher

Ich finde immer wieder Bücher, die mich interessieren! Natürlich schaffe ich es nicht, sie alle zu lesen.
Eine ansehnliche Privatbibliothek ist entstanden, eine Sammlung überwiegend alter und neuer Taschenbücher. Sie weckt in mir die Illusion von Reichtum.
Die Bände sind nach Zeit und Land geordnet, nach dem Geburtstag der Autoren, Philosophie steht extra. Die gelesenen Romane sind verbunden mit einer bestimmten Lebenszeit, mit einem Wohnort usw. Lieblingsbücher haben für mich eine Aura, z.B. Wolfgang Bächler: 'Der nächtliche Gast' (den Autor hörte und sah ich auf einer PEN-Abschlußveranstaltung in B.), Arno Schmidt: 'Aus dem Leben eines Fauns', Horst Bienek: 'Werkstattgespräche', Hans-Henny Jahnn: 'Die Nacht aus Blei', Paul Celan: 'Von Schwelle zu Schwelle' und Karl Krolow: 'Fremde Körper' (das schenkte mir ein Freund) usw.


GüTeE - 13.08.02 at 00:29:36




http://www.camel-7.de/ex/photo/gin.gif


Heimtückisch wurde Karl L., 52, Trinker, in der Nacht vom Sonntag zum Montag von einer zweiten Flasche Gin getötet.



by Noel Noe 92-2B3C – cerebrale reise - 13.08.02 at 00:08:48




Also die Strandbar ist echt ok.


Lotos - 12.08.02 at 23:24:23



jetzt fehlt nur noch die Geschichte von Herrn Blessmann, oder?


L. * - 12.08.02 at 19:39:18




Die Strandbar gibt ein Janis-Joplin-Medley. In loving memory of Sex, Drugs & Rock´n´Roll. Oder so ähnlich.

Wir bohren die Füße in den Sand. Der Typ mit der schiefen Augenbraue grinst mich blöde an. "Komm´ laß dich fallen. Ich spüre jedes Sandkorn als Universum um meinen Körper, die Welt in meinen Adern und das Leben in den Fingerspitzen." "Mmh???"

Unter den Sternen schwingt die rauchige Stimme herüber: "...freedom is just another word, for nothing left to lose..." Jawohl!

Die schiefe Augenbraue grinst immer noch und der Typ dazu fängt an Zöpfe in mein Haar zu flechten, verwebt sie mit der Sommernacht und flüsterst mir zu, wie schön ich wäre.
Groß- und Kleinhirn legen erbitterten Protest gegen soviel schwülstig-plumpe Scheinromantik ein und diskutieren die Chancen eines gemeinschaftlich gestellten Ausreiseantrages. Gnädigerweise wird endlich der Wein gebracht.

Der alte Kassettenrecorder knackt und stöhnt bedrohlich, dann geht es weiter: "...Tomorrow I´ll be on my way... honey, take me by the hand and play that game again...." Okay.


delarius dinard - 12.08.02 at 19:12:50




es gibt ein sein, das keine zeit mehr kennt



da für neugierige * - 12.08.02 at 17:22:07




wer will das wissen?

der angeführte text ist ein toter text. ich habe ihn im nirvana gefunden und ihn zurückgeschickt ins nirvana. nicht gewusst? loop-texte verschwinden für immer. das ist doch schön bequem. die vergangenheit schmerzt, also weg damit.


da * - 12.08.02 at 17:20:10





-› da ‹-
eine frage nach dem angeführten zeichen im text und vor
allem nach dem schreiber der die worte innerhalb dieser
zeichen setzte


danke


will wissen * - 12.08.02 at 16:53:01




Morgens wenn die Vöglein singen, die Krähen, meine Freunde, und ich nach haus spaziere, kann es mir egal sein. Dass alles zusammenbricht und ich jetzt ein Jahr Hausverbot habe, bei meiner Kaufhalle. Dass Entenbaum mich irgendwann verlässt und ich die Miete nicht mehr zahlen kann.

Immer noch besser, als Ganz zu sein. Ganz hat keinen ausser Entenbaum. Ganz stinkt und ist einer der nie was mitbekommt. Ohne Unterlass kreist er um sich selbst, in seinem mickrigen Kosmos. Wenn er den Raum betritt schleicht er immer an der Wand lang, damit ihn keiner sieht. Wenn er spricht, er spricht nicht oft, mit mir so gut wie nie, kann man sehen wie sich Bänder an seinem Hals zusammenziehen, der Unterkiefer ganz breit von verspannter Muskulatur und der Rücken krumm vom Schleichen, beim Ganz. Ein Augenflirren, Iris, die hin- und herzittert, sich für Momete irgendwo verhakt, an einem Punkt eher unten im Gesicht des Gegenübers.


Lotos - behind two hills - 12.08.02 at 15:03:16




Ich bin beruhigt ...


Leser - 12.08.02 at 13:13:30




'Der Verfolger' habe ich gelesen, verliehen an den Gitarrero und - wiederbekommen? Ja, da steht er: Holger, der Verfolger;)


GüTeE - 12.08.02 at 12:36:38




Kleiner Tip für den unermüdlichen GüTeE:
Es gibt eine Erzählung von Julio Cortázar, die die letzten Wochen Charlie Parkers in Paris zum Thema hat. Titel: "Der Verfolger".


Leser - 12.08.02 at 11:49:56




http://www.camel-7.de/ex/photo/air.gif


by Noel Noe - 12.08.02 at 04:39:31




Man sagt, da seien Engel unterwegs auch für Nilpferde und andere Größen. Engel seien das, wie Engel für Menschen, zum Schutz seien sie bestimmt. Auch an Engel für Ameisen sei gedacht, an Engel für Schaben, an Engel für Spinnen. Jene Engel der Nilpferde verfügen über gewaltige Schwingen, manchmal sieht man ihre Winde das Gras einer Steppe durchwehen.


by Noel Noe 91-A8ED - substanzen - 12.08.02 at 04:38:19




Taschentennis, sozusagen;) Haben wir ernsthaft trainiert: einen Satz gewann ich gegen den Kreismeister!
Mindestens einmal die Woche fuhr ich die vier bis fünf Kilometer zu meinen Cousins. Sie holten den Schulschlüssel von einem Lehrer oder vom Hausmeister. Zwei Platten, Tische quasi;), standen in der länglichen Pausenhalle: Steinfußboden, große Glasfenster zum Hof. Die eingedellten kaputten Bälle schoß D. in die Neonröhren-Verschalung.
Einer spielte weit hinten Abwehr, ein anderer mit links: er hatte die beste Rückhand. 'top-spin' sollte einer der Erwachsenen beherrschen: wir trainierten die senkrechte Bewegung. Mein älterer Cousin nahm das Spiel nicht so ernst. Ich gab mein bestes und war oft sehr ehrgeizig.


GüTeE - 12.08.02 at 00:28:23




@ noel noe, mir gefällt: "Will seine Trompete wiederhaben."

Der gute Onkel Charlie! ihn hörte ich erstmals mit 20 Jahren: 'Au Privave', 'She Rote' usw. Seine Blues-Expressivität und Virtuosität ist immer noch unerreicht, und sehr eigenartig ist, wie er die Akzente setzt. Tempo! Abstrakte Bebop-Linien: seine Improvisation hat oft wenig mit dem Ursprungsthema zu tun. Über bekannte 'Schnulzen' und deren Harmoniefolgen spielt und erfindet er eigene, synkopenreiche Themen. Oder die Melodie wird mit komplizierteren Harmonien unterlegt.
Diese Genialität erreichten sie nur, weil sie manchmal acht Stunden am Tag (in der Nacht natürlich) spielen mußten, was nur mit Aufputschmitteln, Drogen und Sex zu ertragen war.
Charlie hing schon mit 16 Jahren an der Nadel. Sein Vater war früh gestorben. Mit 13 bekam er ein erstes Saxophon. Hatte er nicht ein Kind mit einer älteren Frau?
Zum 30. Todestag hörte ich die Sendung(en) von Ekkehard Jost, las die Russell-Biografie, sah 'Round Midnight' im Kino und einen Film im Fernseher ('Bird' o.ä.)
Sehr früh (1970) hatte ich das 'Jazzbuch' von Joachim-Ernst Behrendt (den ich '84 in Darmstadt erlebte: die 'Nada Brahma'-Vorlesung - ich kapierte wenig; die esoterischen Bücher habe ich immer noch nicht gelesen.)

Jack Kerouac & Co. waren vom Bebop angeturnt. Es begang etwa 1939, d.h. während des zweiten Weltkriegs in New York. Die Big-Bands wurden einfach zu teuer, und die jungen Leute wollten mehr Freiheit und spielten ihre eigene Musik. Sehr beliebt und angesehen war sie nicht und keineswegs populär: Musiker spielten für Musiker und andere Intellektuelle, Musik wurde Kunst und nicht nur Unterhaltung! Später gab es die ersten Auftritte in Konzertsälen: Jazz in der Philharmonie.

Theodor W. Adorno hat den Jazz als Modeerscheinung und Massenphänomen abgelehnt (wobei mir nicht klar ist, was er gehört hat: Swing im Radio?) Stravinski lehnte er auch ab. Dieser hatte sich Ragtime-Noten aus den USA schicken lassen. Er ließ sich vom Jazz inspirieren! Für Adorno war das 'Maschinen-Musik'. Als Schüler von Alban Berg vertrat er die Schoenberg-Richtung.

Stravinski ist Rhythmiker, er sammelte alle möglichen Trommeln und komponierte am Klavier. Schoenberg war Bankangestellter, Cellist und als Komponist Autodidakt, der berühmte Schüler hervor brachte: Anton (von) Webern, A. Berg (die Woyzek-Oper) usw., sogar John Cage war Schoenberg-Schüler.

Charlie Parker wollte noch bei Edgar Varèse in New York studieren (Anis Nin beschreibt einen Besuch bei ihm), aber leider ist er jung gestorben. Uns bleiben die Aufnahmen und Schallplatten, uns bleibt die Musik.


GüTeE to the spirit of music - 11.08.02 at 23:31:19




Das ist die Zeit, sie fliegt noch in meinem Kopf, doch nicht zu dir. Es sind alte Signale, die nur ich empfange:

"Ich muss Dir schreiben, Du bist überall, an meinen Händen,
an meinen Haaren, in mir, überall rieche ich Dich, und es ist ein Zauber.
Woher kommt das eigentlich, wer hat den zusammengemixt,
auch ein Romanheld von Süßkind,
wie viele Fabelwesen musste er dafür töten, um so etwas zu schaffen - oder bist Du es,
Du machst Dich beliebt und geliebt durch Deinen Geruch, den Du
gestohlen hast?
Nein, er wurde Dir wohl geschenkt, von einer Fee, quasi von Fee zu Fee (haha).
Musste mal gesagt werden, Dein Geruch passt übrigens zu Dir, Fee, er erzählt viel von Dir und verspricht noch mehr.
Ich schreibe das gar nicht für Dich, Du willst es wahrscheinlich gar nicht hören,
vielleicht siehst Du es als ein plattes Kompliment,
aber das ist es nicht, ich habe nicht das Befdürfnis,
Dir zu schmeicheln,
vielleicht dadurch irgendetwas schlechtes in mir in einem
besseren Licht erscheinen zu lassen, nein,
auch wenn es angebracht wäre, ein paar Punkte zu sammeln, dennoch: es muss raus, es sind Gedanken, die ich
nicht erfinde, sondern die ich nicht verhindern kann. Wenn ich sie einsperre, vergesse ich sie womöglich, oder sie verblassen, so, wenn ich sie mit Empfänger aufschreibe, vielleicht nicht."


*.da * - 11.08.02 at 22:23:00





Von deinem Himmel,
wo jetzt graue Wolken schweben,
schien vor nicht langer Zeit die Sonne.
Die Träume, die um dich
ein Netz aus Schmerzen weben,
schenkten dir früher sanfte Wonne.

..
Wo Inseldämmerung in dir einst farbenfrohe Hoffnung weckte
und warme Schattenweisheit dich beglückte,
wo keine Ausweglosigkeit
das Licht vor dir versteckte
und reiner Klang leiser Musik
dein Herz entzückte

liegt heute nur ein Stück Vergangenheit
als Meilenstein der Straße Zeit,
die nur ein Vorwärts dir erlaubt.
..
Aber es strahlt ein
ferner Trost am Firmament:
Wo ist die Zeit, wenn nicht in unseren Gedanken?
Gibt es ein Sein,
das keine Zeit mehr kennt...





Leonce zitiert und schweigt - 11.08.02 at 22:14:18




Ja, liebe Freunde. JA!


Passed * - 11.08.02 at 19:12:09




draengte
*
Is It Any Wonder?
*
Schwarzbrot hat mein Freund auch mitgebracht. Und Neusser Sauerkraut. Und ein Kilo Gouda. Und zwei SPIEGEL und eine ZEIT.
Ja.


TomTom - 11.08.02 at 19:01:27




Men In Black II ist furchtbar, und so trinken wir nun von Robert aus Utrecht mitgebrachren Jaegermeister und hoeren Sophie Ellis-Bextor, und wir reden so. Wohin wir im naechsten August hinmoechten. Ich schwaerme natuerlich von Japan, aber Nigeria ist auch reizvoll. Sachalin ist auch eine wunderbare Moeglichkeit. Robert fragt mich, ob ich denn viele Kontakte nach Deutschland haette, und ich grinse nur.
Wir haben beide den Abend des letzten Freitags in der Bangkok Bar genossen, und auch in der Skunk Bar, wo ich so betrunken war, dass ich die gemeine Treppe hinunterfiel, gerade als zwei mir bekannte Menschen mit einer grossen Gruppe hineinkamen. Da war dann auch eine Japanerin dabei, ich glaube, die hiess Mononoke, wie diese Prinzessin aus dem Zeichentrickfilm. Und sie erzaehlte mir viel von Heidi, weil ich ihr von den schlimmen Korrekturen im Loop erzaehlte. Dann sprachen wir noch ein wenig ueber alternativen Nationalismus, von dem ich dank des Whiskeys - keine Drogen - auesserst angetan war.
Jana draengre uns, in die Bangkok Bar ueberzuwechseln.
Und Robert findet den Loop fuerchterlich deutsch.
Ist er ja auch.


TomTom - 11.08.02 at 18:58:40




Strubel ist Honeckers Leibwächter gewesen, sagt er, also einer von ihnen. Bewaffnet, ja, und täglich die Eskorte von Wandlitz nach Berlin und zurück. Die Straßen seien zwei mal täglich gesperrt worden. Strubel bewaffnet. Wie Diesmann, der oho schon als Azubi bei der Zeitung Drohbriefe bekommen hatte von der rechten Szene. Auto angezündet, ja ja. Heute ist er immer noch bewaffnet, aber die rechte Szene, die rechte Szene ist nicht mehr bei ihm. Aber wenn man ihn gehen sieht, dann weiß man, warum er so geht.

Dirk wurde deutscher Pokalmeister, Deutscher Pokalmeister als Obdachloser, wirklich wahr, und Andy hat auch keinen Strom. Hatten wir uns natürlich schon gedacht, und Chris ist jetzt auch dabei.

"Wo bist du?" "In Taipeh." Wird teuer. "Na gut, der erste meldet sich beim anderen."

Später im Wagen sagt Jörg, Doktor Krassenkow habe bei Mövenpick die Hähnchenhaut abgezogen und in die Tonne geschmissen für sechs Euro die Stunde. Geflügelhaut, die Michail selbst gern aß, aber so viel hätte er nie geschafft. Jörg hat ihn eingestellt. Wir parken vor dem Rasen und gehen auf den Parkplatz des Hochhauses zu. Doktor Michail Krassenkow wartet schon auf uns. Taipeh wird teuer.


off. - Todo sobre mi madre - 11.08.02 at 17:40:37




Ich ruf plötzlich in HK an, ein rauher Doppelton krächzt in mein Ohr, dann ihr dunkles, fragendes Wai?, ich sage, it's me, mein Englisch hoppelt die neuntausend Kilometer zu ihr, sie fragt, wie geht's, ich sag, terrible und missya und dass es regnet und ich beim Kistenpacken bin und sie erzählt, sie guckt den ganzen Tag fernsehen. Ihre Stimme klingt nach Fleecepulli und so als wär sie ins Sofa gesunken, ihre nackten Füße auf dem Glastisch, den Bauch gewölbt von warmer Nudelsuppe.


The Crab - 11.08.02 at 12:13:47




Meinen Bauch an jemandes Hintern drücken. Schön, Du Krabbe.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 11.08.02 at 10:35:25




Immer noch eifersüchtig, eigentlich auf alles, schrecklich. Sonst alles gut hier, packe Sachen in Kartons, finde alte Einnerungen, übertriebene Briefe und seltsame Protokolle von Gesprächssitzungen. Der ganze Flur liegt mit Krempel voll, Steuererklärung 1992, Fotos von Freundinnen, ich selbst, jung und unbeschwert, noch. Bevor ich die Protokolle wegschmeiße, lese ich einen Satz, ich wollte noch nur mal sehen, Spaß haben und dann das. Ich weiß schon was, irgendeine Gefühligkeit, irgendein Vertun wieder mal. Könnte ich ungesehen auf heute adaptieren. Also nichts dazugelernt. Da sind auch Briefe. Jene aus HK machen mich lächeln an diesem Abend, ich rieche an den Umschlägen, leises Reinigungsmittel, aber Wai ist nicht da, kann nicht mir ihr reden, ich möchte heulen und meinen Bauch an jemandes Hintern drücken.


The Crab - 11.08.02 at 09:44:13




 http://www.zum.de/schule/Faecher/PRO/MUENSTER/images/tauben.gif


Bei bestem Büchsenlicht von 10 bis 12, wurden bereits am Freitag, dem Neunten, 276 Tauben, fünf Schwalben und zwei heilige Figuren vom Dach der Jesuitenkirche zu Luzern geschossen. Der Schütze : Staatsförster Leuenberger, 67, aus Giswil [ Obwalden ].




by Noel Noe 90-B68D – Yves Klein revival - 11.08.02 at 07:19:19




Nachbarort

Die meisten Städte und Dörfer haben mehrere Nachbarorte. Früher waren wir von etwa sieben Dörfern umzingelt!

Nach E. fuhr ich zum Konfirmanden-Unterricht. Neben der Schule befand sich ein richtiger Fußballplatz mit breiten Toren (ganz ungewohnt, ich stand meistens im Tor.) In H. befand sich das kleine Moorbad: die Badeanstalt. Nach den sommerlichen Erntearbeiten fuhren wir gegen Abend mit dem Fahrrad dort hin. In A. wohnten meine mütterlichen Großeltern. Durch B. radelte ich jede Woche zum Tischtennis-Training mit zwei Cousins. Auf der Rückfahrt im Dunkeln sah ich die Sterne blinken, den großen Wagen. Durch die Forst gelangte man ans andere Ende der Welt: drüben war wieder ein Anfang! In H. hatte meine Mutter mit ihren Eltern und jüngeren Geschwistern gewohnt. Aus E. kam auch der Bäcker angefahren jede Woche. S. lag auf dem Weg zur Realschule: zweimal zwölf Kilometer im Sommer. Der Bus nahm Umwege in Kauf und sammelte Schüler/innen ein. In H. ließ mein Vater größere Mengen Korn zu Mehl mahlen. Aus A. kam der Viehhändler mit dem Fahrrad. Sein Portemonnaie war voller Geldscheine. Mit dem Motorrad kamen mein Onkel und meine Tante aus A. zum 'Milch messen'. Einmal brachten sie uns in einem Karton einen kleinen Hund mit. Nach der Schulzeit war ich einmal zum Tanzen in B. (eine Zeltdiscothek) Einem Mädchen erzählte ich, daß ich in der Stadt B. eine Ausbildung beginne und dort bei meiner Tante wohne.


GüTeE - 11.08.02 at 00:12:32




jwd auf dem lande gab es die zeitung immer einen tag später . sie wurde gebracht von der postbotin, die mit ihrem fahrrad aus dem nachbarort kam . die blaue uniform, die breite, schwarze leder-umhängetasche mit den briefen, dem wechselgeld, den werbeprospekten und den kreisblättern . die seitentür war nicht versperrt, und sie legte die zeitung in der küche auf den holzschrank neben die brot-schneidemaschine: das war direkt neben der tür . nicht lange hielt sie sich auf . manchmal lag ein brief von uns mit den groschen für briefmarken auf einem teller


GüTeE - 10.08.02 at 23:34:45




Di Medici

"Die Zeit der Naturheilsalben ist vorbei, fuer uns Industriemenschen", dozierte Lloyd. "Urin ist Abfall, da werden lediglich Nitrate ausgeschieden."
"Was sollte heilen, wenn saemtliche Industriepraeparate letztlich auf natuerlichen Stoffen aufbauten", entgegnete Anton leicht kopfschuettelnd.
"Wuerdest du dir morgens die Stirn mit Uringetraenkter Watte betupfen und noch daran glauben?" stichelte Lloyd.
Anton hatte auf Anraten einer halbgebildeten Heilpraktikerin bereits des oefteren seine befallene Hand bepinkelt, was auch nicht half, und er glotzte nun Lloyd etwas betreten von der Seite an.
"Hast du dich jemals mit Kot eingerieben, zur Linderung?" quaelte Lloyd weiter.
Wie von einem Impuls getrieben erhob sich Anton und untersuchte vorsichtig das flammend entzuendete Umland seines Gemaechts, was der notorisch gepeinigte Esel im Tal mit seinem Bruellen untermalte.
"Punktuell applizieren und nicht zu grossflaechig auftragen", empfahl Lloyd mit einem verschmitxten Laecheln.
'Der Fisch faengt am Kopf zu stinken an', rumorte es in Anton; was am Absterben war, konnte keine Heilung mehr erwarten, das war der gnadenlose, natuerliche Lauf der Dinge.
Lloyd war lange genug in dermatologischer Behandlung; er vertraute auf die klassische Schulmedizin.

Penthouseman atmete einen neuerlichen Schwall aufdringlicher Verwesung ein, waehrend er sein Schliessfach lueftete und hochnervoes sein Zukunftsgepaeck befingerte.



andaechtig, zwei Niergolzinger Dolcedo * - 10.08.02 at 21:57:15




Days Gone

Wir sind deine alten Klassenkameraden,
ist dir nicht klar, dass wir einst Freunde waren?
Wohin bist du jetzt nur geflohn,
deine Eltern schweigen dazu am Telefon.
Wir vermissen dich in unserem Kreise,
obwohl du uns verlassen auf eine feige Weise.


hardmate rheinbrohl - 10.08.02 at 16:40:58






blick


der weg
in deine augen
verliert sich am schwarzen horizont

wasserblau
mein
unter
gang





Maria * - 10.08.02 at 13:57:14




8,5 ist ein grauenhafter Film
Vertigo ist ein mittelmäßiger Film
Citizen Kane ist recht nett.
Das war die Wahrheit der Woche.
Schönes Wochen
ende
(fanfaren, trommeln. abgang kaiser)


platzdaprawda kontrollzentrum * - 10.08.02 at 12:44:21




The Eiseis Quotes

"Die Leute fragen mich immer: Wie kommts? Wie kommts? Wie kriegst Du diesen verteufelten Sound hin? Ich kann gar nicht sagen, wie mir das stinkt. Ich hör einfach die Rolling Stones beim Schreiben. Die ganzen frühen Sachen. Get off of my cloud, under my thumb, gimme shelter und so was. Very, very simple."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 10.08.02 at 12:37:02




In der Tat, das alte Lied aus den Süpfen. Aber wir sind ja erwachsen inzwischen. Süsse.
Und: Die Lektion wird solange wiederholt, bis sie gelernt ist.
Ausserdem hab ich gehört, dass entgegen landläufiger Annahmen manchmal doch alles gut wird. Bis bald.

Gestern Schwanenwik 35. Ich mochte den Rainer im Wohnzimmer lieber als den Picasso im Flur. Drei Grazien.
Vor Jahren Schwanenwik 32. Die Nachbarin hiess tatsächlich Helga und hatte einen Terrier. Es gab ein schwargekacheltes Bad, Mosaik, und Armaturen in Altrosé. Ein Zimmer, das Bett und die Lichter über der Alster. Eine Liebesgeschichte mit schweren Verwundungen und abschliessendem Selbstmord.
Und Schwanenwik 38. Das Café im Literaturhaus wird gerade umgebaut.Der Kellner fragt ob ich Sizilianerin bin. Was sonst. Die Hälfte der Stühle bleibt leer.


Lotos - Schwanenwik - 10.08.02 at 11:45:06




http://www.weichwasserfische.de/Brasilien/Schmetterlinge beim Rio Miua.jpg


by Noel Noe - 10.08.02 at 06:25:26




Seltsame Dinge geschehen im städtischen Garten zu Perugia : Segelfalter der Gattung Iphiclides podalirius haben sich in Gruppen versammelt. Sie fliegen in Formationen, bilden Kugeln, Quader und weitere geometrische Körper. Bei Regen stellen sie Türme in die Luft, ein Tier unter dem anderen, exakt im rechten Winkel zum Boden. Der Bezirk wurde unter Quarantäne gestellt.




by Noel Noe 89-94AB - circus - 10.08.02 at 06:24:31




Lektüre II

Während des Studiums (nicht: der Germanistik) habe ich 'Ulysses' gelesen. Ich fand es überwältigend, es hat mir wirklich Spaß gemacht: ein urkomisches Buch! In der Kunsthalle in B. hörte ich Hans Wollschläger, der fünf Jahre an der neuen Übersetzung gearbeitet hatte.
Auch von 'Stephan hero' und dem 'Portrait des Künstlers' war ich angetan. Mit Joyce habe ich mich identifiziert, er war eine Art 'großer Bruder' für mich.
Das erste Kapitel vom Ulysses ist am konventionellsten (aber große Klasse!) Den Anfang vom Portrait liebe ich ja ...

Volker Hage's rowohlt-monografie über Max Frisch. 'Der andere Schlaf' (eine Ich-Erzählung) und jetzt 'Moira' von Julien Green. Als erstes Buch las ich vor 20 Jahren 'Louise'.
Die Hauptperson, von der in 'Moira' erzählt wird, ist eine Art fanatischer Theologie-Student: Joseph Day. Der Roman ist zweiteilig: der erste Abschnitt hat 18 unbetitelte Kapitel und der zweite 24. Erst in der zweiten Hälfte taucht Moira auf, die Tochter der ersten Zimmerwirtin. Sie ist die große Versuchung, die Verführerin? Noch existiert sie mehr in Joseph's Phantasie: er hat sie erst zweimal gesehen. Es bleibt spannend, wir werden sehen ...
Thematisiert wird der Glaube und die Sexualität, Joseph ist ein Außenseiter (ein armer Bauernsohn - obwohl das nicht sehr überzeugend wirkt: das wird nur behauptet). Sein Freund David ist 'ohne jeden Zweifel': er glaubt und will Pfarrer werden, aber auch heiraten.

Der Schluß von 'Moira' hat mich denn doch überrascht! (Ich habe den Roman sehr langsam gelesen.)

Primo Levi's 'Ist das ein Mensch?' : ziemlich schrecklich, aber das muß nun sein, denn es WAR ja und wird hoffentlich nie wieder sein, IST aber irgendwo auf der Welt (gerade gewesen: in Rwanda)



GüTeE - 10.08.02 at 02:05:39




Lektüre

1. Pepo und das Indio-Mädchen (es geht um Rauschgift-Schmuggel in Südamerika)
2. Abenteuer an der Teufelsmauer (ein Ferien-Abenteuer)
3. Detektiv Nobody (Pilot stürzt ab...)
3. Onkel Titus &
4. Die Stauffermühle (Johanna Spyri hab' ich nämlich auch gelesen, nicht nur meine große Schwester, die wahrscheinlich nur Heidi gelesen hat.)
5. Peppino (also nicht 'Pinocchio'? Um so besser!)
6. Bummi in Nöten (ein Mädchenbuch, aber macht ja nix: 'einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!')
7. Bummi und Fiete (dito)
8. Schlips und Gritta's lustige Gefährten
9. Grimm's Märchen (bes. 'Der Wolf und die 7 Geißlein')
10. Mümmeljahn und Mümmelline, Hasewipp und Hasewupp (3. Kapitel: Auf der Kuhweide)
&
11. Kleiner Junge in einer großen Stadt (tja, der war ich dann!)

Die Ganghofer-Romane las mein ältester Bruder, die gab es im Bertelsmann-Lesering. Weil ihm nichts mehr einfiel und er schon alles hatte, durfte ich mir was bestellen. Ich wählte 'Menschenkenntnis im Alltag', 'Gutes Deutsch in Schrift und Rede', ein Fremdwort-Lexikon und von Leonard Bernstein 'Freude an der Musik' (mit Schallfolien: der 3. Satz der VII. Beethoven-Sinfonie beeindruckte mich sehr, Brahms).

'Die Kinder von Bullerbü' las ich als Kind. Aus der Volksschul-Bibliothek hatten wir ein Liste mit allen Buchtiteln: spannend war es, sich nur nach den Titeln Bücher auszusuchen.

Buchgeschenke kauften wir im Gemischtwarenladen (Schneiderbücher und die mit den 3 Schwalben).

Mit 16 Jahren in Bremen fuhr ich nach Feierabend immer eine Straßenbahn-Station weiter und kaufte in der kleinen Storm-Buchhandlung bei Karstadt gegenüber ein Yoga-Buch, E. Fromm's 'Die Kunst des Liebens', was über/von A. Einstein (kaum gelesen) und 'So gewinnt man Zeit' - alles Sachbücher; 3 Aufklärungsbücher (ein dänisches, 'Sexfront' von G. Amendt) und 'Kollektive Erfahrungsberichte' (über WGs, Kommunen usw.: Gespräche). Eine Kollegin hat mir A.S. Neill's 'Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung' geliehen (äh, ich glaube, ich hab' es immer noch: pfui nochmal! na, dafür habe ich keines der Sexbücher mehr;)

Romane? Hesse, Handke, fast 1 Jahr arbeitslos, Joyce, selbst schreiben, wenn auch sehr primitiv, starkes Interesse an Autoren und an Schriftstellerei (Bienek's Gespräche!) Zeitgenossen, Antike, alte Literatur

Von Storm hat mich 'Psyche' beeindruckt und 'Pole Poppenspäler'.


GüTeE - 10.08.02 at 01:08:04




wo die eineinhalb jahre zwischen uns hin seien fragte er dann am abend, bei weisswein im vorbau. im vorgarten die kräuterspirale, die weingläser aus dem sardinienurlaub importiert, jetzt kennt er auch die beste apfelsorte, kann qualität verstehen und erkennen, ja, er kocht sogar manchmal. wird es ihnen gar zu viel der detailierten wallungen, meine liebe freundin, klingt ihnen zu sehr das alte lied aus den sümpfen im ohr? seien sie unbesorgt, mein herzchen, der abstieg in die hölle liegt meilenweit entfernt, wenn nicht gar auf der anderen seite, dieses jene, was ich zu berichten ersuchte, bedeutete einen spaziergang entlang der schönsten rosen, in voller blüte, strahlend in den farben und umwerfend im duft. dieser einzigartige duft...


helga macht intermezzo - 10.08.02 at 00:54:14




bubi im bollerwagen

(schläft)
nun ja, aber soooo lange auch wieder nicht. und dann, liebe anita, merk dir: bubi is kein teddybär nich. er pupst dir nämlich die windel voll und stiehlt dir deine freizeit (vorbei ist's mit tage bauen) und weckt dich mitten in der nacht und will an deiner ... nuckeln (schmatz)
schließlich verläßt du IHN, also den miterzeuger (oder umgekehrt) und ihr dürft euch schön streiten (macht spaß) dann suchst du dir 'einen neuen neger' und zeugst die restlichen (mindestens) vier balgen (macht spaß!)
na und so weiter: mach' doch, was de wills' - ich hab' mir auch'n kind gewünscht: der wunsch ging in erfüllung.



GüTeE - 10.08.02 at 00:11:29




Hi RDL,

deine Mails sind ganz nett.
hier sendet dir .... viele liebe
Urlaubsgruesse aus aegypten.


shadowdancer Aegypten * - 09.08.02 at 21:56:02




Gefaket sind (wer’s genau wissen möchte):

annus horribilis * - 09.08.02 at 17:04:18
annus horribilis * - 09.08.02 at 16:19:42
annus horribilis * - 09.08.02 at 15:51:14
annus horribilis * - 09.08.02 at 14:57:47
annus horribilis * - 09.08.02 at 14:52:27
annus horibilis * - 09.08.02 at 10:19:08
a.h. * - 07.08.02 at 16:06:10


a.h. (the one and only) * - 09.08.02 at 18:33:42




Mach' ich doch glatt, EEB, mach ich ja schon! Nur, sollten Sie nun besser den faker ranlasse. Der müsste für den job eigentlich nur ein wenig die neue Rechtschreibung üben. Aber, wie man sieht, fallen die Leute auch so gerne auf ihn rein. Antiintellektualismus sells. Das wissen Sie ja, EEB, nicht wahr?


a.h. * - 09.08.02 at 18:12:58




... hier dreht jemand durch .... wie angenehm ..... das mühevolle Denken .... ausgeschaltet .... endlich frei ..... endlich bei sich .... endlich ohne Kostüm .... authentisch ....


fred * - 09.08.02 at 17:06:59




Vergesst es doch einfach. Ist schon erledigt...


annus horribilis * - 09.08.02 at 17:04:18




annus, ähm ohne das jetzt
bös zu meinen, ähm:

"FICK DICH DOCH SELBER,
WENN SICH DIR NIEMAND SONST DAZU
ZUR VERFÜGUNG STELLT!"

Ähm, echt nicht bös gemeint.


hardmate rheinbrohl - 09.08.02 at 17:01:36




Etwa....
Arschficken!?


dr. amsel * - 09.08.02 at 16:59:40




ach annchen, ganz so deutlich war das nicht. außerdem scheint es dir an möglichkeiten zu fehlen. warn nur gut gemeinte ratschläge, schatzi. erfolgreiches wochenende wünsch ich noch!


houston * - 09.08.02 at 16:50:29




... hier dreht jemand durch .... wie angenehm .....


fred * - 09.08.02 at 16:26:05




Ich habe wohl deutlich genug gesagt, daß ich ficken möchte, oder?


annus horribilis * - 09.08.02 at 16:19:42




däumchendrehen soll auch helfen


Cassavetes * - 09.08.02 at 16:09:45




ruf 040 236966*


0,45 € * - 09.08.02 at 15:56:31




Sagt mal fünf Mal, ganz schnell hinter einander:
Ein Glück, daß Gott die Glocke goß.
Gott goß die Glocke.
Und danach möchte ich bitte mal wieder ficken...


annus horribilis * - 09.08.02 at 15:51:14




annchen, mir scheint, dir ist langweilig


peckinpah * - 09.08.02 at 15:14:43




It`s the Music, just the music IV


Pet Shop Boys: I get along
Sleeper: Atomic
Purple Schultz: Sehnsucht
Die Ärzte: Mädchen
Mr. X & Mr. Y: 1956
Moby: Extreme Ways
DJ Rush: Motherfuckin` Bass
Kraftwerk: Metropolis
JXL vs. Elvis: A little less conversation


hardmate rheinbrohl - 09.08.02 at 15:13:14




Ich möchte lieber ficken, als fernsehen!


annus horribilis * - 09.08.02 at 14:57:47




Heute Abend um 20.15 Uhr auf Pro7:

Adams Family mit ANJELICA HOUSTON



TV-Girl * - 09.08.02 at 14:56:19




Bester TomTom,
nun- ich muß mich entschuldigen! Zusammengefaßt kann dein Japanisch sogar recht gut mit fast allem konkurrieren, was hier so im Loop geschrieben wird. Wie kommst du eigentlich zu solchen Detailkenntnissen?

Alles Gute-


RockdenLiterat im Garten - 09.08.02 at 14:53:42




ich will ficken


annus horribilis * - 09.08.02 at 14:52:27




Annus, wieso haben wir uns eigentlich die Zeit als unendlich vorzustellen?


frage nur mal so * - 09.08.02 at 13:18:11




Guter Rocker,
Nein, also wirklich. Denkst Du, ich stelle da einfach was hinein, so, ohne das zu ueberpruefen? Aufloesung nun:
Simasen. (‘Entschuldigen Sie.’)
Midori. (Eigentlich ‘gruen’, aber auch ein Wassermelonenlikoer!)
Arupusu no shoujo Haiji. (Alpentochter schon, aber schau Dir doch bitte das Wort Haiji an. Lass es Dir auf der Zunge zergehen. Welche japanische Alpentochter kennst Du? Um es kurz zu machen: Heidi.)
O-cha-zuke. (Salziger Teereis.)
Shokado bento. (Schokolade kommt in der japanischen Kueche j agar nicht vor. Es ist genau uebersetzt ein Kalligraphieksaestchen, benannt nach den Farbkaesten von Kuensterln im 17. Jahrhundert. Eine feine Holzbox, in der diverse Speisen serviert werdem.)
Oshii. (‘Lecker’, ganz genau. ‘Gutschmeckend’. Und auch eine furchtbare japanische Schnellrestaurantkette in Thailand.)
Oka-mado. (‘The way to be gay’, von einer japanischen Homepage agbeschaut.)
Kawaii. (Nicht wirklich ‘geil’. Nie wuerden Japaner solch ein direktes Wort benutzen. Es bedeutet eher ‘niedlich’ oder ‘gutaussehend’.)
Are o kudasai. (‘Ich moechte so eins gern, bitte.’)
Daimanzoku. (‘Garantierte Zufriedenstellung.’)

Lesen, nachdenken, korrigieren. Guten Gruss.

**

Deutsche Touristen schieben sich nach Ankunft am Flughafen von Bangkok ihre Reisepaesse in die bunte Unterwaesche. Dabei muessen sie ihre Baeusche einatmen. Das sieht fremd aus. Viel Spass dann noch in Thailand.


TomTom - 09.08.02 at 12:56:20




für fredrik

It's nice, in silence together,
Even nicer, laughing together-
Underneath the silken skies
Amidst moss and books, here lie
Friends, our joyous laughter growing
With our white teeth showing.
Am I right? silent let us remain;
Am I wrong? laughter be our refrain-
Make it worse and worse, a louder wave,
Until together we reach the grave.
Yes, friends, shall we do it again?-
Amen! and auf Wiedersehn!



wch münchen - 09.08.02 at 11:53:09




Annus. Ich habe beschlossen, dass Du ab sofort die Pressearbeit für mich machen darfst.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 09.08.02 at 11:19:18




Übrigens: Ich vermiete meine Wohnung für ein halbes Jahr, Sep bis Feb, vielleicht hat ja Sylvia Geist Interesse, endlich von Ronnenberg weg nach H.-Linden zu ziehen?


krabbe * - 09.08.02 at 11:08:47




Dies, lieber HMHB, ist selbstverständlich wieder nicht ganz richtig, denn da wir uns die Zeit als unendlich vorzustellen haben, ist auch die Zeit nach dem Tod unendlich, und es liegt im Wesen der Unendlichkeit, daß sie für keinen von uns je länger oder kürzer sein kann. Sie ist, was sie ist, unendlich eben. Wie gut, daß Ihr mich habt ...


annus horibilis * - 09.08.02 at 10:19:08




Mein Lieblingssatz zu diesem Thema stammt von einem alten Mitschüler, der nur mit großer Mühe das Abi geschafft hat. Er blökte einmal mitten in den Relli-Unterricht, nachdem er weite Teile des Vormittags mit seinen Kumpels aus seinem Dorf in der Bahnhofskneipe verbracht hatte: "Wer früher stirbt ist länger tot."




HMHB * - 09.08.02 at 08:38:10




Blue Birds are like Blue Notes
taking small steps across the border
making the waves of essential inbetweens
forgetting the future of the yesterday moments


fredrik für charly - 09.08.02 at 08:22:37




http://www.scarywagon.com/parker.jpg


Genève [ Place Bel Air ] 1.30 MESZ : Ein Mann schwarzer Hautfarbe, schwer betrunken, wird von städtischen Gendarmen festgesetzt. Ruhestörung. 1.35 MESZ : Der Mann, Hände auf den Rücken gefesselt, behauptet, Charlie Parker zu sein. Will seine Trompete wiederhaben. 2.05 MESZ : Identität des Gefesselten festgestellt : US-Bürger Jonny Wilkerson, 36, wohnhaft in Paris, Rue de Javel, 8. 2.38 MESZ : Übergabe des Blasinstrumentes an den Randalierenden. 2.40 bis 4.00 MESZ : Fünf stationäre Gendarmen der Nachtschicht sind von entfesselten Geräuschen, die der Ausnüchterungszelle entkommen, stark beeindruckt. Man hat Stühle aus Holz vor dem Zwinger abgestellt. 4.05 MESZ : Parker, Charlie eingeschlafen.



by Noel Noe 89-90A8 - revival - 09.08.02 at 06:21:13




Der Schluß von 'Moira' hat mich denn doch überrascht!

"Man macht einen Roman aus der Sünde wie einen Tisch aus Holz." Seine Figuren scheinen unter dem Bann mythischer Gewalten zu stehen, seine Stoffe gleichen antiken Schicksalstragödien. Seine Lebensthemen Sexualität und Religion haben nichts von ihrer verstörenden Kraft verloren. (über Julien Green)


GüTeE - 08.08.02 at 23:59:01




ein trüber dunst
hängt in der luft
die nacht ist lau
der abend grau
der tag war mild
der morgen blau


GüTeE - 08.08.02 at 22:14:09




Dear TomTom,
so wunderbar dein Deutsch ist- so schlecht steht es wohl um dein Japanisch. Oder irre ich?

Grün.
Ken Ishii, Utada Hikaru, Akira Kurosawa, Takeo Kikuchi.
Der Alpentochter verfallen
Ken Ishii, Utada Hikaru, Akira Kurosawa, Takeo Kikuchi.
O-cha-zuke. Schokoladen lunchboxen sind lecker.
Oka-mado. Geil
Pussy´s bitte.
Einfach:
Dickmann (?)

-
In gewisser Weise vielleicht auch einfach die höhere Schönheit der Kunst-

Beste Grüsse-
yours,


RockdenLiterat HD - 08.08.02 at 19:37:23




Gewiss doch, Frau Hoff, sollte man die Fremdwahrnehmung von Personen (als Personen, beseelt, will sagen: nicht als Sachen) von ihrer Selbstwahrnehmung unterscheiden. Was die leichtere Übung ist und was grundlegender – das ist aber offen. Die Dinge hängen auch stark miteinander zusammen. Ich selbst neige der Meinung zu, dass man sich selbst über seine eigenen psychischen Zustände (ob man z.B. etwas hasst, meint, empfindet, wirklich will) irren kann und auf andere auch in der Selbstwahrnehmung angewiesen bleibt, ohne ihr freilich einen besonderen Status ganz absprechen zu wollen (wie etwa Wittgenstein, der selbst noch Schmerzempfindungen an soziale Regeln geknüpft sah: kein Kopf-, kein Zahnschmerz ohne die anderen im Sprachspiel).
Lieber HMHB, es gibt eine aufgeklärte Diskussion um die Frage des Seelischen auch jenseits von Theologie und Religionsunterricht. Ob Sie die nun interessant finden (oder ganz albern, was Ihr gutes Recht wäre). Nennt sich "Leib-Seele-Problem". Hat sooon Bart. Reicht wenigstens bis Descartes zurück. Keine allseits akzeptierte Lösung in Sicht.
Die Seele, lieber GüTeE, als ‚Ort‘ psychischer Episoden und Zustände braucht man sich keineswegs als so ne Art Luftballon (oder, pardon, Furz) vorzustellen, der im Falle des Ablebens wegschwebt. Auch verhält sie sich zum Leib gewiss nicht so wie das Grinsen der Katze, dessen Verbleib nach ihrem Verschwinden Alice zurecht stutzen machte:
"Einverstanden, meinte die Katze; und diesmal verschwand sie ganz allmählich mit dem Schwanzende bis hin zum Grinsen, das noch einige Zeit in der Luft blieb, als der Rest schon verschwunden war. "Liebe Güte [sic!]! Ich habe schon oft eine Katze ohne Grinsen gesehen", stellte Alice fest; "aber ein Grinsen ohne Katze! Das ist mir noch niemals begegnet!"


annus horribilis * - 08.08.02 at 18:28:31




Hmm. Ratzingers & Degenhardts Glaube beinhaltet ja wohl, daß auch ein Verstorbener nicht (endgültig) tot ist, sondern irgendwann (leiblich) wieder auferstehen wird. Für mich immer noch eine plausiblere Vorstellung als die von einer freischwebenden körperlosen Seele. Seele ohne Körper = Pfff.


Lana Hoff , Sicklingen - 08.08.02 at 17:14:05




http://www.biochem.unizh.ch/Education/Neurons.jpg


Die zärtlichste Methode sich einem Menschen zu nähern, ist die Verwendung der Vorstellungskraft.



by Noel Noe 87-90A8 - reisewege - 08.08.02 at 15:14:22




The Eiseis Quotes

"Klar freust Du Dich, wenn Du das erste, zweite Mal auf der Straße erkannt wirst. Danach ist es dann nur noch lästig."
*


Eiseisbaby München, Bayern - 08.08.02 at 14:38:10




Tod: die Seele entschwebt, löst sich auf im All (so stell ich mir das vor)
Der Körper, die tote Materie, wird anderweitig verarbeitet, gefressen, verdaut: Metamorphose.
Und was wäre das ewige Leben? die Unsterblichkeit, der Ruhm? die Verdammnis, die Hölle?


GüTeE - 08.08.02 at 12:53:02




"Er ist wirklich auferstanden." Das war das Motto des großartigen Kardinals Degenhardt, der neulich mit feierlichem Brimborium (Pontifikalrequiem) beigesetzt worden ist. Ich habe mir das live im TV angesehen. Weil ich einerseits den Kardinal klasse fand, besonders seit er dem Drewermann gezeigt hat wo das Kreuz hängt und weil Kardinal Ratzinger die Messe zelebriert hat, dem ich bei der nächsten Papstwahl die Daumen halte. Ratzinger sprach von "begründet glauben" und davon, dass der Kardinal Degenhardt in den Leib Christi hineingestorben sei. Ich finde in etwas reinsterben viel besser als wegsterben. Man muß auch nicht Kardinal sein um in den Christus reinzusterben.


HMHB * - 08.08.02 at 10:39:07




Wenn du tot bist, bist du tot. Körper wie Seele. Außer du glaubst daran, daß sich deine Seele von deinem Körper lösen und sich einen neuen Wohnsitz suchen kann. Also ich glaube das nicht.


Lana Hoff , Sicklingen - 08.08.02 at 09:49:29




Ja gut, ich sag mal und wenn ich tot bin? Wo ist dann meine Seele? Am Hauptsitz? Am 2. Wohnsitz?


HMHB * - 08.08.02 at 09:22:08




Mal im Ernst: Bei der Frage, wo die Seele zu lokalisieren sei, kommt es doch wohl sehr darauf an, von wessen Seele ich rede. Meine ich die eines Gegenübers, die sich in Blicken und Gesten spiegeln und sogar in Worten ausdrücken mag, oder rede ich von meiner eigenen? Auch diese schwer zu fassen, vielleicht am ehesten als Bewußtsein und Gefühl von mir selbst. Beides mag ja im Hirn seine Schaltzentrale haben, kommt aber ohne Zustandsmeldungen von jedem einzelnen Organ des Körpers nicht aus. Dabei gibt es Organe, die mehr Einfluß auf die Wahrnehmung meiner selbst haben als andere. Es ist also gar nicht so abwegig, den Hauptsitz der Seele z.B. im Herzen, in der Leber oder im Verdauungstrakt zu vermuten, jedenfalls im Körperinneren. Zur Vertiefung empfehle ich meinen Beitrag vom 02.05.01 (siehe loop-Archiv).


Lana Hoff , Sicklingen - 08.08.02 at 09:13:09




The highest waterfall in finland is 12 m. This is incredible high. You usually need 2 biwak-stays for the winter ascent. The descent in winter is impossible, so you have to stay on top until the beginning of summer. Finnish girls are very fond of french kissing with black-haired strangers.


HMHB * - 08.08.02 at 09:03:54




"Warum ist das Hirn nicht beseelt?"
Aber, ja doch, Blödchen, Honigtöpfchen! Eine gute Frage! Ihr Arm, Ihr reizendes Bein, Ihr Fuß, die Fessel ... welch liebreizende Gesten! Ganz wie Ihr Gesicht, die Augen: hochbeseelt! Hingegen die Gallenblase, die Milz, der Zwölffingerdarm, die Pankreas (Bauchspeicheldrüse), der Dickdarm? Alles wichtig, wichtig, wichtig! Alles schön und gut (solange es funktioniert), aber irgendwie nicht recht einbezogen in den Ausdruck Ihrer – ich zweifele nicht – rundum geglückten Person. Es gibt da eine Art inneres Räderwerk, das fürs biologische Funktionieren zuständig ist, aber bei der sozialen Performance nicht eigentlich eine Rolle spielt. – Und nun kommt der Schocker: Ihr Hirn ist eher wie Ihre Milz als wie Ihre Augen! Und für die große Rätselfrage, wie und wo wohl die Seele waltet, kommt es auf Augen, Arm, Gesicht, Fuß und Bein sehr viel mehr an als auf Pankreas und Hirn. (So, scheint mir, könnte man Wittgenstein und Bonné verstehen.)


annus horribilis * - 08.08.02 at 02:21:55




ich höre
die stille

der nacht

wie, ja wie nur
beginnen?

.
ich seh'
durch die brille
der macht

ein feuer entfacht

.
ein brand
ist gelegt:
nicht zu löschen

das nimmt kein ende

aus ohnmacht
wird rache
geübt, vergolten

da prügelt der eine den andern,
die andre den einen,
der fremde die seinen

da regnet es gold

ich höre den regen,
der hagel
vernichtet die ernte

ich höre den regen:

schmutziges wasser
der reißenden bäche
das wasser
fällt trübe zu tal

.
der sonne licht
trocknet die tränen

und wärme
läßt wasser verdunsten



GüTeE - 08.08.02 at 01:49:15




Tja, GüTeE, damit geht es ja bereits los: Montageroboter z.B., die höchst vorsichtig durch die Kanalisation robben, um Schäden im Sielsystem zu erkunden (per Kamera) Ratten 'ausweichen', schwer 'aufpassen', selbst nicht kaputt zu gehen. ...


a.h. * - 08.08.02 at 01:23:03




Zwei Tischlergesellen kommen, das (für das Pfauenauge) ausgebrochene Fenster zu richten. Irgendwie stellt sich die Sache als kompliziert heraus, komplizierter als erst gedacht. Es muss gehobelt, gebohrt und geschraubt werden. Es dauert. Vier Stunden. Beide Tischler sind sehr hübsch. Lockenköpfich der eine, athletisch, er laboriert an einem Miniskusriss (Squash) und spricht dauernd ins handy. Der andere spricht nicht ins handy, er spricht auch sonst fast nicht. Er ist Stotterer. Extrem. Ich unterhalte mich gern mit ihm. "Nein, weder Bier noch Tee, ein Glas Mineralwasser." Das dauert, aber er schafft es. Dann will er auf die Toilette. Er muss sich die verdreckten Hände waschen und hat ein Geschäft. Ich höre mir das in aller Ruhe an. Schaue ihm freundlich zu. Schaue nicht weg, wenn die Sprachschleifen, Knoten, Knäul, Verhedderungen kommen. Sich auftürmen zu Dämmen, Blockaden, Staus, Abriegelungen, zum Totalverschluss, aus dem es kaskadenhaft herausbricht, fließt, stürzt, sich zerhackt, zerstückelt, abbricht, stockt. Festsitzt. Wieder. Festsitzt. Immer wieder. Bis es heraus ist.
Dann gebe ich ihm ein frisches Handtuch.


annus horribilis * - 08.08.02 at 00:16:23