loop Archiv #131 (8.5.-15.5.2002)

loop Archiv #130, loop Archiv #132



spring of loop

 



A., die es in ihrer Abschlussarbeit ein wenig sehr mit Alliterationen hält, beschenkte ich zur Examensfête artig und anspielungsreich mit Wein, Würstchen und Waffeln. Zu meinem Entsetzen verputzt die ranke Person die Bifis am späteren Abend ziemlich gierig. Bier und Wein waren längst alle, das Buffet leer, der Typ, der auflegte, als einziger noch nüchtern. Die Bekifften in den Ecken lauschten versonnen Massive Attack. Die grazile Gastgeberin stand müde am offenen Fenster, warf ihre Kippe nach draußen. Dort graute über dem Fleet der Morgen. Sie fühlte sich einen Augenblick unbeobachtet. Die Würstchen waren doch nur als Dekoration gedacht. "I am a junk food junkie ... " mailt sie mir heute fröhlich. Ich überdenke das Thema Pop als Sphäre von Essstörungen und prüfe diesbezüglich mein eigenes Übersprungsverhalten. Altes Laster (herb): Erdnüsse, ungesalzen, mit Whisky (Glen Grant). Dazu Harald Schmidt gucken. Neueste Sünde (süß): Halva mit Havana Club (añejo 3 años). Dazu Sibylle Berg lesen.


anus horribilis * - 15.05.02 at 23:16:40




Einige Geschmacksknospen schießen plötzlich mit Lichtgeschwindigkeit gen Osten, einmal um die Erde und gesellen sich von Westen wieder zu den anderen, als ich auf die gerösteten Erbsen beiße. Mann, sind die scharf. Wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sagen höllenscharf.

Auf meinem Planeten gibt's sowas nicht. Ich komme von weit her. Ungefähr die Richtung, am Schornstein dort drüben, etwas höher und dann fast 73.000 Zeiteinheiten entfernt, da wohne ich. Dieser Planet hier ist schwer, schwere Atome und überhaupt schwer zu verstehen. Das neue Wort, das ich heute gelernt habe, ist Wasabi, das Scharfe, womit jene grünen Dinger gewürzt sind.

Als ich aufgewacht bin, hat mir der Helfer gezeigt, wie ich diesen Körper benutzen muss. Es ist schwer, sich daran zu gewöhnen, so viele Atome mit sich rumzuschleppen. Außerdem führen sie ein gewisses Eigenleben, ich meine, zum Beispiel der Hunger. Innerhalb ist eine leere Röhre mit einer zerrenden Sehnsucht und man muss sie dann füllen. Das irritiert mich, aber der Helfer hat mir gezeigt, was ich zu mir nehmen kann, um ihn froh zu machen. Der Körper versucht, seine Freude mit mir zu verbinden, das ist wirklich sehr angenehm. Aber richtig reden kann man mit ihm nicht.

Das Eigenartige an Körpern ist, dass sie eine Form haben. Natürlich haben wir das oft geübt. Sei einmetervierundsechzig zum Beispiel, sei dick oder dünn, das beherrsche ich alles. Aber hier musst du dich genau definieren, sonst macht das die Leute irre. Ich bin also, sagen wir mal, einsvierundsechzig, ziemlich dünn und habe kurze dunkle Haare. Das muss erstmal reichen.

Gestern hab ich jemand an mir vorbeigehen sehen, da oben auf den hohen Bergen. Ich nehme an, das Zeitkonzept ist noch nicht richtig festgestellt, denn die Person huschte zu schnell an mir vorbei, um zu reagieren. Hallo, hab ich versuchsweise gegrüßt, wie es hier üblich ist. Die Membran in der Kehle vibriert so merkwürdig. Es kitzelt ein bisschen in den hohen Tönen und die tiefen sinken bis unten in die Atemorgane. Man kann mit dem Bauch dagegendrücken, dann werden sie lauter.

Auf diesem Planeten werden die Menschen geboren, das heißt sie werden materiell. Erst sind sie klein, dann groß und dann werden sie alt und vergehen. Das nur ganz kurz, ich hab nicht richtig aufgepasst. Ich soll übrigens ein Tagebuch über meine Erfahrungen hier schreiben. Und das tu ich. Ich bin nicht besonders schlau, aber ich schreibe über Gefühle, das geht wohl.

Was auch komisch ist, dass ich manchmal die Verbindung zu meinem Planeten verliere, so als würde in meinem Schädel ein anderes Programm laufen. Dann muss ich die Konzentrationen ausführen und ich finde das zunehmend anstrengend. Das Gehirn ist eigentlich groß genug, aber man benutzt nur einen kleinen Teil. Mein Gehirn soll sich mal ein bisschen zusammenreißen, ich krieg langsam Angst. Ich bin froh, dass die Anker so gut funktionieren, sonst wäre ich schon längst verloren in diesem ganzen Atomkram.



The Crab endlich von weit her - 15.05.02 at 21:10:58




Cat, selbstverständlich ist es erwünscht! Paart euch, suhlt euch im Loop, laßt es krachen. Bin gespannt, was ich morgen hier zu lesen bekomme.


Palatino * - 15.05.02 at 20:54:53




Im "Shakespeare Jahrbuch 2002 - 'Welttheater'" (Verlag und Druckkontor Kamp GmbH Bochum / ISBN 3-89709-502-5) finden sich auf S.150-153 sieben Sonette von l.barnes abgedruckt - alle ursprünglich im loop erschienen.


l.b. in eigener Sache * - 15.05.02 at 18:12:36




surrender your crown on this blood-stained ground,
take off your mask,
he sees your deeds, he knows your needs even before you ask.
how long can you falsify and deny what is real?
how long can you hate yourself for the weakness you conceal?
of any earthly plan that be known to man, he is unconcerned,
he's got plans of his own to set up his throne
when he returns.
B.Dylan


soraya luzern - 15.05.02 at 17:12:47




P. Aristide,
genau so. So stelle ich mir Profane vor. Profane aus V. Eddie Constantine ist Pynchon pur.
Fuer Sie also:
GUCCI CREW - That Girl


TomTom rain - 15.05.02 at 16:53:20




http://www.musicman.com/yugo/alpha.gif


P. Aristide - 15.05.02 at 16:10:16




Hawkiehoney - dich treffe ich immer, liebend gerne. Weißt du doch.


Cat. * - 15.05.02 at 14:59:34




cat, shall we two meet again? and when? :))


hawk and sparrow * - 15.05.02 at 14:41:57




Harar. Sasa. Harar


Blödchen * - 15.05.02 at 14:40:13




Ja, weil so was nur einmal spontan und gut möglich ist und beim zweiten Mal schon überbelichtet ist, und somit noch besser.


Sasa - 15.05.02 at 14:33:19




Ist eine solche Zusammenkunft denn erwünscht???


Cat. * - 15.05.02 at 14:25:36




Perfekt World Remixed

Vor der Haustüre blieb er stehen und ordnete seine Schlüssel, bis er den Richtigen hatte. Den großen Eckigen ohne Loch mit der Aufschrift: Bürger. Er hatte noch Einen, auf dem das stand, aber das war der für sein Fahrradschloss. Zwei vollkommen unterschiedliche Schlüssel, von den Schlössern ganz abgesehen. Aber die gleiche Firma, das war klar. Finn hatte mal behauptet, dass fast alle Reißverschlüsse der Welt von einem Hersteller stammen. Man wüsste zwar nicht wie der hieß, dieser Reißverschlusshersteller, aber man könne sicher sein, dass auf achtundneunzig von hundert Reißverschlüssen die gleichen drei Buchstaben eingestanzt waren. Stell Dir das vor hatte Finn gesagt: Achtundneunzig von Hundert. Auf der ganzen Welt.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 15.05.02 at 14:19:48




mudfighting queen let us hear your words
you spoke in the minute of your fame
wasn't it your mother who loved the times
in the ring with her cats and dogs
i still miss your ass cheeks and remember
your soft lips moaning the poetry of
a dark hudson night in the middle of my
heart. my mudfighting queen i miss you.


tulpe aus dem tümpel * - 15.05.02 at 14:09:14




Gibt's nächste Nacht wieder eine Zusammenkunft von Hawk and Cat?


Palatino * - 15.05.02 at 14:03:34




Sie quetscht sich so hinten in die Ecke, dass sonneklar ist, wenn hier einer aufsteht wegen unerträglichen Schweigens, sie wird es nicht sein. Wir starren feindselig über den Tisch herüber und zurück und Lischke versucht irgendwie zur Entspannung beizutragen. Ich geh dann mal Zigarettenholen, Schlauberger, und haha, Durchbrennen mit neun Euro, Telekomaktien anschaffen und von der Rendite lad ich euch ein in mein Haus am Meer. Die Feindin schaut blöde eisig aus ihren Hustenbonbonaugen raus und sagt, toll, und auch so unverbindlich mit den Männern anderer Frauen zu schlafen. Muss Spass machen. Bis jetzt kann ich kaum klagen sagt Lale und probiers doch auch mal und gut ist das Ernst hereinweht, mit der Flasche in der Hand. Nachschenken meine Schönen? Seine Hand auf Lales Schulter legt und so die Fronten klärt. Er ist eine Granate im Bett. Wirklich.

Morgens in der Küche ist dann wieder die Rede von Angst.
Und dann zum Pferderennen. Mit Hut.


Lotos - 15.05.02 at 13:09:48




Hutkegel und Radioschuhe. Klasse. Drachenherzbraut. Bravo. Congrat's aus Londres. --- Umlaute sind nationalistische Wutze. Echt wahr. Ansonsten: winzige Auto's, eine Kaffeemaschine und von Farblinien flankierte Strassen. Wohin das Auge schaut. Schmierenhimmel. Dann die Sehnsucht nach Semtex. Die sich in einer rostigen Gedankenspirale verfing wie eine Fliege im Netz lackierter Spinnenfantasien. Winde malen zackig Spalten in zitternde Wasserflecken. Racing-green wird Farbe der Woche.


Konstantin , Fulham - 15.05.02 at 12:56:33




Off ist im siebten Himmel. Total verliebt der Mann!


HMHB * - 15.05.02 at 12:22:07




Mittelalter, Flaschenzugfahrstuhl, Radio Barcelona im Schuh ... a bisserl´ bizarr. Erinnert mich an etwas, keine Ahnung an was. Mehr davon!


Lily * - 15.05.02 at 12:20:38




Fänd ich auch gut. Bei mir wär der Donnerstag super. Da bin ich voll sozial eingestellt.


Blümchen * - 15.05.02 at 12:19:54




ja ein chat, bitte mario


bienchen * - 15.05.02 at 12:19:21




@mario
wie wär es mit nem loop chat.
für die einzeiler unter uns.
so montags vormittag zwischen 11 und 12.
oder dienstag abendes für langschläfer ?

irgendwo an einem ort wird sich ein raum öffnen und die textzeilen können sich fröhlich umarmen und in ein paar
sätzen bekommen sie gemeinsame satzzeichen.


fredrik - 15.05.02 at 12:08:19




ich will auch so einen schuh


mademoiselle picardie * - 15.05.02 at 11:53:01




Im Mittelalter reisten wir mit der Kutsche durchs Land, auf der Suche nach Abenteuern, doch die waren selten. Sehr selten. Auf dem Land nichts los, und in der Kutsche auch kaum. Dann aber erreichten wir eine Stadt, also eine Burg, und Burg war gleich Abenteuer, also sprangen wir von der Kutsche ab und als wir dann vor dem Haupteingang standen, sahen wir diesen Flaschenzugfahrstuhl - damals eine ganz neue Erfindung - und diesen Flaschenzugfahrstuhlwärter, der auf Geheiß des Burgherrn nur Leute hinaufziehen sollte, die etwas Besonderes vorweisen konnten.

Wir machten uns keine Gedanken darum, uns würde schon was einfallen, und gleich waren wir in dieser Flaschenzugkiste drin, und als wir so aufwärts rumpelten, fragte ich diese Hofdame neben mir, die so ein hellblaues Kleid und einen hellblauen Kegelhut mit Schleier dran trug, was denn wohl das Besondere sei, mit dem sie denn aufwarten werde.

"Ich habe hier einen Schuh", sagte sie und raffte ihre drei Röcke leicht an, "der empfängt Radio Barcelona. Gestern zum Beispiel die komplette Übertragung der ersten Mondlandung."


off. - Deutsche Oper - 15.05.02 at 11:41:27




Beste AnnaLuz,
heute treibt es mich zu ART OF NOISE. Doch. Und natuerlich habt Ihr zwei, die bezaubernde Jules und Du, Recht. Duet natuerlich.
Robert mag Janet Jackson. Sie ist des oefteren Mittelpunkt kleinerer Diskussionen, denn ausser Love Will Never Do (Without You) ist sie ja doch inakzeptabel, selbst als Hintergrundmusik. Na, Miss you Much ist auch nett.
Selbstverstaendlich kannst Du Jules hierherschicken. Sie war doch schon einmal hier? Ich wuerde gerne mit ihr in den Wat Po, da war ich zwar schon viele Male, aber dort gibt es eine schlanke Buddha-Statue, die in einer Halle steht und in orangen Stoff gewickelt ist. Jedesmal ueberkommt mich dort eine gnadenlos bedaechtige Stille, innere Ruhe, Verklaerung.
Zum JIM THOMPSON House muesste sie schon alleine. Aber ich mag ihr auch schoen haessliche Sachen zeigen: den Hafen nachts mit einemBus durchfahren und Japaner schauen in der Pantip Plaza, wo sie dann fuerchterlich kopierte Porno-DVDs kaufen. Und natuerlich auch in Bars gehen. Jeder droht hier in Bangkok zum Alkoholiker zu werden. Wie Elke Naters einmal sagte: 'Ist ja alles billig hier.'
Am Samstag waren Robert und ich in der BANGKOK BAR, nach einem wunderbaren Kaffee bei Anan. Wir haben BLACK RUSSIANS getrunken und einer jungen Frau zugeschaut, die ein bisschen getanzt hat, und weil Robert schon sehr viel betrunkener als ich war und ihm die Musik gefiel, hat er dann mitgesungen. Die Tanzende war dadurch aninmiert: sie setzte sich zu uns an den Tisch und sagte 'You know J. Lo? - I'm J. Lo. - You know her? I sing better!'
Eine wesentlich aeltere Frau, Thai, aber gerade einem Fruehachtziger Pedro Almodovar-Film entsprungen, zog sie von uns fort und entschuldigte sich. Marisa stellte sich als Barbesitzerinvor, also der fabuloesen BANGKOK BAR. Ich hatte dann den rang, ihr immerzu zu gratulieren, fuer all den Look und das unterschwellig Schicke. Natuerlich war es mir ernst damit, was Marisa auch erkannte: sie lud uns ein an ihren Tisch, und wir mussten japanischen RED Whiskey mit ihr trinken. Ich schaute dann spaeter auf Roberts Uhr und erschrak, denn es war schon lange nach Sperrstunde. Marisa schien das nichts auszumachen, denn ihr Personal hatte die Bar schon lange aufgeraeumt und zugeschlossen, und wir sassen zu dritt da. Wir tauschten betrunken noch einige Kraftausdruecke auf Spanisch, Thai, Hollaendisch und Deutsch aus, und dann durften wir gehen. ich glaube, wir ghaben nichts bezahlen muessen. Aber gestern rief Marisa an und lud uns fuer naechsten Samstag ein.
Falls Jules so etwas zusagt, wovon ich ja ausgehe, soll sie zuegig nach Bangkok kommn. Sie wird Dir von mir ausgesuchte Souvenirs mitbringen.
Regards.
*
Ganzer Tag im Zug. Mitunter regnet es stark, aber die dritte Klasse hat Holzjalousinen, die man nach Wunsch hochziehen kann. Dann wird es heimelig.
Die seit ein paar regnerischen und kuehlen Tagen ausbrechende Tropik verschafft Augen und Haut angenehm erfrischende Trips. Nirgends Haeuser, selbst an den Bahnhoefen nur niedlichste Verschlaege. Dauernd auch Gerueche, die durch die Gaenge getragen werden: alte Frauen verkaufen Fischbaellchen mit Zitronengras und frische Mangos mit Chilizucker und Hiuhn am Spiess, geroestete Kakerlaken. Die Getraenke kommen in schwarzen Plastikeimern.
Grosse Teile des Ostens sind ueberflutet. Kinder kreischen in feldgrossen Pfuetzen, fahren Fahraeder durch sie hindurch.
*
Zu einer Einweihung soll ich am Freitag 'nach alter russischer Sitte' Brot und Salz mitbringen. Brot aber ist in Bangkok unbekannt. Schwarzbrot lasse ich mir von einem Freund, der hier Einrichtung designt, aus Deutschland mitbringen. Schwarzbrot und jedesmal drei RECLAM-Hefte.
*
LiteratenRocker,
DNA ist leider auf Thai. Die Fotostrecken aehneln wirklich WALLPAPER. Es lohnt nicht.
Kommen Sie aus HD? Nun noch ein weiterer aus der Stadt? was macht Euch zu dem, was Ihr seid dort? Gut ist das.



TomTom heavy traffic to Aranyapratet - 15.05.02 at 11:24:53




HK, Januar 2002

Das Schnellboot nach Lantau ist fast leer. Die Touristen sind schon am vormittag losgefahren und der Rest der Stadt arbeitet. Wir rutschen auf den blauen Plastiksitzen hin und her und sehen aus den feuchten Fenstern. Hinter uns befindet sich eine Tür mit einem schweren Eisengriff, daneben ein neonfarbenes Hinweisschild Durchgang nicht erlaubt. Aber als würden die Passagiere plötzlich den gleichen Wunsch haben, beginnen sie die Plätze zu wechseln, ein paar Kinder laufen unruhig herum und endlich versucht einer von ihnen, die verbotene Tür zu öffnen.

Er drückt auf den Griff, es geht ganz leicht und dann hören wir den Motor und das zischende Wasser. Das Startsignal gilt auch für uns. Wir treten vorsichtig über die hohe Schwelle auf das hintere Deck und holen tief Luft. Schwankend gehen wir zur niedrigen Reling, das könnte gefährlich werden für Seekranke und nicht Schwindelfreie. Mittlerweile sind alle anderen auch rausgekommen, gelöst und lachend. Eine kleine Gemeinschaft, die Verbotenes tut.

Hong Kong Island verschwindet langsam im Dunst. Die salzige Luft bläst W's Haare aus dem Gesicht und ich betrachte die Sommersprossen auf ihrer breiten Nase.

Lantau ist mit dichtem dunkelgrünen Urwald bedeckt und obendrauf hockt der riesige Buddha. Der Bus zum Kloster ist rappelvoll und während der 45minütigen Fahrt werden wir von drei Frauen, die hinter uns ihre Urlaubserlebnisse austauschen, gnadenlos vollgequatscht. Es ist nicht möglich ein eigenes Gespräch zu führen, denn W und ich reden gewöhnlich leiser miteinander, in vorsichtigem Englisch auf der steten Suche nach der richtigen Vokabel. Die Frauen waren anscheinend schon überall, und übertrumpfen sich gegenseitig mit Schilderungen der besten Bars und schönsten Strände in Indien, Brasilien, Südafrika, fehlt nur noch Grönland. Ich frage mich, ob sie glücklich sind, und warum ich es sein darf, auf den engen Sitzen Schulter an Schulter mit W, die ihren Rucksack festhält und mich angrinst.

Der Buddha erscheint mir weniger Ehrfurcht einflößend als damals. Spaßeshalber frage ich W, ob sie die vibes fühlen kann, aber sie fragt nur, what are vibes? Ich reiße meine Augen auf und sage vibrations und sie sagt, na. Ich könnte mich auf eine Diskussion über Vipern einlassen, aber ich muss W ausweichen, die jetzt anfängt, mich zu fotografieren.

In der Klosterküche gibt es ein vegetarisches Gericht für jeden Besucher. Gebratene Nudeln, Reiskuchen und Kekse. Die Mönche sind so gar nicht mönchisch, und sie können vermutlich auch kein Kung Fu. Wir reden über Jackie Chan und den Film Tiger and Dragon, dessen Producer ihr Professor ist. Auch noch später am Strand, als wir mit den Wellen spielen unter einem hohen Himmel mit Schuppenwolken. Wir geben unseren Körperteilen alberne Kosenamen, cutie feet, lil broad nose und probieren sämtliche Niedlichkeitsformen aus, die uns in den Sinn kommen.

Im Dunkeln nehmen wir die langsame Fähre zurück. Alle Fenster und Türen sind geöffnet, wir stehen auf einer schmalen Fläche außerhalb der Küche, wo eine duftende Suppe vor sich hinbodelt. Die Matrosen werfen ihr Essgeschirr in eine Plastikschale neben unseren Füßen, Stäbchen und Teller mit Essensresten. Ich fühl mich nah, aber es ist unmöglich, in ihre Leben zu sehen. Die Sterne verblassen, als wir neben der hellen Stadt zurückfahren.


The Crab - 15.05.02 at 09:55:35




ach, mich hats amüsiert


sterntaler *_* - 15.05.02 at 09:52:09




Super, das! Endlich!


Sasa - 15.05.02 at 08:17:03




(Mann, sind wir gut). Gute Nacht, Jim-Bob.


Cat. * - 15.05.02 at 02:14:38




gute nacht john-boy


hawk * - 15.05.02 at 02:14:28




genau. Nacht, Herzelein.


Cat. * - 15.05.02 at 02:13:37




noch eins: GüteE war schuld. ehrlich.


hawk * - 15.05.02 at 02:13:10




ok, cattie. let's go. good night heart
sweet dreams


hawk - the end * - 15.05.02 at 02:12:06




nun winkt die nacht, es gehen all
die girlies nun zur ruh. wir danken
unsren lesern all, auch wenn sie denken:
schmu - das alles was wir hier geboten
ist doch nur reimesscherz und zoten


hawk * - 15.05.02 at 02:10:20




Cat und Hawkie, süß und brav
gehn schleunigst jetzt ins Bett
zählen dabei auch ein, zwei Schaf'
verbeugen sich sehr nett.

Wer morgen früh das alles liest
blick gnädig auf die zwei,
das chatten laut und reimen mies
ist nächtlich' Einerlei.

Sie werden auch ganz stille sein
in künft'gen Tag- und Nächten,
sie sind gar art'ge Herzelein,
sind keine von den Schlechten.

Ehrlich, jetzt. Nightie.


Cat. * - 15.05.02 at 02:09:56




jep.


Cat. * - 15.05.02 at 02:05:22




ein gedicht für mario!


hawk * - 15.05.02 at 02:04:55




Dann schließt er ab den loop ganz wild
lässt keinen hier mehr schreiben,
weil wir mit unseren Reimen mild
es mächtig übertreiben!


Cat * - 15.05.02 at 02:04:13




Göre bin ich gern heut nacht
und wenn es gilt auch morgen,
nur hab ich Angst, wenn Mario wacht,
dass wir ihm machen Sorgen...


Cat. * - 15.05.02 at 02:02:39




du cattie mein, mein liebling süß
ich lieg dir ganz zu füßen
und reichst du mir dein händchen zart
so will ich dich begrüßen


hawk aua * - 15.05.02 at 02:02:09




wow cat
one more:

von dichterinnen nie genug
der worte sind zu hören
sie tummeln sich mit frohem mut
und machen eins auf gören


hawk * - 15.05.02 at 02:00:40




Und also will ich preisen dich
du hawk und girl der Nacht,
ich bet' dich an ganz inniglich
hab' selten so gelacht.


Cat. * - 15.05.02 at 02:00:39




Versüßt du mir die Mondenstund
mit deinen goldnen Worten
und singest mir mit süßem Mund
von Jüngern und Konsorten.


Cat. * - 15.05.02 at 01:59:03




Ein Mädchen und auch Dichterin
wie unschwer wir hier sehen,
drum möchte ich dein Lob hier sing'
und um mehr Reime flehen!


Cat. * - 15.05.02 at 01:57:27




der jünger ist zu ernst für mich
ich habs nicht mit der philosophie
ich bin doch nur ein mädchen klein
im sonnen- und im mondenschein


hawk - time to say goodbye? * - 15.05.02 at 01:57:11




es ist so schwer ein girl zu sein
im sonnen- und im mondenschein
ich wende mich dem jünger hin
wei ich ein mähähädchen bin


hawkpawk * - 15.05.02 at 01:54:43




Banausen ja - sie allesamt,
die sich am Schlafe laben.
Doch du und ich, nachtwortgewandt,
sind darob erhaben.


Cat. * - 15.05.02 at 01:53:26




dudubiduuuu...
doch jünger finden wir hier nie
sie wenden sich ab mit grausen, die
banausen


hawk * - 15.05.02 at 01:49:05




Na gut. Ich fang mal mit Zitieren an: "Stars shining bright above you..."


Cat. * - 15.05.02 at 01:48:05




ok. wie du meinst. aber gedicht ist immer gut. siehe GüteEEE


hawk * - 15.05.02 at 01:47:17




Ich bin nach wie vor für bedingungsloses Anbeten.


Cat * - 15.05.02 at 01:46:29




Wenn wir hier irgend jemanden zum Cat-Hawk-Jünger bekehren wollten, müssten wir uns vielleicht ein bisschen... bescheidener anstellen? Aber Bescheidenheit steht solch großen Nachtgeistern nicht, nein.


Cat * - 15.05.02 at 01:45:32




vielleicht sollten wir ein nettes Gedicht schreiben?


hawk * - 15.05.02 at 01:45:04




also, hier haben wir wohl schlechte karten..., mal sehen. mir fällt schon noch was ein.


hawk * - 15.05.02 at 01:44:19




Ich bin sofort dabei. WIr brauchen aber einen, der den ALtar pflegt. Und natürlich Jünger. Verehrer. Woher kriegen wir die? Hier können wir auf jeden Fall keine rekrutieren - jedenfalls nicht mehr heute nacht. ...


Cat * - 15.05.02 at 01:43:21




ich wünsche mir: einen kleinen altar, auf dem jeden tag eine kleine kerze angezündet wird, nur für mich. dann: ein paar räucherstäbchen, musik bitte, und ein wenig zitronenöl in einem kleinen schälchen. blumen. jeden tag frisch.
und für dich eine extra massage.


hawk * - 15.05.02 at 01:42:07




Von mir aus. Für uns weiß ich was besseres: wir gehören nicht verboten, wir gehören verehrt. ANgebetet. Geheiligt. So.


Cat * - 15.05.02 at 01:40:28




ich glaube irgendwie... jah. die werden kotzen morgen früh


hawk * - 15.05.02 at 01:39:54




Glaubst du, wir gehören verboten, hawkiehoney? Was meinst?


Cat * - 15.05.02 at 01:39:20




never, neverever, catsweet. wir doch nicht. leben eben...


hawk * - 15.05.02 at 01:38:46




Ja, der hat sich jetzt nächtlich verausgabt. Aus. Vorbei. Bett. Oder so. Kann uns nicht passieren, stimmt's?!


Cat * - 15.05.02 at 01:37:56




dabei wollten wir doch was von GüteEEEEE wissen, aber der schläft wohl schon


hawk * - 15.05.02 at 01:37:14




Quatscht uns in unsere wunderbare Nachtfreundschaft rein... tsss.


Cat * - 15.05.02 at 01:36:26




wer ist der doofie da eben grade?


hawk * - 15.05.02 at 01:36:00




can't get my eyes off you.


Cat. * - 15.05.02 at 01:35:26




If the world`s population were shrinked to a village of 100 people,

there were:

57 Asian
21 Europeans
14 North and South Americans
8 Africans
70 nonwhite
30 white
6 people from the US would possess 59% of the world`s wealth
80 would live in sub standart housing
50 would suffer mal nutrition
1 would have a post secondary education
1 would have a computer


Brahman is Atman, Atman is Brahman * - 15.05.02 at 01:35:14




too good to be true


hawk * - 15.05.02 at 01:34:36




Ich glaube, das ist [..] eine wunderbare Freundschaft. Nein: ich WEIß es.


Cat * - 15.05.02 at 01:34:07




genau. mindestens.


hawk * - 15.05.02 at 01:33:21




hab ich was vergessen?


hawk * - 15.05.02 at 01:32:35




Und es ist doch das Leben, wetten?!


Cat * - 15.05.02 at 01:32:29




mozart und pino und ein wenig billy und giovannotti und stones und und und und und


hawk * - 15.05.02 at 01:31:37




Nein, ich hab's: Mozart. HA!


Cat * - 15.05.02 at 01:30:16




Das Leben oder so was ähnliches. Die Nacht. Der Mai. Keine Ahnung. Wild guess: Nachtwahnsinn??


Cat * - 15.05.02 at 01:29:47




hi nightcattie :-))

und. was überkommt UNS um himmels willen?


nighthawk at the diner * - 15.05.02 at 01:28:56




Und mir verrate doch noch ein zweites: WARUM überkommt es dich um Himmels Willen?!


Nightcat * - 15.05.02 at 01:27:41




GüteE, verrate mir doch bitte eins: was überkommt dich immer zu dieser späten stunde????


nighthawk * - 15.05.02 at 01:24:08




grabrede

liegt ein schuft in dieser gruft?
nein, in jener: hier liegt wehner!
wer schläft dort, an jenem ort?
adolf hitler, der vermittler
alles bösen, der titan:
täter, töter, teufelsbraten,
echt mißraten, lebte er?
schrie und wirkte, weidmannsheil!
kindchen ward verprügelt sehr,
ließ darum die leute leiden,
wie er litt als kind: das starb;
seele tot, arbeitslos,
land in not, fahne rot,
redet er sich heiß und putscht,
schreibt im knast 'mein kampf', ein krampf,
kommt legal in die regierung
...na und so weiter:
ihr kennt die geschichte
und wie sie endet, sich öfter wiederholt.


GüTeE - 15.05.02 at 01:10:54




Der spielt mit dem Feuer

Hat sich was geändert? Nein.
Zweimal habe ich's versucht:
es ist mir nicht gelungen!
Warum, was war der Grund?

Ein Messer, verrostet, Schmerz.
Zündhölzer, feucht. Die Einsamkeit
und Langeweile, tiefe Trauer, Todesdurst.

Wer ist schuld?
Kein Gott sich mir zeigte,
Trostlosigkeit, am Abgrund die Hölle.

Er zog in den Krieg mit der Wehrmacht,
tötete Menschen vielleicht
und war betroffen, getroffen, verletzt,
geritzt und erhitzt und getötet,
ja: tot!

Frau und Kinder liebte er
und schwieg,
war sich und allen fremd;
im Krieg
marschierte er durch Polen, Rußland:
er mußte, wollte nicht,
war ja verletzt
und mühsam wieder hergestellt.

Warum wollte, warum konnte er nicht mehr?
Asthma, Kriegsleiden, Armut, viele Kinder
im Wirtschaftswunderland.
Ihm wurd's zu viel, er legte sich ins Bett
und litt, schrieb für die Zeitung sein 'Vermächtnis'.




GüTeE - 14.05.02 at 23:39:04




Ein toter Maikäfer, wie kann er euch nachstehen, wie würde er sich freuen ob eurer Begeisterung für ihn, selbst in diesem nachweltlichen Zustand zu wissen, ach bitte....

Ein toter Maikäfer macht noch keinen Herbst! :)


tonky vienna * - 14.05.02 at 23:34:18




Der Maikäfer sitzt da ganz zufrieden auf seinem Erdhaufen in der milden Januarsonne. Namenlos, mit falschem Uhrticken. Sekunden später heißt er Wolfgang und wird in einem Umweltamtkühlschrank eingeschlossen. Da ist es scheißkalt und er kann nicht mehr zurückkrabbeln, sondern hängt zwischen dem launischen Gemüse fest. Wolfgang hat sich vermutlich nur tot gestellt, damit sie ihn nicht noch mit der Pipette beträufeln, weil er so durstig aussieht.


c.p. * - 14.05.02 at 18:03:06




Ooops, ich meinte natürlich @ palatino: Sprache, jetzt noch
überbewerterter.
Und wo ich gerade dabei bin:

Top Tipp #3
Ihre Tränen bleiben unbemerkt, wenn Sie Ihren Kopf dabei in einen Eimer
Wasser halten.


Mr. Sensitive * - 14.05.02 at 17:57:27




Top Tipp #2
Verhindern Sie, daß ihr Brot trocken wird, indem Sie es in einem Eimer
Wasser aufbewahren.

@ GüteE: Sprache wird überbewertet.


Mr. Sensitive * - 14.05.02 at 17:47:59




Flower Duet, sagt Jules.
Es heißt Flower Duet, lieber TomTom. Aber du hast recht: es ist wunderbar. Und besonders in der Interpretation von Joan Sutherland, klugscheißt Jules. Sie hört es gerade an. Ich jetzt auch. Liebe Grüße,


Anna Luz *Exhauptstadt - 14.05.02 at 16:40:19




PART - Spiegel Im Spiegel
BELLINI - Casta Diva (Norma)
DELIBES - Flower Dust (Lakme)


TomTom - 14.05.02 at 16:11:36




Womit wir bei der Frage sind: Wie lange lebt Gemüse eigentlich?


* - 14.05.02 at 16:04:07




wolfgang hatte überhaupt das beste schicksal, er hat gelebt so lange wie eine Tür sich öffnete und wieder schloss.


loopie * - 14.05.02 at 15:58:00




oh gottogott: nochmal: ooops, ich meinte natürlich *das*

das ist die Schüttellähmung


urgh * - 14.05.02 at 15:54:58




ich meinete: "das"


opps * - 14.05.02 at 15:52:45




Todesursache: vertrocknet. Ich hoffe, dass passiert mir nicht eines Tages.


The Crab - 14.05.02 at 15:51:26




Wolfgang ist nicht erstickt, er ist vertrocknet. Meine These: nach dem zu frühen Erwachen ist er nicht wirlich wieder eingeschlafen, sondern einfach gestorben. Einfach so im Kühlschrank gestorben. Was herauskam, waren seine sterblichen und schon - typisch Insekten eben - vertrockneten Überreste.
Aber Wolfgang wird doch nicht der letzte seiner Art gewesen sein?


Ínsektenforscher * - 14.05.02 at 15:34:07




Ist in so einem Kühlschrank nicht jede Menge Sauerstoff? Schon wegen
der ganzen Gemüse. Das Landesumweltamt hat doch sicher Gemüse im
Kühlschrank.


John * - 14.05.02 at 15:24:52




@ Mr. Sensitive, Sie Hosentaschen-GüTeE: Verschaffen Sie sich eine Verschnaufmöglichkeit zum Durchziehen, indem Sie den Eimer Wasser für etwas anderes verwenden. Dann klappt's auch mit der Sprache.

@ Blödchen: Was hast du gegen "unzusammenhängenden Dada"? Hättest du lieber zusammenhängenden? Oder gar keinen? Dann solltest du dich am besten selbst verbannen.


Palatino * - 14.05.02 at 15:15:03




Wahrscheinlich ist Wolfgang erstickt.


The Crab - 14.05.02 at 15:11:53




Danke John, biologische Uhren, klimatische Veränderungen..., ehrlich gesagt: den letzten Maikäfer sah ich in Italien, im Juni, im Gestrüpp eines Strandes. War wohl ein Junikäfer, er sah auch ein wenig blässlich aus. Aber ansonsten war er durch und durch Maikäfer, jedenfalls vom Aussehen her.
Als Kind habe ich noch mit ihnen gespielt, Peterchens Mondfahrt.


Insektenforscher * - 14.05.02 at 14:25:49




Maikäfer Wolfgang ist tot

Tier erwachte nicht mehr aus künstlichem Winterschlaf

POTSDAM. Reglos liegt Wolfgang auf einem Blatt Papier, der braune
Panzer ist verschrumpelt, die Fühler sind eingezogen. Gabriele Kallert,
chemisch-technische Assistentin im Landesumweltamt, versuchte am
Mittwoch dem ersten Maikäfer dieses Jahres durch behutsames Pusten
wieder Wärme und damit Leben einzuhauchen. Aber die Chancen für
das sechsbeinige Tierchen standen schlecht. An einem warmen
Januartag war es zu früh aus dem Boden gekrabbelt und sollte dann im
Kühlschrank des Landesumweltamtes seinen Winterschlaf fortsetzen.

"Das sieht mir eher nach Dauerschlaf aus", meinte Kallert bei der
geplanten "Erweckung" traurig. Nach mehrstündigen
Rettungsversuchen musste sie dann einsehen, dass das "Frühchen"
den Winterschlaf nicht überlebt hat. Nun wird es auf dem Gelände des
Umweltamtes beigesetzt. Bis zu vier Jahre hatte der Käfer, der nach
Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD) getauft wurde, gut 20
Zentimeter unter der Erde gelegen. Seine Mutter hatte ihn dort mit bis
zu 80 weiteren Eiern eingegraben. Nach einigen Wochen schlüpfte die
Larve und ernährte sich von Humus und Wurzeln. Irgendwann zwischen
seinem zweiten und vierten Sommer baute sich die Larve eine Höhle,
verpuppte sich und lag als Jungkäfer in der Puppenwiege.

Normalerweise wagt sich der Nachwuchs Ende April nach draußen -
dann ist es warm genug. Er frisst sich an Laub fett und beglückt
Maikäfer-Damen - dann stirbt er. "Wolfgangs biologische Uhr ging
falsch", sagte Matthias Hille vom Landesumweltamt. Wolfgang hatte sich
schon am wärmsten Januartag seit 109 Jahren über Tage gewagt und
wurde von Gabriele Kallert in einem Erdhaufen entdeckt. Sie ist sicher,
dass Wolfgang ohne ihr Eingreifen sofort verendet wäre. "Er wäre
erfroren oder seinen natürlichen Räubern zum Fraß geworden." Also
führte Wolfgangs Weg in den sieben Grad kalten Kühlschrank des
Landesumweltamtes, wo er seinen Winterschlaf fortsetzen sollte. "Wir
haben ihn da reingestellt und sich selbst überlassen", berichtete die
Finderin. Um seiner Erweckung etwas nachzuhelfen, brachte Kallert ein
paar quicklebendige Feldmaikäfer mit. Aber auch die Weckversuche der
Artgenossen wollten nicht helfen. "Vielleicht hätten wir ihn mal mit
Wasser benetzen müssen - er sieht ein bisschen trocken aus",
mutmaßte Kallert.

(dpa, 10.05.2002)


Johns Erklärungsversuch * - 14.05.02 at 14:17:02




und leben werde so lange wie eine tür
sich öffnet und wieder schließt




écouter * - 14.05.02 at 13:56:11




Jetzt ist schon Mitte Mai und ich habe noch keinen einzigen Maikäfer gesehen!!! Das dritte Jahr.


Insektenforscher * - 14.05.02 at 13:46:26




still




























































zwitschern im wald * - 14.05.02 at 11:25:31




Seid doch mal still!


Franz * - 14.05.02 at 11:13:28




nö.


blödchen * - 14.05.02 at 11:08:38




gut geträumt, blödchen ?


hermann * - 14.05.02 at 11:08:18




Beth dreht sich auf die Seite, schließt die Augen, schlägt sie auf und wartet darauf, dass der Kopf so leer wird, das sie einschlafen kann. Überall um sie herum ertönt das unruhige Murmeln der Menschen, das wie ein Strom von Hotelzimmer zu Hotelzimmer fließt, während alle auf ihren Betten liegen und nicht an ihre Möglichkeiten zu denken versuchen. In jedem Winkel lauert der Schatten der Enttäuschung und wartet darauf, sich bei ihnen einzuschleichen und sich an sie zu heften, sich zu bewegen, wenn sie sich bewegen, sich umzudrehen, wenn sie sich umdrehen, wie eine Blechdose, die man einem Hund am Schwanz festgebunden hat und die das laute Rappeln der Erwartung ertönen lässt.


* name + ort * - 14.05.02 at 09:26:21




Anruf von Albert
A: "Hab einen 1-Jahres-Plan aufgestellt."
H: "Was ist das denn?"
A: "Werde Dich überholen."
H: "Wo drin?"
A: "Werde eher eine Frau haben als Du."
H: "Klingt nach Breschnjew. Unmöglich! Wie kommste darauf?"
A: "Weil Du in meine Fußstapfen trittst und sinnlos durch die Gegend vögelst."
H: "Da ist was dran. Ich muß aufpassen."
A: "Klar."
H: "Aber Du musst wieder wöchentlich zu Susi, sonst wird das bei Dir nix."
A: "2-wöchentlich!"
H: "Oder so. Haste gehört? Effe hat sich von seiner Frau getrennt und vögelt die Alte von Strunz?"
A: "Nee, wusste ich nicht."
H: "Strunz war erst knapp 2 Jahre verheiratet."
A: "Immer der gleiche Fehler: die Leute vögeln zu viel."
H: "Hä?"
A: "Ja, die lernen sich kennen, heiraten und vögeln zu Beginn ständig."
H: "Ist doch normal!"
A: "Eben! Das ist wie Cabrio fahren."
H: "Wie?"
A: "Cabrio darfst Du auch nur bei 28 Grad fahren."
H: "Stimmt, Du bist den alten SL fast nie gefahren."
A: "Und die ganzen Deppen fahren schon bei 18 Grad..."
H: "...oder drunter und holen sich Stirnhöhlenentzündungen und verkaufen die Karre im November wieder."
A: "Beim Vögeln ist es genau so. Die verschießen ihr ganzes Pulver ruckzuck."
H: "Und was soll man Deiner Meinung nach tun?"
A: "Nicht so oft vögeln, auch wenn man Bock drauf hat."
H: "Das ist hart."
A: "Nein sagen gegen sich selbst. Wie beim Cabrio."
H: "Gilt nur für die Ehe oder so, oder?"
A: "...und wenn Du eine Freundin hast. Mein rotes Cabrio hatte ich 19 Jahre."
H: "Wie beim Bergsteigen. Die ganze Zeit das Tempo vom Gipfel."
A: "Richtig."
H: "Sehr gute Theorie."
A: "Das werde ich Susi mal erzählen. Dann kann sie es beim nächsten Patienten verwenden."
H: "Die wird staunen."
A: "Die wird sich kaputt lachen. Die lacht sich immer kaputt über mich. Kein Patient macht ihr soviel Spaß wie ich."
H: "Das glaube ich."
A: "Du müsstest mal Mäuschen spielen..."


HalfManHalfBiscuit - 14.05.02 at 08:47:23




Mein Blick fällt in ein weißes Blütenmeer.
Wie in den Spiegel sehe ich
auf Apfelbäume vor dem Fenster.

Geh' durch die Straßen dieser Stadt.
Die Luft ist mild, und Dunkelheit umhüllt
die Häuser mit den Türmchen, Erkern.

Im April

Das helle Grün der Frühlingsbäume
vor blauem Azur.

Die Wolken, geballt, ziehen wild,
grau und weiß.


GüTeE - 14.05.02 at 01:24:09




Wir schnitzten uns 'Flitzebögen' und spielten Indianer: eine Hühnerfeder in ein Wellpappen-Stirnband gesteckt. Eine Bande aus dem Dorf überfiel uns spielerisch: einer hatte eine 'Silberbüchse' und die Söhne des Großbauern hatten ihre Gewehre. In einem Theaterstück trug ein Bruder Häuptlingsschmuck, der zu Hause herum lag.


GüTeE - 14.05.02 at 01:19:41




+

warum wird in filmen und büchern so wenig gearbeitet?


GüTeE - 14.05.02 at 01:16:45




Musik ist in der Zeit nur in der Zeit, ist schwingende, zitternde Luft. Ich sehe dies Foto, ich sehe es heute und morgen und habe es gestern gesehen: es hat sich nicht verändert, doch ist mein Blick ein anderer und mein Empfinden ändert sich! Ein Blick genügt! Doch nicht beim Film, beim Hören einer Sinfonie oder beim Lesen einer Geschichte. Ein Foto ist eine Art Gedicht - wenn es gut ist. Es ist unwirklich, die Tiere und Menschen erstarren, sie werden zu anorganisch-lebloser Materie.


GüTeE - 14.05.02 at 01:12:03




Gekillt wird leicht und am meisten in Computerspielen. Analog gilt: im Pop-Diskurs wird gerne, ausdauernd und am meisten gekotzt. Warum nur? Vielleicht aus demselben Grund, aus dem im amerikanischen Kino nie (selten) gegessen wird. Ein 'star' mit Kiefern lustvoll malmend beim Kauen - das geht irgendwie nicht. Die Populärkultur ist eine Sphäre der Essstörung.


anus horribilis * - 14.05.02 at 01:00:13




Gehenna

Marc liegt auf dem Sofa. Ich wische ganz vorsichtig sein Erbrochenes von der neuen Decke aus Vikunja - Wolle, die ich ihm gegeben habe. Er wacht auf, sagt, daß er sich unbedingt den Toyota Century kaufen will und, daß er für übermorgen nach Rom buchen muß. Mit dieser Hosteß, die ein bisschen aussieht, wie Barbara Schöneberger. Wahrscheinlich schlafen sie miteinander. Ich schließe das Fenster zur Straße, stelle Marc eine Flasche Evian auf den Beistelltisch.

Wieder im Erdgeschoß denke ich schon gar nicht mehr daran, schalte zu F-TV: Bilder von der Miami Fashion. Dann zu RAI 1 und zurück zu F-TV. Ganz schnell.


P. Aristide - 13.05.02 at 23:26:54




In all the right places

Ich habe einen Lieblingsplatz, im Frühling, im Herzen, im Frühling im Herzen von Bielefeld. Es ist die alte Linde im Bürgerpark; wer dort einmal saß, der weiß, dass dies der beste Platz auf der ganzen Welt ist.
Der Wein schmeckt ein bisschen besser dort, man trinkt ihn aus der Flasche, denn nur so erinnert er an den ersten Zungenkuss. Selbst die Nichtraucher bitten um eine Zigarette; durch den Rauchschleier rückt die eigene Vergangenheit ein wenig näher, ein Weichzeichner aus Kondensat und Rußpartikeln erzeugt ein Trugbild der vollkommenen Jugend.
Wenn es ganz still wird, abends, wenn die Boules-Spieler heimgegangen sind und der allabendliche Feierabendverkehr den suburbanen Neubausiedlungen Leben eingehaucht hat, dann kann man mit ein wenig Glück beobachten, wie die Sonne mit dem Teutoburger Wald, dem Rückgrat der Stadt, verschmilzt und eine samtene Decke aus Schatten über den Park wirft. Wenn es warm genug ist, dann singen die Vögel in den Volieren oben an der Werther Straße ein Lied dazu.
Wenn dann noch die/der Richtige neben einem liegt, dann fragt sie/er vielleicht sogar, für wen die Sonne jetzt wohl scheinen mag, da drüben.

Manchmal, aber nur ganz manchmal reckt ein Pfau unten am Teich sein gespreiztes Gefieder der untergehenden Sonne entgegen. Aber da muss man schon Glück haben; und das Glück liegt – aller Romantik zum Trotz – nicht einfach in irgendwelchen Parks herum...


DeadlyMedicine Bielefeld - 13.05.02 at 23:08:43




@ex und hop: bitte nachlesen bei "DeadlyMedicine Bielefeld - 08.05.02 at 23:26:46"


Rat am Rande * - 13.05.02 at 15:46:40




Ich kann nicht anders. Ich muss. Ein Zwang.

Die Mauer ist weg, wegen Semtex. Sprengstoff. Alles klar, Blödchen?
Nicki ist eine bayrische Volkskünstlerin und singt ein Lied in dem sie nur
zu Dir zurück will. Behauptet sie. Ich finde nicht, dass sie das besonders
gut macht, aber da gehen die Meineungen schwer ausseinander,
scheints. Sie kann sehr laut singen.

Und ganz ernsthaft, hast Du wirklich alle Texte? Echt? Kannst Du mir die
schicken? Ich hab so viel nicht aufgehoben.

Lalotos@web.de

Knicks, genau.


Lotos - 13.05.02 at 15:18:07




ich bin doch nicht blöd


doofchen * - 13.05.02 at 14:36:10




Ich fand das jedenfalls total gemein von Dir, Blödchen. Auch wenn Du
natürlich recht hattest. Und von Lunes auch, vorallem das mit den
Fischen. Aber trotzdem die besten Wünsche für den gemeinsamen
Lebensweg.

Grossherzig,


Lotos - 13.05.02 at 14:15:29




Blödchen, Blödchen - Leute schreiben und fragen nach Reaktionen. So ist es manchmal. In Wirklichkeit.


off. - 13.05.02 at 14:09:27




ICH BIN GLÜCKLICH. KUSSMUND. SCHAMESRÖTE. HELLE FREUDE.


Lunes * - 13.05.02 at 12:00:17




JA! ICH WILL. HERZ.


Blödchen * - 13.05.02 at 11:53:52




Träumer sind mir die liebsten, bestes Blödchen. Also, was is' jetz?


Lunes * - 13.05.02 at 11:51:17




Oh. Lunes, ich bin erstaunt. Ich bin doch nur ein kleines Licht, ein Träumer. Und so etwas willst Du heiraten?



Blödchen * - 13.05.02 at 11:41:46




55 Versuche, Fische mit der bloßen Hand zu fangen - das wollt ich noch gesacht ham.


Lunes * - 13.05.02 at 11:17:08




Barnie versteck Dich bitte etwas aufwendiger, sonst wird's langweilig für die anderen Kinder. Danke.


HMHB * - 13.05.02 at 11:16:41




Blödchen - willst du mich heiraten?! ;-)))


Lunes * - 13.05.02 at 11:16:24




Ähm. Off? Unser Oberkritiker? Jetzt schlägts aber 13.

Dann nehmen wir uns doch mal den ersten Absatz her:

Ich schmeiss dann schnell eine Ladung Semtex rüber über die Mauer, über die herüberweht, dass Nicki nur zuück will zu mir. Na komm schon Nicki, heim an Mutters Brust. Stattdessen trifft mich einer der Spazierstock-mit-Klingel-Trümmern an der Schläfe und ich verpasse den freien Blick auf das Ende der Welt wegen einer geschmeidigen Ohnmacht.

- rüber, über, über, herüber, zuück
- vollkommen unzusammenhängender Dada (Semtex, Spazierstock freier Blick (aber da war doch eine Mauer?)
- TrümmerNNN?
- Wer um Himmels willen ist Nicki? Das wird auch im weiteren nicht geklärt
- geschmeidige Ohnmacht? Bei aller künstlerischen Freiheit: Das passt nun wirklich überhaupt nicht zusammen.

Und der Rest wird nur noch wilder.


Blödchen * - 13.05.02 at 11:01:23




es heisst legesTeenie


(Anm. der Red.) * - 13.05.02 at 10:56:03




freiberuflicher bodyshooter congress

headhunting 2002 program

zielgruppen
efficient target elemination process

1. sorge für die solidaritätserklärung bekannter staatsoberhaüpter

2. achte darauf die zielgruppen als extremistische randgruppen zu etablieren

3. keine berichterstattung in den medien die nicht in deiner hand sind

4. werde nicht im eigenen land tätig

5. wenn du im eigenen land tätig wirst, lasse es so aussehen als ob eine gewisste zukünfige zielgruppe der verantwortliche war

6. qüäle die zielgruppen durch unnötige gewalt und steigere deine zufriedenheit


schreibende * - 13.05.02 at 10:55:06




man sollte so was gar nicht erst anfangen, ehrlich... legasthenie. genau.


Schüttellähmung * - 13.05.02 at 09:57:19




puh - sternTALER natürlich. sternatler. pfff. ternstaler. relatnrets. stern-ta-ler. so.


Anna Luz Legathenie-Hauptquartier - 13.05.02 at 09:56:21




wenn jemand hier regeln aufstellt,
dann achtet doch bitte darauf des
es zwölf sind.

danke


moses * - 13.05.02 at 09:53:31




ach hallo

* - 03.08.00 at 01:00:27


das

* - 03.08.00 at 01:00:13


was geht

* - 03.08.00 at 00:59:55


was vergeht

* - 03.08.00 at 00:59:45


...

* - 03.08.00 at 00:59:21



* - 03.08.00 at 00:59:13


ja die liebe zeit

* - 03.08.00 at 00:59:07


die zeit

* - 03.08.00 at 00:58:56



* - 03.08.00 at 00:58:40


zeitloses * - 13.05.02 at 09:52:04




Telefonat mit Albert
H: "Calmund hat keine Tränen mehr, stand in BILD."
A: "Und Du? Kein Sperma mehr?"
H: "Könnte sein."
A: "Weißt Du jetzt was mit ihr los ist?"
H: "War eine halbe Stunde früher bei ihr. Sie war noch total ungeschminkt."
A: "Und?"
H: "An der unteren Wange war so ein kleiner Akne Herd..."
A: "Beet!"
H: "Ja, ein Akne Beet, auf der anderen Wange ein riesiger Solitärpickel auf der sonst glatten Haut, sah aus wie der Kilimandjaro."
A: "Iiihhh!"
H: "Nee, ging. Gar kein Problem. Besser als Schminkerei!"
A: "Kenn ich. Lieber sehen, als verstecken."
H: "Genau. Der einzelne war von einer Obst-Allergie."
A: "Jaja."
H: "Klar!"
A: "Und sonst?"
H: "Bin nicht verliebt. Aber Sex und Kuscheln ist gewaltig."
A: "Ich sage Dir, Du hast Dir eine gebastelt und jede die Du triffst entspricht der nicht."
H: "Kann sein."
A: "Und die Gebastelte gibt es nicht, oder vielleicht nur in Mali...."
H: "Oder Elfenbeinküste?"
A: "Oder da! Du wirst sie nie treffen."
H: "Vielleicht sollte ich bei ihr bleiben. Der Sex ist so gut."
A: "Für die auch?"
H: "Klar, hat wieder geschluchzt. Sie heult immer beim ersten Mal."
A: "Vielleicht hat die sich auch einen gebastelt und Du bist genau wie er."
H: "Glaub auch."
A: "Hab eine Slowakin kennen gelernt. Die dümmste Frau, die ich jemals getroffen habe."
H: "Oh je."
A: "Das war sogar ihrem Freund peinlich, so dumm ist die."
H: "Warum, wie merkst Du das?"
A: "Bevor die läuft, muss die erst ein Programm einschalten: "Laufen!""
H: "Aber sie kann laufen?"
A: "Ja. Aber man kann sehen, dass sie dabei noch überlegt, ob sie alles richtig macht."
H: "Hast Du ihr zur Weltmeisterschaft gratuliert?"
A: "Klar. Sie dachte, ich rede vom Fußball."


HalfManHalfBiscuit - 13.05.02 at 09:43:30




Im Zuge der Globalisierung wurde die Anleitung vereinfacht.

1. Gehe zurück zur Geburt und gibt dafür 4000 Euro an Therapiekosten aus.

2. Sag Hallo zu Deiner Mutter.

3. Gehe zum Zeitpunkt der Konzeption

4. Sag Hallo zu Deinem Vater.

5. Bereite Dich auf Deinen Tod vor

6. Sterbe

7. Fange irgendwann, irgendwo wieder an.


pop * - 13.05.02 at 09:37:20




@sternatler: danke. Oder wie La Lotos sagen würde - "knicks".


Anna Luz *Exhauptstadt - 13.05.02 at 09:22:37




two hands holding material. two fingers grapping a pen. two
eyes observing. two halfs of the brain concentrating.



helga counts two - 13.05.02 at 00:52:51




Der erste Semtex-Absatz hat mir gut gefallen. Ein kleines bisschen knapper, und das Ding hätte gesessen, schätze ich mal.


off. - 12.05.02 at 23:34:21




The Ghosts Of Saturday Night

Ich bin hängen geblieben, hier im "Paulus-Eck"; irgendwas hat mich magisch angezogen, am Vorbeigehen gehindert.
Ich sitze ganz links an der Theke; da, wo man sich an die Wand lehnen, den Pistazienautomaten melken und ein wenig träumen kann, ohne darüber Rechenschaft ablegen zu müssen.
Es ist 03:00 Uhr. Annika spült Weingläser mit grünem Stiel und erzählt von Max. Ich versuche herauszuhören, wer oder was Max ist – Hund, Bruder, Lebensgefährte, Käfer Cabriolet - denn ich war unaufmerksam, eine ganze Zeit lang. Meine Gedanken hatten sich selbständig gemacht, waren kurz durch Annikas Slip gefahren, hatten das offene Bleikristallfenster mit den Intarsien der Herforder Brauerei entdeckt und die nähere Zukunft erkundet.
Bei dem Stichwort "Max" kehren sie wieder zurück; selbst der dümmste Gedanke weiß, dass für ihn die Zukunft um 03:00 Uhr morgens allenfalls bis zum nächsten Bier oder zum Pissoir reicht.
Max ist der Lebensgefährte. Ich ärgere mich; Bernd, drei Hocker und 2 Promille weiter, ärgert sich auch: Beim Versuch, eine Zigarette anzuzünden, hat er sein Bier umgeworfen.
Annika wirft ihm ein Schwammtuch herüber, Bernd wischt fahrig und unmotiviert über die Theke, Annika sieht’s und greift ein, erntet dafür ein dankbares Lächeln. Bernds Zeit liegt zwei Bier, zwei Stunden, zwei Jahre zurück – trotzdem bekommen wir beide noch eine Runde; artig prosten wir erst Annika, dann uns zu.
Währenddessen machen sich die Gedanken wieder auf den Weg; nehmen diesmal die Abkürzung durch Annikas BH; huschen durch die Küche – der kleine Hunger – und landen direkt in Edward Hoppers Gemälde "Nighthawks".

Ich wache auf, weil Annika mir durchs Haar streicht. Es dauert einen Moment, bis mir klar wird, dass ich wohl eingeschlafen sein muss. Die Jägermeister-Wanduhr über der Durchreiche zur Küche mahnt zum Aufbruch, bevor Annika das tun kann: 03:55 Uhr. Gibt es eigentlich wirklich eine Sperrstunde? Hat Annika mir ein Taxi bestellt? Habe ich das mit diesem Max geträumt?
Das Taxi kommt; die anderen Fragen verlieren schon nach wenigen Metern an Bedeutung.
Als ich den Fahrer bezahle, finde ich eine Handvoll Pistazien in meiner Jackentasche.

Wohl das Einzige, was man sorglos aus Kneipen heraustragen sollte.




DeadlyMedicine Bielefeld - 12.05.02 at 23:22:04




Ich frage ihn ob er Tee oder Kaffee möchte, er zieht Tee vor, und darauf hätte ich gewettet. Gleich als er herein kam wusste ich, dass er ein Teetrinker, sogar ein bewusster, bekennender Teetrinker sein wird, weil diese Leute alle bekennende, bewusste Teetrinker sind, was daran liegt, dass diese Leute immer alles besser wissen wollen und Tee weit mehr Möglichkeiten bietet sich als unabhängiges Individuum zu präsentieren (neben bunten Brillen, Ohrringen, lustigen Hüten usw.) als Kaffee. Das fängt schon bei der Beantwortung der Frage Tee oder Kaffee? an. Wenn man Kaffeetrinker ist, antwortet man, gerne einen Kaffee bitte, mit Milch oder mit Zucker oder beidem. Der Teetrinker fragt nach, welchen Tee denn? Ein Universum an Möglichkeiten: Pfefferminze, Rooibusch Tee, Abendtraum Kräuterteemischung, Früchtetee und, und, und. Tee im Teebeutel wird natürlich gemeinhin abgelehnt und wann immer man einem überzeugtem, bekennendem Teetrinker die Möglichkeit zum Fachsimpeln bietet, wird er dankend annehmen und zum tausendstenmal die Geschichte eines Cafes (!) X erzählen in dem er einen Tee Y bestellte und der Kellner diesen dann in einem Teeei servierte, worin sich das Aroma des Tees natürlich überhaupt nicht entfalten kann, sozusagen unterdrückt wird in der Enge dieses Teeeis, wo jedes Aroma stirbt und man da genauso gut erwärmtes, eingefärbtes Leitungswasser trinken kann. Teesiebe aus Stoff wären erträglich, aber eigentlich auch nicht viel besser. Da kann man sich anstrengen wie man will, einem bekennendem Teetrinker wird man es nie recht machen können, weil sie es nicht recht gemacht haben wollen. Hat man sich vorbereitet und bietet ihnen einen korrekt gezogenen Pfefferminztee an, so wird dieser wohl angenommen, aber noch während des Trinkens werden die Vorzüge der marokkanischen Minze ausgebreitet, welche im Geschmack und Aroma der hiesigen weit überlegen ist, und man selbst kommt sich dann minderwertig vor, weil man nur dusselige deutsche Wald- und Wiesenpfefferminze im Haus hat. Ich selbst trinke gern Tee. Tee ist ja nicht von Natur aus schlecht. Trotzdem bin ich gegen Tee.


pet shop billy * - 12.05.02 at 21:34:30




Geht es dir jetzt besser?, frage ich Eric, der mißmutig CD's in die richtigen Hüllen sortiert. Er antwortet nicht. Isa wirft scheppernd ihren Schlüsselbund auf den Tisch. Sie versucht noch einmal ihr Haar nach hinten zu werfen, kurz wie es nun ist. Die Farbe hat sich auch geändert. Kein Fünckchen Rot mehr zu sehen. Scheiß Pygmalion-Nummer, sagt sie und hält sich die Hände vor's Gesicht. Ich fühle mich, als hätte ich die ganze Nacht geheult, aber das kann nicht sein. Seit langem nicht mehr. Prinzipien, klar ich auch. Manchmal. Oder gelogen. Alex ruft an und schreit nur, Verdammt, was mach ich jetzt, in den Hörer. Ich versuche mich zu konzentrieren, auf diesen einen Satz, das eine Wort. Hole es mir mit dem Zoom ran, ganz nah und denke an dich. Ich denke auch daran morgen einen neuen Wagen zu kaufen und daran abzufahren. Die anderen haben gelacht am Telefon, gesagt, daß die Sonne scheint und ich habe Vögel gehört im Hintergrund. Jeden Tag die gleiche Frage, rote oder blaue Kapsel.


Han - 12.05.02 at 19:40:17




Älter und weiser mit einem graumelierten Bart.

Frühwerk.

Geil.

Ich liebe Euch.



Lotos kann wieder die Klappe nicht halten - 12.05.02 at 19:30:44




Ach was.

**

THE MOTHMAN PROPHECIES are sehr sehenswert. Robert sagt, er liebt mich. Chu-laang-khun.
Und morgen fahre ich mit dem Zug an die Grenze Kambodschas.
Wir trinken noch ein wenig Whiskey, einen SPY Wine Cooler und CHANG Beer. Hoeren Podds CD, MASSIVE ATTACK, live. Konsequent, exakt.

**

Bester LiteratenRocker,
Eckhart Nickel. Hmmm. Ich drucke gerade Deine Antwort wie auch die von AnnaLuz aus und moechte sie morgen im Zug bearbeiten. Immer Zuege, nie Busse.
Eckhart Nickel habe ich bisher nur einmal in Bangkok getroffen. Es war sehr erleuchtend. Sie muessten doch mehr ueber ihn wissen. Immerhin hat er doch gerade seinen Roman fertig. Ciao.


TomTom Big wheel Keeps On Turning - 12.05.02 at 18:32:28




Lotos darf das- er ist älter und viel weiser als ich.


RockdenLiterat Tired in Weisenheim * - 12.05.02 at 18:07:57




Lotos, das soll ich Dir glauben? Ich habe alle deine Texte gesammelt. Das geht einfach nicht zusammen. Wenn Du nicht unter Drogen standest? Dann - ist es wohl aus deinem Frühwerk ;-). Na, Schwamm drüber.


Blödchen der, der liest * - 12.05.02 at 17:48:35




...ich will zu dir, ich sehne mich nach dir, ach, rette mich doch, ziehe mich hier raus, ich will nicht mehr, kann nicht mehr, und dann sehe ich sie, und jeder vorsatz, der sich in mein hirn gefressen hat, erstarrt, und frisst sich wieder unter die oberfläche, und nur noch still rufe ich deinen namen, krämpfe befallen meine seele, wenn ich sie küsse, wenn ich ihr nahe bin, weil alles nach dir ruft, schreit, scheiße, scheiße, scheiße...


ex und hop * - 12.05.02 at 17:38:55




Manuel, der wahnsinnige Kubaner, liebt Kinder. Er bittet die Nachbarsjungen, ihm den Vorgarten ein für alle Mal von diesem verfickten Scheisslaub sauberzukehren - er droht ihnen, schreit sie an für ein Euro die Stunde. Felix und Max staunen nicht schlecht, was für geile Sachen ihnen unter dem dämlichen Ausländerlaub auflauern. Während sie sich mit alten, milchgefüllten Luftballons bewerfen, legt Manuel ihren Lohn in Absinth an, und singt auf dem Nachhauseweg mit unvergeßlichem Bass ein super Lied.

Felix und Max spielen Elfmeterschießen im Vorgarten der Villa Tanzbraun, die Blätter haben sie zu einer Pyramide aufgetürmt, in die es sich zu fallen lohnt. Schert euch zum Teufel, verlangt Manuel von den beiden, der Absinth ist was für Dumme, schert euch zum deutschen Teufel, klagt er ihnen entgegen und fängt mit dem siebenjährigen Max eine Schlägerei an.

Blutend und müde wird Manuel, der wahnsinnige Kubaner, von Felix mit seltsamen Blättern der Villa Tanzbraunzugedeckt, zwei mal in die Nieren gekickt, einmal in den Kopf.


Sasa - 12.05.02 at 16:54:07




Es ehrt mich ja blödes Blödchen, dass Du offenbar so viel von mir hälst. Ich befürchte damit ist es nun vorbei. Ich bekenne mich. Ich war es. Ich stand nicht unter Drogen. Tätertä. Scheiss-Herrentag. Lower als low.

Herzliche Grüsse von


Lotos - 12.05.02 at 16:33:50




Blödchenödchen mag Mödchen gibt Pfötchen entwirft Mödchen ißt Rote Beetchen mit Brötchen auf Zucker spielt blöde Flötchen im Kommödchen bleibt Blödchen: hat es schon was geschrieben? wo? a so.


GüTeE - 12.05.02 at 13:56:13




Doofchen und Blödchen sind einfach Gesellschaftsspiegel.

"Und das ist auch gut so!"


RockdenLiterat Weisenheim * - 12.05.02 at 13:50:40




Die letzten Texte von RockdenLiterat, Deadly, Leonce, Gütee sind sooooo langweilig geschrieben....... Is das was neues?


Doofchen * - 12.05.02 at 13:47:47




Jajajajajajajaaaaaaaaaa


Doofchen * - 12.05.02 at 13:46:06




TomTom ist wenigstens konsequent. Das lob ich mir.


Blödchen * - 12.05.02 at 13:23:23




Die letzten Texte von RockdenLiterat, Deadly, Leonce, Gütee sind sooooo langweilig geschrieben. Ich frage mich, wie das überhaupt geht. Man beginnt mit dem ersten Satz und dann wird man müde, richtig müde. Woran liegts? And den Feiertagen? Oder ist einfach nur die Luft raus?


Blödchen * - 12.05.02 at 13:21:54




Ach ja. Und Wesen die in Ritzen leben, das sind Schaben. Aber die können nix sehen. Die sind blind. Und das werde ich auch bald, wenn ich hier noch länger bleibe.


Blödchen * - 12.05.02 at 13:14:42




Sorry Leute. Aber das eben war niemals Lotos. Welchem Trottel hat sie denn bloß ihr Passwort gegeben? Das ist ja lower als low.


Blödchen * - 12.05.02 at 13:10:31




Die Straßen sind menschenleer, und es ist windstill, als Beth nach Hause gehe, aber auch so fühlt sie sich beobachtet, verfolgt von den Blicken von Wesen, die in Ritzen leben, Wesen, die in einem Zustand zwischen tot und lebendig gefangen sind. Das Ophera, die Kneipe in der sie eben gewesen ist, ist nur eine schmutzige gelbe Blüte an der Ecke; niemand dort drinnen wird bemerkt haben, dass sie gegangen ist. Wie auch, es hatte ja auch niemand gemerkt, dass sie drinnen gewesen ist.


* name + ort * - 12.05.02 at 07:57:02




@ Sterntaler:
Ich komme gerade von einer Party und es ist erst 00:36. Damm it. Getrunken: Ein Kellerbier und viel Fruchtsaft, ich mußte noch Fahren.

@ TomTom:

Bester TomTom!
Danke für die Rekonvaleszenzwünsche! Doch leider wurde alles Schlimmer: heute begann es zu regnen und ich trug nur ein kurzes Shirt. Ich darf auf Morgen also nicht hoffen- mehr bangen. Auch stellt sich die Frage, ob man mir mal wieder die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aus dem Briefkasten klaut, weil ich zu lange schlafe. Wie ich sowas hasse.

Wie kann man sich denn "DNA" in etwa vorstellen? Läßt sich diese Zeitschrift auch außerhalb Asiens beziehen- wenn ja, wo? Ich würde in diese Richtung gerne meinen Horizont erweitern. "Wallpaper" bietet ja selten wirklich etwas Neues. Oft riezt es fast mehr den Katalog von "Manufactum" durchzuschauen. Dort sind die Produktbeschreibungen immer sehr schön...
Eckhart Nickel tarf ich bislang leider in noch keiner Bar -außer natürlich der ehrenwerten "Pepper Bar" in Heidelberg-, wo er mit Japanern um sich wirft. Wobei dies rein mengentechnisch kein Problem sein dürfte- betrachtet man den Nationalitätenquerschnitt der HD-Besucher. Aber ich scheife ab.
Treffen sie den Doktoren eigentlich öfters in Asien?

Nochmals danke für die Besserungswünsche! ich bin müde, aber noch bleibt genug Zeit, ihre Liste (die mir übrigens sehr gut gefällt!) zu reflektieren:

*************
Bedarfsliste (-> Im Moment bei mir meist: Schlaf)

1. Imitiere andere. (-> CopyCat, RTL II)

2. Erzaehle niemanden davon. (-> Death-Murder-Kill, Holland)

3. Wechsle Deine Frisur einmal im Monate. (-> Putin)

4. Trage Sonnenbrillen auch nachts. (-> Corey Hart)

5. Entwerfe Lebensplaene und verwerfe sie. (-> Bauhaus. "Wallpaper")

6. Geh niemals tanzen. (-> Crying at the discotheque. Alcazar. Würgreiz)

7. Nie die Nase hochziehen. (-> Knigge. Verbot von "Mahlzeit" als Gruß. Und das ist auch gut so)

8. Schaue europaeisches Kino und lache. (-> Schweden. Schwer)

9. Habe keine Idole. (-> Billy Idol.)

10. Beunruhige niemanden.(-> The war is over. I am dead)

11. Versuche Geld zu erben, keine Immobilien. (-> Aber bitte nur in vernünftigen Höhen)

12. Denke Dir eine Religion aus. (-> Und du bist Gott.)

13. Schlafe nicht zuviel. (-> "Habe ich Ringe unter den Augen?" "nöö!" "Dann ist alles Gut")

14. Denke taeglich an Deinen Tod. (-> Paul Coelho)

15. Vergleiche Dich nie mit anderen. (-> Hinduismus)

16. Mentale Menstruation. (-> Buddhismus)

17. Sei eine Randgruppe. (-> Veganer. Popstar.)


RockdenLiterat ill in Weisenheim * - 12.05.02 at 00:58:56




Kacke Mann, jetzt fange ich schon aus lauter Langeweile an, meine Tasten zu reinigen. Sieht ziemlich brutal aus, wie ich die Dinger mit dem Schraubenzieher abhebe, es knarzt und furzt darunter wie blöd. Jede Menge Krümel, Fett und Staub. Draußen regnet es eimerartig, nachher geh ich auf die Party der Nachbarin und werde Interessantes aus der Welt der Wunderheiler und Fernsehmechaniker zu hören kriegen.

Mit einem in Öl getauchten Q-Tip aus den fünfziger Jahren prokel ich unter der Tastenunterseite rum, damit das verdammte Keyboard endlich smoother läuft. Du bist blöd, das wollte ich dir sagen, und an allem Schuld, natürlich. Das macht Spaß, so eine Kacklaune zu verbreiten. Als wir vom Schwimmbad zurückfahren, ist mittlerweile der Weg unter Wasser, von dem blöden Regen. Meine Schuhe sind nasser als deine, weil meine Pedalen tiefer runterreichen. Mein ganzes Fahrrad ist wahrscheinlich scheißklein.

Mama ruft irgendwann an und fragt, ob ich sie morgen anrufen würde, wegen Muttertag. Ich lache sie aus, schaffe es aber doch, ein halbwegs gepflegtes Gespräch über meine neue Waschmaschine zu führen, und dass in meinen Bambuswäscheklammern ein chinesischer Holzwurm sitzt, aber beim zweiten Anruf von ihr brülle ich, was ist, hm, sie hat sich vertippt und will bloß meine Schwester haben. Nagut.

Du bist jetzt auf dieser anderen Party, ich komm da bestimmt nicht hin. Meine Tastatur ist tatsächlich jetzt fluppiger, aber verschreiben tu ich mich immer noch, als hätte ich Schüttellähmung, wie heute Morgen, da hab ich versucht, meine Tampons zu ordnen, dabei sind fast alle aus der Schachtel ins Klo gefallen und du musst zugeben, auch hieran bist du nicht unschuldig. Oder? Sag jetzt bloß nichts. Sonst hau ich dir eine rein.

Ich hab kein Buch und keine neue Platte, die Zeitung langweilt mich zu Tode und die Tasten sind jetzt von oben komplett klebrig, auch die Maus fasst sich an, als hätte jemand zehn Zuckerstangen zerlutscht und mit seinem Sabber eingerieben. Das kannst nur du gewesen sein, als du hier neulich irgendeinen Kacktext geschrieben hast, oder?

Ich bin wie Mama, ich frag dich tatsächlich, wann wir uns sehen, obwohl wir gerade nebeneinander auf der Bank sitzen und ins Schwimmbecken glotzen. Du hast keine Zeit, natürlich, ich werde dir auch nie wieder SMSse schreiben, in denen ich wegen Sex nachfrage. Du bist appetitlich, na und?


The Crab Konjunktion Kacke/Kacke, literarisch veredelt - 12.05.02 at 00:49:11




Wenige Wochen nach ihrer Machtübernahme hatten die Nazis am 10. Mai 1933 öffentliche Bibliotheken geplündert und dabei vor allem Bücher linksgerichteter und jüdischer Autoren konfisziert, die sie dann auf großen Plätzen in ganz Deutschland verbrannten.

Mit der Zerstörung der Werke unliebsamer Autoren habe Deutschlands Weg ins Unglück begonnen, erklärte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Dieter Schormann.

aus: FR



GüTeE - 12.05.02 at 00:01:38




Die Themen der Woche

Dortmund zum sechsten Mal deutscher Meister
Chirac siegt mit mehr als 82 Prozent
Trauer wegen Amoklauf in Deutschland
Kreise rechnen bereits heute mit Insolvenz der KirchPayTV
16 Tote bei Anschlag bei Tel Aviv
Blockade von Arafats Hauptquartier beendet
Blockade der Geburtskirche in Bethlehem beendet
FDP-Parteitag von Widerstand gegen anti-israelische Positionen geprägt

Zit.: FraRu


GüTeE - 11.05.02 at 23:29:20




Ich schmeiss dann schnell eine Ladung Semtex rüber über die Mauer, über die herüberweht, dass Nicki nur zuück will zu mir. Na komm schon Nicki, heim an Mutters Brust. Stattdessen trifft mich einer der Spazierstock-mit-Klingel-Trümmern an der Schläfe und ich verpasse den freien Blick auf das Ende der Welt wegen einer geschmeidigen Ohnmacht. Die Kastanien blühen schattig vor der Remise, immer noch, als ich wieder zu mir komme und die kleinen dicken weissen Männer versuchen die Tür einzutreten. Sie sind sehr laut, wie das ihre Art ist und ich nehme den Hinterausgang, weil das Eisentor schon bedenklich scheppernd wackelt. Fliehe über die Bärenlauchstrasse, die Typen mit den Schnellfeuerwaffen immer dicht hinter mir, aber sie schiessen daneben, denn Zielen und Rennen, das geht echt schlecht zusammen. Glücklicherweise kommt dann aber der Bus und ich kann bis Treptower Park durchfahren.

Der Regen hat für Ordnung gesorgt, grün liegt der Wald, rauschend die alten Buchen, nur ab und an ein paar Menschen in enganliegenden Kunstfaserhosen und Plateauschuhen. Sie lächeln mir freundlich zu, die guten. Reiben sich ihre blanken Bäuche und kratzen sich zufrieden im Schritt. Ich nicke in ihre rosigen Gesichter und singe für sie. Der Applaus begleitet mich noch bis nach hause. Da riecht es nach frisch gebrühtem Kaffee und meine Frau begrüsst mich in einem Morgenmantel von Paloma Picasso.

Muscote sagt, der Wunsch klug zu erscheinen verhindere oft, es zu werden. Nach Rochefoucauld.


Lotos - 11.05.02 at 21:50:09




Verdammt. Richtig. James Stewart. Aber "North by Northwest", das war doch Cary Grant, oder?
Sowas. Die sehen sich aber auch verdammt ähnlich, die zwei.
Ich hätte einfach "Christopher Reeve" schreiben sollen.



DeadlyMedicine - 11.05.02 at 20:49:48




Ich habe ein neues Rezept gegen schwarze Schatten, gegen die schwere See: Die Taubheit. Einziges Hilfsmittel dabei ist Kokain.

Und so funktioniert es: Ich teile den Tag in Licht und Schatten. Der Schatten hebt sich morgens über mich, übermannt mich, und ich schultere die Last auf, die Last des Gesterns, die Last des Himmels, den ich vor langer Zeit unwiderruflich verraten habe. So wage ich den ersten Schritt in den Alltag, kämpfe mich vorwärts, und der Schmerz brennt, rast durch meinen Körper und lähmt mich fast. Vorbei an Menschen, die ich nicht kennenlernen will, wate ich hinkend durch den Morast. Ich locke zugleich die tote Liebe hervor, quetsche Tropfen für Tropfen heraus, bis ich nach dem Tag schreie, bis ich auf Knien Gnade erbete.

Dann ist es Zeit für das Licht: Jeden Tag brauche ich mehr und mehr. Behutsam rieselt das Pulver aus dem Tütchen, bildet einen kleinen friedlichen Berg. Ich ziehe feine Lines, immer gleich vier. In mir fangen diese weißen Krieger die spukende Liebe für mich ein und bestatten sie feierlich. Dann ruht sie in Frieden und ich beginne zu atmen. Die Luft schmeckt dann frisch und feucht, duftet jung wie nach einem Gewitter. Ich vergesse nicht, nein, es ist keine Eliminierung. Es ist Gnade. Erlösung.

Wenn die Schatten wieder erstarken, wiederhole ich das ganze, wenn das Gefühl schwächer wird, erwarte ich taub die Dunkelheit und schlafe mit dem Traum von Gnade ein. Bis zum nächsten Morgen.


Leonce - 11.05.02 at 20:09:30




@ anna luz

dein letzter "rituale" teil hat mich sehr tief beeindruckt... nimm es als lob.


sterntaler *_* - 11.05.02 at 19:16:11




Deadly, Schatz, es war James Stewart


sandra * - 11.05.02 at 19:11:36




@sterntaler: ???

@TomTom:

Im Jim Thompson House habe ich einmal sehr über eine britische Reisegruppe gelacht. Und außer der Geschichte über das Verschwinden von Jim Thompson in den Cameron Highlands in Malaysia, war das auch schon das Beste dort. Geschichten sind ja nun grundsätzlich etwas Schönes - wenn sie denn gut erzählt sind. Ich könnte Jules schicken, die wirklich kochen kann und natürlich nicht auf die Idee kommen würde, in Bangkok Paella zuzubereiten. Sie würde dann die Geschichten sammeln und mir mit zurückbringen, wie wäre das? Ich würde sie auch beauftragen, Fotos von all den Orten zu machen, die in Bangkok so liebenswert oder schön sind, dabei könnte sie doch mit deiner Unterstützung rechnen, nicht wahr? Sie ist mitunter fürchterlich reiselustig, und ich glaube, dass sie sich noch diesen Sommer auf den Weg machen wird, wenn hier alles soweit geregelt ist. Sie lässt Grüße bestellen. Und eine Umarmung ausrichten. Gerade hat sie Tee mit frischer Minze gemacht, den werden wir jetzt gemeinsam trinken. Hier heute Wärmegewitter. Schlaganfallwetter. Liebe Grüße,


Anna Luz * Exhauptstadt - 11.05.02 at 18:15:50




Überraschung:
Ich ziehe um, in zwei Wochen bereits, head over heels. Ich verlasse meine Dachgeschosswohnung am Stadtrand und beziehe ein 2 Zimmer-Appartement direkt am Hauptbahnhof, zwischen Mc Donalds, Heroin-Strich und Stadthalle. Die Miete verdoppelt sich, die Wohnfläche schrumpft auf 51 qm von ehemals 68 qm. Der Vormieter war Raucher, das Bad hat kein Fenster und die Einbauküche wäre ein Ford Scorpio Ghia, wenn der Vergleich auch hinkt: Sie ist winzig.
Man könnte die Wohnung ohne großen Aufwand in ein Pornoset verwandeln: Die Fensterseite des Wohnzimmers ist komplett aus Glas, vom Boden bis zur Decke, es gibt eine Theke mit Barhockern (demnächst auf Ihrem Sperrmüll), die Wohnraum und – jetzt kommt´s – "Kitchenette" voneinander trennt.
Die Tiefgarage ist videoüberwacht und das Treppenhaus mit weißem und schwarzen Granit ausgeschlagen.
Gegenüber stehen achtstöckige Büro- und Wohnhäuser aus den Wirtschaftswunderjahren, tausend Fenster für tausend neugierige Augen. Ich erwäge die Anschaffung von Vorhängen; trotz oder gerade wegen meiner exhibitionistisch – voyeuristischen Neigung. Der Feldstecher, zuletzt benutzt während der Klassenfahrt nach Spiekeroog in der 6. Klasse, wird wieder aktiviert. Cary Grant lässt grüßen.
Unten links ein Drugstore ohne Drugs, oben am Bahnhof Drugs ohne Store, türkische Reisebüros, Gyrosbuden, Bahnhofskneipen, türkische Juweliere ("An- und Verkauf von jede Gold, auch Zähne"), Programmkinos, Cinemaxx, Cineplex, Antiquariat, Bundesgrenzschutz.

Ich erwähnte Mc Donald’s bereits?


DeadlyMedicine Bielefeld, Hbf. - 11.05.02 at 18:07:29




Kraenkelnder LiteratenRocker,
jetzt kann ich Ihnen auch wieder folgen. Die Personen allerdings, waren das Ihre Gedanken? Wie kamen Sie gerade auf solch eine illustre Gruppierung? Seltsam. Ist gut.
Ich habe mehrfach meine Meinung zu WALLPAPER im LOOP geauessert. Die Zeitschrift ist unsagbar schlecht. Ich fordere auch ein Einkerkern dieses furchtbaren Homosexuellen. Ich glaube, es war der geehrte Aristide, der mir dann aber gesagt hat, dass es eine der wenigen Pubilkationen ist, die er liest. Nicht 'schaut', liest. Und da Aristide ja der personifizierte Stil ist, ueberdenke ich seit Monaten meine Meinung, kaufe aber WALLPAPER nicht mehr. Da ist selbst der thailaendische Abklatsch namens DNA noch verdaulicher.
Zu Mannheim weiss ich nichts zu sagen; ich habe diesen Ort nur mehrmals durchquert. Das Vorbild zu der Bangkoker Q BAR soll entweder in Saigon oder in New York City zu finden sein. Die Bar selbst ist grausam. Nur die Cocktails dort sind die besten der Stadt. Eckhart Nickel wollte dort einmal Platten auflegen, aber die Frau, die hinter dem Pult stand, hat ihn uebelst beleidigt. Eckhart Nickel hat daraufhin zwei angetrunkene Japaner gegen die Plattenspieler geschubst, vier PIMM'S mit Ginger Ale getrunken und ist dann in sein Hotel gefahren. Eigentlich spricht das fuer die Bar, diese Anekdote, aber dann auch wieder nicht. Ach.
Robert macht gerade Kaffee, und er flucht auf hollaendisch, weil der Kaffeefilter zerrissen ist. Ich muss da mal nachschauen. Auf bald.
Ich stelle Ihnen schnell noch einen Remix (HMHB, fuer durian moon cakes brauche ich selbstverstaendlich eine Adresse) der POP-Anleitung in den LOOP, in der Hoffnung, Sie finden Gefallen daran. Gute Besserung auch.

**

Bedarfsliste

1. Imitiere andere.

2. Erzaehle niemanden davon.

3. Wechsle Deine Frisur einmal im Monate.

4. Trage Sonnenbrillen auch nachts.

5. Entwerfe Lebensplaene und verwerfe sie.

6. Geh niemals tanzen.

7. Nie die Nase hochziehen.

8. Schaue europaeisches Kino und lache.

9. Habe keine Idole.

10. Beunruhige niemanden.

11. Versuche Geld zu erben, keine Immobilien.

12. Denke Dir eine Religion aus.

13. Schlafe nicht zuviel.

14. Denke taeglich an Deinen Tod.

15. Vergleiche Dich nie mit anderen.

16. Mentale Menstruation.

17. Sei eine Randgruppe.





TomTom spying glass - 11.05.02 at 14:58:10




Frauen sind auch nur Männer.
(HMHB, Gesetze)


HMHB * - 11.05.02 at 12:17:03




@ anna luz

mir fehlen die worte...

@literat

ich nehme die bezeichnung spiesser/langweiler gerne in kauf, indem ich einfach nicht zu diesen "parties" erscheine, am nächsten morgen unverkatert aufwache und mir von irgendwem erzählen lasse, wer im nebenzimmer mit wem geschlafen hat.


sterntaler *_* - 11.05.02 at 11:53:59




Alle Frauen sind ein Bett.


# * - 11.05.02 at 11:42:44




Alle Männer sind ein Schuft.





helga findet das gut - 11.05.02 at 00:54:03




Lieber TomTom,
oft versuche ich nicht kritisierend oder lobend einzugreifen, vielmehr zu transkripieren. Meist die eigenen Gedanken. Das von ihnen angsprochene Listing beruhte auf einer rein zufälligen Auswahl von sg. Songs. Verknüpft hiermit: meine Gedanken.

Nun- Wallpaper an sich kann man schon schauen: Tyler Brûlè ist ein netter Mensch. Fehler allerdings war eine Spezialausgabe über Deutschland zu schaffen. Mit einem Titelbild, dass zum Töten verleitet. Schrecklich.

Madonna: "Nein sie ist nicht wirklich heiß!" Das sagt zumindest Chris, der gerade Schach mit Andreas spielt. Das Spiel scheint auch keinen Spaß mehr zu machen.

Meines Wissens nach existiert die Q-Bar auch in Mannheim. Die unglaublich dumme "Künstler" nannte diese Stadt ja "das neue Jerusalem". Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.
-
Nun, da ich leider zur Zeit auch nicht zu Hause weile- und ich auch etwas krank- muß ich nun schließen.
Ich wünsche ihnen einen angenehmen Tag im wunderbaren Bangkok!



RockdenLiterat Bo/Rox. Am See * - 10.05.02 at 22:54:14




8.5.02
das wort des tages
:
guidomobile
/
'oh, wenn ich doch
papst von deutschland
wäre?!'
.
ich finde, die grünen sollten nun endlich mal die 30% anpeilen, bevor sie ganz abtreten müssen


GüTeE - 10.05.02 at 21:12:37




ICH WILL DURIANKEKSE!!!!!


HMHB * - 10.05.02 at 21:08:20




@666
Idiotie? Herr Schröder machte eine ganz gute Figur: gebildeter muß er sich gar nicht geben, finde ich. Zynisch war die Äußerung: Das ist in Ihrem Beruf natürlich anders. (- das mit dem 'Zeit haben'.)
Es gab durchaus Annäherungen dieser drei Generationen und gegensätzlichen, sehr spezialisierten Berufe.
Ch. Dieckmann fand ich sympathisch: souverän stellte er (mich) überraschende Fragen. Tja, und Herr Walser müßte wohl mal zum Friseur (trotzig beharrt er auf seine langen Wuschlwimpern: mutig der Mann;)


GüTeE - 10.05.02 at 21:01:02




Vor ein paar Tagen hat Beth über ihrem Schreibtisch das Bild von einer Familie aufgehängt, die vor einem Volkswagen steht, für den sie Werbung macht; sie scheinen in Arizona oder New Mexico zu sein, irgendwo in der Wüste, mit Bergen, die sich hinter ihnen erheben. Da sind blondwarme Mutter, gutpulloverter Vater, ein kleiner Michel-Junge, ein kleines Mädchen, Version Prinzessin. Alle lächeln. Es liegt überhaupt nix Dunkles in ihren Gesichtern, nix, was ihnen Sorgen bereiten müsste; wenn sie schlafen, wachen sie ausgeruht auf, und falls sie geträumt haben, so erinnern sie sich nicht an ihre Träume. Das alles liegt am Volkswagen. Kombi.
Es sind diese Leute oder Leute genau wie sie, an die Beth denkt, wenn sie ihrer Familie schreibt; sie stellt sich vor, wie diese Leute oder Leute genau wie sie ihre Briefe empfangen, sie vermissen und sich fragen, wann sie zurückkommt, und wenn sie zurückkommt, dann werden es diese Leute sein, die auf sie warten. Sie werden lächeln, wenn sie ihr Gesicht sehen. Sie denken in diesem Augenblick gerade an sie. In diesem Augenblick steht ihr Michel-Bruder an seinem Fenster; er starrt in die dunklen Bäume; er denkt an sie, Version Prinzessin.
Beth schließt die Augen. Bienen summen an ihrem Herzen. Bienen schwärmen in ihrem Kopf; sie kann die Stöße ihrer winzigen Beinchen an ihrer Hirnhaut spüren. Warum eigentlich Bienen, fragt sich Beth, aber egal, besser als die Spinnen von gestern Nacht. Und dann verdrängt sie, dass das woran sie glaubt, nicht wahr ist. Oder doch? Nein.


* name + ort * - 10.05.02 at 20:43:04




Bester LiteratenRocker,
eigentlich wollte ich auch Ihnen von einem fabelhaften Geschaeft erzaehlen, das ich heute nachmittag besucht habe. Es zu beschreiben ist ein wenig schwierig, denn im Grunde fuehrt es geschmackvolle Einrichtung a la WALLPAPER, aber dort kann man auch guten Kaffee trinken und schoene Platten der Band SONIC YOUTH hoeren, also die alten Platten, 1988, das war die Zeit, wo sie noch die ersten MADONNA-Lieder verpunkt haben. Mit dem Besitzer, Anan, aber auch mit anderen Besuchern des Shops, der den schoenen und bedeutungsschweren Namen SHADES OF RETRO traegt, kann man sehr gut tratschen; zum Beispiel erfuhr ich heute von Khun, das man in der Q BAR immer nur Prostituierte zu Gesicht bekommt, waehrend man im hiesigen MINISTRY OF SOUND an der Tuer nach Drogen kontrolliert wird, also sollte man grundsaetzlich nur in die BANGKOK BAR gehen.
Ich wollte auch ein wenig ueber den unglaublich traurigen Film BOOGIE NIGHTS schreiben.
Aber nach der Lektuere dieses Tages im LOOP faellt mir nun nichts mehr ein.
Ich verstehe Sie grundsaetzlich nie. Ich kann nicht einmal erkennen, ob Sie nun immerzu kritisieren oder auch einmal loben. Was nicht weiter schlimm ist, da ich ja ein harmonieliebender Mensch bin und mir alles stets ganz egal ist.
Deshalb gebe ich Ihnen nun den Ratschlag, sich doch bitte das Album der schwedischen Discopop-Band ALCATRAZ zu kaufen und ein ganzes Wochenende lang zu hoeren. Es beruhigt und macht stupide, vor allem wenn man die superbe Coverversion eines HUMAN LEAGUe-Songs auf Dauerrepeat stellt.
ONE NIGHT IN BANGKOK allerdings ist ein ganz perfides Lied.
Und Repetitionen sind gut. Immer etwas neues, das ist doch bald schal. Das riecht dann wie Duriankekse.
*
Herr Diekmann schrieb sich doch letztes Jahr hier mit Jenny Elvers zu Grund und Boden.
*
Lieber Aristide,
Sie muessen mir bitte verzeihen. Die Antwort kommt bald. Und der August naht. Bitte nach Bangkok kommen, nicht nach Shanghai reisen. Ich werde Sie wochenlang beschaeftigen koennen. Muessen sogar. Die FAZ bekommen Sie hier ueberall, nicht nur im ORIENTAL. Ueberall. Glauben Sie mir.
*
Heute wehte ein starker Wind. Dann hat es geregnet.


TomTom Don't You Want Me - 10.05.02 at 19:49:20




MACHT UND GEIST

Am 8. Mai, dem Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus, haben Martin Walser (Geist), Gerhard Schröder (Macht) und ein gewisser Herr Dieckmann (weder Macht noch Geist, also Journalist), miteinander gesprochen. "Nation, Patriotismus und demokratische Kultur in Deutschland" hieß die vollkommen sinnfreie Themenstellung. Laut taz wurde unter anderem folgendes besprochen:


Walser: Wir haben doch alle DDR / BRD! In der Olympiade haben wir doch immer die Medaillen zusammengezählt und immer gemerkt, dass Deutschland-Deutschland immer die meisten Medaillen hatte. Das waren doch nicht zwei Länder. Jetzt können Sie sagen, das war nur Sport

Schröder: Nein, nein, das würde ich

Walser: Also!

Schröder: Ich habe nur Zweifel, ob alle die Medaillen zusammengezählt haben. Da bin ich mir nicht so sicher, Herr Walser, wenn ich das mal sagen darf. Oder ob da nicht auch so was wie Konkurrenz

Walser: Haben Sie nicht die Medaillen zusammengezählt?

Schröder: Ich habe selten Medaillen zusammengezählt, weil ich schon damals wenig Zeit zum Gucken hatte. Das ist in Ihrem Beruf natürlich anders.

Publikum: (Gelächter)

Schröder: Es hat dort auch Konkurrenz gegeben. Oder denken Sie an das 1:0 von Sparwasser in der Fußballweltmeisterschaft, 1982 wars, glaub ich

Moderator (ostdeutsch): Herr Schröder! Das war am 20. Juni 1974!

Publikum: (Trubel)

Erstaunlich ist vor allem das Ausmaß der Idiotie, die in dieser Runde zuhause war. Es ist leider kein Witz: Berti Vogts als Martin Walser, Jürgen von der Lippe als Gerhard Schröder und Kai Pflaume als Herr Dieckmann hätte es nicht nur kein Stück schlechter, sondern vor allem - das ist das Erstaunliche - kein Stück anders gemacht.

Zu den Waffen!





666 * - 10.05.02 at 18:10:01




omei omei


screensaver * - 10.05.02 at 17:40:50




Rituale VII

Und später, wenn ich ins Bett gehe, stehe ich am Fenster wie früher, erinnerst du dich? Deine Stimme murmelte an meinem Ohr, und mit dem Hörer in der Hand sah ich hinaus ins Dunkel. Das ist der gleiche Himmel über uns, hast du immer gesagt, sei nicht traurig, ich bin nicht wirklich weit weg. Du hast mich in den Schlaf begleitet, hast mit mir gesprochen und für mich gesummt, bis ich in meine Träume hinübergeglitten war. Jetzt stehe ich wieder dort, an derselben Stelle. Ich kann nichts dafür, glaub mir. Ich lehne meine Stirn an die Scheibe und spreche mit dir, siehst du nicht, das ist der gleiche Himmel, flüstere ich, ich bin nicht wirklich weg. Natürlich antwortest du nicht, du hörst mich nicht einmal. Ich öffne das Fenster und greife nach den Zigaretten. Du hast dich immer darüber amüsiert, wie ich sie mit den Zähnen festhalte beim Anzünden. Ich inhaliere den Rauch und lächle.
Weißt du, sage ich, ich habe dennoch immer das Gefühl, dass du siehst, wo ich bin und was ich tue.


Anna Luz *Exhauptstadt - 10.05.02 at 17:10:13




I'd like to have a cocktail of those:

- 6 / 7 / 9 / 10 / 11 / 12 / 14 / 17 -
--------------------------------------

Better life trough technology:

1) I saved the world today (-> Die Grünen)
2) Highway to hell (-> Faust / Geothe)
3) Great white dope (-> Ozzy Osborne)
4) What a wonderful world (-> Ch. Kracht)
5) Superhero (-> Stiller / Frisch)
6) You're dead (-> Auslöschung / Bernhardt)
7) No sleep t'ill Brooklyn (-> Buschheuer)
8) After Dark (-> W Craven)
9) One night in Bangkok (->TomTom)
10) The One (-> Girlfriend)
11) Magic in here (-> Zauberberg / Mann)
12) We got the gun. (-> US Army.)
--------------------------------------


RockdenLiterat Weisenheim * - 10.05.02 at 13:14:16




Anleitung

1. Sei niemals du selbst.

2. Gib das immer zu

3. Wechsle Deine Freunde wie Schuhe

4. Wechsle Deine Arbeit wie Hemden

5. Finde die Medien wichtig und glaube an Sie

6. Trete in die Kirche ein oder trete aus. Nur bleib in Bewegung

7. Unauffälliges regelmässiges Durchatmen

8. Besuche ein Pornokino und halte dort eine Rede

9. Habe eine Lieblingsband, einen Lieblingsautor und ein Hobby

10. Erzähle ungefragt davon

11. Sprich nie über Dein Geld sondern gib es aus, auch wenn du es nicht hast

12. Habe Sex. Doch sein nicht glücklich.

13. Lese

14. Mache Dein Testament

15. Versuche niemals besser zu sein als andere

16. Selbstbefriedigung an öffentlichen Orten

17. Finde eine Randgruppe und engagiere Dich für Sie




pop * - 10.05.02 at 11:52:42




TomTom, you Asien God- you are repeating yourself!

A: "Was machst du da?"
K: "ich schlafe mit meinem Toaster!"

47/11


RockdenLiterat Weisenheim * - 10.05.02 at 10:29:01




Gestern, nach einem medioker gekuehlten Bier im ATLANTA und mehreren Rob Roys und diversen Iced Teas in der Q BAR, auf dem Weg zur Sukhumvit, fanden wir CHEAP CHARLIE'S. Eine Freilufttheke aus Holz, mit Tittenpoesterchen und billigen Winecoolern. Wir entdeckten ein leeres Paket, das da hing, und waehrend Countrymusik lief und neben uns ein japanisch-thailaendisches Maenner-Konsortium HEINEKEN trank, schauten wir uns den nackten Mann an, der auf dem Paket abgebildet war. Er hatte einen ORO-STIMULATOR um seinen Schwanz und das Gesicht war verzuckt fotografiert. Darueber hing ein Schild: 'Now Open: Ladu Toilet, Only Pee, Do Not SHIT'. Der BLACK LABEL kostete aber auch nur 60 Baht.
Und Countrymusik, wie gesagt.


TomTom Cry Me A River - 10.05.02 at 08:04:51




Gestern, nach einem medioker gekuehlten Bier im ATLANTA und mehreren Rob Roys und diversen Iced Teas in der Q BAR, auf dem Weg zur Sukhumvit, fanden wir CHEAP CHARLIE'S. Eine Freilufttheke aus Holz, mit Tittenpoesterchen und billigen Winecoolern. Wir entdeckten ein leeres Paket, das da hing, und waehrend Countrymusik lief und neben uns ein japanisch-thailaendisches Maenner-Konsortium HEINEKEN trank, schauten wir uns den nackten Mann an, der auf dem Paket abgebildet war. Er hat einen ORO-STIMULATOR um seinen Schwanz und das Gesicht war verzuckt fotografiert. Darueber hing ein Schild: 'Now Open: Ladu Toilet, Only Pee, Do Not SHIT'. Der BLACK LABEL kostete aber auch nur 60 Baht.
Und Countrymusik, wie gesagt.


TomTom Cry Me A River - 10.05.02 at 08:04:46




Dabei kommt doch immer bloß die Sehnsucht in die Quere, "we both know I'm not what you need" - davon ist jedes Wort wahr, jedes blöde kitschige Wort und obwohl man weiß, dass diese Haare nicht echt sein können, rührt es, es rührt immer wieder und dann sitzt man und schluchzt wie blöd und muss sich fragen lassen, was um Himmels Willen bloß los ist...


Verdorben von schlechten Popsongs und Kitschromanen. * - 10.05.02 at 00:17:51




Aber vielleicht reden so nur Vierzigjährige? Du fühlst jedenfalls, dass das Leben sich verändert, es gibt eine Weisheit und eine eigenartig ferne Ansicht der Dinge und der Leben, und deins ist bloß eines davon, und es macht gar nichts aus, wenn Manches nicht real wird. Es ist schön, wenn der Appetitliche Mann, beinahe nackt, neben dir im Schwimmbad auf der Bank sitzt und du heimlich seinen Nacken und die Arme betrachtest und du ihn trotzdem nicht haben willst.

Allein einschlafen bei weit geöffnetem Fenster. Kühle Luft weht über die ausgestreckten Glieder, die du dann genüsslich fröstelnd unter die Decke ziehst und


der Satz ist aus * - 09.05.02 at 23:57:29




Da sitzt es und guckt mit roten Augen, da knurrt es und fletscht die Zähne und droht wild. Streckst du die Hand aus, es zu beruhigen, kann es passieren, dass es sich zusammenrollt und schläft. Kann aber auch sein, es beißt dich und beißt dich tief ins Fleisch, dass es blutet und nicht gestillt werden kann.
Da ist die Liebe und ihr Schmerz - ein hungriges Tier, das niemals satt wird.


Lunes , Stadt am Wasser * - 09.05.02 at 23:18:50




Kovacevich nickt, dann nickt Beth; und einen Augenblick lang stehen sie da und verschwenden Nickenergie. Dinorah beugt sich zur Seite, um sie zu beobachten. Es wäre so leicht, die beiden auf der Stelle umzubringen, spart die Mühe, sie zu verkuppeln. Beth lehnt sich näher zu Kovacevich, und der tritt vor Schreck einen Schritt zurück, lächelt dann und kommt näher. Dinorah beobachtet sie und lässt Asche auf die Reiseprospekte fallen, die sie auf dem Schoß liegen hat. Die Restglut verbrennt ein Hotel auf Hawaii. Also doch Jamaika?
Sie übt Lächeln. Vielleicht sind sie Weihnachten schon verheiratet. Viel länger dürfte ihre Geduld nicht reichen. "Also", sagt Kovacevich, sonst nix; sie stehen einen Augenblick lang da, dann dreht er sich plötzlich um und geht zum Sofa zurück. Dinorah sieht zu, seufzt, schüttelt den Kopf. Sie schaut den Prospekt auf ihrem Schoß an; er ist voller Asche; sie wischt sie auf den Fußboden und starrt sie an. Sie fragt sich, warum sie sich um etwas Sorgen macht, das ihr so wenig bedeutet. Oder doch wieder Mallorca?


* name + ort * - 09.05.02 at 17:51:23




Top Tipp #1

Verschaffen sie durchziehenden Seevögeln eine Verschnaufmöglichkeit,
indem sie einen Eimer Wasser in einen Baum hängen.


Mr. Sensitive * - 09.05.02 at 17:08:56





 1. Love
 2. Musik
 3. Respekt 
 4. Study
 5. Vinyl
 6. Sex
 7. Groove
 8. Inspiration
 9. Sampling
10. Work
11. Coco
12. Hertha BSC
13. Frenchman´s Cove
14. Technics
15. Zigaretten
16. I- Mac
17. Auseinandernehmen
18. Zusammensetzen
19. Moog
20. Terranova
21. Sonne
22. Flügel
23. Diana
24. Tagliatella Ragout
25. Blue Note
26. G4- Mac
27. Sex
28. Cash
29. Tennis
30. Park



c.r.o.n. - im park 1999 - 09.05.02 at 15:06:39




"If you believe, they've put a man on the moon..."
Photoaufnahme. 9.5.2002/ 13:24.

Alles war Gut. Für diesen Moment. Sogar das Wetter.


RockdenLiterat Weisenheim am Sand * - 09.05.02 at 13:23:44




Irrtiefe


Du warst schon fort
eh ich ankam
verreist ohne
festes Ziel

Ich machte mich
auf den Weg
fragte überall
doch niemand wusste
von Dir

In vielen Sprachen
war ich zuhaus
in vielen Augen
fischte ich
nach Deinem Blau

Zog am Meer
einen Strick
aus den Wellen
daran gebunden
Dein Herz

Warst Du immer
bei mir



(1999)




Maria * - 09.05.02 at 12:24:33




Auf den Weg zur Bäckerei passierte ich einen verknittert und wirr aussehenden Mann der an das Schaufenster des HL- Supermarktes gelehnt stand und mich ansprach. Ich beschleunigte ein bisschen und ging vorbei. Da ich meine Kontaktlinsen heute Morgen nicht eingesetzt hatte sah ich alles ein wenig unscharf. Ich kaufte ein halbes Mischbrot, das ich mir schneiden ließ. Auf dem Rückweg stand der Mann noch immer dort. Als er mich sah machte er ein paar Schritte auf mich zu und breitete die Arme aus. Ich streckte eine Hand aus um mich nicht umarmen zu lassen. "Deshalb ist Deutschland am schönsten" rief er mir nach.


dk * - 09.05.02 at 11:54:31




Ein Pessimist ist ein Optimist, mit mehr Erfahrung...


Lou * - 09.05.02 at 02:34:31




Ein Pessimist ist ein Mensch, der sofort nach dem Sarg Ausschau hält, wenn er Blumen gerochen hat.


GüTeE - 09.05.02 at 01:58:48




Sting: King Of Pain

There's a little black spot on the sun today. It's the same old thing as yesterday.
There's a black hat caught in a high tree top.
There's a flag pole rag and the wind won't stop.
I have stood here before inside the pouring rain
with the world turning circles running 'round my brain.
I guess I'm always hoping that you'll end this reign
but it's my destiny to be the king of pain.

There's a little black spot on the sun today, that's my soul up there.
It's the same old thing as yesterday, that's my soul up there.
There's a black hat caught in a high tree top, that's my soul up there.
There's a flag pole rag and the wind won't stop, that's my soul up there.
I have stood here before inside the pouring rain
with the world turning circles running 'round my brain.
I guess I'm always hoping that you'll end this reign
but it's my destiny to be the king of pain.

There's a fossil that's trapped in a high cliff wall, that's my soul up there.
There's a dead salmon frozen in a waterfall, that's my soul up there.
There's a blue whale beached by a springtide's ebb, that's my soul up there.
There's a butterfly trapped in a spider's web, that's my soul up there.
I have stood here before inside the pouring rain
with the world turning circles running 'round my brain.
I guess I'm always hoping that you'll end this reign
but it's my destiny to be the king of pain.

There's a king on a throne with his eyes torn out,
there's a blind man looking for a shadow of doubt,
there's a rich man sleeping on a golden bed,
there's a skeleton choking on a crust of bread. King of pain.

There's a red fox torn by a huntsman's pack, that's my soul up there.
There's a black winged gull with a broken back, that's my soul up there.
There's a little black spot on the sun today, it's the same old thing as yesterday.
I have stood here before inside the pouring rain
with the world turning circles running 'round my brain.
I guess I'm always hoping that you'll end this reign
but it's my destiny to be the king of pain.


for all those moon-dancers * sung by alanis morrissette * - 09.05.02 at 01:12:15




ja. verdammt nochmal.


deadly medicine at hist best * - 09.05.02 at 00:50:06




Alors, vraiment, cette nuit, le printemps, tout ça!


l.barnes eppendorf - 09.05.02 at 00:24:21




I’ll always remember to forget about you

Manchmal lässt es sich steuern. Wenn ich es steuern kann – selten - dann lege ich einen Filter aus Zynismus, Alkohol oder räumlicher Distanz über die Erinnerung. So gelingt es mir mitunter, die Selbstachtung zu wahren.
Dazwischen taucht sie unvermittelt aus einem Liedtext auf, erscheint in einem Traum oder fällt aus einem Stapel alter Fotos. Unerbittlich klar, kein Weichzeichner, kein emotionaler Grauschleier.
Eine sternklare Nacht führt ihr Antlitz, tausendmal sehe ich sie in vorbeifahrenden Autos, erahne Ihren Geruch in zwölf Bars an einem Abend.

Selbst Die dunkelste Nacht, nicht einmal das trivialste Lied, das ich mit ihr zusammen gehört habe, kann die Erinnerung verdecken.
Es gibt keinen Erinnerungs-Abdeckstift.

Wenn es ganz still ist, abends, wenn die Stimme der Vernunft verstummt, dann höre ich ihren Atem und das unartikulierte Kauderwelsch der Träumenden.

Ihr da draußen: Lasst sie nicht gehen, Konstantin, EisEis, l.barnes und all’ die anderen, nehmt sie in den Arm, ruft sie an, zieht die Decke zurecht oder den Vorhang beiseite und schaut sie euch im Mondlicht an. Wenn sie aufwacht, dann nehmt sie in den Arm und sagt: "Ich liebe dich." Wenn sie weiterschläft, dann denkt es.
Und verzeiht mir Pathos und altväterlichen Rat. Aber es ist Frühling, und ich bin betrunken. Verdammt nochmal.


DeadlyMedicine Bielefeld - 08.05.02 at 23:26:46




@SternTaler

Ich gehe auf solchen Festen meist früher, um mir das Elend zu ersparen. Aber allein den Beginn dessen zu schauen, genügt um zu töten.


RockdenLiterat Weisenheim * - 08.05.02 at 19:09:14




Uff. Dumpfbackenalarm.


Blödchen * - 08.05.02 at 18:19:25




Hi ich bin der troyerfan.
ja ich glaube ich bin krank.
Ich würde zugar jetzt troyer anzeihen.
und dann gleich 3 übereinander.
super geile vorstellung, verstehnt keiner aber was solls.#

Ich brauchs eben.
Naja um euch nicht unaufgeklärt zu lassen, Troyer sind gestrickte pullover mit tollem kragen.
am besten sind die mit engen hohen anliegendem kragen.
ich liebe sie.
und dann gleich mehrere.
schön.
einfach toll.
nun das ists auch schon.
wer troyer hat, info an www.andre3000.de.vu
danke.
hab zwar schon 12 aber was solls.


andre3000 Halle * - 08.05.02 at 17:50:47




Jeff Koons - Chaos- Designuhr "Eternal Koons ´92", Armbanddesign im Siebdruck, limitiert auf 9999, Nr. 2907


c.r.o.n. - artville - 08.05.02 at 16:38:43





. . . . . viel schwarze Bilder wieder, aber heiter gestimmt. Es ist heute so, dass mir die dunklen Bilder wiederkommen, und der Ton fällt aus, von einer Sekunde zur anderen, und dann ist Stille. Nichts zu hören, nur ein paar leichte Worte, die ich ohne Stimme denke. So ist das .......... dass die dunklen Bilder wiederkommen, sie nehmen zu, von Stunde zu Stunde, und ich weiß nicht zu sagen, ob sie Minuten des Lebens ersetzen, oder aber die verbleibende Zeit .... exit .....Emilie .....


charleston 5.11-7.50-3.30 : 187 * - 08.05.02 at 16:12:19




Anmerkung 4


Der Berliner Fernsehturm in Zahlen


Eingang Aussichtsetage & Telecafé ..................... 6,25 m

2 Personenaufzüge ....... 1 Technikaufzug von KONE Corporation

Stahltreppe ....................................... 986 Stufen

2 Evakuierungsbühnen ......................... 188 m und 191 m

Aussichtsetage ...................................... 203,78 m

Telecafé ............................................ 207,53 m

Eisteller ........................................... 250,20 m

Spitze .............................................. 368,03 m

Höhe des Betonschaftes bis zur Antenne ................. 250 m

Gewicht des Betonschaftes ........................... 26.000 t

Mittlere Höhe der Kugel ................................ 212 m

Höhe Technikebene ...................................... 210 m

Gewicht der Kugel .................................... 4.800 t

Höhe des Antennenträgers ............................... 118 m

Gewicht des Antennenträgers ............................ 245 t

Stil .................................................. Modern

Status ............................................. vollendet

Architekt ................................. Hermann Henselmann


www.scyscrapers.com


Lotos - 08.05.02 at 15:26:40




http://unit.bjork.com/specials/vespertine/vesptitle01.gif

deine hand. sie streckst du aus an die ränder des grases. fein nennst du jede bewegung, die sich in sich erzeugt. spürst mit dem finger nach und gräbst heraus ein flachsbett. zittergras. ein hauch nur und du bist ein stein. in falten tropfen. weiß auf grau. wie nebel in schalen, wie meine hand auf deinem mund.
so blüht sich etwas ein. streckt sich nach sich. knickt ein und spürt sein mittiges. schneidet es ab, zieht ein lineal und misst fünf schritte hervor und so geht alles seinen gang. musst nicht mehr atmen. musst nicht mehr warten. geh nur. geh.




monsun_rave - 08.05.02 at 15:24:45




"Oder?" fragt Kovacevich und sieht Beth wieder an, und was sie in seinen Augen sieht, ist das, was er vor sich sieht: er selbst, zehn Meter groß, von Millionen angestarrt, das Objekt der Begierde von Tausenden von Menschen. Das ist sein Traum, aber es steht im Widerspruch zu dem, was er weiß: dass Leute wie sie keine Schwestern in Hollywood haben und Leute wie er keine Filmstars werden. Leute wie wir führen nicht so ein Leben; wir führen ein Leben wie unser jetziges, und wir wären wahrscheinlich besser dran, wenn wir einfach bei diesem Leben blieben, denkt sich Beth. Kovacevich ergründet ihr Gesicht, sie sagt nix und zuckt mit den Achseln.


...name ...ort * - 08.05.02 at 15:22:18




Eine weitere verpatzte Gelegenheit.


Im Abteile nimmt ihrn Platz,
eine schöne Frau.
Ganz genau vor meiner Fratz,
wenn ichs recht beschau.

Aber bald, die letzte Nacht
fordert den Tribut.
Meine Lider wollen sacht
vor die Augen. Gut.

Mein Kinn ist erstaunlich feucht,
als ich aufwache.
Auf dem Oberhemd da zeigt
sich´ne große Lache

Aus dem Fenster angestrengt
schaut derweil die Frau.
Was sich auf dem Bahnsteig drängt
im Bahnhof Zwickau.

Schaut stumm dann in die Ecke
zum Bodenbelag.
Auch des Abteiles Decke
nimmt sie in Beschlag.

"Scheiße und Aubackomat"
so denke ich mir,
Später dann Vergessen naht
nach dem zehnten Bier.


Mr. Sensitive * - 08.05.02 at 14:46:07




Die Logik der Gewaltspirale
*

Sharon: He who rises up to kill us, we will pre-empt it and kill him first. (...) Israel will fight, Israel will triumph and when victory prevails, Israel will make peace.


144000 * - 08.05.02 at 14:36:22




Das ist keine Romanze, nicht einmal eine Geschichte. Sachen erzählen ja keine Geschichten. Eine Geschichte hat nämlich einen Anfang, erzählt sich in sich schlüssig durch ihren Ablauf und ist irgendwann auch zu Ende. Das hier ist kein Ende. Ich falle nicht tot um. Joachim, der Österreicher, beugt sich vor, greift über den Tisch nach der Visitenkarte. Ich rieche sein Haargel und den leichten Bieratem. Am Nebentisch sitzen zwei Studentinnen, Zahnmedizin vielleicht. Ich habe das Gefühl die linke zu kennen, obwohl ich nicht weiß, woher. Kann sein, ich verwechsle sie nur mit irgendeiner anderen. Auf dem Main zieht langsam ein Frachtkahn an uns vorbei. 'Mein Gott, schon wieder der achte Mai', denke ich und daß mich der Mai immer traurig macht. Joachim läßt eine Münze über den Tisch kreiseln ...




P. Aristide - Franken - 08.05.02 at 14:17:45




Whatever: you are just BAD.


ja! * - 08.05.02 at 10:48:13




"Don't take ze German people lightly, I say."

(Frank Zappa, German Lunch)

("This is ze Fazerland, yes.")


HMHB * - 08.05.02 at 10:35:20




Guten Morgen, Frl. Crab.


DeadlyMedicine - 08.05.02 at 10:14:51




Gerade eben hast du die Wohnung verlassen. Anstatt das Küchenfenster zu öffnen und dir nachzusehen, nehme ich den Kessel von der Flamme, stehe rum und betrachte die grünen Teeblätter in der Kanne. Dein leiser Duft weht aus dem Zimmer, die Wärme unserer Körper ist noch dort.


The Crab - 08.05.02 at 09:25:49




Wann kommen denn die Anekdoten mit dem Thunfisch in der Vagina und dem Tampon-Herauslecken?


nicht wahr, oder? * - 08.05.02 at 09:23:26




HMHB!!! Yiha.


Sasa und die Morgenlektüre - 08.05.02 at 08:25:48




Telefonat mit Albert
H: "Sie will sich nicht komplett rasieren."
A: "Gut, die tut nicht alles was Du sagst."
H: "Sie sagt, ICH soll das machen."
A: " –"
H: "Da staunste was?"
A: " –"
H: "Das hast sogar DU noch nie gemacht."
A: "- "
H: "Hallo? Noch da?"
A: "Ja."
H: "Da staunste, was? Hahaaa, jetzt hab ich Dich eingeholt. Völlig sprachlos, der Mann!"
A: "-"
H: "Hast Du das schon mal gemacht? Komm sach!"
A: " - "
H: "Noch nie! Gib’s zu!"
A: " - "
H: "Jaaa, bewunder mich ruhig."
A: "Das tut Dir mal gut. Tob Dich mal richtig aus. Demnächst erzählst Du mir einen vom Finger im Hintern."
H: "-"
A: "Na?"
H: "- "
A: "Noch dran?"
H: "Ja."
A: "Endlich lernst Du mal was!"
H: "- "
A: "Nicht zu fassen!"


HalfManHalfBiscuit - 08.05.02 at 08:04:05




STEREO ACTION UNLIMITED - Hi-Fi Trumpet (Boyz From Brazil Mx)
COCO STEEL & LOVEBOMB - Yachts (A Man Called Adam Mx)
FUNKY LOWLIVES - Latazz
CAN 7 - Cruisin'


TomTom MacLachlan Loves Paris - 08.05.02 at 04:16:15




.......von Zeit zu Zeit, wenn ich meinen Fieberträumen entkomme, höre ich ihn leise lesen, vom Wasser, ruhelos in dieser Nacht ...... Homer, mein Freund. Ein Auge halbwegs geöffnet, schon rast er aus dem Zwielicht mit seinem Werkzeug heran, gießt Zitrone zwischen die Zähne und ölt mir die Lippen mit nordischem Fett. Er hüllt meine Glieder in eiskalte Tücher, die wie weiße Schwingen von unten her über mir zusammenschlagen. Da ist ein Geräusch jenseits des Halses, als würde ein flacher Fisch über glattes Gestein gezogen, hin und her, hin und her, aber da ist keine Empfindung von dort übermittelt, nur Erschütterung meines Kopfes, leicht, von entfernt. Das Sprechen fällt schwer in dieser Hitze, im diesem Feuer, das meinen Urin zu einem schweren, hölzernen Sud eindampft, der mir aus der Bauchdecke steigt, dunkles Gewächs in der Kanüle, gegen die Decke. Weshalb, zum Teufel, träume ich von Fischen.........


charleston 5.04-7.58-3.29 : 186 * - 08.05.02 at 00:33:24