Eine traurige Geschichte.
Im Niedersächsischen aber lebte einmal ein Mann, der dachte wohl, daß ihm die
gesamte Welt zuerst offen stehen und dann zu Füßen liegen würde. Bloß fehlte
es ihm an einer konkreten Vorstellung, wie das alles zu bewerkstelligen wäre.
"Vielleicht fügt sich ja so eins ins andere." dachte er bereits ein wenig klamm
um die Herzkammern.
Das Leben, gar nicht faul, schlug dem Mann derweil eine Tür nach der anderen
vor der Nase zu.
Dem Mann wurde schon vor lauter Enttäuschungen ganz blümerant überall. Wo war
Gott? Das hatte sich aber bei der Abiturfeier alles noch ganz anders dargestellt.
Trotzdem weigerten sich bestimmmte Frauen und Autoverfolgungsjagden ihm zu passieren.
"Resignation, du geile Braut, komm und hol deinen ergebenen Diener in einen
ewigwährenden Sonntagnachmittag.", sah man ihn murmeln, in einem traurigem Versuch,
dergestalt den Honig der Brisanz aus den vertrockneten Brüsten des eigenen komplett
verpfuschten und gleichsam verrotteten Daseins zu saugen. Das klappte aber nicht.
Mr. Sensitive * - 07.05.02 at 23:48:37
eiseis, Ich möchte ein Autogramm
und ein Buchkilo und zwei Pfund Buchstaben.
Schön gekühlt.
francis * - 07.05.02 at 21:33:26
Alles schon mal da gewesen
Alles kehrt zurück
M.P. Berlin * - 07.05.02 at 21:14:05
Den letzen Tatort hab ich nur deshalb geguckt, weil er direkt unter meinem Büro gedreht wurde. Unglaublich, sie brauchten zwei Tage filmen am E-Damm für ungefähr 1:13 min im TV. Mittags kam ein Catering-Service angekrochen und servierte eine ekle neongrüne Suppe plus Weißbrot, kaum wärmend bei ca. 3 Grad. Ich sah von oben auf das Geschehen und fand den Kommissar ziemlich blöd.
The Crab - 07.05.02 at 18:31:10
Also doch noch mal.
The Crab, möchtest Du mir mal schreiben?
lalotos@web.de
Das würde mich freuen.
Lotos - 07.05.02 at 18:12:57
Chat, die Letzte, versprochen
Liebe Lana, meine Zeit ist keineswegs knapp, ganz im Gegenteil, denn
ich versuche erfolglos mir etwas einfallen zu lassen, und da ist man ja
um jedwede Ablenkung froh. Wäre ich jetzt zu hause, sortierte ich
meine CDs nach dem Erscheinungsdatum und die Bücher nach
Seitenzahlen. Hier hab ich nur den Loop.
Tatort: Kurt Böwe ist ungeschlagen, aber das war wohl Polizeiruf. Sonst
geb ich Dir recht HM, bis auf Berlin.
Ich habe den vorletzten gesehen, weil meine Freundin Justine da
mitspielt, die Sekretärin, und ausserdem war das ja am Bodensee.
Schlecht war er trotzdem. Auch Gwisdek.
Nur weil sie lesbisch ist. Uli ist echt ok, allerdings das dämliche medial
aufgeblasene erste Mädchenküssen war oberblöd. Aber die Geschichte
damals mit den Aliens, da kann man nix sagen.
Eiseis, Danke für den Wagen. Und jetzt möchte ich mich aus dem
Mittelpunkt wieder verabschieden.
geht ab und kochen, Kartoffelsuppe
Lotos - 07.05.02 at 17:53:44
Eiseisbaby München, Bayern - 07.05.02 at 17:16:16
Da hat er recht, der HMHB. Am schlimmsten war/ist Ulrike Folkerts, bei der hat man den Eindruck, als würde sie unablässig menstruieren. Hat man sie jemals lächeln sehen? Hatte sie je ein nettes Wort für ihren verwarzten, kolossalen Assi Carlo?
Ausserdem hält sie - glaube ich - die SIG Sauer mit 2 Händen. Höchst untarantinoesk.
Jetzt kommt bestimmt wieder ein entrüstetes "Nur weil sie lesbisch ist!" aus der Schwulenecke. Ich entschuldige mich dann mal vorsorglich und zahle 'nen Euro in die Schmuddelkasse ein.
Halt, warte mal - die Anselm, die war eigentlich ganz nett, so mütterlich, irgendwie. Auch angenehm: Die Assistentin der Kölner. Aber ist die Kommissarin?
DeadlyMedicine Bielefeld - 07.05.02 at 16:41:25
Also, LOTOS, das ist so: Erstens weil ich Dir nicht zumuten will, angesichts Deiner bestimmt stets knappen Zeit, immer erst meinen ganzen Text zu lesen. Ich weiß ja selbst, daß meine Schreibe mitunter zu Längen neigt. Und solche GROSSBUCHSTABEN signalisieren nun einmal die wirklich wichtigen Dinge. Und/oder zweitens (kannst Du Dir aussuchen) natürlich aus einer unvermeidlichen Hochachtung gegenüber LISCHKE & Co. (Ubbs, jetzt werde ich gleich schamrot!). Nee, stimmt wirklich.
Lana Hoff , Sicklingen - 07.05.02 at 15:39:25
Tatorte sind klasse, aber nur Dresden, München, Köln, Wien und Berlin. Nie deutsche Frauen. Deutsche Frauen sind keine guten Kommissare. Deswegen habe ich den vorletzten wohl nicht gesehen.
Sommerkleidchen von Eva Mattes können nur aus einem Material mit der Transluzenz der Kittel sein, die einem die Zahnarzthelferinnen immer umhängen, wenn sich das Röntgengerät amortisieren muß oder die zur Entschärfung von Minen getragen werden. Paßt nicht zu Lotos, obwohl Strahlung und Explosivität keine Fremdworte für sie sind. Glaube ich.
HMHB * - 07.05.02 at 15:39:20
Aber ganz bestimmt. Alles, was Du haben willst. Was Du brauchst. Frag doch TomTom.
my god * - 07.05.02 at 15:21:40
In Bangkok gibt es keine Baumärkte
M.P. Berlin * - 07.05.02 at 15:19:13
Zieh doch nach Bangkok.
please * - 07.05.02 at 15:13:20
Es sind die kleinen Dinge die einem das Leben schwer machen!
M.P. Berlin * - 07.05.02 at 15:12:35
Das ist Berlin.
and you too * - 07.05.02 at 15:10:17
Warum gibt es in keinem Baumarkt Einfassband zu kaufen?
M.P. Berlin * - 07.05.02 at 15:07:22
Ihr langweilt furchtbar.
please stop & get a life * a friend * - 07.05.02 at 15:04:08
LIEBE LANA WARUM SCHREIBST DU MICH DENN IMMER IN SO GROSSEN BUCHSTABEN?
Lotos - 07.05.02 at 14:56:53
Also echt, LOTOS, da sieht die Welt bei unserem Freund EISEIS doch ganz anders aus. Bei dem DENKEN die Zweitprotagonisten.
Lana Hoff , Sicklingen - 07.05.02 at 14:43:45
Anmerkung 3
Der Mastiff
Der Mastiff, auch als "englische Dogge" bekannt, ist eine der größten
Hunderassen. In Deutschland ist er nur in kleiner Zahl vertreten. Sein
Ursprungsland ist England. Dort wird er als Wächter großer Anwesen
gehalten. Aus dieser Funktion heraus ergibt sich auch der Charakter des
Mastiff: er ist aufmerksam und beobachtend; neuen Situationen
gegenüber aber abwartend und zurückhaltend. Er macht eher mal einen
Schritt zurück, um aus der Distanz sich mit Neuem vertraut zu machen,
was ihm der unkundige Laie fälschlich als Ängstlichkeit auslegt. Vielmehr
jedoch entstammt dieses Verhalten seiner defensiven Natur, seiner
hohen Reizschwelle, seiner Ausgeglichenheit und Ruhe sowie seiner
hohen Sensibilität. Die breite Stirn legt er bei aufmerksamer
Beobachtung in Falten. Aggressivität ist ihm völlig fremd. All dies macht
den Mastiff zu einem idealen Familienhund, der besonders gut mit
Kindern und älteren Menschen umgehen kann.
Der Mastiff liebt seine Familie und ist daher nur als Wohnungshund,
keinesfalls für eine Zwingerhaltung geeignet. Er mag keine lauten Töne,
kein Schreien, läßt sich aber mit Liebe und Zuwendung sehr einfach
erziehen.
Der Mastiff ist ein grosser, massiger Hund, dabei wohlproportioniert. Der
Brustkorb ist breit und tief, der Körper mit plastischer Bemuskelung. Sein
Fell ist kurzhaarig in den Farben gestromt, apricot und fawn. Fang Nase
und Ohren sollen eine schwarze Maske haben. Rüden haben eine
Widerristhöhe von ca. 76 cm, Hündinnenvon 69 cm. Vor allem der Rüde
wirkt durch seinen gewaltigen Schädel, auf den ersten Blick Respekt
einflößend. Der zweite Blick in seine gutmütigen Augen offenbart aber
seien wahren Eigenschaften. Sein Gewicht beträgt ca. 80 bis 90 kg, es
gab aber auch schon Rüden mit 120 kg. Die Alterserwartung beträgt bei
Hunden dieser Größe ca. 10 - 11 Jahre.
Old English Mastiff Club Deutschland e.V.
Lotos - 07.05.02 at 14:13:06
Eine Hommage und ein Reverence, also Referenz.
Weidmanns Dank nochmal.
Am besten gefällt mir
ein slumbrous Blatt des Schaumgummis unten rollend.
sahen sie den glaenzenden Flußseawardfluß
vom inneren Land: weit weg, drei Berg-Oberseiten,
drei leise Pinnacles gealterter Schnee,
Bergoberseiten. Das ist toll. Ach Lana.
Was den Lischke angeht, das einzige was ich dazu bemerken kann, ist
das in keinem Lischke Text jemals irgendwer irgendwas gedacht hat.
Zumindest nichts Lesbares. Das Denken liegt uns nicht. Das sei also
zukünftig zu beachten.
Und meine Sommerkleidchen sehen so in etwas aus wie das, was Eva
Mattes vorletzten Sonntag in diesem enorm gelungenen Tatort trug, so
hellblau, dazu Schnürstiefeletten. Aber genug davon.
Helga, ausreichend aus dem Nähkästchen geplaudert, klar? Sonst packe
ich hier gleichfalls aus.
Lotos - 07.05.02 at 14:01:53
. . . . . ich kenne diese Empfehlungen, die doch Anordnung sind ….. der Kopf kommt dicht an mich heran gefahren, sagt, - Sie haben diesen Dreck eingeatmet, jetzt haben Sie Fieber, verdammt -. Dann schweigt der Kopf und starrt mich an und wartet und ich schweige, weil mir so angenehm ist und warm. - So können wir nicht arbeiten, mein Lieber, in dieser Weise nicht. – Noch näher kommt er heran, fährt mir über die Stirn mit einer bloßen Hand. – Das bringt Sie um, verdammt. Wir haben gesagt, Kurzbesuche ausgeschlossen. Wir wollen Ihnen keine Vorschriften machen. Keine Kurzbesuche, haben Sie verstanden! Eine Stunde. Eine Stunde in der Schleuse. Nicht mehr. Nicht weniger. - Schweigt und wartet. - Wenn ihre Leute das aushalten, dann lassen Sie ihre Leute kommen. Verstanden! Haben Sie verstanden? – Und ich denke, dass mir warm ist, schmeiß ihn raus, Homer. Exit..…. Exit. Erinnere mich, wie ich in der Küche stehe, noch ist Nacht, da kommt Emilie, lautlos, auf bloßen Füßen, legt eine Hand auf meine Schulter …. spüre ihre Hand, spüre Schulter, sehe die Haut ihres Gesichtes, die vom Schlaf noch zerfaltet ist, sehe diese Haut, unter der noch Traum ist . . . . . .
charleston 5.03-8.07-3.22 * - 07.05.02 at 12:26:26
Anruf von Albert
A: "Die Adresse ist falsch. Ich find die nicht."
H: "Warte ich buchstabiere... www.(...).com., haste?"
A: "Ja wieder diese Seite. Die stimmt nicht. Da kommen nur Super Frauen."
H: "Jaahaaa! Richtiiiig!"
A: "Nein stimmt nicht. Schwarz-weiße Profi-Bilder. Klasse-Frauen."
H: "Mann, Du bist richtig!!! Hast Du sie endlich gefunden?"
A: "Warte... jetzt... ui... Körper ist eine 2, Gesicht... Gesicht... das Gesicht sehe ich nicht."
H: "Körper ist `ne glatte 1 Du Penner!"
A: "Das kommt nur, weil Du unterentwickelte Deutsche gewohnt bist. Vollkommen normal für mich so was. Aber..."
H: "Was?"
A: "Das Gesicht... das Gesicht sehe ich nicht."
H: "Sag ich doch. Schminkerei!"
A: "DU weißt nicht wie das Gesicht aussieht, ICH weiß es nicht."
H: "Ich sehe die immer an und denke, irgendwas stimmt da nicht." Die Augen zu weit auseinander... die Schminke, keine Ahnung."
A: "Warte ab, am Wochenende kommste dahinter! Du bist auch nicht perfekt."
H: "Nee."
A: "Noch nicht mal ICH bin perfekt."
H: "Die Blonde will wissen, wie es mir geht. Soll ich sagen, dass ich eine andere vögele?"
A: "Wenn Du es ihr nicht sagst, dann stehst Du nicht zu der Neuen."
H: "Hm, dann stehe ich wohl nicht dazu."
A: "Dir geht’s nur um Sex, das merke ich. Du trittst in meine Fußstapfen. Ich hab schlechten Einfluss."
H: "Tja."
A: "Tut Dir aber gut. Die Sex-Wochenenden haben Depot-Wirkung. Ich merk das schon, Du bist die ganze Woche schon total entspannt."
H : "Ich vermisse diese Wortspiele, dieses schnelle gemeinsame Erkennen so wie mit der Blonden."
A: "Oder wie mit mir."
H: "Ja, wie neulich im P&C."
A: "Deswegen reden wir ja so oft."
H: "Was mich an Dir wundert, Du merkst sofort, wenn ich nur den Anflug von einem Koller habe..."
A: "Ich merke sogar, wenn Du merkst, dass ich es merke."
H: "Wie kommt so was? Keiner merkt das sonst so."
A: "Wer 20 Jahre unter Tage war, weiß wie Kohle aussieht."
HalfManHalfBiscuit - 07.05.02 at 12:14:32
EIN Loft, so muss es heißen, genau. *puuhh*
DeadlyMedicine - 07.05.02 at 12:02:58
Wer Marlboro Ultra raucht und sich zeitgleich mit der Putzfrau in der Wohnung (Hey! sicher, daß es sich nicht um LOFT handelt?) aufhält, der muss in der Pubertät gelitten haben - aber richtig.
DeadlyMedicine , der Hoden Gottes - 07.05.02 at 11:52:49
@lana hoff
mein favorit ist ja immer noch "mounting wave" = "montagewelle" !!
solche übersetzungsmaschinen sind immer gut für sprachfrevel aller arten. schonmal versucht, etwas von deutsch nach englisch und wieder zurück zu übersetzen?
Goethe: Das Veilchen (hier das original)
Das Veilchen, das ein Veilchen auf der gestandenen Wiese in sich und in Unbekanntes verbog; Es war herzigs ein Veilchen. Dort kam ein junges Schaeferin mit einfachem Schritt und muntermrichtung folglich, folglich die Wiese und sang. OH-! das Veilchen, mehr waer I nur die schönste Blume der Natur, denkt OH-, nur ein kleines, während, zu mir der Schatz und am Bosommatten betätigt auswählte! Nur OH-, OH- nur ein Viertelstuendchen lang! OH-! aber OH-! das Mädchen kam und in acht nahm das Veilchen nicht, Ertrat das arme Veilchen. Es sank und starb und ist ' noch erfreut: Und sterb I, so sterb I dennoch durch es, durch es, zu ihren Füßen dennoch.
sterntaler *_* - 07.05.02 at 11:39:39
Zu alt. Ich trete aus. Bah!
FANCLUB - Ex * - 07.05.02 at 11:22:12
Zu alt. Ich trete aus. Bah!
FANCLUB - Ex * - 07.05.02 at 11:22:02
9.48
Zum Frühstück aß ich zwei Brötchen mit Hagebuttenmarmelade und trank ein Glas kaltes Wasser. Ich war gerade fertig und hatte mich an die Brüstung meines Balkones gestellt und eine Marlboro Ultra aus dem Softpack geklaubt, als meine Putzfrau mir die Tagespost brachte. Was ich staunend zur Kenntnis nahm, da sie das sonst nie tut. Außer zwei Rechnungen lag ein Brief aus Georgien dabei. Meine beiden Vornamen waren ausgeschrieben und ich erkannte die Handschrift von Anna, der Schwester meines Freundes Vladimir. Vladimir war für ein halbes Jahr von seinem Vater nach Deutschland geschickt worden zur Verbesserung seiner Sprachkenntnisse. Da mein Banknachbar schon seit längerer Zeit krank war und seine Rekonvaleszens noch nicht absehbar war, setzte ihn meine Klassenbetreuerin Frau Graw neben mich. Im laufe des halben Jahres freundeten wir uns an und ich brachte ihn am Tag seiner Abreise zum Flughafen. Auf dem Rückweg fühlte ich mich traurig. Kurze Zeit später besuchte ich ihn und lernte seine sehr hübsche und intelligente Schwester Anna kennen. Ich mochte sie sehr und beim Abschied versprachen wir uns zu schreiben, was auch eine Zeit lang gut ging. Anna schrieb viel und oft, ich dagegen wenig. Seit zwei Jahren hatte ich nichts mehr von ihr gelesen. Ich steckte mir noch eine Zigarette an, setzte mir eine Sonnenbrille auf und blieb eine Zeit lang so stehen.
DK * - 07.05.02 at 11:11:22
Zuviel Gewalt im Fernsehen?
Nach dem Amoklauf von Erfurt ist eine neue Debatte über Gewaltdarstellungen in den Medien entbrannt. Vor allem Eltern sind besorgt, daß das deutsche Fernsehen täglich 70 Morde zeigt. "Eindeutig zuviel!" warnt Kinderpsychologe Dr. Michael Thiel (Hamburg). Er empfiehlt, Kindern zwischen acht und zwölf Jahren täglich nicht mehr als zehn Morde zuzumuten, jüngeren Zuschauern sogar nur zwei bewaffnete Raubüberfälle mit unabsichtlicher Todesfolge oder wahlweise vier bis fünf leichte Folterungen. Kinder, die dann immer noch nicht genug hätten, so der Psychologe, müsse man zur Not eben vom Fernseher wegprügeln.
sturmflut * - 07.05.02 at 11:04:43
Hallo Fanclub: Ja, wahnsinnig alt. 31, glaube ich. Und schon im Leistungskurs.
Lana Hoff , Sicklingen - 07.05.02 at 10:55:04
Rituale VI
Im Dunkeln sitze ich in meinem Wagen und kriege kaum Luft. Als ich zur Haustür gehe, zwinge ich mich, nicht in den Briefkasten zu schauen. Das sollte sich doch eigentlich wie ein Etappensieg anfühlen, so hast du es mir erklärt in unserem letzten Gespräch, irgendwann am Telefon, an diesem Tag, an den ich keine Erinnerung habe. Du hast mir versprochen, dass die Muster durchbrochen werden und wir heilen würden, das Wort fand ich schon immer unpassend. Ich schließe die Tür auf und verharre auf der Schwelle. Ich versuche, mich zu wappnen gegen das, was jetzt kommt. Denn wenn ich das Licht einschalte, werde ich an den Wänden dein Lächeln sehen, und jeden Abend lege ich meine Lippen auf dein Bild und küsse deinen gläsernen Mund. Ich weiß, das soll ich nicht. All die unzulässigen Erinnerungen umschwirren mich und treten mit mir ein. Dein Geruch begleitet mich in den Flur, und ich weiß genau, du bist nicht hier und du wirst nicht kommen. Ja, das verstehe ich, glaub mir.
Anna Luz Exhauptstadt - 07.05.02 at 10:06:55
EisEis ist doch schon sehr alt, oder?
FANCLUB * - 07.05.02 at 09:50:45
Traktat
Tick trat Trick * - 07.05.02 at 09:34:11
Die Phänomenologie des "wir" ist der fragwürdigste Abschnitt in HMHBs Traktrat "Die offene Hose".
Mythen des Alltags * - 07.05.02 at 09:32:58
Genau, Eiseis, Du cooler Referendar, Du, ziehst Deine ganz enge Jeans immer nur im Französisch LK in der 13 an, weil Du damit Lotos beeindruckst, die in der ersten Reihe sitzt und sich beim Nuckeln am Bleistift vorstellt, wie sich Eure nach Lavendel duftenden Körper in einer kleinen Auberge am Rande der Vaucluse in weißen Laken an einem heißen August-Tag lieben. Über der Stuhllehne ihr geblümtes Sommerkleidchen und auf dem Fußboden Deine ausgewaschene Jeans und ihr Höschen. Glaubst Du wir haben das nicht gemerkt? Gut, dass Dir der Lehrersohn endlich mal zeigt, wo's lang geht!! Trotzdem wird er weiter nur im Tor stehen beim Fußball.
HMHB * - 07.05.02 at 09:11:26
@ SINGSANG:
Die LOTOS EATERS sind tatsächlich auch im Original von Lord Tennyson ausgesprochen poetisch. Wenn auch in etwas anderer Weise.
Lana Hoff ,Sicklingen - 07.05.02 at 08:59:29
"unser Inselhaus
ist über der Welle hinaus weit; wir durchstreifen nicht mehr."
Wundervoll. Poetisch.
Singsang * - 07.05.02 at 07:54:09
Bester Aristide,
fabelhaft.
Doch bitte Emails checken.
TomTom - 07.05.02 at 04:00:34
Reverenz nicht Referenz an den Weißdornbusch.
geht auch * - 07.05.02 at 03:16:08
P. Aristide - 07.05.02 at 03:12:44
ich bin nicht über dir
ich bin nicht unter dir
ich bin neben dir
so und noch schöner
in dank an die scherben
und rio und all die lebenden
setzer der texte neben diesem.
denn dieser text ist nicht neben euch
sondern über oder unter euch
fredrik zwischenraumszeilen - 07.05.02 at 01:14:07
Ein Verrückter
Im Schatten namenloser Bäume liegen, hin gestreut vom Wind, die herbstlich-gelben Blätter des Ahorns. Ein Verrückter gestikuliert übertrieben. Wie im Theater spielt er seine Rolle, deklamiert laut und deutlich in seiner unverständlichen Sprache, die nach Schnaps riecht. Aus seinem offenen Lodenmantel reckt er den Kopf nach Vorne und fuchtelt mit dem Arm, als rede er mit der Ente, die ruhig auf dem Wasser schwimmt und sich nicht beeindrucken läßt. Oder vielleicht mit dem Paar auf der anderen Seite des Sees, das stehen geblieben ist, herüber schaut und offenbar belustigt dem seltenen Schauspiel zusieht.
Meine Tante wohnte in der Neustadt. Vor der Sturmflut hatten sie ein Haus am Werdersee. Sie kam vom Lande, ihr erster Mann war im Krieg vermißt: 2 Kinder hatte sie mit ihm. Mit dem ausgebomten Flüchtling, dem (witzigen) Willy (Galvaniseur und Biertrinker: er zeichnete Karikaturen? ,befestigte Thermometer auf Bremer Schlüssel auf Holzbretter oder laubsägte Pferdeköpfe und montierte sie auf Metallteller;) mit dem wW (Natron brauchte er einmal bei uns) zeugte sie meine Petticoat-Cousine(Pfennigabsätze, lebensgroße Bravo-Poster an den Wänden im Haus an der 'Flutrinne', der ältere Bruder sammelte Bierdeckel, die er an die schräge Wand klebte. Sie schwärmte von den 'Yankees': das war damals DIE Bremer Beatgruppe.)
Mit 16 Jahren kam ich zu meiner Tante, Onkel W. war kurz zuvor gestorben. Nach 1 1/2 Jahren suchte ich mir ein Zimmer im Ostertor-Viertel. Da war ich an den Wochenenden längst mit meinen Hippie-Freunden zusammen, zu denen auch zwei Cousins gehörten. Ich vereinsamte, war unglücklich verliebt, und wollte mir sogar das Leben nehmen (zur Zeit der Olympischen Spiele in München; ich hatte einen ganz kleinen Fernseher: 10 cm Bildschirm.) Eine feuchte Kellerwohnung, Sperrmüll-Möbel Cocktail-Sessel tiefer Tisch, als Schrank diente ein riesiger, hoher Koffer, ein Wilhelm Busch-Kohleofen in der Ecke, Matrazen auf dem Fußboden oder auf der Couch vorm Fenster schlafen, an die Tapete gesteckte Atlasseiten (geklaut aus der Berufsschule, o weia) auf Trip wurde daraus eine Art Tunnel. Ein Freund gab mir LSD im DeBeukelaar-Keks(IHN hatten sie eine Spritze gesetzt. Hatte er einen Dealer verraten? und hatte Angst, als der aus dem Knast kam?)
Vor der 'Lila Eule' kaufte ich dem womöglich Anderen diese Muddy Waters Doppel-LP ab, B. erhängte sich später in einem Waldstück. Zur Not spritzte er sich Hustensaft und wixte sechsmal am Tag. Übrigens hatte er zwölf Geschwister und sein Vater war ein Trinker (wie in dem Lied) und seine Mutter galt im Dorf als Hure.
1973 zog ich wieder auf's Land und wohnte in Wohngemeinschaft mit einem 'Flüchtlingskind' (die Eltern kamen aus Schlesien, er war hier geboren) und wechselnd mit anderen Personen. A. hatte ich vorher nicht gekannt. Zum Studium fuhr ich zwanzig Kilometer mit dem Auto in die Stadt.
GüTeE - 07.05.02 at 00:20:08
EisEis, Sie Kleine-geheimnisvolle-ganz-persönliche-Hommages-Schreiber, Sie! Wenn man Sie auch nur ein ganz bisschen antickt (z.B. wg. marodierender Pronomen), kommt gleich Gewürge raus: "Für die Identifizierung [!] des zweiten [?] männlichen Protagonistens [!!] empfehle ich Ihnen das genaue Studium der im loop erschienenen Lischketexte (die Sie doch eigentlich [!] gelesen haben sollten)." So raunzt der Referendar seine Schüler an. Einer, der nichts so sehr fürchtet wie die Lehrprobe beim Oberschulrat. Vermutlich halten Sie das gar noch für eine a.h.-Parodie. Sie Unglück!
anus horribilis * - 07.05.02 at 00:09:53
LOTOS IST EIN SWINGER CLUB IM SACHSENLAND. WO GENAU... DAZU SPÄTER
helga -ha - 06.05.02 at 22:52:16
Leben lassen
Leben geben
Leben leben
Leben retten
Blut
Blut spenden
Blut spendend geben
Blut spendend geben als eigenen Teil
Blut spendend geben als eigenen Teil eines Ganzen
Blut ist rot
Rot war die Fahne
Rot war das Feld
Rot war der neben mir sein Blut – Teil eines Ganzen
Rot war das Briefpapier von ihr
Rot war alles um mich herum voller Blut – mein Blut – Teil eines Ganzen
Teil eines Ganzen Großen
Teil eines Ganzen Großen wahnsinnigen
Teil eines Wahnsinnigen
Teil eines Planes
Teilnahme
Anteilnahme
mein Beileid für Dich
mein Beileid für die Roten
mein Beileid für die Toten
Ich will keinen Krieg mehr!
Auch nicht morgen
Wenn alles besser ist
Wenn alles besser
Wenn alles
Wenn
-
Anna Herbst , gefunden in N.France - 06.05.02 at 18:51:23
Linsensuppe, Barbiepuppe, Pferdekruppe, Füllerkuppe, Kindergruppe
voller Juppe
sitzt der Nuppe
in der Huppe, juckt und guckt ins Rasterfuppe
Luppe, Muppe, Nuppe, Suppe?
Rasten Suppen ohne Linsen, ja Karotten
nein zu Binsen hin und her, her und zurück?
Juppe mit der Barbiepuppe, ohne Fuppe nur ein Spiel?
Komm! und Sieh! und Siege! handelnd! – Ohne Suppe?
Ohne Worte.
Linsen statt Buchstaben!
Handeln statt sagen. KRIEG nach fuppe.
Rupf`die Suppe hin und her, her und zurück?
Anna Herbst , gefunden unterwegs in N.France - 06.05.02 at 18:43:12
Time runs by
Like an empty train the station,
And one is looking shy
On the grey grounds vibration.
In it left
Your own life,
It won’t stop as fast,
But maybe at death’s dive?!
Don’t stay
And wait at the station’s door
Say your mind – you ougth, you may,
knowing that life is more.
zweimalhier * - 06.05.02 at 18:40:22
Und hier meine ganz persönliche Reverenz an LOTOS :
"Die Lotosesser" (1832), ein berühmtes Gedicht von Alfred Lord Tennyson (1809-1883), frei aus dem Englischen übersetzt von Google´s Übersetzerautomaten.
"Mut!", er sagte und zeigte in Richtung zum Land,
"diese Montagewelle rollen uns shoreward bald.",
am Nachmittag kamen sie an ein Land
in dem es immer Nachmittag schien.
ganz ringsum die Küste tat die languidluft swoon,
wie ein dieses hath atmend ein träger Traum.
Voll-stellten über der Senke standen den Mond gegenüber;
und ein abwärts Rauch, der schlanke Strom
entlang der Klippe schienen zu fallen und zu pausieren und Fall.
ein Land der Ströme! einige, wie ein abwärts Rauch
Langsam-fallende Schleier des dünnsten Rasens, gingen;
und Lichter und Schatten wavering irgendeines thro´ brachen,
ein slumbrous Blatt des Schaumgummis unten rollend.
sahen sie den glaenzenden Flußseawardfluß
vom inneren Land: weit weg, drei Berg-Oberseiten,
drei leise Pinnacles gealterter Schnee,
stand Sonnenuntergang-flush´d: und, dew´d mit showerytropfen,
Up-clomb die shadowy Kiefer über dem gesponnenen copse.
das bezauberte niedrige adown des Sonnenunterganglinger´d
im roten Westen: thro´ Gebirgsspalten der Dale
waren gesehenes weit inländisches und das Gelb unten
Border´d mit Palme und viel ein Wicklungsvale
mit Wiese, Satz mit schlanker Galgantwurzel;
ein Land wo alles der Sachen seem´d immer dieselben!
und rund über den Kiel mit Gesichtern pale,
dunkle Gesichter pale gegen diese rosige Flamme,
die milden-eyed melancholischen LOTOS-ESSER kamen.
Niederlassungen bohren sie von dem verzauberten Stamm,
beladen mit Blumen und Frucht, wovon gaben sie
zu jedem, aber zum whoso empfangen Sie von ihnen
und Geschmack, zu ihm das Strömen der Welle
weit weit weg scheinen Sie zu beklagen und rave
auf ausländischen Ufern; und wenn sein Mitspake,
seine Stimme waren, als Stimmen vom Grab dünn;
und tief-schlafend wachen er seem´d, dennoch alle auf,
und Musik in seinen Ohren, die sein schlagendes Herz bildete.
die, die sassen, werfen nach dem gelben Sand nieder,
zwischen der Sonne und dem Mond nach dem Ufer;
und SWEETY war es zum Traum des Vaterlands,
vom Kind und von der Frau und vom Sklaven; aber evermore
trägestes seem´d weary das Meer, das Ruder,
Weary die Wandering Felder des unfruchtbaren Schaumgummis.
dann ca. ein sagte, "wir kommen nicht mehr" zurück;
und in einem Zug sangen sie, "unser Inselhaus
ist über der Welle hinaus weit; wir durchstreifen nicht mehr."
(Das geht natürlich noch ewig so weiter, jetzt erstmal mit Chorgesang.)
Habt Ihr jetzt wenigstens endlich begriffen, was Kryptischen Schreiben WIRKLICH bedeutet?
Lana Hoff , Sicklingen (dew´d mit showerytropfen) - 06.05.02 at 17:50:54
BLACK BOX - Ride On Time
S-EXPRESS - Theme From S-Express
INCOGNITO - Always There
YAZZ - The Only Way Is Up
FELIX - Don't You Want Me
MANTRONIX - Got To Have Your Love
808 STATE - Pacific
NOMAD - (I Wanna Give You) Devotion
Chill Pill:
BOMB THE BASS - I Say A Little Prayer
*
Das geht flott nach FFM (P.A.) und Heidelberg, zu Sasa und Herr Nickel. Und bitte auch zu TAR, wo auch immer Du stecken magst, Bester.
*
Ich bin nie kryptisch gewesen.
*
AnnaLuz,
ich verstehe nun gar nicht, warum das Haus von Jim Thompson solch eine Attraktion ist. Dicke Amerikaner verschwitzen den Carrara-Marmor mit ungewaschenen Fuessen, deutsche Backpackerinnen rauchen im Garten zwischen chinesischen Porzellanaquarien. Nein.
TomTom Classic Club Sounds From The Late 80's And Early 90's, 145 Baht - 06.05.02 at 16:30:36
Deadly, das ist ja gerade das Schlimme. Nicht nur das der Kalauer aus der Steinzeit stammt, nein, er ist mir auch noch gegenüber meinem Chef rausgerutscht.
delarius sucht dringend Erdloch zum verkriechen - 06.05.02 at 16:18:30
delarius, mensch, der ist nun wirklich uralt, hat 'nen Thierse-Bart. Trotzdem gelacht.
DeadlyMedicine Bielefeld - 06.05.02 at 15:21:14
Oh, du schmerzende Zweideutigkeit:
R: "Der Wasserkocher im Büro der Produktion ist kaputt."
D: "Oben in der Teeküche sind zwei. Da können sie sich einen runterholen."
R: " – "
delarius feuerwehrrot und knietief im Fettnapf - 06.05.02 at 14:30:07
Wenn sich jemand anus horribilis nennt, dann meint er das sicher auch so.
666 * - 06.05.02 at 13:32:40
Na, da bin ich aber froh.
anus horribilis * - 06.05.02 at 12:14:26
Nun ja, das ist ja nun mal wieder interessant, nicht wahr? Herr Horribilis, ich warte ja immer noch auf den Tag, an dem ich was Ordentliches von Ihnen zwischen die Zähne bekomme. Aber weil heute Montag ist und ich gut gelaunt bin: Das von ihnen angesprochene "sich" fehlt tatsächlich. Die Frage ist natürlich warum? - nur so viel sei verraten (zu Ihrer Entäuschung): Vergessen habe ich es nicht. Für die Identifizierung des zweiten männlichen Protagonistens empfehle ich Ihnen das genaue Studium der im loop erschienenen Lischketexte (die Sie doch eigentlich gelesen haben sollten). Wenn Sie dann immer noch nicht weiterwissen, kann ich Ihnen leider auch nicht helfen. Denn der kleine Text da unten ist einfach meine ganz persönliche, geheimnisvolle Hommage an Lotos.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 06.05.02 at 11:29:53
Moldavien, schön.
Anus horribilis, Sie wollen doch nicht etwa behaupten, Sie wüssten
sonst wer wer ist.
Eiseis, ja bitte die Verabschiedung.
Lotos - 06.05.02 at 09:04:14
Anmerkung 2
(The former) Café Schliemann
Times: Daily until 6:00
In this case "alternative" is not a word that can be stressed heavily
enough: Lost souls; failed philosophers; men with dogs; dogs with men;
men with beards and mullets; dogs with guitars and army jackets;
women with mullets, dogs, guitars, army jackets and beards. These are
the dying embers of a once renowned squatting phenomenon whose
last few participants refuse to accept that a world of sushi and cocktails
has replaced their once treasured freedom. At least this bar keeps them
all in the one place.
Lotos - 06.05.02 at 08:59:03
Eiseis, sehr geil! Jedem Mann mit einem Hauch von Lebenserfahrung ist vollklommen klar wer wer ist.
Darf ich einen Wunsch äußern? Beschreib doch bitte die Verabschiedung. Dankeschön, sehr na Du weisst schon...
HMHB * - 06.05.02 at 08:26:42
Sie war bezahlt worden, damit sie die Drehtür des Einkaufzentrums von mittags bis abends im Blick behält. Nach fünf Uhr abends kam ihre Tochter dazu. Kaum einer von uns wusste später, in welchem Grundschuljahr sie eigentlich war. Die Mutter rauchte mit der Verkäuferin aus dem Teeladen oder rauchte mit der Konzertkassenfrau. Das Kind spielte allein an den drehenden Türen im künstlichen Wind. Meistens eine, manchmal auch zwei Stunden lang, dann gingen die beiden.
Monika kam vor zwei Wochen zum ersten Mal in den Tabakladen herein, zwei Zigaretten in der Hand. Wir sagten wenig, doch kaum stand sie im Laden, wollte ich Monika küssen. Dann wagte sie sich so dicht heran, daß ich ihren Beckenbogen berührte und sie küsste. Noch nie hat mich jemand so geküßt, dachte ich. "Wie heißt deine Tochter?", fragte ich sie, noch bevor ich Monikas Namen kannte. "Riella", sagte sie und sah nicht einmal zur Drehtür hin.
Mein Moldavien * - 06.05.02 at 06:47:40
Falun Dafa
144000 * - 06.05.02 at 05:26:03
fertig.
Anna Luz Exhauptstadt - 06.05.02 at 03:05:14
das joseph paradox:
der arme!
hat einen sohn der die inkarnation des heiligen geistes ist,
aber zeugte ihn gar nicht selber,
sondern zieht ihn nur gross.
wer hat mehr von Gott in sich?
joseph oder jesus?
schwere frage.
14 * - 06.05.02 at 01:55:08
Also, Eiseisbaby: Er könnte der Kellner sein! Es sei denn: der Kellner ist Lischke. Sie ist natürlich weder Lischke noch er. Wer also bestellt Bier und macht kleine Komplimente? Und wer ausser ihm (wenn’s nicht der Kellner oder Lischke ist) hat denn nun keinen Grund, eifersüchtig zu sein? Und auf wen oder was? Und: wen sieht sie an, dass es wem (dem Kellner vielleicht?) einen Stich gibt? Wenn Sie so weitermachen, klingen Sie bald so kryptisch wie off oder TomTom. Klasse! Noch üben!
Ach, nebenbei, sagen Sie mal: meinen Sie nicht, Ihr Sätzchen "Er war sich ihrer so sicher, wie ein Mann sicher sein konnte, in ein paar Stunden ein Riesenabendessen in sich reingestopft zu haben,... " wäre durch ein "sich" (etwa vor dem zweiten "sicher" oder zur Not auch vor "ein Mann") vielleicht ein wenig verbesserbar? Nein? Na, nix für ungut: Sie sind der Künstler!
anus horribilis * - 06.05.02 at 01:21:10
ich spiele
Schicksal bin ich nicht,
ich spiele
mit
ich spiele
mich!
Ist
keiner, der mir sagt:
du sollst,
ich bin allein
und schweige
still
in dieser fremden Sprache.
Niemand,
nur Musik und Klang,
Gesang
ertönt,
und Vögel zwitschern,
flattern
auf dünnen, hohen Zweigen
wie Blätter, junges Grün
einer Birke.
Kinder am Zaun,
Spatzen im Baum,
ein Junge auf dem Pfosten steht.
Der Große reicht dem Winzling
diesen Zweig,
der schlägt:
ein Spiel, das Leben
Glockengeläut,
Motorräder, Lederjacken,
Feuerwehrhaus, Bratwurstbude
mitten im Dorf
Es regnet nicht,
Kerzen flackern im Wind!
Alte sitzen und hören Musik
die Band auf der Bühne,
die schaukelt: der Wagen.
Unter dem Scheunendach
Kaffee und Kuchen, Gespräch:
ich schweige nicht
immer.
GüTeE - 06.05.02 at 01:13:42
39
Ku * - 05.05.02 at 23:31:24
Das Ambitionierte ist eben sehr leicht auch das Epigonale.
anus horribilis * - 05.05.02 at 22:43:17
. . . . seit einer Stunde habe ich den Eindruck, ihn fluchen zu hören. Was ich aber höre ist, was ich erwarte …… da ist Homer, der liest, da ist Homer, der mir den Boyle liest, als sei nichts geschehen, als sei sie noch hier ….. da ist Homer, der mich entkleidet, da ist Homer, der mir den Boyle mit Ellas Stimme liest, da ist Ellas digitale, alte, schwarze Haut. Jetzt hat er mir den Raum mit Zimt beduftet, als fühlte er sich schuldig …. von Zeit zu Zeit führt er mir einen der Körper vor Augen, die er fängt, die er von den Wänden holt und ich sage, Homer, das wollen wir nicht sehen, das wollen wir nicht wissen, wir wollen nicht wissen, was sie zu sich genommen hat …… ich bin müde …. müde ….. heute müde …… und ich sage, Homer, sage ich, wir wollen noch einen kleinen Brief aufsetzen, wir wollen uns erkundigen nach ihrem Befinden, wir wollen erfahren, ob sie gut durch die Stadt gekommen ist, wir wollen ihr das Beste wünschen …. schreiben wir …. Homer …. schreiben wir…..hör zu …. . . .
charlston 5.03-7.57-3.26:184 * - 05.05.02 at 20:16:58
Der Kellner sagte, dass es noch zu früh sei. Lischke tat so, als ob ihm das egal wäre. Er bestellte noch eine Runde Bier gegen den Hunger und machte ihr kleine Komplimente. Sie trug ihr helles, ärmelloses Kleid und sah sehr stolz und zerbrechlich aus und ihre Haut war in diesem Licht wie aus dunklem Porzellan. Er konnte sich an ihr nicht satt sehen und er befürchtete, dass Lischke es bemerken würde. Aber wahrscheinlich, dachte er, hatte er es schon lange bemerkt und es war ihm genauso egal wie das Abendessen. Vielleicht hatte er sich einfach daran gewöhnt und es gefiel ihm sogar, dass andere Männer sie schön fanden. Er war sich ihrer so sicher, wie ein Mann sicher sein konnte, in ein paar Stunden ein Riesenabendessen in sich reingestopft zu haben, und so wie es aussah, hatte er Recht damit. Sie lachte schon wieder über seine kleinen Geschichten und Komplimente und sah ihn manchmal so an, dass es ihm einen Stich gab. Aber dann merkte er es und riss sich zusammen, denn es gab keinen Grund eifersüchtig zu sein. Nicht für ihn und niemanden sonst.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 05.05.02 at 19:49:19
Weil ich so eine tolle Frau bin, vergewaltigt mich Philipp Klapproth inmitten des Kartoffelsalats. Alles riecht sauer und nach Hering. So 'ne Art von Kartoffelsalat kannte ich vorher gar nicht, hätte ich nie gegessen. Sobald ich von der Bühne bin, ist das Zeug eklig. Auf der Bühne aber ist das geil. Man spürt total die Wirkung: Wenn ich langsam aufstehe, mich umdrehe, hinten auf dem schönen schwarzen Kleid der Kartoffelsalat klebt und die Leute aufheulen - das ist wie Streicheln für eine Schauspielerin.
Josephine Krüger
Fischerhude, Worpswede, Moldavien * - 05.05.02 at 17:33:22
. . . . Homer sagt, er habe, er habe ohne jeden Zweifel, Madame Emily gebeten, nichts zu sich zunehmen, ehe sie komme . . . . .
charlston 4.98-7.59-3.28:183 * - 05.05.02 at 17:27:09
Wort
Ort
Tor, rot
Sternebellendemokratischenkennerventilgenerösleinwandlungeneralfreddieterministerntalerche.
Worte
Orte
rote Tore
wer? o, T.!
Teo W.
WilfriedrICHterlinden spieltelefonierte immerkwürdigernervöservil Sandkastendhal.
GüTeE - 05.05.02 at 16:25:31
@literat
wie recht du hast!! der heucheleiqoutient ist nie sonst so hoch wie auf diesen bierseligen veranstaltungen. plötzlich haben sich alle lieb, man unterhält sich plötzlich sooo toll [weil man im rausch vergisst, dass der gesprächspartner einen eigentlich überhaupt nicht leiden kann], man grölt zusammen fussballgesänge obwohl man fussball hasst...
und nach der fahrt weiss keiner so genau, warum.
ich weiss schon, warum _ich_ mich mit dem alkohol zurückhielt.
sterntaler *_* - 05.05.02 at 15:44:45
Ach, und Anna Luz, Knicks.
Wetter is oll in der Haupstadt. Dauernd.
Lotos - 05.05.02 at 15:30:34
Anmerkung 1
Borderlinestörung
Als Borderlinestörung bezeichnete man ursprünglich eine bestimmte
Gruppe von Störungen an der Grenzlinie (=Borderline) zwischen
Neurose und Psychose. Recht bald erkannte man aber, daß diese
Störungen in ihrer Gesamtheit als Persönlichkeitsstörung zu sehen sind.
Der Begriff Borderline hat somit zwar seine inhaltliche Bedeutung
verloren, wurde aber trotzdem beibehalten. Die Borderlinestörung zählt
inzwischen zu den verbreitetsten psychischen Störungen.
Die Borderlinestörung zählt zu den sogenannten "emotional instabilen
Persönlichkeitsstörungen". Die Betroffenen neigen dazu, Impulse ohne
Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren und leiden unter
häufigen Stimmungsschwankungen. Ihre Fähigkeit vorauszuplanen ist
gering und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu explosivem,
manchmal gewalttätigem Verhalten führen. Zudem sind das eigene
Selbstbild und Zielvorstellungen unklar und gestört. Ihre Neigung zu
intensiven, aber unbeständigen zwischenmenschlichen Beziehungen
kann zu wiederholten emotionalen Krisen mit Suiziddrohungen/ -
versuchen oder selbstschädigenden Handlungen führen.
D. Bonnemann
Lotos - 05.05.02 at 15:28:56
"The thing about Ozzy is, he's made a lot of big hit recordings: "Party With the Animals," "Sabbath Bloody Sabbath," "Face in Hell," "Black Skies'' and "Bloodbath in Paradise,'' President Bush announced.
Rock on.
1 * - 05.05.02 at 14:52:57
Sogenannte "Abi-Fahrten" richten, kurz vor der finalen Auslöschung des eigentlich garnicht existenten "Stufenspirits", noch unglaublich schadhaftes an: oft wird man noch bei dem schlechten "Vor zehn Jahren waren Abiturienten"-Festen von angetrunkenen, ehemaligen, Freunden angerempelt und sogleich in einem Redeschwall über die "ach so schöne" Abschlussfahrt ertränkt.
Liebe/r Sterntaler-
es tut mir leid.
RockdenLiterat back in Weisenheim * - 05.05.02 at 13:46:27
Lotos, meine Liebe: großes Kino. Grüße nach Börlin.
Anna Luz *Exhauptstadt - 05.05.02 at 13:35:39
Er hält sie am Kinn fest, steht dicht vor ihr, so, dass sie seinen Bieratem
riechen kann. Hau ab sagt sie, und er na mein Mädchen, meine Beste,
und kommt noch näher mit dem Kopf und grinst und sie haut ihm ihr
rechtes Knie in die Eier.
Er klappt zusammen wie ein Kartenhaus. Brüllt Schlampe. Dafür reicht es
noch. Sie rempelt durch den vollen Flur, raus hier, Treppenhaus
vollgekotzt, prima Party eben. Nasse Pflastersteine spiegeln,
Strassenlaternen liefern die Reflexe in orange, sie summt und raucht
den Abschiedsjoint im Laufen. Das wars.
*
Lotos - 05.05.02 at 12:21:36
Anruf von Albert
A: "Die Alte vom Jugo ist ausgezogen."
H: "Tut mir leid."
A: "Nee war klar. Das konnte nicht gut gehen. Wenn es Streß gibt denn schweigen die Jugos immer."
H: "Die reden gar nicht?"
A: "Jugos sagen nie: es geht mir schlecht. Die schweigen nur, die Jugos."
H: "Kannst ihm doch mal erklären, wie das geht."
A: "Nein. Unmöglich. Das haben die so gelernt. Schmerz erträgt man ohne drüber zu reden."
H: "Ach so."
A: "Fernseher an? Da, wie Dede Sammer anspringt. So hat mich neulich eine Bekannte auf einer Party angesprungen. Die wog 60 kg. Das war'n Schmerz."
H: "Oh Gott!"
A: "Dachte mir fliegt ein Wirbel raus."
H: "Frauen müssen leicht sein. Die Blonde hätte ich vom Kollwitzplatz zum Helmholtzplatz tragen können ohne beim Küssen außer Atem zu kommen."
A: "Wie weit ist das?"
H: "Von P&C zu Karstadt Sport, hin, zurück und wieder hin."
A: "Da! Der ist so alt wie Du, aber keine Spur Junge mehr drin."
H: "Richtige Männer. Sogar Skibbe ist ein richtiger Mann geworden."
A: "Ist mir auch schon aufgefallen. Richtig männlich, kein Bubi mehr, der Skibbe."
H: "Bei Dir wird immer der Junge zu sehen sein. Sogar bei Toppi ist der noch etwas zu sehen."
A: "Stimmt. Nur die Brasilianer. Das sind Kinder."
H: "Deswegen kommst Du mit denen so gut zurecht."
A: "Und mit wem kommst Du zurecht? Mit der Neuen? Du hast Schiß!"
H: "Wenn ich ja sage, ist alles vorbei. Die zieht ein, kriegt Kinder..."
A: "...und in 2 oder 3 Jahren rufst Du mich an. Ich weiß es ganz genau: "Du Albert, wir müssen mal wieder aus gehen..." kann Deine Stimme schon hören."
H: "Kann sein."
A: "Ich WEISS es. Dann wirst Du wieder ankommen und rumjammern und sagen, wir müssen wieder öfters was machen, so wie früher."
H: "Schon möglich."
A: "Oder ICH rufe DICH an und frage wie es Dir so geht..."
H: " - "
A: "Und Du sagst nur: "Danke gut. Tschüß""
H: "Kann auch sein."
A: "Nee, vorher fragst Du kurz noch, was der Eierbauer, der Jugo und der Designer-Bauer so machen."
HalfManHalfBiscuit - 05.05.02 at 12:08:14
@C., bestellt und geliefert!
"Von der Richtigkeit der Welt:
Der Mensch ist ein erzeugendes Wesen: er erfindet Dinge, erschafft Götter, erzeugt Institutionen und Beziehungen, und in alledem erschafft er sich selbst. Götter und Institutionen überdauern ihn, die Dinge leben ohne ihn, und so sind es einzig seine Gefühle von Freundschaft und Liebe, die nirgendwo existieren als in ihm selber, und die mit ihm leben und vergehen. Deshalb sind sie es, die uns am meisten bedeuten, und das um so mehr, je weniger wir davon haben.
....
In Wahrheit fehlen wohl dem Einsamen nicht nur die Gewohnheit und das Bedürfnis, sich jederzeit mitzuteilen, sondern auch eine gewisse Gleichgültigkeit – und damit die Fähigkeit, sich auch unter Leuten wohlzufühlen, die ihm wenig oder nichts bedeuten. Denn naturgemäß ist das Gespräch in solch einem Kreis banal und oberflächlich, und da die Seele des Einsamen im Unterschied zu der des Geselligen nicht nur wahrnimmt, sondern beständig nach gut und schlecht urteilt, sind ihm solche Gespräche auf Dauer schwer erträglich.
Weil aber die Krankheit des Urteilenmüssens ihn daran hindert, sich selber mit netten Belanglosigkeiten an Gesprächen zu beteiligen, verstummt er in solcher Umgebung. Er wird, weil das Empfinden von Fremdheit ihm und anderen schnell spürbar ist, in der Tat zu einem Fremdkörper, so daß er eine solche Gesellschaft bald verläßt, falls er sie nicht von vornherein meidet. Aber dadurch fehlen ihm all die tausend kleinen Gelegenheiten und Anlässe, aus denen überhaupt erst Freundschaften und tiefere Bindungen entstehen. Da die wenigen, denen er Achtung und Zuneigung geschenkt hat, vielleicht weit entfernt von ihm leben, oder auch seine Zuneigung kaum erwidern, oder sich gar im Streit von ihm entfernt haben – darum wird das Netz von Beziehungen um den Einsamen oft schon von Jugend an immer dünner. Und weil ihm aus seinem Alltag kaum neue Freundschaft erwächst, sieht er sich vielleicht eine Zeitlang auf seine Familie zurückgeworfen, und schließlich allein auf sich selber.
Was nun die Art von Leben und Gemeinsamkeit angeht, nach der sich der Einsame sehnt, so hat er davon vielleicht ein Lebtag nur geträumt; oder er hat sie, wenn das Schicksal es gut mit ihm meinte, hier und da für Augenblicke gespürt – was sich am Ende gleichbleibt. Denn von unseren Hoffnungen und Wünschen sind es nur die kleinen, die uns ins Leben hineinziehen, während die übergroße Sehnsucht uns vom Leben eher entfernt: gerade sie ist es, die den Einsamen daran hindert, die alltäglichen Vergnügungen und Zerstreuungen aus ganzem Herzen genießen zu können, und die ihn auf der Suche nach Erfüllung immer wieder die kleinen Gefühle und sanften Zuwendungen verschmähen läßt.
So ist jede tiefe Erfüllung des Daseins stets auch ein zwiespältiges Erlebnis: den Geselligen macht sie geselliger, den Einsamen einsamer. Wer aber etwas sucht, das es nicht gibt – oder auch nur etwas, das unauffindbar weit entfernt ist –, der muß ein Gigant sein oder ein Engel: er muß selbst erschaffen können, was er ersehnt; sonst vertrocknet er mitten im Leben wie eine Wasserlilie im Sand."
[Hanjo Lehmann: Die Truhen des Arcimboldo, Aufbau Taschenbuch]
delarius - 05.05.02 at 10:59:30
Neodandys/Wallpaper
Der Dandy verjuxt das Kapital, das ihm überkommen ist. Sei 's Kohle, Bildung, sei 's sozialer Rang. Es ekelt ihn, wonach sich die anderen die Finger lecken. Und dass sie sich so gierig die Finger lecken, ist ihm erst recht widerlich. Was er verballert, hat er selbst sich nicht erworben. Es ist ihm auch fade und lästig – die Ungleichheit, von der er profitiert, Bürde. Die wirkliche Lockung geht, er ahnt es halb und halb, nach unten zu den ekligen Niederungen. Gleichwohl zehrt sein Habitus von den lichten Höhen, die er verachtet und verzweifelt hinter sich lassen möchte. Das ja gerade macht seinen Charme und seinen Stil aus. Sein ‚épater le bourgeois‘ grüßt den Aufsteiger, der ihm in umgekehrter Richtung auf der schiefen Bahn begegnet.
Der Dandy ist (wie gegenläufig auch der Snob) ein Typus des 19. Jahrhunderts. Sein Erscheinen setzt Tradition voraus, Überlieferung, am besten Adel, jedenfalls eine noch halbwegs fest im Sattel sitzende Oberschicht, altes Geld, Klassenschranken, tiefgreifende kulturelle Unterschiede und soziale Ungerechtigkeit. Die Schieflage, der sich beschleunigende Verfall seiner Schicht – das ist das Soziotop des Dandys.
Die kulturelle Residuen freilich der traditionellen Oberschicht hat in Deutschland das vergangene Jahrhundert mit zwei verlorenen Weltkriegen gründlich erodiert. (In Frankreich und England sind die Ruinen noch zu besichtigen.) Es herrscht im Milieu der Eliten flächendeckend der präpotente Protz der Neureichen, die sich ihr Geschäftsglück als Leistung zurechnen, samt der Nachfolgegeneration der Dotcoms als Brut und Erben, bei denen es eher ums Zockerglück geht.
Die Stilempfindlichkeit gegen dies Milieu verhilft dem Dandytum aber natürlich zu keiner Renaissance. Die Aversion gegen den faden Dünkel reicht nicht und ist selbst schwer von Peinlichkeit bedroht. Zu verjuxen ist ja (außer Kohle) kaum was. Weder hat das Milieu, aus dem man sich höchst halbherzig verabschieden möchte, um sich in Stil und guten Geschmack zu retten, irgend Rang, noch lockt irgendwo unten wirklich eine dunkle Gegenwelt. Die Kategorie der Stilsicherheit selbst wird zum Missgriff. Es bleibt die ganze Inszenierung Tapete für die Wohnstube der Mitte.
anus horribilis * - 05.05.02 at 01:20:42
hab leider in biologie nicht aufgepasst. aber motte dem licht ist auch nicht gut, weil dann gleich wieder männer ins bild huepfen, die wie motten das licht mich umschwirren, aeh, ...
erklaer modus * - 04.05.02 at 23:19:09
...nein nein nein: wie der (maennliche) Falter der (weiblichen, also Lockstoffe (Pheromone aussendenden)) Motte...
quasi-erklaerer * - 04.05.02 at 23:11:10
wie die motte dem licht??????
modo quasi * - 04.05.02 at 23:00:33
Es gibt einen Geruch, der für mich ausschließlich mit guten Gefühlen gekoppelt ist und daher im wahrsten Sinne "Duft" genannt werden kann. Ich nehme ihn in diesen stillen Momenten wahr, in denen ich meinen Kopf zwischen ihren Schulterblättern vergrabe. Es ist eine meine Sinne verwirrende, die Phantasie anregende und eigentlich unbeschreibliche Mischung von erdigen und fruchtigen Noten, dazu die letzten Spuren eines Parfüms. Ich lege meine Nase auf ihre Haut, kurz unter dem Haaransatz im Nacken, und inhaliere tief. Noch intensiver wird er, wenn die Haut durch einen Kuß angefeuchtet ist, dann entfaltet er eine pheromonartige, fast betäubende Wirkung auf mich. Diese Augenblicke - im Ohr ihren ruhigen Schlafatem, in der Nase ihren Duft, ihr Rücken an meinen Bauch geschmiegt – sind die Momente vollkommener Harmonie, auch wenn sie genau dann ganz fern, im Unterbewußten schwebt. Und ich folge ihr, wie der Falter der Motte.
quasimodo * - 04.05.02 at 22:42:47
MITTWOCH
Der Mittwoch zeichnete sich am Morgen durch keinerlei Besonderheit aus. Er war im wesentlichen angenehm unauffällig und wurde erst im Verlaufe des Tages im Hinblick auf das wöchentlich Wiederkehrende farbig-bedeutungsschwanger, denn Mittwochs hatten wir zwei Stunden Kunsterziehung, welches früher Zeichnen hiess, was mir wesentlich besser gefallen hat, weil ich auch heute noch der Meinung bin, dass man Kunst nicht erziehen kann, denn Kunst wächst. Einfach so. Die Kunsterziehungslehrerin hiess Frau B., eigentlich.
Da sie schon rüstige 54 Jahre unter der mitteleuropäischen Sonne verweilt hatte, dazu zweifellos optisch begründet unverheiratet war und bei ihren Eltern lebte, bestand sie felsenfest auf die höflichere Anrede von "Fräulein B.", dieser Gefallen war sehr gewöhnungsbedürftig und forderte schon Einiges. Dazu kam ihre Aussprache im wunderbarsten Lokaldialekt mit Speichelfetzen, die an einen ausbrechenden Vulkan erinnerten, sie ass auch sehr gern und oft Salami und Äpfel gleichzeitig und die Tatsache, dass sie eine kieferorthopädische Behandlung nicht kannte oder ablehnte und sie bestimmt, wobei ich meinen Banknachbar in der fünften Klasse zitiere "genuckelt hat, bis zum Erbrechen". Unser Physiklehrer des gleichen Alters, leider verheiratet, betonte oft, ganz nebenbei, das eben solche Frauen, und jetzt kommt wieder ein Zitat, "die zweifellos besten Küsse auf der Mutter Erde verteilten", er unterrichtete auch Astronomie, ich bin da skeptisch.
Bei ihr machte das Zeichnen jedenfalls Spass und ich hatte auch schon nach dem ersten Jahr eine Methode entwickelt, die kleinen Salamie- und Apfelpelleteilchen so von meiner Wasserfarbenzeichnung zu entfernen, dass die Wasserfarben weder verwischten noch verschwammen, ein erhöhter Schwierigkeitsgrad also und dieses demonstrierte ich gern und oft an jedem Stundenende.
Als es dann später in der Oberstufe um Musik oder Kunsterziehung ging, entschied ich mich für Kunsterziehung, ihr zuliebe und Musik, welches mir später meine Abiturnote retten sollte.
Mittwochnachmittags sass ich meist in der Schülerzeitungsredaktion, wobei ich einen Döner vom Türken, der links vom Brunnen auf dem Marktplatz, ass und den redaktionseigenen 286er mit Flüchen belegte, um siebzehn Uhr war Redaktionsschluss und es wurde gedruckt. Einmal nach dem Erscheinen einer Ausgabe, in welcher ich eine Buchkritik zu "Effi Briest" geschrieben hatte und den Sinn und Zweck der Vergabe des Titels "Weltliteratur" als zweifelhaft darstellte, gab es eine Unterredung mit dem Chefredakteur und dem stellvertretenden Schuldirektor, da die wahrhaftige Schuldirektorin derzeit in einer psychatrischen Anstalt verweilte. Dabei wurde der Redaktion nahe gelegt, weniger "aufmischende und kritische Aspekte einzubringen", nun ja.
Meine Mittwochnachmittage heute sehen ruhiger aus, das käme mit dem Alter hat man mir gesagt.
Anna Herbst N.France - 04.05.02 at 22:40:50
Na, da hat er ja was gesagt.
Anna Herbst - 04.05.02 at 22:34:08
...euch lege ich um!
hendrik erlangen * - 04.05.02 at 21:21:11
Na gut.
Eiseisbaby München, Bayern - 04.05.02 at 18:17:41
Wir fühlten uns stark, kleine Muskelmänner, wie wir nach dem Trinken die Coladosen mit einer Hand zusammendrückten, als seien sie härter, viel gewaltiger. Lässig warfen wir dann das besiegte Walzmetall in die großen Mülleimer, die in der Stadt standen, sie sahen aus wie oben geborstene Fässer. Als Kinder war auch das Zertreten der Dosenfläche beliebt, dann hingen sie wir Metallschuhe oder Hufeisen unten am Turnschuh. Meist mit einem Schuh, selten mit zwei. Dann damit die Fußgängerzone durchrannt. Klappernd in den Abendstunden. Zielübungen mit Setinschleudern, die von den Vätern, mit eisernem Daumenschutz. Kleine Dellen in den Dosen, Kratzer. Früher, ich erinnere mich, konnte man die Verschlüsse der Dosen abziehen, wenn man dann den Ring an die Lasche des Verschlusses hielt und beides gegeneinander zog, schnalzte irgendwann der Ring losgelassen durch die Luft, flog einer Flugscheibe gleich seinem Ziel entgegen. In dieser Zeit trank auch S. einmal aus einer Coladose. Als sie die Dose mir gab, komisch, ich war glücklich. Dachte, wenn ich nun trinke, berühren meine Lippen die Stelle, die zuvor von ihren Lippen bedeckt gewesen war. Ein übergebener Kuss. Ich war verliebt in sie, aber wusste ich das in diesem Alter schon?
c.r.o.n. - dosen statt büchsen * - 04.05.02 at 18:13:44
bilanz einer sogenannten abifahrt
- ein fall von schwerer schizophrenie (einlieferung in die psychiatrische abteilung des krankenhauses) nach überdosis schmerztabletten in kombination mit alkohol
- verbrennungen ersten und zweiten grades am hinterteil einer person entstanden durch kontakt mit heissem sauna-ofen
- unzählige vollrausch-patienten am rand der alkoholvergiftung
- drogen ohne ende
- polizei gerufen wegen hausfriedensbruch
- glasscheiben eingeschlagen
- eine person hat eukalyptus-badezusatz getrunken und sich dann in den pool übergeben
- insekten und ratten im ferienhaus
- stasi-artige kontrollen des vermieters morgens um acht
da braucht man urlaub... vom urlaub
sterntaler wieder da - 04.05.02 at 17:46:42
Rituale V
Ich benutze dein Parfüm, das würde ich dir gerne erzählen. Seit die Rituale nicht mehr gültig sind, die uns täglich verbunden haben, trage ich deinen Duft auf meiner Haut und singe deine Lieder. Zuerst hat es mich fast umgebracht, das dachte ich, meine Sinne weigerten sich, das zu ertragen. Mir ist sogar schwindelig geworden, kannst du dir das vorstellen? Ich nannte dem Verkäufer den Namen des Parfüms und fühlte, wie mein Magen sich vor Anspannung verkrampfte. Noch im Geschäft habe ich die Verpackung geöffnet und die Flasche kühl in meiner Hand gewogen. Oh, deinen strafenden Blick habe ich vor mir gesehen: was tust du, das ist gegen die Regeln! Zuerst ein vorsichtiger Spritzer in die Luft, ich wusste genau, was ich mir zumute, und ich konnte mich nicht von der Vorstellung lösen, du wüsstest, was ich da tue, wie du immer gewusst hast, was ich tue. Vielleicht würdest du sogar kommen und mich im letzten Moment hindern. Natürlich warst du nicht da, wie dumm von mir, daran zu denken, schließlich sind die Verbindungen zwischen uns gekappt, so wie du es gewollt hast. Ich tauchte mit der Nase in die Wolke deines Duftes und taumelte.
Jede Kopfbewegung trägt jetzt deinen Geruch in mein Gehirn, und wenn ich die Lieder singe, deine Lieblingslieder, teilt mir jeder Ton die Bilder mit, die ich vergessen soll. Ich hoffe, ich gewöhne mich daran, dann kann ich mir selbst beibringen, die falschen Dinge zu vergessen, die, die anders sein müssen.
Anna Luz *Exhauptstadt - 04.05.02 at 17:21:15
. . . . . wenn ich mich an jener Koordinate orientiere, an deren Stelle sich die Wand zur Stadt hin öffnet, wenn ein Besucher ins Innerste meiner Module geladen ist, oder ein Techniker oder ein Mediziner, dann schwebe ich waagrecht dort zu im Raum. Die Tür also ist mir nicht im Rücken, dort ist der Boden, und nicht vor Augen, dort ist die Decke, eine Formation weiß lackierten Metalls, die ich nicht eigentlich als Decke bezeichnen möchte, sie könnte ebenso gut zur Seitenwand oder zu Boden werden, weswegen alle weiteren Begrenzungen lackiert sind in einer Färbung, die mal weiß ist wie Schnee, dann von der Farbe sehr hellen Sandes….sandweiß.….von einem Weiß, das sich bewegt, von einem Weiß, das sich bedenken lässt, höchst raffiniert. Ich habe durch die bevorzugte Anordnung meines Körpers im Raum, deren präzise Koordinaten ich allein verfüge, bestimmt, welche der Wände Boden ist und welche Decke und welche Seitenwand. Ich habe entschieden dem Raum ein Oben zu geben und ein Unten, ich habe Himmelsrichtung als einen menschlichen Maßstab eingeführt, die Westliche, die Südliche, die Östliche, das Nördliche. Süden ist woher mir Besucher zum Vergnügen kommen. Süden. Dort, im Süden, öffnet sich die Wand, von dort kommen sie herein, auf die ich warte, weswegen ich nach dorthin nicht ausgerichtet bin, um nicht daran zu denken, dass ich warte. ….So ist das…… und es ist gut so…… ich habe organisiert, mein Leben, meine Lage, die Welt. Aufrecht, den Norden im Rücken, wird verhandelt, wird Tee getrunken, wird über das Wetter, die Politik, mein kleines Leiden, meine Lebenserwartung, die Liga gesprochen. -Wie machen sie das, dass hier alles so schön sauber ist? - und alle diese Dinge, wie es zivilisierte Art und Weise ist… so geht das zu…………… heute….. angenehmer Tag. Samstag, wenn ich nicht irre. Alle Katheter – gereinigt. Auch ich, gereinigt, auch jenseits des Kopfes. Schon ein kleines Frühstück, etwas Kaffee, etwas Kaffee von Westen her durch Kanüle No 7. Ich habe einen leichten Sommeranzug angeordnet... zur Probe. Morgen wird Emily mich besuchen ….. Emily ….. Ich werde Homer bestellen, ein wenig aus Boyles’ Stories vorzulesen, wir werden etwas nach den Schildkröten sehen, ein wenig Ella von `52, etwas Tee, Melisse und etwas Honig, ich werde ….. , wieder werde ich nicht wagen, sie für eine Nacht zu gewinnen. . . . . . . . 182
charlston 4.98-7.59-3.28 * - 04.05.02 at 16:50:31
Ich glaube langsam, die Menschen sind verrückt. Da ist es fraglich, ob man in allem, was man tut noch einen Sinn finden kann. Okay. Und wenn man etwas macht, sich viel Mühe gibt usw., da passiert es viel zu oft, dass alles in sekundenschnelle von anderen wieder kaputtgetrampelt wird. Das ist denen möglich, den anderen, weil ohne Gemeinschaft in einer Gemeinschaft gehts ja nicht. Also kurz durchatmen, aufstehen und weitermachen. Der Sinn darin ist hier zu finden:
Auch ungelebtes Leben geht zu Ende
zwar vielleicht langsamer
wie das Licht in einer Taschenlampe
die keiner benutzt
aber das hilft nicht viel
wenn man sagen wir einmal
nach so und soviel Jahren
diese Taschenlampe
wieder anknipsen will
kommt kein Atemzug Licht heraus
und wenn du sie aufmachst
findest du nur deine Knochen
und falls du Pech hast
auch diese schon ganz zerfressen
Da hättest du genauso gut leuchten können.
( Erich Fried)
Kathi * - 04.05.02 at 15:13:58
also Frieden bringen, nicht wie die Welt ihn gibt, als Eroberung als Sieg über den anderen, sondern als Sieg über sich selbst und als Anbruch der Versöhnung...
Kathi * - 04.05.02 at 15:05:13
Ja Servus nach Berlin, Miss Kullerauge.
Eiseisbaby München, Bayern - 04.05.02 at 14:19:49
Prost nach München!
Lotos - 04.05.02 at 13:42:05
Blutgefäße. Worthülsen. Ich drück' euch ein wie Coladosen. Das liest sich ja schon wieder so ranzig, so bemüht lässig. Jaja, ihr möchtet gern cool sein. Ihr inszeniert euch. Aus jedem verdammten kleinen Satz trieft eure Lüge. Wie Fett aus der Ente. Nee nee. Ein kalter Klarer. Auf ex. Und dann: Weitermachen.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 04.05.02 at 13:34:45
Och, bei Kracht im Gelben Bleistift natuelich.
TomTom - 04.05.02 at 13:29:32
anus h., es kommt nur auf die härte an, ob die wände nachgeben oder aushalten!
c.r.o.n. make me happy * - 04.05.02 at 13:20:48
Gefäße, die Eindrücke in sich aufnehmen, bekommen Beulen und Dellen.
anus horribilis * - 04.05.02 at 12:29:43
Sehe mir immer wieder deine kleinen Zehen an. Wunderschönfüße. Fiel mir sofort auf, die Zehen haben oben nicht diese rundliche Kuppel wie Nullachtfünfzehnzehen, sie sind eher viereckig abgeschlossen. Im Einklang mit den gefeilten Fußnägeln. Die Sommersprossen, sogar auf den Füßen. Kleine dunkle Inseln auf der hellzarten Haut. Betrachtung wird innere Leere, vollkommen zum Gefäß werden, das Eindrücke in sich aufnimmt.
c.r.o.n. - 8.0 * - 04.05.02 at 12:01:48
Anruf von Albert
A: "Hab wieder was erlebt."
H: "Brasilianerinnen?"
A: "Klar."
H: "Rückfall! Seit Du nur noch alle 3 Wochen zu Susi gehst, geht das wieder los mit denen."
A: "Mir macht’s aber nichts mehr aus. Das ist der Unterschied."
H: "Was war denn?"
A: "War in einem Brasilianer-Laden. Der ist so klasse. Hab Bekannte dort getroffen."
H: "Nicht meine Welt..."
A: "Hab noch gedacht: gestern in diesem Scheiß "Lorenz" und heute hier und es spielen mir 2 Brasilianerinnen an der Hose rum."
H: "Zwei?"
A: "Eine vorne, eine hinten"
H: "So kommen sie sich nicht in Quere."
A: "Doch, die haben ja um mich gekämpft!"
H: "Hatten die ihre Hand IN deiner Hose?"
A: "Klar. Eine vorne, eine hinten. Sah man nicht, war ja Party in dem Laden. Dann sind beide stecken geblieben, weil der Hosenbund zu eng war."
H: "Super."
A: "Ja, ICH LEBE! Und Du? Willst Du die Frau nun?"
H: "Eher nicht."
A: "Da stimmt was nicht mit Dir. Erst funkst Du mir vom Klo, dass Du die Traumfrau getroffen hast, aber leider keine Chancen hast und jetzt hast Du sie und..."
H: "Ja, ich weiß. Scheiße."
A: "Was stört Dich denn? Außer der Schminkerei."
H: "Die trifft meinen Humor nicht so wie die Blonde."
A: "Kannst Du mit der nicht Reden?"
H: "Wenn sie hier ist, bringt sie mich zum Reden, weil ich geil auf sie bin."
A: "Kenn ich. Und am Telefon?"
H: "Total langweilig. Schon die Stimme. Mir fehlt das Lachen, so wie mit der Blonden."
A: "Lachen ist das Wichtigste. Ficken hält nicht lange. Mit Lucia hab ich beim Türken unten gesessen und der ganze Laden hat mit gelacht."
H: "So muss das sein. Lachen und Humor und Dinge gemeinsam erkennen, das ist was für ewig."
A: "Ich kann am Telefon schon am Lachen sagen, ob eine Frau klasse aussieht."
H: "Naja, das kann auch schief gehen."
A: "Nein, Du musst sehen: Ich hab durch meine Krankheit Hunderte von Frauen kennen gelernt. Ich hab Erfahrung."
H: "Was war denn nun mit den beiden Brasilianerinnen."
A: "Die sind wie Piranhas. Die haben um mich gekämpft."
H: "Wie?"
A: "Die eine hat mir beim Mac auf dem Klo einen geblasen."
H: "Und Du standest vor ihr und sie saß aufm Pott?"
A: "Natürlich, wie denn sonst!"
H: "Sollen wir morgen das Spiel zusammen sehen?"
A: "Welches Spiel?"
H: "Borussia."
A: "Klar, komm vorbei."
HalfManHalfBiscuit * Deutscher Meister wird nur der BVB * - 04.05.02 at 11:58:34
"Tankstellenwein" (Gottlob Frege)
HMHB * - 04.05.02 at 10:44:27
Der Entre-deux-mers in meinem Spätverkauf ist der schlechteste Wein unter der Sonne. Aber er sieht echt gut aus. Und billig.
Lotos - 04.05.02 at 00:55:53
4. Gott als moralisches Wesen oder Gesetz
Gott als Gott - das unendliche Wesen des Verstandes ist nur der oberste, letzte Anhalts- und Anknuepfungspunkt, gleichsam der mathematische Punkt der Religion.
Die in der Religion vor allen anderen hervortretende Verstandes- oder Vernunftbestimmung Gottes ist die der moralischen Vollkommenheit.
Wodurch erloest sich nun aber der Mensch von diesem Zwiespalt zwischen sich und dem vollkommnen Wesen, von der Pein des Suendenbewusstseins, von der Qual des Nichtigkeitsgefuehles?
Wodurch stumpft er der Suende den ihren toedlichen Stachel ab?
Nur dadurch, dass er sich des Herzens, der Liebe als der hoechsten, als der absoluten Macht und Wahrheit bewusst wird, dass er das goettliche Wesen nicht nur als Gesetz, als moralisches Wesen, als Verstandeswesen, sondern vielmehr als ein liebendes, herzliches, selbst subjektiv menschliches Wesen anschaut.
Die Liebe ist Gott selbst und ausser ihr ist kein Gott. Die Liebe macht den Menschen zu Gott und Gott zum Menschen. Die Liebe idealisiert die Materie und materialisiert den Geist.
Nur sinnliche Wesen sind barmherzig. Darum vergibt Gott nicht in sich als abstraktem Verstandesgott, sondern in sich als Menschen, im Fleischgewordenen, im sinnlichen Gott die Suenden der Menschen.
5. Das Geheimnis der Inkarnation oder Gott als Herzenswesen
Das Bewusstsein der Liebe ist es, wodurch sich der Mensch mit Gott oder vielmehr mit sich, mit seinem Wesen versoehnt.
Das Bewusstsein der goettlichen Liebe, oder, was eins ist, die Anschauung Gottes als eines selbst menschlichen Wesens ist das Geheimnis der Inkarnation, der Fleisch- oder Menschwerdung Gottes.
Die Inkarnation ist nichts anderes, als die tatsaechliche, sinnliche Erscheinung von der menschlichen Natur Gottes. Seinetwegen ist Gott nicht Mensch geworden; das Beduerfnis des Menschen war der Grund der Inkarnation. Aus Barmherzigkeit wurde Gott Mensch, es ging ihm das menschliche Elend zu Herzen. Die Inkarnation war eine Traene des goettlichen Mitleids.
Allein der menschgewordene Gott ist nur die Erscheinung des gottgewordnen Menschen; denn der Herablassung Gottes zum Menschen geht notwendig die Erhebung des Menschen zu Gott vorher. Der Mensch was schon in Gott, war schon Gott selbst, ehe Gott Mensch wurde.
Solange die Liebe nicht zur Substanz, zum Wesen selbst erhoben wird, so lange lauert im Hintergrunde der Liebe ein Subjekt, das auch ohne Liebe noch etwas fuer sich ist, ein liebloses Ungeheuer, ein daemonisches Wesen, dessen von der Liebe unterschiedne Persoenlichkeit an dem Blute der Ketzer und Unglaeubigen sich ergoetzt - das Phantom des religioesen Fanatismus.
6. Das Geheimnis des leidenden Gottes
Was macht mehr Eindruck auf das Herz als das Leiden? und zwar das Leiden des an sich Leidlosen, des ueber alles Leiden Erhabenen, das Leiden des Unschuldigen, des Suendenreinen, das Leiden lediglich zum Besten anderer, das Leiden der Liebe, der Selbstaufopferung?
Eben aus dem Herzen, aus dem inneren Drange, Gutes zu tun, fuer die Menschen zu leben und sterben, aus dem goettlichen Triebe der Wohltaetigkeit, die alle begluecken will, die keinen, auch nicht den Verworfensten, den Niedrigsten von sich ausschliesst, aus der sittlichen Pflicht der Wohltaetigkeit im hoechsten Sinne, wie sie zu einer innern Notwendigkeit, d.i. zum Herzen geworden, aus dem menschlichen Wesen also, wie es sich als Herz und durch das Herz offenbart, ist das bessere, das wahre, d.h., das von seinen theologischen Elementen und Widerspruechen gereinigte Wesen des Christentums entsprungen.
Die Religion ist die Reflexion, die Spiegelung des menschlichen Wesens in sich selbst.
Was ist, hat notwendig einen Gefallen, eine Freude an sich selbst, liebt sich mit Recht; tadelst du, dass es sich liebt, so machst du ihm einen Vorwurf darueber, dass es ist.
7. Das Mysterium der Dreieinigkeit und Mutter Gottes
Einsam sein koennen, ist ein Zeichen von Charakter und Denkkraft; Einsamkeit ist das Beduerfnis des Denkers, Gemeinschaft das Beduerfnis des Herzens. Einsamkeit ist Autarkie, Selbstgenugsamkeit.
Gott der Vater ist Ich, Gott der Sohn Du. Liebe mit Verstand und Verstand mit Liebe ist erst Geist. Gemeinschaftliches Leben nur ist wahres, goettliches Leben - dieser einfache Gedanke, ist das Geheimnis des uebernatuerlichen Mysteriums der Trinitaet.
Die dritte Person in der Trinitaet drueckt nichts weiter aus als die Liebe der beiden goettlichen Personen zueinander, ist die Einheit des Sohnes und Vaters.
8. Das Geheimnis des Logos und goettlichen Ebenbildes
Das Wort ist das Licht der Welt, verewigt das Zeitliche. Die Menschen vergehen, das Wort besteht; das Wort ist Leben und Wahrheit. Das Wort macht Blinde sehend - das Wort wirkt Wunder und zwar die allein vernuenftigen Wunder.
Die Vergebung der Suende leigt im Eingestaendnis der Suende. Die Schmerzen, die wir dem Freunde offenbaren, sind schon halb geheilt. Worueber wir sprechen, darueber mildern sich unsre Leidenschften; es wird helle in uns.
Das Wort macht den Menschen frei. Wer sich nicht aeussern kann, ist ein Sklave. Sprachlos ist darum die uebermaessige Leidenschaft, die uerbmeassige Freude, der uebermaessige Schmerz. Sprechen ist ein Freiheitsakt; das Wort ist selbst Freiheit. Mit Recht gilt deswegen die Sprachbildung fuer die Wurzel der Bildung; wo das Wort kultiviert wird, da wird die Menschheit kultiviert. Die Barbarei des Mittelalters schwand mit der Bildung der Sprache.
9. Das Geheimnis des welterschaffenden Prinzips in Gott
Die Welt ist nicht Gott, oder wenigstens das von Gott Unterschiedne. Die andere Person ist der sich bewusste Gott. Sich Denken ist sich Zeugen, die Welt denken die Welt schaffen.
Der erste Stein des Anstosses, an dem sich der Stolz der Ichheit bricht, ist das Du, das andere Ich. Erst staehlt das Ich seinen Blick in dem Auge eines Du, ehe es die Anschauung eines Wesens ertraegt, welches ihm nicht sein eignes Bild zureuckstrahlt. Der andere Mensch ist das Band zwischen mir und der Welt.
Ich versoehne, ich befreunde mich mit der Welt nur durch den anderen Menschen. Ohne den Andern waere die Welt fuer mich nicht nur tot und leer, sondern auch sinn- und verstandlos.
Erst wenn ich mir selbst klar, wird mir die Welt klar. Ein ganz fuer sich allein existierender Mensch wuerde sich selbstlos und unterschiedlos in dem Ozean der Natur verlieren; er wuerde weder sich als Menschen, noch die Natur als Natur erfassen.
So ist der Mensch der Gott des Menschen. Dass er ist, verdankt er der Natur, dass er Mensch ist, dem Menschen. Wie er nichts physisch vermag ohne den andern Menschen, so auch nichts geistig.
Vier Haende vermoegen mehr als zwei; aber auch vier Augen sehen mehr als zwei. Und diese vereinte Kraft unterscheidet sich nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ von der vereinzelten. Einzeln ist die menschliche Kraft eine beschraenkte, vereinigt eine unendliche Kraft. Beschraenkt ist das Wissen des einzelnen, aber unbeschraenkt die Vernunft, unbeschraenkt die die Wissenschaft, denn sie ist der gemeinschaftliche Akt der Menschheit, und zwar nicht nur deswegen, weil unzaehlig viele in dem Bau der Wissenschaft mitarbeiten, sondern auch in dem innerlichen Sinne, dass das wissenschafliche Genie einer bestimmten Zeit die Gedankenkraefte der vorangegengenen Genies in sich vereinigt.
Nur wo sich der Mensch am Menschen stoesst und reibt, entzuendet sich Witz und Scharfsinn - mehr Witz ist daher in der Stadt als auf dem Lande, nur wo sich der Mensch am Menschen sonnt und waermt, entsteht Gefuehl und Phantasie - die Liebe, ein gemeinschaftlicher Akt, ohne Erwiderung darum der groesste Schmerz, ist der Urquell der Poesie - und nur wo der Mensch mit dem Menschen spricht, nur in der Rede, einem gemeinsamen Akte, entsteht die Vernunft.
Fragen und Antworten sind die ersten Denkakte.
Denken und Sprechen ist darum bei allen alten und sinnlichen Voelkern ein und dasslebe; sie denken nur im Sprechen, ihr Denken ist nur Konversation. Gemeine Leute, d.h. nicht abstrakt gebildete Leute, verstehen noch heute Geschriebenes nicht, wenn sie nicht laut lesen.
Der Unterschied zwischen der heidnischen Ewigkeit der Materie und der christlichen Schoepfung in dieser Beziehung ist nur, dass die Heiden der Welt eine wirkliche, gegenstaendliche, die Christen eine nicht gegenstaendliche Ewigkeit zuschrieben. Die Dinge waren, ehe sie existierten, aber nicht als Gegenstand des Sinnes, sondern des Geistes.
Der Unterschied zwischen der Welt und Gott, als Schoepfer der Welt, ist nur ein foermlicher, kein wesentlicher. Das Wesen Gottes ist nichts anderes, als das abstrakte, abgezogene, gedachte Wesen der Welt; das Wesen der Welt nichts anderes, als das wirkliche, konkrete, sinnlich angeschaute Wesen Gottes.
Ludwig Feuerbach * - 04.05.02 at 00:32:18
"Kenner sagen der Region [...] ein noch zu selten genutztes Potential nach und bestellen sich einen Entre-Deux-Mers gern zu Fischgerichten." (Udo Pini)
anus horribilis * - 04.05.02 at 00:05:27
Echt, Anna? Morbier & Entre-Deux-Mers?
Erstaunt:
anus horribilis * - 03.05.02 at 23:52:49
"...*räusper* in den Mund schiebend..."
Anna Herbst - 03.05.02 at 23:43:07
@ anus
och...ich kann nicht klagen.
und... gerade die Briten und Amerikaner müssen sich über französischen Wein auslassen...tss, tss, tss.
Anna Herbst N.France unbestritten das Land des Weins und des Käses, ein Stück "Morbier" in den Munds schiebend - 03.05.02 at 23:41:58
"Mir ist bisher ein Entre-Deux-Mers von solcher Qualität, daß er in Kalifornien eine Medaille gewinnen könnte, noch nicht vorgekommen. Die Welt braucht aber auch solche Weine. Man findet sie in frischer, anregender Art bis hin zu ganz und gar langweiligen Vertretern, aber es ist schwer vorherzusagen, welcher von welcher Sorte ist." (Hugh Johnson)
"... these proletarian wines of Bordeaux ..." (Edmund Penning-Rowsell)
"... werden im übrigen im Gebiet Entre-deux-Mers jährlich knapp 200.000hl eines recht einfachen und billigen Weißweins produziert ... Die Winzer [...] fanden den humorvollen Werbespruch "Entre deux huitres – Entre-deux-Mers ..." (Frank Schoonmaker)
"... man kann sie auch als besonders bekömmliche Weine ansprechen ..." (Heinz-Gert Woschek & Patrick Galant)
anus horribilis * - 03.05.02 at 23:14:53
roasted green peas with wasabi, haha :D
@ charlston: wow
The Crab never write drunk - 03.05.02 at 23:13:46
Ich fühle mich so seltsam. Meine Begleiter lassen mich die letzten 800 Höhenmeter allein weitergehen. Sie seien es gewöhnt, hoch zu steigen, sagen sie, aber weiter gingen sie ohne Atemgerät nicht. Als wüssten sie, was zu tun sei, zeigen sie zum Gipfel, legen ihre Hände auf ihre Herzen und verabschieden sich von mir. Ich habe Angst, aber fühle mich ziemlich gut.
Die Luft ist leichter als unten, noch leichter. Mir ist ein wenig schwarz vor Augen manchmal, wenn ich zu tief atme, aber mich beschleicht das Gefühl, dass dieses Schwarz durchsichtig sein wird, gleich, wenn ich es durchbreche, wie man einen dicken Vorhang durchstößt, nachdem man verzweifelt versucht hat, eine Öffnung zu finden. Die Fasern würden sich mit blitzenden Säumen auflösen, aber noch ist es nicht so weit.
Ich weiß, dass viele hier oben waren. Es gibt genügend Berichte. Aber ich bin Auro, dafür gemacht, mit weniger Sauerstoff auszukommen als die Menschen. Je näher ich dem Gipfel komme, umso mehr bin ich ihnen, den Menschen, entfremdet, aber was bin ich dann?
Meine Füße in den harten Schuhen sind warm. Meine Hände sind es und mein Gesicht. Die Augen in den Höhlen bewegen sich unablässig, ich kann nichts dagegen machen. Die Bergkette geht auf und ab in groben Zacken und im selben Rhythmus bewegen sich meine Hände. Ab und zu bleibe ich stehen und sehe in die Luft. Die Netzhaut bildet Formen ab, die es nicht geben kann, davor haben sie mich gewarnt.
Dort hinten kommt mir jemand entgegen.
Der Körper geht schnell, grüßt und ist schon vorbei, ehe ich reagieren kann. Beim Versuch, ihm mit den Augen zu folgen, bleibe ich an einem Grasbüschel hängen, von dem ich nicht mehr loskomme. Hellgrüne, lange Halme mit kugelförmigen Blüten und weichem Flaum. Meine Lider sinken herab zu ihnen, langsam, bleiben stehen, ebenso das Auge, ich fühle, dass es braun ist, rund und weit geöffnet, die Halme prallen nicht an der Netzhaut ab, sondern rasen weiter den Nerv entlang, jede Zelle wird angeregt, fast tut es weh, ich schrecke auf und wende mein Gesicht dem Fremden nach, der kaum mehr zu sehen ist am steilen Abhang.
Ich muss lachen, wie nach zehn von Sonnemonds Bieren.
Die Zeit. Ich atme tief durch und gehe weiter. Der Pfad ist genau gekennzeichnet und leicht zu gehen, trotzdem stolpere ich und trete dabei Steine los, die herabrollen und rollen. Die Zeit. Sie bleibt fast stehen. Das Bein hebt sich, der Fuß tritt auf, wechseln, das andere Bein ist jetzt dran. Hallo Körper, denke ich.
Der Körper sagt, mach weiter, mir gefällt's. Bald bist du oben. Wir mögen die Luft. Wer ist wir, frage ich in die Luft, in die schroffen Steine, in die zarte Vegetation. Niemand.
Man sagt, hier oben gäbe es Dämonen. Ich habe das Tibetanische Totenbuch gelesen, und deshalb glaube ich es. Aber jetzt fürchte ich mich nicht.
Ich gehe und gehe, ich weiß nicht mehr, wie lange. Ich kann Großvaters Gesicht sehen, und wenn es nicht zu blöd wäre, würde ich meinen, er zwinkert mir zu. Er nimmt meine Hand und führt mich über's Eis, fünfhundert Jahre zuvor. Er streicht über meinen Kopf, der vollkommen in einer Fellkapuze versteckt ist, während wir über die Eisberge sehen, die langsam schmilzen. Sie schmilzen, tatsächlich. Sie kalben und lösen sich auf in einer blauen Limonade. Ich rufe, Großvater, aber er ist schon gegangen.
Ach ja, hier bin ich und will zum Gipfel. Wo ist mein Fuß? Das ist mein Bein. Das Bein macht einen letzten Schritt. Dort ist die Kennzeichung. Ein großer rot bemalter Felsblock, einige Bäume, eine ziemlich zerfetztes Stück Stoff mit ein paar Schriftzeichen, die ich nicht kenne. Ich bin an der höchsten Stelle dieses Planeten. Mein Atem steht still.
Aber ich brauche gar nicht zu atmen, denn ich bin Auro.
The Crab - 03.05.02 at 22:51:58
@The Crab: mmmh.
Anna Luz *Exhauptstadt - 03.05.02 at 22:15:22
Ich glaube, Robert duscht gerade, und so wechsle ich schnell die CDs aus, also laeuft da jetzt Aretha Franklin, RESPECT natuerlich, das hatten die vorhin nicht, in der GAGGING BAR, wo wir erkannt wurden, wahrscheinlich weil wir die einzigen farang dort sind, die wiederkommen; schnell loesten wir den DJ am Computer ab und spielten ein bisschen Sophie Ellis-Bextor, dann kam der Besitzer und gab uns brennende B-52s aus. Waren gut. Ganz neu in Bangkok: chips mit Wasabi-Geschmack. Wasssup. Loeste schnell die Gedanken an den Film SPIDERMAN aus unseren Koepfen. Schlimm. Denver. Ja. Whiskey austrinken.
Entre Deux Mers gibt es nur in Phnom Penh und bei Kracht. Cheers mate.
Patrick & Robert auch My Best Friend's Baby * - 03.05.02 at 22:02:08
Einkaufsliste 3.5.2002
100 gr Mortadella
1 Bund frische Lauchzwiebeln
1 ltr. Milch
1 Glas Mettwurst, gekocht
1 Glas Tomatenmark
1 Flug London
1 Flug Hong Kong
1 ltr. Rotwein
1 Waschmaschine
1 Päckchen Alfalfasamen
The Crab - 03.05.02 at 21:06:05
….. nachts ……. /interrupted/……/searching/ ….. /216 ms/…. /gateway found/….. Sauerstoff, Haut aus Luft, ein Mantel, blau, leichtes Gas, warme Strömung, mild. 28.7° Celsius-Strömung über Mund und Nase hin, über Wangen und Stirn, die Bespannung meiner geöffneten Augen. Jenseits des Kinns, keine Empfindung. Habe Kopf geübt, habe Konzentration auf meinen Kopf ausgeübt. Habe den Eindruck, mein Gehirn spüren zu können, verdammt. Wenn ich vom heimlichsten Rudel meiner sentimentalen Erinnerungen absehe, flüchtigen Gestalten, die mich von Zeit zu Zeit umkreisen, als könnten sie zurück in eine gültige neuronale Begründung finden, habe ich angenommen, letzte Tage als ein Kopf zu sein. Jawohl. Habe unruhige Nacht verbracht. Etwas Cayman - Islands. Ermüdend. Habe Homer befohlen, mich dem Bildschirm West zu nähern. Je näher ich dem Wasser komme, ermüdend. Grau. Geschlafen. Dann Homers kühler Mittelfinger an der Schläfe. Weckende Geste. Leichte Berührung, aber kühl. Noch immer wird nicht vorgeheizt. Habe Körpertemperatur gefordert, habe lange Zeit zurück, Wärme gefordert. Wenn Metall, warmes Metall. Man antwortet. Man antwortet höflich. Man sagt, man prüfe. Man sagt, man habe ein komplexes System zu warten. Man sagt, man müsse Änderungen simulieren. Testen, sagt man. Testphase, dann, zuletzt, könne man entscheiden. Auch ich, sage ich, bin ein komplexes System. Jawohl, das sage ich. Emily wünscht zunächst sonntags erscheinen zu dürfen. Wir haben stattgegeben….. verdammt …. das haben wir …..
charlston 5.12-8.10-3.58 * - 03.05.02 at 19:37:18
Nachtrag
Fährt mit dem Finger langsam über die Narben, schmale Grade, eine
nach der anderen. Dünne Streifen. Helle. Unter den Narben beginnen
die Bilder, die kamen nach den Narben, Elfen, zu denen Django
Geschichten erzählt, wenn man ihn fragt. Zu den Narben gibt es nur
eine, eine kurze.
Er summt. Sie hat die Augen geschlossen, langsam an seinem Oberarm
herunter. Absolution hat er gesagt, deswegen hat er gleich alles
erzählt, auch das was sie nicht wussten, das hätten die nie
rausgefunden, so ein Scheiss, findet Lischke, dieses katholische Zeug,
sich die Erlösung einzukaufen. Wie soll das denn gehen. Für Django
geht das, aber der haut sich eben selbst in die Fresse und nicht
anderen. Krank.
Im Dritten wohnen jetzt die aus der Grossküche, lärmen auf dem Dach
herum, dabei ist es unser Dach und da wird nur leise gesprochen,
Marinade für Sushi brüllt der mit den Schweinsäuglein, zehn Liter Essig
und ein Kilo Zucker, der andere weiss es irgendwie besser und so
weiter, werfen ihre Kippen in die Zinkwannen. Da wachsen jetzt lila
Petunien. Man sollte die runterschupsen, die Küchenjungs. Dann wäre
wieder Ruhe. Machen wir morgen.
Lotos - 03.05.02 at 17:05:07
Die Gruselvorstellung der Woche: das Eingeständnis der unausgestandenen Liebe zu einem sich längst verflüchtigenden Imago.
Lunes McLean, VA. * - 03.05.02 at 16:38:29
…. 180 Tage ohne Gewicht. 180 Tage Schwerelosigkeit. Wenn ich …. …. Homer here … shit : searching gate : 0.sprintlink.net 17 9 4 67.96.63.110 Austin nasa 7 0.sprintlink.net 8 4 2 144.232.14.70 39.133N, 76.417W sl-gw21-rly-10 2. sprint link.net 7 4 2 144.232.14.133 39.133N, New York 76.417W sl-bb21-rly-9- 0.sprintlink.net 6 4 2 144.232. 14.45 39.133N, 76.417W sl-bb23-rly-3- 5 3 2 163.81. 255.9 39.133N, 76.417W sl-gw20-rly-2- Toronto 4 2 1 62.156. 131.174 Unknown vienna-gw13.usa. net.dtag.de ….. 177 ms – …. missing ….. ping … inquiry…root….id Registrant Kevin Olivieri Inc (BROADWING2-DOM)1835 B. Kramer Lane Suite 100Austin, TX 78758 USRegistrant id: Registrant The Epicenter Network (NASA2-DOM) 1344 Broadway, Suite 211 Hewlett, New York 11557 US id Registrant: Sprint Communications Company, LP. (SPRINTLINK-DOM) 6330 Sprint Parkway Mailstop KSOPHA0106-1A710 Overland Park, KS 66251 USARegistrant id Cyber_Tavern (NETBLK-BRW-5484-CYBER TAVERN) 12710 Research Blvd.Austin, TX 78759US Registrant Data Registrant id See Registrant Pane for registrant contact information. Registrant TERNAL) 1122 S. Capital of Texas Hwy Austin, TX 78746 USNetwork id: Broadwing Communications Services, Inc. (NETBLK-BROADWING-NET-3BLK 1122 Capital of Texas Hwy. Austin, TX 78746 USNetwork id 6IXC Backbone Glue (NETBLK-IXC-BBGLUE-INTERNAL)1122 S. Capital of Texas Hwy Austin, TX 78746 US Network id 7IXC Region 2 Glue (NETBLK-IXC-R2GLUE-IN id IXC Region 4 Glue (NETBLK-IXC-R4GLUE-INTERNAL) 1122 S. Capital of Texas HwyAustin, TX 78746 USNetwork id Sprint (NET-SPRN-BLKI) 12502 Sunrise Valley Dr, VARESA0104 Reston, VA 2019 US Network id 4 Sprint/United Information Service (NET-SPRINT-INNET9) 13221 Woodland Park Road Herndon, VA 22071USNetwork id Deutsche Telekom AG, Zentrum IOT Postfach 2767 D-48014 Muenster Network Network DataNetwork id European Regional Internet Registry/RIPE NCC (NET-217-RIPE)…… return…. searching …... interrupted …..
charlston 5.00-7.59-3.58 * - 03.05.02 at 16:18:00
Niemand hat Deine Fingerabdrücke.
Niemand hat Deine Stimme.
Niemand sagt so 'Ich liebe Dich' wie Du, niemand glaubt wie Du. Niemand denkt so ans Sterben wie Du.
Niemand hat Deine Geschichte.
Niemand spürt die gleiche Trauer, das gleiche Glück wie Du. Niemand ist wie Du.
Niemand in Deinem Land, auf Deinem Kontinent, auf dem dritten Planeten dieses Sonnensystems, in der Galaxie, die wir die Milchstraße nennen.
Niemand.
Weil Du einmalig bist.
ulrich schaffer --e. * - 03.05.02 at 16:14:17
Liebe Lotos, dankeschön!
;)
@Deadly und Anna Luz:
Einfach wunderbar! Dankeschön!
@TomTom: entre deux mers, ein glas auf sie, lang lebe der bordeaux.
Anna Herbst N.France - 03.05.02 at 15:55:08
DIENSTAG
An Dienstagen liess ich mich morgens immer von der gleichen Platte wecken, wobei sich ein bestimmter Titel in der Endlosschleife befand, "Ruby Tuesday" von den Stones, später dann, nach einem Jahr, als es mir auf den Sack ging, wechselte ich zu Cat Stevens mit "Tuesday's dead", dann zu Sheryl Crow's "All I wanna do" (...We are drinking beer at noon on Tuesday...), schliesslich dann "Church on Tuesday" von den Stone Temple Pilots und so weiter. Das alles hatte ein Ende mit "Tuesday Evening".
Generell waren Dienstage sehr angenehme Tage.
Als ich kleiner war, hatte ich Dienstags immer Tischtennistraining, welches ich nach ein paar Jahren aufgab, dann kam Klavier und schliesslich spielte ich Dienstagabends in einer Band.
Der Proberaum war da, wo das Schlagzeug stand, auf einem alten Boden, dessen zwei Schrägen aufwendig isoliert wurden waren und sogar Gipskartonplatten waren angebracht, inzwischen schon mit Graffitti besprüht, welches ein grosses, fliegendes Schwein im Weltraum zeigte, wobei der Weltraum lila und das Schwein blau-grün war. Weiterhin war es umgeben von vielen genauso fliegenden E-gitarren und E-bässen der Marken Fender und Musicman, gaaaaannz weit im Hintergrund auf den Gipskartonplatten konnte man eine Erde erkennen, die eigentlich eine Lautsprecherbox der Marke Hughes&Kettner war und vibrierte, so dass wellenförmig die sich im Weltraum befindlichen Musiker, unter anderem Ringo Starr, der an einer riesigen Tüte sog, von ihr abgestossen wurden.
Der Proberaum hatte einen winzigen Kohleofen, der ihn auch im Winter warm halten sollte und uns auch, was er nie tat. Es gab keine Fenster, zur Beleuchtung dienten Leuchtstoffröhren, die zwischen 16 und 20 Stunden täglich brannten und dessen Licht dem zweiten Hobby unseres Schlagzeugers zugute kam. Desweitern besassen wir auch zwei Lava-Lampen der Marke Mathmos.
Nach der Probe, so gegen zwei Uhr, mit einem leeren Bierkasten (Köstritzer) in der einen und einem Keyboard der Marke Technics in der anderen Hand, musste ich immer erst noch fünfzehn Kilometer bis nach Hause fahren. Eines Abends, ich kann mich noch erinnern, der Tag war warm gewesen und als es nachts regnete, dampfte der Asphalt, stieg auch Nebel über den Seen auf, die es zu hunderten gab und es war ruhig, bis überall auf der Strasse Frösche auftauchten, die so eng sassen, dass man ihnen nicht ausweichen konnte und dann war es nicht mehr ruhig, es waren schon einige.
Das war aber nur an einem Dienstag.
Anna Herbst N.France - 03.05.02 at 15:40:18
Mon cher Deadly,
ich rauchte gerade TomToms und P. Aristides Nasenhaare, und das hat mein Leben (peut-être auch meinen Schreibstil) nachhaltig verändert.
Es sind dies eigenartige Zeiten, unfassbares geschieht - Tag für Tag. Heute schaute ich einen Busfahrer, der - sein Gefährt lenkend - die gesamte Zeit vor sich hin sprach und manchmal mit den Händen zuckte. Über der Reichstagskuppel formierten sich Stratokumuli, opalisierend, irisierend, wie Wasser, das die Fuselöle in Absinth teilend glänzt.
Ich stieg aus und illuminierte eine Atika. Gottlob, das Rauchen, das verlässliche Kontrastmittel, die Potentialausgleichsschiene funktioniert noch.
Jochen Berlin - 03.05.02 at 15:13:27
11.58
Gestern sprachen wir über den German Survey in Tyler Brulès Magazin Wallpaper. Charles wurde sehr wütend und schrie mich an. Seine Schläfenadern pochten stark und sahen irgendwie phallisch aus, dachte ich. Beim gestikulieren zerdrückte er sein Rotweinglas in der rechten Hand. Es blutete furchtbar. Wir wickelten einige Taschentücher herum, die sich schnell rot färbten. Als er sich erbrach, wischte ich sein Erbrochenes mit einem rosafarbenen Handtuch auf. Ich hielt seine Hand lange in meiner und streichelte sie vorsichtig. Charles hatte die Augen geschlossen und sah sehr friedlich aus. Beim Verabschieden brachte er seinen Mund nahe an mein Ohr. "Arnudathi Roy". Ich küsste ihn auf die schweißnasse Stirn.
DK * - 03.05.02 at 13:30:37
@hmhb
merci bien für den herzlichen empfang!
hoffe wieder mit meiner literarischen einfachkeit brillieren zu
können...
----
es gibt vieles neues aus dem kleinstadt-moloch hamburg
zu erzählen...
...es wird immer schlimmer hier!!!
"du musst nur beißen junge..., beißen!!!"
auf das wir alle ein komatöses wochenende erleben!
...stay punk...
toni oberweg hh-20148 * - 03.05.02 at 10:10:08
Saß er dort nun oder saß er dort nicht - vor diesem Café am Straßenrand?
eilig vorbeigehend * - 03.05.02 at 09:32:01
Sofern nichts umgestellt wurde in letzter Zeit und davon weiß ich eigentlich nichts, erreichen mich auch asiatische hotmail - accounts.
P. Aristide - 03.05.02 at 09:23:08
Rituale IV
Es ist kalt geworden, nein, nicht wirklich kalt, nur windig. Bevor ich das Fenster schließe und weiterfahre, atme ich tief ein und rieche den Fluss. Ich habe in dir die Liebe zum Fluss geweckt, das hast du gesagt, und wir sind oft am Wasser gewesen, hier, in meiner Stadt. Ich schließe die Finger fester um das Lenkrad, denn sie erinnern sich, es tut mir leid, dir das zu sagen, sie erinnern sich an dich. Deine Hände sind größer als meine, wenn wir unsere Finger ineinander schoben, habe ich mich immer so zart gefühlt. An deiner Hand ging ich durch den Sommer, du lachtest über meine Schuhe, weil die Absätze zu hoch waren und ich schwankte. Weißt du, die Schuhe habe ich weggeworfen, aber ich kann immer deine Augen auf mir sehen, wenn ich durch die Straßen gehe. Und ich überprüfe meinen Gang, ich erinnere mich an dein Lachen, meine Beine erinnern sich an dein Lachen, dann stolpere ich manchmal.
Anna Luz *Exhauptstadt - 03.05.02 at 09:11:20
P. aristide,
erlaubt Ihr gmx-Account auch Hotmail? Das Problem kenne ich aus Heidelberg.
TomTom The Lot Of 49 - 03.05.02 at 07:39:10
Ich schreibe Vornamen aus Gore Vidals HOLLYWOOD auf Papier.
*
Millicent, Jackson, Dakota, Kitty und Roxy.
*
Und maile auch.
TomTom Entre Deux Mers - 03.05.02 at 07:37:27
1. Das Wesen des Menschen im allgemeinen
Die Religion beruht auf dem wesentlichen Unterschiede des Menschen vom Tiere - die Tiere haben
keine Religion.
Was ist aber dieser wesentliche Unterschied des Menschen vom Tiere?
Die Antwort auf diese Frage ist: das Bewusstsein.
Bewusstsein im strengsten Sinne ist nur da, wo einem Wesen seine Gattung, seine Wesenheit Gegenstand ist.
Wo Bewusstsein, da ist Faehigkeit zur Wissenschaft. Die Wissenschaft ist das Bewusstsein der Gattungen.
Bewusstsein ausserdem ist Selbstbestaetigung, Selbstbejahung, Selbstliebe, Freude an der eigenen Vollkommenheit.
Bewusstsein ist das charakteristische Kennzeichen eines vollkommen Wesens;
Bewusstsein ist nur in einem gesaettigtem, vollendeten Wesen.
Das innere Leben des Menschen ist das Leben im Verhaeltnis zu seiner Gattung, seinem Wesen. Der Mensch denkt, d.h. er konversiert, er spricht mit sich selbst.
Der Mensch kann die Gattungsfunktion des Denkens, des Sprechens ohne einen anderen verrichten.
Der Mensch ist sich selbst zugleich Ich und Du; er kann sich selbst an die Stelle des anderen setzen, weil ihm sein Wesen, nicht nur seine Individualitaet Gegenstand ist.
Das Wesen des Menschen ist der Gegenstand der Religion. Aber die Religion ist das Bewusstsein des Unendlichen; sie ist also das Bewusstsein des Menschen von seinem unendlichen Wesen.
Ein wirklich endliches Wesen hat nicht die entfernteste Ahnung, geschweige ein Bewusstsein von einem unendlichen Wesen, denn die Schranke des Wesens ist auch die Schranke des Bewusstseins.
Das Bewusstsein des Unendlichen ist nichts anderes als das Bewusstsein von der Unendlichkeit des Bewusstseins. Oder: Im Bewusstsein des Unendlichen ist dem Bewussten die Unendlichkeit des eigenen Wesens Gegenstand.
Der Verstand ist der Gesichtskreis eines Wesens.
So weit du siehst, so weit erstreckt sich dein Wesen, und umgekehrt.
Aber was ist denn das Wesen des Menschen, dessen er sich bewusst ist, oder was macht die Gattung, die eigentliche Menschheit am Menschen aus?
Es sind die Vernunft, der Wille, und das Herz. Zu einem vollkommen Menschen gehoert die Kraft des Denkens, die Kraft des Willens, die Kraft des Herzens. Die Kraft des Denkens ist das Licht der Erkenntnis, die Kraft des Willens die Energie des Charakters, die Kraft des Herzens die Liebe.
Vernunft, Liebe, Willenskraft sind Vollkommenheiten, sind die hoechsten Kraefte, sind das absolute Wesen des Menschen als Menschen, und der Zweck seines Daseins. Der Mensch ist, um zu erkennen, um zu lieben, um zu wollen.
Der Mensch ist nichts ohne Gegenstand. Grosse, exemplarische Menschen - solche Menschen, die uns das Wesen des Menschen offenbaren, bestaetigen diesen Satz durch ihr Leben. Sie hatten nur eine beherrschende Grundleidenschaft:
die Verwirklichung des Zwecks, welcher der wesentliche Gegenstand ihrer Taetigkeit war.
2. Das Wesen der Religion im allgemeinen
Wie der Mensch denkt, wie er gesinnt ist, so ist sein Gott: so viel Wert der Mensch hat, so viel Wert und nicht mehr hat sein Gott. Aus seinem Gotte erkennst du den Menschen, und wiederum aus dem Menschen seinen Gott, beides ist eins. Was dem Menschen Gott ist, das ist sein Geist, seine Seele, und was des Menschen Geist, seine Seele, sein Herz, das ist sein Gott:
Gott ist das oeffentliche Bekenntnis seiner Liebesgeheimnisse.
Hoehere Wesen - und du nimmst ja deren an - sind so selig in sich selbst, so einig mit sich, dass
sie sich nicht mehr in der Spannung zwischen sich und und einem hoeheren Wesen befinden. Gott zu wissen und nicht selbst Gott zu sein, Seligkeit zu kennen und nicht selbst zu geniessen, dass ist ein Zwiesplat, ein Unglueck. Hoehere Wesen wissen nichts von diesem Unglueck, sie haben keine Vorstellung von dem, was sie nicht sind.
Um sich die Einheit der goettlichen und menschlichen Praedikate, damit die Einheit des goettlichen
und menschlichen Wesens aus dem Sinne zu schlagen, hilft man sich mit der Vorstellung, dass Gott als das unendliche Wesen eine unendliche Fuelle von verschiedenen Praedikaten sei, von welchen wir hier nur einige, und zwar die uns analogen oder aehnlichen, die anderen aber, welchen zufolge also Gott ach ein ganz anderes Wesen sei, als ein menschliches oder menschenaehnliches, erst in der Zukunft, d.h. im Jenseits erkennen.
Jeder neue Mensch ist gleichsam ein neues Praedikat, ein neues Talent der Menschheit. So viele Menschen sind, so viel Kraefte, so viel Eigenschaften hat die Menschheit.
Der Mensch bezweckt Gott, aber Gott bezweckt nichts als das moralische und ewige Heil des Menschen. Die goettliche Taetigkeit unterscheidet sich insofern nicht von der menschlichen.
Wenn der Mensch seine moralische Besserung sich zum Zwecke setzt, so hat er goettliche Entschluesse, goettliche Vorsaetze, wenn aber Gott des Menschen Heil bezweckt, so hat er menschliche Zwecke und diesen Zwecken entsprechende menschliche Taetigkeit.
Gott nur ist das aus sich handelnde, aus sich taetige Wesen - dies ist der Akt der religioesen Repulsionskraft; Gott ist das in mir, mit mir, durch mich, auf mich, fuer mich handelnde Wesen, das Prinzip meines Heils, meiner guten Gesinnungen und Handlungen, folglich mein eigenes gutes Prinzip und Wesen.
3. Gott als Wesen des Verstandes
Gott ist das unendliche, der Mensch das endliche Wesen; Gott vollkommen, der Mensch unvollkommen; Gott ewig, der Mensch zeitlich; Gott heilig, der Mensch suendhaft. Gott und Mensch sind Extreme:
Gott das schlechthin Positive, der Inbegriff aller Realitaeten, der Mensch das schlechtweg Negative, der inbegriff aller Nichtigkeiten.
Entzweiung findet nur statt zwsichen Wesen welche miteinander zerfallen sind, aber eins sein sollen, eins sein koennen, und folglich im Wesen, in Wahrheit eins sind.
Dieses Wesen ist nichts anderes als die Intelligenz - die Vernunft oder der Verstand. Gott als Extrem des Menschen, als nicht menschliches, d.i. persoenlich menschliches Wesen gedacht - ist das vergegenstaendlichte Wesen des Verstandes. Das reine, vollkommene, mangellose goettliche Wesen ist das Selbstbewusstsein des Verstandes, das Bewusstsein des Verstandes von seiner eigenen Vollkommenheit.
Der Verstand weiss nichts von den Leiden des Herzens; er hat keine Begierden, keine Leidenschaften, keine Beduerfnisse und eben darum keine Maengel und Schwaechen, wie das Herz. Reine Verstandesmenschen sind enthoben den Gemuetsqualen, den Passionen, den Exzessen der Gefuehlsmenschen; sie sind fuer keinen endlichen, d.i. bestimmten Gegenstand leidenschftlich eingenommen; sie verpfaendensich nicht; sie sind frei. "Nichts beduerfen und durch diese Beduerfnisslosigkeit den unsterblichen Goettern gleichen", "nicht sich den Dingen, sondern die Dinge sich unterwerfen", "alles ist eitel" - diese und aehnliche Aussprueche sind Mottos abstrakter Verstandesmenschen. Der Verstand ist das neutrale, gleichgueltige, unbestechliche, unverblendete Wesen in uns - das reine, affektlose Licht der Intelligenz. Er ist das kategorische, ruecksichtslose Bewusstsein der Sache als Sache, weil er das Mass der Masse ist.
Der Verstand zeigt uns die Fehler und Schwaechen selbst unserer Geliebten - selbst unsre eigenen. Er versetzt uns deswegen so oft in peinliche Kollision mit uns selbst, mit unserem Herzen. Wir wollen nicht dem Verstande Recht lassen: wir wollen nicht aus Schonung, aus Nachsicht das wahre, aber harte, aber ruecksichtslose Urteil des Verstandes vollstrecken. Der Verstand ist das eigentliche Gattungsvermoegen; das Herz vertritt die bsonderen Angelegenheiten; er ist die uebermenschliche Kraft oder Wesenheit im Menschen.
Nur durch den Verstand und in dem Verstande hat der Mensch die Kraft, von sich selbst, d.h. von seinem subjektiven, persoenlichen Wesen zu abstrahieren, sich zu erheben zu allgemeinen Begriffen und Verhaeltnissen. Die Philosophie, die Wissenschaft ueberhaupt ist der tatsaechliche Beweis, weil das Produkt, dieser in Wahrheit unendlichen und goettlichen Tatetigkeit.
Gott als Gott ist nur Gegenstand des Denkens. Er ist das unsinnliche, gestaltlose, unfassbare, bildlose - das abstrakte, negative Wesen; er wird nur durch Abstraktion und Negation erkannt, d.i. Gegenstand.
Von Gott als Gott kann man sich kein Bild machen; aber kannst du dir von dem Verstande, von der Intelligenz ein Bid machen? Hat sie eine Gestalt?
Ist ihre Taetigkeit nicht die unfassbarste, die undarstellbarste? Gott ist unbegreiflich; aber kennst Du das Wesen der Intelligenz?
Nur die hoechste Fertigkeit der Kunst ist erst Kunst, nur der hoechste Grad des Denkens erst Denken, Vernunft. Nur wo du Gott denkst, denkst du, rigoros gesprochen; denn erst Gott ist die verwirklichte, die erfuellte, die erschoepfte Denkkraft. Erst indem du Gott denkst, denkst du also die Vernunft, wie sie in Wahrheit ist, ob du dir gleich wieder dieses Wesen als ein von der Vernunft unterschiedenes vermittelst der Einbildungskraft vorstellst, weil du als ein sinnliches Wesen gewohnt bist, stets den Gegenstand der Anschauung von der Vorstellung desselben zu unterscheiden, und nun vermittelts der Einbildungskraft diese Gewohnheit auch auf das Vernunftwesen uebertraegts.
Was verstandlos ist, was sich widerspricht, ist Nichts; was der Vernunft widerspricht, widerspricht Gott. Die Vernunft macht nicht sich von Gott, sondern Gott von sich abhaengig.
Gott ist Alles und kann Alles, so hiess es, vermoege seiner unendlichen Allmacht; aber gleichwohl ist er ein Nichts und kann er Nichts tun, was sich, d.h. der Vernunft widerspricht. Ueber der Macht der Allmacht steht also die hoehere Macht der Vernunft; ueber dem Wesen Gottes das Wesen des Verstandes.
Kannst Du einen Gott glauben, der ein unvernuenftiges und leidenschaftliches Wesen ist? Nimmermehr; aber warum nicht? Weil es deinem Verstande widerspricht, leidenschftliches und unvernuenftiges Wesen als goettliches Wesen anzunehmen. Was bejahst du, was vergegenstaendlichst du also in Gott? Deinen eigenen Verstand.
Im Grunde koennen wir uns Gott nicht anders denken, als wenn wir alles Reale, was wir bei uns selbst antreffen, ohne alle Schranken ihm beilegen.
Aber wer zieht denn von den Realitaeten die Schranken ab, wer tut sie weg? der Verstand.
Was ist demnach das ohne alle Schranken gedachte anders, als das Wesen des alle Schranken weglassenden, wegdenkenden Verstandes? Wie du Gott denkst, so denkst du selbst - das Mass deines Gottes ist das Mass deines Verstandes. Denkst du Gott beschraenkt, so ist dein Verstand beschraenkt; denkst du Gott unbeschraenkt, so ist auch dein Verstand nicht beschraenkt. Denkst du Dir z.B. Gott als ein koerperiches Wesen, so ist die Koerperlichkeit die Grenze, die Schranke deines Verstandes.
Abhaengig und unselbstaendig ist, was keinen Verstand hat. Wer keinen hat, laesst sich verfuehren, verblenden, von anderen als Mittel gebrauchen. Nur wer denkt, ist frei und selbstaendig. Selbststaendig und unabhaengig ist ueberhaupt nur, was sich selbst Zweck, sich selbst Gegenstand ist. Was Zweck und Gegenstand seiner selbst ist, ist eben damit nicht mehr ein Mittel und Gegenstand fuer ein anderes Wesen. Verstandeslosigkeit ist mit einem Worte Sein fuer Anderes, Objekt, Verstand Sein fuer sich, Subjekt.
"Wenn ich denke", sagt Kant in den Vorlesungen ueber die philosophische Religionslehre, "so bin ich mir bewusst, dass mein Ich in mir denkt und nicht etwa ein anderes Ding. Ich schliesse also, dass dieses Denken in mir nicht einem andern Dinge ausser mir inhaeriert, sondern mir selbst, folglich auch, dass ich Substanz bin, d.h., dass ich fuer mich selbst existiere, ohne Praedikat eines andern Dings zu sein."
Warum ist ueberhaupt etwas, warum die Welt? aus dem einfachen Grunde, weil, wenn nicht Etwas existierte, das Nichts existierte, weil es ein Unsinn ist, dass die Welt nicht ist. In dem Unsinn ihres Nichtseins findest du den wahren Sinn ihres Seins, in der Grundlosigkeit der Annahme, sie sei nicht, den Grund, warum sie ist.
Ludwig Feuerbach Bruckberg bei Ansbach * - 03.05.02 at 03:47:58
NATÜRLICH ist das doch alles vollkommen auf die Spitze getrieben, angespielt und dabei wieder so gewollt trivial. Über diese Ersatzhandlungen, Rank Xerox - Phantasmen, laut nachdenken ? Zu oberflächlich, substanzlos ? Keine Flakhelfer'schen, 'ich las den Khublai Khan, hörte dazu Alan Parson Project (The Raven)' - Geschichten ? So ist es recht. Eigentlich.
Wenn sich aber Oldenburg oder Bremen daran stoßen, wie an einem vorstehenden Pflasterstein und der Rest sich langweilt darüber, nun gut, dann kann mir TomTom selbstverständlich schreiben, entre deux also, unter 'Albutat@gmx.de'.
Wenn er denn mag.
P. Aristide - Catch 22 - 03.05.02 at 02:53:46
Jo, Jochen, so empfinde ich das auch: 'manieristisch' und gestelzt, 'elaborierter Code'. 'Sstolper nicht über den sspitzen Sstein!', saachtn wir früer.
GüTeE - 03.05.02 at 00:37:51
15 Sekunden Donnerstag
Als sie noch zehn Meter von mir entfernt ist, erkenne ich sie. Sie ist eine Freundin von Bastians Schwester, wir waren auf der gleichen Schule, sie muss eine Jahrgangsstufe über mir gewesen sein. Ich kann mich erinnern, sie auf mehreren Parties gesehen zu haben, nie habe ich sie angesprochen – zu alt, unnahbar, ihre Freunde fuhren bereits Piaggos.
Als uns noch fünf Meter trennen, bemerkt sie mich und
lächelt.
Es ist – ungelogen – das schönste Lächeln, dass ich jemals gesehen habe. Fast bin ich geneigt, mich umzudrehen, um nach dem eigentlichen Empfänger des Lächelns zu suchen.
Zeitlupe. Als sie an mir vorbeigeht – sie lächelt noch immer – wendet sie ihren Blick langsam von mir ab. Ich traue mich natürlich nicht, mich umzudrehen, geschweige denn, sie anzusprechen. Für die Dauer der Begegnung bin ich wieder dreizehn Jahre alt.
Nein, an ihren Namen kann ich mich nicht erinnern. Wenn ich ihn wüsste, dann würde ich ihre Initialen mit einem rostigen Nagel in meinen Arm ritzen.
Ich könnte natürlich Bastians Schwester danach fragen, ihre Telefonnummer erbetteln, unter irgendeinem Vorwand, der mich nicht als Tagträumer enttarnte.
Aber dann platzt vielleicht wieder eine Seifenblase, und lasst euch sagen: es gibt nicht mehr so viele, jedenfalls nicht diese großen, schillernden, die so lange schweben, bis man sie nicht mehr sieht, sondern nur noch erahnt...
DeadlyMedicine Bielefeld - 02.05.02 at 23:28:14
Telefonat mit Albert
H: "Hatte zwischendurch Zweifel, ob das mit ihrem Beruf wirklich alles so stimmt, was sie sagt."
A: "Was dachtest Du denn?"
H: "Naja, so rein optisch könnte die auch Boutiquenbesitzerin sein."
A: "Ist doch klasse."
H: "Mir lag etwas viel Burberry-Zeug im Bad herum."
A: "Was willst du denn haben, Uncle Sam's?"
H: "Jedenfalls hab ich mich vorsichtig ihrem Wissen über Wirtschaft genähert."
A: "Was kommt denn jetzt?"
H: "Sag mal, weisst DU wer Kamps gekauft hat?"
A: "Barilla."
H: "Mist, wenn Du das schon weisst, dann..."
A: "Was denkst Du eigentlich von mir?"
H: "Schon gut."
A: "Wie kommste denn auf Kamps?"
H: "Da lag die Brötchentüte rum beim Frühstück."
A: "Und da hast Du ihr Quizfragen gestellt?"
H: "Nö, hab so getan, als wenn mir der Name nicht mehr einfällt."
A: "Und wusste sie es?"
H: "Klar, und hat dann nicht mehr aufgehört von der Frisur des Barilla-Chefs zu schwärmen."
A: "Den kenn ich nicht. Ist die verliebt?"
H: "Total! Die sagt schon Liebling zu mir."
A: "Normal"
H: "Und Schätzchen."
A: "Geht doch."
H: "Und mein schöner Mann."
A: "Freu Dich doch."
H: "Bin das nicht gewohnt. Die letzten beiden haben das Thema Aussehen immer ausgeklammert."
A: "Normal bei Deutschen."
H: "Vera meinte ständig, aufs Aussehen kommt es nicht an der Beziehung und die Blonde hat maximal mal was zu meinen Augen gesagt."
A: "Kein Wunder, die waren auch 2 Klassen unter Dir."
H: "Dafür hatten die Augenbrauen, die nicht aussahen wie mit Edding gemalt."
A: "Geil! Dann ist die rasiert unten rum?"
H: "Also bitte!"
A: "DU behauptest das doch immer."
H: "Ja stimmt."
HalfManHalfBiscuit - 02.05.02 at 22:08:09
es gibt die die arbeiten
und dann noch die, die eine brille tragen
es gibt die lebenden
und dann noch die verstorbenen
und die noch nicht geborenen
man sagt, dass männer schon immer kontakt
mit dem totenreich hatten
zuerst als heiler, suchten sie rat im reich der ahnen
dann vergassen viele ihre aufgabe
die verbindung mit dem toten wurde
jetzt im krieg hergestellt
zwar auf eine etwas andere weise
aber immer noch waren wir verbunden
mit den toten
für die liebenden
und für die hassenden
für die schreibenden
und für die es lassenden
fredrik talpredigt - 02.05.02 at 21:06:02
Na, Bornholmer Brücke eben.
Kullerauge * - 02.05.02 at 19:39:55
Also Gafron war da. Und der Wirt. Der mit dem Bart.
Unf Für A Herbst: Sieben. Ja. Ja. Nein. Ja.
Und im Moment ist Pflasterstein hier besonders beliebt.
Lotos - 02.05.02 at 18:53:33
(ooops, der Auto-Riese ist in der Bornholmer Str., keine Ahnung wie die Brücke
da heisst)
HMHB * - 02.05.02 at 18:16:44
Respekt, liebe Lotos! Wer war denn die Jury? Rolf Eden, der Auto-Riese/Glienicker Brücke, Thomas Borer und Lischke?
HMHB * - 02.05.02 at 18:10:46
Meine Miss Loop war und ist: Anna Luz de Leon.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 02.05.02 at 18:10:36
MISS WAHLEN
... das hat mich schon immer interessiert. Wieviele Schichten Make-up braucht frau eigentlich um wegen "natürlicher Ausstrahlung und bestechender Intelligenz" zu gewinnen? Und wenn es mehrere sind, kann man sie dann schon als Horizonte bezeichnen? Und sind es Horizonte, könnte man dann eventuell auch PH-Proben nehmen oder per Fingerprobe die jeweilige Textur ermitteln?
Und weiterhin, benötigt man denn Spachtel und Bodenmesser, um die Durchwurzelbarkeit feststellen zu können... ?
Welches Ausgangsgestein hat eigentlich der Prenzlauer Berg?
Anna Herbst bestimmt auf Granit beissend, N.France - 02.05.02 at 17:50:42
Gestern wurde ich Miss Prenzlauer Berg. Die Wahl fand in
einem der grossartigen S-Bahnnahen Shoppingzenters
statt. Ich wurde ausgewählt wegen meiner natürlichen
Austrahlung und meiner bestechenden Intelligenz. Heute
strahle ich noch ein bisschen mehr als sonst. Geld gab es
leider nicht, aber eine Jahreskarte für Swiss-Training. Und
der Mister Prenzlauer Berg ist so süss. Und ich darf zur
Miss Ostberlinwahl nach Hellersdorf.
Ach und der rasmus nimmt wiedermal den Hut. Sehr
innofativ.
Lotos im Rausch der Tiefe - 02.05.02 at 17:23:18
Ich wünschte, Sie liebten mich nur mit dem Teil Ihres Innern, der unempfindlich und fühllos ist.
Maurice Blachot, Warten Vergessen * - 02.05.02 at 17:22:39
Halbkeks-Witze ausschlachten, Stefan-Raab-Tasten drücken. Fehlt noch was?
Sagt die Wirtschaft am ersten Mai:
"Beugt er sich rüber und sagt: 'Du bist nichts.' Nun wusste ich ja: er sagt das nicht, um mich zu verletzen. Aber ich hatte ja mein Ich und dann auch das Du."
Mein Moldavien * - 02.05.02 at 17:04:59
verliebter off im Mai - weiß dazu keiner ein Gedicht?
Kulleraugen am Stück * - 02.05.02 at 16:52:19
Wurstfinger?
Söffchen * - 02.05.02 at 16:16:57
Sensibel oder der letzte Grund.
Blödchen * - 02.05.02 at 16:04:02
So sensibel ist das Thema gar nicht.
Lotos - 02.05.02 at 15:37:58
:-)
No. 5 * - 02.05.02 at 15:28:22
Off ist total verliebt.
HMHB * - 02.05.02 at 15:21:49
Na wegen falschem Absender. Tschuljung.
off. - 02.05.02 at 15:18:51
off,
wat meinst´n jetzt mit "wieso überhaupt Bielefeld?"
Ich meine, die Frage ist ja berechtigt, aber...?
DeadlyMedicine & die drei ??? - 02.05.02 at 14:50:35
Hoppla, Schaltfehler auf dem Informationshighway. Wieso überhaupt Bielefeld? Pardon, mein Fehler.
off. - 02.05.02 at 14:37:23
Medicine, auch wenn's Mai ist: Kulleraugen, abgetakelt, alles ganz schlimm. Nur bitte nicht schimpfen, denn das Thema ist ganz sensibel und der schöne Tag nicht zum Verderben gedacht.
off. - 02.05.02 at 14:34:00
So ist das. Ganz genau so.
P. Aristide - 02.05.02 at 14:27:13
Herr Offermann offenbart sich doch mal wieder als das, was er wirklich ist im tiefsten Innern seiner exotischen Seele: ein typischer Mann, ein gestriger! Der eben auf die Idee kommt, tags drauf die Frau der letzten Nacht zu verdinglichen und zu einem "Stück" zu machen. Wie muss man sich das jetzt vorstellen, das Kulleraugenstück? Liest sich wie was Lebloses, die Augen gläsern, eins nicht mehr richtig in der plastenen Höhle, baumelt am Drähtchen dem Herrn auf die Schulter. Aber so war sie doch nicht, oder etwa doch?
Kulleraugen am Stück * - 02.05.02 at 14:25:59
Alles klar.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 02.05.02 at 14:04:55
gereiftes eiseisbaby,
ganz recht, 's war ehrlich
ehrlich gemeint, ehrlich.
alles gute! auch dir sogar,
fernando o., versyphte jute-
tasche mit aufschrift TARRASCH
(ein heiserer insider-brüller),
der sich hier herrlich königsindisch-
konstruktiefes damengambit leistet
(finger inn arsch, kräftich rütteln).
e-mail? haste längst, eis.
hastalavista und venceremos
rasmus zuckt noch - 02.05.02 at 13:58:05
Mein bester Rasmus,
schön wieder einmal etwas von Ihnen zu hören, Sie altes RAUBEIN! Ich kann es noch gar nicht glauben, dass Sie uns verlassen wollen. Aber wenn sich Ihre scharfe Stimme, Ihr blinder Protest denn nun in Wohlgefallen und Altersmelancholie auflöst, so soll es dann auch sein. Ich befürchte fast, keiner der KAMERADEN wird sie vermissen. Seit dem Tag an dem Sie uns beim Sturm auf die BASTILLE Amok liefen und den BETTEL hinwerfen wollten, glaubt Ihnen ja niemand mehr auch nur einen SATZ. Ich wiederum, der ich Ihnen und Ihrem Talent immer die Treue gehalten habe, werde sie in respektvoller Erinnerung behalten. Schicken Sie mir einfach Ihr PASSWORT (by Gucci), vielleicht lässt sich damit der ein oder andere POPTROTTEL narren. Sie fragen nach meiner Zukunft? Hach! Ich fühle mich geehrt angesichts dieses gänzlich unerwarteten und wie mir scheint fast EHRLICH gemeinten Interesses Ihrerseits. Nun ja, ich muss denn wohl noch weiter, es geht ja nicht anders, ich muss ja immer weiter und voran und darf nicht zurückschauen, denn es muss ja weitergehen. Den ist es nicht so im LEBEN? Geht es nicht immer weiter und selbst wenn es mal nicht mehr so weitergeht, fängt dann nicht alles wieder von vorne an? Lassen Sie also von sich hören, sollten Sie einmal Ihrer Kleingartenanlage den Rücken kehren. Das ewige Unkraut zwischen den RITZEN der Steinplatten wird es wohl nachsehen.
Mit unerschüttertem Gruß
Ihr Eis
Eiseisbaby München, Bayern - 02.05.02 at 13:45:22
igitt, Rasmus - nimm dir lieber ein Beispiel an Bielefeld oder an Halbkeks, die lassen sich wenigstens was einfallen.
In deiner Bescheidenheit bist du so laut, dass ich lieber an gestern nacht zurückdenke, mit dem Kulleraugenstück, dass irgendwann mal auf abgetakelt tat. Aber das ist nichts für dich.
off. - 02.05.02 at 13:40:10
Entzückender EisEis,
gerade tat ich ein wohlfeines Matjes-Bäuerchen und fühlte mich zugleich an eine wilde Liebesnacht mit einer Fischverkäuferin erinnert, die ich während einer meiner Studienreisen auf dem Markt von Bahia kennen- und lieben lernte. Überhaupt Gerüche: Die sanfte Frühlingssonne erwärmt langsam den ostwestfälischen Lößboden; Hundekot, frischer Rasenschnitt und die von den Parkpionieren hinterlassenen Grillabfälle gehen eine unwiderstehliche olfaktorische Verbindung ein und lassen erahnen, daß der Frühsommer unmittelbar bevorsteht.
Der großhubige Zuffenhausener Schwellkörper steht derweil abgemeldet in der Remise; meine monetäre Situation zwang mich zu der Anschaffung eines ökonomischeren Fortbewegungsmittels; ich wählte – nicht zuletzt meiner angeschlagenen Gesundheit wegen – ein Trekkingrad mit rot-gelbem Rahmen, welches ich für günstige 199,00 Euro incl. MwSt. in einem hiesigen Heimwerkermarkt erwarb. Nun erwäge ich die Anschaffung eines Gepäckträgers aus dem Zubehörhandel, um auch weiterhin Dissenschlampen und Dosenbier mitführen zu können.
Einem Diner mit Ihnen sehe ich im übrigen mit Freuden entgegen.
DeadlyMedicine Bielefeld - 02.05.02 at 13:39:50
abgewrackter eiseis,
warum eintlich motzen Sie nichmer so schön wie früher, hach, das waren noch zeiten, als sie den tassilo raushengen ließen und hier alle zu ziddan anfingen,
brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr, mir is kalt,
eiseis stapft eiskalt durch den wald.
nuja, der luup is auch nichmer daswasser mal war, so viele veteranen sind gegangengewackelt mit den digitalen krücken, off, eis, han, tar, zak, die ganze einsilbenkollegzion halt.
un selber, vermooster eis, kristallweizen-eis, perfektester der bubis? weiter middem geschreibsel?
viel glück damit, und nich nur dir, allen 33 eistagsfliegen wohl bekomms, das leben, das verplätschern am schirme,
ich machmich dünne, und wers nich glaubt: lässts bleim.
abgehalfterte grüße
rasmus rip - 02.05.02 at 13:21:08
Verzaubernder Deadly,
Erbrochenes auf Schuhspitzen. Das muss man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen. Sie treffen einfach immer den Ton, werter Freund! Hier in MÜNCHEN ist alles so frühlingshaft, so mild und grün, dass ich fast die BIRKENSTOCK Sandalen den ADIDAS Turnschuhen vorgezogen hätte. Heute früh wurde ich dann auch Zeuge einer interkulturellen Begegnung am Sbahnschalter, eine italienische Reisegruppe verhandelte den Fahrpreis, ergebnislos. Ich jedoch verpasste so weiland meine Fahrgelegenheit Richtung STARNBERGER Bahnof und hatte 20 Minuten Gelegenheit die wunderschönen Gleisanlagen und leeren Bierflaschen der gestrigen MAIFESTIVITÄTEN zu bestaunen. Ich kann Ihnen sagen: Ein stilles, ein nachdenkliches Bild. Der BOSS Schal wärmte meinen (Sie ahnen es schon!) immer so empfindlichen Hals und später dann auf dem Weg in die CITY, ich kann es kaum beschreiben: Alles so verändert so neu, die Menschen so fröhlich und unbeschwert, wie ich es sonst nur auf meinen ausgedehnten ÖGER Asientouren erlebt habe. Ach, könnte es doch immer Frühling sein und ich 31 LENZE jung, was wäre das für ein Leben! Ich habe doch alles was man zum Glücklichsein braucht: Ein Auto, eine interessante und schlechtbezahlte Arbeit und meine bezaubernde Gemahlin, die mich Abends mit einem doppelten RICARD auf Eis begrüßt.Aber Sie mein lieber Vagabund, wie geht es Ihnen? Fahren Sie immer noch den schlechten Prollkübel vergangener Jahre? Fragen, denen wir uns alsbald bei einem guten Glässchen LÖWENBRÄU (lauwarm) und einer gediegenen Partie SCHAFSKOPF nähern sollten, was meinen Sie?
In tiefster Verbundenheit
Ihr Ihnen dankbarer Eiseis
Eiseisbaby München, Bayern - 02.05.02 at 13:06:10
Anruf von Albert
A: "Ist sie weg?"
H: "Ja, eben gefahren."
A: "Der geräderte Mann."
H: "Puh, das war fantastisch. Noch nie so guten Sex gehabt. Hab mich gefühlt, wie in meinem eigenen Pornofilm..."
A: "Für mich wär das ein Abend wie jeder Andere. Für Dich ist das neu."
H: "Meine arme Nachbarin. Die hat geschrien, das war unglaublich."
A: "Irgendwas stört Dich. Das höre ich."
H: "Irgendwas stört mich immer."
A: "Was diesmal?"
H: "Die schminkt sich sehr stark."
A: "Kenn ich. Die sind immer geschminkt."
H: "Die ist IMMER geschminkt, auch wenn sie NICHT geschminkt ist."
A: "Phänomen kenn ich. Du weißt nie, ob Du sie selbst siehst."
H: "Ich steh ja mehr auf natürliches Aussehen."
A: "Die letzte Schicht gibt sie nicht ab."
H: "Ich werde die ein paar Tage durch die Berge treiben und sehen, wie sie wirklich aussieht."
A: "Wird sie nicht mitmachen. Wie war die morgens beim Aufstehen?"
H: "Wie geschminkt."
A: "Hatte auch mal so eine. Bei der kam noch scharfer Mundgeruch auch unten rum dazu."
H: "Nee, da stimmt alles bei ihr. Die hat öfters geweint, nach dem Kommen. Nicht nur Tränenkullern, richtig geschluchzt. Kennst Du so was?"
A: "Da stimmt doch was nicht. Die denkt, das ist das große Glück."
H: "Vielleicht ist es das?"
A: "Du musst entscheiden, ob noch mehr drin ist."
H: "Ich glaube ich bin langsam an meiner Obergrenze angelangt."
A: "Gut, dass Du das zugibst. Mehr geht bei Dir nicht! Du solltest zuschlagen!"
H: " - "
A: "Du leidest ja nicht wie ich."
H: "Bin auch kein Alien mit ihr."
A: "Merk ich schon. Aber gar kein Alien ist auch nicht gut, sonst ist es zu leicht..."
H: "Zu leicht... das ist es wirklich. Die würde sofort zu mir ziehen."
A: "Das hat noch keine gewollt. Ich muss die mir mal ansehen. Ich kann Dir sofort sagen, was Du machen sollst, wenn ich die sehe!"
H: "Die hatte 2 Mal einen 30-Sekunden-Orgasmus."
A: "Sexuelle Hörigkeit höre ich da raus!"
H: "Absolut unglaublich!"
A: "Du bist noch nicht glücklich. Ist so, als wenn Du "ja" sagst und mit dem Kopf schüttelst."
H: "Ja."
HalfManHalfBiscuit - 02.05.02 at 12:57:57
Ehrenvoller P. Aristide,
das mit den Weinen habe ich doch zu unexakt beschrieben. Diese Weine trinkt man mit Vorliebe aus Waterford-Glaesern. Offenbach-MUSIK. Dicke importierte Weintrauben dazu, bitte. Hochgepriesen ueberall. In allen Haeusern zu finden, die von huebschen Hunden bewacht werden und von mit Genuss zu betrachtenden Gaerten umgeben sind.
Die Industrieruinen sind nur noch in Rumaenien aufzufinden, vielleicht noch oestlich von Bratislava, nahe der polnischen Grenze, wo man im Winter stets eingeschneit wird. Dort funktionieren ja auch zwei Jahrzehnte alte Kohlekratwerke. Sehr huebsch zu betrachten. Im Ruhrgebiet sind all diese Staetten laengst umgebaut worden, leider leider, zu schlechten Clubs und Auslaenderzentren. Auch die ein oder andere Medienfirma ist dort angesiedelt.
Da es hier heute nur gewittert und stark boet, schaue ich einen Film nach dem anderen. Gerade habe ich THE MAN WITH THE GOLDEN GUN gesehen, einer der ironischsten und so besten James Bond-Filme ueberhaupt. Roger Moore in den Siebzigern ist nicht zu schlagen. Man sieht auch vortreffliche Strassen- und Kanalszenen in Bangkok, obwohl ja das meiste in Hongkong abgedreht wurde. Alle Autos moechte ich fahren. Ueberhaupt wuerde ich gerne ins Jahr 1972 verfrachtet werden, blitzschnell, und dann rasant wieder zurueck.
Nun schwanke ich zwischen K-PAX, TRAFFIC und dem fabelhaften BOOGIE NIGHTS.
TomTom - 02.05.02 at 12:57:02
…. seit Tagen der Eindruck, Homer spreche in einer höheren Tonlage zu mir. Habe den Eindruck, irgendetwas ist nicht in Ordnung. Nachts, in dem ich schlafe, drifte ich ab. Es ist immer dieselbe Stelle der Wand, gegen die ich stoße. Ich erwache. Ich rufe. Homer kommt. Schiebt mich zurück in die Mitte des Raumes. Habe den Eindruck, er vollziehe diesen Transport mit zunehmender Geschwindigkeit…. das könnte gefährlich werden…. Habe gedacht, es könnte sein, dass Homer sich ausschalte, wenn Nacht ist, wie ich mich ausschalte, wenn ich schlafe, wenn ich bestimmt habe, dass Nacht werden soll. Schon habe ich gedacht, dass Homer die Winde, die meinen Raum belüften, vergessen haben könnte, dass er sich etwas Ruhe gönnt, wenn Nacht geworden ist, dass ich deshalb aus der Mitte treibe …. das ist denkbar … das ist sehr gut denkbar … wenn ich diesen Pfad bedenke, wird mir warm …. Homer, wenn Nacht ist, schläft. Homer ist nicht aufsässig, ist nicht beschädigt, Homer ist gewissenhaft…. Homer ist sorgfältig ….. Das ist gut so. Trage heute meinen hellen Sommeranzug. Zur Probe. Bin schmal geworden. Zu Mittag, etwas Fisch. Einen Würfel Victoriaseebarsch, Koriander, potatoes. Etwas Pfeffer, ein Korn, treibt in Richtung der Tür. Regen heute.….auch auf Island ….179
charlston 5.01-8.08-3.52 * - 02.05.02 at 12:54:26
Bester Jochen,
allein deshalb aber bin ich doch nach Bangkok gezogen. Um mit Herrn Aristide Stiluebungen nach Art von Kracht&Nickel im LOOP zu betreiben. Gut, dass Sie es nun endlich erkannt und oeffentlich deklarieren. Vielen Dank. Lesen Sie weiter.
TomTom gift shop - 02.05.02 at 12:44:08
Amüsanter Tomtom,
wie mir scheinen will, verwechseln Australier doch Höflichkeit mit einer zu breiten Offenherzigkeit. An ihren Wein habe ich mich schon deswegen nie getraut bisher. Sicher ist er süffig, macht wenig oder gar keinen Kopfschmerz und wird häufig aus durchsichtigen Kunststoffbechern getrunken. Nicht ? Pfirsich - Eistee jedenfalls, oder Wasser, wenn man es denn trinken darf, stellt da nicht unbedingt die schlechteste Alternative dar. Mal sehen. Und ja, wie meine Haut, nimmt auch meine Aussprache keine ernstzunehmende Färbung an, also von der DW können Sie das aber nicht wissen. So ein verschliffenes Süddeutsch oder Österreichisch würde ich mir aber manchmal gerne angewöhnen. Ich stelle mir das drollig vor.
Idealerweise möchte ich natürlich in einer düsteren Industrieruine wohnen. Nicht in einem Loft oder einer liebevoll sanierten Maisonette. Dafür mit hübschen Rietveld - Möbeln aber nur wenigen, einem überdimensionalen Bild der Krönung von Farah Diba und welligem Linoleumboden. An die Tür schreibe ich: 'Hier wohnt P. Aristide ganz allein, braucht nichts, kauft nichts und verschenkt nichts'.
Den ganzen Tag lang sehe ich mir Rene Clair - Filme an.
P. Aristide - Taunus - 02.05.02 at 12:43:03
Hochgeschätzter Jochen,
gerade sitze ich hier bei Sushi (Matjes-Filet) und Sake (Schoko-Milch)und knibbele Reste von Erbrochenem von meinen Schuhen. Bielefeld ist wunderbar, zu dieser Jahreszeit - am liebsten beobachte ich die Dschunken auf dem Johannisbach....
Herzlichst,
Ihr
DeadlyMedicine Bhi Leph eld - 02.05.02 at 12:39:26
Herr TomTom und Herr Aristide, was Sie da schreiben, funktioniert entre deux ganz gut, als manieristische Stilübung, als Spiel mit Referenzen und Anspielungen. Aber entre vingt-huit (so viele dürften hier regelmäßig mitlesen) langweilt's. Mich zumindest. Das haben Kracht und Nickel schon vor Jahren gemacht. Besser.
Der Deadly hingegen, der macht mir Freude.
Jochen Berlin - 02.05.02 at 11:46:14
10.56
Französische Gartenzwerg-Befreier stellen 202 Zwerge auf Fußballfeld
Sarrebourg (dpa) - Genau 202 entführte Gartenzwerge hat eine Gartenzwerg-Befreiungsfront als «französisches WM-Team» auf einem Fußballfeld im nordostfranzösischen Héming abgestellt. «Das ist unsere französische Weltmeisterschaftsmannschaft 2002», stand in einem Bekennerschreiben. Das teilte die Gendarmerie mit. Mit einem Lieferwagen wurden die Kleinplastiken inzwischen bei der Gendarmerie in Sicherheit gebracht. Entrüstete Gartenzwerg-Besitzer strömten bereits dorthin, um ihre Vorgarten-Bewohner wieder abzuholen.
Pressehaus Wien * - 02.05.02 at 11:42:22
"Es wird wieder nett." verspricht mein Horoskop.
dk * - 02.05.02 at 11:36:48
Cafe Central, Jülicher Straße
Auch wenn es renoviert wurde schaut es noch genau so aus wie früher. Vorwiegend kühl. Da alle schönen Tische besetzt sind, muss ich einen Tisch direkt am Eingang mitten im Raum nehmen, was ich sehr ungern tue, weil ich am liebsten mit dem Rücken zur Wand sitze. Mich irgendwo dazu zusetzen kommt natürlich nicht in Frage. Die Musik ist leise, damit man hier ungestört lesen kann. Ich wundere mich wie viele Leute ihre blöden Bücher mit ins Cafe nehmen. Bevor ich mich setze klaube ich noch schnell die Bunte und den Stern vom Zeitungsregal, dessen Titelbild mich abstößt. Aber die Mode- und Kosmetikbeilage reizte mich dann doch. Eine junge Frau links neben mir blättert immer wieder aufgeregt in einer zerbeulten Ausgabe von "Zähne Zeigen". Mein Kaffee ist schon fast kalt als er gebracht wird, trotzdem runde ich beim bezahlen auf.
dk * - 02.05.02 at 11:33:40
Treuer P. Aristide,
bitte erinnern Sie sich daran, dass Thailand ja doch eher zur Indo-Kultur gehoert; fette Ganeshas ueberall, gold-gruen-rot-bemalte und in der Sonne flimmernde Holzpaletten auf den Daechern, extrem gepflegte und im allgemeinen exzellente traditionelle Kleidung, duenne, flache Gesichter. Ich mag zwar all diese rotbemalte China-Furniture, aber angenehmer fuer das Auge sind die dunkelbraunen, quasi-modernen Sekretaere und Schraenkchen der Nachkriegszeit, die man in allen Haeusern und Apartments hier findet, also purer als im Haus von Jim Thompson, nicht so kolonial. Daher gehe ich kaum noch in Malls, wo Einrichtung verkauft wird. Ich koennte alles kaufen. Nur: wohin damit? Das Haus ist zu klein, aber das ist es nicht: es ist hollaendisch vollgepfropft mit Plastiktulpen an den Waenden, silbernen DOM-Fotobaeumchen, ueberall zu farbige Stoffe an den Waenden. Taeglich nehme ich ein einziges Einrichtungsstueck weg und verstecke es im Gaestezimmer, weil wir das nicht benutzen, trotz des schattigen Balkons, schattig des Mangobaums wegen. Nur Sumchit buegelt dort. Buegeln uebrigens koennen Thais nicht. Sie schaffen es jedesmal, Hosen zum Glaenzen zu bringen. Das ist fad.
Ueber Hongkong koennte ich mich immer aufregen. Gestern waren wir zu einem Dinner eingeladen, bei Jane und Roberto. Ich hatte zwei Tage gefastet, weil Roberto im PLAZA ATHENEE alle Restaurants und Kuechen uebersieht, ausserdem ist er aus Lugano, und da hatte ich gedacht, dass er furchtbar viel kochen wuerde und wir platzten nach nach einer Stunde. Jedoch gab es kalte Plaettchen, gefuellt mit Salami und Kaese, mariniertem Huhn, Sushi und Foie Gras. Australischen Rotwein von HARDY’S. (Ganz Bangkok ersaeuft in Weinen von HARDY’S; das kommt vom angehmen Prei-Leistung-Verhaeltnis, ja.) Roberto schaute immerzu auf den Fernseher, weil dort die DW lief. Grausige Nachrichten ohne Ton von DGB-Rednern, glaube ich. Er sass auf dem Sofa und trank Pfirsich-Eistee und rief von da aus Jane zu: ‘Give no more schluck of zis vine, please.’. Nein, ich uebertreibe.
Aber Jane hatte lange Zeit in Hongkong gearbeitet und mag es sehr. Ich erzaehlte ihr von dem Gefuehl der unbaendigen Klaustrophobie, kakophonisch schon, der immensen Anzahl von Hochhaeusern wegen. Da gibt es ja keine Sonne, bloss immer nur stinkenden Dunst. Und dann wollte sie nicht mehr mit mir reden. Ich musste also einem langweiligen Hispano-Amerikaner zuhoeren. Er heisst Luigi und erzaehlte andauernd Nonnenwitze. Dabei arbeitet er hier fuer die UN als Uebersetzer. Oder vielleicht deshalb. Dafuer liessen Robert und ich ihn nicht ins Taxi, obwohl er in unsere Richtung musste. Unverschaemt. Er war nicht zu stoppen, selbst als ich ihm ins Gesicht sagte, dass doch alle, alle Amerikaner ‘obnoxious’ seien. Er grinste dann debil.
Komische Menschen wohnen hier.
Und Sie sehen, wozu ein Gespraech ueber Hongkong fuehren kann.
Jedenfalls mag ich nie wieder dorthin. Niemals mehr. Nach Tokyo immer, auch einmal nach Macao. Shanghai: ja.
Ach, das ist jetzt alles so viel geworden. Eigentlich wollte ich noch ein paar Dinge zu Frankfurt sagen, nun aber nur noch eins: ich mag beide Varianten der Sprache. Beides stelllt gewissermassen gewaltige Aussetzer in der bunten Karte der deutschen Dialekte dar. Oder nicht? Ich habe mir sagen lassen, dass Sie nicht einmal einen Schatten in Ihrer Aussprache haben, einen Schatten Frankfurts. Wo die Sonne ja haeufig scheint.
Gerne wuerde ich in einem Fassbinderfilm leben. Aber ich glaube, da wuerden alle schlecht riechen.
Und hohe Gebaeude, ja, das ist etwas Globales. Nichts Frankfurterisches, nichts Bangkokian und vor allem wenig Chino-Sozialistisches.
TomTom Bang Na - 02.05.02 at 05:21:54
1
ich geh dahin,
wenn es muß sein
2
dahin geh ich,
ES zaudert nicht
3
wo wartet er,
der engel? sprich!
GüTeE - 02.05.02 at 00:26:38
Ein Text in guter Qualität wird bleiben: das ist meine feste Überzeugung! Er ist haltbarer, raffinierter gebaut, schöner und einfacher, als so ein tagesjournalistisches Dozentendeutsch, das gebildet daher kommt. Literatur ist 'zwecklos', autonom, ist Spiel. Journalismus ist ein Brotberuf (alle Achtung vor den Leistungen dieser Tagesarbeiter!)
GüTeE - 02.05.02 at 00:13:02
der tag ist ein kater mit krallen
genau das erwarte ich von literatur: sie soll fragen stellen und erfahrungen vermitteln. wie würde ich mich verhalten in dieser lage, was würde ich denken? kann literatur mir dabei helfen, situation(en) zu bewältigen, zu vermeiden oder herbei zu führen?
für den schreiber/die schreiberin ist das der sinn von literatur: einen mangel zu benennen. beim schreiben vergesse ich die zeit, den raum und bin vertieft, versunken, (gut) aufgehoben: da ist kein ich mehr, das sich fragt: "wer bin ich?" vollkommen absorbiert: privileg des menschen! unruhig nicht, nervös und hektisch aufmerksam, nein: konzentriert, verträumt und sicher, geschützt, geborgen, fern alle sorgen und nöte.
dann träumst du und schläfst. du erwachst und gehst durch den tag: sieh dich vor! nimm rücksicht! sei freundlich!
der tag ist ein kater mit krallen: kleine wunden fügt er dir zu und verzieht sich. du ziehst dich zurück und reagierst nur noch schriftlich.
GüTeE - 01.05.02 at 23:26:01
Rituale III
Das Verkehrsleitsystem sagt mir, dass die Parkhäuser der Innenstadt gefüllt sind und dass am Wochenende Messeverkehr zu erwarten ist. An der Ampel vor der Arena bleibe ich stehen und lasse die Scheiben herunter, um mehr Luft zu bekommen. Heute Abend werde ich den Fluss nicht überqueren, ich werde hier bleiben.
Am Tag meines letzten Besuches bei dir musste ich ein Taxi zum Bahnhof nehmen, du weintest zu sehr, um mich zu begleiten. Ich denke daran, jeden Tag denke ich daran und an all deine Tränen. Ich stieg in den Fond des Wagens und öffnete das Fenster, um meine Hand auszustrecken nach dir. Der Taxifahrer sprach mich an, aber ich schluchzte, mein Gott, denkst du daran, wir waren wie die Hauptdarsteller in einem zweitklassigen Film. Du nahmst meine Hand nicht, du riefst mir noch zu, ab jetzt muss alles anders sein, und weil ich verwirrt war und unglücklich rief ich zurück, ja, alles anders, bis bald! Eins verstehe ich nicht, egal wie sehr ich mich anstrenge: als noch nicht alles anders werden musste, hast du niemals so geweint.
Anna Luz Exhauptstadt - 01.05.02 at 21:31:33
….. für den Freitag hat Emily sich angekündigt. Habe den Eindruck sie sei erst gestern hier gewesen, aber Homer sagt, sie sei zuletzt im Januar zu Besuch gekommen. Habe sogleich nachgefragt, habe meine Verwunderung ausgedrückt, aber Homer besteht darauf, Emily sei zuletzt im Januar zu Besuch gewesen. 2002-01-02. 20.07.01 Uhr MEZ. Sie habe 52,3 Kilogramm gewogen, sie habe 17.008 Worte ausgesprochen, um 21.22.09 habe sie mich wieder verlassen. Sie habe, sagt Homer, etwas Tee getrunken. Melisse, heißes Wasser und etwas Honig. Sie habe in der Schleuse 17.22.08 Minuten zugebracht, sie habe dort Geräusche mit ihrer Stimme gemacht, nichts was zu zählen gewesen wäre. Geräusch. Lang anhaltendes Geräusch. -No interruption-, sagt Homer. Ich nehme an, sie hat eine Melodie gesummt oder so etwas. Seither keine Nachricht. Nichts im Speicher, sagt Homer, nicht ein Wort ….. ich freue mich auf Emily ..... 178
charleston 5.07-8.00-3.50 * - 01.05.02 at 17:59:49
Rock
Ich befinde mich auf der Toilette des "Tinneff" und bin bemüht, möglichst rockerlike zu pinkeln.
Das ist gar nicht so einfach, denn das vom Alkohol beeinträchtigte Nervensystem muss komplizierte Steuerbefehle weiterleiten: "Zigarette im Mundwinkel – ziehen". "Nein, Auge nicht zukneifen". "Rechte Hand Pipimann lenken – nicht auf Pinkelstein zielen...riecht zwar gut, spritzt aber"."Bier an Unterlippe ansetzten."
Wie ich da so stehe, unten aus- und oben nachschütte, schleicht hinter mir einer auf die einzige Kabine zu. Besetzt. Die Schritte kommen wieder näher. Aha! Kein großes Geschäft, keine Drogen: Ein Gehemmter, ein Opfer. Der Kerl stellt sich neben mich, aus dem Augenwinkel erkenne ich den Profitänzer von ganz vorne, der mit den albernen schwarz-weißen Tanzschuhen und den breiten Hosenträgern.
Etwas umständlich nestelt er an seiner hochgeschlossenen Bundfaltenhose herum, ich zwinge mich, ein wenig langsamer zu pinkeln, denn ich will Show. Dann geht es los. Ein paar Spritzer – man, ist der gehemmt – dann eine kurze Pause, dann wieder ein paar Spritzer, diesmal etwas ergiebiger. Der Zeitpunkt ist perfekt, der Plan böse, die Umsetzung sagenhaft einfach: Zuerst schaue ich ihm auf die Flöte, kurz, unschwul, aber so, dass er es bemerken muss. Dann wandert mein Blick an ihm hoch, ich sehe bestimmt furchterregend lässig aus, in dem Moment, mit der Zigarette im Mundwinkel, dem Penis in der linken und dem Bierhumpen in der rechten Hand - und...uuunnnnd...Blickkontakt.
Nichts geht mehr. Rien ne va plus. Der intermittierende Strom versiegt unmittelbar, er schüttelt schnell ab und huscht davon. Ich will noch hinterherrufen: "Heeeeyy! Pfffuuii! Hände waschen!", denke dann aber, dass das schon böse genug war. Selbstverständlich wasche ich mir die Hände ebenfalls nicht. Ein bisschen Wasser ins Haar, ein prüfender Blick in den Spiegel, Zigarette in den anderen Mundwinkel. Perfekt.
Die Freundin des Profitänzers heißt Sylvia; sie trägt einen Petticoat und eine Hibiskusblüte im Haar. Weil ich ja erst seit kurzem Rocker und mit den Gebräuchen, Riten und Verhaltensregeln noch nicht so vertraut bin, wage ich es lieber nicht, nach ihrem Alter zu fragen. Natürlich fordere ich Sie auch nicht zum Tanz auf, ich bin zwar Rocker, obendrein betrunken, aber weder wahnsinnig noch lebensmüde: Der Profitänzer – er pinkelt vermutlich im benachbarten Bürgerpark - könnte ja jeden Moment zurückkehren.
Zwei Stunden später stehe ich auf dem Bürgersteig vor dem "Tinneff" und kotze rockerunlike auf meine Varuk-Wildlederschuhe. Ein paar Meter weiter steigen Sylvia und ihr Profitänzerfreund in den Fond eines Taxis. Ich meine zu erkennen, dass er grinst. "Schweinerei, jemanden auszulachen, der sich vollgekotzt hat..." Ich bin empört und schwöre mir, ab sofort wieder Yuppie zu sein.
Dann wische ich mich - so gut das eben geht, als besoffener Rocker-Yuppie-Hybride - mit Papiertaschentüchern ab und warte darauf, dass die Transformation zum Yuppie stattfindet.
Als Rocker nimmt einen ja kein scheißverdammtes Taxi mit.
DeadlyMedicine Bielefeld - 01.05.02 at 17:41:57
Friedrich Schiller - Weibliches Urtheil
Männer richten nach Gründen; des Weibes Urtheil ist seine
Liebe: wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib.
*
eben erst entdeckt:
http://gutenberg.spiegel.de
Goldmund Montreal - 01.05.02 at 15:07:36
gegenueber der biergarten im eroeffnungsrausch.
anbei die sonne ums eck. im kopf die nacht.
kuess die hand. schoener mann.
der fleiss des schrieberlings wird fruechte tragen.
freue mich auf das weckerklingeln. morgen.
helga grinst - 01.05.02 at 14:49:24
Weit hüpft das Reh, das Reh hüpft hoch",
so spricht der weise Philosoph,
doch hatte er geklaut den Spruch
von Robert Heinz, dem Morgenstern:
den liest er gern und Wilhelm Busch
ist dieser schlimmen Zeit so fern.
GüTeE - 01.05.02 at 14:45:45
Ausgezeichneter Tomtom,
das ist natürlich schade, das mit den Quarzsteinchen. Kann sein, sie gehören zu diesem Chino - Narzissmus, wie der grauenhafte Ming - Kitsch. Ich mag sowas ja. Auf der Nathan habe ich mir sogar eine kleine Spieluhr im klassischen Stil gekauft. Sie ist aus Plastik und fiept ganz erbärmlich, wenn sie geöffnet wird. Ich hätte sie am liebsten ständig bei mir, nur würde sie dann bestimmt gestohlen werden. In Frankfurt haben wir ja zum Glück eine Kriminalitätsrate von der die Angestellten, in der idiotischen Vorstadtvision des Potsdamer Platzes, nur träumen können. 'Mini - Moloch' ist eigentlich ein nettes Bild dafür. Nur ob Sie mit der Aussprache die lingua franca der Dönerbudenbesitzer meinen oder den Dialekt, weiß ich nicht. Mundartlich wird aber fast nur in Sachsenhausen von bezahlten Schauspielern gesprochen. Für die Touristen. Über die große Zahl der Touristen wundert man sich leicht, viele davon sind aber nur als Touristen verkleidete Einheimische, die sich den Urlaub nicht leisten können und wer lebt schon gerne 24 / 7 in einem Fassbinder Film ? Albert Speers Sohn will jetzt das höchste Bauwerk Europas hier entstehen lassen, da sehen Sie doch, man liegt gar nicht so weit auseinander. In Shenzhen, wo sie in den vergangenen 10 Jahren an die 600 Hochhäuser hingestampft haben, gibt es ein hübsches Plakat. Es zeigt immer noch den gütigen Deng, vor urbaner Kulisse, die regelmäßig aktualisiert wird, wie er den Weg in die Zukunft weist, unter der umsichtigen Führung der Partei natürlich. Darunter steht, wie ich mir habe sagen lassen:
'Die Sonne des neuen China soll niemals untergehen !
Das Lied vom neuen China soll ewig nicht verstummen !'
P. Aristide - Taunus - 01.05.02 at 11:29:10
Sie sitzt auf dem Randstein, mitten im urbanen Staub, so nennt Lischke
das, und stiert und er sagt kommst du jetz oder was. Lass mich, nur ein
paar Minuten, allein mit dem Schwindel, geh, ich warte hier. Stattdessen
setzt er sich daneben: Sachen wie wusste ichs doch, kommt davon und
sie lauter, ich warte hier auf dich. Er geht dann tatsächlich.
Der Taubenmann, wie ein Ballon umkreist die Taubenfrau, an seinem
linken Bein hängt eine Schnur, einen halben Meter lang und es fehlt ein
Zeh am anderen, immer rum um die Frau, schleift die Schnur durch den
Dreck und zeichnet Muster der Liebe. Sie eilt, wippt mit dem grauen
Kopf, immer weg von ihm, dem aufgeblasenen Kerl, er kapierts nicht,
sagt sie laut und Lischke, der neben ihr steht, schon wieder zurück,
was? Scheiss Stadttauben. Sie: Scheiss Taubenhasser.
Lotos geweckt vom Lärm der Hubschrauber - 01.05.02 at 10:48:23
Das Reh huepft hoch das Reh huepft weit,
warum auch nicht es hat ja Zeit.
Phil (-osoph) Dubai * - 01.05.02 at 07:32:26
Allein am 1. Mai in Latzhose unter vielen. Totemtier dabei.
Danke für die Fotos * - 01.05.02 at 03:07:00
geh deinen weg
über
brücke und steg,
du bist frei!
(am 1. Mai;)
.
Im April
Das helle Grün der Frühlingsbäume
vor blauem Azur.
Die Wolken, geballt, ziehen wild,
grau und weiß.
GüTeE - 01.05.02 at 02:51:38
Auf der ersten Urlaubsreise ins faschistische Spanien klaute ich an der Hotelbar eine Single von John Lee Hooker. In der Mittagspause saßen wir auf den Barhockern an der Theke und Bernd durchwühlte neugierig die Schallplatten: "Hier, willste haben?!"
Auf dem Markt der Uhrenverkäufer zu B., der anfing zu handeln (sein Vater war Kaufmann): "Du Faschiste!?" Wir waren keine 17 Jahre alt und sehr dumm! 'Studentenreisen': wir fuhren mit dem Bus die weite Strecke durch Frankreich. In Nîmes saßen wir abends in einem Straßencafé.
Auf der Rückfahrt kaufte ich gelben Likör (jetzt würde ich ihn gerne trinken!) In einem Kloster, dessen Pforten leider schon geschlossen waren (wir setzten uns an die Weser), kaufte ich am Kiosk eine Flasche 'Mönchslikör', der ebenfalls ziemlich lecker schmeckte.
Im Supermarkt stopfe ich die Milch, Sahne, Crèmes fraîches, die Schokolade und Erdnüsse in den Rucksack oder in die Jackentasche. An der Kasse übersehe ich manchmal etwas und vergesse es heraus zu ziehen.
Was soll's: John Lee ist Millionär geworden, Spanien spätletztendlich francobefreit, ich klaue nie mehr im Supermarkt (mein Selbstbild sagt mir: "Nein, du bist kein Dieb!"), trinke Sahnelikör mit Whiskey and - the loop must goes on:
Mein Blick fällt in ein weißes Blütenmeer.
Wie in den Spiegel sehe ich
auf Apfelbäume vor dem Fenster.
Geh' durch die Straßen dieser Stadt.
Die Luft ist mild, und Dunkelheit umhüllt
die Häuser mit den Türmchen, Erkern.
*
Tote unter Trümmern
begraben,
auf Leichen gelegt:
hier ein Kopf, Haare dort
und Zähne, Blut
und Knochensplitter.
:
Gewaltig
die Explosion,
das Donnergrollen nah.
Der Blitz
entfachte
ein Sternleuchten
in der Lunge,
höllischen Schmerz,
unendliche Qual.
Die Granate
warf
Wunderkerzenblitze
von großer Hitze
ins Herz,
kaltes Erz.
GüTeE - 01.05.02 at 01:51:48