Oder vielleicht so:
"Sein Leben erkennen, heißt vor allem zu wissen, was davon gar nicht Leben war."
Meine neunzehn Lebensläufe / 8 * - 30.04.02 at 23:28:31
"Umdrängt von Gefahren, immer benachbart ihren nahen Wetterschlägen, lebte ich wie zufällig noch weiter und gleichsam zwischen den Zeilen. In diesen selbst, wo's ja logisch zugeht, würde ich längst nicht mehr existieren."
Meine neunzehn Lebensläufe / 5 * - 30.04.02 at 23:27:13
"Die Biographie verschluckt unser eigentliches Sein".
Wie wahr * - 30.04.02 at 23:12:04
Eine etwas andere Perspektive auf den Nationalcharakter (als sie sich der teilnehmenden Beobachtung an touristischen Umtrieben erschließt) bietet der Test auf okkultes Blut im Stuhl. Im Rahmen der Krebsvorsorge muss man da je zwei runde, knapp eurocentgroße Felder mit Spuren seines Geschäfts beschmieren und zwar an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Dazu benutzt man vorbereitete Pappspachtel. Die Pröbchen sind an verschiedenen Stellen der Angelegenheit abzuheben. 'Les deux taches' auf den Feldern werden dann in einem Faltbriefchen verschlossen, das man mit Name und Datum beschriftet. Man gibt sein Werk beim Doktor ab wie weiland das Tuschebild beim Kunstlehrer. Das wird dann chemisch getestet. Meine Ärztin, die schon in mehreren europäischen Ländern und in den USA praktiziert hat, versichert mir, in Deutschland seien die Felder am penibelsten ausgemalt. Gleichmäßig bestrichen, ohne Leerflächen oder Randüberschreitung. Ganz wie Ball, Blume und Ente im Malheft. Andernorts begnüge man sich locker mit einem Klecks so ungefähr ins Kreisfeld. Ich muss lachen, und mir ist die Mitteilung ein wenig peinlich. Am liebsten würde ich meine drei Briefchen wieder mitnehmen und die Hausaufgaben noch einmal machen, lässiger.
anus horribilis * - 30.04.02 at 18:50:39
Danke Toni, der Held von Sölden und Seoul ist wieder da. Hoffe auf schöne Geschichten von Keule und so!
HMHB * - 30.04.02 at 18:36:57
Werter P. Aristide,
ich habe schon lange nicht mehr gegen Frankfurt gewettert; immerhin kennen wir dort ja einen Mann, der so befremdlich wie bezaubernd zugleich ist. Frankfurt ist im Grunde eine kleine Sensation, ein Mini-Moloch; einzig mit der dort verwendeten Variante des Deutschen mag ich mich nicht recht anfreunden, wenn sie doch auch vergnueglich, geradezu amuesant ist. Nebenher gesagt ist die lokale FAZ ja eine schoen zu lesende Zeitung. Och, jetzt werde ich bestimmt gescholten.
Im Flughafen Bangkoks finden Sie diese Quarzsteinchen leider nicht. Ich habe sie bisher nur in Hongkong gesehen, glaube ich zumindest. Die Thais halten viel von Essenz, alles ist schlicht, alles ausser den Tempeln und allem Chinesischen. Don Muaeng ist ja auch schon etwas aelter - dort stellen Glaskubikel Rauchzonen ('smoking areas' ist weniger faschistoid, aber ich verwende das Anna Herbst-Verfahren, obwohl ich gerne diverse Cocktails an einem Abend trinke) (wir mixen gerade lokalen Whiskey mit TIPCO-Weintrauben-Kirsch-Saft) dar; sie sind alle auesserst verraucht, und immerzu uebervoelkert von blassen und - so - unattraktiven Maennern mit Schmerbaeuchen, die auf den Anschlussflug nach Samui und Phuket warten. Die Frauen aschblond und schlecht gefoehnt, mit dicken Goldketten behaengt. Nach Pattaya faehrt man ja mit dem Bus.
Sie haben immer Platz bei uns. Selbst im August: der schlimmste Monat fuer Bangkok. Nur noch Schauer. Manchmal wird der Garten ueberflutet, aber laut Robert helfen die thailaendischen Nachbarn zu gern beim Wasserschoepfen. Und dann essen alle miteinander auf der Veranda. Trinken frisches Regenwasser zu den Tom Yam-Suppen.
TomTom breathe slowly - 30.04.02 at 18:14:38
...ein jahr vergangen und
immer noch ein feiner verein...
...und albert ist einfach phantastisch!!!
...einen gesegneten 1. mai...
toni oberweg hh-brd * - 30.04.02 at 17:56:38
Anruf von Albert
H: "Hab keine Zeit. Sie kommt gleich."
A: "Wer?"
H: "Na SIE."
A: "So bist Du. Kaum hast Du jemanden kennengelernt, meldest Du Dich nicht mehr."
H: "Normal."
A: "Typisch."
H: "Ich muß noch aufräumen... gibt's was?"
A: "Mußt Du mir mal vorstellen..."
H: "Was, DIR?"
A: "Klar."
H: "Um Himmels Willen, was soll die denn von mir denken, was ich für Leute kenne? Ganz schlechter Eindruck..."
A: " - "
H: "Kann ich dem Künstler vorstellen... aber nicht Dir."
A: " - "
H: "Spaß beiseite!"
A: "Nee, nee Du meinst das so..."
H: " - "
HalfManHalfBiscuit - 30.04.02 at 17:22:26
Sehr geehrter TomTom,
gross oder klein und zusammen oder getrennt ... leider schon immer. Vielleicht hätten sie uns doch 13 Jahre geben sollen, der loop müsste nicht mehr leiden, wir die Gratwanderer zwischen Alter und Neuer, wer weiss? And certainly more cruel are the ones mixing languages like cocktails... .
Geschüttelt oder gerührt?
Anna Herbst zwischenresidenzen - 30.04.02 at 16:34:26
Für Jules & Jim:
Anna Luz Exhauptstadt - 30.04.02 at 12:33:03
tränen, die ich nie zuvor gesehen habe. ein grüpchen, nein zwei wenn man genau hinschaut. ein stückchen zahn fehlt, ein kleines bloss - aber schon seit fast zehn jahren.
warum entdecke ich erst jetzt?
auf einmal nehme ich wahr... ganz anders.
so nah und doch so sehr bruder,
so zärtlich und doch nur freund.
soraya - 30.04.02 at 12:20:11
Ach: Jim Thompson. Danach habe ich große Sehnsucht.
Jules * - 30.04.02 at 12:15:40
Geschätzter TomTom,
über Malaysia weiß ich da nicht sehr viel mehr zu sagen, als eine beliebige Catherine Zeta - Phantasie vielleicht und daß der Name irgendwie ungeschickt ist für meinen Geschmack, weil ich ja auf dem Rückflug (Frankfurt ist nicht so schlimm, wie Sie meinen) nur stop-over am KUL International hatte. Ich saß in der smoker's lounge, die Dunhill dem Flughafen spendiert, drückte mehrere Zigaretten im Ascher aus. Ich freute mich dabei sehr über diese weißen Quarzsteinchen, die sie da immer reinmachen, aber das ist natürlich in ganz Asien so. Übrigends habe ich BOSS Zigaretten geraucht, die kannte ich noch gar nicht und die Packung ist eigentlich irgendwie hübsch, ganz in silber - grau nämlich. Unaufdringlich. Ich benutze selten Reiseführer, ich mag sie nicht in der Hand tragen und habe ein zu schlechtes Gedächtnis. Trotzdem hatten Sie recht mit Hong Kong, der Stadt mit der goldenen Toilette. Nach Saigon wird es aber nicht gehen für dieses Mal, das wurde zurückgewiesen. Im Ausgleich konnte ich die Reise, auf Michael Corleones Spuren, zur Zuckerinsel abgewenden. Vor allem, weil ich Hemmingway nie gelesen habe.
Daher nun Bangkok: irgendwann July/August 2002.
P. Aristide - Taunus - 30.04.02 at 12:07:49
Im Juli
Es war im Juli
Da traf ich sie
Es war im Juli
Ich hatte weiche Knie
Es war im Juli
Ich weiss schon nicht mehr wie
Es war im Juli
Die Göttin des Sommers
Blendet meine Augen
Es war im Juli
Es war heiss wie noch nie
Es war im Juli
Und in meiner Phantasie
Da hiess sie Juli
Es war im Juli
Die Göttin des Sommers
Brennt sich in mein Herz
Es war im Juli
Es schien mir wie Magie
Es war im Juli
Ein Tag voll Harmonie
Es war im Juli
Ganz einfach, irgendwie
Da traf ich Juli
Faustus Cassel - 30.04.02 at 11:20:15
@Leuchtfeuer:
Wunderschön
Faustus Cassel - 30.04.02 at 11:17:34
Ohoh. HERBST. Fremes Wort.
*
Lektuere:
GORE VIDAL - Hollywood
THOMAS PYNCHON - V
THOMAS HARRIS - RED DRAGON
TomTom fin - 30.04.02 at 10:47:52
Und Anna Herbst, bitte lernen. Nachmittage und Abende und Morgen und die Tage.
Klein oder gross, zusammengeschrieben oder getrennt.
You are cruel.
TomTom - 30.04.02 at 10:46:22
Ach.
CHINA JOURNAL TEA ROOM natuerlich.
TomTom yes - 30.04.02 at 10:44:52
Beste Anna Luz,
ich wusste es. DOM. In Frankfurt wird alles Positive benebelt vom schlimmen Dialekt. In Koeln ist das Geschaeft auf der Ehrenstrasse und ist eines der angenehmsten dort. Besser als die homosexuellen Unterwaeschelaeden. EMPORIO riecht gut, sieht schlimm aus. Hamburg ist natuerlich the very best. Der Hamburger wegen. Warum schreibt hiereigentlich niemand mehr aus der Hansestadt? Ach., ich kenne die Antwort bereits. Hamburg eben.
Uebrigens wuerde Eloise sich ueber eine Mail freuen. Anna, Du weisst schon, kompletter Name plus hotmail. Oder aber dser Nachname des Freundes von der Filmfreundin von Johnny Depp in BLOW.
Jules ist stets willkommen in unserem kleinen Haus. Jules kann hier mal was kochen. Bitte keine Paella.
Jules wird von Jim mitgenommen, auf die Sathorn, rauf aufs WESTIN BANYAN TREE, nicht ins Spa, nein, nur auf die Dachterrasse. Dort kann man zwar schlecht essen, aber es ist an der Zeit, dass die Thais lernen, was MARTINI Jigger sind. Don't you think? Mit Jim passiert kein Ungeschick wie HMHB es berschrieben hat. Jules kann mit Jim das Anwesen von Jim Thopson von der Kanalseite aus betreten. Es gibt wenig Wundervolleres in Bangkok. Glaubt Jim.
Und vielleicht moechte Jules einmal in den CHINE JOURNAL TEA ROOM. Mit Jim, versteht sich. Und allen anderen auch. Love.
PS - Gefaellt?
TomTom No Ordinary Morning - 30.04.02 at 10:43:40
Lieber TomTom,
Die grässlichen kleinen schwarzen Läden mit den Supertucken hinter der Kasse heißen DOM - die Durchführung dieser immer gleichen Grundkonstellation (schlimme Möbel, penisförmige Seifen und Nudeln in schwarz, Village People im House-Remix als Musik) unterscheidet sich allerdings gewaltig. Nirgendwo sind die Jungs hinter der Theke zum Beispiel schwuler oder angenehmer als in Köln, dafür ist in Hamburg das Ladenlokal fast edel zu nennen: alles ganz sparsam eingerichtet, die Musik leiser, die Fußböden von poliertem Holz, keine schwarzen Gumminoppen weit und breit.
Einstweilen Grüße, Jules lässt ausrichten, du hättest vollkommen recht: noch dieses Jahr.
Anna Luz * Exhauptstadt - 30.04.02 at 09:55:09
Ich hab meinem Geschichtslehrer immer gesagt: "Sie können mir eine 5 geben, aber schauen Sie mir in die Augen dabei!"
HMHB * - 30.04.02 at 09:23:21
MONTAG
Der Montag war der unangenehmste Tag der Woche, weil der Erste, das wurde mir
schon morgens mit flauem Gefühl im Magen bewusst, das Aufstehen fiel schwerer,
man gewöhnt sich aber daran, weil sich Montage relativ kontinuierlich durch
das Leben ziehen (alle sieben Tage) und findet sich damit ab.
Auf dem Weg in die Schule, Montags per Bus, machte ich die Hausaufgaben. Wir
hatten immer zwei Stunden Deutsch zu Anfang, bei denen ich stets meinen Busaufsatz
zum Besten gab, woraufhin mich die Lehrerin nach einem Blick in mein Heft bat
eine Computerabschrift einzureichen. Um sie abzuheften, sagte sie mir, in Wirklichkeit
reichte sie meine Geschichten an eine Schreibwerkstatt weiter, ein Jahr später
bekam ich ein Buch und meinen Preis und meine Geschichten im Buch gebunden,
es roch nach neuem Buch mit frischer Druckerschwärze, das war auch mal an einem
Montag.
Nach dem Abi habe ich nie wieder geschrieben. Das Buch habe ich heute noch.
Der Nachmittag war oft mit Chemie belegt. Chemie, eine Vorliebe meines Vaters,
die ich auch nicht von ihm geerbt hatte, diente mir oft dazu die Brutgewohnheiten
aller möglichen Singvögel in den grossen Kastanien vor den Fenstern des Chemiekabinetts
zu studieren, wobei mich im Frühjahr die weissen Kastanienkerzen besonders beeindruckten,
sie dienten auch als "Indikator", das einzige Fremdwort, was ich aus meinem
Chemieunterricht behalten habe. (Bald darauf folgte dann nämlich der Einzug
der Schwalben in die Stallgebäude zu Hause.) In der zehnten Klasse wählte ich
Chemie ab, obwohl ich den Lehrer sehr mochte, der auch im Winter Sandalen trug,
dann aber mit Wollsocken. Jungs, sagte er, Jungs, merkt euch eins; man kann
im Leben nicht mit jeder Frau schlafen, aber man sollte es wenigstens versuchen.
Ich glaube, das war seine Lebensphilosophie und er wiederholte diese auch wöchentlich
in Zusammenhang mit Geschichten aus seinem Skiurlaub oder Anekdoten seiner Scheidungsdramen,
nebenbei.
Damals lebte er in dritter oder vierter Ehe, so genau weiss ich das nicht mehr,
manchmal dachte ich, dass er Recht hat.
Der Montag Nachmittag diente ausschliesslich der Entspannung und Vorbereitung
auf den Montag Abend.
Montage haben sich jetzt nicht sehr verändert. Ich vermisse die Kastanien. Manchmal.
Anna Herbst L. Freistaat - 30.04.02 at 09:14:24
Der Trainer muß eine andere Krawatte tragen. Mit Klaviatur auf dem Binder werden die nie Meister.
HMHB * - 30.04.02 at 08:00:37
Anna Luz schreibt so gut, dass das Lesbische in den Hintergrund rueckt, ganz unwichtig wird und damit ein Vergnuegen des Lesens.
*
Angenehmer P. Aristide,
ich hatte immer gedacht, die Malayen haben nur eine Schrift. Ich kann mich auch irren, da ich nur einmal fuer ein laengeres Wochenende in diesem erschreckenden Land war, in Georgetown, in einem angenehmen Villa-Hotel. Ich habe die ganze Zeit ueber im schoenen kargen Zimmer gesessen, die Moskitos beobachtet, wenn ich nicht mehr lesen mochte in diesem langweiligen Fuehrer zu den 'most dangerous places on Earth', das auch Sie kennen, ja?
Nur einmal habe ich mich herausgetraut. Nunja.
Nach Ihrem letzten Eintrag habe ich in Roberts SOUTH-EAST ASIA ON A SHOE STRING nachgeschaut, wo Sie denn sein koennten. Die Zigaretten hatten mich faelschlicherweise auf Hongkong tippen lassen, aber der Strassenname fuehrte mich rasch nach Vietnam. Da der Reisefuehrer so schlecht und auch veraltet ist, kann ich noch immer nur raten, dennnach wenigen Minuten musste ich ihn schliessen. Der Blick drehte sich schneller und schneller.
Malaysia aber ist inakzeptabel.
**
In der Hitze spielt ein Farang, ein gar nicht schlecht aussehender Mann, Ende Zwanzig, Bob Dylan-Songs, begleitet sich mit seiner Gitarre auf den Passagen ueber der Siam-Station. Nur Thais werfen Muenzen in sein Cap. Er laechelt.
*
In einigen Staedten in Deutschland - ich weiss von Frankfurt, Koeln und Berlin - gibt es diese schlimmen kleinen Einrichtungslaeden. ANNA LUZ kann mir dabei bestimmt helfen. Dort arbeiten immer nur graessliche Homosexuelle, immer komplett in Schwarz. Vor ein paar Jahren konnte man dort Kuh-Sessel kaufen. Immer recht schick, immer en passant, immer zu gewollt. Housemusik, sehr laut. Das als Vergleich zu LOFT. Nur dass LOFT ein japanisches Geschaeft, das heisst also: aus der Ferne, aus einer Gesamtsicht sehr verlockend, aus der Naehe betrachtet: schrecklichste POKEMON-Badetuecher und silber-lackierte mouses, Kerzen in dreihundert Aromen und mehr Farben, importierter Pussydreck.
*
Vor dem SIAM DISCOVERY CENTER, wo wir bei LOFT Whiskeyglaeser gekauft haben, versuchen wir an einem Freitagnachmittag vergeblich, ein Taxi zum Stoppen zu bringen. Wir setzen uns auf die Stufen vor der Mall und rauchen Zigaretten. Die Hitze draengt jedweder Koerperbehaarung ein staendiges Schwitzen auf. Ich mag lieber einen Expressbus nehmen, da die Klimaanlage dort nicht so stark ist. Auf dem Bus Stop Display: Thai-Videos. SPIDERMAN-Plakte, zehn Meter hoch. Tobey Macguire also. Falsch geschrieben wahrscheinlich.
Ich lasse meinen Blick schweifen, ueber die Teenagerhorden, die shoppen gehen, alle im Military-Look, TRAVIS-Frisuren, staendige Flip Flops. Robert tippt mir an die Schulter. 'Look.' Ich schaue.
Eine sehr dicke junge Frau, sagen wir 25, schlecht blondiert, dunkelblaue Plastik-Sonnenbrille im Haar, kleiner schlimmer baby-blauer Mini-Rucksack, baggy pants, Elefantenhose, Arsch, dackelt auf dem Buergersteig, uns entgegen, im Schlepptau, eine Dyke, unvorstellbar, in schwarzer Latexhose, spannt. Die Dickere hat ein wie immer huebsches Thai-Girl an der Hand, zieht sie an der Menschenhorde vorbei. Grinst zu stolz, debil.
Ich kann nichts sagen, starre. Robert drueckt mir den Ellbogen in die Seite, 'don't stare, Patrick', sagt er.
'But I've never seen this. The first Lesbian sex tourist....'
*
Ueberall Maschinenteile, schlammige Gassen, es riecht nach Oel und Benzin, Chinatown, nahe des Flusses. Immer noch eine Ecke, alles wird kleiner, Alice im Wunderland (Alitsche), dicke niedrige Baeume, hohe Feuchtigkeit, nach einem Schauer. Zwei Blicke in das Zimmer mit Flussblick genuegen. 'Too sterile.' Das RIVER VIEW GUESTHOUSE ist zu teuer fuer zuwenig. Wat Arun reicht nicht.
Also doch keine Touristennacht. Wir werden spaeter zurueckfahren. Kaufen CDs - THE EAGLES und MASSIVE ATTACK und DESTINY'S CHILD und JILL SCOTT und - und trinken CHANG und essen spring rolls und sitzen vor der BANGKOK BAR, die Sonne geht hinter den Tempelgebaeuden unter, fasst an die tropischen Blaetter, Rattan, leise Musik, irgendwo die Anfangsmusik von THE BEACH, immer immer immer, spielen ein altes Spiel, 'where are they from', zuviel Bier laesst mich hinter allen vermeintlich Deutschen laufen, fragen, 'from Gerrmahnii', sogar bei den Staedten habe ich Recht, 'Mjunik', und Robert lacht, als ich zurueckkomme und sage "I told you - they ARE Dutch', bitte keinen Whiskey, Limetten, zu spaet, auf dem Tischchen.
Wenig spaeter muss ich Robert festhalten. Bekanntes Geraeusch rund um die Khao Sarn Road. Niemand schaut ihm zu. Aber in der zwanzigminuetigen Taxifahrt ueber die expressways Bangkoks, da schlaeft er, alles ist raus aus seinem Magen.
TomTom Bootylicious Tuesday (fuer Jules; Zeit zu kommen) - 30.04.02 at 04:39:28
Die künstlerisch verarbeitete Rattenplage auf dem Ersten.
Am Sonntag. Mister Jake. Oder? Where do you come from?
helga questions - 30.04.02 at 00:50:57
Crime & Glory of Commander Suzdal
Nach 10, höchstens 15 Minuten ziehe ich die Maske ab. Von oben und den Seiten des Gesichtes zur Mitte hin. Ich wasche die Reste ab, mit warmem Wasser. Wir waren übereins gekommen, daß unser Gepäck für dieses Mal nicht umfangreich zu sein braucht. Im übrigen sieht man mit viel Gepäck ja meistens wie ein vergessener Schlagerstar oder ein Billigflugtourist aus.
Namen, Daten und Orte vergessen wir immer mit erstaunlicher Gleichgültigkeit.
Ich setze mich auf die Toilette, nehme den Hörer von der Gabel ...
He began to unzip his flying jacket and soon stood naked in the faint glow of the altometer. Ginger blushed hotly. The pilot threw the twin - engined Jupiter into a tight turn over the airfield. His lips were set, his dilated pupils looked neither to right nor left, his hands gripped the steering. Suddenly out of the clouds, directly ahead of us, Ginger glimpsed the flash of von Richthofen's Heinkel fighter.
Soon the little Jupiter monoplane powered by two 770 h.p. Cyclone engines was rocking from side to side, as the dastardly German wreaked his awful revenge on the drug - crazed British lads ...
Die Verbindung steht.
Während ich mit Erno Lazlo die Augenpartie eincreme, machen wir unser Reiseziel fest. Endgültig. Ich denke noch, bei mir, wie widerlich das doch eigentlich ist und nenne Namen. Wir machen das im Spaß, nur um ganz sicher zu gehen. 'AMARAN OLEH KERAJAAN MALAYSIA: MEROKOK MEMBAHAYAKAN KESIHATAN TIDAK MELEBIHI 20 mg TAR 1.5 mg NIKOTINA' lese ich in der lateinischen transliteration.
Ich stecke mir eine an ...
P. Aristide - 29.04.02 at 23:19:22
Die fliegenden Ringelratten sind wieder da. Ein gutes Zeichen. Immerhin.
Jake * - 29.04.02 at 20:52:20
Tag
Jim * - 29.04.02 at 17:53:32
Gute Nacht John Boy.
Gute Nacht Jim Bob.
Gute Nacht.
Gute Nacht.
Und jetzt das Licht aus.
Nach einem Vollendeten.
John * - 29.04.02 at 17:18:17
(...) ,dass meine Schulsachen (...)
(...) nach einem vollendeten (...)
Eijeijei.
Anna Herbst nach der Schlacht mit der dt. Tastatur nun auch im Grammatikstreik - 29.04.02 at 08:51:18
SONNTAG
Der Sonntag war seit ich zur Schule ging, der traurigste Tag des Wochenendes, weil der Letzte, schon beim Aufstehen wurde mir das bewusst, nach dem Frühstück war es vergessen, ich bin nicht wirklich nachtragend.
Die meisten Sonntagvormittage meiner Kindheit verbrachte ich mit Hilfsarbeiten für meinen Vater, der es liebte ausgelassen und lange die Strasse zu kehren, bis man ohne Probleme aus der Bordsteinrinne hätte essen können. Diese Vorliebe habe ich nicht von ihm geerbt.
Zu Mittag kochte Oma jedes Mal, die nebenan wohnte, es gab oft Ente, von der ich immer das Herz bekam, fand sie es denn mit ihren beschlagenen Brillengläsern sich weit über die grosse schwarze Ofenpfanne beugend. Oft gab es auch Hammel mit Bohnen, Karnickel mit Erbschen und Möhrchen oder Rouladen mit Rotkraut. Danach fing der wunderbar lange Sonntag Nachmittag an, bei dem die Hausaufgaben zum jeweils folgenden Montag immer hässlich im Hinterkopf kreisten.( Da meine Mutter der Überzeugung war, das meine Schulsachen meine Angelegenheiten waren, kümmerte sie sich nicht gross darum. )
Wenn sich die Sonne dann langsam hinter die grosse Scheune drehte und die Luft nach einem vollendetem Sonntag Abend roch, liess meine Mutter ein heisses Bad ein und wir mussten Haare waschen. In unsere Bademäntel gehüllt durch den kalten Flur die Treppen hinab eilend, roch das ganze Haus nach Badewasser. Mein Vater fönte uns die Haare, wir sassen auf seinem Schoss, er sah nebenbei den "Weltspiegel". Danach hatte meine Mutter meistens den Abendbrottisch im Wohnzimmer gedeckt.
Im Frühjahr und Sommer gab es immer frischen Schnittlauch auf Butterbrote. Manchmal auch gekochte Eier, die ich erst ass, wenn meine Mutter zuvor das Eigelb ausgelöffelt hatte und das ist auch heute noch so. Nebenbei verfolgten meine Eltern die "Tagesschau".
Als ich älter wurde, durfte ich manchmal nach der "Tagesschau" noch "Tatort" mit ihnen sehen. Dies waren die einzigen drei Sendungen, die kontinuierlich meine Kindheit verfolgten.
Wenn ich jetzt nach Hause komme und Sonntag Abend bleibe, ist es bis auf das Haare trocknen auch heute noch so.
Anna Herbst die Wiege meiner Kindheit, nahe L. im Freistaat - 29.04.02 at 08:45:05
Klara liegt auf meinem Sofa, Kopfhörer auf und Zigarette an.
Ich gehe an der geöffneten Tür vorbei und winke kurz zu ihr hinein, Augenblicke später höre ich sie kichern über den Film, den sie ansieht.
In der Küche essen wir Spaghetti und rauchen, Klara erzählt von dem nervigen Typen, der ständig anruft und schaltet schließlich ihr Handy aus. Verdreht die Augen und legt es in ihre Tasche. Wir schauen die Bewerbungsunterlagen für die Universitäten durch und Klara telefoniert mit der Freundin, die sie morgen mit zur Vorlesung nimmt. Sie ist aufgeregt in ihren himmelblauen Cordjeans und den zum Zopf gefassten Haaren und lächelt mich an und sagt, glaubst du, ich kann meinen Kleiderschrank mitnehmen, wenn ich ausziehe? Wir trinken Milchkaffee und reden von den Eltern, sie verliert ihren Ohrstecker in der Küche und wir kriechen auf dem Boden und suchen und lachen. Ich finde dich klein, sage ich und sie schmollt. Sie hat mir ein Bild gemalt, die Leopardendecke ist ihr gut gelungen, sagt sie und nennt die nackte Schönheit auf der Decke ein dickes Fräuchen.
Auf dem Sofa schläft sie ein, ich nehme ihr die Brille ab. Das T-Shirt ist hoch gerutscht und ich lese den Aufdruck, während ich sie zudecke: when I’m good I’m very god, but when I’m bad I’m better.
Anna Luz Exhauptstadt - 28.04.02 at 23:42:06
Muß ein Gedicht 'schön' sein? Nein!
...formen für poesie
Ich finde, das ist ein Bewußtwerdungsprozeß: im Umgang mit Gedichten und beim Schreiben lernst du dazu. 'Man' muß keine Formen einhalten. Sie zu kennen und neue zu entdecken ist auf jeden Fall interessant! Ach, es gibt sooo viel verschiedene Arten von Gedichten, von DichterInnen und ganz besonders: von erlebten Momenten und Inhalten, die manchmal kaum mitteilbar sind. Jeder Augenblick ist einzigartig! Manche Gedichte sind der Musik nahe: sie klingen und haben Rhythmus, da kommt es nicht so auf den Inhalt an. Andere sind anschaulich wie Gemälde und voller Metaphern. Ein Überraschungsmoment wäre nicht schlecht, das Aufleuchten einer Idee, Witz. Intensiv Erlebtes, Durchdachtes, Wahrgenommenes, träumerisch Verarbeitetes, ein Gedankenkonzentrat, Erfahrungen (die machst du nicht vorm Fernseher, am Computer und kaum beim Lesen)
Die Form könnte/sollte einmalig sein. ? Ja, MUß aber nicht sein. Klischees und Papierdeutsch sollten vermieden werden, keine abgenutzte Sprache und Worthülsen, sondern frische Bilder, Alltagssprache: ja, warum nicht!
GüTeE - 28.04.02 at 23:15:15
Denn neulich, da sind wir einfach gegangen, so sah es von außen aus. Zweihundert Meter höher als das Dorf wollten wir sein. Ich folgte ihren gebeugten Körpern den steilen Pfad hinauf, Schritt für Schritt in gleichem Rhythmus. Von Meter zu Meter wurde mir das Atmen leichter und ihre Bewegungen geschmeidiger, ich konnte erkennen, dass ihre Finger anfingen kleine Gesten auszuführen und je mehr ich mich darauf konzentrierte, umso deutlicher wurden sie. Als würden ihre Finger mit Fäden verbunden sein, und zerrte man an einem, bewegte sich ein Finger des anderen. Ich ging ein wenig schneller, den Blick starr auf einen von ihnen geheftet, der dreht sich um und lacht mich an und aus ist der Zauber.
Wir erreichen einen Felsvorsprung, setzen uns nieder und ordnen unsere Kleider. Ich wage nicht zu fragen, was sie gemacht haben, aber sie sehen mich mit unverhohlener Neugier an und weisen auf die Riesenberge rings um uns. Ich folge dem ausgestreckten Arm des einen, er bewegt wieder seine Finger, und eine unerklärliche Aufregung erfasst mein Herz. Es ist kaum zum Aushalten, wie stark es plötzlich klopft. Von hier aus können wir den Mount Everest sehen, seine graue abweisende Schulter, er ist viel größer und ich bin klein und will, dass er zu mir kommt, aber er wartet auf mich und mein Herz zerspringt fast, weil ich erkenne, dass er mein Ziel sein wird.
The Crab - 28.04.02 at 21:24:52
Erinnerungen an Früher?
Seltsam, ich sehe Ihre Hände vor mir, diese unwirklich schönen Hände, aber Ihr Gesicht verblasst. Es gibt kein Foto, alle Erinnerungen vernichtet. Zu riskant. Und jetzt werden die Konturen unscharf, die Augenblicke treten dafür in den Vordergrund - Augenblicke, die ich wieder und wieder hinaufbeschworen habe.
Hat dieser Missbrauch der Vergangenheit zur Folge, dass die gewesene Realität verschwindet, während die Phantasie meiner ganz Herr wird. Das würde bedeuten, dass ich nicht weiß, ob ich geliebt habe, denn das, was noch an Liebe in mir ist, hat nichts mehr mit der Welt zu tun, nichts mehr mit dem, was war. Woran kranke ich dann? Bin ich überhaupt krank? Warum sehne ich mich nach Dir? Wenn Du doch nicht echt bist. Wenn Du doch nur mein eigenes inneres widernatürliches Geschöpf geworden bist. Arme Geliebte, so missbrauche ich auch Dich, zum Glück weißt Du es nicht.
Leonce - 28.04.02 at 19:21:17
Rituale II
Ich folge den Abfahrten in Richtung Stadt und kann schon die Spitzen des Doms sehen, die erleuchteten Brücken über dem Fluss. Unwillkürlich hebe ich die Hand an die Lippen, als wollte ich die Stadt grüßen mit einem Kuss. Weil ich jede Straße und jedes Wetter hier liebe, sage ich laut. Eigentlich sage ich es zu dir, das ist mir schon klar. Als du zum ersten Mal bei mir warst, bin ich mit dir zum Wasser gegangen, um dir zu zeigen, wieso es nur hier sein kann für mich und wieso jedenfalls jedes tröstliche Bild in der Fremde mir immer dasselbe zeigt: diese eine Flussbiegung. Deine Stadt liegt nicht an einem Fluss, das hast du mir erklären müssen, ich konnte es mir kaum vorstellen. Jetzt denke ich an dich, wie du dich dort bewegst, wo ich dich nicht sehen, nicht hören, nicht berühren kann, wo kein Wasser fließt. Ja, ich weiß, das soll ich ja genau nicht, ich soll es mir nicht einmal aus der Ferne ausdenken. Weißt du, dass ich jetzt sogar deine Stadt vermisse? Deine trockene Stadt mit den Schienen, mit den zu großen Plätzen, die mir immer so leer vorkamen, sogar vor Weihnachten, mit den Hochschulen und dem Chemiewerk, mit dem Bahnhof, der eine Baustelle war, solange ich ihn kannte. Der Zug, der mich zuletzt von dir forttrug, verließ den Ort mit geöffneten Fenstern, es war Nacht.
Anna Luz Exhauptstadt - 28.04.02 at 14:50:08
erinnern an früher
5 x 3 Fragen
1. Welche Erwartungen verbinden Sie damit, im pool / loop zu
publizieren?
A: Einen Verleger zu finden!
B: Daß ich mich weniger am Strand und auf der Straße rumtreibe.
C: Mit Gleichgesinnten in einem Forum neue Formen ausprobieren.
2. Warum veröffentlichen Sie unter Pseudonym?
A: Das tue ich nicht.
B: Wir kennen uns untereinander schon.
C: Um ungehemmt loszulegen.
3. Gibt es im Unterschied zu anderen Publikationsformen im pool / loop -
sagen wir mal - eigene Gesetzmäßigkeiten?
A: Verleger sind überflüssig.
B: Was für Gesetzmäßigkeiten?
C: Nur dann, wenn es gelingt, auf vorangegangene Einträge in
zumindest literarischer Form zu reagieren. Das wird jeder einzelne von
uns im Verlauf des Experimentes erkennen können.
4. Ist pool / loop letztlich nichts anderes als ein Chat für Intelektuelle?
A: Dazu sind die Dialogformen meist zu flach.
B: Das ist wohl eine Unterstellung?
C: Was ist Chat?
5. Wie lange, glauben Sie, wird das Publikum noch an pool / loop
Vergnügen finden können?
A: Das Publikum ist mir egal.
B: Wir habe anscheinend sogar den Segen der FAZ.
C: Vielleicht lange, wenn wir viele Surfer einbinden können.
monik sos ffm, d - 09.01.00 at 13:35:23
john perleberg * - 28.04.02 at 13:01:27
Telefonat mit Albert
A: "Was machste heute?"
H: "Treffe die Griechin."
A: "Jau, die war nicht schlecht."
H: "Die ist geil."
A: "Abwarten."
H: "Hab ihr gemailt: "Heute Dauerregen, Indoor-Aktivitäten angesagt"."
A: "Kannste nicht machen."
H: "Doch, kam zurück: "Wieso, bist Du aus Zucker?"
A: "Siehste!"
H: "Hab geantwortet: "Klar, Du etwa nicht?""
A: "Wieder Fehler!"
H: "Meinte sie: Kannst ja mal schlecken!"
A: "NEIN!
H: "Doch!"
A: "Die KANN ja nichts sein."
H: "Doch, die sieht gut aus."
A: "Wer sowas schreibt KANN ja nichts sein."
H: " - "
A: "Wärste mal lieber zum Geburtstagskaffee gekommen."
H: "Nee, muß doch schlecken!"
A: "Stinkt mir schon wieder!"
H: "Kenn ich. Geburtstag ohne Freundin ist Scheiße."
A: "Ist bei mir alles noch viel schlimmer. Bin bei meiner Mutter. Am Geburtstag
bin ich immer der Kleine. Trotz Therapie."
H: "Klar da kommste nicht raus. Kann ja fragen, ob die Griechin mit zu
Dir will."
A: "Bloß nicht!"
H: "Verstehe."
[]......
Die Einträge zwischen dem "Telefonat Albert" und dem Eintrag 27.04.02 at 12:00:47 scheinen unwiderbringlich zerstört.
Die Loop-Nadel pfurzt jetzt hier durch den Kratzer des schwarzen Web-Vinyls.
MARiO 2.5.2002
......[]
Kulturnutte * - 27.04.02 at 12:00:47
Manuel winkt ab und alles ist Revolution, er pisst den Kapokbaum hoch, was ist dir heilig Manuelcito, nix. Bullen klingen, er kaut nackt an Rindrippe und sein Schwanz ist größer, als der deutscher Polizei, Respekt, Mann, Manuel hat einen ehrlichen Schwanz, bitte ziehen Sie sich etwas an, Manuel winkt ab, ich habe nichts mehr anzuziehen, unterschreibe aber alles.
Manuel sieht scheiße aus, er stinkt aus dem Mund nach Hering und aus dem Hemd. Unter grauem Heringumhang geduckt, fällt er nach hinten um, schreit "Pueblo Mulato" bis ihm der verschlafene Sanitäter Tränen in die Augen treibt und einen unruhigen Traum.
Sasa - 27.04.02 at 10:50:32
Uns erzählten sie, Vogelbeeren seien giftig! Beim Schrottplatz wuchs so ein magischer Strauch.
Bis Vorgestern glaubte ich, 'Unkräuter' wie Brennnessel und Löwenzahn seien ungenießbar: ein Irrtum! Auch Bärlauch ist vielseitig verwertbar.
GüTeE - 27.04.02 at 00:37:38
Ich möchte sein
ein freier Mensch,
kein Unternehmer!
Wer mir als Dichter wohlgut gefällt,
ist Robert Schindel: dieser Heldhält, was er verspricht!
Gott ist uns das gute,
das erste Prinzip;
Teufel mit der Rute
hat niemanden lieb :(
Gott ist ein kleines Kind,
das mit dem Leben spielt.
Gott wohnt in den Wolken,
doch heute scheint die Sonne.
Ich falle, ich falle!
Plötzlich diese Leere,
ist niemand, der mich hält,
lieg ich zerschmettert einst?
Herr Emka X.,
der lebt in seiner Welt:
die Stadt ist sein Zuhause!
GüTeE - 27.04.02 at 00:29:47
@HMHB
Für Albert:
Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können. Hier
bestellen
Oder: 3 Euro Freiguthaben mitnehmen: Lebensberatung
der anderen Art
Wann gibt's die Telefonate als Buch?
jochen
Jochen Berlin - 26.04.02 at 23:42:21
der tag begann in den armen eines. in den armen eines
königs. ich fürchte mich zu verlieben. er muss tageintagaus
um sechs aufstehen. die prinzessin abholen und in den
kindergarten bringen. ist das eine aussage. ja, das ist eine
aussage. ein könig und seine arme. und sein sperma. das
ist der erste mann, seit einem jahr. dessen sperma ich
über den tag hin weg - lassen kann. die knoten in denen wir
einschlafen - keine knoten. aus denen ich mich winden
muss und - atmen. es ist ?la composition parfaite? - knoten
und freifläche. atmen. atem. seine stimme ganz nah an
meiner wange und atem. das zieht mir den boden weg. das
erste mal war vor tagen. irgendwann im tanz. im suff. auf
einer party bis früh. dann war nichts mehr. dann - beim
künstlermittagessen - jeden sonntag - der könig mit seiner
prinzessin. muss weg - kinderbett besorgen. ich muss
dann weg. er kommt wieder - fragt einen nach meiner
nummer. am nächsten tag - wir sehen uns. malerei.
gelernter bildhauer. kaffee auf der sonnentreppe. entspannt.
hatte er doch gedacht mich eh in der schule zu treffen.
meine nummer. ja und deine. null eins sieben usw. abends
eine ausstellungseröffnung - kommst du - mal sehn. er
kommt. kommt später. ich müde. ein anderer nervt und
kommt rein zufällig auch vorbei. geht wieder. ich bin mit ihm
allein. gehen wir einen trinken. lecker kaltes bier. das zischt.
nur das bier? blumenduft - ein alter bekannter auf pille
kommt vorbei - blumen - ich will eine und erhalte sie -
sobald der andere weg ist. schenke ich ihm die blume. er
versinkt in ihr. seine wange an ihren blüten. er nimmt sie
ins bett - sagt er - und ich - ich komme mit - sagt er komm
doch mit. männerbetten riechen streng - sehr. sein bett. ist
ein himmelreich.
schnee königin * - 26.04.02 at 18:55:03
Was sind Herrenreiterstiefel?
Lotos - 26.04.02 at 17:35:45
Telefonat mit Albert
A: "Heftige Schlägerei gestern Nacht vor meinem Haus."
H: "Was denn?"
A: "Ein Italiener ist von 2 Rechtsradikalen provoziert worden."
H: "Scheiße, und?"
A: "Da ist er in meine Türken-Kneipe rein."
H: "Und?"
A: "Die Rechten hinterher."
H: "Oh je."
A: "Da hamse dann "Scheiß Türken" rumgebrüllt."
H: "Soll man nicht machen!"
A: "Der langhaarige blonde Deutsche der da immer rumhängt, kennste vielleicht, der Schutzgelderpresser..."
H: "Nee, kenn ich nicht."
A: "Der hat die beiden Rechtsradikalen alleine verkloppt."
H: "Ok."
A: "Ist ein Tier. Der trainiert mit mir. Treibt Schutzgelder im Puff ein. Der arbeitet auch für die Türken."
H: "Was für eine Gegend."
A: "Als die Rechten am Boden lagen, haben die Türken jeder nochmal reingetreten."
H: "Hatten die auch ihren Spaß."
A: "Alles voll Blut heute Morgen. Riesensauerei."
H: "Hey, fahre gleich bei Dir vorbei, wo ist das Blut?"
A: "Schon wieder weg. Mit Spezialreiniger."
HalfManHalfBiscuit - 26.04.02 at 16:58:35
leuchtfeuer - 26.04.02 at 15:27:11
Unbedingt REINHÖREN denn heute ist
DIENSTAG: 22.05 Bayern 2
Mutter....................Karin Anselm
Elke.......................Christiane Roßbach
Sohn......................Michael Tregor
Regie: Bernhard Jugel/Helmut Krausser
Produktion: BR 2000
*
Eiseisbaby München, Bayern - 26.04.02 at 13:15:00
So Herrenreiter-Stiefel vielleicht, oder einen Wurzelholz/Aluminium-Schaltknauf von Brabus für den SL. Kostet aber...
Am besten - gibt es wirklich - ein Überraschungspaket für den Herrn vom Orion-Versand. Kommt immer gut, ist für jeden was dabei.
DeadlyMedicine Bielefeld - 26.04.02 at 12:44:11
Rituale I
Ich habe den Tag vergessen, an dem ich deine Stimme zuletzt gehört habe. Ich weiß nicht einmal mehr, wo ich war, als du sagtest, nein, ich kann nicht mehr. Jetzt stehe ich im Anblick der Stadt und kann dir nicht davon erzählen. Du sprichst nicht mehr, du bist fort.
Unsere Rituale sind mächtig, und in mir vermischen sich die Überreste zu zahllosen Handlungen, die sich entleert haben. Halb verrichte ich sie dennoch, täglich, ich mische sie neu und ordne die Abläufe anders an, ich hoffe, dass du es bemerkst und mich zurechtweist. Aber du teilst nicht mehr mit mir.
Ich fahre über die Autobahn, wie ich es immer tue. Es ist Winter geworden, auf einmal wird mir das klar: es ist dunkel. Ich rauche im Wagen und singe laut mit, und ich bemerke mein Lächeln sich den Weg bahnen – weißt du, ich habe an dich gedacht und an dein Gesicht, wenn ich dir erzählen würde, wie ich an der Ampel schnell die Brille abgesetzt habe, um die Frau mit dem Daimler in der Linksabbiegerspur zu beeindrucken. Sie hat dann schließlich nicht einmal rübergeschaut, aber ich habe an dich gedacht, du würdest dich amüsieren über mich. Beim Singen wird mir wieder klar, dass du dich eben nicht amüsieren wirst, du wirst nicht einmal wissen, dass es diese Frau an der Ampel gegeben hat, weil ich auch nicht mehr mit dir teilen darf, so hast du es gesagt. Ich setze den Blinker und verlasse die Autobahn.
Anna Luz Exhauptstadt - 26.04.02 at 09:32:04
Hat jemand eine Idee für ein Geburtstagsgeschenk für meinen Kumpel Albert? Mittlerweile liest er sogar. Susi hat ihm ein paar Psycho-Ratgeber empfohlen. Bitte um mehrwertsteuerenthaltende Vorschläge aller Art. Danke.
HMHB * - 26.04.02 at 09:11:25
Bester TomTom,
bei mir gibt es eigentlich so gut wie nie Fruehstueck, nur manchmal, meinen Gaesten zuliebe, mir wird naemlich immer schlecht davon. Ich wollte das sogar einmal zu einer mondaenen Esstoerung ausbauen, da wurde aber nichts daraus, schade. Das mag sich jetzt alles nicht ganz so gesund ausnehmen, wie Sie fordern und Lagerfeld oder Wasserbueffel sind da natuerlich auch sehr abschreckend, als Post - Genesis und Pre - Pokemon gleichen wir das aber aus zu den Klaengen der hervorragenden ukrainischen Punkband 'Plach Yereyimi'.
Wir sitzen hier gegenueber dem North District Park, rauchen HKSAR - Cigarettes aus der Flip Top, streitend, wo es angenehmer sei. Im 'Monaco' auf der Tran Hung Dao, behaupte ich frech, zitiere dazu aus diesem Lied: 'is it really such a pity be looking at the bar, not looking at the city'. Mein Begleiter wischt das weg, die Geste erinnert an Travolta, denke ich noch, da kommt eine Ratte durch das Cafe gerannt. Irritiert schauen wir zu den anderen, die lachen darueber und darum wissen wir: alles wird gut.
P. Aristide - GMT+7 - 26.04.02 at 03:49:47
jahr des buchhändlers
als ich ein knabe war,
so 16 jahr,
da wuchsen mir haare am kinn
(wo sonst?)
das machte sinn:
die haare braun,
den bart rasiert,
dann voll und schwarz;
nun wird er grau, meliert
der Rat beschließt einstimmig (eine grüne Ausnahme): ihr werdet entlassen! (danke, Herr Rat)
GüTeE - 26.04.02 at 00:41:22
Kain ist auf der Flucht
Erkennst du ihn?
Der Verräter macht Schluß
mit dem Leben.
Doch die Apostel, sie glauben dem Meister, dem Freund:
sie lehren die Menschen.
Abel ist Bauer: der Bevorzugte.
Kain trägt ein Zeichen.
Judas hängt am Baum, den Kopf in der Schlinge:
niemand begräbt ihn. Vögel fressen sein rotes Fleisch.
Doch die Mörder des Herrn Jesus laufen frei herum.
GüTeE - 25.04.02 at 23:09:52
und besser nachts als draußen . . .
brummt albert * - 25.04.02 at 21:37:31
Na und, was hast du dagegen? Besser schwul als blöd!
GüTeE - 25.04.02 at 20:20:45
Vielleicht weil Du schwul bist?
Blödchen * - 25.04.02 at 17:52:13
.. nun ja nett. aber warum nur nett. sie hatte doch alles. wirklich alles. ein wunderschönes gesicht das den beschützerinstinkt weckt, tolle figur, wirklich! einfach alles. und sie will dich, das sagt sie zumindest. ja, sie tut auch so, aber du lässt sie nicht richtig. warum? keine ahnung. es fehlt was. nicht, dass sie dumm wäre, nein man kann gut mit ihr reden. und trotzdem, das ist irgendwas bzw. da fehlt was. aber was soll schon fehlen, jeder dreht sich nach ihr um und jedem läuft der sabber. du hast immer gedacht wenn du früher so ein wesen gesehen hast " wenn ich so eine nur kriegen könnte dann..." na ja und jetzt? sie ist hier und du denkst was soll das? warum kann ich nicht zumindest den tollen mann spielen und vielleicht sogar einfach mal sex haben. sie würde es tun, ja einfach so. sie fühlt irgendwas. aber nicht einmal die lust zum spielen ist da. warum?
pawl kaliphia - 25.04.02 at 17:39:21
Die Wolken ziehen dahin,
sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch, er lebt nur einmal.
Und dann nicht mehr
(Altes Entenhausener Liedgut)
Carl Barks r.i.p. * - 25.04.02 at 17:26:53
Natursekt WAR höchstens mal winzersekt.
(soll ich albert antworten) * - 25.04.02 at 17:15:23
Duh.
Homer Simpson * - 25.04.02 at 16:52:08
Aber Odysseus, was sitzest du da,
als wärst du ein Stummer?
Zehrst am eigenen Gemüt,
statt nach Essen und Trinken zu greifen?
Homer * - 25.04.02 at 16:33:52
Bin mir nicht sicher, aber Natursekt ist glaube ich kein Winzersekt.
(Soll ich von Albert ausrichten) * - 25.04.02 at 14:56:38
Ich suche nach dem opfer. und finde die zeit. sie ist die hexe. sie streut mir das gift in den kaffee, sie hat das sandmännchen abgelöst, wartet nachts in meinem bett, streut mir weißes pulver in die augen, das mich sehen lässt, wie ich weiterlebe. time takes a cigarette... liebe grüße, dein rock'n'roll suicide.
david * - 25.04.02 at 13:40:59
fredrik - 25.04.02 at 13:14:03
Am Arm wird eine dicke Ader sichtbar, die ich manchmal abdrücke und wieder freilasse, wenn er mich lässt.
*
Schön.
Eiseisbaby München, Bayern - 25.04.02 at 13:02:25
Was ist denn bitte ein Winzersekt? Oder besser: Was ist denn kein Winzersekt?
DeadlyMedicine weiss nicht so recht - 25.04.02 at 12:42:51
@Luftgängerin
du trittst in die Luft - und sie trägt...
einst war es dieser satz, der mir meine liebe erklären sollte, doch ich wollte es nicht glauben. ich war nämlich nicht eine luft, nicht diese eine mächtige kraft voller leben, die fähig ist, zu halten. denn ohne vertrauen und glauben ist die luft nur luft, kein fassen, kein realer schritt, keine dauer, nicht einmal schlösser lassen sich damit bauen, nicht einmal das...
Leonce - 25.04.02 at 11:10:02
Telefonat mit Albert
A: "Hast was verpasst im Zirkus!"
H: "Wirklich? Die Löwen?"
A: "Die Löwen standen unter Drogen. Hab die vorher schon im Käfig mit Füßen hoch gesehen. Die sind fast eingeschlafen."
H: "Was war dann gut? Die Clowns?"
A: "Die waren auch schwach. Da waren aber brasilianische Trapezkünstler. Supergeil!"
H: "Das war klar..."
A: "Solche Ärsche hast Du noch nicht gesehen!"
H: "Und Du hast wieder mit denen geflirtet?"
A: "Eine hat mich von ganz oben angelächelt. Hab ich genau gesehen."
H: "Jajaa..."
A: "Man kann auch abends kaum noch in den Zirkus gehen. Nur Kinder."
H: "Du bist doch auch zwischen 12 und 14, denke ich. Passt doch! War Deine Mutter auch dabei?"
A: "Klar, mit meiner Mutter. Hast recht, passt ja."
H: "Und sonst?"
A: "Muß den SL wieder loswerden. Brasilianerinnen stehen nicht auf kleine Autos. Ein Pajero passt viel besser zu mir."
H: "Klar, in Braslien ist ein Auto ohne richtiges Dach ein Zeichen von Armut. Ich meinte aber, was im Zirkus noch los war!?"
A: "Die hatten auch ein Nashorn. Das war auch klasse."
H: "Was hat das gemacht?"
A: "Das ist durch die Manege gerannt und der Dompteur stand oben drauf."
H: "Naja..."
A: "Ey so ein Nashorn ist ein Riesending. So groß wie ein Passat."
H: "Kombi?"
A: "Ja Kombi."
HalfManHalfBiscuit - 25.04.02 at 10:33:39
Lieber TomTom, ich war SEHR exakt. Die verstehen auch sehr genau. Leider hatte ich im Unterschied zu Dir und Deinen Schriftstellerfreunden nur wenige Tage um BKK "zu machen", daher hat mich der Zeitverlust der ständigen Taxi-Irrfahrten doch sehr genervt. Das demonstrative mit dem Zeigfinger im analogen Navigationsinstrument Mitfahren und die regelmässige Überprüfung der Funktionsfähigkeit von waffenähnlichen Teilen der Knipser-ausrüstung haben die Transfers später deutlich beschleunigt.
HMHB * - 25.04.02 at 09:25:00
Guter P. Aristide,
seit zwei Tagen regnet es stundenweise im ueberhitzten Bangkok. Das macht viel Freude. In unserer Strasse verstecken sich alle Strassenhunde unter Autos, aber nach den Schauern kommen dicke Thai-Jungs in POKEMON-Outfits hinaus und spielen Fussball. Sie tragen alle Sneaker und sind sehr laut. Ich bin seit zwei Tagen house-bound, allerdings auf beinah freiwilliger Basis. Manchmal muss ich naemlich arbeiten. Oder Sumchit bewachen. Robert sagt mir immer wieder, das das mir als German doch gut gelingen muesste. Diese taktlose Bemerkung habe ich durch Servieren von schlechtem Edamer-Imitat beim heutigen Fruehstueck quitiiert. Hollaender aber sind ja grundsaetzlich smart, und er verwickelte mich dann in eine Diskussion. Weshalb Deutsche das Broetcheninnere zu einem Teigball rollen, mit Butter bestreichen und dann schlucken.
Natuerlich ist Sumchit natuerlich ein wenig lustlos. Letzte Woche kam ich mittags nach Hause und habe entdeckt, dass sie auf der Terrasse schlaeft. sie benutzt die Bank als Kopfstuetze. Sanft habe ich sie geweckt, weil das Geschirr noch nicht fertig war und ich scharfes Larp mitgebracht hatte, a la Isaan. Aber ihr English ist wunderbarerweise sehr ausgearbeitet. Auch gossipt sie gerne ueber andere Arbeitgeber und will mir immerzu alleintehende vietnamesische Frauen nahebringen.
Sie haben natuerlich, wie immer, Recht mit 'camp', mir war der Ausdruck entfallen.
Der Herr aus Afghanistan oder was auch immer fuer ein Blut er in seinen Adern fliessen laesst, ist aeusserst gekonnt dargestellt als Comicfigur bei atomfilms.com. Dort wird der Zusammenhang zwischen seinem Fanatismus und der schlimmen Pop-Dokumentation TRUTH OR DARE erklaert. Er traegt dann auch gelbe Speedos, und gelbe Speedos, also, campier geht es ja dann ueberhaupt nicht.
Nur ein Detail. Genesis waren nie gut.
Und verwandeln Sie sich bloss nicht in einen mageren asiatischen Wasserbueffel, dessen Organe ja durch die Haut schimmern. Bitte gesund leben.
Wieso sind Sie eigentlich so frueh auf? Oder sind Sie unterwegs?
*
HMHB,
ein deutsch booming NOW versteht doch kein einziger Thai. Die Ohren klappen reflexhaft zusammen. Exakt sein ohne Aufdringlichkeit. Gentile Direktheit paaren mit Laissez-faire-tum. Anders geht es nicht. Die Thais erinnern mich zuweilen an das Ewok-Volk. Aber ich kann mich auch irren. Ich habe die Quatrologie nur einmal gesehen. Und das gilt nicht. Einmal ist keinmal. Schluss jetzt.
TomTom diamonds featured on fashion tv - 25.04.02 at 08:45:00
"Here, Sir, Jim Thompson House." - "THIS is Jim Thompson House?" - "Yes, Sir." - "But it says Jim Thompson Silk Shop on the sign there. This doesn't look like a museum." - "Ah you want museum?" - "You know what I want and you bring me there NOW."
(1 h Gratis Taxifahrt. Ohne den Polizisten vor dem richtigen Jim Thompson House wäre das wohl nicht so glatt gegangen)
*
Bärlauch kommt aus Italien und heisst in Wirklichkeit Berlusconi.
HMHB * - 25.04.02 at 07:55:15
Bester TomTom,
sehr nett war natuerlich auch die Sportpalastrede bei den Krupps, 'Fatherland' hiess dass dann passenderweise. Eigentlich ist das, wie der Nazi - VW, ja totally camp, eben ganz unernste Bilderstuermerei. Bestimmt schaue ich mir das alles einmal an in Bangkok.
Vaeterchen Usama bin war gestern uebrigends auf StarTV, und er wirkt doch schon in real wie seine eigene Karrikatur, eine spitting - image Handpuppe der Central Intelligence, koennte man meinen.
Meinen inneren Organen gefaellt es gerade, sich zu verfluessigen. Ich trinke abgekochtes Wasser und wuerde viel lieber 'rippin kittin' hoeren, statt dem Canto - Pop.
P. Aristide - land of confusion - 25.04.02 at 04:49:36
Unsere maid freut sich unbaendig ueber das neue Buegeleisen.
- 'No water, yes?'
- 'Yes Sumchit, no water.'
- 'Good good, I like. How much?'
- 'Cheap.'
- 'How much?'
- 'Sam roi Baht.'
- 'Good price, I like. No water.'
Das letzte hat sie erfolgreich versucht unter Wasser zu setzen.
*
Gerne wollen wir am Samstag mit einem Longboat ueber den Khlong Saen Saeb von Bangkapi bis nach Rattanakosin, auf die koenigliche Insel duesen, am Jim Thompson House vorbei, den Golden Mount Temple erklettern, vielleicht abends ins fabelhaft aussehende Riverview Guest House einkehren. Am Tha Chang pet essen. Mal sehen. Behaebige Wochenenden.
*
R. KELLY FACES SEX SCANDAL.
TomTom Annie, Anan und Stevie - 25.04.02 at 03:45:40
mücke frißt ziege,
schaf macht miau,
pferde sie stehen im stall,
sie stehlen und wählen
sicher die falschen politiker
mit knall, überall
hund macht große augen auf
und schläft, träumt von der katze
bärenfrau streckt ihre tatze
aus und stirbt, fährt hoch
räuber sitzen, gehen, liegen
im knast. du hast
sie sicher vergessen:
sie essen!
- diese Phase hatten wir hinter uns???
GüTeE - 25.04.02 at 01:05:28
Ðàéíåð Ìàðèÿ Ðèëüêå
Ïèåòà`
Òâîè ëü ýòî ñòîïû, Èñóñ, òâîè ëè?
È âñå æå, î Èñóñ, êàê ÿ èõ çíàþ:
íå ÿ ëü èõ îáìûâàëà, âñÿ â ñëåçàõ.
Êàê â òåðí çàáèâøàÿñÿ äè÷ü ëåñíàÿ,
îíè â ìîèõ áåëåëè âîëîñàõ.
Èõ äî ñèõ ïîð íè ðàçó íå ëþáèëè.
ß â íî÷ü ëþáâè èõ âèæó â ïåðâûé ðàç.
Ñ òîáîé ìû ëîæà òàê è íå äåëèëè.
È âîò ñèæó è íå ñìûêàþ ãëàç.
Î, ýòè ðàíû íà ðóêàõ Èñóñà!
Âîçëþáëåííûé, òî íå ìîè óêóñû.
È ñåðäöå íàñòåæü âñåì îòâîðåíî,
íî ìíå â íåãî âîéòè íå ñóæäåíî.
Òû òàê óñòàë, è òâîé óñòàëûé ðîò
íå òÿíåòñÿ ê ìîèì óñòàì ñêîðáÿùèì.
Êîãäà ìû íàø ñ òîáîþ ÷àñ îáðÿøåì?
Óæå — òû ñëûøèøü? — ñìåðòíûé ÷àñ íàì áüåò.
Ïåðåâîä Ê. Áîãàòûðåâà
Ðàéíåð * - 25.04.02 at 00:51:12
die produktion. alles geht in die produktion. die nächte im haar gehst du in den morgen und hauchst ein stehendes bild in die luft. in der hand den schlüssel, den bund. rostige haut über den lippen. in pfützen schatten des himmels. huscht ein eichhörnchen über wege.
der erste sonnenstrahl trifft die zückenden blätter. an den zweigen. in der flachen hand, immer ausgebreitet. die flache hand.
wo ist das dach, der ziegel, die wand. in dämmerungen verschwinden türen. häuser lächeln mit geschlossenen augen.
ein kamm ritzt die schläfen. das schwert trifft das auge.
kämst du vom norden ich erzählte dir vom süden. kämst du vom osten, ich zeigte dir das meer. die gischt, die brandung. alles ist licht, alles ist offen, ein kreis, ein quadrat, formeln und gesetze.
du
trittst in die luft.
sie trägt.
Maria * - 25.04.02 at 00:06:05
Zitat von dieser Seite:
> Gemüseabteilung, Edeka. Ich frage nach Ruccola. "Ruhrkohle haben wir hier nicht, nur normale, Frau, aber die finden Sie nicht in der Gemüseabteilung ..."
Das muss wohl jemand von den Prosecco-Gläubigen geschrieben haben. Das sind die, die noch nie einen Winzersekt getrunken haben, denen man aber jede Aldiplörre andrehen kann, solange nur Prosecco draufsteht. Die keine Ahnung haben, was Trester ist, aber billigen Alkohol teuer erwerben, wenn er denn Grappa heißt.
Es gab mal einen Salat, der hieß Rauke. Er geriet in Vergessenheit - das war wohl zu der Zeit, als die Deutschen im Steak Hawai (Schweinesteak, Ananasscheibe, viereckiges Stück Schmelzkäse) die neue kulinarische Offenbarung erkannten.
Und dann kam Ruccola aus Italien zu uns. Gut so! Nichts anderes als Rauke natürlich, aber Italien sei ganz ernsthaft gedankt, denn endlich ist Rauke wieder da!
Martin * - 24.04.02 at 23:22:31
Ich möchte ihn eine Geschichte erzählen. Eine traurige
Geschichte, vielleicht die traurigste, die sie je gehört haben.
Faustus Cassel - 24.04.02 at 22:53:19
:-)
DeadlyMedicine - 24.04.02 at 22:51:26
Zartoranges Licht liegt auf Häuserwänden, auf Straßenbelag und über dem Samstagnachmittag, an dem wir Kinder mit gedämpften Rollschuhgeräuschen hin und her fahren und Wenden üben. Die Nachbarn mähen ihre kleinen Rasenflächen zwischen dichten Kirschbäumen elektrisch, Motorenlärm trennt das Bekannte und die Ferne. Mein Vater ist der einzige mit Handmäher und eisernem Auffangkorb, und das Gras darin ist weich und duftet.
Der Lagerschuppen hinter den Gärten meiner Freundinnen ist viel größer als die Wohnhäuser, mit dunklem, verwittertem Holz verkleidet. Er wird noch von Pappeln überragt, die im Wind wehen, der ist hier unten auf unseren Gesichtern aber nicht zu spüren.
Wir fahren höchstens bis zum Ende der Straße und kommen schnell zurück zum vertrauten Holzzaun. Meine Mutter setzt Studentenblumen um, deren leicht bitterer Geruch den roten Plastikeimern entsteigt, wenn wir Pflanzensuppe machen. Sie schleppt eine große Gießkanne in den Vorgarten, ihr Arm bewegt sich seitlich vor und zurück und Wasser schwappt heraus auf ihre staubigen Schuhe. Die gelben Blumen ducken sich unter dem schweren Schauer und braunes Wasser sammelt sich um ihre Wurzeln in schaumigen Seen.
Stolz zeigen wir uns gegenseitig die schorfigen Knie und knibbeln ein bisschen dran rum. Wir sitzen breitbeinig auf dem Bordstein und können unsere geblümten Schlüpfer sehen. Wir versuchen, die Hände durch die Gullilücken zu schieben wie letztes Jahr, aber unsere Handwurzeln sind bereits zu groß dafür.
Mama beginnt jetzt, die Gartengeräte einzusammeln, die Harke mit dem glatten Stiel und einen starken Besen, die Plastikkanne landet hohl unten am Treppenende. Papa zieht den Mäher mit sirrendem Kugellager hinter sich her den Steinweg entlang und scheppernd die Stufen hinunter. Ich folge ihm in den warmen Keller. Er summt vor sich hin, Schweißtropfen laufen aus seinen nassen Nackenhaaren ins Unterhemd. Am Arm wird eine dicke Ader sichtbar, die ich manchmal abdrücke und wieder freilasse, wenn er mich lässt.
Wenn die Gaslampen eine nach der anderen gezündet werden, wird es langsam Zeit sich zu verabschieden. Wir begleiten uns hin und wieder zurück nach Hause, das kann lange dauern, endlich pfeift der Vater von der Ecke her, unsere Hände winken ein letztes Mal, kaum mehr zu sehen in der dunklen Straße.
Auf jede von uns wartet grünes Badewasser, das Mama mit ihrer Hand geprüft hat, aber trotzdem ist es noch zu heiß, gänsehäutig stehe ich der Wanne mit rot erhitzten Beinen, bevor ich mich dann schaudernd tiefer und tiefer hineinsetze, hineinlege und dann vollständig im Schaum untertauche.
Ein kühler nasser Frottewaschlappen liegt auf dem Rand bereit für meine brennenden Augen.
The Crab - 24.04.02 at 22:07:29
Ach ja, und Tauben kann ich echt nicht ausstehen, fliegende Ratten.
Lotos - 24.04.02 at 18:56:48
Franzosen sind lausige Liebhaber.
Ich koche mit Bärlauch.
Auf der Hutablage meines Kadett liegt ein Stölpchen, denn das ist mal
richtig originell.
Syrische Pizza schmeckt blöd.
Ich bin blond und blauäugig.
Mein Freund Django trägt Massanzüge, ich meine früher.
Unsere Kinder bekommen nur biologisches Gemüse.
Mir ist langweilig.
Ich muss pinkeln.
Lotos rennt - 24.04.02 at 18:54:45
Das schönste, was mir im Ausland mit Deutschen nicht in Hotelschlafzimmern, Stränden oder auf Pool-Liegen passiert ist, begab sich in einem Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in einer südeuropäischen Hauptstadt vor einigen Jahren. Ein allen gängigen Klischees entsprechender gleichaltriger Deutscher fragte mich in holprigem Englisch, wo eine bestimmte Familie wohnen würde. Ich antwortete sofort auf Deutsch: "Oh, keine Ahnung, tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht helfen." Vollkommen verdattert meinte er: "SIE sprechen aber gut Deutsch." Ich entgegnete etwas überrascht: "Ja, danke, Sie aber auch!"
HalfManHalfBiscuit - 24.04.02 at 16:28:53
Hit des Tages:
What's going on? - (Latin Percussionist) Ray Barretto
u.a. erschienen auf "A Jazz Tribute to Marvin Gaye"
erhältlich bei Sony
Anna Herbst N.France - 24.04.02 at 16:02:01
Orangenkisten an die Macht.
Penner * - 24.04.02 at 15:54:13
FUCK LE PEN noch vielmehr.
Trotzkisten an die Macht.
Palatino * - 24.04.02 at 15:45:51
FUCK CHIRAC
FrenkFrankfort ffm - 24.04.02 at 14:05:40
Die Deutschen verhalten sich im Ausland unauffällig, rücksichtsvoll und den ethno-sozialen Gegebenheiten des Ziellandes entsprechend. Sie sind nicht viel lauter als Franzosen, oder Tschechen, sie waschen sich regelmäßig und ziehen sich danach, je nach Wetter bequeme Sachen an, manchmal passen die Farben nicht so gut zusammen, oft mit der Absicht auch mal was freches zu wagen. Sie haben sich vorab über das Zielland informiert, haben einen mittelmäßigen bis guten Reiseführer zu Hand, in dem sie gern auch mal kulturelle Informationen nachschlagen, z.B. wo jetzt Michelangelo gelebt hat, und was das für ein Gebäude da ist. Sie geben nicht übertrieben viel Geld aus, aber genug, dass man sie anständig behandelt, sie schreien die Kellner schließlich auch nicht an und sind in einem Restaurant, oder überhaupt in gastronomischen Betrieben eher zurückgezogen, ja gesittet. Sie hinterlassen kein Müll und erkundigen sich sehr oft nach Möglichkeiten der Mülltrennung.
Sasa - 24.04.02 at 13:47:07
Heute über Tourismus
Kein Geschäft ist offensichtlich-durchsichtiger als jenes, des Tourismus. Und Keines manigfaltiger.
The term « tourist », meaning «an individual who travels for the pleasure of travelling out of curiosity » made its first apperarance around 1800, and the word « tourism » was cited for the first time in the Oxford English Dicitonary in 1811. (Héctor Ceballos-Lascurain, 1996)
Angefangen hat es aber wohl schon mit Herodotus (484-425) und dann den reichen Römern, die nach Egypten und Griechenland fuhren. Zum Entdecken, Erkunden, Lernen, Erfahren. Später im Mittelalter war das alles etwas eingeschränkter. Man pilgerte. Santiago de Compostela. Canterbury, um das Blut des heiligen Thomas auf den Altarstufen ... und so weiter. Dann im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert reisten die wohlsituierten Engländer, gefolgt von den Schweizern und Deutschen. Und als es dann erst die Photographie gab... kein Halten. Und jetzt ?
Hochglanzkataloge, Robinsonclubs, Abenteuerreise Yukon, Ruinen der Maya, Paragliding Peru, Haarschnitt "Mallorca", Shit-verkostung in Indien bis hin zur Bepissung der Chinesischen Mauer.
(...)
Neulich im Palast der Päpste von Avignon liess ein Päarchen ein Stück Wandbemalung des heiligen Schlafgemachs in einer schwarzen Lacoste Handtasche verschwinden.
Hätte dieses Stück Wandbemalung Augen ; was hat es gesehen ?
Könnte dieses Stück Wandbemalung sprechen ; was würde es erzählen ?
Aber wir interessieren uns für die Socken der Miteisenden, deren Sandalen, deren Lacoste Handtaschen und aus ihnen hervorgehende Handymelodien.
Denn viel mehr wird Tourismus zum Sehen und Ego-gesehen-werden. Tant pis !
Anna Herbst N.France - 24.04.02 at 13:08:21
Mit Rasmus Mutter auch, Nachtrag
(..) Drei Jungs steigen ein: ein Türke, ein Araber, ein Grieche. Der Türke sagt
zum Griechen: sag ihm, dass mein Mutter gesagt hat, dass er gar nich ausschaut
wie ein Algerier. Der Grieche redet arabisch, kommt durcheinander: Mann, Scheiss
Türkisch-Arabisch. Der Türke: eih, was bist denn Du für ein Scheiss Dolmetscher?
Der Araber sagt nichts. Plötzlich ganz laut: Grüss Gott, Fahrkarten Bitte! Alle
kramen in den Taschen. Eih, Mann cool, eih, es hat funktioniert, sagt der Grieche.
Schau Dir die Omma an, sagt der Türke. Beide klatschen sich ab. Dann hebt der
Türke die Hände: war nur ein Spass. Ja, sagt der Grieche, war Spass, seine Mutter
ist Kontrolleurin. God Damm, mein Tag ist gerettet.
*
Eiseisbaby eMünchen, Bayern - 28.09.99 at 17:27:54 - 24.04.02 at 12:01:40
So ein Stuss.
Lotos - 24.04.02 at 11:52:56
Ich erkenne Deutsche sogar unter Deutschen.
HMHB * - 24.04.02 at 11:45:22
Allemagne 1923 :
Pour la première fois, après un putsch minable raté à Munich, le parti Nazi apparaît aux élections législatives... il fait à peu près 6%. Tout le monde considère ces gens-là comme des clowns. Hitler est en prison.
Il écrit "Mein Kampf".
Allemagne 1928 :
Elections législatives en Allemagne. Streseman (socialiste) est
renversée par une majorité plutôt conservatrice (Hindenburg) à cause de deux problèmes fondamentaux : l'insécurité et le chômage. Les Nazis approchent les 20% mais personne n'en parle vraiment. Les conservateurs s'appuient sur le report de voix...
Allemagne 1932 :
Aux élections présidentielles (suffrage indirect), c'est la grande surprise: Hitler arrive au second tour des élections alors que tout le monde s'accordait à dire que l'Allemagne allait virer à gauche (percée des communistes donc de l'extrême gauche de l'époque qui condamnent les socialistes). Hindenburg bat Hitler 60% contre 40%. L'Allemagne respire...mais s'habitue à cet orateur de talent...
Allemagne - Janvier 1933 :
Les élections législatives sont remportées par le parti Nazi et
Hindenburg appelle Hitler à la chancellerie... L'abstention avait
atteint les 34%...
Suisse - Avril 2002 (entendu a la radio) :
"Aujourd'hui : beau temps, il fait chaud en Suisse; il facho en France."
Anna Herbst N.France in Aufruhr, verständlich - 24.04.02 at 11:41:13
Und ich sitze im internet-café "la dolce web" und spiele mit der kleinbrüstigen manuela oder manola am tisch gegenüber das nette site-raten: deutsch oder holländisch oder britisch oder ami? Wobei wir die texte in esperanto übersetzen, bevor's die jeweilige originalsprache zu erraten gilt. Ich bringe ein babyleichtes beispiel: "ein ehepaar mitte 50, beide mit den gleichen lila-pink-hellblau-dunkelgrünen
regenjacken [das wetter war nicht gut]. er dozierte aus einem reiseführer [die augen auf diesen fixiert,
anstatt die umgebung zu betrachten], sie schaute missmutig herum, mit zusammengekniffenen augen
schaute sie unter zickiger brille und hausfrauendauerwelle" usw.
Mano reckt sich auf ihrem kugelrunden po, und auf ihrer lila beflaumten oberlippe steht der erste hässliche anflug von langerweile.
"Otto", nölt sie, "so schreiben nur ottos. ziehen ihre eigenen eltern durch den schlamm, sind bald selber wie sie, wollen gar nicht anders sein."
Und bald darauf: weg war sie. Und ich mutterseelenallein.
rasmus firenze - 24.04.02 at 11:21:39
@eiseisbaby:
die deutschen sind wirklich überall zu erkennen. mein beitrag:
in florenz sah ich ein ehepaar mitte 50, beide mit den gleichen lila-pink-hellblau-dunkelgrünen regenjacken [das wetter war nicht gut]. er dozierte aus einem reiseführer [die augen auf diesen fixiert, anstatt die umgebung zu betrachten], sie schaute missmutig herum, mit zusammengekniffenenen augen schaute sie unter zickiger brille und hausfrauendauerwelle hervor. ich dachte: das MÜSSEN einfach deutsche sein. und als ich näherkam, hörte ich
des haus des mischelanschelo müssde irschendwo hier in dr nähe sein, und die kirsche daneben soll angäblisch hunderde von jahre ald sein
ich ging an ihnen vorbei, mühsam das lachen/weinen unterdrückend.
sterntaler *_* - 24.04.02 at 10:56:50
Hej TomTom, in dem Laden war ich vor 2 Wochen am Samstag, weil ich am Vortag beim Tanzpalast-(Party)-Abend unten im Schauspielhaus eine wirklich attraktive chemiestudierende, völlig unpromovierend promotende Promoterin des "Zeit&Raum" kennengelernt habe, die mir sich und den Laden nahe gelegt hat.
Heute französischer "Aus"... mal sehen ob Albert mitkommt.
HMHB * - 24.04.02 at 09:13:49
Telefonat mit Albert
H: "Ich reserviere gerade Ballett-Karten für Mitte Mai, `ne Londoner Truppe, kommste mit?"
A: "Ballett? Ähm... hm..., mal sehen. Diese Woche gehe ich zum Zirkus, mit meiner Mutter. Kannst mitkommen."
H: "Zirkus? Du warst schon mal beim Zirkus. Was willst Du da?"
A: "Bist Du nicht tierlieb?"
H: "Ach Quatsch, Du guckst Dir Artistinnen im Spagat an."
A: "So denkst Du, das ist typisch! Die haben einen großen Dompteur."
H: "Würde vielleicht mitkommen, bin aber schon beim Tanztheater diese Woche."
A: "Ist das was für mich?"
H: "Eh ausverkauft. Ich darf gar nicht dran denken. Sehe wahrscheinlich die Blonde mit ihrem Stecher."
A: "Kommt die extra aus Berlin?"
H: "Klar, nur wegen Pina. Ich muß mich echt zurückhalten. Ihr Luschen-Freund weiß ja nix von mir."
A: "Das wird hart. Für Hyperforat ist es schon zu spät."
H: "Nehm ich nie wieder. Nur Weihnachten."
A: "War die Rechtsanwältin denn echt nichts gestern?"
H: "Für mich nicht. Die hatte nix Mädchenhaftes mehr. Zu Dir würde die passen. SL-würdig. Solariumblond."
A: "Wenn die Dir schon nicht gefällt, wie soll die was für mich sein?"
H: "Du bist 9 Jahre älter als ich. Hab ihr von Dir erzählt. Als ich meinte, der hat einen SL bestellt, haben ihre Augen geleuchtet."
A: "Wie kannst Du anderen von mir erzählen? Und vom SL? Darüber redet man nicht!"
H: "Wir haben über Autos geredet. Dann kam sie auf SL und ich hab Deine Probleme mit der Farbauswahl geschildert. Die sind ja jetzt gelöst."
A: "Warum?"
H: "Du nimmst grün."
A: "Geht ja gar nicht. Warum?"
H: "Die Schlagläden von ihrem neu gebauten Haus sind grün."
A: "Hm..."
H: "DAS wäre mal eine Frau mit der kannst Du wachsen!"
A: "Bernd-Schuster-Effekt"
H: "Ganz genau!"
HalfManHalfBiscuit - 24.04.02 at 08:46:06
TomTom extra fuer HMHB (remixen) - 24.04.02 at 06:38:49
P. Aristide,
das ist hervorragend. Sie sollten bitte einmal nach Bangkok kommen. Hier versammeln sich die Schlechten aller Voelker. Dicke irische Kuehe. Verbrannte Schweden. Trotzig-arrogante Israelis. Verdreckte Araber. Sexhungrige Schwarze am NANA-Hotel. Italiener schauen Frauen in den Schritt. Deutsche Senioren gehen shoppen. Boy Shopping.
Einen VW, irgend einen, zu finden muss sehr einfach sein. Nazi-Schick in Thailand. Solange man laut ist, hartten die Thais Spass daran. Sie wuerden am schwarz-weiss-bemalten Bordstein stehen und sachte klatschen, grinsen und mit dem Finger auf den Wagen zeigen. Bitte aber kein Convertible in der Hitze.
Und mit den Fingern zu Maerschen schnippen.
Gut kann man Goebbels-Reden in MASSIVE ATTACK-Musik mischen. Besonders in 'Lately'.
*
Wieso eigentlich sagt niemand etwas gegen die Faschismus-Faszination hier zur Zeit? Vielleicht, weil es nichts mit Faschismus zu tun hat. Das ist besser als Osama BinLaden-T-Shirts, die Leute hier noch immer kaufen, weil sie in Frankreich verboten worden sind. Schwach. Vergleichbar also eher mit Genickschuss-Fotostrecken in den spaeten Neunzigern. Und der daemliche Heroin-Look. Ja?
*
Helmut Berger uebrigens ist doch 1A.
*
Guy Dumont, Prae-TRAUMSCHIFF.
TomTom booming voices - 24.04.02 at 06:36:55
Der Taxe, des Taxis. O, Deutsch, du Sau.
Sasa - 24.04.02 at 03:17:15
Manuel winkt ab und alles ist Revolution. Verstehst du das?, fragt er und zuckt mich mit dem Kopf an. Was soll man da antworten, was? Bitte, gib mir never again von diesen Scheißzigaretten zu rauchen, droht er mit der geschundenen Faust und ausgelaufenem Blut im Augenweiß, steckt sich eine an, die Hände in die Taschen, den Kragen hoch, Adios, Manuelcito, hast du Freiheit für mich, ruf ich hinterher, er steigt aber schon über die Fronthaube des Taxi und drückt den Türken gegen die Laterne.
Sasa - 24.04.02 at 03:15:25
Berlin 1876 (Alfred E. Brehm)
Die Art des deutschen Schaeferhunds ist Treue bei wenig Verstand; sie sind gute Waechter, wilde, mutige Gegner; sie achten auch ihr eigenes Leben fast fuer nichts, merken auf jeden Wink des Herren, lassen sich auf den Mann abrichten, nehmen es mit drei, vier Mann auf, beruecksichtigen Schuesse, Stiche und zerrissene Glieder nicht und balgen sich mit ihresgleichen greulich herum. Sie sind sehr stark, reissen den staerksten Menschen zu Boden, erdrosseln ihn, bannen ihn, auf ihm herumspringend, auf eine Stelle, bis er erloest wird, und halten rasende Wildschweine am Ohre unbeweglich fest. Sie haben ein wenig mehr Verstand, als man meint. Am tiefsten unter den Hunden steht unleugbar der Mops. Er ist durch geistige Versinkung entstanden und kann sich begreiflich durch sich selbst nicht heben. Er erfasst den Menschen nicht und der Mensch nicht ihn.
Warschau 1943 (Marek Edelman)
Wir antworten mit Schuessen. Jedes Haus ist eine feindliche Festung, aus jedem Fenster hageln die Geschosse. Sie zielen auf die verhassten deutschen Helme, auf die verhassten deutschen Herzen. An einem kleinen Fenster im vierten Stock steht der alte Soldat Diament. Er hat ein langes Gewehr, das noch aus der Zeit des russisch-japanischen Krieges stammt. Diament ist phlegmatisch und bewegt sich langsam. Die anderen draengen ihn. Aber Diament ist unerschuetterlich, er zielt auf den Bauch und trifft in die Brust. Jeder Schuss - ein Deutscher. An einem Fenster im zweiten Stock steht Dwora. Sie schiesst verbissen. Die Deutschen haben sie bemerkt. 'Schau, Hans, eine Frau schiesst !'
Shanghai 1999 (Wei Hui)
Naechste Woche muss ich zurueck nach Deutschland, meint sie. Ich arbeite ja im Bundesumweltamt und darf nicht so lange Urlaub machen. Die Deutschen sorgen sich naemlich schon fast krankhaft um die Umwelt, sie laechelt. In Deutschland gibt es diese unglaublich qualmenden dreiraedrigen Karren nicht, und niemand trocknet Waesche auf dem Buergersteig.
Ich nicke, ueberzeugt, dass Deutschland auf der Schwelle zum Paradies liegen muss.
Lantau Island 2002
'Auslaendische Teufel' ruft uns der Busfahrer vom Mainland noch hinterher, waehrend wir aussteigen, aber da sehe ich schon diese ueberwaeltigende Statue. 'Komm schon' wendet sich mein Freund von der HSBC lachend zu mir um ....
P. Aristide - a.a.O. - 24.04.02 at 00:23:53
GüTeE ist ein Prinzip!
Sasa - 24.04.02 at 00:21:21
Gott ist das gute, das erste Prinzip,
Teufel ist böse, ein Dämon, nicht lieb;)
GüTeE - 24.04.02 at 00:20:25
Freidenker erinnert mich an meinen Abend bei den
Freimaurern
Faustus Cassel - 23.04.02 at 22:12:55
klugscheiss...
badly drawn boy * - 23.04.02 at 20:51:46
Die Deutschen erkennt man an markannten hässlichen Gesichtern, Augen die in den Boden starren und eine Aura mit Ansätzen von Verstaubtheit und Schuldbeladenen Schultern. In manchen Ländern, wenn der Gegensatz stark ins Auge fällt, kann man Deutsche auf 50 bis 100 Meter erkennen.
traurig aber wahr * - 23.04.02 at 20:13:31
BAD DRAWN BOY - Thinking of you
Prrrrrrrrinzessin * - 23.04.02 at 19:04:36
BAD DRAWN BOY - Above you, below me
Mimi * - 23.04.02 at 18:53:17
Der Sandalengott, Nachtrag.
Ja, wie erkennt man einen Deutschen? Diese Frage haben wir uns Gestern gestellt. Auf alle Fälle: Im Ausland an den weißen Socken unter den Sandalen. Ostdeutsche tragen auch Socken unter den Sandalen, allerdings alle Farben, nicht nur weiss. Und Ostdeutsche tragen die Socken unter den Sandalen auch daheim, also in Ostdeutschland. Ich kenne Westdeutsche, die im Ausland so rumrennen wie sie es in Deutschland nie täten. Ich trage gerne Shorts, Sonnenbrille und Bauchtasche. leider habe ich keine Sandalen mehr, nur Socken. Die Sandalen wurden mir geklaut, in Südfrankreich, am Meer. Echte Birkenstock, habe sie auf einem Steg stehenlassen. Als ich zurückkam, waren sie verschwunden. An diesem Abend sagte ein schwarzes Mädchen zu mir: "Cannes, c'est pour les vieux, les riches et les bourgeois". Und trotzdem klauen die da Birkenstock, in Cannes.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 23.09.99 at 11:46:20 - 23.04.02 at 18:52:52
Gwyneth Paltrow übrigens auf der neuen Scheibe von Sheryl Crow, als "Naja, sie hat's versucht!" einzuordnen. Dabei möchte ich mich mit dem Sommerhit anschliessen, "You are an original" Duett mit Lenny Kravitz. Was kann da schon schief gehen?
Anna Herbst N.France - 23.04.02 at 18:16:33
Glück zugreifen
Im Feuerschein erhobene gefüllte Weinbecher bis zum Rand mit Baguette und Unmengen von Käse, Popeye rezitiert die Verrücktheit der Jugend auf tausendfünfhundert Metern in einer Almhütte, die nach Schatten und Mäusekütteln riecht während draussen der durch den Mond erleuchtete Schnee glitzert und die Sterne über den Gipfelketten tanzen in einer gewaltigen Frühlingsruhe, welcher nur der Mont-Blanc mit seiner blossen Anwesenheit gelassen zustimmen kann und die durch den Duft der Krokuswiesen nicht ewiger unterstrichen werden könnte, stossen drei Italiener, zwei Spanier, sieben Franzosen und eine Deutsche an.
A la fête, à la folie et à la connerie de jeunesse!
Anna Herbst aus den Bergen zurück in N.France - 23.04.02 at 18:10:07
Die offizielle Frühlingshymne liegt vor. Verlieben ab sofort gestattet.
NEW ORDER - Here to stay
HMHB * - 23.04.02 at 17:00:35
Just do me, Baby. Do me good.
Gwyneth Paltrow Waiting For Kracht * - 23.04.02 at 15:45:20
@TomTom- Oh ja. Ich mag das sehr gerne lesen.
dk * - 23.04.02 at 10:48:53
fredrik it's such a perfect day - 23.04.02 at 09:35:48
Live wohl kaum, mein lieber GüTeE, 1969 war ich ja noch Plankton - Mein lieber Vater hat ihn aber 1967 live in Amsterdam gesehen.
Sein (also Wes´s, nicht Vadders) letztes Album "Road Song" ziert übrigens meiner Meinung nach nach das beste und zeitloseste Cover-Artwork ever. Die LP schläft im Acryl-LP-Ständer meines Erzeugers und wartet sehnsüchtig darauf, von mir geerbt zu werden...
DeadlyMedicine Bielefeld - 23.04.02 at 09:13:39
Metropole, naturellement.
TomTom - 23.04.02 at 08:34:59
Bester P. Aristide,
nein nein. So nicht. Sind alles gute images, aber uns schwebt da doch eher ein gay-apokakyptischer Trip im Kopf umher. Traumatisierung der Mountaineers durch perfid-trashiges Knickerbocker-Gehabe. Ausgestreckte muskuloese Unterarme. Unbedingter Brazil Boys-Schick. Nur die dunklen cops' sunglasses passen dazu. Unbedingt. Goldraender. Porsche-Schwuletten gewissermassen. Kurzgeschnittene Scheitel, natuerliches Blond, dunkle Teints, alo kein Schweinchenskalp.
Ich wusste, es wuerde Ihnen gefallen.
Spots und Modelabels sagen mir hier in der anti-eurozentristischen Metropoloe wenig.
Allerdings moegen wir gerne Poolfotos im Dolce e Gabbana-Stil veroeffentlichen. Capri meets Asia, you know.
*
Tres chic:
Wiederholt - Gregory Peck ausser sich, salutiert vor James Mason. 'Heil Hitler.' Das erfreut selbst hyper-liberale Hollaender. Lachen in heissen Naechten.
TomTom Toms of Bangkok - 23.04.02 at 08:33:08
@TomTom
Subject: Ye olde svastica chic
Unbedingt diese Poppers Vision mit ausrangiertem VW 1303 Convertible fuer den Spot eines gewissen Modelabels auf Super8 festhalten: Abfahrt vor dem Rudolpho's beispielsweise, spaeter Schlaegerei im 'Over the Top look-alike' truck stop (dazu passt aber eigentlich nur Jean-Luc De Meyer). Angespielte Details duerfen nicht fehlen dabei: zugeschweisste Wagentueren also, die Enfield .303, showdown im white trash-trailer park, John Birch Society und verspiegelte Sonnenbrillen im Gegenlicht.
P. Aristide - 23.04.02 at 04:07:37