Deadly, hast du Wes Montgomery gesehen (und gehört)? Lustiger Typ, offen und
'prollig'.
Am Klavier
Keith Jarrett hält die Spannung, wie besessen!
Er liebt sein Instrument und schaut; er hört
und spielt nur, wenn es wichtig ist und nötig,
kommuniziert mit wem?
mit Charly Haden,
Motian, Paul.
Bill Evans spielt mit Geller, Herb,
der Flöte bläst (und wie!),
eine Ballade, langsam: derb?
Fein ziseliert, ein Stück von ihm,
nehm' ich mal an, von höchstem Wert!
Thelonius Monk raucht Zigarette:
die legt er auf die Taste, links,
wischt sich den Schweiß ins Taschentuch
im Club, New York, die Stadt ist groß.
Er spielt den Blues wie keiner: scharf
gewürzt mit Dissonanzen, rhythmisch
stark!
Im Anzug, cool, tanzt er den Blues,
dreht sich im Kreis, die Meute kreischt.
Phil Woods, Stan Getz, Martial Solal
und wie sie alle heißen:
Stuff Smith, Tchicai und Rolf Kühn,
Jim Hall und Zoller, Attila.
Ernst Jandl, der liest Otto's Mops,
dazu wird frei improvisiert:
Dieter Glawischnig am Klavier
und vor der großen Band
Wie Carla Bley: die dirigiert
und komponiert sehr witzig, einsam
in einer Hütte im Wald.
Dann sucht sie Leute in New York,
die ihre Changes mögen
und törnt sie an.
Gato Barbieri - ach, wie anders ist die Zeit!
Wer spielt denn heute noch so frei, so überaus
diszipliniert, begabt, interessant und neu?
Französisches Sextett, Gesang und Vibrafon,
Joe Pass begleitet Ella Fitzgerald auf der
Gitarre: schön! Die sah ich früher schon und hör-
te Jazz.
GüTeE - 22.04.02 at 23:41:22
"Good morning, America, how r ya!"
* * - 22.04.02 at 23:34:09
Das ist schön.
Klar, machen wir.
Montez * - 22.04.02 at 22:54:14
Erst dorthin wohin du willst, dann icke. Piazza Großer Bär - kurz vor dem Revolutionären 1. Mai-Grillen. "Erzähl' mir was über Haltung" - weigere ich mich dann. Breitwillig finden wir doof, doch gerade finden wir auch gut.
Später sagt sie knapp: "Ich gehe jetzt pinkeln."
Was sehen Sie dann? Interessant, daß Sie mich das fragen, denn tatsächlich habe ich das sofort gesehen, nämlich ...
Machen wir öfter.
Mein Moldavien - Place de la Concorde * - 22.04.02 at 22:44:49
Manuel, der wahnsinnige Kubaner, verachtet im Vorgarten der Villa Tanzbraun, wo sich das ganze Jahr über Laub türmt, Buena Vista Social Mist. Wie das kommt, mit dem Laub, das weiß niemand. Die Blätter sind gelb und manchmal ein bisschen abders. Als ich ihm die Zigarette anbiete, winkt er ab und zündet sie an, ohne mich anzuschauen, mit dreckigrotem Schal um den Hals, so einen Mist rauche ich nicht und zieht. Manuel, das ist kein Boheme, er sieht einfach Scheiße aus und hat bald gar kein Haar mehr.
Sasa - 22.04.02 at 22:05:17
Im Gegensatz zu Deadly, dem Wolf im Wolfspelz bin ich ein Lammfilet in Mangold.
HMHB * - 22.04.02 at 21:10:46
Lotos,
lass Dich nicht täuschen: HMHB ist der Wolf im Schafspelz.
Dennoch: DIR bereitet er bestimmt noch ein kleines Frühstück, bevor er das Taxi ruft.
DeadlyMedicine , Schaf im Wolfspelz - 22.04.02 at 15:21:09
Ging so. Es gab aber noch mehrere Remix-Versionen, von denen eine RICHTIG hübsch war. Altro giro, altro regalo.
(Siehste Lotos, jetzt kannste doch zum Loop-Treffen kommen, wo ich schon meine erfolgreichsten Flirt-Module vorher publiziere, besteht keine Gefahr mehr, dass Du davon von denen völlig unvorbereitet zur Hingabe überwältigst wird. Ich finde das sehr fair von mir!)
HMHB * - 22.04.02 at 15:04:11
Liebe Nikotinjunkies,
denkt gut über diese Bilder nach, bevor ihr euch zur nächsten Raucherpause aufmacht!!!
Gruß
Lungenkrebs und Raucherbein * - 22.04.02 at 14:06:48
fredrik raucherecke - 22.04.02 at 13:23:25
"It's a pity, I don't speak Italian. I know only one phrase." - "what*ä?" - "sono timido ma l'amore mi da coraggio..." - "nice*ä Jovanotti." - "Yes." - "You lik*ä Jovanotti?" - "Yeah, I like him. And I love this phrase. It's true. I am also timido." - "No, you are NOT!" - "You don't know me, usually I am very shy." - "I don't*ä believe you." - "Believe me, I am serious!" - "You are nice*ä..."
BRRRRR!!! War sie wenigstens hübsch?
666 * - 22.04.02 at 12:43:19
X-PRESS 2 feat DAVID BYRNE - Lazy (Norman Cook Mx)
DJ JOHN JULIS KNIGHT - My Mind
DANIELL SPENCER fest. DOWNTOWN - Deepfreak (Aruba Rmx)
ALTERED BEAST - Release
KOSHEEN - Catch (Gordon Kaye Vocal Mx)
DAX RIDERS - Real Fonky Time (Ledge Rmx)
ONLY PARADISE - Help Me
THE CHEMICAL BROTHERS - Star Guitar (Pete Heller's 303 Dub)
TomTom Q Bar Remixed - 22.04.02 at 12:36:27
Lischke braucht Geld und will mal wieder das Auto verkaufen, kann Ernst
damit zu Lachen bringen. Der Kommunist hat nichts vererbt, ganz nach
Kommunistenart.
Dann sagst du sagt Ernst zum Kunden, also die Armaturen sind nur
beleuchtet, wenn das Radio an ist. Das Radio habe ich aber ausgebaut,
denn das war geliehen. Wenn man die Innenbeleuchtung anmacht, zu
Kartelesen zum Beispiel, geht alles aus, dafür das Fernlicht an. Der
Heckscheibenwischer wischt nur die halbe Scheibe. ASU ist nicht echt.
Ne, das sag lieber nicht. Der Beifahrersitz lässt sich nicht mehr nach
vorne klappen und ist ausserdem völlig nach innen gedreht, so dass
man einen Bandscheibenvorfall bekommt, wenn man länger drin sitzt.
Die Kupplung kommt auf dem letzten Millimeter und ist toll für die
Beinmuskulatur, vorallem, wenn man in der Stadt fährt. Der dritte Gang
geht selten rein. Zum TÜV kann man nur mit den Winterreifen, denn die
Alufelgen der Sommerreifen müssten eigentlich in die Fahrzeugpapiere
eingetragen werden. Dann sind da noch die Rostlöcher in der
Motorhaube und der Riss in der Windschutzscheibe, der ist aber ganz
neu. Seit der Sache mit dem LKW gehen die Türen nur noch selten
richtig zu. Ja und Zentralverriegelung haben wir auch, aber leider ist die
kaputt. Aber die Bremsen sind ganz ok. Und es gibt einen
Drehzahlmesser. Und 1200 Mücken für Steuer und für Steuer und
Versicherung sind schliesslich nicht die Welt.
Schon gut sagt Lischke. Ich ruf nochmal bei der Filmförderung an.
Lotos - 22.04.02 at 11:33:43
The wheels on the bus go round and round,
round and round,
round and round.
The wheels on the bus go round and round,
all through the town.
The wipers on the bus go Swish, swish, swish;
Swish, swish, swish;
Swish, swish, swish.
The wipers on the bus go Swish, swish, swish,
all through the town.
The horn on the bus goes Beep, beep, beep;
Beep, beep, beep;
Beep, beep, beep.
The horn on the bus goes Beep, beep, beep,
all through the town..
The money on the bus goes, Clink, clink, clink;
Clink, clink, clink;
Clink, clink, clink.
The money on the bus goes, Clink, clink, clink,
all through the town.
The Driver on the bus says "Move on back,
move on back, move on back;"
The Driver on the bus says "Move on back",
all through the town.
The baby on the bus says "Wah, wah, wah;
Wah, wah, wah;
Wah, wah, wah".
The baby on the bus says "Wah, wah, wah",
all through the town.
The mommy on the bus says "Shush, shush, shush;
Shush, shush, shush;
Shush, shush, shush."
The mommy on the bus says "Shush, shush, shush"
all through the town.
Substitute these also:
The doors on the bus go open and shut.
The bell on the bus goes ding-ding-ding.
HMHB *sing along with MAD DONNA* * - 22.04.02 at 08:01:15
Gerne wuerden wir einen alten Dudu, einen Kaefer aus den fruehen Siebzigern haben. In Brasilien produziert. Den in die USA verschiffen.
Oder dort vielleicht ein solches Auto mieten. Frueher gab es dort die imposante Verleihfirma Rent-A-Wreck. Man konnte verschmutzte alte Wagen mieten, die aber in einem fahrbaren Zustand waren.
Vielleicht in Los Angeles beginnen, in die Wuesten hinausfahren. Schnell Schnaeuzer wachsen lassen. Nur DAF-Kassetten mithaben. Und die schwule Musik der Gruppe TRIO BERLIN.
Uniformen in einem Thrift Store kaufen, aber bitte kein amerikanisches Militaer. Schwarze, lederne, alte Maentel waeren nicht schlecht. Bitte auch Nazi-Insignia. Kleine Faehnchen im Wind.
Ein Nazi Beetle.
Orte wie Barstow, California oder Ely, Nevada oder Cedar City, Utah queren; bis nach Winthrop, Washington fahren. Durch den Glacier National Park. Wasserscheide.
**
Ruediger is disappointed. All this is not what he has been expecting. He has come here because in his miagination the place was overflowing with glamour and style. He had wanted to absorb some of it. Maybe even take some of it home. He would be looking for excitement and find it. But after he had arrived, Ruediger found it to be just like anywhere else.
This place is filled with everyday life, everyday people.
Ruediger is disappointed because he is bored.
So what did he expect?
*
Wilhelm can't stop looking. He knows he has been staring far too long. He must have been registered by now. But Wilhelm can't help himself. He can't take his eyes off this boy sitting two table to Wilhelm's right.
*
Slings amidst apricot trees, in a supreme valley.
Mountains.
*
Max is laughing to himself.
TomTom Nazis mit Aprikosen-Teint - 22.04.02 at 03:47:17
Sasa
beim Hatry gibt's ein Khmer-Deutsch Lexikon in zwei
Baenden, das heisst, davon gibt's nur noch einen Band, der
andere ist weg, oder war nie dort. Und dieser eine Band,
ich glaube der geht von K bis Z, ist suendhaft teuer.
Eigentlich ist der Band nutzlos, so ganz allein.
Ich ziehe Anfang Juni nach Muenchen, von wo aus
Heidelberg ja nicht weit entfernt liegt. Davor bin ich in New
York. Sag mir doch wann und was der Christian liest, und
dann sag ich dir, ob ich komme. Dann erzaehl ich dir
vielleicht die Geschichte von meinen Freunden, die
Neonazis werden wollten, und damit anfingen, indem sie
Autoatennen im Vorbeigehen abrachen. Ungebildet wie sie
waren, wussten sie trotzdem schon eine ganze Menge
Rassentheorie, als haetten sie bei der HJ ihre Haarschnitte
bekommen. (Rueckblickend zweifele ich vielleicht deshalb
an einer anachronistischen Natur des heutigen deutschen
Neonazithums.) Und vom Libanesen Valid, oder so, der
schon mit zwanzig einen Buckel hatte und pruegelte und
spuckte.
TAR - 21.04.02 at 21:05:32
"It's a pity, I don't speak Italian. I know only one phrase." - "what*ä?" - "sono timido ma l'amore mi da coraggio..." - "nice*ä Jovanotti." - "Yes." - "You lik*ä Jovanotti?" - "Yeah, I like him. And I love this phrase. It's true. I am also timido." - "No, you are NOT!" - "You don't know me, usually I am very shy." - "I don't*ä believe you." - "Believe me, I am serious!" - "You are nice*ä..."
HalfManHalfBiscuit - 21.04.02 at 16:24:15
gestern
schnee liegt auf der bank im park
die zweige der bäume voll schnee
die pfade sind hell, und auf der chaussee
ein schlitten, gezogen vom kinde
pudelmütze, bunte jacke
mit wehendem schal, im winde
der tod und das leben. das ende, ein anfang
ein kreis, der sich schließt, ein
soldat sich erschießt
blätter, keime sprießen
warenhäuser schließen
neu malt der frühling die welt
streicht heute die menschen
die farbe erfindet er neu
gräser vertrocknen zu heu
sommer
im kieselbett
kein tropfen wasser
! witzige Idee ,
var 1
dem Blitz das Donnern schenken
dem Regen eine trockene Erde
dem Vulkan das Feuer
der Frucht die Blüte
dem Strauch das Samenkorn
Wasser den Kernen
der Nuß die Schale
den Händen Wasser
den Kindern eine Mutter
den Vätern eine Aussicht
der Frau gleichen Lohn für gleiche Arbeit
Zeit stehlen und staunen
der Liebe ein Lachen schenken
rückwärts gehen, auf Händen
GüTeE - 21.04.02 at 15:35:43
die neue CD von brian ferry: frantic
ein dandy hat stil
ein dandy hat klasse
und er gibt sich nie ganz
oder: dont pay the feryman, dont even fix a price
dont pay the ferryman, until he gets you to the other side
buh - 21.04.02 at 14:46:19
...
Ich rannte über die langen Gänge des Sanatoriums nach draußen. Vorbei an Barre. Vorbei an den lebenden Toten. Ich rannte über den langen Kiesweg. Zum Tor. Ich kletterte hinüber und rannte weiter.
Soweit mich meine Füsse trugen.
Ich wollte nie wieder kehren.
Geheilt werden wollte ich nicht.
Aber alles sollte Gut werden. Endlich.
So schreibt H.W. am 20.4.2002 - nahe bei Wolfsegg und doch weit genug entfernt.
RockdenLiterat Weisenheim am Sand * - 21.04.02 at 10:09:28
Manuel, der wahnsinnige Kubaner, lebt in der dreistöckigen Villa Tanzbraun,
ich werde ihm das Leben retten und er wird mir für immer dankbar sein, er wird
mir Tanzbraun für 500.000 anbieten, obwohl sie, das weiß doch jeder, das Doppelte
wert sei. Manuel ist seit zwanzig Jahren in Deutschland, als er die Villa bezog,
was sonst - ein Vermächtnis von jemanden, der nie da war, sah sie genauso Scheiße
aus wie heute, Manuel aber sah noch eine Spur schlimmer, er sah aus wie ein
Hochseefischer, dem man die Lizenz fürs Meer entzogen hatte, dafür reingeschüttet
in das Weiße vom Auge Blut, das niemals sauber wird.
Manuel klebt mit der Wange an der Scheibe von diesem blauen Hochhaus, er klebt
so lange, bis der Nachtwächter rauskommt und ihm eine Zigarette anbietet. So
lerne ich Manuel kennen, er sagt, er raucht so ein Scheiß nicht, er sagt das
auf Spanisch und winkt ab.
Sasa - 20.04.02 at 22:27:21
A is for Ark, and near the door there is standing Mr. Noah.
B is for Boy Blue and little Bo-Peep
C is such a funny Clown
D is a Dunce, who cannot say his alphabet
E is your Engine, running past
F is for Fairy Folk
G is a Golly with big brown eyes
H is for Hobbyscotch and for Hobby Horse and for Hive
I is an Indian warrior bold
J is for poor old Jack an Jill
K is the Key that locks up sweets
L is the Laziest girl in school
M is a cheeky little Mouse
N is for Nursery come and peep
O is an Owl, with eyes so bright
P is for Punch
Q is for Queen
R is the horrid Rain
S is the snow on a winter's day
T is the train, so big and new
U is our favourite Uncle Jim
V is for Violin
W is the Wolf in the Wood
X is for X-mas, if you please
Y is for You and your Yacht
Z is for Zebra, so do try
And learn your alphabet Good-bye
P. Aristide - 20.04.02 at 18:09:44
was war denn letzte woche?
John * - 20.04.02 at 15:35:18
Wenn wir eine Uhr hätten, würden wir jetzt Stuhlreihen im Halbkreis vor ihr aufbauen. Jeder hätte sie gut im Blickfeld und wir könnten es uns mit Popcorn und Bier gemütlich machen. Manchmal würde einer der unvermeidlichen Klugscheißer nerven. - Hey, gleich kommt die Szene mit dem Sekundenzeiger. Paß auf, er ist schon kurz vor dem Stundenzeiger, noch drei Schritte und die knallen gemeinsam den Minutenzeiger um ...2,3. Da, siehste! Als Dank für solche unerwünschten Informationen gäbe es einen Tritt in die Rückenlehne, mindestens. Wer mittendrin pinkeln muß, könnte sicher davon ausgehen, daß er ein wichtiges Detail verpassen wird und keine Chance mehr hat irgendwas zu checken.
**
Zwölf, Sechzehn, Vierzehn. Aus den restlichen Stunden machen wir ein Souffle und keiner spricht oder schmeißt die Türen.
**
Letzte Woche. Wundervoller Text und mir läuft die Zeit weg. Wenn ich es mir nicht schon mit allen Perlen der Welt verdorben hätte, würde ich sagen - eine Perle.
**
Loop braucht einen Schluck Kaffee, am besten einen aus der Maschine, der schon mindestens drei Stunden auf der Warmhalteplatte vor sich hin geköchelt hat.
Han - 20.04.02 at 14:50:20
zwei parallele geraden treffen sich in der unendlichkeit in einem rechten winkel.
sterntaler *_* - 20.04.02 at 14:28:01
Bestandaufnahme: A wie Art. Auf der Suche nach neuen
Schriften finden sich zersetzte Buchstaben unter dem
Namen take-a-look. Diese Art von Wurm, der dem Fisch das
Anbeissen schmackhaft machen soll, erinnert an
Kaiserbrötchen beim Ostbäcker.
B wie Blick. In der Bad Dübner Heide steht ein
Wasserschloss dessen Turm zwei Stockwerke zu viel trägt,
denn es war einst ein Bürgerlicher, der dem Blick in die
Sterne näher kommen wollte.
C wie Cerrealien zum Frühstück. D wie Dank an alle die mir
geholfen haben, ein Satz den man sicherlich nicht an das
Ende einer dreijährigen Doktorarbeit setzen sollte. E wie
Elektrizität entsteht durch Reibung im schweigenden
Gegenübersitzen. F wie Feige ist nicht nur die Frucht am
Baume. G wie Genesung. Herr Müller liegt auf der Intensiv
und flucht über die ästhetische Verknüpfung. H wie
Häufigkeit: in der Menge liegt das Gift. I wie Information die
nicht ausbleibt. J wie Jahresabrechnungen im
Briefumschlag. K wie Kältewellen in geheiztem Wohnraum.
L wie Lautstärke. M wie Mäuse die zertreten werden. N wie
neulich alles besser war. O wie Ortsansässigkeit. P wie
Pfannkuchen in der WG. Q wie Quark im Schaufenster und
Altersunterschiede. R wie Rambutan aus der Dose. S wie
Seufzer am Telefon. T wie Telekom. U wie
Unterhaltungsmusik in Sofaecken. V wie valsch. W wie W. X
wie Kreuzchen machen auf dem Lottoschein. Y wie Y=22
weil das eine gute Proportion im Blatt ergibt. Z weil
Zugangsdaten unentbehrlich sind.
helga (be)steht auf A-Z - 20.04.02 at 13:24:38
Manuel, der wahnsinnige Kubaner, lebt im heruntergekommensten Haus der Stadt, der Villa Tanzbraun, im besten Stadtteil Heidelbergs, wo sonst nur andere wohnen, solche, die man nie sieht, sie spielen nachmittags Squash, manche gar Tennis. Über Manuel darfst du nichts sagen, Mann, Manuel, dem traue ich aufs Wort, er ist die ehrlichste Seele der Stadt an den Fenstern seiner Villa, die er für eine Million verkaufen will, mit der FAZ gestopftes Fenster, da flog mal ein Stein durch, von den Linken rein. "Kackbraun" schimpfen die anderen, hör nicht auf sie, hör auf niemanden, Manuel ist die Seele der Stadt, er weiß über Musik so viel, wie das ganze Bundesland zusammen, er pfeift Ravel durch die reingestopfte Zeitung, es treibt dir die Tränen in die Augen, wie er Ravels Geist beschwört im einfachsten Luftzug.
Sasa - 19.04.02 at 22:28:52
Ich besorg nie Klaren. Das ist mal klar. Ich hasse Schnaps. Lischke
kommt nicht, ist auch schüchtern so wie Sasa.
Sie hat mich heute für zwei Stunden losgebunden. Es ist eine Sie, Herr
Keks. Und keine Asiatin. Osten. Aber naher, sehr zwielichtig.
Mir is langweilig. Kann mal jemand was schreiben? Was tolles?
Lotos - 19.04.02 at 18:32:37
soviel aber auch
* * - 19.04.02 at 16:28:25
Und vor allem soveil Motivation ohne Inhalt...
* * - 19.04.02 at 16:28:02
Player hh ist scheint´s ein Archivator.
Schwackobus T. * - 19.04.02 at 16:16:24
soviel text - ohne bilder
meine motivation scrollt weiter
lesende * - 19.04.02 at 16:07:53
Zivilisation beginnt mit Destillation
Der Rausch und die moderne Gesellschaft
Gott, war der Mann schlecht gelaunt! Mürrisch und unrasiert war er schon dem Flugzeug entstiegen, eigentlich hatte er gar nicht kommen wollen. Dabei sollte er immerhin den Nobelpreis für Literatur erhalten. Nur der Zeitpunkt der Ehrung kam ungelegen, weil jeder Zeitpunkt ungelegen ist, wenn es darum geht, sich einer mehrtägigen Ausnüchterung zu unterziehen - und William Faulkner war nicht William Faulkner, wenn er nur Mineralwasser oder Möhrensaft trinken durfte.
"Zivilisation beginnt mit Destillation", war sein markiges Credo. Und nun war er sozusagen ganz kulturlos und unzivilisiert angereist, nämlich ohne den Whiskey, der ihn so oft zu jenen Destillaten seiner Phantasie inspiriert hatte, denen die Stockholmer Pinguine nun huldigten.
Der Unmut des Ernüchterten
In der modernen Kulturgeschichte ist dieser Unmut des Ernüchterten fast ein Gemeinplatz. Baudelaire schimpft über die brutalen Büttel der Alltagsrealität, die ihn durch ihr Klopfen an der Tür aus seinen Opiumträumen reißen. Gottfried Benn schimpft über die "denaturierten europäischen Gehirne", denen er Amphetamingaben empfiehlt, damit sie wieder eine Vorstellung von der verlorenen mythischen Primitivität erhalten, über die heute nur noch die Dichter verfügten. Jean Cocteau schimpft nach einer Opiumentwöhnung über die abgeschmackte Realität des nüchternen Alltags und zitiert seinen Freund Picasso, der ebenfalls schimpft und den Duft des Opiums von allen Gerüchen dieser Welt für den am wenigsten dummen hält. Am schönsten aber schimpfte der heroinsüchtige Surrealist Antonin Artaud, als er seinen offenen Brief gegen das französische Betäubungsmittelgesetz mit dem Satz begann: "Sehr geehrter Herr Gesetzgeber, du bist ein Arschloch!"
Die Sucht hat viele Namen
Dabei ist der Rausch keineswegs eine exklusive Domäne der Künstler, sondern in tausendundeiner schillernden Variation ein Tummelplatz der Sehnsüchte, auf dem wohl jeder von uns gelegentlich seine Erdenschwere abzustreifen hofft.
Als Rausch der Sinne, der Gefühle, des Glücks und der Tiefe, als Goldrausch oder Kaufrausch erhebt er uns aus dem Jammertal unserer Sorgen und Nöte. Angesichts dieses weiten Spektrums ist es kein Wunder, dass auch die Sucht viele Namen hat, ja dass nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation gut 90% der Erdbevölkerung in irgendeiner Art süchtig sind: spiel- oder arbeitssüchtig (und neuerdings auch Internet-süchtig), ess- oder magersüchtig, süchtig nach Macht, nach Geld und Konsum, nach Zerstreuung, nach Liebe oder Sex - alle Leidenschaften enthalten im Kern ein süchtiges Moment. Sogar die Sucht selbst kann zum Gegenstand einer Sucht werden, wie der Sehnsuchtskult der Romantik zeigt, jene lustvoll-melancholische Suche nach der blauen Blume, die immer erst hinter dem nächsten Horizont zu blühen verspricht. Drogenrausch und Drogensucht nehmen in dieser umfassenden Perspektive also nur einen relativ kleinen Raum ein und belegen doch die Unverzichtbarkeit der kleinen Ausflüge oder großen Expeditionen in eine Welt, in der wir den Zwängen unserer Menschlichkeit wenigstens vorübergehend enthoben sind.
Tatsächlich ist der Umgang mit Rauschmitteln so alt wie die Geschichte der Menschheit. Probleme hat er immer dann bereitet, wenn die Droge nicht als Mittel zur Tat, sondern nur als Ersatz für drängende Konfliktlösungen mißbraucht wurde.
Wer heute von modebewußten, aber rezessionsgeplagten Jugendlichen hört, die sich in abgedunkelten Räumen treffen, wo im Geflacker von Lichtorgeln ohne Ende getanzt und dazu trotz der hinlänglich bekannten Gesundheitsgefährdung eine Droge konsumiert wird, die den Körper erhitzt, wird wohl an die raver-Szene und das berüchtigte Amphetaminderivat Ecstasy denken. Und doch trug sich genau solches bereits im alten China um 200 n. Chr. zu; das Ecstasy jener Tage hieß Han-Shi und war ein Gemisch, das u.a. aus zerstoßenen Austernschalen bestand. Auch das Branntwein-Problem im England des 18. Jahrhunderts, oder die gewaltige Zahl opiumsüchtiger Chinesen, die sich durch die kolonialistische Kanonenbootpolitik der Opiumkriege in nur dreißig Jahren auf zwanzig Millionen verzehnfachte, oder der Absinthismus im Frankreich des Fin de Siècle zeigen, dass Drogenprobleme kein exklusives Phänomen unserer Tage sind.
Die Drogenfrage berührt unsere kulturelle Identität
Relativ neu ist dagegen der hohe Stellenwert des Drogenproblems als Konversationsthema. War es bis zum 19. Jahrhundert ausschließlich ein Gesprächsstoff für Fachkreise, so ist es heute ein Reizthema von fast beispielloser Brisanz. Jeder, aber auch wirklich jeder fühlt sich hier zu eigenen Kommentaren berufen, und die von genauerer Sachkenntnis meist unbelasteten Emotionen wallen hoch auf. In dieser Zeit, in der Politikverdrossenheit und eine wachsende Enthaltungsmentalität um sich greifen und die Medien ihr Publikum mit einem täglichen Katastrophenmix bis zur Besinnungslosigkeit zudröhnen, erscheint diese Tatsache so kurios wie die Kuh, die über den Kirchturm springt. Es liegt nahe, dass es hier nicht bloß um einige chemische Substanzen geht, die man benutzen oder meiden könnte, sollte oder müsste, sondern dass unter dem Deckmantel der Drogenfrage Grundlegenderes verhandelt wird. Etwas, das empfindlich an die Wurzeln unserer kulturellen Identität zu rühren scheint.
Opiumesser und Camel-Mann
In früheren Gesellschaften wurde der Drogenrausch oft als Manifestation des Göttlichen gedeutet. Nicht als Einzelperson, sondern als Mitglied einer religiösen Gemeinschaft nahm der Berauschte Anteil am spirituellen Wesen der Schöpfung.
Eine weitgehend private, ja intime Bühne für psychische Abenteuer wurde der Rausch erst im Zuge der Romantik, deren Denken und Fühlen den Grundstein für unser modernes Weltbild legten. Damals trat ein seltsames Wesen, das uns heute urvertraut ist, ins Licht der Öffentlichkeit: das Individuum, das einerseits wie ein freier Schöpfer die Welt als einen Gegenstand seiner subjektiven Wahrnehmung erschafft und sich andererseits wie ein isoliertes Sandkorn im großen Getriebe der kosmischen und sozialen Systeme empfindet. Aufbauend auf der alten Vorstellung der Entsprechung von Mikro- und Makrokosmos waren die Romantiker davon überzeugt, daß die Seele jedes Menschen das genaue Abbild des ganzen Universums en miniature enthält. Wer etwas über die Welt erfahren wollte, musste folglich nur sich selbst ergründen. So wie die Astronomen jener Zeit über die Beschaffenheit der abgewandten Seite des Mondes rätselten, so konzentrierte sich der romantische Subjektivist auf die "Nachtseite" seiner Psyche, das Unbewusste, das es zu erhellen gelte, um den Rätseln unseres Daseins auf die Schliche zu kommen.
Die programmatische Forderung einer solchen psychologischen Welterkenntnis lenkte das Interesse zunächst auf die Träume, in denen die Geheimnisse des Unbewussten blitzartig hervorbrachen. Eine brauchbarere Variante des Traums schien dann der Rausch zu bieten, da er den Vorzug hatte, dass man ihn mit Hilfe von Drogen jederzeit künstlich erzeugen konnte. Es ist kein Zufall, dass gerade in dieser Wendezeit das Phänomen des einsamen Trinkers, Rauchers und Ich-Berauschten auftaucht: Vom Solipsismus des englischen Opiumessers Thomas De Quincey über Rimbauds einsamen Passagier des Trunkenen Schiffs bis zum Camel-Mann, der sich in weiter Landschaft selbst genug ist, ist es nur ein kleiner Schritt.
Der Berauschte als asozialer Mensch
Eben hier aber liegt das Problem, denn mit berauschten Einzelgängern lässt sich nun einmal im wahrsten Sinn des Wortes kein Staat machen. Mögen die Berauschten auch noch so selbstlos in den Abgrund ihrer Seele tauchen, um nach ihrer Rückkehr wichtige Informationen über den Grund der Dinge zu verbreiten - der Argwohn der Zurückgelassenen bleibt ihnen gewiss. Was treibt einer, der sich in sich selbst zurückzieht und für jeden Ordnungsruf unerreichbar wird? Kommt seine eigenmächtige Entfernung, sein Beharren auf Einsamkeit nicht einer Schmähung der Gesellschaft gleich? Man denke nur etwa an die amerikanische Prohibitionszeit, als viele ihren Status als Intellektuelle durch die demonstrative Missachtung des Alkoholverbots erwarben oder bekräftigten - hier wurde die Droge zum Emblem der geistigen Opposition. Und war nicht auch jeder Joint der Hippiezeit ein mit ganzer Lunge gelebtes Bekenntnis zum Widerstand gegen das Establishment?
Immerhin bescheinigt Baudelaire nach jahrzehntelangem Drogengebrauch dem Haschisch einen zutiefst "asozialen" Charakter, und Ernst Jünger formulierte 1970, dass der Berauschte "einen Raub an der Gesellschaft" begehe, der "verübt und verübelt" werde. "Keine Macht den Drogen" - dieser bekannte Slogan deutet ungewollt an, dass es hier um mehr geht als nur die Volksgesundheit, die der Fürsorgepflicht des modernen Staates obliegt. Es geht auch um die Macht, nämlich den Erhalt der Vorherrschaft jener rational-sinnlichen "Normalität", auf der die westliche Zivilisation trotz allen künstlerischen Abweichlertums, das sie sich leisten mag, zutiefst gegründet ist. Wie ein Untergrundkämpfer rief Artaud daher sein No pasaran! gegen die Drogenprohibition: "Manche Seelen sind unheilbar erkrankt und für den Rest der Gesellschaft verloren. Verbietet ihr ihnen ein Mittel des Wahns, so werden sie sich zehntausend andere erfinden."
Solange solche Individuen noch die Ausnahme waren, hatte man leichtes Spiel mit ihnen: Einzelne waren Abtrünnige, und Abtrünnige waren Gegner: Hexen, die man verbrennen, Ketzer, die man verbannen, Kranke, die man kurieren oder auch zur Gesundheit "erziehen" mußte. Nun aber wurde das Individuum zum Regelfall, und man kann schwerlich ein ganzes Volk in die Verbannung schicken. Oder vielleicht doch?
In der Tat gehört zu den Errungenschaften unserer Moderne eine Einrichtung, die den individuellen Ausbruch in geregelte kollektive Bahnen lenkt: der Urlaubsanspruch. Wer für vier Wochen im Jahr seinen heimatlichen Verpflichtungen den Rücken kehrt, um sich in der Ferne unter Palmen zu legen, wird nicht als Republikflüchtling geächtet, sondern tut, was alle für gut und nötig halten. Mit diesem Zugeständnis an die individuelle Tendenz zur subversiven Selbstverwirklichung wird dem Alltagsüberdruß und der Sehnsucht nach Exotik, die auch das romantische Interesse am Rausch mitbegründet hatten, Rechnung getragen. Mit einer Einschränkung: Geflogen wird mit LTU und Neckermann, nicht mit Fliegenpilz, Schlafmohn & Co.
Der Streit um die Droge - eine Äußerung unserer Kultur
Ein Argument für diese Tabuisierung verweist darauf, dass Drogen töten. Das tun die Flugzeuge der Touristikbranche mitunter zwar auch, aber immerhin sind die Piloten - im Gegensatz zu den Drogen-Usern - stets Inhaber einer Fluglizenz, die sie als Kenner ihres Fachs ausweist. Ein wichtiger Unterschied. Denn auch der Rausch muss, wie nicht nur der halluzinogenerfahrene französische Dichter Henri Michaux bemerkte, "gelernt" werden, wenn man ihn nutzen und ihm nicht erliegen möchte. "Sola dosis facit venum - Nur die Dosis macht das Gift", wusste schon Paracelsus, der Erfinder der Opiumtinktur Laudanum, die fast ein halbes Jahrtausend lang als Universalheilmittel in aller Munde war. Es ist eben nicht die Droge selbst, sondern nur ihre unsachgemäße Anwendung, die zu Problemen führt. Deshalb fordern Idealisten (die im Großen und Ganzen immer recht haben), dass man statt rigoroser Drogenverbote, die doch nur zur Entstehung eines Schwarzmarktes führen, vielmehr die Grundlagen für eine verantwortungsvolle Drogennutzung schaffen sollte. Worauf Realisten (die im Detail immer recht haben) entgegnen mögen, das sei, wie wenn man Kleinkinder zu einem sorgsamen Umgang mit Rasiermessern erziehen wollte.
Dass dieser Streit jemals entschieden wird, erscheint heute sehr unwahrscheinlich, denn er ist - jenseits aller medizinischen Erfordernisse - eine Äußerung unserer Gegenwartskultur. Die enorme Brisanz der Drogenfrage ist wie ein symptomatischer Juckreiz und rührt von dem Stachel her, der per definitionem im Fleisch der Moderne steckt: nämlich der unumgänglichen Opposition von Individuum und Gesellschaft, aus der ein permanentes Gefühl der Krise erwächst, das aber in kultureller Hinsicht zugleich überaus fruchtbar ist. Es ist dieser Zwiespalt, das Leiden einer individualistischen Gesellschaft an sich selbst, das sie in Bewegung hält und die Faszination der Moderne ausmacht. Gerade weil aber dieses Leiden ein tiefes Verlangen nach dem Anderen erzeugt, kann unsere Gesellschaft keines ihrer vielen Rauschmittel entbehren - nicht die Kunst und auch nicht die Drogen.
Wenn der Drogenbeauftragte der Bundesregierung seine jährliche Bilanz der "Drogentoten" publiziert, mag die Öffentlichkeit mit Betroffenheit reagieren und schärfere Maßnahmen gegen den Missbrauch von Rauschmitteln fordern. Doch der Schreck geht vorüber; die Genozide des Medienalltags haben uns an ganz andere Dimensionen von Leid und Schrecken gewöhnt. Mag sein, dass diese moderne Gesellschaft, deren rücksichtsloses Konsumverhalten eine ausgeprägte Sucht nach unablässiger Berauschung offenbart, unter ethischen Gesichtspunkten beklagenswert oder wenigstens recht fragwürdig erscheinen muss - so fragwürdig wie das vermeintliche Paradies aus der Flasche oder der Kanüle oder dem Tablettenröhrchen. Mag sein, dass es ihr gut anstünde, auf künstliche Reizungen zu verzichten und sich beispielsweise gänzlich dem Ideal einer einfachen agrarischen Existenz mit viel frischer Luft und Kartoffelsuppe zu verschreiben. So wie sie nun aber ist und sicher noch eine ganze Weile sein wird, kann man nur eines feststellen, nämlich dass Drogen und ihr ganzes Gefolge von Elend und Verheißung ihr durchaus angemessen sind.
"Berauscht Euch!" und "Vorwärts ins Unbekannte, um Neues zu finden!", waren Baudelaires emphatische Parolen in der Blütezeit seiner eigenen Rauscherfahrung, die auch heute noch gern zitiert werden. Seine rasche Wandlung zum Moralisten, der eine rigorose Arbeitsethik vertrat und sich wie viele Kollegen in aller Schärfe gegen die drogeninduzierte Bequemlichkeit aussprach, hat dagegen nur ein vergleichsweise bescheidenes Echo gefunden. Der stoppelige Nobelpreisträger steht uns wohl doch näher als die Advokaten ehrlicher Mühe und Selbstdisziplin: Zivilisation beginnt mit Destillation, und für das Übrige gibt es Streetworker.
player hh * - 19.04.02 at 15:11:21
Die Prollnummer nervt langsam. Merkt ihr das nicht? Hier lacht keiner mehr drüber. Ihr seid allein.
Blödchen * - 19.04.02 at 12:14:00
Gladbach? Deadly, wir müssen uns unbedingt am Sonntag nachmittag auf der Ausstellung für zeitgenössische proletarische Freizeit-Kultur in Essen treffen (Fibo). Obwohl alle in meinem Fitness-Studio meinten, man kann da nicht mehr hingehen, weil nur noch Asis da sind. Albert hingegen sagt, da gibt es viel zu lachen. Auf dem Plakat (www.fibo.de) steht "Wellcome", ein Wort das mir schon von Ortseingangs-Bannern transsylvanischer Wintersportresorts bekannt war und mich immer in gute Laune versetzt hat.
HMHB * - 19.04.02 at 11:56:41
Albert hätte den Studienanfänger wegfedern sollen. Aber hallo.
DeadlyMedicine on his way to M´gladbach - 19.04.02 at 11:40:26
Telefonat mit Albert
H: "Mensch, wenn man Dich mal braucht, bist Du nicht da!"
A: "Was ist los?"
H: "Ich bin gerade anderthalb Stunden von einer Frau am Telefon tot gelabert worden."
A: "Schrecklich! Wer war das?"
H: "Kennst Du nicht, aus dem Internet eine."
A: "Was Du wieder machst..."
H: "Die hat nicht mehr aufgehört und ich habe immer gedacht: gleich rufst Du an. Aber kein Verlaß. Jeden Abend rufst Du 4 Mal an, nur heute nicht."
A: "Hatte noch was zu tun..."
H: "Bin vollkommen entnervt, hab die letzte halbe Stunde nur noch "ja" gesagt und die hat nix gemerkt."
A: "Die merken manchmal nix. Kenn ich."
H: "Was die für einen Scheiß erzählt hat. Die kann nur ab 22 Uhr ins Fitness Studio gehen, weil sie dann erst aus dem Büro kommt und dann gibt’s leider keine Aerobic-Kurse mehr."
A: "Schlimm!"
H: "Da fragt sie, wie das denn die anderen beruflich stark engagierten Frauen so machen in München."
A: "Und?"
H: "Sag ich ihr: die lassen sich das Fett absaugen, wenn’s nötig wird."
A: "Richtig."
H: "Sagt sie: bei ihr könnte man auch EIN PAAR LITER absaugen."
A: "Das ist ja... das ist Gosse... was DU für Frauen kennst... schimpf nie mehr über meine Brasilianerinnen!"
H: "Das geht ja noch weiter, dann hat sie mir beschrieben, wie sie auf Spinning-Rädern ihre Schenkel wund schabt."
A: "Hör auf jetzt damit! Das ist unter Niveau."
H: "Ey, die ist in der Top Management Beratung! Die arbeitet ohne Ende und verdient jede Menge Kohle! Top Ausbildung. Hat ein paar Jahre in Asien gelebt."
A: "Ach was, das ist... nee... hör auf!"
H: "Es fiel sogar das Wort "Schorf"".
A: "Iiiiihhh. Jetzt’s reicht’s!"
HalfManHalfBiscuit - 19.04.02 at 09:19:42
Deadly, hast Du denn schon eine Wellness-Oase für unsere Loop-Fete gefunden?
Sasa, Albert wird mit absoluter Sicherheit nicht kommen. Als ich ihn einmal unterwegs auf der Autobahn über ein an diesem Abend bevorstehendes erstes Treffen mit Deadly unterrichtete und ich seine Frage, woher ich den denn kenne mit "aus dem Internet" beantwortete, meinte Albert vollkommen schockiert: "Anhalten! Ich steig sofort aus!". Er ist dann doch mitgefahren und hat sogar einen Stinkefinger eines dazugestoßenen (nicht-loopaktiven!) Studienanfängers relativ gut weggefedert. Ich glaube dieser war sauer, weil Albert dem Studenten sagte, er (also der Student) würde gut ins LUMEN passen. Zurecht hat der Student das als Beleidigung aufgefasst.
HMHB * - 19.04.02 at 08:02:26
Ich gestehe alles! Und ja, die Bahnfahrt war denkwürdig, aber hey, Gefühle, unbeschreibliche!
Sasa might be a giant - 19.04.02 at 02:09:02
Sasa, die Bahnfahrt hätte ich nicht erleben mögen!!!
GüTeE - 19.04.02 at 01:42:22
Sasa, du bist nicht der auf dem Foto im forum? (schriebst du mal)
Heidelberg? Positive Erinnerungen, da könnte ich ein paar Jährchen wohnen, ja!
Zelten am Necker, Rotwein trinken und sich Geschichten erzählen: das war etwa 1975 (E. ist nun Zahnarzt, wie sein Vater. Nachbar-WG: das Klavier, auf dem ich das 1. Bach-Präludium übte - viel weiter bin ich immer noch nicht;) doch meine Tochter spielt die Fuge in D-Dur, in D-moll usw. (hoffentlich) . am Hölderlin-Denkmal lerne ich das Gedicht und schreibe es abends ins Heft
1997 leiste ich mir ein teures Hotel, denn wir treffen eine berühmte Persönlichkeit . ich komme etwas spät, sie warten schon . zitiere auswendig ein Gedicht von Krolow (ohne die letzte Strophe)
GüTeE - 19.04.02 at 01:40:09
~°~
Lieber GüTeE, wenn man dir kündigt, dann stell ich dich ein. Ich weiß zwar noch nicht, als was und wo überhaupt, aber Heidelberg ist doch erstmal ein nettes Städtchen, oder?
~°~
Lieber Deadly, das Wetter wird jetzt besser, es regnet nur noch seit Stunden, ich glaube jetzt kommt der Frühling und du weißt ja, mit dem Frühling kommen schöne Gefühle und mit den Frauen. Ich habe mit Yves, meinem Hausnazi Bier getrunken, er und die Jungs machen mit, ich habe auch schon gesagt: "Aber bitte nicht mit dem Fuß." Das geht in Ordnung. Jetzt langsam, ja nichts überhasten, konkretisieren. Es gibt nämlich schon erste Absagen auf der Seite des Guten und Gerechten, deswegen sollte das schon die beste Fete (Fete ist einfach ein eleganteres Wort als Party, nicht?) jetzt eine angenehme Veranstaltung werden, schließlich machen HMHB, Albert und TheCrab mit, das ist mehr als nur ein Anfang. Lotos und Lischke besorgen Klaren.
~°~
Lieber TomTom, ich hoffe dir gehts wirklich gut.
~°~
Lieber TAR, im Hatry, dem sensationellen Antiquariat, liest bald Christian Kracht. Das entgehst du dir doch bitte nicht, ja.
Sasa - 19.04.02 at 00:25:30
Der junge Fnord.
Faustus Cassel - 18.04.02 at 23:34:10
Wenn man lange genug kokst, sifft nicht nur die Nase. Vgl. die Autobiographie von Helmut Berger. Machen Sie ruhig weiter, Tomtom.
Jochen Berlin - 18.04.02 at 23:13:48
monsun_rave boomtown/sahara - 18.04.02 at 22:58:19
Die Authentischen, wenn man das so sagen kann, sagte er, täten ihm geradezu leid tun.
Leser - 18.04.02 at 21:59:08
Naturgemäß, sagte er, sage ich, ist hier niemand unterwegs, der/die kein Doppelleben führt. Weswegen treibt man sich sonst hier rum?
Leser - 18.04.02 at 21:26:54
Wer ist klein, blau und von Pfizer?
HMHB * - 18.04.02 at 20:50:11
stimmt leider nicht : ich bin ich, ich bin meine gitarre, meine noten und mein saxophon . ich bin mein füllfederhalter und meine tastatur . tja, und bald bin ich gekündigt, arbeitsloser schriftsteller, halbkreisingenieur (wollte ich ja immer werden;)
GüTeE - 18.04.02 at 20:24:10
Wenn Mirko Bonné rasmus ist, bin ich die Libido von Rolf Eden. Ehrlich. Wenn hier einer ein Doppelleben als rasmus führt, dann ist das GüTeE...der ist immer so naiv-nett. Ausserdem reimt er gern. Dr. GüTeE und Mister rasmus. Fände ich groovy.
DeadlyMedicine jenseits von Eden - 18.04.02 at 19:49:38
alt genug für die liebe ist man oft
nachtrag * - 18.04.02 at 16:47:04
muss wieder arbeiten ...
darf wieder lesen ...
mach wieder sachen ...
kann wieder lachen ...
heute um 20 uhr in taglaching
lese ich und spiele guitarre
d Dur und d7
Donnerstags Akkorde sozusagen
während dessen fliegen schmetterlinge
in die wüste und wieder zurück
über effektivität wird nicht geredet
und wer nicht weiss wo tagLACHing liegt
kommt eben nicht. und wer kommt kann dann
ganz leise loop sagen, dann zwinker ich
zweimal ... oder steck die zunge heraus
wie gewöhnlich an einem so
schönenden abend
oder hiess es
schönen abenden
fredrik - 18.04.02 at 16:45:57
HMHB, zu jung zum Ficken. Vergiss es.
Papa Preacher (you too) * - 18.04.02 at 15:44:21
Miri ist wahrscheinlich 13 Jahre alt.
Papa Preacher (Geh weg!) * - 18.04.02 at 15:42:51
UNS Rasmus hat ein ganzes Buch geschrieben?
Miribaby, warum schreibst Du erst JETZT und HIER davon, wo es das Buch schon seit 99 gibt?
HMHB * - 18.04.02 at 14:53:03
Früher einmal war Michael Summerday überzeugt gewesen, dass er es verdiene, Präsident zu werrden, weil er Grundsätze besaß. Jetzt, älter und weiser, war er überzeugt, er verdiene es, Präsident zu werden, weil er Grundsätze aufgeopfert hatte. Er hatte seine Schulden bezahlt. Hatte mit dem Teufel zu Abend gegessen. Und anschließend das Geschirr abgespült. .... "Mike, Sie und ich ergeben den idealen Kandidaten", hatte ihn Monroe umschmeichelt. "Sie haben die Moral gepachtet und ich das gute Aussehen. Sie besitzen den Intellekt und ich die Intelligenz. In den Augen des Durchschnittwählers geht´s nur noch darum, die Farben richtig zu mischen. ... Scheiß doch auf die Wähler mit Grips. Ich rate Ihnen dringend, sich nicht mit denen einzulassen." "Das also wäre unsere Wahlaussage - scheiß auf die Wählwer mit Grips?" "Warum nicht, Mike? Das sind alles Antidemokraten." "Wie bitte?" "Sie begreifen es nicht, stimmt´s? Wähler mit Grips sind scharf auf detaillierte und effektive politische Maßnahmen zur Verbesserung der Gesellschaft -. soweit sie den eigenen Lebensbereich berühren, möchte ich hinzufügen -, und wenn man keine Erfolg vermeldet, gibt´s einen auf den Deckel. Aber darum geht es doch überhauopt nicht in der Demokratie - es geht um die Kunst, Konsens herzustellen" Unsere Aufgabe als Politiker ist es, dafür zu sorgen, dass die Gesellschaft aus freien Stücken zusammenhält - egal, was es kostet. Und wenn das bedeutet, dass wir die Intelligenz einer kleinen Elite beleidigen, na prima. Das sind doch die Leute, die sich selbst helfen können."
player hh * - 18.04.02 at 13:24:56
@ miri.
Deine Kritik am jungen Fordt, wider Dein besseres Wissen ist sie von Ressentiment getragen; keine gute Basis. Aber ich freue mich über jeden Leser für dieses Buch, das, zugegeben, nicht sehr "smokeable" ist. Schade, dass es Dir nichts sagt. Dabei spricht aus Deinem Zorn ein Fordt-Freund.
"Rasmus"?
Vielleicht könnte der hier mal was richtigstellen ...
mb hh - 18.04.02 at 13:09:45
@dK - immer wieder. VOGUE BAMBINI.
TomTom - inside (the truth is never far behind) - 18.04.02 at 12:20:48
Nein.
Natuerlich:
GET INTO THE GROOVE.
TomTom - Bangkok Bang Na - 18.04.02 at 12:19:24
Kahimi Karie - What Are You Wearing?
dk * - 18.04.02 at 12:15:19
"Der junge Fordt" von Mirco Bonné.
Um es vorwegzunehmen: Ich mag Mirko Bonnés 99 erschienenen Debutroman nicht. Er hat mich von der ersten bis zur letzten Zeile angeödet, und wenn ich nicht darüber zu schreiben gehabt hätte, würde ich ihn nicht zu Ende gelesen haben.
Mirko "Rasmus" Bonné ist, wie fast alle jungen Schriftsteller, vor allem auch Journalist. Er ist Mitte 30, Übersetzer, Lyriker und lebt in Hamburg. Er hat einige Preise für seine Gedichte und Übersetzungen bekommen. "Der junge Fordt" jedoch ist nicht preisverdächtig.
Bonné erzählt die Geschichte eines jungen Mannes (eben des jungen Fordt), der mit seinem reichen Vater in Hamburg auf einem Fährboot lebt, direkt neben dem Arzt Seeler, mit dem die beiden durch einige Klar- und Unklarheiten der Vergangenheit verbunden sind. Nun schickt der Vater seinen Jungen los, um die Mutter wieder heimzuholen, die - ja, warum eigentlich? - die Familie verlassen hat und nun in Italien lebt. Sohnemann macht sich auf den Weg und erlebt auf seiner Reise eine ganze Menge scheinbar Originelles, und er hat zahlreiche Begegnungen, die zu neuen Erkenntnissen über seine eigene Vergangenheit und die seiner Familie führen.
Dabei werden abwechselnd gegenwärtige Ereignisse und Erinnerungen dargestellt, die dem Leser ein komplexes Geflecht einer Familiengeschichte offenbaren. Ob er die Mutter am Ende nach Hause bringt, mag an dieser Stelle ein Geheimnis bleiben, mehr Inhalt wird nicht verraten, denn es ist bereits offensichtlich, dass die Rahmenhandlung, wenn man sie überhaupt so nennen möchte, für einen Roman nicht ausreicht: es gelingt Bonné an keiner Stelle, das Interesse des Lesers für die unprogrammatischen Abenteuer seines Ich-Erzählers zu wecken, da die Ziellosigkeit, mit der diese beschrieben werden, aufgesetzt wirkt, weil sie dem Bestreben widerspricht, ein komplexes Geflecht menschlicher Zusammenhänge darstellen zu wollen. Darüber hinaus besitzt das Erzählte für den Leser keine Relevanz, da weder die geschilderten Personen - trotz ihrer teilweise skurrilen, aber wenig überzeugenden Charaktere - noch die langsam deutlicher werdenden Zusammenhänge zwischen ihnen Interesse wecken. Statt dessen verfolgt man gähnend das bunte Einerlei, dem jeglicher Spannungsbogen fehlt, und das der Autor mit einem "Wortwitz" präsentiert, der sich durch abstruse und nichtssagende Vergleiche, ungebräuchliche Fremdwörter, das Bemühen um sprachliche Bezüge und Buntheit auszeichnet; das Interesse des Lesers erwacht nicht einmal hinsichtlich der Fragen, warum oder wie die einzelnen Ereignisse geschahen oder zusammenhängen.
Der Ich-Erzähler bleibt derart profillos, dass er nicht mehr als Gleichgültigkeit beim Leser hervorrufen kann. Es bleibt so nur Bewunderung für die Fähigkeit des Autors, auf 269 Seiten einer ständig gegenwärtigen Person so wenig Charakter einzuhauchen. Bonné lässt den jungen Fordt die ästhetischen Strukturen des Hitchcock-Films Fenster zum Hof als "bemüht" charakterisieren. Mit dieser Bezeichnung bringt er letztlich den Mangel seines eigenen Werkes auf den Punkt: sein Buch erweckt eben den Eindruck, dass hier jemand am Werk gewesen ist, der gerne einen Roman schreiben wollte, dem es aber sowohl an der griffigen Idee als auch an Aussagekraft ermangelt.
[Mirko Bonné: "Der junge Fordt", Roman Köln: DuMont, 1999, 277 S. (geb.), ISBN 3-7701-4960-2, DM 39,80]
Miri, Der nächste bitte ... * - 18.04.02 at 11:10:22
Dafuer sifft jetzt meine Nase und will nicht heilen. Schon bloed. Ach was.
*
Alte MADONNA-Songs in der schlimmen Nachmittagshitze.
Siesta.
TomTom - Papa Don't Preach - 18.04.02 at 10:59:12
TomTom, beinhart, Koks, Hemingway, alles. Irre.
Jochen Berlin - 18.04.02 at 10:09:29
Telefonat mit Albert
H: "Verdammt, die Blonde hab ich doch noch nicht so ganz überwunden."
A: "War klar, Du machst nie Trauerarbeit!"
H: "Schwachsinn. Jedenfalls hat sie mir gemailt und man hätte daraus entnehmen können, dass sie eine Männergeschichte laufen hat."
A: "Die hat doch einen Freund!"
H: "Das ist die Oberlusche! Er hat mir direkt leid getan, als ich sein Foto gesehen habe."
A: "Lass sie doch. Die kann doch machen was sie will."
H: "Klar. Hab mich trotzdem geärgert und sofort die Münchnerin wieder eingeladen."
A: "Die letztes Wochenende nicht konnte?"
H: "Genau. Ich weiß, reine Notdurft..."
A: "Viel schlimmer. Du merkst gar nicht wie tief Du sinkst! Kommt sie denn?"
H: "Klar! Ich brauch wieder Sex. Siehste grad das Spiel? .. sogar Ballack hat bessere Lippen als ich."
A: "Du wirst sie Dir spritzen lassen."
H: "Nein, auf gar keinen Fall."
A: "Und was dann?"
H: "Ich könnte sie mit einem Bleistift nach außen drehen so wie in der Grundschule."
A: "Hat doch nix gebracht."
H: "Oder mehr essen!"
A: "Das bringt noch weniger. Kriegst auch keinen dickeren Schwanz vom mehr essen."
H: "Stimmt, ist mir auch schon aufgefallen."
HalfManHalfBiscuit - 18.04.02 at 09:22:39
Hong Kong, 15. Januar
Wir beide sitzen auf einer Bank an der Promenade und sehen hinüber zur Insel. In der Dämmerung sieht sie aus wie ein dunkler Rücken. Durch große Wolken fällt rötliches Licht auf die noch fast unbeleuchtete Stadt. Wir haben die Füße aufs Geländer gestützt und teilen den Riegel Ritter Sport Knusperflakes, den ich ganz unten noch im Rucksack gefunden habe.
W. trägt eine sperrige, schwarze Kapuzenjacke, und wenn sie ihren Kopf zur Seite dreht, bleibt die Kapuze so stehen und ich zupfe sie beiseite, um ihr Gesicht zu sehen. Sie sieht jungenhaft aus und ich auch nicht gerade wie Miss Girl. Mit einer selbstverständlichen Geste legt sie mir ihren Arm um die Schultern und seufzend lehne ich mich gegen ihren baumwollnen Körper.
Ich frage mich, was in ihr vorgeht, sie scheint so erhaben über Vorurteile. Es ist seltsam, gerade jetzt darüber nachzudenken. Ich bin hier doch die Fremde, aber sie teilt mit mir die Stadt, als würde sie uns beiden allein gehören wie ein Riegel Schokolade.
Es wird kühler, auch ich schließe meine Jacke und wir machen uns auf den Weg. Der Bus zum Flughafen wartet schon vorm Hotel, viel zu früh, und wir gehen noch was essen. Ich sehe sie an, wie immer, als könnte ich nicht glauben, dass es sie gibt. Ihre Mandelaugen sind so hübsch.
Meine europäischen Augen sind doof und machen, was sie wollen. Chinesische Nudelsuppen sind gut. Man kann Tränen reinfallen lassen.
The Crab - 18.04.02 at 09:10:29
warum hat sich mein scheiss grosshirn gerade dich ausgesucht babs??
welcher moment hat diese ganze kaskade von nervenimpulsen in mir ausgelöst??
ist es meine mission dich zu lieben??
ab morgen wird alles anders...
martin * - 17.04.02 at 23:56:07
mich einen regenbogen nennen willst du, fragt sie.
ja, sagt er, verwundert, weil man auf so eine frage eigentlich keine gegenfrage erwartet.
ein regenbogen also, wiederholt sie und starrt aus dem fenster ins graue.
was ist so schlimm an einem regenbogen?
ein regenbogen entsteht nur, wenn für einen kurzen moment sonne und regen sich vereinen. nur dann kann man ihn sehen. eigentlich existiert ein regenbogen noch nicht einmal real, er ist eine sinnestäuschung durch lichtbrechung und andere physikalische effekte.
er schweigt. warum muss sie das immer so ernst nehmen, denkt er.
ein regenbogen ist ein trugbild, schön aber irreal. er ist unnahbar, sobald man ihn anfassen will, verschwindet er, und je schneller man ihm hinterher rennt und ihn festhalten will, desto eher löst er sich in nichts auf. nichts und wieder nichts.
und, darf ich dich nicht einen regenbogen nennen, fragt er, langsam sich wundernd, worauf sie hinauswill.
ja...
[schweigen]
ich gebs auf, sagt er. verdammt, dann mache ich dir eben keine komplimente mehr. schlägt die tür zu und murmelt 'frauen...'
sie bleibt allein zurück in dem leeren zimmer. von nebenan hört sie, wie der lärm des fußballspiels aus dem fernseher dröhnt.
ich wünschte, ich wäre so ein regenbogen, sagt sie in die stille, und freut sich, dass niemand antwortet.
sterntaler *_* - 17.04.02 at 23:39:30
Zoran Drvenkar: Touch the flame.
!!! * - 17.04.02 at 23:18:18
do you mind me if i call you a rainbow......
somewhere, sometimes * - 17.04.02 at 22:18:26
Die Stadt Uruk, Schauplatz des Gilgamesch-Epos, sei tatsächlich so angelegt gewesen, wie das älteste Werk der Weltliteratur sie beschreibt ...
web
GüTeE - 17.04.02 at 21:41:42
warum mach ich das was ich mach wenn ich gar nicht das machen will was ich mach sondern das was ich nicht mach obwohl ich ja nicht gleich alles machen will oder kann was ich im moment nicht mache. selbst das fragen ansich ist schon so eine sache die ich zwar mache obwohl ich schon lange lache über das verflixte hirn dieser sachen mit dem das richtige zu machen ...
fredrik - 17.04.02 at 20:53:43
P.S. Als der Al Quaida-Bomber rumjammerte und meinte, das wäre gar kein Dilemma, was ich mit ihm veranstalten würde, er hätte schließlich in Boston studiert und so. Da hat der Özlem sich hinter ihn gestellt, ihm auf die Schulter geklopft und ihn gefragt, was er lieber möchte. Das hat er nun davon, der Schlaumeier.
HMHB * - 17.04.02 at 18:04:14
solo für zwei
na immerhin * - 17.04.02 at 17:01:57
Mr. Jürgen Brintrup
c/o Pussy’s Paradise Bar
Loop Beach
U - 8673 Santa Clara
Hallo Jürgen,
mein Anwalt der Joghurt (das ist der der es damals geschafft hat, meine Yacht, die "Extrem-Lolita II", als Firmenfahrzeug bei der Finanzverwaltung durchzusetzen) hat die Sache glaube ich ganz gut im Griff. Er meint, in 2 Jahren bin ich wieder raus.
Du, hier in der JVA ist es gar nicht sooo schlecht. Vorweg: nicht, dass Du denkst, ich bin jetzt schwul geworden, bin ich nicht! Das nur am Rande. Wir haben hier ein tolles Freizeitprogramm. Man kann sich hier z. B. preisgünstig tättowieren lassen. Du glaubst ja gar nicht, wozu man Büroklammern alles verwenden kann. In meiner Zelle sind noch 2 andere Jungs. Nochmal, ich bin nicht schwul geworden. Hier ist niemand schwul. Aber was bleibt mir anderes übrig? So schlimm ist das auch gar nicht! Der Özlem ernährt sich auch relativ gut (viel Nutella), so dass es gar nicht so schlimm schmeckt. Der Özlem lässt mir auch eigentlich keine Wahl. Das nennt man Gefangenendilemma sagt er, wenn ich mal nicht so Laune hab.
Erzähl mir nix: ich weiß genau, dass DU meine kleine Doreen gevögelt hast! Na, besser Du, als irgend so ein dahergelaufener Bananenpflücker!
So richtig beruflich ausgelastet bin ich mit der Handyfeuerzeugmontage hier nicht. Der Joghurt hat mich auf ein EU-Programm aufmerksam gemacht, das Start-Ups im Knast fördert. Du, die machen da richtig Kohle locker. Für mein B2K-Portal (Business-to-Knacki) für die Vermarktung von Luftgitarrenzubehör haben die in Brüssel 400.000 Euro springen lassen. Gut, damit kann man keine großen Sprünge machen, aber immerhin!
Ich finde das OK, dass Du Dich um Marianne kümmerst. Dann wird sie DICH demnächst anpumpen wegen neuen Titten und Bauchdeckenplastik. Ausserdem wird sie Dir erzählen, dass mein Arsch nicht echt sei. Glaub ihr kein Wort.
Übrigens, gestern haben sie einen Al Kaida-Bombenleger hier eingeliefert. Dem hab ich erst mal gezeigt, was man wirklich unter Gefangenendilemma versteht. Aber nicht dass Du denkst, ich wäre schwul geworden. Bin ich nicht!
Liebe Grüße
Dein Thommi
HMHB * - 17.04.02 at 16:08:38
Tja, so ist das mit den Drogen.
DeadlyMedicine Bielefeld - 17.04.02 at 10:54:57
Mein Gott, ich komme zurueck von Evas Geburtstagsparty, und ich muss verkokst Martin lesen.
*
MUSIC JUST SOUNDS BETTER WITH YOU (for Eckhart).
TomTom UUHUH BABEYY - 16.04.02 at 23:00:29
heute sah ich eine kleine braune maus sterben, ein kind war springend auf sie getreten in der annahme, so könne es die maus fangen.
die knopfaugen waren ganz aus den höhlen gequollen und bluteten, der kleine körper zuckte, die augen starrten noch in ihrem seltsam abgetrennten zustand.
ich konnte nicht damit aufhören, auf dieses zucken zu blicken, obwohl mir übel wurde, immer mehr.
das kind stand betreten beiseite.
das kind stand und sagte
wir müssen das nächste mal eine mausefalle besorgen.
warum.
dann geht es schneller.
Maria * - 16.04.02 at 21:59:37
An die
Staatsanwaltschaft Bielefeld
c/o Thomas Wenzke persönlich
Rohrteichstr. 1
33602 Bielefeld
GERMANY
Lieber Thomas,
allerbeste Grüße aus dem sonnigen Uruguay.
Nach den Strapazen der Flucht genieße ich das milde, sommerliche Klima und die regelmäßigen Massagen Deiner Frau (Mein Gott, ich ahnte ja nicht...!). Deiner ältesten Tochter geht es soweit ganz gut; letzte Woche hat sie sich eine Überdosis von irgendeiner neuen Designerdroge eingefangen. Mein Fehler: Das Zeug wurde mir als reines Koks verkauft...sie ist schon eine Naschkatze, die Kleine, was Thomas?
Wir haben ihr den Magen auspumpen lassen.
Aber jetzt erzähl mal: Geht es Dir gut? Legt Kronberg sich ins Zeug? Hör mal, wegen der Kaution: Ich bin da gerade an was dran, Internet-Startup, das kennen die Kaffer hier nicht, denen kannst du eine Bratwurst als Dildo verkaufen, so E-Business-mässig, mein’ ich. Da ist jetzt nicht so viel Cash übrig, außerdem – mal unter uns Schwestern, Thommi: Marianne ist ja völlig ausgehungert, mein Lieber! Ich habe ihr dann zur Beruhigung bei Van Cleef in Buenos Aires was hübsches ausgesucht; 30.000 USD, aber Platin vom Feinsten, mein Lieber. Steht ihr besser als Gold, wenn Du mich fragst.
Jetzt lass mich raten: Unsere Büros sind ratzeputz leer; die Schneider lässt sich jetzt von Kronberg vögeln. Den Pirelli-Kalender aus Deinem Büro hat Wilker sich gekrallt, die dumme Sau. Die Lokalpresse ist völlig aus dem Häuschen; scheiss’ auf Kaninchenzüchterverein und Jubiläumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Theesen: "Wenzke gesteht!" – "Brintrup noch immer unauffindbar: Staatsanwaltschaft ermittelt." Deine Bude geht mit in die Konkursmasse ein; der Insolvenzverwalter reißt sich die Haare aus, weil meine Bude bis auf die Fundamente abgefackelt ist. Hab ich recht, na? Na klar hab ich recht, Thommi.
Hör mal: Mein Anwalt hier vor Ort sagt: MAXIMAL 3 JAHRE, WENN SIE DIE TRÜGGELMANN-AKTEN NICHT FINDEN, DIE DU HINTER DER MAHAGONI-VERTÄFELUNG DER BAR IN DEINEM FERIENHAUS AUF IBIZA VERSTECKT HAST.
Danach kommt was neues, Thommi. Sobald ich was auf die hohe Kante geschafft habe, schicke ich Dir Kohle. Versprochen. Wir kriegen Dich schon wieder auf die Überholspur, mein Alter, wäre doch gelacht, oder?
Es grüßt Dich Dein
Jürgen
P.S.: Sag mal, worauf steht Marianne denn eigentlich so im Bett? Die Fesselnummer haben wir jetzt schon so oft durchgezogen, das macht sie – glaube ich – nicht mehr so heiß...Wusstest Du, dass sie auf Koks total abgeht? Wohl nicht, was? Hast Das Zeug ja nie angerührt...
PPS: Deine jüngste hat es jetzt auch hinter sich. Gestern hab’ ich sie mit irgend so einem Chico in unserem Aussenpool erwischt. Die hat `ne Ansage gekriegt, kann ich Dir sagen...Ich habe ihr versprochen, Marianne nichts zu verraten.
Aber mit 14, Mann! Du hättest nicht so viel arbeiten sollen, sag ich Dir...
DeadlyMedicine Urug...Bielefeld - 16.04.02 at 18:42:02
Mein Mandant hat zu keinem Zeitpunkt Manipulationen zugegeben. Richtig ist, dass es im Zusammenhang mit abgetretenen Forderungen von litauischen Gastronomen über die Lieferung von Arbeitszeiterfassungssoftware für blutjunge, teilrasierte Aushilfskellnerinnen in Amüsierbetrieben an der russischen Grenze zu Verwechselungen über die Anzahl von Nullen bezüglich des Kaufpreises bei der Bewertung der Forderungen durch ein deutsches Kreditinstitut gekommen ist. Mein Mandant wird weiterhin zur Aufhellung dieser Umstände brutalstmöglich beitragen.
Außerdem bittet mein Mandant Amnesty International um Hilfe bei der Freischaltung seines InCell Internet-Accounts, seiner d-box, sowie um Zeitschriftenabos von Men's Health, Die Geschäftsidee und Brigitte.
Dr. Paul Joghurt-Halbkeks Kronberg * - 16.04.02 at 15:44:51
Breaking News:
Jürgen (Deadly) Brintrup und Thomas (Halfman) Wenzke, beide Vorstände des insolventen Bielefelder Software-Herstellers Ceyoniq, sind festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Vorstände wegen Betrugsverdachts, teilte der Bielefelder Oberstaatsanwalt Klaus Pollmann mit. Laut Staatsanwaltschaft hat Wenzke ein Geständnis abgelegt.
Auf Anfrage von "e-business.de" sagte Oberstaatsanwalt Pollmann, dass es in Zusammenhang mit "stillen Factoring"-Forderungen zur Manipulation von Verträgen und Unterlagen von Seiten der Ceyoniq-Vorstände gekommen sei. Der Schaden durch den Betrug soll sich dabei auf rund vier Millionen Euro belaufen. Geschädigte sei eine Bank, deren Namen der Staatsanwalt allerdings nicht nennen wollte. Weiter führte Pollmann aus, dass Thomas Wenzke entsprechende Manipulationen bereits eingeräumt habe. Jürgen Brintrup bestreite die Vorwürfe bislang. Beide Vorstände bleiben laut Pollmann bis auf Weiteres in Haft.
Von Seiten des Unternehmens war selbst auf mehrmalige Nachfrage niemand für eine offizielle Stellungnahme zu erreichen. Bereits im letzten Jahr kursierten allerdings Gerüchte um angebliche Insider-Geschäfte.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 16.04.02 at 15:13:47
Cologne smells.
Meine Oma Im Stall * - 16.04.02 at 15:05:30
Meine Oma (80 Jahre alt) fährt einen tiefergelegten 3er BMW mit Breitreifen. Kein Cabrio, aber immerhin. Krasse Karre Alda sagen die Typen die auf irgendwelchen Parkplätzen herumhängen, aber das hört meine Oma nicht. Selige Altersschwerhörigkeit.
sterntaler *_* - 16.04.02 at 13:14:14
Wie immer wenn ich durch das fiese Köln gehe, überwältigt mich die Lust, mal wieder in einen offenen Dreier BMW zu kotzen. Als Jugendlicher machte man das ja ganz gerne. Und im fiesen Köln gibt es eine reichhaltige Auswahl an Objekten, die zu einer Bekotzung einladen. Das Problem ist, früher wurden diese Fahrzeuge von goldkettchenbehangenen Minipliträgern gefahren, deren Bierplautze eine erfolgreiche Verfolgung meiner hurtigen Person verhinderte. Heute jedoch ist das um Kotze bettelnde Dreier Cabrio das beliebteste Fortbewegungsmittel von kölschen Jungtürken in Gangstawear. Und die sehen verdammt flink aus. Und ich bin nicht mehr so schnell wie früher. Also lasse ich es bleiben und bin freundlich zu offenen Dreier BMWs. Man wird älter.
* Gruß an die DS * - 16.04.02 at 12:15:54
ooooops das Folgende hab ich vergessen, irgendwann mittendrin im letzten Telefonat mit Albert:
H: "Oh Scheiße!"
A: "Was ist?"
H: "Mein Hosenstall ist auf!"
A: "Den ganzen Abend?"
H: "Ja. Verdammt!"
A: "Jeans?"
H: "Anzughose!"
A: "Weisst Du woran das liegt?"
H: "Nein. Jetzt bin ich aber gespannt..."
A: "Weil Du niemanden hast, der Dir sagt: Deine Hose ist auf!"
H: "Ach so."
HalfManHalfBiscuit - 16.04.02 at 12:14:17
Jetzt komme ich nicht mehr mit. War hier irgendetwas gesperrt, und wenn ja warum? Bloß weil mal wieder viele von uns Blödsinn geschrieben haben?
Lana Hoff , Sicklingen - 16.04.02 at 10:03:15
Telefonat mit Albert
H: "Schläfst Du schon?"
A: "Nee, wollte aber so langsam ins Bett. Heute mal früher."
H: "Du bist der Einzige, den man um diese Zeit in der Woche noch anrufen kann."
A: "Wie war Dein Abendessen?"
H: "Alles gut gelaufen."
A: "3 Ehepaare?"
H: "Ja."
A: "Du hast aber hoffentlich nicht gekocht?"
H: "Quatsch, kann ich ja gar nicht. Ist geliefert worden."
A: "Irgendwann muss ich mal mit Susi besprechen, dass ich nur pappsatt schlafen und vögeln kann."
H: "Stimmt... Dein Psychohunger, Du gehst ja zwischendurch mal was Essen."
A: "Sonst kann ich nicht."
H: "Ich stell mir das gerade vor..."
A: "Ich zieh ihn raus und sage: ich muss was Essen, gehe in die Küche, schmiere mir ein paar Brote und komme zurück."
H: "Heftig!"
A: "Das kannste auch nur mit den Doofen machen."
H: "Das kannste eigentlich gar nicht machen!"
A: "Hast recht."
H: "Hatte vor 2 Jahren oder so mal Sex während der Ski WM samstags vormittags…"
A: "Hör auf, ich weiß schon was kommt..."
H: "Hör zu... und da hab ich vorher gesagt: "hey, in einer Stunde MUSS ich das Rennen sehen."
A: "Und?"
H: "Sie fand’s OK. Als sie mir gerade einen geblasen hatte, war es 11.55 h. Ich hab mich abrupt angezogen und bin ins Wohnzimmer."
A: "Hast sie einfach liegen lassen?"
H: "Ja, die ist im Bett geblieben. Dann stell ich den Fernseher an und sehe sofort: Starker Schneefall, Rennen fällt aus."
A: "Ja und?"
H: "Hab’s ihr nicht gesagt. Einfach weiter geguckt. Hatte keine Lust mehr mich wieder auszuziehen!"
A: "Du brauchst auch Hilfe!"
H: "Ganz normal. War einfach nicht verliebt. Ich glaub morgen lade ich meine Nachbarin zum Wein ein."
A: "Auch wieder reine Notdurft!"
H: "Mann, bin ich aufgedreht, viel Wein, viel Kaffee... wie soll ich nur einschlafen?"
A: "Tja... das ist bei mir Normalzustand. Siehste mal wie das ist."
H: "Vielleicht sollte ich mir einen Porno ansehen?"
A: "Den Ungarischen?"
H: "Hab eh keinen anderen."
A: "Wenn Du Dir den Porno ansiehst, hast Du eh morgen keine Lust auf die Nachbarin."
H: "Ich glaub da hast Du Recht."
A: "Ich hab immer Recht!"
HalfManHalfBiscuit - 16.04.02 at 08:46:29
Herabregnende KIP-Scheine landen auf dem weissen Bett des LANE XANG. Leider leider sehen wir immer wieder nur Celine Dion auf MTV ASIA, deshalb finden wir uns dreimal taeglich am bekannten Pool wieder. Zwei Laotinnen bringen uns vier Glaeser, zwei Faschen BEERLAO. Die Sonnenbrillen lassen wir auf im Wasser. Zuviel Clor, zu starke Sonne.
*
Vier Teenager aus Bristol, mit nackten Oberkoerpern, sitzen im schlimmen Expat-Treff, fast am Rondell, und trinken Bier aus Ueber-Pitchern. Wir lassen uns dadurch nicht stoeren und essen Schaschlik, mariniert mit Wodka. Laogria wird serviert, graesslicher Geruch, banaler Geschmack, verheerende Wirkung. Die zwei Frauen moechten morgen frueh zum Morgenmarkt, Silber kaufen. Robert mag gern nach dem Fruehstueck mitlaufen, um LAO LAO zu kaufen. Die Flasche gemeinsam auf dem Balkon leeren und dann den Alkohol im Pool wieder ausschwimmen. Wird nicht gelingen.
Ist zu stark.
*
Robert versucht sich an japanischen Tempura-Fischchen. Fuer Anne ist es zu frueh dafuer. Wir trinken starken Kaffee und frieren trotz leichter Sweater. Aus den grossen Fenstern schauen wir. Und sehen den ersten Regenguss dieses Jahres. Irgendwo hinter den dichten Bueschen der braune Mekong.
Der stark pomadierte Kellner giesst frisches, eiskaltes Wasser nach.
*
Foto:
Robert, in der Haengematte, liest Tom Wolfe. Die untergehende Sonne taucht die Holzterrasse in Feuer. Der Fluss brennt. Dahinter saegen Insekten tropische Baeume. Und irgendwo am Horizont blauschwarze Berge. Die liegen in einer gesperrten Zone. Da sollen Unruhen sein.
*
Durchnaesst kaufen wir Bahntickets am ueberfuellten Schalter in Nong Khai. Thais bevoelkern das huebsche Gras um den Bahnhof herum. Asian Love Parade.
Spaeter werden wir dann zusammen auf einem Bett liegen, im Ventilator-Abteil. Und wir werden Zigaretten rauchen, bei geoffnetem Fenster. Felder werden abgebrannt, in der Nacht. Die Asche trifft auf feuchte Arme, weite T-Shirts. Augen werden zugekniffen.
Und morgens, vor der Ankunft in Bangkok, bei einer Morgenzigarette, vielleicht ein duemmliches amerikanisches Traveller-Paerchen auf den Arm genommen, mit ein paar fantastischen Anekdoten, die die zwei mit einer unfassbaren Selbstverstaendlichkeit akzeptieren.
Alles glauben.
**
Wir fotografieren in einer frischen Brise leichte Flussfaehren, gefuellt mit weissgepuderten und nassen Laoten. Buddhistisches
Neujahr. Nam Ngum River. Auf dem Rueckweg aus Lao Pako. Flashback. Ganz gross.
Letztes Jahr mit Eloise dort gewesen. Der Ort derselbe, die Umstaende ganz anders.
Was noch?
TomTom stattdessen: Laos - 16.04.02 at 05:33:13
off. - 16.04.02 at 02:57:44
off. - 16.04.02 at 02:51:26
Herr Doktor, ich weiß nicht was ich tun soll, weil ich weiß, was ich getan habe. Ich weiß nicht, was ich denken soll, weil ich weiß, was ich einmal gedacht habe und fortan immer wieder andenke, bedenke, mitdenke. Es gibt kein zurück. Kein Zurück denn in Gedanken.
Ist das Ihr Konzept: Die Vergangenheit in einer Parallelwelt neu zu erschaffen.
Ich will gar nichts Neues erschaffen, nein, ich habe nur Angst, das Vergangene zu vergessen. Herr Doktor, das ist sogar meine größte Angst. Denn das würde bedeuten, dass mir vergeben wurde. Ich will die Strafe aber.
Was ist die Strafe?
Weiter zu lieben.
Sie sollten ein Buch schreiben, aber ich fürchte, es würde kein gutes werden.
Sehr witzig, Herr Doktor. Außerdem habe ich schon genug geschrieben, um einzusehen, dass meine Gedanken andere langweilen. Sie aber bezahle ich dafür, dass Sie mir zuhören.
Zurück zu Ihrer Strafe. Warum, denken Sie, haben Sie diese Strafe verdient, ewig eine Frau lieben zu müssen, obwohl Sie sie verlassen haben.
Weil ich nicht nur sie verlassen habe, sondern auch mich. Mich. Ein neues Ich.
Sie haben sich in sich selbst verliebt.
In gewisser Weise - ja. Durch sie - in eine Spiegelung meines Ich. Durch sie fand ich mich in einer neuen Welt, die ich nicht mehr bekämpfen musste. Nein - das ist nicht richtig. Es war keine neue Welt, wir waren die Welt. Es war unser Himmel, niemand sah dieses blau, niemand die kleine Wolke, die nur kurz da war, bevor sie verschwand.
Brecht.
Ja, Brecht, Sie sind mir aber belesen, Herr Doktor.
Leonce - 15.04.02 at 21:10:41
22:00
Ich muss unbedingt früh schlafen, also gut, ich liege da. Augen zu. Zu heiß. Fluche. Reiße das Fenster auf und rolle mich unter der Decke zusammen. Von draußen tropft irgendwas. Regen. Decke über den Kopf.
22:30
Irgendwelche Trottel aus dem Mathekurs sagen, vom Schafezählen werde man wach und nicht müde. Besser sei es, Automarken nach dem Alphabet zu ordnen, das sei so langweilig, dass man unweigerlich einschlafe.
Audi. Alfa. Aston.
BMW. Bugatti. Buick. Bentley.
Chevrolet.
D. Verdammt. D.
Ich bin hellwach.
23:00
Verzweiflung. Ich bin bei Z. Dann also lesen. So ein schlechtes Buch hab ich lange nicht mehr in der Hand gehabt, aber ich lese es trotzdem, mit einer Mischung aus Langeweile und Mitleid. Muss ja weg.
0:00
Das Buch ist endlich zu Ende. Warum die Autorin nicht lieber Fleischfachverkäuferin oder Klofrau geworden ist, weiß der Himmel. Schlafen? Noch ein Versuch.
3:48
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
was?
ohtschulligensiedahabichmichrülpswohlverwähltklick.
Irgendein Alkoholiker, der nachts irgendwelche Nummern wählt.
Es ist doch schön, dass es immer noch genügend Wahnsinnige auf dieser Welt gibt.
5:00
Wie schön, die Vögel singen draußen
Ich knall sie ab!!
6:00
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
Es gibt Tage, an denen man schon morgens weiß, dass der Tag im Arsch ist.
sterntaler *_ - 15.04.02 at 20:43:29
Sasa,
ein Nazi-Anekdötchen hätt´ ich dann auch noch.
Es gibt da - ich berichtete des öfteren – diesen kleinen Binnensee in Niedersachsen, mit dem ich irgendwie seit der Kindheit verwachsen bin. Der liegt jedenfalls am Arsch – genaugenommen schon im Mastdarm - der Welt, ringsrum nur Moor, Bundeswehrdepots und Heidschnucken. Mitten in dieser Einöde liegt jedenfalls Hagewede-Fladder, One-Horse-Town mit (immerhin intakter) 60er-Jahre Telefonzelle, jährlicher Viehauktion und...dem Gasthof "Zur Eiche".
Genau hier beginnt meine kleine, schmutzige Geschichte.
Die "Eiche" ist so eine richtige alte Dorfschenke mit Tradition, Büchner-Preis-verdächtiger Speisekarte in – logisch - Frakturschrift ( "Unser Haus...blabla..bereits in 4. Generation...bla...traditionelle deutsche Küche...sülz...eigene Hausschlachtung..").
Im Laufe der Jahre wurde der Besuch dieses Etablissements jedenfalls zur Tradition, wann immer Freund P. und ich im Norden weilten, statteten wir der Eiche einen Besuch ab; so auch im vergangenen Winter.
P. und ich sitzen jedenfalls an unserem Stammplatz, lecker Bierchen, Schnitzel mit Bratkartoffeln bestellt, Der Wirt erkennt uns, grüßt überschwänglich (Das Geschäft läuft mies, da im Moor, im Winter) Gesamtsituation mehr als zufriedenstellend. Von der Theke prosten uns dann ein paar alte Moorleichen zu, großes Glas: Haake-Beck, kleines Glas: Wippermann-Wacholder. "Guten Appetit!" Das Essen ist da. "Wo man denn herkäme, wenn man Fragen dürfe?" Bielefeld. "Ah! Bielefeld."
Der Bann war gebrochen, und als dann klar war, dass wir KEIN schwules Pärchen und keine Kommunalpolitiker, sondern ehrbare Bürger waren (Oh? Polizist? Oh, bei ******? Kriegen se da Prozente?), kam die Sache ins Rollen.
Politik: alles scheiße. Und dann – unfassbar, aber wahr – mein absoluter Lieblings-Klassiker:
"BEI ADDOLF WAR DOCH NICH’ ALLES SO SCHLECHT." VOR ALLES NÄMMICH DIE AUTOBAHN."
Ich musste, verzeih, grinsen. P. schnitt stumm an seinem Schnitzel herum, bis dann sein Lieblings-Klassiker kam: "HÖMMA, DAT WAH’N GARNICH 6 MILLIONEN (!?) JUDEN!" Ah Nein?
"HÖMMA, DAT WAR’N MA’ HÖCHSTENS 3 MILLIONEN."
Scheisse. Dann ging es los. P. war in Streitlaune, "Achsooooo, nur 3 Millionen! NA dann...", ich selbst fand das ganze noch recht amüsant; so dämliche Menschen kennt man ja eigentlich nur von RTL II. Unmittelbare Gefahr war auch nicht im Verzug, denn ich sah vielleicht auch ein bisschen aus wie ein Neonazi, mit meinem kurzen Haupthaar, und P. war ja Polizist.
Ich hatte Fleischfasern zwischen den Zähnen und musste pinkeln. Folgender Dialog, als ich 3 Minuten später zurückkehrte:
"Ihr braucht doch frische Luft, ihr Pferdeficker!"
"Dich hättense damals sofort erschossen, du Rotzfresse!"
Das war natürlich nicht mehr lustig.
Der Wirt war, als ich die Rechnung wünschte, ein wenig hektisch. Einerseits waren wir ja Stammkunden, kamen daher, wo auch noch mehr (potent(iell)e)) Kunden sind, andererseits stand sein Ruf auf dem Spiel, wahrscheinlich sah er seine Hütte schon abfackeln und den Davidstern auf seinem beigebrauen Mercedes 240 D.
Er entschuldigte sich jedenfalls in devoter Haltung, wir fänden ja heraus, ja?
Kurz bevor wir die nun nicht mehr so heimelige Gaststube verließen, ließ es sich der Dorfälteste nicht nehmen, uns sein allerschönstes "HEIL HITLER, IHR VOLKSVERRÄTER!" nachzubrüllen. "Heil Hitler" entfaltet seine volle Wirkung übrigens nur, wenn es so richtig schön gebrüllt wird, schon mal aufgefallen?
Draußen traten wir dann wir dann prophylaktisch ein paar Außenspiegel ab. Das Wirtsauto ließen wir aus.
Im Auto hätte man das Erlebte dann natürlich eigentlich aufarbeiten müssen, klar. Dennoch schwiegen wir zwei uns zunächst aus, bis P. mir dann ein unglaublich markiges "HEIL HITLER!" entgegenbrüllte; und zwar so, als hätte er nie anders gegrüßt. Ich war schwer beeindruckt.
Tags darauf gab P. seinen niedersächsischen Kollegen den Tipp, dort doch mal eine Zivilstreife hinzuschicken. Keine Ahnung, ob die das je gemacht haben.
Wir haben uns da ja nicht mehr hingetraut, wer weiß schon, was die so mit einem machen, die alten Pferdeficker, das Moor ist tief, und der Hagewede-Fladderer verschwiegen....
DeadlyMedicine Bielefeld - 15.04.02 at 18:29:37
Schlussakkord
Der Tag hatte schon scheiße angefangen, war dann partout nicht besser geworden und es sah danach aus, als würde er auch katastrophal enden. "Sagst du mir nun, was mit dir los ist?" Sie schenkte ein und knallte dann die Rotweinflasche auf den Tisch. Er drehte sich vom Fenster weg und sah sie kühl an. "Ich mache Schluß mit dir. Es ist vorbei." "Was?"
"Es geht nicht mehr. Ich kann dich nicht mehr ertragen. Deine Launen, deinen Zynismus, dieses Kleinmädchengetue vermischt mit unglaublicher Kaltschnäuzigkeit. Nie kriegt man aus dir raus, was in dir vorgeht. Jeden Tag was anderes und doch immer das Gleiche. Himmel, ich fühle mich ständig runtergemacht. Du kränkst, verletzt und tötest jedes Gefühl für dich und merkst es noch nicht mal!" "Aber", sie versuchte einen Einwand. "Laß mich jetzt ausreden!" Er setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber, betrachtete sie prüfend. "Ich bin immer wieder auf dich zugegangen, doch nie hast du mir gezeigt, daß ich dir wichtig bin, wieviel dir an mir liegt. Du schlägst um dich und stellst noch nicht mal die Frage nach dem warum. Und ich … ich habe mich deinem Verhalten angepaßt und mich dabei selbst aufgegeben ..." Häh, selbst aufgegeben? Deja vú. Wann hatte sie das schon mal gehört? Ja genau, ihre beste Freundin zu Schulzeiten hatte sich mit ähnlichen Worten von ihr zurückgezogen. ‘Ich habe mich selbst verleugnet, ich bin nicht mehr ich selbst.’ Aber sagen Männer so etwas? Sie griff nach dem Glas Rotwein auf dem Tisch und trank es in einem Zug aus. Wenn sie es unauffällig an die Flasche schaffte, konnte sie sich unter den Tisch saufen und ihm entkommen. Aber seine Worte prasselten weiter unerbittlich auf sie nieder. "... du versteckst dich hinter Masken, spielst hunderte von Rollen. Nur dich selbst gibst du nicht preis. Ich habe aber keine Lust auf Theater, keine Lust mit dir diese Farce zu spielen." Er holte Luft. "Für dich sind Menschen und Gefühle doch nur etwas, das du maximal mit einer Art wissenschaftlicher Neugierde betrachtest, aber doch nicht mit echter Anteilnahme. So etwas wie dich nennt man Gefühlskrüppel!" Sie zuckte zusammen, als er mit spitzem Zeigefinger in ihre Richtung stach. "Und ich habe keinen Bock diese "Behinderung" zu heilen!" Er malte Gänsefüßchen in die Luft und kam immer mehr in Fahrt. "Vielleicht kann das ja ein anderer. Obwohl ich ehrlich nicht glaube, daß man dir dauerhaft Gefühle entgegenbringen kann. Es kommt doch nichts Wirkliches zurück. Dich zu lieben ist ein Ding der Unmöglichkeit. Du bestehst nur aus einer Hülle. Zugegeben einer hübschen. Aber weiter ist da nichts. In dir ist nur Leere, Dunkelheit und Kälte." Kunstpause. "Um es mal prosaisch auszudrücken." Prosaisch? Ihre Augen brannten. "Aber ich wollte dich doch nicht verletzen oder kränken..." Er schnitt ihr mit einer hektischen Bewegung das Wort ab. "Es hat keinen Zweck mehr. Wir sind zu unterschiedlich. Zwischen uns ist nichts mehr und wenn wir ehrlich sind, war da auch nie etwas. Außer ... nein, noch nicht mal das. Wir passen nicht zusammen." Wir passen nicht zusammen. Das hatte sie doch auch schon mal gehört. Fiel denen denn nie etwas anderes ein? Dieser Satz ist echt furchtbar. Der ist so ... ein Gefühl von Übelkeit stieg in ihr hoch ... so platt. Sie schreckte aus dem Gedanken hoch. Er war aufgestanden und ging zur Tür. "Wo willst du denn hin?" "Weg. Weg von dir. Hast du mir in den letzten Minuten eigentlich zugehört?" Er schnaubte wütend. "Du bist so unerträglich!" Du bist unerträglich. Die Worte hallten in ihr wieder. Du bist unerträglich, du bist unerträglich, du bist unerträglich. Gab es in ihrem Körper ein Echo? Unerträglich. Er drehte sich um, griff nach seiner Jacke und ließ sie einfach stehen. "Geh nicht weg." Ihre Stimme brach. Sie folgte ihm, aber er war schon fort. Sanft fiel die Wohnungstür hinter ihm zu. Seine Schritte waren noch auf der Treppe zu hören. Beschwingt nahm er zwei Stufen auf einmal. "Aber ich kann mich doch ändern. Ich will mich doch ändern." Nichts. Als sie sich von der Tür wegdrehte, sah sie sich selbst im Spiegel der Flurgarderobe. Tränen standen in ihren Augen, sie zitterte am ganzen Körper. "Besser dass er weg ist" flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu, "wenn diese Hülle gleich zusammenbricht, wird das kein schöner Anblick." Im Bad fand sie ein paar bunte Pillen und spülte sie mit dem letzten Weinrest hinunter. Wohltuend setzte wärmende Bewusstlosigkeit ein.
delarius - 15.04.02 at 18:10:16
wie heißt das bei
babbarra frischmuth:
brüste wie knöpfe
von der größe ei
-nes aspirins
rasmus red daher - 15.04.02 at 17:40:47
Suche Mitglieder für einen HMHB-Fanclub.
Palatino * - 15.04.02 at 17:36:48
Wow... jetzt bin ich auf scharf auf sie. Sie ist Araki-Model!
HMHB * - 15.04.02 at 17:22:33
Tino, falls sich Satz 1 auf mich bezogen hat gibst Du Dir in Satz 2 meine Antwort. Es bekommt ja jeder auch ein Passwort.
Im Unterschied zu den wirklich exclusive Privilegiertheit generierenden Kreisen wie dem Nokia Club, der IKEA-Family oder dem Amiga Club Dortmund-Aplerbeck bei denen ich stolzes Mitglied bin.
HMHB * - 15.04.02 at 17:20:50
Eben. Und klar bin ich scharf auf Lotos. Was sonst? Nur, im Vergleich zu euch Tüten hab ich schon eine Nacht mit ihr durchgemacht, hehe.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 15.04.02 at 17:18:03
Bl bla bla. Ich freue mich auf den Tag im Dezember, an dem
ich nicht mehr an den Schreibtischstuhl vor dieser
Maschine gefesselt sein werde.
Was bitteschön ist an einer ID priviligiert? Kann jeder
haben, kostet nicht mal was. Aua.
Lotos im eigenen Saft, lecker - 15.04.02 at 17:10:43
Na na, da befürchtet wohl jemand, daß seine ID-geschützte Privilegiertheit untergraben wird?!
Zitiere: "Im Loop kann und darf JEDER schreiben."
Lieber echte Vielseitigkeit mit Heckenpennerrisiko als eine Handvoll ID-Koryphäen, die sich im eigenen Saft wälzen.
Palatino * - 15.04.02 at 17:04:09
Eiseis Du Schleimer, laberst alles nach nur weil Du scharf auf Lotosbaby bist! Diese Idee ist gar nicht dumm und hat schon vor Pieck, Honni und P1 sehr gut funktioniert. Aber lieber geben wir dem Begehren nach polymorphem Schriftstellertum unserer experimentierfreudigen Literaten nach! Vielleicht schützt uns das vor der nächsten Beitragserhöhung der Krankenkassen. Nur soll mir keiner erzählen es gehe ihm nur um den Text. Texten in verschiedenen Stylez kann man auch unter EINER Autorenangabe. Es geht um die Inszenierung von verschiedenen AUTOREN. Ist ja auch OK. Vielleicht schafft es einer ja Faszination zu wecken. Leider sind aber 90 % der "anonymen" Beiträge langweiliger Chat, Kriechstromliteratur, Balsaholzrezensionen oder Heckenschützensarkasmus und haben eben nicht die Qualität wie z. B. "Judith". Könnte das jetzt belegen, aber leider klingelt schon wieder das Telefon, außerdem hab ich Zahnschmerzen und Langeweile soll man nicht verdoppeln.
HMHB * - 15.04.02 at 16:58:25
Geht ja wieder! Danke!
Palatino * - 15.04.02 at 16:53:50
Ja los. Macht hoch die Tür...
DeadlyMedicine Bielefeld - 15.04.02 at 16:28:36
Ich schließe mich Lotos an. Von mir aus muss hier niemand was sperren, wer hatte eigentlich diese dumme Idee? Hat doch noch nie geklappt.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 15.04.02 at 15:45:06
Ich finde Herr Barnes hat sowas von recht (is schon paar
Tage her, ich weiss).
Mario, kannst Du bitte die Schleusen wieder öffnen?
Oder fühlt(e) sich hier jemand tatsächlich persönlich
angegriffen? Hat das Geschrei denn irgendwen gestört? Ist
es jetzt schöner hier? Ich sag mal ne, oder. Meine Meinung.
Lotos - 15.04.02 at 14:25:28
Viel(en) Dank(e), Sas(ch)a.
The Crab - 15.04.02 at 09:58:34
Shoot - 15.04.02 at 05:56:54
°The Crab
Wunderbar! Das Bier hast du dir (noch) redlich(er) verdient!
°Deadly
Beim Sieg Heil muss ich schmunzeln, denn da fällt mir eine kleine Anekdote ein, die sich vor einiger Zeit in einem versifften Zugabteil auf der Strecke Halle-Köthen ereignet hatte. An einem Samstagabend war ich mit meiner damaligen darkwave (Hey, ich war 18!) Freundin S. unterwegs zum Elternkennenlernabend, das macht man so, dachte ich brav.
Die Rollen waren folgendermaßen verteilt:
S. (meine darkwave-Freundin) trug natürlich die dunkelst mögliche Uniformierung, Haare, Nägel und so inklusive. Sie roch, das weiß ich noch sehr gut, weil ichs damals schon nicht hübsch fand, nach Patchouli und war sonst immer gut aufgelegt.
Ich war zu dem Zeitpunkt gerade mal vier Jahre in Deutschland, d.h. schwer Yugoakzent, dazu Linksklamotten (konnte mir nix anderes leisten) und, der Hammer: Haare so Bombenlegerstyle, aber ich bestehe darauf: gepflegt!
Ok, diese Kombination hält also Händchen so um halb neun Abends in einem sonst leeren Abteil, als in Zöberitz ein vierer Sturmtrupp einsteigt, drei Dicke und ein so Mittlerer, alle vier mit nacktem Oberkörper, es war ja mindestens März. Ich seh sie aus dem Fenster, die steigen ziemlich weit vorne ein, kommen dann aber ganz zu uns durch, weil der Zug so leer ist, und erschrecken so richtig, als sie uns beide da sehen, denn so eine leckere Mahlzeit hätten sie bestimmt nicht erwartet.
Sie setzen sich natürlich auf den Vierer neben uns und fangen sofort mit dem 0815 Pöbeln an. Ich muss schon sagen, ich hatte fett Schiss. Und beschloss einfach mal Maul zu halten, denn ich wußte, wenn ichs aufmache, geht vielleicht krass was, son Yugo-Akzent, das ist dir angeboren, ohne Scheiß, höchstens du lebst ewig lang hier, dann kannst es vielleicht hinter Schwäbisch verstecken. Jedenfalls: ich nix, guck durchs Fenster, als wären die gar nicht da, S. fing natürlich irgendwann rumzustreiten, sie gaben ihr lauter häßliche Namen und wünschten sich von ihr sehr eklige Dinge, die sie dann nicht so toll fand. Mir war meine Gesundheit damals schon zu wichtig, um sich in ihre Konversation einzumischen und mutig, das war ich nie besonders. So überhörte ich eifrig alle Beleidigungen, das ging ganz gut.
Irgendwann war S. ihnen wohl langweilig geworden, jedenfalls fing einer an, mich direkt anzumachen, rülpste mir was entgegen, das nach einer Frage klang, ich verstand aber nicht ganz, was er meinte - wie gesagt, mein Deutsch war damals noch nicht so. Die anderen schalteten sich ein, ich glaube, die wollten meinen Namen wissen und, als einer aufstand und mir wirklich laut Kopfnüsse androhte, antwortete ich so nuschlig wie möglich - Saša - das sollte aber AUF JEDEN FALL nach SaSCHa klingen, noch nie gab ich mir so viel Mühe, nicht ganz gut verstanden zu werden. Dann kam aber natürlich sofort:
Bist du Russe, oder was bist du, Jude?
Kacke, dachte ich, bin zwar beides nicht, aber, das was ich war, war nicht viel besser. Irgendwas musste ich sagen, alle schauten mich jetzt so voller richtig wissenschaftlicher Neugier, die Dicken drei, der Mittlere mit dem Böhse Onkelz T-Shirt und auch S., weil die wohl wußte, dass es gleich auf die Fresse gibt, die Dämonen, jaja, die Dämonen waren schuld... Aber in diesem Augenblick, vielleicht einem der geistesgegenwärtigsten meines gesamten Lebens, da fiel mir, warum auch immer, ich werds bis heute nicht verstehen, der berühmteste, verdienteste, deutscheste Deutsche ein, mein Lebensretter und seitdem eine richtige Respektsperson - Franz Beckenbauer ein, so dass ich lässig den Kopf zur Seite neigte und in einer danach nie wieder gekonnten Manier antwortete:
- Ja guat, ich suagma, moa Heaz schlaecht foir die Boayern, un sanma scho dbai - wuißt ühr denn, woashatn hoitn 1860 aufm Betze gholt?
Die Spannung löste sich, wie Franz unter Biereinfluß, die Vier schlugen sich über die Bundesliga, wollten S. an den Brüsten fummeln und am Po und eine halbe Stunde später standen wir, lebendig, in Köthen, die Stadt glänzte wie ein unverhoffter 60er Sieg gegen die Bayern, 4:2.
Sasa - 15.04.02 at 01:05:03