[ P!C #9 ]
Landschaft
1 verrußter Baum,
nicht mehr zu bestimmen
1 Autowrack, Glasscherben
1 künstliche Wand, schallschluckend
verschiedene kaputte Schuhe
im Blätterlosen Gestrüpp
"was suchen Sie da?"
1 Essay, ein Ausflug in die Biologie
das Suchen nach Körperfliegenlarven, das gelbe
Licht 6 Uhr nachmittags
1 paar Steine
1 Warnschild "Privat"
1 hingekarrtes verfaultes Sofa
1 Sportflugzeug
mehrere flüchtende Tiere,
der Rest einer Strumpfhose an
einem Ast, daneben
1 rostiges Fahrradgestell
1 Erinnerung an
1 Zenwitz
vHv * - 08.03.02 - Frauentag - at 18:36:06
Ich fühle mich wie in einem Kubus eingesperrt- dieser dreht sich und oben drein haben alle Wände in diesem Kubus die gleiche Farbe. Dieses schreckliche Baby-Blau.
RockdenLiterat Weisenheim * - 08.03.02 - Frauentag - at 16:57:04
ich log buch
km 2438
hermine hansen, hafenstraße 108, am fischmakrt. ziemlich hoher raum, klavier unter der decke, steile treppe. zwanzig tasten fehlen. die wände tapeziert mit bildern von windjammern, trawlern, u-booten. tante hermine sitzt hinterm tresen auf hohem hocker. sie kann kaum mehr gehen. wer ihr nicht passt, den läßt sie nicht hinein. ein alleinunterhalter erzählt kalauer und trommelt dazu auf einem walfischpenis, den er um den hals hängen hat. sing rolling home und seute deern. ist ja alles für oberhalb des bauchnabels hier. wenn die sonne aufgeht, werden die gardinen geöffnet. imke dreht mir die brustwarzen ab und will sie in einem heftchen pressen.
buh - 08.03.02 - Frauentag - at 15:48:05
Heute ist der 08.03.2002.
Aber welcher Tag ist das?
Freitag? Sonntag?
nicht aus * - 08.03.02 - Frauentag - at 11:42:16
Die Anonymhelden. Na ganz prima.
666 * - 08.03.02 - Frauentag - at 11:23:18
Lass sprudeln Gütee, aber nicht aus den Fingern. Hehe.
11811 * - 08.03.02 - Frauentag - at 10:57:04
Und meine Worte sprudelten nach 39,48 Grad Körpertemperatur, TAR.
GüTeE - 08.03.02 - Frauentag - at 00:33:22
Guardame las vacas!
GüTeE - 08.03.02 - Frauentag - at 00:23:29
Cuídame de los ovnis
no de los autos
yo casi nunca ando a ras de tierra
a veces ni comprendo los periódicos
ni la gente que cambia de mirada
equivoco la esquina
porque no me dijeron: la segunda estrella.
Cuídame de los sueños
Poría despertarme sin paracaídas.
YO CASI NUNCA * - 07.03.02 at 17:25:51
Wohin uns unsre Füsse tragen
Wohin uns unsre Füsse tragen,
ist schwer zu sagen
Es gilt zu wagen,
Nicht zu warten,
zu spähen durch die heimschen Scharten
und Karten
weit zu übersehn
Auf unbekannten Wegen gehen,
niemals zu stehn
Doch zu verharren
zu erkennen
um dann erstarrend festzustellen,
das einer über Mutters Schwellen,
auf hellen,
schmalen Pfaden so
zu Hause ist wie überall
- und irgendwo.
Anna Herbst zurück aus der Wildnis für meinen Freund Sir Thomas auf dem Weg ans Ende der Welt - 07.03.02 at 16:12:31
She told me she wants to have a stormy affair.
He tried to cut her hair.
She cries.
He closed the door and went of to drink something.
She called her girlfriend and said to her ...
* - 07.03.02 at 15:45:33
i can feel the the window light hurting my eyes: it's like shooting pickle juice. what does that mean? nice day out today, lots of people probably graduating. i can see the cloisters with its million in medieval art out the bedroom window. i got to go in and puke. i just want to be pure...
tow away zone * - 07.03.02 at 15:31:04
fredrik - 07.03.02 at 13:00:11
TAR! Danke! Und du? Käme da mehr, wäre das schöner!
Sasa 7.3.1978 - 07.03.02 at 12:53:45
"Damit ihr abhängig bleibt, erhöh' ich täglich die Dosis"
Ferris MC - "Flash for Ferris MC"
--
Das Wetter war doch noch ganz gut geworden- die Sonne schien, doch ging ein kalter Wind aus Norden. Es war Sonntag, ich hatte mir gerade die neuste Ausgabe der "Neuen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" von Charles bringen lassen. Charles war mein Buttler- nicht nur sein Name war Klischee. Er selbst war es, der dem typischen Abbild eines Dieners entsprach. Nun- wie gesagt, er hatte mir gerade die Zeitung gebracht, dazu hatte ich mir einen Scotch bestellt- schottischen natürlich, on the rocks. Der Ohrensessel, welcher in meiner englischen Bibliothek stand, war ein altes Erbstück- sein Bezug war dunkelrot und bestand aus einem sehr weichen Stoff. Auf dem Beistelltisch vor mir waren zwei Linien gelegt. Feinstes Koks. Ich würde mich ihnen später widmen. Doch zuerst schlug das Wochenendblatt auf und drehte es in die Horizontale. Es ist unfassbar, wie viel Werbung man einem Haufen Papier doch beilegen kann.
Die Nachrichten überflog ich, es langweilte mich zunehmens mehr, zu beobachten, wie sich die Menschen zerstörten. Das kannte ich alles schon. Ich dem überdrüssig. Auch die Wirtschaft lies ich links liegen, der zunehmende Kapitalwahn brachte mir nur Kopfschmerzen.
Mich überkam plötzlich ein unkontrollierbarer Zorn. Ich nahm das Papier, zerriss es, zog mein altes Sturmfeuerzeug aus der Tasche meines Morgenrockes und entzündete es. Das Feuer, welches sich rasend schnell ausbreitete, war mir unangenehm. Es roch bereits nach verbrannten Haaren. So warf ich im letzten Moment, kurz bevor die Flammen auf mich übergegriffen hätten, das informative Flammenkneul in den Kamin.
Charles kam sofort angerannt, er hatte wohl den Brandgeruch bemerkt. Bestürzt erkundigte er sich nach meinem Befinden und dem Tathergang. Ich beruhigte ihn- mir sei nichts passiert, das Papier hatte plötzlich zu brennen begonnen. Er sah das Feuerzeug, welches ich nach entzündung der Zeitung auf den Boden hatte fallen lassen. Mein Butler entfernte sich ohne einen weiteren Satz zu sprechen.
Kurz darauf kam er erneut- diesmal balancierte er ein silbernes Tablett mit meinem Scotch. Er stellte es auf den etwas angerußten Tisch- verbeugte sich und ging dann gleich wieder.
Mein Enkel hatte sich für diesen Nachmittag angekündigt- er hatte gerade Ferien und brauchte wohl wieder Geld für Crack. Die Kinder von heute. Sehr amüsant.
RockdenLiterat Weisenheim * - 07.03.02 at 12:43:16
Anruf von Albert
A: "Kuckste auch Fußball?"
H: "Nee, ich schlafe schon."
A: "Was jetzt schon?"
H: "Ich kann endlich wieder genial schlafen, seit ich mich von der Blonden..."
A: "...innerlich getrennt?"
H: "Nicht nur innerlich. Hab ihr das auch geschrieben..."
A: "Ey, was Du immer machst! Hast du nix Anderes zu tun? ....Schreiben... Tust ja so als wenn Du Napoleon wärst, der sich beim Kaiser für einen verlorenen Krieg entschuldigt..."
H: "Sowas hilft auch für sich selbst. Man sieht viel klarer..."
A: "Dann biste ja jetzt auch reif für Susi. Sie sagt, man braucht einen klaren Kopf für `ne Therapie."
H: "Interessant."
A: "Du musst AUCH noch mehr an Dir arbeiten. Sonst bleibst Du immer so wie der Ammann oder wie der heißt... der Schweizer Skispringer. Kennste den?"
H: "Klar... Kann nicht mehr........ "
A: "Krieg Dich wieder ein, so lustig ist das gar nicht."
H: "Immerhin kann ich mich richtig verlieben, das kannst Du nicht."
A: "Unsinn, ich habe das größte Potenzial mich zu verlieben... nachweislich."
H: "Wer hat das denn nachgewiesen? Susi?"
A: "Ja."
H: "Und wie?"
A: "Einfach so."
H: "Ach so. Sach ma, hast Du die Freundin von Boris gesehen? DIE sieht klasse aus!"
A: "Kein Problem für mich. Mit dem neuen SL nach Cannes... hab ich auch so eine..."
H: "Schaffste nie. Du wirst ewig die "Zum-Chinesen-und-dann-ins-Bett"-Frauen aus dem Fitness-Studio haben."
A: "Ich arbeite an mir."
H: "Wie?"
A: "Rent-A-Dog!"
H: "Was ist das denn?"
A: "Ich leih mir einen Hund für ein Wochenende aus dem Tierheim."
H: "Hey, DAS ist mal eine gute Idee. Von Susi?"
A: "Nee, hab ich von gelesen."
H: "Geht das auch für ein paar Stunden? Ein großer Hund fürs Cabrio?"
A: "Tierquäler!"
H: "Wie steht’s?"
A: "Null – null"
HalfManHalfBiscuit - 07.03.02 at 08:42:58
Lieber Sasa,
du hast eigentlich seit jeher schon geschrieben und immer
zugleich etwas damit gesagt. Im Loop hast du vielleicht
koryphäischen Status erlangt. Zunehmend fliessen deine
Zeilen wie Liquide, und die Worte sprudeln bei 36.9 Grad
Körpertemperatur. Das wollte ich dir nur einmal anmerken.
Weil das mit dem Klatschen ja nicht so gut klappt von hier
aus.
TAR New York - 07.03.02 at 01:20:28
sch.mERz
Schmerz
ist ein Gefühl
und keine Form.
Er ist vorhanden,
wirkt
und läßt dich
leiden.
Schmerz
ist übermächtig,
macht dich
klein:
du liegst gekrümmt
und rollst dich ein.
Du schreist, du stöhnst,
du winselst
nur noch,
doch niemand kommt
dich zu erlösen
von dem bösen.
Schmerz
das ist der Teufel pur:
er findet's spaßig,
dich zu quälen!
Vielleicht
ist er Gott,
der ruft dir zu:
"Komm her, zurück,
vergiß mich nicht!"
Ist
Gott allmächtig,
und was du bist,
hängt ab von seiner Gnade,
nicht von dir?
Wie klein wir sind
vor Gott.
Wie groß wir sind:
den Menschen gleich!
Schmerz:
das ist Geburt
und Krise,
neues Leben!
Du
ziehst dich zurück,
dein Kopf
ist nicht mehr frei:
es ist die Hölle
Schmerz.
Dagegen
gibt es alle Mittel.
Krankheit, Unfall, das Wetter, Krieg,
schmerzlos sterben, schmerzlos leben.
Aristoteles, der weise Mann,
erstrebte eines nur:
Gesundheit, schmerzloses Glück
und Lachen.
Die Griechen
wußten noch den Körper, Geist
gesund zu halten:
sie trainierten
beides.
Doch schützt dich nicht
das größte Wissen,
denn auch Natur ist schlau
und sucht zu überleben.
Der Schmerz ist Strafe,
drum war die Guillotine
ein Fortschritt im Bestrafen.
Bei Kopf-, Zahn-, Hals-
und Beinbruch-Schmerzen
ist dir leider nicht
nach Scherzen
zumute.
Seelischer Schmerz
ist schwer zu ertragen,
der wünscht sich den Tod,
soll enden die Not.
Schmerz
ist der große Lehrmeister
im Leben eines Menschen,
denn
was nicht angenehm,
das meiden wir.
(Drum trinkt Björn
so viel Bier,
denn auch das Gegenteil
sind wir: ist wahr;)
Äh, was ich sagen wollte,
Frau Stolte,
zu dem da rat ich ab,
der is' doch nichts für sie,
der haut bloß drauf
und läuft dann weg.
Und
wimmernd liegst du da,
bewegst dich nicht
und träumst:
ja,
Schlaf ist die Erlösung!
Schlaf oder Tod,
doch reichen auch Tabletten
zur Not,
die dich betäubt.
Keiner
wünscht sich Schmerz,
doch kennen alle ihn.
Jeder
kennt die Peitsche,
Nadel, das ätzende Gift,
jeder die Striemen,
den Stich.
Für manche
ist leben ein Schmerz,
den sie betäuben,
denn Tod ist ungreifbar
fern.
Und
näher als du denkst!
Die Lebensuhr läuft ab,
die Batterie ist leer,
das Knäuel abgerollt.
Der Faden liegt im Sand.
Im Sand ist eine Spur,
der Wind verweht sie nur
und Wasser tilgt den Lauf!
GüTeE , 1. Entwurf - 07.03.02 at 00:46:25
oh merci mb :-)) skepsis is ja immer gut
buh - 06.03.02 at 15:28:28
@buh
Es gefällt mir zunehmend, was Du im loop schreibst: das (ich)log()buch. Du schreibst von Rezensionen. Gibt es folglich ein Buch, ein buhbuch? Oder gar mehrere? Ich wäre Käufer. Leser. Skeptischer, immerhin.
mb hh - 06.03.02 at 11:39:47
www.textdiebe.de biographien
lesen - hilft gegen jede mittwochsvormittagsderchefwillmichgleichsprechendepression
Sebastian munich - 06.03.02 at 10:03:15
Nachts fährt der Zug. Der Herr Professor steigt auch ein und
wir verabreden uns zum Nachtmahl im Speisewagen. Bei
gedimmtem Licht wird dinniert. Später an der Bar. Im Hotel
am Züriberg, da hat er einmal geheiratet. Ein Mal von vielen
Malen. Mehr will der Herr Professor nicht erzählen, das sei
ein andrer Teil seines Lebens. Früher. Jetzt drei Büros, eine
Lehrstelle und drei Kinder. Und eine einmalige Frau,
selbstverständlich.
helga in SWISS train - 06.03.02 at 07:52:58
Joyce denkt stärker in Rhythmen als in Metaphern.
Sie °die Epiphanie° ist Joyces Beitrag zu jener Folge von Veränderungen, die die Erzählung in die Kurzgeschichte verwandelt, die Handlung durch Stil ersetzt und den raconteur zu einem Experten für Aufnahmen mit einer versteckten Kamera gemacht haben. Das Maß des Erfolgs liegt bei einer so reduzierten Form begreiflicherweise im Grad der Konzentration.
Harry Levin: James Joyce . 1941/59
Wir fühlen, daß eine Kultur genau so hinfällig ist wie ein einzelnes Leben.
Paul Valéry: Die Krise des Geistes . 1919 Der lohnendste Essay ist aber 'Europäischer Geist', eine Züricher Ansprach vom November 1922: da ist er ja schon 51 Jahre alt. 20 Jahre widmete er sich der Mathematik, zur Musik hatte er keinen Draht? Schade.
'Erfinden heißt sich erinnern.'
GüTeE suhrkamp77+insel56 - 06.03.02 at 01:00:36
get done - ufos
Glaubst du - er in ihr Bacardi-Cola rein, in die gute Arbeit der Negerin, die ihr Haar zu Zöpfen - eigentlich an UFOs?, und psssssst, unter dieser Scheißfrage und unter einer langästigen Tanne, ohnehin verblüfft vor den Koryphäen des wahrschenlich absolutesten Dezemberabends auf der Welt, zieht sich der Madonnakonzept zum Kuss zusammen, der Körper bleibt bemantelt stecken hinter dumm hingestelltem Holzhäuschen, am sonsten setzen sie sich auf ihre Mäntel - er taut an ihr rum - und machen die Beine breit für die Metaphern. Die rammen ganz gut.
Wenn das koryphäische an dir nicht wäre - er jetzt in ihr Benimm - wäre es an ihr also nicht als Museumsexponat ausgestellt, glaubte er nichts davon. Vom Wunsch nach Haar wie seinem fürs Kind, von den verglasten Fenstern und dem dümmlichen schwarzen Hund, der schläft davor, vom Proletarierpack mißlungener Metaphern.
Sasa - 06.03.02 at 00:43:49
So entsteht ein Unwort im loop und kommt IM Arschloch groß raus:
---- Damals, vor fast 2 Jahren:
"Das [...] für HelK und Hippi: "Permutation", "Perturbation", [...], "Auktionen", "Allusionen", [...], "Denunziator", "Douanier", "Douglasie", [...]"
(Sixtus B. - 29.03.00 at 14:54:19)
*
"[...] Sehr effektiv, Sixtus B."
(HelK m, - 29.03.00 at 15:42:39)
*
"wenngleich denunziator ein mir unbekanntes starkbier sein muß."
(HelK imitatingSixtusB, - 29.03.00 at 18:15:48)
*
"Ja, HelK, Sie haben Recht: der große ‚Denunziator‘ wird letztlich von kleinen Denunzianten verdrängt, wie wohl auch der grandiose ‚Gestikulator‘ von zappeligen Gestikulierern und Gestikulierenden: beide schließlich bloß Simulanten echter Bedeutsamkeit. Freilich könnte man sich vielleicht analog zu ‚Simulatoren‘ ausgetüftelte Apparate denken, die Gesten produzieren oder der Mechanisierung des Verpfeifens dienen. Nein, nicht? ‚Gut also, getilgt‘. [...]"
(Sixtus B. - 30.03.00 at 09:34:53)
---- Und nun, fast 2 Jahre später:
"Ich war ein Denunziator, das steht außer Frage."
Sascha Anderson: 'Sascha Anderson'. Köln 2002 (DuMont)
Sixtus B. * - 05.03.02 at 21:57:15
Heute darf mal jeder sagen, was er will. Wir beide. Also.
Lischke : Ich nehm keine Tramper mehr mit, die siezen
mich immer, da fühle ich mich alt. Und, heuristisch, es gibt
zwei Sorten von Frauen, die, mit denen man zusammen ist,
beziehungsmässig, die man dann auch heiratet, wenn sie
wollen, und die mit denen man die betrügt. Verlassen wird
die erste Kategorie wegen der zweiten aber nicht. Soso.
Eine grössere Wohnung. Und ein gescheites Auto.
Ob das Erwachsenwerden ist.
Ernst sagt, das Auto macht das noch. Er hat ein bisschen
hier und da geschraubt und geschmiert und eine
ASU-Plakette gab es auch. Aber kaufen tut das keiner mehr,
Alufelgen von 1985, ja toll. Entsorgung kostet 130 Mark, die
Winterreifen sind aber noch ganz gut.
Ernst macht das abends. Das bisschen schrauben und
schmieren. Ich laufe um die Hebebühne herum, stehen
lassen sei viel schlechter als fahren sagt Ernst, der Rost,
ey, überall. Neue Kühlerhaube? Hätte fast die selbe Farbe.
Ick schwör. Über der Werbank hängt: Für 25-jährige Treue
Mitarbeit und vorbildlichen Einsatz, blalala. Und Katie Price.
Finger am Overall abwischen. Lischke schaut so, das
würde der nie machen, so Drecksarbeit.
Lotos - 05.03.02 at 21:53:03
logbuch
km1617 (km2631)
tozeur, sahara. das filmteam des englischen patienten ist bei den einwohnern unvergessen. bordel, ces mecs! in unserem reisebus ist jemandem schlecht. der chauffeur hält beim friseursalon kurz vorm ortsende. hierzulande, sagt sami, der reiseführer, ist der friseur zugleich arzt, therapeut aufklärer, hochzeitsmakler, brautputzer. mich überkommt ein verlangen nach depilation. das zwickt an manchen stellen. der bus fährt inzwischen ohne mich weiter. ich habe zeit und lasse mir im selben arbeitsgang den rücken tätowieren. was soll es sein? ein lokal, vielleicht das café nast, wo die stühle blaugrün gepolstert und die deckchen weiß sind. dort sitzen die leute wie in eisenbahnabteilen. nur logisch, denn das café rast unvorstellbar schnell mit der erdumdrehung mit. glücklicherweise fährt der bürgersteig auch mit, die straße mit den lieferwagen, der comic-shop, das dreifarbenhaus, die stiftskirche. aber keiner schaut nach draußen. jeder einzelne in einem buch des schweizers stauffer. dort sind die fußnoten länger als der haupttext. in einer art foxtrot-rhythmus blättern die leute zwei seiten vor, eine zurück, zwei vor, eine zurück. killing me softly. ich bin schon vorsichtig, sagt der tatoo-friseur. die leute im café leiden etwa an staublunge, arteriosklerose, bandscheibenvorfall oder ulkus. indem sie auf meiner haut ins bild gebannt werden, ist auch ihr leiden stabilisiert. voilà, sagt der berber. ich freue mich auf den sommer, wenn ich mich am strand bäuchlings hinlegen werde. die leute sollen was zu schauen haben.
buh _sousse - 05.03.02 at 21:44:28
'Ne Kleinigkeit essen
Den genauen Zeitpunkt wird erst die Obduktion ergeben
Höhenkammliteratur
Wandgruppen
und
"Monica Lewinskys Statements sind unter 'oral history' anzusiedeln
N.Merrit * - 05.03.02 at 21:40:44
Hotel am Züriberg. Das ist eine Reise wert. Vielleicht auch
eine Hochzeit. Zumindest aber eine Nacht. Zwei Schalen
bitte und danke. Frau Luxus legt zwanzig Stutz auf den
Tisch, aber es wird getrennt bezahlt. Bitte. Danke. Der
Kuchen sieht nicht danach aus. Ist eh zu teuer. Findet auch
Frau Luxus. Die Strassenbahn schraubt den Berg runter.
Die Alpen glühen. Im Fotomaten machen
Busenfreundinnen Fotostreifen. Weil die Qualität so gut ist.
Noch auf Silberbasis. Erst ernst, dann lachen, dann Zunge
raus und dann glotzen. Stick to your memories. Hope and
Glory mit edding auf die Rückseite. Frau Luxus muss
weinen und ärgert sich. Dass sie immer so emotional ist.
Aber bezahlen würde sie das Lindern der Gefühle nie. Dafür
ist sie zu geizig.
helga in SWISS air - 05.03.02 at 20:01:25
so wie das meer bisweilen
dinge freigibt,
die dann erschöpft am strande
streifen ziehen,
so warte ich dümpelnd,
bald untergehend,
bald kurz auftauchend darauf,
an land gespült zu werden.
ich liebe das meer,
ich kenne seine tiefen.
doch bin ich ein landtier,
ein strandtier.
ich traue dem meer.
Alexander von Schlaun stolzer textdieb * - 05.03.02 at 17:34:08
Eiseisbaby München, Bayern - 05.03.02 at 14:30:28
Wir saßen in ihrer Küche beim Tee. Sie meinte neulich sogar schon zu ihren Eltern: da muss es doch eine für mich geben. Nicht zu glauben. Der hat doch Chancen ohne Ende. Passt doch alles. Aussehen und so. Naja, nur der Standort ist etwas ländlich. Einfach eine Firma in Berlin übernehmen. Das geht relativ einfach. Ruf doch mal die IHK an! - Wegen einer Frau? Auf keinen Fall! Die Richtige kommt schon. Was will ich denn in Berlin? Vor der Kita Parkplätze suchen? In die Scheidungsstatistik für berufstätige Akademiker in Großstädten? Schau Dir doch an, was hier los ist! Kaum kann das Baby laufen - zack! - geschieden. Darauf kann ich verzichten! Sie lächelt ganz entspannt. Oh SHIT! Die hat ja selber gerade ihr Verfahren laufen. Da liegt ein Brief des Anwalts. Total vergessen! OK, kein Wunder, die Ehe hat auch nur 12 Monate gehalten. Verdammt, trotzdem super peinlich! Entschuldige ich mich jetzt? Nee, sie scheint das sehr locker zu sehen. Sehr sehr locker. Es macht ihr gar nichts aus. Das erklärt alles. Und mit ihrem neuen Freund will sie bald wieder "Nägel mit Köpfen machen". Meine erste zweite Heirat. Freu mich schon.
HalfManHalfBiscuit - 05.03.02 at 12:05:36
Iron Bahterfly.
Jochen Berlin - 05.03.02 at 10:01:14
LoglevelNULL:
- Tach Katsche!
Heeey! Alles peilrecht?
- Yo! Unn selber?
Alles im grünen Bereich
- Samma, hast n Grand-Prix geguckt?
Grand-Prix? Hör auf, nur Blinde!
- Waaas?
Blinde und Bekloppte!
- Ich mein aber Formel 1?
Meinst du Mellbörn?
- Gerafft. Hab da was für dich
Wassn?
- Ne geile Internet-Adresse
Auspuff-Schlampen und Boxen-Fotzen oder sowas?
- Fast Katsche, fast!
Ja dann laß ma sehen Alter
- Sachte Mann, erst ma meine bookmarks checken
Was für Dinger, Buchmarks?
- Favoriten, Katsche, Favoriten! Very cool!
Scheißegal Mann. Laß ma einen in die Grube plumsen!
- Ja dann ... leg ma die Pedale flach und gib Stoff,
>>>Grand-Prix Impressionen<<<<
wch münchen - 05.03.02 at 09:44:29
Wo ist der LOP geblieen? Nicht einmal ein wenig uebergeblieben?
Ik bn die Beatrix. Ik faar voor frij.
Okay.
Bitte.
TomTom c'est le niveau riche. ne c'est-pas? - 05.03.02 at 03:17:42
Z.B. die Novelle vom guten alten Herrn und vom schönen Mädchen
Salina * - 05.03.02 at 01:14:08
Svevo. Ja. Auch wieder einmal gut zu lesen.
Salina * - 05.03.02 at 01:10:45
Literatur ist geformte Wirklichkeit!
w.jens
Inge Jens: Du kannst ja auch keinen Computer bedienen.
Walter Jens: Nun gut. Ich beherrsche das nicht, muß ich ja auch nicht!
Kafka hat einmal gesagt, "unter Deinen steigenden Füßen, wachsen die Treppen aufwärts."
Italo Svevo: Ein Mann wird älter
Walter Jens: Der Mann, der nicht älter werden wollte
GüTeE - 05.03.02 at 01:06:21
Eine richtige Party. In einer Wohnung mit Tapetenshow der
letzten 25 Jahre. Kein was machst du wo wohnst du, heitere
Tanzmusik noch dazu und ein schwankender blonder Engel
an ihrer Seite, der erzählt, er seziere Leichen für Geld. Den
hat sie unterwegs gefunden, hey, wir kennen uns doch von
früher, stimmt. Sie muss aufpassen, dass der keinen Ärger
kriegt oder umfällt, er pöbelt dauernd rum und rempelt die
anderen an, keine Ahnung, was der genommen hat. Wer
hat den denn mitgebracht.
Lischke ist auch da, mit seinem Mitte-Girl. Dem
anorexischen. Ein bisschen Bräune steht ihr gut. Das
Leben geht weiter sagt er. Und grüss schön, den Django,
das nächste Mal.
Früh morgens nimmt sie den Engel am Arm (was nicht
einfach ist, denn er ist sehr gross und wehrt sich) um ihn
nach hause zu bringen, er hatte darum gebeten und wohnt
nicht so weit. Auf der Heimfahrt ein kurzer Versuch, sich zu
unterhalten, es klappt gar nicht. Der Nebel ist dicht, direkt
vor dem Auto ist die Welt zu Ende, genau passend zur
Musik. Immerhin kann er sich noch an seinen Heimweg
erinnern, vor der Tür versucht er sie zu küssen, besoffene
Männer fände sie zunehmend aufregend, sagt sie und
schupst ihn aus dem Auto.
*
Danke Eiseis, für die Schildkrötenbilder, da haben es die
Täubinnen ja besser, die haben es wenigstens schnell
hinter sich. Beim Abendlicht muss ich mich allerdings
entschuldingen, es hat heute bodenseelieblichst alle
Register gezogen.
HMHB, bin gerade auf Landurlaub, Lischke in Cannes,
irgendein neuer Streifen, Django in Moabit, noch ein
Weilchen, und der Theaterwissenschaftler stationär. Voilà.
Andermal.
Lotos - 04.03.02 at 21:35:03
hihi
gundel gaukelei * - 04.03.02 at 20:51:57
Zehn Minuten beim 65. Geburtstag
Als ich von der Toilette zurückkomme, sind die Teller des Hauptgangs abgeräumt und um den Tisch macht sich gemütliche Stimmung breit. Der Onkel aus der Schweiz, ein gut gelaunter, einfacher, herzlicher Mann setzt sich zu mir und bietet Zigarillos an. Es ist ein Familienfestritual, dass wir zusammen rauchen. Wir sind die einzigen, die rauchen. Der andere Onkel, der lange als Direktor bei einer großen Bank geschuftet hat, gesellt sich zu uns.
Er fragt mich nach dem Schreiben.
"Es läuft ganz gut", sage ich und überlege, wie ich etwas von zermürbenden Kämpfen gegen den Zweifel mitteilen kann. "Das Furchtbare beim Schreiben ist, dass es keine Rezepte gibt, dass jeder, der schreibt, seine eigene Schreibformel erfinden muss", füge ich hinzu.
Der Onkel aus der Schweiz erzählt, welche Bücher er gern liest. Spannende Romane mit politischem oder geschichtlichem Hintergrund. Er liest im Urlaub und abends vor dem Einschlafen ein paar Seiten. Nichts, worüber man viel nachdenken muss. Er schaut mich aufmerksam und fragend an.
"Ich schreibe über Menschen, die nach ihrem eigenen Leben suchen", sage ich und weiß nicht, ob das stimmt.
"Die meisten Menschen haben zwar Vorstellungen von ihrem Leben", sagt er, "aber nach meiner Erfahrung zwingen die Umstände sie, ein völlig anderes Leben zu führen."
"Ja, genau das interessiert mich", sage ich. "Aus diesem Loch zwischen Vorstellung und Wirklichkeit schlüpfen die besten Geschichten." Dann erzählt er, dass er seit vielen Jahren gern Gitarre lernen will und wegen zu viel Arbeit nicht dazu kommt. Ich nehme mir vor, eine Geschichte über einen 60-jährigen zu schreiben, der endlich seine Wünsche ernst nimmt.
Der andere Onkel, der noch keine 60 ist, hat vor zwei Jahren aufgehört zu arbeiten, weil er genug verdient hat. Manchmal vermisst er sein Büro, die Sekretärin und den Dienstwagen, aber nie die Arbeit. "Ich denke oft darüber nach, was ich in meinem Leben noch machen könnte", sagt er, "aber mir fällt nichts ein. Ich glaube, ich bin zu pragmatisch. Ich hatte nie Träume." Er fragt mich nach meiner persönlichen Schreibformel. Ich drücke den Zigarillo aus. Ich habe ein gutes Gefühl. Das ist alles, was ich weiß. "Ich gehe gern im Wald spazieren", sage ich schließlich.
Dann wird zum Glück das Dessert gebracht.
Felix Herbst - 04.03.02 at 19:37:42
Ich baht darum, mich nicht unentwegt zu korrigieren.
DeadlyMedicine - 04.03.02 at 19:05:05
Boccia. B O C C I A. Kombahtibel.
gundel gaukelei * - 04.03.02 at 18:54:48
"Hast'scho gehört?"
"Was?"
"Na, der TomTom, der ist jetzt in Kambodscha."
"Der mit dem Vollbaht?"
"Neeee, der ist doch bathlos."
Eiseisbaby München, Bayern - 04.03.02 at 18:51:46
Kam Bocchia in mediterranen Gegenden bei allen Altersklassen gut an, so fand man in den Parks unserer Breiten vorwiegend Männer mittleren Alters mit zumeist grauem Baht vor, die sich diesem traditionellen Gesellschaftsspiel hingaben...
DeadlyMedicine - und noch einen - 04.03.02 at 18:50:59
ich lass mir n' Baht einlaufen
da crab * - 04.03.02 at 18:50:08
Baht A. Ilic
DeadlyMedicine - getoppt - 04.03.02 at 18:43:00
Baht Simpson.
11881 * - 04.03.02 at 15:46:35
Bahtlos.
Weil in Kambodscha.
So einfach ist Tennis.
TomTom - return to sender - 04.03.02 at 14:09:59
fredrik performiert - 04.03.02 at 10:24:00
Und ein erfundenes Ekelpaket wartet auf einen Jeep, liegt den ganzen Tag herum, schwitzt und trinkt Bier.
Reist durch die ganze Welt, trifft seine Tochter und schläft mit ihr. Hat seltsame Ansichten, einen verdorbenen Charakter und bringt Unglück.
Unsympathisch, aber gut gemacht.
Leider Pflichtlektüre, hätte ich lieber freiwillig gelesen und nicht durch exzessives Herumgedeute kaputtgeredet.
Palatino * - 04.03.02 at 00:40:56
Reisende turnen stoned auf alten Maya-Ruinen herum. Mitten im Dschungel, diese gigantischen Bauwerke. Unglaubliche Region.
justusjonas palenque - 03.03.02 at 22:58:43
Eiseis.
off. - 03.03.02 at 19:59:55
"16.06. Mit Goethe zu Tisch. Er eröffnet mir, daß er meine Beobachtung über die blauen Schatten im Schnee, daß sie nämlich aus dem Widerschein des blauen Himmels entstehen, geprüft habe und für richtig anerkenne. Darauf einen Moskowskaba. Fiel dann noch über seinen Schlafrock."
Heiner Link, Banalität des Prolligen in: Mein Jahrtausend, Residenz Verlag 2002.
*
PFLICHTLEKTÜRE. Definitiv das Beste der deutschsprachigen Literatur der vergangenen Jahre. Ehrlich. Witzig. Hintergründig. Mit Beiträgen von Georg Oswald "Da Judge".
*
Eiseisbaby München, Bayern - 03.03.02 at 17:05:41
logbuch
km 1627 (km 2028)
du bist schon ein seltsamer typ, sagt vicky, versprichst kaum mehr als du hältst. das an einem kühlen hellen morgen. wir sind klamm aus den zelten gekrochen. der tau kommt noch dazu. vickys freund micha steht als letzter auf. campingaz anzünden, kaffee. wir sind mit zwei zelten unterwegs. heute in nevers, wo die vorleserin vorliest, de sade und beethoven mit dabei. komisch, micha schläft mit mir im zelt, vicky im anderen. sie steuert den 2CV bei, den ich meist lenke. michas aufgabe ist es, die rotweinflasche herumzureichen. anstatt eines korkens bekommen wir ein wergbüschel. und nicht vergessen, vor dem ersten schluck den ölfilm abgießen. zu hause steht vicky ebenfalls alleine auf der einen seite des gitternetzes, micha und ich auf der anderen. pausentreff, poesie zwischen mädchen- und jungengymnasium. jetzt ist das weit. wir haben die karten der gegend auf der kühlerhaube ausgebreitet, planen die weiterfahrt. um jedes dorf mit irgendetwas romanischem ist ein kringel gezeichnet. Mars sur Allier, Gimouille, Marzy, St.Parizé-le-Châtel. bald sitzen wir auf einer sonnenwarmen kirchhofsmauer und zeichnen. hier die flucht nach aegypten, da christus in der mandorla. schöne form. vicky hat ihre tage, läßt ein wenig blut auf den weißen kalkstein tropfen. im nächsten semester ist wolfram von eschenbach dran.
buh - 03.03.02 at 14:52:46
hallo
hallo ihr
hallo ihr da
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Verwirrung?
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Wo bin ich?
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Aufmarsch!
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Nicht mehr, loopen, senden
los, sofort!
Klick, klack!
...
!
oen oen * - 03.03.02 at 00:33:03
Coup Denmark mit Schlagobers
Hier kommt endlich mal die Wahrheit über unsere geliebten 80er Jahre. Für alle angehenden 30 jährigen, Mitte dreißiger und jung gebliebenen. Offen gestanden kotzt es mich an: dieses dumme Gerede, die 80er Jahre wären langweilig gewesen. Totaler Bockmist!
Hört genau zu, Ihr zungengepiercten Techno-hoppler mit Tattoos auf der linken Arschbacke: Ihr wart nicht dabei! Wir Mit-Dreissiger (Anfang 40iger) haben sie live erlebt: die Geburt des Synthesizers und den wahren Soundtrack der 80er, der von Bands wie Depeche Mode, Cure und Yazoo geschrieben wurde. Wir haben noch mit Midischleifen und Oszillographen gekämpft! Wir haben Euer "Tekkno" erfunden, bei uns nannte sich das aber noch "Wave" und war tatsächlich Musik. (Übrigens verwursten Eure DJ`s die Dinger noch heute zu einer Art musikalischer Canneloni mit schwülstiger Computerbass-Sauce).
Wir mussten noch keine Angst haben, dass uns Tina Turner mit dem klassischen Seniorenoberschenkelhalsbruch von der Bühne purzelt und wir haben Madonna noch mit festen Brüsten und ohne Baby-Pause gekannt, Ihr Nasen! Wir verbinden "Kraftwerk" noch nicht mit der Solarenergie und wir hatten noch Angst, dass Joschka Fischer von Holger Börner mit der Dachlatte verprügelt wird. Wir erinnern uns noch an Terroristenfahndungsplakate, auf denen hin und wieder ein Gesicht liebevoll mit Kuli von einem Staatsbediensteten durchgestrichen wurde.....
Das Bundesheer machte noch Spaß, wir kannten ja die Richtung, aus der der Feind kam...
Zu unserer Zeit fielen Break-Dancer auf den Fußgängerzonen noch hin und wieder richtig auf die Fresse und Peter Maffay wurde beim Stones-Konzert noch ordentlich von der Bühne gepfiffen. Wir hatten noch die Qual der Wahl zwischen Pop, Rock, Metal und Italo-Disco und mussten nicht den wöchentlich ändernden Cross-over Trends nachjapsen.
Wir hatten noch Plattenspieler (auf 33rpm und 45rpm) und richtig geile Plattencover, auf denen man die Namen der MUSIKER (und nicht der Programmierer) ohne Lupe erkennen konnte und die tatsächlich Kunst waren – keine tempotaschentuchgroßen, einfarbigen Booklets auf denen gerade noch "nice price" lesbar ist. Für uns war eine LP etwas Heiliges, das gepflegt und geliebt werden musste – und keine CD-Plastik-Wegwerfware, die so robust ist, dass man sie durchaus auch als Bierglasuntersetzer verwenden kann. Bei uns erkannte jeder sein Eigentum noch an den individuellen Kratzern.
Wir haben kein Big-Brother geschaut sondern "Formel 1", wo es eine ganze fette Stunde wirklich gute Musikvideos zu sehen gab, die das Lied untermalten, wir hatten kein MTV mit degenerierten CD-Werbespots und eingebildeten VJ-Flaschen nötig. Wir haben uns "Magnum" reingezogen, haben uns die Sakkoärmel hinauf geschoben und ließen uns die Haare seitlich ins Gesicht fallen – ohne diese beknackten, umgedrehten Baseballmützen oder Wollhauben. In unseren Hosen konnte man noch sehen, ob eine(r) einen Hintern hatte, heute hängt der Arsch ja bei jedem von Euch in der Kniekehle der ach so tollen Addidas-Jogginghose. Die Weiber hatten dicke Möpse und schmale Hüften und nicht andersrum. Und Bauchfrei machte nur, wer es sich leisten konnte. Man konnte erkennen ob jemand "männlich" oder "weiblich" war. Heute verschlabbert alles unter kunstvoll vergammelter Bekleidung.
Bei uns haben sich keine Neonazis mit Türken geschlagen, sondern Punks mit Mods, Mods mit Poppern, Popper mit Rockern und alle gemeinsam gegen die Polizei.... Bei uns gab es noch Mofas, Kraftis und 80er bei denen durchgängig die Betriebserlaubnis erloschen war, denn das Wort "frisieren" hatte damals noch seine eigentliche Bedeutung, was ihr kahlgeschorenen Pfeifen nie verstehen werdet. Und wer einen Führerschein hatte, fuhr als erstes Käfer oder einen Döschovo, bei dem Dellen von Individualismus zeugten, ihr Opel-Corsa-Popel.
Und weil ihr gerade im Leistungskurs für Informatik sitzt: die AC/DC Einritzungen auf den Tischen sind von UNS – und es geschieht Euch nur recht, wenn ihr glaubt, dass die Dinger aus dem Physiksaal kommen, wo irgendein findiger Schüler seinerzeit die Abkürzung für Gleichstrom / Wechselstrom in die Bank gemeisselt hat!
Also erzählt uns nichts über die 80er!!
Ach ja, hiermit entschuldige ich mich, auch im Namen meiner Altersgenossen, für Modern Talking. Das haben wir wirklich nicht gewollt......
Fundsache * - 02.03.02 at 14:10:48
Diese 150-seitige "Kurze Geschichte der deutschen Literatur" ist eine Befreiung.
off. - 02.03.02 at 14:06:44
ick jlotz tevau
janz jenau
da jehts ma jut
da fühl ick mir dahem
ick jlotz tevau
nehmt ma nich da vernjüjn
nehmt ma nich meene täjliche dosis realität
lasst mer teilhabn an dem weltjeschehn
lasst mer nicht alleene sein
ick jlotz tevau
janz jenau
da jehts ma jut
da fühl ick mir dahem
ick jlotz tevau
wees ja die meschen sterbn nich wirklich
det kunstblut is nur von der industrie
wees ja im krieg isses och nich anders
keener stirbt da, alles nur für de medjen
ick jlotz tevau
janz jenau
da jehts ma jut
da fühl ick mir dahem
ick jlotz tevau
[...]
Shoot * X-POSTED - 02.03.02 at 12:36:36
Und taube Männer verwöhnen taube Frauen.
DeadlyMedicine - 02.03.02 at 12:24:44
Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur. Hanser Verlag, München 2002, 150 S., 12 E.
books on demand (2) * - 02.03.02 at 11:11:51
Liebe Lotos, bin heute abend in der Stadt. Wo soll ich die Unterhose in Empfang nehmen? Sag Lischke, er kann bei der Übergabe ruhig dabei sein, falls er sich verständlicherweise Sorgen macht.
HMHB * - 02.03.02 at 10:26:42
unkonditionelle Liebe ist ausserdem unendlich
144000 * - 02.03.02 at 07:01:35
gerade alles gleichzeitig:
Heile Welt, Walter Kempowski
Deutsches Theater, BvSB
Fight Club, Chuck Palahniuk
Das Zukunfts-Manifest, Mathias Hoarx
Einfach Kompliziert, Thomas Bernhard
Die neuen Leiden des jungen W., Ulrich Plenzdorf
Die Realität der Massenmedien, Niklas Lluhmann
Handwörterbuch der Gesellschaft Deutschlands, Schäfers/Zapf (Hrsg.)
books on demand * - 02.03.02 at 02:13:52
MARiO @imloop.de - 01.03.02 at 23:36:57
Monik, Junge, sehr gut! Halb holzig, halb holzerig! (Monik, bist Du überhaupt ein Mann?)
Lotos, freu mich schon auf das Exponat von Lischke. Er ist bestimmt auch mächtig stolz.
Frank Gehry, bitte einen neuen Entwurf schicken. Wir brauchen mehr Platz!
HMHB * - 01.03.02 at 22:33:12
divina commedia 2002
buh - 01.03.02 at 22:32:05
Ich lese nur Hände.
Abrakadabra * - 01.03.02 at 22:25:27
Meine Damen und Herren,
lesen Sie auch Bücher? Wenn ja, welche?
Leser - 01.03.02 at 20:38:49
La concision et l'étroitesse.
L'art, c'est l'énigme.
Et l'énigme est bloqué par la raison.
Et l'énigme est bloqué pour la raison.
Heureusement.
Palatino * - 01.03.02 at 20:15:04
logbuch
km 1610
nahebei eine frau, die nach waldmeister riecht. mein haus am deich. ein zentimeterdünner wasserfilm rinnt über den hof und verschwindet unter der schwelle. mit tapetenleisten lenke ich ihn in den garten. umsonst, vergeblich. ich werde mitglied im verein zur verzögerung der zeit. ich trinke an brüsten von ufern und küsten.
buh - 01.03.02 at 20:07:03
Bête.
La Belle * - 01.03.02 at 15:24:06
Liebe Lotos, das ist ganz einfach. Ich habe vor ein paar Tagen einen Bericht über Riesenschildkröten angeschaut, die auf einer kleinen Insel leben, seit hunderten von Jahren und natürlich auch: Sex haben. Eine quälend lange Einstellung musste ich verfolgen wie ein Schildkröterich seiner nicht minder bepanzerten Auserwählten auf den Rücken krabbelte. Der ganze Akt dauert in Realitas Stunden (Blende. Abendlicht über dem pazifischen Eiland. Cut.) und die Riesenschildkröte schaute recht unzufrieden und der Riesenschildkröterich jammerte sehr. Als dann noch erwähnt wurde, dass über 90% dieser Dramen im biologischen Sinne fehlschlagen, tat mir das alles sehr leid. Jetzt las ich deinen sehr treffenden Satz und er gefiel mir so gut, weil ich dachte: Stimmt! Und dann fielen mir die Schildkröten ein und dass die natürlich viel mehr Zeit haben. Als Tauben. Als Menschen. Und dass das Abendlicht allgemein überschätzt wird, weil relativ. Ergibt das alles Sinn? Das kann ich nun wirklich nicht beantworten.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 01.03.02 at 14:12:02
alkoholpegel
mondpreise
milchkomplex
vorspiel
judie _on the balcony * - 01.03.02 at 14:09:32
Tauben sind Luftratten.
inkypinky * - 01.03.02 at 12:27:33
@ M.Eiseis, was ist damit gemeint, mit den
Riesenschildkröten, Zeit, Licht? Ich verstehe nicht.
@ Sasa: ... ; )
@ HMHB: Die Unterhosen bekommste so, hab noch ein
paar hier rumliegen. Sind schon irgendwie vakuumiert.
Lotos rätselt - 01.03.02 at 12:17:22
Das ist ein Bus.
The Crab Deutsch für Anfänger - 01.03.02 at 12:08:27
Hihi.
Le Ungeheuer * - 01.03.02 at 11:28:53
Und Taubenmänner vergewaltigen Taubenfrauen...Bei Riesenschildkröten schaut das nur noch mühsam und traurig aus. Abendlicht hin oder her: Alles nur eine Frage der Zeit.
*
Eiseisbaby München, Bayern - 01.03.02 at 11:27:12
Danke Anna, Fernando. Gerne darf das alles in release rein, aber in das alte release, das noch als Archiv der Loop-Release-Seite vorhanden ist. Das neue ist nämlich lieb und nett. Und wenn wir schon beim releasen sind, dann auch: Lotos Lischke auch gleich mit rein.
Sasa - 01.03.02 at 10:50:16
woman. es heißt woman.
gundel gaukelei * - 01.03.02 at 07:21:35
Remains of glue can be rubbed off
Heute rief mich, im Auftrag meines Mobilfunkanbieters, eine angry young women an. Man habe bereits mehrfach versucht, mir das neue Gerät anzuliefern, ich sei aber nie unter der angegebenen Adresse in der Hugenotten-Siedlung erreichbar gewesen. Ich habe die Stimme vertröstet, das Gespräch mit einem 'Ich danke Ihnen...' beendet und fahre jetzt in eine mir unbekannte Stadt.
P. Aristide - 01.03.02 at 04:27:09
ach scheiße, mitr geht es so schlecht........
time for music ~nonstopmusic * - 01.03.02 at 02:39:51