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loop Archiv #103 (8.10.-14.10.2001)

loop Archiv #102, loop Archiv #104


autumn of loop

 




Christian Kracht begrüßte das Kölner Publikum mit dem Teaser "Guten Abend Düsseldorf". Eine kurze Pause der Vorbereitung wurde durch einen Ruf aus dem Publikum "Fang an Stuckrad-Barre!" unterbrochen. Alle lachten, nur Christian Kracht verzog keine Miene. Über so einen Spruch muß man doch lachen können, dachte ich, auch wenn man nach 1 Minute schon 1:2 zurückliegt. Der ist doch nicht Kinski. Dann las er.

Im Laufe der sehr intensiven und gleichzeitig aber irritierend nüchtern-distanzierten Beschreibungen des Lebens im Gefangenenlager wurde einer Frau hinter mir schlecht. Sie musste aus dem Saal geschleppt werden. Schwanger sah sie eher nicht aus. Dabei hätte sie sich leicht mit einem Blick nach links von den beklemmenden Bildern im Kopf etwas ablenken können.

Wenn man Christian Kracht bei den kurzen Gesprächen mit seinen Lesern beim Signieren beobachtete, sah man einen anderen Menschen. Dieser hätte sich über den Spruch aus dem Publikum sehr amüsiert. Warum nicht auf der Bühne?

Das Lesen des Schriftstellers scheint – entgegen meiner naiven Erwartung eines reinen Vorleseabends - ein Teil der künstlerischen Produktion zu sein und erfordert höchste Konzentration, so wie sich bei Malern der Gesichtsausdruck bei der Arbeit durch die Anspannung grotesk verändert. Da ist es aber intuitiv einleuchtend, denn deren Werk ist ja erst im Entstehen. Auch das schriftstellerische Werk ist womöglich nach dem Druck noch nicht beendet und gerade das Vorlesen eines nicht mehr zu beeinflussenden Textes durch den Autor könnte Beklemmungen und Anspannungen verursachen, die im Falle von "1979" durch den Inhalt, der zumindest in der gelesenen Passage die pure Fremdbestimmung beschreibt, noch verstärkt wird. Für die Reaktion mit einem gelösten Lachen wäre dann in dieser Situation kein Platz mehr.

Natürlich habe ich gleich nach der Lesung mit Andreas telefoniert. Mehr darüber und über das Geheimnis des blauen Lesezeichens morgen....
*
*
Sasa mach Dir keine Sorgen, Loop-ID's werden bald gehandelt wie Zertifikate die zur Umweltverschmutzung berechtigen oder Mitgliedschaften in Nobel-Golfclubs.


HalfManHalfBiscuit * - 14.10.01 at 21:10:18




Beim Durchlesen von "Deutsches Theater" fiel mir die Plattitude ein, dass in jeder Textsammlung Texte unterschiedlicher Qualität zu finden sind. Hier insbesondere unterschiedlicher Haltbarkeit. Haltbar und gut vor allem die Coverversion. Ein Coffee Table Book? Ein Buch zum Wegschmeißen? Eines, das Bestand hat? Eines von den fünfzig, dreißig, zwei, die Bestand haben? Nein. Aber eines, das man durchlesen kann, bevor man es wegschmeißt. Leider zuviel Pimmelimmelim.


kai:leiser Berlin * - 14.10.01 at 19:35:41




"Hi, loopsters! ich, Judith, Poacher, Buh, sag mal ciao. Mario gibt mir keine ID ;-((. So wird leider auch nichts aus der Hochzeit mit HMHB. Biscuit: for ever balcony! Und Grüße an die andern. Hier wär ich nun zu finden: Zibaldone"


Sasa * - 14.10.01 at 15:25:17




theoretisch müsste jetzt weltfrieden herrschen.


göttingensis * - 14.10.01 at 15:23:42




Deine Zunge schneidet mir wie ein Schwert ihre Lügen
direkt ins Herz. Dein Blick bohrt sich mir wie eine Lanze
durch den Leib und verlässt mich wieder. Ich werde Deiner
überdrüssig.


Faustus Cassel * - 14.10.01 at 13:09:51




Deine Zunge schneidet mir wie ein Schwert ihre Lügen
direkt ins Herz. Dein Blick bohrt sich mir wie eine Lanze
durch den Leib und verlässt mich wieder. Ich werde Deiner
überdrüssig.


Faustus Cassel * - 14.10.01 at 13:07:09




Ich bin schon seit geraumer Zeit
Verliebt in meine Wenigkeit
Ich werde auch zurück geliebt
Wie schön, dass es noch sowas gibt.


Faustus Cassel * - 14.10.01 at 13:04:23




Ich zeichne mit meinen Worten einen Käfig um den Schrecken, bis der nächste Schrecken auf mich zukommt und mich zerfleischen will. Bevor er zum tödlichen Biß in meine Gurgel ansetzen kann, werfe ich das Netz meiner Sprache aus.

Josef Winkler, Friedhof der bitteren Orangen


monsun_rave boomtwon/sahara * - 14.10.01 at 12:48:30




bücher waren bäume
sie sind gestorben


fredrik * - 14.10.01 at 11:43:00




Fugitive Pieces (Anne Michaels)
Die Stunden (Michael Cunningham)
Land of Plenty (Tim Pears)
Windabgeworfenes Licht (Dylan Thomas)
Würdest du bitte endlich still sein, bitte (Raymond Carver)
Die Gesetze (Connie Palmen)
Inzest (Christine Angot)
Der Liebeswunsch (Dieter Wellershoff)
Der blaue Weg (Hans-Josef Ortheil)
Die verdächtige Pracht (Peter von Matt)
Zwei Prager Geschichten (Rainer Maria Rilke)
Hauptstadt der Schmerzen (Paul Éluard)


Anna Luz Exhauptstadt * - 14.10.01 at 11:28:03




Das Haus des Schlafes (Jonathan Coe)
Friedhof der bitteren Orangen (Josef Winkler)
Einer (Norbert Gstrein)
33 Augenblicke des Glücks (Ingo Schulze)
Das Lächeln am Fuße der Leiter (Henry Miller, Joan Miró)
Eine persönliche Erfahrung (Kenzaburo Oe)
Preparadise sorry now (R.W. Fassbinder)


monsun_rave boomtown/sahara * - 14.10.01 at 11:10:55




'Die Grasharfe' (Truman Capote)
'Der nächtliche Gast' (Wolfgang Bächler)
'Daphnis & Chloe' (Longos)
'Ulysses', 'Porträt des Künstlers als junger Mann' (James Joyce)
'Die Nacht aus Blei' (Hans-Henny Jahnn)
'Mit ihren Memoiren sind sie reichlich früh dran' (B.S. Johnson)
'Der Wendepunkt' (Klaus Mann)
'Ich und die Kybernetik' (Norbert Wiener)
'Phosphor' (Sven Lager)
'Demian', 'Steppenwolf' (Hermann Hesse)
'Tonio Kröger' (Thomas Mann)
'Odyssee' (Homer)
'Helmbrecht' (Wernher der Gartenaere'
'Minima Moralia' (Theodor W. Adorno)
'Neues Testament' (Gott;)
'Der Mantel' (Nikolaus Gogol)
'Das Leben des Herrn de Molière' (Michail Bulgakow)
'Oktober, November, Dezember' (Helmut Krausser)
'Aus dem Leben eines Fauns' (Arno Schmidt)
'Aphorismen zur Lebensweisheit' (Arthur Schopenhauer)
'Lolita' (Vladimir Nabokov)
'Louise' (Julien Green)
'Tatjana' (Curt Goetz)
'Die langen Wege' (Carl Zuckmayer)
'Big Sur' (Henry Miller)
'Wunschloses Unglück', 'Versuch über die Müdigkeit' (Peter Handke)
'Der Mann, der nicht alt werden wollte' (Walter Jens)
'Tynset' (Wolfgang Hildesheimer)
'Der Mensch und die Leute' (Ortega y Gasset)
'Mozart' (Norbert Elias)
'Das Gilgamesch-Epos'
'Tao te king' (Laotse)
'Gargantua & Pantagruel' (Francois Rabelais)
'Zum Wilden Mann', 'Die Chronik der Sperlingsgasse' (Wilhelm Raabe)
'Der Sturm', 'Ein Sommernachtstraum' (William Shakespeare)

, zum Bleistift


GüTeE * - 14.10.01 at 02:41:39




Bücher sind Bäume:
sie leben!

°

Tageszeit

Ich schlafe einfach bis Mittag, da fällt schon mal der Morgen aus;) a.m. p.m. Uhrzeit, Ur-Zeit.
Das elektrische Licht macht zum Tag die Nacht. In der Stadt wird es nie dunkel. Um Mitternacht ist es in New York erst 18 Uhr.
Sommer- und Winterzeit, Mitteleuropäische Zeit, die Jahreszeit, keine Zeit: Raum, Zeitraum, Eßzeit, Zeit der Ruhe, Freizeit, Arbeitszeit, Zeitkonten, Zeit-Sparkasse, zu jeder Tages- und Nachtzeit: rund um die Uhr senden die Medien, Zeitungen, News: schnell sein, der erste sein, informieren.
Frühstück, Mittagessen, Kaffeezeit und Abendbrot gliedern den Tag.
Subjektives Zeit-Empfinden (Musik strukturiert die Zeit), mechanische Uhrzeit, Himmelsmechanik, Sphärenharmonie, Armband- und Kuckucksuhr, tick & tack, klick & klack, Lebenszeit.
Die ZEIT, The Times, The New York Times, The Financial Times, As Time goes by, Out of Time, timeless,
breit zu jeder Tageszeit
es ist so weit,
bist nicht gescheit
"Tag!"
Nimm Dir Zeit und nicht das Leben. Jedes Ding will Weile haben. Morgenstund hat Toast im Mund.

Heu

Meine alten Nachbarn betreiben nun ein Heuhotel! In der nahen Forst machten wir früher 8 km Spaziergänge.
Heu riecht klasse ! Das Gras wird im Juni gemäht und aufgebockt zum Trocknen. Mit einem Leiterwagen (oben verbreitert, damit mehr rauf geht) wird es eingefahren. Die Kühe fressen Heu und geschnetzelte Runkelrüben im Winter.
Wir Kinder sprangen vom Balken ins Heu , versuchten Saltos usw . Unterm Dach bauten wir Gänge. Der Leiter zum Heuboden fehlte die unterste Stufe. Oben war nichts abgesichert, kein Geländer. Heu hinunter werfen: eine staubige Angelegenheit (nichts für Asthmatiker)!
Die Heuforke hat einen langen Stiel und nur 2 Zinken.

Hof

Zu den Feiertagen im Frühling (Ostern und Pfingsten) wurde der Hof geharkt und der gepflasterte Vorplatz gefegt.
HOF bezeichnete den Raum zwischen dem Wohnhaus (mit Kuh- und Saustall an der Diele und oben der Heuboden), der Scheune (mit dem angebauten Schuppen zum Unterstellen des Leiterwagens zum Heu einfahren), dem Hühnerstall (mit Werkstatt und Holzschuppen) und den Feldern auf einer Seite.
Ein Bauernhof: 5 Kühe (Betty, Hanna, Lisa ...), ein Pferd (Fanny) löste Opa's 2 Ochsen ab und wurde später ersetzt durch einen 11 PS Deutz-Traktor, den auch wir Kinder fuhren. Hühner und Schweine, Hund Purzel und die schwarze Katze Susi aus Bremen. Der Hund läuft in die Küche und versteckt sich unter der Holzbank. Kein Badezimmer, ein Waschbecken in der Küche: auch zum Abwaschen.
Der Hof war etwas uneben, Gras. Ein ganz tiefer Brunnen mit klarem Wasser, die große Pumpe auf der Diele. Blau die Tür und das Scheunentor. Die Hauswände waren grau verputzt, mit weißen Klinkersteinen erbaut war die Scheune. Rote Dächer, das Haus auf einem Hügel (in Norddeutschland;) leuchtet hell.


GüTeE * - 14.10.01 at 01:12:07




in zwei stunden kommen die gäste.
wir trinken für den weltfrieden.


göttingensis turns 26 * - 13.10.01 at 18:16:13




'Am Anfang war Erziehung': Frau Miller und Herr Richter im Interview.


GüTeE * - 13.10.01 at 13:36:12




Hervorragend, HMHB. Bitte weiter-remixen.
Nur ANNA SUI stoert mich. Habe ich hier noch nicht gesehen. Davor aber einen A/X-Laden, in dem drei aufgedunsene Amerikanerinnen mittleren Alters graeuliche T-Shirts einkauften. Daneben ein asiatisches POTTERY BARN-Geschaeft.
*
PHANTEMINES heisst das. 30 Baht pro Blue-White. Irgendwie illegal. Kommt immer nur auf die pharmacy an, lieber HalfMan. Komm doch nach Bangkok, und du wirst endlich die fresh places sehen. Ach, oder soll ich SCHAUEN benutzen? Ja?
*
Eloise bemueht sich instaendig um eine LOOP-ID.


TomTom Sukhumvit, Bangkok * - 13.10.01 at 13:16:17




Schreibmaschine

Das Tippen mit allen 10 Fingern habe ich mir selbst bei gebracht mit 14 oder 15 Jahren, vielleicht in den Sommerferien 1968.
Bruder W. besuchte eine Handelsschule und hatte eine kleine, blaue 'Olivetti', auf der ich nach einem Übungsbuch trainierte: jjjj ffff jiji usw.
Stenografie hat mich nicht gereizt oder war zu schwer.

Auch das Gitarre spielen habe ich autodidaktisch erlernt. Hinterm Schrank hatte mein ältester Bruder ein Instrument stehen. Liedertexte und Akkordgriffe waren auf einigen Blättern notiert.
Schließlich hatte ich 2 Vertretungsstunden bei einem Kantor, bei dem W. Akkordeon lernte. Der besorgte mir die Goetze-Schule und brachte mir den Walzer bei (Melodie auf der 1. Saite: er notierte die Bünde). Ich lernte die Tonarten und spielte meine 'Lieblingsstücke'.
Weiter ging es später (erst 1973) mit Teuchert's blauem Renaissance-Heft: also Greensleeves etc. und Gaspar Sanz, dann auch Bach: das (Cm) D-moll-Präludium (immerhin!).
Erst mit 21 hatte ich regulären Unterricht (50 Mark im Monat?) bei Musikstudenten in Bremen.

Auf dem Flohmarkt in Hannover kaufte ich mir in den 70ern eine schwere Schreibmaschine, die ich später verschenkte. Ich hatte mir eine antike Reise-Schreibmaschine zugelegt und dabei an Klaus Mann gedacht;) Benutzte sie aber nie: da stand, nein steht noch dies schwere Geschenk-Ungetüm, dessen Technik ich nicht verstehe. Gott sei Dank konnte ich mir 1998 einen Computer leisten! Schreiben, CD-ROM-Programme, Internet.



Sommerferien

Mit Bruder W. war ich in Bremen am Werdersee, bei Tante D. und Onkel W. Sie hatten dort ein Haus (an der 'Flutrinne', wie es damals hieß) Doch nach der Sturmflut Anfang der 60er durften sie nur eine kleine Parzelle behalten, ein Gartenhäuschen.
Manchmal übernachteten wir bei Cousins oder sie besuchten uns.
1969 machten wir zu Dritt eine Fahrradtour zum Harz, was etwa 3 Tage dauerte. Beim ältesten Bruder in Elze (frisch verliebt) sahen wir am 19.7. die amerikanische Mondlandung/behüpfung im Fernseher. Frisch geduscht fuhren wir am nächsten Morgen weiter.
Wir halfen bei der Getreide-Ernte. Nachmittags um vier Uhr durften wir Kinder zum nächsten Moorbad fahren, oder wir erfrischten uns in dem Wasser der Zinkwanne, die den ganzen Tag auf dem Hof in der Sonne gestanden hatte.

1971 hießen die 'Sommerferien' Urlaub. Mit einem Freund aus meiner ehemaligen Klasse buchte ich eine Busreise nach Spanien: Costa Brava, Caldetas, Barcelona besuchen. B. führte mich in Versuchung: "Hier, willste haben?" In der Mittagszeit war keiner in der Bar, und er besah sich die Schallplatten. Die John Lee Hooker-Single nahm ich mit nach Hause (naja, wie ich sehe: er ist Millionär geworden - trotzdem mußte er sterben, 'jeden ereilt es'). Meine ersten Schallplatten hatte ich wahrscheinlich schon Ende 1970 gekauft, bei Warnecke in der Obernstraße: 'The History Of The Blues', Miles Davis' 'Bitches Brew', auch John Mayall (live in Oldenburg auf dem Blues-Festival, auf dem ich auch Bhukka White hörte auf seiner 'Blechgitarre') und 'Centipede Energy', dies weiße (?) Album.
B.B. King (live in Hildesheim später), einem Cousin kaufte ich Frank Zappa's 'Changa's Revenge'.
7 Länder-Tour im Opel Admiral mit 'den Jungs' aus meiner Klasse, zelten.
Mit B. runter nach Dubrovnik (vor dem Krieg) und rüber mit dem Schiff nach Süditalien: Bari, Sorrent, Neapel, Rom (mein Geburtstag, wir hören Cecil Taylor statt Archie Shepp in der kaputten Basilika: ein lauer Sommerabend unter freiem Himmel) Florenz (wie auf dem Turner-Bild), Venedig: das Tizian-Poster, auf dem Zeltplatz Regen und Ralf Towner im Autoradio.

Mit 'Hippie'-Freunden in Süd-Frankreich: 'Plage de Napoleon', Camargue.

Mit dem späteren Zahnarzt aus der Nachbar-WG im VW-Käfer in die Schwäbische Alb zum Hölderlin-Denkmal (das Gedicht konnte ich auswendig), nach Calw (H.Hessewegen, dieses Jahr war ich erneut da, auch im Museum; oben hinter der Kirche auf der Bank unterm Baum gesessen und gelesen)

Mit dem älteren Freund in Paris: einen berühmten, amerikanischen Komponisten kennen gelernt und bei einer holländischen Malerin gewohnt; ihr Sohn heißt natürlich 'Vincent'.

Irre heißes Florenz (quasi die Flitterwochen). Mit der Familie: Österreich, Niederlande, Borkum, Italien, Allgäu. In den Herstferien waren wir ein paar Tage in London! Mit dem Schiff hin zu fahren kann ich empfehlen; zurück durch den Tunnel.



Bremen

Meine Tante wohnte in der Neustadt. Vor der Sturmflut hatten sie ein Haus am Werdersee. Sie kam vom Lande, ihr erster Mann war im Krieg vermißt: 2 Kinder hatte sie mit ihm. Mit dem ausgebomten Flüchtling, dem (witzigen) Willy (Galvaniseur und Biertrinker: er zeichnete Karikaturen? ,befestigte Thermometer auf Bremer Schlüssel auf Holzbretter oder laubsägte Pferdeköpfe und montierte sie auf Metallteller;) mit dem wW (Natron brauchte er einmal bei uns) zeugte sie meine Petticoat-Cousine (Pfennigabsätze, lebensgroße Bravo-Poster an den Wänden im Haus an der 'Flutrinne', der ältere Bruder sammelte Bierdeckel, die er an die schräge Wand klebte. Sie schwärmte von den 'Yankees': das war damals DIE Bremer Beatgruppe.)

Mit 16 Jahren kam ich zu meiner Tante, Onkel W. war kurz vorher gestorben. Nach 1 1/2 Jahren suchte ich mir ein Zimmer im Ostertor-Viertel. Da war ich an den Wochenenden längst mit meinen 'Hippie-Freunden' zusammen, zu denen auch 2 Cousins gehörten (einer ist vor einigen Wochen an Krebs gestorben, der andere lebt mit seinen 2 Kindern in England bei London.) Ich vereinsamte, war unglücklich verliebt, und wollte mir sogar das Leben nehmen (zur Zeit der Olympischen Spiele in München; ich hatte einen ganz kleinen Fernseher, 10 cm Bildschirm). Eine feuchte Kellerwohnung, Sperrmüll-Möbel: Cocktail-Sessel, tiefer Tisch, als Schrank diente ein riesiger, hoher Koffer, ein Wilhelm Busch-Kohleofen in der Ecke, Matrazen auf dem Fußboden oder auf der Couch vorm Fenster schlafen, an die Tapete gesteckte Atlasseiten (geklaut aus der Berufsschule, o weia) auf Trip wurde daraus eine Art Tunnel. Ein Freund gab mir LSD im DeBeukelaar-Keks (IHN hatten sie eine Spritze gesetzt. Hatte er einen Dealer verraten? und hatte Angst, als der aus dem Knast kam, Raffzahn?)
Vor der 'Lila Eule' kaufte ich dem womöglich Anderen diese Muddy Waters Doppel-LP ab. P. erhängte sich später in einem Waldstück. Zur Not spritzte er sich Hustensaft und wixte sechsmal am Tag. Übrigens hatte er zwölf Geschwister und sein Vater war ein Trinker (wie in dem Lied) und seine Mutter galt im Dorf als Hure.

1973 zog ich wieder auf's Land und wohnte in Wohngemeinschaft mit einem 'Flüchtlingskind' (die Eltern kamen aus Schlesien, er war hier geboren) und wechselnd mit anderen Personen. A. hatte ich vorher nicht gekannt. Zum Studium fuhr ich ab 1976 zwanzig Kilometer mit dem Auto in die Stadt.


GüTeE * - 13.10.01 at 01:40:34




kracht bei harald schmidt.
perfekt. gross.


göttingensis * - 13.10.01 at 00:21:00




Loopster-Music proudly presents:

River-Tunes

Lyrics: monsun
Arrangements: eiseisbaby
Electric Guitar: HMHB
Drums: TomTom
Percussion: Eloise
Backing Vocals: TomTom & HMHB

* * *

BOOMTOWN / SAHARA

All songs written by monsun_rave and published by htwk-leipzig Publishing LTD.
Produced by monsun_rave for YOU
All tracks mixed by MARiO



monsun_rave * MISSISSIPPI / Love and Theft * - 12.10.01 at 20:34:33




Brüll. :-D. Great.


Eiseisbaby München, Bayern * - 12.10.01 at 18:05:48




Monsun – eiseisremixed – (TomTom Wat Popo-HMHB Remix)

Wir fahren den Chao Phrao hinab. Es ist das erste Mal, dass ich in einem GREENBOROUGH-Kanu sitze und ich sehe noch dein Lachen, als ich Platz nehme: Unsicher, mit dem Paddel balancierend, in der anderen Hand die Gin-Flasche.
*
Links und rechts Bäume und Sträucher und Backpacker mit versifften JACK WOLFSKIN-Klamotten. Sie verbergen die Landschaft vor unseren trägen Blicken. Die Sonne sticht und lässt die Haut auf meinen nackten Armen glühen. Ich trage den Strohhut, den mir Eloise einmal aus China mitbrachte, ein geflochtener Kegel, den du ebenso belächelst wie meine Versuche, mit angestrengtem Paddeln die Richtung zu ändern. Bin schon mächtig im Tran.
*
Ich blicke auf deinen Rücken und auf das Muskelspiel deiner Arme: Wie du hin und wieder das Paddel ins Wasser tauchst und wieder verharrst und wir weiter stromabwärts treiben. Wir sprechen nicht viel in diesen Stunden. Der Fluss ist ein weites, grünesglänzendes Tuch so wie das LUMEN in seinen besten Zeiten. Wir gleiten darüber und sehen sich brechende Sonnenstrahlen, Lichterfunken, tausendfach. Im Kanuradio läuft die neue GROOVE ARMADA. Manchmal, wenn sich eine Welle am Bug des GREENBOROUGH-Kanus teilt oder ich meine Hand ins Wasser tauche um meine Haut zu kühlen, sprühen sie in die Luft, kristallsplittergleich.
*
Dann habe ich eine Erinnerungslücke von dem ganzen Zeug, das Eloise besorgt hat.
*
Es ist fast Abend, als wir ankommen und das Kanu an Land ziehen. Nur langsam gewöhnt sich mein Magen an das Gefühl von fester Nahrung. Die Sonne ist ein müder roter Glanz, der chinesische Sonnenhut von ANNA SUI hängt über meinem Rücken und meine Arme fühlen sich immer noch heiß an. Ich denke an den Gin-Tonic und an den Stoff auf den ich mich schon mächtig freue. Was Christian wohl dazu sagen würde?
*
Dann kommt Halfman vorbeigerauscht. Er sitzt mal wieder alleine im Boot. Er sagt dem Kerl am Steuer ständig, dass er nicht so schnell fahren soll. Bestimmt will er nur nicht die versiffte Brühe in die Fresse bekommen. Mit seinem gewaltigen NIKON-Objektiv ballert wie ein zugekokster Modefotograf auf alles was sich nicht bewegt oder bewegt. Dann klingelt sein NOKIA-Telefon, bestimmt ruft ihn Andreas an, der andere Volldepp. Nix wie weg.
*
Der arme Idiot! Halfman meint es nicht böse, er kann sicher nicht anders. Hoffentlich schreibt jetzt nicht noch einer der anderen Kracher weiter...


HalfManHalfBiscuit * - 12.10.01 at 17:43:53




Monsun - eiseisremixed

Wir fahren den Fluss hinab. Es ist das erste Mal, dass ich in einem Kanu sitze und ich sehe noch dein Lachen, als ich Platz nehme: Unsicher, mit dem Paddel balancierend.
*
Links und rechts Bäume und Sträucher. Sie verbergen die Landschaft vor unseren trägen Blicken. Die Sonne sticht und lässt die Haut auf meinen nackten Armen glühen. Ich trage den Strohhut, den mir mein Vater einmal aus China mitbrachte, ein geflochtener Kegel, den du ebenso belächelst wie meine Versuche, mit angestrengtem Paddeln die Richtung zu ändern.
*
Ich blicke auf deinen Rücken und auf das Muskelspiel deiner Arme: Wie du hin und wieder das Paddel ins Wasser tauchst und wieder verharrst und wir weiter stromabwärts treiben. Wir sprechen nicht viel in diesen Stunden. Der Fluss ist ein weites, grünesglänzendes Tuch. Wir gleiten darüber und sehen sich brechenende Sonnenstrahlen, Lichterfunken, tausendfach. Manchmal, wenn sich eine Welle am Bug des Kanus teilt oder ich meine Hand ins Wasser tauche um meine Haut zu kühlen, sprühen sie in die Luft, kristallsplittergleich.
*
Dann verengt sich das Flussbett, dort wo Libellen über die Oberfläche tanzen und auf kleinen Zweigen landen, die aus dem Wasser stehen. Sie paaren sich, mit zitternden Flügeln, die Leiber zu einem schillernden Ring vereint. Einmal taucht eine Bisamratte dunkel aus der Tiefe: Sie schwimmt neugierig neben uns her. Ich will sie dir zeigen, doch sie entschwindet, bevor Du sie entdeckst.Wir unterfahren mehrere Brücken. Manchmal stehen Leute darauf und sie beobachten uns, von oben herab und wir kentern fast, als wir ein paar Kindern zurückwinken, die auf die andere Seite der Brüstung laufen.
*
Es ist fast Abend, als wir ankommen und das Kanu an Land ziehen. Nur langsam gewöhnen sich meine Beine an das Gefühl von festem Boden. Ich lehne mich an dich und wir blicken in das Fließen. Die Sonne ist ein müder roter Glanz, der chinesische Sonnenhut hängt über meinem Rücken und meine Arme fühlen sich immer noch heiß an. Ich denke an den Cidre und an das Abendessen bei Freunden, die uns erwarten, und an morgen, wenn wir weiterfahren werden und daran, daß ich nicht wissen will, wie spät es ist, weil die Sonne auf- und wieder untergeht.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 12.10.01 at 16:47:30




Wir fahren den Fluß hinab. Es ist das erste Mal, daß ich in einem Kanu sitze und ich sehe noch dein Lachen, als ich mich unsicher auf meinen Sitz zwänge und das Paddel wie ein Seiltänzer zur Balance benutze.
Links und rechts Bäume und Sträucher, sie verbergen die Landschaft vor dem trägen Blick unserer Augen. Die Sonne sticht auf uns herab und läßt die Haut auf meinen Armen glühen. Ich habe den Strohhut auf, den mir mein Vater einmal aus China mitbrachte, ein geflochtener Kegel, den du ebenso belächelst wie meine linkischen Versuche, die Richtung mit angestrengtem Rudern zu beeinflussen.
Ich blicke auf deinen Rücken und auf das Muskelspiel deiner Arme, wie du hin und wieder das Paddel in das Wasser tauchst und wieder verharrst und wir weiter stromabwärts treiben. Wir sprechen nicht viel in diesen Stunden die wir durch die Strömung gleiten. Der Fluß ist ein weites grünes glänzendes Tuch auf dem wir schaukeln, die Sonnenstrahlen brechen sich in tausend Lichterfunken und sprühen manchmal Kristallsplittern gleich in die Luft, wenn eine Welle sich am Bug bricht oder ich meine Hand in das Wasser tauche um meine Arme damit zu benetzen.
An manchen Stellen verengt sich das Flußbett und dort taumeln Libellen über die Oberfläche des Stromes und landen auf kleinen Zweigen, die aus dem Wasser ragen. Manche paaren sich in der Mittagssonne und zittern mit ihren Flügeln ineinander, die feuchtglänzenden Leiber zu einem schillernden Ring vereint. Eine Bisamratte taucht aus der dunklen Tiefe und schwimmt neugierig neben uns her. Als ich sie dir zeigen will, taucht sie ab noch ehe du sie gesehen hast.
Wir unterfahren mehrere Brücken auf unserer Reise. Auf manchen stehen Leute, die uns von oben herab beobachten, einmal kentern wir beinahe, als wir kreischenden Kindern zurückwinken, die auf die andere Seite der Brüstung laufen, um uns darunter wieder hervorkommen zu sehen.
Es ist fast Abend, als wir an Land gehen und das Kanu hochziehen. Meine Beine gewöhnen sich langsam wieder an das Gefühl von festem Boden, ich lehne mich an dich und wir blicken in das Fließen. Die Sonne ist ein müder roter Glanz auf dem Wasser, der chinesische Sonnenhut hängt über meinem Rücken und meine Arme fühlen sich immer noch heiß an. Ich denke an den Cidre und an das Abendessen bei den Freunden, die uns erwarten, und an morgen, wenn wir weiterfahren werden und daran, daß ich nicht wissen will, wie spät es ist, weil die Sonne auf- und wieder untergeht.



monsun_rave boomtown/sahara * - 12.10.01 at 15:04:52




Christian Krachts wunderbare Stimme, die beim zweiten Teil der Lesung sehr bruechig wird. Danach ein Erschrecken des Wiedersehens. Impulsiver Thai-Gruss.
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Unter einem Hans Albers-blauen Himmel auf der Duesseldorfer Koe kommt uns Frederick von Anhalt entgegen, bleibt vor der Koe-Passage verwirrt stehen. Er hat die Trennung von Zsa Zsa Gabor nicht verwunden.
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Am Flughafen sehen wir BIG BROTHER-Christian vor einem Schalter der DEUTSCHE BA warten. Er sitzt auf einem haesslichen Aluminium-Koffer.
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Keine Zeit fuer Traenen: ich schiebe Eloise schnell in die Bahn und gehe wieder nach oben, um noch einen Gin Tonic zu trinken.
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Die Stewatrdessen der FINNAIR schauen einen verwundert an, beruehren gar die Schulter des seltsamen Passagiers, der keinen Alkohol zum Kaffee will.
*
Im still dunklen Helsinki sitzen drei Betrunkene in einer Raucher-Lounge und unterhalten sich auf polnisch ueber die "toll engen" Frauen Thailands.
*
Das Kind, das neben mir sitzt, der kleine Bengel, tritt mich im Traum und weckt mich immer wieder auf. Ich will aber den finnischen Film nicht sehen.
*
"On Sukhumvit, traffic yam, always, all 'e time..."
*
Im Lumpini-Park, hinter dem die Sonne vergeht, ganz fuerchterlich schnell, stehen ueberall Gruppen von zehn bis ueber hundert Thais, und aerobicen zu einer Disco Rave-Version von LIFE IS A ROLLERCOASTER.
*
Im Taxi dann laeuft diese Version des schlimmen Cher-Songs von Sophie Ellis-Baxter. Auf einer Kreuzung ein Polizist mit Mundschutz in seiner kackbraunen knackschoenen Uniform. Und neben uns ein Auto mit HELLO KITTY-Sonnenblenden.

**

Anna, ab jetzt nur noch Email:
patrick@farang.net


TomTom departures/arrivals: Ploen Chit, Bangkok * - 12.10.01 at 14:41:08




"Carooooooooola!!" "-was ist DASS?"
Die junge, hübsche offensichtlich türkische Supermarktkassiererin fühlt sich durch diesen grünen, fruchtförmigen Gegenstand auf ihrem Kassentresen überfordert.
Aische, Songül oder Özlem nimmt den unbekannten Gegenstand auf und winkt mit ihm in Richtung Kasse 4.
Carola, eine Mittvierzigerin, die mit ihrer Kasse, ihrem Stuhl ihrem Kabuff verwachsen scheint (Es erinnert an einen Blick unter die Motorhaube eines PS-Boliden. –es ist KEIN Platz mehr.), kräht in unsere Richtung:
"DAT IS` NE` ADVOKADO!!!"
Advokado ist Anwalts Liebling denke ich und verstaue die Einkäufe.

Serviertipp Avokado:

-vierteln und entkernen
-mit frischem Zitronensaft beträufeln
-frisch geriebenen Pfeffer und Meersalz überstreuen
-mit LeTartare bestreichen
-garnieren mit frischer Kresse



FlyingDutchman Bremerhaven * - 12.10.01 at 14:33:59




Nairobi/Bujumbura (dpa) - Ein südafrikanischer Storch ist wegen Spionageverdachts im Nordosten Burundis «festgenommen» worden. Zeitungsberichten zufolge hatten Dorfbewohner den verletzten Vogel gefunden und einen Satellitensender unter seinem Bauch entdeckt. Die Retter alarmierten die Polizei, die den geflügelten «Spion» in eine Zelle hinter Gitter sperrte. Stunden später stellte sich heraus, dass der Sender von der Universität in der südafrikanischen Stadt Kapstadt stammt und die Flugroute des Vogels übermitteln soll.


GüTeE * - 12.10.01 at 14:17:45




Eiseisbaby's dreiundreißig glückliche Augenblicke

Wir machen ein Picknick am See. In einem Eichenwäldchen zwischen Steinen und Gras breiten wir unseren Proviant aus. Ich schneide Weißbrot in Scheiben und wir essen es mit Salami und Käse und kleinen Cocktailwürstchen, die wie Wiener schmecken. Dazu trinken wir Limonade aus Glasflaschen. Dann sind wir satt und packen alles wieder ein und zwei Würstchen fallen auf den Waldboden. Sofort sind sie mit Blättern und Erde beklebt. Lass sie liegen, sage ich, irgendwer wird sie finden. Und kaum sage ich es, da springen zwei braunweiß gefleckte Jagdhunde aus dem Gebüsch und Schnapp, Schnapp - hat jeder ein Würstchen gefressen. Die Hunde schauen und schnüffeln und wedeln mit den Schwänzen. Wir sehen uns an: Erstaunt.
*


Eiseisbaby München, Bayern * - 12.10.01 at 11:28:32




Danke, zak.


Anna Luz Exhauptstadt * - 12.10.01 at 10:40:22




Telefonat mit Andreas

A: "Du brauchst 'ne Frau. Eine die da ist, wenn Du nach Hause kommst, was Schönes kocht. Und der Kombi vor der Tür."
H: "Klar, braucht doch jeder!"
A: "Du findest aber nicht die Richtige!"
H: "Wenn ich nicht die Richtige finde, nehme ich die Andere. Egal. Hauptsache Pferdeschwanz, kleiner Hintern und Sommersprossen."
A: "Ich höre Dich schon am Telefon jammern: "Ich hab einen Riiiesenfehler gemacht. Wir müssen mal wieder raus gehen." Apropos, was ist am Wochenende?
H: "Da ist so'ne Lesung"
A: "Was ist das denn?"
H: "Da lesen junge Schriftsteller aus ihrem Buch"
A: "Wie, die lesen nur vor? Abends?"
H: "Ja."
A: "Und DU gehst da hin und hörst zu?"
H: "Ja."
A: "Der Abstieg. Du bist nun endgültig bekloppt geworden! Todlangweilig sowas"
H: "Mal sehen. Das Thema interessiert Dich aber vielleicht auch. Geht darum, dass sich einer durchs Alphabet vögelt. Ist doch was für Dich, oder? Kommse mit?"
A: " ... "
H: "Hallo?"
A: "Ja?"
H: "Interessiert Dich das?"
A: " ... "
H: "Biste noch da?"
A: "Klar!"
H: "Warum sagst Du nichts? Interessiert Dich das Thema nicht?"
A: "Wir können nachmittags Kaffeetrinken gehen oder so"
H: "OK."


HalfManHalfBiscuit * - 12.10.01 at 09:30:46




Anna Luz ist wieder da. Wuenderschoen. Danke.


zak * - 12.10.01 at 09:15:31




"Wenn sie aus einem Boss-Anzug das Etikett entfernen, ist der Anzug nur noch die Hälfte wert", erläutert Manfred Gotta, der sich als Namenserfinder 1986 selbstständig gemacht hat.

Squarepusher


GüTeE * - 12.10.01 at 01:48:07




Der zweite Turm ist zusammengefallen. Ich sitze hier und heule, die Erde ringsum bebt, draußen weinen auch alle. Das World Trade Center gibt es nicht mehr.

11.9.01, NY 10:41 Berlin 16:41
Ist das Krieg?


GüTeE * - 11.10.01 at 23:50:21




Viel schlimmer ist die 2-Tage-Regel, wenn im Traum mehr als nur gekuschelt wurde. Dann muss man sich rechtfertigen - vor sich selbst und vor den Vertrauten - dafür, daß man zwei Tage lang eine Frau begehrt, mit der man unter normalen Umständen noch nicht einmal aus einem Glas trinken würde.


DeadlyMedicine Bielefeld * - 11.10.01 at 22:13:18




@MARIO

interessanter war, wie ploetzlich die beiden herren sich anpassten an das kollektive schweigen zum gedenken an die opfer der WTCanschlaege. interessant vorallem, wenn man vor zwei wochen das FAZsonntagszeitungsinterview von KRACHT las, in dem er plump provokant gegen die amis dahersaute.
sowas unterstuetzt einmal mehr seine laecherlichkeit.
...
aber 1979 ist gut. bis jetzt, einfach gut!


FrenkFrankfort ffm * - 11.10.01 at 21:12:58




@HalfManHalfBiscuit:

es ist so lustig, weil es wahr ist. Nur: die 2 Tage Regel gilt
nicht immer...


Faustus Cassel * - 11.10.01 at 20:51:42




tanz den mussolini
tanz den adolf hitler
tanz den jesus christus
tanz den kommunismus


göttingensis ?!? * - 11.10.01 at 19:55:17




Telefonat mit Andreas.
H: "Hab gestern Nacht von Frau L. geträumt."
A: "Echt? Was Perverses?"
H: "Nee, wir haben stundenlang gekuschelt!"
A: "Und jetzt findest Du sie super!"
H: "Ja, stimmt."
A: "Kenn ich, wenn man von einer geträumt hat, steigt sie unwahrscheinlich im Stellenwert..."
H: "Ja, genau"
A: "...für 2 Tage!"
H: "Und danach?"
A: "...ist es wieder weg!"


HalfManHalfBiscuit * - 11.10.01 at 19:53:56




Auf der Buchmesse:

Nickel und Kracht geben sich ein Interview am FAZ-Stand. Natürlich geht es um Handschuhe, Hemden und skurile Szenen aus Krachts "1979".

Bis eine extrem laute Hallendurchsage, die Aufnahme für das FAZ-Tonarchiv ruiniert...

"Werte Besucher, um diese Zeit vor genau einem Monat stürzte die erste von zwei Maschinen in eines der Gebäude des Worldtrade-Centers in New York. Bitte gedenken Sie mit uns gemeinsam der Opfer der Terroranschläge durch eine Schweigeminute."
[...]

Die Stille an diesem Ort voller Unruhe ist nicht beschreiblich.

Nach der Minute brechen die beiden nach wenigen Sätzen unvorbereitet Ihr Interview nervös ab.


MARiO @buchmesse-frankfurt.de * - 11.10.01 at 17:55:16




Die Zahlen, würde ich meinen, beweisen nur, dass sie sich einsetzen und auslegen lassen. Dem Verhältnis Religion und Terror hat Albert Camus beredte Kapitel in "Der Mensch in der Revolte" gewidmet. Er differenziert dort u. a. zwischen metaphysischer und historischer Revolte.
Waren die Massaker in den USA tatsächlich religiös motiviert? Ich melde Zweifel an. Siehe dazu:

http://www.ingoschramm.de/war/schock.html


mb hh * - 11.10.01 at 13:18:02




Die Bereitschaft, Gewalt anzuwenden, wird vielmehr durch ein aufgeblähtes Selbstwertgefühl unterstützt, während Selbstunsicherheit Menschen friedfertig stimmt.

Die Zahlen beweisen, dass die grausamsten terroristischen Verbrechen im Namen von Religionsführern und Göttern begangen werden.

Rolf Degen am 13.9.01 im Tagesspiegel ('Wir machen hier keine Schleichwerbung, sondern Reklame [bzw. Werbung].' M.L. in ...)


GüTeE * - 11.10.01 at 13:00:29




*
this one goes out to the keks and
to the medizinschrank, this one goes out
to the webman with the green hand
this one goes out the loopsters
this one goes out to the
lords of no-war and the
smokers with no fear
of cancer this one
is my fist one
with idea.
*
danke mario und den jungs für die ID-Aktion.
**
mensch, monsun, geschmäcklerischere
pilder hasse nich im archiv?
so lichtmischerprosa drunter
und wupp fettich ist.
***
schönes teil ist die neue blumfeld
diktatur der angepassten. hat wucht
und was hat heute wucht außer einen
benzkühlergrill in den bauch kriegen.
einmal kam ich ins giardinetto, da saß
trübseilig am karierten tische der jochen.
kam aus seinem resonanzkörper gekrochen
und wisperte: distelmeyer. nabend.


rasmus reeperbahn * - 11.10.01 at 11:06:56




de primal scream

Hungrig an Orten, die enden wie das kalte Universum.
Wir haben die Zeit unserer Leben, wir führen das kühlste Paradies. Alles, was sich bietet, sind falsche Karten, die eintmals Erschließung versprachen. Besser, man spricht nicht weiter davon.Oder: "Du bist mein Schüler, weil Du mit mir zusammen auf das Hinreißende geschaut hast, damals`79 in Tibet". Gehst Du in meine Richtung?
So ein aber auch.
Raum.
Einebnen.


Tobay frankfurt am meer * - 11.10.01 at 03:01:09




Preiset meinen Namen, Damen. Amen.


Faustus Cassel * - 11.10.01 at 02:14:08




Dr. Nikosch

Vor versammeltem Auditorium redet er zwei Stunden ununterbrochen, zwischendurch aus einem Buch zitierend.

Auf die Bitte, mir eine Blancounterschrift zu geben, antwortet er, indem er unterschreibt: "Na, es wird ja nicht mein Todesurteil sein!" und gibt mir grinsend das Heft zurück.
Ein bißchen verstört setze ich mich wieder auf den Holzfußboden, diesmal ganz hinten vor's Fenster, um mich anlehnen zu können. Neben mir ein Mädchen mit Brille und rötlichen Haaren, einer Pferdeschwanzfrisur. Sie trägt eine blaue Cordhose und hellbraun-lederne Sandalen mit Holzsohlen. Überhaupt habe ich heute nur Cordhosen gesehen, auch ich trage eine.

Im Zug

Eine Krankenschwester mittleren Alters beginnt sofort ein Gespräch mit ihrem Gegenüber, einer etwa gleichaltrigen Frau. Sie ist besorgt, ob sie die Busverbindung am Zielbahnhof schafft, fragt den etwas dickeren Schaffner, ob sie es schaffen könne. Er sagt: man könne es, ob SIE es könne, wisse er nicht und geht durch die Schiebtür ins nächste Abteil.
Verständnis aufbringend mit einer leisen Bemerkung wendet sie sich wieder der Frau zu und erzählt von der Arbeit, von den schlechten Verkehrsverbindungen des Wohnortes.

24.10.1980


GüTeE * - 11.10.01 at 00:57:15




Mission: The mission of the National Healthy Mothers, Healthy Babies Coalition (HMHB) is to improve the health and safety of mothers, babies and families through education and collaborative partnerships of public and private organizations.
www.hmhb.org

(Ein gutes Omen!!)


HalfManHalfBiscuit * - 10.10.01 at 19:52:58




http://www2.pair.com/nlw/filme/drama/kl/lawrence.jpg

...oder Lawrence von Arabien...?


DeadlyMedicine * - 10.10.01 at 18:52:41




@ GüTeE:

Falsch.
Das ist Lucky Luke.



DeadlyMedicine Bielefeld * - 10.10.01 at 18:48:10




Pleiten, Pech und Propaganda


GüTeE * - 10.10.01 at 18:44:21




TOMTOM: wohin gehst du? email? deine alte freundin jules


Anna Luz Exhauptstadt * - 10.10.01 at 17:56:14




http://www.meinberlin.de/mbtools/event/47/bild9.jpg
Robin Hood, der Rächer der Enterbten.


GüTeE * - 10.10.01 at 17:50:50




glückzugreifen

später sitzen wir nebeneinander auf dem sofa und reden. fragen beantworten wir abwechselnd, wir lächeln uns an und zwischendurch gibst du mir feuer. du beteuerst, nicht müde zu sein, aber dein kopf fällt auf meine schulter. nein, sagst du, ich schlafe nicht, und hältst die augen geschlossen. ich höre euch zu, murmelst du noch, und wir lachen ein bisschen über dich und reden miteinander, während ich deine schlafwarme wange berühre.
ist es nicht so, sage ich am telefon zu dir, dass es keine fremden augenblicke gegeben hat zwischen uns? und ich höre dein lächeln als du antwortest, nein, hat es nicht.


Anna Luz Exhauptstadt * - 10.10.01 at 17:45:47




Nikon? Nippon, gibts aber auch, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ganz sicher gibt es das Restaurant Nippon Kan. Das werde ich nie vergessen, weil wir danach noch mit den Bedienungen aus waren. Die sprechen kein Wort deutsch oder englisch. Also hatten wir ein Lexikon Deutsch-Japanisch auf dem großen runden Tisch, was die Kommunikation auch nicht richtig beflügelte. Irgendwann hab ich mir eine ausgesucht, auf sie und dann auf mich und dann die Übersetzung von "Schatz" gezeigt. Sie hat wir irre genickt und gelächelt und "hihihi" von sich gegeben. Aber das ist ja nix Neues.


HalfManHalfBiscuit * - 10.10.01 at 15:40:16




DAs NIPPON heisst gar nicht NIPPON. ES heisst NIKKO. Und ich bin nicht allein dort.
*
I like 1979. It is quite funky, not unsimilar to something rather smooth of GEORGE CLINTON.
*
Im LOOP fehlt irgendein Archiv. I couldn`t read TAR.
*
Man sollte unbedingt immer seine eigene Abschiedsparty vorzeitig verlassen.


TomTom * - 10.10.01 at 15:02:38




NACHRICHTEN NEUEREN YORKS


ABC, das zwei Angriffsspecials lüftet

Charter legt Vogel in oberen Job

Filme suchen nach Häusern nach Torontounterbrechung

Keine Rohrträume für Disney

AT&T-Maßeinheit geht nicht westlich

Verkrüppelter Fernsehapparatanzeigenmarkt stellt unsichere Zukunft gegenüber

Maß setzt sich "allein" in Spiel


mb hh * - 10.10.01 at 14:47:35




Der Knecht

H. machte also irgend einen Witz, wenn er losfuhr, und vielleicht pfiff er laut ein Lied.

Auf diesem Hof gab es einen Knecht, der gehörte mit dazu. Einmal sah ich kurz in seine Kammer, worin ein Bett stand und ein Fahrrad, was mich sehr verwunderte, denn ich fragte mich, was ein Fahrrad in einem Schlafzimmer zu suchten hätte. Vielleicht war da noch ein Schrank und ein Stuhl, ansonsten war alles kahl und ungemütlich. Zwar war das Zimmer nicht klein, gewiß hatte ein Einzelner genug Platz darin; aber dies Fahrrad, das doch einer ganz anderen Welt angehörte - d.h. nee, für ihn war es dieselbe Welt: Freizeit, schlafen, am Wochenende nach Hause fahren.
Er mit seiner Mütze auf dem Kopf, alt und speckig war sie und bestimmt verfilztes Haar darunter hatte nie die Sonne gesehen. Dann und wann nahm er die Mütze beim Schirm und kratzte sich am Kopf, setzte dann den Lappen wieder schön schräg auf's (ich glaub' sogar teilweise kahle) Haupt.
Er wurde 'verarscht': der Bauer, aber auch wir Nachbarn manchmal trieben Schabernack mit ihm. Oder war's ein Spiel? Denn er schimpfte auch so gut er konnte, dann lachte er wieder, wenn er merkte, daß der Bauer sich irrte.
Ich erinnere mich, wie er mit seiner neuen Mofa bei uns vorfuhr. Sie war weiß, eigentlich ein großes Moped, dessen Motor aber gedrosselt war und nur bis 20 km pro Stunde fuhr.
Wenn er lachte, lief Speichel aus seinem Mund. Als er dies Moped besaß, schien er mir stolzer. Davor hatte er den Kopf eingezogen, den Nacken krumm nach vorne, wie ein geprügelter Hund, der sich duckt und in Abwehrhaltung geht, mit von unten hoch schauenden Augen, in denen Angst ist: Angst vor Prügel, vor denen er sich schützt, seinen Kopf, mit dem linken Ellbogen drohende Schläge abwehrend, passiv.
Dann wieder das Lachen, das kein freies Lachen war, sondern irgendwie ein übersprudelnder Trieb, eine arge, naive Menschenfreundlichkeit. Aber bei jedem Lachen hatte er die Erwartung, Prügel zu beziehen, denn sein Lachen war auch ein Auslachen des Herrn, ein plötzlicher Mutanfall. Der Herr hatte ihn gereizt, aufgezogen, so war er in Wut geraten und reagierte heftig, sich zu verteidigen, sogar schimpfte er z.B. "Du Arschloch!", worauf der Herr zum Spaß drohte, eine überraschende Bewegung auf ihn zu machte, ihn zu erschrecken, worauf dieser zurückwich, lachte und beide es als Spaß auffaßten, als gut gespieltes Theater vor einem guten Publikum, das wir waren.

22.9.1979


GüTeE * - 10.10.01 at 14:43:35




Orientierungslosigkeit ist ein schönes Wort. Punkt. Keine
Orientierung besitzen / nicht im Zustand / in der Lage sein,
sich zu orientieren. Nicht wissen, wohin man sich wenden
soll / was man machen soll / wo man ist. Verloren sein.
Wahrlich ein schönes Wort. Genauso:
Ratlosigkeit. Keinen Rat mehr wissen. Keinen Ausweg
sehen. Das fehlende Vermögen, eine Entscheidung zu
treffen, da alle Wege vorkalkuliert keinen Sinn ergeben.
Wahnsinn, oder?
Wieviel man mit einem Wort sagen kann. Ich bin ratlos. Ich
weiss nicht mehr weiter. Ich weiss nicht, was ich machen
soll. Alles was ich machen kann, ist sinnlos. Mir fehlen
neue Perspektiven. Ich habe eine eingeengte Sicht auf die
Dinge. Ich bin ratlos.


Faustus Cassel * - 10.10.01 at 00:30:10




Und keiner weiß was passiert ist. Es sind so viele. Warum sind sie hier. Es dauert nicht lange, nur eine Stunde, dann können sie weiter. Wohin. Jeder zu sich. Ja, es ist abend. Sie wollen heim. Mein Bruder hat mir etwas gesagt. Ich habe es nicht verstanden. Seine Welt. Er ruft mich an und fragt, ob ich ihn liebe. Ja. Warum fragst du sowas. Ich habe es nicht gewußt. Geh und seh in den Spiegel. Er ist ein Verräter. Egal was du siehst, wirf es nicht zu Boden. Sie sehen hindurch. Glaube mir. Ich habe es auch durchgemacht. Keiner liebt nur deswegen. Verstecke dich und du wirst es merken. Manche sehen hindurch. Sie stehen noch immer da. Stützen den Zigarettenarm in der Luft ab. Schauen im 5-Sekunden-Rhythmus auf die Uhr. Leg nicht auf. Ced.


Han * - 09.10.01 at 21:19:28




http://www.deadlymedicine.gmxhome.de/Holland.jpg"Aber nein, Mann, bedenken Sie doch: für eine Faulleiche ist der Boden viel zu trocken."

"Aber das humide Klima..."

"Unsinn! Es ist August, und sehen sie doch, die Farbe der oberen Extremitäten, es ist doch völlig klar..."

"Entschuldigen Sie, Herr Kollege, aber haben Sie schon einmal die Pilze näher betrachtet? Ausschließlich Schimmel der Gattung Hecidares, hat sich was mit Ihrem August..."

"Ihnen ist aber schon klar, dass das ein Charakteristikum ist, bei Wasserleichen, mein Lieber?"

"Wasserleiche? Hanebüchen! Sehen Sie hier irgendwo Wasser, HÄRR Kollege!? Das einzige Wasser weit und breit sammelt sich gerade in meinen Augen, als Tränen, Sie Koryphäe!"

"Still! Haben Sie´s auch gehört?"

"Was denn, mein Lieber?"

"Ach nichts...ein Photoapparat...die Schweinepresse, vermutlich."


DeadlyMedicine am Tatort * - 09.10.01 at 21:13:06




Rasmus, meld Dich bitte mal beim Chef, wir haben Deine I.D. durchgeboxt! (kein Scherz!)
(Für alle die sich später eingeschaltet haben: die Pics sind keine Urlaubsfotos vom Folklore-Abend im Robinson Club Jalalabad, sondern Fotos die ein ca. 9 jähriger Afghane in seinem Flüchtlingslager in Peshawar vor 3 Jahren gemacht hat. Sie erscheinen an dieser Stelle zum ersten Mal öffentlich. Genauere Erklärungen, weiter unten. Diese 3 Filme sind die ersten und einzigen Aufnahmen die er belichtet hat.)


HalfManHalfBiscuit * - 09.10.01 at 19:34:26




hab heute mein Exemplar 1979 mit der Post bekommen - aufm Klo die ersten Seiten gelesen... mmh.


Anna Luz Exhauptstadt * - 09.10.01 at 19:06:02




heute in der FAZ: kritik zu 1979. ich weiss nicht.
gestern im MDR: bericht über axel springer, u.a. mit christian kracht sen.


göttingensis * - 09.10.01 at 19:04:49




was macht ihr hier eigentlich wieder klar ?


göttingensis "ding dong" * - 09.10.01 at 17:54:14






HalfManHalfBiscuit * - 09.10.01 at 17:39:07




Nach umfangreichen Vorbereitungen führt mich heute ein Experiment der empirischen Sozialforschung vor die amerikanische Kaserne in Heidelberg-Rohrbach.
Auf dem Kirchheimer Flohmarkt fand ich schon nach kurzer Suche einen leicht abgewetzten, beigen Aktenkoffer mit golden-unterlegten Zahlenschlössern. Bei Rudis' Resterampe erstand ich einen großen analogen old-school-Wecker, welchen ich in den eben gekauften Koffer lege.
Ich erfreue mich am lauten ticken, surren und klicken, das noch einige Meter entfernt deutlich vernehmbar aus dem Inneren des Koffers schnarrt.
Um 15:47 Uhr steige ich in die Bahn Richtung Rohrbach, und werde mir bei 'Heidelbike' am Römerkreis noch einige ausrangierte Elektrodrähte erbeten. Diese befestige ich halb inner- und halb außerhalb des Koffers, ziehe den Wecker nochmals auf, stelle die Zahlenkombination beidseitig auf '666' ein und stelle den Koffer vor dem Haupteingang der Kaserne ab.
Dann werde ich wegrennen, so schnell mich meine Beine tragen.


justusjonas Heidelberg * - 09.10.01 at 15:27:16




http://www.alberto-giacometti.ch/_images/_img/_timeline/1913.jpg

1913 : Giacometti's 1. Ölgemälde mit 12 Jahren


GüTeE no, not me * - 09.10.01 at 15:05:19




im (tages)spiegel


GüTeE * - 09.10.01 at 14:30:42




Man kann nicht umhin
Zu sagen, dass Wien
Eine herrliche Stadt voller Charme ist
Auch London ist schön
Und Paris lässt sich sehn
Sogar Oslo macht Spaß wenns dort warm ist


Faustus Cassel * - 09.10.01 at 13:33:41




DeadlyMedicine:

Du erinnerst an einen folgenschweren Tag!
Der Auftakt zu einer Grundschulzeit die früh den Rebellen in uns wecken sollte.
Das erste Aufeinandertreffen mit einer 58jährigen "Powerfrau"!
(obwohl Anfang der 80er noch nicht geläufig hätte sie sich wahrscheinlich in einem "Menschen in unserer Stadt"-Interview im Westfalenblatt als eine solche beschrieben)
Meine erste Wortmeldung im Klassenraum (selbstverständlich mit "Schnippsen", dem verbotenen Geräusch) war, ich weiß es wie heute:
"Wohli! Du hast mir gar nichts zu sagen!!"
Dieser verrunzelten Lespe klappte damals der haarige Unterkiefer runter, als ein sechsjähriger Bielefelder diese gefeierte "Institution" der Sudbrackschule Bielefeld in Frage stellte.
Sie hatte 4 Jahre Zeit sich zu rächen...
Der kleine Terrorist schoss los - die Staatsmacht feuerte aus allen Rohren zurück!
Waren wir Beiden nicht die kleine Opposition, die Nordallianz der Klasse 1a?


FlyingDutchman Klasse 1a // I - Männchen * - 09.10.01 at 12:22:43




@monik: warum hast du mit iloveyou nicht beim t-online-Wettbewerb mitgemacht? Das hätte klappen können, ist wirklich gelungen.
@mario: und wieder so schön gemacht im release... ;-)


Anna Luz Exhauptstadt * - 09.10.01 at 12:15:16




Neu im loop - release

release/iloveyou/ilygfx/rosen.gif

iLOVEyou


@ - anstelle eines Vorwortes
»Was mir auffällt [...] ist, daß jeder allen anderen vorwirft, sie würden sich verstellen. Wißt ihr, was ich meine? Daß sie irgendwie nicht ... äh ... sie selbst sind. [...] Niemand nimmt uns die Identität ab, die wir uns konstruiert haben. Ich habe das Gefühl, daß mittlerweile jeder auf der Welt ein Fake ist - als ob die Menschen früher einmal einen wahren Kern hatten, ihn jedoch weggeworfen und durch etwas ersetzt haben, das attraktiver ist, aber zugleich hohl.«
Douglas Coupland - Girlfriend in a Coma, Hoffmann und Campe Verlag, S. 108, Hamburg, 1999


iLOVEyou & Rosenblätter
© 2000-01 by monik sos ffm
www.monik.de * www.imloop.de


MARiO @imloop.de * - 09.10.01 at 11:30:29




Geburtstagsfeier am 8.10.2001. Amerikanische Flaggen und eine 2 meter hohe Freiheitstatue aus Plastik. Passende Dekoration. Halb tote Gäste. Nur die wussten es noch nicht. Alkohol - wie immer bei solchen Veranstaltungen. Frank Sinatra und Kaipi's. Bayern ist eben hart. Härter als man es sich vorstellt. Der Sekt war frei. Der Rest gefangen. Illusionen eines Festes. Erst am Abend hielt ein Tanklastzug an der Strasse. Niemand schmiss die freiheitsstatue. es war ein schönes bild. feuerwerk. I DID IT MY WAY. brennende gäste. dann fuhr er weiter. niemand traute sich. und niemand trauerte. so bleiben auch die explosionen illusuionen einer versklavten medienlandschaft. bäume sind die antwort. doch auf die wartet ja niemand.


fredrik * - 09.10.01 at 10:07:50




2 Fische

Gestern bekam ich zween geräucherte Fische geschenkt. Ich kam in die Stube und bezahlte den Rest Miete. Man bot mir einen Sessel an: "Setzen Sie sich doch!" Ich hatte gleich wieder gehen wollen, blieb dann aber und schaute den Schluß des Krimis im Fernsehen (eine Leiche wurde aus dem Wasser gezogen) und danach den Anfang eines lustigen Stummfilms.

Die Tochter lag auf dem Sofa, das mit dem Rücken zum Bildschirm steht, und schlief. Einmal zuckte ihr Körper (von einem bösen Traum?) Ich mochte sie nicht ansehen, die mit dem Rücken zu uns lag, und schaute über ihre blonden, jugendlichen Haare zum sich bewegenden Bild.

Der Herr, braun gebrannt im Gesicht, zündete sich schräg hinter mir eine Zigarette an. Ich dankte für die Fische und ging. Zögernd hatte ich gefragt, während die Frau in der Küche war, ob man die noch warm machen müsse. Nein, sie seien ja geräuchert.

*

Es war eine helle Sternnacht. Ich ging am Wald entlang, rechts der Schatten eines Hauses. Der Wind säuselte leise, es knackte ein Zweig, und manchmal bewegte sich etwas im Gebüsch.

Auf dem Hof sah ich schon, daß alles dunkel war. Ein Auto stand vor dem Haus. Ich schaute durch die quadratischen Glasbausteine der Eingangstür auf den Flur, der vergessen erleuchtet war: Sofa, Tisch, Zeitungen, Blumen; oder war jemand oben? Es war spät un ich ging nach Hause, ohne zu probieren, ob die Tür auf sei.

Aus dem Badezimmer neben dem Eingang vernahm ich ein Geräusch, wie wenn einer den Gashahn eines Schneidbrenners auf dreht oder daran die Flamme sich entzündet. "Ah, vielleicht Einbrecher, aber'n Tresor haben sie nicht - ach, ich täusche mich!"

Am nächsten Morgen beobachte ich das blonde Mädchen von der Küche aus, wie sie zusammen mit ihrem älteren, Brille tragenden, stilleren Bruder den neuen, dunkelblauen Mercedes wäscht, der auf dem gepflasterten Hof neben dem Schuppen steht. Sie trägt Nietenhosen und einen blauen Pullover.

11.10.1980




GüTeE * - 09.10.01 at 01:43:49




Am Wall in Bremen

Im Schatten namenloser Bäume liegen, hin gestreut vom Wind, die herbstlich-gelben Blätter des Ahorns. Ein Verrückter gestikuliert übertrieben. Wie im Theater spielt er seine Rolle, deklamiert laut und deutlich in seiner unverständlichen Sprache, die nach Schnaps riecht. Aus seinem offenen Lodenmantel reckt er den Kopf nach Vorne und fuchtelt mit dem Arm, als rede er mit der Ente, die ruhig auf dem Wasser schwimmt und sich nicht beeindrucken läßt. Oder vielleicht mit dem Paar auf der anderen Seite des Sees, das stehen geblieben ist, herüber schaut und offenbar belustigt dem seltenen Schauspiel zusieht.

24.10.1980

London ist 'ne schöne Stadt,
die ganz viel zu bieten hat:
rote Busse, zweistöckig,
Taxis fahren links (dreckig?)
Zellen mit 'nem Telefon,
Internet: wer hat das schon?
Menschen rennen hin und her,
Stadt und Straße sind sauber.
Teuer ist fast alles dort:
deshalb mußten wir bald fort.



GüTeE * - 09.10.01 at 00:59:12




"for nothing now can ever come to any good"
William H. Auden


Anna Luz Exhauptstadt * - 09.10.01 at 00:10:17




http://www.deadlymedicine.gmxhome.de/Dead&Dutch.jpg


Ein bißchen sauer ist der Flying Dutchman schon, daß er nicht so eine schöne Schultüte hat wie Deadly.
Dafür trägt er Run-DMC-Puma-Sneakers, 1983, einige Jahre bevor überhaupt irgendwer an Run DMC dachte. Das Wissen darum – nein, es ist mehr so ein Gefühl - beruhigt ihn, lässt ihn souverän, fast cool wirken, an einem Tag, an dem das Wort Coolness erstmalig eine Bedeutung erhält: Der erste Schultag.

Eine Stunde später saß der Flying Dutchman neben Sonja, in die er sich später unsterblich verlieben sollte, und Deadly, ja den setzte man neben Marc Kastigen, den Zwei-Millionen-Dollar-Mann, aber das ist eine andere Geschichte.
Vielleicht erzählt sie der FlyingDutchman irgendwann mal....


DeadlyMedicine Bielefeld * - 08.10.01 at 23:06:31




@KLAAS
die "puffmetalband" hieß whitesnake und das lied hieß bzw. heißt "here I go again on MY own". muss man aber nicht wissen.

freundlichst,
Dr. G.


docgonzo ludwigshafen * - 08.10.01 at 22:19:02





dieser lächerliche kleine augenblick da du denkst du wärst tot

http://www.masters-of-photography.com/images/full/weston/weston_dead_man.jpg


weißt du denn. nein. in den himmeln hängt nur grau, siehst du. nein. was auch immer du tust. ja. geh hinein in das bild, nimm dein bündel und zwänge dich durch schatten von weiß und grün. was siehst du. nichts. es ist nichts, nichts. schlaf ein schlaf ein. ja. nimm die türen und die klinken in deinen traum. nein. die klinken die klinken. nein. komm wieder. nein. warst du hier. nein. nichts. nein.

glaubtest du denn es würde anders sein, die plötzliche helle und die staubigen winde allüberall? bänder flattern durch die luft, bänder flattern durch die luft. du wüschtest es wäre warm in deinem mund, auf daß rosen daraus wüchsen, daß die bitternis entschwände und du sagen könntest.

bette dich bette dich. nein. ein lied nur ein lied. nein. da kommt der abend geschlichen und legt vertraulich seinen arm um dich. nein. er klopft deine kleider ab, den staub. nein. er ummäntelt dich mit sternen, siehst du. nein nein. sagtest du nicht es wären sterne. nein. sternschnuppen. nein. himmelsfeuer. nein. ich wünschte ich hätte es gesagt. schon viel früher gesagt. schon immer gedacht. nein.

die dünnstieligen blüten die wächsernen blätter. der tisch. die uhr. es hält an. es legt seine hand darauf und singt leise. entfaltet seine flügel. überdeckt. ich sah es einmal. ich weiß was es tut.

schlaf doch schlaf doch. nein. wache. nein. strecke deine glieder betrachte die füße die hände den rumpf. machen. sagen. fühlen. denken. nein. atmen. nein. aus dem fenster blicken. der wind eines atems im nacken. treibt dich. nein. ticken. nein. komm doch. nein. geh doch. nein.





monsun_rave boomtown/sahara * - 08.10.01 at 22:12:31




Heute im SPIEGEL: Außer 250 Seiten über Terror, einem Special zur Frankfurter Buchmesse und einer bezaubernd aussehenden Kylie Bax auf der zweitletzten Seite, die Rezension von Elke Heidenreich zu 1979. Ihre völlig richtige Deutung des Buches, welche eigentlich für jedes Buch Krachts gilt, lautet:

"Nichts wird je wieder gut"

. Ich will es nicht glauben. Ich hasse es.


Portofino denkt an bessere Zeiten * - 08.10.01 at 22:07:36




Die kriegsängstliche Gebärde in B., die mir jeden Tag begegnet,
ist die spärlich verkleidete Lust darauf, dass mal wieder Geschichte einschlägt in der Stadt.

Der Voyeur ist ja der festen Ansicht, er werde nicht beobachtet ...



Leser * - 08.10.01 at 21:37:24




Welche Puffmetalband sang doch gleich: "Here we go again on our own"? (...) Die Stadt kriegt langsam kalte Füße. Alle glauben, B. wäre eines kleinen Attentats würdig, die kleine große "Wir möchten so gerne eine Weltmetropole sein"-Stadt. Ein paar schwarze Sherrifs werden zu Sonderschichten verdonnert, U-Bahn-Fahrer riechen schon Shoko & Aum Shinrikyö.


Klaas Tigchelaar Berlin * - 08.10.01 at 21:06:07




Manic Nirvana. Immer verbunden mit verdorrendem Gras, den silbernen Bäumen und Skorpionen an der weißem Hauswand. Your ma said you cried in your sleep last night. Nichts tröstliches. Wir schauen in den Himmel und du sagst mir ich soll endlich damit aufhören. Und dass keiner weiß, wieviel Zeit noch ist. Ich halte dich für schrecklich alt, sage es dir aber nicht. Ich seh dich schon in Stein gegossen. Erstarrt vor Vernunft. Nehme deine Hand. Lass mich doch, es ist gut so. Später rennst du schneller als ich, umklammerst keuchend den Olivenbaum am Ziel und schreist mir zu. Komm schon. Los mach. Ich bin müde von der Sonne und dem ewigen Klettern in den Hängen. Mein Korb ist voller als deiner und ich will nichts davon verschütten. Jeder Tropfen. Das haben sie uns doch gesagt. Als erstes.


Han * - 08.10.01 at 21:02:16




Es gibt wenig, was ich mehr hasse, als Dinge, die von
vorneherein aussichtslos sind und die man dennoch nicht
abbrechen kann/will. So z.B. die Liebe.


Faustus Cassel * - 08.10.01 at 20:51:44




wieder schillers weltreise hören, das bier wegkippen, aufs bett legen, fernseher aus, licht aus, augen zu.
an nette hübsche menschen, an schöne landschaften denken.
that simple.


göttingensis ganz ruhig * - 08.10.01 at 19:45:04




Offene Tueren einrennen und gruene Wellen erfahren
Licht
senden und empfangen
aufschaukeln und
zu- fallen

Parallelen
finden
ableiten
integrieren und
schlussfolgern

zusammenfassen
und vereinfacht darstellen
Entschlossenheit zeigen,
die dem Haeschen in der Grube zu fehlen scheint.
gelaehmt zu sein aus der Angst heraus, einen Fehler machen
zu koennen.

Bausparen,
nicken
und die Kuh vom Eis nehmen.
Spass haben um seiner selbst willen und
sich in Herbstlaubhaufen fallen lassen.

Das Erhabene
als Alternative
Équilibre
Danke fuer diese Frage.
Ich fuehle mich leichter durch die Energie, die Du mir
sendest.

Ruhe
Dialoge
Vertrauen
Harmonie
und Frieden

Deeskalationsstrategien
zu wissen, dass es echt ist
sich von straken Verbuendeten
fuehren lassen.
Ja, den Gedanken hatte ich auch.

Utopien,
moegliche Welten
Zukunftserwartungen und Resultate.
*

It seems nonetheless also important to ask:
how is your message to the world presented?
I came to the insight that whatever truth a person may
reach, it is best reached in a nourished brain and a
healthy body. Therefore, to care for one`s health, both
psychologically and physically, and to be mindful of one`s
aesthetic appearance, is neither idle nor self-obsessed,
but the opposite is unsmart, lazy and not to be favoured
anymore in my honour opinion.

Ok, now we are talking.
I think we are making progress, aren`t we?

to show consistency

just let it climb, and whenever it reaches a plateau, then
make more demands

you always look like you are on a mission...

we are about to engage in flight, when we
keep our feet firmly planted on the higher ground.
Sometimes the answer can be right before our eyes

to forget oneself in greater interests is to escape from a
prison

making friends with a tree on a Sunday afternoon.

Le Petit Prince
Lucky Luke
*

wieviel laesst Du rein?
*

Lully, Rameau, Molière, Rousseau and Kant in einem Satz zu
nennen.
*

wenn Logik auf sich selbst angewandt wird
*

don`t cling to anything
is a chair still a chair if you can`t sit on it?
let`s be each others teacher
as our contribution to world peace
So, who are you waiting for?
*

(eine perfekt- reife Mango zum Dessert


Goldmund Montreal * - 08.10.01 at 19:23:10




Maulbeerticker
17.5.1999
Die Häuser und Geschäfte mit Summen wie sonstwo und kantigen Zeichen ++ die Ebenen voller Mais ++ voll Lupinen ++ ein leerstehendes Center ++ öde öde ++ heftig eine Halde mit Kindern ++ Ponys ++ Baracken aus rostigem Wellblech ++ nahe beim Hühnermarkt Kino ++ Temerin Imperial ++ Moon Struck mit Cher ++ danach geht man spazieren ++ im Rathausgarten steht Tito ++ mit Nicolas Cage ++ Leute bezahlen in Schuhen ++ Fabrikfrauen haben Pantoffel im Korb ++ Eigenproduktion ++ Pantoffellohn ++ Männer in Yugos ++ frisiertes Fiat-Auslaufmodell ++ brennen Palinka aus Maulbeer ++ die Racker zupfen die Kugeln vom Baum ++ es ist Zezzis Hochzeit ++ Branko & Zezzi-Wegweiser ++ nur dem Geruch nach ++ drei Bottiche Fischsuppe ++ dampfend im Hof bei den Spinnen ++

*

@ Konstantin, sorry, steht in Null. Mit bestem Gruß nach Fullham.


mb hh * - 08.10.01 at 15:01:02




ednlich passiert etwas.
der angriff tut allen gut. und ich kann sagen, dass ich "zeuge" eines geschichtsträchtigen ereignisses bin/war.
so lässt es sich leben. zur zeit gibt es ein wichtiges thema, das die ganze welt angeht und jedem eine stellungnahme abverlangt.es geht wieder um viel. und es ist ein besserer grund dafür als diana´s tod, und den freidenspredigern gehen die argumente aus, und es wird wieder eine debatte über die rolle der medien geben, und es war doch schon lange klar, dass irgendwas ednlich passieren muß, und die menschliche natur braucht diese unverkennbaren zeichen damit sich etwas verändert, und geld verdienen kann man auch ganz gut damit, und lieber afganistan als deutschland, und zuallerletzt lieber dieser konflikt als einer der noch ernster und todbringender seien könnte.


pawl * - 08.10.01 at 14:38:26




Rock-Ticker

+++ Jens Jenssen, wo jeder Buchstabe des Vornamens im Nachnamen vorkommt, und sein guter Beitrag in der Zeit +++ Wissen – ich habe gesehen – und die Woerter koennen, sollen, duerfen und muessen, haben etwas gemeinsam: Sie leben in der Vergangenheit +++ "Verhalten – Optimistisch", die Gemuetslage des Vaters, den ich dafuer hassen muss +++ Regen. London hat Pfuetzen in denen Herbstblaetter langweilig treiben - wie Kirschen/ein Saeugling? im Einmachglas +++ Anna, die Wurmfrau, die gluecklich von Pfuetze zu Pfuetze springt: Blaetterschreck+++ Das neue Lied von Kylie, das sich so hervorragend zum Suffsingen eignet: Lalala Lalala La La La +++ Fussmaske "Vulcano" +++ Das Glueck, einen Strickpulli zu erwerben der so aussieht wie man sich fuehlt: blau +++ Jemanden gliebt, der ehrlicher ist als ich: " …Skorpione sind ueber meine Beine gerannt, weil Du mit ihnen spielen wolltest…" +++ Ihre Traenen gekostet +++ Liebesjogging: geht nur zu zweit; Mann traegt Frau. Anstrengend +++ Der Himmel in England sieht anders aus, tiefer, mit mehr Naehe zum All +++ Timm schreibt: Rot. Das haette ich gerne zum lesen: Ich fuehle mich alt +++ Die angespannte Stimme der Mutter durch das Telefon gehoert, die nach Nachts-Alleine-Weinen klingt, und sich mein Glueck wuenscht +++ Tod +++ Ich trage ein zigarettenschachtelbreites Lederband zum Zuschnueren um das rechte Handgelenk – wie jemand mit Schwertberuf – und fuehle mich wild und frei; in meinem Handyverkaeuferoutfit +++ "… auf jedenfall einen Beruf, wo man immer einen Revolver dabei hat…" +++ Wie sie lacht, wenn man sie kitzelt, streichelt, als gaebe es nichts besseres, hier und jetzt +++ Als die kleine Schwester hilflos weint - das Unglueck aus ihr herausbricht - da waere ich gern anders gewesen, irgendwie mehr, so ein Superheld +++ Musik, die wie goldene Tropfen von Licht in mein graues Sonntagszimmer faellt, waehrend der Regen auf meine Fensterscheibe trommelt +++ Ein Zitat von Novalis erinnert, es ging um witzige Verzweiflung? Und grosse Literatur +++ Die meiste Zeit, aber nicht immer, anders sein wollen, gesuender, und die Angst Clicheetraeger fuer etwas haessliches zu sein +++ Woran denken andere Menschen auf dem Klo? +++ Nur weil man liebt und es gut meint, ist es nicht automatisch gut: Buchgeschenke +++


Konstantin Fulham * - 08.10.01 at 14:37:49




"The battle is now joined on many fronts. We will not waver, we will not tire, we will not falter and we will not fail. Peace and freedom will prevail." George W. Bush


Portofino hopes so * - 08.10.01 at 11:57:06




TomTom das Nippon Hotel in Düsseldorf hat nicht nur den von Dir genannten Vorteil, dass man erst bei der Abreise zahlt. Weitere Pluspunkte:
- im TV kann man deutsche Programme empfangen; in der Lounge im Eingangsbereich liegen nicht abgegriffene Paperbacks ("The Beach"), sondern internationale Tageszeitungen schon am Erscheinungstag;
- man kann das Leitungswasser zum Zähneputzen benutzen;
- einzelreisenden Herren werden nicht ständig vom Rezeptionisten ungefragt Tips zur Abendgestaltung durch Kataloge mit leichtbekleideten Damen illustriert.

TAR, danke für den Hinweis, dass Autan kein DEET mehr enthält. (war mir unbekannt, wichtiger Teil meiner Reiseplanung!). Braucht man keine Bedenken mehr zu haben, dass Lackschichten wegschmelzen, wenn autanisierte Mädchenfinger die Brille an einen sicheren Platz legen oder das Handy bedienen möchten bei gleichem Anti-Moskito-Schutz?


HalfManHalfBiscuit * - 08.10.01 at 09:36:47




mir ist schlecht.


göttingensis * - 08.10.01 at 09:12:04




Alle Menschen sollten gut zueinander sein, malt man sich aus, im Gedenken an die Zukunft. Es sollten Häschen auf grünen Wiesen hoppeln, überall auf der Welt. Dafür braucht man viel Platz, doch den gibt es dann, denn alle dummen Menschen werden erschossen. Das ist einfach, schließlich muss man da gar nicht lange trennen zwischen Nationen, Reichtum, Macht oder Armut. Der kleine, verbleibende Rest an Erdenbewohnern wird zwar danach zunächst ein kleines Entsorgungsproblem haben, doch sollte man bedenken, dass grüne Wiesen nur auf gutem Humus gedeihen können. Dann wird gehoppelt und getanzt, gespielt und gelacht, und irgendwann ist gänzlich Ruhe, denn auch das größte Maß an handelsüblicher oder emotionaler Intelligenz kann nicht das Menschsein überwinden. Nur der Hase wird bleiben. Oder der ganze Mist geht von vorne los. Ist das nun ein gütiger Gedanke, und wo kommt er her? Aus der Hängematte gekrochen, langsam eingesickert, zwischen Schweiß und Autan? Vom Gecko eingeflüstert, regelmäßig in wirren Tönen, seit Sonnenuntergang, untermalt vom Klangteppich der Grillen? Vorbote seltsamen Schlafes, unterm Moskitonetz? Zeitigt er zumindest die Folgen zu langen Sonnenbadens und Unterwasserfauna-Beobachtens in direkter Kombination mit Bildern auf CNN und Singha nach Einbruch der Dunkelheit. Bilder von selbstlenkenden, unbemannten Spionageflugzeugen und Luftlandetruppen über Usbekistan. Auf einem rauschigen Fernseher, direkt am Meer, unter Palmblättern, über der am Rädchen drehenden Hand des älteren Herrn mit lila Sari und goldenem Roleximitat. Und zum ersten Mal seit langer Zeit haben solche Bilder die Wirkung von etwas Neuem, Unerhörtem; seltsam, denn sie sind nicht neu, waren immer schon da, nur in verschiedenen Variationen, mit anderen Todesarten, in anderer Kleidung und aufgrund anderer Vorstellungen, Idealen oder Aggressionen, die im Grunde doch nur die Flucht vor der Angst vor dem Tod sind. Und in ihm enden. Die Menschheit ist ein trauriger Verein. Man sollte austreten. Und plötzlich schleicht sich wieder diese Frage ein, langsam, unauffällig: Wen vermisse ich eigentlich? Wen könnte ich vermissen, wen sollte ich vermissen? Welcher meiner Wahrheiten kann ich am ehesten trauen? Und eigentlich ist klar: Euch alle und niemanden. Allen und keiner. Die Wichtigkeit entsteht aus Nuancen. Beauty? Maybe the rest of it. Your arms can`t form an adequate gesture to show the meaning of beauty. Der Gedanke von Hasen und Wiesen und Dummheit und Intelligenz und ähnlichem Blödsinn wird schal in meinem Mund. Ich spucke ihn in weitem Bogen über die Veranda, hinunter zur Bucht. Er fliegt vorbei an dem lustigen Vogel, der in einem Ast des Fledermausbaumes sitzt, und auf dessen Schild im Schnabel diesmal nichts steht, oder ich kann es zumindest nicht lesen, da es zu dunkel ist, und landet mit einem schmatzenden Geräusch in den buntbeblüteten Sträuchern am Hang. Hoffentlich bringt er es nicht dort zu etwas.


zak * - 08.10.01 at 08:38:39




http://www.spiegel.de/img/0,1020,137787,00.jpg

Frage der Woche
Welches Auto fährst du am liebsten ?


fredrik * - 08.10.01 at 08:33:41




Memories:

Karl Herbert Röhrscheid war Alkoholiker seit ich denken konnte. Bier alleine nur noch der Geselligkeit wegen. Zum Pegel halten MariaCron, zwei Flaschen täglich.
Der ganz tiefe Fall wurde nur dadurch verhindert dass er den väterlichen Betrieb, einen Großhandel für Sanitärartikel früh übernahm. Der Scheck kam also.
Immer besoffen lieferte er Knallergeschichten am Fließband. Er rannte schon nackt durch Bielefelds Straßen (für eine Flasche Weinbrand Wetteinsatz) als sein viel bekannterer Nachfolger Ernie, noch Taxifahrer, und nicht von Steroiden zerfressen war.
Schon als Kinder lachten wir über Karl Herbert, wie er mit seinem großen, roten Alkoholikerkopf Tricks mit seinen falschen Vorderzähnen machte.
(Wahlweise mimte er einen Hasen -> zwei Vorderzähne ausgeklinkt,
oder einen Seeräuber -> ein Schneidezahn)

Jahre später, der Körper kaputt, das Hirn zerfressen lieferte er neue, andere Stories.
Im Skiurlaub, in der Sauna wankte er z.B. volltrunken umher:
"Ihr seid alle am schwitzen hä? Hier is doch kalt, saukalt." –Karl setzte sich mit seinem aufgedunsenen Hintern auf den glühenden Saunaofen und befuhr noch eine Woche mit Verbrennungen 3. Grades die Pisten Südtirols. Weinbrand im Wechsel mit Williams-Birne machte es wie immer möglich.
Seine letzte Tat (wie immer eine Wette) war ein Bad in einem Eisloch im damals kalten Bielefelder Winter.
Die Lungenentzündung war nicht sein Ende erzählt sich noch heute sein Stammtisch bei "Bracksiek". Vielmehr sei es der kalte Entzug im künstlichen Koma gewesen, der seine alkoholgewöhnten Innereien zum Zusammenbruch brachte.

Zwei Dinge vererbte er.
-Stammtischgeschichten in der Bielefelder Alkoholikerkneipenszene
-ein Einfamilienhaus dass seine beiden Söhne in nur einem Jahr verfeierten.



FlyingDutchman Hochsauerlandkreis * - 08.10.01 at 01:50:38




fr/dpa


GüTeE * - 08.10.01 at 01:05:33