loop Archiv #80 (15.4.-22.4.2001)
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spring of loop
Themenknebel der Woche: Windflüchter
"Stille, endlich Stille. Weiß und kalt ist der Raum, in den ich blicke. Keine Farben, keine Stimmen, keine Geräusche. Nur ein kleines Rauschen, wie in einem Wald eine ferner Bach. Ich liege in einem kühlen Bett, eine dicke und schwerelose Decke ruht auf mir, ..."
loops - 22.04.01 at 23:35:15
Und was soll das überhaupt heissen, man könne sich einfach mal ein Herz nehmen und dann hinterher darüber nachdenken, was denn nun damit anzufangen sei, von wegen Schenkung und so weiter, der Rest wird unter Freunden dann geregelt und die Freunde kennen wir, die dann mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn das Objekt der Schenkung erstmal nicht mehr da ist, aus und vorbei?
Tobay - 22.04.01 at 22:50:43
monsun_rave boomtown/sahara * - 22.04.01 at 22:44:35
Montag, 23.4.2001 - Deutsch-Abi in Baden-Württemberg
Portofino - 22.04.01 at 22:24:47
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon sitze. Regungslos. Ich weiß nicht einmal, ob ich hier alleine bin. Ich schaue mich um. Auf der Parkbank neben mir sehe ich eine Gruppe von Pennern. Jeder hat eine Büchse Bier in der Hand. Waren die Penner schon da, als ich mich auf die Bank gesetzt habe? Die Sonne wärmt mein Gesicht. Es fühlt sich lebendig an, ich spüre, wie sich meinen Wangen röten. Auf der linken Seite verläuft die Straße, die ich überquert haben muss.Vor mir auf der frühlingshaften Wiese rennt ein kleiner Hund wie verrückt hin und her. Ich hätte Lust, ihn mit dem Fuß zu treten, so dass er durch die Luft fliegt. Mein Kopf ist leer. Komisch, ich habe immer gedacht, wenn einem gesagt wird, man habe einen Tumor, wäre der Kopf voller Gedanken, voller Sehnsüchte, voller Erinnerungen und voller Angst. Nichts. Nur eine tote Leere in mir. Auf dem Röntgenbild sieht man zwei kleine Kugeln, in der Mitte der Lunge, Lymphknotentumor. Sie sehen aus wie kleine Staubbällchen, als wäre schon lange nicht mehr gesaugt worden. Wollmäuse in meiner Brust. Jetzt wird das Mäusebild dem Spezialisten geschickt. Ich komme dann nach. Ich hätte auch Lust auf ein Bier. Erst einmal eine Zigarette. Soll ich jetzt aufhören, oder ist das jetzt egal? Ich komme mir vor wie in einem billigen Film. Der Protagonist hat nur noch zwei Wochen zu leben. Was tut er? Erst einmal eine rauchen. Auf einer Bank sitzen und starren. Was könnte er dann tun. Was hat sich der Drehbuchautor ausgedacht? Telefonieren? An der Straße sehe ich eine Telefonzelle, eine altmodische gelbe. Zum Glück ist es keine pinkfarbene, in die gehe ich nicht hinein. Es ist zu albern, in pinkfarbenen Telefonzellen zu stehen. Von außen muss das ja aussehen, wie in einem Disney-Film. Hier ist aber das wirkliche Leben. Der Drehbuchautor beschließt, mich aufstehen zu lassen. Langsam. Kurzer Blick zum Himmel. Soll es regnen oder soll die Sonne scheinen? Sonne ist gut, das unterstützt die Sehnsucht nach Leben und Freude und Liebe. Ach ja, Liebe. Da war ja noch was. Die erste Szene soll die Totale auf einen Park, nein besser, auf so eine kleine Grünfläche sein, auf der sich die Penner treffen. Gleich neben dem Gesundheitsamt. Zoom auf die Parkbank, dort sitze ich, zusammengekauert, starre auf die Wiese. Rückblende. Ich gehe in das graue Gebäude, warte auf dem langen Gang, eine Ärztin, T-Shirt aus, abhören, nächster Arzt, Labor, Blutentnahme, in den Aufzug zum Röntgen, Thorax von vorne und von der Seite, wieder runter, warten, eine halbe Stunde (sollte man eine Uhr im Zeitraffer laufen lassen?). Ältere Ärztin hinter einem großen Schreibtisch. Die Wollmäuse auf dem Leuchtschirm. Dazu am besten einen Song. Bowie "My death"? Zu konstruiert. Muss sich der Drehbuchautor noch etwas besseres einfallen lassen.
Es ist ein Münztelefon. Wieder Glück gehabt. Ich rufe in der Arbeit an. "Hallo, hier ist Tim. Die Untersuchung dauert noch ein bisschen, ich glaube, heute kann ich nicht mehr kommen. Nein, alles Routine. Ja, du kennst das ja, man muss überall ewig warten. Morgen bin ich natürlich wieder da. Die zweite Druckfahne wird auf jeden Fall fertig. Ja, kein Problem. Okay, bis dann."
So, was nun. Ach ja, ich habe einen Tumor. Fast hätte ich das vergessen. Und heiraten soll ich auch in zwei Wochen. Und dann ist da noch Bea. Drei Menschen, der sterbende Tim, die verlorene Bea, die Verlobte Lena. Hauptgewinn. Das ganz große Los. Der Drehbuchautor versteht sein Handwerk.
Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll. In ein Cafe, beschließe ich schließlich. Das scheint gut zu passen, damit wäre auch der Drehbuchautor einverstanden. Ich nehme die U2 Richtung Josephplatz. Es ist angenehm kühl im U-Bahnhof. Neben mir unterhalten sich zwei kleine Mädchen über Kohlensäure im Wasser. "Britzelwasaser" nennt es die eine. "Von Britzelwasser muss ich immer ganz oft aufstoßen". Warum sagt sie nicht rülpsen. Benutzen ihre Eltern das Wort "aufstoßen" bewusst, um die Tochter zu erziehen, ein Vorbild zu sein? Rülpsen ist doch kein schlimmes Wort, schön lautmalerisch, onomatopoetisch, wie flutschen oder schlurfen. Und warum mache ich mir darüber Gedanken? Hallo, du hast Krebs, du hast einen Tumor, du hast noch ein paar Monate, Wochen vielleicht nur? Die U-Bahn kommt. Achtung, U-Bahn fährt ein, heißt es auf dem Infoscreen. Der Mordillo-Zeichentrickfilm wurde dafür unterbrochen. Wer ist eigentlich auf die bescheuerte Idee gekommen, dass Mordillo den U-Bahn-Fahren gefallen könnte. Dieses stumpfsinnige ungesund weiße Männchen mit seinen langweiligen und ermüdenden Erlebnissen, zum Kotzen. Ich steige ein und setzte mich, wie immer, nicht hin. Auch versuche ich, nicht unnötig die Haltestangen zu berühren. Das kommt mir jetzt überflüssig vor, Angst vor Bakterien? Schon wieder ein Penner neben mir, er wippt nach links und begleitet damit die Rechtskurve der Bahn. Er trägt braune Turnschuhe, die an den Rändern ganz ausgefranst sind, eine Cordhose, die eigentlich noch ganz okay aussieht, und einen Bundeswehrparker. So einen hatte ich als Kind auch einmal, haben mir den meine Eltern gekauft, kann ich mir kaum vorstellen, vielleicht ein Erbstück meiner Schwestern? An der Schulter hatte er eine Deutschlandfahne aufgenäht, dass ich damit rumgelaufen bin? Der Penner ist ziemlich unrasiert, klar, sonst wäre ich ja nicht auf die Bezeichnung Penner gekommen, er stiert vor sich hin, bemerkt mich gar nicht, und er riecht nach Bier. Hier muss ich raus. Mir fällt der Drehbuchautor wieder ein. Er langweilt gerade sein Publikum, seinen Regisseur. Das kannst du nicht bringen, da rennen die Leute aus dem Kino. Wo ist der Witz, oder die Spannung. Kinder, ein Penner, eine U.-Bahn. Seit 10 Minuten passiert rein gar nichts. Das haben die Zuschauer auch zu Hause. Ist es wirklich so alttäglich, Diagnose Krebs? Ich mustere die Passanten auf der Straße, jeder kennt bestimmt irgendeinen, der an Krebs gestorben ist, einen Freund, einen Verwandeten, oder vielelicht hat der Mann dort in der Apotheke auch Krebs, holt sich Schmerztabletten, kommt vom Notar, wo er sein Testament unterschrieben hat. Den Pflichteil für die Tochter, die abgehauen ist, die Sammlung antiker Münzen für Edgar, seinen besten Freund. Quatsch, denke ich, und überlege, welches Cafe ich aufsuchen wollte. Alleine ins Cafe löst in mir irgendwie ein Gefühl der Stärke aus, selbstbewusst sitzt man da, liest Zeitung, trinkt seinen Kaffee, raucht zwei Zigaretten, und geht wieder. Geheimnisvoll, allein, aber nicht einsam? Das sagt Robert de Niro in Heat, er, der coole Einzelgänger, der sich an nichts binden will, das er nicht binnen 10 Sekunden wieder verlassen kann. So muss er auch seine Freundin verlassen, die ihm ungläubig nachschaut. Am Schluss stribt er natürlich, er war ja der Böse, Al Pacino erschießt ihn. Musste ja so kommen.
In Wahrheit fühle ich mich alleine im Cafe nie lange überlegen, cool, ich bleibe nie sehr lange, fühle mich beobachtet, bemitleidet, besonders, wenn man keinen Kaffee sondern ein Bier trinkt, und genau das habe ich jetzt eigentlich vor.
Bea hat mir vor einigen Wochen den Laufpass gegeben - wie das klingt. Es war alles andere als ein Laufpass, es war ein Kampf, den sie kämpfte, und schließlich verlieren musste, ein Kampf mit meinem Leben, das ich nicht aufgeben konnte. Oder wollte ich nicht? Am Anfang wollte ich nicht, denke ich, Am Ende konnte ich nicht. Hochzeitstermin, Liebe, Versprechen, Schwüre, Vergangenheit, Verantwortung, Fairness, wieviel Wörter fallen mir denn noch ein, um das Wort
Feigheit zu umgehen? Jetzt spüre ich die Rache der missachteten Liebe, jeden Tag, jede Stunde, ich befinde mich noch in der Welt, die ich wählte, doch meine Sehnsucht schleicht sich heraus, blickt nach hinten, lähmt mich langsam, frisst mich auf und die Menschen um mich mit. Ich suhle mich in meinem Leiden, akzeptiere nicht, was ich begonnen habe, winde mich auf meinem Weg, gehe dennoch stur weiter, falle und stolpere von Tag zu Tag, von Nacht zu Nacht, bin leer, obwohl ich geben muss, fühle mich alt und schwach, noch bevor die Reise richtig losgegangen ist. Der Ausweg kommt von oben, wie ich es mir immer im Stillen gewünscht hatte, ohne dass ich eine Wahl treffen muss, die alles ändert, die verletzt, die Versprechen bricht, die ein wenig Rückrat bewiesen hätte. Und Mut.
Tatsächlich ertappte ich mich manchmal bei dem Wunsch, krank zu werden, tödlich krank, und somit unschuldig. Opfer, auf einmal nicht mehr Täter, hilfloses Opfer des Schicksals, des Krebses. Tja, was für ein Triumph. Darauf ein Bier.
Biertrinker am Nachmittag werden immer ein wenig mitleidig angesehen, wenn sie allein sitzen und vor sich hinstarren und das Bierglas umklammern, den Rettungsanker im Alltagsstrudel, der sie langsamer in die Tiefe zieht. Das Cafe ist fast leer, der Theker langweilt sich und putzt mechanisch und monoton den Tresen. Es läuft keine Musik, und dafür beginne ich, den Typen hinter der Bar zu hassen. Die eigenen Geräusche sind übermächtig, heben sich empor und bleiben in dem Raum, verharren in der Schwebe. Jeder kann mich sehen und hören, das glucksende Geräusch beim Trinken, das suchen nach einer Zigarette, das zischen des Feuerzeuges, meinen Atem. Der Kühlschrank setzt ein und begleitet meinen Stumpfsinn mit dem passendem Grundton, ein Duett. Keine Spur von Todesromantik, wie sie ein Drehbuchautor erfinden könnte. Mein Kopf schmerzt, an den Schläfen beginnt ein Pochen, ein lähmendes Crescendo in meinem Hirn. Meine Augen brennen, auf meinen Lippen spüre ich etwas salziges, feuchtes. Ich nehme noch einen Schluck Bier. Das Glas zittert. Ich muss hier raus, denke ich, ich muss hier sofort raus, raus aus dieser Enge, die mich hier befällt. Ich lege fünf Mark auf den Tisch und versuche, in meinen Mantel zu schlüpfen, der Kragen verdreht sich, unförmig und eingeengt gehe ich zur Tür, ein kalter Wind empfängt mich, legt seine Arme um meinen Körper, ich laufe weiter und höre noch ein Quitschen.
Stille, endlich Stille. Weiß und kalt ist der Raum, in den ich blicke. Keine Farben, keine Stimmen, keine Geräusche. Nur ein kleines Rauschen, wie in einem Wald eine ferner Bach. Ich liege in einem kühlen Bett, eine dicke und schwerelose Decke ruht auf mir, bedeckt mich fast vollständig. Ich starre zur Decke. Der Tumor fällt mir wieder ein. Wurde ich operiert? Ist so viel Zeit vergangen, stehe ich unter Narkoseeinfluss - hat der Anästisist einen Teil meiner Erinnerung gelöscht. Ein kleiner brauner Wasserfleck ist genau über mir. Hat man mir den Tumor entfernt und anschließend an die Decke geklatscht? Als Mahnung, Zeichen der Befreiung. Befreit. Ich fühle mich frei, will mich aufsetzen. Und bleibe regungslos liegen. Es ist nicht so, dass meine Muskeln zu schwach wären, das etwas zucken würde und nichts passierte. Nichts zuckt. Ich habe keine Verbindung zu diesen Muskeln, nur fremde Arme, fremde Beine, einen fremden Körper. Was da liegt ist Vergangenheit, wie von Geisterhand hebt und senkt sich die Decke, unter der mein Brustkorb ein eigenes Leben begonnen haben muss, der Körper lebt eigenständig, hat sich losgesagt. Der Geist hat sich zurückgezogen. Wo ist die Vergangenheit, wo ist die Zukunft geblieben? Mein ganzes Leben war auf die Zukunft gerichtet, jede Entscheidung von ihr abhängig, von dieser warnenden nach vorne gerichteten Vernunft, dieser Hexe, die die Gegenwart abschnürt, zunichte macht. Jetzt gibt es nur die Gegenwart, dachte ich, nur noch den einen Augenblick, der tausend Tode stirbt, um immer wieder neu aus dem Nichts emporzusteigen. Ist das Glück? Reines und einfaches Glück? Vergessen ist der Unfall, der sich ereignet haben muss, nach dem Bier im Cafe, nach der Diagnose Krebs, nach der Sehnsucht nach dem Verlorenem. Vergessen sind die Termine, die Planungen, die Versprechen können nicht eingelöst werden, sie sind nichtig, die ganze Zukunft ist nichtig. Plötzlich taucht ein Gesicht über mir auf, lächelt, bewegt die Lippen, spricht aber nicht zu mir. Das Gesicht redet mit meinem Körper, mit meinen Ohren, die die Laute aufnehmen, hineintragen und dort unten vergraben, verschlucken und wie ein schwarzes Loch im Weltraum lautlos zerstören. Es gibt sie nicht mehr. Wie es die Frau nicht gibt, im weißen Kittel, den es ebenfalls nicht gibt. Die Welt ist tot, nur ich bin lebendig.
Leonce ist tot München * - 22.04.01 at 19:50:11
Als abschließendes SMS an einen 4-night-stand konnte ich mir ein "danke, mir hats jedenfalls spass gemacht" nicht verkneifen, weil ich betrunken war. Ich fürchte, ich sollte das bereuen, ja?
SMS to Lola: "wo bist du?"
the crab vom Spielplatz direkt in die Kneipe * - 22.04.01 at 19:36:51
Die Welt ist ganz klein heute, gerade so groß, wie die graue Wolldecke, mit der ich mich zugedeckt habe. Dort, wo sie in einem hübschen roten Saum endet, beginnt unbekanntes Terrain. Ein dunkler Raum, von dem ich nicht einmal weiß, wie groß er ist. Seit Stunden mag ich nicht unter dieser schützenden Decke hervorkriechen, obwohl es schrecklich unbequem ist und mir die Arme und Beine immer wieder einschlafen, weil ich auf so einem blöden Militär-Feldbett liege. Durch den, mit Mottenkugeln imprägnierten, Stoff hindurch, glaube ich Erbrochenes zu riechen, doch ich bin mir nicht sicher. Wenn ich einfach nur liegenbleibe, jegliche Empfindungen ignoriere und die Zeit weiter verstreichen lasse, schlafe ich vielleicht irgendwann ein. Stattdessen denke ich aber an die Windschutzscheibe meines Wagens. "Danke für alles" hat sie mit Lippenstift daraufgeschrieben. Das wundert mich, ich hätte sie nie für so theatralisch gehalten.
P. Aristide - 22.04.01 at 19:00:27
@alexander korund:
muss ich jetzt ein schlechtes gewissen haben, weil mir die domain
www.badenbaden-hauptbahnhofhauptbahnhof.de gehört? :-)
Jochen, Berlin * - 22.04.01 at 15:22:09
und dann sitzen wir viel zu häufig in der agentur und schieben einen wahnsinnigen hass auf diese domaingrabber, die einfach mal 87% der substantive unserer nicht unschönen sprache für sich reseviert haben, inklusive komposita.
es geht so viel zeit drauf nach alternativen zu suchen, da könnte man schon fast ein neues berufsfeld schaffen: domainnamen-entwerfer. wer sich mal so richig gruseln will schaut bei ebay rein, wo domains versteigert werden. www.heisse-girls-wollen-es-jetzt.de ist nur das harmloseste beispiel. am besten sind aber noch die preisvorstellungen der leute...da möchte man eigentlich dauernd paar in die fresse geben.
alexander korund::: browntown * - 22.04.01 at 14:42:53
@ein....
gebärtisch - lange nichts (oder lange viel) - hinrichtungstisch, hin über linie eins: schmerz, zurück mit subway lust??
rollercoaster_ haidhausen * - 22.04.01 at 13:17:22
Oberbayerischer Einzelmeister - Hut ab.
off. - 22.04.01 at 13:11:18
jeder mensch befindet sich auf der suche nach sich selbst. kaum einer hat sich schon gefunden. obwohl der mensch sich selbst das nächste ist.
manchen verhaltensweisen nach zu urteilen, befinden sich manche noch auf der anderen seite des universums. aber wer, verdammt noch mal, nimmt sich dann das recht raus, hier in mir zu sitzen...
einsanna - 22.04.01 at 12:41:51
DAnk an GüTeE.
Leider im Moment Kopf voll, Herz leer.
die Krise lebt..
Kurze Anmerkungen.
Warum fremd?
Weil Fremd sein, heisst stets in Ruhe
Abstand halten zu können.
Menschen haben ihre Pelze verloren und
damit ihre Selbstverständlichkeit in der
Begegnung und ihre natürlich angewachsene Grenze.
Kleider .
Hüllen werden stärker,
Ausgrenzung durch pelzlose angegossene Distanz.
ALINIA alpencity * - 22.04.01 at 10:15:52
http://www.schachbezirk-oberbayern.de/
HelK jajaja!endlichendlichendlich! * - 22.04.01 at 10:11:59
teargas in my eye
teargas in my throat
oh, it hurts so good
Goldmund Montreal * - 22.04.01 at 08:51:14
Auf der Flucht
vor der Sucht:
kindsüchtig, rindstüchtig, windflüchtig.
GüTeE . Stagnation * - 22.04.01 at 02:15:03
Die Alternative: Biodiesel tanken
Biodiesel wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt
Biodiesel ist schwefelfrei (< 0,001 %)
Biodiesel senkt deutlich die Ruß-Emission (bis zu ca. 50%)
Biodiesel gibt bei der Verbrennung etwa soviel CO2 ab, wie die Pflanze beim Wachstum aufgenommen hat (geschlossenener CO2-Kreislauf)
Biodiesel enthält kein Benzol und keine anderen Aromate
Biodiesel verringert die Kohlenwasserstoff-Emission (vor allem die Emission von polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen);
Biodiesel ist biologisch leicht abbaubar und gefährdet bei Unfällen nicht Boden und Grundwasser
Biodiesel ist kein Gefahrgut (der Flammpunkt liegt bei ca. 170° C)
Biodiesel besitzt eine hohe Schmierfähigkeit und schont den Motor
Biodiesel ist eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Diesel
GüTeE - 21.04.01 at 23:39:54
"Es ist so beruhigend, vor einem Affenkäfig im Zoo zu stehen und denen einfach nur zuzugucken, wie sie leben. Es ist nichts Beschämendes oder Niederträchtiges dabei, es vermittelt einem einfach ein großartiges Gefühl von tiefer innerer Zufriedenheit. Ganz im Gegensatz dazu: Ein Fensterplatz in einem Stadtcafé. Wenn man die ganzen Leute vorbeihetzen sieht, vollgepackt oder vollgekleistert, aufgedunsen oder aufgedonnert, dann wird einem ganz schlecht."
7.15 - Er schwang sich aus dem Bett, verließ das Haus und lief auf dem matschigbraunen Rasenstreifen die Landstraße entlang, bis zur kleinen Bäckerei im nächsten Ort. Die hutzelige Verkäuferin stopfte sieben duftende Croissants in eine Tüte und nahm siebenmarkirgendwas entgegen.
Auf dem Rückweg schlang er die Croissants herunter, bis er Bauchschmerzen verspürte. Langsam fing der Tag an, die ersten Autos verliessen das Wohngebiet und er nahm eine Abkürzung durch die Schrebergartenkolonie.
Dann legte er sich wieder ins Bett, träumte davon wieder im Zoo vor dem Affenkäfig zu stehen und alles wäre gut...
Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 21.04.01 at 20:55:04
HMHB: "Wow, schau mal, Klasse-Frau!"
M.: "hat die Kisten für Berlin schon gepackt. Hab ich eben mitgekriegt."
HMHB: "Umso besser. Macht sie hier keine Gefangenen mehr!"
M.: "geile Orchidee auf dem Tshirt"
HMHB: "technisch und optisch einwandfrei"
Stelle mich neben sie. Lächele sie an. Lächeln kommt zurück und hört die nächsten Minuten nicht mehr auf.
HMHB: "Braut oder Bräutigam?"
Sonja: "Bitte? Ich versteh nich"
HMHB: "Na, sagt man doch auf Parties, wenn man sich nicht kennt. Wer hat Dich eingeladen?"
Sonja: "Bräutigam"
HMHB: "Ah, mich hat er auch eingeladen. Aber wir kennen uns gar nicht"
Sonja: "Nee"
Sie umklammerte mit einer Hand ein "Moritz Fiege Pils" und ihr Telefon.
HMHB: "Erwartest Du noch einen dringenden Anruf?"
Sonja: "Ja"
HMHB: "Bundesligaergebnisse?"
Sonja: (lachend) "eher Prüfungsergebnisse"
HMHB: "Medizin?"
Sonja: "Jura!"
HMHB: "1. Staatsexamen?"
Sonja: "nee, 2."
HMHB: "gut, also NACH Speyer"
Sonja: (überrascht) "ja, war ich"
HMHB: "bin von Speyer traumatisiert. Hab meine Ex damals unangekündigt besucht. Verfüge über außersinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten"
Sonja: "Oh! habt ihr euch danach getrennt?"
HMHB: "nee, ging noch 2 Jahre oder so, war besser als vorher"
(Die ganze Speyer-Story werde ich irgendwann mal in einer Talk-Show oder beim Bund der Steuerzahler erzählen.)
Es stellte sich bald heraus, dass sie ihren Freund Philipp erwartete und meinen Vorschlag den doch ruhig etwas eifersüchtig zu machen, fand sie weniger gut.
Was war noch passiert? Ein Mädchen erinnerte ich an ihren Englischlehrer und auch das schnell hinzugefügte "den mochte ich immer supergerne" konnte nix mehr retten. Ein anderer unterhielt sich über meinen Arsch und bezeichnete mich als "der Staubsaugervertreter". Der Türsteher in der auf dem Rückweg liegenden Baumarkt-Diskothek Prater ("Abendgarderobe"), der uns wegen meinem Kumpel Martin nicht reinlassen wollte, gab mir noch den beruhigenden Satz mit auf den Weg, dass ich alleine reingekommen wäre, aber auch "hart an der Grenze" sei.
*
Klasse Party, TomTom!! Hat viel Spaß gemacht!! Musik erstklassig! Und es war sauber und aufgeräumt bei Dir!!! Nicht so wie bei den Mädchen WG-Parties im "Melrose Place"!
*
Deadly, alter Junge!!!!!!!!! PACK AUS!!!! um den Koffer kannst Du dich später kümmern!!!
HalfManHalfBiscuit - 21.04.01 at 19:57:53
Bronzefarbene Haut allover, an den Titten beginnt sie, sich zu schälen.
DeadlyMedicine Bielefeld * - 21.04.01 at 18:56:38
*corvus*
AnastasiaBernsteinzimmerMoneten, ist aber nur so eine vermutung.
ansonsten fürchte ich, daß du recht hast.
~ code geknackt ~ ?
rumsaufen auf dem netzpiratenschiff, der papagei schreit immerzu passwörter, die frühwitwen erröten lassen, denn, wie heisst es so schön über boomtown:
it is the central sahara, a long way to everywhere
monsun_rave boomtown/sahara * - 21.04.01 at 15:40:40
Way-Yim, so hiess die Chinesin, kannte im Französischen nur eine Zeit,
das présent. Das machte die Unterhaltungen oft schwierig,
insbesondere, wenn sie von ihrem früheren Aufenthalt in Frankreich
erzählte. Sie hatte in Paris gelebt, war von Hongkong dorthin zusammen
mit ihrem Freund gezogen, als ihr Vater an Magenkrebs erkrankte. Was
ihre Familie ihr davon erzählte, war nicht viel, nicht so bedenklich, als
dass eine Rückkehr notwendig schien. Dann starb er. Sie hatte ihn zwei
Jahre nicht gesehen. Sie kehrte zurück nach hause, die Mutter zu
unterstützen, die Älteste von sechs Geschwistern. Und sie bekam
Bauchschmerzen, heftige Bauschmerzen, ging erst zum Arzt, als sie nicht
mehr essen konnte. Ein Tumor im Magen, eine Operation, ein gutartiger
Befund und viele Warnungen der Ärzte. Flucht zurück, nach Frankreich.
Der Freund hatte inzwischen eine nette Spanierin kennengelernt, mit der
er die ehemals gemeinsame Wohnung teilte. Flucht nach Nancy, mit zwei
Koffern. Allein, fremde Welt, fremde Sprache, Kultur. Der einzige Freund
ein schöner schwuler junger Mann aus den Vogesen, dessen Familie sie
wieder ein wenig aufpäppelte. Dann noch ein Umzug, ewige Sehnsucht
nach einem Neuanfang.
Ich sehe sie morgens stehen, am Kartentelefon im Keller des Annexe,
aufgeregtes Kantonesisch, sie legt auf, schwankt und fällt mir in die
Arme, die Mutter, verwirrt, krank, die Schwester besorgt. Mit dem alten
Auto beliefern wir Bekannte mit dem inzwischen angeschafften Hausrat,
die Reste verstopfen meine Wohnung, eine Kiste Ölfarben, riesige
Papiermengen, Sachen, die ich nicht brauche. Die Mutter lebt nicht einmal
mehr drei Wochen, den Körper voller Krebs, erkennt ihre Tochter nicht
mehr. Way-Yim schreibt wahrhaft wahnsinnige E-Mails,
französisch-englisches Durcheinander. Ich sitze im Keller des Annexe,
weiss nichts zu antworten, denke an die Nathan-Road und die tropfenden
Klimananlagen, nicht schwer in Hongkong verrückt zu werden.
Lotos heute * - 21.04.01 at 14:17:24
Dosenöffner
Wenn ein größeres Düsenflugzeug, mit geringem Abstand zum Boden, über einen hinweg fliegt, dann kann man sie hören, kurz, die Geister aus einer anderen Dimension, wie sie auf den Kurz-, Mittel-, und Langwellen surfen, wie sie sich durch die Sphären hangeln. Die Düsen des Düsenflugzeuges reißen Löcher in das Himmelsfirmament, zerstören für einen kurzen Augenblick irgendein kosmisches Gleichgewicht - daß sich aber, Gott oder wem auch immer sei dank, wiederherstellt - und man hört sie, wie sie auf ihren Sphärenbrettern wellenreiten, unendlich schnell, unendlich glücklich, unendlich das Gegenteil von Einsamkeit. "Weshalb winken sie denn dem Flugzeug hinterher, die können sie doch gar nicht sehen, sie wilder Rocker" - muß ich mir, begleitet von einem herablassenden Kopfschütteln eines Nixverstehers immer wieder anhören. Ist mir aber egal, ich grüße alle meine Freunde aus ner anderen Dimension. Immer. Good Morning Loopster.
Konstantin Surfing * - 21.04.01 at 11:18:06
fredrik fürs wochenende * - 21.04.01 at 10:39:18
Die Zeit, die Zeit,
ist wie der Atem,
tief und weit
zeitlose gedanken * - 21.04.01 at 10:34:46
sehr geehrter herr tz,
mich freut ihre nachricht von ganzem herzen und ich habe bereits privat kontakt mit dem entsprechenden verlagen aufgenommen. so werden wir uns auch ausserhalb von gefängnissen und burgen wieder den orgien des alltages in gwohnter manier hingeben können.
herr hoff schreibt zurück * - 21.04.01 at 10:29:02
Haben Lotos auch lieb.
Wir - 21.04.01 at 05:10:58
Und. Lateinrocker, ich denke, alles in dieser hässlichen Welt, sogar
dieser Monolog, ist entschuldbarer als meine Lateinnote. Freundlich
Lotos hat Euch lieb * - 21.04.01 at 04:18:53
Weisst Du Baby, ich war Pressesprecher vom E-Werk.
...
Ich kenn die alle, die Leute, die hier was zu sagen haben im Nachtleben.
...
Verstehste, mit mir kommste überall rein.
...
Willste was trinken?
...
Du sprichst wohl nicht gerne?
Verpiss Dich.
Hey, eine von der ganz coolen Sorte. Sei doch nich so garstig.
Verpiss, Arschloch.
Bist wohl frustriert. Hast Angst vor Männern.
...
Blöde Votze.
Seit Monaten war sie das erste Mal wieder in ihrer früheren Lieblingsbar.
Als sie Richtung Toilette ging, Zigaretten holen, fiel ein Markstück in eine
der tiefen Dielenritzen, eigene Schuld, nicht die der Gastronomie
natürlich. Dennoch, eine der hinreissenden weiblichen Bardamen, auf
dem selben Weg , wohlwollend, und sie bekam das verlorene Markstück
an den Tisch getragen, ein freundliches Lächeln noch dazu. Umsonst,
einfach so. Und einmal mehr die Überlegung, warum nicht von nun an
nur noch Frauen lieben. Warum nicht? Nee. Weisste.
Lotos heute in tiefster Nacht * - 21.04.01 at 04:05:35
Andre Gide (1869-1951) wurde streng puritanisch erzogen und setzte sich später rückhaltlos für die Freiheit des Individuums gegenüber Kirche, Konvention und Moral ein.
Prägte das geistige Gesicht Frankreichs im 20. Jahrhundert.
Gide war Meister aller literarischen Formen, doch sein Leitthema war in Drama und Roman die Suche nach dem Sinn des Lebens. "Ich will wissen, wozu ich lebe", schrieb er in "Les Fuxmonnayeurs" (Die Falschmünzer, 1926) beschrieb der am 22. November 1869 in Paris geborene Schriftsteller seine strenge puritanische Erziehung.
In seiner frühen Periode sah sich Gide als Symbolist und stellte seine inneren Konflikte in Tagebuchform dar: "Les cahiers d´André Walter" (Tagebücher, 1891). Die Werke des mittleren Alters reflektieren die Spannung zwischen Hingabe und Lebensrausch (in "L´immoraliste", 1902) und einem asketischen Verzicht (in "La symphonie pastorale", 1919).
In seinem Spätwerk sprach er im Theaterstück "Oedipe" (1931 davon, daß der Mensch nicht nur sein Glück suchen solle, sondern auch für das Glück der anderen verantwortlich ist. Gide starb am 19. Februar 1951 in Paris. Er gilt als Klassiker der französischen Literatur, weil er mit einfacher und klarer Sprache eine authentische Darstellung der großen existentiellen Probleme fand.
Über 'Die Verlise des Vatikans':
Mord als launenhafter Willkürakt
Ein Gerücht über die Gefangennahme des Papstes durch Freimaurer veranlasst einen braven Bürger, zur Befreiung nach Rom zu eilen. Dort fällt er Hochstaplern in die Hände und schließlich einem undurchsichtigen Anschlag zum Opfer. Andre Gide stellt in diesem satirischen Roman stärker denn je falsche kirchliche und bourgeoise Moral an den Pranger.
Klaus Mann: A.G. und die Krise des modernen Denkens
Klaus Mann schrieb mit diesem Buch die erste gründliche biographische Darstellung des französischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers André Gide. Geprägt von tiefer Verehrung und Bewunderung für einen großen Menschen und genialen Dichter erkennt Mann aber auch die Anfälligkeiten und die Problematik seines Vorbilds; es ist ihm gelungen, die menschlichen, denkerischen und dichterischen Konflikte Gides bis in die Einzelheiten getreu mit großem Einfühlungsvermögen nachzuzeichnen. Jedoch zeigt das Buch nicht nur Gide inmitten seiner Zeit. Vieles ist auch Selbstdarstellung des Autors und vermittelt zugleich einen tiefen Einblick in Persönlichkeit und Werk Klaus Manns.
Der Immoralist
Diese behutsam erzählte Geschichte vom 'Coming out' eines jungen Mannes hat Andre Gide 1902 publiziert und damit großes Aufsehen erregt. Michel, ein junger, weltferner Archäologe, erkrankt auf der Hochzeitsreise in Nordafrika an Schwindsucht. Die Genesung geht einher mit einem erstarkten Gefühl für die eigene Sinnlichkeit: erstmals wird ihm seine latente Homosexualität bewußt. Doch ein langer Weg ist zu gehen, bis Michel sich dem wirklich stellen wird. Ein Roman mit Kultstatus.
(= alles Zitate)
Das Frühwerk 'André Walter' ist genauso wie 'Jagende Rosse' von A. Döblin ungenießbar (?)
Sehr poetisch fand ich von A. Gide ... ja, wie hieß es?? Der Held heißt Nathanel o.ä., ein zweiteiliges Werk glaube ich. Bei amazon finde ich es nicht; der Titel irgendwas mit '..terrestre' ?
GüTeE - 21.04.01 at 02:22:54
Everything in its right place - IX - Generation pleased, the survivor series
Josephine, die alle liebevoll Joy nennen, kniet zusammengekauert auf den Fliesen der Maennertoillette, direkt unter der Papiertuechermaschine seitlich an die Wand gelehnt, im Schluchzen und Traenen aufgeloest, geloest das Haar.
Fuck you
schreit sie immer wieder zwischendurch
Fuckyoufuckyou
und ihre Stimme ist die, einer angespannten Halsader, einer fleckenroten Stirn, eines GAP-Pullovers, das Taschentuch, useless in der Faust zusammengeknuellt. Vorsichtig kniet man sich neben sie hin, was denn los sei, will man wissen, und ob ihr zu helfen sei. Meistens beruhigen solche Fragen niemanden, so dass sie wieder losflennt, ganz heiser und wie unter Schmerzen - das Gesicht aehnelt aus der Naehe lustigen Teppichmustern, man raeuspert sich.
Dabei begann der Tag vielsverprechend. Ich hatte mir vorgenommen, zweien zufaellig gewaehlten Managment Studenten ein Gespraech ueber die Fair Wage Campaign der Universitaetsverwaltung aufzudruecken und sie irgendwann in dessen Verlauf, gleichgueltig wie ihre Einstellung hierzu auch sei, als Nazipigs zu beschimpfen, was mir einmal auch gelingt, und das ist schliesslich nicht so schlecht.
Auch ist heute Shaggy zu Gast im Konzert und so ein Event kommt natuerlich ganz big, es gibt ein Pre-BBQ und eine Post - Late Hour Party, da geht aber keine Sau hin, weil 's dort nichts zu saufen gibt. Selber wuerde man sich ja niemals auf dem Konzert einer Band blicken lassen, deren Saenger sich drei mal umziehen wird, nur damit er sich auf der Buehne drei mal ausziehen kann. Alles in Massen, versteht sich, alles ausverkauft, man wundert sich nicht. Alles ein Spiel.
Und hier
Fuckyou Fuckyou - Josephine;
man weiss ja sofort was los sei, ihr Freund hat sie betrogen, was ja im Grunde egal waere, gaebe es in ihrer Vorstellung nicht die Fickbilder. Sie beschreibt angewidert, wie sie in das Zimmer gekommen sei und ihn auf und in Debby vorgefunden hat (man raeuspert sich wieder) und wie das
so gross
sei und auch
fuckin painful
waere. Sie koenne es kaum aushalten, so erzaehlt sie ploetzlich waehrend einer Weinkrampfpause - abgehackt vor meinem Gesicht gestikulierend, ihres eine Fratze aus Schmerz und Fickbildern eben - sie koenne die Bilder nicht aufhalten fuckyoufuckyou und wenn sie mich anschreit, ist es so, als waere ich es, der sich von Debby einen blasen lassen hatte, waehrend sie nebenan "Survivor" geschaut hat. Ununterbrochen ziehen sich Spuckefaeden entlang und zwischen ihren Lippen, ihr ganzes Gesicht ist feucht und angeschwollen und sie kann weder die Traenen noch
Fuckyou Fuckyou
bei sich behalten, so dass es nur eine Frage von Minuten sein muss, bevor sie sich uebergibt, vielleicht sogar Schlimmeres, man hoert ja immer wieder von jungen Maedchen, die sich im Angesicht einer solchen Enttaeuschung - eines Fickbildes also - Verletzungen zufuegen. Zu so etwas moechte ich es nicht kommen lassen, ich schlage spontan das Uebergeben vor, es wuerde ihr, wie ich meine, helfen. Stattdessen kriegt sie sich auf einmal wieder nicht ein, unzweifelbar ein aufgekommenes Fickbild, man umarmt sie und verschiebt den Gang zur Toilette auf ganz viel spaeter..
Shaggys Bus steht waehrenddessen unten auf dem Parkplatz, eine ziemlich prunklose Maschine, mehrere Lastwaegen daneben, man fragt sich automatisch, warum sie ihre Motoren angelassen haben, kein Mensch weit und breit. Es regnet leicht, Aprilregen - ein warmer. Im traegen Wolkenabendlicht gaehnt man bis einem der Kiefer weh tut, immer wieder Vitaminmangel, ein Kratzen im Haar, viel mehr passiert nicht: one more time: in den Taschen die Haende.
Sasa Lewisburg * - 21.04.01 at 01:54:35
Jetzt weiß ich, was kein Engel weiß...
Das muss dann doch eigentlich von Handke sein, wenn der das Drehbuch zu Himmel über Berlin geschrieben hat - oder hat er nicht? Jetzt weiß ich, was kein Engel weiß, now I know, what no angel knows, das ist Schmerz, Liebe, Enttäuschung, Schmerz, glück, Schmerz, Verzweiflung, Schmerz, Traum, Hoffnung, Versprechen, Schmerz... O Ihr beneidenswerten Engel, die Pfeile, die uns treffen, sind mit viel Galle getränkt...
Leonce München * - 20.04.01 at 23:42:37
5.00. Unübliche Zeit um aufzuwachen. Es ist die Zeit, zu der ich eigentlich über 100 Meter hohe, schwankende Hängebrücken renne, mit selbstgebauten Flugapparaten einer üblen Meute entfliehe, oder einen Katastrophenplan entwickle, um die Welt vor einer gigantischen Flutwelle zu retten. Heute nur eine langweilige Transmission empfangen, in der mein Bett in einem blühenden Garten steht - ich schlafe - sonst passiert absolut nichts. Lieber aufwachen bevor das ein böses Ende nimmt. Um 5.00 ist es kalt, dunkel und das müde Gezwitscher der Vögel deprimiert mich. Ich versuche möglichst geräuschlos in den Schrank zu gelangen, weil Eric tief schläft. Lautes Gepolter zu dieser Zeit kann ich ihm unmöglich zumuten. Finde auf Anhieb meine Motorradhosen, den dicksten Pullover der Welt zu sichten dauert erheblich länger, dann die Boots. 5.15. In der Küche wirkt alles eigenartig hell, ich kann Kaffee kochen ohne das Licht einzuschalten. Die Strahler rund um das Fabrikgelände leuchten alles aus. Hier ist niemals wirklich Nacht, es könnte auch schon Dämmerung sein. Wer weiß das. Bewegung wäre jetzt gut. In Gedanken bei Hard-boiled Wonderland, steige ich mit meinem Kaffee in den Aufzug. Ein alter Aufzug, Baujahr 1975. Dicke, weißliche Knöpfe, ein Umlegschalter für Stop und rote Alarmtaste mit Direktverbindung zum Service, den es vermutlich schon lange nicht mehr gibt. Hier ist die Mechanik am längeren Hebel, man kann es hören, fette Zahnräder. Kein elektronisches Gesumm nur knarzendes Metall.
Der betrogene Themenknebel.
Generation Drachentöter - mein Lieblingstext, trotz Handballverein.
Han - 20.04.01 at 22:16:38
He Shooti, habs doch nur wohlwollend gemeint. Schön für Dich wenn Du wen hast, - weil Du ja auch nicht der Schönste, wie man auf deiner Website sehen kann. Ich wette Du bist stillwassertief. Schönschlau halt. Und so. Haha. Aber deine ichbinjasobetroffen Nummer kauft dir hier keiner ab. Du Textschweinigel Du.
*
Entertain me.
Eiseisbaby München, Bayern * - 20.04.01 at 21:57:39
Hoppla, warum so hastig? - oder - Wie geht es eigentlich Tom Kummer?
--------------------------------------------------------------------
Jede Nacht von zwoelf bis vier Uhr morgens sendet CBS radio 2 -classic and beyond- die Sendung "Brave new waves". Heute morgen gab es ein Interview mit Mr. Jello Biaffra von den dead kennedys, es geht um das diese Wochenende stattfinden FTAA Treffen, ich schreibe so gut ich kann mal mit:
media creates public question of who is gonna win survivor, while the real problem is genetically engeneered food, plans for human cloning and poverty in the thrid world.
seattle was a mixed crowd of union activists almost rednecky people, and kids having drum circles.
the enemy is invisible although it can be named:
cooperate power
people being literally pad- locked into sweat shops to produce the T-Shirts and bras that are being sold to us.
for self protection bring Hockey equipment, bandanas against tear gas, bikes are good if the police is chasing you.
the enemy, cooperative organized power, makes it not capitalism anymore but feudalism.
diffrent people with talking skills will talk up the groups.
MIA treaty, MIF meeting both happened almost unreported in our media.
how often have you been tear-gased before?
a few times in Seattle, at Black Flag and Germs concerts: LAPD cops treat punks like rodney king. the police plans these riots themselves.
THE CAMCORDER TRUTH JIHAD:
get a camera, then film footage that cooperate media doesn't show.
my parents didn't hide the reality from me as a kid, they didn't turn off the TV when pictures of Vietnam were shown
natural progression
Yippies stopped the war while getting layed and being high
now we have only Yuppies
the top against the bottom. cooperate media doesn't allow Jesse Jackson to speak . Rather we have homophobic talk show hosts on the Mickey mouse channels owned by Disney.
media is the key to control the public: the communists and the Nazis did it too
HipHop is the new common language
saying no to cooperate media, buisnesses, tourism:
support independent buisnesses when buying something,
don't work for the cooperate machine as well
don't hate the media, become the media
read underground zines. by the way: stop publishing that i got shot
putting food on the table
vote green
my band members became money addicts, these are worse than crack addicts, I have a dozen law suits filed against me because I refused to sell out
I hope I will not end like Kurt Cobain by the end of this year.
****************
welches Tempo wird vorgelegt in unsere Gesellschaft?
I have a twitch around my right eye,...........why?
investigativer Journalismus.
Wievielen Menschen laechelst Du pro Tag aus vollem Herzen ins Gesicht?
alles ist eine Frage der Dosierung.
"Hau weg den Scheiss! Hei...Hei...Heidewitzka"
was sind die goldenen Kaelber unserer heutigen Zeit?
1.
2.
3.
neo tribes. Die Nischen der Popkultur.
was kuemmerts die Eiche, wenn sich die Sau dran schert?
mindfuck.
Wie oft musst Du noch auf die heisse Herdplatte fassen, bis Du erkannt hast, dass man sich da verbrennen kann?
------------------
Die Weltanschauung des Polizisten aus Hamburg, der sich fruehpensioniern laesst, um in ein Himalayadorf auszuwandern.
Die Weltanschauung eines 23- jaehrigen Schafshirten aus der Schweiz, der jeden Winter durch Asien und Afrika reist.
*
sich los eisen
Goldmund Montreal * - 20.04.01 at 21:08:54
"Geschmacklos" ist kein veraltetes Wort, neinnein, hat seine
Berechtigung, auch heute noch. Aber ein toll gewählter Name,
kann ich nur sagen, da hat sich jemand mal was einfallen lassen.
Nur, einen abbekommen wäre ganz falsch, aber immerhin
durftest du jetzt auch mal an die Tasten. Jetzt lass wieder Papa
oder die Mama ran. Und einen schönen weiteren Lebensweg noch.
Shoot * - 20.04.01 at 19:43:46
Eisi, Baby, interessant gekontert. In München mag man seine
Freundin als "Hand" vorstellen und nicht komisch angesehen
werden, hier in Heidelberg aber ist man nicht sehr erpicht
darauf, seinen Freunden die Angebetete vorzustellen mit den
Worten: Hallo, das ist meine Hand, mit der ich zusammenlebe.
Wobei, anatomisch ist nichts zu meckern. Aber stell dir vor,
mein Babyeis, du stehst am Altar, falls kirchlich in Frage
kommt: Sehr geehrter Herr Eiseis, wollen sie die hier an-
wesende rechte Hand zu dem ihnen angetrauten Weibe nehmen?!
Oh Baby, könnte ich diese Szene erleben, was würde ich geben.
Shoot - Moralvorstellungen variieren * - 20.04.01 at 19:39:17
Oder einen?
Ob das auch mit Hunden geht. Oder Tischbeinen.
"Frau heiratet Tischbein" (Rhein-Neckar-Zeitung Schlagzeile)
So ein Tischbein ist viel befriedigender als ein Mann. Und schnarcht nich.
Geschmackslos ist ein veraltetes Wort * - 20.04.01 at 18:40:58
Hey Shooti. Was haste denn. Wär doch die Chance für Dich auch endlich mal eine abzukriegen.
Eiseisbaby München, Bayern * - 20.04.01 at 17:59:13
Keks?
Tröstung - 20.04.01 at 17:12:16
zufällig in einer laune bei andreas t. reingezappt, kurz nach 15:30, pro7,
heute heiratete ein junges paar, das sich noch nie zuvor gesehen hat. aus
4 menschen (2xW,2xM) wurde ein heteropaar vom publikum gewählt und dann
rechtsgültig vor laufender kamera getraut. bin sehr erschrocken. wo bleibt
bei uns eigentlich die schamgrenze. nach bb und girlscamp jetzt auch noch
so etwas im dt. fernsehen. diese gesellschaft gleicht so langsam, aber sehr
sicher, einem riesigen haufen scheiße. mediengeiles dreckspack.
Shoot - Fernlesen macht schlauer * - 20.04.01 at 16:38:06
liebes fräulein hoff,
zu lang ist es her seit ich ihre letzten zeilen aufgeregt verschlang. der schimmer der erinnerung überkam mich in dem moment als ich ihren namen hier wieder erblickte. nun denn, ich habe ihnen dringlichst etwas mitzuteilen und die sache verlangt keinen aufschub. ach wenn sie nur wüßten ...
ergebendst ihr,
montechristo
montechristo in b * - 20.04.01 at 15:00:31
é
HMHB - 20.04.01 at 14:31:55
Chèrie, wenn Du gut aussiehst, bringe ich Dich in Deine eigene Diplomarbeit!
HMHB - 20.04.01 at 14:31:26
ich mache ein Grafik_Design - Diplom über Erinnerungen. Leute schreiben mir.. von Düften, Schreckliches, von Küssen, von Blamagen, wie die Kindergärtnerin hieß, schicken Lieder... erinnern sich für mich!
Hast Du auch Lust? ich lade Dich auch gern im Sommer zur Ausstellung ein.
bitte mail doch einfach: michelle@digitalpionoese.de
bin gespannt!!
mic münster * - 20.04.01 at 13:56:58
In Bonn lassen sie sich heute hängen, die darüber schwebenden Wolken - sehen aus wie dahin gekotzt, oder besser: wie Kampfstern Galactica im Tiefflug über Bonn. Finster. Dunkel. Grau. Abstrakter: Finsterdunkelgrau.
Der Tag begrüßte mich heute auf besonders schöne Art und Weise: Ein mir unbekannter Vogel - vielleicht das gleiche renitente Arschloch, daß sich jeden Morgen auf meinem Fenstersims auf das unhöflichste selbstbejubelt - hat etwas großartiges vollbracht. Er gab mir ein Zeichen; er vermittelte mir - auf seine Art und Weise -, daß altkluge Lateinzitate nicht in den Loop gehören: Er schiss liebevoll platziert in die Mitte des schönen Ledersattels meines Fahrrades Harley. Es könnte auch eine Kuh oder ein Geier gewesen sein, ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß dort wo einst der Sattel meines Fahrrades war, sich jetzt ein weiß-bräunliches Kack-Ed-vom-Schleck am Stiehl befindet.
Das soll jetzt nicht heißen, daß eine fünf in Latein zu entschuldigen wäre, Lotosperle, nur die Feststellung daß Lateinzitate und das von mir ersehnte Rockerimage nicht zusammenpassen - obwohl Seneca, von ihm stammen die weisen Worte, seinerzeit so ne Art Rocker war: Der der Minderwertigste und sonst Gegenstand des Gespöttes ist, sicher hat der auch das loseste Maul. Hat er früher öfter so vor sich hergemurmelt, während er - besoffen - durch die Straßen Roms flanierte. Ich weiß das. Besser.
Konstantin ist Vogelhasser * - 20.04.01 at 12:10:38
Eure Majestät, König Juan Carlos!
Seit vielen Jahren zählt Ihre wunderschöne Sonneninsel zu unseren liebsten Urlaubszielen. Paella und der Ballermann sind schon fast so deutsch wie Sauerbraten und der Kölner Dom. Weil Mallorca so schön ist, achten gerade wir deutschen Touristen sehr sorgsam darauf, dass nichts zerstört oder verunreinigt wird.
Umso trauriger sind wir, dass ausgerechnet die treuesten Mallorca-Urlauber jetzt mit dieser Öko-Steuer belastet werden. Eine Familie mit zwei Kindern muss für einen 14-Tage-Urlaub dann 200 Mark mehr bezahlen.
Das erscheint Ihnen, Majestät, vielleicht wenig, für einen Familienvater ist das aber sehr viel. Auch in Spanien ist vieles in den vergangenen Jahren teurer geworden. Bitte sorgen Sie dafür, dass uns wenigstens die unselige Mallorca-Steuer erspart bleibt. Dann kommen wir gerne wieder zu Ihnen nach Spanien.
Mit freundlichen Grüßen
~
BILD-Zeitung, die tun was.
Triticea ~ derzeit Südhessen * - 20.04.01 at 11:40:52
Was ich such find ich in keinem Buch
Letzte Woche wohnte ich einer Beerdigung eines Freundes bei. Er ist jung
gestorben, mit 24 Jahren. Seine Freunde warfen ihm Bücher in das Grab.
Ich wusste nicht was es zu bedeuten hatte, doch es war der Wunsch der
Eltern. So landeten an die 40 bunte Taschenbücher auf dem Holzsarg und
wurden mit ihm begraben.
Das mit dem Verlag, einfach vergessen. So wie die Jugend oder den Sinn
den man in den einfachen Dingen manchmal findet. Jetzt ist es zu spät.
Jetzt ist das Buch gedruckt. Der Alltag beginnt.
Verstaubt in irgendwelchen Regalen, zwischen wildfremden Büchern
stehen, nur mit einem vierfarbigen Cover leicht bedeckt. Welches Buch
soll das denn glücklich machen ?
Wenn man richtig hinhört, kann man es hören. Dieses Jammern, dieses
Wehklagen. "Ach wäre ich doch nicht gedruckt worden" oder "Wie
schön war das Leben noch als Idee". Aber so, schwarz auf beige,
Buchstabe für Buchstabe, eingezäumt von Satzzeichen ?
Nur wenige Bücher bestehen dieses Leben, das dem Tod näher ist als
man vermutet. Das Erstaunliche ist, dass es gerade diese Bücher sind, die
dann wieder gelesen werden, um dem Tod zu entkommen oder irgend
eine Form des Lebens zu finden.
Wo soll es denn sein ? Etwa zwischen Seite 41 und Seite 42.
Zusammengekauert zwischen zwei s, die dank der neuen Rechtschreibung
in einem "dass" beieinander stehen. Ja, wahrscheinlich steckt dort das
Leben. Und die Verlage drucken es. Vermarkten es. Binden es. Es wird
sogar noch lektoriert um dann gelesen zu werden. Oder überlesen. Wenn
man Pech hat überliest man es. Das wäre aber wirklich ein großes Pech.
Und dann ? Ja dann weiss keiner was im nächsten Moment passiert.
Vielleicht hat man eine Hoffnung, vielleicht eine Ahnung, doch ein Wissen,
nein ein Wissen das möchte ma liebner nicht haben. Dazu gibt es doch die
Bücher, die man in das Regal stellen kann. Oder wenn man Glück hat, in
ein Grab werfen. Dann sehen die Bücher auch mal was von der Welt, aus
der sie sind.
fredrik grafing * - 20.04.01 at 10:27:26
Halbkeks:
vielleicht hätte ich ihm "konkret" anbieten sollte? Übrigens sind die Gebrauchtverkäufer meistens abgehalfterte Neuverkäufer, und der Juniorchef leiht sich am Wochenende die Christbäume für Spritztouren mit der Bäckermeistertochter aus (für Branchenunkundige: "Christbäume" nennt man in der Branche supervollausgestattete Vorführworte wie z.B. E-Business-Lösung.
*
Monsun:
An diesem schönen Freitagmorgen
Also, alles der Reihe nach. Es ist ein schöner Freitagmorgen, die Sonne leuchtet die letzten Winkel der Stadt sauber, die Frühwitwen lassen ihre alten Hunde auf den Bürgersteig scheißen, die Berufsschülerinnen rauchen an der Bushaltestelle noch schnell eine Marlboro Light und ich höre Fixing a hole im Autoradio.
Das sind Löcher in der Stadt
Auf meinem Weg sind zwei oder drei Baustellen normal. Heute waren es acht oder sogar neun. Und das waren keine gut vorbereiteten Asphaltsanierungsarbeiten , sondern eilig improvisierte Aufreißlöcher mit höchst unzureichender Absicherung zum unendlichen Verkehr. Die reparieren nicht unsere Straße. Die graben etwas aus. Die suchen was.
Die Schatzinsel ist gar keine Insel
Und als ich an einer Rotampel in das vor Aufregung gerötete Gesicht eines Vorarbeiters sah, da wurde mir alles klar. Monsun und ich sind schuld. Mit unseren leichtfertig hier ausgeführten Zitaten aus Stevensons Schatzinsel, mit den 15 Mann auf des toten Mannes Kiste und einer Buddel voll Rum (johoohoo!) haben wir das Codewort gegeben. SIE lesen den Loop und haben auf diese Parole gewartet. SIE graben jetzt Berlin um und suchen – ja, was denn eigentlich?
Graben wir nach Anastasia
Wonach suchen SIE? Sind es Golddublonen? Ist es das Bernsteinzimmer? Die Gebeine der letzten Zarentochter? Die schottischen Kronjuwelen? Die Generation Golf? Wer sind SIE überhaupt? Und warum gerade jetzt? Ich weiß es nicht, und ich fürchte, Monsun auch nicht. Wir haben den Code, aber wir kennen nicht seine Bedeutung.
*
Rumsaufen: gute Idee. Wo ist eigentlich boomtown?
Corvus Berlin, mit Baustellen * - 20.04.01 at 09:45:48
Es scheint wie Wörter
die Gedanken in ein Kaleisdoskop
pusten lassen.
Dabei erwachen dann die Saltos
die schweren leichten Hänge
zu graupelnden Himmelstränen
sich einfach setzen
statt lindgrün Limonadenblumen
im Frühlingszenith zu busseln.
(Hab alle Wörter aus dem Aleph gemacht , zu haben bei
Dritte Wortladen, in Frankfurt an der Oder)
***suche Aussagen zu André Gide, Empfehlungen, Gedanken,Zitate, Notizen.Wer weiss etwas?*****
ALINIA singlecity,alpenvorland * - 20.04.01 at 08:59:50
Herr Corvus: "Kann ich Ihnen helfen?"
Herr Ahmed: "kommisch auf die Anseige. Suchisch was andres. Scheff, hast du auch eine "Globalisierung"?
H.C.: "Oh, das tut mir leid, gerade verkauft, aber ich kann ihnen eine schöne "Synergieeffekte" zeigen.
H.A.: "Habbisch schleschte Erfahrung mit gemacht, Scheff. Suvill Bensin verbraucht"
H.C.: "Unsere Wörter sind alle top in Schuß, wir haben aber auch eine "Kaufempfehlung" gerade reinbekommen.
H.A. "hat die Kollega gehabt von mirr, auf Weg nach Turkei kaputtgegang."
H.C. "wie wäre es mit einem preiswerten neuen Wort, z. B. "Supply Chain Management"
H.A. "habbisch jetz eine "Built-to-Order", wollt isch was mit meh Platz , machnix, thyss scheff"
HalfManHalfBiscuit - 20.04.01 at 08:16:32
Goldmund Montreal * - 20.04.01 at 01:45:30
Es ist unschön, die California Dream Girls als Trockenpflaumen zu bezeichnen.
Shoot - Radio Wellenreiter * - 20.04.01 at 01:44:01
Die Bilder waren mir irgendwie unverständlich, schwarz-weiß Lithographien, die chinesische Drachen zeigten, wie sie bedrohlich durch den nächtlichen Himmel stoben. Riesenhafte Fledermäuse anderswo, über den sich unscharf abzeichnenden Konturen von St. Paul’s, die eine süßliche Erinnerung in mir hervorriefen. Trotzdem kamen sie mir beruhigend vor, wie der widerkehrende Alptraum aus Kindertagen, welcher einem so unendlich vertraut geworden war, daß man sich wohl fühlt darin, weil man ja weiß, was passieren wird.
Auf dem letzten Bild war ein dreieckiges Grab abgebildet, in dem sich ein gleißend polierter Kupferkessel befand. In dem Kessel stand eine Figur, vielleicht ein Engel, der einen fremdartigen Strauch hielt, von dem es unablässig in umstehende Auffangbecken herunter tropfte. Diese wurden von drei Tieren, einem Adler, einem Ochsen sowie einem Löwen getragen.
Flavius - 20.04.01 at 00:42:28
corvus, du willst doch damit nicht etwa sagen, daß du mit mir ne buddel rum leeren willst.
und absicht. jetzt, da du es sagst, entdecke ich die absicht in mir selbst. an den tagen herabsinken. ja. ich muß es auch in mir selbt herabsinken lassen. immer wieder.
monsun_rave boomtown/sahara * - 20.04.01 at 00:28:59
Bücher
Vom Sebastian Brant's 'Narrenschiff' war ich enttäuscht
'Schwarzes Blut' von Louis Guilloux las ich zweimal. Der 'Held' Cripure (ein Versager?) wurde mit Don Quijote verglichen.
Francois Rabelais: Gargantua (wunderbar, witzig!)
Sehr poetisch: 'Daphnis und Chloe' von Longos, 'Undine' von Fouqué und 'Carmen' von Prosper Merimée.
Novellen: 'Der nächtliche Gast' von Wolfgang Bächler, 'Das fliehende Pferd' von Martin Walser und vielleicht von Hans-Henny Jahnn 'Die Nacht aus Blei'.
Gedichte von Karl Krolow, Paul Celan, Robert Gernhardt, Volker Erb usw.
GüTeE - 20.04.01 at 00:27:37
So will ich denn, ohne zu überlegen.
Einen Tausch anbieten.
BEZIEHUNGSFRuST.
Da nehm ich doch gern den Liebeskummer.
LaNGEWEILE.
Ist im Angeot mit drin.
HeRZRASEN und FRüHLINGSGEFÜHLE.
Such ich so denn auch.
Trockenbeerenauslese, beser EISwein Mosel.Saar.Ruwer. * - 19.04.01 at 22:10:18
Hab heut ein Wort ersteigert
bei so einer dieser Dings da
LIEBeSKUMMER
jetzt mag ich das ganicht
wer will es haben
fürn halben Preis?
eine Flasche Chardonnay -Nr.2345t6723 Eu
1998
ALINIA Laperla,weisswursthauptstadt * - 19.04.01 at 21:15:21
Generation Tempo
Geil, erst Paris Bar und Markus Lüppertz am Donnerstag mit Fliege am Fenster. Nächster Tag Kunst mit Jim Morrison und Maxim und Moritz stehen mitten drin. Marc fährt zu Doug, Doug schreibt das Ding über Marc. Jeans Team, Wedding und Café M. Den Glaspantoffel verloren, war nämlich nur gelogen.
Für alle Fälle Stefanie - 19.04.01 at 20:05:26
"Why don't you all f-fade away (Talkin' 'bout my generation)
And don't try to d-dig what we all s-s-say (Talkin' 'bout my generation)
I'm not trying to cause a b-big s-s-sensation (Talkin' 'bout my generation)
I'm just talkin' 'bout my g-g-generation (Talkin' 'bout my generation)
This is my generation
This is my generation, baby"
HMHB - 19.04.01 at 20:05:16
Generation Porsche 1.2
Sicher ist - es gibt Generationen, also auch diese. Nennen wir sie, wie wir wollen. Wenn etwas ist, fragen wir sogleich: Und wie ist es? Wie ist sie? Der Versuch, die Antwort auf die Frage bei uns zu suchen oder bei den Menschen die wir kennen und von denen wir gehört oder gelesen haben oder die wir gesehen haben, ist zum Scheitern verurteilt. Zu viele Unbekannte. Man sagt: Eine Generation wird geprägt. Sie prägt nicht, vor allem nicht sich selbst. Also muss ein äußeres Ereignis von Bedeutung diese Prägung vollziehen oder bereits vollzogen haben. Und diese Prägung erfolgt zwangsläufig, denn was ist eine Generation schon anderes, als ein heißer Wachstropfen, der auf den Küchentisch der Tatsachen fällt? Löst man ihn vorsichtig ab, findet man ein Relief, einen Abdruck. Was für ein Abdruck könnte das in unserem Falle sein? Dumpfbacken wie Illies deuten auf die eine Rille oder die andere und laabern sich dann daraus was zusammen und merken am Ende ihrer Laaberei, dass doch nix hinten dabei herauskommt, aber dann ist es auch schon egal. Ich behaupte: Da ist weder Krieg, noch Unruhen. Da ist auch kein VW Emblem. Nein, da ist etwas Anderes, etwas Unglaubliches und vollkommen Unwahrscheinliches. 25-35 Jahre Frieden. Fett. So ein Mist aber auch.
*
Eiseisbaby München, Bayern * - 19.04.01 at 19:07:58
Top Gebrauchtwörter zu Rotstiftpreisen!!
"Diskurs" (1983), 3 Vorbesitzer, Bestzustand, DM 700,-
"Vögeln" (1992), 1A, super gepflegt, DM 900,-
"kein Thema" (1996), leichte Steinschläge, DM 250,-
"Vollpension" (1978), nur Langstrecke, alle Inspektionen, DM 380,-
"Arbeiterschicht" (1965), Bremse neu, DM 200,-
"Zungenkuß" (1991), Garagenwort, DM 800,-
"Selbstverwirklichung" (1984), Zentralverriegelung, violettmetallic, DM 450,-
"Nase bauen" (1988), Todesfall, Notverkauf DM 120,-
"Gehtgarnicht" (2000), wie neu, mit Garantie, DM 1.200,-
Ihr Ansprechpartner für Gebrauchtwörter: Herr Corvus.
*
Lotos, Baby!, wenn ich ihre Äußerung als Kompliment auffassen darf, erlaube ich mir ohne Untertreibung anzumerken, dass Intelligenz eher zu meinen geringer ausgeprägten Vorzügen gehört.
HalfManHalfBiscuit - 19.04.01 at 18:54:53
Wow, der erste Chat meines Lebens! Nee, weiss ich nicht, in Latein bin ich über
die Fünf nie hinausgekommen, was meine Versetzung mehrmals gefährdete. Wenn ich
doch bitte auf Deutsch kriegen könnte, bester Rocker. Und danke auch fürs
Blümchen, kicher
Lotos - 19.04.01 at 17:31:46
Liebe Lotos, ich muß darauf bestehen nicht ernst genommen zu werden - Sie wissen doch: ut quisque contemtissimus et ludibrio est, ita solutissimae linguae est. Sprachblümchen. Zartes.
Konstantin "Mädchenversteher" * - 19.04.01 at 17:27:46
Was mache ich bloss falsch? Warum schneidet es immer den letzten Satz ab? Da
stand ein freundliches freundlich für den Keksmann
Lotos - 19.04.01 at 17:19:50
Ojeh. Bitter. Das zweite Mal schon in dieser Woche. Ich glaube es bahnt sich was
an. Dazu gesellte sich noch eisig, abgeklärt und desillusioniert. Nein
Konstantin, so wie Du in Wirklichkeit ein Rocker bist, bin ich eine romantische
Kuh, mit dem unerschütterlichen Glauben an alles Gute, überall!
Und wenn hier sonst schon die Süsslichkeit ausgebrochen ist, reihe ich mich
bescheiden ein und freue mich auch über den monsun, amüsiere mich über die
Wortschlacht, muss aber anmerken, dass die Wortagenturidee so einen langen Bart
hat, wie mein Fernsehturm hoch ist. Bedaure.
Und eins noch, das es nur eine Frau gab, die mit Herrn HalfMan... schlief, die
intelligenter war als er, verwundert mich keineswegs. Das musste ich doch noch
loswerden, fre
Lotos heute in im Frühlingslicht * - 19.04.01 at 17:17:11
Für unsere Auswertung haben wir die gemessenen Merkmale in vier Kategorien
aufgeteilt. Die Kategorien bündeln jeweils mehrere Softskills, das sind
berufsbezogene Charaktereigenschaften. Wir gehen jedoch davon aus, dass diese
Eigenschaften nicht feststehen, sondern einer Entwicklung und Veränderung
unterliegen.
Wir wissen natürlich nicht, ob du dich in der realen Welt genauso verhältst wie
bei uns, aber innerhalb der vier Kategorien möchten wir dir unseren
gegenwärtigen Eindruck beschreiben.
Die erste Kategorie beschreibt deine Arbeitsweise, das Potenzial, das du zur
Bewältigung während der Arbeit aktivieren kannst. Darunter fallen Merkmale wie
Organisationsfähigkeit und Flexibilität, aber auch Motivation, unternehmerisches
Denken und Kreativität.
Du hast dich im Spiel als jemand erwiesen, den jeder Arbeitgeber gerne
einstellt, denn du denkst und handelst im Sinne des Unternehmens. Du bist sehr
motiviert bei der Arbeit und dabei sehr flexibel und kreativ. Zusätzlich
verfügst über eine gute Organisationsfähigkeit.
In der zweiten Kategorie haben wir abgebildet, was du sicherlich unter dem
Begriff soziale Kompetenz kennst. Dazu gehört z.B. die Fähigkeit sich in eine
Gruppe zu integrieren genauso wie die Einschätzung der Position in einem Team.
Aber auch der Umgang mit Konflikten und die Bereitschaft sich durchzusetzen
werden hier beschrieben.
Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass du dich hervorragend in Gruppen
eingliedern kannst und gerne im Team arbeiten willst. Gleichzeitig bist du in
der Lage eine Führungsposition einzunehmen. Du wirkst auf uns sehr verlässlich,
verantwortungs- und konfliktbereit. Allerdings solltest du dafür Sorge tragen,
dass auf deine Meinung gehört wird und du sie und dich durchsetzt.
Die dritte Kategorie befasst sich mit der Herangehensweise sowie Ver- und
Bearbeitung von Problemen. Dazu gehören nicht nur die Problemlösefähigkeiten
sondern auch der Umgang mit Stress und die Konzentrationsfähigkeit.
Du bist in unseren Augen außerordentlich gut im Lösen von Problemen. Du hast
dich als sehr konzentriert, aufmerksam und belastbar erwiesen. Du bist sowohl in
der Lage, Situationen systematisch zu erfassen als auch komplexe Probleme
hervorragend zu lösen.
Diese vierte Kategorie vereinigt die Merkmale, die Aufschluss über deine Haltung
und Einstellung zu deinen beruflichen Zielen geben. Dazu gehört dein
persönliches Engagement, deine Zielvorstellungen und deine Bereitschaft
initiativ Sachverhalte zu verändern.
Wir haben dich als sehr zielstrebig und außerordentlich klar in deinen
Vorstellungen über deine berufliche Zukunft erlebt. Dabei bist du sehr
ausgeglichen und gut darin, deine Umwelt konstruktiv zu verändern. Du bist sehr
selbstdiszipliniert und dennoch bereit notwendige Risiken einzugehen.
Glückwunsch.
Sasa - 19.04.01 at 16:52:51
Summum Malum
Der Ort: Bonn. Das Wetter: blütenblauer Himmel, durch den fette, zufriedene Wolken schweben - wie weiße Wale durch das Meer. Ich muß - ganz der zeitgeistmäßige Silver Surfer - an die Ästhetik denken. Ästhetiken. Genauer: An diejenigen Ästhetiken, die so meint Norbert Niemann im Forum zu denken, die im Rahmen der Zeichen- und Srachpoblemtaik der Moderne (aber auch - da würde er weitergehen als ein ominöser Thorsten, in einem wunderbaren Kauderwelsch - im Rahmen der dekonstruktivistischen und Spielansätze der Postmoderne) das Verhältnis von Form und Inhalt thematisiert und zugunsten der From entschieden habe, haben nicht nur alles kritische Potential eingebüßt, sondern beliefern den Status Quo der alles beherrschenden Marktästhetiken und werden so selbst zu Trägern eines neuen, tendenziell totalitären Terrors von innen.
Darüber muß ich nachdenken, weil ich irgendwie das Gefühle habe: da will Dich einer anpissen. Und weil ich das nicht leiden kann, wenn jemand klüger daher kommt als ich - Besserwisserei steht nur mir zu - muß ich heute, um meinen point d'honneur widerherzustellen, das Wort Ästhetik zwangsbeschlagnahmen. Dafür gebe ich das Wort "Hybris" wieder frei - selbstredend erst nach Eingang der Zahlung von Herrn Tigchelaar (als Dank gewähre ich Ihnen eine Freibenutzung des Wortes: Ästhetik)
*
HMHB: Wenn Sie das EM.TV der Worte sein möchten, will ich der Leo Kirch des feuilletonistischen Wortes sein. Meine Archive sind dank der manchmal-ist-sie-gar-nicht-so-bitter-sondern-ganz-großzügig Lotusblüte zum bersten gefüllt.
*
Portofino: Das von Ihnen angebotene Wort erfüllt leider nicht die notwendigen Kriterien, ich muß Ihnen also die einmalige Benutzung des Wortes "Hybris" nachträglich in Rechnung stellen: Entweder das Wildlederjacket oder Ihre Umbenennung von Portofino in Juan Les Pins.
Konstantin Hollywood * - 19.04.01 at 16:28:17
Nur wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Ich war gestrandet.
Einsam auf Usedom. Toteninsel. Nicht so schlimm für jemand,
der sowieso lieber allein ist, kämpfte Vernunft gegen Panik,
doch schon heulte ich mit dem Wind, der die wilden Schatten der
Kiefern auf mich zutrieb. Als schließlich die Stoßstange im
Krater versank, nahm ich Abschied vom Leben. Aus und vorbei.
Nie wieder würde es Tag werden. In der Erosion des Realen
wurde ich Strandgut.
Gleich würde das Meer in schwarzen Wellen über mich stürzen,
Windflüchter würden mich niedertrampeln.
Larinet - 19.04.01 at 16:12:47
Verblüffend gut sind sie auch, stimmt, Herrfrau Corvus. Erinnern ein wenig an den frühen Waterhouse. Als der noch spielfreudiger war. Als der noch HUMOR hatte. Nein, schön ist das, was Sie schreiben, monsun_rave, auch einige Bilder gefallen mir. Merci!
mb hh * - 19.04.01 at 16:05:02
Symmetrisch, aber nicht ganz.
Monsuns Texte sind so verblüffend gut. Ich habe mir überlegt, daß er sich überlegt hat, sie genau hier und nirgendwo anders aufzubewahren, wobei sie hier ja eigentlich gar nicht aufbewahrt bleiben, sondern einfach nur an den Tagen herabsinken, und diese Tage dann auch verschwinden. Und daß dies genau die Absicht ist.
Johohoo, und ne Buddel voll Rum.
Corvus Berlin * - 19.04.01 at 15:43:31
Neinnein, Bonn ist Bundesstadt, weil die Stadtväter sich das so ausgedacht
haben, nachdem ihnen schon das schöne BundesHAUPTstadt von den
Ortseingangsschildern entfernt wurde. Da hab ich nichts mit zu tun, aber das
kann der Herr Portofino mit dem Wildlederjacket natürlich nicht wissen. Trotzdem
ist es erstaunlich mit welch einer Arroganz hier manch einer in den
Vokabularkampf tritt. Im übrigen hat das nichts mit Hybris/Übermut/Anmaßung zu
tun, sondern mit skuriler Kleinstadtpolitik. Und jetzt langsam mal genug von
Barbour/Stucki/Tussiphonbüchern...die Katze beisst sich in den Schwanz...
Konstantin, ich überweise ihnen einen beträchtlichen Betrag für die einmalige
Benutzung des Wortes H.....! Schließlich muß so ein Hobby wie das
Feuilletonwörtersammeln ja auch gefördert werden.
Klaas Tigchelaar Stadtteil Beuel * - 19.04.01 at 13:20:09
pawl op * - 19.04.01 at 11:04:34
Nachträge zum Golfkrieg
"...und manche von uns schreiben schon mit 28 Jahren eine Buch über ihre eigene Kindheit, im eitlen Glauben, daran lasse sich die Geschichte einer ganzen Generation erzählen." (Florian Illies, Generation Golf)
*
"Das beste Buch das ich seit langem gelesen habe. Eine Pflichtlektüre für alle die um 1980 geboren sind!!" (Amazon-Leserrezension zu Generation Golf)
*
"Wo wenig Klasse ist, ist viel Generation." (Gustav Seibt)
*
"Mein Traum: Tausende von Barbour-Jacken und Nickelbrillen wüten vor der Stuttgarter Konzern-Zentrale, weil Schrempp den Aktienkurs von DaimlerChrysler nach unten gedrückt hat." (Ulf Poschardt)
*
"Schon früher als Kind, wenn es draußen blitzte und donnerte, hab ich mich nicht unter der Decke verkrochen, sondern stand am offenen Fenster." (VW, Generation-Golf-Website, Abteilung Cabrio)
***
Gebrauchtwörterhandel
Hallo Halbkeks, ich bin mit im Team. Darf ich die Gebrauchtwörterabteilung übernehmen? Wir können Worte wie "Generation" in Zahlung nehmen, dann kurze Innenreinigung und mit viel Reibach weiterverkaufen. Wörter wie "Soziokultureller Hintergrund" ohne Chancen auf TÜV und ASU können wir vielleicht noch nach Polen oder Weißrußland verscheuern, wenn die Bock drauf haben.
Corvus Berlin * - 19.04.01 at 10:05:13
BEIFANG
credits to newton
Beinahe geräuschlos und unerkannt droht ein unerklärliches Objekt über mir. Habe heute die Einladung einer diskutierbaren Schönheit zum kuscheligem Abendessen mit einer verkrampften Notlüge ausgeschlagen. Einem Tag, der zwei intensive deja-vus auf einmal bringt, sollte man nicht trauen, weniger noch seinem Ausklang. Drei richtige im Lotto, immerhin. Es freut mich gerade, meine Sicht der Welt zu demontieren, mein Vater Unser, mein Glaubensbekenntnis, meine physikalische Existenz. Vielleicht doch lieber zurück zu diesem merkwürdigen Objekt über mir. Nein halt, da war noch was anderes. Vielleicht noch ein Bißchen Bilanz, für die, dies mögen: 78% meiner schönen Zeit habe ich heute in Gedanken an mein Honigmädchen verbracht. Natürlich nicht die, die mich zum Essen eingeladen hat, sonst wäre ich doch mit Sicherheit hingegangen, trotz aller Zweifel. Sie ist ja auch nicht diskutierbar, sondern ein Naturgesetz. So wie Newton uns weismachen will, daß der Apfel auf die Erde fällt und eben nicht in den Raum driftet. Weil das halt nun mal so ist. Das kann ich auch nicht ändern. A ja, das Objekt. Ein Apfel vielleicht? Oder doch ein Ei: Dotterleben. Hellgelbe Keimzelle umgeben von waberndem Glibber. Endlos reproduzierbare Supermarkt-Freude. Ich bin das, hallo, ich, hallo. Macht Euch nie einen Spaß mit der Wahrheit. Sie kann länger lachen als ihr. Das Gravitationsgesetz ist Unfug. Lacht doch, wenn ihr wollt.
graphic guerilla muc * - 19.04.01 at 09:39:35
Reizvoller Gedanke: eine Wortvermarktungsagentur gründen (P-Commerce). Würde allerdings weniger auf den Neuen Markt setzen, denn der Kapitalbedarf ist nicht hoch (sozusagen: Wörterproduktion mittels Wörter). Vertrieb: Strukturvertrieb (inkl. Drückerkolonnen). Natürlich hätte ein alter Österreicher gewaltige Einwände gegen dieses Vorhaben gehabt. Das Wissen über die Existenz dieser Theorie verdanke ich einer Absolventin der classe préparatoire (sie wollte auf eine dieser normalen Superschulen) des Lycée Henri Maske in Paris und einzige Frau mit der ich im Bett war, die wesentlich intelligenter was als ich. Der Theoretiker ist aber lange tot und heute hätte er bestimmt gesagt: "womit man reden kann, darüber muß man Geld verdienen".
HalfManHalfBiscuit - 19.04.01 at 08:35:17
Art of Love.
Close To Me.
In a Sentimental Mood.
My Favorite Things.
Watercolours.
The Time Is Now.
I Rock.
Sasa - 19.04.01 at 04:38:01
Art of Love.
Close To Me.
In a Sentimental Mood.
My Favorite Things.
Watercolours.
The Time Is Now.
I Rock
Sasa - 19.04.01 at 04:37:55
GüTeE - 19.04.01 at 00:51:12
Meine ersten Schallplatten, die ich mir 1970 in Bremen von meinem ersten selbstverdienten Geld kaufte, hießen 'The History of the Blues', herausgegeben von Paul Oliver (Gitarre-orientiert; die Piano-Doppel-LP brachte ich meinem Cousin mit: 'Mojo-Boogie'/ J.B.Lenoir) und 'Bitches Brew' live mit Miles Davis.
Die Blues-LP habe ich oft gehört! Eine 'rockigere' weiße Scheibe hatte/habe ich außerdem. Zu hören sind Howlin' Wolf mit 'Built for Comfort' und 'Evil', Jimi Hendrix mit 'Red House' und 'Voodoo Chile' usw.
Musikalisch finde ich 'den' Blues interessanter als diese religiöse Musik (Gospel, Spirituals), nur ist sie so abgrundtief traurig oft und ohne Hoffnung. Schade.
1970 war mein Vater 3 Jahre tot. Ich wohnte bei meiner Tante (seine nächstältere Schwester), mit der ich plattdeutsch redete. Ihr (zweiter/der erste im Krieg vermißt) Mann war 2 Monate vorher gestorben. Gut ein Jahr wohnte ich da. 1972 nahm ich mir ein eigenes Zimmer (im Keller, Steintor-Viertel). Leider hatte ich kaum Kontakt 'zu den Bremern' und vereinsamte. An den Wochenenden fuhr ich nach Hause mit dem Bus und hatte Freunde in der peer-group.
Im ersten Jahr in Bremen war ich noch mit Freunden aus der Schulklasse zusammen, die eine Straße weiter wohnten.
*
Von Gustave Flaubert lese ich z.Zt. die 'Éducation sentimentale' (auf deutsch, Ü.: Walter Widmer). Es gefällt mir sehr gut bisher. 'November', ein Frühwerk, ist auch zu empfehlen. Blues
Vorhin sah ich auf Video den Anfang von 'Winterschläfer' von Tom Tykwer u.a. und bin begeistert! (Lola rennt usw. habe ich noch nicht gesehen, und freue mich schon drauf - K+K kommt nächste Woche zu uns in die Provinz).
Der letzte Anstoß zum Flaubert kam von HelK, muß ich gestehen (H. Krausser: Tagebücher 1997-99)
--------------------------------------------------------------------------------
GüTeE - 18.04.01 at 23:55:30
monsun_rave boomtown/sahara * - 18.04.01 at 23:28:53
@monsun_undsoweiter:
danke.
Anna Luz Exhauptstadt * - 18.04.01 at 23:07:18
anna luz: der schönste satz heute.
merkwürdig werden in einer nacht
monsun_rave boomtown/sahara * - 18.04.01 at 23:01:00
asche streuen, auf wege, in spuren, in den wind. in einen wirbel von blätter geraten und mitfliegen. als kind beschriftete ich herbstblätter. als kind als kind als kind, das waren noch zeiten, ja. da ist die welt wie ein traum. da stürzt man aus dem fenster und fliegt. oder man öffnet die flügel und wassermassen stürzen herein, aale, quallen, seeschlangen, ein dreimaster und die mannschaft, am steuer der klabautermann. fünfzehn mann auf des toten kerls kiste. das kind ist nicht mehr da. das kind ist gegangen. es hat sich umgedreht und ist in mich geschlüpft. in meinen dunklen körper.
die nacht ist lang. die nacht dauert.
und sie meinen wirklich, sie kommen damit durch? wenn sie sich da nur nicht verschätzt haben. ich meine, wenn man sich so ansieht, was sie da so ... produzieren. ich weiß nicht. nun ja, weil wir uns so lange kennen. ich will mal nicht so sein. geben sie das zeug schon her. ich will sehen, was ich für sie tun kann.
einem seil in die dunkelheit folgen. ohne netz und ohne licht.
nun, das ist wirklich lächerlich von ihnen, anzunehmen, sie hätten auf diese weise irgendeinen erfolg zu verbuchen. sie glauben doch nicht etwa, ihnen würde verziehen. merken sie sich eines für ihr weiteres leben: lassen sie sich nie fallen, schon gleich gar nicht ins ungewisse. aber vor allen dingen: kehren sie niemals zurück!
durch den stollen brechen. schaufeln, schnaufen, auflösen. ein kriechtier werden, grabtier, schaufeltier. gerüche. zittern. und auf den bergsturz warten.
monsun_rave boomtown/sahara * - 18.04.01 at 22:58:59
Zu Hause packte sie einige wichtige Sachen in ihren Rucksack, die sie nachher bei der Arbeit brauchen würde. Gehetzt fiel ihr Blick auf die große Uhr an der Wand. Der Vormittag war wieder mal so zugeschaufelt, aber diesen Termin musste sie jetzt endlich erledigen, schon drei Tage hatte sie ihn vor sich hergeschoben.
,Wo hab ich bloß den Autoschlüssel? Wo ist er bloß?’, schoss es ihr durch den Kopf. Vor ein paar Tagen kamen beide in die Wohnung, er hang den Schlüssel an den Haken neben die Spüle und sie verschwand sogleich hinter ihrem Computer, um noch einen wichtigen Vortrag vorzubereiten. An diese Situation erinnerte sie sich noch ganz genau.
Sie schüttelte kräftig den Kopf, um die Gedanken loszuwerden. Sie strich sich ihre dunkelbraunen, glänzenden Locken zurück und überlegte: ,Wenn ich zügig fahre und am Straßenrand, anstatt auf dem Parkplatz parke, kann ich noch eben ein Brot essen’.
Sie kramte im Kühlschrank nach der Margarine. Natürlich war keine mehr da. ,Dann eben ohne’, sie schrieb aus Gewohnheit seine Lieblingssorte auf die Einkaufsliste.
Langsam setzte sie sich aufs Sofa und massierte ihre Schläfen. Wie würde es wohl sein, ihn wiederzusehen? Das heißt, wenn er überhaupt da war. Und wenn nicht?
Schnell sprang sie auf und lief zur Toilette, um sich noch eben die Haare zu bürsten und mit Spangen nach hinten zu stecken. Sie ließ sich noch etwas kühles Wasser über die Pulsadern laufen, da merkte sie, dass ihre Hände zitterten. Er meinte immer, sie habe schöne Hände. Aber sie sah nur die hässliche Narbe am rechten Mittelfinger und das entzündete Nagelbett an dem links daneben. Sie verzog das Gesicht, musste aber bei dem Gedanken, dass er oft jeden einzelnen Finger geküsst hatte, lächeln.
Eilig nahm sie die Jacke vom Stuhl und verließ die Wohnung, da fiel ihr auf, dass sie ja nun doch nichts gegessen hatte. ,Was soll’s’, dachte sie und stieg in ihr kleines Auto. Es lagen überall Krümel und leere Packungen herum. Noch vor circa zwei Wochen hatte er sie dran erinnert, mal wieder auf der Rückbank Staubzusaugen. Das würde sie gleich erledigen, wenn sie abends von der Arbeit nach Hause kam.
Endlich angekommen, parkte sie an der Seite im Parkverbot, weil jetzt wirklich keine Zeit mehr war, einen Parkplatz zu suchen. Im Gebäude meldete sie sich an und ließ sich den Weg zu ihm zeigen. Der freundliche Mann hielt ihr die Tür auf und ließ sie auf ihre Bitte hin kurz alleine.
Sie hielt die Luft an, als sie ihn endlich wiedersah. Endlich konnte sie ihm alles sagen, was ihr auf dem Herzen lag.
"Ich habe dich echt vermisst, mein Lieber", fing sie an. Während er sie durchdringend anstarrte, redete sie mit zitternder Stimme weiter.
"Ich weiß nicht wie es so weit kommen konnte, und ich weiß nicht wie ich weiterleben soll. Vielleicht helfen mir Freunde, wer weiß? Du hast mich einmal geliebt und ich liebe dich noch immer, aber wir müssen uns mit der Situation abfinden."
Tapfer nickte sie und wendete ihm den Rücken zu, um sich aber sofort wieder umzudrehen.
Ein paar Sekunden, Stunden, sie wusste es nicht, stand sie da, um sich sein Gesicht einzuprägen, bevor sie ging.
"Ich denke, da die Sache jetzt beendet ist, gibt es nicht mehr viel zu sagen, was meinst du?", fragte sie leise und fröstelte. Während sie noch dem Hall ihrer Stimme lauschte, wurde ihr bewusst, dass er nie wieder antworten würde. Manchmal hatte er lange überlegt, bevor er dann ruhig und leise antwortete. Aber jedes Mal hatte er geantwortet, jedes Mal, irgendwann.
"Oh mein Gott", stieß sie aus, war gleichzeitig aufgewacht aus ihrer Starre, die sie seit dem Anruf vor Schmerz geschützt hatte, und eingeschlafen, für immer.
Langsam ging sie rückwärts zur Tür und ließ ihn dabei nicht aus dem Blick. Hektisch drehte sie sich um und stürmte aus der Tür. Vorne im Empfangsraum blieb sie stehen und sagte gefasst: "Er ist es. Schicken sie mir alle nötigen Formalitäten zu", doch dabei dachte sie: ,Wie kann ich nur? Alles im Sinn außer ihm. Er ist der wichtigste, das wichtigste überhaupt, überall und immer.’
Dann fiel sie auf die Knie und erbrach sich aus Ekel vor sich selbst. Jemand kam ihr zur Hilfe. Kraftlos stemmte sie sich hoch und rannte zitternd und vor Schmerz laut aufschreiend aus dem Leichenschauhaus, direkt vor den Bus, Linie 809.
Lisa Langeln * - 18.04.01 at 22:36:30
merkwürdig werden in einer nacht.
in einem hell erleuchteten krankenhaus merkwürdig werden, denkt er, ohne dass es jemand bemerkt. nicht die hauptnachtwache und nicht der nachtwächter mit der stablampe.
er sitzt auf einem stuhl am fenster und hält den schlüsselbund in der latexbehandschuhten hand. wenn er den kontrollgang um drei uhr gemacht hat, wird er noch mal kaffee kochen und ein wenig davon trinken. und den schlüssel zum giftschrank benutzen.
die tür zum fahrstuhl öffnet sich und der wachdienstler steht im türrahmen. ja, es ist alles ruhig, sagt er, und nein, der kaffee ist nicht noch warm, leider, leider. der nachtwächter kommt zum fenster und erzählt ihm von der geknackten dbox, die die kollegen im erdgeschoss haben, beate uhse die ganze nacht, sagt er und grinst. da lässt sich der nachtdienst aushalten, was.
er lächelt und nickt, jaja, lässt sich aushalten.
als er wieder alleine ist fasst er seine haare zu einem zopf zusammen und spült seine tasse ab. er steckt ein weiteres paar handschuhe in seine kittleltasche und betritt den korridor.
merkwürdig werden, denkt er. einfach einfach einfach merkwürdig werden.
Anna Luz Exhauptstadt * - 18.04.01 at 21:45:56
Mit Verspätung für den Rocker Konstantin und alle anderen
Wortverschacherer. Geschenkt. ( und gekürzt ):
obgleich ursächlich naturgemäss sowieso immerdar geradewegs
nahezu genausogut wiewohl dergestalt anlässlich vorgeblich gleichsam
jedenfalls letztendlich zuzüglich wennschon gegenüber immergleich
dermassen einhergeht hinreichend allerdings vorwiegend jedwede
zweifellos weitgehend demnach ziemlich desto typisch günstig
nächstfolgend derart üblich bezüglich solchermassen inmitten
andrerseits lediglich nichtsdestoweniger beinahe wieauchimmer
nachgerade ebensowenig deshalb stets eingedenken irgendwie
abermals fraglos
ist eine Arbeit von Lothar Baumgarten mit dem Titel FEUILLETON-KLIMAX
von 1999, die meines Wissens noch immer im Treppenhaus des
Hamburger Bahnhofs in Berlins neuer Mitte zu betrachten ist.
Lotos heutegrosszügig * - 18.04.01 at 21:04:24
Das muss ich los werden.
Unbedingt.
Liegen doch nur bei mir rum.
Wer will mir dafür noch eine
Zimmerspringbrunnenpumpe
geben?
Jetzt kommt's: TURBO, MEGA, ARBEIT.
Bei Bedarf kann ich auch 'n paar mehr dazugeben.
P.S: hab mir heut bei CONRAD zwei kleine Minipumpen gekauft und in einer grossen Schüssel mit Steinen (echte Lava)geniale Wassergeräusche gebaut.
Übertönen den Rechner, und den Strassenlärm.
ALINIA alpencity, bla-bla * - 18.04.01 at 21:02:44
BLITZROTE AUGEN
dieses Gedicht wird Ihnen präsentiert von
KODAK
1.interaktiv
pelzmäntel, trimm-dich-fahhräder und vieles mehr
fehler: textmarke nicht definiert
der umbruch findet eben statt
blitzrote augen einstreuen
(blink:beifall!)
aufregende fragebögen beantworten
und mehr über deine schuppen erfahren
anleitung für maschinengewehre aus pappe
aber das ist überhaupt nicht komisch
vertreter verstecken sich in treppenhäusern
und warten ihrer opfer
es erscheint ein kleines blitzrotes symbol
tamam
anfangs hatte ich noch zweifel
aber das hat mein leben verändert
2.tijuana
dreitausend kilometer stahlbarrieren
schweißgetränkte bohnenfresser aus der zona mortale
nennen sie uns
wir kommen von beiden seiten der grenze
eine rasse von musikern
ein offenes labor
zerbrochene träume der schmuggler, prostituierten und dealer
NEWDEALNEWSTUFFNEWFUCKNEWDAY
(blink: augenblitz)
für einen abend eine andere persönlichkeit annehmen
es muss ein spezielles ambiente entstehen
las playas crazy peas faszinierend und abstoßend
speak spanglisch
3. roxy music
meine warnung gilt denen die schon drüben sind
wenn alle anderen schlafen
erfinden sie einen anderen, eigenen traum
die augen geschlossen
(achtung: sponsor beachten)
manchmal ist es gut
etwas zu nehmen und die eigene unterschrift darunterzutun
mein name ist ferry, brian ferry
extrem einfache spielregeln
hatten sie eno unter kontrolle?
(lachen) manchmal ja, manchmal nein
auch ohne sun-glasses
bin ich der neue cole porter
in vielem liegt ironie
gerade neulich wieder
ich wußte, dass das auch in der realität so war
petit déjeuner compris
(blink: lachen)
willst du mich erpressen?
4.deutsch
so bist du
nur du
(sopransaxophon)
und wenn du gehst olli
dieses Gedicht wurde ihnen gelesen von
JUDITH
judith on the balcony with begonies * - 18.04.01 at 20:58:35
Mein Horoskop will mir ernsthaft raten:
Trinken Sie heute reichlich Mineralwasser!
Sie werden sehen, Ihre Haut jubelt!
P. Aristide - 18.04.01 at 20:53:29
Lieber Eckhart, Du bist ein Gentleman. Vielen Dank. Ich bin begeistert.
TomTom - 18.04.01 at 20:08:52
Solange ich noch nicht mit dem Flugprogramm begonnen habe, sollte ich bei Ihnen, HMHB, nichts zu melden haben, ich weiß, aber ich hätte zum Beispiel das Wort "Einkommenssteuererklärung" anzubieten, ein immer wieder aktuelles und schönes Wort, allerdings ohne jegliche sexuelle Implikation, leider
the crab nach dem Abendbrot deshalb etwas träge * - 18.04.01 at 19:24:52
Lieber Konstantin, würde Ihnen das Wort "Barbourjacke" genügen? Ich
möchte es nicht mehr, da ich es in den letzten zwei tagen so oft benutzt
habe. Andere Worte möchte ich nicht tauschen. Tut mir leid.
Lieber HalfManHalfBiscuit, wie wäre es mit der Akkumulation weiterer
Wörter bis zur Gründung einer Wörterrechtevermarktungsagentur, so á la
EM.TV. Dann könntest Du irgendwann damit an den Neuen Markt damit
gehen, einen Haufen Geld verdienen, und im schneeweißen Anzug die
Damen von Herrn Aristides auf Deiner Yacht in Cannes - nicht in Passau -
empfangen.
Portofino sagt: Lieber Polo tragen als Polo fahren * - 18.04.01 at 19:07:52
Mein aktueller Lieblingsbegriff ist eine Neuschöpfung, die als Lizenz mit 1, 5 oder 12 monatiger Nutzungsberechtigung hiermit angeboten wird.
Es handelt sich um die Lizenz für den Begriff: "reine Notdurft". Anwendungsmöglichkeiten: z. B. wenn jemand mit einer unattraktiven Frau ins Bett steigt oder einen Tanzkurs zur Partnersuche mißbraucht. Sexuelle Implikation muß vorhanden sein. Etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber nicht mehr wegzudenken. Vorschriftsmäßige Verwendung: immer beide Wörter zusammen! Für Feuilletonisten oder Präsentationen allerdings leider ungeeignet.
Bitte um Tauschangebote oder andere schöne Dinge.
*
Ich würde immernoch jede Wette eingehen, dass die mittlere Dame eine Reiterin ist.
HalfManHalfBiscuit - 18.04.01 at 18:38:21
Portofino, Sie dürfen das Wort "Hybris" im Loop nicht benutzen, daß gehört nämlich seit gestern mir - es handelt sich dabei um meine Feuilletonistenvokabelneuerwerbung. Sie verstehen. Ich kann es Ihnen, wenn Sie weiter auf die Benutzung des Wortes "Hybris" bestehen, zum Tausch anbieten. Ich erwarte Ihr Wortgebot - nebst praktischer Anwendungsmöglichkeit für den Alltag. Im übrigen bleibt Bonn immer Bundesstadt, weil ich das so will und weil Herr Tigchelaar dort rockt. Deshalb.
Konstantin kann heute die Klappe nicht halten * - 18.04.01 at 18:04:38
"Elsa" heißt übrigends keine
s.u. - 18.04.01 at 17:47:52
Bonn immer noch als Bundesstadt zu bezeichen, kommt das der Hybris
nicht ziemlich nahe, Herr Tigchelaar?
Des weiteren habe ich B. v. Stuckrad-Barre nie als langweilig oder
untalentiert bezeichnet - als Gagschreiber für Harald Schmidt taugt er ja.
Auch sein erstes Buch "Soloalbum" könnte man als ganz nette
Unterhaltungsliteratur durchgehen lassen, wenn es nur halb so lang
gewesen wäre. Schlußendlich wird er aber wohl nie die Schwelle vom
autobiographischen Annekdotenerzähler zum ernstzunehmenden
Schriftsteller überwinden.
Nein, der Absatz von Barbourjacken in Mitteleuropa geht dramatisch
zurück. Irgendwann hatte man auch das besondere Gefühl des
gewachsten Stoffes, wenn man so ein Kleidungsstück am Körper trug,
satt, und auch an den speziellen Geruch war man irgendwann so
gewöhnt, daß man Lust hatte, einmal wieder etwas wirklich Elegantes zu
tragen, und nicht wie ein englischer Großgrundbesitzer, der gerade aus
dem schottischen Hochmoor kommt, in der Stadt herumzustapfen.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, daß auch ein auf den ersten Blick zeitloser
Artikel sich irgendwann überlebt.
Was für Autos die Damen von Herr Aristide fahren, interessiert mich nicht
wirklich. Ich warte nämlich immer noch auf deren Telefonnummern.
Portofino zieht der Barbourjacke ein Wildlederjacket vor * - 18.04.01 at 17:47:29
Wat - wer bist Du denn?
Die Damen fahren einen azurblauen Golf, auf der Heckklappe das Wappen der Stadt Verden, einen im Sommer sehr angenehmen Barccetta, sowie einen alten Mercedes aus der ehemaligen Flotte der Botschaft eines mediterranen Staates. Juristen tragen wirklich noch diese Wachsjacken, gerade im Moment zum Beispiel; ich staune, welche Kontroversen ein Photo doch aufzuwerfen vermag, höre France Gall und erinnere an die nach wie vor phantastischen Verkaufszahlen, die Herr Kracht bei Pustet in Passau hat. Ach und das Bild stammt natürlich von der Riverboatparty. Am angegebenen Ort. Danke.
P. Aristide - Generation Absolut * - 18.04.01 at 17:44:51
Ist Stuckrad-Barre wirklich untalentiert, doof und langweilich?
Tragen Jura Studenten und Innen wirklich immer noch Barbourjacken?
Fahren die Damen von Herrn Aristide lieber Golf, SLK oder Duesenberg?
Basteln sich loop-kritzler ihr Weltbild aus Werbespots zusammen?
Und ist das nicht eigentlich alles herrlich egal? Jedenfalls ist was los, das ist die Hauptsache, bei welcher Generation auch immer.
Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 18.04.01 at 16:30:45
ich werd nun
fuß fassen
hab es satt
kraft zu lassen
bunter fuchs
hast mein herz gerissen
ist nun kalt
und angebissen
aber
fuchs - ich hab nicht aufgegeben
auch mit steinherz läßt sich`s leben.
windhündin mit beigem haupthaar grunewald/ knatterbank * - 18.04.01 at 16:29:18
LANAS OPUS MAGNUM NUMMER DREI - DIE NEUNTE
Im Aufzug ins Untergeschoß. - "Wie läufst denn du heute herum?" - "Wieso, sieht man das?" - "Wie auf Eiern!" - "Da könntest du Recht haben." - "Jesses, was ist denn los?" - "Ach weißt du, die rote Lyn, Gwendolyn aus der Hausapotheke, hat uns heute im Kasino so eine Runde Pillen ausgegeben. Diese kleinen blauen, du weißt schon." - "Viagra? Erektionsprobleme? Du?" - "Nöö, nicht direkt. Reine Neugier. Mal ausprobieren, wie sich das so anfühlt." - "Komm, laß mich auch mal fühlen!" - Und schon hat Schwester Melanie ihre zarte kleine Hand an seinem Schritt und krallt sie um sein wertvollstes Teil, nur durch die makellos weiße Baumwolle seiner Arzthose von ihm getrennt. Die Beiden haben eben, wie soll man es anders sagen, ein ziemlich kumpelhaftes Verhältnis zueinander. Beide ein wenig Außenseiter, das schweißt zusammen. Sie, weil natürlich jeder im Haus noch ihren Großvater kennt, den alten Chef. Professor Bemperle. Und weil sie, selbst kaum über zwanzig, neuerdings für alle unübersehbar mit dem Oberarzt Weinbrenner liiert ist, diesem alten Knochen. Das schafft nicht gerade Freunde, nicht unter den Kolleginnen und auch nicht bei den anderen Männern der Klinik. Und was Jochen angeht, Dr. Klapproth, Arzt im Praktikum, ist es einfach so, daß er der Neue ist, der erst einmal überall herumgestoßen wird.
Melanie versteckt ihre knackige Figur unter einem dieser unsäglich kleidsamen Schwesternkittel und ihr hübsches Gesicht unter einer spitzkantig schwarzgeränderten Brille, auch noch mit rosaroten Gläsern. Alles nur Tarnung, Fensterglas. Jochen weiß es besser. Gleich an seinem ersten Tag im OP haben ihn die Schwestern, natürlich in voller Absicht, unter die falsche Dusche geschickt. Dorthin, wo schon Melanie geduscht hat. Die kannte das Spielchen wohl schon von früher her und hat ihm einfach ohne weitere Umstände das Du angeboten, jetzt wo sie sich ja doch schon etwas näher kennengelernt hätten. Und Jochen ist immerhin so geistesgegenwärtig gewesen, ihr ungefragt zu bescheinigen, daß sie sich ja eigentlich auch wirklich nicht zu verstecken hätte. Und hat seitdem mehr als einmal von ihrem Körper geträumt.
Um es auf einen Punkt zu bringen: Claudia, seine Freundin daheim in Karlsruhe, ist sicher eine Frau wie aus dem Bilderbuch, um die ihn Viele beneiden. Fast so überlang wie er, gertenschlank und blondgelockt, aber eben auch ein bißchen Prinzessin auf der Erbse. Eine Frau zum Bewundern aus der Ferne. Melanie dagegen eine Frau zum Anfassen, für den wohligen Schauer beim Berühren. Wenn er mit Claudia Sex hat, wird er nie das Gefühl los, daß sie ihm dazu bloß ihren Körper zur Verfügung stellt, weil das eben so dazugehört. Mit Melanie würde er es sich ganz anders vorstellen, weicher, wärmer, leidenschaftlicher, aber auch zärtlicher. Was allerdings auch erst noch herauszufinden wäre. Melanie ist überall rund und weiblich und jedenfalls viel zu schade für den blöden Weinbrenner allein. Allerdings reicht sie Jochen kaum bis über die Brust. Wahrscheinlich müßte er alles sie machen lassen, um sie nicht unter sich zu erdrücken. Vielleicht ginge ihr aber auch gerade das gegen den Strich. Denn daß sie wirklich so cool die Hosen anzubehalten liebt, wie sie es wohl gern von sich glauben machen möchte, kann er sich eigentlich auch nicht so recht vorstellen.
Unten im Untergeschoß sollen die beiden Abgeschobenen Röntgenfilme sortieren. Die lagern hier seit über siebzig Jahren in einem inzwischen riesig angeschwollenen Lager, dummerweise nicht nach Jahrgängen geordnet, sondern allein alphabetisch nach Patientennamen. Dreißig Jahre müssen sie aufbewahrt werden. Die noch älteren sollen nun aussortiert werden, das schafft nicht nur Platz, sondern bringt auch gutes Geld für das Krankenhaus, durch die Rückgewinnung des verwendeten Silbers. Später sollen dann nach und nach auch die neueren Jahrgänge abgelichtet werden, auf Mikrofilm oder gleich digital. Dann wären sie ohne Suchaufwand jederzeit auf jeder Station abrufbar, es wäre noch mehr kostbarer Platz gewonnen, und sogar die enormen Kosten ließen sich wohl tatsächlich durch die Silber-Rückgewinnung abdecken. Obwohl Zehntausende Röntgenfilme abzuphotographieren wären.
Aber im Souterrain kommt dann alles ganz anders. Melanie schnappt sich einfach Jochens Hand und zerrt ihn nach links. Nicht nach rechts ins Röntgenarchiv, sondern nach links in die Personalsauna. Das finstere kleine Kabuff kann man zwar von innen zusperren, aber wohl auch jederzeit von außen wieder öffnen. Mit einer Geldmünze im Schlitz unter dem Besetzt-Schild. Falls drinnen mal jemand umkippen sollte. Aber egal jetzt. Jetzt muß alles ganz schnell gehen. Jochen sieht überall nur noch milchkaffeebraune Haut, Melanies Haut, solariumsgebräunt, auch dort, wo eben eben noch ihr unschuldig kindlich geblümtes Höschen saß. Und ihr neongiftgrünes Top mit der neckischen Warnaufschrift "Vorsicht, das sind zwei!" Oh je, und was für zwei! Da sind sie wieder, so niedlich wie unter der Dusche, zum Anbeißen. - Ob sie wenigstens die Pille nimmt? - Nein, muß sie ja nicht mehr, sie ist doch schon schwanger, sechste Woche. Deshalb, nur deshalb darf sie schließlich nicht mehr im OP arbeiten und ist als Kellerkind abkommandiert. Das soll er aber bitte noch nicht überall herumposaunen! - Er könnte ganz etwas anderes herausposaunen, er hat schließlich seine Pille geschluckt, er schon! Aber ob das Kind etwa wirklich von diesem Weinbrenner wäre? - Er soll jetzt bitte nicht so viele blöde Fragen stellen und lieber endlich zeigen, was ein richtiger Mann so alles drauf hat! - Also gut, dann zeigt er es ihr eben. Bloß das Licht schaltet er vorher noch aus, für den Fall, daß draußen jemand vorbeiläuft. Aber dann!
FORTSETZUNG FOLGT
Lana Hoff , Göttingen * - 18.04.01 at 16:24:48
Für Alinia, damit Du herausfindest wo er sich befindet, Dein Tribe:
What do I have to do to become a Secret Service agent?
The basic requirements to become a Secret Service agent is that the applicant must have a four-year college degree, be in good physical condition, and have not gotten into too much trouble as a kid or a young adult. Lots of people apply to become Secret Service agents, so the process is very competitive. We always tell people that may be interested in becoming an agent that they should study very hard in school, don' t do drugs of any kind, and be the best person that they can be.
Für euch, die ihr mein seichtes Chatniveau verachtet:
Es gibt doch tatsächlich eine Kinder-Sektion auf der Web-Site des Secret Services in den USA. Sehenswert. Toll ist vorallem: Mit ziemlicher Sicherheit wird es weder James Bond, noch einen Loopster geben, der die obigen Anforderungen erfüllt. Spitze auch die liebevoll gestaltete Most-Wanted Liste.
http://www.treas.gov/usss/
Crab: Mit den Füßen habe ich zu meinen besten Zeiten noch einen Golem oder Oger bearbeitet, je nachdem was mir in Lamedon so über den Weg lief. Also: manchmal sogar 8 mit einem Streich.
Konstantin down and out in Hollywood und T-Punkt * - 18.04.01 at 16:21:57
OYE, was lese ich denn da ?
Pajero. Nicht gerade ein gutes Wort, wenngleich auch nicht so wie es übersetzt wurde.
Sich aufmandeln, könnte man es korrekt sagen.
Ob das immer mit der besagten Tätigkeit einhergeht, ist von etnischer Gruppe zu einer anderen verschieden. (Nicht in Venezuela)
Eine Generation nach einem Auto nennen, interessant.
Ich hätte immer gerne zu einer Generation als solches gehört.
Leider bin ich schon vor der Festlegung irgendwelcher Revierattribute aus dem Nest gefallen und habe seither meinen tribe nicht mehr gefunden.
Wahrscheinlich wurde er 1962 durch die NASA in Verbindung mit dem FBI exterristisch zwangsevakuiert.
Jeder Einwanderer hat ähnliche Probleme, generiert Lebensgefühl.
Watzlawyck hat mich schon gewarnt: man kann nur unglücklich werden.
ALINIA alpencity * - 18.04.01 at 15:39:58
Das ist bestimmt die gute Luft.
Warum macht die Maschine das? fragte Sabrina, nachdem sie das Gas mit der Bremse
verwechselt hatte
Lotos BSR rocks * - 18.04.01 at 15:20:34
Wiedermal Besuch. Mit der gläsernen Strassenbahn fahre ich zum Flughafen, um
eine Angehörige der Herrenrasse abzuholen. Ihre Mutter ist Irin und ihr Vater
Jude, sie hat schwarze Haare und blaue Augen, eine echte Südstaatenschönheit.
Der Flugfafen ist aus braunem Plüsch, so kommt er mir zumindest vor, ich sitze
und bekomme Kaffee mit Zartbitterschokolade. Vive la France.
Bei der Gelegenheit decke ich mich gleich auch noch mit Boulevardpresse ein,
denn in Deutsch ist diese rar in der Postkartenstadt. Meine Freundin spendiert
ein Taxi, das vor Auchan auf uns wartet, dem riesigsten Supermarkt den ich
kenne, gleich beim Flughafen. Meine Kommilitonen, von denen die meisten zu
mehreren in den überteuerten und marginal ausgebauten riesigen Dachböden der
Gründerzeithäuser wohnen, decken sich hier mit Lebensmitteln ein, um ein paar
Francs zu sparen, die dann eben für das Benzin draufgehen. Ich habe lieber vier
Sorten frische Waldpilze, aber wenn man schon mal da ist, kann man wenigstens
Bier mitnehmen. Es sind Pfandflaschen. Das entdecke ich heute, nachdem ich, was
meine Bekannten hier schon mehr als exotisch fanden, meine vielen Pullen in den
einzigen Glascontainer weit und breit geworfen habe, niemand in diesem Land
weiss scheinbar, das man für das Zurückgeben bares hartes Geld erhält. Später
gibt es noch mehr Kaffe, bei Jean Nouvel in der Stadt, der seine Sache wirklich
gut gemacht hat, vor allem die Toiletten erwecken einhellig Begeisterung.
Glücklich schon, wer sie hinter der Spiegelwand rechzeitig entdeckt, dann eilig
seine hellederne Handtasche auf die vermeintliche Glasblage wirft, die sich,
erkennbar an den Wasserseifenflecken, die das gute Stück nun zieren als das
Waschbecken entpuppt. Eine schräg angebrachte Glasplatte, ein Spalt in der
sichbetonenen Wand, in den das Wasser läuft. Zauberei. Den Rest des Wochenendes
versuchen wir uns als Gastrokritikerinnen und schikanieren Kellner. Bald werde
ich platzen, aber meine Freundin sagt, ich sähe wirklich frisch aus. Das ist
Lotos heute * - 18.04.01 at 15:16:57
off. - cache cœur naïf * - 18.04.01 at 15:10:24
Ach ist das schön hier. Endlich mal wieder. Erörterung wichtigster Fragen mit
ausgefeilten Argumenten auf allen Seiten. Ich liebe das. Und die hübsche
Mädchen. Und die echten Kerle. Am besten aber gefällt mir, das endlich mal
jemand den Loop verstanden hat (KOTZ - 18.04.01 at 10:49:04), vielleicht kann
hier mal detailiert erklärt werden. Die Hundehaufen von heute haben eine andere
Farbe, so kann man sie ihrem Entstehungsdatum zuordnen und anhand der zum Teil
leeren Umrisse sehen, wie gründlich die bemitleidenswerte Stadtreinigung
arbeitet. BSR
Lotos - 18.04.01 at 13:35:30
Solltest du mich meinen, du mit dem weichen Keks, liegst du leider um einen Buchstaben daneben. Um ein Y genau gesagt. XY. Got me man!?
Schwanz und Eier. Du weißt schon. Oder nicht? Dachte ich's mir doch.
Hier erbricht sich ein Mann - 18.04.01 at 13:15:59
Das Phänomen, warum sich die Person vordergründig über die Jungs hier beschwert ist in der Sozialpsychologie, Ethnologie und in den Werken von Sabrina Setlur unter dem Terminus "V.....neid" bekannt. Damit wird die weibliche Mißgunst gegenüber denjenigen Frauen bezeichnet, die sich die in jeder Hinsicht erstklassigen Kerle (Ethologie: "Alpha-Männchen") krallen. Zu starker V-neid führt häufig zu Drogenkonsum, Kaufrausch, ineffektiver Fitnessmanie und in Verbindung mit fehlendem GV letztlich zu Haustierhaltung.
HalfManHalfBiscuit - 18.04.01 at 13:00:50
Mode: Erst gestern habe ich erfahren, was denn nun Barbourjacken sind, danke!
Generationen: Ich habe Freunde, die es lieben, lauthals die 70er Jahre Hitparade und Disco 72-76 rauf und runter zu gröhlen, sie verdienen nur kein Geld damit. Nach einigen Bieren kann es sehr spassig sein, in gemeinsamen Erinnerungen zu schwelgen. Außerdem esse ich immer noch eine Süßigkeit namens Nappo, eben wegen dieser Erinnerungen.
Frauen: Dass der Loop kleine Macker beherbergt, sollte uns doch eigentlich allen klar sein. Macht doch Spaß, oder?
Fliegen: Sieben auf einen Streich, Konstantin?
Fliegen: tststs, HMHB
The iCrab kurz und schmerzlos weg mit dieser Post * - 18.04.01 at 11:44:03
@Fan aus Kiel - wenn Du das mit "sadistisch" auf die Aufräumarbeiten im Loop beziehst und das Kopfschütteln meiner Mitmenschen, wenn ich versuche Ihnen zu erklären, für was und warum ich mal eine Stunde für mich brauche, dann vielleicht ein wenig.
Falls Du aber die Themenknebel meinst, lache ich ganz kurz, drucke mir Deinen Eintrag auf A0-Paier aus und hänge Ihn zu den anderen liebenswürdigen Komplimenten an meine Wand.
@Pawl & Goldmund & Klaas - die "Konfirmationskaffee"-Seite sauber archiviert und ein paar Fehler korrigiert. Eure Bilder sind jetzt auch richtig dabei...
@Alinia - eine kleine Mail von Dir und Du themenknebelst das nächste Mal den Loop
@Susi - ich verstehe langsam worüber Du im Archiv stolperst. Das das Looparchiv stellenweise so aussieht wie ein löchriger Schweizer Käse lag und liegt an der Unschlüssigkeit des jeweiligen Archivars. Wöchentlich updaten heißt, alle zwei Monate mehrere Springtage in Kauf zu nehmen - denn nicht jeder Monat heißt Februar. Naja und dann sind Textperimente oder andere technische Pausen nicht zu vergessen. Letztendlich ist aber alles chronologisch vorhanden...
MARiO @imloop.de * - 18.04.01 at 11:26:09
Generation Drachentöter
Mit ungefähr zehn Jahren, nachdem ich jedes Buch mit einem speerschleuderndem-halbnackten Griechen oder bihänderschwingenden Siegfried drauf, verschlungen habe, entdeckte ich die Welt der Rollenspiele - ich vollzog einen Sprung von Homer zu Tolkien und wollte nichts anderes sein als: Aragon. Leider ließen mich meine engstirnigen Eltern nicht nur nicht mit Schwert in die Schule, ich durfte mir auch die Haare nicht bis zum Hintern wachsen lassen. Ich mußte mich also, notgedrungen, auf das Abschlachten von Orks in meiner Fantasie beschränken - was Anfangs noch zu lehrreichen Konversationen zwischen meiner Mutter und mir führte, wenn ich mal wieder übermüdet und abgekämpft am Frühstückstisch saß - "Wie siehst Du denn aus, hast Du schlecht geschlafen?" worauf ich, lässig in mein Philiadelphia-Vollkornbrot beißend, "Ach, Orks" erwidern konnte. Zum Glück gab es dann also besagte Spiele mit vielversprechenden Namen - Das schwarze Auge, Dungeons & Dragons, MERS und, daß Spiel der Meister: Midgard - um mein kindliches Verlangen nach Mystik und Heldentum in eine durch klare Regeln definierte Welt zu kanalisieren: Mittelerde. Da war ich nicht immer Mensch und durfte genau das sein: Ein muskolöses Monstrum mit dem Kopf eines zwölfjährigem Spinners - immer einen Drachen und ein halbes dutzend Orks im Schwitzkasten haltend. Meine Freunde hatten coolklingende Namen wie Gandalf, Skar usw. und gemeinsam haben wir in regelmäßigen Abständen die Welt vor den bösen Mächten bewahrt. Die anderen Kinder waren dafür im Handballverein.
*
Ein fröhliches Dankeschön an den rockenden Rocker Klaas, habe soeben "Opus Magnum" in das Massen-Klo meines Arbeitgebers geschriehen.
*
Nach dem nochmaligen durchlesen des ersten Satzes muß ich überrascht feststellen, daß ich nicht schwul bin.
Konstantin Hollywood * - 18.04.01 at 11:10:14
Jungs, Jungs, Jungs! Sind solche Elsen echt eure Traumfrauen? Dann wird mir jetzt einiges klar. Klar, zum Beispiel, daß ihr vom Porschefahren träumt, oder daß ihr ernsthaft immer noch über Brbourjacken und über kreuzlangweilige Musik schreibt. Daß ihr euer Leben aus den schlechtesten Serien (Traumschiff), Werbespots (Raffaelo) und Videoclips (Ricky Martin) zusammenkopiert. Endlich habe ich verstanden, was der Loop wirklich ist. Danke schön, auf Nimmerwiedersehen.
KOTZ - 18.04.01 at 10:49:04
Das absolut schöne Foto von Herrn Aristide, der evtl. sogar mit Rose aus der Schulter wachsend als Schatten zu sehen ist, erinnert mich daran, mich hier nach einer parkettsicheren Begleiterin für die in Kürze beginnende Hochzeitssaison (inkl. B-Promi-Vermählung) zu erkundigen. Damen mit Vorkenntnissen im Gesellschaftstanz werden bei gleicher optischer Qualifikation bevorzugt. Bewerberinnen aus anderen Sprachräumen sind willkommen. KFI und um Geld geht's auch nicht. (Zuschriften bitte an HalfManHalfBiscuit@ayianapa.com) Vielleicht kann man auch einen -ähm- Pool bilden, hier gibt's sicher Leidensgenossen.
Herrn Tigchelaar muß ich energisch widersprechen. Diese Damen kriegen z. T. schon im Golf Cabrio Zustände. Rechts: SLK, Mitte: alles, Hauptsache: schnell, Leder, leicht rückwärts einzuparken, Fahrersitz schön weit vorne und AHK für den Pferdehänger, links: M-Klasse wäre OK, aber nicht wichtig.
HalfManHalfBiscuit - 18.04.01 at 10:18:34
Laut RTL EXPOLSIV feierte die Generation Golf über Ostern auf Sylt und hat damit die diesjährige Urlaubssaison eröffnet. Die Superreichen währenddessen sind noch immer auf Fisher Island eingekerkert; sämige Baronessinnen und geliftete Maschinenbau-Witwen. Generation Bentley.
Natürlich darf man von einer Frauke Ludowig keine tieferen Analysen erwarten; sie redet immerzu von STARS und PROMIS. Ja, Promi, wer will das nicht sein?
Es folgt ein Seufzen, ein Aufatmen, ein schüttelnder Kopf.
TomTom Africanism * - 18.04.01 at 09:46:29
Ich finde es eigentlich ganz unterhaltsam, Sasa. Deutsch-Leistungskurs? Von mir aus.
*
Danke, Lotos, für den interessanten Chinapop. Vielleicht sollte ich mal weniger Scholl-Latour lesen (Generation Reisfeld).
*
Und dann, Portofino, mal kurz zu uns beiden:
Ich habe kein Problem. Ich fahre auch keinen Golf und schreibe keine Bücher. Ich sehe auch keine düstere Zukunft für Herrn Stuckrad-Barre und gönne ihm nichts Böses. Genauer gesagt ist es mir ziemlich egal, so lange ich nicht seine Bücher kaufen muß. Und mal ganz ehrlich: nach den sauren Trauben klingst du ein wenig mehr als ich. Übrigens bin ich auf jeden neidisch, der viel Geld hat. Auf Michael Jackson und Bill Gates allerdings noch viel mehr.
Und zu allem anderen: später, in der Mittagspause.
Corvus Generation 5-Minuten-Terrine * - 18.04.01 at 09:37:36
Woher kommt auf einmal der Deutsch Leistungskurs? Woher all dieser Ehrgeiz, wohin die Analyse?
Das ist wie aus dem Fenster gucken, bis was passiert. Unten, auf der Strasse. Bei Lust irgendwas rauswerfen, aschen (mit zusammengekniffenen Augen) leise.
Sehen Strassenbahnen von oben nicht einfach ulkig aus?
Sasa generation schlaflosigkeit * - 18.04.01 at 08:23:18
Hallo Herr Aristide,
wer sind die Damen auf dem Bild? Sie können mir bestimmt deren
Telefonnummer zwecks Gründung der "Generation iMac" geben, oder?
Hier meine E-Mail-Adresse: Portofino@genie.de
Portofino PowerBook G4 Titanium * - 18.04.01 at 00:06:58
Hallo Corvus, Du wärst wahrscheilnich besser bei Homer und Deinen
griechischen Heldenepen geblieben. Was Du da nämlich da von Dir gibst
ist zum Teil so wirr, daß es kein Mensch so richtig versteht. Das Wort
Generation an sich umfasst eine Gruppe von Menschen, die in einem
bestimmten Zeitraum im selben Kulutrkreis aufgewachsen sind - Du
mußt also auch einer Generation angehören - es sei denn, Du bist ein
durch die Zeit reisender Heiliger.
Die Erweiterung zu dem Begriff "Generation Golf" beschränkt den
Personenkreis natürlich etwas. Er ist jedoch trotzdem noch so dehnbar,
daß er sowohl für das 22-jährige H&M-Model, das wenn sie nicht gerade
Fotos macht oder als Hostess auf irgendeiner Messe arbeitet die
Traumstrände dieser Welt besucht, als auch auf den 30-jährigen
Consultant, der gerade für sich und seine Frau ein Haus gekauft hat,
zutreffend ist. Gemeinsam haben sie alle einen gewissen
sozioökonomischen, bzw. -kulturellen Hintergrund, vor dem sie
großgeworden sind. Also wo liegt Dein Problem?
Bist Du etwa neidisch auf die Popliteraten Kracht, Nickel, Stuckrad-Barre,
oder wie sie alle heißen, weil sie im Moment den vermeindliche Reibach
machen? Mußt Du nicht sein. Vor allem der Letztgenannte ist angesichts
des Bewußtseins der Tatsache, daß er genauso schnell wieder von der
Bildfläche verschwinden wird, wie er gekommen ist, wenn er nicht bald
einen Geistesblitz erfährt, so unsicher, das das seine ohnehin dürftige
Kreativität noch mehr lähmt. Irgendwann haben die Leute genug von
Stories darüber, welche Musik der Autor mag, wo und wann er wie oft
masturbiert hat, und was er über kiffende Hippies denkt. Was meinst Du
denn, warum die Herren in ihrem Pamphlet "Tristesse Royale" den
dandyhaften Lifestyle mit einer schier unglaublichen Hingabe
zelebrieren? Wahrscheinlich weil sie wissen, daß es von nun an
höchstwahrscheinlich nur noch abwärts mit ihnen und ihrem
vermeintlichen Ruhm gehen kann.
Den Gedanken, warum sich die "Generation Golf" erst jetzt zu Wort
meldet, finde ich im Gegensatz zu Deinen anderen Ausführungen wirklich
interessant, auch wenn ich mit Deiner Zeitrechnung - immerhin gingen
die meisten 68er 1988 bereits auf die 40 zu - nicht ganz übereinstimme.
Es liegt - und in diesem Punkt hast Du, wenn ich Dich richtig verstehe,
womöglich Recht - der Gedanke nahe, daß die gemeinsamen,
identitätsbildenden und auf jeden Fall berechtigten Kindheits- und
Jugenderinnerungen gegenwärtig auf Kosten einer desillusionierten und
oftmals ziellosen Generation in einer riesengroßen Übertreibung zu Geld
gemacht werden.
Ob jetzt aber genialer Marketingstreich der Medienindustrie oder
ernstgemeinter Versuch, eine bestimmte Gruppe Menschen auf einen
gemeinsamen nominellen Nenner zu bringen - treffend ist das Bild der
"Generation Golf" nach den von mir skizzierten Gesichtspunkten allemal.
Portofino Schwetzingen 1982 * - 18.04.01 at 00:00:00
...Damenwahl für die Generation Golf, Mister Aristide?
Da sind dann aber nur die Herren angesprochen, die ein Golf IV, Baujahr 2001 mit allem Schnickschnack, breiten Schlappen und dem obligatorischen Sylt-Aufkleber fahren. Derer gibt es bei mir um die Ecke jede Menge, sie studieren im Hauptberuf Rechtswissenschaften und stehen auf Damen aus gutem Haus, die im Sommer ihre Barbourjacken und Ralph Lauren Blousen gegen changierende Cocktailkleidchen nebst Perlenkettchen tauschen, um dann auf einem Dampfer der KD vor der Nikon zu posieren, während der Jurastudent im Hintergrund (der ja eigentlich ein Dichter und Denker der Generation Golf ist) versucht, mit einem ordentlichen Anzug von Boss statt der Calvin Klein Jeans und des Iceberg Pollunders, sowie der Gauloises Legeres statt der üblichen Marlboro Lights eine neue Identität vorzutäuschen. Er bleibt deswegen auch lieber im Hintergrund, anstatt sein breites Grinsen als Beweis der erbrachten Beute mit in die Linse zu drücken.
Und das glaube ich, obwohl ja jeder, der während einer Nachmittagstalkshow seine Socken bügelt weiß, "datt jetz ma auf Deutsch jesacht, eijentlisch die inneren Werte viejl wischtiga sinn."
Im übrigen kann es nur einem Deutschen einfallen, eine Generation über ein Automobil zu definieren. ...Und Douglas Coupland langweilt weiter mit seinem Opus Magnum (ein Feuilleton-Wort für den Herrn vom T-Punkt).
Wir basteln uns einen Themenknebel, sehr schön!
Klaas Tigchelaar Am Bonner Juridicum * - 17.04.01 at 23:47:20
car le maître est allé puiser des pleurs au styx....
judith - 17.04.01 at 23:24:09
So nüchtern dann doch nicht, es geht also um Autos, zuerst. Verflixt.
Lotos - 17.04.01 at 23:20:11
In China sind 1998 knapp zwei Millionen produziert worden, ungefähr 500
000 mehr als im Jahr 1993, beileibe nicht alle für das feindliche Ausland.
Ausserdem ging die Fahrradproduktion im gleiche Zeitraum um mehr als
4 Millionen Stück zurück. Blaue Mützen tragen eigentlich nur Menschen
über sechzig, auch die Produktion von Baumwolle ist (vielleicht daher?)
stark rückläufig, ganz im Gegensatz zur Arbeitsloenquote.
"Die Idee, politisch mitzubestimmen ist den meisten jungen Chinesen
fremd. Sie leben privat: "Wine is the spring of live" und "Music is the soul
of beeing" steht an der Aussenwand einer Bar. Mopedfahrer lungern vor
dem Club. Und sechjährige Blumenverkäufer, ihre Füsse in
Badelatschen, gucken neugierig an den Türstehern vorbei. Drinnen ist
Saturday Night Fever." beschreibt der Merian von 1996 gewohnt
altbacken.
Trinken muss auch ich, wegen zuviel Pop und Golf und weil es meisstens
hilft. Als ich heute auf dem Weg in mein Büro war (das kann ich schon
sagen ohne zu erröten), hatte ein Spassvogel alle Hundehaufen mit
Neonfarbe besprüht. Das scheint mir adäquat. Und Kind einer Generation
zu sein finde ich prima. Wird sich schon eine finden.
Lotos ernüchtert * - 17.04.01 at 23:17:53
Ihre Freundinnen, Herr Aristide? Schön...
The Crab with a completely different haircut * - 17.04.01 at 20:53:07
Der kleine Alzheimer
Das sitzt ein Selbst,
und sucht sein Ich,
das einst verblich.
Es kippt nach vorne
und nach hinten,
stummes winken.
Die Ärmchen schräg,
die Beinchen quer,
die Hülle ist so leer.
Im Licht erhellt´s
das graue Haar,
einst ganz wunderbar.
Windflüchter? Mit dem Wind ist es vielleicht geflüchtet
Hpt. v.Kpk Bonn * - 17.04.01 at 20:51:57
P. Aristide Generation Absolut * - 17.04.01 at 20:43:01
du brauchst keinen mehr zu bechern ,corvus, dein letzter pups riecht schon nach 3,5 %
magicmartin alkoholikerpark * - 17.04.01 at 20:07:15
Ich bin in jeder Generation gerne dabei, wenn sie mir nur etwas zu trinken ausgibt. Außer Baileys, natürlich, den kann sie selber trinken, diese Generation.
*
Herr Illies ist mittlerweile seit 8000 Wochen in der SPIEGEL-Bestsellerliste und hat wohl damit die Auflage der Maobibel erreicht. Vielleicht gibt es in China ja auch sowas, eine Generation Fahrrad oder eine Generation Blaue Mütze.
*
Verdächtig ist mir allerdings eine Generation, die erst 20 Jahre nach ihrer Großen Zeit entdeckt, daß es sie überhaupt gibt. Bis jetzt waren die Generationen doch immer einigermaßen aktuell, sonst wäre ja glatt die Generation Nachkrieg den 68ern in die Quere gekommen, es sei denn, daß die auch erst 1988 festgestellt hätten, daß sie da sind.
*
Fast alle "Popautoren" fallen übrigens ins Illiesche Jahrzehnt von 65 bis 75. Schreibt da die Generation Golf die Bücher der Generation Pop? Eigentlich logisch, denn die aktuelle Generation feiert ja gerade und hat keine Zeit zum Schreiben. Theodor W. Adorno ist 1903 geboren.
*
An den "klaren Geist" glauben sie immer alle, wenn sie 30 geworden sind, Portofino. Ob Goethe oder Jesus: kaum sind sie dreißig, dann wird der Geist klar und licht. Florian Illies ist 1971 geboren.
*
Oder die Weiber sind schuld. Das wußte Kleist schon in der Penthesilea. Vielleicht besser Ilias lesen als Illies.
*
Ich trink trotzdem einen mit.
Corvus Berlin * - 17.04.01 at 18:38:18
Halbkeks doll.
off. - 17.04.01 at 18:27:53
Portofino, den mußte ich einfach bringen. Der Flachs ging aber nur an 2 der 3 dschiepieler.
Golf soll man spielen, nicht fahren!
HMHB - 17.04.01 at 18:03:53
Idee für ein Stück, Theater wäre zu präferieren:
Ein junger Mann in einem Nachtzug von Kopenhagen Richtung Köln, jetzt ca. 3 Uhr und kurz hinter Hamburg. Er fährt mit seiner Freundin, die auf der Toilette eine Nase baut, nach Marokko, da er manisch depressiv ist, sich mehrmals umzubringen versucht hat. Mit ihr will er in Marokko sich selbst erfahren und mit seiner Freundin gemeinsames Glück finden. Zu ihm ins Abteil setzt sich ein weiterer junger Mann, der in einer animistischen Sekte ist. Während die beiden miteinander reden und der erste erfährt, dass der andere zu einem Seminar nach Paris will, kommt die Freundin zurück. Sie ist noch im Britpop-Milieu angesiedelt, steht aber kurz vor einer Transformation des Inneren, fühlt sich momentan vom Buddhismus angezogen, sie stört daran allerdings, dass er schon von vielen Zeitschriften aufgegriffen wurde, kurz: sie ist auf der Suche nach kurzzeitigen Konsumerfüllung. Sie ist vom Religiösen begeistert, allerdings eher auf einer vermeintlich spirituellen Ebene, während er sie sofort sexuell anziehend findet, obwohl das gegen seine religiöse Einstellung verstösst.
Der Depressive führt ein Laptop-Tagebuch, das für alle einsehbar ist. Gefickt wird auch mal. Und zwei der dreien kommen um.
Für Christian. HÖLLE.
*
Es ist brechend voll.
- "Wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen einer Schale und einem Glas Milchkaffee? Wie gross ist die Schale denn? Ist ja nicht so viel teurer als das Glas, und ich hab' heute noch null Kaffee getrunken, und deshalb... ja, zwei Gläser bitte... ääh...nee, zwei SCHALEN!"
- "Bitte."
- "Also, weisst Du, ich denke, dass wir mit den Rassismus-Theorien von Morrisson nicht viel anfangen können im weisshäutigen Europa..."
- "Staatsrecht Eins hab' ich... hab' ich auch, hab' ich auch..."
- "Das mit der Party, ja, das hab' ich schon gehört, aber da ist noch diese andere Party, die von den WiWis, ich weiss gar nicht, vielleicht sollten wir einfach pendeln!"
- "Ja, die ist noch echt jung, und ganz untypisch für die Uni. Die macht da auch was übers Spucken und Schneuzen, über das Spazierengehen im neunzehnten Jahrhundert, dann noch was über Körperschmutz und die Entwicklung der körperlichen Marter, und ich will das Referat entweder über Foucault oder über Elias machen..."
- "Playback-Theater, hab' ich auch noch nie was von gehört, das ist so 'ne Art Impro-Theater, aber nicht so sportmässig, und die Di, die kennst Du doch, die aus Neuseeland, die so aussieht wie Vivienne Westwood, die leitet das mit Rachel, dieser Amerikanerin..."
- "Du willst echt zu diesem Seminar über die Osterweiterung der EU? Das macht doch der Schmidt, und der ist nur scheisse, die aktuellen Fragen der Innenpolitik, die macht der Andersen, und der ist super, aber das Thema ist doch uninteressant, weil, dann spricht man garantiert die ganze Zeit über das neue Bundesverfassungsgerichtsurteil und BSE und MKS, und das geht echt nicht... Was? Ja, dann gehen wir halt zu Technologie und Internationale Politik."
*
SAFRI DUO - Played Alive
THOMAS BRINKMANN - Auszug
*
0. Alexander Lopez
02. Andreas Heeger + Svenja
03. Anne Maier
04. Arno Schmidt + Gökhan
05. Benjamin Destino
06. Bianka Patzelt
07. Caroline Agnan + Morya
08. Christoph Ribbat
09. Daniel Weiland
10. Daniela Kress + Udo
11. David Clausen
12. Dirk Pälmke
13. Dirk Zschoche
14. Donata Zuber
15. Georg Palm
16. Gunnar Düspol
17. Hüseyin Bali
18. Ingo Karkhof + Annika Jansen
19. Johannes Zeller
20. Jörg Hansel
21. Josefine Agnan
22. Julia Kaal
23. Julia Sundt
24. Jürgen Müller
25. Jürgen Piechetta
256 Jutta Gründbein
27. Karsten Stempel
28. Kerstin Rothe + Sandor + Tanja
29. Kai Passmann + Thomas Hennig
30. Lena skippka + Sebastian
31. Magda Szymanska + Jörg
32. Marc Tewes + Lena
33. Mark Buchholz + Sandra
34. Michael Himpler + Ben
35. Mike Falk
36. Mirko Slanina
37. Minika Martini + Frank Schellig + Andreas Moorhöfer
38. Nicole Tillmann + Thorsten
39. Nina Schmoelwski + Marcel
40. Oliver Hartmann
41. Patrick Ilski + David
42. Peter Barwig + Bernd
43. Peter Peetz
44. Ralf Schäfer + Marco Schäfer
45. Sabrina Rössel + Antje
46. Samer Cherri
47. Scarlett Brandt + Cathleen
48. Sigrid Knöppke + Abdul + Guido Knöppke + Dörte Schneewind + Barbara Siegmann
49. Stefan Langhammer + Julia Böcker + Paul Tillner + Eray Basar
50. Stefan Komitsch
51. Stefan Fritz + Sonja
52. Taner Sahintürk + Sonja
53. Thomas Enzerhoff
54. Thomas Löhr + Bastian
55. Tim Steden
56. Tina Kalaitzidou + Julia + Erndt
57. Tina Stavemann
58. Torsten Heeseding + Jörn
59. Virginia Albus
60. Volker Zobel + Dagmar
61. - 87. Anna, Arndt, Carla, Christoph, Christopher, Erkan, Heide + Christoph, Heike + Sandra, Helge, Jörg, Karsten, Michael + Caruso + Paddi, Ntinos, Partycja + Peter, Phil, Reza, Stephanie, Veit + Till, Ulli, Urs
TomTom List// Love Your Music * - 17.04.01 at 17:18:32
Lieber HalfManHalfBiscuit, lieber Corvus
in Südamerika ist das Wort "Pajero" gleichbedeutend mit dem Wort
"Wichser" bei uns. Dieser Sachverhalt und die Tatsache, daß es sich bei
dem Auto um eine elende Reisschüssel handelt, legen den Verdacht
nahe, daß dieses Posting HMHBs einem Affront gegenüber den anderen
Loop-Mitgliedern gleichkommt. Im Gegensatz zum Pajero, diesem
Unmengen an ünnötigem Kraftstoff verschlingenden Ungetüm, ist der
Golf ein unglaublich praktisches Fahrzeug, das Fahrfreude, Komfort und
sogar ein ein bißchen - man betrachte den Zeitpunkt seiner
Markteinführung - Umweltschutz zu einem akzeptablen Preis in sich
vereint. Natürlich ist es mittlerweile etwas teurer geworden. Nichts desto
trotz ist der Golf jedoch immer noch Sinnbild dafür, zu versuchen, viele
verschiedene Anforderungen unter einen Hut zu bringen, und das Beste
daraus zu machen. Was man in der Politik hier als "realpolitischen
Ansatz" bezeichnen würde, lässt sich auch ohne weiteres auf uns
übertragen: Stets in materiellem Wohlstand lebend, haben wir immer
versucht, uns die Rosinen herauszupicken, und uns unser Leben so
einzurichten, mit dem Ziel, auf daß es möglichst schnell einen Zustand
der absoluten Perfektion erreichen, und hoffentlich darin verharren werde.
Insofern trifft der recht pauschale Begriff der Generation Golf doch zu,
auch wenn er große Teile unserer Gesellschaft, also diejenigen, deren
Eltern keinen Golf, sondern einen Opel Manta fuhren, ausgrenzt. Diese
denken aber auch anders. Man könnte fast sagen, es sei eine andere
Generation, die zur gleichen Zeit und im selben Land groß geworden ist.
Auf denen, deren kleine Brüder und Neffen heute Fila-Pullis tragen, und
neben zahlreichen anderen modetechnischen Entgleisungen ihren
Füßen Plateauschuhe zumuten, für deren anatomische Folgeschäden
später einmal die Krankenkassen aufkommen werden müssen, möchte
ich jetzt nicht weiter herumhacken. Schließlich geht es hier um die
Generation Golf.
Der größte Feind des Golffahrers ist der stete Wandel, der es einem
unmöglich macht, den angestrebten Status zu erreichen, da sich die
Anforderungen an diesen ständig verändern: Durch die sich
verändernden Beziehungen mit den Menschen, die ihn umgeben,
Änderungen in Wirtschaft und Gesellschaft, ja auch in der Mode: Die
Barbourjacke, vor 2, 3 Jahren noch scheinbar zeitloser Inbegriff des
Kleidungstils einer Generation scheint langsam aber sicher aus der
Mode zu kommen.
Das Faktum der Dauerhaftigkeit der Veränderung stellt jedoch einen
Anlaß zum Optimismus dar, schließlich legt er die Vermutung nahe, daß
auch wir Mitglieder der oft aufgrund ihrer spirituellen Substanzlosigkeit
beschimpften Generation Golf uns verändern werden. Der
Lösungsansatz von Florian Illies in diesem Kontext, nach dem wir in 15,
20 Jahren alle mit dem Volvo zum Psychiater fahren, um uns dort mit
dessen Hilfe Gedanken über unsere Existenz zu machen, ist jedoch
äußerst äußerst billig und entbehrt jeglichem Visionsgeist . Mir ist
schleierhaft, wie man es mit solch einer Attitude zum Curtius-Förderpreis
bringen kann.
Wir, die Generation Golf, haben vielmehr die Möglichkeit, gerade auch
aufgrund des uns charakterisierenden Verlusts des Glaubens an jede
Ideologie, die bezeichnend für unsere Eltern- und
Großelterngenerationen waren - die einen glaubten an das
tausendjährige Reich und danach ans Wirtschaftswunder, die anderen
an Friede, Freude, Eierkuchen und die Freie Liebe - endlich einmal einen
klaren Geist zu schaffen. Klar, daß hiermit auch eine Rückbesinnung zu
bürgerlichen Werten einhergeht. Noch viel wichtiger ist jedoch eine
Besinnung darauf, was das menschliche (Zusammen-)Leben ausmacht
- hier haben wir einen unglaublich großen Spielraum aufgrund unserer
Herkunft und der Kenntnis der Fehler, die unserer
Vorgängergenerationen gemacht haben. Man sollte also nicht davon
ausgehen, daß die geistige Entwicklung mit 30 Jahren bereits
abgeschlossen ist, auch wenn das einige zuweilen in der Öffentlichkeit
als besonders "kreativ" ausgezeichnete Personen nahelegen.
Portofino Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz - schön hier. * - 17.04.01 at 17:02:55
S - P 1963 - 17.04.01 at 17:00:53
An the crab:
10 PRINT "WAS PASSIERT WENN ICH DEN ROTEN KNOPF HIER DRUECKE?"
20 GOTO 10
30 RUN
Klaas "The Nerd" Tigchelaar Silibonn Valley * - 17.04.01 at 16:47:18
Art of Love.
Close To Me.
In a Sentimental Mood.
My Favorite Things.
Watercolours.
The Time Is Now.
Sasa - 17.04.01 at 16:24:04
Nein Odysseus, Du irrlichtelierst schon wieder, nicht wie ein Grieche, wie ein Rocker will ich sein - oder zumindest so wie Gott. Neanmois verzeihe ich Dir diesen Anfall von hybris (meine Feuilletonistenvokabelneuerwerbung: hybris!- ich schreie sie in einem halbstündigen Rhythmus aus dem Fenster meiner Anliegerwohnung, ganz zur Freude meiner seeligen Nachbarschaft!).
Konstantin Hollywood * - 17.04.01 at 16:06:39
Crab: keine Bange, Bungee ist eine Todesangstsimulation mit entsprechender chemischer Reaktion und hat mit Fliegen nichts zu tun. Fallschirmspringen ist wieder was anderes.
Ich möchte nur soviel sagen. Mein Einführungsprogramm war Teil 1 von 4 und wird sie ganz sanft, ausgehend vom ursprünglichen Flugerlebnis, dem Fliegen näherbringen.
HalfManHalfBiscuit - 17.04.01 at 15:26:31
Früher war doch nicht alles besser! Das medizini-Poster aus der Apotheke ist dicker, bunter und lehrreicher geworden. Neben was-ist-was-Wissen bietet es auch jede Menge YPS-Wert.
"Gibt es schon das neue Poster?", fragten wir in regelmäßigen Abständen die Apothekerin. Meist gab's noch keins, da es das Poster ja nur alle vier Wochen gab. Doch wenn es eins gab, wurde das riesige Ding gleich, nachdem man wieder auf der Straße war aufgeklappt, und es wurde geguckt, war diesmal drauf war. Viel wichtiger als das abgebildete Tier, waren allerdings die Rätsel und die Spielereien auf der Poster-Innenseite.
Poster-Kinder wissen mehr - 17.04.01 at 15:03:00
Griechischer Wein mit Konstantin Hollywood: will der jetzt Grieche sein?
Odysseus - 17.04.01 at 14:56:17
Müssen Sie denn gleich immer den gesamten Loop auf Mittelachse stellen, Herr Tigchelaar?
Und, HMHB, wenn es in Teil 2 nicht auf Bunjee- und Fallschirmspringen hinausläuft, werde ich mir das mal überlegen.
the crab - 17.04.01 at 14:52:36
Generation Pajero! Corvus natürlich ausgenommen.
HalfManHalfBiscuit - 17.04.01 at 14:47:31
eeb! einladung: corvette. gibt kein hinten. gibt nur gas. kannst deine hand auf mein bein legen. und ab dafür.
speedbabe on ice - 17.04.01 at 14:44:57
Die Generation Porsche 1.1
Jede Generation sucht ihren Namen. Generation X und Generation Golf sind keine Namen. Sie bezeichnen nicht und niemanden und sind Erfindungen der Werbeindustrie. Nun mag man behaupten, die Werbeindustrie sei eben ein wichtiges Merkmal, ein Gestaltungsfaktor dieser Generation und so sei es nur natürlich, dass eben diese Generation der 25 bis 35 Jährigen durch die Werbeindustrie benannt wird, ähnlich einem Automodell, einem Waschmittel oder einem xbeliebigen, tierischfettigen Speiseeis. Im selben Atemzug könnte man also sagen, dass es ja geradezu eine besondere Ironie des Schicksals sei, dass die deutsche Generation (zweifelsohne enthalten in der weltweiten Generation X) nach einem deutschen Auto benannt worden ist, noch dazu nach einem popeligen Mittelklassemodell, dem Angeber- und späteren Spießerschlitten der Nation, der bis heute (in pubertär aufgeschwollener Form) auf unseren deutschen Straßen herumfährt. Das klingt dann logisch wie der Satz dass man ja dieHändeschonbeimspülenpflegt und man kann dann wie Florian Illies ein bisschen weinerlichunverbindlich herumjammern, wie schlimmlangweilig doch das alles war und ist und wo denndasalles noch hinführen wird und ob Playmobilspielen und Volvofahren zwangsläufige Ereignisse einer natürlichen Entwicklung in einem demokratischen Land sind, wo immerfort nach der Schuld gefragt wird, nur um sich dann immerfortselbst die Antwort zu geben. Stolz. Schuld. Stolz. Schuld. Schuldig. Vom Aussterben bedroht. Das ist natürlich alles reaktionärer Quatsch und dummes Geschwätz und zutiefst verachtenswert.
*
Eiseis sitzt hinten. Off_gp fährt. Corvus_gp weiß den Weg.
Eiseisbaby gp primus inter pares * - 17.04.01 at 14:16:29
Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 17.04.01 at 13:49:23
"At the risk of sounding fulsome, Camden," said Thomas, "I must declare
your new story to be the finest work I have ever read, and I do mean that
most sincerely."
Judith on the balcony with begonies * - 17.04.01 at 11:43:05
Die Griechen feiern Ostern ja ganz anders, die orthodoxen Griechen zumindest, ganz anders als wir, die wir doch alle leicht katholisch angehaucht sind. Ich konnte das am Samstagabend und Sonntagmorgen erleben, dieses Jahr fiel das griechische Ostern auf den Samstag vor Ostersonntag, was in Frankfurt dazu führt, daß sich einige Tausend Griechen gegen Mitternacht im Grüneburgpark ansammeln, sich dort treffen, bei der dort von Griechen hingebauten Kirche, in und, aus mangelnder Größe ebendieser, um diese herum. Der Priester, ein Grieche, steht in der Kirche mit dem Rücken zu seiner Zuhörerschaft, sagt man mir, ich konnte es nicht sehen, da ich um und nicht in der Kirche stand, dieser allen anderen den rückenzukehrende Priester weihte dann eine Flamme, von welcher ausgehend sich eine Feuerwelle durch die Griechen verbreitet, da alle Griechen eine Kerze bei sich führen, wie man das eben tut, wenn man sich zu so später Stunde in einem Park befindet und dabei Grieche ist, wie man mir auf unverständlichem Deutsch zu Verstehen gibt, ich mir also nur denken kann, während die Griechen sangen und sich, ein Grieche beim anderen Griechen, die Kerze entzündet, so daß sich die heilige Flamme verbreitet, bis einjeder der vielen Griechen erleuchtet wurde - von ebendieser Kerze. Hätte es nicht geregnet, es wäre noch schöner gewesen, schöner als es auch so schon war, dieser Mitternächtliche Feuertanz. Danach freuten sich die Griechen und aßen Süppchen, ein Süppchen aus geschnippelten Lamminnereien, was ich für geschnippelte Pilze hielt, aber in Wahrheit geschnippelte Nieren, Leber, Herz und Darm war - denn an Ostern müssen sie sterben, die Lämmer Griechenlands, um um einen Spieß gewickelt gebraten zu werden und damit die Griechen die geschnippelten Innereien lachend an Nicht-Griechen, unter dem Deckmantel alter Traditionen, verfüttern können; deshalb dieses Lämmersterben. Überhaupt ist das Osterfest für die Griechen eine sehr freudige Angelegenheit, die ganze Nacht wird getanzt, sich geküßt, Lamminnereien gegessen und viel gelacht.
Konstantin Hollywood * - 17.04.01 at 11:10:13
Shoot - 8-bit * - 17.04.01 at 09:16:36
Liebe Lotos,
was wohl dabei herauskommt, wenn man Aperol und Curaçao miteinander mischt? Vermutlich ein Violett, ich mag es nicht ausprobieren, trinke stattdessen lieber Hitchcock-Orangensaft und atme die kalte Morgenluft.
It was all so silent in the bar as we sat there and laughed at the time, passing incredibly slow.
Irgendwo laufen unterdessen rotgesichtige Männer mit Stiernacken und ganz unmöglichen Krawatten herum, sie bauen gerade Europa. Die könnte man doch fragen, vielleicht.
Ich entfalte einen Zettel und vermerke darauf folgendes:
See-saw, Margery Daw
Jonny shall have a new master;
He shall have but a penny a day,
Because he can’t work any faster.
Mit den besten Wünschen, Ihr:
P. Aristide - 17.04.01 at 09:13:39
Die neue Tagesthemen-Moderatorin Anne Will ist wirklich gut. Trotzdem würde ich ihr sofort Kinder machen.
*
The crab, so machen wir Dich zum Freund des Fliegens. (1. Teil)
1. Tandemflug Gleitschirm, (Winter, Alpen)
2. Tandemflug Drachen (Alpen, Rio de Janeiro gibt doppelte Punktzahl, Wasserkuppe geht auch)
3. Segelflug (ohne Thermik, mit Windenstart)
4. Rundflug mit einmotoriger Maschine (volkstümlich Tscheßna genannt) über dem Thüringer Wald an einem wolkenlosen Tag im Januar.
Den 2. Teil verrate ich erst nach Absolvierung des ersten, aus Motivationsgründen.
Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
HalfManHalfBiscuit - 17.04.01 at 08:45:11
Mitunter passierten Dinge, die ihr im Kopf blieben. Fast konnte man die Hand vor Augen nicht sehen, so stickig war der kleine gekachelte Raum. Natürlich war sie nicht bei Bier geblieben, sie hatte mit Ben überlegt, welche Farbe zum Beispiel entstünde, wenn man Aperol mit Blue Curaçao (man erinnert sich ungern) mixte. So hatten sie angefangen, sich eine Cocktailfarbschlacht zu liefern und dem geschlechtslosen Wesen hinter der Bar den letzten Nerv zu rauben. Sie wurden immer verwegener, der Alkohol stieg ihnen in den Kopf und liess sie einander immer tiefer in die Augen sehen. Manchmal beobachtete er sie, sie bemerkte es und klemmte die sich dann verlegen eine Locke hinter das Ohr, eine Geste, die so wenig zu ihrer tiefen sichern Stimme und ihrer vermeintlichen Abgeklärtheit passte. Sie wusste, dass das alles Wahnsinn war, doch sie fühlte, wie ihr Widerstand sich immer mehr verflüchtigte, obwohl er ihr Angst machte, seine Menschenfeindlichkeit, sein zynischer Blick auf das Leben und die Art, wie er über seine Frau sprach. Es war wie ein Muster, das sich durch ihr Leben zog und sie fühlte sich machtlos, etwas dagegen zu tun. Als der Barkeeper anfing, die Stühle hochzustellen, wechselten sie das Etablissement, versanken bald in einem brokatbezogenen Sofa und lauschten stumm ergriffen der elekronischen Musik. Sie musste plötzlich raus, raus aus dieser beklemmenden Anziehung, sie brauchte frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen. Vor der Tür, wo das gelbe Licht der Strassenlaternen sich im nassen Asphalt spiegelte und ein leiser Hauch von Frühling sich mit dem Gestank der Hundescheisse vermischte, entschied sie sich, nicht immer wieder den selben Fehler zu machen, sie beschloss, auf ihre Jacke zu verzichten und nahm das nächste Taxi nach hause.
Lotos heute * - 17.04.01 at 01:21:46
hasensasse kaum zu sehen, hase schon gar nicht. schmauchspuren am handschuh. schwermut im herz.
lockenscheren. betteln und hausieren verboten. sliwowitz im hirn. gefrorene binnenreime.
katasterämtereinbruch. dichter in den zweigen des sassafras. hereroaufstände post festum.
melodische äolusrinder. neufassungen gewisser paragraphen. prostatafaiblesse. schilfbegattung.
poacher_ belle alliance * - 17.04.01 at 00:38:15
Er behauptet er sei nicht mehr ganz dicht, worauf sie meint, er sei dichter als die meisten, er würde also über einen höheren Grad an Dichtung verfügen, deshalb dichter sein. Dichter sein. Dichter.
Konstantin - 17.04.01 at 00:16:00
Sasa, dann sind sie etwa 7 Monate jünger, wie ich damals alt, thanks a lot!
(Still lying in bed suffering from head ache.)
GüTeE - 16.04.01 at 23:49:36
tropfen im gehirn.augenpaar sieht rauch. wie müssen die osterhasen dieses jahr gefrohren haben.
sissy - 16.04.01 at 21:50:45
Mal was Leichtes für zwischendurch?
www.ambecken.de
See you! - 16.04.01 at 21:13:44
Windflüchter? Ist das so was wie "Nachttrümer" von Matthias Triebel?
pawl oi * - 16.04.01 at 21:05:25
Windflüchter. Sturmbringer muß in der Nähe sein. Ich grabe mich durch die Bücher und finde Elric. Michael Moorcock, Rodney Matthews, das könnte ein vielversprechender Themenknebel sein. Sturmbringer ist der Schlüssel. Elric sieht mit zwei Augen, hat ein zerrissenes Herz und im Hintergrund höre ich Kirk in dunkler Überzeugung sagen "Ich habe nur getan, was getan werden mußte." (Welche Folge war das?) Der Windflüchter muß schnell sein, leicht und geschmeidig.
Han - 16.04.01 at 20:38:06
Der Countdown läuft
Der Ostermontag bricht vollkommen unerwartet über uns herein, im Kühlschrank meiner Gastgeberin befinden sich lediglich Schmelzkäse sowie eine angebrochene Saftpackung. Früher währe mir das bestimmt nicht passiert, in der TV-Movie sind Feiertage nämlich immer gesondert ausgewiesen. Inzwischen kenne ich oft nicht einmal den genauen Wochentag, weil ich kaum noch fernsehe, höchstens NTV oder MTV und die servieren ja lediglich numerische Datumsangaben. Die Crew hat da noch ein paar Fragen. Es geht nicht anders, ich muß mich vom Taxi zur nächstgelegenen Tankstelle bringen lassen, wo ich dann eine Stange NIL, Moskovskaya, Martini Bianco, Gummibären und die aktuelle Edition des Deutschen Waffen-Journals erwerbe. Mein Horoskop meint dazu: "Jupiter sorgt heute für absolute Glücksgefühle. Die Schokoladeneier können also getrost im Schrank bleiben!"
Jeder weiß genau, was von ihm abhängt, jeder ist im Streß, doch Major Tom ... macht einen Scherz. Dann hebt er ab.
Am fernen Horizont haben sich kleine Wölkchen versammelt, der Tag ansonsten: irgendwie schön.
P. Aristide - 16.04.01 at 19:58:37
Eine gute Art, vor dem Wind zu flüchten ist, im Haus zu bleiben oder zum Beispiel Ballon zu fahren.
Nachts liege ich wach und habe Angst. Vor ein paar Stunden am Nachmittag bot T. mir an, die Ballonfahrt zu bezahlen, 300 DM. Natürlich hab ich erstmal ja gesagt. Die Ballons starten zu sehen, nachdem wir stundenlang beobachtet hatten, wie sie ausgepackt und sozusagen aufgeblasen wurden, war wunderschön. Keine Wolke am Himmel, die Ballons sahen aus wie Vasen oder Mäuse oder ganz einfach wie bunte Heißluftballons. Ballonfestival in der Rhön, die Fahrer haben die Aufgabe, einem früher gestarteten Ballon folgen und möglichst in seiner Nähe landen. Zuschauer dürfen mitfahren.
Meine Flugerfahrungen beschränken sich auf eine Reise nach Athen 10 Jahre zuvor. Ich wusste nicht, dass die Flügel einer kleineren Maschine tatsächlich wackeln und starrte die ganze Zeit in die lächelnden Gesichter der Stewardessen: Versuchen sie, Ihre Panik zu verstecken, weil wir in Kürze notlanden müssen und wahrscheinlich alle sterben werden oder sind sie einfach nur freundlich? Im Flughafen von Athen kotzte ich in die wenigen vorhandenen Grünflächen und den Rückflug habe ich dann vergessen.
Jetzt wälze ich mich im Bett und frage mich, warum ich eigentlich Ballon fahren soll? Bin ich blöd?
Natürlich kann ich morgen beim Frühstück T. immer noch sagen, dass ich keine Lust habe. Das mache ich dann aber nicht. Ich zähle die Stunden bis zum Nachmittagsstart, noch 7 Stunden bis 16 Uhr.
Wir beschäftigen uns mit diesem und jenem, noch 4 Stunden. Vielleicht sollten wir irgendwo essen gehen, und das Ganze vergessen. Ballone können explodieren, die Seile könnten reissen, ich könnte sterben oder noch was viel Schlimmeres. Es ist drei und wir machen uns auf zum Flugfeld. Es ist nicht so einfach, jemanden zu finden, der uns ein Ticket verkauft und herauszufinden, in welchem Ballon ich mitfahren werde. So vergeht eine halbe Stunde, in der wir durch die feuchte Wiese stapfen, dann kauft T. das Ticket. Mein Herz klopft sehr schnell : 300 DM für jemanden, der als erster Mensch in der Geschichte der bemannten Ballonfahrt VOR dem Start einen Herzinfarkt erleidet.
Der Start verschiebt sich voraussichtlich um eine Stunde, weil der Wind jetzt noch zu stark ist. Ich habe seit 24 Stunden Herzrasen, da kommt es auf eine Stunde mehr oder weniger nicht an. Aber auch diese Stunde geht vorbei.
Ich stehe vor meinem Ballon, der schon fast bereit ist abzuheben. Hineinklettern ist nicht so einfach, denn der ganze Korb schwankt in den Seilen. Es fehlen noch die anderen Gäste und natürlich der Fahrer, haha. Ich fühle mich schrecklich, ich werde den Ballon vollkotzen, und dann ist das genauso peinlich wie in Athen. Ich warte. Und warte. T. steht auf der Wiese und filmt mich die ganze Zeit, ich sehe käsig und verkrampft aus. Dann, endlich, kommen die anderen Mitfahrer, ein älteres Ehepaar und ein Junge steigen zu und nochmal schwankt der Ballon so stark, dass es mir jetzt eigentlich wirklich reicht. Kurz bevor ich mich aus dem Korb aufs Festland schwingen kann, ist der Fahrer drin, werden die Leinen losgelassen und wir fliegen!
Ganz sanft, federleicht werden wir hochgehoben, kein Athener Magenumstülpen, sondern ein traumleichter Schub von unten. Es ist schön, es ist so wunderbar, ich muss weinen und das ist überhaupt nicht peinlich. Ich beuge mich vertrauensvoll über den Korbrand, ich sehe T. mit der Kamera ganz klein direkt unter uns. Nichts wackelt oder ruckelt, es ist absolut windstill, weil der Wind uns trägt. Die Ballonhülle kann gar nicht abbrennen, erfahre ich, weil sie aus unbrennbarem Stoff ist, und die Gasflamme über uns faucht wie ein kleiner Drache. Wir steigen höher und höher, man kann senkrecht nach unten sehen, und überall sonst hin, wo man will. Ab und zu sagt mal jemand: Oh, ist das schön, und ich sage das auch mehrmals, ein anderer Satz will mir nicht einfallen und ansonsten sind wir still.
Die anderen 30 Ballone sind auch nach und nach gestartet, ich sehe die Vase und die anderen, und fühle mich wie ein Teil eines gigantischen Ballon-Mobiles, das am Himmel hängt.
Brenzlig für Bewusstsein und Magen wird es nochmal, als wir die 1000-Meter-über-dem Boden-Marke übersteigen. Das ist wirklich sehr hoch, die anderen Ballone sind nicht so hoch wie wir! Der Körper (zumindest meiner) ist ja gewohnt, 50 Prozent Boden und 50 Prozent Himmel wahrzunehmen. Hier oben gibt es ein Verhältnis von 40 Boden und 60 Himmel, von der MIR aus waren es wahrscheinlich nur noch 5:95. Es ist zu befürchten, dass ausgerechnet wir von der Schwerkraft vergessen werden und kommentarlos aus ihrem Verantwortungsbereich verschwinden. Mein Herz sagt dazu nur klopfklopf, aber schon beginnen wir wieder zu sinken und die Verfolgung des ersten Ballons aufzunehmen.
Später landen wir wieder, natürlich, nach ungefähr 80 Minuten in der Nähe der anderen Ballone einige Kilometer vom Start entfernt, wir waren gar nicht mal so schlecht, haben aber nicht gewonnen. Mit mehr oder weniger weichen Beinen falten wir gemeinsam den Ballon zusammen, werden dann zurück zum Startplatz gefahren und dort bei einem Glas Sekt getauft. Im Dunkeln gehe ich zurück zu T., mein Herz übervoll mit Stolz und verschiedenen Erkenntnissen über alles mögliche. Über das Fliegen ohne verschmierte Sichtfensterchen zum Beispiel und dass da oben überhaupt kein Wind weht.
The Crab die letzten Ostereier noch zwischen den Scheren * - 16.04.01 at 17:48:08
...ich glaube Mario ist sadistisch veranlagt.
fan kiel * - 16.04.01 at 16:12:48
poacher_ - 16.04.01 at 12:53:56
300 REM *** Lesen mit Endmarke ***
310 PRINT" BITTE DATASETTE VORBEREITEN"
320 PRINT" UND RETURN DRUECKEN"
330 INPUT X$
340 Z=1
350 OPEN 1,1,0,"TESTDATEI"
360 INPUT#1,D$(Z)
370 IF ST=64 THEN 400
380 Z=Z+1
390 GOTO 360
400 CLOSE 1
410 END
Shoot , INPUT 64 * - 16.04.01 at 11:25:02
Zurück in München.
Was das heisst, kann keiner ermessen,
der seine Familie so liebt wie ich.
Unter diesem Abgrund zu leiden, der zwischen einer Generation
Windflüchter und freiwillig familienfreundlich Erzogenen besteht,
ist natürlich äusserst fruchtbar (oder furchtbar)
Absichtlich habe ich nicht die schönen Ostergrüsse losgelassen,
Ostern ist für mich auch nicht in erster Linie ein FAMILIENFEST,
sondern ein gemeinsam begangenes ERNEUERUNGSFEST.
Traditionell wird natürlich zuerst in die Kirche gegangen, dann meditiert,
nochmal meditiert, dann gespendet, dann umarmt und schliesslich gegessen.
Aber auch: Jeder sagt in aller Runde, was ihn stört oder verärgert, verletzt
hat und wo er vielleicht so gehandelt hat, schlägt eine Änderung vor.
Das ist kein Zwang sondern die einzige Chance im Jahr auf Offenheit.
Mama weint immer, Onkel räuspert sich, meine Schwestern kichern und ich
sage immer die unverschämtesten Sachen.
Die Ostereier haben WIR uns wirklich verdient.
Ich liebe meine Familie,sie ist meine Wurzel in meinem windigen Dasein,
sie erinnert mich an weisse Rosen, neugeborene Katzen, Vulkane, Gefängnisse,
Seifenopern,Kate Bush, Maria Rosa Garcia, Nebelschwaden und auch an Syssiphos.
In ihr kann ich alles erkennen und jede menschliche Beziehung,
die ich eingehe hat damit zu tun.
München ist das Gegenteil von meiner Familie, ein Exil der Selbstverliebtheit,
bringt den nötigen Weltschmerz in mein Arbeiten, ist einfach glanzvoll leer.
Ich kann es auch in den Wind flüchten nennen.
P.S: müssen diese merkwürdig zusammengesetzten Hauptwörter Thema sein????
ALINIA alpencity * - 16.04.01 at 08:48:01
Betr.: gp (gesprochen: dschiepie)
Generation gentle pilots ...
corvus, eiseisbaby, off.
Warum nicht den schwarzen Mercedes, Kalbsledersitze ...? Wer fährt eigentlich?
Stefan Nitzsche Stuttgart * - 16.04.01 at 05:21:43
Ein Nachmittag auf dem Mont Royal:
bestimmen wir das Wetter?
oder bestimmt das Wetter uns?
is it good because the gods like it?
or do the gods like it because it is good?
.
Zu Beginn der Ethik Vorlesung am Donnerstag, der letzten in diesem Semester, gibt sich der alte Mann, der in der Reihe vor mir sitzt, dann doch noch die Bloesse:
Nachdem er es in den Stunden bisher immer wieder geschafft hat den groessten Teil des Kurses durch den unsachgemaessen Gebrauch epistemologischer Fremdwoerter wie Wissen und Rechtfertigung durcheinander zu bringen, wendet er seine verbalen Faehigkeiten, in dieser letzten Stunde, zu mir noch ein Stueck zweifelhafter anmutenden Zwecken an. Ich nehme gerade die Ohrhoerer meines MD Walkmans vom Kopf und setze mich auf meinen Platz, ziemlich genau in der Mitte des Hoersaals, als ich ihn zu dem Maedchen sagen hoere:
You swear, you were feeling your blouse on your skin before I pointed it out to you?
sie seufzt: whatever
er zieht sich aus der Affaere: All I am saying, is that, attention is closely related to perception...
Da hat er Recht gehabt, der alte Mann. Ich nicke ihm wichtig schauend zu.
.
Das Auge isst mit!
meditieren
there is no need to look for anything outside yourself
In der Utopie gibt es keine Grenzen:
Male Dir Deine Zukunft aus, so bunt, so schoen, so positiv, wie moeglich.
.
.
Multipliziere jetzt in Gedanken das Gefuehl, das Du dann zu haben glaubst.
.
.
.
kennst Du das vielleicht noch?
.
.
.
.
das absolute Fehlen eines jeden schlechten Gedankens.
.
.
.
.
sehen und gesehen werden
Brot und Spiele
You can just stand there, look cool, and demand attention.
.
zwei Menschen, die sich tote Fische um die Ohren schlagen
.
Bilder. Schriften. Leser. Illustrierte.
Goldmund Montreal * - 16.04.01 at 04:51:54
2 Wochen und 2 Tage nach meinem Geburtstag.
Las es mit Vergnuegen, G.
Sasa packt langsam * - 16.04.01 at 02:19:21
1978. In die Stadt,
In den nächsten Zug setzt er sich und fährt los, bewaffnet mit Füllfederhalter und einem gelben Heft für Notizen: das wäre eine Lüge. Er sitzt in dem grauen, alten Volkswagen und fährt Richtung Stadt. Zwei Kinder laufen ihm entgegen; zwei auf Fahrrädern fahren nach Vorne gebeugt und stehend in die entgegengesetzte Richtung; auf dem Bürgersteig spielen zwei kleinere Kinder in gleicher Kleidung sehr bewegt in Einheit. Pappeln rauschen vorbei. Dort wird die Straße verbreitert, ein zusätzlicher Streifen aus Teer und Kies wird angeklebt: 'Erhöhter Seitenstreifen. Nicht befahrbar!' Eine große, gelbe Maschine bewegt sich langsam. Straßenarbeiter arbeiten verstreut. Ein Lastwagen mit offener Tür mitten auf der Straße versperrt den Weg. Ein Mann klettert von der Ladefläche ins Führerhaus und schließt die Tür. Er nickt ihm zu und gibt Gas. Auf der Koppel springen, laufen Pferde übermütig und wild. Die Sonne scheint: Frühlingswetter. Am Horizont eine dunkle, grau-blaue Wolkenwand kündigt Regen an. Die ersten Wassertropfen verdichten sich zögernd auf der Windschutzscheibe. Der Scheibenwischer wird eingeschaltet. Weit hinten hebt sich ein wenig der Vorhang: die Bühne ist zuerst grau von vielleicht Rauch aus Schornsteinen, dann schneeweiß wie Wolken. "Hoffentlich regnet es nicht in Bremen." Vor der Ampel auf der Autobahnbrücke plötzlich ein Hagelschauer, vom Wind heftig auf die Fahrbahn geschleudert! Danach ist wieder Ruhe. In der Stadt regnet es nur wenig: typisches Schmuddelwetter. Er fährt den Wagen in die gerade frei werdende Parklücke, sucht zwei Groschen für die Parkuhr, Tasche und Schlüssel griffbereit, damit alles schnell geht.
Er geht dicht an den Häuserwänden entlang, um nicht so naß zu werden. Vor einer Bank ist der ganze Bürgersteig überdacht, was ihm heute erstmals auffällt. Frauen mit Schirmen, Männer mit Mützen, Jugendliche ohne Jacken kommen ihm entgegen. Die einen rennen zum Bus, kommen gerade von der Arbeit; andere gehen einkaufen. Vor der Bibliothek die Bushaltestelle: die Wartenden stehen geschützt vor den Schaufenstern. Er geht in die Stadtbibliothek und gibt ein Buch ab, wartet auf das "OK!" und geht die Treppe hoch zur ersten Ebene. Normalerweise würde er jetzt mit dem Fahrstuhl zur dritten Etage hochfahren. Ein Gedanke, eine Erinnerung zieht ihn jedoch hier hinein. Er sucht zwischen den Regalen in Buchreihen, schaut auf das ABC und versucht sich zu erinnern, sich klar zu machen, was er will. Vielleicht findet er ja auch zufällig was ganz Neues, entdeckt plötzlich 'ne ganz neue Sache, stößt vielleicht auf ein unbekanntes Buch, einen unbekannten Namen, ein Gedicht in diesem Buch, das ihm gefällt. Das Gedicht besteht nur aus ein paar Worten, die aber wesentlich sind und ihm schlagartig ein Bild vermitteln. Er müßte nicht nur lesen.
Dann geht er nach oben, nachdem er ein Buch eines Autors, den er einmal als wesentlich erkannt hatte, nicht gefunden hat. Dort vermeidet er den Kontakt mit einer Mitstudentin, die auch immer schweigend dagestanden ist in den Pausen zwischen dem Unterricht und wendet sich dem erstbesten Hauptregal zu. Eine altbekannte Bibliotheksangestellte geht mit distanziert-freundlichem Blick an ihm vorbei: er hat sie lange nicht gesehen. Er sucht sich einige offensichtliche und versteckte Bücher heraus und geht zum Verleih nach unten, dann wieder auf die Straße. Es hat aufgehört zu regnen. Er geht durch die Sögestraße, wo viele Menschen dahineilen. Ein Typ spricht ihn an: er hat ihn zuerst gar nicht gesehen; er bleibt stehen um zu hören, was er will. Er scheint nichts Bestimmtes zu wollen, er scheint einer dieser religiösen Sekten anzugehören, die auf der Straße für ihre Sache werben. Er ist sich nicht ganz klar, etwas verwirrt sogar, aber das hat andere Gründe, und will weiter gehen. Der Tpy im Parka lädt ihn zu sich ein, sagt, er könne ja mitkommen, hängt sich also wie 'ne Klette an ihn, freiwillig, bewußt, will etwas, redet, fragt - sie verstehen sich ganz gut. Der Eine scheint bewußt etwas zu wollen, hat ein Ziel vor Augen und will sich mitteilen; der Andere: er scheint nicht ja und nicht nein zu sagen, er schwimmt erst mal so weiter, fast nimmt er ihn nur nebenbei zur Kenntnis, ist in seinen eigenen Gedanken versunken, verschlossen.
Nach einem langen Marsch durch die Fußgängerzonen der Stadt gehen sie schließlich zur Wohnung des Gläubig-Wissenden. Will er ihn bekehren? Es sieht nicht so aus, doch einer ist etwas mißtrauisch, einer zeigt Vertrauen. Sie gehen die Treppenstufen hoch. In seinem Zimmer: ein Tisch, Stühle aus Holz und ein Bücherregal. Er bietet Tee an, der Andere lehnt ab. Er versucht etwas klar zu machen, der Andere hört zu. Er zeichnet etwas auf grünem Papier, das auf dem Tisch liegt, zeigt Zusammenhänge auf, geht aus von Yin und Yang, dieses durch ein 'S' geteilte Kreissymbol: Leben - Tod, plus - minus. Sie reden über die Ursache, Phänomene, Probleme, Religion, Wissen, Geschichte, d.h. er hält sozusagen einen Vortrag, benutzt dazu Wortsymbole, die dem Anderen oft ein wenig fremd erscheinen, noch nie in dem Zusammenhang gehört. Es beginnt langsam zu dämmern. Der Vortragende scheint einen fast unverstehbaren Weitblick zu besitzen. Er geht von der Annahme der Unsterblichkeit aus. Eine Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied. Identität der Zeiten. Altes, neues, erfülltes Testament. Die Göttlichen Prinzipien. Er spricht von einem neuen Jesus, der da kommen wird oder schon da ist (1917-1830), der die große Synthese aller Bereiche auf internationaler Ebene schafft.
Beim Abschied trägt er seinen Namen ins Gästebuch ein, mit unvollständiger Adresse. Am Datum sieht er, daß heute schon vor ihm ein Besucher dagewesen ist.
Unten am Ausgang sieht er durch die Glastür ein blondes Mädchen mit schwarz-weißem Pelz von hinten. Durch den Regen geht er zum Auto. Die Parkuhr ist schon längst abgelaufen, es hängt jedoch kein Strafzettel an der Windschutz-Scheibe. Direkt vor dem Wallcafé parkt er wieder sein Auto und geht an einer italienischen Pizzeria und einem linken Buchladen vorbei die Treppe hoch, sichert sich einen Fensterplatz: fragt, ob der frei ist. Ein schmaler, knochiger Typ mit Silberbrille sieht von seiner Zeitung hoch und bejaht freundlich, dann schreibt er weiter in sein kleines, gelbes Oktavheft mit breitem Bleistift in unleserlich länglicher Schrift. Kaffee wird bestellt, Zigaretten werden geraucht, die er sich vorhin geholt hat. Er schaut nach draußen auf die Wallanlagen, den Wallgraben, Hochhäuser, die Straße. Aus einem Wagen blicken zwei Jugendliche nach oben, er weicht ihren Blicken aus. Ein Mädchen mit lang-gelockten Haaren setzt sich kurz an den Tisch. Der Schriftsteller -wer weiß?- ist zum Telefonieren weg gegangen. Er sieht ihn später in dem Buchladen.
Wie geht die Geschichte weiter? Sie wollen zum Kino. Alles war abgemacht am Tag vorher. Sie treffen sich und fahren mit zwei Autos, die mit je drei Männern/Frauen besetzt sind.
Ein Mercedes liegt umgekippt am Straßenrand: Unfall. Ein Auto mit eingeschaltetem Warnblinklicht hält kurz dahinter. Sie hören Bessie Smith im Radio, die ihren Blues singt; Satchmo -oder wer?- spielt dazu ein Solo auf der Trompete. Knisternde Aufnahme.
Feuer am Horizont: ein heller Fleck in der Dunkelheit. Tagsüber hatte er geübt: alle Saxophon-Etüden der letzten Unterrichtsstunde. Ohne vorher geraucht zu haben: so kann er sich besser konzentrieren. Danach ein wenig Gitarre, dazu gesungen. Sein Freund kam, er meinte: "Spiel ruhig weiter!", saß da mit geschlossenen Augen, tief eingesunken in den großen Sessel. Seine Brille, sein Bart, gelbe Regenjacke. Raucht Selbstgedrehte.
Er hört auf zu spielen. Sie fangen ein Gespräch an. Jemand kommt dazu und klimpert einen leidlichen Blues auf der Gitarre. Er nimmt ein Buch, liest aus Kafka: Sprüche, die zu Denken geben. Alles mal so in den Raum gestellt. Jemand haut wieder ab. Die Zwei schmeißen sich Wörter und Sätze an den Kopf, aus Bücher gelesen, wechselseitig im Dialog. Der Eine liest Gedichtfetzen, der Andere aus Gesprächen mit Komponisten. Es entsteht ein Durcheinander. Gedanken werden zurecht geschüttelt. Danach Reflexion, die nicht so recht gelingt, weil alles zu allgemein gehalten ist. Jedenfalls sind Gedanken bei einer Sache.
In der Stadt sind sie einmal um einen Häuserblock herumgefahren, da sie die Einfahrt zum Parkplatz verpaßt hatten. Auf dem Platz sind braune Pfützen schmutzigen Wassers. Über der nassen Straße: eine Häuserreihe mit hell erleuchteten Schaufenstern und Lichtreklame in allen Farben bis in andere Straßenzüge hinein: ein sich spiegelndes Meer aus buntem Licht. Vor der Kinokasse, die Treppe hinunter, eine Menschenschlange. Sie bewegt sich relativ schnell vorwärts. An den Wänden hängen Plakate: Ankündigungen der nächsten Filme. Draußen im Schaukasten einige Szenen aus dem heutigen Film.
Eintritt wird bezahlt. Ein bärtiger Typ sieht ihn an. Die Dame am Saaleingang zerreißt die Eintrittskarten und ruft in den halligen, kreisrunden Vorraum mit Spiegeln an einer Wand: "Der Film hat schon begonnen, bitte Beeilung!" Die noch zögernden Leute setzen sich nun etwas schneller in Bewegung. Im Kino ist es dunkel, nur die Leinwand ist wechselnd beleuchtet von den sich bewegenden Bildern. Sie setzen sich in die erste Reihe, fallen zurück in die neuen, braunen, sehr breiten Sessel, die sehr bequem sind. Hier Vorne muß man sich weit zurück lehnen, um einen einigermaßen guten Blick auf die sehr breite und hohe Bildfläche zu haben. Der Winkel und damit der Überblick sind sehr ungünstig, die Plätze daher auch billiger. Im Theater ist es gerade umgekehrt: dort sind die Sitzreihen vorne teurer.
Der Film, von einem Autorenkollektiv gemacht, reagiert auf die Geschehnisse im Herbst 1977 in Deutschland: Schleyer-Entführung und Tod, Morde in Stammheim, Mogadischu, Terrorismus und Menschenjagdfeeling, Methoden der Polizei. Es ist kein einheitlicher Film: viele Stile nebeneinander, die Fragen bleiben offen. Das Publikum geht betroffen, still und besonnen hinaus.
Während des Films war er einmal hinaus gegangen zur Toilette und hatte sich eine Cola aus dem Automaten gezogen. Der Vorraum war leer; er sah sich im Spiegel hier und schon auf der kleinen Toilette, hörte Sprachfetzen aus den Riesenlautsprechern von nebenan.
GüTeE HB ? * - 16.04.01 at 01:02:52
wie hat Papi schon immer gesagt, nie gegen den wind pinkeln
HAL dawosonstniemandist * - 15.04.01 at 23:02:42
Um die Marmortischchen im Museumscafé hat sich eine Gesellschaft niedergelassen, teils sind es Personen, teils scheinen es nur Stimmen. Während sie ins Gespräch kommen, hört man aus den benachbarten Sälen aber auch aus den oberen Stockwerken wie die eherne Schlange dröhnt, der goldene Fisch leise klingt, das Viadukt stampft und Sophie Täubers Quadrate fleißig wispern. Im Keller atmet ein eisenbeschlagener Baumstamm wie ein Riese im Schlaf.
Rahel V., noch außer sich:
Ihr musstet über Euphrat, Tigris, Jordan; über – wer
weiß für Wasser all ? – Wie oft hab ich
um euch gezittert, eh das Feuer mir
so nahe kam! Denn seit das Feuer mir
so nahe kam: dünkt mich im Wasser sterben
Erquickung, Labsal, Rettung.- Doch ihr seid
ja nicht ertrunken: ich, ich bin ja nicht
verbrannt!
Moses Mendelssohn, kühl:
Was wollen die Leute, die nichts als Glut erregen, und der erhitzten Phantasie keinen Führer lassen, um sicher hindurch zu kommen!
Goethe:
Wir wandeln alle in Geheimnissen. Wir sind von einer Atmosphäre umgeben, von der wir noch gar nicht wissen, was sich alles in ihr regt und wie es mit unserem Schicksal in Verbindung steht.
Amalie Voigt:
Wie lässt sich das verstehen?
Goethe:
Soviel ist wohl gewiss, dass in besonderen Zuständen die Fühlfäden unserer Seele über die körperlichen Grenzen hinausreichen können und ihr ein Vorgefühl, ja ein wirklicher Blick in die Zukunft gestattet ist.
Victor Emil Jannsen:
Ist denn nur im Innersten der Seele die Wirklichkeit zu finden?
Moses Mendelssohn:
Es gehört Mut, Denkermut dazu, dies anzunehmen.
Sunnij Melles:
Wer mich sieht, unverhüllt...
Die Stimme Elisabeth Bergners im hohen Alter:
...der stirbt!
Die Stimme Wilhelm Lehmbrucks, jung:
Wie habe ich versucht, dich darzustellen, als große Stehende, als Gebet...
Goethe:
Ich fühle in dunkler Einwicklung Arme und Füße, doch es liegt nicht an mir, mich zu befreien.
Die Stimme Elisabeth Bergners, mehr zu sich selbst:
Um einen Mann zu begreifen genügt es, zwei oder drei Dinge von seiner Psyche zu wissen, um eine Frau zu erkennen, muss man Millionen Seelenzustände erfassen!
Amalie Voigt:
Manche von ihnen erblühen nur an einem einzigen Tag ihres Lebens, und der Mann an ihrer Seite merkt es nicht...
Die Stimme Elisabeth Bergners, jung:
Was verdient einer, der sich aus unglücklicher Liebe umbringt?
Wilhelm Lehmbruck:
Der soll für lange ein Schrei sein.
Die Stimme Elisabeth Bergners:
Du hast dein eigenes Urteil gesprochen.
Victor Emil Jannsen:
Wer kann sich seiner Gefühle denn je sicher sein?
Rahel V.:
Gutbestellte Herzen können immer verliebt sein, wollen es immer sein. Nur fehlen richtige Gegenstücke, daher das Liebesunglück all. Auch ist das Herz aus einem andern Dasein, und für ein anderes....
Moses Mendelssohn:
Aber ist nicht alles unter dicker Rinde der höchsten Verwirrung, in einem Aufruhr von Gemengsel und Verfehlung?
Rahel V.:
Gewiss, sonst müssten alle Menschen lieben können, nur lieben wollen; und auch in unserem Alter lieben.
Die Stimme Wilhelm Lehmbrucks:
Und was erwartet einen, wenn seine Geliebte ihn nach Jahren im Totenreich einholt?
Die Stimme Elisabeth Bergners, zugeneigt:
Zu sehen, was er nicht sah!
Henny_ Kunsthalle HH * - 15.04.01 at 23:00:41
Yeah, yeah, das musste doch endlich mal wieder gesagt werden. Wie gut, dass es Euch hier gibt, zwischen all den stotternden Dilettanten. Weihrauch over you, und gut auch, dass ihr Euch das selber in regelmässigen Abständen versichert. Und hübsch seht Ihr aus, gut gehalten, Respekt. Ich selber freue mich vielmehr über Han, The Crab, Alinia, Sasa und Klaas Tichelaar, und das möchte hier auch einmal gesagt werden. Am schlimmsten ist, das dieser Münchner Schnösel es doch immer wieder schafft, mich aufzuregen, sosehr, dass ich nun doch vom Leser zu Schreiber werden muss, dabei liegt mir das gar nicht. Aber damit bin ich ja hier glücklicherweise nicht allein.
B. Gaiser Köln * - 15.04.01 at 22:59:34
rockpalast live auf sendung
GüTeE - 15.04.01 at 22:49:05
Eiseisbaby: Loop-Archiv 2000, der zweite Augustknopf:
und schlag nach unter Stefan Nitzsche, Stuttgart* - 23.08.00 at 00:38:35
off. - 15.04.01 at 22:14:38
°
das kreuz moechte ich nicht tragen
das des papstes?
deins
echt?
echt
na dann
...
zu zweit
nein allein
dachte zu zweit
drei sind ok
zwei auch
ja
egal
echt?
genau
hey
nix hey
es wird nix bringen
was?
nix
ciao
ok
°
und es wird sommer - ich hab die daftcard - micha die discovery - morgen nicht mehr. wir im gin.
FrenkFrankfort ffm * - 15.04.01 at 20:17:03
Der Begriff Heckenschütze sagt mir was.
steam - 15.04.01 at 19:58:26
MARiO @imloop.de * - 15.04.01 at 19:46:49
nein, herr frager (bin ich einer? nein)
kommunikationskaffeedampfplaudererohrenschmalzbrotrindviecher
15.4.1964: (Kalender, orange) Jauche gefahren. G. bei nach K. gewesen.
GüTeE - 15.04.01 at 19:38:08
Herr Offermann, Herr Corvus. Ich erhebe Euch Kraft meiner Wortschöpfung in den eisigen Stand der Generation Porsche. Ihr habt damit das lebenslange Recht erworben, die Buchstaben gp (gesprochen: dschiepie)in Folge Eures Namens zu tragen. Die Ernennung durch mich, Eiseisbaby, primus inter pares, ist unwiderruflich. Die Mitgliedschaft kann weder abgelehnt noch beendet werden. Als Zeichen der gegenseitigen, respektvollen Verbundenheit schreibe ich Euch fortan off_gp und corvus_gp. Over and out.
Eiseisbaby gp primus inter pares * - 15.04.01 at 19:13:12
Corvus Berlin * - 15.04.01 at 00:43:12
Ich lüpfte meinen Hut, wenn ich einen hätte.
off. - Berlin * - 15.04.01 at 18:43:38
Gütee, kannst du mit dem Begriff DAMPFPLAUDERER was anfangen?
frager - 15.04.01 at 18:01:27
Mit eingezäunten Ziegen kenn ich mich nicht aus, aber so ähnlich: Wenn mir jemand die allen Kriterien von amnesty international an humanen Strafvollzug widersprechenden Sitzabstände in manchen Holzklassen noch als Privileg verkaufen will, werde ich sauer, diagnostiziere geistiges Tourist-Class-Syndrom oder Bahncard und fordere Sofortmaßnahmen gegen die Überdemokratisierung des Flugreisens. "Notausgang wäre klasse...".
Das Fliegen selbst ist und bleibt eine Bastion.
HalfManHalfBiscuit - 15.04.01 at 17:00:02
der schnee ist längst geschmolzen, nun regnet es
Kaffee trinken und die nächste Konfirmation abwarten.
GüTeE - 15.04.01 at 16:32:06
@GüTeE: schöne bilder danke auch
Muriel dreamed of writing great literature but instead earned her
living as a denizen of Grub Street, churning out cheesy potboilers and
hackwork.
Judith on the balcony with begonies * - 15.04.01 at 16:29:13
Fürwahr ists gut, wenn die Loopwoche rum ist. Konfirmations/Kommunions/Kommunikationskaffee, dazu dieses fröhliche "Frohe Ostern" Geplärre an allen Orten, weckt grausige Assoziationen: Riecht nach Eiche Rustikal und selbstgehäkelten Tischdeckchen, Begonien und abgestandenem Bitterkaffee mit Kaffeesahne. Schmeckt nach Torten und Eierlikör, flatterndem Rentnermief und Mundgeruch. Die Familie (Gegensatz: La Familia) geht sich schlauerweise schon lange aus dem Weg - ohne offensichtliche Gehässigkeit - ausserdem wohnen sie mindestens 300km von mir weg. Furchterregend, daß solche Erinnerungen an frühere Kaffeekränzchen bei den Großeltern nun im Loop wieder aufgetischt werden. Kontrastprogramm: GZSZ oder eine andere dieser H&M-IKEA-STERNCHEN-SCHICK-Serien gucken oder direkt mit der Freundin dinieren und sich dabei gegenseitig Alice in Wonderland vorlesen.
Entzugsmusik: G.Love & Special Sauce - Yeah, it´s that easy.
Klaas Tigchelaar Bundesstadt Bonn * - 15.04.01 at 16:00:11
bitch, lover, child, mother, sinner, saint,
GüTeE - 15.04.01 at 14:34:11
Habe den Acid Jazz wieder für mich gefunden.
Shoot , dankbar in der Denkbar * - 15.04.01 at 13:52:04
@halfmanhalfbisquit: worte wie stachelige ziegenzäune um einen herum? herrentum ist verletzlich
@GüTe: auch "shout" ist geil... mit dem huga huga im hintergrund
Judith on the balcony with begonies * - 15.04.01 at 13:00:51
Sie bekommt einen Brief von ihrer Freundin aus Leipzig. Sie soll einen Weg beschreiben, den sie häufig geht, in Worten, in Bildern, egal. Irgend ein "Projekt". Es ist ein Tag, an dem sie sich freut, das andere ihre Zeit auch mit zweifelhaften Projekten füllen, keiner, an dem sie das Gefühl hat, sie müsse vielleicht mal etwas Sinnvolles tun. Irgendetwas Gutes. Sie wählt den Weg von ihrer Wohnung zur Hochschule, ungefähr 800 Meter, blickt nach unten, zählt die Schritte und beschreibt die Beläge, fertigt eine Legende der selben. Einmal mehr bemerkenswert, wie wenig aufmerksam sie sonst ist. Hellgrüner PVC im Treppenhaus (nie gesehen, neu?), 4 Schritte, Nadelholztreppe, 18 Stufen, Granitpflaster, Betonsteine in unterschiedlichsten Formen, eine grosse Vielfalt grauer Langeweile. Die Stufen des Annexe sind tatsächlich aus Marmor. Der junge Nachbar hilft aus mit einer Luftpumpe, sie haben sich bisher noch nie gesehen, aber seine Musik kennt sie, Metalvariationen, immer scheusslich, immer ohrenbetäubend. Als sie nun Gelegenheit hat, einen Blick in seinen Flur zu werfen, sieht sie fein säuberlich aufgereiht hunderte von Überraschungseierfiguren in einem hellblauen Regal stramm stehen. Abends gibt es Crêpes und Cidre bei den Illustratoren. Das hübsche Aktmodell ist auch da, es hatte bei der letzten Sitzung im Seminar des Kanadiers eine Errektion und alle haben getan, als würden sie es nicht bemerken.
Lotos heute * - 15.04.01 at 12:42:18
Hier liegt Schnee, der wegtaut, sich auflöst, verdunstet, im Boden versickert als Wasser. Frohe Ostern !
Verstopfte Nasen, Bauchschmerzen
"I'm a bitch, I'm a lover, I'm a sinner..." usw. fand ich ziemlich cool.
Schnee
auf den Blumen
im Garten
GüTeE - 15.04.01 at 12:33:18
wieder was
ich finde testamenty aber selbst finde ich gar .. (es kryptokacke)
wie es auch immer sein muss
so do you know how I feel tonight
schlampig schlampschlampig brühühüste! und eigentlich ist es auch nur meine lunge, die ölverkrustet an der zwerchigen oberfläche dümpelt. flamme bin ich sicherlich. ha
ha gemeinheit
. . . . . . name
. . . . . . ort
. . . . . . loopster I.D.
Im loop darf und kann jeder schreiben.
Falls Du Deinen Namen mit einer I.D. schützen willst, dann melde Dich mit Deinem Wunschnamen unter [mario@imloop.de].
der Loop ist HTML-fähig (in der Auswahl ändern).
Bitte benutzt vor dem Senden die HTML-Vorschau und korrigiert bei Fehlern euren Eintrag.
Hier ein paar [HTML-Hinweise].
Einfacher Text HTML [HTML-Vorschau]
lückenhaftes vorstellungsvermögen vorstellungsvermögen ; vortstellungsvermögen
im allgemeinsten bezugsrahmen liefern sich die inhalte ein statisch-isoliertes zueinander. nicht!!!!!!!!
poppopopoopopoopopopopoopopopopopoppopoopoppopopopopoopopoppopopopopopopopopo
ETRY
halle
...lachs . .
lluja
point d´appel (rien)
(wendewjassel) w * - 15.04.01 at 12:08:50
Die letzte Bastion der "Herrenmenschen" ist ihre Wortwahl.
HalfManHalfBiscuit - 15.04.01 at 12:03:24
frühstück, "cuz nobody's home" von meredith brooks aufgelegt. lese "bakterielle mischinfektionen", "moderhinke", "fäulnisgeruch", "ablösendes klauenhorn", "ausschuhen", "horizontale übertragungswege", "fieberbläschen an der rüsselscheibe". ich schaue mit bernhard in die wasserklaren äuglein meines schweins.
poacher_ la belle alliance * - 15.04.01 at 11:55:32
Ostern 16.4.95 - 12.45 h
Musik zum Frühstück: Chuck Berry, Carla Bley, Mozart (4. Sinfonie, komponiert mit 9 Jahren!) Boulez (Mémoriale/Flöten-Flatterzunge, aber auch schöne Klänge, Klangfarben!)
E. versteckt Eier im Garten.
(Es muß geregnet haben.) Ältere Herrschaften beim Osterspaziergang.
Mein Befinden ist gut heute. L. sieht fern bis um 10 Uhr. Sie spielt Klavier. Ich muß ihre Luftballons aufpusten.
Ich lese Ellie Wiesel 'Holocaust' (ZEIT). Am Klavier spiele ich L.'s Klavierstücke: E. kommt. Während sie die Eier versteckt im Garten (auch für A.) mache ich einen kurzen Spaziergang (einmal um den 'Block')
Dann (gegen 12 Uhr) spiele ich Gitarre: heute geht es schon besser! Einige Übungen, Sor-'Etüden', 2 J.K. Mertz-Polonaisen (=neu).
L. spält mid êr Geschenk ('ne Barbi-Pubbn!?) Se stürmt de Träbn hoch un well wat von A. Un wad moks Du vn'dôge, schriffst'e vidder an dîn 'Romôn'? 5 Sîdn häb ik schafft gistern. Mi is ôber nich klor, wie ik dor 'Kontinuität' rinkriech.
16.10 :
Familienausflug mit unseren Fahrrädern!
Selbst in den Handschuhen frieren meine Finger. Die Tannenzweige schaukeln im Wind. Das Schattengeäst des kahlen Baumes liegt auf der beigen Wand des Nachbarhauses: Sparrenfenster, schiefernartige, rote Dachziegel... bla bla.
L. will Monopoly spielen. Ich habe keine Lust. Sie wird wütend und weint.
Was ist? Eine Hölle zu dritt? Drei Egoisten: zwei wollen ihre 'Freiheit', eine möchte, daß man macht, was sie will. Sie will ja nur spielen.. Sie braucht den Partner, weil ihr sonst langweilig ist.
Ostern. Jesus ist wieder auferstanden? Daran soll ich glauben? Alles in der Natur erwacht zu neuem Leben! Der Kreislauf beginnt neu: Frühlingserwachen. Le Sacré du printemps. Und der Mensch? Ich? Wurzellos. Leben im luftleeren Raum. Monolithisch, eine Monade oder was auch immer, ohne Kontakte, kaum kommunizieren (oh wärst Du, würdest Du zur Kirche gehen! Genauso blöd; ich bin trotzig.)
'Hälfte des Lebens': noch 40 Jahre kann dein Leben währen (da kannst Du noch viel Unheil anrichten: behüt' uns Gott davor) Gott, der das alles wachsen läßt, ohne den wir nicht wären: na gut, aber ist das der christliche Gott? Christus schiebt sich dazwischen (Ist er mir verleidet seit Pilgrim's 'Muttersöhne'? Ja.) Christus als 'ganz normalen Menschen' sehen? (Ist er eben nicht: er wirkt ja bis heute, leider nicht immer zum Guten)
'Gott ist die Einheit': was heißt das? Gott und Teufel in Eins gedacht: das wäre die Einheit? Also 'Abraxas'? H's Suche nach den wahren Werten. Die Zeit vergeht(?), ich versinke in 'Nutzlosigkeit'. Was ich auch tue: es ist nie das Richtige. Bin ich 'geistiger Amokläufer'? Ist mir alles erlaubt? Warum kann ich mich nicht konzentrieren? Worauf? Ich will aufsteigen: vom Bauernstand auf die Ebene der Intellektuellen, der Bücherschreiber. Es gelingt mir aber nicht! Der Wert der Bildung. Die Schule. Ich gehöre nicht dazu. Ich handle unverantwortlich. Ich verstecke mich, um weiter wie ein Kind spielen zu können. 'Das Schicksal' hat es so gewollt. Ich war arbeitslos. Ich las, fing an zu schreiben. Ich wollte nicht arbeiten, war faul. Ich war fertig mit der Welt. Zwei S. hatte ich hinter mir (schon in S.!) Da war der ältere Freund. Abenteuer, die Natur entdecken, sich in der Natur finden, im Gehen denken. Schreiben und denken, vereinzelt dastehen; sich absetzen von der Menschheit, nicht mehr alles mitmachen, zu Bewußtsein kommen. Einzelgänger, unangepaßt: so wurden wir zu 'Helden', die anderen Helden (Autoren, Musiker, Maler) nacheiferten. Wir hatten noch keinen festen Platz in dieser Gesellschaft. Das hat sich nun geändert. Wir werden nicht mehr ausgebildet, leben nicht mehr auf Staatskosten. Wir leisten 'kulturelle Arbeit', sind 'Kulturschaffende' (im besten Falle)
L. habe ich 'abgewehrt. War's recht? Nein. Aber so habe ich meine Ruhe (bis auf Weiteres)
L. Reiners lese ich. Die Sonne hat sich verzogen (Heute sollte es schneien)
- 17.30
Ach, dat kummt mi aln's so sinnlos vör! Mama könn' ik vlicht noch môl anrobn. -Un wat vetäll ik êr? Is al's in Ordnung? Nix is in Ordnung! 'Ne heele Welt hebbt se us vörgaukelt! De hebbt sik frait, dat de Kriech nu 9 Johr vebi is. 5 Johr ehrs is Papa to Hus! C. süd'e ehrs as Dreejährigen. '48 kümmt'e ud'e Gefangenschaft. Jonuar 49 kummt dat tweete Kind un jed's Johr noch eent: 50, 51. 3 Johr Pause: dänn kômt G. un W. Nu räckt'et ôber! Wer häd denn hier noch 6 Kinner? K.'s, und A.'s häbt sogôr 13 Kinner! - Ik häb keene grode Lust, Mama antoroubn.. irgenwann starft se us wech...Wenn se hier in'e Nähe wohn' dö, denn wör ik se woll môl besögn.
Ach use Femilie: dat wör môl.
Un wat an de Stelle to träan ha: dat is kaum.
De Kindheit is vebi för di.
-L. kummt ud E.'s Zimmer un slikt de Trebn hoch, kloppt an'e Dörn bôbn.
Ach, wi Egoisten wütt use Ruhe häbn! - 17.38 h
23.40 :
E. legt sich ins Bett: sie hat Kopfschmerzen. L. bringt ihr ein von mir geschmiertes Brot.
10 Seiten will ich fortlesen in meinem Roman (Cayrol Nr. 3), L. spielt derweil mit dem 'Baby'-Herzen, vorm Sofa auf der 'Picknick-Decke' Wie vereinbart spielen wir dann Monopoly. Sie wird müde, putzt die Zähne und geht hinunter zu E. Ich seh' im Fernseh den Film 'Die Hölleisengrete' (bayr. Dialekt: ist schwer zu verstehen, zumal sie reden wie Schauspieler auf der Bühne. Wenn leise gesprochen wird: wer versteht's? Nach einer Novelle von Oskar Maria Graf!) Die Leute sind ständig am Arbeiten: das gefällt mir (in welchem Film ist das sonst der Fall?)
- Eigentlich fühle ich mich jetzt nicht schlecht! Ich las das vorhin Geschriebene... Getippt habe ich heute kaum was: ich müßte einen neuen Ansatz finden. Vielleicht sollte ich mir eine kurze 'Erzählung' vornehmen, mich auf ein Geschehen beschränken (eine Person, ein Thema, ein Umstand, eine Situation: was auch immer. Sie ausmalen, was dazu erfinden; d'ran 'feilen' an dem Text. Ach - was nützen die Theorien... solange ich so fortschreiben kann wie jetzt: was will ich mehr? Ich bin Chronist, mehr nicht, aber immerhin - wenn auch nur 'ganz privat', im stillen Kämmerlein (also wie ein Gebet: vor Gott). Dieses mein Licht stell' ich unter den 'Scheffel'. Warum? (s.o.) Was soll ich andere damit belästigen? Wer liest heute noch Bücher? Es gibt eh ein Überangebot an 'eingereichten' Manuskripten! Das soll die Nachwelt mit sich abmachen..? ...'denen' (den Erben) könnten diese 'Konvolute' aber völlig egal sein: vielleicht wird's versteigert oder's kommt gar auf den Müll, d.h. das Papier würde recycled..! Da kann halt der Nächste 'seinen Senf' drauf schreiben .. oder sich den Arsch damit abwischen. Was bleibt? Die Würmer werden's halt'e fressen, und die Seele kommt in' Himmel oder in die Höll'! Des Leben is' a Traum. (E. putzt sich die Nase, liest wohl noch) Oben höre ich Schritte. Draußen is' es dunkel; Stille herrscht: es ist Mitternacht vorbei, Zeit zum Schlafengehen! - 0.10 h
GüTeE - 15.04.01 at 02:34:01
Samstag, 14.4.2001. Schalke besiegt die Bayern und Rudi Assauer
zündet sich im aktuellen Sportstudio eine Zigarre an. Habe ich gehört.
Schöne Ostern. Wirklich. Wenigstens etwas Gutes, obwohl ich mich
überhaupt nicht für Fussball interessiere. Die Feiertage werden ja
heutzutage sowieso nicht mehr ernstgenommen. Morgen ist Formel 1 in
Imola. Denkt eigentlich noch jemand an Ayrton Senna? Naja, Tatsache
ist, daß ich im Prinzip fast alles Erdenkliche machen kann, was ich will.
Einkaufen, sonntags - kein Problem, 5 Kilometer weiter gibt es einen
Laden, der hat sogar morgen geöffnet. Das einzige, was nicht geht: Ich
kann meinen Aktien nicht beim Steigen zusehen, wie sie aus ihrem
Jammertal emporsteigen, und meine Freundin kann ich auch nicht mehr
anrufen, weil ihre Eltern mich wahrscheinlich nicht zu ihr durchstellen,
oder sie gleich auflegt, wenn sie meine Stimme am anderen Ende der
Leitung hört. Naja, Ostern ist ja schließlich auch nicht das Fest der Liebe.
Da müssen wir noch 8 Monate warten.
Wenigstens kommen meine Alden Masterworks am Freitag bei mir an,
wenn ich sie heute nacht in SF bestelle.
Portofino Drunken in Weil am Rhein * - 15.04.01 at 02:28:37
Donnerstag. Variationen.
Das Wetter ist heute morgen wie eine Party, die schon zwei Stunden nach dem Essen wegklappt und einer steht da, am Büffet auf der Papiertischdecke auf dem Tapetentisch, und er sucht im Kartoffelsalat, ob Eier drin sind. Ein Tag so wie eine schlechtgelaunte Kassiererin an der Kasse 4, die den Wunsch nach der Tüte schon wieder überhört hat, und sie hat einen so großen Pickel auf der Stirn, als wären Insekten drin. Die Stadt ist heute wie ein Joghurt, der schon vorgestern abgelaufen ist. Und wenn man daran riecht, weiß man nicht genau, ob man schon das Abgelaufene riecht oder noch den Joghurt, der immer ab Fabrik so riechen sollte, aber gut riecht das auf keinen Fall. An der Vorderseite vom Bahnhof Zoo warten links am Kiosk ein paar Fixer oder Säufer, ich weiß noch nicht, woran man sie unterscheidet. Ein Mädchen ist auch dabei, manchmal eine Mark oder ein anderes übriggebliebenes Geldstück. Der Bahnhof ist eine große dunkle Kirche. Wenn man hineingeht, kommt man in den Himmel oder nach Düsseldorf. In der Halle stehen immer, immerfort, jeden Tag und jede Nacht einige Amerikaner zusammen, und man braucht sie nur anzuschauen und weiß, ob sie gerade erst angekommen sind oder 17.06 Uhr nach München. Und ein Zeitungsladen. Auf der anderen Seite, genau gegenüber, die Rückseite des Zoos, rechts hinter dem Zaun spazieren ein paar Kamele oder Dromedare, ich weiß nicht mehr, woran man die unterscheidet. Der Zoo ist ein grüner Park. Wenn man im Tiergarten am Zoo entlangfährt, hört man immer, aber nicht nachts die Tiere schreien, ich weiß nicht, welche Tiere so schreien können, vielleicht Affen oder doch nur Papageien, aber keine Schlangen, sie schreien so laut über den Landwehrkanal herüber, als würden sie einen gleich holen wollen, und essen. Zu sehen sind sie nicht. Auf der nördlichen Seite zieht sich die Jebensstraße zwischen Bundesverwaltungsgericht und Bahnhof entlang, wo man aber niemals weiter fährt und angeblich stehen hier die Stricher. Wenn ich hier entlang, aber niemals weiter fahre, schaue ich immer, ein bißchen jedenfalls, und es steht da immer jemand, aber die sehen gar nicht nach Strich aus, sondern als würden sie den Kartoffelsalat suchen, zumindest schauen sie sich dauernd um, aber kein Tapetentisch, keine Papiertischdecke, nur Stufenhecklimousinen quergestellt zum Kurzzeitparken, und immer parkt da jemand, der seine Amerikaner abholt, und Gott, sehen die gesund aus und sich um, ja meine Lieben, das ist Berlin, und ihr werdet gleich Affen oder Papageien essen. Auf der Straße des 17. Juni, hier stehen nachts die Straßennutten aus Polen, Rußland, Rumänien oder Weißrußland in einem genauen Abstand wie Leitpfosten auf der Landstraße nach Krakau, rechts ein Strich, links zwei Punkte genau vor der Technischen Universität, und die Studenten sind nur tagsüber da und essen für wenig Geld afrikanisch und schreien niemals. Später im Supermarkt steht eine kleine Studentin in der Schlange an der Kasse und hält auf dem rechten Arm das Glas Gurken, das Glas Mayonnaise, die Dose Pilze, die Sechserpackung Eier, den Fruchtjoghurt und von der linken Hand baumelt ein Sack Kartoffeln herab. Sie hatte wohl kein Markstück und ihr Gesicht ist rund, blondgerahmt und ihre hohe Stirn schwitzt von der Anstrengung, all diese Sachen auf dem rechten Arm zu halten. Aber er wird wieder viel zu viel trinken, damit die Bilder hinter der glänzenden Stirn, ein kleiner Pickel, auch nur ein wenig Wahrheit werden würden, statt dessen Limousine, Süddeutschland. Sie hätte gern noch eine Zeitung gekauft und kommt aus Düsseldorf, Jura, und bitte eine Tüte. Geregnet hat es aber nicht.
Corvus Berlin * - 15.04.01 at 00:43:12
jugendweihe. waren denn hier alle in der kirche ?
HAL dawosonstniemandist * - 15.04.01 at 00:21:07