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loop Archiv #39 (15.4.-22.4.2000)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #38,loop Archiv #40






alex ist nicht mehr cool! er macht die kindischen BIG-BROTHER-spielchen von manu, kerstin und sabrina mit. ich bin von ihm enttaeuscht. das musste ich loswerden.

sonst nur park heute und gelesen auch im park. und eltern waren bei mir. eine halbe stunde! geputzt habe ich 4 stunden. komisches verhaeltnis. aber besser als andersrum. so ist mal wieder alles in ordnung. und bald reise ich. fliege ich. weg. neil young klimpert auf VH-1 und ich schalte um. tv ist so plump. ich hoere jetzt cd und zwar TERRANOVA und singen tut die krebitz, und singen tut gut! und PROSECCO auch aber das war schon mittwoch, donnerstag dann bier RADEBERGER, freitag dann aeppler und heute nix ausser capuccino und espresso mit geschmolzener MILKA-schokolade darinnen.
sowas ist nicht eklig, es gibt menschen, die tunken kaese und ei in ihren kaffee und es schmeckt ihnen. es gibt auch menschen, was nun wirklich nicht weiter schlimm ist, die bestellen 2 eier im glas, picken das eigelb heraus und lassen den rest zurueckgehen. vollkommen legitim.

ein schoenes gefuehl: ab freitag urlaub. am dienstag komme ich zurueck und habe einen neuen mitbewohner ohne umzugshelfereistress. davor noch besuch - die woche wird geil - die woche wird steil! KOZ.


ph heute nichts mehr machend in F, - 22.04.00 at 23:01:55




Frühling
Warum riecht das immer so nach Frühling im Frühling? So weit, warm, versprechend. Es zieht dann auch leicht mal im Magen. Vor Vorfreude? Hoffentlich. Vor allem, wenn sich dann noch der alte Zigarettenrauch einmischt. Sogar, wenn fiese Menschen furchtbare Zigarettensorten rauchen, funktioniert das schon. Meist.
Man ist dann immer gleich in Rom auf der Spanischen Treppe oder im Schwimmbad, wo das Gras klebrig ist von den verlorenen Pommes. Das kann man dann endlich wieder alles haben -
bald.


Daniel Kidder Hamburg, - 22.04.00 at 22:04:06




danke für den Hinweis, barnes.


Voice, suchend, - 22.04.00 at 21:10:50




nein, lieber off, das ist hh wörtlich heute in der az.


HelK m, - 22.04.00 at 16:22:32




OSTERN IST DAS ÜBERFLÜSSIGSTE FEST.
NUR WEIHNACHTEN IST SCHÖN. RICHTIG SCHÖN. ALLE NETT ALLE RUHIG UND GELASSEN.
UND GEBURTSTAG AUCH NUR WICHTIG, UM ZU SEHEN, WIE DER EIGENE MARKTWERT STEHT.
ABER OSTERN? OSTERN IST KACKE!


ph F, - 22.04.00 at 15:16:43




Oops, ich falle ja auf alles rein. HelK, warst Du das, der sich eine AZ-"Feuilletonisten"-Stimme ausgeliehen hat? Zu spät im pool geblättert und dabei das Nietzsche-Stück übersehen. Egal.


off., schon wieder in der Sonne - 22.04.00 at 15:01:07




oh je, was ist das? Botho Strauß. Lieber Anonymus. Botho Strauß hatte seine Glanzzeit sicher nicht jetzt in der Uckermark, ich meine aus meiner persönlichen Sicht gesprochen. Seine Theaterstücke wurden nach "Angelas Kleider" wirklich problematisch und sind erst mit den "Ähnlichen" und "Kuß des Vergessens" wieder im Aufwind. Was aber für eine Zeit mit "Homburg", "Bekannte Gesichter, gemischte Gefühle", "Trilogie des Wiedersehens", "Der Park" und zuletzt "Schlußchor"!


Bei der Prosa war schon mit "Niemand anderes" klar, daß die Zeit von "Die Widmung", "Der junge Mann", "Marlenes Schwester", "Theorie der Drohung", "Rumor" auch mal zu Ende geht.

Die Uckermarkzeit ist für Botho Strauß und für mich als Botho-Strauß-Leser eine traurige. Setzt ein mit "Wohnen.Dämmern.Lügen", geht weiter mit "Die Fehler des Kopisten" und auch das neue Buch, sage ich einfach mal nach diesem grandiosen Beitrag von Ulrich Greiner, ist nicht mehr meine Literatur. Too sorry. Dann lieber Trash. Dann lieber altes Zeug. Aber Deine Idee, das mit dem heutigen aufzuwiegen und sogar noch die Internet-Literatur, was immer das auch sein soll (erklär's mir bitte nicht), dagegen Dreck zu nennen - das spricht nicht für Deinen Geschmack. Eher für Ressentiments.

Geschmacksurteil statt ästhetischem Urteil, sagst Du? Mir egal.


off., Botho-Strauß-Fankurve in den Achtzigern [ T-Shirt: Triologie des Wiedersehens, Der junge Mann ], - 22.04.00 at 14:59:10




igitt, Corvus. Zu 1) entweder Jurek Becker, Liebling Kreuzberg und dann aber mit Vanillesauce oder zur Strafe zwei Tafeln weiße Schokolade hintereinander essen. 2) und 3) werden von mir einfach mal nicht bedient. Lese lieber an "Malina" weiter und wünsche weiterhin wohl zu pädagogisieren.


off., michamarenstefankatisteffi - 22.04.00 at 14:47:38




"Himmlische Heimischkeit"

Endlich Literatur und nicht dieser Internet-Dreck aus den Sielen des Zeitgeists. Denn während die konsumgeilen Enkel ihr stilistisches und gedankliches Unvermögen ausstellen, sich in ihrem erbarmungswürdigen Gelalle sonnen, schreibt Botho Strauß still in der Uckermark ...


Hannes Hintermaier AZ , - 22.04.00 at 13:57:25




Voice: Zur Numerus- und Genus-Frage bei "Ostern", "Pflingsten", "Weihnachten" siehe Grammatikduden (1973, § 396): "Im landschaftlichen Sprachgebrauch werden sie noch verschiedentlich, in Östereich und in der Schweiz zumeist als Plural aufgefaßt [...] Vor allem in Wunschformeln ist der Plural jedoch allgemeinsprachlich [...]" Dazu dort auch Literaturangaben.


l.barnes bielefeld, - 22.04.00 at 13:17:23




Ich kaufe gelbe Rosen, die A.P. erst Montag in der Garderobe entzücken sollen, und frage, ob sie auch solange frisch blieben? "Ja, nur kühl stellen!" Dann wünscht die Verkäuferin mir beim Verlassen des Geschäfts noch etwas zerstreut "Frohe Weihnachten!". Wir beratschlagen im Kundenkreis kurz, ob sie der Zeit hinterherhinkt oder vorauseilt. Die Inhaberin schaltet sich ein; Ostern sei geschäftlich längst gelaufen, man müsse immer an die Zukunft denken.
Corvus: Der Grammatikduden (1973, §§ 394 bis 398) führt von "Aktiva" bis "Zwillinge" 132 Pluraliatantum an (inklusive 50 Pseudos mit nur selten gebrauchter Singularform), dazu kommen noch diverse geographische Namen (z.B. "die Alpen"). Wer sich den Suchspass nicht verderben lassen will, schlägt besser nicht nach.


l.barnes bielefeld, - 22.04.00 at 13:05:10




Nur in der Mehrzahl? "Ostern", "Pfingsten", "Weihnachten" - lach


Voice - 22.04.00 at 12:17:50




Emmanuele reicht schon. "Sie ist unverkennbar die Schülerin von Marguerite Duras" - Ursula März (wer auch immer das ist)


nix gibts - 22.04.00 at 11:35:03




10.00 Uhr: Buchhandlung. Schwelle dreihundert Mark längst überschritten.
10.15 Uhr: Musik, Bar. Emmanuelle Bernheim: "Der rote Rock"
11.10 Uhr: Durchgelesen.

Klett-Cotta will, daß es "Der rote Rock" ist. Bei Gallimard, Paris, heißt es jedoch "Vendredi soir". Ich liebe Neuerscheinungen.

Dafür gibt's bei Klett-Cotta ein schönes Bild von Emmanuelle Bernheim. "Das Klappmesser" ist wieder vergessen, "Ein Liebespaar" harrt noch aus. Keines der Bücher ist länger als 110 Seiten. Danke für das 1971er-Gegengift.


Über Dissertationen - 22.04.00 at 11:32:22




Kirchliches Fest mit sieben Buchsatben: "Ogtern"


Emil S. zurück aus der Versenkung, - 22.04.00 at 11:22:21




Ich mache mir rein gar nichts aus Feiertagen.
Dieses "Osterfest" wird allerdings anders.
Alle Freunde sind ausgeflogen. Keine Beziehungsprobleme,
die man mit mir diskutieren könnte, keine Frauen, die trotz Freund
heftig flirten. Kein E-Mail-Terror. Keine Arbeit.
Frieden.
Ruhe.
Lesen.
Herrlich.
FROHE OSTERN !


JDM, auf seiner eigenen Osterinsel - 22.04.00 at 10:31:54




Ich mache mir rein gar nichts aus Feiertagen.
Dieses "Osterfest" wird allerdings anders.
Alle Freunde sind ausgeflogen. Keine Beziehungsprobleme,
die man mit mir diskutieren könnte, keine Frauen, die trotz Freund
heftig flirten. Kein E-Mail-Terror. Keine Arbeit.
Frieden.
Ruhe.
Lesen.
Herrlich.


JDM, auf seiner eigenen Osterinsel - 22.04.00 at 10:31:46




Es geschah ohne jeden Grund. Durch einen fatalen Fehler im weltweiten Gespinst wurden alle Nachrichtenredaktionen von den Nachrichten der Nachrichtenagenturen abgeklemmt, stattdessen wurden sie nun mit allen Texten des POOLOOPs gefüttert. Sie wunderten sich ein wenig, doch der Glaube an ihre Rechner und deren Übermittlung siegte, und kurze Zeit später saßen sie in den Redaktionsstuben und bauten unsere Welt aus diesen Texten zusammen. "Plateausohlen jetzt auf 60cm!", "Ruhestörender Lärm um 5 Uhr morgens", "Ausstattungsterror am Rande der Belästigung", "In Frankfurt jetzt immer Sonntagsarbeit!" lauteten nun die Schlagzeilen und Aufmacher. Das Publikum war froh und besonders viel Lob wurde den wunderlichen kleinen Filmen gezollt, die man in aller Eile zu den Nachrichten produzierte. Schon kurze Zeit später hatte sich die Welt vollständig den Nachrichten angepaßt.
_________________

Ich wünsche mir vom Osterhasen ein paar Looptexte. Und zwar zu folgenden Themen:
1. Eine Betrachtung über den Geschmack von grüner Götterspeise, die mit Kondensmilch übergossen wird.
2. Eine Sammlung von Wörtern, die es nur in der Mehrzahl, aber nicht in der Einzahl gibt. Ich habe schon gesammelt & konserviert: Masern, Alimente, Kosten, Fisimatenten, Umtriebe.
3. Die beste und zuverlässigste Methode, wie man anhand eines Klappentextes sofort auf die Güte und Ungüte des betreffenden Buches schließen kann, insbesondere bei neuen & deutschen Autoren (z.B. durch Hinweise wie "lebt in Berlin" "ist in New York, Rio, Tokio geboren" u.ä.)


Frohes Fest.


Corvus. Berlin, - 22.04.00 at 09:28:22




Es ist ein sonniger Wochenendmorgen, über die Straßen werden von kleinen bemantelten Omas die ersten Einkaufswägelchen gezogen und ich muß gleich los zum Arbeiten. Es ist angenehm, am Wochenende zu arbeiten. Man ist sich eines mitleidigen Blickes sicher, nicht wie unter der Woche, da sitzt man zwischen steifgefrorenen Pendlerfressen in der parfümdampfenden S-Bahn, bis sie alle aussteigen, dort, wo die Banktürme wachsen. Am Wochenende schlafen diese Leute noch, wenn ich losmuß, ich sitze mit Familien im Abteil, mit älteren Ehepaaren, mit einigen wenigen anderen Arbeitern, und die sehen alle entspannt aus wie ich, denn das Abteil ist nicht überfüllt, und die Frau in der Bäckerei solidarisiert sich gleich mit mir, ein schönes Wochenende, nein, ich muß auch arbeiten, ah so, ja dann einen schönen Feierabend, ja ihnen auch, und schöne Feiertage. Wir verstehen uns.


andrea frankfurt/hirschgraben, - 22.04.00 at 09:00:41




Sonnendurchschossener Maschinenraum. Darin, inmitten von Büchern, Geschichten, Gedanken, sitze ich und sieze ich alle, die kommen und fragen, die gehen und schweigen. Manchmal denke ich, ich sei ein Teil vom Pöbel, als wäre ich nie gedankend und gedenkend gewesen, immer sei es mein Lebensteil gewesen hier zu hassen und leben zu lassen.
Nun sind Ostern. das Fussvolk freut und verennt sich im kleinstmöglichen Rahmen und unsereiner trennt das Treiben zwischen "Sie wissen nicht was sie tun" und "tomorow will be like today". Hätte ich nur einen Wunsch, würde ich mir wünschen, dass mich irgendwer hier rausholt, sagt, komm Junge, draussen ist die Welt, ich zeig sie dir, schliesslich habe ich die Zeit die ich dir geben möchte.
..und wärend wir im Kopfe die scheiben einschlagen, dümpeln wir weiter, weiter in eine narkotische Monotonie. Morgen ist Sonntag. Ich denke, ich geh in den Zoo.


stuard ist böse und ostrig, - 22.04.00 at 08:48:48




off, du lober: lob.


zembla berlin, - 22.04.00 at 08:10:29




Heute wahllose impressionen:

"Was machen Sie denn an den freien Tagen?" - "Durchatmen"

Von der Hauptwache zur Paulkirche, dort dann eis & pantomime & weizen & gnocci. Die leute: überwiegend grau & schwaz. Alle tragen jetzt randlose sonnenbrillen a la Matrix, & ich frage mich ernsthaft, woher all die jungs & mädels die ledermäntel her haben. Unter 300 Mak geht doch da nix. -/- Überhaupt POPgefühl No. 3628: Man entdeckt eine gemme als sie dem pöbel noch unbekannt (zB eben Matrix, weil kaum einer den ersten film {"Bound", nur o.m.U. zu empfehlen} der Wach-Broth kannte) & monate später wird einem das gefallen verübelt, weil lieschen müller, franze hintermayer einen auf Morpheus & Neo machen. (Na gut, mein held von Matrix ist ja dieser Mr. Smith, die arme routine).

Die plateauschuhe (= minderwertigkeitskomplexpodest; hab mal einen in einem schaufenster gesehen, der hatte satte 50 bis 60 cm als sohle; ein paterre zum anziehen) werden nun auch von den müttern entdeckt, & man sieht vereinzelt aber immerhin auch die ersten männer damit herumlaufen (zur passenden armee-cargo-hose).

Keine zeit mehr. Muß zur arbeit.


Alwo, #20 - Hab beim letzten mal den platz, den man im "ort" unterschätzt. Sorry am main, raben kämpfen gegen elstern, die nachbarschaft wird eng., - 22.04.00 at 08:01:47




Sasa. Wow.

und: "sieht man ihn in einen weißen..." - latürnich.


off. - 22.04.00 at 07:38:19




Frische Ranunkeln wären es jetzt. Aber die Sonne ist noch nicht ganz da, die Vögel sind schon angestellt, der Kaffee blubbert in der Kanne auf dem Herd und draußen brüllt ein Mann in voller Lautstärke, ohne seine tiefe Stimme überschlagen zu lassen: "Ringooooo!". Dann noch einmal: "Ringooooo!". Vor dem Haus, vor den geparkten Autos wütet jemand herum. Vor dem grauen 72er-Benz 190 mit grauen Heckflossen, vor dem Ford-Transit-Campingwagen, vor dem schönen, schwarzen Citroën DS und vor dem weißen R4. Noch nicht einmal fünf Uhr morgens. "Ringooooo!", brüllt der ungefähr Vierzigjährige mit Halbglatze, Sweatshirt und verwaschener, malvenfarbener Jeans. Dabei reißt der Berserker Veranstaltungs-Plakate vom Bauzaun ab. "Ringooooo! Das mach' ich mit eurem Dreck! Ringooooo! Hörst du mich?" Und reißt weitere Plakate ab.

Meine Nachbarn sind Künstler. Irgendwie. Architekten. Institut für angewandte Baukunst. Hier in Ostberlin zogen sie vor zehn Jahren in das Haus ein, als es einer Ruine glich, jetzt schimmert die Fassade eitel blau und die französischen Fenster sind ahornfarben umrahmt. Gestern abend saßen einige draußen auf dem Hof zur Straße herum und plauderten einfach wie die Jugendlichen im Parque de Retiro auf den Marmortreppen. Bis heute nacht hörte man ständig junge Frauen auflachen. Ein schönes Lachen brandete immer wieder herauf. "Ringooooo! Hier!" Und reißt noch ein Plakat ab. "Dieser Dreck! Euer Dreck! Das soll Kunst sein? Ha!" Und reißt ein anderes Plakat ab. "Kunst kommt von Können!"

Ein Arbeiter. Was treibt ihn? Im Pyjama öffne ich ein Fenster. Ohne die Stimme zu erheben, versuche ich trotzdem laut zu sein. "Hey." Der Krieger hält inne und schaut etwas erstaunt auf seine Schuhe: "Ja. Was." Peilung erfolgreich. "Hey, mal nicht so laut. Ist noch früh, die Leute wollen pennen." Er schaut hoch. Ich halte den rechten Zeigefinger an die Lippen und flüstere leise "Shhhh" und er murmelt irgendwas in sich hinein. Ich schließe das Fenster wieder und hole mir einen zweiten Kaffee. Immerhin brüllt er nicht mehr so. Dann, kurz darauf, sieht man ihm in einen weißen Benz-Lieferwagen einsteigen. Installations-Rohre. Eine Leiter. Eimer. Es ist noch nicht mal fünf Uhr. In drei Stunden öffnet Lady Vanessa ihren Laden und in zwei Stunden gibt's eine Zeitung. Osterprogramm.


off., 120 Zigaretten - 22.04.00 at 07:34:50




In Drugs We Trust - Jackyll Island, Ga - VII-

1) Alcohol is considered a ____________ .
2) Alcohol slows reflexes and hinders coordination and this in turn impairs your ____________ .
3) Marijuana contains THC which makes the results uf using this drug __________
4) ____________ is the most commonly issued citation.
5) Combining alcohol and drugs can _____________ the effects of alcohol.
6) It is very possible to use a drug just one time and have it cause you
to ___________ .
7) Hallucinogens cause people to __________ and ___________ things that are not there.
8)A D. U. I. conviction remains on your record for ______ years.

Gut. Mohammed ist links von mir, er ist schwarz, er sitzt auf dem mittleren Bereich seiner Wirbelsaeule, sein Nacken befindet sich aus diesem Grund etwa auf der Hoehe der Sitzlehne, er hat die Beine mittelweit auseinandergelegt, seine Hose ist breit, aber das ist ja klar. Jedes mal, wenn der Florida Dept. of Health 1.30cmMensch und der duenne Schweisfilter auf der oberen Haelfte seiner Stirn versuchen, sich in die Szene zu setzen, bzw. gar die Absicht bekunden dem 30koepfigen Drug, Alcohol, Traffic Awareness Course etwas beizubringen, jedes mal also wenn das geschieht schreit Mohammed.

Er schreit "Weed". Er schreit es so:
W E E D !!!!!!!
so:
W EEEEE EEEEE D !!!!!!

Mohammed, das muss man wissen, hat eine Stimme, die man gerne Organ nennt. Die man gerne von einer Crossover-Band hoert. Hinter seinem Ohr, das ist kein Witz, eine Selbstgedrehte, der Zahnstocher wuerde sicher das Bild vervollstaendigen.

W EEEEEEE EEEEEEE D, man. Das ist eine Variante. Ich bin ueberrascht als ich das zum ersten mal hoere, drehe mich zu ihm und schau die Tat grossaeugig nickend usw. an, aufmunternd. Und spaeter, als Jo die peppige Geschichte ueber einen Schulbus erzaehlen will, sagt Mohammed:

Oh, Man!

Er sagt

Fuck that!
Mohammed meint das ernst, denn er hat Hunger. Jo seinerseits hat ihm angedroht...nein, Jo hat ihn gewarnt..., Jo hat es ihm nahezulegen versucht, er wuerde die Tuer vom Klassenzimmer zuschliessen, falls Mohammed zum Burger-King geht.

Fuck that! Mohammed geht zum Burger King.

ANSWERS TO CHOOSE FROM:

die
unpredictable
see & hear
speeding
75
increase
depressant
reaction time

Ich leiste mir drei Fehler dabei und das obwohl ich eine offensive Zeit lang in einem T-Shirt schlief, auf dem die Drugs in roter Farbe nicht gut abgeschnitten hatten.

NEEDED ANSWERS:

erection
believe & enjoy
like it

Halbe Stunde nach dem Course rede ich immer noch vor der Tuer, auf dem Parkplatz mit Mohammed und seinen Freunden, die ihn abholen kommen. Die Lichter ueber den Wal-Mart zu unserer Rechten summen verdauend.



Sasa Jackyll Island, Ga, - 22.04.00 at 07:08:49




Gerade "Die Unberührbare" von Oskar Roehler. Ich weiß nicht, ob ich mich der großen Wärme, Freundlichkeit, auch distanzierten Empathie, die der Film für Mutti (als gescheiterte Literatur-Diva) aufbringt, bewundernd überlassen soll. Regisseur und Hauptdarstellerin beherrschen ihr Handwerk, ohne Frage. Die Startszene, in der die doppelte Elsner in grandiosem make-up mit zwei Zigaretten, dem Telefonhörer und dem Arsenfläschchen haarscharf am Selbstmord hantiert, ... dann der Schluss, wo die dieselbe Frau sich im Kittel, abgeschminkt, schlicht, ohne Dior-Mantel und ohne barocke Parücke mit mädchenhaft-ruhiger Geste im blendenden Gegenlicht auf die Fensterbank setzt, in einem Stockwerk der Entzugsklinik hoch oben, und geräuschlos aus dem Bild in den Tod kippt ... meisterlich! Doch auch: wie ganz platt das intellektuelle Profil und die Motivationslage dieser verzweifelten Exzentrikerin zur Sprache und ins Bild kommen. Eigentlich ist sie nur eine schrill-gescheiterte Luxus-Tante mit Lenin-Tick. Roehler hat im taz-Interview zu Protokoll gegeben, die Bücher seiner Mutter erst nach dem Film gelesen zu haben, wobei sich seine Vorurteile bestätigt hätten. So wird eine 60er-Jahre-Autorin der - mag ja sein: allzu - mechanischen und soziologisierenden, zudem blindwütigen Analyse nurmehr zur Projektionsfläche für Heutiges und Material einer ganzheitlichen psychologischen Empathie schwer am Rande des (wie hirnrissig-hergesucht auch immer die ideologischen Konstruktionen der Elsner schließlich gewesen sein mögen) allgemein Menschlichen. Neo-Faßbinder und ein Austattungsterror am Rande der Belästigung, der heute nachgerade zum Standard der Filmproduktion gehört, geben dem Film etwas Geschmäcklerisches. (Scharz-weiß ist freilich Klasse.)
Daheim schaue ich gleich im Regal nach. War eigentlich sicher, wenigstens die "Riesenzwerge" müßten da stehn. Fehlanzeige. Dafür fällt mir Renate Rasp in die Hände. Was ist eigentlich aus i h r geworden? Weiß das wer? Ungefähr derselbe Jahrgang wie die Elsner, "Ein ungeratener Sohn" (1967) ja gewiß mit "Riesenzwerge" (1964) vergleichbar. Gedichte, dann der Roman "Zickzack" (1979), danach nichts mehr.


l.barnes bielefeld, - 22.04.00 at 01:09:08




... etwas für überschaubare Tischgrößen. Mit einem Schild darauf: Reserviert. Die Liste mit Kreide an der Wandtafel geschrieben enthält den Menüplan für die laufende Woche. Die Tafeln in der Füßgängerzone schreien: Sonderangebot. Die Listen hier schreiben: Mein Geist. Und meinen: Absolviert. In-/out-Listen als Ultra-bargain. Vom Wirt das Reserviert-Schild bei Eintreffen der Gäste flink entfernt. Und sogleich die Karte gereicht. Und der Hinweis auf die Tafel an der Wand mit dem heutigen Menü. Leibspeise. Eine Liste, ebenso flüchtig von Tag zu Tag ...


monik sos ffm, - 22.04.00 at 00:52:43




Es ist ja eine ganze Menge für mich dazwischengekommen, ich habe mehr Abwehrstoffe angesammelt als ein Mensch braucht, um immun zu sein, Mißtrauen, Gleichmut, Furchtlosigkeit nach zu großem Fürchten, und ich weiß nicht, wie Ivan dagegen angegangen ist, gegen soviel Widerstand, dieses krisenfeste Elend, die auf Schlaflosigkeit genau eingespielten Nächte, die pausenlose Nervosität, den obstinaten Verzicht auf alles, aber schon in der ersten Stunde, in der Ivan ja nicht gerade vom Himmel gefallen ist, sondern, aus den Augen lächelnd, sehr groß und leicht gebeugt vor mir auf der Landstraßer Hauptstraße gestanden ist, war all das zuschanden geworden, und allein dafür müßte ich Ivan die höchsten Auszeichnungen verleihen und die allerhöchste dafür, daß er mich wiederentdeckt und auf mich stößt, wie ich einmal war, auf meine frühesten Schichten, mein verschüttetes Ich freilegt, und seligsprechen werde ich ihn für alle seine Begabungen, für welche aber, für welche? da noch kein Ende abzusehen ist und keines kommen darf, und so fange ich an, mir die einfachste vorzuhalten, die einfach die ist, daß er mich wieder zum Lachen bringt.

[...]

Ivan ist nicht gewarnt vor mir. Er weiß nicht, mit wem er umgeht, daß er sich befaßt mit einer Erscheinung, die auch täuschen kann, ich will Ivan nicht in die Irre führen, aber für ihn wird nie sichtbar, daß ich doppelt bin. Ich bin auch Malinas Geschöpf. Ivan hält sich sorglos an die Erscheinung, meine Leibhaftigkeit ist ihm ein Anhaltspunkt, vielleicht der einzige, aber mich stört sie, nie darf in mir die Idee aufkommen, während wir reden, daß wir in einer Stunde oder gegen Abend oder so spät nachts auf dem Bett liegen werden, denn es könnten die Wände plötzlich aus Glas sein, es könnte das Dach abgenommen werden. Eine äußerste Beherrschung läßt mich Ivan vorher gegenübersitzen und schweigen und rauchen und reden. Aus keiner Handbewegung, aus keinem Wort könnte jemand entnehmen, was möglich ist und daß es möglich wird. In einem Moment heißt es: Ivan und ich. In einem anderen Moment: wir. Dann gleich wieder: du und ich. Zwei Wesen sind es, die nichts miteinander vorhaben, nicht die Koexistenz wollen, keinen Aufbruch woandershin und in ein anderes Leben, nicht Aufbruch, keine Vereinbarung auf eine vorherrschende Sprache. Auch ohne Dolmetscher kommen wir aus, ich erfahre nichts über Ivan, er erfährt nichts von mir. Wir treiben keinen Handelsaustausch von Gefühlen, haben keine Machtpositionen, erwarten keine Waffenlieferung zur Unterstützung und Sicherung unserer Selbst. Die Basis ist locker und gut, und was auf meinen Boden fällt, das gedeiht, ich pflanze mich fort mit den Worten und ich pflanze auch Ivan fort, ich erzeuge ein neues Geschlecht, aus meiner und Ivans Vereinigung kommt das Gottgewollte in die Welt:
Feuervögel
Azurrite
Tauchende Flammen
Jadetropfen

I. B. (1971)


Die späten Quartette - 21.04.00 at 21:19:53




Ahhh!. Nachdem ich jetzt 6x angefangen habe mit 'Gottes Werk und Teufels Beitrag' und daraufhin jedes Mal der Text mitsamt Netscape verschwand, lasse ich das jetzt. Es waren sehr kleine menschliche Gründe, sehr langweilige Irrtümer, gähn, und nicht 'Gottes Werk und Teufels Beitrag' die loop stehenbleiben liessen und dann alles verkehrt herum war. Doch, natürlich, der loop hat seine Richtung, die verkehrten Texte (sic!) werden wieder in die seit Jahrhunderten gewohnte Richtung gedreht. Nicht sofort, gleich. Pardon.

Herzlich Dein: Fremdkörper an einem christlichen Computer

PS: Wer schreibt mit unserer email Postkarten bei Pro 7? Kann sich einmal 'parzen' abholen. Nur so viel: 'Parzen' ist sehr beliebt unter albanischstämmigen Taxifahrern in Berlin.


s*pool - 21.04.00 at 21:04:16





***
hier fehlen die nach unten gewachsenen looptexte


******* - 21.04.00 at 21:02:30

***




schlußwort, spät: pool*party völlig falsch gedacht. die nacht danach seit langem wieder mal von schulprüfungen geträumt.
das nächste mal entweder als länderspiel pool:loop und/oder in einem rot beleuchteten keller wie dem atomic-café, es wird nichts gelesen, nur gesungen, und, ruft elke, jeder muß zeigen, was er am besten kann, wie damals im dutschke-club in berlin. einer hatte zwei linke hände, ein anderer die meisten sommersprossen auf dem rücken, einer konnte ein bier trinken und es dann wieder zurücklaufen lassen.

shame who love - lovestreams above


s*pool m., - 20.04.00 at 01:50:55




Sullivan, "Hashish Faction", Nino Ferrer, "Mirza", Charlotte Leslie, "Les filles c'est fait", Stella, "Beatnicks d'occaison", Brigitte Bardot, "Contact", France Gall, "Les yeux bleux", De Giafferi, "Sado Maso", Jacques Dutronc, "Le Responsable"
(The Atomic Café, french cuts, pop music française des anneés 60 - Indigo LSD 007)


rebecca horn, apollonia six - 20.04.00 at 08:21:15




geht es jetzt wieder ?


kaputt in deutschland, - 20.04.00 at 09:06:26




Wo postet das den hin. mitten rein. kan das sein. na lustvoll wart ich auf die nächste wörterorgie und vergnüge mich solange mit den satzzeichen. sind ziemlich geile dinger dadrunter. schon mal einen doppelpunkt gemeiert ?


fragezeichen aus der bibel, - 20.04.00 at 09:08:16




loop39_1.jpg (18500 Byte)


so rot so schön, - 20.04.00 at 10:20:46




biller schreibt, der gegenschlag gestern in der verfrühten zeit, doch die schlappschwänze sind auch hier, hier schreiben sie, denn "draussen", ja draussen haben sie nichts zu melden.


shoot - 20.04.00 at 10:32:30




für was schreib ich denn, wenn es nicht geht, nicht geht, nicht geht, nicht geht, schlappschwänze haben draussen nichts zu sagen, schreiben hier, ihre schlappschwanzliteratur, bügeln das vermeintliche ego auf.


shoot - 20.04.00 at 10:34:33




Thema: Leonardo die Caprio
Als ich zur Berlinale in Berlin war, hab ich die Freunde von Leo in einer kleinen Bar getroffen. Sie waren superprollig und haben ohne Ende Bier getrunken. Wenn Leo auch so ein Schwein ist, dann finde ich ihn nicht mehr cool. Die waren ehrlich schlimm und haben allen Mädchen auf die Pos gestarrt und gebaggert ohne Ende.


Sonya - 20.04.00 at 10:51:07




Ach, da isser ja wieder, unser LOOP. Ich dachte schon, der liebe P*O*O*L*G*E*I*S*T hätte uns eine längere Osterpause verordnet, zur Abkühlung der heißgelaufenen Leitungen. Täte ja manchmal vielleicht wirklich ganz gut. Aber wir dürfen schließlich unsere 32,4 Mio. Fans draußen hinter den Bildschirmen nicht enttäuschen, deshalb jetzt hier unverdrossen

PING-PONG IM SALON - Folge 3.07

Als Uwe fünf war, hatte er nachmittags wie immer in der Küche gespielt. Als das Telefon ging, hatte die Mama das Gespräch ins Schlafzimmer umgestellt und die Tür hinter sich zugemacht. Er hatte die Gelegenheit genutzt, sich sein Polizeiauto zu schnappen und in die "Bibliothek" zu schleichen. Das war eine Art Gute Stube, die für den kleinen Uwe eigentlich tabu war, weil sie immer piccobello aufgeräumt zu sein hatte für den Fall, daß der Papa abends unerwartet Geschäftsfreunde mit heimbrachte. Fünf Minuten später hatte es an der Haustür geläutet. Es war Frank gewesen, ein Freund und Kollege seines Vaters. Mama hatte ihn anscheinend schon erwartet. Uwe hatte ihn eigentlich gern gemocht, weil er immer Zeit für den Kleinen hatte, wenn er zu Besuch kam; oft erst eine Runde mit Uwe kickte oder sich einfach erzählen ließ, was der Junge Wichtiges loswerden mußte, bevor dann Papa und Mama Frank mit Beschlag belegten. Komisch war nur gewesen, daß er heute schon am Nachmittag frei hatte und nicht arbeiten mußte wie der Papa. Mama war mit ihm wortlos in der Küche verschwunden und hatte die Tür zugeknallt, aber ihre Stimmen waren dann auch so zu hören gewesen. Uwe war klar, daß da Dinge besprochen wurden, von denen er nichts wissen sollte. Am liebsten hätte er gelauscht.
Da war die Tür schon wieder aufgeflogen, die Beiden hatten sich heftig gestritten, "du bist verrückt, denk doch an den Jungen", hatte Mama gekreischt, aber Frank hatte ihr den Mund zugehalten, sie in den Herrensalon gedrängt, den Schlüssel umgedreht und sie auf die Ledercouch geworfen. Dort allerdings hinter der Sofalehne hatte ja schon der kleine Uwe mit seinem Spielzeugauto gekauert, aber keinen Mucks getan. "Hör sofort auf, oder ich schreie", hatte die Mama herausgepreßt, aber Frank war plötzlich zum wilden Tier geworden, hatte ihr die Kleider vom Leib und buchstäblich zu Fetzen gerissen, hatte sich auf sie geworfen, sie so an der Flucht gehindert und nicht innegehalten, bis sie nur noch wimmerte. Anscheinend wollte er sie erwürgen.
Da war Uwe in die Küche gerannt, hatte sich ein Brotmesser gegriffen und es dem Mörder in die Schulter gestochen, sie vielleicht auch nur ein wenig angeritzt, jedenfalls war Frank das Blut über den Rücken gelaufen. Er hatte jetzt auch laut geächzt, wohl vor Schmerzen, aber nicht aufgehört, die Mama zu würgen, obwohl auch die erbärmlich gestöhnt hatte. Schließlich hatten sie beide fast gleichzeitig einen wilden Schrei ausgestoßen, dann waren sie schrecklich still geworden und hatten sich nicht mehr bewegt. Da war Uwe zum Telefon gerannt und hatte dem Papa unter Tränen berichtet, der Frank hätte gerade die Mama erwürgt, aber er, Uwe, hätte ihn dafür erstochen.
Als Uwes Vater eingetroffen war, hatte sich seine Mutter zwar andere Kleider angezogen und Frank wenigstens seine Wunden wieder unter dem Sakko versteckt gehabt, aber es hatte sich beim besten Willen nichts mehr vertuschen lassen. Schließlich hatte ja der kleine Uwe alles aus nächster Nähe mitbekommen. Sein Vater hatte die Mama sehr merkwürdig angeschaut und den feinen Freund achtkantig aus dem Haus geworfen.
Später, als seine Mama wieder mit Uwe allein gewesen war, hatte sie ihm zu erklären versucht, daß Frank sie nicht wirklich hatte umbringen wollen, sondern daß er sich bloß haltlos in sie verliebt hätte und sie eigentlich nur hätte heftig umarmen wollen, so wie es manchmal auch der Papa täte, wenn sie nachts zusammenlägen. Das wäre aber zwischen einem Mann und einer Frau nur erlaubt, wenn sich beide gegenseitig lieb hätten, sonst wäre es ein ziemlich schlimmes Verbrechen. Schon ein Kuß gegen den Willen einer Frau wäre ein Unrecht. Ganz verstanden hatte Uwe die Sache mit dem notwendigen Einverständnis aber wohl nicht und war deshalb doch sehr verunsichert gewsen, als er eines Sonntagmorgens auch mal seine Eltern im Ringkampf auf dem Bettvorleger gesehen und die Mama dabei ähnlich erbärmliche Seufzer ausstoßen gehört hatte wie bei Frank. Uwe jedenfalls hatte sich geschworen, niemals so ein Tier zu werden.

Fortsetzung folgt (nach Ostern)


Lana Hoff, Göttingen, - 20.04.00 at 11:04:14




http://www.ZEIT.de/tag/aktuell/200017.antwortbiller_.html


archiv zeit, - 20.04.00 at 11:33:14




liebe andrea!
ich danke dir honigkuchenpferdgrinsend für deine aufmunterung! ja du hast recht, ich bin für das chaos in meinem leben selbst verantwortlich. und gerade das will ich! wollte ich! nein, will ich immer noch. vielleicht komme ich tatsächlich mal in den genuß "jemanden" zu treffen.( hätte ich jetzt keine ohren, würde ich rundgrinsen) mal sehen. ich werde jetzt getreu dem motto leben: THINK POSITIVE. yes, es klappt schon. in diesem sinne verabschiede ich mich immer noch grinsend, und gehe was rauchen.


kami aus griensbackenland, - 20.04.00 at 11:39:16




Special Service für STEFAN N. >TABU V: Die Kreutzersonate (Krejcerova Sonata) ist von Leo N. Tolstoi.


Hippi, Stuttgart, - 20.04.00 at 11:48:38




He Leute, lasst euch nix erzählen: Das Atomic ist brontaler Schmuddel. Da gibts glatzköpfigrasierte, sichdielippenleckende Typen im Dutzend. Die tragen dann Muscleshirts und suchen verzweifelt Körperkontakt. Ich rrrieche frrrisches Knabenfleischhhh, hehe. Rolf Dieter war wohl ein: Schlimmer Finger. Aber Gitarren- und Sangesstunden mit und von Norbert "TheKnuddel" Niemann. Absolut Empfehlenswert. Dankeschön. Sehr freundlich.


Eiseisbaby München, Bayern, - 20.04.00 at 12:58:07




Gründonnerstag, Urlaub, dennoch früh aufgestanden. Die Luft im Weichspülduft. Auf dem Berg der Wald um diese Stunde wie linksgewendet. Ich kannte ihn nur mit der Sonne aus dem Westen. Die Pfade, die Biegungen in einem anderen Licht und fremd. Beim Laufen kommt mir das dicke Mädchen aus einem Film neulich in den Sinn. Ihre Stunde schlägt, als sie dem hübschesten Jungen der Klasse Nachhilfe geben kann. Der Freundin des Jungen gefällt das nicht. Sie ködert das dicke Mädchen mit der Aufnahme in den Freundinnen-Club. Zur Zeremonie gehört angeblich, dass eine Neue sich im Bikini vorstellt. Da wartet das Mädchen dann in einem Nebenraum mit wenig Stoff am Leib und vielen überquellenden Pfunden - und der Junge wird zu ihr ins Zimmer geschoben. Der ist genauso erschrocken wie sie. Sie hämmert gegen die Tür, rennt in Panik fort. Im Bankturm Frau P. aus unserer Abteilung ist rank und schlank. Es kommt vor, dass wir sie suchen und nirgendwo finden. Irgendwann erzählte eine andere Kollegin von der verschlossenen Kabine auf der Damentoillette, aus der absolut kein Laut dringe. Immer wieder und sehr lange sei Frau P. drin und es wäre absolut nichts zu hören. Das habe die Kollegin beobachtet. Das geht mit beim Laufen durch den Kopf.


monik sos ffm, - 20.04.00 at 13:30:57




ich höre da noch eine gewisse frau aus dem kulturamt letztes jahr auf der lesung von robby und anke: hach und den egon amman den kenne ich seit frühster jugend und damals da hat doch noch so gute lyrik verlegt aber heute...- ja, lieber hippi, in der branche wundert man sich schon über gar nichts mehr. gisela, tamara und mirko, das wird eine trilogie, vorraussichtlich, aber vorher fährt robby noch in die karibik. mal sehn ob er das aushält...seinen beaujolais hat er auch stehenlassen.


alexander korund, sunny side of the road, - 20.04.00 at 13:39:43




Die Wand ragt hinauf, oben blau und die Möwen scheinen zu kreisen, doch tatsächlich dreht sich nur der Erdball unter ihnen weg. Meine Hände sind wund und weiß von den kalkigen Felsen, die Gummisohlen meiner Schuhe weich. Ich schiebe die Sonnenbrille vor die Augen und lasse mich in meinen Sitzgurt fallen. Einen Meter von der Wand entfernt baumele ich und blicke auf die Wellen, die unten gegn die Steine schlagen. Hier hört man nichts.


Paul Feind im Sitzgurt baumelnd, taub für die Welt, Nachdurst, - 20.04.00 at 13:43:42




Die artgerechte Haltung meiner Seele ist schon lange nicht mehr möglich...


Paul Feind Berlin, zurück, rückwärts, - 20.04.00 at 13:46:34




jaja, da höre ich noch eine gewisse frau aus dem kulturamt letztes jahr auf der lesung von robby und anke: hach und den egon amman den kenne ich seit frühster jugend da hat er doch noch so gute lyrik verlegt und heute nur sowas...-in der branche wundert man sich über gar nichts mehr. giselam, tamara und mirko, das wird eine trilogie, vorrausichtlich, aber vorher fährt robby noch in die karibik, mal sehen ob er das überlebt...seinen beaujolais hat er auch stehngelassen.


alexander korund, mona lisa overdrive, - 20.04.00 at 13:47:03




Oh, der Loop ist jetzt plötzlich andersherum getaktet, die aktuellen Einträge stehen weiter unten. Ich vermute stets eine zwar planvolle, aber nahezu undurchschaubare Logik hinter den zunächst unerklärlichen Dingen. In diesem Fall habe ich einige Vermutungen, die der geneigte Leser vielleicht als spekulativ, weit hergeholt und verdreht empfinden mag. Damit hat er auch völlig recht, denn diese Vermutungen sind spekulativ, weit hergeholt und verdreht. Da ich aber unterstelle, daß keiner der Leser und Schreiber dieses Loops eine Person aus der echten Welt ist, sondern daß vielmehr Programmschleifen, zerstückelte Java-Applets und andere böse Geister der virtuellen Welt hier ihre Loops drehen, bekommen diese Vermutungen eine innere Logik, die den meisten von euch zwar ziemlich weit am Arsch vorbeigehen werden, aber schließlich habe ich jetzt gerade eine Viertelstunde Zeit.

Also, die Geschichte des Ersten Loops beginnt im Jahr 1842. Der Urheber dieses Loops mietete sich schräg gegenüber des Gendarmenmarktes ein, betrachtete aus einem Dachfenster den Deutschen Dom und dann noch den Französischen Dom, stellte fest, daß beide gleich aussehen und begann anschließend mit der Niederschrift. Wir lesen dort beispielsweise nach, das die Wiederholung eine Erinnerung nach vorwärts ist, wohingegen die Erinnerung eine Wiederholung nach rückwärts sei. Bis jetzt hat das in diesem Loop ja auch prima geklappt mit den Erinnerungen nach vorwärts, nun aber laufen offensichtlich die Wiederholungen nach hinten los (oder unten, je nachdem, wie man euch kompiliert hat). Das sollte niemanden von Euch Schleifen, Applets und Geister daran stören, weiterhin Erbauliches über Lesungen, Alexandriner, Alkoholgenuß oder neumodische Musik zu verbreiten, aber ich möchte an dieser Stelle auf die Gefahr hinweisen, daß wir alle damit im Zweiten Loop landen könnten. Dieser Zweite Loop spielte sich ungefähr 70 Jahre später ganz in der Nähe an der Jannowitzbrücke ab. Ohne näher auf diesen Loop eingehen zu können: auch Rotwein spielte dort eine gewisse Rolle, und da Alexander Korund gerade schon Beaujolais erwähnte, bin ich doch etwas besorgt. Beachtet auch bitte, daß wir dann alle zum Ersten Weltkrieg eingezogen werden und einige Jahre im Schützengraben verbringen werden.

Insofern würde ich die Veranstalter des POOLOOPS bitten, diese Entscheidung für eine Wiederholung nach rückwärts noch einmal zu überdenken. Schließlich ist es gar nicht so lustig, zwischen Mörsergranateneinschläge, Minenfelder und Gewehrfeuer eine entspannte Existenz zu führen. Genaugenommen ist es sogar richtig Scheiße.


Corvus. Berlin, - 20.04.00 at 14:33:32




"shoot", "bullet" & "charly" sind sicher georg m. oswald. nervt aber. reicht schon in der süddeutschen.


höhö - 20.04.00 at 15:19:28




Wunderbar: MIRKO BONNÉ, 17.4.@23:00


Hippi, Stuttgart, - 20.04.00 at 15:40:01




Hey, SVEN*, wieso kommt man eigentlich zum Pool, wenn man was im Loop_in verfaßt hat und "zum Loop" angeklickt hat? Teil eines Intelligenztestes (als Zugangsvoraussetzung statt Paßwort)?


Hippi, Stuttgart, - 20.04.00 at 15:47:17




niemand will "mein jahrhundert" zum halben preis kaufen. ungel., ovp. schade


dealer, vor hugendubel, - 20.04.00 at 16:10:24




ich bin keineswegs georg m. oswald, ich bin SHOOT, einst erschossen in diesen heiligen hallen, von hingeworfenen worten durchbohrt, wie ein hund geschlagen... und nun schiesse ich zurück... und es loopt und loopt und loopt, in einer endlosschleife, hoch und runter, kreuz und quer, nur was sven bezweckt, weiss keiner mehr... you are shot !


shoot - 20.04.00 at 17:15:14




ich kenn mich voll nich mehr aus hier.
*
Heute in der Straßenbahn haben sich eine junge Frau und eine Alte gestritten weil die Alte sich setzten wollte, sie sei schwerbehindert, was weiß ich, aber gleich am pöbeln, und die Junge möge doch gefälligst ihr Balg von der Sitzbank entfernen (sinn- und tongemäß). Ein Wort ergab das andere. Dann die Alte: "SIE haben doch eh' keine Zukunft."
So deutlich hab ich das noch nie gehört.
*
eiseis, gib mir doch mal deine Mailadresse, kriegst auch schöne Photos aus München. Auch wo Du drauf bist, auf den Photos, meine ich, und Lydia.


andrea frankfurt, - 20.04.00 at 17:54:45




woa, fies. Eiseisbaby bekommt Fotos und ich nicht. Bin voll beleidigt.
Aber dafür saß Judith Hermann heute wieder in meiner, unserer Straße auf der Stufe vor dem Laden ihres Fahrradmechanikers. Let the sunshine in.
Übrigens hat sich Joachim Bessing im Vorwort zum Bleistift eine Dummheit zu viel geleistet. No mercy possible.


off., Berlin - 20.04.00 at 18:13:28




Achwas, off, aber von Dir weiß ich, daß Deine Mail-Adresse irgendwo in den Tiefen des Loop steht, die find ich dann, und dann kriegst Du auch was zu gucken. Kannst sie mir aber auh gleih geben, spart mir das Suchen!


andrea - 20.04.00 at 18:36:08




Altenburg: Strike!


Alwo, No 18 am main, - 20.04.00 at 20:16:09




andrea, wenn das die Bedingungen sind, könnte ich die von eiseisbaby auch gleich in den Äther brüllen. Aber mach ich nicht. Alles liebe nach Frankfurt. Alles Liebe gleich ins Wohnzimmer. Alles Liebe in die Caipirinhas und alles Liebe in "Malina" von Ingeborg Bachmann. Danke Dir schon mal im voraus.


off., 160 Zigaretten mal werde ich noch wach - 20.04.00 at 20:26:35




geht nicht


test test, - 20.04.00 at 21:52:57




Ostern.
Endlich auch mal wieder.
Hatte man gar nicht mehr auf der Rechnung.


GerW, HH, - 20.04.00 at 22:23:25




Sonnenuntergang am fluß. Pappeln von der schattenseite betrachten, die leuchtende transparenz der blätter. In der ferne am fluß wattebüschelbäume, völlig irreale aufführungen von luft, temperatur & lichtspielen.

Der Loop hat einen -ing getan & läuft nun annasch rum?! - Besser zu lesen allemal (wenn man so hochscrolen muß, hat das was katholisch demütiges; so läßt man den Loop aus der tiefe aufsteigen, wie etwas beschworenes...

"Der Herr der Ringe" wird vom PJackson verfilmt & s´gibt schon einen trailer im netz. Wenn dieser trailer im kino laufen sollte, so habt acht cineasten des Loops, denn das ist dann erstmalig ein solcher trailer, der mit den worten "Now in production" endet. Der erste der drei filme kömmt erst xmas 2001 im amiland raus.

Wo ich schon dabei bin: HYPE ist ein wort wie aus dem geräuschefundus eines Tex Avery, aber es kennzeichnet eine bemerkenswerte erscheinung, von der sich die teilnehmenden nicht disdanzieren können & deshalb ganzandererseits schwer mit klaren umrissen zu definieren läßt.
Es gibt ein gegenteiliges verhaltensmuster zum HYPE & das ist die verweigerung (wilde beispiele: TV, US-filme, Love Parade, Wagner...). Für diese haltung gibt es keinen ausdruck, oder?

Frage am fluß, die untergegangene sonne läßt mich im schatten zurück. Ein rabenvogel fliegt einen bogen über den fluß & landet auf der äußersten spitze einer tanne...
(Vor kurzem erst habe ich einen wald bei heftigem wind durchqueert & festgestellt, daß es abseits des weges in der vertikalisierten welt der stämme windnischen gibt, ja wände aus von den bäumen sortierter bewegter luft, die unsichtbare räume abgrenzten;- denn einige bäume schwankten & monkytwisteten, doch andere in den luftstillen zimmern warens mit regegungslos zufrieden.)
... & ich fragte mich, warum der vogel genau diesen bogen geflogen war, versuchte nich genau zu verstehen, wie groß gespreitzte schwingenkraft den fliegenden tintenklecks werden ließ, & fragte mich, wie frei die vögel sind beim fliegen; in welchem maße sie sich den strömungen unterwerfen müssen. Ikarus der karottenverliebte esel?


Alwo, #18 in gedanken noch bei einem heute abend gelesenen brief von einem ehemaligen WGenossen, der nur handschriftlich schreibt (dieser freund ist koch in einem restaurante in berlin, das regelmäßig von Karasek & Westerwelle besucht wrid; auch andere *große* ware, - 21.04.00 at 00:22:52




Ein Film mit nachhaltigem Eindruck in meiner Schülerzeit war "Blutige Erdbeeren", er lief in den 80ern auch im DDR-Fernsehen. San Francisco und viel Musik, von Crosby & Co. bis John Lennon. Seitdem ist er leider und merkwürdigerweise in den Programmen von Wiederholungen verschont. Merkwürdig kommt es mir vor, da doch sonst nahezu jeder Film alle zwei Jahre wiedergedudelt wird. Zu viel Revolte? Oder läuft er vielleicht unter anderem Namen? Beeindruckend weiterhin der hier schon erwähnte Film mit den grünen Keksen, dann "Fahrenheit" und vor allem "Stalker" von Tarkowski.
Ansichten von Frisco auch in einem Buch, das aber bereits drei Jahre auf dem Markt ist: "Andere Umstände" von Grit Poppe - "Was sonst könnte die Liebe zum Leben erwecken als die Angst vor dem Tod? [...] Was könnte die Angst vor dem Tod anderes erzeugen, als die Liebe zum Leben?" - mir das beste Buch der letzten Jahre. Nur ganz Bösartige mögen meinen, ein Frauenbuch. Das allerbeste aber: Bo Fowler "Alles Verrückte", was schon immer auch von einem Einkaufskorb zu berichten war.


monik sos ffm, - 21.04.00 at 01:09:08




1. Sozialversicherungsausweis
2. Ortszuschlag
3. Kindergeldantrag
4. Versicherungsnummer
5. Dienstordnungsverfahren
6. Versorgungsstelle
7. Vertrauliche Personalinformation
8. Krankenkasse
9. Hauptabteilung
10. Eignungsprüfung
11. Übermittlungsverordnung
12. Disziplinarverfahren
13. Einstellungsantrag
14. Merkblatt
15. Versagung der Genehmigung
16. Nebentätigkeit
17. Mitgliedsbescheinigung
18. Gesundheitszeugnis
19. Diplomprüfungszeugnis
20. Personalstandsurkunden
21. Verfassungstreue
22. Nebenabrede
23. Versicherungsverlauf
24. Vergütungsgruppe
25. Nebenwohnsitz
26. Personalnummer
27. Führungszeugnis
28. Vorsatzwort
29. Gebürenbefreiung
30. Bezirksbezügestelle
31. Jahresmeldung
32. Geldbusse
33. Mitführungspflicht
34. Gehaltsvortzahlung
35. Rentenversicherungsträger
36. Ermittlungsverfahren
37. Eingliederunsschein
38. Klammerzusatz
39. Schwerbehindertenausweis
40. Ablichtung
41. Befreiungsbescheid
42. Handwerkerpflichtversicherung
43. Zahlungsempfänger
44. Mehrfachbeschäftigung
45. Anmeldebestätigungspflicht
46. Vorbereitungsdienst
47. Praktikantenanfängerzeit
48. Lichtbild
49. Nebenwohnsitz


FWM O, - 21.04.00 at 01:37:49




www.ngl-berlin.de/lesershow.htm


björn kuhligk berlin, - 21.04.00 at 01:40:38




einfach weg, weg, weg, weg ... hinaus ins leben.. und dann dort doch wieder nur den schlag ins gesicht bekommen, was nur suchen die alle da draussen im leben, irgendwie trostlos, brotlos, fruchtlos, nix los, shootless!


shoot - 21.04.00 at 01:57:58




Sven spricht mir aus dem Herzen. Aber das nächste Mal werde ich bestimmt nicht wieder gehen. Atomic Cafe ist ein londa place (londa =das neue inWort in Carracas) München ist einfach keine Stadt, es ist ein einziger money cooler, alles ist gut, jawoll, und medienmodeglatt.Biergärten sollten 24 Stunden offen und überall sein, jeder kann selber food bringen, und ne Mass nur DM 10.-, da ist ja der Eintritt in jedem Fuzzclub mit DM 8.- auch am Die,oder Mit. noch wenig.Aber leider regnet es hier auch noch oft.
Heute am Trauertag ergebe ich mich der städtischen Hoftrauer.
Morgen Nacht gibt´s dann die Aufersteheung: bloss wo findet die statt in München ?


alinia, alpensick santa cruz vermissend, in Giesing, - 21.04.00 at 10:18:12




uups?! was isn hier los?
upside down??
schönen Trauertag wünsch ich.
Hoffentlich ersteht morgen alles auf.


alinia hier,hofgarten, - 21.04.00 at 11:23:22




new location test


sl am pool, - 21.04.00 at 14:02:06




Das ist der erste Teil für Dich, existiert schon lange, ist schon zu lange gefühlt.

Wenn man Dir sagen würde:
"Du bist der zweitwichtigste Mensch für Dich!",
dann behaupte nicht, daß es Dich freuen würde.
Die Nummer zwei ist so weit von der eins entfernt,
wie der Mond von der Sonne,
wie Los Angeles von Paris,
wie Ebbe von Flut,
wie Du von mir.
Denn ich möchte die Rose sein,
in die Du hinein riechst und lächelst.
Das Buch, dessen Zeilen Du nachvollziehen kannst.
Das Fenster, mit dem schönsten Ausblick der Stadt.
Der Anhänger, der dort ruht, wo Dein Herz schlägt.
Auch wenn es das nicht für mich tut.


Süden bin zufrieden damit, - 21.04.00 at 15:36:32




Gnade.


Streichholzschachteln - 21.04.00 at 16:12:12




nach alledem, liebe, solltest du vielleicht begriffen haben. nach alledem, dass manche von
diese


daniel cremer <sugar_@web.de> mönchengladbach, NRW germany - 21.04.00 at 16:13:24




mal ohne kopf sein. das wärs jetzt. mal den kopf abschrauben. ihn mal abnehmen
und in ein sehr weites exil verschicken. (vielleicht per post?) und dann jedenfalls
tanzen. weil körper und seele, da ist der kopf dazwischen. und da muss ja
erst die musik kommen und den kopf umspülen. da brauchst du ja beats die
ihn wegtragen und tot machen. so und dann kann die seele besitz ergreifen 1st statement
vom körper. das wär dann tanzen. das nenn ich tanzen! tod dem standardtanz!
bombt die tanzschule! scheiss-kopf. "mach mal pause!" manchmal gut.
[brecht:"1jahr vögeln und 1 jahr schreiben, das wärs"]
insofern haben diskotheken auch ihre intellektuelle berechtigung.

*ORDER NOW! HEALTH; HAPPINESS AND EVERLASTING YOUTH!*

ich gehe oft in cafes manchmal.

so. junger herr und jetzt nehmen sie meine augen, die den dreck gesehen,
meine ohren, die das unheil hörten und meine lippen, die die ungerechtigkeit
schmeckten. gewiss, ich habe -bei tag meist- von der bosheit gekostet (ein süßer
geschmack, hat man sich daran gewöhnt) und -von zeit zu zeit- streifte meine
nase ein sanfter geruch der verwesung. sicher bin ich dass meine seele auch
die dunkelheit erinnert.
gut, mein herr und jetzt nehmen sie all das zusammen, vermengen sie's. 3 minuten
rührend. ja, rührend ist ein gutes wort. oder dass sies aufkochen und damit halten
sie den inhalt meiner seele in händen. vielleicht geben sie ja ein wenig acht drauf.

have we ever been so close?

ich denke ich bin ein anfanger. anfanger denke ich. denke ich weil mir das ziel
unwichtig wird. unwichtig wird sobald ich in einer sache stecke. nur noch raus.
denke ich dann. raus,raus,. raus weil ich was neues anzufange glaube.
anfanger halt.



und ihr sagtet ich könne nichts anfangen mit wörtern!


°daniel b. cremer* wo bin ich hier?, - 21.04.00 at 16:43:08




Die Wurst
Ich gehe zu einer Lesung, bin als erster da (Karten!), der Wind ist kalt (Hamburg!), nach
anderthalb Stunden darf man rein (danke, Mojo).
Erste Reihe: es war schön, alle sind noch da.
Mein Kopf ist voll, Übersprung überall. Handy an, Schmollmund, oder mal ein richtig leeres
Gesicht machen. Da flasht uns Sven Lager mit seiner Digitalkamera (Andenken?), ach ja, gehen,
wohin noch?
Eine Woche später in den Pool geschaut: Foto von uns, nette Worte von Herrn Lager.
Rebecca Casati, die Süße, bedankt sich auch für die schönen Fotos, aber die "Würste weiter oben"
seien ja wohl eine Frechheit.
Oh Gott, Rebecca Casati findet, ich bin eine Wurst.
Kann nie wieder einschlafen.
Rebecca ist doof, nie wieder SZ Magazin (Für Jetzt - Für Immer).
Vielleicht hat sie ja recht.
Vielleicht hat sie die Kackwürste noch weiter oben gemeint.
Bestimmt.
SZ gekauft.


Daniel Kidder Hamburg, - 21.04.00 at 17:30:42




Die Liebe muß doch große Vorteile bieten, sagte ich mir, daß alle Menschen ihr ihre Freiheit ausliefern. Ich wußte noch nicht, daß es, Knechtschaft hin Knechtschaft her, immer noch besser ist, der Sklave seines Herzens als seiner Sinne zu sein.


R. Radiguet M., - 21.04.00 at 19:55:23

************

******

***

oooh looop! ich komme gar nicht mehr nach. BABYLON! - liebe kika, 'man on the moon' heisst der film.- mit pro 7? karte geschickt? ich?nie, mal schauen.

pardon, natürlich doch eure e-mailadresse verloren.
genauso loop aus versehen gestoppt, immer noch auf reisen. bald ruhe und ein übersichtlicheres loop und ein neuer pool.
love



s*pool - münchen - jetzt:22:34







Ja, lieber A. KORUND, geht denn das? Bei Ammann? Ich meine, die haben doch auch noch die TAMARA von diesem ROLF BECKER im Programm? Oder wird das jetzt eine ganze Reihe, wie früher der LORE-Roman? Da fällt mir ein, ich habe doch auch noch ein ganz nettes Manuskript unterm Kopfkissen, das ließe sich leicht auch noch in TAMARA umbenennen - ich müßte nur einfach alle HANNELOREN durch TAMARAS ersetzen, ich glaube, das schafft meine Textverarbeitung. Und so ein mieser Verlag ist doch Ammann gar nicht! - GADAMER: Ich weiß gar nicht, ob du da Recht hast. Habe zwar nie was von ihm gelesen außer neulich einem Interview (hier im Südwesten wurde er ja auch heftig gefeiert, Heidelberg und so), aber da wirkte er verdammt quick für Anfang hundert. Ich wollte, ich pack´s auch mal so!


Hippi, Stuttgart, - 18.04.00 at 18:09:49




Liebe Kami,
wie Du ja weißt, wird immer alles gut. Es wendet sich immer alles zum besseren, und wenn es das nicht tut, dann hat das einen Grund. Wenn Du einen Job verlierst, dann wartet ein besserer auf Dich. Ich weiß das, mir ging es immer so bisher. Oder Du lernt durch eine Katastrophe jemanden kennen. *Jemanden!* Du weißt schon. Vielleicht passiert das.
Manchmal passieren mir auch solche Katastrophen, aber ich bin ein Glückskind im Großen und Ganzen, ich spiele dieses Leben in der Bonusrunde, das weiß ich, es kann nie etwas wirklich Übles passieren, was soll das auch sein, wirklich Übles? Und wenn doch, dann steh ich im Chaos, zucke mit den Schultern und denke halblaut, ich bin ja selbst dran schuld, ich wollte schließlich immer ein interessantes Leben.
Kopf hoch! Deine


andrea frankfurt, - 18.04.00 at 17:51:41




hallo hippi,
nicht länger rätseln: gerade ist robby da. das buch wird tatsächlich tamara heißen und ist donnerstag fertig. die recherche ist somit abgeschlossen, wenden wir uns anderen dingen zu. die klappe meines geschirrspülers enthält mehr intelligenz als zehn seiten gadamer. hans g. gadamer tritt am 19.4. in leipzig auf, anläßlich der ehrung zu seinem 100. geburtstag.


korunds heuristische detektei deep space nine, - 18.04.00 at 17:04:37




Der Lecker
Hmm, das lasse ich mir wohl gerne schmecken.
In der Eisdiele mit dem komischen Namen. Eisdiele. In diesem Wort steckt
mehr...mehr eigentlich, als in ihrem komischen Namen.
Egal, das lasse ich mir jedenfalls gerne schmecken.
Eine kleine Viertelstunde überlege ich mir nun schon, ob die
hemdsärmelige Gestalt mit der Kugelzange weiss, dass die Schilder
"Coconut Dream" und "Banana Toffee" vertauscht sind.
Das geht nicht! Verärgert verlasse ich diesen schrecklichen Ort.



Würm von Zettel berlin, - 18.04.00 at 16:54:37




Nächtens ritt manchmal ein Gewitter über den Himmel, voller Geschmeidigkeit schmiegte es sich an den Horizont, morgens war es kalt und verschwunden und ich stand da und blickte sprachlos bergan. Der folgende Tag war bald sauer wie die Milch des Winters und ich mußte einen Krieg führen gegen die Insekten und das Unkraut. Einmal blieb ich hängen, blieb ich hängen, blieb ich hängen......
Einmal blieb mir die Antwort versagt und ich war verstimmt.


Paul Feind zwischendrin, beim Job, beim Sport, einfach so, - 18.04.00 at 16:53:11




Sonne, Fußgängerzone, ich mit Mikro, ganz inoffiziell, mit dem Plan, die 16-17 jährigen Mädchen auszuquetschen, was ihnen im Kopf umgeht. Ergebnis?

Carmen(16): Das Virtuelle ist zwar eigentlich keine schlechte Idee, aber die körperlichen Kontakte verkümmern noch viel stärker, als wenn man den ganzen schulfreien Nachmittag vor dem Fernseher verbringt

Nathalie(17): Orwell hat einmal geschrieben, daß, wenn man die Menschen durch Schweine ersetzt, am Ende noch viel schlimmere Schweinereien passieren als vorher, als alles so unerträglich war. Ich liebe Orwell.

Sabine (15 einhalb): Am liebsten mag ich die tiefen unaufgelösten Konflikte in einer Geschichte, zum Beispiel wie bei Doris Lessing, wo dieser Typ mit ihr schläft und am Morgen so eine verrückte Ich-Tirade losläßt. Das macht die Texte so lebendig. Pool? Was ist das?

Martina(19): ja, gelegentlich surfe ich auch im Internet, aber dieses Chatten ist meist langweilig (wenn man es nicht mit Freunden macht), weil die Leute alle so einer Meinung sind.

Petra(16): Ich glaube nicht, daß ein Mensch sich allein aus seinen inneren Antrieben entwickeln kann. Ohne die Einflußnahme der anderen Menschen bleibt man unvollkommen wie die Libellenlarve, und es bleibt einem nichts anderes übrig, als sich gegenseitig aufzufressen.

Hiltraud(17): wenn ich etwas lese, dann nur Bücher, die niemand kennt. Alles, was mir empfohlen wird, oder was gar hoch gelobt wird, kann nur schlecht sein. Vielleicht lese ich solche Sachen, wenn ich fünfzig und so verkalkt bin, daß ich zwischen gut und schlecht nicht mehr unterscheiden kann.

Melanie(16): in der Internetliteratur ist so viel Sex drin.

Ulrike(17): ich habe viel Freud gelesen und festgestellt, daß in jedem halbwegs ernstzunehmenden Text, der nach 1970 geschrieben wurde, die Charaktere seinem Persönlichkeitsmodell entsprechen. Manchmal aber, wie zum Beispiel in dem von Dir genannten Pool, ist die Sache sehr einseitig. Da herrscht eindeutig das Über-Ich vor. Wenn ich alt genug bin, werde ich auch Psycho-Text-Schreiberin.





Elsa Ramirez, Reikjavik, - 18.04.00 at 16:19:53




Klasse, BARNES, du bist unschlagbar. Und mit "Germanist" noch völlig unzureichend beschrieben!


Hippi, Stuttgart, - 18.04.00 at 16:08:46




Barnes, Dieter Mann hatte 1992 bei der Uraufführung im Deutschen Theater in der Regie von Frank Castorf das Original gesprochen, so wie Du es zitiert hast und ich es auch heute in der Reclam-Ausgabe (sieben Mark) nachschlagen konnte. Eine sehr interessante Inszenierung damals.


Savile Row auch noch, aber immer: Wohnzimmer - 18.04.00 at 16:00:21




"Alexandriner: Französ. Vers von 12 Silben mit stehender Zäsur nach der 6. Silbe u. gewöhnlich mit Reim am Zeilenende.[...] Begegnet zuerst in der Pélerinage de Charlemagne, 11. Jh., bekommt aber seinen Namen nach dem altfranzös. Alexander-Epos. Seit der Pléjade der herrschende Vers in der französ. Dichtung. Von Opitz (1624) nachdrücklich empfohlen, wird er von den dt. Barockdichtern übernommen u. zum bestimmenden Vers des 17. Jh., vor allem im schlesischen Kunstdr. (Gryphius, Lohenstein). Neben dem strengen A. gab es einen freieren (freier in der Behandlung der Zäsur und des Enjambements). Die Romantiker setzten in der hohen Dichtung den dreigeteilten A. (Zäsur nach der 4. und 8. Silbe) durch. Im Dt. wirkt der A. starrer, da alle sechs Akzente festliegen. Er beherrscht die dt. Dichtung im 17. u. in der 1. Hälfte des 18. Jh., verschwindet dann fast völlig." (Wolfgang Kayser)
Trolle zitiert die ersten beiden Strophen aus Gryphius' "Abend" (1650). Aber falsch: Zeile 2 und 3 lauten original:
"Verlassen feld vnd werck / Wo Thier vnd Vögel waren
Trawrt jtzt die Einsamkeit. Wie ist die zeit verthan!"
Mit "Thier" statt "Tiere" und dem einsilbigen "trawrt" statt dem zweisilbigen "trauert" geht's, nicht wahr Hippi?


l.barnes bielefeld, - 18.04.00 at 15:50:02




Voll der Frühling in Berlin. Wohl dem, der ein Fenster aufreißen kann, wenn er schon den ganzen Tag drin hocken muß, um bei diesem fast schon Badewetter im Internet surfen zu müssen. Hoffentlich sehe ich heute noch die Sonne.


Holgersson Berlin Prenzlberg, - 18.04.00 at 15:37:19




Rhythm of day
Dieser Tag ist so gut wie eine Nacht. Mit ein bisschen Glück, kann ich mich heute raushalten aus dem Arbeitsgedröhne. Es ist warm genug für das Fensterbrett. Ein Becher mit dem stärksten machbaren Kaffee und genügend Kippen. Beim Runterschauen sehe ich Gabelstapler und LKWs, die wild durcheinander düsen. Das ist ganz schön weit weg. Ich kann maximal 3 Meter runterfallen, dort kommt das nächste Dach. Der Kaffee ist verdammt heiss. Ich klinke mich aus für einen Film ohne Aliens.


Jederkuss sucht die obere Ecke - 18.04.00 at 15:17:27




leere! ich habe heute alles falsch gemacht. dachte es kann nichts mehr passieren. falsch gedacht. habe um 13 uhr den 12 uhr trailer abgefahren. danach war polen offen. ein prasselregen von gemeinen leuten schoß hinunter auf mich. was war mein erster gedanke? immer hinein in den looping. trost holen von leuten, die auch nicht vollkommen sind, deswegen aber sehr sehr liebenswert. wenn ich gefeuert werde, muß ich mein studium beenden. tolle aussichten.hm. ich bin müde. good night erverybody wo immer ihr sein mögt.


kami am boden liegend, - 18.04.00 at 15:10:50




(LOTHAR TROLLE)
Tut mir leid, aber die vierte Zeile klappert. Für meine Ohren.Vielleicht ein Abschreibfehler. Ich glaube allerdings sowieso, ein Alexandriner ist in Wirklichkeit eine achtfüßige Wollhandkrabbe, korrekt mit Mittelscheitel, der beim querschießenden Kreuzgang an der Ampel dieser Scheiß-LKW zwei ihrer Beine weggerissen hat. Humpeln darf sie und im Deutschen sogar klappern, wenn sie ein Holzbein hat. Aber nie mit mehr als 6 Füßen auf einmal!


Hippi, Stuttgart, - 18.04.00 at 15:01:20




Während ich die HMI auf dem Teleskop-Stativ hochkurbel, geht Sanchez mit Erik, Zoran, Betty und Cara noch einmal das Drehbuch durch. Eigentlich ist es nur eine Liste mit den Stellungen und Praktiken. Zoran und Cara hören auch gar nicht zu, sie kichern, während Zorans Zeigefinger so nebensächlich in in Caras Möse gleitet, als würde er ihr den Nacken kraulen. Erik kratzt sich mit einem Kugelschreiber unter der Ledermaske. Sanchez will wissen, ob wir so weit sind. "Keine Panik, Mann!" sagt Gleithmann, während er mit Holzwäscheklammern eine Farbfolie am Scheinwerfer festmacht. Sanchez lächelt, weil er kein Deutsch versteht.
"Ich möchte mich nicht unterhalten." sage ich und sehe schnell wider aus dem Fenster nach draußen, wo es nichts zu sehen gibt außer den schwarz angelaufenen Wänden des U-Bahn-Schachtes. "No German, no German." sagt der schwarze Mann neben mir und ich gucke ihn doch wieder an, seine weißen Zähne leuchten zwischen den prallen Lippen und ich bin mir absolut sicher, daß er jedes Wort versteht. "I don't wanna talk now. I'm tired." sage ich. "Wanna go to bed?" fragt er und seine Zunge ist feucht und penetrant rosa. "Nein." sage ich. "Nein! Shut up!" "You racist bitch." Ich stehe auf, dränge an ihm vorbei und er faßt mir an den Hintern. I'm no racist bitch und deswegen tue ich so, als wäre nichts gewesen.
Betty soll zuerst mal vor dem deckenhohen Spiegel stehen und ihren Körper anfassen. Sanchez ist mit der Kamera ständig um sie rum und es ist gar nicht so einfach, weil er immer aufpassen muß, daß er sich nicht selbst im Spiegel filmt. Betty ist ein Profi, sobald die Kamera läuft, hat sie harte Brustwarzen. Ich sitze ganz vorne auf der Kante des weißen Ledersofas, neben mir sitzen Zoran und Cara und beobachten Betty, die sich jetzt vor dem Spiegel bückt. Sie hat kein einziges Haar zwischen den Beinen, das sieht ziemlich lecker aus, verführerisch. Caras Hand hat sich um Zorans Schwanz geschlossen und bewegt sich langsam auf und ab. Plötzlich bricht Sanchez ab, weil er findet, daß Betty nicht feucht genug ist, er will daß ihre magentafarbene Vulva glänzt wie lackiert, deswegen muß ich jetzt doch die Gleitcreme bringen und Betty mault. Ungeduldig reißt Sanchez ihr die Tube aus der Hand, drückt Bettys Kopf runter. Gebückt steht sie vor ihm, er schmiert ihr mit der flachen Hand das Gel auf die Schamlippen, den Damm bis hinauf zum Arschloch. Kurz schlüpft sein Finger in ihren Anus und Betty quiekt, sieht lachend zu ihm hoch. Ich kann diesen Finger in mir selbst spüren, mein Mund ist trocken, meine Wangen glühen. "Okay." sagt Sanchez und gibt ihr einen Klaps auf den Hintern.


Ich bekomme 450.- DM Gage für 10 Stunden plus Überstunden. - 18.04.00 at 14:49:40




... und redete, während er vor einer Kreuzung warten mußte,
daß ein LKW, der von rechts kam, die Kreuzung passierte,
in dem Auto erneut laut mit sich selber;
"Und was weißt du eigentlich von den Errungenschaften Corneilles und Racines?

Nur das, was jeder herbeten kann:
unter einem Alexandrin vertehe ich einen jambischen Sechsheber
mit fester Zäsur nach dem dritten Takt,
nach der Stellung seiner Reime unterscheidet man
erstens, den heroischen Alexandriner mit dem Endreim aabb,
zweitens, den elegischen Alexandriner mit dem Endreim abab,
und daß man im Deutschen nur selten einen Alexandriner findet,
der nicht klappert und hinkt.

Und doch", dachte er,
während er das Auto nun wieder in Bewegung setzte und über die Kreuzung fuhr,
"entdeckt man auch im Deutschen bewunderungswürdige Beispiele von Alexandrinern,
die jedem, der sie hört bzw. laut spricht,
das Herz höher schlagen lassen",
und während er das Auto gemächlich über das Kopfsteinpflaster holperte,
skandierte er laut hinter dem Lenkrad:

DER SCHNELLE TAG IST HIN; DIE NACHT SCHWINGT IHRE FAHN
UND FÜHRT DIE STERNE AUF. DER MENSCHEN MÜDE SCHAREN
VERLASSEN FELD UND WERK, WO TIERE UND VÖGEL WAREN;
TRAUERT JETZT DIE EINSAMKEIT, WIE IST DIE ZEIT VERTAN!

DER PORT NAHT MEHR UND MEHR SICH ZU DER GLIEDER KAHN.
GLEICH WIE DIES LICHT VERFIEL, SO WIRD IN WENIG JAHREN
ICH, DU, UND WAS MAN HAT, UND WAS MAN SIEHT, HINFAHREN.
DIES LEBEN KOMMT MIR VOR ALS EINE RENNEBAHN.

- Lothar Trolle, Hermes in der Stadt, Henschel Verlag Berlin, 1991


HH-Berlin, Ausfahrt Portobello Road - 18.04.00 at 14:33:44




Erfurt? Engelsburg? Erfurt ist gut.


gHack - 18.04.00 at 14:24:32




immer und immer wieder schiesse ich..... und der wind bläst durch das loch in ihrer stirn ein wundervolles trauerlied


shoot - 18.04.00 at 13:36:20




DER ANTIKALAT -fstzun3

Der Mann versuchte verzweifelt den schlingernden Gegenstand vom Boden aufzunehmen, dieser stiess an Betty´s Bett und hüpfte tönend in der Küche auf die Spüle.

"Neeeiin!" schrie der Mann und warf sich zu Boden. "Nein, kein Wasser, bitte"

Er rumpelte durch die Wohnung, längsseits fielen die beiden Eckfiguren der Onimis von ihren Sockeln, die Lichtschranken zur Küche öffneten bei ihrem Durchschreiten die Jalousien ganz und schoben die Arbeitsplatte aus der Wand.

Der Mann prallte zurück. "Auufhalten", brüllte er und stürzte über den aktivierten, mobilen Mülleimer.

Betty drückte auf die violette Taste ihrer Fernbedienung und herab sauste ein Gitterkorb, der gerade über den schlingernden Gegenstabd passte.
Der Mann stürzte hastig herbei und warf ein wenig ungeschickt ein Tuch darüber, worauf es augenblicklich still und dunkel wurde.

"Er darf kein Wasser berühren, auf gar keinen Fall," keuchte er und warf den Kopf ein wenig zurück.
DANN HIELT ER PLÖTZLICH INNE; TIPPTE SICH AN DIE STIRN und sagte beleidigt:

"das interessiert Sie ja wohl nicht, naja, macht nix, ist ja auch egal, "

"nein, nein, " rief Betty verdattert, "im Gegenteil, ich meine , das ist aussergewöhnlich, sogar PROTZ weiss nicht was es ist, ich bin nur so .., verstehn sie was ich meine?"

"Nein, " erwiderte der Mann trocken, "warum haben Sie keinen Tisch im Raum und wozu ist diese Vase da gut?" und deutete auf Betty´s Nymphenpfeife.
"Tisch ?"überlegte sie, "jaaa, also ich hab eigentlich nie Lust zu sitzen, meistens lässt sich ja alles im Liegen erledigen, und das da ist meine Nymphenpfeife."

Sie drückte eifrig auf die Taste, die Pfeife füllte sich mit roter Nymphe und hielt ihm den Schlauch hin.
"Wollen Sie kosten?"

"Besser nicht, ich muss jetzt gehen,"
sagte er gehetzt, mit Augen gen Himmel,
"wir sehen uns, ich muss los, also wie gesagt, wir sehen uns" und er rüttelte an der Wand wo er die Türe vermutete und zupfte an den Wandschrankschüben.


alinia Miliptas, alpencity, - 18.04.00 at 12:50:37




jetzt weiß ich endlich, warum am land keine bücher wachsen und der bierbaum, den ich letztes jahr pflanzte nur spärlich pils trug. in der hauptstadt wäre das anders gewesen. mehr bewegung und weniger bauchschmerzen. alexandra pflastert einen kinderspielplatz in den garten. jürgen nicht. er hustet etwas lauter als letztes jahr und meint, es liege sicher nicht am kiffen, eher an der instabilen wirtschaft, die ihm eben sorgen mache. über aids redet keiner. wieso auch. betroffenheit ist zeitverschwendung. peter bügelt seine hosen und will weg aus münchen. nach dem spiegel artikel und dem streiflicht hat er endlich den nötigen impuls bekommen. in berlin wird alles anders. garantiert besser. nur claudia aus hamburg denkt sich noch ihre eigenen gedanken. allein die angst der zurückgebliebenen kinobesitzer bliebt. hoffentlich wachsen die tomaten dieses jahr besser. was mich wirklich bewegt ist die frage, ob es denn in berlin auch nacktschnecken gibt. diese ausländischen bastarde. wehe meinen tomaten geschieht etwas. franziska hat zu kleine brüste um später mal groß raus zu kommen. das wurde mir an diesem abend klar. wenigsten etwas. eine familie würde ihr genügen. veraltete vorstellung. zu wenig vertrauen. wenn man das vertrauen nur wie tomaten pflanzen und wachsen lassen könne, denke ich. nicht wahr ?


für das vertrauen das weiden in der oberpfalz liegt, - 18.04.00 at 12:49:36




jetzt weiß ich endlich warum am land keine bücher wachsen und der bierbaum den ich letztes jahr pflanzte nur spärlich pils trug. in der hauptstadt wäre das andrs gewesen. mehr bewegung und weniger bauchschmerzen. alexandra pflastert einen kinderspielplatz in den garten. jürgen nicht. er hustet etwas lauter als letztes jahr und mein es liege sicher nicht am kiffen, eher an der instabilen wirtschaft die ihm eben sorgen mache. über aids redet keiner. wieso auch. betroffenheit ist zeitverschwendung. peter bügelt seine hosen und will weg aus münchen. nach dem spiegel artikel und dem streiflicht hat er endlich den nötigen impuls bekommen. in berlin wird alles anders. garantiert besser. nur claudia aus hamburg denkt sich noch ihre eigenen gedanken. allein die angst der zurückgebliebenen kinobesitzer bliebt. hoffentlich wachsen die tomaten dieses jahr besser. was mich wirklich bewegt ist die frage ob es denn in berlin auch nacktschnecken gibt. diese ausländischen bastarde. wehe meinen tomaten geschieht etwas. franziska hat zu kleine brüste um später mal groß raus zu kommen. eine familie würde ihr genügen. veraltete vorstellungen. und viel zu wenig vertrauen. wenn man das nur wie tomaten pflanzen und wachsen lassen könne, dann wäre kurt anders geworden. so ein wichser. nicht wahr ?


für angelika b. aus weiden, - 18.04.00 at 12:46:33




jetzt muss ich ernsthafte literatur schreiben
- mach ich doch schon die ganze zeit
echt
- merkst du es nicht
ne. ich hab post gekriegt. ach wie schön
- scheisse
wieso
- war einfach die zeit dafür
hoffentlich kuckt da keiner nach
- nö glaub ich nicht
literatur soll spass machen oder.
- arschloch


the continuing story of two working class heroes ( under pressure), - 18.04.00 at 12:35:42




Liebe(r) CHARLY,

s*pool (info@ampool.de) hat Ihnen eine Karte geschickt.
Sie finden sie unter

http://www.prosieben.de/pcards/simpsons/pcard9560508779396.html

Schoene Gruesse von
ProSieben Online


ProSieben Online - 18.04.00 at 12:31:07




pro sieben plant eine sondersendung über loopool


gerücht gehört, - 18.04.00 at 12:30:38




lieber alexander b. korund,

meine aufhänger sind gewiss nicht die besten,ich weiß.
warum wurde dir der zutritt zum allerheiligsten (vulgo:pool)
bislang verwehrt ?
AHNT der letzte pirmasenser im netz auch nur,welche leipziger größe
sich von zeit zu zeit fragmentarisch zu wort meldet ?
nein.
allzuviel realismus schadet freilich.in der literatur und im leben draussen.


j.park / leipzig, - 18.04.00 at 11:57:11




LoglevelNULL:


Nachdem auch der FC Bayern nicht mehr auf Platz eins steht, droht München die Zweitklassigkeit. Pack deine Habseligkeiten und gib dir den Kick in Berlin. Ist München noch zu retten? hm...

Mehr Schwarzenbeck statt Beckenbauer, das wäre die Rettung.
Kämpfer statt Auswechselspieler.
Mal deinem Gegenspieler was auf's Maul geben.
Auf Abseits spielen.
Mehr Blutgrätschen und vor allem mehr Ecken.

Am besten von links.





CHARLY münchen, - 18.04.00 at 11:47:12




Pilotabend zur Veranstaltungsreihe "inclusive:texte-imperte literatur infolge"







Es zwirbelt der Trompetenkäfer. Eine aprolistische Lese-Disko
FR. 21.04.2000 CAFE DUCKDICH E-Burg. Start: 21 Uhr/Eintritt: 4 DM


Die aprolistische Weimar-Erfurt-Gotha-Kassel-Connection feiert das Ende der
Fastenzeit mit dem Gesang des Trompetenkäfers. Der zwirbelt durch




Text & Sound . Comic & Trash. Theater & Film. (Mensa auch)
Mitwirkende: USa, Krystian Bayer, Carsten, Ein Autor, Le Dönk
Matze Schmidt, Almut Jürries, Alexander Platz, Peter Heilbronn.

Die Lese-Disko ist der Pilotabend von "inclusive:texte".
"inclusive:texte - imperte literatur infolge" ist eine Veran-


staltung des Cafe DUCKDICH im Kulturhaus Engelsburg
und ein Podium für Schreibende und deren Texte/Ideen.
Ihr seid also willkommen!

Kontakten: Engelsburg. Thomas Putz/Michael Rabisch.


Allerheiligenstr. 20/21. 99084 Erfurt. tel. 0361/24477-102
(Mo 10-12 Uhr). email: putzt@lehre.rz.ph-erfurt.de


Matze Schmidt schwarze@hrz.uni-kassel.de, - 18.04.00 at 11:12:08




PING-PONG IM SALON - Folge 3.06

Melanie kam erst ziemlich spät am Abend in unsere Hütte zurück und wollte dann unbedingt noch mit mir eine Tour "um die Dörfer" machen. Eigentlich gibt es ja nur ein Dorf auf Juist, und die meisten Kneipen waren um elf auch schon dicht. Aber bei Hein Fietje kam man immer noch hinein, und Melanie kannte sogar das streng geheime Klopfzeichen, falls es mal noch später werden sollte und nach der Sperrstunde nur noch "private Gäste" eingelassen wurden. Hein Fietje war so eine Art Vorzeige-Insulaner, er organisierte tagsüber die Wattwanderungen und Fischkutter-Ausflüge rund um die Insel, und abends ließ er in seiner Kneipe im alten Dorf zum Schifferklavier die Nordseewellen an den Ssstrand trecken.
Natürlich wollte Melanie mit mir unter vier Augen reden. Auch bei ihr und Uwe war der Tag etwas anders abgelaufen als geplant. (Bei Volker und mir ja auch, aber das mußte sie wirklich nicht unbedingt wissen!) Dabei war ihr zuerst noch der Zufall zuhilfe gekommen. Als sie unter Hein Fietjes Führung gerade von den feuchten Salzwiesen zwischen gelangweilten Kühen hindurch ins Watt hinabgestiegen waren, war Uwe ausgerutscht und hatte unvermittelt der Länge nach im modderigen Schlick gelegen. Melanie hatte aus einer Pfütze mit der hohlen Hand Brackwasser geschöpft und Uwe geholfen, die graue Pampe wieder abzuwaschen. Natürlich waren beide plitschnaß geworden, aber die Sonne war ja heiß genug, um alles schnell wieder zu trocknen.
Er hatte sich eigentlich bei ihr nur mit einem dieser bei smarten Männern so beliebten Wangenküßchen bedanken wollen, aber nachdem sie sich ja schon im Schlick erst gegenseitig bekleckert und dann beim Abwischen überall betatscht hatten, hatte es Melanie keine große Überwindung mehr gekostet, sich ihm an den Hals zu hängen und ein "richtiges" Küßchen abzuholen. Wie zwischen uns verabredet. Er reagierte, wie fast alle Männer in einer solchen Situation, ausgesprochen verunsichert. Aber es stimmte ja, wenn schon seine Freundin sich nicht um ihn kümmerte, müßte das eben jemand anderes tun! Trotzdem war Uwe plötzlich sehr ernst geworden und hatte gesagt, das hätte er sich schon gedacht, daß bei dem ganzen Wattausflug Katia dahintersteckte. Eine Schnapsidee, einem Freund, den man verlassen hat, zum Trost eine andere Frau zu verordnen! So einfach ginge das nicht.
Am Abend zuvor hatte Katia ihm wohl bedeutet, daß es mit ihnen nichts mehr werden könnte. Freunde könnten sie ja gerne bleiben, und sie wollte ihn auch auf keinen Fall so bloßstellen, daß es alle in unserer Clique mitbekämen. Aber als Mann hätte er an ihr als Frau ja anscheinend überhaupt kein Interesse, und außerdem hätte sie sich in einen anderen verliebt: Andy! Während der ganzen Wattwanderung hatten Melanie und Uwe dann kaum noch ein Wort geredet. Sie hatten durch einen tieferen Priel waten müssen, wo ihm das Wasser bis zum Bauch und Melanie noch höher stand. Als sie ein bißchen ängstlich wurde, hatte er ihre Hand genommen und von da an nicht mehr losgelassen. Eigentlich ging dann, seinen Worten zum Trotz, doch alles ganz einfach. Also schwul war er jedenfalls definitiv nicht!
Nach der Rückkehr auf die Insel hatte Uwe die verrückte Idee gehabt, tanzen zu gehen. Im Kurhaus spielte nachmittags das Kurorchester zum Tanztee, kaum jemand war unter sechzig, einsame Witwen und Männer mit grauen Schläfen, die alle wie Heiratsschwindler wirkten, teilweise mit Kapitäns-Blazern und Prinz-Heinrich-Mützen verkleidet. Die erbärmliche Salonmusik aus vergilbten Operetten und Schlagern, die Beleuchtung aus Kristall-Lüstern und neckischen Girlanden mit roten, blauen und gelben Glühbirnchen, die verschlissenen Volants, das stumpfe Parkett und die mit Eierlikör gemeuchelten Gummibäume ließen sich erst nach ein paar Gläsern Punsch leidlich ertragen. Am besten klang noch "Junge, komm bald wieder", frei nach Freddy Quinn: Der Bandleader und Solosänger legte sich gewaltig ins Zeug und war sichtlich geschmeichelt, als Uwe das Lied wie im Rausch immer wieder bestellte. Nur die alten Damen blickten leicht pikiert, je fröhlicher die beiden jungen Leute wurden. So etwas war hier nicht üblich. Uwe hatte Melanie schließlich gestanden, daß er sie vorhin nach dem Bad im Priel in ihrem angeklatschten Hemd verdammt sexy gefunden hatte. Und dann, bei einem Schmuseblues, mit dem bei dieser Band niemand gerechnet hätte, hatte er ihr vertraulich erzählt, was es mit seiner Zurückhaltung Frauen gegenüber wirklich auf sich hätte:

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen, - 18.04.00 at 10:46:11




"Selbst schuld." sagt Marisa und guckt mich nur ganz kurz an. Sie zieht an ihrer Zigarette, bläst den Rauch aus dem offenen Fenster und beobachtet aufmerksam, wie er sich in der frischen Luft verheddert. "Du wolltest den Job doch machen." Sie zuckt mit der Schulter, ihr ist das alles scheißegal. "Ich brauch einfach Kohle, meine Liebe. Oder hast du das vergessen?" Meine Stimme ist schrill, weil ich wütend bin und weil ich wahrscheinlich lüge. Die Wahrheit ist: Ich brauche Geld und bin in diesen Job irgendwie reingelaufen.
"Ich würd's als Job wie jeden anderen sehen." sagt Chris und fragt dann, ob er mich Matthias vorstellen soll oder nicht. Ich bemühe mich ganz cool und beiläufig zu sagen: "Naja, ich kann ihn mir ja auf jeden Fall angucken.", aber eigentlich würde ich jetzt schon alles machen, um diesen Job zu kriegen. "Alles klar. Bis dann." sagt Chris und legt auf. Ich habe Herzklopfen und Magenschmerzen vor Aufregung und muß mir erstmal eine Zigarette anzünden.
"Ich hätte mal Lust auf Analverkehr." "Fick mich in den Arsch!" "Ich möchte es von hinten, also richtig von hinten, ich meine..." Egal, wie ich es sage, es klingt beschissen und deshalb sage ich nichts. Nie sage ich, was ich will, weil es immer so peinlich klingt und deshalb kriege ich auch nie, was ich will. Manchmal denke ich auch an zwei Männer, aber das ist "Widerlich."
Marisa schnippt ihre Kippe im hohen Bogen aus dem Fenster. "Ich finde das wi-der-lich." sagt sie. "Einfach e-kel-haft." Ich brauche das Geld, aber vor allem will ich da sein, wo wirklich alles nicht bloß okay ist, sondern Pflicht. Ich will dabei sein, wenn sie tun, was ich immer gern getan hätte, wenn längst die Sirene im Kopf losgeheult hat: Er wird dich für eine versaute Schlampe halten, seine Erektion wird zusammenschrumpeln und morgen ist er weg und erzählt es seinen Kumpels. Marisa würde es Kerstin erzählen und wahrscheinlich auch Tom, den ich seit Monaten nur anstarre und mich dabei fühle, als trüge ich eine Tarnkappe. Also sage ich: "Es ist nur ein Job. Ich brauche Geld."
Sanchez sieht ungeduldig auf seine Armbanduhr und fragt mich, wo die Jungs mit dem Licht bleiben. Ich weiß es nicht und wenn ich ihm das jetzt sage, fange ich wirklich an zu heulen. Dann muß ich aber nur mit dem Kinn zur Tür deuten, denn da kommen jetzt gerade Marc und Gleithmann, dessen Vornamen mir bis jetzt noch keiner gesagt hat. Sie tragen Stative und vier 2,5 kW HMI-Lampen. Ich bin froh, daß jetzt alles ein bißchen schneller gehen soll und ich deshalb beim Licht mit anpacken muß.


Worum geht es hier eigentlich? Um Geld? Um Sex? Oder um eine abgebissene Zunge? - 18.04.00 at 10:42:55




Noch bevor ich seine Bewegung sehe, weiß ich, dass er jetzt ziehen wird. Seine zusammengeschlitzten Augen verraten ihn. Wie hatte der alte Indianer noch gesagt, die Augen seien der Spiegel für die Höhle der Ideale. Na, oder so ähnlich. Eigentlich auch scheißegal. Versoffenes Indianergeschwätz halt.
Noch während seine Hand in der Abwärtsbewegung ist, reiße ich die schwere Smith&Weston; aus dem Halfter. Die 45er belfert los. Einmal, zweimal. Bereits die erste Kugel trifft ihn tödlich. Blattschuss. Trotzdem pumpe ich noch eine dritte und eine vierte Kugel in ihn. Nicht um sicherzugehen, sondern nur so zum Spaß. "Kleine Zugabe", raunze ich in Richtung Leiche. Langsam und betont federnd gehe ich zu dem Neutoten, nehme ihm seine Brieftasche ab. Leer. "Damned". Wütend trete ich ihm gegen den Brustkorb. Knack macht es. Wohl ne Rippe. Braucht er aber jetzt eh nicht mehr. "Tja mein Lieber, der Weg zu den Sternen ist rauh", sage ich zum Abschied und spucke der Leiche noch etwas Kautabak in die verzerrte Fresse.
Ich gehe weiter den Hügel rauf. Klar, im nahegelegenen Dorf haben sie die Schüsse gehört und stehen jetzt aufgeregt gaffend auf der einzigen Straße. Sollen sie mich ruhig sehen. Ich muß mir schließlich einen Ruf erarbeiten. Auf der Spitze des Hügels angekommen: Oben sein ist immer gut, denke ich. Zeit fürs Posing. Fluppe zwischen die Kiemen geschoben, die Winchester auf die Schultern, beide Arme darüber gehängt.
Die berühmte Aspera-imitiert-John-Miles-imitiert-James-Dean-Pose.
Vom Dorf aus gesehen stehe ich im Gegenlicht. Ein namenloser Schatten. Noch namenlos, ergänze ich meinen eigenen Gedankengang. Die untergehende Sonne brennt mir auf den Hinterkopf. Meine Haare müssen für die gaffenden Dörfler jetzt wie eine Gloriole leuchten. "Merkt Euch das", rufe ich sinnloserweise zu den zu weit entfernten Dörflern runter. Nach ein paar Minuten pfeife ich meinen treuen Schimmel herbei und springe auf. Ich lenke das Pferd in Richtung Sonnenuntergang. Das gehört schließlich dazu.

*The End*


"Aus unserer Reihe Trash-Western-von-Gestern sahen sie heute: Duell am Koonunga Hill. Präsentiert wurde in die Sendung von PENFOLDS, Australia.", - 18.04.00 at 10:35:10




744 KB, die letzten Abstürze ereigneten sich bei +500 KB - Captain Lager will den unweichen Aufsetzer. Barnes und Benn schreiben über Forsythien. Gibt es noch Azaleen, Hyazinthen, Flieder, Anemonen, Hortensien, Lilien und die Amaryllis, auch gut. Ambrosisch inflammabel myopisch auf der Probefahrt im P 345. Der Splint auf dem Schaltknopf sollte eigentlich nicht sein, macht die Ausnahme aber umso wertvoller.


apenninisch - 18.04.00 at 10:08:20




Das Blut gerinnt schon in den Wunden, Schorfränder bilden sich und mein Gesicht wird bleich. Am Samstag erschlägt mich eine Nachricht und fluchend erhebe ich mich. Ich lese Oberammergau und muß an den frohen König denken und an Tut-Ench-A-Mun. Seltsamerweise erlauben meine Finanzen es, bis spät durch die Straßen zu streifen, oder ist es Ignoranz? Immerhin bleibe ich mir nicht treu, gemäß der Ästhetik-Konzeption von Kierkegaard. Die Flipperkugel hat mich schon immer fasziniert, denn sie sollte eine Metapher des Lebens werden. Aktives Erleiden von Gegenwärtigkeit ist ein Ziel, Zen ein Weg. Mittendrin bleibe ich auch mal stehen, gefriere die Landschaft und logge mich ein, um zu sehen, wohin der Hase läuft bzw. wo er im Pfeffer liegt.


Paul Feind diskursscheu, aggressiv, energievoll:::::::::Berlin, - 18.04.00 at 09:36:58




SERVICE - TIPP FÜR DEUTSCH - SÜDWEST (KARLSRUHE):

Seit letztem Sonntag gibt es im Karlruher Museum für Literatur am Oberrhein (Prinz-Max-Palais, Karlstr.10) eine Ausstellung "Liter@tur - Computer/Literatur/Internet" (geöffnet Di,Mi,Fr,So 10-18, Do 10-20, Sa 14-18 Uhr). Recht guter Überblick über die zur Zeit in Deutschland laufenden Aktivitäten und Hintergründe (selbstverständlich auch mit Querverweis auf Pool und Loop). Die wesentlichen Inhalte gibt es auch im Netz unter

www.netlit.de


Hippi, Stuttgart, - 18.04.00 at 09:34:21




und somit erschoss ich sie einfach, die kleine miese zuckerschlampe!


shoot - 18.04.00 at 08:00:08




Ich will auch im Pool schreiben!!
oder geht das erst wenn ich ein Buch geschrieben
habe?!


Sam Vancouver, Canada, - 18.04.00 at 02:18:11




LA girl

I am an LA girl
I live in London
but I don´t like London
the city is so dirty and overcrowded
and so touristy
the English are assholes
they are so unfriendly to foreigners
and the English girls are so unhygienic
they don´t wash their hands in the toilets
it´s disgusting
but I like Berlin
no one speaks English here
but they wanna help you though
using hand signs
the clubs are open very long
and they sell liquor
I am the queen of the night
and I really like being american
I study film
I am a director and a writer
so I´m in a level of poverty
but tonight I´m a queen


having met an LA girl tonight Berlin, - 18.04.00 at 01:44:21




lese ich alwo, sehe ich arno schmidt, und genieße.

ab jetzt allerdings nur noch passiv.

ich werde mal ferien vom loop machen. vom pool auch. habe mir eine reise aufs land verdient. ich will die bäume ergrünen sehen. und herzen auch. den mund ganz weit aufmachen und die luft in mich hineinreissen.

"sucking out the mark of life's bones" - oder wie war das bei thoreau?

ich komme bestimmt mal wieder.

aber jetzt sammle ich erst einmal energie für texte, vollständige, komplette. das hier ist ein sammelbecken.

besserwisseranmerkung über PHOSPHOR, mit den allerbesten grüssen an den lieben herrn lager: der film heißt soylent green.



TomTom fällt in den Frühlingsschlaf, Patrick entpuppt sich behende - 18.04.00 at 01:17:04




Ja der Frühling. Wie jedes Jahr: achso. Muß ich mich erst wieder dran gewöhnen. Muß das auf jeden Fall in den Griff kriegen, denn ich starre noch z. B. zu auffällig. Heute gleich dreimal dieselbe Reaktion: Die Beobachtete, mich Ignorierende zückt das Handy und tippt eine SMS. Wahrscheinlich, daß schon wieder so ein Idiot sie anblökt.


zembla berlin, - 18.04.00 at 00:28:32




NATERS KANN GUT SCHREIBEN - ABER IHR VORLESEN IST ALS EHER SCHLECHT ZU BEZEICHNEN!

KRACHT KANN GUT SCHREIBEN UND AUCH GANZ NETT LESEN. IST JEDOCH EIN ZWERG.

LAGER, KANN ICH NIX ZU SAGEN. SELTSAM.

NICKEL WAR GUT. WERDE MIR SEIN BUCH HOLEN. BUCHMESSE.

(STUCKRAD-BARRES LESUNGEN SIND WAHRER POP. SHOWBIZ. HARALD SCHMIDT.)

aber eine lesung am mischpult ist schon was abgefahrenes. besonders fuer die leser eine ungemuetliche angelegenheit: rauchend, cool rauchend, trinkend, auf bar-hocker sitzend, zum mikro vorbeugend zu lesen, war nicht einfach - insbesondere fuer den kleinen christian kein kinderspiel. insgesamt schoen.


ph de-phazz-hoerend, 38, - 17.04.00 at 23:38:54




Auf der Eppendorfer Landstraße heute abend, huch, plötzlich Frühling. Mir kommt eine Schar sehr junger Mädchen entgegen. Alles geht ganz rasch. (Keine Gelegenheit etwa, Gilberte auszumachen.) So ungefähr vierzehn bis fünfzehn zwischen vierzehn und fünfzehn. Sie haben ihre handys auf Läuten geschaltet. (Keine Ahnung, wie das geht.) Die Geräte zwitschern und tirilieren. Einen kurzen Augenblick bin ich ganz inmitten all dieses fein fiependen Glücks. Das technische Kichern einer handy-Party. Dann sind sie vorüber. Ich schau im Weitergehen auf satt erbühte Forsythien; kein Vögelchen tönt.


l.barnes bielefeld, - 17.04.00 at 23:38:45




Hallo loopool,

Leckere Texte gibts auch bei mir auf der Homepage http://members.aol.com/lixxman/index.htm/

Schaut mal rein



lx auenland, - 17.04.00 at 23:25:38





Tramreise ins genitale-Ich:

Du gehörst zu mir,
denn jeder Schatten entspringt einem Licht.
jeder Fluß mündet irgendwo, irgendwann,
an der Stelle seiner Bestimmung.

Mit dem Verlangen nach Sünde,
den Himmel der Lüge bezichtigt,
das Geschenk der Leidenschaft empfangen,
auf unserem Pfad durch die Tiefen des Lebens.

Ich zweifle, so glaube an mich.
Ich glaube, so zweifle an mir.
Ich vertraue dir, so träume von mir.
Ich träume von dir, so vertraue mir.

Die Hoffnung liegt in der Zukunft.
Der Erinnerung gehört die Vergangenheit allein.
Auf unserer Reise durch die Gegenwart,
ist das Schicksal der vierte Zustand der Zeit.



Thomas alias Akallabeth nicht hier, - 17.04.00 at 23:08:19




Während wir rauchten vor dem unverputzten Garagenanbau,
stahl der Alte sich weg in den zitternden Garten und pflanzte
den zweiten Friseurskopf auf ein Eisenrohr vor das Treibhaus.
Kommt nochamal zu den Beeten, kommt nochamal.
Aber nichts zu dem Kind sagen, nur seine Augen ansehen.
Muddis Schifferklavier spielte Kinderlieder ins Sterben.
Der Garten zappelnd, der Zug nach Sylt. Den ganzen
Bahndammbaumbestand weggehauen, nur wegen Tränagen.


bonné hamburg, - 17.04.00 at 23:00:02




{Voraugestellt sind eine klosterbeschreibung, sowie das gerade stattfindende vermengen von nonnen & soldaten der nahegelegenen Kaserne (da werden partnerinnen auf den rasen genagelt). Dann kommt der autor & mildert & klärt:}

"... Dem Leser graust es bei solchen Details; geniert & entsetzt, ist er geneigt, für böswillige Phantasie zu halten, was der Autor hier, voll offenbar zügelloser Lust am Exceß leider eintreten ließ. Aber man verkenne ihn nicht; sein Herz weint, während die Feder praecis & fürchterlich vor sich hin dichtet - *sehr* gezügelt übrigens, ein Anderer hätte es nackter beschrieben. Und man verkenne die Wirklichkeit nicht. Man verkenne nicht, daß immer, wo eine Cultur die Höhen der Seligen beschreitet, dies auf dem Unteregrunde chaotischer Gärung geschieht, ja, daß sie den Eiterherd von Haß, Mißgunst & communen Verbrechen geradezu mästet durch nichts als ihr feenhaftes Dasein & ihm, je zarter & geistiger sie wird, um so schauriger ihre Adern vergiften fühlt - wie es pulst & klopft & einen Sud von mörderischer Virulenz braut. Was hülfe da Klagen? Es steht dem Autor nicht zu - allenfalls seinen Gestalten. Der Leser möge sich fassen."

erschienen 1949. Von Wolf von Niebelschütz, aus dem "Blauen Kammerherrn" (aktuelle DTV ausgabe Seite 575 {insel 1980, IV, S. 46). -- Auch so einer von den vergessenen. Könnte in Schmidtscher Manieakalik drauflosverdammen, daß der Niebelschütz so einflußlos geblieben ist. Phantasik vom besten. Im gegensatz zu Biller finde ich es ganz schnurze, ob die leute weicheier & harthodenliteratur verzapfen. Schlimm ist nur, wenn es allzu einseitig einher leiert (zu lange & zu viel zu introspektives & poetologisch austaxiertes {= verkopfte nocturne elfenbeinseufzer an die reflexion des wolkenvertränten mondes im verwunschenen geschlechtsteich - unter anderem HelK hat uns {mich!} da aus den 1980 herausgeholt, allein dafür sei er gepriesen). Am Schlimmsten ist es jedoch, daß die wundersamen mittel der phantastik oder der eskapistischen literatur allgemein hieruzulande nix zählen (außer offensichtlich in den denkschmieden der anstalten, wo es zugehen muß wie im Hollywood der 20/30ger {da HAT man den ganz destruktiv abgedrifteten andächtig die gewaltphantasien von den zuckenden lippen gepflückt & dann "Comedy Cops" draus gemacht}, die geistesriesen im mazformat aber sitzten wahrscheinlich wie dereinst die strickenden mütterchen unter dem überallhin versprühten enthusiasmus von Mr. Arkwright (The Avengers: "A Gril From Auntie", eine Peel-folge {wieder etwas, was ich mache, weil ich keinen TV habe: in die fanveranstaltungen lokaler programkinos latschen. Schön ist so eine Manga-nacht, superduper ein Orion-marathon & es gibt nichts, was einen so innig das zentrum des eigenen blutrieselns lauschen läßt wie ein Zen-o.m.U.-film-matinee}).

Äähh... Richtig: Ich war bei Biller. -- Gegen oder für das establishment (um es mal beim namen zu nennen, oder?) is´ egal, dat halte ich janz wie Oscaaar, weis´de: Gute & schlechte bücher, nix *moralisch* & *unmoralisch*. Was aber echt schade ist, ist, daß eine gewisse denkschule (& ein name wurde genannt in den letzten screens: Adorno! Hochinteressant zwar, nicht ganz so zum todlachen geeignet wie Heidiheidablack°ger, hätte musiker werden sollen, weniger schaden für uns nachfolgegenrationen) es schlicht zum schlechten stil phsychologisch minderbemittelter erklärt hat, wenn in einer geschichte ernsthaft ein kerl feuerbälle schmeißt, kobolde im stadtpark trifft oder damit zurande kommen muß, beute eines inkubus geworden zu sein.
Ich will ja der ganz zähen & hydragonischen gerneliteratur (& TV & RPG spin offs erst recht nicht, auch wenn die White Wolf Leute ganz passabel sind als readfastfood) nicht das wort reden, aber autoren wie Beagle (erster roman "Hey Rebeck mit 18, auch Pop, irgendwie), eben Niebelschütz, Fritz Leiber, Moorcock, Ruff & co gibt es woanders mehr und bessere (siehe die durchgeknallten Italiener die mit M anfangen & irgendwie mit -inia weitergehen). Nein nein nein, ich fürchte mein liebling Schopenhauer ist da auch nicht unschuldig, wenn ich zu dem (für heutige) schluß kommen muß, daß *der Deutsche* feingeist, so großzügig er dem gedankenspiel & der sehnsucht zum irgendwas-wann-wo früher mal war, wohl nimmer sein wird, denn die mediocren besserwisser, früher einige unter anderen, haben die umstände zu nutzten gewußt & einen nachkriegsstaat mit zuckerbrot & scheuklappen aufgepäppelt, der so traumscheu ist, daß man alle escapismen & räusche mehr & mehr mit dem körper oder mittels der magie des abstumpfens vollzogen haben will. Zusammenhängende vorstellungen & fabulas, die so erregend sind, daß sie phsychidsch wie physisch resonanz erzeugen stehen sicherlich unter strenger augen bewachung. HelK ist ihnen durch die lappen gegangen.
Immerhin.
Truth is out (im sinne von vergriffen).


Alwo, Nr. 16 im Damenstift Gelmion, - 17.04.00 at 21:51:39




"oh ja geil. jetzt habe ich was geschrieben." oder sollte das mehr sein, antiheld? gähn dir doch ins knie. oder verblüff mich.


ac/dc - power age - 17.04.00 at 21:17:41




Riesige Wortfetzen nichts weiter - kein guter Stoff


Antiheld@gmx.de Apen, - 17.04.00 at 20:43:25




i c h w o l l t e s a g e n
küss mich auf den mund
dann spürst du den
keks und das bier

aber dann war ich zu feige

und bin gegangen
und hab dich
auf die wange geküsst

u n d d a s w a r a u c h s c h ö n


ali ffm, - 17.04.00 at 19:58:37




This Is The Rhythm Of The Night.
Heute Nacht, in wenigen Stunden, im Fernsehen: der beste (schönste, klügste, fragwürdigste) Film der Berliner Filmfestspiele: BEAU TRAVAIL von Claire Denis, 23.15 Uhr 15, Arte. Mit Musik von Tarkan, Benjamin Britten, Neil Young und Corona. Mit dem grossartigsten Filmanfang der Filmgeschichte: einem Kuss für dich, der du dies liest.




Ausserirdische befehlen: Rechte obere Ecke schwarzmalen! - 17.04.00 at 19:36:12




This Is The Rhythm Of The Night.
Heute Nacht, in wenigen Stunden, im Fernsehen: der beste (schönste, klügste, fragwürdigste) Film der Berliner Filmfestspiele: BEAU TRAVAIL von Claire Denis, 23.15 Uhr 15, Arte. Mit Musik von Tarkan, Benjamin Britten, Neil Young und Corona. Mit dem grossartigsten Filmanfang der Filmgeschichte: einem Kuss für dich, der du dies liest.




Ausserirdische befehlen: Rechte obere Ecke schwarzmalen! - 17.04.00 at 19:35:44




johanna park cheap allusions, - 17.04.00 at 18:49:50
tun sie nicht. Aber die der anderen, kicher. Doofes Institut.


alex: ohren steif halten - 17.04.00 at 19:25:27




l.barnes bielefeld, - 16.04.00 at 21:56:32
Shism. Lange Leitung. Aber JETZT ist der Groschen gefallen. Danke Dir.
Hippi, im Gegentum.


off. - Gesicht auf dem Laken - 17.04.00 at 19:23:10




Also, liebe SARAH LYNN, meine Meinung zur Unterscheidung von Punks oder Punkern und Punkrockern ist ja: All animals are created equal. Ob wirklich manche noch ein wenig gleicher sind, müsste erst einmal empirisch abgeklärt werden. Und FASSUNGSLOS: Wer zum Teufel ist denn Monster Magnet? Muss man den oder die kennen? Stimmt schon, das Größte ist es, schlau zu sein und sich naiv zu stellen. Wenn es einem bloß jemand abnehmen würde, vor allem den ersten Teil. Ach, schreibe ich einfach lieber weiter an

PING-PONG IM SALON - Folge 3.05

Ich war ziemlich glücklich. Andy war ja mir gegenüber durchaus nicht herzlos, nur eben noch kein Weltmeister in diesen Dingen, aber lernfähig. Sogar nachher hatte er noch etwas Zärtlichkeit für mich übrig, in diesem Augenblick wirklich speziell für mich und nicht nur eigentlich für Katia gedachte. Daß er gerade für sie akut entflammt war, so wie zuvor für Jenny, nahm ich ihm nicht übel; so etwas passierte doch jedem und sogar mir. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn er wenigstens in meinen Armen wirklich ganz bei mir gewesen wäre, aber mit dieser Marotte von ihm würde ich notfalls leben können, falls ich dabei immer so gut wegkäme wie die letzten beiden Male. Und in allen anderen Aspekten hatte ich ja noch nie einen Mann kennengelernt, der so gut zu mir paßte wie Andy. Ich drängte mich ganz eng an ihn und überlegte mir, welche Belohnung er diesmal bekommen sollte. Eigentlich kam nur etwas Quicklebendiges in Frage. Katia? Oder doch lieber noch Jenny? Aber vielleicht würde ja auch Jennys geplante Aktserie genügen, wenn ich sie Volker abluchsen könnte. Da käme ja eventuell ich selbst auch wieder zu etwas! Oder einfach meine eigenen Fotos? Oder lieber später in Göttingen mal mein frühreifes Video mit Mathias? Nein, er hatte sich wohl schon Katia verdient, die Verwandlung seines blonden Jugendtraumes in eine Frau aus Fleisch und Blut.
Ich verriet ihm natürlich nichts von meinen kupplerischen Plänen, aber als kurz darauf im Erdgeschoß unter uns die "Kleinen" aktiv wurden und ich Andy erzählte, daß auch Jenny sich wohl von Volker für ihren Benny in ähnlichen Posen fotografieren lassen wollte wie Katia, und daß ich sicher irgendwie auch bei ihr an die Aufnahmen kommen würde, seufzte Andy nur, er könnte zur Zeit alle Frauen lieben. Und dann ließ er mich noch einmal fühlen, daß schließlich auch ich eine Frau war. Diesmal wurde es fast so aufregend wie mit Benny in den Dünen.
Mein Plan zu Andys Belohnung war gar nicht so einfach durchzuführen. Ich würde Katia irgendwie aus der ständigen Beaufsichtigung durch ihre beiden Männer befreien müssen. Den Rest würde sie hoffentlich dann selbst besorgen, schließlich war sie ja wohl genauso wild auf Andy wie er auf sie. Ich traute mir schon zu, Volker abzulenken, und Melanie müßte eben Uwe übernehmen, oder notfalls kreuzweise umgekehrt. Ich verwickelte also Melanie in eine Diskussion über die uns beide bewegende Frage, ob Uwe nun schwul wäre oder nicht, und wie das herauszukriegen wäre. Sie meinte nein, ich eigentlich auch, sagte aber ja. Wir wetteten, wenn sie ihn herumkriegen würde, hätte sie gewonnen. Als Preis für den zu küssenden Frosch wollte sie von mir freie Hand bei Benny, wenigstens bis auf Weiteres.
Als Melanie dann endlich wirklich Uwe zu einer Wattwanderung überredet hatte, die allerdings für seine Katia und erst recht für die kleine Lisa wohl doch zu anstrengend wäre (ich hatte Katia inzwischen eingeweiht), in Wahrheit natürlich, weil ihre Tour nach unseren verschwörerischen Plänen in möglichst einsamer Zweisamkeit enden sollte, mit Melanie auf der Bettcouch in unserer Ferienhütte, brauchte nur noch ich Volker zu signalisieren, daß ich jetzt zu allem bereit wäre: Ich hätte mir die Sache mit den Aktfotos überlegt.
Jenny und Benny spielten im Kurzentrum Tischtennis und bekamen von alledem nichts mit, und einen Schlüssel zu unserer Hütte hatten sie ja auch nicht, falls sie etwa zwischndurch Lust auf andere Sportarten bekommen sollten. Ich brach also mit Volker und Lisa in sein Hotelzimmer auf, zu unserer Fotosession. Am Strand bekam ich vorher noch aus dem Augenwinkel mit, daß Katia und Andy sich schon in die Arme gefallen waren und, noch im Knien, verliebt ihre Bäuche aneinander rieben. Das macht bekanntlich Appetit auf mehr, gleich würden sie sicher in den einsamen Dünen am Weststrand verschwinden. Es lief alles nach Plan.
Volker erzählte ich, daß ich auch Melanie und Jenny zu solchen Aktaufnahmen überredet hätte. Wir zwei allerdings kamen auch diesmal wieder nicht zum Fotografieren.

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen, - 17.04.00 at 19:01:11




kanu fahren
pilze ernten
mösen mopsen
popos ballern
nichts als liebe
kanu kentern
pilze kotzen
möpse mosern
bälle poppen
lieber als nichts


Antje für CH. Holland, - 17.04.00 at 18:55:41




Heute morgen mit drei zimmtstangen, einer leeren schachtel Big Ben kondome & einer ameisenkönigin im exil im mund aufgewacht, gleich gewußt, daß diese woche eine gute woche wird.
Jeder zweite der in einen kleinen bezirksbuchladen kommt (you rememder, I am the faithful BuHäAzubi), will entweder was für die verdauung ("Schlank werden ohne Messer"), das haus ("Selber streichen ohne Plane") oder einen reiseführer ("Mit dem Mountainbike durchs Treppenhaus - Vom Guggenheimmuseum bis ins MMK"). Die andere hälfte der kundschaft will entweder was für jemand anderen (da kann man denen dann ALLES verkaufen: "Nein wirklich, James Joyce ist das beste für einen 13jährigen. Ich selbst war hyperaktiv & legastenisch & Joyce hat mich geheilt, ´Ulysses´ handelt ja vom zu sich kommen..."). Hallo Sven, von Deinem "Phosphor" haben wir schon eins verkauft (zwei haben wir bekommen), Kracht liegt derweil wie Blei (mein Chef - modell "Alter Preusse" hat CK wohl in Leipzig wahrgenommen & hat sich furchterbar über diesen ´Schnösel´ ausgelassen, dessen stil ´nicht mal an die qualität eines oberprimaners´ heranreicht). Sonst: Glück ist, wenn ich einen kunden statt Pilcher einen McCourt empfehlen kann ("...auf den ersten 50 seiten sterben drei kinder vor dem zweiten lebensjahr, dafür ist die freude dann für die lebenden später um so größer & das buch ist ja soooo ´wahr´ & ´echt´.").

Spiel:
Angeregt von Sven Lagers "Phosphor"-kapitelüberschriften ("Bienen Glut Speichel" - sic!) habe ich leztens mit meiner Herzallerliebsten dagelegen & losgealbert. Drei wörter nacheinander, möglichst schnell, je aus der sparte substantiv, adjediv & fremdwort (oder verb), mit einem möglichst geringen assoziationszusammenhang (am besten: keinen). Also nicht "Hund Katze Maus" (Die Montagsmaler, meine lieblingssendung befor ich zwei zahlen brauchte um mein alter zu schreiben) sondern zB: "Schienenstrang knusprig Virus". Blödes spiel sagt Ihr? - najahörtmal, n´büschn was getrunkn o. geraucht sollte man schon haben, es ist immerhin kein wirklich intellektuall herausforderndes spiel (Fernbediehnung grausam Laudatio).

Danke TomTom für die suchtmeldung (ich versuche jeden tag im loop zu sein, aber ich zwinge mich auch nicht, wenn mir außer "blblblblblblblb" nix einfällt).

List 80ger Jahre filmprägung (ich geboren 1972):
Birdy
Indy 2 & 3
Blue Velvet (puh!)
Conan 2
Das Ding aus einer anderen Welt
Full Metall Jackett
Aliens
Oliver & Co (ald der negativdisney)
Mrs. Brisby & das Geheimnis von Nimh


Alwo, Nr. 15 (ja ich habe von meinem ersten beitrag vor ca. 2 wochen gezählt & nummeriere meine Loopings jetzt durch) am main, jeder sollte ein rabenpärchen in der nachbarschaft haben, - 17.04.00 at 18:53:02




lieber alexander b. korund in leipzig ,
wie bedauerlich,dass deine beiträge zum deutschen literaturinsitut
in diesem medium GANZ EINFACH VERPUFFEN.


johanna park cheap allusions, - 17.04.00 at 18:49:50




Saal II war natürlich ganz anders. Sonntagnachmittag mit sicher einer der wunderbarsten und inspirierndesten Menschen am Tisch gesessen. An der Tür, stimmt schon, aber nicht gleich gegenüber vom Tresen, sondern an der offenen Tür. Milchkaffee und Zeug halt, dann kam der Typ mit der Slidegitarre, er spielte auch "I'm Ready" von Muddy Waters, und ich summte leise den Refrain mit und gab ihm hinterher viel Geld. Dafür bekommen die nächsten erstmal nix. Und die Bedienung ein bißchen auf Trab gebracht, aber freundlich und nicht pampig. Saskia, Paula ùnd ihresgleichen haben natürlich einen verwöhnten Besteller aus mir gemacht.

Dann gestern Abend um 20.30 Uhr gleich noch mal. Wieder an der Tür, aber anderer Tisch. Neuer Doktor, mußte also Alkohol getrunken werden. Gleich wieder Campari-Orange. Am Tisch zudem Rotwein und Jever. Kam eine an und wollte, daß ich mir statt ihrer die Finger beim Teelichtanstecken verbrenne. Ich verbrenne mir an ihrer statt die Finger beim Teelichtanstecken. Dann abrauschen ins Heffner und Medientussen und Immobilienkäufergeschwalle von Hamburgern auf Berlin-Bescheidwisser-Exkurs. Ich mich mal aufgeregt und ihnen die Anwohnerperspektive ins Glas geschmiert. Außerdem eine fast lässige TV-Crew-Truppe am Tresen benachbart. Das Alpha-Männchen gefragt: "Ist das eine Kette von H & M?" "Das ist doch eine Frechheit." Caipirinhas plus das, was entscheidene Beteiligte bei der Rubber Soul zu sich nahmen, um auf andere Gedanken zu kommen. Die Gutgeschminkten guckten lange, doch meine Güte und oh je. Sagte ihr nur, "Premiers Symptomes" sei für mich einer der wichtigsten Alben der letzten Monate. Und dann weiter im Text zu dritt. Wir sprachen lange und lachten über weiße Haie vor den Bahamas, von der Vollbremsung mit den Brustflossen, von der Schrecksekunde, von der abrupten Darmentleerung des Dreieinhalbmeterjägers und dem schnellstmöglichen Rückzug mit Raketenstart ins tiefe Blaue. Und von Sardinenschwärmen. Und von Bikerbrillen mit Goldrand. Und von Rana, Melanie und noch jemanden. Und von Dreitagejobs und der Abiklausur, als Dr. M. das einzige mal im Leben eine Deutsch-Zensur unter einer Zwei einkassierte. Thema: Lyrik Gottfried Benn. Für mich war eine Dreiminus die Regel.

Ich würde sagen, etwas weniger Fokussierung würde mir zur Zeit auch etwas besser bekommen. Also bitte mit anderen rummeckern. BARNES: ich warte einfach noch ein bißchen. Hippi: klar ist der Text der Text, was dachtest Du denn?
Und so schlimm ist der "Spiegel"-Text gar nicht, wie die SZ meinte. Auch ein gutes Thema.
Danke für poolloop.
Pardon für das Schwadronieren. Ab jetzt erst mal wieder Sparflamme.


Hindukühe vor Velasquez als Déjà-vu, lupus vulgaris, - 17.04.00 at 18:44:43




habe ständer
habe mikro vergessen
habe einfach so gesungen
habe musik storniert
habe gegeilt
habe geige zertreten
habe ja sonst noch alles


rudi aus hamburch, - 17.04.00 at 18:39:49




OPO Literatur : "Mysterium Geld. Emotionale Bedeutung und Wirkungsweise eines Tabus." Bernard A. Lietaer; Gebundene Ausgabe;


dollar genug, - 17.04.00 at 18:35:02




nur ein traum. die knüppelschaltung in der einen hand fahre ich durch diese nacht. das gebläse wärmt mich und ich bleibe auf der rechten spur. nur ein traum und ich bin dankbar dass er die ganze fahrt lang so real war. jetzt warte ich noch auf das trio.


schnurri went home, - 17.04.00 at 18:28:28




YEAH!!!

Porno im Loop.

Gespannt auf die Fortsetzung.

Zähne zusammenbeißen und Zoran zu einem Harten verhelfen.



TomTom spinnt rum - 17.04.00 at 17:30:39




Es ist noch ziemlich früh, aber schon wieder heiß oder immer noch. Ich bin etwas nervös, weil ich diesen Job zum ersten Mal mache. Der Job heißt offiziell "Aufnahmeleitung", aber in diesem Fall bedeutet es, daß ich das Mädchen für alles bin. Kaffee reichen oder Kleenex, Kondome bereithalten und wenn die Darsteller ans Set kommen, jedem eins anbieten zusammen mit dem Infoblatt vom Gesundheitsamt, auch wenn dann sowieso alle abfällig abwinken, ist aber Vorschrift. Und wenn es spät wird und die Kräfte nachlassen, dann "kommt das schon mal vor, daß einer wieder aufgerichtet werden muß." sagt Matthias W. zu mir und grinst.
Matthias ist der Producer von "Anal Ytics" und hat das Buch auch selbst geschrieben. Wir beide sind bei der Parasexus angestellt; die Parasexus ist zwar eine hundertprozentige Tochter eines bekannten amerikanischen Studios, aber nicht offiziell. Auf dem HighQuality-Porno-Markt läßt sich ein Haufen Kohle machen, aber wenn man - mitunter oskar-nominierte - Familienfilme macht, sollte man es nicht so laut rausposaunen. Deswegen also über irgendwelche verzwickten Wege und inoffiziell.
Und daß die Stimmung manchmal so aufgeheizt ist, daß auch mal eine Aufnahmeleiterin Hand oder Mund anlegt, um ihn wieder aufzurichten, sagt Matthias dann noch. Ich schlucke trocken und nicke. Meine Nackenmuskeln sind so angespannt, daß das wehtut. "Hey, alles freiwillig! Ich sag das nur, weil die besten Filme sind die, wo echt das ganze Team heiß ist." Matthias lehnt sich nach vorne und und er glüht innerlich. "Ich bin mal an ein Set gekommen, alles superprofessionell, alles bestens und - alle nackt! Ist aber eher die Ausnahme, daß es so abgeht. Und wie gesagt, alles freiwillig!" Er steht auf und streckt mir die Hand hin: "Na dann, viel Glück!"
Ich wische also zum dritten Mal den Glastisch ab, auf dem die Gleitcreme liegt, aber "Nee, danke" sagt Betty "ich nehm lieber Spucke. Kein Bock auf Chemie:" Sie trägt eine silberne Sex-Rüstung oder so was: also an den entscheidenden Stelle nichts und an den Oberschenkeln eine Art Manschetten, die am Po halbrund ausgeschnitten sind und die Backen stützen. So ähnlich funktioniert auch der BH und sonst hat sie nur noch ein Paar wahnsinnig hohe Stilettos an. Sie geht in die Hocke, leckt ihre Finger ab und befeuchtet ihre Schamlippen. Ich weiß gar nicht, wo ich hingucken soll und wische schnell noch mal den Tisch ab. Zum Glück kommen jetzt auch die anderen, sie plaudern und fragen mich nach Kaffee und ich höre auf mich zu fragen, was peinlicher ist: hingucken oder weggucken. Ich verteile Milch und Zucker und helfe Erik, die Ledermaske hinten zuzubinden. Trotzdem denke ich auf einmal, daß Zorans Schwanz ziemlich geil aussieht, sogar schlaff und ich frage mich: 1. Wie er wohl aussieht, wenn er hart ist und 2. Wie lange ich da jetzt hingestarrt habe. Ich werde rot und meine Hände ganz kalt. Wie peinlich!
"Hi! My name is Sanchez." Er nimmt meine kalte Hand und drückt sie kräftig. "Nervous!?" Sanchez ist der Regisseur und Kameramann, das ist bei Pornos durchaus so üblich, und er ist ziemlich berühmt. Er lächelt mich an, richtig herzlich und verbindlich und dann steht er schon bei Betty und Cara und die drei lachen zusammen. Mir ist heiß und plötzlich habe ich keinen Bock mehr. Ich könnte heulen.




Heulend vom Set rennen oder die Zähne zusammenbeißen? frage ich mich. - 17.04.00 at 17:19:49




Huch, wieder so viel zu lesen und zu kommentieren. Wo anfangen? Am besten hinten. OFF (17.4.@15:03): Ich denke, BARNES hat deine Frage schon beantwortet (17.4.@14:28): Daß er nämlich dich und mich als Nixblicker -[:-( einstuft, den Rest der Erwähnten (16.4.@21:56) dagegen und viele andere mehr als souveräne Regelverletzer {`;-) . Was aber im Effekt letztlich keinen Unterschied macht, sondern zusammengenommen die Attraktivität von loop ausmacht. - Schön, ganz in diesem Sinne, mal über ein Thema (hier: den Biller-Aufsatz) zu diskutieren (natürlich mit konträren Standpunkten): EISEIS, CORVUS, OFF, ANDREA, FELIX H. und ALWO am 14.4.00. Natürlich hat EISEIS Recht (14.4.@13:02): Der Text ist der Text und schlägt jede Theorie. Wenn er gut ist. Auch zum Beweis dieser These wieder wunderbare Beiträge (BARNES 14.4.@16:35; LULU @22:19; KAMI 15.4.@10:14; SASA 16.4.@09:09; OFF 17.4.@08:09 oder ALINIA 16.4.@10:31 & 17.4@09:55, falls ich nichts vergessen habe. TRITICEA hat Recht mit ihrer Erkenntnis, daß Pop-Literatur etwas von alten Säcken für alte Säcke ist, die gern jünger wären. Die wirklich Jungen schreiben mit Sicherheit längst wieder anders (vielleicht sogar weniger cool? Was weiß ich) und werden deshalb von (uns) alten Säcken nicht ernstgenommen. Aber auch das war wohl schon immer so. Und ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich schreiben soll ... Trotzdem: Loop, ich liebe dich!


Hippi, Stuttgart, - 17.04.00 at 17:15:15




Wer fragt das? John Holmes?


Sarah Lynn - 17.04.00 at 15:44:42




Sarah, bist Du eigentlich auch so'n geiles Geschoß wie die große, echte Sarah Lynn?


gelbe jacke grüne hose, - 17.04.00 at 15:25:58




ey, off., ey, warst du das eigentlich neulich im saal ii? du hast da mit einem kumpel an einem tisch gesessen, gleich gegenüber vom tresen, es war freitag abend, sehr voll, das übliche gesocks halt. ihr habt sozusagen "am gang" gesessen, euch gegenüber. neben euch (die an der wand) sind aufgestanden, wir so hin, wolln ja auch sitzen, ne, und mein freund so: "könnt ihr reinrutschen?" erstauntes kucken, dann (SEHR pampig): "macht ihr doch!" - "äh ja, weißt du, wir sind zu dritt, und einer muß sowieso stehen..." - (nachdenken) "nee, wir haben einen hohen bierbedarf." ende der diskussion. ich gebe zu, eigentlich hätten wir sofort den tisch mitsamt dem bier umschmeißen, dich und deinen kollegen am schlafittchen packen und ohne viel federlesens auf die straße befördern müssen, aber die guten ideen kommen einem immer erst hinterher. ich weiß nicht, warum ihr so wart, mein kumpel sieht eigentlich ganz nett aus, schon etwas älter, brille, graue strähnen...ach so deshalb. verstehe. wie jetzt, du warst das gar nicht? na ja, wundern tut mich in dieser welt gar nichts mehr. viele grüße.


surf nazis must die, - 17.04.00 at 15:22:33




an off, andrea, "fassungslos" und alle anderen, die's was angeht: ich wollte doch nur etwas für eure (weiter-)bildung tun und zum nachdenken anregen. konnte ich doch nicht ahnen, daß ihr adorno kennt. es tut mir so leid. bitte verzeiht mir. nicht speien! ich sehe ein, daß ich strafe verdient habe und bitte um eine gehörige solche. es wird nicht wieder vorkommen.


weichei weinend, - 17.04.00 at 15:09:00




Oh je, Hassen. Njet, dit is nicht mein Ding.


off. - jetzt aber an die frische Luft - 17.04.00 at 15:05:02




barnes, ich hatte da noch eine Frage. Wäre nett.


off. - 17.04.00 at 15:03:57




Lieber Off., liebe Andrea:
ihr sprecht mir aus der Seele. Nieder mit Adorno! Ich hasse ihn. Er hätte wahrscheinlich Monster Magnet voll scheiße gefunden. Allein schon der Name: Theodor Wiesengrund, das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Es ist einfach nicht zu fassen.


Fassungslos - 17.04.00 at 15:02:45




denke ich manchmal wenn diese armen schweine, die von jedem als studenten verhöhnt werden, bei uns vorbeischauen und schon im foyer vor erfurcht erstarren, das sachlich kühle interieur, der blüthner flügel, parkett und die freitreppe, der ganze schick für knappe fuffzich leute, sage ich während die scheuen gäste es noch gar nicht glauben können aus den berstenden hörsälen emtkommen zu sein, ja und von den 50 sind realiter nur zehn da, verteilt in die zimmerflucht der jugendstilvilla, stehn auf dem Flur und unerterhalten sich unerhört kultiviert über alles mögliche außer literatur, ein zettel m schwarzen brett: dienstag wollen wir wieder fußballspieln!. die verstörung ist groß, das soll die kaderschmiede der neuen deutschen literatur sein? hier werden die stars von morgen gemacht? im mülleimer ein halbgegessenes lachsbrot es ist sechs und john von düffel ruft zum seminar, wir nennen ihn john, irgendwie doch verdammt privilegiert denke ich manchmal, im park streicht wind über die pappeln.


korund deutsches literaturinstitut, - 17.04.00 at 14:35:36




off.: Ich meine, nix checken und sich nicht drum scheren klingen oft ziemlich gleich, nicht wahr?


l.barnes bielefeld, - 17.04.00 at 14:34:42




off.: Ich meine, nix checken und sich nicht drum scheren klingen oft ziemlich gleich.


l.barnes bielefeld, - 17.04.00 at 14:28:47




off: Danke, ich übergebe mich gleich mit.

Jeden Montag fährt hier ein Bauer aus der Wetterau um die Ecken mit Kleinlaster und Megaphon und ruft aus, er hätte schöne Kartoffeln zu verkaufen, manchmal auch schöne neue Kartoffeln, was ich nicht recht begreife. Ich meine, im Vergleich zu Auberginen und Tomaten beispielsweise ist die Kartoffel doch ein reht unansehnliches Gemüse, hält man sie neben andere Würzelgemüse wie die Karotte, so kann sie nur verlieren. Außerdem ist das Kriterium der Schönheit für ein Lebensmittel doch eher zweitrangig, viel wichtiger wäre zu rufen: "Schmackhafte Kartoffeln" oder "Kartoffeln mit wenig Würmern drin." Aber vielleicht erschließt sich das einem nur als Landwirt aus der Wetterau.


andrea - gleich weg weil Seminar im Städel, - 17.04.00 at 14:19:32




Und wenn jetzt noch jemand mit Adorno (ficken, das hatte ich schon letzte Woche) oder Sebastian Zabel kommt, muß ich mich leider übergeben.


off., Studio 54 - 17.04.00 at 14:05:19




Sarah, dann achte aber bitte auf die Röcke in Zukunft!


off., Saal II-Beschleunigung: 2000 U/min - 17.04.00 at 14:02:40




Liebe Andrea, lieber Herr Barnes, lieber off., verehrte Fickmilben!

Punkrocker zu sein bedeutet die Abwesenheit aller Schubladen.
Es bedeutet, ausschließlich Soulmusik zu hören (soul, engl.: Seele) und die Schuhe mit Spucke zu putzen, um dann dem ein oder anderen einen gepflegten Tritt in den Arsch geben zu können.
Es bedeutet, viele Identitäten zu haben, die aber alle rocken müssen.
Es bedeutet, schlau zu sein und sich naiv zu stellen.
Es bedeutet, nicht gefickt zu werden, sondern zu ficken und das regelmäßig (siehe auch: Haaransatz).

Punkrocker sein! Das größte der Welt!


Sarah Lynn - 17.04.00 at 13:58:53




(...)
"Gewisse Studenten, wie seit eh und je in schwarz gekleidet, schreiben längst im Fach Filmwissenschaft Arbeiten über »Postmoderne-Collagen-Strategie« bei Tarantino. Sie reden SPEX nach oder SPEX ihnen und alles klingt so, als wäre Pop nicht nur die angenehmere Kultur unserer Tage, sondern auch noch die Antwort auf alle gesellschaftlichen Fragen, die praktische Umsetzung von Foucault und Lyotard auf dem Tanzflur.
Die so richtig harten Pop-Anhänger dagegen, die Pop so richtig zu leben vorgeben, die so richtig vitalistisch in der Menge schwitzen, verachten nichts so sehr wie die Möglichkeit, daß ihr Schweiß ästhetisch und soziologisch analysiert werden könnte. Rainald Goetz, einer von diesen Lebe-Poppern, hat beispielsweise in seinem jüngsten Roman »Rave« (Text stammt von '98 - Anm.) nichts unangebrannt gelassen, um gegen Studenten und sogenannte Intellektuelle zu stänkern. Den Chefredakteur von SPEX, Christoph Gurk, nennt er »Gurke«, die Türsteher, die Brillenträger aussondern und nur harte Straßenjungs reinlassen, sind ihm die letzten großen Helden der Popkultur, schnautzbärtige Kampfhunde, deren unbestechlicher Blick garantiert, daß der Tanzflur so authentisch wird wie einst der Rock'n'Roll es war.
Gegenüber solchen Pamphleten, die »Student«, »Brille« und »SPEX« ähnlich stereotyp behandeln wie »Neger« und »Schwuchtel«, wird Pop-Vitalismus dann wieder so latent bis offen faschistoid, daß unsereins, also die testcard-Herausgeber, sich geradezu provoziert fühlen, Pop zu intellektualisieren.
(...)
Popkultur ist nicht anders als jede andere Form von Kunst, eine Ware. Ein kulturell definiertes und fixiertes Ereignis, das - selbst wenn es wollte - nichts dagegen unternehmen kann, daß sein rebellischer Gestus erst dann zutage treten kann, sofern jemand dieses Ereignis als rebellisch wahrnimmt und dokumentiert.
(...)
Seine (d. i. Günter Jacobs - Anm.) von Bourdieu abgeleiteten Thesen sprechen von Pop als kulturellem Distinktionsgewinn, der Politik vorgibt, wo er doch nur Kultur, Mode und am Ende kulturelles Kapital meint. Laut Jacob spiegelt Pop nur Klassengrenzen, ohne sie aufzuheben: Die Spannbreite von SONIC YOUTH bis PUR, von APHEX TWIN bis PEARL JAM demonstriert, wie wenig Pop an sich und als solcher emanzipatorische Kraft besitzt, wie sehr er sich selbst vielmehr aufteilt in »höheres« und »niederes« Wissen.
Dem ist als Befund erst einmal nichts entgegenzuhalten.
(...)
Jacobs Thesen wandten sich vornehmlich gegen jenen von Diederichsen gefahrenen Diskurs des Schnell-Sexy, der im Pop ein »Flottieren der Zeichen« sieht, die eine kapitalistische Wertestruktur zu unterwandern wissen. Dieser Jargon ist in SPEX zum Standart geworden. Anhand einer Platte von DEN STERNEN schrieb Sebastian Zabel '96, Popmusik sei »der Sound der Freiheit in einer unfreien Welt.«
Als Antithese zu Adorno mag das als Kneipenspruch originell klingen. Nicht aber, sobald es publiziert ist. In einer Welt voller Diskriminierung, Homophobie und ethnischer Segmentierung - zwischen ökonomischen Hochburgen, die Globalisierung als Freiheit preisen, während sie die Ausdehnung ihres Konzerns im Sinn haben, ist es ebenso zynisch wie naiv, ausgerechnet Pop als Freiheit zu proklamieren.
Adorno hätte da zurecht angemerkt, daß die Armut bereits so groß ist, auf Steinen zu kauen, die man für Brot hält."

(Komplett auf http://www.txt.de/testcard/buesser.html )


Anger is a gift go vegetarian, - 17.04.00 at 13:37:43




er steht jetzt einen augenblick an der kreuzung großbeerenstraße, starrt in die richtung, die es nicht gibt. er steht eine weile vor dem "wirtschaftswunder", ein wenig vor dem "sufi-schawarma"-imbiß, der "bar centrale", dem yorckkino. so ist das eben. während andere auf die sonystelle starren, sich kollhoffs steintapete durch ihren blick zieht, während sie auf die eben geschlüpften gebäude starren: wespen, hochleistungsinsekten, die sicher keinen unterschlupf gewähren, wie sie dann feststellen und architektonisch ganz anderer meinung sind, weiß er (jochen!): diese stadt ist auf sand gebaut. auf sand und wasser, und so, meint er, bricht alles ein, tiefgaragen, schächte, unterirdische bahnhöfe und häuser senken sich ab. ja, nicht nur risse quer durch den kontinent, auch durch diese stadt.

- Kathrin Röggla, Irres Wetter, 167 S., Residenz Salzburg, März 2000.

*  *  *

Das mit Kollhoff wäre also geklärt. Bleibt noch die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel lese ich ja nicht so gern. Besonders nicht den Kulturteil, wo zum Beispiel Thomas Huetlin (der wie Kracht früher für Tempo schrieb) vor sechs Jahren Christian Kracht als neuen J. D. Salinger ausrief und einen Auszug aus Faserland brachte, das damals noch gar nicht fertiggeschrieben war. In der SZ aber ein Streiflicht von Hausmitteilungs-Charakter (erster Satz: "Verdammt, Elke Naters ist weg.") - die Berlin-Ausrufung mal wieder. Diesmal läßt sich der Autor aber nicht so leicht raten:

http://www.sueddeutsche.de/aktuell/?section=streifl&myTM;=full&myTime;=20000417132625

*  *  *

Tim Staffels "Heimweh" (Volk und Welt, Berlin 2000) auf der Autobahn. Plus Rock in maximaler MD-Player-Lautstärke. Diese Tussen. Gleich mal ein Typ schlafend an der S-Bahntreppe. Der Headhunterfriseur hat jetzt eine Pamela-Anderson-Lookalike, aber sie hört sicher die bessere Musik. Eine Straße wie die untere Portobello Road in Notting Hill, London. Sonnenschein. Summer of Love. Berlin, love you lots.


off., denn nur wo kollhoff draufsteht - 17.04.00 at 13:34:37




Liebe Sarah, irgendwie fühle ich mich gestupft. Du Aas.


Fuck Fashion Eimsbüttel, - 17.04.00 at 13:19:00




- Hey Sarah, hehe. Punkrocker. Danke Dir. Apfelsaftschorle. Und natürlich bin ich ganz Deiner Meinung.
- Alinia, die erste Folge mochte ich überaus. Schöne Phantasie.
- "In War We Trust - University Blvd. S. - VI -"
Sasa. Jacksonville, Florida, - 16.04.00 at 09:09:16
Sasa, du Typ. Das war mit Abstand das beste, was ich seit langer Zeit im loop gelesen habe. Respekt.


off., Cockney Rejects vs. Malcolm McLaren - 17.04.00 at 13:17:30




Nachtrag: Und Schubladen interesieren mich nicht.


andrea - 17.04.00 at 12:49:01




LoglevelNULL:

Linie U3 in München, Olympiazentrum, Endstation:

1. David Berger
2. Seew Friedman
3. Josef Gutfreund
4. Eueser Holfin
5. Josef Romano
6. Amizur Shapira
7. Kehat Shorr
8. Mark Slavin
9. Andre Spitzer
10. Jaakov Springer
11. Mosche Weinberger

Ende


CHARLY münchen, - 17.04.00 at 12:47:32




Sarah: Keine Seide und keine Frisur. Ich hab Naturlocken, das sitzt immer irgendwie.


andrea ffm, - 17.04.00 at 12:47:02




Oh Frau Lynn, wie recht Sie doch haben!
Danke schön!


pygar/bi - 17.04.00 at 10:58:10




Perfekt World 3.6
'Wussten Sie, daß die Stadt einen Kerl angestellt hat, um
die Biester loszuwerden?'
Der Chef sah ihn an. Eiseis schüttelte den Kopf. Der Alte holte ein Stückchen Weißbrot aus einer Schublade und begann es durch den Fensterspalt zu zerbröseln. Die Taube wackelte heran und pickte hastig. Eine Zweite kam angesegelt.
'Raten Sie mal, wie.'
Er zuckte mit den Achseln.
'Gift?'.
'Nein.', sagte der Chef. 'Früh am Morgen, wenn noch keiner auf den Beinen
ist, legt er Netze aus. Dann streut er Futter aus und wartet. Hocken
genügend drauf, zieht er zu. Ganz einfach.'
Er sah zum Fenster. Inzwischen saßen schon drei Tauben auf dem Sims und stritten sich um das Brot.
'Und wie bringt er sie um?'
'Er dreht ihnen die Hälse um, einer nach der anderen:
Zack!'
Der Chef simulierte einen Würgegriff und lachte. Dann warf er das letzte Stückchen Brot aus dem Spalt und schloss das Fenster.
*


eiseisbaby Bayern, München (Braindraincity), - 17.04.00 at 10:52:28




Niemals - niemals! - dürfen farbige Haare ungekämmt, fettig, splissig oder auch nur schlecht frisiert sein. Sie müssen glänzen wie feinste Seide. Regelmäßig und nicht zu selten muß der Ansatz nachgefärbt werden. Man braucht einen Haarschnitt, eine echte Frisur.
Und niemals - niemals! - darf man schludrig gekleidet sein! Keine Laufmaschen, Löcher, Knitterfalten oder Farben, die sich mit der chinesischen Seide auf dem Kopf beißen.
Wenn es denn schon um Subversion und nicht um Schönheit geht, darf man den Leuten doch nicht das vertraute Bild bieten: abgeranzt, mit strohigen, am Ende vielleicht sogar filzigen Haaren, die in ihrem schmutzigen, ausgewaschenen blaugrün an die urin-washed Jeans der Achtziger erinnern. Oder gar der pseudo-berlinerische Lola-Rennt-Look mit grüner Hose und blauem Shirt zu roten (puppy red von directions) Haaren.
Zu bunten Haaren passen gutsitzende Kleider, nicht zu kurz, in gedeckten Farben oder einfache Hosen mit gebügelten Blusen.
Denn: es gibt einen Unterschied zwischen Punk oder gar Punker und Punkrocker!


Sarah Lynn - 17.04.00 at 10:35:10




Der ANTIKALAT

ftsung:

Betty wollte sich gerade einen Videofilm zeigen lassen. da gab es einen Knall am Fenster zum Hof und die Alarmanlage ergoss erneut ihre Töne und einen knallroten Bidschirm über den friedlichen Tag.

"Halloooo,halloo, auufmachen schnell, Lebensgefahr, Hiiilfää!"
brüllte eine Männerstimme durch die 5mm der Jalousie.

"unknowm male object, backdoor" tönte PROTZ.

Betty hielt sich die Finger in die Ohren und dann hob sie kurz entschlossen die Jalousie an, öffnete die Sicherheitsschleuse und:
herein fiel ein fluchender, schnaubender Mann mit schütteren Haaren und hellblauen Glitzeraugen.

Er umklammerte mit einer Hand einen Packen Bücher und eine Trompete und während er noch versuchte die Balance zu finden, fielen unter seinem Arm ein Stoss Notenpapier und ein wollenes, kariertes Bündel hervor.

Betty vergass ob der tatsächlichen Gegenwart eines Menschen - das letzte Mal, dass sie einen leiblich erlebt hatte, war gewesen als PROTZ ein Bitfieber hatte und sie notgedrungen einen Spezialisten in die Wohnung lassen musste, da jedes Heilprogramm versagt hatte - die Sicherheitsvorkehrungen und starrte den Mann neugierig an.

Der MAnn versuchte sich den zu Boden gefallenen Gegenstände ins Hemd zu stopfen, hielt einen Augenblick inne und da fiel ihm das wollene Bündel erneut zu Boden und heraus kullerte ein grell leuchtender, mehrkantiger Gegenstand, der sofort begann sich auf dem Boden schlurfend zu drehen, zu seufzen, zu trillern, am Teppich zu rupfen und dabei eine hellgrüne, rauchige Spur in der Luft zu hinterlassen.

Betty drückte ihre Fernbedienung und befragte PROTZ nach der Identifizierung des Gegenstandes.

"Sorry, not to be identified,
not to be removed, either."


alinia Miliptas, alpencity, - 17.04.00 at 09:55:21




Lila Haare hatte ich auch mal, und knallrote. Das ist sehr bequem, weil man noch mit dem fadesten Outfit irgendwie subversiv aussieht, man braucht sich nur wenige Gedanken machen, was man anziehen soll am Morgen. Und wenn die Haare schon ein bißchen fettig sind, das macht nichts, sie sind immer noch KnallLolaRenntRot, das reißt alles raus. Dann wollte ich Blau, und hatte einen Färbeunfall und Blau-Grün wurde es, und alle begrüßten mich mit "Hallo, kleine Meerjungfrau".


andrea ffm, - 17.04.00 at 09:17:01




"Dekonspiratione" natürlich, ich Hobbytipper.


Tee und Zeitung - 17.04.00 at 08:13:51




Elsa, glaube ich nicht. Aber das Bild, was sich häufig von anderen gemacht wird, auf jeden Fall. Alte Geschichte, kennst Du schon.
Wir haben da sicher unterschiedliche Auffassungen. Auch, wenn mir Deine sympathisch ist.

Liebe Grüße.

*  *  *

Hamburg ist wirklich eine Situation, wenn man aus Berlin zu Gast ist. Allein schon das Heffner. Ziemlich angesagt. Aber die Daniela-Bar ist mir da lieber. Was für Spacken in Hamburg die Ansage machen. Alter Schwede. Und diese Frauen. Oh je. Na ja, im Saal Zwo ist das schon anders, zum Beispiel lila Haare (für den Anfang). Schon in der Amphore, gegenüber von Dock 11. Am sicherchersten aber schon in irgendeiner portugiesischen Absteige irgendwo in der Schanze.

Aber diese Medientanten. Was für eine Fahlheit. Aber es gibt ja mehr. Zum Beispiel Freunde, zum Beispiel die Außenalster, zum Beispiel Klamottengeschäfte, zum Beispiel Feste.

*  *  *

Dank der Beiträge, die die Anlage naiv oder bewusst und locker ignoriert haben (...)

Barnes, was genau ist damit gemeint?

*  *  *


Außer von S. 148 bis ca. S. 184 "Dekonstruktione" von Rainald Goetz ausschließlich in öffentlichen Verkehrsmitteln innherhalb von zwei Tagen gelesen. Oben genannte Passagen erforderten hingegen zwei-, drei- oder vierfaches Lesen und sind schon zur sogenannten Wiedervorlage vorgemerkt. Bislang wollte ich mich dem Raver in Goetz nicht nähern. Hier nähert man sich dem Denker und Schriftsteller, vielen Dank für das Buch.

*  *  *

Das fröhliche und freundliche Luder behauptet, die Modefarben der Saison stünden schon 5 (fünf) Jahre im voraus fest. Ich dachte immer zwei, und Katja sagt fünf. Wie sie darauf kommt? Sie sagt, die Garne müßten eingefärbt werden, das allein brauche schon vier Jahre. Man kann sich auch die Farbtabellen von Hoechst besorgen. Es gäbe Konferenzen in der Schweiz. Es gäbe eine Expertin, die dafür bekannt ist, mit ihren Voraussagen ganz gut zu liegen. Auf sie, das moderne Orakel, nicht von Delphi, werde ganz gern gehört. Sie wüßte Bescheid, sie hätte Sensibilität. Außerdem sagt K., mit Safari könne man nichts falsch machen. Und sie sagt, jetzt sei Belgien im Kommen. "Das wußte ich schon vor fünf Jahren!", rief ich aus. "Glaube ich", sagte Katja. "Wieso?", fragt Thomas. "Weil ich ins Theater gehe. Weil ich mich für Kunst interessiere. Weil mir Jan Fabre etwas sagt und The Need Company." Und wie ich das so sage, versuche ich freundlich zu sein, weil ich genau weiß, daß ich in dieser Hinsicht nicht auf Resonanz hoffen brauche. Aber das ist auch sehr in Ordnung so. Schließlich feiern wir Spontan-Geburtstag, Thomas legt die neue Motorpsycho auf, danach die Dopes to Infinity von Monster Magnet, die ich ihm geschenkt habe und es gibt auch viel zu viele andere Themen. Zum Beispiel die Frage, ob der Helmut-Jahn-Bau am Potsdamer Platz spackig ist und warum der Kohlhoff-Bau dagegen so überzeugt. Und daß wir uns auf der Ernestinenschule zusammen mit den Mädchen umgezogen hatten. Katja war noch lange begeistert, das süße Ding.


off., Hamburg. Außenalster, Blumenau, - 17.04.00 at 08:09:28




Aus dem Regal gefallen. Drei Jahrzehnte Popliteratur.

1970. Appollinaire ist tot. Ted Berrigan. Hrsg. von Rolf-Dieter Brinkmann. MÄRZ-Verlag.

"Report
Es ist 1968, der Abend vor Neujahr & Zeit für eine Resolution.
Ich mag Engelbert Humperdinck nicht.
Ich liebe The Incredible String Band.
Der Krieg geht weiter & Krieg ist Scheiße.
Ich werde Dir ein Dezemberlied singen.
Es ist 5 Grad unter Null in Iowa City heute abend.
In diesem Jahr fand ich ein warmes Zimmer
In das ich hineingehen konnte
allein drin sein
& nie kämpfen brauchen.
Ich habe nicht darin gelebt.
Ich dachte viel über das Sterben nach
aber ich sagte FUCK IT."

1982. Staccato - Musik und Leben. Hrsg. von Diedrich Diederichsen. Kübler Verlag.

Kid P. über die NEUE DEUTSCHE WELLE - Ihr Entstehen und Versagen.
"(Ich weiß, es gibt Interessanteres. Ich würde auch lieber über meine sexuellen Ausschweifungen mit Debbie Harry berichten. Leider hatte ich nie sexuelle Ausschweifungen mit Debbie Harry!)
Als es vor einigen Jahren mit der sogenannten Welle in Deutschland losging, glaubten doch tatsächlich einige Naive und Dumme (ich gehöre zu den Dümmsten), daß jetzt etwas Bewegung und Spaß in ihr dummes und nutzloses Leben kommen würde ...usw"

1996. Pop Technik Poesie - Die nächste Generation. Hrsg. von Marcel Hartges, Martin Lüdke, Detlef Schmidt. Rowohlt Verlag.

Gero Günther.
"Die Kunst besteht darin, Texte zu fabrizieren, die direkt aus deinem Leben gegriffen und trotzdem wunderbar exotisch sind."


Felix Herbst Archiv - 17.04.00 at 03:56:43




"even if the samurais head will be cut off, he should stoll be able to perform one more action"
"the end is important in all things"
"young lords raise your swords"


berti münchen, - 17.04.00 at 02:30:10




der loop natürlich ebensowenig


TT - 17.04.00 at 00:57:33




noticia

der pool ist nichts im vergleich zum wahren leben.


TomTom wechselt die Farben - 17.04.00 at 00:51:13




Let the good times
roll
and do but never
scroll
To hear the ancient
beat
below your trainer
feet
and never ever
cease
to win the poem at
ease
and always say
hello
to RDB
phano
me
na.


Benno FFM 67, - 17.04.00 at 00:40:00




Fängt eigentlich jeder mit einem total beschissenen Text an ? Ich nehm alles wieder zurück und sag einfach nur Hallo !!!


Istdochegal Münster, - 17.04.00 at 00:14:25




Ich würde gerne im loop mitschreiben. Doch dazu müßte ich ich zuerst was erlebt haben. Hopla ? Schreib ich etwa ? Hurra, ich lebe doch !!!


Istdochegal Münster, 17.04.2000, - 17.04.00 at 00:08:16




ALWO - MEHR!!!

- - -

Jetzt weiß ich, was Sven Lager meinte mit zuviel des Guten. Ich komme nicht nach. Leider.

- - -

An die Jungs, die dachten ich würde sie verdächtigen: Beruhigt Euch und chillt, ich habe jemanden ganz anderen im Auge.

- - -

Corvus: MMR hat sich immer schon über die übermäßige Benutzung des Wortes "Ficken" ereifert.

- - -

Sasa: Always trying my best. Never succeeding...


TomTom holt sich ein zweites Stickeralbum - 17.04.00 at 00:01:55




Die Großflächigkeit, die Weite Hamburgs löst einem den Staub aus der Lunge. Die Innenalster ist überwältigend im gleißenden Nachmittagslicht eines Apriltages.
- - -
"Sie besteht nur aus den Geschichten anderer Leute."
- - -
Die Party fand statt im vierten Stock eines Hauses, vor dem nachts Nutten herumlungern und sich auf den Weg zum Kiez machen. Sie bewohnen zu Dutzenden die Kellerwohnungen. Graue Decke, gelbe Wände. Ein Million Dollar Ausblick aus den großen Fensterflächen.
- - -
Der Versuch, am Samstag Abend gegen Mitternacht irgendwelche Drogen am Hauptbahnhof zu bekommen, scheiterte an meinen Schuhen. Jaja Deine Schuhe. Germano-Afrikaner boten mir Speed zum zehnfachen Preis an, blickten an mir hinab und verzogen sich. Währenddessen wurde Eloise gefragt, ob es noch Nachtbusse nach Reinbek gebe. Unter laufenden Kameras unterhielten wir uns zu dritt über LSD. In den Achtzigern wurde das noch "Windows" genannt. Wir klärten ihn auf. "Pappen." Und nahmen ihn mit, als wir zur Party zurückkehrten. Ralf schoß dort dauernd Fotos und erzählte mir, daß er einen unheimlich großen Schwanz. Bellen, aber nicht beißen. Ich drehte mich weg von ihm und widmete mich dem Gastgeber. Der hat Zahnklammern. Er wollte dann knutschen. Nur daß uns immerzu Leute anquatschten.
- - -
Wir fuhren dann heute morgen direkt nach Övelgönne.Vorbei an den aufbauennden, abschleppenden Männern des Marathons. Zur STRANDPERLE. FERIEN FÜR IMMER stimmte. Zu dritt. TomTom, Eloise und der Zahnklammerjungermann spazierten im Sand von der Sonne weg. Sieben Uhr morgens. Natürlich war noch zu. Romantisch dennoch. Ich bereute, ihn nicht geküßt zu haben.
- - -
Vergnüglicheres als an einem Freitag Abend Mojitos in der MANDARIN Lounge zu trinken gibt es nicht. Da muß man dann nicht einmal tanzen, um sich zu amüsieren. WE'RE FUNKY. Und immer und immer wieder MOLOKO.
- - -
Empfehlenswert: BOLERO in der Rothenbaumchaussee. Happy Hour von fünf bis sieben. Das Lächeln des Kellners ist so köstlich wie der Salsa. Und der Mojito. Gewaltige Martinigläser, die einem zum Mitnehmen einladen.
- - -
"Gin macht mich immer so ruhig."
- - -
An einer Tankstelle, samstags.
"Braucht jemand einen Labello?"
"Hab' ich gerade aufgelegt."
"Welche Musik denn?"
"Banane."
- - -
Im Zigarettenladen im Levantehaus gibt es Cohibas. Deren Packung ist pur retrofuturistisch. Die Sandwiches im NEW DELI von amerikanischen Ausmassen.
- - -
Kassettlichkeiten im Auto. THE DOOR. Bouncer vor dem TRAXX gehören ausgelacht. Und Bochumer gibt es überall. Am Bahnhof trifft man Kellner aus dem RAUSCHEN.


TomTom beißt - 16.04.00 at 23:58:39




Elsa & formerly active loopist: Das Strickmuster von poolloop (für die Generation PoloLupo) ist doch nicht erst seit der offenbar ziemlich faden Party in München klar. Pool: Bühne, auf der sich ein paar ehrgeizige (na und?) Literaten ab und an (eher selten) leicht verbeugen, loop: Fanzine für die beglückte Claque und zur Begleitung von Lesereisen. Macht aber gar nix, ist nicht schlimm. Unterwerfung ist schlimm. Das Ding hat doch auch bisher nicht nur nach dem Schema funktioniert. Dank der Beiträge, die die Anlage naiv oder bewusst und locker ignoriert haben (Britta, Hippi, Suse, andrea, Elsbeth, off, ... , eiseisbaby, der zwar schon schleimt, aber ganz wunderbar schreibt, und viele viele andere), dank auch HelKs, der viel zu arrogant, lebendig und produktiv ist, um die Rampe, die Bühne und Publikum trennen soll, überhaupt wahrzunehmen. Na, dann stolpert er eben mal drüber. Es gab immer wieder loop-Momente, wo's funkte. Die Biller-Dabatte zuletzt war einer. Wäre schade, wenn sich das auflöste.


l.barnes bielefeld, - 16.04.00 at 21:56:32




Die Wolken dräuten sich an die Himmel heran, herab stieg ein Adler aus der Höhe und der Boden war bedeckt mit Unerwartetem und mit Sand. Mein Fuß ging voran und ich folgte ihm ziellos, nur damit es nicht zu grausamen Dialogen kommen würde. Am Ende zeigte mir die Sonne, daß der Weg über das Wasser führen müßte und ich gab erschöpft auf.

01 Parasitäre Opel-Proleten
02 Partei ordinärer Pfaffen
03 Person ohne Profil
04 Punk on, Prick!
05 Politisch oder polemisch?


Paul Feind schreibt in Berlin an der Zerstörung des Pops, bleibt dabei erfolglos, was mehr oder weniger paradox ist, denn Erfolglosigkeit ist notwendige Voraussetzung für Nicht-Pop, - 16.04.00 at 21:46:40




Liste
1. Schokolade
2. Sahne-Kirsch
3. Zitrone
4. Orange
5. Amaretto
6. Vanille
7. Yoghurt-Waldfrüchte
8. Coco-Chioc
9. Pistazie
10. Malaga
After-Eight war leider nur eine Modeerscheinung.


andrea - frühling in frankfurt, - 16.04.00 at 21:30:08




LoglevelNULL:

Gestern habe ich mir bei Moshammer eine neue Krawatte gekauft.
Kariert.
Ganz schick.
Und war gar nicht mal so teuer.

Herrenmoden Moshammer, in der Maximilianstraße 14, in München.


CHARLY münchen, - 16.04.00 at 18:00:56




Das bringt keinen Spaß mehr hier.
Schade, hat so gut angefangen.
Ja, ich gehe dann mal.


Ein ehemals sehr aktiver Looper, der keine Lust mehr hat. Im Sommer gibt es sowieso schönere Sachen., - 16.04.00 at 17:55:56




Nehmen sie mich mit zu einer Aktion?
Das Mädchen schaute sich um. Dann hat sie
es doch gemacht.
400 Kieselsteine geschluckt, dazu Wasser
getrunken.
Stunden später - in aller Öffentlichkeit - ein Einlauf.
Es war ein Steinregen, der auf die Glasplatte
prasselte.
Immer wieder im Gourillia.
Wieder am 30. April - wo, das werden wir sehen.
Danke Verena für Deinen Po.



etype münchen, - 16.04.00 at 15:00:03




EISEIS: die Unsicherheit beginnt dann, wenn man für etwas geliebt wird, das man nicht kontrollieren kann.
OFF: sind Adressen nicht zutiefst virtuell?

Alien, ja, Terminator, nein, Wargames, vielleicht, Harry&Sally;, unter anderem. Da kommt mir gerade so ein schrecklicher Film wie "Unternehmen Capricorn" in den Sinn. Irgendwie purer Pop. Gefakete Marsexpedition, SUPERvirtuell und das vor jeglichem Internethype.
Eigentlich eine gute Vorstellung (respektive: konsequent): der virtuelle Tod von diversen Protagonisten (die Teenis von heute würden sagen: Lara, Sonic und Mario), eröffnet unermeßliche Räume nachträglicher oder nachgeholter Gewaltverbrechen.
Ich werde nie die Szene vergessen, in der der eine Astronaut am Ende seiner physischen und psychischen Kräfte eine Felswand hochklettert und dabei eine Geschichte vor sich hinmurmelt, wie sie als Kinder einmal ihre Lieblingskatze im Garten gesucht haben. Er erreicht den Gipfel mit den Worten: "Dabei war sie auf dem Dach. Die Katze war auf dem Dach."
Zoom out auf die schwarzen Helicopter mit den Killern, die ihn erwarten.
Erinnert mich irgendwie auch an die zeitgenössische Kulturkritik. Egal welche Felswände die Künstlerin erklimmt: oben wartet der Tod.





Elsa Ramirez, Reikjavik, - 16.04.00 at 14:19:25




Verdrängungsweltmeister

Jung sein um die Jahrtausendwende ist wirklich nicht einfach.
Uns geht es scheinbar ziemlich gut, doch in Wirklichkeit haben wir mehr als genug Probleme.
Zum Beispiel AIDS. Und sowas in einer Zeit der freien Liebe.
Oder die starke Umweltzerstörung.
Von der riesigen informationsflut und der sich ständig selbst überholenden Entwicklung der
Computertechnik brauchen wir erst gar nicht anfangen zu reden.
Die hohe Arbeitslosigkeit dank der Automatisierung, usw.....

Aber was einen immer wieder quält und was einem wirklich den letzten Nerv rauben kann ist die Frage:
"Was soll ich heute Abend nur zu der Party anziehen?"



Schönen Gruß an die denkende Gesellschaft.


P.K.poetisch StuttgART, - 16.04.00 at 13:14:11




Verdrängungsweltmeister

Jung sein um die Jahrtausendwende ist wirklich nicht einfach.
Uns geht es scheinbar ziemlich gut, doch in Wirklichkeit haben wir mehr als genug Probleme.
Zum Beispiel AIDS. Und sowas in einer Zeit der freien Liebe.
Oder die starke Umweltzerstörung.
Von der riesigen informationsflut und der sich ständig selbst überholenden Entwicklung der
Computertechnik brauchen wir erst gar nicht anfangen zu reden.
Die hohe Arbeitslosigkeit dank der Automatisierung, usw.....

Aber was einen immer wieder quält und was einem wirklich den letzten Nerv rauben kann ist die Frage:
"Was soll ich heute Abend zu der Party anziehen."



Schönen Gruß an die denkende Gesellschaft.


P.K.poetisch StuttgART, - 16.04.00 at 13:12:03




Der Wirt brauchte ganz schön lange, bis er all die leblosen Körper auf seinen Handkarren geladen hatte. Es war jeden Abend dasselbe, diese Typen kamen zu ihm und soffen sich unter den Tisch. Ab und zu machten sie mal einen oder zwei Tage Pause, aber sonst tranken sie sich bei ihm kontinuierlich zu Tode. Er packte sie dann immer auf seinen Karren und brachte sie runter zur alten Autobahnbrücke, wo die alte Zigeunerin schon auf sie wartete. Sie redeten noch ein bisschen über das neueste des vergangenen Tages, dann machte sich die Alte ans Werk, um die Kerle wieder frisch zu bekommen. Der Wirt konnte es sich schließlich nicht leisten, dass seine Gäste längere Aussetzer hatten.
Eines Abends wurde er von den Bullen aufgehalten, und die hatten nichts besseres zu tun, als ihm eine Strafe aufzubrummen, weil er keine Sondererlaubnis zum Transport von Recyclingstoffen hatte. Man konnte das jetzt sehen, wie man wollte.
Wenn sie beim Wirt saßen, schwadronierten sie oft über den Moloch und wie sie alle von ihm aufgefressen wurden. Beim Wirt waren sie sich nicht ganz sicher, ob er auch zum Moloch gehörte oder nicht, aber der lächelte nur freundlich vor sich hin. Es war doch egal, wo sie ihr Geld loswurden, ob hier oder anderswo. Irgendwem mussten sie es ja schließlich in den Rachen werfen.
Und als sie starben, gingen ihre Kinder zu seinen Kindern, nur die Preise waren gestiegen.


leipzig murkus, - 16.04.00 at 13:06:32




Der ANTIKALAT.

Fortsetzungsroman aus der ehemaligen Zeitschrift POP.

Zu irgendeiner blauen Stunde irgendeines Tages, vielleicht war es gerade mittags, weckte Betty´s PROTZ -ein sehr gut erzogenes personal robotic othograpic Trust Zentrum = Bio-PC, sie mit dem üblichen sanften Anschwellen ihrer Lieblingsmusik, hob behutsam die Jalousien 5 mm an und auf dem Bildschirm erschien die Farbe ROSA.

Die Raumtemperatur wurde um 7° angehoben und das leichte Sirren des Kaffeautomaten liess das Frühstück in nächster Zeit vermuten.

Betty rollte sich auf dem Bett und tippte in ihre Fernbedienung.
"Hallo, Protz!" murmelte sie teigig.
"Was gibt´s Neues in der Welt?"
Protz erhellte den Raum um 12 LUX und gab einen kurzen Überblick auf dem Screen.
"Dejeuner is ready, please don´t spoil your digestion with news," tönte eine sonore Stimme aus der linken Box.

Betty schaltete auf Musik um und über das automatosche Band kam das Frühstück an ihr Bett gefahren.
Das Leben hatte keine nennenswerten Veränderungen erfahren in dieser Nacht und so nahm sie heute 2 Sojabrötchen un Avocadocreme, sowie Cafe cariocca und einen Magosaft zu sich.

Gerade in dem Augenblick, als sie versuchte sich zwischen Johann Sebastian und Lou Reed zu entscheiden, schrillt die Alarmanlage.

"Attention, unknown object or person at frontdoor."

Protz übertrug augenblicklich die akkustischen Signale vor der Haustüre.

"Himmiherrgottzeitn, kruzifix, Saubua dreckiga, schaug dasd naus kimmst, weida sog i, wos foit den dia ned ei, du grattla du greisliga.."

Durch vehementes Hämmern an der Tür konnte sie ein tiefes Schnauben und ein "aber, Frau Miederbeier, aber, ich...hören.

EXIT, drückte sie und nahm ein Aspirin.


alinia,back to the garden santa cruz, alpencity, citynix, - 16.04.00 at 10:31:09




In War We Trust - University Blvd. S. - VI -

Djubrad su nam ovo napravila. A mi od njih napravismo djubradi...

Krieg ist Scheisse, sicherlich.

Djuza und Zdravka sind da, mein Vater hat den Grill angeworfen, es riecht erst nach Benzin, dann nach mothermade Cevapcici, ein californischer Rose steht auf dem Tisch, wir haben keine Weinglaeser, viele Sorgen und das alles stoert keinen. Es hat schoen den ganzen Tag geregnet, wenn man viel und schnell atmet riecht es nach Staub und Asphalt, so dass man auch still miteinander sein kann und wegschauen durch all die Dinge, die guten Gesichter und Fleischsaefte in bauchhaengender Luft.

Heute, heute muss ich viel weinen, habe nichts zu schreiben, trau mich nicht, hoert zu, heute erzaehle ich nur, affektiert und klein wie selten sonst.

Djuza sagt:

"Ja, Scheisse, irgendwann haben sie dich halt. Das ist so. Du versteckst dich zwei, drei Jahre lang. Ich hab z.B. einen Arzt, Bahra, du kennst den, Salih Secirbegovic heisst er. Der hat erst in Visegrad (Stadt in Ostbosnien), dann auf Ilidza (Stadtteil von Sarajevo) gewohnt, ja ich hab dem jeden Monat 50 Mark gezahlt, damit er mich dienstunfaehig meldet - erst Bronchitis, dann Epilepsie, und als denen alles egal war und der sieht ich will und will nicht an die Front, sollen die sich ihren Scheisskrieg woanders hinstecken, meint er zu mir: `hoer mal zu Djuza: wenn`s nicht anders geht und die dich holen, kann ich dir nur sagen, geh einen oder zwei Tage hin, musst ja nicht gleich direkt an die erste Linie und, hoer jetzt gut zu, mach es so: lass dir zuvor erst n Kleinkaliber geben, irgendwas womit du selber im Kampf nie schiessen wuerdest, ich kenn mich da nicht aus, irgendwas kleines halt. Find ein paar Leute, die du kennst und denen du vertraust, geh mit denen ein bisschen abseits und schiess dir ins Bein.`
"Ich sag dem: `hey bist du normal, ich will mir doch nicht ins Bein schiessen`, aber der guckt ganz ernst und meint: `nimm n grosses Stueck Brot, tue`s vors Bein, am Besten hier`, er zeigt mir das, so am Unterschenkel, `und zieh die Haut so ein wenig nach oben und versuch da durchzuschiessen. Es ist wegen der Gase und damit du keine Sehne triffst. Du willst ja das Gewebe nicht kaputtmachen. Miljo hats gemacht. Und Salih. Du kommst ins Militaerkrankenhaus und ne Woche spaeter biste raus und keiner kann dir was. Musst nur sagen, es war `n Scharfschuetze, deine Leute sollen das bezeugen - den Aerzten spaeter ist das scheissegal, klar wissen die, dass ein Durchschuss aus der Entfernung anders aussehen wuerde, aber wer guckt da schon genau hin und wenn, wen kuemmert das.`
Scheisse, ich sag dem, das geht nicht, ich kann das nicht und drei oder vier Tage danach kriegen die mich. Normalerweise bin ich ja immer ueber den Flughafen gerannt um nach Hrasnica zu kommen. Die hatten da alles. Meho. Meho hatte nen Laden, der war voller als vor dem Krieg. Eier, Schinken. Alles. Ja, Bruder, aber die UNO-Scheisser hielten den Fulghafen. Puffer-Zone. Scheissdreck. Die Leute hatten Hunger, was wollen die puffern. Puffer ihnen ihre Mutter. Serben, Kroaten, Bosnier. Alle wollten darueber. Pflaumenschnaps gabs da. Musst du halt Geld haben. Aber `94 ging das noch. Ich hab mein Fahrrad fuer etwas Holz und Kohle fuer den Winter getauscht und den Fernseher im Fruehling fuer Mehl und Dosenfutter. Zdravka, weisst du noch? Bei Faruk. (An dieser Stelle ein ins Deutsche nicht uebersetzbarer Fluch...) Naja. Also, ich bin an dem Tag mal nicht ueber dem Flughafen rueber und bin beim Stadion unten direkt in nen Kontrollposten gerannt. Ich wollte schon wegrennen, aber Teufel hol mich, Scheisse, irgendwie dachte ich, da kaem ich schon durch. Oder ich dachte gar nix. Was weiss ich, was ich da gedacht hatte. Keine Papiere, mitten in der Nacht. Die kamen gleich zu mir nach Hause, ich hab gepackt, Zdravka geweint und die beiden Dummkoepfe, die mich zur Wohnung begleitet hatten, die haben n Taschenrechner auf dem Tisch gefunden und den mitgenommen. Geklaut. Zdravka hats gesehen, hat aber nix gesagt. Was willst du da machen? Was? Wahrscheinlich dachten die beiden Bauer, das waere n Laptop oder so."

Ich lache, breche den Lacher abrubt ab. Greife nach dem Glas.

"Dann war ich oben in den Bergen. Nicht direkt an der Front, aber weil es da ueberall gar keine klare Frontlinie gab, war alles, wo man Schuesse hoeren konnte Front. Ich weiss gar nicht wie lang ich schon da war als das was ich eigentlich die ganze Zeit erzaehlen will passiert ist... es war vielleicht grad mal n Monat oder hoechstens zwei", er wird von Zdravka, seiner jungen Frau unterbrochen, "Doch, doch, du warst am 20sten weg... es war dein zweiter Monat. Du bist am siebten, am siebten Maerz bist du zurueck..."
"Ja. Am siebten. Jedenfalls, wir waren wirklich hoch oben. Auf Romanija (Berg nahe Sarajevo) und es war hundekalt. Tagsueber hoerte man ueberall Artilleriefeuer, alles hat so gehallt, du wusstest gar nicht, ob die Cetniks grad hinter dem naechsten Berg oder dem naechsten Baum hocken. Nix wusstest du. Und wir waren vielleicht 30 oder 40 Leute. Alles junge Leute, bis auf ein paar. Kaum zu essen, kaum Schlaf, kaum Waerme, alles war Kaum. Ich dachte oft an Salihs Vorschlag mit dem Brot und Bein und so. Aber erstens hatte ich ne Kalaschnikow und kein Kleinkaliber und zweitens hatten wir null Brot. Ich haetts auch so nicht gemacht. Also. Mitte Februar wurden wir endlich woanders hinkommandiert, ein paar Meilen weiter in Richtung Gipfel. Der Wind und die ganze Scheisse...Schnee, Kaelte...alles war an dem Marschtag so arg da, dass wir am Nachmittag schon irgendwo unterwegs stehenbleiben mussten um dort erst mal n Lager zu bauen, bevors am naechsten Morgen weiter gehen sollte. Zwei, drei Haeuser gab es da, die Leute waren muede und konnten ein wenig schlafen...im halbwarmen. Besser als nichts. Und ich musste natuerlich Wache schieben. Mit Kiko.
Draussen war es jetzt richtig eisig und wir wollten Feuer machen, ueberall lag aber Schnee und Wind war auch super stark. Das war alles total bloed. Ich hatte irgendwann nen hohlen Baum gesehn, mit ner richtigen Oeffnung, nem Loch drin, aber so...tief, weisst du? wir hatten darin Feuer machen wollen, erst hats irgendwie nicht geklappt, keine Ahnung, das Holz war nass oder so, irgendwann hatten wirs aber geschafft. Eine zeitlang stand ich direkt neben dem Loch und hatte mich fast reingebeugt als auf einmal, das kann man gar nicht beschreiben", er macht eine weit ausholende Geste mit beiden Armen und haelt kurz inne, "das war ein Geraeusch, eine Explosion, so nahe, das kann man jetzt hier gar nicht beschreiben. In dem Scheiss Baum, da war ne Scheiss Bombe drin."

Ich hoere auf zu kauen. "Wie, was Bombe?"

"Ja, Mann. Da haben die vor uns wohl ihre Bomben da reingestellt, damit sie vom Regen und Schnee nicht nass werden. Oder was weiss ich. Wir erfuhren spaeter jedenfalls, dass gerade ein paar Tage zuvor eine andere, serbische Einheit genau da ihr Lager hatte. Die waren aber so viele, dass fast die Haelfte draussen uebernachten musste. Und die hatten in diesem Scheiss-Baumstamm ne Bombe gelassen, oder vergessen, oder was weiss ich. Die ist bei dem Feuer irgendwann losgegangen. Wenn da der Baum drumherum nicht waere... Und mich hats an der Schulter und an den Haenden erwischt. Splitter. Nicht schlimm. Hat zwar wehgetan spaeter, aber ich war erst so erschrocken und so taub, dass ich davon und von der Wucht umgefallen war, in den Schnee... und nicht vor Schmerz. Guck!"

Er beugt sich leicht nach Vorn, streckt mir seine Haende entgegen und ich sehe im traurigen Licht der abendlichen Sonne an jeder Hand eine grosse gelbe Narbe.







Sasa. Jacksonville, Florida, - 16.04.00 at 09:09:16




studentenwohnheime sind wie kleine dörfer.
sind wie soaps.
sind wie big brother für arme (soweit das überhaupt möglich ist).
widerlich. igitt.
ich muss hier raus.


SCU/scheiss-Göttingen/nicht CSU, don´t worry - 16.04.00 at 04:53:54




so am Rande:

Gestern im Literarischen Quartett: Reich-Ranicki beschwert sich darüber, daß Maxim Biller in seinem neuen Roman immer über "Ficken" schreibt: "Hätte er wenigstens einmal "Vögeln" geschrieben!" Ganz schön viel Pop, der Alte.
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Nach ein paar Wochen werden die Big Brothers zu persönlichen Bekannten. Achtet einmal darauf: in U-Bahnen und an Straßenbahnhaltestellen hört man viel über AlexKerstinJonaJürgenAndrea reden, so wie noch vor ein paar Wochen über KevinSusaNadineBennySarah verhandeltet wurde.
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Spaßiger Gedanke, daß Pop von der Generation X geschrieben wird, damit die Generation Pop die Bücher nicht liest. Goethe war 25, als er den Werther schrieb. Echten Pop. Mode und Selbstmord inbegriffen. Wahrscheinlich braucht es 226 Jahre später noch DAS Buch, bis es Pop überhaupt richtig gibt.
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DAS Buch wird nicht viel mit Politik zu tun haben. Aber ganz sicher mit Tod, mit Musik und mit leeren Fruchtjoghurtbechern. Es wird um Liebe, Internet und um alte Radiowecker gehen. Die Jungs sind verliebter als die Mädchen. Die Mädchen haben lustige Kunstfusselmäntel an und rauchen Selbstgedrehte. Pop ist Abiturientenliteratur.
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Vielleicht ist mir aber auch das lieber: "Die Jungenschule Burg Schreckenstein liegt auf der einen Seite des Kappellsees. Und genau gegenüber, auf der anderen Seite des Sees, liegt ein rosarotes Schlößchen: das Mädcheninternat Rosenfels. Dort herrschte große Aufregung: 'Habt ihr schon gehört, Beatrix soll fliegen!" raunten die Mädchen einander zu."
Groß.





Corvus. Burg Schreckenstein, - 15.04.00 at 22:02:33




für wen sie geschrieben ist, wer sie liest, wer sie schreibt ist doch eigentlich eher zweitrangig, oder nicht?! hauptsache ist, dass der, der sie schreibt, gefallen daran findet, dass der, der sie liest, gefallen daran findet! nicht die zielgruppen kaputtreden, nicht schon wieder zuviele schubladen, irgendwann hat sich dann wieder alles totgeredet und man wartet auf eine neue welle.


thorsten - 15.04.00 at 21:27:37




Ist Popliteratur alte-Säcke-Literatur? Mit dieser Frage verließ ich am Dienstag gegen Mitternacht das Kaffee Dukatz. Am nächsten Morgen um sechs Uhr kaufte ich mir auf den Heimweg am Bahnhof in München die SZ. Ausgerechnet am Tag nach der pool-Party ist eine neue Beilage drin: "Golf spielen".
Wer ist überhaupt die Zielgruppe der Popliteratur?
Pop geht mit dem Leser mit, teilt sich mit ihm die Welt. Genau da liegt aber auch ein echtes Problem. Was mich irritiert: die Menschen, die in den Büchern beschrieben werden, interessieren sich gar nicht dafür, was über ihre Welt zu lesen. Ein Mensch wie der Phosphor-Held würde vermutlich überhaupt gar nicht erst an Lagers Buch geraten.
Ich dachte auch irgendwie, dass Pop den Teenies gehört, den pickeligen und unglücklich oder glücklich Verliebten, eben der Jugend, zu der viele älteren gern noch gehörten. Aber das stimmt nicht, es ist wohl wirklich einfach Bedürfnisbefriedigung. Schreiben die Popliteraten nur für sich selbst? Das Publikum ist zum Großteil sehr anders, als die Menschen, die in den Texten vorkommen. Popliteratur ist viel älter als ich dachte, musste ich auf der Lesung im Dukatz immer wieder feststellen. Dass die Autoren keine Teenies mehr sind, ist klar. Aber dass sie so ein braves, geselliges Beisammensein mit Lesung als Party deklarieren, hätte ich dann doch nicht erwartet.
Ich kam mir mit 22 vor, als sei ich, abgesehen von Benjamin Lebert natürlich, mit Abstand die Jüngste im ganzen Literaturhaus. Das hat mir zu denken gegeben. Was ist denn da los? Wird Popliteratur wirklich nur von "alten Säcken" für ebensolche geschrieben, damit sie sich etwas cooler und hipper fühlen? Ist das wirklich so? Dann ist das alte-Säcke-Literatur! Ob Schlappschwanzliteratur oder nicht, das ist mir egal. Das andere finde ich viel schlimmer, dass Popliteratur jung sein will und es offenbar nicht schafft, weil die echte Jugend sie gar nicht wahrnimmt.


Triticea, Pop fetzt nicht, - 15.04.00 at 20:49:35




nur noch 5 stunden- dann kommt er oder nicht. kommt er nicht, werde ich betrunken sein, auf dem tisch tanzen, krächzenden laute von mir geben, in eine melancholische stimmung verfallen.

aber wie sagte T. so schön: das alphabet hat noch viele buchstaben. käme jetzt also das D an die reihe.


Frau W. M., - 15.04.00 at 14:55:23




In Erwartung eines Abends losdenken, auf dem Rücken liegen, die Züge tief in die Lunge gedrückt, die Nadel küsst die Platte und draussen, draussen ist nur Regen und Stimmengewitter. Auf einmal die Unruhe, Angst vor Stille, Sucht nach Menschen und Suche nach Lärm. Den Mantel suchend, die Angst verdrängend, schlängle ich mich durch Warengetürme. Gehört das alles mir? Könnte mir ein Grossbrand helfen, täte ich es dulden, dass sich meine gesammelten Vergangenheiten auflösen und mich mit meinem Unwissen wieder alleine lassen?
Nach wenigen Minuten ändert die Sicht, das Ohr wird geschlagen von Lärm und ins Auge stechen Rauch und mattes Licht, dazwischen vibrieren Menschen. Die plötzlich verflogene Angst ermöglicht eine Sicht ins Geschehen der Dinge. Wer sind die alle? und wo waren sie die ganze Zeit. Wie sähe es wohl aus, wenn die ganze Menschheit im selben Moment draussen wäre? Gedrängel oder Freiheit, Freude oder Untergang?
Der Moment, in dem sich das Gehirn ausschaltet ist Droge für mein karges und doch leuchtendes Dasein. Irgendwann säumt Schweiss meine Körperrillen und rinnt in meine Augen welche ich geschlossen halte. Die Welt sieht mich, ich sehe sie manchmal. Blicke die sich durch die Dunkelheit hindurch suchen finden sich, zwei Sekunken, ein Lächeln und dann kehrt die Anonymität zurück. Wunschträume erkennen sich selber und Lügen ihre Existenz.
In Gedanken an Hass der aufkeimt alsbald die ersten Worte gegenüber den ersten Gesichtern gesprochen sind, passiert die Flucht. Nachtdunkle Strassen, Polizisten die sich fürchten und dazwischen, ab und an, irgendwo eine Stimme die die Vergangenheit zurückzwingt, Vergessenes mit enormem Druck an die Vorstellungsoberfläche katapultiert. Dann die Kühle Nähe des eigenen Bettes. Nackt liegt meine Welt in mir, ich liege nackt im Bett. Der Wecker droht mit sieben Uhr in der früh und nicht einmal das, ist wirklich ein Grund dieses Leben zu hassen. Leider.


Stuard Neu statt Altstadt, - 15.04.00 at 10:46:09




sinn des lebens?
zitternd wachte ich auf. erinnerung, wo bist du? kettenrasseln in meinem kopf. ich hoffe, ich träume immer noch. falsch gedacht, wie ich zu meiner bestürzung feststellen muß.
mein leben besteht momentan aus partys, die unerklärlicher weise in exzessen enden. wieso? weiß ich doch auch nicht genau. habe sonst nichts zu tun. bin ein studi, wie man von eben jenen genannt wird. ich verabscheue abkürzungen. zeit muß sein!
gestern zum beispiel unterhielt ich mich eine geschlagene stunde mit einem herren, der die ganze zeit die entwicklung der öffis diskutierte. naja, diskutieren wäre zuviel behauptet, er hielt einen monolog, bis ich mich wagte zu fragen, was denn öffis sind. er unterbrach seinen redeschwall augenblicklich und schaute mich fragend an. ich drehete mich um und ging. später erfuhr ich, daß es sich um öffentliche verkehrsmittel handelt. ich trank champagner, den ich mitgebracht hatte. verachtung war der preis. studi und champagner trinken. sehr dekadent. jetzt liege ich hier und werde gleich meinen ersten drink zu mir nehmen. martini auf eis! ein freund von mir hielt dieses leben nicht lange aus. er trank und trank. jetzt nimmt er betablocker und betablocker. als studentin der rechtswissenschaften, wie ich geschimpft werde, hat man keine andere wahl, als magersüchtig, fettleibig, alkoholsüchtig oder drogenabhängig zu werde. erste phase ist schon vorbei. von der zweiten phase ist bald auch nichts mehr zu sehen. blieben noch alkohol und drogen.......
mal sehen was noch kommt. der martini fließt grazil in das glas.
chin chin du holdes leben.


kami beim lernen (fürs leben), - 15.04.00 at 10:14:24




The result for the period is not entirely satisfactory. Too
large price reductions and an unfavourable cost development demand
improved control and focus on these areas. Measures have been taken which
will give full effect during the last six months of 2000.

Establishment in new markets is very expensive. To start operations in two
new countries at the same time naturally affects the costs of the group to
an even higher extent. During the first quarter, these costs amounted to
SEK 63 M. All these expenses must, however, be seen as investments for
future return.

The H&M; group opened its first store in the USA on 31 March and in Spain
in the beginning of April. Sales in these new markets have up to now
exceeded expectations. The positive reception of the H&M; concept in these
countries mean, that the Group sees great opportunities of a successful
expansion also in these markets.

The managing director Fabian Månsson resigned on 23 March. Rolf Eriksen
has been appointed new managing director, previously during 15 years
managing director of H&M's; Danish subsidiary.

Hennes & Mauritz AB


H&M; Interim Report 2000-04-13 - 15.04.00 at 08:14:46




Erste Französische Suite, D-Moll, Bachsches Werksverzeichnis 812. Allemande, Courante, Sarabande, Menuet I, Menuet II, Gigue. Am Klavier gespielt von nein nicht Glenn Gould (Englische Suiten), sondern von András Schiff. Nichts weiter.
"Marvin".


Transmutation Transmutatis (Praxis) - 15.04.00 at 07:28:29




Warum erschöpfen wir uns darin, immer nur näher und näher an die von uns selbst verchromte Spiegeloberfläche zu zoomen? Erfinden Worte, Irrungen und Wirrungen aus uns Selbst, die uns aber nicht dahinter bringen. Tausende junger Männer und Frauen werden teuer dafür bezahlt weitere Schichten aufzudampfen, uns weiter abzulenken. Und da der Kaninchenbau zugeschüttet, der Spiegel unzerbrechlich geworden ist, können wir wohl nichts weiter tun, als es hinzunehmen, uns selbst zu verchromen, damit die Oberfläche sich unendlich auf uns spiegelt, und die winzigen Lichtblitze zu beobachten. Sie herauszureißen, und ins unendliche aufblähen, auf das man sie sehe, wahrnehme, hört und liest.

weself atomized wonderland...


Suthek ist angekabelt, - 15.04.00 at 02:32:46




Ich, gerundiumend,
Grad ebend aufwachend, die Augend albernd...

So viel hierzund


lxend Auenlaend, - 15.04.00 at 02:22:41




Immer wieder lustig, eine nette kleine Anästhesistin, jetzt kommt eine Geschichte, die im Bett hätte enden sollen. Dabei war es nur einer dieser hellen Räume in der Klinik, blinzelndes Neonlicht, glatte, erstaunlich warme Flächen. Ein paar übliche Blicke, dann der Satz mit den einsamen Nachtgestalten, die da so einsam sind. Vielleicht dachten wir beide es hilft, aber jetzt bin ich nur noch müder, erschöpfter, warte auf den nächsten Alarm.

Eher war es ein Rempler, als wir nach dem Ende der Nachrichten vom Tisch aufstanden, Gordana lag wohl schon in ihrem Bett. Im Aufenthaltsraum des Op ist es wahnsinnig eng, dazu dieser grosse Tisch, riesige Stühle. Unsere Unterarme klebten aneinander fest und dann konnten wir uns gut riechen. Selbstverständlich, bleib doch gerade noch hier. Selbst ihr Atem vertraut, und das bei meiner Nase, die ist wirklich gut. Ihre Haut unter dem grünen Kittel etwas rauh, aber ein seidiges Hemdchen. Auch schon über dreißig.
Süße Küsse, wirklich süß, das ist nicht selbstverständlich. Nach Gerauschel und Gezerre der grünen Kittel, fast schon lächerlich, die Entscheidung für den alten Op-Tisch mit der Gelmatratze, die war allerdings schweinekalt. Dann wurde es schön, weich, warm, alles was so dazugehört. Sie war um die Hüfte sehr schmal, das ist ungewohnt. Hinterher musste sie gehen, ich blieb. Keiner hat was gemerkt.

Das dunkle Haus mit all den schlafenen, schnaufenden Menschen ächzte vor sich hin, leise piepsten irgendwelche Monitore, in der alten Stadt läutet eine Glocke. Mitten in der Nacht. Ich kann nicht schlafen. Niemals kann ich hier schlafen. Bis der Blutdruck wieder steigt, die Treppen schlagen und Menschen Hilfe suchen, so wie ich am Ende dieser Nacht.


Schwackobus bei Nacht, - 15.04.00 at 02:00:00




hi SCU grad nochma mein eintrag von vorhin gelesen und aufgefallen SCU=CSU.
aus gutem grund frage ich??? wurst.

______

seit jahren ma im hausfrauenkino. um elf morgens MAGNOLIA angeschaut. EISTURM-atmosphaere. alles traurig alles bitter. dann singen alle und es wird nicht besser. selbst bud spencer heitert nicht auf. alles bleibt schlimm oder wird schlimmer. und dann regnet es doch auch noch froesche. was soll man da noch sagen. da kann man nichts mehr sagen. ausser: tom CRUISE ist echt das uebelste wesen der filmgeschichte, wenngleich er versucht durch filme wie diesen und den letzten kubrick zu ueberzeugen und boden zu gewinnen. ein schrecklicher mann. julian moore und das schwule ex-quizshow-gewinn-kid (in FARGO: john luundegaard der autoverkaeufer) dagegen klasse! auch klasse: getoetete selbstmoerder und auf fichten aufgespiesste taucher. > meschugge, crazy, verrueckt. vor allem dann doch crazy!


ph n, - 15.04.00 at 01:35:49




Ja, ich wäre auch gerne nach München gekommen - so war es eine: blaue Blume im Roten Salon
Und dann wieder ab auf die Hochzeit und das Raucher-Taxi. In Berlin. YEAH.
Die Flossen schütteln, das geht auch hier, es muß gehen, floaten.
WIE war die looppoolparty überhaupt geführt?
Hat Herr Neumeister überhaupt Schallplatten aufgelegt?
Oder war es ein DICKFETTMARKETING ...?
Ich lese nur Fragmente.


Schallplattentagebuch, Stuttgart, - 15.04.00 at 01:27:26




Wirkliche Tugenden stören immer und erregen Haß.


toter Dichter, Tessin - 15.04.00 at 01:19:49




Mußte ich ja, Heiner, mußte ich. Du drohtest mir, andernfalls nicht die Lokalität verlassen zu wollen.


andrea - 15.04.00 at 01:10:46




Guten Abend. Guten Morgen.

Der Biller-Text aus Tutzing ... ist das jetzt nur Provokation, oder moralisches Marketing, oder ein Urschrei?
Letzteres vorzustellen erscheint mir unhöflich, da er doch irgendwie in seinem netten Nest sitzt und sich aus dieser Adlerposition posend posierend aufpositioniert perfekt reden läßt. Auch das hat mit Moral zu tun.
Wer denkt da an die wirklich Betroffenen. Und die sollen bewaffnet werden?
Nein, die Salon-Elite soll ausreiten, die Garde der Literatur, die Musketiere der Verse, die Streiter der Worte, die Meister der Grammatur
- die dichtenden Musketiere sollen bewaffnet werden, aus Gründen der Schlappschwänzigkeit.
100 Zeilen Hass.
Und dann beginnt das - dramawürgend superperfekt: am 18. Oktober 1977.
Jaja, die Rote-Kracht-Fraktion. Es ist ja nichts Besseres zu tun. UndBillerMit60gerBrille: populistisch.
Ein echter Urschrei? SZ Nr. 88, p 41 oben links - da fand ich was:
Der Manager Uli Hoeneß bändigt den waidwunden Bayern-Torhüter Oliver Kahn. Das ist ein FussballBild. Real. Wie die Währung. Wie der Verein.

Das Marketing und die Moral in dieser Schrift: wie Offermann zitiert hat: Machtteufel, das System Helmut Kohl.
An dem wir alle noch mächtig zu kauen haben. Oder soll das frankfurtfinanzierte Kartenhaus neu gewürfelt werden?
Bitte ziehen Sie eine Ereigniskarte.
Da tickt es leider leise heftig in der Ecke. "Gut essen, gut reisen, gut raven, gut Sex haben, gut Fitness machen, gut druff sein".
Walkman in die Ohren. Rock's off. Also: Bewaffnung? Nach Berlin? Verlage überfallen? Freibeuter?

Ich möchte früher immer nur Piratengeschichten lesen,
deswegen spüre ich:
Provokation war immer populär,
nur: die Provokateure führten noch nie irgendeine Revolution zu Ende.
Ihre Rolle: gefiel ihnen eigentlich immer besser.

Übrigens:
Eine Revolution ruft man in einer schaumigen Badewanne
nicht aus.
Nicht einmal das White Album spielt so etwas..
Vielleicht in einer finnischen Sauna.
Vielleicht am richtigen Ort zur richtigen Zeit.
Vielleicht irgendwann Mal, nach dem Training.
Vielleicht aber auch gar nicht.

Physik: Die Tatsächlichkeit ALLER Dinge.
Chemie: Die Substanz ALLEN Daseins.
Mathematik: Die unendlichen loops ALLER erdenklichen Funktionen.
Biologie: Die logische Verkettung ALLER Bausteine.
Literatur: Labyrinthe, JEDER Ordnung überlegen.

Ich möchte gerne meine eigene Moral behalten
und keine verpaßt bekommen.
Ich denke, das ist kein falscher Gedanke.


Stefan Nitzsche, Schallplattentagebuch, Stuttgart, - 15.04.00 at 01:06:01




Ja, Andrea, an den Abschiedskuss kann ich mich nicht mehr erinnern - hast du mir den wirklich gegeben? Fänd ich nett.
Fänd ich wirklich nett.


Heiner Link München, - 15.04.00 at 00:29:04

 

sik: Die Tatsächlichkeit ALLER Dinge.
Chemie: Die Substanz ALLEN Daseins.
Mathematik: Die unendlichen loops ALLER erdenklichen Funktionen.
Biologie: Die logische Verkettung ALLER Bausteine.
Literatur: Labyrinthe, JEDER Ordnung überlegen.

Ich möchte gerne meine eigene Moral behalten
und keine verpaßt bekommen.
Ich denke, das ist kein falscher Gedanke.


Stefan Nitzsche, Schallplattentagebuch, Stuttgart, - 15.04.00 at 01:06:01




Ja, Andrea, an den Abschiedskuss kann ich mich nicht mehr erinnern - hast du mir den wirklich gegeben? Fänd ich nett.
Fänd ich wirklich nett.


Heiner Link München, - 15.04.00 at 00:29:04