loop Archiv #115 (8.1.-14.1.2002)

loop Archiv #114, loop Archiv #116


winter of loop

[ P!C #5 ]

 




senf

g: sieht echt scheiße aus!
t: senf?
g: ja
t: aber es geht nicht um senf, um scharfen oder süßen bayrischen
g: ach kacke, laß mich zufrieden
t: inhalte sind wichtig, aber auch die form ist wichtig!
g: soso, schlaumeier
t: sieh mal an, schau dir diese tube an: passt, is' funktional, genau das richtige!
g: tube senf, flatschn senf - willst mich wohl scharf machen, was?
t: tube zahnpasta, uhu alleskleber
g: tuben? wozu sind die gut, wer hat die erfunden, aus weichem material sind die: was is'n das?
t: aluminium? weiß ich nich
g: tube senf also is' das thema? scheiße
t: wieso scheiße? scheiße sagt man doch nicht!
g: merde!
t: das gehört zum tabubereich, mein freund, und an dem solltest du nicht rütteln
g: 'macht hoch die tür, die tor...' ist alltag, ist gewohnheit, du siehst es nicht, du hörst es kaum, die zahnputz-bewegungen von gestern gleichen denen von heute. senf - mag ich senf? zu bratwurst, zu gekochtem ei
t: ja, und nich 'rot-weiß'
g: nich' weiß, ich weiß, aber heiß! heiße würstchen
t: du heißt... ach so
g: wie sieht se denn aus, deine tube?
t: meine was?
g: deine schnalle
t: komm, wechsel nich das thema, ja!
g: plattenwechsel nich das tubenthema...
t: sach ma, has' du was getrunken?
g: tube o-saft, äh wasser, immer wasser, außer gestern wein
t: denn wasser ist nasser und wein hat ka' bein
g: sach ma, bis'äschisofreen,aä? derschpinnd!
t: nee, aber dir fällt och nich besonners vül ein
g: der tach war zu lang
t: die nacht war zu kurz
g: senf, wer mag denn senf: is' doch ein gewürz und kein überlebensmittel
t: is völlichüberflüssig
g: flüssig nun nicht gerade, schön sämig: ssscheiße eben
t: die farbe erinnert ein wenig an...: da magst du recht haben, aber riechen tut's anners
g: gut etwa? nee, da lob ik mir mein cat sch up, äh ketchup: stinkt nich, oder?
t: rot-weiße-grüne sauce, oder soße hollondaise
g: soße in tuben? da lachen ja die hühner
t: senf? das sind doch so pflanzen, die wachsen auf großen feldern
g: und blühen gelb?
t: kann sein, lila blüht der flachs
g: erzähl mir kein flachs!
t: is aber so: meine oma hat noch flachs zu linnen-handtücher verarbeitet. ich hab mir noch finger und gesicht damit abgetrocknet. das waschbecken unterm spiegel in der ecke, dann einmal quer durch die küche. oben lag zahnpasta, haben wir aber selten benutzt
g: ih nein, wirklich? und gewaschen habt ihr euch in der küche, während die anderen schon aßen?
t: gleichzeitig? na, vielleicht morgens vor der schule. ein badezimmer gab es nicht, auch kein warmes wasser: nicht mal fließendes wasser!
g: zustände wie im ...
t: ... alten rom? eben nicht!
g: wie bei den hottentotten
t: wer war das denn? barbaren, fremde, feinde, der abschaum der menschheit, aus-sätzige?
g: some like it hot
t: has'e etwa den film gesehn?
g: lenk nich vom thema ab, ich bitte dich
t: danke
g: ups
t: muss'och was'etrunkn ham
g: hab ich nich - äh, worum ging's noch ma?
t: t wie tube senf
g: ts, wie tilsiter
t: den käse meinst du? ißt du käse mit senf???
g: na klar!
t: aber der käse war auch kein 'käse', eher so'n pseudo-käse. wie der wein ja auch kein wein war, sondern der billigste fusl
g: scheibletten? kochkäse selbstgemacht?
t: ja, aber nich' mit kümmel, nich mit mir
g: was kümmel mir das
t: kümmeljan und kümmeline
g: dicke trine: mümmeline heißt es!
t: liederjann und humpelbahn
g: schmelzkäse etwa?
t: ja genau, auch diese dreiecke mit kräuter oder mit sahne-champions
g: es gab also keinen vernünftigen käse?!
t: nein, tut mir leid
g: aber senf! in der tube oder im glas?
t: das glas konnte man gut weiterverwerten;) aber tuben gab es, ja
g: süßen senf, mochtest du den?
t: komm' ich aus bayern oder was
g: (undeutlich) fischköppe
t: mh, das will ich überhört ham
g: (unverständlich) nordlichter
t: thomy's tomatensenf, ach nee
g: kühne's grafschafter goldsaft
t: nestlé's leckere...
g: unilever, never never - also was gut schmeckt (auch ohne senf), ist 'ovomaltine'
t: was'n dat
g: kakao, eine art 'gesundheits-elexier'
t: so, nun drück mal auf die tube, es wird zeit
g: 'es wird zeit'?
t: zeit ins bett zu gehen?
g: nicht bevor wir claes oldenborg's gedenken: der hat doch sicher so eine riesige senftube...
t: senf-truhe? ruhe senft
g: du nimmst mich nich ernst
t: nein august, im januar
g: in kümmeljannuar, trude herr
t: was is'n mit der, wie komms'n drauf: von wegen karneval?
g: genau, du sau
t: kchm
g: was?
t: ich muß doch sehr bitten, hökchm
g: bitte, nichts zu danken, sehr erfreut
t: wieviel tuben senf passen in eine baßtuba? oder wieviel senf paßt in einen magen
g: gewürze sind fein zu dosieren
t: wieviel gewürz verträgt die wurst?
g: die kleinen nürnberger rostbratwürste von aldi?
frankfurter, krakauer, wiener weißwürschte mit stoibersenf
t: also ehrlich, das ist mir zu ordinär
g: en contraire
t: solitär
g: solitude, une étude, keine tüte: ein tube!
t: senf
g: kein saft, kein senf, kein fraß, kein maß
t: ganz scharf, schön braun und gelb und prickelig, senfsoße, rühreier mit spinat, spiegelei mit senf, strammen max auf die hax
g: und senf auf die hos': ganz famos
t: na los
g: werde mir morgen senf auf's hemd schmiern und auf den schlips butter und käse auf die glatze legen, den senf mit pfeffer würzen und zur konferenz gehen und rumsitzen, zuhören
t: vielleicht solltest du vorher ein schlückchen rum trinken! oder wein
g: ne, zum wein' is mir nicht, eher zum k...
t: kotzn oder k...
g: zur kirche gehn, oder in die küche
t: und was sagt unser bauyernstoiber dazu?
g: der stäubert so hin, stäubert hier und stäubert da und singt: 'hurra!'
t: ach, alles senf, alles tomatenketchup
g: good night, ladies. don't forget, just be coquette


GüTeE + Karl V. im Karneval - 14.01.02 at 23:29:05




"When life is a loop, you're in a room without a door."


THE NOTWIST * - 14.01.02 at 22:53:49




n


der, der immer den letzten buchstaben haben will * - 14.01.02 at 22:51:54




ich dekliniere mich rauf und runter, komme trotzdem nicht auf den fall in dem ich stecke. trennungsfall. freier flug. freier fall. kann mich nicht erinnern einen flug gebucht zu haben. fall. falls anders dann eben so. emailsucht. fallsucht. fallsch. fallsch schein scheint manches. ich auch. der scheinfall vielleicht. der vielleichtfall. mir fällt nichts ein. geradeaus unterschiedliche dinge kann ich lesen in dem kleinen buch über die jahre. es scheint sich doch etwas zu ändern. jedenfalls ändert sich die zeit. zeitfall. zeitfalle. flatter. flatterhaft. das was ich für eine summende flatterhafte mücke halte ist ein schmetterlingklammer an der lampe. flatterhafter schmetterling. dass bloß nichts runter fällt. das ä hängt und hält den fluss auf. den wasserfall. gefälle. gefallen. hin und weg. so viel gefallen dass ganz hin und weg. ein und aus. mir fällt auf dass ich wahnsinnig viel rauche. reinfall. beinbruch. für gefallen bin ich jetzt nicht zu habe


helga rekapituliert - 14.01.02 at 21:55:30




tell me

dont tell me
love isn't true
its just something that we do

(judie translates:)

sag mir
liebe ist nicht ei
nicht huhn
s'ist nur etwas
das wir tuhuhun


Judith on the balcony_ with begonies * - 14.01.02 at 21:49:07




*sasa*
danke für die tipps. selimovic muss sehr gut sein....... visegrad? da war ich vor dem krieg. naja andric ist eh wunderbar. wesire und konsuln mag ich auch und...die geliebte des veli pascha. velicic ist zu empfehlen, believe me. ;-)


buh - 14.01.02 at 21:46:04




Der Hundsstern aufgeht mit trübem Glanz, bringt allzeit gern die Pestilanz. Zeigt er sich aber hell und klar, so ist hoffen ein gutes Jahr.



Bauernregel Nr. 175 * - 14.01.02 at 20:51:44




I'll get immediately on your mud slide started, kiddo.
*
New Jersey surrealism


TAR Margate/Atlantic city - 14.01.02 at 20:04:58




Im Hundsstern
Ich kann es schneiden, ich bin das Messer. Ich bin die Nacht und bin der Tag. Kalt und kühl, ich bin wie Tau. Ich kann euch denken: Ich bin so klar und aufgeräumt, ich seh' das Ziel. Ihr seid klein und ich bin groß. Ihr seid stumm und ich bin laut und schlau und ihr so dumm. Ich hör' das Gras und ihr Walk Man.
*


Eiseisbaby München, Bayern - 14.01.02 at 19:49:33




luz. lotos. off.


Eiseisbaby München, Bayern - 14.01.02 at 19:38:54




danke und hallo im loop anna und alle :-)
thea


thea * - 14.01.02 at 19:10:02




Da schmiegt sich eins an mich, eins in einem Catsuit aus Jeansstoff, eins mit einem nackten Rücken, ganz warm unter meiner Hand, eins, das süß duftet und das mir zuflüstert, noch ein bisschen, flüstert es, noch ein bisschen tanzen mit dir.

In der Nacht ist der Rausch. Die Schweißperlen rinnen über schimmernde Schultern, und halbbekleidete Körper winden sich im Halbdämmer. Der Raum scheint enger zu werden, je mehr Leiber er fassen soll. Die Temperatur steigt, die Feuchte nimmt zu. Ich fühle, wie ich die Fasern der Fremden einatme, mir zu eigen mache. Wie ein nasses rotes Tuch liegt die Nacht vor meinem Gesicht, und ich sauge die flüssige Luft ein.

Da dreht sich eins um sich selbst, eins mit einem Plüschkragen und aufgedrehten Locken, eins, das die Augen geschlossen hält und gegen die goldbesprühte Wand taumelt, allein.

Das Eis schmilzt um uns her und in den Sektkübeln an der Cocktailbar; es schmilzt und wird zu seichten Tümpeln unter den Tischen, zu kleinen Rinnsalen, sickert leise zu unseren Füßen. Jeder Schritt schmatzt vor Nässe, und satt ist das Geräusch eines bloßen Rückens, der sich von der Wand löst. Ich spüre Wasser sich in meinen Handflächen sammeln, tropfenweise fällt es von den Fingerspitzen, mit denen ich sacht eine Wange berühre, die sich mir hinhält, glänzend.

Da lehnt sich eins weit aus dem Fenster hinaus in die Nachluft und juchzt, eins mit kurzem Glitzertop und einer Wunderkerze in der Hand, eins mit glänzenden Lippen und ohne Make-up, eins, das gar nicht weiß, wie furchtbar jung es ist.

In den Händen werden die Sektgläser warm, es gibt die mitternächtlichen Küsse und Wünsche, während die Räume sich aufheizen und die Fenster zu beschlagen beginnen. Die Plattenteller werden gedreht, das Wasser läuft von den Wänden. Längst ist die Wodkabar eine Pfütze, längst sind die Gläser geschmolzen und bilden glitzernde Seen in der Mitte der Tische. Jemand stürzt im Getümmel und ich sehe, wie das Wasser seine Knöchel umspült.

Da rollt sich eins auf einem Sessel zusammen, eins mit einem verhangenen Blick, eins, das sich dringend in alle Arme geworfen hat um zwölf, eins mit kleinen roten Stiefeln; am rechten ist der Absatz schief.

Die verteilten Stempel sind vom Schweiß wieder von den Handrücken abgewaschen, die Türsteher erinnern sich an keins der Gesichter und kontrollieren immer wieder die Gästeliste, aufgeweicht. Schon fließt die Nacht unter den verschlossenen Türen hindurch auf die Flure und die Wege, blau und rot sind die Gesichter unter Wasser, ich öffne die Augen und schwimme. Draußen hat es zu schneien begonnen, die Luft ist gelb von Qualm; die Sterne sind versunken, sagt jemand.

Der Rausch ist flüssig, wie Tau legt er sich auf alles.


Anna Luz Exhauptstadt - 14.01.02 at 19:07:17




thea, schön. bienvenido en el loop. ;-)


Anna Luz Exhauptstadt - 14.01.02 at 18:37:48




wenn das so weitergeht!


Index 3 * - 14.01.02 at 18:35:08




115: trashloop


Index 2 * - 14.01.02 at 18:34:14




darf sein

sprüht meine seele
glitzernde funken
rote leuchtspuren
tanzen an bleichen ufern

schwarz und steil
der strenge blick des waldes
gefurchte gerechte stirn
erträgt nicht die sprühende freude
des wirbelwind
sägen die schlucke durch das innere meines ohres

hocken düster
karg und dürr
die strengen büsche
an meinem weg
setzen zum sprung an

vertrau
sagt das leben
leg meine hand in deine hand
wo die liebe ist
da singt mein seelenvogel
die schrägen töne
weil alles in mir
darf sein


thea * - 14.01.02 at 18:25:43




Ich habe Sie noch nicht überzeugt, lieber Herr Aristide, daher hier die "soft facts" des "Everon" (Volldeklaration): Jojobaöl, Bienenwachs, Sheabutter, Candelillawachs, Rosenwachs, Karnaubawachs, Auszüge aus Rose und Vanille.
Leider habe ich beim Wintersport den Deckel des Drehstifts verloren. Meine Sorge, dass dieser Stift austrocknen würde oder zu häßlichen Flecken in der Anzughose führen würde, hat sich auch 2 Wochen nach diesem Mißgeschick als unbegründet erwiesen. Mit einem Chapstick auf den Lippen sollten Sie bitte keine Vegetarierin küssen, denn wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist da irgendwas vom Schwein drin, auf jeden Fall aber eine ungesunde, chemische Substanz. Der "Everon" gehört unbedingt in Ihre Sammlung! Über das Thema Augenbrauenzupfen habe ich neulich mit meinem Kumpel Andreas telefoniert. Folgt demnächst...


HMHB * - 14.01.02 at 17:21:44




@ Aristide, HMHB

Es gibt auf dieser Welt nur einen freudespendenden Lippenbalsam. Das ungeschlagene, in Deutschland nicht erhältliche CARMEX! Labello und Co. scoren im Vergleich wie Butterschmalz aus Mutterns Küche!


markus hammaburg * - 14.01.02 at 17:12:05




Bester HMHB,

eine junge Dame aus dem Norddeutschen unterstellt mir jedesmal, wenn sie mein Gesicht gerade aus allernächster Nähe examiniert hat, ich würde meine Augenbrauen zupfen. Das stimmt aber gar nicht. Ich habe einfach von Natur aus sehr schöne Augenbrauen.
Nur zu meinen Lippen, da habe ich ein tiefes, zärtliches Verhältnis. Ein neuerworbener Fettstift macht mir da beinahe eine so intensive Freude, wie frisch gestärkte Hemden am Morgen. Derzeit favourisiere ich den hübschen chapstick mit Erdbeergeschmack, der auch im Tiegel erhältlich ist, da hat man allerdings bedeutend weniger Freude dran. Außerdem sollen die Abnutzungsspuren am Fettstift, also von spitz über asymmetrisch bis flach, ja bekanntlich so einiges aussagen über den Menschen. Der unter erwähnte Labello ist eher die Verlegenheitslösung aus dem schlecht sortierten Supermarkt und das weiße Ur-produkt, das ist doch viel zu langweilig.
Übrigends beneide ich in dieser Hinsicht Gwen Stefanie und das quält mich manchmal, aber nur ein bißchen natürlich..


P. Aristide - 14.01.02 at 16:51:57




@nasdaliq: check your email! urgent!


Escapini Eissstadt am Wasser - 14.01.02 at 15:17:18








wenn die flüsse über die ufer treten, schwärmen die möwen aus und fliegen von den küsten ins landesinnere. überschwemmte wiesen werden zu einer vision des baikalsees, die steppen umarmen die städte und blasen wüstensand in die verlassenen straßen. an anderen orten surren trafos und richten wesen satellitenschüsseln ins all. der mond lehnt sein müdes gesicht an die gipfel der höchsten berge und schweigt, wie er schon immer geschwiegen hat, am ende unserer tage werden wir verstehen warum. spiegelseen bedecken die wüsten und ein wolfsrudel durchschwimmt den atlantik. fliegende fische begleiten es, und delphine und wale intonieren ein requiem von mozart. flugzeuge können nicht mehr landen, sie fliegen vom eiffelturm zum sears tower und zurück, manche umkreisen den gipfel des mount everest. mississippidampfer transportieren eisberge von nord nach süd, und die magnetnadeln der kompasse zittern in den händen der suchenden. springfluten öffnen unterirdische höhlen und treiben die vulkane nach oben, die ausbrüche bilden lichterketten von ost nach west und von west nach ost. wer die größte schuld auf sich lud, wird fliegen, mit wächsernen flügeln. unsere münder werden sich öffnen und stimmen wie weiße tauben in die wolken schicken, ihr gurren wird auf dem mars gehört werden und die sonden zurückrufen. mein haus sei dein haus, aus den brunnen sprudeln die worte, die noch nie gesagt wurden, die feste feiern wir lange vor unserer geburt und einst werden wir die götter sein, die wir uns schufen.




monsun_rave boomtown/sahara - 14.01.02 at 14:56:16




Hmmm, MarIo, wie kriege ich denn die lustigen Zeichen richtig hin? Manche gehen æ, manche nicht Ž.

Lieber Sasa, der Loop arbeitet mit dem Zeichensatz ISO-8859-1 (Latin-1). Dieser Zeichensatz enthält die schriftspezifischen Zeichen für westeuropäische und amerikanische Sprachen. Der Zeichensatz deckt die Sprachen Albanisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Farörisch, Finnisch, Französisch, Galizisch, Irisch, Isländisch, Italienisch, Katalanisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch und Spanisch ab. Lediglich einzelne Zeichen wie das niederländische "ij" oder die deutschen Anführungszeichen unten fehlen. Dein Z mit dem Häckchen drüber gehört leider nicht in die ISO-8859-1...
MARiO, 16.1.2002/5:00


Sasa - 14.01.02 at 13:04:39




*buh*
Ich habe von Dragan Velièiæ gehört, er wird bei 'uns' wenig gelesen, keine Ahnung, warum, vielleicht ist er nicht gut.
Wenn du aber unten bist, dann darfst du nicht an Miroslav Krležas "Povratak Filipa Latinoviæa" vorbei, nirgendwo wird die Tätigkeit des Künstlers in einem Kunstfeindlichem - also ehrlichem - Raum so treffend dargestellt wie dort. Auch sein Dramenzyklus "Glembajevi", den Budenbrooks nicht unähnlich nur nicht so langweilig - ZerVerfall einer kroatischen großbürgerlichen Familie(-ntradition), viel Selbstmord und so - richtig klasse. Dann natürlich Dževad Karahasan, bosnischer Kulturraum, von ihm z.B. "Der östliche Diwan", oder "Tagebuch der Aussiedlung", erzählerisch nicht so stark, aber in deren zeitgeschichtlichem Wert für mich unverzichtbar. Darüber hinaus natürlich Meša Selimoviæ mit "Tvrdjava" - für welches er in der Sowjetunion etwa 3628 Mal nach Sibirien geschickt wäre und sicher doppelt so viele Male dort erschossen. Also super. Andriæ als all-time-favourite, "Na Drini æuprija" (spielt in meiner Heimatstadt) und ganz geil "Travnièka hronika" - die Kargheit und Geschlossenheit des "bosnischen Geistes" und wie schön das da alles eigentlich ist und toll.


Sasa - 14.01.02 at 12:21:15




@the crab: du bist zurück in hong kong und ich bin deine leserin, spätestens seit 19.10.01 at 18:04:16. und jetzt. wunderschön, immer noch.


Anna Luz Exhauptstadt - 14.01.02 at 11:20:53




Meine Gedanken drehen sich im Kreise wie die Laeufer unten auf der Eisbahn. Lauter Schwarzhaarige. Gestern am Sonntag hatten die Phillipinos ihren freien Tag. Die ganze Stadt war voll von ihnen. Sie sassen in Gaengen, auf Treppenstufen, machten auf ausgebreiteten Pappen picknick und quatschten die Gegend voll. Sie zogen in langen Kolonnen dorthin, wo sie ihre Freunde und Familien vermuteten.

Heute ist wieder Alltag, aber die Stadt ist beschaeftigt wie immer. Die Stadt... eigentlich sind es die einzelnen Menschen, aber du verlierst das Gefuehl fuer Individualitaet, wenn du mit 300 Leuten an der Ampel stehst.

Ich bin nicht ich, sondern die eine Haelfte von W und mir. Ich vergesse, wie ich aussehe und erschrecke vor spiegelnden Flaechen, wenn ich mich dort zu erkennen glaube. Manchmal bin ich es aber nicht, sondern jemand mir aehnliches. Es ist eigenartig, wenn du das Gefuehl bekommst, die Leute hier sehen aus wie du selbst.


the crab Hong Kong * - 14.01.02 at 09:49:22




Manche seiner schweigenden Träume realisiert man erst, wenn sie sich ereignen. Die Beiden kannten sich. Kurze Konversation in Mundart. Dann das unglaubliche Kopfnicken. Die Absperrung wurde niedergedrückt und wir betraten die Sportstätte einige Meter unterhalb des Starthäuschens. Erstaunlich griffig. Kein Carving, der Körper ging wie von selbst in die Hocke. Ganz nah an der blauen Fahne vorbei in die erste Kurve. Kein Halt mehr! Trotz neuer Ski und defensivem Tempo wurde man nah ans Fangnetz getragen. Raus aus der Hocke. In der Anfahrt zum Sprung in den "Hundschopf" wurde noch präpariert, daher verließen wir die Rennpiste wieder. Morgen würden meine Helden Kjus, Aamodt und Ghedina hier runter brettern. Was für ein Gefühl! Vergleichbare Jungs-Träume gibt es kaum. Vielleicht im Wembley-Stadion kicken oder mit Rebecca Casati schwimmen gehen.


HalfManHalfBiscuit - 14.01.02 at 08:36:16




Weleda ist zwar eine WG-Kosmetik-Marke, der Lippenstift "Everon" (oder so ähnlich) ist, lieber Herr Aristide, wirklich vom Feinsten. Sogar der von Wintersportlern so gefürchtete Effekt von auf der Oberlippe gefrierenden Nasensekreten führt bei regelmäßiger Anwendung nicht zu spröden Lippen. "Bester im HMHB-Test".


HMHB * - 14.01.02 at 08:21:04




Du liegst an meiner Seite und atmest. Immer noch bin ich zu scheu, dich lange anzusehen. Deine Haut ist weich und deine Augen so huebsch. Dein Haar herrlich borstig, ich sehe da einige rote und goldne mitten in deinem schwarzen Schopf. Deine Haut ist so weich. Ich moechte bleiben.

Es gibt nichts zu sagen sonst. Ich werde dich vermissen.


the crab Hong Kong * - 14.01.02 at 06:54:26





Ich, François Villon, ein Dichter und Vagant,
Franzose und verbannt aus seinem Vaterland,
mich kitzelt der geruch der grossen Stadt,
ich brauche Raum und habe nicht einmal
für meinen Kopf ein Futteral.
Ich hab den Hetzhund endlich satt,
der mich durch die verfaulten Wälder treibt.
Ich bin ein ganzes Jahr schon unbeweibt.

Du aber weißt, wie reissend mich das Blut bewegt,
wie mein Gehirn durch alle Himmel fegt,
ich hab dir mehr als einen Reim geschenkt,
da war noch Würze drin und Salz.
Jetzt klebt ein Schandfleck rot an meinem Hals,
und wer mich fängt und henkt,
streicht hundert Golddukaten ein;
soll das mein Leben lang dein Wille sein?

Sieh her, ich trage auf der grauen Haut
nur diesen Rock, der ist geklaut
und stinkt nach Muff und Mottenfrass.
Sieh her, am Knie ein Loch, so gross
wie eine Faust... Wer bin ich bloss,
dass ich zu Mist und Aas
verdammt bin, ich, Villon, ein rauher Knecht,
der auch zu dichten sich erfrecht.

... mein Bruder hör: Wozu bist du so stolz
auf einen Thron gesetzt, wenn du wie Holz
dich anfühlst und nicht schreist:
"Schafft den Villon mir her, zieht ihm ein Kleid
von Seide an. Ist höchste Zeit,
dass dieser Kavalier mit mir zu Abend speist!"
Mein Bruder, hör: Ich habe Wind im Darm
und bin wie eine Laus, so arm.

Untertänigste Nachschrift:

Auch so ein König neigt zuweilen sich
zu seinem Untertan herab und denkt wie ich;
dass alle Menschen gross und klein,
am Ende sollen Brüder sein.

- Francois Villon


justusjonas "kinski liest villon" - 14.01.02 at 02:26:39




Bei den ersten zweieinhalb absätzen hatte ich angst du
wärst die, um die es in meinem text geht. was für ein
schock.


Faustus vollkommen zerstört - 14.01.02 at 01:37:17




Hm, was ist das eigentlich?
und vor allem warum zur Hölle mache ich das? Eigentlich könnte ich jetzt schlafen? Könnte ich? Wer weiß?
Morgen ist Montag, und übermorgen Dienstag und dann ists auch schon wieder mittwoch!
ICh habe das Gefühle die Zwei os in Loop starren mich an und wollen mich hypnotisieren!
Wen interessiert das eigentlich, was ich hier schreibe? Ich habe das ja auch nicht gelesen, was die anderen so geschrieben haben.
Ich glaube, dass ist nur was für Leute, denen niemand mehr einfällt, dem sie das alles erzählen können, Leute so wie ich. Und dann erzählen sie's halt dem Internet und bilden sich ein, dass es jemand liest und gerne Kontakt aufnehmen würden mit ihnen und ihnen helfen und zuhören wollen! So wie ich es ja auch tue oder getan habe? Naja...

Ich hab da an Silvester so einen kennegelernt...der ist echt lustig und interessant und auch mein Typ und Wir verstehen uns echt gut und haben an Sylvester auch prompt miteinander rumgemacht...er ist zwar 8 Jahre älter als ich.....aber nun gut...ich bin dann doch erfahren genug zu wissen, dass er mich nicht verarscht...das ist klar. Schon alleine, weil ich diesen Punkt in Erwägung ziehe, also daran denke, dass mancheiner einwänden könne:"Mädel, der verarscht dich!", verarscht er mich nicht. Ich lasse mich nicht verarschen! Dazu bin ich zu kalt, dazu bin ich zu müde, ich nicht!
Naja, anyway, leider oder auch gott sei Dank habe ich nene Freund, hmmm, das ist echt dumm! ICh bin schon 10 Monate ,mit ihm zusammen und liebe ihn auch, aber dieser andere geht mir echt nicht ausm Kopf, wie auch wenn man fast täglich von einander hört..
ACH SCHEIßE, ICH GLAUB ICH SPRING MAL KURZ AUS'M FENSTER!
.
.
.
.
...So, bin wieder da! Ja, ich weiß, dass macht man nicht! Ich will rauchen, aber meine Eltern würden das riechen, wenn ich im Zimmer rauche! So, jetzt wär das gesagt, was meinen Kopf so voll oder auch leer macht!


Nilie Nirgendwo? oder Überall? * - 14.01.02 at 00:42:58




Ich bin verzweifelt. Wie konnte das passieren? Ich hätte es
niemals zulassen dürfen. Ich konnte es nicht verhindern. Ich
hab den Kampf meines Lebens gefochten verloren und
danach eingesehen, dass es vergebens war. Ich bin am
Boden zerstört. Ich habe verloren. Umsonst. Die Welt ist so
leer auf einmal. Wie kann man zweimal den selben Fehler
machen, wenn man ihn beim ersten Mal schon kommen
sah und wusste, es würde der größte Fehler sein, den man
machen kann? Ich kann über meine Hormone nicht
bestimmen. Die Welt ist schlecht - oder bin ich es? Ich
hasse meine Gefühle. Und meine Hilflosigkeit. Es kann
einfach nicht wahr sein. Ich frage mich immer wieder "Wie
konnte das passieren?". Es tut mir alles so Leid, meine
Liebe. Ich wollte Dich nicht lieben. Ich wusste bereits dass
erste Mal, dass es ein Fehler sein würde. Ich kann nichts
dagegen tun. Meine Gefühle sind stärker als mein Wille,
nein, meine Gefühle SIND mein Wille. Es tut mir so Leid. Ich
wollte das nicht tun. Ich wollte es nicht wieder zerstören. Es
ist meine Schuld. Ich habe alles verloren. Allen voran
meinen Mut. "Das wäre es besser: nicht geboren" sagt
Goethe. Nein. Ich will mich nicht geschlagen geben. Du
machst einen Fehler, und ich würde ihn Dir gerne
beweisen, aber es geht nicht. Entscheidungen sind für Dich
bindend. Was ich sage ist sinnlos. Was ich fühle wertlos.
Ich will nicht, dass es so ist. Wie konnte das nur passieren?


Faustus am Boden - 14.01.02 at 00:37:17




sonntag

1. lange schlafen
2. bruckner's 7. ganz hören (nicht sehr konzentriert: bei frühstück und sonntagszeitungsüberflug)
3. artikel über k. kraus (jüngstes von 9 kindern, monatliche rente aus der vatererbschaft, fast alle texte vom ihm in der fackel *1899, text-sammlungen)
4. kracauer (ginster, georg, offenbach wartet im regal)
5. jung-stilling (konservativ-religiös, kein aufklärer, aus ärmlichsten verhältnissen wie moritz)
6. w. benjamin (notiere mir die frühschriften für die bibliothek; trauerspiel lesen?)
7. wäsche aufhängen im keller
8. spaziergang zu zweit: eisbedeckte wege zwischen kleingärten
9. kartoffelpuffer mit edamer-käse backen (gleich?)
10. den alten besuchen (ich hoffe, er lebt noch - man weiß ja nie)
11. grandioses konzert gestern mit liedern für bariton (ganz starker eindruck: an manchen stellen war es lauter, als bei einem rockkonzert;)
12. nachts lese ich weiter mein lawrence ferlinghetti-spaghetti. er hat humor. jazzdichter & buchhändler in san francisco. 'hund', 'autobiografie' etc.
13. früh aufstehen morgen: das ist ein unglück;)
14. ? : 14 !

15. wieder war alles dunkel, keiner öffnet die tür. ich rufe im krankenhaus an: "station 4, zimmer 140!"


Dieses Zimmer kenne ich, oh ja, und den Staub im Sommersonnen-Lichtstrahl der Dielentür. Opa ärgert sich über mich, weil ich ihn imitiere: er spuckte ins Stroh.
Scherben lagen im leeren Raum, die Fenster zerdeppert, scharf und gefährlich. Spinnengewebe, abblätternder Putz und Dreck auf den Holzdielen im Nachbarhaus, im Wohnzimmer der Mäuse und Käfer.
1.9.01


ja
Erinnerung ist eines meiner Lieblingswörter.

Gefühle
Vorstellungen
Bilder
Zwiebelschalen
Jahresringe
assoziieren

Je konzentrierter und aufmerksamer, intensiver Du im Jetzt / im Augenblick / in der Gegenwart lebst, desto mehr Erinnerungen kommen. Neues sehen, Fremdes. Entspannt sich öffnen, wie eine Blüte sich dem Licht hingibt: wieder sehen wie ein Kind, beeindruckbar

.

musikalische Strukturen : die Zeit vergeht, Musik macht sie sichtbar

.


SICH übergeben

Du gebrauchst die Metapher 'kotzen'. Ich finde, das sagt schon alles: niemand will Kotze (fr)essen, außer Hunde vielleicht, die fressen auch Scheiße - manchmal.

Klar, gegen 'brainstorming' haben ich und Herr Schiller (Friedrich) nichts, und die Surrealisten erst recht nicht: die haben derartiges sogar veröffentlicht.

Wann kotzt man? Entweder Du hast zu viel getrunken oder gegessen, oder das Essen war schlecht (!) oder Du bist krank. Wenn ich krank bin, kotze ich manchmal, aber niemand ist besonders froh darüber.


Ein Sonntag im August

Hab' gestern einen Strauch Rotbuche bewundert: diese edlen SCHWARZEN Blätter mit feinem Rot an den Rändern.
Die Kornfelder abgeerntet. Vor dem Regen wird Sonntag Abend noch schnell Heu eingefahren (die Bäurin steht hinten auf dem Anhänger und schwitzt)
Im September die Rübenernte (das konnte ich mir merken)

Wir schleppen die Einbauküche ins Nebenhaus. Die Einzelteile stapeln wir im Wohnzimmer. Eine schwüle Hitze! Wir wischen uns mit Handtüchern den Schweiß von der Stirn. Wir grillen im Garten: trinken Clausthaler aus kleinen Flaschen und Wasser aus Weingläsern. Sie fahren nach Berlin und wir an der Weser entlang, überqueren mehrmals den Fluß. Im Wasser bei Hameln die Schatten der Häuser. Die Bäurin, der Traktor, das Heu. Noch ist es sehr warm. Die offenen Fenster, der Fahrtwind, zwei Ballonfahrer. Die Seiten der Häuser mit Schiefer behängt. Häßliche Gebäude, aber auch großzügige, geräumige Anwesen.

Sie war mit ihren Freundinnen zum Baden. Am Gymnasium hat sie jeden Tag mindestens sechs Stunden Unterricht! Heute zeigt sie mir ihre erste Zehnfingerschreibmaschinenübungsseite: ganz kleine Buchstaben.
Zusammen den Tatort gucken (ich nur den Anfang), heute die Ernst Jandl - CD-ROM 'Otto's Mops' [trotzt]. Die hatte ich in Berlin gekauft und ihr geschenkt: lustig, spielerisch.


Ländliche Idylle

Die Gartenpforte war überwuchert von kleinen, wilden, roten Rosen. Der Blumengarten umrandete zwei Seiten des alten Hauses am Dorfrand. Am Zaun entlang ein schmaler Streifen mit den verschiedensten Blumen: mit dicken Dalien, von Bienen umsummt. Ein unebener Rasen.
Der grün-weiße Gartenpavillon wurde bewohnt von zwei kleinen Katzen, die auf dem Tisch und dem alten Sofa rumtobten. Knochen und Fleischreste lagen verstreut, einige Fensterscheiben fehlten. (Hier hatte ich einmal in 'Die toten Seelen' gelesen und war darüber eingeschlafen.)
An der Frontseite des Hauses stehen zwei Pflaumenbäume, eine Tanne und ein Apfelbaum. Nebenan ist der Gemüsegarten: eine große Fläche. Am Weg die Hecke. Hin zum Nachbarn gingen wir meistens durch den Garten.

Ein Feldweg mit tiefen Furchen führte hinunter zum Wald: ein kleiner, aber schöner Mischwald. Ein verwachsener Teich mit dunklem Wasser und mit Fischen lag im Schatten der alter Bäume oder in der prallen Sonne.
Nach links führt ein Hohlweg hinunter zur Quelle. Sumpfiges Gebiet, festgetretene Pfade, ein Wall und knorrige Buchen. Ein mächtiger Eichenstamm versperrte lange Zeit den Weg.
Es kamen Männer mit Motorsägen und lichteten den Wald, der an einigen Stellen vom letzten Orkan zerzaust war.
23.8.01


GüTeE - 13.01.02 at 23:25:08




schön......


chintz * - 13.01.02 at 23:15:31









die tage sind nächte und die nächte sind tage. die welt steht kopf und hinter allem dieses gefühl, daß es richtig so ist. die haare sträuben sich und die hände zittern, aber es ist richtig so. das herz klopft wie verrückt und der schweiß läuft die stirn hinab, aber es ist richtig so. die meteorologen berichten von stürmen und orkanen, von windhosen und taifunen, und es muß so sein. hochwasser und sandstürme, menschen, die ein leben lang reisen, andere, die in einem zentrum sitzen, lebenslang, alles richtig so. auch gibt es solche, die können ihre zukunft nicht finden und haben die vergangenheit vergessen. kein problem. wir drehen uns um achsen, geben unsere gene weiter und vermengen uns lustvoll zu einem reigen. nachts scheinen lichter durch die dunkelheit, und es wird an tischen gesessen und gedichtet, man schreibt von sich, von anderen, von fremden, als ob man darum wüsste, als ob es richtig wäre, dies zu tun. andere essen nur an diesen tischen und im schein von einer million glühbirnen versichern wir uns unserer anwesenheit auf diesem stück erde.




monsun_rave boomtown/sahara - 13.01.02 at 22:01:13




Ein dankbares Nicken noch mal in die Runde,
die die ehemalige Stille in Scheiben
geschnitten hat.
I`m so sorry, mein Lieber
die Verwirrung nicht aus meiner Tastatur


J. und der letzte bläst bitte mein licht aus * - 13.01.02 at 20:53:11




Meine Text für die Karte an Moni ist fertig. "Liebe Mona, ich hatte eigentlich gedacht, Sie hießen "Moni". Schade. Vielleicht treffen wir ja uns bald einmal am Fahrkartenautomaten. Ich würde Ihnen gerne aus Dankbarkeit ein Kurzstrecken-Ticket spendieren." Finde ich eigentlich schön unaufdringlich. Bei der Abschlusslektüre greife ich nach der Tasse, um zur Feier der Vollendung (noch?) einen Schluck Cappuccino zu nehmen. Die Tasse ist aber nicht nur bereits leer, sondern schon zurückgeräumt in die Küche und im Spülstein abgestellt. (Von mir? Ich erinnere mich nicht.) Hoffentlich habe ich Moni nicht schon früher geschrieben, einen Blumenstrauß versprochen und unsittliche Anträge gemacht. - Dostojewskijs "Der Idiot" habe, schreibt er, Kapielski so schnell wie möglich gelesen, um nicht ständig wieder vergessen zu haben, welcher Fjodor Iwanowitsch wer ist. "Sozialmanierismus" ist 2001 - 429 Seiten in labberigem Einband - wieder bei Merve rausgekommen (nicht gleich bei 2001), obwohl (oder weil?) man dort 1998 auf dem inneren Deckblatt beim Namen des Verfassers locker das "s" vergaß. Nicht nachtragend, der Mann - oder hat er's inzwischen vergessen? - Vom Vergessen ist nach großem crash auch Rita (Laura Elena Harring) in MULHOLLAND DRIVE heimgesucht. Offenbar das Thema der Saison. Komisch die Parallelen zu MEMENTO. Zur Amnesie scheint irgendwie immer ein dicker Batzen Kohle dazuzugehören. Vermutlich hat auch Lynch nach der Drehpause vergessen, wie die einzelnen Szenen zusammengehören. Nun sitze ich nach der Vorstellung mit Anne, Rosi und Geli zusammen, muss aber feststellen, dass die Damen mehr an Silikonfragen, weniger an der plot-Konhärenz interessiert sind. Ich versuche mich in das Gespräch einzubringen, verwechsele aber wieder alles (start-up-BH und push-up-Unternehmen). Am Tisch noch ein Politologe (Asienexperte) im Pepita-Jackett und auch sonst sehr schick. Eigentlich habe er alles verstanden, nur sei es bei einer Szene mit Betty wg. Naomi Watts bei ihm zu einer Blutumleitung gekommen, die sein Hirn unterversorgt gelassen habe. Da sei er ganz rausgekommen. Anne fliegt morgen nach Indien, Geli übermorgen nach Portugal, Rosi muss gleich heim, um Harry Potter weiterzulesen. Allein nach hause.


anus horribilis * - 13.01.02 at 19:27:36




Odalisken und Winter

Im Flur meint er plötzlich: 'warte mal, du kannst gerne den Glenfiddich mitnehmen.' Dann fügt er noch erklärend hinzu: 'ich will ja nicht geöffnete Flaschen mit umziehen, weißt du ...' Er drückt mir also die Flasche in die Hand. Eine angebrochene Flasche, was soll denn das sein ? Ich weiß genau, er kommt sich dabei sogar großzügig vor. Bestimmt fragt er mich irgendwann, ob ich ihm zum Beispiel den Wagen leihe, um mir dann, denn ich gebe mein Auto nie her, das versteht sich von selbst, vorzuhalten, daß er mir ja einmal diesen Glenfiddich geschenkt habe. Er mißversteht meine Zurückhaltung und meint: 'warte, ich gebe dir noch einen Sack.' Er sagt immer 'Sack', obwohl das ja in Deutschland kein Mensch freiwillig sagen würde. Er packt mir eine Ammerschlägertüte und ich denke noch, daß das eigentlich ganz gut paßt, die machen ja auch demnächst dicht. Weil ich weiter muß zur Galerie, nehme ich also die blöde Tüte, verabschiede mich von Valeska und knöpfe den Mantel enger.
Auf der Treppe zähle ich zu den Stufen ein Kindergedicht ab:

'The queen of hearts
she made some tarts,
all on a summer's day.
The knave of hearts,
he stole the tarts,
and took them clean away.'

Ich trete auf die Bockenheimer, fette mir die Lippen mit Labello Rosé.
Die Tüte werfe ich weg.


P. Aristide - 13.01.02 at 18:41:49




@buh
Sorokin steht hier rum:
oh wie dumm (von mir;)

KLGonline (mit Dank an Thorsten)

Im alten Duden fand ich den Ausdruck: 'Fluchtbild' (Perspektive/Fluchtpunkt)

Brücke, etwas überbrücken: Ost/West, Europa/Welt, Mensch/Mensch, Tier/Mensch usw.

Unter einer Brücke ist Trennendes, z.B. eine Autobahn, ein Fluß, Bahnschienen (Zahnlücke)
Eine Brücke braucht feste Fundamente und Pfeiler. Oft sind Brücken gewagte Konstruktionen.
Tower Bridge, Golden Gate Bridge, Alte Neckarbrücke in Heidelberg, die Stadt Brügge
Eine Brücke verbindet Land mit Land, ein Tunnel ermöglicht die Durch- und Weiterfahrt.

Floß, Baumstumpf, Balken, Steg, Landebrücke, Bohle (aus einem Stamm), Prügel, Plattform, Heubühne (Zwischenboden), Bettstelle über dem Ofen


GüTeE - 13.01.02 at 17:26:36




"Ich bin nur stehengeblieben, um voranzukommen."


ECHT * - 13.01.02 at 17:24:58




Lischke kippt mit dem Stuhl nach hinten, um in das Waschbecken zu aschen. Über die Schulter. Das erste Mal. Die sitzt jetzt am Bahnhof Eberswalder und fragt nach Euro. Da kam dann ein Brief, von einer Stelle, ich sollte einen Test machen, weil Frau Soundso, ich weiss nicht mehr, wie die Krankheit hiess, also AIDS war es nicht. Ich hatte dann ja auch nix. An dem Bahnhof steig ich nie vorne aus, damit ich sie nicht treffe, wie sie da hockt mit ihrem Köter, sieht echt scheisse aus, nicht so wie damals. Ich hatte erstmal die Schnauze voll von Vögeln. Und jetzt das. Wie hiess die bloss? Also, es wäre besser du gehst auch. Ist aber eher unwahrscheinlich, hat sie gesagt. Tut mir leid. Echt.

Er hat gerade Geld. Er macht einen neuen Film, hält Hof in Charlottenburg, wo alle um einen langen Tisch herumsitzen und überbackenen Ziegenkäse essen, sehr winzigen, und Hühnerspiesschen, wo sich der Kellner nicht entschuldigt, wenn er sich dreimal verrechnet. Sie sitzt am anderen Ende, still. Die Nachbarin spricht über die Vorteile von Bier gegenüber Wein, der Gesundheit zur Liebe. Lischke ist laut und umzingelt von bemalten Schauspielerinnen. Woher kennen wir uns eigentlich fragt die Nachbarin, aus dem Fernsehen sagt sie. Und geht auf die Toilette um sich zu übergeben.


Lotos - 13.01.02 at 17:20:26




rave goes on and on and on ... merci


---´---,--´--,-´-,-´,-´-----@ * - 13.01.02 at 16:45:53




@ sasa und GüTeE: was ist mit sorokin: "die schlange" oder auch aus dem südwesten dragan velicik?


buh - 13.01.02 at 16:10:56




@ sarin: aber der kaffee war gut?


Judie * - 13.01.02 at 16:05:22




Zu sehen, wie das Leben einen Optimisten zermürbt.


Faustus Cassel - 13.01.02 at 15:38:12




Kann das sein? Habe ich wirklich die letzte Nacht mit diesem Typen verbracht, der mich jetzt an die Tür bringt, mich verschlafen anlächelt? "Na, vielleicht sprechen wir uns ja in den nächsten Tagen einmal..." und Mach's gut...".
Ich stehe im Gang des Hotels in der 34sten. Benommen taumele ich zum Aufzug - alles golden - es nervt mich so... Alles glänzt, ich sehe mein verzerrtes Spiegelbild in den Armaturen. Vom 19. in den 1. Stock, am grinsenden Portier vorbei,..."Have a beautiful sunday, young lady!"...hahaha...durch die Drehtür, und endlich Luft, Lärm ...ich stolpere weiter. Meine Beine wollen keine kräftigen Schritte machen, und wohin ich eigentlich gehe, weiß ich noch gar nicht.
Erst kriegt der Typ keinen hoch, stößt mich weg... Warum bin ich eigentlich hier!? Wieso tu' ich mir so weh? Er kommt verärgert aus dem Bad...Legt sich neben mich. Das Bett ist so riesig wie alles in diesem verdammten Hotelzimmer. Wir sind verloren hier...
Ich gehe Richtung Norden, hab' Hunger. Das Erlebte dreht mir den Magen um - schmeiße den Bagel wieder weg. Meine Schritte werden schneller. Ich fürchte, ich komme nie an.


sarin * - 13.01.02 at 08:55:19




-Vielleicht nochmal zum mitschreiben-

oder

*bet you can't hit this*

Alles ist Energie. Mit "Alles" ist alles gemeint: Materie genauso wie deine Gedanken.

Es kommt darauf an worauf Du Sie konzentrierst.

So positiv wie moeglich sollten sie sein.

...und nur wenn sie vom Herzen kommen sind sie wirklich wahr (und in der Folge effektiv)

beziehungsweise unkonditionell (und in der Folge gut).



Goldmund Montreal - 13.01.02 at 06:47:19




Zwei Wochen Turnier in Paris. Die dritte und vierte Runde fallen ins Wasser, denn erst am späten Nachmittag weckt mich der Lärm auf der Straße. Nach der fünften Runde zu Jean-Jacques, Denis und François-André ins Café de la Régence. Sie fragen schon was los ist. Opium wohl gar? Auch die sechste Runde: verschlafen. Die achte Runde dann auch noch. Vor der neunten und letzten Runde der Zweifel: dafür diese zwei Wochen?

Du wachst auf in einem Traum: nach der dritten, vierten, sechsten und achten Runde. Jedes Mal wie aus der tiefen Bewußtlosigkeit. Wieder ein traumloser Schlaf statt einer Runde. Dafür diese zwei Wochen.


off. - Der Salon der Madame de la Popelinière - 13.01.02 at 04:38:22




brutto & netto


Ändert sich was mit dem neuen Urheber-Recht? Ja.
Was verdienen UrheberInnen in Deuschland? 20 bis 30.000 DM brutto im Jahr, das sind im Monat:
Lit.-Übersetzung: 2000
Journalismus: 3600
Komposition: 3000
Cutten: 2000
Bildende Kunst: 1450
Presse-Fotografie: 2281,- DM brutto
(=Rückseite eines Plakates der Gewerkschaft)

...jetzt müßte man nur noch wissen, was der Unterschied ist zwischen brutto und netto: frag' am besten Herrn Scharping;) oder (besser) den Duden (wenn auch den von 1955):
brutto = mit Verpackung, OHNE Abzug der Unkosten
Nettoertrag = Reinertrag
Beim Lohn & Gehalt habe ich netto WENIGER, aber ich hab's wenigstens, wenn auch nicht allzu lange;)



GüTeE - 13.01.02 at 02:47:15




Werde ich einmal lesen, Sasa! nur sicher nicht auf russisch: so gebildet bin ich nicht und zu alt, es noch zu lernen (unser Bekannter aus Moskau kann kaum deutsch;)

– es wird weniger Lyrik gelesen –

kann ich von mir nicht behaupten: ich lese nicht nur mehr (nein: überhaupt) Lyrik, sondern versuche sogar, Gedichte zu produzieren! Das Problem ist nur: sie lassen sich nicht 'herstellen' (oder glaubst Du das? Poe dachte so) Träume lassen sich nicht 'kommandieren', das Unbewußte ist sehr mächtig (fast so eine Art 'Gott')
Handwerk & Wissen sind wichtig.
Manche Gedichte fallen einem wie reife Früchte in den Schoß (nur muß man dazu unbedingt mit einer Schürze unter einem Obstbaum sitzen, möglichst im Herbst;) auch Picasso hat sehr 'schnelle Bilder' gemalt, und manche sind 'genial', oder Goethe ...

'Wer soll das alles lesen?'
Niemand SOLL nichts lesen. Gedichte sind Botschaften an Einzelne. Flaschenpost. Snail-Mail.

Lyrik konsumieren? Nein, unmöglich. Beethoven's 9., Wolfgang Rihm? Der würde sich bedanken! Pop wird verzehrt, als Markenartikel verkauft, und verzerrt sich, wird alt vom Gebrauch. Kunstwerke sind unerschöpfliche Brunnen frischen, reinen Wassers.
Andy Warhol hat Geldscheine signiert (er kam aus der Werbebranche), Claes Oldenburg hat Alltagsdinge vergrößert...(ihr kennt das) Duchamp, Beuys, Cage, Ligeti, Nancarrow, die Beatles (ohne John Lennon hätte es sie nicht gegeben)

sehen - hören (es kommt nur auf's Hören an, das Verstehen folgt) - lesen (es gibt Leser und Nicht-Leser)

Auch im Alltag gibt es lyrische Momente! Und wenn ich spielende Kinder beobachte: sie tanzen, sind in Bewegung und singen gleichzeitig, reimen, rufen und regeln das Miteinander, unterhalten sich - alles ist noch eins.

DAS Gedicht
gibt es nicht

Sprache ist ganz unterschiedlich Klang, Sinn, rhythmisches Getrommel, Bild, Schrei, ein Flüstern, Naturlaut, ein Benennen der Dinge, ist Zungenbewegung und Luftdruck, Geste, Mimik, Schrift, Tanz, Verstand, Odem, Atmen, Gebrabbel, Genuschel, ein Flüstern, Luftschwingung, ist TON und BEDEUTUNG u.s.w.

Mai-Gedicht

Die Sonne fällt ins blaue Meer,
und keine Wolke trübt den Tag;
es blüht nur kurz die Kirsche: sieh!
Schon ist´s vorbei mit bunter Pracht,
doch bald lacht dir der Früchte Zahl,
zu feiern wieder Abendmahl.


GüTeE _5.9.01_leicht verändert - 13.01.02 at 02:11:33




http://213.155.72.24/users/aus-satz/bilder/B6.JPG


Shoot *** für den neuen Tag - 13.01.02 at 00:45:32




Lieber GüTee: wenn, dann nur auf Russisch. Es gibt noch keine brauchbare Übersetzung vom "Krieg und Frieden". Vielleicht die von Röhl, aber da ist das Format blöd.

Sehr zu empfehlen: "Reiterarmee" von Isaak Babel und Turgenjews "Erste Liebe".


Sasa - 13.01.02 at 00:37:12




Eines Morgens im Sommer stand Reza Bolbol schon sehr früh vor meiner Tür. "Hast Du Zeit?" Morgendämmerung überzog den Himmel mit Rosa und die Luft so hell und feucht wie das Blau der Milch. "Wohin?" Er lächelte und ich holte mein Fahrrad aus dem Keller. "Schneller", Reza lachte und trat in die Pedale, ich mühte mich mit meinem Herrenrad ohne Gangschaltung. Die Speichen summten und wir fuhren durch den Maiwald hinaus auf die Dörfer. Die Zweige von Obstbäumen hingen über Holzzäune, mir wurde leicht schwindlig von den Gerüchen und der Frische, vom Vogelsang und den Farben des Himmels.
Wir bogen in eine schmale Straße ab, die immer steiler wurde und in der Ferne in einem Waldstück verschwand. Atemlos warf ich mich in die Pedale und schrie nach Reza, er solle auf mich warten. Mittlerweile hatte er das Waldstück erreicht und verschwand aus meinem Blickfeld. Schwitzend zog ich nach und keuchte den Berg hinauf. Als ich den Wald durchquert hatte, hörte die Steigung auf, die Bäume lichteten sich und plötzlich öffnete sich der Blick auf ein Tal, die Straße führte über Kilometer bergab, Reza stand neben seinem Fahrrad und grinste mich an. "Na?"
Ich warf meinen Drahtesel in die Wiese und setzte mich auf Rezas Gepäckträger. Als uns der Fahrtwind um die Ohren pfiff begannen wir gemeinsam. Zu schreien.


monsun_rave boomtown/sahara - 12.01.02 at 23:57:16




Die Reime
alleine
machen noch kein Gedicht:
ein Könner darf sogar
auf sie verzichten.


Alfred's Radiokasten

Alfred Döblin hörte gerne (nicht so aufdringliche Hintergrund-) Musik beim Schreiben: nee, is' nich mein Ding! Nachdenken und träumend schreiben (MICH vergessend) kann ich nur, wenn es still ist. Beim Komponieren und Noten studieren (innerlich singen & sich konzentrieren) ist es noch schlimmer. Beim Üben war ich immer allein. Stören lasse ich mich gerne: kein Problem.


GüTeE 1.1.02 - 12.01.02 at 23:17:32




http://www.paris.org/Musees/Louvre/Treasures/gifs/venusdemilo.jpg


Ich sehe gut aus.

Du siehst gut aus.

Er sieht gut aus.

Sie sieht gut aus.

Es sieht gut aus.

Wir sehen gut aus.

Ihr seht gut aus.

Sie sehen gut aus.



Goldmund Montreal - 12.01.02 at 22:36:00




Sasa, du darfst es gerne auf russisch lesen;) Die P!C#s finde erstaunlich geschlossen.
un danke uk buh: dat frait mi!
Habe eben ein unglaublich gutes Konzert gehört mit Liedern von Brahms, Schubert und Ralph Vaughn Williams, bzw. Platen, Goethe und Stevenson. Wie altklug wirkte der Goethe nach August von Platen * 24.10.1796. Dass der engl. Erzähler von 'Die Schatzinsel' und 'The strange case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde' auch Gedichte schrieb, war mir neu, * 13.11.1850.


GüTeE im Fass - 12.01.02 at 22:25:05




Tag 6


justusjonas hd - 12.01.02 at 21:25:01




Während die bierseelige Runde über Reihenhausabbezahler mit liebevoll eingerichteten Kellerbars lästert, plötzlich ein Einwand aus der Tiefe der Runde, der Urheber nicht mehr nachzuvollziehen:
"Noch schlimmer sind Dauercamper, fein mit Wohnwagen und Vorzelt!"
Mein Blick senkt sich...


FlyingDutchman ....Wohnwagen zu Verkaufen - 12.01.02 at 19:43:30




unverfänglich


Nachsendung * - 12.01.02 at 18:47:44




das klavier
yamaha hat drei gekreuzte stimmgabeln als logo.
schliesse deine hand und du hast nichts. öffne deine hand und du
hast die ganze welt. immer dieser umschwung von USB nach
Princess. mobeilo oder sonst ein name, ein typ auf jeden fall der
dir sehr nahe kommt. nimm ihre hand. sie: spürst du meine hand.
er: sie ist kalt und rauh, übersäät von schwielen aus den kämpfen
der letzten jahre. das ist wo sich die wahrheit versteckt. und
die felsen sind steine. luder gelesen in der inbox. sowohl sie
als auch er. sich gegenseitig luder nennen.
so unverfä


Auflage versandfertig * - 12.01.02 at 18:46:54




@gaspard de la nuit: j'aime beaucoup comme tu racontes......


buh - 12.01.02 at 17:46:10




"we must give roses a chance"
(Bengisu)


Judie_ with roses * - 12.01.02 at 17:43:15




and we got to get ourselves back to the garden


conspiracy * - 12.01.02 at 17:36:19




Made in Heaven

When I have lied down beside her, I was already naked and my skin was shining. She was still wearing her white socks and golden sandals, and a stocking-band slipped over her upper arm, a translucent top, which had slipped over one of her breasts, she was laying there, her leg easily bended, as in asleep, only her hands left to the head to keep a crown of flowers from falling down, and her hair was hanging down over the edge of the black leather sofa. Her red lips! And "Cicciolina, my little sheep" I said to her, she does anything whatever she wants to do with me, for example because she insisted, I had put gel on my hair before we made love. Her eyes half closed , that’s the way I wanted to take her … But that moment Jeff has burst into the room. Don’t move ! He shouted and kept us as we were, so that you may see us as the same until today.

http://mitglied.tripod.de/SubRosa/Ilo.jpg


buh - 12.01.02 at 17:36:09




"We are stardust. We are golden."
(J.M.)


conspiracy - 8½ * - 12.01.02 at 16:57:58




sasa, ja, ja, und nochmals ja.


conspiracy * - 12.01.02 at 16:53:39




"Krejcerova sonata" muß man gelesen haben, wenn man Tolstoj "lesen" möchte. Überhaupt davor "Smert Ivana Il'itscha" und danach "Voskresenie". "Vojna i mir" im Winter sehr langsam und so, "Natascha in der Oper": besser gelingt das Erzählen nicht. Nebendran Thomas Manns Aufsatz über Tolstoj, Tolstojs sensationelle Meinung über das Nichts des Shakespearismus und z.B. heute Abend: "Was ist Kunst?".


Sasa - 12.01.02 at 16:29:44




Vom 'Narrenschiff' (Sebastian Brant) war ich enttäuscht und die Kreutzersonate von Leo Tolstoi muß 'man' nicht lesen, oder?

Z.Zt. lese ich Gustave Flaubert: 'Éducation sentimentale' und bin begeistert!
Ein witziges, modernes Buch ist der 'Ulysses' von James Joyce; auch das 'Porträt des Künstlers als junger Mann' habe ich gern gelesen.

'Schwarzes Blut' von Louis Guilloux las ich zweimal. Der 'Held' Cripure (ein Versager?) wurde mit Don Quijote verglichen. (Das Buch schildert einen Tag des Jahres 1917 in einer bretonischen Provinzstadt. Cripure ist ein Liberaler inmitten von Opportunisten, Zynikern und Ultranationalen.
Der Autor ist 1899 als Sohn eines Schumachers geboren in Saint-Brieuc, war Mitglied der Résistance etc. Er ist 1980 gestorben. 26.1.01)

Francois Rabelais: Gargantua (wunderbar, witzig!)

Sehr poetisch: 'Daphnis und Chloe' von Longos, 'Undine' von Fouqué und 'Carmen' von Prosper Merimée.
Kürzere Novellen: 'Der nächtliche Gast' von Wolfgang Bächler, 'Das fliehende Pferd' von Martin Walser und vielleicht von Hans-Henny Jahnn 'Die Nacht aus Blei'.

Gedichte von Karl Krolow, Paul Celan, Robert Gernhardt usw. Helmut Krausser's Tagebücher 1997-99/Okt-Dez .


GüTeE am 19.4.01 - 12.01.02 at 14:16:06




Altes Haus

Das Scheunentor kaputt, eine neue, weiße Haustür, das Dach wurde erneuert, kein Kirschbaum mehr im Garten. Der Birnbaum, dessen Birnen ungenießbar waren, steht noch. Kein Walnußbaum mehr vor dem Küchenfenster, aber die Birke, die meine Schwester oder/und ich planzten: die ist erwachsen! Kein Holunderbaum ('Flieder' sagten wir) Der Holzschuppen mit Hühnerstall und Werkstatt: zusammengesackt, ein überwachsener Erdhügel! Das leerstehende Nachbarhaus mit den vielen Bäumen: eine ebene Wiese, schon lange. Nebenan auf des Teiche's Eis wären wir fast eingebrochen. Im Wald könnte man stundenlang spazieren gehen: das haben wir früher einmal gemacht. Ein entfernter Verwandter arbeitete untertage im Schacht.
Einmal waren wir kleinen Kinder mit Oma im Wald und haben Blaubeeren gepflückt. Während der Mahlzeit saßen wir auf einem Baumstamm, der am Boden lag, und aßen die mitgenommenen Brote.


GüTeE gaspard de la nuit - 12.01.02 at 01:40:05




"ziehmlich" - hah - es gibt immer diesen einen makel, den
man nie los wird. und selbst wenn man deutsch studiert
wird er im unbewussten moment wieder heranschleichen
und dich narren wie am ersten aller tage. verdammt.


Faustus Cassel - 12.01.02 at 00:07:24




@Leonce: "The soldiers wife" performed by P.J.Harvey


Judith on the balcony * - 12.01.02 at 00:06:50




Il faut que j'aille au bout du monde
pour savoir si la terre est ronde....
(Gaspard)


buh - 12.01.02 at 00:05:43




"So ziehmlich jeden Tag"


Kinder Kinder * - 11.01.02 at 22:06:49




Liebeslied

Gestern Nacht lag ich noch lange wach
Hab darüber nachgedacht
Warum man das was man am Liebsten tut
So selten einfach macht
Ich hab Angst, dass ich Dich verlier
Obwohl ich Dich so mag
Ich träume nur von Dir und mir
So ziehmlich jeden Tag
Ich hatte immer Angst davor
Mir selber zu gestehn
Dass es nur eine Lösung gibt
Kannst Du mich verstehn?

Ich weiss nicht was ich will
Ich erkenne keinen Sinn
Ich bin mir nicht mal sicher
Ob ich verliebt in Dich bin
Ich weiss nicht, wieviel Zeit wir haben
Egal was auch geschieht
Ich will mit Dir zusammen sein
Dies ist mein Liebeslied

Ich hab mich schon so oft gefragt
Wohin unser Weg wohl führt
Jede Stunde jeder Tag
Hat meinen Glauben an uns geschürt
Falls die Welt zusammenbricht
Wünsch ich Dir viel Glück
Vielleicht finden wir ja irgendwann
Zum Dritten mal zurück

Ich weiss nicht was ich will
Ich erkenne keinen Sinn
Ich bin mir nicht mal sicher
Ob ich verliebt in Dich bin
Ich weiss nicht wieviel Zeit wir haben
Egal was auch geschieht
Ich will mit Dir zusammen sein
Dies ist mein Liebeslied

Ich weiss jetzt was ich will
Ich will nur Dich allein
Wir kennen uns doch schon so lang
Anders kann es nicht sein
Ich weiss dass ich Dich liebe
Egal was auch geschieht
Ich will mit Dir zusammen sein
Dies ist mein Liebeslied


Faustus Cassel - 11.01.02 at 21:10:42




glückzugreifen

zuerst schaue ich durchs fenster herein, draußen ist sommer, dämmerung, und ihr habt drinnen schon licht gemacht.
ich halte die zwei päckchen marlboro in der hand, eins für dich und eins für mich und sehe euch an, wie ihr durch die zimmer geht. für einige augenblicke stehe ich draußen, vor meiner eigenen wohnung und sehe euch einfach an. ihr redet und lacht, ich weiß nicht worüber, aber das ist mir auch gleich. ich betrachte euch, das stumme lächeln in euren gesichtern.
als ich die tür aufschließe, höre ich musik und euer schweigen. im zimmer sitzt ihr nebeneinander auf dem sofa, der fernseher läuft, mtv, und ihr schaut euch einen konzertmitschnitt an. ich lege die zigaretten auf den tisch, setze mich auf den boden. zu euren füßen sitze ich, eine hand legt sich in meinen nacken, und ich weiß einen augenblick lang nicht, wem von euch sie gehört. keiner von uns spricht, wir sehen einen musiker am klavier sitzen, er spielt und singt, like a stone i fall into your eyes, der rhythmus kommt von irgendwo her. er hält die augen geschlossen und bewegt ruckartig seinen kopf. verrückt sagt einer von euch beiden, und der andere: wie ein vogel.
ich lege meinen kopf an ein knie, ich schaue mich nicht um.


Anna Luz Exhauptstadt - 11.01.02 at 14:11:02




Oregami und Salami

Ich bin einer
der Alten,
denn
meine Haut
die rote,
bekommt langsam
Falten


hardmate Rheinbrohl * - 11.01.02 at 14:10:59




Der amerikanische Weg of War

*
hätte man damit rechnen können?
r. - 12.09.01 at 00:26:54
*
Hätte man.
*
Die Teelichter hoch. Hebt hoch!



Eiseisbaby München, Bayern - 11.01.02 at 12:57:47




"Mein Hintern war eiskalt, wie wir da auf der Treppe saßen. Aber ich wagte nicht, ihn mit hineinzunehmen."
(Armanda Sukram)


buh - 11.01.02 at 08:31:23




Bester Sebastian,

es hoert sich gut an. Du machst Deutschland schmackhaft, ja. Macht mich beinah wuenschen, dem Land einen Besuch abzustatten.
Ich habe gestern George verlassen. Das ging nicht mehr. Ich habe alle Buecher gelesen, alle CDs gehoert, alle Videofilme geschaut. Dabei habe ich einn fabelhaften Film von Julian Schnabel entdeckt, der auf Kuba spielt und in dem ein schwuler kubanischer Errol Flynn vorkommt; ausserdem noch Johnny Depp, in einer aeusserst befremdlichen Rolle. Ich bin nun weitergezogen, Richtung Fluss. Dort wohne ich hinter grosen Fenstern, die einen wunderbaren Blick auf den Fluss garantieren. Es ist seit gestern wieder einmal sehr warm.
Abends traf ich einen Freund aus Bangkok, mit dem ich auf der Khao San Road war. Wir haben sehr viel gelacht. Wir haben dann Bier gekauft und wollten uns an den boardwalk des Chao Phraya setzen, aber es schien eine schwule cruising area zu sein. sehr befremdlich, dernn wir wollten ja gar nichts schwules machen, und dann waren wir umgeben von diesen schlimmen thailaendischen Maennern, die uns immer anstarrten. Sehr sehr strange. usserdem verirrten wir uns mit dem Auto in der Stadt, und wir unterhielten uns ueber einen gemeinsamen Bekannten, der vorgibt, ein Tourist zu sein und immer neue Thai-Freundinnen hat, der aber in Wirklichkeit hier lebt und einen Freund hat.
Bangkok ist KRASS.
Gruesse.


TomTom i - 11.01.02 at 05:39:03




naja

wie glücklich alle sind
wieviele zusammen um mich
wie werde ich so?

wie traurig alle sind
wie einsam so viel leute um mich
warum sollte ich?

wie jeder für sich
wie sehr sie es selbst könnten (können)
wie ich?

wer ich?
warum ich?

wie lange noch?
wie?


drogenfreundefrauenmusikmehrwenigeralles
ich


... und das in heidelberg 3.44 uhr
nicht grund genug


aka lenz hd * - 11.01.02 at 03:49:17




Pic #4, das ist wieder sehr schön.


Sasa - 11.01.02 at 01:55:36




dagegen www.heaven.org : "coming soon". jaja. die anderen sind wenigstens ehrlich.


sold my soul * - 10.01.02 at 23:28:43




ich wusste es ja schon immer:

www.hell.com


last words * - 10.01.02 at 23:09:43




Tag 4



justusjonas hd - 10.01.02 at 20:28:05




wie gehabt,

four for you,
and a new...

[ P!C #5 ]


MARiO @es-geht-weiter.de - 10.01.02 at 17:06:35




Wie Du siehst, wie Du siehst, wie Du siehst
Ist hier alles so, wie Du es verliesst.


Faustus Castel - 10.01.02 at 15:02:28




ein schlot vor dem bürofenster, der seine abgase in die kalte blaue winterluft abgibt...dunkelblau schönste farbe der welt...münchen, jetzt, u-bahn fahren am morgen, ins büro. ungewohnt soll es niemals zur gewohnheit werden...dieses neue proletariat, mehrwert schaffend für stockoptions, die irgendwann völlig verfallen...aber man will sich ja abgrenzen...white collar...und computer, die radioprogramme bestimmen...bangkok wäre schön jetzt...alles gute, tomtom...danke für die mail...bestes


Sebastian munich - 10.01.02 at 12:26:04




Vielleicht auch weicher Kopp', hmmm?


LL Weltstadt mit Schmerz * - 10.01.02 at 12:04:16




Sind wir doch mal ehrlich ....

In unserer heutigen Lage, das muß man doch einfach zugeben, sieht doch jeder, wenn man die Dinge mal bei Licht betrachtet ... Alles um einen herum: Geht doch alles den Bach runter! Hätte man sich alles denken müssen, an Warnungen hat's doch nicht gefehlt: DIE KRISE! Man dachte, es wird schon nicht schlimmer, wozu sich also aufregen ?
Aber Pustekuchen, das nimmt kein Ende mehr !!

Nehmen Sie zum Beispiel die Kirche ... Was haben die auf den Putz gehauen !
Aber die konnten noch so viele Filialen aufmachen, das hat's kaum gebracht. Um der Sache mehr Schwung zu geben, wurde das Zölibat abgeschafft auch kein Latein mehr! Aber 's war zu spät, sogar im Disco-Teil: Die Leute waren sauer ...
Der Geschäftsführer wurde ausgewechselt, sogar mehrmals.
Zum Schluß hatt 'n Pole die Sache in die Hand genommen
Wieder 'ne Sekte mehr ...

Oder nehmen Sie die Banken, passen Sie nur auf ... die haben auch ganz schön auf den Putz gehauen. In jeder Straße 'ne Filiale. Trotzdem sind sie im Eimer ...
Um die Karten neu zu verteilen haben sie 'ne neue Währung eingeführt, jaja. Was hilft's ?
Die Moneten verlieren jedes Jahr fast 10 % an Wert und das geht schon jahrzehntelang so! Wenn das Geld weniger als nichts wert ist, lebt man auf Kredit: sparen heißt zurückzahlen ...

Na gut, nehmen wir das Militär, was die draufhauen! Überall hatten die mal ihre Basen ... alles verloren. Damit sie wieder Mut bekamen, kriegten sie die Bombe: die Atombombe, damit's auch nach was ausschaut! Aber weil sie mit denen nicht spielen können, sind sie zu nichts nütze. 'Ne kleine humane Intervention hier, 'n bisschen Ordnung aufrechterhalten da, na klar... aber was das kostet! Um unser Militär zu finanzieren, müssen wir Waffen verkaufen!

Und die Familie? Was diese kleinsten Keimzellen drauflosmachen!
Für Papi gibt's Arbeiten, Essen, Schlafen: der moderne Mensch im Gleichgewicht seiner sozialen Verpflichtungen. Für Mammi gibt's Arbeiten, Essen, Schlafen: die befreite Frau, die sich im Beruf verwirklicht... Und Arbeiten, Essen, Schlafen für die lieben Kleinen: 2 1/3 pro Familie! Der Erste wird 'n Versager, der Zweite Arbeitslos, der dritte 'n Fixer und sie leben glücklich und haben viele Kinder ....
Tja ... und dann geht die Glotze kaputt!

Und die Arbeit ? Industrialisiert haben sie wie die Irren! In jeder Gemeinde 'n Gewerbegebiet, Produktionssteigerung, Ausstoßrentabilität... Damit das besser klingt, nennt man's Konsumgesellschaft und Freizeitgesellschaft. Als sie gemerkt haben, daß keiner mehr rackern will, war's zu spät: die Fabriken produzierten bloß noch Arbeitslose, also fing man an, sie zu schließen. 'N Arbeiter, das ist jetzt 'n Arbeitsloser, der Angst hat, um seinen Urlaub!!

Natürlich, ja, die Energiekrise ... völlig klar: das Öl. Alle brauchen sie es und wenn keiner mehr ohne kann, dann zack: Öl zuende! Tja, wenigstens ist's inzwischen so teuer, als gäb's keines mehr. Gottseidank hat man sich da was einfallen lassen! Als dann die AKW's auch nicht mehr so gezogen haben, tja was dann? Bleibt noch die Sonnenenergie...
Sonnenenergie, das ist was Solides, braucht nur die Sonne für zu scheinen! Aber daran mangelt's ja nicht: in der Sahara, in Venezuela, Mexiko, in Texas, im Irak ...

In meinem Alter, macht man sich nichts mehr vor, findet sich ab ...
Trotzdem würd ich nicht gern was versäumen !


Der Mann mit dem weichen Hut * - 10.01.02 at 11:50:57




ach so,

ja, jens...
bevor ich es vergesse. sagt dir DUSTED etwas?


tt * - 10.01.02 at 11:50:07




JES:
Ja, ER kennt das Photo. Ihn hat es belustigt. Und dann zeigte er mir dieses Buch, das kuerzlich in seinen Besitz ueberging. AGAINST NATURE. Sehr seltsam anzuschauendes Foto.


TomTom sunset boulevard - 10.01.02 at 11:40:11




23 Grad Celsius.
Das nette Girl von unserem Restaurant - slash - Internetcafe sagt HI und auch, wie ich:

HAPPY BIRTHDAY ELOISE.


TomTom Khao San Road - 10.01.02 at 11:31:35




bitte.


der, der immer das letzte Wort haben will * - 10.01.02 at 07:37:51




@ TomTom :
In einer WG in Göttingen habe ich vor knapp 20 Jahren mal übernachtet;)

Carl Dahlhaus habe ich im Juli '84 in Darmstadt gesehen, erlebt & gehört. Er kam natürlich spät, als einer der vielen Stargäste. John Cage war krank, Morton Feldman's lecture hörte ich: es gibt sogar ein Video! In dem kurzen Ausschnitt, der gesendet wurde, bin ich nicht zu sehen. Wolfgang Rihm erzählte, dass er mit 11 Jahren angefangen hat, zu komponieren. Er unterrichte nicht, nein (später hat er natürlich unterrichtet.; er ist nur 2 Jahre älter). Ich erlebte ihn noch einmal, da war ich furchtbar krank und erkältet, quälte mich durch die ersten Konzerte und fuhr früh zur Jugendherberge.
Prof. Dahlhaus unterhielt sich am Eingang der Schule mit wem, er genoß die Sonne, war 'urlaubsgebräunt' und strahlte: ein bescheidener Mensch, der ein Gefühl von Freiheit ausstrahlte (klingt jetzt vielleicht 'n bißchen komisch). Bei der Probe des Arditti-Quartetts lag ich oben auf den Sitzen und entspannte mich. Ich machte Yogaübungen und sang Mantras im Badezimmer. Ein Mitbewohner kaufte sich Obst und blieb manchmal zu Hause, um zu komponieren.
Der 'führende Kopf' (theoretisch, praktisch & organisatorisch?) war zweifellos Brian Ferneyhaugh aus Freiburg, bzw. England. Er lief immer mit seinem Schirm durch die Kantine: ein echter Gentleman! Helmut Lachenmann und Manuel Hidalgo auf dem Podium, mit Volker Hein und Hans-Joachim Hespos am Mittagstisch. Eine Amerikanerin zeigte uns interessante Partituren.
Ich habe das Ganze sehr distanziert erlebt und war später nie wieder dort - wahrscheinlich war ich schon zu alt mit meinen 30 Jahren (alles, was hier unter 'release' zu hören ist, war noch nicht geschrieben!)
ETA Hoffmann hat auch komponiert. Schwärmte Schopenhauer (er übte Flöte) nicht für Rossini? Der hat das Komponieren zugunsten des Kochens aufgegeben.
Lektüre: Patrick Roth 'Riverside' & 'Die Nacht der Zeitlosen'; Fritz J. Raddatz 'Ich habe dich anders gedacht'


GüTeE sah den Harry-Potter-Film - 10.01.02 at 00:23:47




in worten ersaufen?


Lucie im irgendwo * - 09.01.02 at 22:45:35




Das aufgewirbelte Wasser der anderen Fahrzeuge wird gleichmäßiger Präzision zu Seite geschoben, durch die Scheibe erwartet man das sich auftuende Panorama der Stadt, sich in leichtem Bogen nach Norden flüchtend, über das Geländer der Brücke betrachtet. Doch nur das braune Band des Rheines mäandert unter grün gestrichenem Stahl, während alles andere in einer dicken Nebelwand verschwindet. Selbst das monströse Skelett des Post-Towers bricht nur dann und wann zwischen grauen Schwaden hervor, während seine Spitze stetig verhüllt bleibt, als ob sich jemand eines Namens schämt. Der Hofgarten liegt still da, ohne Laut und Bewegung, zeitverkehrt, im Zwielicht, feuchtes Grün fließt über zu bedecktem Gelb, und graue Ziegel stoßen himmelwärts. Ein weiß-rotes Absperrband windet sich aus unerfindlichen Gründen durch den Innenhof, und der Wahnsinn der "Cafete", wer erfindet solche Namen, nebst wühltischähnlichem Schwarzen Brett und dem Blaulicht der Toiletten ist gottseidank schnell durchquert, die kühle marmorgeflieste Halle dahinter von angenehmer Stille erfüllt. Eine Treppe hoch, die Tür muss von innen mit Summer geöffnet werden, ein Gästeausweis ist schnell ausgefüllt und ein beflissener Herr in grauer Strickweste und Hornbrille hilft freundlich und in Dialekt, die gesuchten Bücher zu finden. Am Tisch dann, mit Blick aufs Grüngraue, friert der Oberkörper, während die Beine schwitzen, denn die Heizung schafft es nicht, die von geschweißten Leisten gehaltenen dunklen Holzdielen, die als Tischplatte dienen, zu durchdringen, während selbiges für die Stimmen der unter mir Sitzenden kein Problem ist, doch das liegt daran, dass drei Etagen mittels eingezogenen Holzböden in einen hohen Saal gepresst wurden, der er an manchen Stellen akustisch noch geblieben ist, da, wo die Einbuchtungen der Fenster durchgehende Kamine am Rand der Böden bilden. In den Ecken stehen romanische Tympana und biblische Figuren, graue Schleier auf hellem Grund. Eine weiße Stehlampe aus den 60ern beleuchtet die Bücher auf der Platte, und meine Beine schwitzen und mein Oberkörper friert, und Staub bedeckt meine Fingerspitzen und kleine Partikel tanzen im Licht während leise Stimmen an Buchrücken Echos werfen. Als ich nach draußen komme, ist es dunkel und die Lampen gehen an, die Luft riecht feucht und während ich an den Bäumen vorbeigehe knirscht die hellbraune Erde, als ob sie Kies sein wolle.


zak - 09.01.02 at 21:08:50




Nichts Neues. Mann und Frau. Mann und Frau sitzen in der bar und
blicken sich an. Sie lässt den Blick schweifen und entdeckt die
güldenen Garderobenhaken an der terracottafarbenen Wand, genau
über den ersten Plätzen auf der Bank. "Guck mal, welch denkbar
ungünstige Platz um seinen Mantel zu hängen. Hast du schon einmal
einen Mantel dort hängen sehen?" Er:"Das ist mir scheissegal."


schneewittchen barcelona * - 09.01.02 at 18:09:32




bei dem der immer das letzte wort haben will


helga bedankt sich - 09.01.02 at 18:04:13




...
Hundschopf
Minschkante
Canadian Corner
Alpweg
Langentreien
Hannegg
Sailersboden
Österreicherloch
Wegscheide
Zielschuß


HMHB Lauberhorn * - 09.01.02 at 16:50:35




Fegefeuer der Eitelkeiten

Mit wem war Henryk bei Woody im Carlyle?
Mit Praktikantin Sabine oder mit
Ex-Praktikantin Else? Mit beiden?
Hatte nicht Else Tom Wolfe die
Visitenkarte gegeben? Steht nicht
Henryk in R.M.A.? Fragen über Fragen.


kai:leiser heidelberg - 09.01.02 at 12:58:29




Wann flippt ein Psychiater mal so richig aus?
Mein Analytiker jedenfalls lehrt mich das Gähnen, klar, denn er ist ja immer die Ruhe und Zurückhaltung selbst. Gehört zum Job. Sonst kann unsereiner normal Neurotiker ja nicht seine Schweineherde rauslassen.
Da muss ich aber doch mal an die armen A`s selber denken, wo und wann sind sie Mensch, ich meine Schwein, Beim Grand Prix? Oder in der Tabledance Bar, oder zuhaus im Internet? Wer weiss, vieleicht haben sie darin keine Übung mehr und was geschieht dann mit den unbearbetetn völlig verdrängten armen Schweinen, werden sie zu Psychaterschinken gemacht und dann morgens in die scrambled eggs gemischt?
Mein shrink ist my castle, ich darf da ungeniert Schweine treiben, in Blut waten, die Sau raus lassen, Medusen köpfen, mit der Hydra kämpfen, ins Delirium fallen oder als Ahnfrau spuken. Die ganze Palette . Generationenlang.

Meine Freundin hat mir letzte Woche erzählt, sie hätte einen fürchterlchen Traum gehabt, der sie verstörte.
Ich hätte in meinm Garten sieben Leichen vergraben und die Polizei hätte ihr das mitgeteilt, sie habe es aber nicht glauben wollen. Dann wurde eine nach der anderen ausgegraben. Und ich wäre ganz cool dabei gewesen.
Da kamen ihr wirklich Zweifel. Ich hab sie beruhigt, ich hab gar keinen Garten.
Wenn die wüsste wieviele Kinder und Frauen und besonders Männer ich in meinem Schlossverliess vermodern lasse, dann würde sie nie mehr mit mir sprechen. Sieben Kinder liegen da, mundtot und völlig verlassen, dagegen ist das Internet garnix. Jede erdenkliche Kombination von Schandtat und Grauenhaftigkeit, die ich jemals mir vorgestellt oder im Net gesehen habe, wurde schon von mir auf der Couch zu Exzessen geklont und mein Analytiker damit beworfen.Er nimmt das immer ruhig, immer gelassen, eine ruhige Handbewegung zur Pfeife.

Ist das jetzt meine persönliche Funktionsgarantie? Werde ich nie Leichen in meinem Garten oder Keller verstecken, nie den Nachbarn die Zeitung klauen oder auf der Autobahn drängeln?
Man stelle sich vor, all die ganzen Furchtbarkeiten, die auf Couches gelassen oder in Buchstaben gepresst oder in Gedanken gefasst werden, von all den normalen Weltinsassen, was geschieht damit?
Wer entsorgt die denn? Ich frage mich, können ein paar Psychoanalytiker den ganzen inneren Schmutz der Welt entschärfen?Scheisse. Genau, ich denke da einfach in die Richtung Kanalisation, nicht umsonst wohnen dort die Ratten, in der Kloake. Dort geht das alles hin, und dann klären wir das alles und düngen damit die Reisfelder, die Ratten werden einfach vergiftet.
Wenn das man bloos nicht ins Trinkwasser sickert, dann gibts was, also Leute, immer schön 10 Minuten abkochen, das Wasser, und dem shrink ab und zu auch mal was Schönes erzählen, das ist gut für die Umwelt!



ALINIA on the couch - 09.01.02 at 09:56:04




Anruf von Andreas
H: "Hey, hab keine Zeit, die Nachbarin kommt gleich."
A: "Brauch nur ein paar Minuten. Bin total fertig."
H: "Was los? Wegen der Brasilianerin?"
A: "Ey, die ist total verliebt und ich leide."
H: "Das alte Problem?"
A: "Ganz schlimm! Hast Du Adumbran?"
H: "Keine Ahnung, würde ich Dir aber nicht geben. Was gefällt Dir wieder nicht an ihr?"
A: "Zu große Füße!"
H: "Du spinnst ja!"
A: "...und Hände!"
H: "Du kannst doch nicht Beruhigungsmittel nehmen, weil eine Frau zu große Füße hat!"
A: "Ich muß zur Therapie glaube ich. Kennst Du jemanden?"
H: "Nein, kann meine Freunde fragen, Du brauchst eine Therapeutin!"
A: "Dann verliebe ich mich noch in die. Und gehe ganz kaputt."
H: "Oder wirst geheilt."
A: "Fühl mich als wenn ich das Rettungsboot verlassen hätte, um auf ein Floß zu gehen, wo ich die Wasserflasche noch mit einem Verdurstenden teile, aus reinem Mitleid."
H: "Musst Du eben auf den Frachter warten..."
A: "Und auf dem sind dann 1000 Tamilen drauf!"


HalfManHalfBiscuit - 09.01.02 at 08:17:40




Ich habe in einer WG mit abgemeldetem Telefon übernachten müssen. In Göttingen. Und meine Telefonkarte verweigerte mir Anrufe nach Asien.
Und dann wurde es der 8. Januar, und ich habe mich nicht mehr
getraut anzurufen. Denn was hätte ich sagen sollen, wenn der Falsche abnimmt?
*
Bei E.T.A Hoffmann gibt es vier oder fünf Verweise auf Gioachino
Rossini. Knapp. Reflexhaft. Witzig. Banal. Kopf-ab-Polemik im
Geschwindmarsch, generelle Ablehnung so im Vorbeigehen.
Arbeitsanweisung: "Write one essay of 8,000 words on E.T.A.
Hoffmann's perception of Rossini's early contribution to the genre
of 'opera seria'". Ich trinke Schwelmer Alt.
*
Silverster in Braunschweig. Unglaublich schön. Vielen Dank Marie und Carsten!
*
Bist Du fernmündlich auch 'am Teich' erreichbar?
*
"Kunden, die 'Wonderboys gekauft haben', haben auch Interesse
gezeigt an: "The Amazing Adventures of Kavalier & Clay" Vielleicht hat es der Meister ja in seiner Bibliothek, irgendwo zwischen Douglas Coupland und Huysman. Würde es Dich übrigens stören, wenn ich Dich ab jetzt Marco Stanley Fogg nenne?
*
Wird Donna Tartt noch einen nächsten Roman schreiben?
*
Bitte kaufen sie diese CD: Ben Folds: Rockin' the Suburbs.
*
Ich hätte gerne Carl Dahlhaus gekannt.
*
Hoffentlich steht mein Auto noch in Manchester


TomTom JES via TomTom (bitte) - 09.01.02 at 06:43:25




gehen.



der, der immer das letzte wort haben will * - 08.01.02 at 21:01:42




Die Gegend hier um Denver ist so staubtrocken, auch jetzt im Winter, so dass man staendig trinken muss. Ich beschliesse ne Gallone Wasser im Supermarkt zu kaufen und frage Dave nach dem Weg. Albertsons Supermarkt ist auch zu Fuss gut zu erreichen, vielleicht zwanzig Minuten, mehr nicht. Gleich um die Ecke, wie mir Dave versichert. Dave arbeitet schon seit 6 Monaten im Marriott. Sie zahlen gut, sagt er, und wischt sich dabei mit dem Handruecken ueber seinen dicken gepflegten Schnauzer. Sieht aus, als ob er ne schware Schuhbuerste unter der Nase haengen haette. Mit seinem Baseball-Cap von den Denver Broncos erinnert er mich irgendwie an Tom Selleck, den Typ aus Magnum. Ich druecke ihm ein paar Bucks in die Hand. Er laechelt.






wch denver - 08.01.02 at 21:00:50




2 0 0 2

heimkehr, hunger, fünf dosen. espressodosen. drei von Cellini,
eine von Lavazza, eine von Illy. Cellini: eine ist leer, eine
hält kaffee, alten und eine trägt den plastideckel einer alten
pumpernickeldose. Haferflocken. Lavazza enthält eine
Mandelsplitterrosinenmischung. Illy ist bis oben hin voll, nicht
Illy aber espresso. milch ist im kuehlschrank. es kann weider
los


helga gruesst - 08.01.02 at 20:50:20




Bester HMHB,

der Ausspruch geht auf die alte chinesische Binsenweisheit zurück, daß selbst die fähigste Frau ohne Lebensmittel kein Essen zubereiten kann. Diese wurde, den Defätisten zum Trotz, anlässlich des 'Grossen Sprungs vorwärts' von Marschall Zhu De entsprechend umformuliert. Das war 1958 in Chengdu anlässlich einer Parade für den großen Vorsitzenden.

Inoffizielle Schätzungen gehen von 30 Millionen Hungertoten aus.




P. Aristide - 08.01.02 at 19:31:41




http://www.test-drive.net/bowie1.jpg
Happy Birthday auch von mir!


Leonce - 08.01.02 at 16:37:53




Die Brille steht mir wirklich gut. Sieht gleich viel klüger aus. Lächelt sie. Mit Kokosmund. Mehr Schein als Sein. Schwitze ich. Über neuen Prüfungsbögen. Tropfen rinnen durchs Gesicht. Direkt aufs Papier. In die Mitte eines Kästchens. Glück gehabt. Denke ich. Schablone angelegt. Wenn alles nur so einfach wäre. Schüttelt sie. Ihren Kopf. Einen Kuß als Trost. Auf die Wange. Immerhin.


Pit Köln * - 08.01.02 at 15:17:38




"Ich stehe mehr auf Konventionelle."
Na ja, wenn das was für dich ist ... verstehst du?


Am Grabbeltisch * - 08.01.02 at 13:08:02




hab jetzt selbst einen steifen nacken. in der apotheke: ich verlange retterspitz, bekomme eine tafel ritter sport, mint. extra für mich bestellt. wegen neulich.


gundel gaukelei * - 08.01.02 at 11:15:37




Herr Aristide, ist der wunderbare Satz mit den "capable women..." von Ihnen? Er liegt schon fein aufbewahrt in meiner Schatzkiste und wird bei passender Gelegenheit hervor gezaubert. Natürlich möchte ich dabei auf den richtigen Urheber hinweisen können!
*
Die Playlist einer Frau ist wie der Blick in ihren Schrank mit Unterwäsche. Je konventioneller beides (auf gutem Niveau) ist, umso sexier die Frau. Lob an Anna Luz!


HMHB * - 08.01.02 at 09:41:35




Happy Birthday David Bowie !


P. Aristide - 08.01.02 at 09:17:17




offener brief an den präsidenten der usa

in dem ich in anbetracht des anschlages am samstag in miami von einem jungen(15) mit einem cesna kleinflugzeug sie auffordern möchte, um die sicherheit in der freien welt weiter garantieren zu können, das heimatdorf dieses jungen in den unwegsamen bergen
der vereinigten staaten amerikas zu bombardieren.
wir sehen, nirgendwo ist man sicher vom weltweiten terror, und nur durch ein hartes durchgreifen von ihnen herr bush, und ihren sicherheitsberatern, vor allem frau condolezza rice, lassen sich weitere grausame anschläge in dieser art verhindern.
die operation in den afghanischen bergen war nur der anfang, jetzt müssen sie mut beweisen und zeigen, dass sie auch bereit sind, entschlossen gegen den terror in ihrem eigenen land vorzugehen.
wenn sie auf meinen bescheidenen rat hören möchte, so sollten sie noch in diesem nacht F-15 und F16 kampfflieger losschicken, um eventuelle nachahmer und mitkämpfer dieses selbstmordpiloten dem erdboden gleichzumachen.
anschließend empfehle ich ihnen weiter, essenspakete mit erdnussbutter und allem was noch dazu gehört über dem gebiet abzuwerfen, um die hungernde und frierende zivilbevölkerung vor einem sicheren tod retten zu können.
im namen der gesammten bevölkerung und von ihnen abhängenden freien zivilisierten welt und im namen des weltweiten anti-terror krieges!
mit freundlich grüßen salutiere ich ihnen!

dies ist ein offener brief, ich bitte alle, die genau wie ich um ihre sicherheit und vor allem um ihre freiheit bangen, mir mails mit ihren unterschriften zukommen zu lassen, um dieser bittschrift die notwendige eindringlichkeit zu verleihen-vielen dank
daniel carsenty
ps. bitte weiterleiten



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weitergeleitet * - 08.01.02 at 08:22:46