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imLOOP - Hrsg. Fabian Lutz

erschienen als Book on Demand bei (bod.de / LIBRI)

ISBN: 978-3-8334-7050-9

Preis: 9,99 €

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Trotz sorgfältigster Arbeit hat sich ein Fehler in die Produktion eingeschlichen.
Der Text Loop #107/#108 ist nicht von LOTOS sondern von HAN.
Der Herausgeber bittet um Entschuldigung.

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Texte aus dem deutschen Netz 1999-2006
Eine Literatur, die radikaler ist.
Eine Literatur, die populärer ist.
Eine Literatur, die intelligenter ist.
Eine Literatur, die sinnlicher ist.
Eine Literatur, die ernsthafter ist.
Eine Literatur, die leichter ist.
Eine Literatur, die gegenwärtiger ist.
Abenteuerliteratur.

Vorwort

Vielleicht ist es wie mein lieber (leider viel zu früh verstorbener) Freund und Schriftsteller Heiner Link einmal sagte: Das Internet taugt für alles Mögliche, nur für eines nicht – man kann dort keinen trinken gehen. Die Internetadresse www.imloop.de war für mich und viele andere zumindest eine Art literarisches Teehaus, in dem das eigene Wasser und das der anderen gekocht wurde.

Nur soviel steht fest: 1999 baute sich die Popliteratur rund um Sven Lager, Elke Naters und Christian Kracht ein Gästebuch, eines das die Bewunderer von den Stars trennte: Die lagen tagaus, tagein am www.ampool.de und sonnten und streckten sich im kurzen, aber heißen Licht des Feuilletons. Fortan gab es die Poolster und die Loopster, auch Poolis und Loopis genannt. Man traf sich bald auch im wirklichen Leben, man lernte sich kennen und wieder aus den Augen verlieren. Im Loop schrieb man, auch Literarisches. Hauptsächlich aber schwätzte man herum und scherzte. Man stellte sich dar und andere bloß, machte sich Hoffnung oder seiner Verzweiflung Luft. Man schlug unter Decknamen aufeinander ein, befreundete, verletzte sich, lernte sich hassen und lieben. Und üben. So gut, dass heute bereits drei Autoren dieses Bandes bei Suhrkamp, Tisch7 und Luchterhand veröffentlichen.

Der Herbst kam, es wurde kalt. Farbe blätterte vom blauen Pool, darunter war es grau. Blätter und Ungeziefer fielen ins Wasser, die Liegestühle rosteten. Irgendwann wurde das Wasser abgelassen. Die Popliteraten zogen weiter, gerne ins Ausland oder in Vergessenheit. Die Loopster standen am Zaun und schauten zu. Man hätte einfach gehen können, den alten und neuen Helden hinterher. Ein paar taten das auch. Die meisten blieben. Andere kamen zurück. Wenige dazu. Hier war es schön. Der Loop wurde mit den Jahren unersättlich, gebar immer mehr Müll und Dreck, drohte immer wieder zu ersticken. Doch dann warf irgendwer ein geniales Wort hinein oder eine Idee und alles wurde kräftig durchgepustet, wie ein verschlammtes, stinkendes Abflussrohr.

Denn darum ging es, auch wenn es nicht immer zu erkennen war: Um Literatur, um gemeinsam geschaffene Kunst. Um freie Gedanken, freie Formen und Geschichten, Gedankenfetzen, unverdaulich und unabhängig von Verlagen, Lektoren und der ganzen großen Buchindustrie, die heute, wie immer schon, nach frischen Fräuleins und Herrleins verlangt, jeder Strömung und jedem Fähnchen gerecht. Für diese Idee werfe ich auch heute wieder etwas hinein, für das Dazwischen, das Literarische.

Einfach so.

Der Herausgeber.

Mit Beiträgen von Saša Stanišic, LOTOS, René Hamann, Eiseisbaby, Thomas Melle, Aristide, TomTom, zak, Deadly Medicine, HMHB, Han, Faustus, Anna Herbst, The Crab, TAR, Monik, Anna Luz de Leon, wch, Alinia und GüTeE.