Auslöschung
Auslöschung ist ein schönes Wort. Das Licht, das in goldenen
Bahnen durch die schweren Vorhänge bricht, täuscht etwas vor,
etwas, das zu blühenden Zweigen und Vogelstimmen zu passen scheint.
Doch die Äste bewegen sich nicht sacht in lauer Luft, die sie umschmeichelt,
nein, sie zittern. Eine klare Kälte steht zwischen den Häusern
und die Sonne blendet trotzdem. Die Ahnung eines beginnenden Sommers ist
verschwunden und in der Ferne rauschen Züge, schon längst erwacht,
vor Bergketten. Die Reisen, die wir zu Heldengeschichten verbrämen,
geschehen zu selten und das Eindeutige der Dinge verschwimmt zu oft. Die
Tage sind kalt, unter gleißender Sonne. Ein Bergwerk, und einen
See, bitte. Ein Haus am Meer, viele Briefe. Die Stimmen, die etwas zu
sagen haben, wohnen woanders, und vielleicht gibt es sie gar nicht. Vielleicht.
Vielleicht wird es wieder besser, wie immer, vielleicht geht man zu wenig.
Nun läuten die Glocken, anschwellend, klar; es schwingt durch Luftschichten,
und über uns wölbt sich ein unsichtbarer Raum, dessen Wände
nicht zu durchdringen sind, niemals. In Variationen steht das Blau. Jetzt
kommen die Sirenen. Wenn wir die Tage vergessen, wird alles gut.
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