Wasserdampf

Der Wasserdampf hängt wie zerfasernde Watte tief über dem See und hinten, am anderen Ufer, ragen die verschlungenen Metallröhren des Heizkraftwerks in den Himmel, der gleißend blau ist, ohne Wolken, so dass man meinen könnte, es wäre Sommer. Liegt man im Wasser, treibend, funktioniert er, der Gedanke, auf dem Rücken treibend funktioniert er, den Blick nach oben gerichtet, wird der Himmel, der blaue, zum Sommerhimmel, und die Sonne unverändert etwas anderes. Die weiße Masse, die die Hügel bedeckt, ringsum, verwandelt sich in eine Salzwüste und wenn einen ob all der Bilder plötzlich das Grauen packt, kann man zum Ufer schwimmen, eine Handvoll des Salzes in den Mund nehmen und mit Erfreuen und schmerzenden Zähnen feststellen, dass es doch immer noch Schnee ist, der zergeht und die Zunge kalt zurücklässt. Klick. Über dem Fjord explodiert der Himmel in dunklen Tönen, Edvard Munch hat einen Projektor gewonnen, die Mücken steigen auf, in Wolken, das Holz der Veranda ist gleißend rot, flammend dein Gesicht im Augenwinkel, strahlende Musik wogt vorbei, zurück, vorbei, ein leises Klimpern dazwischen, Eiswürfel im Glas, stilles Stehen, kein Wort, ein Tropfen vielleicht. Ein Vogel landet auf dem Wasser und in immer weiter werdenden Ringen zerläuft das eben noch glatte Spiegelbild des Sonnenuntergangs im Terpentin des Moments. Klick. Bis zur Küste hinunter grün, nur grün, auf und ab wellend, kleine Hügel und flache Senken, keine Wege, keine Zäune, nur Gras, immer feuchtes Gras, saftig und kühl. Das Grau des Himmels macht den Farben nichts und der Wind lässt die Regentropfen fast waagerecht gegen das Glas schlagen. Auf der Fensterbank steht immer eine Öllampe, daneben ein Aschenbecher, der nie geleert wird, schweres Kristall mit eingeschlossenen Luftblasen. Man muss kein Holz holen, denn das Feuer geht nie aus. Klick.