Ke-re-kö-kö-ko-kex
Man würde es ja gerne abschütteln, das alles, undifferenziert
und schwammig. Doch schon allein die Körperlichkeit, morgens, die
keine Worte braucht, schwankend im Spiegel, bleich und deutlich, ist manchmal
zuviel um lächeln zu können. Eine Luft, draußen, eine
Musik, drinnen, die eine reingewaschen und noch kühl von der Nacht,
die andere sanft und bitter, konserviert immer neu; vermischen sich im
Gegenverkehr, hier, über der Fensterbank, zu momentfüllendem
Amalgam, von der Sonne langsam erwärmt. Der Nachbar mäht Rasen,
es ist Sonntag, über dem Tal ein Hubschrauber, der die Bienen kurz
verstummen lässt. Die Diskrepanz zwischen allem, schon fast erschreckende
Gewohnheit, und nur in Momenten des Einklangs als falsch empfunden, ist
das Programm, nun? Ist es erlaubt, in diesem Kontext von Neuigkeiten zu
sprechen? Darf man Fragezeichen inflationär verwenden. In den Garten
wird gegangen, und keine Zigarette geraucht, so früh am Tag, das
macht Kopfschmerzen. Flip-Flops sind der Modehit des Sommers, und das
Gras ist noch feucht unter meinen Fußsohlen. Ich denke an dich,
wie du in Bayern mit dem Zug fährst, ins Archiv, und von der Liebe
liest. Ich weiß nicht, welches Buch es ist. Über den fast blauen
Himmel spannt sich, von unsichtbaren Fäden gezogen, ein gräulicher
Teppich, flach und ohne konkrete Formen, hinter dem die Sonne verschwindet.
Trotzdem wärmt sie mein Gesicht, wenn ich es nach oben richte, und
noch schafft sie es, rote Formen hinter den geschlossenen Lidern entstehen
zu lassen. Gut ist nicht immer der falsche Ausdruck. Nein. For a minute
there I lost myself. Das einzige Wort der Marssprache wird phonetisch
geschrieben:
ke-re-kö-kö-ko-kex.
Es bedeutet alles, was man will.
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