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loop Archiv #36 (20.3.-31.3.2000)

anders als im pool sind hier die neuesten einträge oben

loop Archiv #35,loop Archiv #37


loop

Heute viel mir ein, was ich vor Monaten mal morgens im Radio hörte.
Und zwar ist ein Lehrer irgendwo in Amerika, um seine Schüler zum häufigeren Lesen zu bewegen auf allen Vieren zur Schule gekrochen. Für die Strecke von 1,6 km brauchte er 2 std. und 45 min. Bei übrigens 30 cm Neuschnee.
Meine Freundin meinte nur staubtrocken dazu: "Hat wohl zu viel unterrichtet, der Gute."



porky loophole, - 31.03.00 at 23:29:57




Loglevel NULL:

Kratzen, beißen, kneifen...

Macht Sie fit fürs Internet.


CHARLY münchen, - 31.03.00 at 22:27:36




An X:

Danke für die Anregung, endlich mal wieder KLFs Chill Out zu hören!


Jochen, Berlin, - 31.03.00 at 21:25:45




Worum ich die Pool-Autoren tatsächlich beneide, ist die Möglichkeit, an exotischen Stränden Spiele zu spielen, die ich in Siegen, Solingen oder Koblenz spiele. Dabei ist Neid nichts, dass ich mir für mein Leben gewünscht habe. Ich dachte immer: "Wenn ich erwachsen bin, dann bin ich vollends glücklich mit dem, was ich habe, denn das ist vernünftig und fair den anderen gegenüber." Irgendwie ist es dann doch anders gekommen.

Ab und an, wenn ich dann den Treffen von irgendwelchen Marketing-Menschen beiwohne, höre ich, dass Neid auch eine sinnvolle Sache ist, weil«s zum Weiterkommen antreibt. Das würde ich gerne glauben wollen, tue es aber nicht. Neid ist nicht okay, keinesfalls. Wenn ich nur dadurch vorankommen würde, indem ich auf das giere, was ein anderer hat...schlicht gemein. Bei der katholischen Kirche übrigens auch verboten (Du sollst nicht begehren...). Nicht, dass ich katholisch wäre. Ausgetreten. Aber mehr und mehr (auch eine Sache, die ich mir vom Erwachsen sein nicht erhofft habe), gewinnen diese Leute meine Sympathie. Lernte jüngst den Trierer Bischof Spital kennen. Sympathischer Mann. Scheint ohne Neid auszukommen.

Noch eins zu diesem Thema: Ich würde so gerne auf die Pool-Party nach München fahren. Aber Parties sind für den Spaß da, und nicht für dumme Ideen wie Neid. Also fahre ich später nach München.


Andrea Mertes Rheinland, - 31.03.00 at 20:48:07




Mit rotem Filzstift. CK, "Der gelbe Bleistift", S. 24: "...der historiologische Beweis ..." - muß das sein? S.46: "Anderntags verließen meine Begleiterin und ich das ausgezeichnete Hotel, in dem wir wohnten. Das Raffles Le Royal Phom Penh - dem Hotel übrigens, das vor einiger Zeit das Vier Jahreszeiten in Hamburg gekauft hatte - wird gerne von uns weiterempfohlen." Über die mutige Metonymie, nach der Hotels einander kaufen, gehen wir freundlich hinweg und fragen uns, was den Dativ der Parenthese lizensiert? Die Präposition im Relativsatz zum Objekt des Vorgängersatzes? Bisschen weit weg. Wie ein Kind, das Jonglieren übt, seine Bälle, so schmeißt CK mal ein paar Nominalphrasen hoch und hofft, dass der Text sie syntaktisch auffängt. Fällt aber mitunter was daneben. S. 49: "Könnte man sich der Volksseele der Laoten durch einen westlichen Vergleich nähern, dann wären die Schweizer ihnen am wesensverwandten ..." Druckfehler oder hält CK dies für den Superlativ von "wesensverwandt"? S. 56: "Er trug ein geringeltes Polo-Hemd, das sich über seinem Bauch spannte wie einst der äquator auf dem Leuchtglobus in meinem Elternhaus." Ein Ungeschick: die Ringe sollten mit der äquatorlinie verglichen werden, nicht das Hemd.
(ist fortzusetzen)


l.barnes bielefeld, - 31.03.00 at 20:03:30




Warum kann man Worte nicht mehr benutzen, die in Versicherungswerbespots vorkommen? Die Geschichtsbücher wären ohne die Worte "Herr" und "Kaiser" durchaus wertlos, jaja.


Dr. Hans Unangenehm, Yogikarta, - 31.03.00 at 19:49:49




mein schweigen wird überbewertet.

was seit paar tagen nicht mehr geht: das wort "zutexten". schade & schlimm, das. eine frau benutzt es in einem werbespot für eine versicherung.
schade auch für mein gedicht, das dieses wort verwendet. geschrieben habe ich es vor paar jahren.

freundin r. kam aber gleich mit dem ersatz: "zusenden". auch gut.

big brother: die absolute nervbacke ist doch wohl kerstin. labert nur mist. & - was am schlimmsten ist - hält sich dabei für clever. kotz. wegen ihr kann ich die sendung, die ich zugegebenermaßen sowieso nur dreimal gesehen habe, leider nicht mehr kucken. zlatko ist mir egal. der rest auch.

crichton: verstehe leider das problem überhaupt nicht. dazu müsste man wohl paar seiner romane checken, doch wer hat dazu schon lust? ich fürchte eher: hier will ein erfolgsschriftsteller sich literarisch rechtfertigen. für was, weiss ich allerdings auch nicht.



rh köln, - 31.03.00 at 18:28:11




28.3. Notiz: Furchterrregend: N. mit Sporttasche, schwer hängend. Wahrscheinlich Ketten als Inhalt. Wieder Stahl-Gedanken. Hastig heißen Tee getrunken. Zittern bleibt. Später heimlich gegen die Stoßstange des schwarzen Saab getreten. Anschließend zum Schuhmacher.
29.3. Schlecht geschlafen. Handelsblatt gelesen, Kulturseite: Foto von Dr. N. Hausarzt angerufen. Abends getrunken.
30.3. Spaziergang am Fluss, N. mit 2 Dobermännern, angeleint. Zur Ablenkung mit blonder Frau gescherzt. N. läßt Hunde los - Angst!
31.3. Flatterndes Geräusch vor dem Fenster. Sofort verschluckt. Bad genommen. Hilft nichts.


Dr. B. Heidelberg, - 31.03.00 at 17:17:03




Was fotografiert ist, ist bereits geschehen. Leider.



Dirk Daaden, - 31.03.00 at 17:09:08




DAS Problem an Universitätsstädten ist der Mangel an der pornographischen Subkultur.
Studenten ficken viel zu wenig.


Aufruf zum Gruppensex - 31.03.00 at 17:08:57




KABOOM !!!!

Zed is blasted in the groin. Down he goes, screaming in agony.

So glücklich war ich über die beiden Bücher, die ich in meiner Lieblingsbuchhandlung in Zürich fand:
PULP FICTION Paperback und Eleanor Coppola: Notes.
Leider schliesst die Buchhandlung.

"Sagen Sie, finden Sie das gut, was Sie da machen ?"
"Ja, sichert doch Arbeitsplätze."
Männer am Flughafen...
Weil ich auf den Boden asche...




Aniel Hamburg, - 31.03.00 at 17:07:52




zigaretten und fernsehen sind grundverschieden.
während beides süchte sind, so ist rauchen noch immer kommunikativ, dient bedingt der atmosphäre - wenn denn alle anwesenden nichts dagegen haben - und hat auch für so manchen nichtraucher seinen reiz.
fernsehen macht größtenteils dumm, fördert aber vor allem die vereinsamung der menschen. es ist wie ein tiefer fluß, in den man springen kann, und der treibt einen dann weg. es ist so passiv. ich bin froh, nie kabelfernsehen beantragt zu haben.
jeder mensch hat seine süchte, die wenigsten nur eine. ob es fernsehen, trinken, rauchen, musik, shoppen, reden, sex, liebe, klamotten, männer, frauen, fressen, luxus, stars, einsamkeit ist...woran das liegt, habe ich noch nicht herausgefunden.
süchte machen den menschen aus.


TomTom hört schlechte Musik - 31.03.00 at 16:40:20




Entgegen anderslautender Meldungen zeigt die Packung der Kaffeemarke
"Jacobs Meisterröstung" keinen erdinneresauswerfenden Vulkan, sondern
ein Magengeschwür, aus dem Eiter perlend sprotzelt.


zembla berlin, - 31.03.00 at 16:38:00




Liest ja eh keiner.


Dr. Hans Unangenehm Asunci-n, - 31.03.00 at 16:28:13




hast recht, kika. rauchen & fernsehn, das sind so heilige Kühe, da darf man nix sagen gegen sonst ist man gleich furchtbar intolerant. Dabei macht beides meinen kopf schmerzen. Aber fernsehen stinkt wenigstens nicht.


andrea asketisch in ffm, - 31.03.00 at 16:14:50




Es widerstrebt mir einfach, einfach was zu schreiben.
damit was dasteht.
Typ langsam, bedächtig, verspielt, verliere mich im Lesen.
Der LOOP ist mir etwas zu viel, zu schnell, ich will nicht einfach nur durchscrollen.
Drüberscroll, Troll, Nichttroll, erster Eindruck, zack.
Da tut man sich Unrecht, was ist mit den schüchternen Wesen,
die hinter den letters weilen, zwischen den Zeilen schlafen, wie soll man die finden???
ZEIT;und LANGSAMKEIT, die Entdeckung, Nadolny??
Mein Speicher brummt schon, wiederlesen, ja, aber was ist, wenn
unsereiner noch einemilliondreizehn andere Töpfe am kochen halten muss?
Lese täglich 5 Zeitungen, verschlinge MSn, Netup, La VIda, Da Praia, el Pais, und
Grimm, Lindgren, Thessaurus, Ernst Kreuder !!, Borges - die Enzeclopedia, sondiere Sailor Moon, my little princess, MAx und www. rotten.com, www.haribo.com oder www.sadie.net.

Der POOL tut gut, kühler, erfrischender, kenne seine Ausmasse, beim Reinspringen,kein Kopfweh.
Weniger ist mehr, ich geniesse es zu überlegen, mehrmals rückwärts einwärts zu lesen,
das geht wenn es begrenzter ist.
Freiheit, die ich meine, ist Begrenzung als Identität zu sehen.
Schlau, kommt bestimmt bei einigen hoch, die ...,
aber als Kaos spezialist tauge ich nix,
Einengung ,
Focus, ach ja hab ich vergessen, les ich auch
das heisst, den scroll ich wirklich, da er wie ein plattgewälzter Spiegelstern ist,
heiss gemacht auf den Text durch die headers and shoots, ist der Kaffee schon kalt
und die Nudel nicht mal mehr knackig, dann bleibt natürlich der Geschmack und
die Lust auf etwas, tja, vielleicht klappts beim nächsten Mal.

Aber im Ernst: das Wort bringts FOCUS
deswegen ist er auch top, nomen est omen,
tja, aber das ist leider geschlossen.
Kopf-Los bitte, zu zwei Mark, Niete,
dann lieber ein HERZ-Los, zu eintausend maghrebinischen Lewonzen,
TREFFER!!
POOLOOP


alinia, nessie`s sister santa cruz, teresitas, - 31.03.00 at 16:13:41




Andrea und TomTom - ich verstehe sie alle: die Big Brother - Seher,
die Fernseh - Seher und sogar oder erst recht die Zigaretten - Raucher.
Sie tun das (sehen, rauchen), weil sie süchtig sind und nicht etwa
aus Vergnügen!!! Aus diesem Grunde habe ich das Fernsehn und die
Zigaretten einfach abgeschafft. Wenn ich nämlich ungehindert Zugriff
habe, dann ist es vorbei - dann hör' ich auch nicht mehr auf.


Stefan - was ist los? Du kannst doch nicht einfach so verschwinden.
Das Schallplattentagebuch läßt seit ein paar Tagen auch zu wünschen
übrig - jetzt reiß Dich mal am Riemen!


kika bochum, - 31.03.00 at 16:03:24




Ja sven:
Wann lest ihr denn in Frankfurt? Und wo? Will ja doch kommen!

Tomtom: Fernseh-Seher verstehe ICH nicht (mehr).


andrea frankfurt, - 31.03.00 at 15:41:10




die Sonne bricht gerade heraus... ich gehe hinaus... genieße das wahre leben fernab, vom loop, little sisters und falschen buchhändlern. ein schönes wochenende, see you on monday...

MARiO


MARiO@the-real-world.de ...lipsitown...sorry.., - 31.03.00 at 15:39:21




die Sonne bricht gerade heraus... ich gehe hinaus... genieße das wahre leben fernab, vom loop, little sisters und falschen buchhändlern. ein schönes wochenende, see you on monday...

MARiO


MARiO@the-real-world.de ...lipsitown..., - 31.03.00 at 15:38:21




every day the same procedure...

so gegen drei kommt ein bus der linie 84 aus dem hinteren industriegelände an der bertolt-brecht-str.1 vorbeigefahren. dieser eine bus um genau diese zeit ist immer über gut besetzt.
die insassen...
grinsen
reden laut
gestikulieren
sehen blöd aus
lassen den mund offen stehen
tragen ulkige klamotten
küssen sich überschwenglich und ungeniert
schielen
sind alt
sind dick
hören ungewöhnliche musik mit ihren walkman
sind jung
sind spindeldürre
jedes einzelne gesicht beschreibt eine ungeheuerliche geschichte
sie tragen billige schwarze kunstlederplastikkoffer mit goldenen kombinationsschlössern
sie sind behindert
an den folgenden station wird der bus leerer. der größte teil verläßt den bus am umsteiger zur straßenbahn. einer - für den sich noch nicht einmal die menschen interessieren, die in jedem konsumenten einen potentiellen gewinnmaximierer sehen - öffnet seinen koffer und packt seinen billigen ohrbeschaller - im gelben plexi-apple-mac-design - hinein. im koffer liegt alles was er für sein tagesgeschäft braucht.
einen kugelschreiber und eine leere 1,5 l cocacola-flasche.


MARiO@the-real-world.de *lipsi-town*, - 31.03.00 at 15:26:56




Ja, aber bitte, wer auch immer Teile des verlorenen Loops hat, bitte an uns mailen, logisch, oder?
Und wegen der Karten, ich will jetzt keine sich verkomplizierenden Treffen verhindern, aber bevor jemand keine Karte mehr bekommt für unserer Chippendales-Lesung oder in Bochum oder Düsseldorf oder ... fragen wir doch lieber mal nach Gästelisten, also wir, icke, weil so geht das ja nicht, daß einer aus dem loop nicht mehr reinkommt in eine von unseren schon TOTAL ausverkauften Lesungen. Kann nicht sein, oder was steht denn im Programm, verdammt, wir LESEN doch nur?
Ganz herzlich, euer


s*pool - 31.03.00 at 14:38:39




big brother-seher verstehe ich nicht. ist nicht nachvollziehbar für mich. hat man denn abends um acht nichts anderes zu tun? bier trinken zum beispiel. da ist ja der loop noch besser.


TomTom geht einkaufen - 31.03.00 at 14:29:29




Wenn ich die Wahl hätte:
entweder
einen 500-SEL-Leihwagen für einen Monat, eine Helmut Lang-Krawatte (die grüne mit den roten Punkten), zwei handsignierten Schallplatten der Sisters of Mercy, außerdem noch einer Kiste Sancerre (von dem roten aber, und dann 1994er) und zu allem noch drei mal zwei Karten für die Münchner Philharmoniker
oder
einmal, vielleicht in irgendeinem Provinzkaff, bei einem Auftritt von PJ Harvey die Orgel von "To bring you my love" zu spielen, gern auch unsichtbar am Bühnenrand, kein Problem - die Wahl träfe ich gern und schnell. Leider kann ich ja nicht die Orgel selbst sein.

Über diese Unmöglichkeit könnte mich jedoch eine handsignierte Paperbackausgabe mit Widmung des Pulp  Fiction-Scripts hinwegtrösten.

15. 3.

*  *  *


Alter Schwede! Vielen herzlichen Dank! Hätte gar nicht gedacht, daß ein Schmollmund als Masche noch so zieht. Jetzt aber habe ich den Salat (Marinade: exzellent) und schließe schnell ab, sonst komme ich gar nicht mehr ins Café. Dann aber schnell noch einen Text hinterher. Wollte ja nur kurz was anregen und bin kein Sekundärer an dieser Stelle. Lese lieber Geschichten. Jetzt also kurz vor Abpfiff:

Cara Andrea:
Psychologie, Menschenkenntnis und Intuition sind aus meiner Sicht verschiedene Paar Schuhe. Das verbale An-die-Wand-Nageln (Zitat: "Genickschuß am Pool") ist interessant, aber es muß ja nicht Hetze sein oder Gewalt, denn zuweilen genügt, wie ich finde, auch schon die Abgrenzung - gerade in schriftlicher Form wie im Fall des Interviews. Ebenso lohnt manchmal die Hinwendung. Das macht auch die (Zitat) "Journaille" (Zitat Ende) und die Kritik (Rezeption) für mich u. a. so interessant.

Sozialpädagogen sind mir mit wenigen Ausnahmen ein Greuel. Wie das Wort "Gräuel" in der neuen Rechtschreibung (nein, kein Diskurs), und ich suche die Vermeidung wie der Übersatte das Minzoblatchen. Konfliktfähigkeit/ -unfähigkeit? Nicht meine Baustelle an dieser Stelle.

Aber daß Psychologie in der Literatur funktionieren kann, ist glaube ich ohnehin evident. Bestimmt auch für Crichton. Meine Stars will ich jetzt gar nicht aufzählen, nur ein paar Titel: "Erzählungen von glücklichen Menschen", "Warten Vergessen", "The Informers", "Die Widmung", "Mein Name sei Gantenbein", "Roger's Version", "Stefan Martinez", "Die Stunde der wahren Empfindung" und aus diesem literarischen Umfeld hier vielleicht "Gisela" und "Amerika".

Herausfordernd für Autoren sind Leser mit Vorkenntnissen, die Du beschreibst, ganz sicher. John Updike wird das sicher bestätigen, und je besser die Leser, desto glücklicher der Autor (sofern kenntnisreich), würde ich mal schätzen.

Was aber den Einfluß Freuds auf die Küchenpsychologie des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts betrifft, ließ er sich für mich allen möglichen Frauenzeitschrift nachverfolgen. Und die sind ja einflußreicher als man gemeinhin glaubt.

Lana (hast Du nun einen Bart? Ach egal) und Corvus: es scheint mir in diesem Zusammenhang gar nicht so wichtig, ob Crichton nun Patricia Highsmith kennt oder Dashiel Hamment. Vielleicht sollte man ihn nicht unterschätzen, vielleicht schon. Keine Ahnung. Aber zum Beispiel Highsmith würde diese These doch einfach nur bestätigen, oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden? Überhaupt scheint es mir abwegig, nach deutschem Ritual erst einmal zu versuchen (mehr als hilflose Versuche sind es ja häufig nicht), den Bildungshorizont des Opfers abzuzirkeln, um es dann besser abmeiern zu können. Aber so habe ich das jetzt auch nicht verstanden.

Freud: stimme ich zu. Zwar ein tierischer Einfluß auf das zwanzigste Jahrhundert (besonders in Deutschland), aber zum Glück sind da noch C. G. Jung und dann diese ganzen Franzosen, die glücklicherweise auch die deutschen Ex-Freibeuter von Handke bis Strauß beeinflußt hatten: Lacan, Bataille und meine Hände weigern sich schon, weiterzumachen.

Übrigens Lana (er sie es): Romane über Arbeitswelten sind klasse! Deshalb mochte ich "Microserfs" auch so gern. Auch "Das Funkhaus" von Dante Andrea Franzetti, "Gravity's Rainbow" und "Das Gottesprogramm". Vor ein paar Jahren scheiterte irgend so ein Typ mit einem Versuch über Bernhard (er ließ diesen Moritz mitsamt dem Leitzordnerzimmer aus "Ja" wiederauferstehen und endete mit einer literarischen Bruchlandung).

Ingesamt aber finde ich, daß Autoren hierzulande mit dieser Prätention gern mal entgleisen - dafür aber barbarisch mit ihrem Anspruch angeben, spätestens mit den Tagebüchern lassen sie dann die Hosen fallen. Sympathisch ist es mir hingegen, wenn es ein Ringen ist (um Menschen, um Wahrhaftigkeit, um Schönheit, je nach dem) oder, im besten Falle: wenn eine Gabe erkennbar wird oder sogar eine Fügung.


off., Der Mann der Friseuse, - 31.03.00 at 14:21:59




Zlatko ist als Figur einfach gut, oder als Eckpunkt, aber nicht als dickleibiger Real-Lümmel.
Das muß man deutlich auseinanderhalten.
Und daß die Langnase der Rotbrille einen geschrubbt hat (ich weiß, ist schon ein bißchen her),
das ist ein echter Hammer.
Lebten in der Holland-WG eigentlich auch mehrheitlich Asoziale?


W.O.M., no name, no time, no place, no idea, - 31.03.00 at 14:07:48




... und dann ist es meistens eh schon zu spät - oneway.


nico nochmal - 31.03.00 at 13:35:12




Wer irgendwo hinmuss wird meistens erst später benachrichtigt.


Herdorf Nico, - 31.03.00 at 13:33:24




Das Küchenpsychologenproblem, lieber off., ist im Alltag größer als im Roman und im Alltag ungleich lästiger als im Roman. Während ein Autor seine Protagonisten kennt, jede Einzelheit von ihnen, Kindheiten und prügelnde Eltern an- und wieder abdichten kann, ist das mit den realen Bekannten leider nicht so. (In meinem Ex-Freundeskreis wurden da Dinge praktiziert, man glaubt es nicht! Daher meine Predigt von "laßt den Leuten ihre Fehler", man kann jemanden nicht wegen jedem Mist sofort vor versammelter Anklage verbal an die Wand stellen - in manchen Kreisen ist das schon zum Hobby geworden, und hinterher, wenn der erste anfängt zu heulen, vertragen wir uns alle wieder, neee! ohne mich!). Als eine ehemalige Freundin anfing, sich sozialpädagogisch zu betätigen, teilte sie plötzlich ihre Umgebung nach Konfliktverhalten ein und sagte mir bei einem Streit ins Gesicht, ich wäre nicht konfliktfähig (sie anscheinend schon). Wer sich bei Auseinandersetzungen derartig in den Gott-Modus katapultiert, macht sich selbst konfliktunfähig, da er von höherer, übergeordneter Warte aus argumentiert. Insofern verstehe ich sehr gut, was Herr Crichton meint: Man kann nicht davon ausgehen, daß man nur offene Bücher vor sich hat und *alle* versteht, nur *die alle* sich selbst nicht.
In der Literatur jedoch geht das, zumindest für den Autor selbst, und für ihn bedeutet es, daß er gefälligst mit der Erwartungshaltung und dem vermeintlichen psychologischen Durchblick des Lesers zu spielen hat. Die Amateurpsychologisiererei der Masse hat aber nichts zu tun mit dem vermeintlichen Niedergang der Erzählliteratur, das kann mir der Herr Crichton nicht erzählen.


andrea ffm, - 31.03.00 at 13:17:17




TUInesienn V - Nabeul

Es ist türgrünblau, taxigelbhupig, ausgesonnbleicht. "Gukke, nich kauffe" springt es aus den Ecken heraus "gukke, nich kaufe" und, schau: du kaufst ein wenig für Wenig, riechst Ziegen und Schaf, beklagst dich genervt über den unterschwelligen Kopfschmerz und dein Deutsch ist dein Image, deine Kamera das Gesicht - lose baumelst du am Rande des Vergnügens und alles Eigentliche wird zum Souvenir.

Es ist der Teppichhändlerruf, Keramikgießerbunt, Goldschmiedtacktack, wenn du willst, schau: kannst entrennen dich dem Andenkentätä -> linkerhand:

spielender Kinderstreß

laut sagst du: geil und klick
festgehalten
auf einmal geht es los
klick
aufgehalten gefragt gelacht gezähnt klick
klick
panisch rennst du alt & jung hinter her
alt wegen falten klick
jung wegen augengroß klick
klick
stößt dich ab von den lederjacken stößt dich ab von sonnenuntergangsbemalten trommelfellen
klick den uhrmacher
klick die katzenjungen
klick den nachmittag
klick klick klick klick
weg von den geldbörsen aus kamelkopfhaar
weg von kamelhaut aus plüsch und dahinter ausgebeulten fassaden
klick die sackgassen klick die schulkindrucksäcke
klick straßenbezug aus blechdosekickenden kinderschuhen & kaffeesekret entlang der ziergitter
klick dem engen, klick dem drahtigen, klick den adjektivlos wunderschönen frauen
kraulst und undierst schmalgassen klickklick
und vorm boot undtiefhimmel dreimalklick
vorm trommeljungen zweimalklick
klick dem wolkenmoscheebefliesten
klick dem schlafenden Hund klick klick
der friseur gegenüber klick plus gebrauchtmüllverkäuferin mitsamt schiefen zähnen klick
türrahmenklick, zoomaufnahmen des Juweliers klick seinen fingerspitzen klick
36.




Sasa. Nabeul - Heidelberg, - 31.03.00 at 13:15:22




Desintegriert durch Deinstallation


8 - 31.03.00 at 13:14:12




ein wort wie desinstalliert ist nicht existent.....


x - 31.03.00 at 12:54:56




Mail Delivery Subsystem: User unknown.
AOL ist desinstalliert! Geht alles ins Nirvana. Alle Elektropost.
(Zitat: I am not a buchhändlerin and will never be!)
Aber noch was:

*  *   *


- Also hier die Geschichte aus Berlin: Der Journalist wohnt in Hellersdorf...
- ... Sie?
- Nein. Nicht ich. Alexej. Er fährt mit der letzten U-Bahn bis zur Endstation, und nahe den Trolltreppen sieht er einen Mann auf eine Frau einprügeln. Er nähert sich und schnappt sich den Mann: "Laß das sein." Als erstes reagiert die mißhandelte Frau und pöbelt den Journalisten an...
- ... kenne ich, ich habe mal...
- ... doch dann dreht sich der Mann um und verpaßt Alexej einen Faustschlag in den Magen. "Wir gehören zusammen!" schreit er dabei.

Der Journalist sagt: "Ist gut. Das wußte ich nicht. Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich nicht dazwischengegangen." Die Frau winselt.

Der Mann holt aber sofort seinen Ausweis heraus, reicht ihn Alexej: "Hier. Kannst mich anzeigen", sagt er dabei, und Alexej sieht, daß der Mann offenbar in einer nervlichen Ausnahmesituation steckt. Ist aber auch verblüfft.

Trotzdem sagt Alexej: "Nein. Das regeln wir anders."
Der Mann staunt.
Dann sagt Alexej: "Jetzt schlage ich zu."

12. 3.


off., Zettel dran: Archivtext [ - beglaubigt - ], - 31.03.00 at 12:45:29




KIKA -

das Kulturcafé hat offiziel noch bis zum 10.04. geschlossen wegen Betriebsferien. Ich bin allerdings täglich von 10 bis 12 Uhr dort anzutreffen, da noch Stellen ausgeschrieben wurden und wir dort Vorstellungsgespräche durchführen. Wenn Du Dich bewerben willst (suchst Du NOCH eine Stelle?) oder aber auch nur KURZ vorbeikommen willst, um Dir die Karte abzuholen, komm einfach vorbei.


TomTom ist müde und mag Fernandos Sachen - 31.03.00 at 12:31:35




Ja, die Buchhändler...In Berlin sollte man immer noch zum Kiepert am E-R-Platz gehen, das ist eine schön dichte Buchhandelsatmosphäre, auch wenn es dort noch kein Container-Wasser umsonst gibt. Aber ich habe je eh, wie Andrea, einen Buchhändler, der mir gehört, ich habe ihn auf einem marrokanischen Markt als Sonderangebot gekauft. Damals konnte er nichts, und es ist ein Wunder, daß ich ihn dazu gebracht habe, Buchhändler zu werden. Leider weigert er sich, Literatur zu verkaufen. Er ist so dankbar, daß ich ich ihn gut behandle, daß er mir jetzt immer was vorlesen will. Leider sind es nicht die Bücher, die ich hören möchte. Es gibt Ausnahmen: Gestern hat er mir eine Dreiviertelstunde vorgelesen. Ich bin auf Zehenspitzen herumgelaufen, meistens aber saß ich still auf der Couchtischkante, ich war auf dem Klo, habe meinen Tee getrunken, dann seinen, ich habe mir noch einen Tee gemacht und war nochmal auf dem Klo. Die Amerikaner hatten es irgendwann aufgegeben, die Via Appia Antica bis ins Zentrum Roms zu fahren, Malaparte hatte 27mal gelogen, die Haut war ein Toter. Es war sehr viel passiert. Mein Buchändler bringt mich zurück zu einer mündlichen Kultur, hab ich nichts dagegen, im Gegenteil, beste Erinnerungen an die Nibelungen mit 4. Soweit, Schluss, Tschüss.


Stephanie - 31.03.00 at 12:29:20




TomTom,
der Versuch Dir eine mail zu schreiben
ist leider fehlgeschlagen. Ich würde
vorschlagen, daß wir uns am Montag oder
Dienstag im Kulturcafe treffen...
mail: zuckergoschi@yahoo.de


kika bochum, - 31.03.00 at 12:01:34




FERNANDO OFF.: Deinen Frust verstehe ich ja, aber so schnell geht das nicht mit Reaktionen, bei mir jedenfalls nicht. Ich muß erst einmal nachdenken. Also, meine Meinung: Crichton hat schon Recht, wenn er den psychologisierenden Roman als angebliche Königsdisziplin der Literatur ein wenig in Zweifel zieht. Im wirklichen Leben sind ja die meisten Aktionen psychologisch nicht oder nur schwer erklärbar, und ohnehin besteht ein normaler Mensch aus sehr viel mehr Aktion als Gefühlen oder gar Reflektion. So sollte es wohl auch im Roman sein, sofern der den Anspruch erhebt, die Realität abzubilden. Muß er ja aber nicht. Außerdem gibt es doch auch eine durchaus angesehene Richtung der modernen Literatur, die tatsächlich mit Psychologie nicht sehr viel am Hut hat. Joyce, Döblin, Robbe-Grillet bloß mal als Beispiele. Und völlig daneben finde ich die These, daß wir das alles (die Psychologisierung) Freud zu verdanken hätten. Im Gegenteil, das hat sich lange vor Freud in den großen russischen und französischen Romanen manifestiert. Freud hat doch das meiste bloß abgeschrieben, so wie die meisten (größtenteils tatsächlich überschätzten) epigonalen Psycho-Autoren des 20. Jahrhunderts.
Anderes Thema: Mein Star unter den Neuerscheinungen der letzten Saison (wird dich vielleicht überraschen): Annegret Held, die Baumfresserin.Ein Roman aus der Arbeitswelt. Reinbek: Rowohlt, 1999. ISBN 3 498 02954 1.

HIPPI: Stimmt, das wäre nicht schlecht, wenn man das noch einmal nachlesen könnte.

Jetzt aber zu

LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER - Folge 2.08

Als meine Schwester Natalie ihr zweites Kind bekam, wurde ich gebraucht, um mich um ihren kleinen Boris zu kümmern. Sie wohnte mit Mathias und Boris noch im Haus meiner Mutter, in der Einliegerwohnung im Dachgeschoß, wo wir früher unsere Kinderzimmer gehabt hatten. Mathias bewunderte ich: Er war ja schon ein richtiger Mann! Er hatte in Darmstadt Architektur studiert und mit seiner Diplomarbeit gerade einen Nachwuchspreis gewonnen. Es handelte sich um einen Kaufhaus-Entwurf für die Hansestadt Lübeck. Das vorgegebene Grundstück neben dem Holstentor -bekannt von der Briefmarke- hatte sich für das verlangte Bauvolumen als zu klein erwiesen. Mathias hatte das Dilemma gelöst, indem er das Kaufhaus in den Untergrund verbannt hatte. Im Straßenraum, aber eben unsichtbar auf der Achse, die von der Traveinsel mit der Lübecker Altstadt über die Obertrave-Brücke zum Holstentor und weiter über den "Graben" zum Hauptbahnhof führt. Um die unterirdischen Geschosse zu belichten, hatte er mitten in die Verkaufsflächen einen großzügig verglasten Innenhof eingegraben, der -quasi als intellektuelles Highlight- das benachbarte Holstentor als Negativform nachbildete: Zwei zylindrische Hofteile, unten kegelförmig spitz zulaufend (entsprechend den auf den Kopf gestellten Tortürmen) und dazwischen einen verbindenden rechteckigen Teil des Atriums (entsprechend dem eigentlichen Stadttor). Rund um den mit Rankgewächsen und Wasserspielen belebten Innenhof sollte sich im Inneren des Kaufhauses die Erschließung für die Kunden winden, über diverse Rampen und abgestufte Ebenen, im Prinzip ähnlich wie im New Yorker Guugenheim-Museum, bloß daß in Mathias« Entwurf der Eingang oben war. Ich fand die Idee faszinierend, obwohl so ein Ameisenbau ja eigentlich auch erschreckende Aspekte haben würde.
Jetzt war ich also Boris« Babysitter und mit ihm und meinem Schwager Mathias allein, als Natalie vorzeitig in die Klinik mußte. Eine Problemschwangerschaft. Boris schlief noch im Elternschlafzimmer, Mathias natürlich auch, ich im Wohnzimmer auf der Couch. Mathias hatte einen gesegneten Schlaf, auch wenn Boris mitten in der Nacht schrie, und ließ in aller Ruhe mich nach dem Kleinen sehen. Ich schlief anfangs im züchtigen Pyjama, später im knöchellangen Nachthemd, dann in einem fast schon sündigen Shorty, zum Schluß -es wurde Sommer- nur noch mit nabelfreiem Hemdchen und Tangahöschen. Und registrierte nicht ohne Befriedigung, daß Mathias jedes Mal mehr blinzelte, wenn ich Boris versorgte. Endlich verbarg er nicht mehr, daß er genauso wach war wie ich, und fragte mich scheinheilig, ob ich nicht fröre, so halöbnackt und barfuß.
Doch, gab ich zurück, ich hätte eine furchtbare Gänsehaut an den Beinen, ob er mal fühlen wollte? Damit trat ich an sein Bett, und er legte pflichtschuldig (wohlige Schauer meinerseits) seine großen Pranken auf meine Schenkel.
Ich wußte von Natalie, daß er immer nackend schlief, und fand das irgendwie verworfen. Tatsächlich benahm er sich aber wie diese lächerlichen älteren Kinohelden in Bettszenen A la Hollywood: Präsentierte mir die breite Männerbrust offen (mir eigentlich zu breit, aber bei Erwachsenen mußte man da wohl Konzessionen machen), verhüllte aber seinen Unterleib schamhaft unter der Bettdecke, als könnte er ein aufgewecktes Mädchen wie mich so glauben machen, daß er einen solchen überhaupt nicht hätte.
Mich ritt der Teufel: Ich sagte ganz harmlos, eigentlich könnte ich ja auch hier schlafen, dann wäre ich schneller bei Boris, wenn er wieder schreien sollte. Damit hob ich Mathias« Decke an, erspähte für einen Augenblick seine nicht ganz unbeteiligt gebliebene Männlichkeit und krabbelte zu ihm ins Ehebett.

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen, - 31.03.00 at 11:38:06




FERNANDO OFF.: Deinen Frust verstehe ich ja, aber so schnell geht das nicht mit Reaktionen, bei mir jedenfalls nicht. Ich muß erst einmal nachdenken. Also, meine Meinung: Crichton hat schon Recht, wenn er den psychologisierenden Roman als angebliche Königsdisziplin der Literatur ein wenig in Zweifel zieht. Im wirklichen Leben sind ja die meisten Aktionen psychologisch nicht oder nur schwer erklärbar, und ohnehin besteht ein normaler Mensch aus sehr viel mehr Aktion als Gefühlen oder gar Reflektion. So sollte es wohl auch im Roman sein, sofern der den Anspruch erhebt, die Realität abzubilden. Muß er ja aber nicht. Außerdem gibt es doch auch eine durchaus angesehene Richtung der modernen Literatur, die tatsächlich mit Psychologie nicht sehr viel am Hut hat. Joyce, Döblin, Robbe-Grillet bloß mal als Beispiele. Und völlig daneben finde ich die These, daß wir das alles (die Psychologisierung) Freud zu verdanken hätten. Im Gegenteil, das hat sich lange vor Freud in den großen russischen und französischen Romanen manifestiert. Freud hat doch das meiste bloß abgeschrieben, so wie die meisten (größtenteils tatsächlich überschätzten) epigonalen Psycho-Autoren des 20. Jahrhunderts.
Anderes Thema: Mein Star unter den Neuerscheinungen der letzten Saison (wird dich vielleicht überraschen): Annegret Held, die Baumfresserin.Ein Roman aus der Arbeitswelt. Reinbek: Rowohlt, 1999. ISBN 3 498 02954 1.

HIPPI: Stimmt, das wäre nicht schlecht, wenn man das noch einmal nachlesen könnte.

Jetzt aber zu

LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER - Folge 2.08

Als meine Schwester Natalie ihr zweites Kind bekam, wurde ich gebraucht, um mich um ihren kleinen Boris zu kümmern. Sie wohnte mit Mathias und Boris noch im Haus meiner Mutter, in der Einliegerwohnung im Dachgeschoß, wo wir früher unsere Kinderzimmer gehabt hatten. Mathias bewunderte ich: Er war ja schon ein richtiger Mann! Er hatte in Darmstadt Architektur studiert und mit seiner Diplomarbeit gerade einen Nachwuchspreis gewonnen. Es handelte sich um einen Kaufhaus-Entwurf für die Hansestadt Lübeck. Das vorgegebene Grundstück neben dem Holstentor -bekannt von der Briefmarke- hatte sich für das verlangte Bauvolumen als zu klein erwiesen. Mathias hatte das Dilemma gelöst, indem er das Kaufhaus in den Untergrund verbannt hatte. Im Straßenraum, aber eben unsichtbar auf der Achse, die von der Traveinsel mit der Lübecker Altstadt über die Obertrave-Brücke zum Holstentor und weiter über den "Graben" zum Hauptbahnhof führt. Um die unterirdischen Geschosse zu belichten, hatte er mitten in die Verkaufsflächen einen großzügig verglasten Innenhof eingegraben, der -quasi als intellektuelles Highlight- das benachbarte Holstentor als Negativform nachbildete: Zwei zylindrische Hofteile, unten kegelförmig spitz zulaufend (entsprechend den auf den Kopf gestellten Tortürmen) und dazwischen einen verbindenden rechteckigen Teil des Atriums (entsprechend dem eigentlichen Stadttor). Rund um den mit Rankgewächsen und Wasserspielen belebten Innenhof sollte sich im Inneren des Kaufhauses die Erschließung für die Kunden winden, über diverse Rampen und abgestufte Ebenen, im Prinzip ähnlich wie im New Yorker Guugenheim-Museum, bloß daß in Mathias« Entwurf der Eingang oben war. Ich fand die Idee faszinierend, obwohl so ein Ameisenbau ja eigentlich auch erschreckende Aspekte haben würde.
Jetzt war ich also Boris« Babysitter und mit ihm und meinem Schwager Mathias allein, als Natalie vorzeitig in die Klinik mußte. Eine Problemschwangerschaft. Boris schlief noch im Elternschlafzimmer, Mathias natürlich auch, ich im Wohnzimmer auf der Couch. Mathias hatte einen gesegneten Schlaf, auch wenn Boris mitten in der Nacht schrie, und ließ in aller Ruhe mich nach dem Kleinen sehen. Ich schlief anfangs im züchtigen Pyjama, später im knöchellangen Nachthemd, dann in einem fast schon sündigen Shorty, zum Schluß -es wurde Sommer- nur noch mit nabelfreiem Hemdchen und Tangahöschen. Und registrierte nicht ohne Befriedigung, daß Mathias jedes Mal mehr blinzelte, wenn ich Boris versorgte. Endlich verbarg er nicht mehr, daß er genauso wach war wie ich, und fragte mich scheinheilig, ob ich nicht fröre, so halöbnackt und barfuß.
Doch, gab ich zurück, ich hätte eine furchtbare Gänsehaut an den Beinen, ob er mal fühlen wollte? Damit trat ich an sein Bett, und er legte pflichtschuldig (wohlige Schauer meinerseits) seine großen Pranken auf meine Schenkel.
Ich wußte von Natalie, daß er immer nackend schlief, und fand das irgendwie verworfen. Tatsächlich benahm er sich aber wie diese lächerlichen älteren Kinohelden in Bettszenen A la Hollywood: Präsentierte mir die breite Männerbrust offen (mir eigentlich zu breit, aber bei Erwachsenen mußte man da wohl Konzessionen machen), verhüllte aber seinen Unterleib schamhaft unter der Bettdecke, als könnte er ein aufgewecktes Mädchen wie mich so glauben machen, daß er einen solchen überhaupt nicht hätte.
Mich ritt der Teufel: Ich sagte ganz harmlos, eigentlich könnte ich ja auch hier schlafen, dann wäre ich schneller bei Boris, wenn er wieder schreien sollte. Damit hob ich Mathias« Decke an, erspähte für einen Augenblick seine nicht ganz unbeteiligt gebliebene Männlichkeit und krabbelte zu ihm ins Ehebett.

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen, - 31.03.00 at 11:37:20




In der S-Bahn habe ich zum zweiten Mal die Frau getroffen, die mich an eine Hexe denken läßt, die ich jetzt auf dem Balkon aus den Augenwinkeln sehen kann, die Germanistik studiert und mit dem VHS-Sprachphilosophie Dozenten einmal ein Verhältnis hatte. Dieses Verhältnis ist irgendwann von ihrer Seite aus beendet worden, der Mann ist alt, ein bißchen öde, seine Anekdoten über Wissenschaftler waren erzählt, für Witz und Charme war er nicht ausgebildet. Ich muss noch arbeiten, lautete die häufigste Absage, nie musste er wüten oder trinken oder feiern oder raus. Von der Arbeit konnte er beim nächsten Treffen kaum erzählen, sie hörte nur noch halbherzig zu. Sie sprachen über Aussichten, über die Bücher der letzten Zeit. Sein Missmut über die Erfolge anderer, sein gelehrter Zynismus, liessen Bilder in ihr stark werden, von denen sie sich vorher nie berührt gefühlt hatte: tollende Jungen im Sand, junge Paerchen am Strand, ausgelassene Albernheit, der Spaß der Dummen. Ihre eigene wissenschaftliche Arbeit begann ihr lästig zu werden. Sie bekam Nachricht vom Prüfungsbüro, ihr Abgabetermin rückte näher, da bemerkte sie erst, dass sich ihre Arbeit in den letzten Wochen kaum entwickelt hatte. Sie ging weiter zum Lesesaal, ihre Kommilitonen begrüssten sie morgens mit einem Nicken. Einige Male klingelten Funktelefone und lösten Kopfschütteln aus.
(So denke ich mir das, ich würde sie auch nicht vom Hocker haun.)
*
Im Sog der Fragmente um Klang, Spiel, Reim und Stimmung, auf den Flügeln im Spiegelkabinett verliert die Zeit die Ordnung. Habe ich gestern den letzten wichtigen Satz geschrieben? Zwischendurch war eine Freude, aber der Grund lässt sich nicht mehr erinnern, das Lächeln eines Zitats, dass das Gesagte bestätigt oder der passende Blick von fremden Frauen? High, hat die rothaarige Frau von gestern heute gesagt und auch Fußnoten sind hoch gestellt.


slatko staatsbibliothek, - 31.03.00 at 11:29:36




habe fertig !


Rudi aus Hamburch, - 31.03.00 at 11:19:24




habe fertig !


Rudi aus Hamburch, - 31.03.00 at 11:19:22




sex statt rechtschreibung


kurzer komentar zu 10 meter text die keinen arsch zum pfurzen bringen (TABNORMAL grüßt CHARLY), - 31.03.00 at 11:16:23




sex statt rechtschreibung


kurzer komentar zu 10 meter text die keinen arsch zum pfurzen bringen (TABNORMAL grüßt CHARLY), - 31.03.00 at 11:16:21




Corvus, dabei habe ich noch gar nicht erzählt, wie eiseisbaby schmollen kann, wenn Elsa ihn kitzelt.


off. - 31.03.00 at 10:33:02




hallo off/offermann: Komisch, dann scheint Crichton weder P. Highsmith noch B. Vine jemals gelesen zu haben. Was stimmt: Joyce, Kafka, Döblin sind keine Psychologen. Das haben sie nicht nötig. Bedeutung steht manchmal im umgekehrten Verhältnis zur Deutlichkeit. Hast Du nicht selbst gerade eben eine Psychopathologie des Partylebens geschrieben? (*g*)
gruß
c.
p.s. danke für die marginalien. blumen, speisefett und hornhaut. das ist wirklich gut:-)


Corvus. Berlin, - 31.03.00 at 10:29:45




Klammerschleudertrauma. Aber Hippi: Is gut, Chef.


off. - 31.03.00 at 10:20:24




Marga (VN), Magareta, Margarete, Margaretenblume, Margaretentag (20. 7.), Margarin (Speisefett aus Rindertalg), Margarita (Fleck auf der Hornhaut), Margarite (Hostienbehälter; =Margerite [nach der hl. Margarethe)]), Margerite (Wucherblume, Gänseblume); =Margeritenblume; Margherita (weibl. Vorname (it., =Margarete), marginal, Marguerite (wVN [fr {-ger-}] -> Margarite!)
Aber Merci fürs Feuilleton.
Klicker: m (~s; ~) (altes Kinderwort) Spielkugel ("Murmel") (od.); klickern ZW (-rte, geklickert) mit Murmeln spielen.
- logout -


off., Korintherbrief (von zehn abwärts: 9), - 31.03.00 at 10:16:46




Betr.: Abgestürzte loop-Beiträge von Anfang März
Danke, MARIO, und danke, OFF. Mario, laß das mal den off machen, weil der es anscheinend vollständig hat. Und off, per mail an mich geht schlecht. Dann würde ja hier bei mir im Laden jeder mitkriegen, womit ich meine kostbare Arbeitszeit verplempere. Schick es doch einfach wieder an den Bademeister S.* (aua, nicht schlagen!). Wenn der es als loop34 ins Archiv einbaut, haben alle etwas davon: Ich glaube LANA z.B., schüchtern wie sie ist, hatte auch schon mal Interesse angemeldet. SVEN, du machst das doch? Eilt ja nicht, was mich angeht. Danke, sehr freundlich.


Hippi, Stuttgart, - 31.03.00 at 10:02:21




Für Barbara und Fluffy
meine ständigen Begleiter
und
stets willigen Zuhörer


lieber HIPPI Poeta doctus (Poetaster)
zum Dank schenke ich
dir diese Widmung aus
meiner Sammlung
(Widmung in "D gelbe B" nachlesen)
hundert Stück habe
ich für jeden deiner
ungeschriebenen Romane


elsbeth flensburg, - 31.03.00 at 10:00:54




we are all lost.
sag mir einer, er hätte es gesehen, dieses ding. niemand war je da!
we are all lost.
wasser wird knapp. tobi kann nicht mehr, ich trage seine bücher.
we are all lost.
christoph redet von grossen zeiten. man hätte es geschafft. nein. hat man nicht. es wurde bloss alles anders.
we are all lost.
jetzt ist das wasser aus. tobi will nicht mehr. christoph redet auf mich ein, gorsse zeiten seien dies, wir wären ja fast da, ich höre nicht mehr zu und versuche nicht an mutter zu denken.
we are all lost.
die ersten toten säumen den wegesrand. petermann rauhbautz spricht im radio. ich ahne das ende:
we are all lost.


Mr KissKissBangBang kurz vor dem nordpool, - 31.03.00 at 09:57:06




In der Neuköllner Buschkrugallee (ohne Büsche, ohne Krüge und wenig Allee) gibt es einen kleinen Blumenladen mit dem Namen "Flower Flirt" ("Blumen für alle Gelegenheiten"). Ungefähr einen Kilometer weiter, auf der anderen Seite, liegt ebenfalls ein kleiner Blumenladen. Der heißt "Blumen Brunst". Womit mal wieder bewiesen wäre: alles hängt irgendwie und sogar irgendwo zusammen. Bei "Blumen Brunst" war ich sogar schon Kunde. Es ist nur ein kleiner Raum ohne jede Umständlichkeit, und schön ist auch die altgrüne, geschwungene Leuchtschreibschrift draußen über dem Eingang. Herr Brunst bediente mich persönlich. Er hatte wenig Rosen, und die auch nur dunkelorange, aber die Margheriten waren prima. Beim Zahlen schaute er kurz hoch und natürlich hat er sofort alles verstanden. Blumenhändler wissen verdammt viel über die Welt. Wahrscheinlich sogar am meisten.
1. Abzweigung: Kennt jemand von Euch einen Blumenhändler-Roman? Schreibt einer von Euch draußen einen? Wenn nein, warum nicht?
2. Abzweigung: E. hat sich über die Margheriten gefreut. Sie haben lange gehalten.
3. Abzweigung: Nur ein klein wenig weiter gibt es gegenüber auch noch die "Blumen-Welt". Blumenerlebniseinkauf. Ganz richtig schlecht.


Corvus. Berlin, - 31.03.00 at 09:56:23




Selbstgespräche über 30.03.00 at 11:34:42

Na gut, ich weiß, es MUSS so klingen, als wenn ich beleidigt wäre, daß auf meine Crichton-Frage keine Reaktion gekommen ist. Aber wißt Ihr was? Bin ich gar nicht. Bin ich eigentlich schon gewohnt, und anders hätte ich es auch gar nicht erwartet. Deshalb schreibe ich nach Staffel und Berg auch nichts über Kracht an dieser Stelle.

Nein, wirklich nicht beleidigt. Schließlich hing ich mit melini im cibo matto ab, später sind wir ins Hackbarth's - und ich kann Euch sagen: der Kerl hat's wirklich drauf. Der hat dazu auch eine Menge zu sagen (und an die Mädchen: er sieht verdammt gut aus und ist dazu auch noch sympathisch. A-Faktor negativ!).

Und ich hatte meine Literaturwissenschaftlerin heute nacht an der Strippe: Die Diskussion sei sechzig Jahre alt. Aber die Teure vergaß zu erwähnen, sich in den letzten sechzig Jahren auch einiges in der Literatur ereignet habe. Außerdem bin ich nach wie vor überzeugt, daß diese Kontroverse - in der Öffentlichkeit von Weltbestsellerautoren ausgetragen - heute viel mehr erreicht als das, was sich akademischen Colloquien als Früchte anbaumeln können. Argument dagegen: irgendwo müssen Ulrich Greiner, Frank Schirrmacher, Jens Jessen und Peter von Becker ihre Bildung auch herhaben - und sie haben eine Menge beeinflußt. Jetzt nicht Gumprecht sagen oder Luhmann. Auch nicht andere Professoren, denn: ich rede von Literatur.

Was mich aber stört ist diese Folge, von der Crichton sprach:

Die Folge ist eine Art Krankheit, die auf unseren Alltag übergegriffen hat: Jeder wird zum Hobbypsychologen und glaubt, seine Mitmenschen zu durchschauen. Keine zwei Leute können sich auf eine gültige Erklärung einigen - aber alle wissen genau Bescheid. Immer.



Immanent auf den Loop könnte ich das zum Beispiel total bestätigen, aber das hieße nicht Eulen nach Athen zu tragen, sondern vor allem, das Ganze viel ernster zu nehmen, als es sich gehört. Der Horizont zeigt sich eben doch recht klar. Konditionierung auf Sex und Kleidung (Wirkung): positiv. Kommt jemand rein (ich war's nicht) und fragt nach Strümpfen, schon geht's los (Werbepsychologie). Zugegeben: ich habe auch etwas dazu beigetragen. Aber nur, um mich von diesem Juristensemesterpartygeschmack abzugrenzen. Und wer wüßte jetzt schon, welche Kleidung ich bevorzugte? Klar, Gelber Bleistift, Phosphor. Gut und schön. Aber meine deutschsprachigen Neuerscheinungen des Frühjahrs sind von Kathrin Röggla, Maxim Biller, Rainald Goetz und Tim Staffel. Das war's dann auch schon.

Ich weiß ich weiß. Viel interessanter sind natürlich die Einzelheiten von der Party mit eiseisbaby und Elsa Ramirez (andrea: jetzt ist schon Schluß?). Mich interessiert zum Beispiel die Thunfischfrage wirklich brennend, aber es gibt sicher irgendwo ein Loop für Ernährungsphysiologen. Vielleicht auch ein Loop für Atomphysiker (obwohl Viviane schon meinte, es werde sich NIE etwas ändern. Auch dort werde gebaggert und über Spitzenstrümpfe diskutiert oder auch dort würden Eifersuchtsszenen ausgetragen). Nö nö. Und meine Lieblingsbeiträge dazu stammen ja auch von andrea, Elsa und melini. Viel lieber als ein Literatur-Statement von eiseisbaby dazu aber lese ich seine Story über Regentropfen am Scheibenwischer. Und hey: wer könnte sich der Aufmerksamkeit von Elsa entziehen, wenn sie scheinbar unschlüssig vor dem Schallplattenhaufen mit Spielbein und Standbein wippt und die Naht am Saum prüft?


Fernando Offermann. Die fröhliche Wissenschaft (Jura) - 31.03.00 at 09:39:03




"Vierzig Jahre habe ich gelebt. Und ich habe nichts zu sagen. So ist das, Bruder."
"Na, dann sag halt nichts. Und schenk ein vom Teuersten."


Farig. Berlin, - 31.03.00 at 08:38:00




Der aktuelle SPIEGEL (Nr.13) enthält auf S.148 einen Artikel namens "Schauder auf Verlangen". Die Autorin quetscht in die recht beliebige Aufzählung der vielfältigen Verquickungen von Literatur und neuen Medien auch ein paar Zeilen über den von uns allen so innig geliebten Pool. Leider unterliegt sie dem Mißverständnis, der Loop sei zum "Gegenpöbeln" der Pool-Leser gedacht, was vielleicht manchmal so anmuten mag, aber sicher nicht alleiniger Sinn und Zweck ist. Der Pool wird dann in einem Atemzug mit Rainald Goetz« Tagebuch, den virtuellen Chatcafés, aber auch der abstrusen Erfindung namens "E-Book" genannt. Für dieses letzte sei insbesondere Teenie-Autor Lebert ein Kandidat. "Aber wo ist denn da die innere Verbindung?" fragt ihr euch. Aber das hat doch schließlich alles mit neuen Medien zu tun, und der Stephen King, der hat ja seine neueste Gruselgeschichte sogar zum Download angeboten, für 5 Mark. Ja ja, der King. Heiner Link«s meist großartiges "Album" bleibt leider unerwähnt, was auch nicht gerade für die Recherche der Autorin spricht. Lediglich das schöne Foto von Frau Naters entschädigt da noch ein wenig.


Stephan Szillus Hamburg, - 31.03.00 at 04:11:26




east coast - - - if you meet me baby if you meet me baby where the sun goes down into the night


x - 31.03.00 at 01:58:53




Recht haben heute:

1. Der enttäuschte Bauernfünfer von den Kokosinseln wg. des Hinweises auf ein Plagiat.

2. HelK, wg. "Wer Zlatko gut findet, ist selber einer."


DER RICHTER - 31.03.00 at 01:46:14




... und noch eins, da ich heut mal wieder Lust hab und mir grad Phosphor beim Scrollen in's Auge gesprungen ist: Der Anfang ist nicht schlecht. Einmal deshalb, weil ich noch nicht viel weiter gekommen bin. Zweitens weil es mich an die Ecke Bülowstraße / Dennewitzpark erinnert und das in gutem Sinne. Kennt jemand die Blumenthalstraße?


monik sos ffm, - 31.03.00 at 01:38:41




mari, auch wenn's ein paar Tage zu spät ist, auch wenn monok männlich, so hat doch monik 'nen tip zum beigen Rock: Wie wär's mit Stiefeln?


monik sos ffm, - 31.03.00 at 01:34:06




Folgendes Zitat fand ich heute beim Frühstück in der neuesten Ausgabe des SPIEGEL Reporter: "Die drei bekanntesten Firmenlogos der Welt sind: das Kreuz, das Hakenkreuz und Coca-Cola."
Es stammt von Oliviero Toscani, dem Schöpfer der Benetton-Werbekampagnen.

Dazu zwei Fragen an Euch:
1. Stimmt das?
2. Welches der drei Logos hat in den letzten Jahren am meisten von seiner (Negativ-)Faszination verloren?


Martin Morlock Hamburg, Deutschland, - 31.03.00 at 01:28:27




warum in aller welt sollte ICH eine freundin haben?


TomTom ist überfordert - 31.03.00 at 01:14:00




zum kölner - wer nicht schreibt, wer nichts sagt, ist tot. virtuell jedenfalls.

kika - morgen an der uni, samstag irgendwo, sonntag irgendwo, montag, dienstag - mir gleich - - - trickypat@hotmail.com

zu trau mich nicht - muß ich dich verstehen? im wirklichen leben wäre ich heute, war ich heute in köln, mit eloise, peter getroffen, den aus hamburg, um drei uhr nachmittags mojitos getrunken, jazz-cd's gekauft, nil geraucht, abends spontan angerufen worden von eloises ex-freund, der aussieht wie jarvis cocker, aber unendlich niedlicher - nicht so niedlich wie peter allerdings - ; jarvis hätte, hat uns eingeladen nach bocklemünd zu einer wdr-talkshow, wo kujau war und die farrell (LECK DIE BIGGIE), ich hätte, habe da umsonst viel posecco getrunken und mich köstlich amüsiert, weil ich wüßte, wußte, daß ich um 23 uhr einfach so im fernsehen zu sehen war. wäre, war dann noch onion rings essen bei burger king. und jetzt chille ich hier und komme nicht klar auf leute, die sich nicht trauen. was erwartest du denn jetzt von mir? oder bist du nur auf den tomtomzug mit aufgesprungen? na? TRAU DICH, Alda.

lulu - telefon klappt genausowenig wie sonntag und montag. du mußt dich hierher bemühen, spätestens am mittwoch. habe gestern nacht lange mit einem j. gesprochen, sehr lange. brachte nichts. er kommt nichtr. der ist doof. und hat angst. da gibt es keinen anderen grund. zugeständnis der betrunkenen art. versuche es gleich noch einmal. mailen ist doch doof.

NIGHTMARES ON WAX.


TomTom raucht und rafft es - 31.03.00 at 01:12:57




als sie das fenster öffnet und zum waldrand schaut, wird ihr bewusst, dass sie sich nach etwas besonderem sehnt. fremde welt, denkt sie, ich bin doch noch jung. die stimmung ist spannungsgeladen, sie weiss nicht warum. stiller nebel überall, wenn sie, den hund an der leine, durch die nahen wiesen geht.
einmal, letzte woche, da hat sie ein lied versucht. sie findet, es hört sich komisch an, wenn sie alleine singt. sie lehnt sich weit aus dem fenster, damit der zigarettenrauch nicht ins haus zieht - rauchverbot und wehe, es riecht nach grenzüberschreitungen, wenn der eigentümer wiederkommt. übermorgen, denkt sie. dann wird sie ihren bereich hier aufgeben müssen, sich von dem geliehenen hund und dem geliehenen haus verabschieden. aber noch ist sie hier. und raucht.
etwas besonderes, bitte, denkt sie und stößt den rauch aus mit einem geräuschvollen pusten. albern, so wie die exfreundin von dingsbums...der name fällt ihr nicht mehr ein. die war was großes, denkt sie, eine echte exotin. roch aber immer so penetrant nach vanille, sie grinst.
sie lässt die zigarette in den garten fallen und schließt das fenster.
auf dem schachbrett fällt eine figur um, als sie an den tisch stößt.


lulu. exhauptstadt, - 31.03.00 at 00:55:15




Heiner Link, falls Du hier mit liest, etwas zu Deinem letzten Eintrag in Banalität des Prolligen:
Wenn man schon so gnadenlos kopiert, wäre doch ein Hinweis auf den eigentlichen Ideenhaber, Deinen Inspirator oder wie auch immer, nicht fehl am Platz, oder?

Also, das Original:

Eugen Egner, Aus dem Tagebuch eines Trinkers. Das letzte Jahr. Haffmanns 1991/1999.
Wird zur Zeit leider durch Zweitausendeins verramscht. Für nen Fünfer.
*
28.12
Alkohol wirkt nicht mehr bei mir. Vor einer Stunde Gift genommen. Enttäuschung: es wirkt auch nic
(E.E.)


Ein enttäuschter Bauernfünfer von den Kokosinseln, - 31.03.00 at 00:47:54




liebe Mari,

niemals, mein lebenlang nicht, ist mir jemand über den Weg gelaufen, die so heisst wie ich. kurios und lustig.
weshalb ich Dir auf gestern 13:44:52 antworten will.
Nein, ich trage keine schwarzen Strumpfhosen. Ich trage überhaupt nie Strumpfhosen. Sie kneifen oder ringeln und drängeln sich zu sehr an mich heran. Strumpfiges ist mir überhaupt gar nichts. Es belästigt mich. Am liebsten bin ich ohne Socken in den Schuhen. Und ohne Strumpfhosen mit Rock.
(die Frage mit dem Schlüpfer stellen sich nur Deppen)
Schon immer ein Traum, morgens, in Hemd und Bademantel, barfuß in den Schläppchen aus dem Haus gehen, um mir eben mal Zeitung und Zigaretten zu holen. In Spanien, auf La Palma, dann die Begegnung. ältere Dame, in einer Bank, die mit dem Sparbuch Geld abhebt. Frisiertes Haar, Make Up, Schmuck, Morgenmantel, allerdings Strumpfhosen. beige. grandios. selbstverständlich.


Mari double, - 30.03.00 at 23:48:34







So kann das hier w i r k l i c h nicht weitergehen.

Viel zu viel Kommunikationsdurchfall.






niemand aus nirgendwo, - 30.03.00 at 23:45:43




harald schmidt
hat eben den rauswurf von andrea gefordert.
ich kapier das nicht. andrea ist mein absoluter
liebling, die einzige im bb-team von persönlichkeit,
souveranität und humor.

wer zlatko gut findet, ist selber einer.



HelK empört, - 30.03.00 at 23:32:22




tom hat mich nie angerufen. tom hat mich auch nie besucht. man konnte zu tom gehen. alle gingen zu tom. tom sagte zu allen ciao grosser oder hallo süsses und reagierte in superlativem verständnis, meistens. tom sprach über seine lieblingsfernsehserie und wer wo vorher mitgespielt hatte. er erzählte von seiner psycho mutter und selten auch vom rektor vater und das er einmal wellenreiten wolle. er spritzte ohne hemmungen und kombinierte sein rocker image mit graziler sensibilität. der letzte indianer.
tom war zu allen so.
ich fühlte mich ernstgenommen.
einzigartig.

stefan rief mich an. stefan schrieb gedichte für mich. stefan lächelte nur für mich.
es schmeichelte mir.
wir hatten uns nicht viel zu sagen am telefon. in den gedichten fielen mir vor allem die ortographiefehler auf. ich mochte stefans lächeln nicht.
natürlich hörte ich ihm zu.
kaugummiautomatprinzip.
nur dass sie so schnell den geschmack verlieren.


ronja zurigo, - 30.03.00 at 22:38:59




Baby, Eiseis. Ich war ja auch noch jung, als dieses Foto gemacht wurde. Trotzdem aber schon Jahrgang 63. Heute hingegen bin ich Jesus (wie immer - das hatten wir schon mal - spanisch ausgesprochen, "Chäsuus"). Simon, mein dreijähriger Sohn machte heute, als er auf dem Topf saß, (mit dem Mund) Windgeräusche und sagte: "Gott ist der Papa von Jesus.Ich bin Gott. Und du bist Jesus." Ich sagte: "Ok." Er sagte: "Hallo Jesus." Ich sagte: "Hallo Papa." Dann machte er wieder Windgeräusche. Das hatte natürlich nichts mit dem Foto zu tun, fällt mir nur gerade so ein.


Georg M. Oswald - 30.03.00 at 21:05:02




And now to something completely different: im wahren Leben trüge ich ein Neumeister-Shirt. In der Fankurve ein Transparent. Bei der Demo ebenso.
Finde ich übrigens gut, daß sich die Mädels mit ihren Freunden outen. Hat hoffentlich Einfluss auf dieses Mottengesumme (na Tomtom?).


trau mich nicht - 30.03.00 at 20:56:14




Ein Argument mit Thread:
Nach den Buchhändlern nun Thunfisch (nur aus Spaß). Darf man Thunfisch-Gerichte aufwärmen?


off., (aol wurde deinstalliert), - 30.03.00 at 20:15:00




Zum Schluss war auch Sartre blind.


Voice - 30.03.00 at 19:20:05




Ich muß in aller Deutlichkeit anmerken:

phosphor ist jetzt auch nicht DAS Gigantenbuch.
Klar, Mister Lager macht das hier sehr schön,
wir danken, wir danken sehr herzlich sogar,
doch phosphor läuft eher so mit,
eher Babbel als Elber.


FF LuG, NRW Mitte, - 30.03.00 at 18:50:03




MARIO:
Natürlich gibt es für mich DEN Buchhändler. Er wohnt in meiner Wohnung, teilt Tisch & Bett mit mir und schleppt viele schöne bunte Leseexemplare an. Und bringt abends mit, was ich morgens bestelle. Sowas sollte jeder haben.


andrea ffm, - 30.03.00 at 18:16:03




wo ist der Buchhändler, der sich getraut hat, Phosphor gleich ab Erstverkaufstag vorrätig zu haben ? Wo ?

Der Buchhandel verkommt zum Buchcallcenter. Das bekomme ich auch im Internet. Bloß das will ich nicht nicht nicht.



MARiO, immer noch ratlos the-real-wor(l)d.de, - 30.03.00 at 16:38:30




ziemlicher quark: american beauty.
euer social talk geht mir auf die nerven.
mein schweigen wird unterbewertet.


R.H. Köln, - 30.03.00 at 16:16:08




Dieses Buch ist vom Grosshändler kurzfristig nicht lieferbar, sagt die Buchtante und hält mir den Zettel über die Theke. Der, auf dem Sven Lager, Phosphor steht. Aha. Wollen Sie trotzdem, dass ich einen anderen Grosshändler anrufe? Der hätte das Buch dann vorrätig. Ja, sage ich und sie ruft ihn doch tatsächlich an, den Grosshändler, vor meinen Augen & Ohren. Ist dann morgen mittag da. Irgendwie. Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Ich nehme dann Party Boy mit und The thin red line auf Video und wundere mich, wie Georg aussieht. So jung, denke ich. Jahrgang 1963.
*


eiseisbaby München, Bayern, - 30.03.00 at 16:11:35




TUInesien IV - Experiment

Gegen 23:oo hat der Animateur endgültig die Schnauze voll von Venga-Boys, Caroline aber studiert Informatik irgendwo in Frankreich schläft sensationell laut schnarchend mit der Stirn auf der gläsernfingerabdrückigen Tischplatte.

Experiment: time 09:34
place Breakfast-room

Ich zähle nach, wie oft die FrühstücksMannschaft im Laufe von 2 Stunden Danke und Dankescheen sagen.

26 mal.
In der ersten Stunde 19, in der zweiten 7. Du gehst zum Zerkochten, zeigst mit dem Finger auf den halbvollen Behälter mit den Spiegeleiern und:
-Wasisn das
-Spieglei
-Gut
-Danke

Du zwängst dich zu zweien grünbejackten Unterkellnern, sie hören sofort auf zu reden, du lachst sie gutgelaunt an, der eine lacht zurück, der andere sagt
-Danke

Du tätschelst ihn an der Schulter und er sagt es noch mal.
Du fragst what so sein Name wäre
-Hamid
und weißt ganz genau, dass wenn du
-Hamid, ich bin soundso
fingerzeigend auf Eigenbrust sich vorstellst
er
-Danke
sagen wird und du tust es, Hamid sagt aber gar nix, freut sich nicht einmal unehrlich, dass ich nicht nur wissen wollte
-Sind das da Brötchen
bedankt sich erst, als du
-Machs gut, Hamid
ihm brötchenkauend hinterherkrümmelst, dann aber gleich zwei mal.

Am Pool verschütte ich mein Pina Colada und beschließe den Sonnenbrand.






Sasa. Hammamet - Heidelberg, - 30.03.00 at 16:00:10




Na gut gut TomTom, dann schlag mal vor, wo und wann
die Kartenübergabe stattfinden soll...
uuuuuuhhhhh - ist das spannend!


kika bochum, - 30.03.00 at 15:34:15




AUS DEM ZUSAMMENHANG GERISSEN

Wort
Sauberfrau

Zitat
"Ja, senden Sie mir das limitierte Buchobjekt "Helmut Newton" inkl. Philippe-Starck Tisch zum Preis von nur DM 3000,-"
(aus einer Anzeige der Firma ars mundi)

Fakten, Fakten, Fakten
1876 ließ Alois Schicklgruber eine Namensänderung vornehmen und hieß fortan Alois Hitler. 1879 wurde er Vater und nannte seinen Sohn Adolf.

Der Tag und die Nacht
Wirklich eklig sind feuchte Türklinken an öffentlichen Toiletten.


spirit dortmund, - 30.03.00 at 15:19:38




wenn ich dies gewusst haette, haette ich dies gewusst. es waere dadurch nicht ertraeglicher geworden. man muss einfach einmal
etwas nicht tun. kannst du das: nicht tun?

ich kann es nicht




koeln sf, - 30.03.00 at 13:53:45




Mario (Leipzig):
Heiner Müller erklärte sich seinerzeit bereit, eine Lokomotive zu küssen, wenn die Heinrich-Heine-Buchhandlung in Berlin am Bahnhof Zoo nicht einem Service-Center oder einer Bäckerei oder was auch immer für einen Nachmieter weichen müßte. Das wäre so ein Fall. Prüfe doch einfach, was die Jungs jetzt machen. Zudem erziehe ich meine Buchhändler um. Im Webkatalog nachschauen, telefonisch beim Buchhändler nachfragen und gegebenenfalls bestellen. Dauert ja nur einen Tag. Und ich rede nicht gern länger mit Buchhändlern. Höchstens mit Buchhändlerinnen.


off., Error 404: inflation-detection - fractal error (inf. overload), - 30.03.00 at 13:53:32




Hippi (Stuttgart):

Ich habe einen großen Teil des verschollenen Loop-Textes. Ich glaube drei Tage vor dem Breakdown fehlen. An wen soll ich sie schicken ?

Warum müssen (fast) alle JungbuchhändlerINNEN gleich aussehen ?
Designerbrille, Bubikopf (wenn es geht ein Halstuch), gestelltes Lächeln, lauffeste Schuhe und Jeans (in jeder Farbe).
Unter 100 wildfremden Menschen, zeige ich Euch alle Buchhändler(innen). Top die Wette gilt.

Zu Hugendubel fallen mir auch ein paar ziemlich krasse Geschichten ein. Der Kunde ist in diesem Laden ja bekanntlich König. Manchmal ein ziemlich kranker König. Du kannst ja jedes Buch - auch wenn dieser Titel von "ganzweitdraussen" besorgt wurde - wieder zurückbringen und umtauschen lassen. Offiziell nur mit Bon. Aber je besser der Kunde (umsatzkräftiger) umso frecher auch manchmal. Die Höhepunkte beim zurückgeben in L.E.:
- Umtausch eines angeblich gekauften "Leseexemplares".
- Das Buch komplett versehen mit Bleistift-Randnotizen.
- Oder so eindeutig benutzt, das sich der Rank-Xerox-Angestellte über 300 kopierten Seiten freuen konnte.

Tja da kann man halt nichts machen, aber die Angestellten haben nun mal diese unvernünftige Order von oben...


An alle anderen: Nochmals der Anfrage. Gibt es noch DEN Buchhändler...


MARiO the-real-wor(l)d.de @ lipsitown, - 30.03.00 at 13:39:22




Rechtschreibung sechs.


Sack überm Kopf - 30.03.00 at 13:35:15




ähm, nicht das jemand glaubt, ich hätte das gerade verzapft, oki?


off. - 30.03.00 at 13:33:51





frühling
vogelgezwitscher
grün überall
riesenlust auf luft im bauch
ein kribbeln
verliebtsein
ein verlangen das mir
im hals schlägt
und hinaus
leidenschaft
große lust
auf
alles
und
jeden -
in mir
der frühling
und du


;-) - 30.03.00 at 13:30:39




Ahoi Hippi. Jep, habe ich. Schreib und ich schicke sie Dir - E-Mailaddi hast Du ja sicher.
Bei der Gelegenheit:

*  *  *


Mein Freund Stefan wohnt jetzt in Freiburg. wir kannten uns noch aus den Tagen, als ich noch zur Schule ging. Er war jener, der mir von meinen Freunden als Extremtyp vorgestellt worden war, und als wir uns das erste mal sahen, bemerkte ich, wie überaus freundlich sein Gesicht ausschaut. Mit einem festen Bariton sprach er direkt und höflich, fast wie ein Seemann. Damals dürften wir neunzehn gewesen sein.

Stefan konnte das: auf dem Rad freihändig fahren, "Zur Genealogie der Moral" im Lenker eingeklemmt, über Walkman die Achte Schostakowitsch im Ohr, an der Rechten den glücklich hechelnden Dackel an der Leine, in der Linken die elend vertrackten Rhythmen mitdirigierend und dazu laut die tiefen Bläsersätze herausposaunend ist er in der Fleischhauerstraße gesehen worden. Und einmal in der Hüxstraße, glaube ich.

Stefan und ich liebten die Anregung. wir diskutierten über Bergmannfilme, über Bernhardbücher, Nietzsche war mir damals zu schwer, er mochte Slayer, wir hörten Jazz und Rickie Lee Jones. Und beide konnten wir die zehnminütigen Gitarrenpassagen von Zappas "Drowning Witch" auswendig. Nur, daß er dazu noch die Parallelen zu Strawinsky und Varse heraushörte.

Auf einer Party mit Stefan und Miriam legte er irgendwann mal den letzten Tango von Paris ein, und ich, der in Miriam verliebt war, mußte nach einer Viertelstunde gehen. Miriam mußte später einmal gehen, als wir bei einer anderen Gelegenheit das Concerto Grosso von Schnittke bei mir im Fernsehen sahen. mit Neumeier-Choreographie von Othello. Nach der Schlußszene verschwand sie und erklärte mir später: "Ich wollte nicht, daß du mich weinen siehst." Erst vor einiger Zeit, als ich etwas über Lou Salome las, dachte ich an Miriam zurück.

Stefan und ich sehen uns bald wieder. Nach acht Jahren, und ich bin gespannt. Heute habe ich schon Weberns Passacaglia gehört, und als ich die ersten beiden Minuten von Pendereckis Cellokonzert laufen ließ, erinnerte ich mich an die Zeit beim Orchester, und wie der Hornist sich fragte, ob der Streichersatz vierteltonal sei. Stefan hatte mich mit verspielt zusammengekniffenen Windhundaugen angelächelt damals und meinte, wenn man der Musik lauschte, könne man in der ersten Klimax beim Tam-Tam in der Mitternacht eine Katze schlachten. Das wollte ich natürlich nicht, und ich lächelte verlegen, aber er auch nicht.

Legenden über Nähe


off., Zettel dran: Archivtext vom 16. 3. - 30.03.00 at 13:28:33




;-)


;-) ;-), - 30.03.00 at 13:17:27




Kleine Anfrage: Hat zufällig jemand die loop-Beiträge vom 8. bis 20. März gespeichert (oder Teile davon) ? Zur Rückeinspeisung ins Archiv ? Du vielleicht, OFF ?

MARIO (Leipzig):
Ja, das ist schwierig mit den Buchhändlern. In Stuttgart gab es früher den legendären Wendelin Niedlich. Das heißt, als Person gibt es ihn schon noch (steht im Telefonbuch), aber als Buchhändler ist er pleite. Macht nur noch so Autorenlesungen und dergleichen. Eine Institution mit sehr eigenem Geschmack (Jandl oder Gert Jonke z.B.). Kennt aber auch jedes nicht seinem Geschmack entsprechende und dennoch ernstzunehmende Buch. Völlig unabhängig von Marketingstrategien und vom Zeitgeist. Heute allerdings ist er vielleicht altersbedingt auch nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Trotzdem, von dem könntest du etwas lernen; leider auch, wie man pleitegeht. Heute? Gut, es gibt noch Julius, der versucht dem Niedlich etwas nachzueifern, hat aber wohl nicht dessen Format. Ehrlich gesagt, da kaufe ich lieber gleich beim Wittwer. Ein Buchkaufhaus wie Hugendubel in München, Beratung Glückssache (je nachdem wen von den tausend Silberbrillenträgerinnen man erwischt). Aber wenn man weiß. was man will, klappt alles optimal. Osiander aus Tübingen, Traditionsunternehmen, hat neuerdings eine Filiale in Stuttgart, muß noch beobachtet werden. Tja, und von den Vorortbuchhändlern kann ich dir eigentlich auch keinen empfehlen, obwohl ich da auch manchmal kaufe. Aber mehr, weil es da noch so richtig schön nach Büchern riecht und weil ich nicht möchte, daß sie endgültig aussterben.


Hippi, Stuttgart, - 30.03.00 at 13:13:51




Kleine Anfrage: Hat zufällig jemand die loop-Beiträge vom 8. bis 20. März gespeichert (oder Teile davon) ? Zur Rückeinspeisung ins Archiv ? Du vielleicht, OFF ?

MARIO (Leipzig):
Ja, das ist schwierig mit den Buchhändlern. In Stuttgart gab es früher den legendären Wendelin Niedlich. Das heißt, als Person gibt es ihn schon noch (steht im Telefonbuch), aber als Buchhändler ist er pleite. Macht nur noch so Autorenlesungen und dergleichen. Eine Institution mit sehr eigenem Geschmack (Jandl oder Gert Jonke z.B.). Kennt aber auch jedes nicht seinem Geschmack entsprechende und dennoch ernstzunehmende Buch. Völlig unabhängig von Marketingstrategien und vom Zeitgeist. Heute allerdings ist er vielleicht altersbedingt auch nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Trotzdem, von dem könntest du etwas lernen; leider auch, wie man pleitegeht. Heute? Gut, es gibt noch Julius, der versucht dem Niedlich etwas nachzueifern, hat aber wohl nicht dessen Format. Ehrlich gesagt, da kaufe ich lieber gleich beim Wittwer. Ein Buchkaufhaus wie Hugendubel in München, Beratung Glückssache (je nachdem wen von den tausend Silberbrillenträgerinnen man erwischt). Aber wenn man weiß. was man will, klappt alles optimal. Osiander aus Tübingen, Traditionsunternehmen, hat neuerdings eine Filiale in Stuttgart, muß noch beobachtet werden. Tja, und von den Vorortbuchhändlern kann ich dir eigentlich auch keinen empfehlen, obwohl ich da auch manchmal kaufe. Aber mehr, weil es da noch so richtig schön nach Büchern riecht und weil ich nicht möchte, daß sie endgültig aussterben.


Hippi, Stuttgart, - 30.03.00 at 13:12:50




Schreibtisch:
Joseph Roth, Einstieg ins Metier, Uhr, Frank Black, Smith & Mighty, Gomez,
Lightning Seeds, der Schwede, John Lennon, bunt auf Postkarte, Violent Femmes,
Bild von Woody Allen, warum auch immer, Karte fürs Ehemaligentreffen der IGSLO,
Fantastischen Vier, Betty Page, 3 Fotos aus Paris, USA zum Nulltarif (Rotznasen betreunen),
Polaroids, Ein seltsames Gemälde aus der Bildzeitung (Frau, dünne Frau, mit Geige),
Select mit Bobbie G. auf dem Titel, there«s a riot going on, ADF, Primal Scream,
Super Furry Animals, Mogwai...and the return of revolution rock, Fernbedienung,
Kommunikation und Politik (Warum?) Band 6, Goldfisch im Bilderrahmen,
Marlboro lights, lange Smoking Papers, Briefmarken.
Im Kopf:
Badewanne muß aufgefüllt werden, vorher allerdings putzen, arbeiten um 15.00h, scheiße,
danach schnell weg.



oli ,lu, - 30.03.00 at 13:05:44




Es gibt wunderbare Dinge im Frühling. Von den Autoputzern in Berlin weis ich nichts. In Berlin war ich noch nie. Dafür verkrieche ich mich in meinen Gedanken, die im Frühling heller sind als ein Kaminfeuer im Winter.Es regnet nur. Frühling ist wie Regenzeit in den Tropen. Regenschirme sind immer ausverkauft. Der Taschentuchverbrauch pro Person steigt um 100%. Leute, was macht den Frühling so beliebt?


Vivien Jay Austria, - 30.03.00 at 12:53:39




Frühlingsbeginn in Berlin: erkennt man daran, daß die Punks wieder an den Ampeln stehen, um ihren Autoscheibenwischdienst anzubieten. Insofern hat der Frühling in Berlin am 22. März um 15.25h am Kottbusser Tor begonnen. Damit erübrigen sich komplizierte astronomische Berechnungen des Frühlingspunktes. Es genügen hinreichend lange Ampelphasen. Überhaupt kann man sich viel Exploration, Marktanalysen, Research & Development (ja, so heißt das) und den ganzen anderen Scheiß sparen, wenn man aufmerksam und sachkundig das Ampelrot nutzt. Gute Geschäfte der Scheibenputzer: viel ungebundende Kaufkraft, der Dax wird steigen, klick dich mit WAP-Handy bei deinem Broker ein. Nagelneuer Golf aus Königswusterhausen direkt vor dir: es geht aufwärts mit Deutschland, der Osten wird blühen, kauf dir ein Grundstück an einem verlorenen See. Die Dönerbude links hat eine Internetadresse: Cyberdöner ist das neue Ding, komplett mit scharfer Sauce, fusioniere alle Dönerbuden. Lies die Stadt und versteh die Welt.
Abends aber, da sitzen wir wieder in unserer Kammer, betrachten die Sterne und suchen den Frühlingspunkt.


Corvus Berlin, - 30.03.00 at 12:33:38




Ich habe kein Geld. Was nutzt mir da die chinesische Entspannungsmusik. Ich kann nicht abschalten. Ich muss immer daran denken das da jemand auf sein Geld wartet. Warum muss man Geld eigentlich immer hinterher laufen? Ein Phänomen.Eigentlich wollte ich nie Schulden machen. und eigentlich habe ich jetzt auch keine Schulden. Aber es darf doch nicht sein, das Geld unser Leben so beeinflusst. Und es beeinflusst doch unser ganzes Leben. Es ist ein Zeichen großer Schwäche. Unserer modernen Schwäche. Wir könnten nicht mehr im Wald leben. Was würden auch unsere Freunde dazu sagen?! Ohne Geld bist du nichts. und es ist schwer das zu verstehen. Besonders, wenn man keines hat. Leute ich bin wer. Auch ohne Geld!


Vivien Jay Austria, - 30.03.00 at 12:30:58




Beim Arzt.
- Wie alt sind Sie denn jetzt?
- 32
- Naja, mit 35 geht das Leben los. Vorsorgeuntersuchungen und so weiter, und ab vierzig dann Verkalkung.
- Danke.
- Nee, ist aber doch so. Muss man ja nicht drumrum reden.

Dann um die Alster, drei Joggtypen ausgemacht:
Typ 1: Sportler, läuft (schwebt) mehrfach rum. Minimum zwei Runden.
Typ 2: Hobbysportler, mit Mühe und Schmerzen eine Runde. Letzten Kilometer gehen, soll auch gesünder sein.
Typ 3: Rotes Wabbelgesicht, gestern oder permanent gesoffen, will sein Leben ändern. Fängt heute an. Raucht seit heute morgen nicht mehr.


Julian aus Hamburg, - 30.03.00 at 11:45:20




L. holt mich vom S-Bahnhof ab. Ein Bild: Ich laufe zu ihr, immer dicht hinter mir, unter den Fahrradwellblechhütten zum Auto. Es regnet, die Scheinwerfer dampfen. Und ich höre die Energie der Scheibenwischer: WitschWatsch, WitschWatsch. Die Rückfahrt: Über nachtschlafende Dörfer, mit 70 durch die 30 Zone, da beginne ich vom "Gelben Bleistift" zu erzählen, begeistert, ja, ich halte das Buch noch in meiner Hand und ich erzähle von C.K. und der Story aus Singapur. Ich spreche viel zu schnell, aber das ist egal, denn dann lachen wir und lachen und dann weicht L. schummelschumimässig denn frischausgefrästen Kanaldeckeln aus. Wummmmp, macht der rechte Stossdämpfer unter mir. Du, das ist ja wie früher auf der Dult, Du weisst schon diese kleinen Autos auf Rädern, die immer "völlig unerwartet" um irgendwelche Sachen gekurbelt sind, weisst Du noch, bist Du die auch immer gefahren? Wie wild ich am Lenkrad gedreht habe, jedesmal, so wunderbar sinnlos, war das. Ja, sagt L.. Hast Du auch gerade...? Ja, sagt L. und dann weiss ich wieder, um was es hier geht.
*


eiseisbaby München, Bayern, - 30.03.00 at 11:39:12




Eine große Frage an Euch alle da draußen.

Gibt es für Euch noch DEN Buchhändler ? Ich habe da nämlich langsam so meine Zweifel. Und wenn ich so im loop lese, habe ich das Gefühl, ich bin nicht ganz allein.
Mein Ideal-Bild vom Buchhändler sieht so aus:
- Ich gehe in seine Laden und finde wenigstens auf den zweiten Blick, die Bücher die ich suche.
- Frage ich nach dem Inhalt, erhasche ich weder den schnellen Blick auf den Klappentext, noch erhalte ich die Antwort, "die Bücher aus dem Verlag sind immer gut", sondern eine ehrliche Meinung (denn aus irgendeinem Grund muß er sich das Buch doch in den Laden gestellt haben, oder ?)
- Sehe ich einen Stapel neuer Bücher, finde ich NICHT den Aufkleber irgendwelcher Barsortimente (KNO, Libri...), als Zeichen für ein fehlendes Gespür, an vom Kunden gewünschter Literatur. Wenn ich so etwas sehe weiß ich, daß er sich im Frühjahr oder Herbst, wenn die Titelvorschauen für die neue Saison kommen, nicht mit den neuen Büchern richtig auseinander gesetzt hat und lieber die ersten Kundenanfragen abgewartet hat.
- Mein Ideal-Buchhändler hängt nicht vor seinem DOS-Bildschirm und gibt mir Auskunft über seine Warenwirtschaft, sondern überlegt lieber, wie er mich trotz meines nicht erfüllten Buchwunsches glücklich werden läßt.

Leider sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Ich bin gerade auf dem Weg Buchhändler zu werden. Leider machen mich meine zukünftigen, heute schon agierenden Kollegen ziemlich traurig. Wo soll das alles hinführen?
Vielleicht ins Internet, zu Amazon ? Wo ich als Information das Verkaufranking des Titels bzw. was andere Leser dieses Buches noch "gekauft" haben erhalte. (Obwohl das manchmal ziemlich lustig ist...). Also weder eine inhaltliche Kritik oder sonst etwas in der Art.

Helft mir und sagt wo EURE Buchhändler sind, ich will sie kennenlernen.

****

KiKa: "Zug des Lebens" ist garantiert sitzenbleiberfreundlich. Gestern erlebt. War wirklich gut. Und bei mir gibt es eine Softeisdiele um die Ecke. Die macht sofort auf, wenn die ersten Sonnenstrahlen zu sehen sind. Richtig lecker.




MARiO the-real-wor(l)d.de @ lipsi-town , - 30.03.00 at 11:35:12




Nachdenken:
Im Jetzt vom 27. März hat Michael Crichton mit Tobias Kniebe geplaudert. Das Ergebnis halte ich für überaus bemerkenswert, denn der Bestsellerautor Michael Crichton erzählt von seiner Haltung zum Innenleben für literarische Figuren, das eine Herausforderung für die Literaturwissenschaft der letzten Jahrzehnte bedeuten könnte.
Nun bitte nicht in Bescheidwissermanier abwinken und sagen: Crichton, was schreibt der schon? Denn:
a) wurde sein neuestes Buch auf der Titelseite der diesjährigen Frühjahrsliteraturbeilage der Zeitung aus Hessen erwähnt und
b) spricht er nicht für sich selbst über einzelne, sondern als Vertreter eines Genres und einer Schreibweise über eine Gruppe von anderen Vertretern.
c) In diesem Interview wird auch John Updike erwähnt. Ich stelle mir vor: John Updike greift den Gedanken auf. Was in der New York Times oder der Washington Post los wäre, kann ich mir schon jetzt ganz gut vorstellen.
d) Aus meiner Sicht meint Crichton das alles durchaus polemisch. Die Botschaft aber ist doch deutlich: in Literatur sollte vor allem auch etwas passieren. Zustände beschreiben, reflektieren, gut und schön. Aber eine Geschichte dazu ist auch nicht schlecht.

Ich zitiere mal (unerlaubt):
- Gab es Bücher, die Ihr Leben verändert haben?
- Romane eher nicht. Ich komme persönlich einfach nicht darüber hinweg, dass alles so ausgedacht wirkt. Es waren eher Sachbücher, die mich beeinflußt haben. Studien über Buddhismus, philosophische Bücher. Aber halt, eine Erfahrung gab es: Zwischen 15 und 17 wollte ich alles über Sex wissen. Ich habe also Hemingway gelesen. Hemingway als Macho - der Mann, der die Welt und die Frauen erobert. Dann schrieb ich selbst Geschichten in dieser Art. Heute ist mir das alles sehr peinlich. Ich habe den armen Mann total mißverstanden: wirklich komplett daneben, denn Hemingway geht es natürlich um etwas völlig anderes.

- Seither gönnen Sie Ihren Figuren kein großes Innenleben mehr.
- Ich versuche eher, Haltungen und Überzeugungen unterzubringen. Einzuschmuggeln. Das ist richtig. Vor allem aber glaube ich, und jetzt passen Sie auf: Bücher, die versuchen, eine komplexe psychologische Landschaft zu beschreiben, taugen überhaupt nichts. Sie haben keinen Bezug zum Leben.

- Also all die Schriftsteller, die als die Großen der Weltliteratur gefeiert werden...
- ...haben wenig verstanden. Richtig. Diese Art von Roman ist untrennbar mit dem Aufstieg der Freudschen Lehre verbunden. Ein Art Genre für sich, mit eigenen Regeln, die ein scheinbar komplexes Netz von inneren Zusammenhängen knüpfen. Die Folge ist eine Art Krankheit, die auf unseren Alltag übergegriffen hat: Jeder wird zum Hobbypsychologen und glaubt, seine Mitmenschen zu durchschauen. Keine zwei Leute können sich auf eine gültige Erklärung einigen - aber alle wissen genau Bescheid. Immer.

- Also meiden Sie die Komplexität des menschlichen Innenlebens.
- Ich gehe noch weiter und sage: Diese Komplexität existiert gar nicht. Das meiste, was wir tun, erledigen wir ohne Nachdenken. Beinahe automatisch. Diese ganze Psychoding: er ist soundso, weil dies und jenes in seiner Vergangenheit und seine alten Gefühle, blahblahblah, und er sieht dies in ihr, und das macht ihn zu dem, und darum fühlt er dies und erinnert sich an jenes... das ist für mich eine gigantische, unsinnige Konstruktion. Und irgendwann werde ich einen Roman schreiben, der diesen Punkt ganz deutlich macht.

(...) Zitat Ende.

Für die Profis unter den Literaturwissenschaftlern ist das sicher ein interessantes Ding.

*  *   *


Elsa, ein Lied für Reikjavik:

Well, we're the freaks of the industry.
My man, Money B, oh my mellow, Shock G
The freaks of the industry,
And when you see us back stage, be prepared to G

(...)

She looks just like Vanessa [The white stuff?]
Uh uh, not Vanessa with the singing career,
But the X-rated Video Queen,
Know what I mean? [Uh huh] A'ight, here's the scene:

Digital Underground (Sex Packets, 1990) - We're the Freaks from the Industry

*  *  *


Modefragen: Andrea hat alles gesagt. Nur ein Zitat:
LilliBerlin, Luxusbettwäsche. Keine Elke-Naters-Mode. Eher schwedische Botschaft.
26. Januar (no offence)

Credits gehen an slatko - 30.03.00 at 09:16:53


off., Mein Freund der Bundesminster für Finanzen, - 30.03.00 at 11:34:42




KIKA -

ich habe zufällig noch eine Karte für den 06.04. über. Eloise kommt. und lulu auch. einer ist abgesprungen. wenn die drei unsere einladung annehmen, wäre das RAUSCHEN hervorragend. ausgezeichnete fiege-pils in flaschen und eine der besten weinkarten bochums plus ein neuer laden für dich und die drei auch.
wie wäre es? lust? vorheriges bzw. erzwungenes outing dringend gebraucht dazu.



TomTom freut sich schon und trinkt einen Ephedratee - 30.03.00 at 11:06:54




Spitzenstrumpfhosen zu tragen ist eine Sache für sich, klein Kleidungsstück wie eine Strickjacke, die man anzieht und gut. Zunächst muß man durch Auswahl Geschmack beweisen; blumig im Polyesterlook geht nicht, baumwollig in Häkel-Struktur ist besser, das Muster geometrisch-klar, Rauten oder Rechtecke, keine gewöhnliche Netzstrumpfhose, soviel ist sicher. Die Farbe muß schwarz sein, schon weiß sieht aus wie aus dem Otto-Katalog, schwarz ist auch gut für Leute, die nicht braun werden, so wie ich. Dann dazu schnörkellose Kleidung, ein Blumenkleid ist ganz heikel, ein kurzer schwarzer Rock die sichere Bank, ein langer schwarzer Wickelrock das beste, ein schwarzer Rollkragenpullover nicht übel. Schuhe? Schwarze Lackschuhe mit Absatz und Querriemen mit Schnalle, zum Beispiel, aber auch Docs (ohne gelbe Naht) sind ok, je nach Event. Aber ein Teil muß sowas von nicht-schwarz sein, vielleicht die violette Seidenbluse? - Und der Blick: Kein Babynuttengeschau bitte, nur Augen unanbiedernd und unausweichend bestehen die Herausforderung gegen das ³Spiel mit dem Ordinärenã, wie Off so treffend bemerkte. Am besten vorher auf dem Frankfurter Hauptbahnhof austesten: 10 Hinterherpfiffe: zu nuttig - bis 5 Pfiffe: Perfekt - unter 5 Pfiffen: zu bieder. Funktioniert immer.
(Und wer mich wieder in Kleidungsfragen konsultiert, der weiß, daß er keine Tips erwarten kann in Richtung Juristensemesterparty. Nach jahrelangem erfolglosen Bemühen, mich mit dem allgemein herrschenden Geschmack anzufreunden, habe ich beschlossen, es aufzugeben, ich entziehe mich einfach den Kategorien, und wenn ich in Rente gehe, trag ich nur noch Barockgewand und vorletztes-fin-de-sicle-Hausmäntel. Vielleicht werd ich dann Stilikone oder so.)


andrea - jetzisaberschluß frankfurt, - 30.03.00 at 10:49:15




unkreativ und verstockt.
meine heldin ist verunglückt.
sie ist nie angekommen.
und ich trauere.
porcelain.


lulu. verneigt sich und dankt., - 30.03.00 at 10:34:10




Sicher, TOMTOM (29.3. / 12:29), wem sagst du das. Ich bin GRANDIOS. Ich wäre ja nun wirklich die letzte, die das in Zweifel ziehen würde. Und dein Motto (leicht umformuliert) gefällt mir saumäßig: WAS JUCKT ES DIE WILDSAU, WENN SICH DIE BL...DE EICHE AN IHR REIBT. So, und darum geht es jetzt hier weiter. Leute, haltet euch fest, ihr wohnt einer Weltrevolution bei ! Hier kommt eins der ersten Bücher, die es ausschließlich im Netz geben wird (na ja, ich weiß, Stephen King...)! Heute schon mit den Seiten 54-56 der Hardcoverversion, die es niemals geben wird ! Beziehungsweise mit der Folge 2.07 von

LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER

Sie war von zuhause abgehauen. Ihre Eltern hatten zwar keine großen Anstrengungen gemacht, nach ihr zu fahnden, hatten eben zu Recht vermutet, daß sie sich zu ihrem Freund geflüchtet hätte, und das wohl auch in Ordnung gefunden. Aber Volker war die Sache doch zu heiß geworden. Jetzt war alles sehr schnell gegangen. Im Nachbarort Vechta hatte ein Kardiologe seine Praxis abgeben wollen, allerdings erst zum Jahresende. Eine Wohnung war dort schneller zu finden gewesen; Volker hatte eben vorläufig die fünfzehn Kilometer fahren müssen. Katia war einfach nicht mehr zur Schule gegangen, um ihren Aufenthaltsort nicht zu verraten. Sie hatte in Vechta ihr eigenes Zimmer bekommen, aber nachts hatten sie zusammengelegen. Sie hatten sich ja jetzt als Paar gefühlt, und daß es irgendwie etwas Skandalöses war, hatte das Kribbeln nur verstärkt.
Ich erzählte Volker -pardon, Dr. Bauer-, daß ich so einen, allerdings auf andere Art folgenreichen "Ausrutscher" (wie er das so nett genannt hatte) auch schon einmal ausgelöst hatte. Es war gleich mein zweiter Vorstoß in Sachen Liebe gewesen, ich war auch da noch keine sechzehn.
Es handelte sich um meinen Schwager Mathias. Von Thorsten, meinem "Ersten", war ich damals irgendwie enttäuscht. Ich gehörte jetzt zwar zu der Handvoll Mädchen, die auf dem Schulhof ab und zu eine kleine Umarmung oder ein Küßchen erwarten konnten, aber das war auch schon alles. Thorsten, der Eroberer, redete nie über seine Erfolge, umso mehr taten das aber seine stolzen Eroberungen, die er wohl nur wie Indianerskalps an seinem Trappergürtel zählte, während sie alles gleich bei ihrer besten Freundin loswerden mußten, unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Aber auf die Art sprach es sich natürlich ziemlich schnell herum: Ein Küßchen auf dem Schulhof bekam anscheinend nur, wer zuvor mit ihm auf der Matte gewesen war. Und das wurden beinahe täglich mehr. Wir haben bei der Abiturfeier einmal nachgerechnet, daß er innerhalb von zwei Jahren allein in unserer Klasse mindestens sieben Mädchen entjungfert haben muß, von älteren, jüngeren und denen aus der Parallelklasse ganz zu schweigen. Ich habe einen Haufen Männer kennengelernt, die dieses Vergnügen (falls es eines ist) nicht ein einziges Mal gehabt haben, Andy zum Beispiel. Aber irgendwie muß sich die Statistik ja auch wieder ausgleichen.

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen, - 30.03.00 at 10:17:10




slatko - 30.03.00 at 09:16:53: danke.


working for peanuts it's all very fine but i can show you a better time, - 30.03.00 at 10:16:09




Ja, HelK, Sie haben Recht: der große ,Denunziator' wird letztlich von kleinen Denunzianten verdrängt, wie wohl auch der grandiose ,Gestikulator' von zappeligen Gestikulierern und Gestikulierenden: beide schließlich bloß Simulanten echter Bedeutsamkeit. Freilich könnte man sich vielleicht analog zu ,Simulatoren' aufgetüftelte Apparate denken, die Gesten produzieren oder der Mechanisierung des Verpfeifens dienen. Nein, nicht? ,Gut also, getilgt'. Zum Ersatz biete ich nach inzwischen bewährtem Muster (e-u-ation) "Deputation", "Denudation", "Exkulpation" und "Exhumation" an; dazu das Kompositum "Genmutation" (um den langweiligen Plural "Mutationen" zu vermeiden) und "Dokumentarin". Schließlich noch eine Perle: "Foulardine".
(Stimme aus dem Publikum: "Aufhören, Aufhören, es ätzt!" - Aber ja; ja doch!)


Sixtus B. - 30.03.00 at 09:34:53




Hier ist es heute leer, hier werde ich häufiger hingehen. Viele Menschen schreiben vieles. Der Himmel milchblau, die Goldelse tanzt auf dem Dach der Gemäldegalerie. Menschen sind Superstars. Auf der Galerie eine Frau in einem rosa Hemd, starrt schon seit Stunden auf das dicke Buch mit rotem Einschlag. Ich könnte nicht sagen, ob sie schläft oder liest oder wacht. Den Namen des Buches kannte ich einmal, es ist die Pflichtlektüre der Juristen, mit der sie in Bielefeld immer durch die Halle liefen, woraufhin Frank Donner (jetzt München) ein halbes Jahr mit der Bibel unterm Arm herumlief. Schön war, wie er uns abends, wenn wir noch da waren, aber schon nicht mehr richtig, einiges vorgelesen hat, das ich jetzt schon vergessen habe. Nicht vergessen habe ich die Stimmung: ein Ort des Wissens, schon fast leer, wirkte erschöpft wie wir, angenehm, mit leichtem Stolz. ähnlich jetzt hier: Staatsbibliothek.
Auch schön: ein Mädchen mit klarer Suppe in der Cafetaria. Macht Mittagspause und liest dabei den Politikteil der Süddeutschen Zeitung. Witschaft, Kultur und Sportteil werden beiseite gelegt. Staatsbürgerpflicht in der Mittagspause. Pflichtgefühl, Verantwortung, Gemeinsinn. Dann wieder Spezialstudien.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie: Theodor W. Adorno-Wozu noch Philosophie Barbara Merker-Wozu noch Adorno? Charles Larmore-Warum nicht Philosophie? Eva Picardi-Ist der kritische Weg noch offen?
Am Ende: ist es draussen dunkel


slatko - 30.03.00 at 09:16:53




Wie es endete
Sie hatte es dann gewagt. Eine Schönheit. Hör nicht auf. Sie wollte, sie schrie. Dann aber schluchzte sie leise und verletzlich. Trost.
Später fragt sie: meldest du dich? Ja sicher melde ich mich! Dann gehen wir zusammen aus. Theater. Du mit Strümpfen und Strapsen und dem Kleid (und wie sie das damals gesagt hatte! Alle Brasilianerinnen wären verstummt!), ich dann von mir aus wie Du sagtest. Oder wir gehen ins Konzert. Oder in die Ausstellung.
Ihr Blick zum Malen. Sie lächelt noch einmal am Friedhof. Sie beschützt mich. Sind ja nur unschuldige hundert Meter.
Ihre Bahn kommt. "Schad": ihr letztes Wort.


Legenden über Nähe - 30.03.00 at 05:57:17




Wie schade, vielleicht hätte er aufblicken können, wenn der Flügelschlag des Schmetterlings an ihm vorüberhuschte, vielleicht dem Rhythmus der Brandungswellen lauschen, dem Sonnenuntergang folgen oder dem Treiben der Eichhörnchen. Er aber zuckte zusammen, wenn ein Tausendfüßler kreuzte, ein brauner Mönchsfalter vorüberzog oder nur die Zweige knackten.

Im Park spielte er gern verstecken und brüllte aus den Büschen: "Du siehst mich nicht!" Die Waschbären spielten am Fluß. Schnecken teilten sich die Blätter mit Raupen, und ein sirrendes, tiefes und ungewohntes Leben rauschte im Wald. Wann werde ich wohl zuhause sein, fragte sie sich. Wann können wir wieder heim war seine Frage.

Sie sprach mit ihm und betrachtete dabei seine Händchen. Ihre stimme konnte weich flüstern oder fröhlich mauscheln. Klar und knapp war sie schon von selbst geworden, doch so verstand er sie am besten. Sie sprach über die Schönheit der Stille, über die Pfade der Schweine und den Fährten im Gestrüpp. Er wollte ihr alles erzählen: über die größten Pilze und den Knall von gestern.

Die Bohlen im Zimmer tockerten leise, als die Taranteln spazieren gingen. Im Bett lag sie da, das Kinn in den Händen. Die Taranteln wanderten umeinander, sie gingen zum Aschenbecher und zu den Schuhen und wieder zurück. Sie liefen schneller und dann wieder langsamer, doch solange sie auch das Treiben verfolgte: sie erkannte weder Sinn noch Gesetz darin. Später sagte der Mann: "Die beiden Taranteln wohnen unter dem Kühlschrank."

Es war schon spät. "Ich sehe dich!", rief der Kleine von draußen ins Fenster hinein.

*  *  *


Sollte nicht sein aber
Aber. Pardon, Siezen. Bin schüchtern und lese gern Text.
Plus eine Idee. Beim Archivieren nur ne Sammlung. Schön ungerecht und einseitig. Wäre aber mit Arbeit verbunden. Zweite Idee. Archiv-HTML-Text zippen oder für Macs anders komprimieren. Oder einen anderen Editor probieren. Kostet Zeit.


off., Zettel dran: Archivtext (geschummelt), - 30.03.00 at 03:50:29




Der Zebrafink mit sehr rotem Schnabel hatte sich verflogen.
Was er nicht wußte: Er kann gar nicht fliegen.
Er probierte es dennoch tapfer.
Nebenan fuhren viele Autos und machten Lärm.
Da kam der Kohlenmann vorbei und sah den Zebrafinken sitzen.
Er nahm ihn zu sich in seinen Kohlenkeller.
Er besorgte ihm Zebrafinkenfutter und überlegte.
Ob er ihn zu seinen drei Wellensittichweibern,
oder zum Wellensittichhahn tun sollte?
Beim Nachdenken wurde er ganz traurig.
Eigentlich sollte man keinen Vogel in einen Käfig zwingen.
Und auch sonst kein Tier, weil das gegen die Natur ist.
Er erinnerte sich.
Früher sind vor dem Kohlenkeller immer Spatzen gesessen.
Das war vor Jahren.
Der Kohlenmann hat lange keine Spatzen mehr gesehen.
Seit zwei Jahren hat er ein Hörgerät und wundert sich, was für ein Lärm in der Stadt ist.
Wenn er nachts das Hörgerät nicht ausziehen würde, könnte er gar nicht schlafen.
Hallo, Kohlenmann!
Besser zum Hahn, kam er zum Schluß, die Weiber würden ihn nur fertig machen.
Der Zebrafink zwitscherte.
Und der Kohlenmann freute sich.


Nachbar Wedding, - 30.03.00 at 03:24:01




Liebster, bester Herr Offermann,
das finde ich ja jetzt wirklich ganz famos! ("wir wollen ja die anderen mit unserem chat nicht belästigen...") Nun ja, alles andere wäre auch auch zutiefst inkonsequent gewesen.

TomTom,
das Orlando ist gut, das Freibad soll gut sein und das Ferdinand und das Konkret und das Sachs sind auch nicht schlecht, aber meine Kneipe ist viel besser...
Ich denke ich werde am 06.04. auch erscheinen, wenn ich denn noch Karten bekomme - ich weiß aber nicht ob ich es sinnvoll finde sich/mich zu outen
bei den poolies. Und dann auch noch Martini??? Pfui Spinne. Dann doch lieber einen richtig guten Wein oder ein Hefeweizen. Das Rauschen würde ich mir aber schon gerne mal anschauen...

Stefan,
lange nichts mehr von Dir gehört - Angst vor Herrn Offermann???

Lulu,
schreib weiter, das gefällt mir!


kika bochum, - 30.03.00 at 02:26:39




JDM -

you'rer so WANTED.


TomTom - 30.03.00 at 01:38:40




i«m so wasted
i«m so lost.
i can«t get up.
um mit moby zu sprechen:
why does my heart feel so bad ?


JDM, zerstört - 30.03.00 at 01:26:41




ELSA! Oh My God!


off. - 30.03.00 at 00:21:08




And tonight we like: cibo matto Glasbaustein. Rokokoperücke ohne Richterhammer. Und wenn jetzt nach diesem prima hermosa beach noch ein Neumeister vom Schlag eines all times are GMT +1 folgt, falle ich wieder auf die Knie.


off., too wild to be born, - 30.03.00 at 00:19:49




off und eiseisbaby in dieser seltsamen Milchbar getroffen.
Habe zuerst gedacht, der Türsteher läßt mich nicht rein, weil der so auf meine schwarzen Pumps geschielt hat und dann diese komischen Zeichen mit den Fingern, dieses vorgestreckte Knie, dieser Blick von meinen Knie aufwärts, aber dann auf einmal öffnete sich die Tür und der olle Glatzkopp grinste wie ein Mann vom Sägewerk.
Ich sach nur: Image ist nichts, Durst ist alles.
Aber Ihr wollt sicher hörn, was off und eiseisbaby so zu sagen hatten.
Nichts! Getanzt haben wir und geflirtet und dann waren wir alle noch bei mir und so weiter.
Und jetzt schreiben wir wie die Walküren, träumen wie der Gefangenenchor und saufen wie die Loch-Ness-Monster.
Und Kurtie sagt: alles gelogen!




Elsa Ramirez, Reikjavik, - 30.03.00 at 00:19:36




Ja. Hasst mich. Das berührt mich nicht. Noch immer nicht. Wann versteht man das endlich? Was ist so schwer daran? Wann wird man verstehen, daß ich ein Allltagsmensch bin...

TomTom und Eloise wollen die ersten sein. Laden Frau NATERS und die Herren LAGER und KRACHT auf einen Martini ein. Am 06.04. in Bochum, nach deren Lesung. Sie wollen nicht draußen stehen und warten mit all den anderen, darauf, daß die drei hinauskommen und sie belagert werden. Auf einen Martini im Rauschen. Das ist nicht sehr weit von der Mayer'schen Buchhandlung entfernt.

lulu - bist du dabei?

kika - es gibt viele gute kneipen in bochum. solltest du wissen. wenn es das orlando oder aber das freibad ist, dann sage ich schon jetzt ab - in beiden gearbeitet, mit gutem grund dort aufgehört. ich warte, bis du soweit bist.


TomTom, aus dem Million Dollar Hotel kommend, Cinema - 30.03.00 at 00:11:05




"H., was heisst 'deuten' für dich?" Er antwortet ohne Zögern: "Deuten heisst: auf mich beziehen."
Kathrin Glosch - 20. November 1999

Heute abend halte ich es nicht aus. Gnade.


Verband anonymer Autoren. Back to Mono - 29.03.00 at 23:15:51




Melini, ick schlag mal Mail vor! Dann müssen die anderen unseren Chat nicht ertragen: poolashaker@aol.com (expires at 1.4.2000).


off., Sie waren zwei Minuten online, - 29.03.00 at 22:59:14




Blind: Borges. Es gibt sogar einen blinden Fotografen. Eugen Baucar. Slowene, deshalb Schreibweise uneindeutig. Verführt Studentinnen.


Text+Kritik - 29.03.00 at 22:46:11




mari, Jude Law lebt in Berlin. Mit seiner Freundin, die letztens Schlagzeilen aus dem Fahrstuhl gemacht hatte, weil sie Verwüstungen angerichtet hat. seine grünen Augen hatte ich zuletzt auf dem Cover von Visionnaire gesehen. Gibt's glaube ich im Quartier 206.


Baby Schimmerlos - 29.03.00 at 22:43:13




Ich liebe grüne Augen bei Männern.
Ein Gesicht ist erst dann schön, wenn es auch in der Bewegung schön ist. Überhaupt macht die Bewegung erst ein Gesicht aus. Wie sich der Mund beim Reden bewegt, die Augenbrauen sich zusammenziehen, sich Grübchen beim Lachen in die Wangen drücken, das alles.
In diesem Sinn ist Jude Law vollendet schön.
Müßte ich mich zwischen Jude Law (Pro 7) und Christoph Waltz (ARD) entscheiden, würde ich wahrscheinlich Christoph Waltz nehmen, einfach nur aus dem Grund, weil er kein Amerikaner ist.
- Nach kurzem Nachdenken, darüber, daß Jude Law nicht den geringsten amerikanischen Zug trägt, den ich in jedem amerikanischen Gesicht sofort und schon in der geringsten Ausprägung erkenne, und der mich sofort abstößt, ohne dem Amerikaner böse zu sein, fällt mir ein, daß Jude Law natürlich Brite ist, wie konnte ich das nur verwechseln, muß an dem Film liegen.
Dann natürlich Jude Law, gerade weil er noch dazu Engländer ist.

Gibt es eigentlich blinde Schriftsteller?
Wenn Ja, warum kenne ich keinen?
Wenn Nein, warum nicht?


mari, heute ganz in blau - 29.03.00 at 22:39:07




29.03.00 at 21:59:30
Ich war entsetzt, als ich A. v. Schönburg auf den Berliner Seiten entdeckte. Dabei war ich bislang von der Arbeit Stuckrad-Barres als Redakteur so überzeugt. Na ja, abwarten.

*  *  *


lulu: Nach 29.03.00 at 22:26:27 bin ich Dein Leser.


off., two steps forward one step back, - 29.03.00 at 22:35:52




alles was raoul als kind kaputtgemacht hat, hortete er in seinem abschliessbaren schrank. seine eltern hatten ihm diesen schrank zum achten geburtstag geschenkt, um ihm eine privatsphäre zu schaffen. er hatte den schrank vollgestopft mit allem, was er zerstört hatte. das metronom, eine blaue schale, geräte aus der werkstatt seines vaters, sein aufgequollenes englischbuch, das ihm eine pfütze gefallen war, viele dinge, alle kaputt. der anblick des schranks beschleunigte seinen puls, er sah ihn jeden tag. destruktorschrank.
als raoul gross war, zog er zuhause aus. beim verpacken für den umzug, öffnete er den abschliessbaren schrank. er hatte nicht mehr dran gedacht. seine mutter stand hinter ihm. raoul wurde blass. der anblick der dinge, die ihrem haushalt einfach entschwunden waren, ohne jemals wieder aufzutauchen, liess auch die mutter erblassen. sie holte das metronom als erstes aus dem schrank und strich vorsichtig über die verbogene Feder. - aber raoul warum hast du das alles versteckt? das hätte man doch leicht reparieren können. schade, aber wir haben ja damals gleich ein neues gekauft.-
raoul sitz in seiner abschliessbaren wohnung. er hat sich in die ecke gekauert und hofft, dass gleich die tür aufgeht, jemand reinkommt und sagt - aber raoul, warum hast du das versteckt? das hätte man doch leicht reparieren können. schade aber wir haben schon einen neuen gekauft.

@ was trag ich heute: spitzenstrümpfe sind untragbar. beige blusen und schmutzigweisse röcke auch keine knaller. wear yourself


jederkusseintreffer - 29.03.00 at 22:30:53




Dein Bild hat einen Platz gefunden. Aber sag mir bitte, dass Du nicht karl reud - 29.03.00 at 14:41:16 gewesen bist.
Die Beatles sangen auf dem Dach zwar auch "Get Back" - doch meins ist das Stück "Don't let me down". Könnte heulen.
Now they know how many holes it takes to fill the Albert Hall.


had to read the book - 29.03.00 at 22:29:44




Es gibt nur ein Grab neben Trakl. Wer ruht wohl darin?


rasmus mons, - 29.03.00 at 22:27:37




Dein Bild hat einen Platz gefunden. Aber sag mir bitte, dass Du nicht karl reud - 29.03.00 at 14:41:16 gewesen bist.
Die Beatles sangen auf dem Dach zwar auch "Get Back&147; - doch meins ist das Stück "Don't let me down". Könnte heulen.
Four thousand holes in Blackburn Lancashire.


Tuna an Küchenuhr - 29.03.00 at 22:27:23




der radiomoderator sagt den nummer-eins-hit an.
blablablablabla. sie hört nicht zu.
es hat wieder angefangen zu regnen. fast ist sie da.
ihre zigarette ruht zwischen ihren fingern, sie betrachtet ihre hände auf dem lenkrad. eigentlich nicht so schlecht.
sie steht auf hände. tun die meisten, denkt sie.
eine banale melodie und ein noch banalerer text. wieder stellt sie sich sein gesicht vor. so ähnlich wie an dem abend, als sie sich getroffen haben, das einzige mal. erstaunt, ein bisschen ärgerlich, aber irgendwie auch glücklich. bei aller überraschung entspannt.
sie lächelt bei dem gedanken und sagt leise seinen namen. als ob er sie hören könnte, wie am telefon.
sie erinnert sich an seine hand, die auf dem tisch gelegen hat zwischen ihnen. unbewegt den ganzen abend, bis er sie ausgestreckt und ihre finger berührt hat. nur einen moment.
sie ballt ihre hand zur faust.
seine haltung ist ihr immer unheimlich gewesen. unerklärlich. trotzdem, denkt sie, dieser spott kann nicht alles sein. keine überheblichkeiten.
jetzt ist sie sicher, sie wird ihn sehen. bald.
kurz vor dem aufprall sieht sie die scheinwerfer des lkws im regen auf sich zuschwimmen.
sie reagiert nicht. sie sieht dem anderen entgegen. und noch ein satz schießt ihr durch den kopf.
für die vollkommenen momente, denkt sie. die zigarette hält sie umklammert.


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lulu. 'cause love's such an old-fashioned word., - 29.03.00 at 22:26:27




Baby, Pfirsiche haben keine Mütter
(B.E.Ellis)
heute spielen die ärzte auf...im Conne Island.
...ausverkauft.
Das wird Eckhard Nickel ärgern.
ich möchte mich gerne äußern über das Problem A. Velasquez
(small brother)
A. v. Schoenburg


Ben Stuckbaracke - 29.03.00 at 21:59:30




Melini, hey primstens. Der Anzug hat das gestern überstanden. Paßte sogar zur Zigarettenschachtel später am Tresen: Ernte 23. In der Manteltasche (überm Drehhocker): Marlb. Menth. plus Rizla plus Kraut. Nur die schwarzen Schuhe wären besser durch Ostküstenbraune ersetzt worden.
Meine Lieblingsbar an dieser Stelle zu verraten erschiene mir nicht als gute Idee. Nur soviel: sie liegt am Helmholtzplatz in Berlin Prenzlauer Berg. Postleitzahl 10437. Ein Namensschild ist natürlich eine harte Belastungsprobe. Wie wäre es, wenn wir uns statt dessen an einer markanten Stelle in der Nähe verabreden (Café Eckstein zum Beispiel) und wir für ein paar Drinks in den anderen Laden hinschlenderten? Und: wenn Du bis Sonntag bleibst, mußt Du mal das Finks ausprobieren, wenn Du auch Elektro hörst und keine Angst vor Raumschläuchen und schlechter Luft hast.

*  *  *


Der Chaos Computer Club nennt die Gelbe Post die Gilb. Sehr glücklich, zufällig um 21.15 Uhr aus den Kissen gekommen zu sein. Schnell zum Briefkasten, schnell einen extra ins Vergilbte hinüberspielenden Umschlag in den Kasten werfen, fünf Minuten vor dem Postwagen. Schön, daß so etwas auch in einer Weltstadt zählt.

*  *  *


Mit vollen Notizbüchern zurückkehren. Die blocklose Zeit hat ein Ende gefunden. Jetzt auch für die Literatur.

*  *  *


Stück: Du fehlst mir.
Kummer: wie konnte ich so blöd sein?
alinia: nach diesem Forum werde ich bestimmt fragen!
eiseisbaby: jetzt bin ich zum "Perfect World"-Leser geworden. Will keine Folge mehr verpassen.
Plus: T-Shirt Eisdieler. Schuhe Kenzo.
Spitzenstrümpfe sind klasse. Überhaupt die Herausforderung des Ordinären. Eine Kassette vom Freund. Kenne überhaupt nichts mit Namen (nur diesen Gitarristen Buckethead auf der Coverversion von "20th Century Boy" herausgehört). Aber dieses Genie hat's einfach drauf. Das Tape des Jahres.


off., Sie können den Computer jetzt abschaffen, - 29.03.00 at 21:59:17




trotzdem z wie zlatko


oberdurchblickerin - 29.03.00 at 21:53:37




ein dank geht an annemarie schkeuditz - ohne sie und ihre fragen hätte ich meinen im pool&loop; erworbenen durchblick nicht weitergeben können und durch sie fand ich erwähnung bei elke naters, womit bewiesen wäre: durchblick lohnt

und hier noch ein neuer satz von slatko - auch ein mensch mit viel durchblick:

EIN BIßCHEN TRINKEN SCHADET KEINEM

recht hat sladi!!


durchblickerin - 29.03.00 at 20:44:16




die reinste form von unabhängigkeit findet sich konzentrierter rationalität.
die sämtlicher emotionen entbehrt.


ronja zurigo, - 29.03.00 at 20:01:31




"was soll ich dir nach hause bringen?"
neue brüste hätte ich gerne.
"schokolade, käse, worauf hast du lust?"
runde, straffe sollten es sein. wie die von belinda.
mit den adretten zöpfchen. die in eleganter kleidung
erwachsen agiert. und süss lächelt. beverly zurich.
"ich weiss nicht mehr so, was du gerne magst."
bring mir frische augen. meine sind verstaubt.

"willst du salatsauce, soll ich sie dir schütteln?"
in ruhe lassen sollst du mich.
"papa ist in tschechien!"
ich könnte eigene kinder haben.
säugetier.
vielleicht wären sie mir unsympathisch.
"der käse ist ausgezeichnet, nicht wahr..?"

der schokoladenhase schmeckt vergilbt auf meiner zunge.
überschuss an muttermilch.


ronja zurigo, - 29.03.00 at 19:53:59




"was soll ich dir nach hause bringen?"
neue brüste hätte ich gerne.
"schokolade, käse, worauf hast du lust?"
runde, straffe sollten es sein. wie die von belinda.
mit den adretten zöpfchen. die in eleganter kleidung
erwachsen agiert. und süss lächelt. beverly zurich.
"ich weiss nicht mehr so, was du gerne magst."
bring mir frische augen. meine sind verstaubt.

"willst du salatsauce, soll ich sie dir schütteln?"
in ruhe lassen sollst du mich.
"papa ist in tschechien!"
ich könnte eigene kinder haben.
säugetier.
vielleicht wären sie mir unsympathisch.
"der käse ist ausgezeichnet, nicht wahr..?"

der schokoladenhase schmeckt vergilbt auf der zunge.
überschuss an muttermilch.


ronja zurigo, - 29.03.00 at 19:53:14




langeweile und das wetter.
die richtigen stichworte.
vor ein paar tagen noch gab es keine langeweile.
es war frühling.
frühlingserwachen.
überall flirts.
untreue.
und jetzt wieder besinnung.
reue.



JDM, what the f*** - 29.03.00 at 19:51:14




zu was langeweile und das wetter menschen doch treiben kann


Snaubo - 29.03.00 at 18:54:49




Julian aus Hamburg: ja.
Ob der gleichen Entscheidungsschwäche bestellte ich mal (1987?) in Dresden (Leipzig?) ein "gemischtes Eis,
aber bitte ohne Banane und Kiwi." "Willst mich verarschen? Ich hab nur Schokolade und Vanille."
Mit Doppel-Ell gesprochen, nicht mit Ell-Jott. Peinlich. Mir.

Dann guckt man so nebenbei, was heute im Fernsehen läuft, und entdeckt DIE PERLE:
Spanien-Italien, im DSF. Danke, DSF.

Wetter heute in Hamburg:
Wie kurz vor dem Untergang. Kühle, milde, windige Windstille. Beiger Grauton.
Wieder doppelte Socken angezogen.


GerW, auch Hamburg, - 29.03.00 at 18:47:35




MARI, auf der naechsten Party such ich mir auch mein Getränk passend zu meinen Klamotten.
Hast Du auch die Rosenschere passend zu der lindgrünen Bluse?

OFF, hey, das war sehr nett und unerwartet, und ich war mal wieder offline und zu langsam.
Sorry. Bedaure das um so mehr, da ich the BulettenCapital morgen gegen 12 wieder verlasse. Falls Du
ne gute Idee hast, wo Du heute am spaeteren Abend rumsitzt oder wo man so gegen 10 frühstücken kann,
schreib doch noch mal bis Mitternacht, würde mich freuen. Missverstaendnisse schliess ich dann mit einem
Schild namens "off?" aus. Kastanienbraune Anzuege sind aber auch nicht schlecht.

Und ich sollte mal wieder was schreiben...na ja - heute back ich, morgen brau ich,
uebermorgen hol ich mir der Koenigin ihr Kind.



melini, I don't like those drugs that keep you thin, - 29.03.00 at 18:20:35




wenngleich denunziator ein mir unbekanntes starkbier sein muß.


HelK imitatingSixtusB, - 29.03.00 at 18:15:48




Tja. ELSBETH, ich weiß ja auch nicht so recht, ob ich dir jetzt damit kommen sollte:

Frühlings Erwachen

Ich habe seit dem Winter kräftig abgespeckt
und (endlich) meine Attraktivität entdeckt:
Mein Teint wirkt gar nicht schilfgrün! Sehr viel frischer,
bloß etwas knittrig. Wie bei Joschka Fischer.
Von nun an kann es nur noch aufwärts gehen.
Jetzt darf der Frühling kommen. Man wird sehen ...

Ein Dankeschön an ELKE NATERS. Ich bin ja so etwas von erleichtert!

Und bei SIXTUS BECKMESSER kann ich nur noch beschämt den Schwanz einziehen. Ich werde nie mehr einfach so mit den Vokalen spielen können. Weißt du wenigstens ein neues Spiel für uns?


Hippi Potamus, Stuttgart, - 29.03.00 at 18:04:20




Der Inhalt bestimmt die Form.
Ist jetzt der loop eine geschlossene oder eine offene, eine runde oder zackige, oder wechselt er geleeartig seine Zustand in Herzform..

Innen oder aussen.
Es wäre schön, wenn er eine Zwiebel wäre, bei der Entblätterung, schichten, boards of fun, threads, bekäme ich Tränen serviert.

technisch bin ich leider unter NULL.
Also, in die Tiefe springen, und alles erleben.

TomTom nervt, manchmal. Dennoch, alles ist gut.


ALINIA, heute aufgetaucht santa Cruz, - 29.03.00 at 17:36:43




ich meinte natürlich mich besuchen und nicht ich


kika immer noch, - 29.03.00 at 17:00:21




TomTom: nein, nicht das Rauschen. Kenn ich auch gar nicht.
Aber noch besser geht wohl kaum. Da Du vielleicht auf die
Idee kommen könntest, mich in der wirklich allerbesten
Kneipe heimzusuchen und ich erst zum zweiten Mal dort arbeite -
also schon irgendwie im "tausend - Sachen - im - Kopf - behalten -
Stress" sein werde, gebe ich den Namen (zumindest heute) nicht preis.
Wenn ich meinem Freund erlaube, ich bei der Arbeit zu besuchen
überleg ich mir das mal und dann darfst Du auch kommen und Dich
outen - oder auch nicht. Wie Du eben magst...



kika bochum, - 29.03.00 at 16:58:40




Jochen - themenvorgaben bringen es nicht. bei dir hat sich ein denkfehler eingeschlichen: "Man kann nicht einfach irgendein Geseier ablassen" - .- - kann man doch! es sei denn, alles, was reingeschrieben wird, wird vorher rezensiert. themenfalsche texte müßten dann ja rausgeschmissen werden. das ginge aber schlecht, denn man kann texte auch so schreiben, daß das vorgegebene thema eigentlich nicht darin enthalten ist, obwohl es den anschein hat, es wäre doch da. und vice versa.

Ich knie nieder vor Frau Naters. Schöner Text, schönere Gedanken. Endlich eine Poolie, die sich uns erbarmt.


TomTom ist glücklich - 29.03.00 at 16:42:15




Jochen - themenvorgaben bringen es nicht. bei dir hat sich ein denkfehler eingeschlichen: "Man kann nicht einfach irgendein Geseier ablassen" - .- - kann man doch! es sei denn, alles, was reingeschrieben wird, wird vorher rezensiert. themenfalsche texte müßten dann ja rausgeschmissen werden. das ginge aber schlecht, denn man kann texte auch so schreiben, daß das vorgegebene thema eigentlich nicht darin enthalten ist, obwohl es den anschein hat, es wäre doch da. und vice versa.

Ich knie nieder vor Frau Naters. Schöner Text, schönere Gedanken. Endlich eine Pollie, die sich uns erbarmt.


TomTom ist glücklich - 29.03.00 at 16:42:05




Dank an Helmut Krausser.


Alexander Regen, - 29.03.00 at 16:06:36




KIKA - die beste kneipe bochums ist das RAUSCHEN. und da arbeitest du heute???? :-)


TomTom staunt - 29.03.00 at 16:01:30




sie weiss, dass sie es nie machen dürfte.
sie weiss, dass es das ende wäre.
was weiss sie schon ?


JDM, you know that i«m talkin` to you - 29.03.00 at 15:55:10




Genau: Themenvorgabe, so wie bei Big Brother, gebt den Kindern was zu tun, damit sie sich nicht zerfleischen. Morgen stellen wir euch ein Spinnrad rein und nächste Wochen werden Hauptstädte auswendig gelernt.
Sich Gedanken über den loop zu machen, gehört zu seinem Wesen. Auch keine für alle befriedigende Lösung zu finden.
Deshalb: loop bleibt wie es ist. Sage ich. Und nichts ist für die Ewigkeit.

Und mari: Ganz richtig. Nie Nie Nie schwarze Strümpfe zu hellen Röcken. Ich habe mich aus genau diesem Grund gestern für den Jeansrock entschieden, das lag aber auch an den Schuhen.

Und danke durchblickerin. Der Schrank ist immer noch verschlossen und morgen kommt der Steuerberater. Wenn Sven nicht immer am loop arbeiten würde...

Der Satz des gestrigen Abends: "So schlecht wie ich manchmal aussehe, kann ich gar nicht über jemanden denken."


Elke Naters - Berlin - 29.03.00 at 15:49:28




1 österreichische Krone hatte 1912 etwa die Kaufkraft von umgerechnet sechs DM heute. Dies als grober Anhaltspunkt. Genaueres weiß ich leider nicht.

Sehr effektiv, Sixtus B.


HelK m, - 29.03.00 at 15:42:39




habe die ersten erdbeeren in diesem jahr gekauft. von außen sah das schälchen äußerst schmackhaft aus. leuchtend rote und schön große erdbeeren lagen da unter der durchsichtigen folie. das war es auch schon. der kopf sagte erdbeere, die zunge schmeckte diesen zwar nicht unbekannten aber für normale erdbeeren untypischen wässrigen hauch. okay, ich hätte es wissen müssen. das waren keine normalen erdbeeren. die hier kamen aus holland. ich lerne einfach nicht dazu.


an - 29.03.00 at 15:30:17




p.s. für Hippi:
thanx für den Lesetip - Heiner Link - sehr groß!


lulu. exhauptstadt, - 29.03.00 at 15:23:08




Habe ich doch soviele WörtER zERlegt und doch bleibt eine Frage ?
wER ist ER eigentlich ?
Und ist ER ERfolgreich ?
Steckt die Weisheit im Detail oder kommt sie am Detail nur zum Vorschein ?
ERscheinung besser als MEINung ?

ERwartungsgemäß gibt es hiER keine Antwort auf Fragen.

dER LOOP stirbt.
SichER nicht die ERste Seite im Internet die stirbt
Interessant, was ein wenig Zweifel an Reaktionen ausrichten können.
Endlich ein Thema das sich längER hält.

Gibt es ein Leben nach LOOP ?
Gab es überhaupt ein Leben vor LOOP ?

Ein Friedhof für Buchstabenkombinationen,
von denen einige aus unERklärlichen Zusammenhängen Glücksgefühle erzeugten.


TABNORMAL Ohnesorge, - 29.03.00 at 15:20:54




Zum Thema Loop - Struktur

Ich finde die Idee mit den Themenvorgaben ziemlich gut. Sie hat folgende Vorteile:

* man kann nicht einfach irgendein Geseiher ablassen
* man hat einen roten Faden für jedes "Loop"
* trotzdem ist die Form selber (Prosa, Lyrik, Bild, Audio) nicht beschränkt

Und da ja PoolLoop durchaus auch mit dem Experimentieren und Unfertigen (im positiven Sinne) spielt, finde ich, man kann das ruhig mal ausprobieren. Schlimmstenfalls kommt sowas wie "shift!" raus (kennt das noch jemand?)

Gruß,
Jochen


Jochen, Berlin, - 29.03.00 at 15:12:41




sorry, "absolutiert" statt "Absolutionen".


S.B. - 29.03.00 at 15:05:49




Paar Tage am Stand lang gelatscht, und abends Pool und Fitnessmaschinen. Dumpf, dumpf. Das ergab nebenher als Grübel- und Brabbelertrag für HelK und Hippi: "Permutation", "Perturbation", "Edukation", "Mutationen", "Frustrationen", "Kautionen", "Auktionen", "Allusionen", "Absolutionen", "Saboteurin", "Marodeurin", "Bankrotteurin", "Autorinnen", "Journalisten", "Denunziator", "Douanier", "Douglasie", "duodezimal", "Demonstrativum". Drei behalte ich lieber für mich: "Mietauto" (Kompositum - aber gängig (oder sagt man eher "-wagen"?) & kompakt (3silber)), "Rhein-Donau" und "semisomnambul" (na ja, aber summt doch schön sonor-nasal).


Sixtus B. - 29.03.00 at 14:54:19




mono.

eine sicht reicht dir nicht aus
eine weise ist dir nicht genug

du lebst in meinem kopf


willst besinnung, erfa h rung

ST eREo

die zwei wege - ausschöpfen

raus, kommen - doch du zögerst, wie immer
das neue leben beginnt nicht in der neuen stadt

jedenfalls noch nicht jetzt.

du lebst in meinem kopf.


karl reud - 29.03.00 at 14:41:16




Fatale Entscheidungsschwäche wieder,
fängt bei der Joghurtsorte an,
geht über den Kauf der Tageszeitung,
Klamotten,
Urlaubsziele,
präferierte Banken,
Eintrag in LOOP oder nicht,
Mail an den oder die oder doch nicht,
bla bla bla,
bis hin zum Job und zu der Frage:
Welchen Job mache ich eigentlich gerade,
und welchen sollte ich machen?
Und: was bedeutet 'sollte'?
Oder will ich einen ganz anderen machen?
Gestern ja, heute nein.
Morgen vielleicht doch.
Definitely maybe,
Dank an el se-or Barre und die von ihm verehrten Brit-Prolls.
Scheiß-Unsicherheit,
ich will ab 1920 leben.
Oder 1950.
Oder 2020.
Alles war klar und strukturiert.


Julian aus Hamburg, - 29.03.00 at 14:36:49




Loglevel NULL:

1. WHILE (CHARLY) DO
2. {
3. }
4. LOOP

# Nicht mehr lange, CHARLY!
# Verhängnisvoller Programmfehler.
# Plötzliche Abbruchbedingung.
# Zu DUMM..


CHARLY münchen, - 29.03.00 at 14:28:35




autobahnausfahrt verpasst. die zigarettenschachtel leer, schon die zweite. dafür hat der regen aufgehört.
ihr ist unterwegs eingefallen, dass die ernüchterung wahrscheinlich nicht wie ein schlag kommen wird. es wird einfach nur die ernüchterung sein, ganz still.
keine große sache.
sie fragt sich, ob sie sie kommen hören wird oder fühlen. sie wird auf jeden fall die gezählten kilometer ablesen können, weil sie den tageskilometerzähler auf null gestellt hat, als sie losgefahren ist.
um die entfernung zu messen.
sie hört radio.
ein fremder sender bringt die gleiche musik wie alle anderen.
charts. am hellichten tag.
damn unpretty.
er wird sie gar nicht erkennen.
auf einmal ist sie sich so sicher, dass sie sich niemals mehr im leben begegnen werden. sie summt die melodie mit.
vielleicht einfach umkehren, denkt sie. nein, nicht wirklich.
im radio entschuldigt sich ein hörer für einen versprecher am telefon.
sie lacht laut auf.
geschenkt, sagt der moderator.


lulu. on the road, - 29.03.00 at 14:05:30




Sehr geehrte(r/s) Herr / Frau / Fräulein JDM (betr.: 28.03.00/20.12) ! Das war mal ein Beitrag ganz in unserem Sinne ! Wir danken.


Bürgerinitiative "Rettet dem Dativ", Deutschland, ...sterreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxembourg, Belgie, Kasachstan, - 29.03.00 at 13:55:24




Es war wie erwartet; ein Erfolg. Die Wirkung: Genau wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ein freundliches Leuchten in einer dunklen Gesellschaft - dunkel natürlich nur die Kleidung.
Der Rock, die Farbe, ein schmutziges Weiß und dazu trug ich einen beigen dünnen enganliegenden Pullover. Dafür hatte ich mich im letzten Moment entschieden und damit gegen die lindgrüne Bluse. Diese Entscheidung entstand aus einem gleichzeitigem Bedürfnis nach Wärme, nachdem ich die Strümpfe weggelassen hatte, und noch mehr Helligkeit. Es war
Das Taxi brachte mich vor die Tür, die Räume waren gut geheizt. Aus farblichen Gründen trank ich Weißwein, ganz gegen meine Gewohnheit. Wir sprachen über Utopie, Sprache und Hoffnung. Ich bin mir sicher, das war kein Zufall. Ich habe immer noch gute Laune.

Mari? Ist das wahr? Das ist aber nett. Trägst du schwarze Strümpfe zu hellen Röcken?


mari, berlin - 29.03.00 at 13:44:52




"Da red' ich mit"
"Geistig behindert ist auch normal."

(BVG ? Lebenshilfe Berlin.)


Farig. Berlin, - 29.03.00 at 13:41:07




Der erste Vorschlag von Hippi gefällt mir ganz gut - jedenfalls besser als kein loop mehr... Die Frage ist nur, ob das wirklich funktioniert - könnte passieren, daß der eine loop dann immer noch so voll ist wie der alte und der andere ist leer.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, daß jeder Beitrag nur eine Woche stehen bleibt und dann gelöscht wird bzw. in's Archiv kommt.


TomTom: Ich arbeite natürlich in der besten Kneipe Bochums!!!


kika bochum, - 29.03.00 at 13:33:43




Perfekt World 3.2
Eiseis betrachtete die glasgerahmten Fotos an den Wänden. Er kannte sie auswendig. Sein Lieblingsbild: bärtige, braungebrannte Typen mit Turban vor einem ausgebrannten Panzer, die Kalaschnikow im Anschlag. Das Bild daneben: Ein bärtiger, braungebrannter Typ mit Turban vor einem ausgebrannten Helikopter, die Zigarette im Mundwinkel. Daneben stand ein räudiger Esel, bepackt mit irgendwelchen Raketen. Auf der anderen Wand kleine Kinder vor einer Hütte, in der Türe eine alte Frau, verwittert, mit langen grauen Haaren. Ein Foto zeigte zerklüftete Berge, eine einsame Passstraße, auf der man Militärlaster erkennen konnte. Wilder, wolkenzerissener Himmel über den Bergen.
Alle Aufnahmen waren schwarzweiß. Kriegsreporter in Afghanistan, dachte er, obwohl er den Chef auf keinem Bild entdecken konnte. Ob er nicht wenigstens ein Glas Wasser wolle, bei dieser Hitze? Ja, er hatte einen trockenen Mund. Er hörte den Chef telefonieren und bedankte sich. Das Wasser war lauwarm, er trank es trotzdem. Die Fingernägel klapperten wieder. Das Ticken der Uhr, das Murmeln hinter der Tür, der weiche Sessel: Das alles machte ihn schläfrig. Er gähnte und legte den Kopf leicht nach hinten, an die Wand. Was der Chef von ihm wollte? Er dachte nicht wirklich darüber nach.


eiseisbaby München, Bayern, - 29.03.00 at 13:04:11




Erbitte Hilfe bei folgender Frage: Wieviel war eine österreichische Krone im Jahr 1913 wert? Weiß jemand, was z. B. eine Bahnfahrt von Salzburg nach Innsbruck damals kostete? Oder etwas ähnliches, an dem sich eine Umrechnung in die heutige Währung fest machen ließe?


Alexander Regen, - 29.03.00 at 12:53:27




chatchatchatchatchat


TomTom lacht herzhaft - 29.03.00 at 12:43:31




TomTom, laß mich mal gähnen. Nur für Dich.


off. - 29.03.00 at 12:40:37




LANa - Du bist GRANDIOS. Go baby. NOW OR NEVER:


TomTom grinst weiter - 29.03.00 at 12:29:26




es tut mir leid, dies zu sagen, aber ich finde alle bisherigen vorschläge nicht umwerfend. am besten wäre eine beibehaltung der derzeitigen form. das will herr lager aber nicht. was ich aber nicht verstehe, ist, warum er den loop ändern will. ist es dermaßen viel arbeit damit?
passwörter sind mist und keine garantie für qualität, die sich hier einige noch immer wünschen. gewollte bzw. pressierte qualität ist nichts. qualität ist auch bedingt etwas individuelles und hat viel mit persönlichen ansichten, einstellungen und vorlieben zu tun. genau wie der pool es nicht ist, ist auch der loop nicht eine art von geistiger elite. ist es so geplant gewesen, ist das projekt schon längst gescheitert.
themenvorgaben haben noch NIE funktioniert. ich bin hier im loop und weder in der schule noch an der universität. ein großes verstummen wäre die folge von themenvorgaben.
die threads-idee gefällt mir, wenn es überhaupt einer änderung bedürfen sollte, noch am besten.
und wie soll das dann entschieden werden? wieder einmal "von oben"? oder etwa durch eine wahl respektive eine abstimmung? na, dann mal zu, herr lager!

kritik nehme ich an, lese sie mir durch. mich, meinen stil, meine themen ändern werde ich dennoch nicht. das hat hier bisher noch niemand getan. auch nicht off. man kann noch immer scrollen. elitäres denken wird woanders gebraucht.

das hauptproblem des loops ("Wie deutsch!", würde ich sagen, wäre das hier der film DIE MEDIOKREN) ist, daß sich einige zu wichtig nehmen. ich tue das nicht. auch meine absonderungen hier nicht. habe wenige ambitionen, was den loop betrifft. und den pool ebenso. ich dachte immer, das hier sollte auch - wenn nicht vorwiegend - spaß machen...


TomTom grinst - 29.03.00 at 12:27:19




to maxim ...
Heißt "in den Flussauen verlaufen", dass Du Deinen Stern verloren hast, der Dich nach Paris leiten sollte? Hock Dich im Wald auf den Boden, mach die Augen zu, halt Dir die Ohren zu. Was Du dann siehst: die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt (das ist der Titel eines Buches und also auch gestohlen, oder?). Und: There is nothing kept from you that you have not kept from yourself.

(Ins Off gesprochen:) Find ich übrigens sehr erfrischend, Deine kleine Bemerkung über Loop. Man darf den Dingen ruhig Namen geben ("Scheißlooplisten"). Denn was aussieht wie eine Ente und watschelt wie eine Ente, ist eine Ente. Shit is shit. *ggg*


Jane Graz - Graz & retour, - 29.03.00 at 12:12:06




Ach, liebe ELSBETH, du weißt ja, wie das ist: Für ein Gedicht brauche ich eine bestimmte Stimmung. Anders herum gesagt, wo nix is, kommt auch nix. Aber eins ist versprochen: Mein nächstes Gedicht ist für dich. Und mal wieder eins für ALINIA. Und Grüße an SUSE. Undundund ...


Hippi, Stuttgart, - 29.03.00 at 12:11:44




LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER - Folge 2.06

Dann waren sie mit dem Fahrrad an den Dümmer gefahren. Es war ja noch früh am Vormittag. Am See hatten sie sich ein Ruderboot gemietet und ein ruhiges Plätzchen im Uferschilf angesteuert. Wie in der "Seelandschaft mit Pocahontas" von Arno Schmidt, schoß es mir in den Kopf. Ich selbst war allerdings noch nie am Dümmer, obwohl es ja von O. aus eigentlich auch nicht weit ist. Den Rest des Tages hatten sie sich also faul die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Volker hatte ab und zu ihr Haar streicheln müssen, um sich zu vergewissern, daß es wirklich sie war, die da ihren Kopf in seinen Schoß gelegt und so etwas wie seine Geliebte geworden war. Sie hatten sich noch geschworen, daß von dem Suizidversuch und ihrem Ausrutscher im Bett niemand etwas erfahren sollte, weder Katias Eltern (Volkers Chef !) noch Jens.Obwohl es ja den Katia zufolge sowieso nichts mehr anging. Abends waren die Beiden dann in wieder leidlich gefaßtem Zustand zurückgeradelt.
Drei Wochen später hatte sie ihn im Krankenhaus angerufen.Sie müßte dringend mit ihm sprechen. Beim Spaziergang unter den hohen Bäumen im Park der Klinik war sie dann mit der Sprache herausgerückt: Sie wäre schwanger. Sie hätte zwar wie immer die Pille genommen, seit sie mit Jens zusammenwar, aber ebenso wenig wie wohl der Doktor daran gedacht, daß sie die ja an jenem Sonntagmorgen gleich wieder erbrochen hatte, zusammen mit den Schlaftabletten.
Als Vater käme eigentlich nur Volker in Frage, mit Jens hatte sie ja Schluß gemacht. Ihrer Mutter hätte sie auch schon alles gebeichtet, außer dem Erzeuger. Aber die redete immer nur von Abtreibung; ein Kind gerade jetzt würde ihr nur das Abitur und das Studium vermasseln, außerdem wäre sie einfach noch zu jung. Sie könnte das aber nicht, sie wäre jetzt wieder so dankbar für ihr eigenes Leben und könnte dafür doch nicht dieses junge Leben in sich sterben lassen; das käme ihr grausam wie ein Menschenopfer vor, gerade weil sie ihre Schwangerschaft ja gerade dem Augenblick verdankte, als ihr eigenes Leben gerettet wurde.
Volker hatte sich schnell gefaßt. Er hatte ihr gesagt, daß es in ihrem Alter tatsächlich nicht leicht werden würde, ein Kind großzuziehen. Am meisten hatte es ihm leidgetan, daß Katias Jugend jetzt mit einem Schlag beendet sein würde, aber das wäre wohl nach einer Abtreibung auch nicht anders. Andererseits wären Schwierigkeiten ja nicht dafür da, ihnen aus dem Weg zu gehen, sondern sie in den Griff zu bekommen. Wenn man zu zweit wäre, könnte das sogar Spaß machen, und er würde ja selbstverständlich zu ihr stehen, durch dick und dünn. Kinder selbst wären sowioeso eher Fans von möglichst jungen Eltern als von alten Knackern, da wäre dann eher er das Problem. Das Abitur könnte sie immer noch nachholen, und an der Uni könnte es sogar von Vorteil sein, wenn dann ihr Kind schon im Kindergarten aufgehoben wäre und sie es sich nicht erst vor irgendeiner Prüfung von einem Kommilitonen anhängen ließe.
An der Klinik würde es natürlich einen Skandal geben, aber er könnte ja jederzeit kündigen und eine Praxis übernehmen, am besten in einer anderen Stadt. Und sie könnte doch einfach zu ihm ziehen, ihn sogar heiraten, spätestens in einem halben Jahr, wenn sie achtzehn würde. Noch bevor ihr Kind auf die Welt käme. Da könnten ihre Eltern sich noch so sehr querstellen.
Eigentlich hatte er sich nur einigermaßen anständig benehmen wollen und nicht damit gerechnet, daß sie schon am Abend mit Sack und Pack bei ihm vor der Tür stehen würde.

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen, - 29.03.00 at 11:59:49




lieber HIPPI
schicke uns doch
mal wieder
ein Gedicht

zur SACHE
öffnet den Pool
(mit Passwort)


elsbeth flensburg, - 29.03.00 at 11:35:10




Eins:
HIPPI: hehe, mit dem Kron könnte ich locker mithalten. Aber im Ernst: jep, manchmal habe ich ein gutes Gedächtnis. Aber es muß schon merkenswert sein. Manchmal merkt man sich aber auch die unscheinbarsten Dinge. Je nach dem.

Zwo:
Meine Heldin des Tages (natürlich NACH Dir): Anne Philippi. Berliner Seiten, Seite 3. Blixa Bargeld trägt nunmehr nur noch Krawatten von Dolce & Gabbana. Er hat drei Anzüge aus Hongkong. Ich habe drei Krawatten aus der Friedrichstraße.

Drei:
Suse kennengelernt. Durfte die Hand schütteln. Danke, E. + S.


off., hinterher ist man immer klüger, - 29.03.00 at 11:06:09




P.S.
Schon gesehen: NORBERT KRON hat im Forum der 13 (www.nordkolleg.de/forum/default.htm), Erlebnisbericht vom KN-Abend mit S. Lager, eine neue Variante zu "phosphoreszieren" und "phosphorisieren" aufgetan. "Phosphorizieren". Vielleicht ist das endlich der Kompromiss, mit dem alle leben können?
Und noch mein Lesetipp, mal wieder HEINER LINK (www.heinerlink.de/girgl.htm). Grüße von Eichenau nach Paderborn. Wahnsinn.


Hippi, Stuttgart, - 29.03.00 at 10:37:04




P.S.
Schon gesehen: NORBERT KRON hat im Forum der 13 (www.nordkolleg.de/forum/default.htm), Erlebnisbericht vom KN-Abend mit S. Lager, eine neue Variante zu "phosphoreszieren" und "phosphorisieren" aufgetan. "Phosphorizieren". Vielleicht ist das endlich der Kompromiss, mit dem alle leben können?
Und noch mein Lesetipp, mal wieder HEINER LINK (www.heinerlink.de/girgl.htm). Grüße von Eichenau nach Paderborn. Wahnsinn.


Hippi, Stuttgart, - 29.03.00 at 10:34:18




Jane!

Wo sind wir nur gelandet? Auf meinem Weg nach Paris habe ich mich in den Flussauen verlaufen und bin dir nicht begegnet... Denn worüber reden wir noch? Wir sprechen in Scheißlooplisten miteinander, denn - und das ist aus einer Buchbesprechung gestohlen! - denn: Wir scheinen in einem Universum nur mit Innenseiten gelandet zu sein. Kennst du die Innenseiten? Kanntest du die Außenseiten? Erinnerst du dich an Außenseiten? Abseitig, was? Als wir noch zu den Sternen schauten...


Maxim Graz - Paris, - 29.03.00 at 10:16:42




Ja, lieber OFF, wer von uns alten Hasen würde sich nicht an BRITTA erinnern! Immer noch traurig, traurig, traurig, daß sie nicht mehr dabei ist. Und für mich ist dieses Vampir-Gedichtchen seitdem eines meiner Lieblingswerke, weil es IHR gefallen hat. Aber du mußt ein wahnsinnig gutes Gedächtnis haben, wenn du das noch weißt!

Zur LOOP-Strukturdiskussion:
Glaubt nur ja nicht, daß ich von meinem eigenen Vorschlag (Aufteilung Literatur / Kommunikation) selbst so 100-%-ig überzeugt wäre. Eigentlich liebe ich ja eher das chaotische Durcheinander, wie es jetzt hier herrscht.
Aber wir sind es unseren Poolmastern wohl schuldig, uns auch mal selbst den Kopf zu zerbrechen, wenn wir schon zur Ordnung gerufen werden. Weil es so nicht weitergehe. Sonst entscheidet Master Sven halt wieder "von oben", und wir grummeln mit verkniffenen Mäulern "Zensur" und "Diktatur" und solche Sachen.
Also, her mit Vorschlägen! Ich habe noch einen, aber der ist wohl noch schlechter als der vorige: THEMENVORGABEN. Irgendjemand (das schreit dann allerdings nach einem hauptamtlichen Moderator) gibt ein Wochen- oder Monatsthema vor. Wie beim Schulaufsatz, bloß ohne Formvorgabe. Jeder, der im loop schreiben will, hat sich an dieses Thema zu halten; im Extremfall wird sein Beitrag bei Zuwiderhandeln gelöscht. Das riecht natürlich auch wieder nach Zensur. Also, ich weiß nicht ...


Hippi, Stuttgart, - 29.03.00 at 09:51:23




wenn loop verschwindet, muß ich lernen.
keine ablenkung mehr.
pure langeweile.
ich will aber nicht lernen.ich will nicht erfolgreich werden.
ich will lieber loop lesen.


kami beim lernen ausm loop, - 29.03.00 at 09:48:46




Also gut: ich bin für Andrea Spitzenstrumpf (keine HOSE!)


ich bin doch nicht blöd - 29.03.00 at 09:27:40




Deutsch und tüchtig
wer ist das hier
trotz allem
nicht
Abr ich nehme an
das Plätschern flacher Wasser
über echte Steine
ist nunmal laut und bekümmert

DON«T YE FEEL LIKE
GOING FOR THE RAZORS
KIDs?


saum buchonia, - 29.03.00 at 08:32:16




"Kannst Du bitte mal aufhören, so schön zu sein? Das ist ja anstrengend."
Natürlich berührte sie ihn jetzt extra mit der vorteilhaftesten und weichsten Stelle ihres Oberschenkels. Mitten in der Bar. Danach warf sie mit einer schnellen Kopfdrehung den Nacken zurück und ließ sich das Haar ins Gesicht purzeln. Die Lederjacke habe sie noch.


Sondergipfel in Lissabon - 29.03.00 at 08:11:00




grins


Voice unterwegs, - 29.03.00 at 02:34:36




Postiv, oh je. Röhrchen: Positiv. Außerdem: nicht glauben, dass ich TomTom wirklich gut fände. Im Gegenteil.


off. - 29.03.00 at 01:21:46




Sofern Quantität allein das momentane loop-Problem ist, ist das zu allererst einmal ein - offenbar unerwarteter ? - Mordserfolg, zu dem die poolmaster sich - und wir mit ihnen - gratulieren können ! Auch seine Quaslität konnte sich in den letzten Monaten merklich verbessern, die Meckereien und gegenseitigen Anpöbeleien haben stark abgenommen und so mancher Beitrag brauchtsich von jenen im pool durchaus nicht zu verstecken ! In jedem Fall weist Hippis Anregung in die bestimmt aussichtsreichste Richtung. Passworte hatt'n wa scho ma und ohne umwerfenden Erfolg. Zudem verleitet deren Vergabe zu zensurartiger Handhabung. Thematische threads hingegen eignen sich besser für sach- oder wissenschaftsorientierte newsgroups.

Aber ist das eigentliche Problem nicht vielmehr der pool ? Das gros der zur Mitarbeit feierlich eingeladenen Arrivierten hüllt sich längst wieder in Schweigen, entweder weil es sein Pulver längst total verschossen hat, oder weil es sich auf Produktion von gegen Honorar Gedrucktem konzentriert. Das ist verständlich, löblich gar,- aber braucht man DAFÜR ein Literaturforum im net ? Nickel, Samson, Casati etc. waren ja im loop noch nie unwillkommen !


penpal, nächtlich grübelnd ..., - 29.03.00 at 01:19:23




Ganz kurz:
1) Alles fein. KN war ein guter Termin. Melini: Entweder Mißverständnis oder nicht erkannt. Ich würde sagen: kastanienbrauner Anzug, hellblaues Hemd. Schwarze Schuhe.
2) Ausschweifung: Grüner Bereich. Keine Gäule. Alles gut. Es hat jemand gefehlt.
3) Ausblick: Postiv. Vorschlag bleibt: Chat extra (five - Grüße an alinia). Nur ne Idee.
4) Logbuch: das Kürzel Y2K hat eine Ablösung erfahren (war ohnehin abschreibungsbedürftig). Eine neue Folge: YvK.
5) Taxi teilen. Mit einem hilflosen Asiaten. Tippe China. Macht heutzutage keiner mehr, sagt der Fahrer. Über Zigaretten und Ernährungsgewohnheiten disktutiert. "Bin ja sonst wirklich kein Prediger": Zitat Ende. Hinterher Trinkgeld. "War ja auch mit Philosophie." "Mit Ethik." "Sach ick ja. Mit Philosophie."


off., auch blurdonaldgehabeatles, - 29.03.00 at 01:18:37




KIKA - WO arbeitest Du denn? :-)

PABLO - entweder strikte selektion ode raber gar keine.

gruß an rasmus. und lulu. durch folgendes.



Trip. Von L.A. nach San Diego. Rein da.
Eloise.
Mit.
Sex On The Beach
Adios Amigo
Sleep Well
Aber wir doch nicht.
Stattdessen: Apple Pie,
Handyanruf in die Hansestadt: Randy Andy - Andrzej.
Danach. Szenenwechsel. Blende: Heidelberg. ANATOMIE.
[Zwischenspiel: Ben Fick Mich Affleck
Matt Mach Alles Mit Mir Damon
Bruce Schwanz in Cowboy-Outfit Willis
Trailer)
Lolas Gurkentitten hindern sie am RENNEN, schlag sie nieder!, Benno Führmann, Knackarsch, Holger Geile Sau Speckhahn.

Fick die Ziege.

Strafe. Schlitz: Strafe muß sein für so einen Film. Bloß: Rödelheim - fett.
ALLES IST ALLES.
Blende. Spitznippel, hart, im Schaufenster. Tally Weijls. Oh Bochum!

RAUSCHEN: Rausch aufgetrunken, nachgefüllt.
Rotpulli.
Florian.
Plöpp macht die Flasche.
Plizhemd. Eloise.

BLACK DOG RUNS AT NIGHT:

P.S. - Heinz-Werner Erdel.
RUCKZUCK auf TELE5.
Ruckzuck ist da die Fresse dick.


TomTom - Don't Call Me Baby - 29.03.00 at 00:01:12




himmel,
die landschaft
wolken
wer kennt schon wen ?

die menschen

einer.allein.alle.einsam-

.99 08 21


Kirchhellen Karl Reud, - 28.03.00 at 23:11:36




Der Gott der Loopster möge verhindern, daß hier das Licht ausgeht!!!
Also Vorschläge machen. Nachdenken. Aufschreiben:

Zum einen finde ich Hippis Idee gut, aber übers Ziel hinaus. Gut allerdings, wenn es zwei Abteilungen geben könnte. Den >> loop f die texte und (z.b.) den>> club f die "unterhaltungen" unter freunden (die frage ist nur: mit t oder ohne).

Zur Fülle der Texte: warum nicht ein Verfallsdatum von sagen wir 30 Tagen einführen. Alle drei Tage einen neuen loop, 10 Stück ins Archiv und der letzte fällt jeweils hintenrunter. Das muß doch irgendwie zu händeln sein... (oder zu hendeln? - na, zu managen halt!)
Würde dem Charakter des Mediums doch entsprechen: speicherbar, aber flüchtig. Und wer nicht regelmäßig liest, ist eh selber schuld!


pablo, nordnordost HH , - 28.03.00 at 22:23:56




der schatten ist ein werkzeug


robert philadelphia, - 28.03.00 at 21:26:04




Macht glücklich: Kathrin Röggla - "Irres Wetter", Residenz, Salzburg. Ganz neu.


off., get the way upstairs and had a smoke and somebody spoke and I fell into a dream, - 28.03.00 at 20:43:18




ach mari,
jetzt bist du weg...nimm dir einen schal mit, möchte ich dir hinterherrufen ...draussen ist es frisch! du solltest es warm haben - wo du doch
so heisst wie ich und wir zusammen in der gleichen stadt wohnen.
aber sei's drum.


mari 2 oh! ebenfalls, freut mich, - 28.03.00 at 20:18:12




dem the-beach-soundtrack lauschend
vergiftete polnische zigaretten rauchend
in der arbeit nicht weiterkommend
nach alkohol gierend
harre ich der dinge, die da NICHT kommen.
harre ich dem studienabbruch.
harre ich der flucht.
harre ich ihr.

PS: macht mit dem loop, was ihr wollt



JDM - 28.03.00 at 20:12:04




Ich bin krank. Meine Nase läuft ohne Unterlass,
sämtliche Knochen tun mir weh und zu allem Übel
muß ich morgen Abend kellnern.
Ist das gemein oder ist das gemein?


kika mit roter Nase, - 28.03.00 at 20:07:06




Neuhausen, unendliche geistlose Weiten.
Wir schreiben das Jahr 2000.
Dies sind die Abenteuer des Kaosteams,
das mit seinem Häuptling Peter Kammermeier
unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neue
Welten der Wirrsal und des Durcheinanders.
Viele Meter unter der Erde bringt das Kaosteam
Kräfte auf die Bühne des HIDE OUT, Kräfte die nie
ein Mensch zuvor gesehen hat.

Ich hab mich auch entschieden noch drei Wortbeiträge beizusteuern:

Von A bis Z
===========

Aalzacken
wiegen
Babyxylophone
auf
Campingwaagen
während
Dachvagabunden
am
Ebbeufer
Fabeltabak
rauchen


Gabensäle
in denen
Haarrabatt
erlassen wird für
Ichquacksalber
und
Japaare
die sich in
Kabarettoasen
gegenseitig ihre
Labnäbel
beschauen und in
Machenschaften
verwickeln


Der Rabe
========

Es war eine sehr dunkle Nacht,
ein Sarg mittlerer Grösse, und von Sanchez nach Cristobal
bestimmt, hatte den Blick des Leuchtturms passiert und war in
den Kanal eingebogen. Es herrschten Trauergäste vor, die für die
angegebene Landschaft als typisch angesehen werden: fremde also,
und niedrig über der weithin überschaubaren Zeit dahinsegelnde,
Männer. Endluft mit einem Wort.
Das Lachen des Toten lag unbeleuchtet da, die Schande ebenfalls.
Auf einem Türrahmen sass in sich zusammen gesunken und schläfrig
- ein Rabe. Er stierte vor sich hin. Dieser Rabe hätte noch
abwenden können, was sich ereignen sollte. Aber wie gesagt:
es war eine sehr dunkle Nacht.
Der Freund stand am Ruder des Friedhofes und steuerte. Schlecht
und recht übrigens, denn er rang verzweifelt mit einer Zigarette.
Überall im Dunkel lauerten Strassen, schwarze Wesen von lautloser
Stimme, bereit in langsamer Forderung heran zu trotten und den
Freund zu überrennen. Natürlich konnte das nicht eher sein, als
bis ihm die Glut entfallen war und da er verhüten wollte, dass
dies geschehe, rieb er sich das Herz, kniff sich ins Bein und
starrte mit erlöschender Bereitschaft auf das matt erleuchtete
Böse, langsam mit der Linken das Ruderrad hin und her bewegend.
Zwischendurch warf er einen Blick auf den steilen Hang, der
hinter ihm am Flusstal hing. Es war kein zeitlicher Fortschritt zu
erkennen.-
Da griff er in den Weinkeller, fasste eine kurze Flasche, die wie
ein Rückhalt über seinem Kopf her und hin schwang, trank davon und
über die Brücke bewegte sich der Wind von Asien. Ein Name erscholl.

Der schläfrige Europäer fuhr sogleich hoch, liess sich von den
Trümmern rutschen und trottete nach mittschiffs, an Korea entlang
und hätte noch einmal alles verhindern können, aber wie gesagt:
die Strassen machten kurzsichtig, der Wind endgültig blind und so
trottete er weiter und verhütete nichts.



Von Z bis A
===========

Zylinderazaleen
und
Wutbutterbrote
trafen sich zum
Vulkancup
und wuren vom
Utopie-D-Zug
während des
Tyrannenexzesses
mit
Szenefutter
versorgt als die
Rutschgynäkologie
mit
Quittungshysterie
den
Pyramidenisolator
beobachtete


Ozeanjuwelier
und
Nymphenkuvert
verfaßten derweil
Mythoslyrik


Johann Jakob Weinzierl München, - 28.03.00 at 20:05:44




melini, meine U-Bahnstation heute abend: Kurfürstenstr. (resp. Bülowstr.) - wer weiß? Könnte eine Begegnung werden.


off., into the white (as we are all together), - 28.03.00 at 19:30:45




aufklärende worte an Annemarie Schkeuditz: also das ist so - der sven ist der freund von elke und wenn sie nicht in asien leben, dann
bewohnen die zwei eine wohnung in berlin-schöneberg, sven hat seinen schlüssel verschmissen und muss nun das schränkchen mit
den lebensnotwendigen sachen aufbrechen und die kinder? die sind natürlich nicht im schrank sondern einfach "nur krank" und natürlich
sind sven und die kinder wichtig

eine frage an sven: und ist der schrank jetzt offen? darf ich gratulieren?


durchblickerin - 28.03.00 at 19:22:52




Ich geh gleich duschen - das ist immer der Höhepunkt meines Tages.
Vorschläge in Sachen Kleidung?
Wer ist monok? Und was ist dieses "ficken", von dem da die Rede war?
Und mari, erzähl uns doch bitte UNBEDINGT, wie's war - auch mit Slip
und Schlüssel.



melini, I'm guided by the beauty of our weapons..., - 28.03.00 at 19:14:41




TUInesien III - Blumendeko

Dort stapeln Hr. Latiri und Fr. Ghadrun digitalfreundlich Fragen, Schweiss, zerwühltes dt. 'Schatz, wirsinddochimurlaub' Hallos & Ahas. Nichts, nichts ist so bedrückend wie das Zusammentreffen von Deutsch, Warten und Hitze plus auf einmal Willkommensgetränk mit Eis und zum Mischen ein wenig Plastik. Übelst mißlungene Kaufhausmusik gluckst tröpfelnd aus den, hinter dem Blumendeko (ebenfalls mißlungen) zu verstecken versuchten Lautsprechern (Modell: Auslauf), die Instrumentalversion von Guantanamera grinst hinunter auf die 8 Poolisten mitsamt Chlor und bestimmt ein wenig Fußpilz, Verkrampfung & Komplex. Im Karton: billiardtischige Anlehnschulter, Gurgeln mit O-Ton: ärsche & Karaoke, kichernd marmorisiertes Farbmuster: hellblau oder dunkelgrün - Hauptsache Gesprächsthema, ich sage:

Ausgewaschenes Türkis.

Man kann es nicht ausschalten, es ist überall. Ich trete unauffällig und gleich ein paar Mal mit dem Fuß gegen die Boxen in der Eingangshalle, einmal mit Nachdruck. Hilft nichts. Meine Verzweifelung trägt

ausgewaschenes Türkis

das Bier aber umgerechneterweise genauso teuer wie in einer Sozialzuschusskneipe in D., ich trinke es allein, der Animateur mißgelaunt, sein Programm und mein Bier schmecken wie Zitronensaft, seine Frage was die Hauptstadt von USA sei beantwortet die Franzosenfraktion mit lauten New York New York Rufen,

New York ist ganz weit weg, alles versagt kläglich; nur Caroline, sie will Gin trinken und beim Tanzen am Knie reiben.


Sasa. Hammamet -Heidelberg, - 28.03.00 at 18:41:34




Im Hugendubel Party Boy und Phosphor bestellt. Sven wer, fragt die Büchertante und schaut über die Ränder ihrer silbergefassten (!) Brille. Skeptisch: Ist das ein Krimi? Ach, hm, antworte ich und muss überlegen, denn ich weiss es ja wirklich nicht. Nee, das ist ein Roman, sage ich dann und sie tippelt ganz schnell in ihren PC. Der Bildschirm ist dosmodusmässig und da steht er, weiss auf blau, nur ein Buch. Kiepenheuer & Witsch, sagt die Büchertante und ich bin wieder rehabilitiert. Ach nee?! Achtzehnneunzig? Passt schon. Das ist es mir wert: Denn der literarische Sundowner vom Taschenbuchmitnahmetisch kostet nur 16.90 (das Bier geht auf mich, C.K.) und Georg gibt es "wieder Erwarten immer noch nicht" in Billigversion. Nur Hardcover. Nehm ich. Trotzdem. Immer alles. Her damit.
*
Ich hab garnix angeregt. Looptechnisch vollkommen ratlos. Ein Teufelskreis. Masse vs Klasse. Frisches Blut vs Eigener Saft. Hippi hat wenigstens eine Idee. Aber loop1, loop2, loop3? Das ist dann wie in Indien. Melini: Die Party des Jahrhunderts? Bin ich auf der Gästeliste? Weiss ich das? Help: eiseisbaby@gmx.de.


eiseisbaby München, Bayern, - 28.03.00 at 18:28:13




Der Rock ist knielang und habe mir gerade ein Taxi bestellt. Ohne Strümpfe muß ich auf den Mantel verzichten. Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an.
Los geht. Danke euch allen.
monik natürlich, ein Tippfehler - entschuldige.


mari, schon aus dem Haus mit einer dünnen Jacken , - 28.03.00 at 18:07:07




bodomorshaeuser.de: Der weiße Wannsee, Gezielte Blicke, Tod in New York City und Revolver. Das alles steht auf dem Spiel, wenn diese "New Window"-Werbeeinblendungspopups sich als Programmierungsfehler in den HTML-Code hineinfressen. Check das aus, sonst blöd.


Verband anonymer Autoren - 28.03.00 at 17:59:27




mari,
fährst du mit dem auto oder der bahn, und wie lange? bedenke das bitte mit. wenn der rock sehr kurz ist, würde ich dir von der dunklen strumpfhose abraten, die passt nur zu dunklen röcken oder zu knielangen.



lara frankfurt, - 28.03.00 at 17:58:06




Nein, geht ganz und gar nicht. Und Spitzenstrümpfe, liebe Andrea, sind Bäh.
Dann ist es doch so: Helle Röcke nur dann, wenn die Temperaturen es erlauben die Strümpfe wegzulassen. Beige Röcke nur in Monaten ohne "r".
Aber gerade heute will ich auf den hellen Rock nicht verzichten. Ich möchte Licht hinaustragen, aus dem Dunkel hervorschimmern, ein mildes warmes Leuchten stelle ich mir vor. Freundlich und humorvoll. Durchaus optimistisch. Dabei auch sehr feminin. Eine Hose kommt gar nicht in Frage.
Die Konsequenz, wenn man Hautfarbenes vermeiden will: Auf die Strümpfe verzichten.
Aber mein Höschen lass ich an, so ein Mädchen bin ich nämlich auch nicht.


mari, zu spät - 28.03.00 at 17:54:08




mari: ficken. Und monok ist männlich.


www.ficken.org - 28.03.00 at 17:52:57




Endlich hat der loop zu sich gefunden. An TomTom Dank.


rasmus mons, - 28.03.00 at 17:40:06




Julian, ich danke dir.
Eine schwarze Strumpfhose, wenn sie dünn ist, geht, meinst du?
Einen beigen Rock im Winter hältst du für bedenklich?
Ich dachte, das bringt ein wenig Licht ins Dunkel. Eine Hoffnung auf den Frühling.
Nicht immer nur schwarz. Und die hellgrüne Bluse, die geht nur zu beige.
Ich werde es versuchen. Und jetzt nichts wie los.
Meinen Schlüssel vergesse ich NIE. So ein Mädchen bin ich nicht.


mari berlin, - 28.03.00 at 17:32:53




beiger Rock & schwarze Strumpfhose ist kein Thema, besondrs wenn's eine Spitzenstrumpfhose ist und noch Haut durchscheint. Aber das im März?


andrea hose ocker mit wappenmuster/weste oliv/shirt grün/& meine roten turnschuhe obwohl ich nicht jogg, - 28.03.00 at 17:29:17




Also,
Berliner mari,
einen beigen Rock im März halte ich für bedenklich.
Hingegen halte ich die Kombination beiger Rock/schwarze Strumpfhose (wenn sie denn dünn ist!) für unbedenklich.
Für ganz und gar unbedenklich. Zieh es so an und geh los, du bist spät dran. Und vergiss den Schlüssel nicht.


Julian aus Hamburg, - 28.03.00 at 17:22:24




habe loop gern gewonnen
habe auch ideen wie es weitergeht
habe schon realisierungen
habe design ganz gerne
habe erst gedacht es wäre besser
habe gemerkt dass es das nicht ist
habe wenigstens etwas mitgemacht
habe die sau noch nicht rausgelassen
habe halt hemmungen
habe dich lieb


rudi.hamburch@topmail.de dochwoandersalsgedacht, - 28.03.00 at 17:20:58




Loop sollte ersatzlos gestrichen und gelöscht werden.
Die Pool-Menschen sollten schöne Bücher schreiben,
die die Loop-Menschen und viele andere dann lesen.
Die Loop-Menschen sollten sich ein Hobby und eine
Freundin (respektive Freund) suchen und dann herrscht
endlich wieder Ruhe. Scheiß-Internetzl.


Thomas (irgendwo in Bayern, den Namen des Kaffs vergessen, am geliehenen PC), - 28.03.00 at 17:18:22




Also Mari: Einer meint, Du sollst sowohl auf Strumpfhose wie Slip verzichten.
Ein Anderer sagt: Das kann ich nur bestätigen.


zad sargleben, - 28.03.00 at 16:47:50




Es beliebt jedem zu gehen oder zu bleiben.
Kritisieren ist für mich nun abwegig, nie soll wieder etwas Niederträchtiges von mir hier erscheinen.


TomTom - 28.03.00 at 16:42:41




Nu, was is. Weiß niemand eine Antwort?
Ich muß gleich los, also schnell!
Andrea, Elsbeth, monok, lulu.


mari berlin, - 28.03.00 at 16:41:51




Cashew. Seit einiger Zeit zum ersten Mal schau ich hier wieder rein - und? Das elitäre Blödgefasel einiger Nulpen ist leiseer geworden, jetzt spricht die Masse, bloß: besser ist das auch nicht. Warum? Weil das, was sich die Masse als Elite wählt, eben eine auswahl aus der Masse ist. Deswegen haben in dieser Welt die Zlatkos immer noch die besten Chancen. Lasst mich hier raus!


David Ulm, - 28.03.00 at 16:23:58




Sehr witzig, Herr Bodomorshäuser.de. Sollte man bestrafen, sowas.

Und bloß keine Threads. Sieht schon im Literaturcafé scheiße aus, mann kanns nicht offline lesen, weil man dauernd hin & her klicken muß und außerdem gibt's hier eh keine richtigen threads - jeder würde sein eigenes gelbes Mäppchen aufmachen und irgendwann wird's dann sehr unübersichtlich. Besser, man überläßt die Sortierung sich selbst, irgendwann stellt sich die Ordnung von selbst ein und wenn nicht: Wer braucht schon Ordnung?


andrea frankfurt, - 28.03.00 at 15:33:10




Herr s*pool,
zur Formgebung des loop. Wie eiseis angeregt hat, eine thematische vom Autor zu wählende themaspezifische Zweiteilung wäre wohl kaum vom interesse, denn es könnte sich mancher befleißigt fühlen zu beiden Themen seine Senfen abzugeben. Und der Dicke, die ja das problem des loop sein soll, wäre nicht geholfen.
Vielleicht funktioniert es ja mit, ich glaube man nennt das "threads". Das heißt, das ein Eintrag auf der ersten Ebene nur mit den Angaben Titel und Autor erscheint und sich angeklickt öffnet. Man kann antworten, worauf man wieder antworten kann und so weiter. So kann sich der loop selbst nach themen ordnen. Aber, natürlich die schöne Textlichkeit des loop ginge verloren. besser aber so als gar nicht.
Begutachten kann man solche "threads" unter www.parsimony.net


cloebcontinental internet, - 28.03.00 at 15:23:02




äh, eine kurze Frage: Was zieht man an zum beigen Rock?
Eine schwarze Strumpfhose geht nicht und eine helle sieht unmöglich aus.


mari berlin, - 28.03.00 at 15:22:29




TOMTOM dankt RASMUS. Und LULU. Und Herrn Krausser.

Rausch für nicht jeden. Hier.


TomTom, Million Dollar Hotel - 28.03.00 at 15:05:42




Demnächst geht«s los bei: www.bodomorshaeuser.de


ebender unterwegs, - 28.03.00 at 15:04:22




Demnächst geht«s los bei: www.bodomorshaeuser.de


ebender unterwegs, - 28.03.00 at 15:04:11




RASMUS - so entschuldige ich mich in aller form. ohne jedwede ironie. und ich habe mich selbst versenkt. okay. unter wasser ist es auch gut. an der pool-oberfläche, da regnet es mir derzeit zu stark.

keine credits. die leute, die ich schätze, wissen das. generell schätze ich hier jeden.

und ich wußte doch, daß herr lager wieder irgend etwas ändert. war klar. ist schön, da beigetragen zu haben.

off - keine ahnung. ich bin ich. und langweile mich.

chatchatchatchatchat.


TomTom, Million Dollar Hotel - 28.03.00 at 15:00:55




der SPIEGEL hat's erkannt.
"im loop darf das volk gegenpöbeln."
mir fällt auf,daß er es um einiges geistreicher
tut als der pool.


dirk felsenheimer berlin, - 28.03.00 at 14:20:34




Liebe Frau Naters, Sie schreiben: "Sven versucht den Rollschrank aufzubrechen,
den er vor unserer Abreise vorsorglich verschlossen hat. Es gibt keinen Schlüssel
dafür und jetzt tritt er wütend gegen den Schrank, in dem alles liegt, was wichtig ist. Die
Kinder sitzen seit Tagen krank zuhause herum." Sind Sven (wer immer das ist) und die Kinder nun im Schrank oder davor? Oder sind Sven und die Kinder nicht wichtig? Ich bin ganz verwirrt.


Annemarie Schkeuditz, - 28.03.00 at 14:15:09




Credits (slight return: Listen).
Hippi, Stuttgart, - 27.03.00 at 10:49:57
- ich hörte mal jemanden sagen: "Ich würde ihn so gern mal loben." - dieser Text ist mein Lieblingstext von Dir. Aber kannst Du Dich noch an "Hippi, das war jetzt mal richtig schön" erinnern? Ja ja, die Gutste.
- Eva Corino: Du bist meine Heldin. Nicht in der Zeitung, aber für den "Heimat"-Vietnamesen. Und für Deine Erscheinung auf der Party von Sophia in Kreuzberg damals. Und wie Du Dich benommen hast. Die Tochter, die selige.
- lulu, wonder u.
- kika, ja ja.
- TomTom, warum habe ich Dich mal mit Tom Kummer in Verbindung gebracht? Wegen LA. Wegen MillionDollarHotel. Aber sonst?
- Tom Kummer: Deine LA-Neukölln-Variation heute in den News hat mich wieder überzeugt. Was mußt Du gelitten haben, daß Du das schreiben kannst?
- B.: Let there be guitars. And there were guitars. Let there be rock. (+ Radio Arcona)
- Sven: Du machst das schon. Klappentext: Rebecca Casati nichts geschickt? Ein Fehler. Tonight: KN 3000.
- und wenn Du (ja Du) wiederkommst, geht das hier speziell an Dich. Im grünen Rock da hat der März ein Bett gemacht. Und an F. V. habe ich mich nur um Deinetwillen erinnert. Nur für Dich.


off., it's toasted., - 28.03.00 at 13:52:44




Alles bleibt wie es ist,
denn Alles ist wie es war,
so war es schon immer
und so soll es sein.


Markus Hamburg, - 28.03.00 at 13:48:30




Fragen von heute oder Mein Monat in der Niemandsbucht

1. Ist Kevin Spacig eine arrogante Sau oder die Übersetzerin der ARD einfach grottenschlecht? (...the highlight of my DAY, Beste Grüße an das Beste der Besten Aller Eisigen Babies - bist Du für das beste aller Feste auf der Gästeliste eingetragen?)

2. Kann man 500 gr. Fleischwurst ohne Senf essen?

3. Ist man krank, wenn man mit seinem Toaster spricht?

4. Gibt es in Berlin ausser dieser PseudoTouriDisse auch noch einen Puff namens Big Eden?

5. Wieso braucht man 20 Anrufe in 12 verschiedenen Behörden für EINE simple Auskunft?

6. Wie soll es denn eine Zwischenlösung für den LOOP geben zwischen dem Password-Club und der Kackophonie (sorry, Regression in die anale Phase, literarisch bedingt, meint mein Analytiker, komisch)

Nicht mein Tag heute.
I love the LOOP.


melini and the mockmothers, first we take Manhattan..., - 28.03.00 at 13:41:50




rasmus sagt tomtom (dem er dankte!): erst einmal lesen, dann beleidigen. fliegenvergleich galt einseifbaby. nicht lesen können = loopschaden. schade, tomtom, selbst versenkt.


rasmus mons, - 28.03.00 at 13:04:47




jetzt gehen die credits los, ihr lieben, also gut:
support & co sowieso an alle, die hier schreiben
chapeau: eiseis, off.,tomtom, elsbeth...
(kuss-wie-immer: JDM)
das besondere an loop ist diese offenheit, texte, die lose verbunden sind, manchmal auch gar nicht - trotzdem immer ein roter faden.
keine spielwiese sondern ein schreibexperiment, vielleicht eher noch ein schreib-spiel...?
das nebeneinander funktioniert, es bleibt immer lesenswert.

divemaster sven: keine ahnung, wie das masse-problem zu lösen ist. aber loop hat eine eigene stimme - wäre schön, wenn man die irgendwie erhalten könnte.

loving you is like a battle.





lulu. loop-town, - 28.03.00 at 12:56:07




Lieber Poolmaster,
mach was Du für Richtig hältst, mach meinetwegen Passworte, aber nimm mir mein Spielzeug nicht weg, was soll ich den machen, morgens, irgendwo muß ich doch meinen Kaffe trinken, und wenn ich die Zeit aufschlage auf dem Küchentisch, dann paßt die Tasse nicht mehr drauf, und der Spiegel, der ist so labbrig, der kippt immer um im Leseständer, und beim Kaffeetrinken nur kuhäugig aus dem Fenster zu starren, das ist nicht meine Art. Lies doch ein gutes Buch, möchtest Du sagen, aber nein, gute Bücher nicht gleich beim Kaffee, beim Kaffee loop, denn wenn ich morgens dann fit bin just a few words to clear my throat die muß ich doch irgendwo hinschreiben, und vom Küchentisch müßte ich dann immer an den Computer rennen, oder mein Tagebuch suchen, aber auf jeden Fall herumrennen, aber hier beim loop, das sind nur wenige Tastendrücke, und da sind sie dann alle, und erzählen mir aus ihren Welten, so heterogen ist doch kein Buch und Zeitungen sind viel zu geordnet für mein Kaffeegemüt, und wenn sie mich nerven ist es nur ein Knopfdruck und dann ich und schreiben. So ist das mit mir und dem loop und ich wollte nur mal sagen, es gibt Leute, denen gehört er schon zum Tagesmorgenskaffeeritual, also es muß ihn unbedingt weiterhin geben denn ich kann morgens sehr stinkig werden, wenn mir was nicht paßt zum Beispiel die Zeitung nicht auf den Tisch.


andrea frankfurt, - 28.03.00 at 12:19:20




This is the highlight of my day. 5er sind zu verteilen. Dicke, fette 5er. Die gehen an: Rebecca! Generation Porsche! Lulu! Offerman MC! Danke, Danke: Das ist der Höhepunkt meines Tages. Hoffentlich geht es von nun an nicht nur noch bergab. Ich möchte dies dem Menschen widmen, der mich zu meinen Leistungen angetrieben hat, einem Menschen, der seit dem Tod meines Vaters mein Freund und Mentor gewesen ist...Sven the unpredictable Grandmaster Lager! Und ich bin -- ich bin stunned und ein bisschen speechless. Elsbeth, danke Dir for teaching me about caring about the right things. Und ich liebe Dich. Und, mein Melini, I don't care what they say about bringing you to Pool Shows, I will always bring you to Pool Shows because I'm proud of you, and I love you. And thank you, thank you, thank you. Dankeschön. Sehr freundlich.


eiseisbaby München, Bayern, - 28.03.00 at 12:15:38




Möge Zlatko gewinnen. Seine ehrliche Dumpfheit,
Auge in Auge mit der Beichtkamera in dieser Holzkajüte,
trieb mir gestern wieder Mitleidstränen in die Augen.

(Im gestrigen jetzt-Magazin übrigens eine schöne Sammlung der Zlatko-Highlights)


GerW, HH, - 28.03.00 at 12:13:57




Zur Weiterentwicklung von LOOP (zur Anfrage von Grandmaster S.*)

Zunächst einmal: Eigentlich finde ich das LOOP völlig in Ordnung. Es gibt ja sogar Leute, die lieber hier hineinschauen als in den POOL, und darin liegt überhaupt keine Schmähkritik an den dortigen Autoren und Künstlerinnen, sondern es hat strukturelle Gründe. Ihr dort seid eben überwiegend Profis, müßtet demnach eigentlich eure wertvollsten Ideen und Produkte eher dafür einsetzen, davon zu leben. Und ihr habt einen Ruf zu verlieren, was ja auch nicht unbedingt den Wagemut zu ungesicherten Experimenten fördert.
Das LOOP dagegen: "Geniale" Polyphonie, manchmal natürlich auch Kakophonie. Sven L. hat es sogar mal mit Döblins Alexanderplatz verglichen. Na ja, fast. Wenn ich POOL-Autor wäre, würde ich wahrscheinlich (auch) im LOOP schreiben. Vermutlich unter falschem Namen. Wer weiß, vielleicht tut das ja sogar der eine oder andere von euch.
Allerdings, der größte Feind von LOOP ist sein Erfolg, ausgedrückt im Umfang. Um es wieder lesbarer zu machen, kann ich eigentlich nur einen alten Vorschlag von mir wiederholen (natürlich habe ich keine Ahnung, ob das technisch/kapazitätsmäßig überhaupt machbar wäre): Eine Aufteilung von LOOP in zwei (oder noch mehr) Foren.
Kategorie A (Arbeitstitel "Perlen"): Das wären irgendwie literarisch gemeinte, eher für sich stehende Beiträge. Stories, Essays, Reiseimpressionen, Gedichte (auch wenn Sven sie nicht mag) oder Fortsetzungen von "Perfect World".
Kategorie B (Arbeitstitel "Einsam ist scheiße"): Kritiken/Reaktionen auf A, Fernschach und Schiffeversenken, "Briefwechsel", Leseempfehlungen usw., eben einfach der soziale Kitt, der diesen Club zusammenhält. Das Wort Chat vermeide ich, es muß ja durchaus keine Sache minderer Qualität sein.
Natürlich ist diese Grenzziehung unscharf; es würde Überschneidungen geben: Auch ein Gedicht kann ja nichts als eine Konzertkritik enthalten. Dann müßte eben einfach der Einsender entscheiden, wo er sich veröffentlicht sehen möchte.
Was mich betrifft, würde allerdings wohl auch diese Reform keine Erleichterung bringen. Ich würde wohl weiter beide LOOPs lesen.


Hippi, Stuttgart, - 28.03.00 at 12:12:25




Ich kann meine Umgebung auf zweierlei Arten wahrnehmen: In Bildern und in Worten. Wenn ich Bilder wahrnehme, sehe ich in dem Objekten Zeichnungen, Schatten, Formspiele, ich nehme Block und Stift und umreiße die äußeren Linien, ein Auge zugekniffen, um auszuschließen, daß das Bild nur in seiner Dreidimensionalität wirkt. Ich rücke dann die Komposition der Realität in einem Bildausschnitt zurecht, denke mir meinen Blick gerahmt, verzerre ein wenig, übertreibe Perspektiven zu Gunsten der Spannung. Es ist ein sehr offenäugiger Zustand, in Gegensatz zu dem, der mich befällt, wenn ich in Worten denke. Ich schaue lange ins Nichts, forme in meinem Kopf vor, möchte gleich aufs Blatt sprechen, um die materielle Zwischenwelt des Papiers auszuschließen, denn Papier ist nicht da zu schreiben, Papier ist da, Formen zu fassen. Meine Worte fühlen sich am besten in der Virtualität des Computers, es ist ihrem Wesen ähnlich, sie sind keine nasse Tintenspur auf Schmierpapier, sie sind klarer, material- und materieunabhängig, denn es kommt auf ihr äußeres nicht an, nur auf die Bedeutung, anders als die weniger bescheidenen Bilder, die sich offenherzig geben und verschlossen sind.


andrea frankfurt, - 28.03.00 at 12:09:10




Lieber Herr Offermann,
nein, wir haben nicht unsere E - mailadressen.
Wenn es sie so sehr nervt, dann lesen Sie doch
bitte darüber hinweg...
freundlichst


kika bochum, - 28.03.00 at 11:53:31




... Aber so bleibt nur eine Reverenz nach München. Und danke für den Tip mit rasmus. War mir gar nicht aufgefallen.
Mein Traum für dieses Jahr: einen Text schreiben über einen Luftgitarrenwettbewerb (und B. meint, in den Staaten werden die Weltmeisterschaften ausgetragen).


off., Berlin, - 28.03.00 at 11:42:45




Ich grüßte mit dem Hut, wenn ich einen hätte.


off. - 28.03.00 at 11:06:16




Meine Schönheit wehte Dir ums Kinn, als wir uns fanden. Dein Fehler, mich nicht einzuladen auf das Fest. Deine Braut schickte ich dafür hundert Jahre in den Schlaf - die Strafe aber folgte danach, als dieser Kerl sie befreite. Mit der Heckenschere. Du schicktest mir Hüte, Du liebtest meinen aufrechten Gang. Bei Hofe zeigtest Du Dich stolz an meiner Seite und schieltest angestrengt, als ich mit Lou Salome über den Professor sprach. Du bist lustig und herzlich, Du bist weich und visionär, Du bist schnell und elegant, doch wahrlich waren wir nie füreinander bestimmt. Ich zog Dich an Deinem Gürtel an mich heran, und wie ein Lamm öffnetest Du Dich mir. Für meine Hand. Für meine Lippen.

Du magst Lieder an die Einsame singen, doch ahnst Du wenig. Ahntest Du das?

Nun aber halte mich fest. In Deiner Erinnerung will ich Deine Liebe. Deine Feste werden ohne mich sein. In meinen Spaziergängen hast Du für immer einen Platz. In den Rhododendren. Am Teich. Im Palisander.


Die Nichte des Mörders - 28.03.00 at 10:46:31




LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER - Folge 2.05

Als er aber Licht gemacht hatte, hatte die Cognac-Flasche schon auf dem Couchtisch gestanden, halb ausgetrunken, daneben ein leeres Tabletten-Röhrchen und ein Briefumschlag. Und auf dem Sofa hatte Katia gelegen, die hübsche Freundin seines Sohnes Jens und Tochter seines Chefarztes. Volker war mit einem Schlag wieder hellwach gewesen, hatte sie ins Bad geschleift, zum Erbrechen gebracht und unter die Dusche gestellt, in seinen Bademantel gewickelt und ins Schlafzimmer aufs Bett getragen. Sie war warm und weich gewesen und mit ihren siebzehn Jahren schon sehr weiblich, vor allen Dingen aber gerettet. Katia war es letztlich doch wohl auch recht gewesen, daß man sie noch gefunden hatte, so verzweifelt sie auch gewesen war. Als sie von Jens über eine Woche lang nichts gehört hatte, auch am Sonnabend nicht, wo sie doch sonst immer etwas miteinander unternommen hatten, hatte sie ihn schließlich am Sonntag früh auf seiner Bude überraschen wollen. Der Doktor hatte gewußt und nichts dagegen gehabt, daß Jens ihr einen Schlüssel überlassen hatte. Der vermißte Freund war aber immer noch nicht von seiner Wochenend-Tour zurück gewesen. Stattdessen hatte sie in seiner Schreibtischschublade Fotos von einem anderen Mädchen gefunden.
Volker hatte Katia zu trösten versucht und ihr geraten, über Jens nicht den Stab zu brechen, bevor sie mit ihm geredet hätte. Und falls sie wirklich Recht hätte mit ihrem Verdacht, gäbe es immer noch genügend andere Menschen, die sehr traurig wären, wenn es keine Katia mehr gäbe. Ihn selbst zum Beispiel. Und um sich zu vergewissern, daß ihr Herz auch wirklich noch schlug, hatte er ihr die Hand darauf gelegt (Ich dagegen habe immer Pech. Bei mir hatte er sie nur am Puls gehabt!). Ein Menschenleben wäre doch etwas Großartiges, das man nicht so einfach wegwerfen dürfte, hatte er ihr erklärt. Und ihr die traurige Geschichte von dem Motorrad-Pärchen und ihrem tödlichen Unfall erzählt, auch von seiner verstorbenen Frau.
Katia hatte wohl empfunden, jetzt ihn trösten zu müssen, und ihn in ihre Arme gezogen. Volker hatte ja seit fünf Jahren keine Zärtlichkeit mehr empfangen, war auch ohnehin schon lange heimlich verliebt gewesen in die Freundin seines Sohnes, und so war es eben passiert. Sie hatten miteinander geschlafen. Als er sich von dem ersten Schock erholt hatte, wozu er fähig gewesen war, daß es sich aber eigentlich nur herrlich befreiend angefühlt und kein himmlisches Strafgericht mit Blitz und Donner nach sich gezogen hatte, hatte er sich wenigstens bei ihr entschuldigen wollen. Aber sie hatte ihm sein schlechtes Gewissen auszureden versucht: Sie hätte es gern getan und würde es mit ihm jederzeit gern wieder tun. Schließlich wäre ihr Körper ohne Volkers Eingreifen jetzt ja nur noch für die Würmer gut.

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen (mancherorts auch als die AUSHORCHERIN verschrien), - 28.03.00 at 10:01:05




"op de loop gaan" = "auf und davon gehen"

(Das niederländische Zitat heute nacht war von Jan Wolkers.)


elmodem nue, - 28.03.00 at 08:48:22




"Fahrt zur Hölle."
"Und fahrt vorsichtig!"


Farig. Berlin, - 28.03.00 at 08:37:37




Sven Lager: Manchmal sind die Ergebnisse der Klappentexter auch besser als die unmögliche Bemühen der Autoren etwas zu beschreiben, und wenn diese zum Beispiel nur an das Format einer Alexa Hennig von Lange reichen ist das ja auch nicht weiter schwierig. Das greift aber nicht beim Text über das Buch, das in der Windschutzscheibe deponiert wurde (oder nur, wenn es um Mode ging dabei, ächz.) - und bei guten Klappentexten über gute Bücher. Du weißt schon.


Verband anonymer Autoren. Am Tag der Undankbarkeit (im Jahr des Drachen), - 28.03.00 at 08:35:14




Totemtier. Was für ein Text. Nun weiß ich nicht, ob er auch andere erreichen kann, aber das ist mir so ziemlich schnurps. Du weißt, dass ich Deine Klarheit liebe. Diese Transparenz, diesen luziden Humor und diese intelligente und warmherzige Freundlichkeit. In diesem Text aber flirrt der Wald. Wilde Motive, jähe Wechsel und eine ungebändigte Schönheit. Fast wie für mich geschrieben, ich könnte beinahe überheblich werden. Jedoch: das stünde ja auch im Widerspruch zu dem, was ich doch so an Dir liebe. Und hu, schon wieder kreuzt ein wunderbarer Schmetterling des Wegs, und keiner kannte den bislang. Ein Text, an dem ich noch vieles entdecken kann, wenn ich ihn nur lang genug lesen werde. Die Schönheit glänzt seidig. Wie das Fell des Totemtiers.


Spielen am Fluß. Im Garten flattern die Kolibris. Einfach so.   , - 28.03.00 at 08:11:17




Schade, die Bleistiftspitzer sterben aus


wabisabi japan, - 28.03.00 at 07:35:30




a) Nanu Zembla. Was für eine Freude!

b) Lustigerweise findet eiseisbaby zu einer bewundernswerten Lässigkeit, wenn er angegriffen wird (ich war's nicht, pal!) - für mein Gefühl gar nicht nötig, lulu und elsbeth, ihn vor diesem Anonymo in Schutz zu nehmen. Der fickt sich doch nur selbst ins Knie

c) Das Geplänkel von Stefan Nitzsche und kika nervt mich. Ihr habt doch Eure E-Mailadressen. Glaubt ihr, das interessiert sonst noch jemanden?

d) TomTom und lulu. Toll seid ihr. Voll interessant. Blende. Dunkel.

e) elsbeth: interessant, dein ping (alles dreht sich), weil ich doch über Violently happy schrieb und Ideal erwähnte.
Im Ritz gesessen echt Lachs gegessen - 24.03.00 at 22:11:09.

f) Aspera, heute morgen Karl Forster über Klappentexte gelesen. Ihr seid doch nicht etwa die gleichen?

g) Wunderbar. Es gibt noch Popkritiker in Deutschland, danke an München. Wie schön, daß Christian Seidl endlich endlich auch von Stern weg ist. In der Süddeutschen war er schon mit dieser Oasis-Manie unerträglich: "Oasis sind die legitimen Nachfolger der Beatles" und "John Lennon lebt!". Jetzt bei der Woche. So geht's.

h) Ich liebe Dich, Du wundervolle. Und es ist: Die Generation Porsche.


off., gleich wieder im National Geographic: Der Weiße Hai, - 28.03.00 at 04:15:31




Tja, Freunde, so geht das: über den Gelben Bleistift werde ich an dieser Stelle bestimmt kein Wort verlieren, und wißt Ihr was? Euch entgeht da richtig was. Weil ich darüber wirklich etwas zu erzählen habe. Weil die meisten von Euch jedoch kein Ohr haben oder kein Auge, mit großen vereinzelten Ausnahmen natürlich, die sich jetzt auch bitteschön angesprochen fühlen sollen, bleibe ich an dieser Stelle einfach mal stumm und werde meine Kritik dafür in der Zeitung schreiben. Das habt ihr jetzt davon, ihr Leutchen. Credits gehen an Eiseis und Aspera. Die Über-Kracht-Schreiber hier können mich mal gernhaben.


Generation Porsche - 28.03.00 at 03:40:21




der klappentext geht ja noch.
das vorwort zu "der gelbe bleistift" ist jedoch mehr als peinlich.
schlecht und überflüssig.
der einzige tiefpunkt des buches.
wer will so an die hand genommen werden ?


JDM - 28.03.00 at 01:26:42




it«s good, that she«ll be gone soon.
it«s good, that i won«t see her.
i«ll never learn.
out of luck.
out of time.



JDM, pissed - 28.03.00 at 01:23:40




'Die Milchschnitte im Handyformat, dideludiep'

Sprache ist schon manchmal ganz schön bockig, aber immer der Wunsch nach Welt.
Lektoren beneide ich nicht um ihr unmögliches Bemühen, in einem Klappentext etwas zu beschreiben, was der Autor auf den folgenden Seiten viel besser kann. Und weil ihre Mühe so sinnlos ist, gehören Klappentexte zu meine Lieblingsstellen, denn sie sind eine Gattung für sich. Vorspiel-Trash sozusagen, und das ist durchaus liebevoll gemeint.

Gedanke zu Asperas flotter Jury-Glosse, inzwischen 14 Meter weiter unten, womit ich schon bei meinem wichtigsten Anliegen wäre:

loop wird es so nicht weitergeben, das ist ein Problem der Menge und des Maßes und ich möchte hier um sehr konkrete Vorschläge bitten, wie loop weiterhin öffentlich, möglichst anonym, aber in seinen Interessen gebündelter sein kann. Das ist jetzt eine Frage der Form, der technischen Möglichkeiten. Die Inhalte müssen wie immer selbst zueinander finden.


s*pool -, - 28.03.00 at 01:19:00




3:14 leuchtet vom Nachttisch rot der Zwischenstand ins dunkle Zimmer (irgendwie gewinnen die Minuten immer).
Natürlich kannst Du nicht schlafen. Wieder gleitet eine Lichtbahn über die Decke und geht an der Wand ein. Vorm Fenster schwanken äste, Schatten.
Endlich: die zugeschlagene Wagentür. Du schließt die Augen. Die Schlüssel. Atmest tief. Liegst da. Schon hallt im Hausflur lautes Schlagen.
Nichts wird Dich verraten.
3:15. Irgendwie gewinnen die Minuten immer.


zembla berlin, - 28.03.00 at 01:01:30




"O mon ami, souffrons, puisque jamais le coer

Ne convanc qu'en ouvrant plus large sa blessure,

Puisque l'ame est féroce et puisqu'on ne s'assure

De l'amour, - que par la douleur !"


Anne de Noailles


penpal ouvrant ses blessures, - 28.03.00 at 00:52:13





"O mon ami, souffrons, puisque jamais le coer

Ne convanc qu'en ouvrant plus large sa blessure,

Puisque l'ame est féroce et puisqu'on ne s'assure

De l'amour, - que par la douleur !"


penpal ouvrant sa blessure, - 28.03.00 at 00:49:12




"... wat zijn vader tegen hem zei toen hij een jaar of twaalf was: Jongen, loop toch rechtop, je bent net een vaatdoek."


elmodem nue, - 28.03.00 at 00:27:20




"Ich hatte nie zuvor geahnt, daß S p r e c h e n solche Qual bereiten kann, und dennoch sehnte ich mich nach dem unbefangeneren Leben nicht zurück."
Ernst Jünger


elmodem nue, - 27.03.00 at 23:41:27




matthias bartsch kämpft und kämpft und kämpft.

gegen ein perfektes system. er wird scheitern.

scheitern am teufel.

-

phil collins rules hollywood-music.

_

wird es je eine bessere welt geben?


star germany, - 27.03.00 at 22:53:38




ICH darf ja nicht...


TomTom - 27.03.00 at 22:44:31




WOLLT IHR HIER UMFASSEND SCHWEIGEN?


h.j.o. unten alt und steinig, oben rund und glasig, - 27.03.00 at 22:41:49




got it, baby?


your personal TomTom - 27.03.00 at 22:26:05




yeah.


lulu. you're my piece of gold., - 27.03.00 at 22:19:38




FÜR LULU (anstatt antwortmail):

er krallte sie sich. er roch nach kenzo. er wollte nicht mehr warten. sah rot. und dann nur noch schwarz.
sie biss sich fest in seine lippe. sie roch nach nivea. zuerst sah sie nichts, nur dunkel. dann sah sie ihn.
er wollte sie. er hatte gewartet. an der ecke, hinter dem eingang. direkt daneben.
sie hatte damit nicht gerechnet. sie hatte viele erwartet, aber nicht ihn.
er merkte, daß sie sich nur ein wenig wehrte. er hatte sich das immer vorgestellt, bloß anders.
sie liess nicht locker. sie hatte ihn erkannt. an seinem geruch.

was war geschehen?
wie konnte es dazu kommen? so weit?

fragten sich beide.

der wein konnte es nicht gewesen sein. auch nicht die
müdigkeit. und erst recht nicht das lange warten.

was denn dann?

doch das war nicht gefragt: das hinterfragen. übrig blieb beiden: der rückzug oder die hingabe.
die lust und
das risiko.
im dunkeln.
dunklen
neben dem notausgang.



TomTom und der Weißwein, Rheinhessen - 27.03.00 at 21:22:42




rasmus - klar gibt es die, aber da ärgern sich die leute nicht so sehr wie hier. du bist arm. laß mich mal machen. zwingt dich ja keiner, meinen mist zu lesen. verschwendest nicht bloß deine zeit damit, sondern auch noch, indem du meinen kack kommentierst. zuerst denken, dann schreiben. okay? ich versuche nicht mein bestes hier....
lulu - das eine tape ist fertig, das andere gerade in mache. :-)

chatchatchatchatchat.

do it your way - mood II swing
mr. gorgeous - smoke city
du fährst mich verrückt - entity squad
i need gu - glenn underground
look who's lovin who - smokin beats

MUTTER, ICH M...CHTE SCHLITTSCHUH FAHREN AUF DEINER NETZHAUT. - - - für immer eingebrannte sätze - - -


TomTom, gnädigst - 27.03.00 at 21:12:21




Klischeespieler, Kategorienlotto. Zertrümmerst du meine, fick ich deine. Dann erzählen wir uns bis zur Belastungsgrenze, he, die Ecke deiner Wohung ist verstrahlt. Mal sehen, was er sagt. Ich mach nur Bilder. Bin eine Dreijährige, der man die Haare hochgebunden hat, damit sie auf dem hohen Stuhl am Tresen eines Sonnenstudios nicht wie ein Kind aussieht. Bügel mich ab. Sitz du an meinem Schreibtisch, ich an deinem, malen wir Jahrezahlen und vergleichen, ob wir zur Generation Golf gehören. Das ist dann eine dieser durchsichtigen Kategorien, die nur jenseits des individuell-Pathologischen funktionieren, die sich jeder umlegt wie eine Platiktüte, soll ja nicht wärmen. Geht alles nicht, fühlen wir uns eben theoretisch nachmetaphysisch und reiben uns trotzdem im Licht. Designermarken affig finden, aber im Anzug besser behandelt werden. Machen wir. Gehen den schönsten Weg. Sag was du willst. Ich kann selbst verliebt denken, klar flenne ich. Geh rechts von mir. Ich esse nur noch auf der Straße. Ich trinke deine Gläser aus. Komm nicht in meine Wohnung und sag, daß du da nicht leben kannst. Ich leb draußen oder vor dem Monitor, was soll mir die Tapete? Im Zug schnauft sich die Informationserheberin heran. "Sind sie daran interessiert, Fahrscheine per Internet zu bestellen? Nein? Sie wollen also die Freiheit haben, nicht zu wissen, wann sie hin und zurück fahren?" Wenn das nur bleibt. "He, hast du Lust auf Kino?" "Nö. Ich bring den Otter ins Bett."


Totemtier - 27.03.00 at 21:04:41




Wadde hadde dudeda


The lord of the new church Babylon, - 27.03.00 at 20:09:44




Verdammt...
John, Jim und Edward sind heute um 16.26h wieder zurück nach Amerika. Lächelnd!
Verdammt weit weg, dieses Amerika. Ist nicht so schlimm, daß sie weg sind.
Was viel schlimmer ist, ist die Tatsache, daß John, Jim und Edward, und das überrascht mich wirklich, ein unglaubliches Durcheinander hinterlassen haben. Nichts ist mehr so wie es war. Die Milch da wo früher das Brot war, Bier in der Ex-Babyabteilung, Ravioli an der alten Gemüsetheke, Salat beim Fahrradzubehör und soweiter und soweiter. Was soll ich nun tun, ich der Gewohnheitsmensch? John, Jim und Edward haben mich alleine gelassen. Sie sind einfach ins Flugzeug gestiegen, und weg. Sie lachen über mich, sie haben meinen geordneten Tagesablauf ruiniert.



oli, lu, - 27.03.00 at 19:52:12




Gerade erst gesehen: DATS & LOOPS am 24.3.00. Nicht schlecht, :-) ! Gefällt mir eigentlich. Aber noch schöner wäre ein wiedererkennbares Alias. Dann verschießt man nicht so viel Pulver bei der Konterattacke gegen Heckenschützen.


Lana Hoff, Göttingen, - 27.03.00 at 18:32:17




elke: wie riechen meine haare?
ich: wie'n nasser hahn.

proll im park gestern, in einiger entfernung, zu ihr:
"hey, du geile sau mit dem rock!" & dann?
nichts.
weiter gegangen.

DAMALS auf dem violent femmes-konzert. als wir ankamen, waren hefner schon dran. gute band, beatband, der sound ausserordentlich (der mischer macht's).
hingegen die femmes: virtuosentum. bester moment, wollte ich eigentlich notieren, aber - , als plötzlich diese altsack-jazzcombo auf der bühne erschien & blechblaskakofonie losliess. - dummerweise dauerte dieser moment einige stücke lang, & später gabs noch ein da capo -
ausserdem: "don't speak about our music." - ok, gerne.




R. Hamann, Köln, - 27.03.00 at 17:45:20




33' Verschneit. Notiz vom Tage. 26. März: Habe Dr. N. vor UB getroffen. Schwedenstahl. N. fixierte Radfahrerin. Mordgedanke im Auge gesehen. Erschreckend. Anschließend Tee zur Beruhigung. Kaufe Kraftrad. Mal sehen, wie N. reagiert. 27. März: Schon wiederN., diesmal im schwarzen Ledermantel. Mit Migäne Tee getrunken (gezittert!).


Dr. B. Heidelberg, - 27.03.00 at 17:14:21




tomtom.
let me know all your news....!
ist alles so, wie du es dir wünschst?
lululovelulu


lulu. irgendwo draussen..., - 27.03.00 at 17:10:51




LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER - Folge 2.04

Mit Katia hätte das eigentlich vor drei Jahren ziemlich traurig angefangen. Volker -jetzt nannte ich ihn bei mir auch schon so- war damals Oberarzt an einem kleinen Krankenhaus in Diepholz gewesen. Ein ruhiger Bereitschafts-Dienst am Wochenende. Sonnabend nacht gegen ein Uhr dann plötzlich Aufregeung und Hektik, ein Motorrad-Unfall. Als Internist hatte er damit zwar eigentlich nichts zu tun gehabt, aber bei den Kollegen in der Chirurgie hatte sich alles überschlagen. Eine laufende Operation hatte unterbrochen und notdürftig versorgt werden müssen, ein weiterer Notfall hatte bereits in der Schleuse gewartet, und nun noch die beiden Unfallopfer, die sofort hatten operiert werden müssen. Volker war zum Assistieren angefordert worden: Für den einzig noch verfügbaren Assistenzarzt der Station Klammern, Tupfer und Fäden halten, Bildschirme überwachen; zuletzt vor fünfzehn Jahren in der Facharzt-Weiterbildung hatte er so etwas machen müssen. Nach einer halben Stunde war auch der alarmierte Chefarzt der Chirurgie von zuhause eingetroffen, hatte noch mehr Hektik verbreitet und die Leitung übernommen. Das junge Mädchen war äußerlich unverletzt gewesen, hatte sich aber einen Schädelbasisbruch zugezogen gehabt und war noch unter dem Computertomographen gestorben. Ihr Freund war am ganzen Körper schrecklich zugerichtet gewesen, offene, heftig blutende Knochenbrüche, auch innere Verletzungen, und nach Stunden verzweifelten Operierens war auch er nicht mehr zu retten gewesen. Man hatte die beiden Verstorbenen auf den Gang geschoben; den Jungen mit immer noch schmerzverzerrtem Gesicht, das Mädchen so jung und hübsch wie Jens« Freundin und scheinbar nur schlafend. Bloß sechzehn oder siebzehn Jahre war sie alt geworden. Nach einer Ewigkeit hatte endlich jemand die beiden Leichname zugedeckt.
Nach und nach waren die beteiligten ärzte schweigend und bedrückt ins Arztzimmer geschlichen. Die Anästhesistin hatte einen Weinkrampf bekommen, Volker hatte sie in den Arm nehmen und beruhigen müssen. Obwohl ihm selbst zum Heulen zumute war. Ihm war das schreckliche Bild fünf Jahre zuvor in den Kopf geschossen, als man seine Frau tot aus ihrem Auto gezogen hatte. Auch bei ihr war es ein Motorrad gewesen, das ihr auf der Landstraße aus einem Feldweg mit voller Wucht in die Fahrertür gerast war. Der Biker war aus dem Sattel und über das Dach geschleudert worden und hatte wie durch ein Wunder überlebt; Volker auf dem Beifahrersitz hatte nur ein paar Kratzer abgekriegt.
Der Rest des Dienstes, zurück auf der Inneren, hatte nicht zuende gehen wollen, es war wieder reichlich Zeit zum Grübeln geblieben. Bei der Dienstübergabe am Sonntagmorgen hatte er sich immer noch so elend gefühlt, daß er nicht mehr selbst hatte nachhause fahren wollen und lieber ein Taxi genommen hatte. Der Taxifahrerin hatte er bruchstückhaft erzählt, was passiert war, weil er es einfach irgendwie hatte loswerden müssen. Vor seiner Haustür hatte sie einfach still seine Hand genommen und lange festgehalten; das hatte gutgetan. Dann hatte er nur noch eins im Sinn gehabt, einen doppelten Cognac zu nehmen und endlich abzuschalten.

Fortsetzung folgt


Lana Hoff, Göttingen, - 27.03.00 at 16:49:03




Vielen Dank, Tom-Tom.
Das Taschenbuch Oktober-November-Dezember kommt im Herbst bei Rowohlt, trotz der Ankündigung des Verlages, nurmehr wirtschaftlich rentable Bücher zu machen.
Die Schmerznovelle erscheint, Frühjahr 2001, ebenfalls bei Rowohlt.
An alle, die in Hamburg leben: Am 2.Oktober 2000 bringt das Schauspielhaus
"Haltestelle. Geister." Trash-Oper im breiten Stil.
Es gibt noch Restkarten.

Vorhin durchblätterte ich den neuen SPIEGEL. Auf Seite 246 gibt es ein
jugendliches Photo (1936) von Reich-Ranicki. Und plötzlich wußte ich, an
wen er mich immer erinnert hat: An Milhouse van Houten (Bart Simpsons best friend)


HelK nichtsmehristegal, - 27.03.00 at 16:36:12




merci tomtom für ein bisschen helle. hat spex keinen chat, schmeißschmeißbabybabyfliege, wo du mitmachen kannst, hm?


rasmus m, - 27.03.00 at 16:35:14




KÜSSEN

T
H
O
R
S
T
E
N

KÜSSEN


TomTom - 27.03.00 at 16:27:17




am samstag gehört, bei einslive: HEY, LET'S CHILL OUT von KLF. von 1990. unglaublich. zunächst ein zug, dann schafe und ein hund, gefolgt von tibetanischen mönchen, vogelgezwitscher, zum schluß elvis presleys IN THE GHETTO.

ich verneige mich weiterhin vor herrn krausser und bitte inständigst um einen neuen roman. oder zumindest um eine taschenbuchausgabe der neuesten tagebücher. bitte. bitte.


TomTom, Bochum - 27.03.00 at 16:23:03




ich hatte mich nie für asien interessiert. weder für die leute noch für die kultur noch für politik, geschichte, wirtschaft, topgraphie. dank christian krachts DER GELBE BLEISTIFT ist das nun anders. zwar will ich immer noch nicht hin, aber es ist nun so, daß ich, während ich in der u-bahn sitze und darin lese, mir bildhaft vorstelle, dort zu sein.

KIKA: zu virginia woolf - keine ahnung - wegen des perspektivwechsels? vielleicht war es auch bloß ein gag, weil der intendant dachte, das stück würde sonst zu langweilig - eine völlig unbegründete sorge.

am samstag gesehen: EIN PAAR LEUTE SUCHEN DAS GLÜCK UND LACHEN SICH TOT. in oberhausen, im 110 meter hohen gasometer. völlige dunkelheit, durchbrochen von grablichtern. in der mitte ees raumes blutroter teppich, ein lüster,. ein stuhl, ein bartisch und fünf hocker. sieben ganz in schwarz angezogene menschen, darunter DENNIS und die blonde tusse von VERBOTENE LIEBE. dennis war hervorragend. ebenso das stück. ich konnte teilweise miREDEN. schöne sache, das.

im april, bei sommerzeit: windlichter im garten, unterm birnbaum. sofa, blau, auf der weißen terrasse. und efes-bier. in bochum. beim bergbaumuseum


TomTom - Bochum - 27.03.00 at 16:20:34




sorry, shit happens.


lulu. still there, - 27.03.00 at 15:12:37




obgleich der regen an die windschutzscheibe prasselt, fühlt sie sich glücklich. sie tut es einfach, das ist der grund.
der zigarettenanzünder glüht vor ihren augen, sie zielt mit dem ende ihrer marlboro, es zischt, ein tiefer zug.
sie kennt nicht einmal genau den weg und wird an einer tankstelle anhalten, um eine karte und einen stadtplan zu kaufen.
aber sie tut es, sie fährt.
sie fürchtet die völlige ernüchterung in einigen hundert kilometen, vielleicht schon früher. aber noch ist sie glücklich, fast euphorisch.
sein gesicht.
er wird mich absolut dafür hassen, denkt sie. und er wird mich absolut dafür lieben. sie lächelt.
natürlich ist die lunge kaputt und natürlich hört sie zuviel popmusik und trinkt zuviel, egal was. aber deshalb ist sie noch nicht tot, nicht gefangen.
sie hat angst, dass er komplizierter ist, als sie ahnt. aber sie freut sich auf seine spöttische stimme.
it could all be so simple, but you'd rather make it hard.
die linke box knackt und rauscht. nächste raststätte in 22 km.


lulu. on the road, - 27.03.00 at 15:11:41




obgleich der regen an die windschutzscheibe prasselt, fühlt sie sich glücklich. sie tut es einfach, das ist der grund.
der zigarettenanzünder glüht vor ihren augen, sie zielt mit dem ende ihrer marlboro, es zischt, ein tiefer zug.
sie kennt nicht einmal genau den weg und wird an einer tankstelle anhalten, um eine karte und einen stadtplan zu kaufen.
aber sie tut es, sie fährt.
sie fürchtet die völlige ernüchterung in einigen hundert kilometen, vielleicht schon früher. aber noch ist sie glücklich, fast euphorisch.
sein gesicht.
er wird mich absolut dafür hassen, denkt sie. und er wird mich absolut dafür lieben. sie lächelt.
natürlich ist die lunge kaputt und natürlich hört sie zuviel popmusik und trinkt zuviel, egal was. aber deshalb ist sie noch nicht tot, nicht gefangen.
sie hat angst, dass er komplizierter ist, als sie ahnt. aber sie freut sich auf seine spöttische stimme.
it could all be so simple, but you'd rather make it hard.
die linke box knackt und rauscht. nächste raststätte in km.


lulu. on the road, - 27.03.00 at 15:10:49




Wissenswertes, Wissenswertes über Wiesbaden. Blöd new world, Teil Drei: Peter T. Jones www.eintagsfliege.de. Warum, warum, ja warum: Legen sich Möchtegernmusikkritiker immer mit mir an? Die Antwort vielleicht: Eiseisflutschfinger ist Musikmusik - in Reinstform. Der Beat? Der Rhyme? Fein Du. So soll es sein Du. Jammi jammi jammi. Eiseisgekühlte Coca Cola, Coca Cola, eisgekühlt. Also Peter, Du schlimmer Finger. Hosen runter, Schwanz auf den Tisch! Das ist wie Eastcoast vs Westcoast. Ich hab das bessere Wetter & die schöneren Mädels. Cheers!



eiseisbaby München, Bayern, - 27.03.00 at 11:23:17




Von Herzen, oder: Vom unaufhaltsamen Fortschritt der Menschheit. Von Hippi.

Das Herz (Neutr., des ~ens, die~en): Inneres Organ, Blutkreislaufpumpe, zweikammerig. Hauptarbeitsfeld der Herzklinik am Robert-Bosch-Krankenhaus, früher in der Hahnemannstraße. Doch, es gibt auch heute noch Fortschritt. Moderne Heilkundler, selbst solche an Häusern in der homöopathischen Tradition Samuel Friedrich Hahnemanns (1755-1843), versuchen Herzklappendefekte heute nicht mehr mit Arsenglobuli [1] zu heilen. Aber davon wollte ich eigentlich gar nicht reden, sondern vom Herzen als Sitz der Gefühle. Früher wohl eher "männlicher" Gefühle - da wurden beHERZt [2] Patrouillen [3] geritten:

Frisch auf Kameraden, auf Pferd, aufs Pferd,
ins Feld, in die Freiheit gezogen!
Im Felde, da ist der Mensch noch «was wert,
da wird das HERZ noch gewogen.
Da tritt kein anderer für dich ein,
auf sich selber steht man da ganz allein...

Nein, Fortschritt auch hier. Solche Gesänge mag doch niemand mehr anstimmen, höchstens als Marschlied bei der Bundeswehr:

Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren,
öffnen die Mädchen die HERZEN und die Türen...

Und damit wären wir schon bei den moderneren, den eher "weiblichen" Gefühlen:

Die Frau mit HERZ trägt keinen Nerz!

Aber Fortschritt auch hier. Auch Männer dürfen solche Gefühle zeigen:

Ich hab« mein HERZ in Heidelberg verloren,
in einer lauen Sommernacht.
Ich bin verliebt bis über beide Ohren...

Aber wir sind schon wieder weiter, heutzutage. HERZ- äh, hmm, reimt sich halt auf Schmerz. Oder auf Scherz. Hauptsache cool bis aufs Herz. Patrouillen werden höchstens noch im Bette geritten. Da tritt kein anderer für dich ein, auf sich selber steht man da ganz allein. Wie auch sonst im Leben. Wenn das kein Fortschritt ist...

Nachtrag, nur für Freunde des Fünfer-Spiels (und für unversöhnliche Verächter, um diese fies zu ärgern):
[1] Ich rede nicht von Phosphorglobuli, weil die Alternative mit Arsen fast als Vokalfünfer durchginge. Wenn sie kein Kompositum wäre.
[2] Ich schreibe mit Absicht nicht "couragiert". Das hatten wir doch schon.
[3] Treffer. Aber seltsam, fast alle meine Erfolge sind Fremdwörter aus romanischen Sprachen.


Hippi, Stuttgart, - 27.03.00 at 10:49:57




Loglevel NULL:
The past - Riding the Bullet - The future

Klick Dir ins Knie für die ganze Story.


CHARLY münchen, - 27.03.00 at 10:32:26




Stefan,
vielleicht hab' ich ja was an den Augen???
Im Schallplattentagebuch kann ich kein "An TABU"
finden. Ich hatte eine mail direkt an die
Stuttgarter Nachrichten geschickt und um weiter-
leitung derselbigen gebeten...
Aber eigentlich ist das im Moment gar nicht so
wichtig, weil der loop ja wieder läuft.


kika bochum, - 27.03.00 at 09:57:49




There«s a place
where I can go
when I feel low
when I feel blue .....

Die sanften Schwalle der Morgenwinde
zerrren an meine Tauen


jedoch, befangen, stumpf sind meine Sinne
das Lied, das ich froh erinnerte verklang, vergessen
über irgendeine Nasenbohrerei

Diesw Garage bebt vor der Nutzlast

Auch das junge Weib
konnte wenig tun ..... in diesem sinkenden Mond
ausser mir, wenig, zu wenig
Sein-Klang/ Ein-Klang



saum buchonia, - 27.03.00 at 09:20:20




kika, ich habe keine Mail von Dir bekommen. Wenn Du in's Schallplatentagebuch gehst und "An TABU" klickst, müßte es funktionieren ...


Stefan Nitzsche, Stuttgart, - 27.03.00 at 09:10:24




...


x y, - 26.03.00 at 23:42:04




GRUNDZÜGE
DER LOGIK

Jemand habe eines Tages,
so erzählt man sich, aus
heiterem Himmel angeblich,
einen Entschluss gefasst.
Er braucht immer etwas län-
ger, sich zu so etwas durch-
zuringen, habe ich so im Vor-
beigehen aufgeschnappt, im
Getümmel, auf dem Marktplatz,
im Sonnenschein, diesen Feb-
ruar.
Aufleuchtendes Licht aus der
Ferne. Der dunkelgrüne Wald.
Heilige Harfen, eilende Zei-
len. Eine Hand, ein Morgen-
mantel, eine Seelenruhe und
eine Truhe. Zugeflüstert,bei-
seite genommen, ins Bild ge-
setzt, ins rechte Licht ge-
rückt. Eine Kiste, Holz, an
den Wänden. Die Fenster.
Frisch gestrichen. Die Freun-
dinnen, Freunde, Verwandte,
Bekannte, Fremde, im Fernseher,
Stimmen im Radio, im Telefonhö-
rer, Gedanken, gesprochene Wor-
te, gelesene Sätze.
Klaus Michael hatte so Andeu-
tungen gemacht, im Stehlampen-
raum der G D P, wollte nicht
konkret werden vor all den Leu-
ten. Ich schloss die Tür hinter
mir und sagte freundlich, aber
bestimmt: So, Klaus Michael,
jetzt mal Butter bei die Fische.
Bist du eine bodennah lebende
Lebensform?, fragte ich Regine,
die in grauen Klamotten auf dem
grauen Teppichboden des Stehlam-
penzimmers saß.
Prinzessin Masako hatte eine Fehl-
geburt. Sie steht unter dem Druck
der Erwartung, einen Thronfolger
zur Welt zu bringen, las ich zu
Sylvester auf Sylt in der Zeitung.
Zimmerwirt Mischnick hat die Alte
entfernt, weil sie geschäftsschä-
digend ist.
Jenny ist lasziv, wird von Katja
fotografiert. Ileana sagt: Grüß
sie mal von mir. Frag sie mal, ob
sie morgen da ist. Und unten hat
Timo noch auf mich gewartet, mit
seinem Matrosenkostüm.
Von gerissenem Gewissen erzählt,
in der Milde geschaukelt, im Neu-
en, über Kreuz in den richtigen
Richtungen. Die Ebene, an die er
sich erinnerte, im Buch, das hielt
sie: Seiten aus Seide, Taft, auf-
errichtet ein hohes Holz. Was die
Anderen dachten, wussten, es war
ein Triumph und es war eine Bar.
Dann sei er, so er über sich selbst,
alt und böse geworden.
Hallo, Krawallo. 20.2. Bei der Feier
der Fertigstellung der ersten Ausgabe.
Von Weitem grüßt der Praktikant Dirk
durchs Großraumbüro, und unten gibts
Sushi, Käse und Wein.
Ein neues Thema bei Sonja: Du bist
so blöd, wie du aussiehst.

The miseducation of Lauryn Hill

Mit ihrem Schiff Polarstern dringen
die Wissenschaftler regelmäßig ins
Eismeer vor und sammeln Proben.

Die neue Freiheit im Rahmen des Ei-
nen. In extra Gefäße gegossen, ange-
halten vor der Verzeihensfrucht, da-
hintergekommen und gelöst. Zusammen
gekommen.
Das Gedicht eines Moments. Und auch
neulich, als ich halb angezogen mor-
gens am Telefon stand, klar machte,
deutlich machte, so und nicht anders,
ich habe mir das überlegt, und er
wollte das nicht verstehen. Ich kann
mich doch nicht zerreißen. Ich habe
doch nur dieses eine Leben.

Wilde Woche
Kein Kommentar
Alle haben mich ausgelacht

Dann bin ich aufgewacht

DIE SCHEU



Andreas Praller, Hamburg, - 26.03.00 at 23:40:14





lunge kaputt.
kopf leer.
mir reichts.
suche:
1/2es Jahr Exil


JDM, in poor condition - 26.03.00 at 23:36:39




Kracht ist ein furchtbarer Snob.


A. M: continental, - 26.03.00 at 22:53:38




Haben Haben Haben Haben Haben Haben Haben Haben.


EN HD, - 26.03.00 at 22:20:39




Oh, Aspera.


Christian Kracht Phnom Penh, Kambodscha, - 26.03.00 at 20:42:15




oh pardon das wollte ich nicht
aber auch schön so weiß


elsbeth - 26.03.00 at 19:56:22




verdammt lang her (oli lu)

jede Bildungsstätte hat einen Partykeller
man trifft sich nachher
Getränkeliste liegt aus so
auch im Nordkolleg Rendsburg
Literatur im Internet
ein Wochenendseminar
Referentinnen und Referenten sind
Hans-Jürgen Buksch (IPTS Kiel)
Claudia Klinger (Web-Design MEVOPO)
Herbert Neidhöfer (digitab HH)
Norbert Niemann (Forum der Dreizehn)
Christian Schneiders (NULL DuMont-Verlag)

www.ampool.de wurde kurz von
Norbert Niemann angeklickt
Nichtrauchertagebuch von Claudie Klinger
Claudia raucht wieder andere auch
Intern(a)t @ Lucky Strike
meine Bronchien sind verwebt
verschenke den zweiten Partykellerabend
und die Podiumsdiskussion in der
Alten Wagenremise in Büdelsdorf
fahre nach Hause schlafe bitte
am Sonntag morgen meinen
Schallplattenaufleger um Ideal

alles dreht sich
alles dreht sich
inner zone



lulu exhauptstadt
ich schließe mich an




















































elsbeth flensburg, - 26.03.00 at 19:53:57




engelsgeschwätz :

schön !
komm, wir gehen !
nicht jetzt !
die zeit wird knapp.
aber von oben sieht alles so gut aus...
es sieht nur so aus.
alles ist so weit weg
das muß es auch sein, wenn es schön sein soll.
nähe verhindert schönheit ?
nein - macht das häßliche sichtbar.
was du nicht weißt, macht dich nicht heiß - verstehe!
sowas vergißt man nie.
die ratio verhindert schönes ?
rückt es zumindest in die ferne!
unerreichbar, nehme ich an ?
wir müssen gehen !!
komme ja schon.


C.S. irgendeine baustelle in mainz, - 26.03.00 at 19:45:05




finger weg von eiseis. eiseis rules.
lieber-peter-aus-wiesbaden: der song ist nicht von tom jones, der singt ihn lediglich, sonder von mousse't. und ursprünglich war der geplante titel: i'm a sexbomb, was auf den ausdrücklichen wunsch von tom jones geändert wurde. also, nicht so voreilig mit den urteilen, bitteschön.
und kein rumgehacke auf loopsters, sonst gibt's auf die finger.
vielen dank. sehr freundlich.


lulu. ex-hauptstadt, - 26.03.00 at 18:52:19




Lieber GerW,

das Verlags-Hopping hat andere Gründe.
Mein Beitrag hatte mit diesem Thema nur
peripher zu tun . Im Hintergrund lief nämlich
die Oper "Wozzeck" die mit den Worten
"Hopp,hopp!" (3x) endet.
Und das geht einem durch Mark und Bein, ehrlich.


HelK m, - 26.03.00 at 16:24:21




Daß sich ein aufgequollener Tom Jones noch anmaßt, ein Lied mit dem Titel "Sex Bomb" auf den Markt zu werfen, ist schon etwas skurril. Wie er da so hüftlahm durch das Video turnt und berichtet, was und wer ihn alles anturnt, also ich weiß nicht. Das muß doch nicht sein.


Peter aus Wiesbaden (der dafür ist, dem sogenannten eiseisbaby den PC wegzunehmen), - 26.03.00 at 15:27:24




Gestern noch übte ich mich in Bescheidenheit,
wollte mich nicht zu wichtig nehmen,
riss das Namensschildchen von meiner Tür
und schloss tagsüber die Jalousien

heute schon bin ich wieder wer
und stehe 20, vielleicht auch 25 Minuten
im Drogeriemart mit mir im Kampf
ob ich Shampoo gegen Schuppen oder
für normales Haar kaufen soll


Herbert Freiburg, - 26.03.00 at 15:15:44




Walmart Supercenter,
jetzt mit amerikanischem Flair.
Verkäufer, Kassierer alles sehr amerikanisch.
Anstecker hier, Buttons an der Weste, Route 66,
Las Vegas Nevada bei Olga aus Warschau.
John, Jim und Edward, extra eingeflogen, sortieren
Leberwurst und Sülze, Becks und Stoli.
Jetzt extra großes Kleidersortiment, endlich.
Ab jetz nur noch im Supermarkt shoppen.
Amerika entdeckt die Fußgängerzone, wir
das endgültige Einkaufszentrum.
John, Jim und Edward schließen Freundschaft mit Olga aus Warschau.
Olga will weg von hier, vom Supercenter, raus in eine bessere Welt.
John, Jim und Edward gefällt das nicht. Der Supercenter ist die Welt, eine
bessere gibt es nicht und wird es nie geben. Sie wollen mit Olga nichts mehr zu tun haben.
Arme Olga. John, Jim und Edward ziehen weiter, zu den Hygieneartikeln.
Da steht auch Rudi aus Oggersheim-West.
John, Jim und Edward sprechen mit ihm über Amerika.
Ein schönes Land. Rudi ist das egal, er versteht nicht was sie von ihm wollen.
John, Jim und Edward sind Motivatoren. Jeden Morgen animieren sie zum glücklich sein.
Punkt halb zehn, wer zu spät kommt wird gerügt, denn die Freude und das Glück
läßt man nicht warten. Lachen sofort, Punkt 9.30h.
John, Jim und Edward lachen immer, sie sind immer motiviert, außerdem wurde
ihnen der Unterkiefer, in einer mehrstündigen Operation, ein Stück nach oben gebogen,
hierfür mußte er allerdings zuerst vier mal gebrochen werden. Das hat wiederum zu einer leichten Schädigung
des Großhirn geführt, da sich nach der Operation die gesamte Schädelstruktur veränderte und nun drücken
die Knochen auf das Großhirn. John, Jim und Edward macht das aber nichts, denn sie verpüren keine Schmerzen.
Dank der kleinen aber dennoch irreparabeln Schädigung verspüren John, Jim und Edward eigentlich gar nichts mehr,
sind aber dafür rund um die Uhr glücklich.
Join the Team! Now !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!?


oli lu (home of the supercenter), - 26.03.00 at 15:13:36




Mit zimmerwarmer Cola light zehn Minuten online gegrübelt, aber immer noch nicht den Beitrag des geschätzten HelK verstanden. Ging noch um das Verlags-Hopping, denke ich. Ist ja nicht schlimm, mal den Verlag zu wechseln, und geht ohnehin niemand etwas an, man kauft nur als zart besaiteter und lärmempfindlicher Leser immer das neue Buch (jüngstes Beispiel: November) und stellt sich spontan den lauten Streit mit der Brille tragenden Lektorin des letzten Verlages vor, der zum finalen Bruch führte ("So nicht, nicht mit uns! Dann trennen sich halt unsere Wege!" "Das ist mir sowas von egal! Einen schönen Tag noch!" Kaffeebecher umkippen, Türen schlagen etc.).


GerW, HH, - 26.03.00 at 15:03:10




Gestern noch übte ich mich in Bescheidenheit,
wollte mich nicht zu wichtig nehmen,
riss das Namensschildchen von meiner Tür
und schloss tagsüber die Jalousien

heute schon bin ich wieder wer
und stehe 20, vielleicht auch 25 Minuten
im Drogeriemart mit mir im Kampf
ob ich Shampoo gegen Schuppen oder
für normales Haar kaufen soll


Herbert Freiburg, - 26.03.00 at 14:44:08




Breaking News

And the Winner is: Kiepenheuer and Witsch!

Der Preis für den schlechtesten Klappentext auf der Leipziger Buchmesse ist an den Verlag Kiepenheuer & Witsch gegangen. Zum zweiten Mal vergaben der Verband der Verlage und
Buchhandlungen Berlin-Brandenburg und die "Süddeutsche Zeitung" am Samstag die Auszeichnung "Die bleiche Feder".

Zwei Werbetexte für den Roman "Der gelbe Bleistift" von Christian Kracht und für den Roman "Phosphor" von Sven Lager kamen so zu besonderen Ehren.
"Phosphor" wird unter anderem mit folgendem Satz beworben: "Scharfsinnig und anrührend zeigt Sven Lager in einer ganz besonderen Sprache, dass das Leben nur Sinn macht, wenn man den Dingen einen Sinn zuerkennt."
Kracht hat dem Klappentext zufolge mit seinen Romanen "eine Egozentrikprosa gegründet, die heute als Modell für eine bestimmte Richtung der Popliteratur herhalten muss". Weiter heißt es: "Wer seine Bücher kennt, weiß, dass Kracht sich natürlich darüber hinaus der Rastlosigkeit verschrieben hat."

"Das ist S i m u l a t i o n s p r o s a, die nichts mehr mit dem ursprünglichen Klappentext zu tun hat", sagte der Schriftsteller Matthias Politycki zur Begründung des Plattitüden-Preises. Der Hamburger Autor saß zusammen mit der Berliner Schriftstellerin Renee Zucker in der Jury. "Diese Texte sind Kult. Andächtig verneigen wir uns damit vor dem Zeitgeist", so Politycki in seiner Laudatio weiter.
Insgesamt hatten die Juroren nach eigenen Angaben Werbetexte von rund 100 Verlagen gelesen, um den Preisträger zu ermitteln. "Die bleiche Feder" soll weiter jährlich verliehen werden.


Kiep on texting, witsch....





Die Nachrichten wurden Ihnen präsentiert von: Aspera, - 26.03.00 at 14:35:56




Ein Raum voll schweißiger Schwüle offenbart sich nach dem Pläuschchen mit der Kassenfrau, die kein Bares verlangt, uns nur freundlich vorbeiwinkt. Es stinkt, die Luft und die Leute. Warum nicht Kino oder eine Bar am Samstagabend. Warum eine Feier mit tausenden trantütiger Menschen, die keinen ihn oder sie abkriegen, was durchaus verständlich ist.
R. und J. und J. und ich haben jemanden abbekommen, weil wir besser sind, als dieses schminkigen stinkigen Männer und Frauen. K. hatte auch jemanden, ihn aber verloren, gestern, vor der schwülen Hölle. Vielleicht war es gar kein ZUfall, dass es uns dorthin verschlagen hat, vielleicht wollte jemand, dass K. sieht, dass S. doch besser ist, als all die anderen kaugummikauenden Kreaturen, die denken drogengedröhnt cooler zu sein, als wir, die anderen, deren spaß nur in zigaretten, alkohol und guter laune liegt und spaß der situation und nicht ihres zustandes wegen haben können. denn sie sind nicht cooler, nur dümmer, da sie nur mit Drogen Spaß haben. Spaß, bis die Zähne ausfallen, die Nase kaputt ist, so wie F., der unser Freund war und H., der von Gott gegangen wurde....


no one, hurra wir leben, - 26.03.00 at 14:17:35




während sie im dunkeln den telefonhörer sich an die wange presst, die augen schon geschlossen, schraubt er die martiniflasche auf.
was hast du nur, er nimmt einen schluck, die flasche schlägt an den hörer.
sie dreht sich auf die seite und starrt in die nacht.
kann ich nicht ein auto klauen, eine bank ausräumen und dann zu dir kommen? ich würde mich so lebendig fühlen, glaub ich.
sie hört ihn die flasche absetzen, wieder zuschrauben. ein bisschen lacht er jetzt. kannst du, natürlich...
und ich will nie, niemals einen hund, flüstert sie in den hörer und dreht sich im bett wieder auf den rücken.
auf der anderen seite hört sie ganz deutlich etwas mit den flügeln schlagen.
sie lächelt.
wir könnten abhauen, sagt er.
und wodka trinken, sagt sie.


lulu, far away, - 26.03.00 at 11:24:37




Das Krankenhaus war ein alter Kasten, die Treppen sassen voller Frauen in karierten Nachthemden und wattierten Morgenmänteln, die Türkinnen kauerten sich in einer Ecke, sie rauchten schweigend ihre Zigaretten.
Im Aufenthaltsraum nahmen die Gardinen den Rauch für ihre teigige Schwere und der Fussboden roch nach ZITRONE.

Sie hatte ein Bett im vierten Stock, in einem Vierbettzimmer, eine Frau aus Landshut wurde noch dazu gelegt. Als eine der Frauen zu weinen begann, drehte sie sich zur Wand und steckte die Finger in die Ohren.

"Ich bin frei, frei,nie wieder Keller, dräng mich nicht!"
WORTE deren Spuren noch immer in den Keller geführt hatten.Sie schalt sich selbst ein blindes Huhn, eines, das noch nicht begriffen hatte, dass es schon geschlachtet worden war.

Die Frau aus dem zweiten Stock, hatte keinen Bock auf einen BALG, wollte den Vater nie mehr sehen, ein Kind haben, sagte eine, zwischen zwei Türen beiläufig, vielleicht eher ein Zuhause und einen Mann, bloss weg hier. Zuerst die Karriere, die Sicherheit, dann kann ich immer noch, als Modell ist man schon mit 24 an der Grenze, ein Tip, nachher ANANAS essen, vielleicht vergeht«s.

Sie rollte sich eine Zigarette auf dem Balkon und dann fragte sie die Nachbarin um Feuer. Diese warf ihr einen leeren Blick zu und sagte zäh:

"Ich habs auf gegeben, vor Jahren, nach dem zweiten KIND, ich bin aus Regensburg." Dann zog sie einen Flachmann aus ihrer Morgenmanteltasche und sie spülten ihr gemeinsames Lächeln mit Scotch hinunter, es lief an ihrem Solarplexus entlang und endete mit einem Schwapp im grossen ZEH.

Benommen von der Kälte, taumelt sie, butterweich und schamhft, trunken bis zum Orgasmus, schon bildet sich der SCHICHTBERG über ihrer Ahnungslosigkeit und schreibt:
MEIN KIND, DU BIST TOT !


NESSIE,sister of Alinia loch lommond, - 26.03.00 at 09:55:51




flieh und verlasse flieh
die alte trasse
schweig still flieh
der abend der schatten
lang und kalt
das heulen und surren
der schatten und ich mitten drin
mittenmang bei C&A;


Bruni Sadler 81247 München, - 26.03.00 at 03:59:07




hey,
es ist jetzt schon fast drei Stunden her, daß jemand was geschriebsn hat.
So geht's aber nicht weiter, woll!?



Stefan,
Du könntest ja doch mal antworten; oder hast Du meine mail über die Stuttgarter
Nachrichten gar nicht bekommen...?


kika wie immer, - 26.03.00 at 03:28:59




im koma tv.
im suff nur liegen.
das markierte revier nicht verlassen.
pfefferbeisser.


JDM, what a fake - 26.03.00 at 00:50:55




ach ja - tomtom, bevor ich's vergesse:
hast Du bei "Wer hat Angst vor Virginia Wolf" verstanden,
warum man nach der Pause den Platz wechseln mußte???


kika bochum, - 25.03.00 at 23:56:45




Früher mochte ich am liebsten Flutschfinger - Eis. Das war einfach das Beste... Wenn ich mit meiner Oma im Urlaub war durfte ich jeden Tag Flutschfinger essen, weil meine Oma das auch am liebsten mochte. Bei meinen Eltern ging das nicht, wgen des Farbstoffs und so, aber als Kind interessiert sowas ja nicht. Meine Oma hat mich verstanden und sie ist jedes Jahr mit mir in den Urlaub gefahren bis mein Bruder in dem Alter war eifersüchtig zu werden - da sind sie dann zusammen ins Emsland gefahren und ich mußte zu Hause bleiben...
Die schönste Reise mit Oma war die nach Bornholm; da gab's zwar keinen Flutschfinger, aber dafür das beste Softeis wo gibt. Das wurde immer in geraspelter Schokolade gewälzt und war sauteuer. Das hat meine Oma jedoch nicht im Geringsten gestört - Eis mußte nämlich schon sein; vor allem sooo gutes: jammi...


kika bochum, - 25.03.00 at 23:54:12





exzess.
exzess.
vs.
happy-ness.
happy-less.


JDM, what a mess - 25.03.00 at 20:14:31




besser:
Dr. nickel (aka ChildHead), der hiphopkünstlER, steht auf blond


The man who sold the cookies - 25.03.00 at 17:30:52




Dr. nickel steht auf blond


charmeur danke für den schönen Tag, - 25.03.00 at 17:27:46




was bedeutet es schon, etwas zu wagen, fragt sie sich. jedes wagnis ist individuell. die konsequenzen nicht.
der einsame hund bellt die jogger am waldrand an. und sie zieht sich endlos dasselbe lied rein, immer auf repeat. der hund ist wahrscheinlich schon völlig verstört davon.
in der nacht hat sie einen traum gehabt. beim aufwachen murmelt sie ihrem bruder zu, weisst du, ich habe geträumt ich hätte ein verhältnis mit einer aparten blondine - ich steh gar nicht auf blondinen. und sie hatte schlechte zähne. komm, aufstehen, zum flughafen, du spinnie, sagt ihr bruder und zieht ihr die decke weg.
jetzt ist der traum weit weg.
was macht dich eigentlich glücklich, fragt sie ihn beim nächsten telefonat und öffnet die balkontür weit.


lulu. pure shores, - 25.03.00 at 16:09:14




ein Quickie an Hippy: Andy spart, five, ehe gut alles gut.

eiseis gekühlte cocacola, cocacola eisgekühlt,
zwei belegte brote mit schinken, zwei mit schinken , zwei mit ei,
ei, ei, eis....

so alt bin ich schon, aber die seite mit 24 war doch die beste im Magazin.
oder 42,paloma, olé. five,baby,five. warum nicht mal ein magazin über musik,?
so richtig, wo unsere wurzeln liegen, nix trendy shiit, oberkrainer, alpinkatzen und willy michl.ois is blues.


Set 1:

Bringst Du mich noch ins Bett?

Hmm, bin gleich fertig.

Komm doch, erzähl mir was, nur eine kurze.

Mensch, lass mich, ich hab zu tun.

Nur eine kurze, mach das Licht aus.

Es war einmal ein Mann,
der hatte einen Schwamm,
der Schwamm war ihm zu nass,
da kaufte er sich Grass,
der Grass war ihm zu alt,
da ging er in den Wald,
der Wald war ihm zu grün,
da ging er nach Berlin,
Berlin war ihm zu...

Du schläfst ja schon,
schade jetzt wirds erst interessant?!!






NESSIE,sister of alinia Loch Lomond, - 25.03.00 at 13:40:22




HILFE.
Jetzt ist ja plötzlich alles feuerot.
SVEN LAGER: erbitte KORREKTUR.

html-nixblicker


Stefan Nitzsche Stuttgart, - 25.03.00 at 13:16:27




Ich bin ja nun wirklich nicht für's abtippen fremder Texte, aber: diesen hier fand ich wieder:
a. vorgestern, bei Sortierarbeiten.
b. heute im Netz. Ich mußte nur ü für ue usw. einsetzen.
Und drittens erinnere ich mich an eine Lesung von Otto Sander in Stuttgart, klagendes Leid, schaurige Lust, Balladen, Melodramen und Klaviermusik der Romantik.
Wenn man es für sich laut vorliest ist es irgendwie schöner (und schauriger)


Ein Schifflein auf der Donau schwamm,
Drin sassen Braut und Bräutigam,
Er hüben und sie drüben.

Sie sprach, Herzliebster, sage mir,
Zum Angebind was geb ich dir?

Sie streift zurück ihr ärmelein,
Sie greift ins Wasser frisch hinein.

Der Knabe, der tät gleich also,
Und scherzt mit ihr und lacht so froh.

Ach, schöne Frau Done, geb sie mir
Für meinen Schatz eine hübsche Zier!

Sie zog heraus ein schönes Schwert,
Der Knab hätt lang so eins begehrt.

Der Knab, was hält er in der Hand?
Milchweiss ein köstlich Perlenband.

Er legts ihr um ihr schwarzes Haar,
Sie sah wie eine Fürstin gar.

Ach, schöne Frau Done, geh sie mir
Für meinen Schatz eine hübsche Zier!

Sie langt hinein zum andernmal,
Fasst einen Helm von lichtem Stahl.

Der Knab vor Freud entsetzt sich schier,
Fischt ihr einen goldnen Kamm dafür.

Zum dritten sie ins Wasser griff:
Ach weh! da fällt sie aus dem Schiff.

Er springt ihr nach, erfasst sie keck,
Frau Done reisst sie beide weg:

Frau Done hat ihr Schmuck gereut,
Das büsst der Jüngling und die Maid.

Das Schifflein leer hinunterwallt;
Die Sonne sinkt hinter die Berge bald.

Und als der Mond am Himmel stand,
Die Liebchen schwimmen tot ans Land,
Er hüben und sie drüben.




Stefan Nitzsche, http://www.s-line.de/homepages/schallplattentagebuch" Stuttgart, - 25.03.00 at 13:11:49




Sie sah aus, als wäre sie ihr eigener kleiner Bruder. Obwohl der wahrscheinlich nicht so ein schwarzes Samthaargummi tragen würde. Aber der Rest käme sicher hin: Die Hose auf der schmalen Hüfte, das alte blaue T-Shirt und die dezent muskulösen Oberarm. Ihre Hände wechselten sich ab mit dem Halten des Rotweinglases. Wahrscheinlich hatte ihr kleiner Bruder kurze Haare. Wahrscheinlicher hatte sie hatte gar keinen Bruder.


nal, berlin, - 25.03.00 at 12:26:59




HelK irgendwo, - 25.03.00 at 11:54:43 (pool):
Gut gegeben!


E92 the hard way (Gelfand-Fedorow, Batumi EU-ch, Georgien), - 25.03.00 at 12:16:15




(zit. nach M. Goldt)
Dinge, die ich nie tun werde:

Ich werde nie (...)
Ich werde nie Karl Kraus zitieren.
Ich werde nie (...)


Ernst Emil Egon Erich Erwin Kisch - 25.03.00 at 12:06:20




Gestern in der FAZ, S.1: "Lambsdorff [...] nehme an, dass das Regierungsabkommen [...] unterzeichnet werden könne, das der deutschen Wirtschaft [!] davor schützen soll, wegen US-Unrechts nicht mehr [!] belangt zu werden." - Aber schützt auch die FAZ ihres Lesers davor, wegen deutscher Grammatik nicht mehr in die Irre geführt zu werden?


Kalle Kraus, Alcudia, - 25.03.00 at 11:40:47




Corrections: Stephen Bayley gibt's doch noch. Scusi.


Grauer Benz, Heckflossen - 25.03.00 at 08:21:59




Sie ruft an. "Ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen für zwei Monate nach England fahre. Deshalb wollte ich dir das Buch heute geben." Schweigen. Bin gerade aus der Badewanne herausgesprungen. "Treffen wir uns denn heute?" "Klar, machen wir. Wo und wann? Treffen wir uns in der Mitte?" "Also ich habe gerade Besuch. Aber du kannst es dir ja abholen kommen." "Nein." "Also das ist mein letzter Abend heute..." "...na, und wenn du Besuch hast, dann ist doch alles klar." "Find' ick aba nich jut, jetze. Wat machsn'?" "Ich werde aufräumen." "Was?" Kurze Pause. "Det kann ick aba nich jut finden." "Morgen bekomme ich Besuch." Davon, dass ich jetzt ohnehin viel lieber lese, Musik höre, Wäsche zusammenlege und Blödsinn mache als mich nur eines Buches willen auf den Weg zu machen (auch wenn sie nur vier Straßen weiter wohnt), und um mir dies als Geschenk abzuholen (?), davon erzähle ich ihr mal lieber nichts. Aber die England-Einkaufsliste gleich mal revidiert: Alles weg: Charles Shaar Murray gibt's auch hier, desgleichen Keats und auch Kathy Acker. Dafür soll sie Stephen Baileys "Taste" aus London rüberwachsen lassen. Wird nicht mehr bei Faber & Faber verlegt, aber als Buchhändlerin sollte es ein leichtes Spiel für sie sein. Par Avion, bitte.

Neenee, dit is mir nüscht.


Küsse ich dich öffnest du mir die Hose, Das obszöne Werk, - 25.03.00 at 08:05:11




Unten stehen die Zähne, als habe Gottt einmal gewürfelt. Seine Augen liegen tief unter Wülsten und stehen eng zusammen.
Insgesamt überwiegt der Eindruck eines Hundes. Auch wenn ich noch nicht weiss, ob seine Beine beim Pinkeln zittern.
Der Hund erzählt, dass er letztes Jahr von einer sehr schönen Frau Anfang dreissig und einem elegant gekleideten Herrn in seinen Fünfzigern in seinem Haus in Pacific Palisades überfallen wurde. Wie der Hund mit dem gutgekleideten Fünfzigjährigen rang, schoß die sehr schöne Dreissigjährige. Drei Kugeln blieben im Schlüsselbein, im Bauch und Kopf des Hundes stecken.
Meine Mutter hat mich vor Männern mit Kopfschuss immer gewarnt.


april l.a., - 25.03.00 at 05:57:11




ja, ne. the beach. im regen. ephedrin. crackdiät, von der tobi unddas bo eingeforrdert. gestern in enschede für 200 mark gut eingekauft. und dann, dann waren die pilze doch zuviel für tomtom und eloise. und daher heute bloß the beach. und vorher noch cds kaufen. und hosen. bei h&m;. und jetzt hier so und verblüft. das gefühl, ein überwältigendes: ausgeschlossenheit. telefonieren muß schön sein. dachte heute noch an lulu und scu, vor allem weil ich zwei karten besorgt habe heute. da werden 400 leute in der buchhandlung sitzen.

william orbit: barber's adagio for strings.

lulu: er hat am dienstag angerufen. und wir haben gesprochen, weil wir uns letztwe woche doch nicht geküßt hatten. und ich sagte ihm, das das dumm wäre, weil wir zu schlau sind, um uns zu küssen. und er so: wenn du mich küssen willst, tu es einfach. das war um ein uhr morgens. um viertel nach eins stand ich vor seiner tür, er machte auf, im bademantel, zog mich hinerin, erfreut, ich: warte, warte. er beugt den kopf zur seite. ich nehme ihn in die hände und küsse ihn. ziehe an seiner unterlippe und gehe dann wieder.

zwei tage schweigen. ich rufe ihn an, weil mir danach ist. hab eh nichts mehr zu verlieren. sagt mir so, daß er sauer ist auf mich, wie ich denn so impulsiv sein könne. ich klärte ihn auf: er ist eigentlich sauer auf sich selbst. weil er ein spießer ist. wir sind für sonntag verabredet. hoffe ich.

ich versuche anzurufen.


TomTom - nur so - Bochum - 25.03.00 at 00:39:55




Lieber Hippi,
nachdem ich Ihnen Journaille und Spekulation geschenkt habe,
bekomme ich Trouvaille und Degustation zurück?
Dreist. äußerst couragiert.
Keine Angst um Ihre Reputation?
Protestantismus sollte Ihnen wenigstens eingefallen sein.
Mozambique stand neulich im Pool.
Von Moulinage, Euphorbia und Fusiarose sag ich ja gar nix.


HelK meinlebenalshund, - 25.03.00 at 00:22:42




wenn sie betrunken ist, am liebsten von trockenem weisswein, zieht es sie zum telefon. nicht nur, wenn sie betrunken ist, aber dann besonders. sie denkt an seine stimme am telefon, die irgendwie immer so echt ist. und sie würde ihm gerne von diesem miesen abend mit ihrer stiefmutter - allein schon das wort - berichten, die wie immer so grauenhaft laut und penetrant gewesen ist. die bezeichnung "deine fünfzehn jahre ältere schwester" disqualifiziert schon die sprecherin. findet sie.
aber sie erzählt es ihm nicht, nicht jetzt.
stattdessen versinkt sie in weichen polstern und schaut einem heimwehkranken hund tief in die braunen augen.
du und ich, sagt sie zu dem hund, du und ich, wir sind heute echt beide richtig allein. zutiefst allein.
der hund weiss das. und lässt sich seufzend zu ihren füssen nieder.
sie denkt die telefonnummer vor sich hin und wählt sie nicht.
in diesem haus ist natürlich auch noch rauchverbot, sagt sie vor sich hin. was für eine elende und erbärmliche nacht.
sie greift zur fernbedienung und lässt die stereoanlage aufheulen. lou reed, wenigstens das.


lulu exhauptstadt, - 24.03.00 at 23:34:23




Violently Happy: Björk, ja ist klar. Das sind bedauerlicherweise immer die Studentinnen, die immer nur ich ich ich Sex und Geld Sex und Geld und dann wieder ich ich ich denken. Haben haben haben haben.
Leider langweilig. Leider perspektivisch nicht besonders animierend. Eher optisch meist. Gut riechen. Weiche Kleidung. Leider hat es sich dann damit meist auch schon. Wie gern aber statt dessen an dieses Lied von Ideal denken: "Rote Liebe".


Im Ritz gesessen echt Lachs gegessen - 24.03.00 at 22:11:09




Was sind koleriker?
Sinnlose spucker.
Ein Freund von mir hat seltsame Gewohnheiten,
Er betrachtet immer erst den Inhalt der Mülltonnen,
Eines Restaurants,
Bevor er dort ißt.
Er sagt: Es sagt viel aus, was man selbst später zu sich nimmt.
Eine Vorsichtsmaßnahme.
Eine Maßnahme die maßnehmen lässt.
Später.



Vivien Jay Austria, - 24.03.00 at 21:53:30




asp: vielleicht hätte auch ein "Ich mag den anderen Titel lieber" genügt, aber an "White Lines" denke ich noch heute zurück. Liebe Grüße.


Dazed and Confused - 24.03.00 at 21:25:27




Sven Lager: Ich hatte von Konrad Lorenz die Betrachtung "Der Abbau des Menschlichen" im Sommer 1992 gelesen und brauchte mehr als drei Monate, um mich wieder davon zu erholen. Dabei war ich zarte 25 Jahre alt. Kein leichtes Zeug.


Verband anonymer Autoren - 24.03.00 at 20:27:21




Perfekt World 3.1
Die Sekretärin lächelte zurück: Frau Fischer, war um die Vierzig, trug eine blonde Dauerwelle und zuviel Makeup. Der Prototyp einer Sekretärin, dachte er spöttisch und hörte ihre rotlackierten Fingernägel über die Tastatur klappern. Sie bot ihm einen Kaffee an, er lehnte ab. Heiss heute, sagte sie, man werde noch verrückt, wenn das so weitergehe, sie habe ja nichts gegen ein bisschen Sonne, aber was zuviel war, war zuviel. Er erwähnte seinen Sonnenbrand. Sie empfahl irgendeine Salbe, die sei verträglich und helfe auch bei Akne. Hatte er etwa einen Pickel? Unauffällig fuhr er sich über die Stirn: negativ.
Die Krawatte, dachte er, ich muß die Krawatte umbinden. Er zog sie aus der Hosentasche. Die Sekretärin lächelte wieder. Ja, ja, der Chef, sagte sie. Ihr Mann könne die Dinger auch nicht leiden. Zum Glück arbeite er in der Druckerei unten im Keller, da ginge es lockerer zu. Ihre Stimme ist grauenvoll, dachte er. Die Uhr über der Türe tickte.
*


eiseisbaby München, Bayern, - 24.03.00 at 19:06:47




"heute ist ein weiterer tag."
schnösel von pro7 in TAFF, gestern.

du schaust alte filme
& hörst komische klänge dazu
schon das wort ich
haut so eine gewichtung rein

e., endlich wieder in München gelandet, dann weiter in den Oberallgäu, am telefon:
"wir haben 2 wochen nichts von einander gehört!"
ich: "ja, hart, nicht?"

ALSO Herumsitzen auf der Kautsch, Warten auf das Diner, Augenschluss ... Eine Weile grüble ich über die Brille des Großvaters, Goldrand, Licht schimmert durch die Lider ... Erinnerungen an Brauntöne, Gulaschgerüche, Kindergeburtstage in einem senilen Licht; alles erschien in der Rückblende ockerbraun gewesen zu sein, Jugend in den 70ern ... Wie ich mal versucht habe, auf dem Landsitz des Großvaters, mich an einer Topfpflanze festzuhalten, treppabwärts, wie die Pflanze eher unten ankam als ich ... "Nicht mal an den Pflanzen kann man sich hier festhalten!" war mein Spruch, mir späterhin noch tausendmal um die Ohren gefetzt ... Die Silvesterabende vor dem Fernseher im Gesellschaftsraum, das laufende Band ... In Vorfreude auf das Geknall um Mitternacht um 11 ermüdet weggenickt; ins Bett gebracht; unter die Decke verkrochen ... So dass sie mich nicht gefunden haben, um 12, als sie mich wecken wollten wegen des Feuerwerks, panische Suche im ganzen Haus, verpasste Himmelfahrt, abgehoben, bis eine Tante erst richtig im Bett nachgeschaut hat ... Hier ist er ja!, völlig verschanzt, kein Traum davon, nur ein Umbrabild.


p.d.: danke, lieber totemtier, sehr jofel (mit f ist mir das wort lieber, glaube ich). & wie ist es entstanden, das wortpaar (schofel & jofel)?

gruß auch von tante.
& schönes wochenende, ihr alle.


René Hamann Kölle am Rhing, - 24.03.00 at 18:29:39




Heute, 15.00, große Buchhandlung Nähe Museumsinsel (übrigens noch grauer und häßlicher als ich dachte, schönen Gruß an Wilhelm Naumann II und die Unesco, aber schnuckelige Italienerinnen da, demnächst flieg ich wieder nach Rom). Scusi, also Buchladen, das Rappeln der S-bahn über den Köpfen gehört ja hier zum guten Ton. Ich frage die Henna-Tante (blaß, sehr blaß), ob der neue Auster mit dem Titel Dream Days In Hotel schon irgendwie zu bekommen sei. Sagt sie: nee, der wird ja auch erst auf Englisch veröffentlicht (wie ungewöhnlich!), und dann ja auch erst als Hardcover (nein!), also nicht als Taschenbuch (ach so). Und der kommt bei "feibörr", im April. Sie meint faber & faber, und FÜR WIE D O O F hält die mich eigentlich. Ich sage, Seh ich irgendwie nach seniler Demenz aus? Schaut sie mich an und fragt Wieso?

Seid nett zueinander und schenkt Blumen. Il primavera dell'amore!


melini, leider ohne Senf, The Ultimate Buletten Capital, - 24.03.00 at 17:06:58




Eine junge Frau aus Pristina, die wegen serbischer Abschußlisten, auf denen ihr Vater stand, täglich den Aufenthaltsort änderte, fragt: "How do you move house without showing yourself in the streets? You move by breaking through cellar walls."


c. b., - 24.03.00 at 16:39:09




Im grunde bin ich vollig loopisiert, poolisziert in meinem Denken, ausgelagertes Hirn, selbständig.
Der Phosphor. Phosphoreszierend ist mir zu kühl, und doch richtig, phosphorisierend, das ist noch irisierend drin, ohne z, mehr Magma, mehr rot, so wie ich daß Cover mit schmutzigem, angewärmten, eben mit einer warmen Farbe angereicherten Grün wollte. Aber der größte Lacher kam heute, als ich bei meine Homöopathin saß, die nach vielen verschiedenen Mitteln endlich das richtige für mich gefunden hat: Phosphor.
Mein nächstes Buch heißt: Juwelen.


Sven L. B., - 24.03.00 at 16:07:00




Für zwei Figuren von Ursula Döbereiner

Pop repeat x l y l.
O pop repeat if else if
Else repeat rolled x translate.

Rotate input output errordef end errordict.
Handle error new error false def.
Showpage findfont scalefont setfont.

Type stringtype string if show sub.
Def errorname dup type dup.
Get show if end ostack.
Two sub def x add dup type string
Type forall showpage.

Quit creator: if end def end.
End. And
Please load new flash one zero zero.
Old Driver Lo eighty four.
Pleasedownload new show stop.
End Prolog.

Creator checkpassword bad Pass
Word loading Header.
Flush stop if else if else.
Bind def bind def in def load def translate:
Moveto lineto moveto lineto.

Move to line to move to line to
Setmatrix el de el clothepath.
Line joine el de el ce setline cap de em el.
Set iterlimit el de setline el
Signore false def.
Break div break true if else grave six.

Sixteen Bogonek. Sixteen single. Sixteen grave.
Sixteen bar. Sixteen eightytwo.
Quotesinglebase. Sixteen eight two.
Quoted base.
Six dagger sixteen. Scaron sixteen quoteleft sixteen nine.

Quoteright. Quotedbright.
Endash. Emdash. Trademark.
Space six brokenbar.
Copyright sixteen. A ordfeminine.

Please load new flush. Please load the show.
One AvantGarde Imagemask. Begin einer
Ausstellung. Die Ausstellung kann
besucht werd.

End jobname. Thickness known.
Underline thickness get.
End resource. Def end. End end. Endend.


ge or g mülheim, - 24.03.00 at 15:32:43




22.03.00
Violent Femmes. Neu-Isenburg.
Ein alter Mann schreit "New Generation".


oli lu, - 24.03.00 at 14:20:07




Zum Wohl mein Herr.
Fick dich mein Herr.
Na Na Na. Ist das die feine Art.
Nein das ist nicht die feine Art.
Warum tun sie es dann?
Weil man es mir befohlen hat.
Tun sie alles was man ihnen befielt.
Ja sicher. Ich möchte doch gut funktionieren.
Das ist einleuchtend.
Wo liegt dann ihr Problem?
Keine Ahnung.
Sehen sie, ist doch alles halb so wild.
Ja schon, aber irgendwie kann doch nicht alles stimmen.
Wieso?
Das wäre zu perfekt.
Zu perfekt?
Zu perfekt.
Wie kann man etwas beschreiben das als zu perfekt gilt?
Das ist eine gut überlegte Frage.
Ich weiß, und ich hätte jetzt gerne eine Antwort.
Zu Perfekt? Lassen sie mich überlegen.
Überlegen sie, aber nicht zu lange.


mayer lu, - 24.03.00 at 14:14:03




Quarktasche. Dummbeutel. Mohrenkopf.


*tritt in den arsch* - 24.03.00 at 12:39:53




Plaudertaschen. Quatschköpfe. Tratschbeutel. Messageros.


*gähn* - 24.03.00 at 12:35:04




Nein, STEFAN N., das mit dem sauren Rotwein war ich nicht. Und überhaupt, es war eine himmlische 94-er Cuvée aus Blaufränkisch und Zweigelt, Weingut Heinrich in Gols. Eine TROUVAILLE von der gestrigen DEGUSTATION. Den Rotwein habe ich mir selbst gegönnt, die beiden letztgenannten Fremdwörter gegen als Geschenk an HelK. Der soll ja auch nicht leben wie ein Hund, meint


Hippi, Stuttgart, - 24.03.00 at 12:04:24




ich auf dem Sofa
zugewollt
sie im Sessel
beide schlafen wir
so leicht im Zuhause
verstrickt


EISEIS das nenne ich
azyklisch alles liebt
im Frühlingsblau
die Stare bauen ihr
Nest auf meinem Kopf
und du siehst schwarz
vergiss Uschi Glas
und die Literaturbeilagen
try violently happy
von Björk


elsbeth flensburg, - 24.03.00 at 12:00:21




yes eiseis, das Magazin hatten wir schon mal, Herbst war das, glaube ich. Und es ist schwer. Ich konnte heute morgen kaum die Zeitung anheben, bei meiner Frau Kiosk. Und in der U-Bahn waren alle Sitze aufgeschlitzt. Es roch nach saurem Rotwein. Ich war umgegeben von einem Walkman-Gewitter.
Ich fühlte mich nicht besonders wohl in dieser Situation.


Stefan Nitzsche, Schallplattentagebuch, Stuttgart, - 24.03.00 at 11:28:05




"phosphorisierend" scheint sich durchzusetzen, siehe auch Spiegel, aktuell, S.31 links oben.


andrea ffm, - 24.03.00 at 11:26:37




Blöd new world. Ihr seid alle Zeugen, jeden Tag. Hört mich denn niemand?! Irgendjemand?! Nein. Heute 9.04, das selbe verfickte SBahnabteil, das selbe scheissfliederfarbene, scheisskaugummiverklebte, scheissbrandverlöcherte Polster. Und im SZ Magazin: Modespecial. Wow. Wie originell. Hatten wir nicht schon 1000mal, nein. Wie originell. Und praktisch, das. Mode ist schon wichtig...ich gebe das meiste Taschengeld für Mode aus...die bestangezogenste Frau der Welt ist für mich Uschi Glas...ziehe mich nicht an wie ein typischer Vierundzwanzigjähriger(!)...am liebsten aber kaufe ich ungeachtet aller Marken & Labels unterwegs auf meinen Reisen ein...fragen Sie mich morgen um 13 Uhr nochmal...doch, diese Modeära gefällt mir...sehen leider alle ziemlich gleich aus...dadurch fade geworden...mit zunehmendem Alter voller...mein Stil ist Gegenwärtig...Muss ich das lesen? Muss ich? Ach verdammt. Schuhe: Nike Air. Hose: carhartt, batteriesäuredurchlöchert. Sweatshirt: aemkei, bauchfleckig. Mantel: Cinque, verknittert. Halstuch: Hein Guericke. Schwarz. Sehr schwarz, heute.


eiseisbaby München, Bayern, - 24.03.00 at 11:10:49




- Wasserkurkuren
- Dachsgeschosse
- Gummiplaste
- Bahnautobahnen
- Hautskins
- E-Briefmails
- Dark und Nacht rooms
- Tiefdownlader
- Weissweichspueler soft
- Coole Leichenhallen
- Leichtgewichtler light

(Was passt nicht in diese Reihe?)


Farig. Berlin, - 24.03.00 at 11:02:12




Mein Professor in Göttingen (der hat sich auch schon bei mir ausgeheult) hat mir wegen dieser von mir manchmal verfluchten Begabung zum Aushorchen geraten, Romane zu schreiben; er hat anscheinend keine Ahnung


dots and loops - 24.03.00 at 10:48:17




LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER - Folge 2.03

Nach vielleicht zwei Stunden tauchten Melanie und Dr. Bauer ebenfalls am Strand auf. In ihre Mitte hatten sie ein kleines Mädchen genommen, wahrscheinlich die Tochter seiner Freundin von neulich in den Dünen. Ich horchte Melanie unauffällig aus, was sie die ganze Zeit mit dem Doktor getrieben hätte. Volker -das war wohl Dr. Bauer- hatte erst seine Enkelin ( ! ) Lisa vom Hort abgeholt und sie ihr vorgeführt. Dann hatte er Melanie auch noch das Album mit Lisas Baby-Fotos zeigen müssen, vermutlich auf seinem Hotelzimmer!
Gegen Mittag mußte Melanie zu ihrem Segelkurs, obwohl ihr die Lust dazu aus naheliegenden Gründen total vergangen war. Aber immerhin wollte Andy mitgehen und sich auch dort einschreiben. Als wir dann mit Lisa allein waren, wollte ich von Dr. Bauer natürlich wissen, wo er inzwischen seine Sprechstunden-Hilfe versteckt hätte. "Sie meinen Katia?", lächelte er überrascht. Die sei tatsächlich seine Arzthelferin, das heißt, sie sei noch Lehrling. Sie sei ja erst zwanzig. Und mit ihrem neuen Freund hier im Urlaub; heute machten die Beiden einen Tagesausflug nach Helgoland. Außerdem sei sie allerdings auch die Mutter seiner Tochter Lisa, oder seiner Enkelin, wenn ich so wollte. Weil sie nämlich zwei Jahre mit seinem Sohn Jens verheiratet gewesen wäre. Uwe -das sei ihr Freund- sei ein lieber Kerl, aber das sei wohl nichts Ernstes mit ihm. Sie habe ihm wohl noch nicht einmal verraten, daß sie geschieden ist, und ihn, Dr. Bauer, habe sie einfach als ihren Vater ausgegeben. Sie trügen ja den gleichen Namen. Immerhin sei Uwe schon bei ihr eingezogen, aber ihr Freund habe sie bestimmt noch nicht einmal angerührt, könnte er wetten. Vielleicht sei er ja auch schwul.
Es ist mir ja manchmal selbst unheimlich. Manchen Männern muß ich wirklich nur drei, vier Fragen stellen, in einem alles verstehenden Ton, und schon sprudeln sie ihre halbe Lebensgeschichte heraus, mit intimsten Details, die sie kaum ihrer eigenen Frau oder Freundin erzählen würden. Andy nannte das meine mütterliche Ausstrahlung. Schon ein komischer Begriff, wenn das Plaudertäschchen ein Viertel Jahrhundert älter ist als die "mütterliche" Zuhörerin! Andy behauptete auch, ich könnte mir als Analytikerin eine goldene Nase verdienen, aber da hatte er sicher unrecht. Ich habe überhaupt keinen therapeutischen Ehrgeiz, will niemand zurechtbiegen, höre einfach nur zu. Höchstens bestärke ich die Leute darin, so zu sein, wie sie nun einmal sind, mit allen Macken. Bei psychisch wirklich Kranken täte ich mich verdammt schwer. Falls überhaupt zu etwas, bin ich wohl eher zur Bardame berufen. Mein Professor in Göttingen (der hat sich auch schon bei mir ausgeheult) hat mir wegen dieser von mir manchmal verfluchten Begabung zum Aushorchen geraten, Romane zu schreiben; er hat anscheinend keine Ahnung, daß ich das schon lange tue. Natürlich unter Decknamen, mit Rücksicht auf meinen (künftigen) Beruf. Aber den nimmt ja sowieso kein Schwein ernst.
Dr. Bauer sagte ich spöttisch, seine Verhältnisse wären ja tatsächlich etwas unübersichtlich. Er seinerseits wollte wissen -eitel war er also auch noch-, ob das etwa sein Kopf werden sollte, was ich da schnitzte. Klar, und es wäre nicht schlecht, wenn er noch eine Zeitlang in der Nähe bliebe, damit ich ab und zu das Original mit dem werdenden Abbild vergleichen könnte.

Fortsetzung folgt!


Lana Hoff, Göttingen, - 24.03.00 at 10:05:34




Malabar: Auch Pfefferküste genannt; Landschaft an der Südwestküste Vorderindiens, südlich von Goa.

Goa: Portugiesische Besitzung an der Westküste Vorderindiens; gehört seit 1961 zu Indien und heißt heute Panjim.

Surinam: Das frühere Niederländisch-Guayana an der Nordküste Südamerikas.

Providence: Britische Koralleninsel im Indischen Ozean nördlich von Madagaskar; zu den Seychellen gehörig.

Portobello: Auch Porto Bello; Ort an der karibischen Küste von Panama.

*  *  *


Sophia sagt, bei den meisten karibischen Tänzen (und sie muß es wissen!) aus der Gegend um Kuba verhalte es sich wie mit Sex: sieht von außen nicht besonders vorteilhaft aus, macht aber wirklich Spaß.

Der Sommer 1995 in der Portobello Road: Kein Notting-Hill-Carnival, aber Honest Jon's Plattenladen. James Lavelle (später Mo'Wax) war hier Lehrling. Ständig haute er die Chefs Anfang der Neunziger auf neue Musik an: "Hey, das MÜSST Ihr auflegen, hört mal, die Bässe mit den schnellen Becken! " "James, would you please shut the fuck up and sweep the floor? " "Kann ich vielleicht am Freitag Urlaub nehmen?" "Ja, warum?" "Ich könnte dann in Hamburg auflegen." Zwei Wochen später: "Kann ich vielleicht am Freitag Urlaub nehmen?" "?" "Ich könnte in Paris auflegen." Später: "...Freitag frei machen? ... In Berlin auflegen..." David erzählte dann, wie James dann einmal fragte, ob er mal Freitag UND Montag freinehmen könnte: "Ich könnte in Tokyo auflegen."
Bei Honest Jon's in der Portobello Road wird seit Mitte der Neunziger kein Rock mehr verkauft. Die Mode im kalten 95-Frühling: Overknees. Stiefel.


Crosstown Traffic, Portobello Belle, - 24.03.00 at 08:27:17




Oft wache ich aus tiefem Schlaf auf und rufe. Ich weis nicht wen ich rufe. Ich weis nur das ich rufe. Und ich rufe einen Namen, den ich kenne und doch nicht.Einen Namen der in allen Köpfen ist. Bewust oder unbewust. Der Star seit Jahrtausenden.
Danke für den Morgen


Vivien Jay Austria, - 24.03.00 at 07:48:22




life is a damn bitch
and then you die.
(cheap but true!)


JDM - 24.03.00 at 01:29:20




Ich habe Angst. Fear. I've got fear, please, sorry, but: for my first time.
Zumallerstenmal in meinem Leben habe ich Angst vor dem Zuküftigen.
Kein Bibbern. Kein 2YKproplem. keine Frage: des Jahrgangs.
ob golf oder mercedes - automobil-faschismus.
Das nicht. Das nie. Das andere.
Das Prozedere. Dann Machen. So wie besprochen. Nix vergessen. GENAU SO !!!
Das Bestehende. Das Gewohnte. Das Unveränderbare.
Das Langweilige, das Lieblose.
Vor dieser Scholle habe ich Angst.
Dumm treibend, nur irgendwie davor.

HelK: Violent femmes war großartig. Und Brian Ritchie sieht jetzt völlig anders aus. Brille und Perlenkette. Naja. Aber immer noch der Bass vom Zuckerbäcker ....


Stefan Nitzsche, Stgt., - 24.03.00 at 01:02:19




Kippele auf dem Bürostuhl, spreche ganz leise ins Telefon, Tür ist auf.
-Habe mir gerade neue Strümpfe gekauft. Zieh ich bestimmt nie an. War nur ne Geste. Für dich.
-So lange, die bis übers Knie gehen, da, wo deine schönste Stelle ist? So lange, schwarze, wie heißen die noch?
Er atmet schon anders. Ich erzähl mal weiter von Strümpfen. Bis er lacht:
-Hör auf, ich habe die Hose offen, keine Vorhänge vorm Fenster, wenn ich gleich rausgehe, sagen meine Nachbarn: He, da geht er, der Brinkhof, der alte Sack.
Dazu giggelt er wie einer, dem man das Brustfell krault, und dann lach ich auch, so richtig, zum ersten Mal in diesem Jahr.


Totemtier - 23.03.00 at 23:44:04




Abend. Freundin hat ihn verlassen. Telefon. Freundin immer noch weg.
Nacht. Immer noch keinen Hunger. Telefon. Fluchturlaub in Glasgow?
Morgen. Reifenwechseln. Kein Telefon. Freunde treffen.

Wird sie? Wenn ja, wird er? Was wird? Wird wieder was?


Thomas Darmstadt, - 23.03.00 at 23:35:28




Nach Rufisque sind es von Dakar aus nur etwa 30 km, bequem zu fahren per Linienbus. Ich will die Reise weiterhin langsam angehen lassen und beschliesse für ein paar Tage zu bleiben. Nicht also, weil es mir hier so gut gefällt, sondern weil ich meine Kräfte schonen will und das Gefühl habe, noch nicht gut genug für die weitere Reise vorbereitet zu sein.

Das Hotel ist diesmal wesentlich günstiger, aber auch ziemlich verwahrlost. Ich bin der einzige Gast. Der Hotelier sitzt mit seiner Familie und dem Zimmermädchen bei einer großen Schüssel Reis, obenauf ein Kapitänfisch. Seine Frau lädt mich ein mitzuessen und ich greife wie die anderen auch mit der Hand in die Schüssel. Nach dem Essen ruhe ich mich erstmal auf meinem Zimmer aus, döse schließlich in der nachmittäglichen Hitze auf dem Bett ein.


elmodem nue, - 23.03.00 at 22:36:11




Hinzu kommt, lieber Helmut, Manuela. Servus. Und Jürgen. Die Kleine, mein Gott, sie kämpft. Kerstin ist auch eine seltene Dumpfbacke. Die Katze, allein (Goethe) die Katze ist Spitze. Bis Montag


Heiner Link Eichenau, - 23.03.00 at 22:12:04





Liebe im ersten Frühling des Jahrtausends
(Für Joshi)

Es ist Frühling. Tage der Gefühle. Sonne. Vögel. Verliebt sein. Im Winter macht das auch spass, aber im Frühling noch mehr. Man zeigt sich gerne. Man ist glücklich. Leute ich habe die Liebe meines Lebens getroffen. Und ich liebe bedingunglos in den Frühling hinein. Ich glaube, so etwas erlebt man nicht oft.
Und ich vermisse bedingungslos in den Frühling, genauso wie ich in den Frühling küsse und sehne und lache und glücklich bin. Alles das. Und ich muss es in die Welt rufen. Hey! Ich liebe!Ich liebe dich Joshi! Und jetzt weis es die Welt!



Vivien Jay Lustenau Austria, - 23.03.00 at 21:52:34




0190-50 50 93


Stephanie - 23.03.00 at 21:30:28




ENte


elsbeth - 23.03.00 at 21:11:23




Melini, sie liegen tatsächlich woanders. Selbst die Zeitung aus Hessen weiß das. Aber sie liegen, Pal, sie liegen.


sitting in an english garden - 23.03.00 at 19:09:16




Hauptstadt für Anfänger - oder
Berlin nach dem Marco Polo-Reiseführer (dem mit den Insider-Tips)

Heute, 13. 30, Pariser Platz. Natürlich. Da stirbt ein Abgeordneter. Einer von ein paar hundert. Und schon hängt halb Berlin die Banner auf Halbmast. Pathos. Ein strahlendes Sarotti-Lächeln in Purpur mit schwarzem Zylinder vor dem Adlon. Ein Blick in die Runde. Banken, Bauzäune und Botschaften. Es gibt wenige Plätze in Europa, vielleicht auf der Welt, die so sehr eine Lücke zeigen, eine Lücke sind. Alle suchen nach irgendwas, nennen wir es den Genius Loci. Lauwarmer Espresso.

Gestern, 17.00, Wellenstein. Im Hinterzimmer (am Rande des Raumes) die Russenmafia und ihre Bräute, in der Mitte Ahnungslose wie wir, vorne die harmloseren regulars. Dazwischen ein freundlicher, aber nervöser hagerer graumelierter Patron. Wieso schaut er sich ständig um, als könne man ihn jeden Moment beim Rauchen erwischen? Pinot Grigio. Kalt und fruchtig, gut. Alice, the Federal Feminist, in Schwarz und Arm in Arm mit einer sicher irgendwie total lieben Freundin, Du. Zieht vorbei.

Vorgestern, 23. 00, Galéries Lafayette. Festival de la Mode. Der Horror in Tüten, aber gutes Saxophon-Duett. Die Schreiberlinge der Journaille sind versammelt und klopfen einander wechselseitig laut und heftig auf die Schulter. Ich lächle freundlich, nein, ich bin nicht bei der taz, dafür gibt's hier exzellentes Futter. Ich sage einem Herrn im mausgrauen Einreiher, dass der Werbeslogan (Gönnen Sie sich eine Affaire!) jämmerlich schlecht aus dem Französischen übersetzt ist und daher nicht funktioniert. Ja, natürlich bin ich ein Klugscheißer. Gern. Sehr angenehmer Médoc, dafür saue ich mich von oben bis unten mit Schokolade ein.

Vorgestern, 21. 30, Tränenpalast. Herr Deutschmann gibt sich Mühe. Muss er auch, denn sonst geht er baden. Wieso schleppt dieser Mann ein wundervolles Streichinstrument mit sich herum und fiedelt dann doch nur etwa ein Fünftel der Zeit hin und wieder lustlos darauf herum? Das einzig wirklich gute war der Gryphius zum (hastigen, ach Du Scheiße, Mama, die lachen mich sonst aus) Abgang, aber der war eben auch nur rezitiert. Cola light und Erdnüsse. Au weia.

Montag, 21. 20. Schwarzen Raben. Ben Becker kommt in weißer (vornehm angefetzter) Jeans-Jacke mit aufgemalter Zielscheibe und den Worten Andreas Baader auf dem Rücken gerade vom Klo. Hochroter Kopf, niest etwa zehn mal. Koksen scheint anstrengender als ich immer dachte. Schaut mehrmals lüstern herüber. Na warte, denken wir, Du hast uns gerade noch gefehlt. Hefeweizen, musste sein. Ich hatte was zu feiern.

Berlin, Deine trendy locations liegen hoffentlich woanders. Bisher seid Ihre hier alle betont stromlinienförmig, brav, hübsch und vor allem cool. So wie Du, höre ich Euch sagen. Recht habt Ihr.


melini, sitting on a cornflake, Neue Mitte, - 23.03.00 at 19:02:54




Hamburger Schule, Berliner Variante.
Echtzeit: Beim Türken gibt's neben dem besten Salat in der Gegend immer wieder Trash. Fernsehen. Sat1. Was für ein Luxus: vor ein paar Tagen gab's "Smoke" und "Blue in the Face" hintereinander. Verpaßt. Für nix. Für in der Bar rumlümmeln. Nicht mal aufgenommen. "Leaving Las Vegas" - auch das verpaßt, aus ähnlichen Gründen. Beim Türken jedoch gibt's geilen Trash. Letztens türkische Popvideos mit blondgefärbten Dicklippschnuten zum Kuscheln, heute "Schiedsgericht live" oder so. Emotionsfernsehen. Gefühl als Ware. Wollte den Fall unbedingt sehen bis zur Entscheidung verfolgen und habe sogar die Werbung über mich ergehen lassen. Zuhause läuft seit sicher vier Wochen keine Fernsehsendung mehr.
Olga kommt wirklich aus der Urkaine und verkauft im Bitte-Danke-Laden. Das Radio dudelt einen Barry-Manilow-Hit aus den Siebzigern. Wir beide lachen verlegen, nach dem ich den Refrain aufsage. Sie kennt den auch. "Schon das fünfte Mal heute." Sie seufzt. "Kommt immer wieder. Immer das gleiche Lied." Ich erzähle, wie meine Mutter früher Neil Diamond mochte und ich deshalb viele Neil-Diamond-Hits singen könnte. Hätte mir nicht geschadet. Ich möchte sie zum Lächeln bringen und sage: "In Paris gibt es in vielen Kneipen meist nur eine Cassette, die dann immer wieder umgedreht wird." Sie grinst mich an. Das wäre natürlich noch schlimmer, und sie sagt: "Kann aber auch ganz gut sein. Was mich aber stört sind diese neuen Lieder." Sie als Urkainerin kennt natürlich einige, aber sie holt nur Tief Luft, als sie hilflos über Radio Eins stöhnt: "Also da gibt es ja welche, also ich weiß nicht." Sie verdreht lustig die Augen und zieht eine Schnute: "Ich gehe alleine durch die Stadt. Na ja, ganz toll."


otterdasein - 23.03.00 at 19:01:41




danke, totemtier.

drei silben, wenn großtante hilde aus köln
schäselong sagt.
und gar vier silben, wenn ein komponist
(auch und gerade ein französischer!) syllabischen Text für
vier noten braucht.



HelK warschonimwald, - 23.03.00 at 18:39:33




Nein, HelK soll nicht in den Wald.
a) Chai -se- lon-gue = 4
b) Chaise-lon-gue = 3 bzw. Chai-se-longue = 3
c) Chaise-longue = 2
Kann man halt französisch denken und zählen oder deutsch.


Totemtier - 23.03.00 at 18:28:29




nach dem gespräch mit ihrem bruder fährt sie zurück ins atelier. die sonne wird schon weg sein, denkt sie, die ist nur am späten vormittag ein paar stunden lang da. im auto spielt sie laut die alten eric-morillo-mitschnitte aus new york. fenster runter, sonnenbrille auf, obwohl das gar nicht nötig wäre, zigarette im mundwinkel. wenn sie neben sich selbst an der ampel stehen würde, würde sie sich scheisse finden. aber das ist egal. die house-rhythmen suggerieren ihr ein freiheitsgefühl. eigentlich völlig unberechtigt, denkt sie. und auch noch unzeitgemäß. sie grinst. und nickt mit dem kopf im takt, kommt sich gleichzeitig bescheuert und glücklich vor. aber es ist märz.
gottseidank ist noch nicht april, murmelt sie, dieser scheiss-april mit all seinen verheissungen.
die ampel springt auf grün und sie fährt los.


lulu exhauptstadt, - 23.03.00 at 16:55:00




Jetzt reicht«s. HELMUT KRAUSSER erhält jetzt ein vorläufiges Bildschirm- und Schreibverbot, und der Rest auch. Raus mit euch an die frische Luft, bevor es wieder Winter wird!


Hippi, Stuttgart, - 23.03.00 at 15:23:46




Hannemann fällt heute aus, zu lange in Blut gebadet. Das Blut des alten Mannes, im Gesicht, am Hals, sogar am weissen T-Shirtkragen.. Eintrag ins Klassenbuch. Hannemann muss warten, so wie man auf sie warten muss. Wer weiß, ob sie je wieder kehrt. Ein selbstgewähltes Lebewohl, ein niemals wieder sehen.. In Dresden soll es guten Christstollen geben.Vielleicht ist bald wieder Weihnachten.


Jakobus B. Tübingen, - 23.03.00 at 15:07:43




Hannemann fällt heute aus, habe zu lange in Blut gebadet. Das Blut des alten Mannes, im Gesicht, am Hals, sogar am weissen T-Shirtkragen.Zu guter letzt habe ich mich noch an einer Nadel gestochen. Eintrag ins Klassenbuch. Hannemann muss warten, so wie ich auf sie. In Dresden soll es guten Christstollen geben.Vielleicht ist bald wieder Weihnachten.


Jakobus B. Tübingen, - 23.03.00 at 15:05:51




je nachdem. 2, 3 oder 4.


HelK m, - 23.03.00 at 15:04:47




der gelbe bleistift.
titelanalyse II.
gelb = gelb war die farbe von CKs augen, nachdem die gelbsucht ihn mal wieder gepackt hatte.
blei = bleihaltig war die luft, während CK wild mit der AK47 in der gegend rumballerte.
stift = CK ging der stift, als er panzerfaustübungen absolvieren musste.




gelbschnabel - 23.03.00 at 14:51:32




Lieber Herr Krausser, wieviele Silben hat denn Ihrer Meinung nach das Wort Chaiselongue? 2, 3 oder 4?


Bernd Ritter Blankenstein, - 23.03.00 at 14:47:22




Schweigen.


Gold - 23.03.00 at 14:43:16




Brote
auf der Zeitung
vom vergangenen Tag
Die Zigarette in der Hand
ein Komma
im flachen Wind


Silber - 23.03.00 at 14:30:08




Was immer man über CK auch sagen und behaupten darf - Faserland ist unvergleichlich brilliant.

Und serland ist unvergleichlich brilliant.

Und der Zusammenhang liegt doch wohl offensichtlich auf der Hand: Gelbes Haar und gelber Strahl (siehe Beitrag weiter unten über die Sache mit dem elektischen Weidezaun), deshalb lautet der Titel des neuen Buches GELBER BLEISTIFT. Der bestimmte Artikel stammt vermutlich noch aus der Zeit als SPIEGEL-Korrespondent in Indien, schließlich heißt es ja DER Spiegel.

Ja, so war das vermutlich genau.


niemand nirgendwo, - 23.03.00 at 14:07:59




Lieber René Hamann, schofel (ich kenn es nur mit v) sagt der Westfale, vor allem der in Münster anwohnende, wenn's schlimm ist oder doof, gemein auch. Wenn er sich erfreut, sagt er jovel, und so werden da auch die Vergnügungsgaststätten genannt.


Totemtier - 23.03.00 at 13:55:54




Schoisse, geht das schon wieder los mit den fünfen.


nee nu nich nimmermehr - 23.03.00 at 13:41:47




An die Furie:

 a) ich ging mit ihr eine Woche aus, wir wurden für ein Paar gehalten.
 b) Dich wiederzusehen. Es gibt Dich also.
 c) Du sahst nicht unglücklich aus.
 d) Deinen Blick habe ich wiedererkannt.
 e) "Uns" sollte nicht mehr sein. Aber lieber gerade heraus.
 f) Sie ist jetzt traurig.
Sie hat's von selbst gefühlt. "Schad." Ihr letztes Wort.



wenn ich einmal reich und tot bin - 23.03.00 at 13:38:15




nylons, blickdicht

gestern in meiner deutschen hamsun-ausgabe (HUNGER) das wort "schofel" gelesen. übersetzung von J. Sandmeier und S. Angermann, dtv 1998. heisst wohl so viel wie "blöde". aber: wer weiss genaues?
ebenso dort die formulierung: "ich geile mich auf". so wird irgend was 1890-norwegisches in ein 1998-deutsch übersetzt.

postdeutsch, betrifft: CHAISELONGUE - was ist das für eine sammlung, HelK?


René Hamann Köln, - 23.03.00 at 13:37:48




TUInesien II, das Abendmahlen

Du bist devotes Dankeland und hast wasserphile Geldfingernägel, darunter: eine Pauschalinszenierung nach der anderen - Fr. Boeders wird gerade während der halbpensiönschen Abendschlägerei um Kartoffelpüree und Tintenfisch 68; 68 und ein Geanzugelter klatscht knuspernd direkt in ihr ein wenig verschrumpeltes Ohr komma so komma daß die gesammelte deutsch-tunesisch-französische Diener- und Herrschaft keuchend dem Applause nachhastet, die MitEsser sich in den allgemeinen Zustrom von blähend klimatisierter Zuneigung in hohl präparierter Aufmerksamkeit einklinken ohne, dass auch nur irgendeiner, ausgenommen Fr. Boeders & Family + Tischnachbarn eine Ahnung hätte was und vor allem warum mit vollem Mund.
Plötzlich quäkt jedenfalls das ganze Abendmahl und dort hinten, ich höre es deutlich, lacht jemand laut.

Es ist vielleicht der kürzeste Applaus, den Fr. Boeders und ihr leicht angetrunkener Mann jemals hörten, und doch, schau: Fr. Boeders, 68, entkleidet auf einmal sich zu einem Kartoffelpürrelächeln, ein Tintenfischklecks auf ihrem weißweißweißen Kragen, das allerdings, verrate ich niemandem, das nicht.

"Es ist dein Land, willkommen in dein Land", stochert Fatih aus dem unaufhörlichen hupenden Überholmanöver hinaus, meint damit den Baustellenbummkratz des Draußen, die Orangen & Zitronen (pflück- und genießbar), meint das übermächtige RRRRRRR und meint sich plus schönen Tag, guten Urrrlaub und Gesundheit, danke danke.

Eine Frau rempelt mich an bei der Rezeption an und sagt: "Och, Verzeihung."


Sasa Hammamet - Heidelberg, - 23.03.00 at 13:04:04




"Es wird Frühling!"...

...würde die Prinzessin begeistert ausrufen - und er König Hans, genannt der Glückliche, würde nichts dagegen tun können.

Nicht hier, viele Stunden entfernt, in der fremden Kleinstadt, mitten in der Nacht im Bahnhof und der lezte Zug war gerade abgefahren - ohne ihn.

Er wusste, sie würde Türen und Fenster aufreißen um den Frühling in den Palast zu lassen und sie würde die Schränke leer räumen, das Geschirr nach draußen schleppen auf die große Terasse und dort in der kommenden Morgensonne Berge von Tellern, Terrinen, Töpfen und Tassen aufeinanderschichten, das Besteck ausbreiten, die Pfannen und Kasserolen in die Bäume hängen und Tabletts voller Schüsseln, Gläser und Etageren neben die noch kahlen Büsche schichten.

Dann würde sie aus tausenden mehr als mannshohen Bücherstapeln ein fein verzweigtes Labyrinth errichten, das durch den ganzen Schlosspark wuchern würde. Am schwierigsten gestaltete sich aber immer das Auslegen der Teppiche, Orientbrücken und Läufer. Übrig blieben dann Berge von Wäsche, Decken, Laken und Tücher, Anzüge, Hemden, Kleider, Röcke und Blusen, Mäntel, Mützen und Schuhe, für die sie keinen geeigneten Platz mehr finden würde, so dass sie zu einigen ungeordneten Haufen zusammengeworfen, den Zugang zu den Ställen erheblich erschweren würden.

Die Vorräte, das Obst, das Eingelegte, die Marmeladengläser, alle Brotlaibe, alle Konserven, Körbe voller Gemüse, Wannen voller Fleisch und Fisch, der Käse, die Würste, der Senf und seine Meerrettich-Sammlung würden rasch Abnehmer finden. Nur die Getränkekisten und die staubigen Weinflaschen aus dem Keller würde sie wieder einmal vergessen. (Hoffentlich)

Zum Schluss müssten die Möbel dran glauben, die Tische, die Betten, die Couch, die Liege, das Sofa, die Sessel und Stühle sowie die Schränke - sofgfältig in ihre Einzelteile zerlegt. Er hatte schon Jahre erlebt, da hatte sie auch die Kronleuchter abmontiert und den Klempner beauftragt alle Waschbecken, Toilettenschüsseln, Bidets und Badewannen loszuschrauben und nach draußen in die Sonne zu bringen. Man sollte die Energie der ersten Frühlingsstrahlen nicht unterschätzen, im letzten Jahr hatten sich seine Vinylplatten zu eigenartigen Gebilden verformt, hübsch anzusehen, und das Geheimnis ihrer Musik für immer in ihnen eingeschmolzen. Damals hatte sie auch seinen Humidor vor die Tür geschleppt und geöffnet, die Coronnas hatten sich schon kurz darauf selbst entzündet und der so entstandene Rauch die Freiwillige Feuerwehr alarmiert.

Er würde es nicht verhindern können, dachte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, als er vor Kälte zitternd unter dem sternklaren Himmel vor dem nun verschlossenenen Bahnhof stand und noch nicht wusste, wo und wie die Nacht verbringen würde.

Und nun - schamlos - Reklame! Mehr von König Hans: www.koenig-hans.de


Bahl.txt Hinterholzhausen, - 23.03.00 at 12:58:46




Hippi, das ist fast wieder der alte Streit:
Natürlich ist Chaiselongue ein Kompositum,
aber nur für den, der Französisch kann.
Ist das zu sehr von hinten gedacht?
Scheint die Sonne auch, wenn niemand hinsieht?
Hm. Hmhmmm. Sie haben wahrscheinlich recht.
Draußen jauchzet alle Kreatur.


HelK m, - 23.03.00 at 12:55:56




wenn das telefon schweigt und er droht, ihr zu entgleiten, sucht sie ihn.
sie sucht ihn in den büchern, über die sie gesprochen haben.
sie sucht ihn in der musik, die er liebt und die er ihr am telefon vorgespielt hat, ganz laut.
sie sucht ihn in alten fotos von wunderschönen plätzen, von denen sie fürchtet, sie nie wiederzusehen.
schließlich geht sie zum einkaufen. auf der straße in der sonne bleibt sie stehen. das gesicht ins licht gehalten, fühlt sich der tag fast gut an. sie schließt die augen, lehnt sich gegen einen laternenpfahl. sie stellt sich vor, dass er irgendwo ist, in seiner stadt, in seiner straße, mit derselben sonne im gesicht. unglaublich, denkt sie, ich kenne nicht einmal sein gesicht.
ihre nachbarin winkt ihr aus einem straßencafé an der ecke zu.
als sie sich setzt, bestellt sie einen milchkaffee und eine schachtel zigaretten, egal, marlboro lights.
und aus dem einkaufszettel faltet sie einen papierflieger.


lulu exhauptstadt, - 23.03.00 at 12:18:45




gestern gelesen: Meckels "Suchbild". Warum gelesen? Weil ich mich selbst in meinem Vater widersuche. Und hat es mir was gebracht? Meckel beschreibt seinen Vater als Gescheiterten, in dem viel innewohnte, aber nicht zum Vorschein kam. In allen Bereichen: Erziehung, Selbstverwirklichung, Liebe. Und der Krieg war mitschuldig, aber das ist nichts neues.

Vaterland - eine Winterlandschaft

Der Winter ist wie mein Vater. An manchen Tagen friere ich, weil mir kalt ist. Ich verkrieche mich in meinem Zimmer, stelle die Heizung an und sehe durchs Fenster.
Der Winter ist wie mein Vater. Ich liebe ihn, weil er schön ist. Weil er mich friert meide ich ihn. ICH HASSE IHN, WEIL MICH DER ANBLICK DEPRESSIV MACHT.
"Vater, mir ist kalt", sage ich.
Der Schnee fällt unerbittlich, die Kälte klirrt grausam ins Gesicht. Unter Null. Er schickt mich ins Haus, antwortet, dass er nichts für mich ist.
Der Winter ist wie mein Vater. Ich fröstel bei dem Gedanken an ihn. Vater, ich vermisse dich und wenn du kommst, gehe ich ins Haus. Ich kann dich nicht lange ertragen.
Nur manchmal bin ich wieder das Kind. Ich freue mich auf den ersten Schnee, ziehe mich dick an und kann es gar nicht mehr erwarten, die Flocken in der bloßen Hand zu wiegen und Schneebälle daraus zu formen. Dann nimmt mich mein Vater bei der Hand und schickt mich nicht gleich fort.
Der Winter ist wie mein Vater. Ein eisiger Herr, ein fürchterlich kalter Mensch. Ich liebe ihn und bin immer erkältet.


der Kritzler Dresden, - 23.03.00 at 11:37:48




gestern gelesen: Meckels "Suchbild". Warum gelesen? Weil ich mich selbst in meinem Vater widersuche. Und hat es mir was gebracht? Meckel beschreibt seinen Vater als Gescheiterten, in dem viel innewohnte, aber nicht zum Vorschein kam. In allen Bereichen: Erziehung, Selbstverwirklichung, Liebe. Und der Krieg war mitschuldig, aber das ist nichts neues.

Vaterland - eine Winterlandschaft

Der Winter ist wie mein Vater. An manchen Tagen friere ich, weil mir kalt ist. Ich verkrieche mich in meinem Zimmer, stelle die Heizung an und sehe durchs Fenster.
Der Winter ist wie mein Vater. Ich liebe ihn, weil er schön ist. Weil er mich friert meide ich ihn. ICH HASSE IHN, WEIL MICH DER ANBLICK DEPRESSIV MACHT.
"Vater, mir ist kalt", sage ich.
Der Schnee fällt unerbittlich, die Kälte klirrt grausam ins Gesicht. Unter Null. Er schickt mich ins Haus, antwortet, dass er nichts für mich ist.
Der Winter ist wie mein Vater. Ich fröstel bei dem Gedanken an ihn. Vater, ich vermisse dich und wenn du kommst, gehe ich ins Haus. Ich kann dich nicht lange ertragen.
Nur manchmal bin ich wieder das Kind. Ich freue mich auf den ersten Schnee, ziehe mich dick an und kann es gar nicht mehr erwarten, die Flocken in der bloßen Hand zu wiegen und Schneebälle daraus zu formen. Dann nimmt mich mein Vater bei der Hand und schickt mich nicht gleich fort.
Der Winter ist wie mein Vater. Ein eisiger Herr, ein fürchterlich kalter Mensch. Ich liebe ihn und bin immer erkältet.


der Kritzler Dresden, - 23.03.00 at 11:37:28




Perfekt World 3.0

Mit dem Aufzug ging es ein Stockwerk höher. Befriedigt stellte Eiseis fest, dass es nicht mehr nach Parfum roch. Oben war es still. Ein schmaler Flur, zu beiden Seiten die Zimmer der Redaktionsleiter. Ein dicker, dunkelblauer Teppich dämpfte die Schritte, die Wände waren kahl und an der Decke hingen verschalte Neonröhren. Eine davon war kaputt, zitterte dem Ende entgegen. Vor dem Bürö des Chefs blieb er stehen und klopfte.
Die Sekretärin sagte ganz locker: Hallo. Er solle Platz nehmen und einen Augenblick Geduld haben, der Chef erwarte ihn, habe aber noch zu tun, es könne sich nur um Minuten handeln. Er nickte und setzte sich auf den Ledersessel neben dem Eingang. Der war ziemlich niedrig und so weich, daß man förmlich versank. Aber bequem, dachte er und lächelte höflich.
*


eiseisbaby München, Bayern, - 23.03.00 at 11:36:02




Triticea Silicea: Grandmaster Sven war halt euphorisiert von dem ganzen Phosphorzeugs. Thats Y2k, wir sind angekommen. Geemailt, runtergeladen, Aktien gezeichnet - nicht: gemalt. Alles im Fluss. Blöd new world.



eiseisbaby München, Bayern, - 23.03.00 at 11:22:06




Nee, HelK, CHAISELONGUE geht eigentlich auch nicht. Ist nämlich auch ein Kompositum. Aber scheiß doch was auf die strengen Regeln, wenn draußen Frühling ist, meint jedenfalls


Hippi, Stuttgart, - 23.03.00 at 11:06:03




Muschelmosaik ist ein Kompositum,Lana.
Regionalzug wohl auch, Hippi.
Dokumentarfilm ebenso.
Dokumentarist. Das geht.
Aber im Loop las ich vorhin:
Chaiselongue.
Das ginge meiner Meinung nach, weil
das e erst wieder auftaucht, nachdem
alle anderen Vokale durch sind.
Ach, was ein herrlicher Tag! Hinaus!


HelK übernflussuninniewälder, - 23.03.00 at 10:45:55




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kjxhlkjbr>


Wer wohl - 23.03.00 at 10:37:47




ICH

bin studentin der germanistik,magister-anwärterin,
im konstanten Kampf gegen nebensätze,
planlos,
ratlos,
trotzdem dispositionskreditwürdig,schufa-kundig,registriert,
meine daten wurden erfasst,
24 Jahre alt,ohne gravierende Sehschwäche,ledig,
arbeitslos,
bafögempfängerin.
ich bin eine faule socke mit nur 16 semesterwochenstunden,
leicht kriminell,
substanz nicht abgeneigt,
hier und da verliebt,
vielleicht glücklich.
das verfahren gegen mich wurde eingestellt.


Violently Happy somewhere over the rainbow, - 23.03.00 at 10:33:58




Mein Lavalämpchen steht im Bad, und in blauer Natronlauge steigen rote Paraffinblasen manchmal träge, manchmal lebhaft auf und ab. Konvektionsströme, Erhitzung, Abkühlung, man kennt das. Vor einigen Tagen aber konnte ich sehen, wie die gesamte Masse als einziger Körper gemächlich aufstieg und sich langsam, aber gleichsam zielsicher aufrichtete. Würde die Säule oben anstoßen? Die Baduhr tickte, ich linste gespannt. Es gelang. Das erste Mal, daß ich so etwas sah. In den letzten Tagen achetete ich unwillkürlich darauf. Jedesmal, wenn ich mich rasierte, Wäsche wusch oder badete. Wenn ich ganz kurz reinschaute, so erkannte ich manchmal diese Neigung, einen roten, mit Wellen überzogenen Körper zu bilden. Meistens verschwand ich dann schnell wieder, denn ich wollte gar nicht wissen, ob es auch diesmal wieder gelingen würde oder nicht. Heute aber war es wieder soweit. Vielleicht erzähle ich es der Süssen. Sie würde es vielleicht verstehen. Sie würde nicht darauf bestehen, dass es etwas Sexuelles sei wegen der roten Säule. Sie würde mich vielleicht mit Mädchenblick betrachten und dann frech lächeln und du Spinner sagen. Vielleicht würden wir uns über Tiefseetiere dabei unterhalten. Wer weiß?
Vielleicht erzähle ich es ihr bei Gelegenheit einmal.

15. 3.


Legenden über Nähe - 23.03.00 at 10:15:11




Hehe, 2000, das ist lustig. Ja ja, der Kimono.


off. - 23.03.00 at 10:10:40




LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER - Folge 2.02

Am nächsten Morgen ging ich mit Melanie auf Einkaufsbummel. Andy trottete lustlos mit, hatte eben auch nichts Besseres zu tun: Die beiden "Kleinen" waren ja zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihm Gesellschaft zu leisten. Melanie hatte eine Art Latzhose hervorgekramt, offenbar eine eigene Kreation. Das Grundmaterial war wohl einmal ein alter Jute-Katoffelsack gewesen, grobmaschig und halb transparent. Unten endete das Designerstück wie brave Bermudashorts, mit breitem Umschlag. Rund um den Bauchnabel war ein ziemlich großes Herzchen ausgespart und mit dickem rotem Wollgarn im Hexenstich eingefaßt. Die Spitze des Herzchens wurde unten durch eine Knopfleiste verlängert und fortgesetzt, darauf drei rot glitzernde Glasknöpfe. Die Schultern blieben frei, und hinten zwischen den Schulterblättern liefen die Träger wie bei einem Ringerhemd zu einem einzigen zusammen. Auf dem Po prangte mit schwarzer Stempelfarbe die Aufschrift "50 kg", was bezogen auf Melanie sicher übertrieben war. Ihr Hosenlatz verdeckte, von vorn gesehen, alles (viel war es ja nicht). Von der Seite betrachtet allerdings bot er tiefe Einblicke und, wenn sie sich beim Sitzen vorbeugte, sogar den vollen Durchblick.
Es gab auf Juist eigentlich nur einen ernstzunehmenden Laden, in dem es dafür alles gab: Postkarten, Bikinis, Schnaps in seehundförmigen Flaschen, Sonnenöl, Hüte, Surfbretter. Ich entdeckte ein hölzernes Küchengerät, wie es der Haute-Cuisine-Amateur wohl zum Flachklopfen von Steaks verwendet, damit der restliche Fleischsaft herausläuft und sie beim Braten schön zäh und bretthart werden. Dazu erstand ich noch ein schweizer Offiziersmesser, Melanie eine schräge Sonnenbrille und Ohrklunker, die auch der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Ehre gemacht hätten. Dazu einen Satz künstliche Wimpern. So etwas hatte sie noch nie getragen; aber sie behauptete, damit mal ausprobieren zu wollen, ob und wie sich damit ihre Zehennägel verzieren ließen. Typisch Melanie. Dann waren wir aber müde vom Laufen und Herumstehen und suchten uns einen Platz auf der Café-Terrasse an der Promenade.
An unser Tischchen trat ein eleganter Herr mittleren Alters und fragte höflich, ob er sich zu uns setzen dürfte: Es war mein "Lebensretter" aus den Dünen."Willst du uns nicht vorstellen", fragte Melanie neugierig, aber ich mußte passen: "Wir kennen uns zwar recht gut, mehr will ich jetzt mal nicht sagen, aber leider auch noch nicht mit Namen!" - Andy und Melanie ließen die Mäuler offenstehen und erwarteten wohl eine Erklärung, aber ich grinste nur so frech wie möglich. Der Doktor nannte auch nur kurz seinen Namen, Bauer, und lächelte ebenso unergründlich. Aber wissen wollte er, was ich mit meinem komischen Holzhammer vorhätte.
Ich wollte einfach mal wieder etwas schnitzen. Sonst war ich ja eher eine Leseratte, aber am Strand konnte ich einfach kein Buch aufschlagen. Andererseits brauchte ich schon irgendeine Beschäftigung, um zwischendurch ungeniert die Strandnachbarn beobachten zu können: Mein eigentliches Hobby. Und Häkeln als Alibibeschäftigung war mir denn doch zu blöd. Angefangen hatte ich mit dem Schnitzen schon als Kind, erst Puppenköpfe, dann Marionetten, Teufel, Räuber und Hexen mit den Zügen meiner Lehrer und Lehrerinnen. Sehr begabt, hatte mal eine säuerlich zugeben müssen, die tatsächlich recht gut getroffen war. Komischerweise hatte ich schon vorhin beim Kauf des Klopfgerätes gedacht, daraus könnte eigentlich mein Doktor werden. Der hatte jetzt den Logenplatz an Melanies Seite und bekam natürlich Stielaugen. Eigentlich hätte ich es gar nicht schlecht gefunden, wenn er sich ein wenig um sie gekümmert hätte. Seine Strand-Freundin war jedenfalls ganz offensichtlich nicht sein einziges Steckenpferd. Ich murmelte also, ich wollte mit und für Andy noch ein paar schicke Strandklamotten einkaufen, damit er neben seiner Schwester optisch nicht so abfiele. Melanie verstand und lächelte dankbar, als wir sie mit Dr. Bauer alleinließen.
Andy bestand darauf, jetzt tatsächlich noch einmal mit mir einkaufen zu gehen. Er wünschte sich so einen klassischen marineblauen Rollkragenpullover, wie ihn die harten Jungs von der Seenotrettung tragen. Andy der Seebär! Na ja, eine kleine Belohnung hatte er sich ja verdient für seine nächtlichen Bemühungen. Später spazierten wir zum Strand und besetzten eine verlassene Sandburg, noch mit Resten des Hamburger Stadtwappens als MUSCHELMOSAIK verziert. Andy langweilte sich schrecklich und guckte aus lauter Verzweiflung schon pubertierenden Teenagern nach; ich hatte wenigstens meinen Holzkopf-Rohling und begann zu schnitzen.

Fortsetzung folgt

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hallo HelK, wäre MUSCHELMOSAIK vielleicht was für die Sammlung?


Lana Hoff, Göttingen, - 23.03.00 at 10:09:35




- Gefallen mir, die Lenden der Leidenschaft, sagte Montenbruck.
- Quassel mir nicht die Petersilie von der Stulle, die heißen Legenden über Nähe, sagte Jepsen und aß weiter.



(asp) an (off) - 23.03.00 at 10:00:16




Laß uns das gemeinsam durchziehen, sagt er und schaut sie an.
Ja, laß uns das gemeinsam durchziehen, sagt sie und schaut ihn an.

Ihre Hände berühren sich flüchtig.

Beide schauen auf das Manuskript, das zwischen ihnen liegt.
Beide schauen einer Kerze beim Sterben zu.


Aspera; Schau, - 23.03.00 at 09:59:27




Liebe Trude;
Ich sag Dir-die Jugend verroht komplett.
Bin ich doch heute im Bus vom Ückendorfer Platz aus nach Heßler gefahren
und alles war voll von denen.Diese Gören im Bus-laut,unverschämt,keine Kultur,schreien die ganze Zeit.Was müssen das für Eltern sein?Ich kann das ja ganz schwer vertragen,Trude.Du weißt ja-immer die Gesundheit.Ja,ja-die Gürtelrose
ist wieder schlimmer geworden,aber es muß ja.Was soll man machen?Entweder es muß oder es geht gar nicht weiter.Klaus hat sich auch schon lange nicht gemeldet-ja,ja-die Kinder.
Aber es muß.


Violently Happy im Sonnenschein, - 23.03.00 at 09:58:14




So Stefan,
jetzt kann ich Dir endlich antworten:
im Kino war es sehr schön. Zwar ist der Film,
wie befürchtet, recht schnulzig und natürlich
fehlt ungefähr die Hälfte der Geschichte, aber
doch ja: hat mir gut gefallen.
Das Beste an dem Abend war aber, das es gar nicht
nötig war den Regenschirm auszupacken; eine Frau
ist aufgestanden beim Abspann sonst niemand -
sowas habe ich noch nie erlebt - unglaublich!


kika bochum, - 23.03.00 at 09:16:43




gentle folkstream, scottish wikka, friendly

o marshmallow hollow
o sticky pink bride
on her knees in the shallows
holding fast to the tide
mark of swell

fellow followers
followers of pride
and prejudice
cut'n dried
left or right
sighed she
"i must decide"
or ride forever the bucking bronco
in midstream slide

o marshmellow hollow
sweet and sticky inside
i stick my toungue in
i look for the plum in
the bubblegum pie

blow up my pubis
see the bits fly
over church bells 'n steeples
the arch bishop cries
in the darkness unholy
the sweetness lies
on a clown's plastic lips
cracked plaster fries
and spits on a pillow
a peculiar prize
a briney spine
drenched dildo
dressed in warty green
trite and triple grenadine
a spunky tipple
a saline seam
a salty pickle
on the hide
of a marshmellow dream.

blow all the mallow, out from inside her
red riding hood's horny
she needin' to ride

gone grandmother's knickers
burnt in the fire,
gone yellow grey roses
and shrivelled up thighs
lets shoot to heaven,
in a taxi cab ride
i'll pay the prize.
it's justified.


Freedom of '92 - 23.03.00 at 06:56:10




Sei neidisch, Deutschland, auf Berlins Kellnerinnen in Cafés, Clubs und Kneipen. Besonders im Osten oder südlich des Nollendorfplatzes wandeln sie sicher, schnell und wach durch die Massen. "Fräulein?!" ist nicht mehr. Gerade hier jedoch, am Wasserturm, wandelt sich das Bild am Wochenende, und ein brabbelnder Holzkopf klotzt auf ein kolumbianisches Mädchen ein. Er will sie poppen und rödelt laut auf sie ein. Kein anderer sägt so laut wie er, kein anderer an den Tischen ist so bedauernswert, und keiner so peinlich, wenn er von Homepages und Marketing labert. Die Schönheit lächelt defensiv und spielt mit den Lippen, einen Platz für's Praktikum erhofft sie sich, sie tut jetzt schon leid. Auch die Rote hier am Tisch: sie blättert im Computermagazin. Kurzes Haar, grauer Pulli, grünes Shirt, schwarze Guccibrille. Sie geht in Deckung, entkommt aber nicht dem Kleinfamilienüberfall. Zwei Bälger, laut und dumm, und der hilflose, stille, reiche Vater. "Was macht ihr denn hier?" Sie fragt etwas verlegen, denn sie wollte eine Viertelstunde Ruhe. Ihr Mann braucht eine Viertelstunde, um zu begreifen, daß sie eigentlich Erholung suchte.
Die Augen der Kellnerin: Groß und grau wie die See unter einem kastanienfarbenen Schopf, mit zarten Fransen in der Stirn. Melancholischer Blick, verletzlich und verstehend. Ihr Mund ein ganzer Film.
Die reiche Meute wird roden, den Schwadroneuren wird eine glänzende Zukunft beschieden sein. Laßt sie nicht über die Danziger kommen, laßt sie am Wochenende immer zum Kollwitzplatz pilgern. Dann halte ich mich von ihnen fern.

Jetzt lichtet sich der Tisch, die Dröhnfamilie verschwindet. Schwalle, Ingenieur, zieh in die Mitte, zieh in die Nachbarschaft von Clubs, ruf abends die Polizei, wenn deine Tagesthemen untermalt werden von alten Schallplatten, unmerklich über Zimmerlautstärke. Auch wenn du deshalb hierher gezogen bist aus deiner Kleinstadt. Erkläre ihr die Uhrzeit, vorher erklärte ihr den Lauf der Geschichte, als seist du vierzehn. Ist sie unschuldig? Nein. Aber sie ist die Beute, nicht ich. Zu dumm. Nicht, daß ich trauerte, das wäre diese Fahlheit nicht wert. Nicht, daß ich zurück wollte, in die süße Vergangenheit. Schon blende ich sie ab, die Schwätzer, die hilflos lächelnde Torin, die brüllende Kleinfamilie, und wende mich der Zeitung und den anderen zu.
Ein Kind springt umher, zuweilen sucht es mit dem Blick die Eltern. Seid ihr da? Ja, wir sind da, und sie lesen weiter. Er nähert sich dem Vater, bekommt das Haar weich zurechtgestrichen, und hoppelt weiter zu den anderen.


Über Dinge, die man ohnehin schon sieht - 23.03.00 at 05:56:27




Einmal bin ich für ein paar Monate mit einem Zauberer ausgegangen.
Going out nennt der Amerikaner alle Beziehungen vor der Verlobung.
Der Zauberer war erst 28 und litt schon unter Glatzenbildung.
Im Stadium fortgeschrittener Intimität schauten wir nachts zusammen im Bett ein Lehrvideo über Haartransplantation.
Eines Abends rupfte er sein Haarteil ab und tat es in einen großen Topf.
Wir standen nebeneinander am Herd und köchelten das Toupet, das wie ein Meerschweinchenfell an der Oberfläche trieb.
Es roch nach Talg und Klebstoff, als der Zauberer seine Würde verlor.



april los angeles, - 23.03.00 at 04:00:04




Für Triticea, betr. "phosphorisierend".

Sicher ist damit "phosphoreszierend" gemeint, aber nicht im physikalischen,sondern im übertragenenen Sinn : "Ein fahles, grünlich-gelbes Licht verbreitend.


penpal sich bettwärts bewegend, - 23.03.00 at 01:57:02




Er trägt das Tablett
ich wähle den Platz
am Marmortisch
spricht er von Büchern
und weil es regnet
sehe ich den Tänzerinnen zu
Noch eine Zigarette

In seinen Händen schmilzt die Schokolade
den Kaffee trinkt er allein
er geht voraus, ist höflich
ich halte die Arme verschränkt

Die Tische zwei Fronten
Stuhllehnen abgewandt
und auch das Telephon
klingelt nur für ihn
Ich schreibe Briefe und lese
von Zeit zu Zeit in seinem Kalender
kein Geheimnis darin
er weiss nicht
was davon zu halten ist

Der Weg eine Gerade
er schiebt sein Rad
eigentlich wollte er bleiben
oder schon gehen
Manchmal ein Hund
eine häßliche Frau
und wenn es regnet
hält er den Schirm
Dann kommt die Bahn
der Abschied vom Tag
er fährt nach rechts
meistens in Eile
ich wohne links
und muß noch
irgendwo hin


Silber - 23.03.00 at 01:41:47




Und schon wieder ein Tag vorbei-voll von Sonne,ärger,Lachen,Vermissen und dem ewigen sich sehnen nach einem Gefühl,daß bleibt.Sei es Liebe,Glück,Zufriedenheit oder Gewissheit,daß ich auch morgen noch so hoffnungsvoll und glücklich sein werde.
"Hallo!"sagt der Frühling und ich grüße zurück.
Winke mit beiden Armen.
Gehe nun einem neuen Tag entgegenträumen.


Violently Happy Häßliche Stadt bei Bochum, - 22.03.00 at 23:50:23




Jedenfalls wurde auf der Aroga wohl keiner dem Schierlingsbecher bestimmt. Sehr wahrscheinlich ging es da nicht viel anders zu wie hier auch oder wie in jeder anderen beliebigen Fußgängerzone. So viel uniformes Getümmel, daß man aufschaut, wenn ein kleiner Junge mit einer Blechdose Fußball spielt. Ansonsten alles im Fluß und auf der Zeil, in der Wilmersdorfer oder im loop begegnet man kaum einem, den man kennt. Möglich, es gab das Spiel mit dem Schierlingsbecher. Als Pantomime. Als Bänkellied mit Tafelbild: Nun höret die grausame Geschichte ... Aber die Zeit der Moritaten ist auch vorbei. Oder etwas für überschaubare Tischgrößen.


monik sos ffm, - 22.03.00 at 23:25:51




ich habe noch nie ein buch zweimal direkt hintereinander gelesen.
bis heute.
der gelbe bleistift.


gelbschnabel - 22.03.00 at 21:31:09




tom kummer, ich liebe dich fuer WHITE SPACE
gleichmässigkeit über das gesamte bildfeld schafft peace&love;
minimal sexy gross



lucy in the sky over dahlem, - 22.03.00 at 20:32:39




für alle, die auf der leipziger buchmesse sind: lesung mit t. mora, m. wetzel und chr. duda am freitag 24. 3. um 20 uhr im deutschen literaturinstitut, wächterstr. 34 (entwarnung: die bombe müsste bis dahin entschärft sein)!!!!


lk leipzig, - 22.03.00 at 19:12:37




lieber ecki,liebe elsbeth,

die verwendung der majuskeln EN und die darauf hin
sich zu meiner befriedigung entwickende konfusion
war geschmacklos, keine frage.
ein "chapeau!" für jeden nickel-imitator.
"elsbeth,laß es dir gutgehen."


EN heidelberg, - 22.03.00 at 18:24:28




"Schwebende Bänder aus phosphorisierendem Licht in einer eisigen Nordnacht." (Sven Lager: Phosphor, S. 197)
Phosphorisierend?
Phosphor ist das 15. Element des Periodensystems. Sein Atomgewicht beträgt 31,0 g, er hat fünf Außenelektronen. Man unterscheidet weißen, roten und schwarzen Phosphor.
Der weiße ist bei Zimmertemperatur eine wachsartige, durchscheinende, weiße bis hellgelbe Masse. An der Luft entzündet er sich und verbrennt unter schwachem Leuchten. Seine Dämpfe sind sehr giftig.
Wird der weiße Phosphor unter Luftabschluss erhitzt, wandelt er sich in den reaktionsträgeren roten Phosphor um. Im Gemisch mit starken Oxidationsmitteln explodiert jedoch auch dieser schon beim einfachen Verreiben.
Schwarzer Phosphor entsteht unter Beteiligung eines Katalysators bei hohen Drücken aus dem weißen. In seinen chemischen Eigenschaften ähnelt er dem roten.
Phosphoreszenz ist die Eigenschaft mancher Stoffe, nach der Einwirkung von Licht-, Röntgen- oder Kathodenstrahlung eine Zeitlang nachzuleuchten. Diese Stoffe, Phosphore genannt, phosphoreszieren dann. Etwas, das Phosphor enthält, wird als phosphorig bezeichnet. Wer unter Phosphorismus leidet, hat eine Phosphorvergiftung. Phosphat heißt das Salz der Phosphorsäure. Bei der Phosphorylierung wird eine Phosphatgruppe auf ein organisches Molekül übertragen.

Für welchen Vorgang steht jedoch "phosphorisieren"? Das Wort habe ich nirgends finden können.


Triticea - 22.03.00 at 17:45:56




motto des frühlings: "hey, sag, in wen könnte ich mich eigentlich noch verknallen?"
(o-ton ayzit b. gestern im monaco, ca. 20h)


tb münchen, sonnenschein, 20 Grad, - 22.03.00 at 16:26:35




DIE WELT IST NICHT DAS, WAS IHR SEHT. DIE WELT IST DAS, WAS IHR ERLEBT!!!!
ODER GIBT ES IRGENDWELCHE ANDEREN VERTRETBAREN MEINUNGEN???
NEIN, IHR NUDELN KENNT KEINE.


florian f. s. irgendwo auf der welt, - 22.03.00 at 16:25:49




Ich bin-ich lebe,atme,schreibe.
Bin aber ratlos,ahnungslos,planlos
Gar nichts los manchmal,
Aber heute
Halte ich meine Nase in die Sonne,
Vergesse Linguistik,
Mein leeres Bankkonto-
Und lebe.


Kirsten Groß Paris, - 22.03.00 at 16:06:28




Der Legende nach, lieber HIPPI, handelt es sich um ein Nashorn, wenn auch um ein kleineres Exemplar. In Wirklichkeit indessen wohnt über mir natürlich das Nilpferd.


a. f. o. - 10437 - 22.03.00 at 15:23:26




"Rühr dich und stirb", dachte der Don schon seit Tagen. Bei der kleinsten Zuckung hätte sein Opfer nicht einmal die Zeit, als Leiche überrascht auszusehen. Für den Don war er eigentlich schon längst Vergangenheit. Er suchte nur noch einen Grund, es nicht tun zu müssen, und immer dachte er daran, daß er ihn genauso gut umstandslos hätte wegballern sollen. "Verräter! Los, mach schon!" Der Don wurde ungeduldig. Er wollte schon längst im Westen sein, doch nun war es anders gekommen.

Für Klondyke Joe genügte ein Tageslichtblitz mit dem Spiegel. Joe ließ seinen Dell-Colt fallen mit den deutschen Patronen und machte sich aus dem Staub. "Vielleicht hatte er noch andere Rechnungen offen", dachte sich der Don und vergaß ihn nunmehr. Ganz nebenbei zwiebelte er gestern zwei Burschen in die Wade, die im Saloon am Tresen ein paar Mal das Falsche sagten. "Der eine war gar nicht so übel", erinnerte er sich. "Aus dem wird noch was." Letztlich jedoch recht selbstgefällig und schülerhaft vorlaut. Der andere war einfach zu penetrant und leider auch etwas dumm. Immer die falschen Fragen.

Salino Hoss hatte es sich am Ende selbst besorgt. Blieb nur noch Gringo.

Das Wasser in der Tränke dümpelte unter einer Pollenschicht, die vom Heuschober hinüberwehte. Ein bißchen unsicher tappte Gringo bereits im Schatten der Ställe. Ein Wüstenbusch rollte im Präriewind durch den Straßenstaub. Blaß und bleich sengten die weißlackierten Stühle auf der verlassenen Terrasse in der Mittagssonne. Den salzige Graszweig wendete der Don zwischen den Lippen hin und her.

"Warum habe ich ihn eigentlich nicht gleich erledigt?" Die Frage ließ ihn nicht los, und er faltete das verknitterte Telegramm von Dolores zusammen und steckte es in die rissige Westentasche zurück. "Den Hosenscheisser vermißt doch niemand", glaubte er. Nur so aus Laune hielt er die Kimme wieder auf Gringos Kehlkopf. Aus dieser Distanz, einmal nur über die Straße, von Schatten zu Versteck, wäre es gleich vorbei. Eigentlich wollte der Don probieren, ob es auch aus der Hüfte gelingen könnte, so in den Kehlkopf hinein. Doch die Sache war zu ernst.

Der Don wollte sich wieder beruhigen und dachte an Dolores. Die Erinnerung daran, wie er die Decke umschlug, ließ ihn langsam in die Knie sinken. Mit dem Rücken an einen Stallpfosten gelehnt sank er ins frische Stroh. Gringo rührte sich und warf einem Kutscher einen Brief zu, der unter die Hufen der Broncos landete. Der Kutscher achtete gerade auf das bockende Gespann, denn die meisten Rappen wieherten verstört, als sie Gringos Versteck passierten.

"Vielleicht war es doch Hoss." Der Don war sich mit einem Mal nicht mehr sicher.

Die Spuren ließen beide Möglichkeiten zu. Eitel genug waren sie beide, und das hatte sie verraten, und beide machten sie zuverlässig die immer gleichen Fehler.

"Egal. Nur laß sie den Anfang machen." Der Don prüfte den Hahn, die Trommel und den Lauf. Ein kurzes Klopfen, und er zielte schon auf das Tor. Im Gegenlicht: Barbara. Sie war wieder da. Sie brachte Karnickel mit Rüben und Salat, und Barbara und der Don sprachen zwei Stunden, auch über Barbaras neuen Sattel, den sie sich wünschte. Aber auch vom Geld und vom Erfolg und den Wegen, den die Bande genommen hatte. Barbara ging dann wieder ins Hotel zurück zum Schreiben, denn sie wollte unbedingt in die Stadt des neuen Westens.

Dolores aber würde bald zurückkehren, und bis dahin müßte das mit Gringo erledigt sein. So viel war schon mal sicher.


Aus dem Tagebuch von Sanch O'Pansah, Die vorindustrielle ära, - 22.03.00 at 14:30:06




1. Frau Radisch
2.
3. Mozart - Requiem
4. Ch. Meckel
5. Kriege
6. headhunter 2000
7. die große Leere
8. Ohlsdorfer Friedhof
9. Endlich Nichtraucher
10. Im Rausch der Tiefe


Sieghart Freund Hamburg, - 22.03.00 at 13:55:27




"juhu ein beatnik"

& ich höre auf
das GEKLONK ihrer schuhe

DAS GESETZ DER TITTE.
(online-redaktör i. über die schlechte quote seiner "tittenfreien" webpage)

gestern, verschenkt: laika im gebäude 9. zu teuer, zu voll, schlechter sound, die halle zu verraucht etc.
ich: in einem kleinen club mit weniger leuten wärs geil gewesen
jasmin: oder bestuhlt!
rita: besofat!
ich: bediwant!
rita: bekanapeet!
stefan: bechaiselonguet!

POSTDEUTSCH: gruss an andrea aus f.


René Hamann Köln, - 22.03.00 at 12:52:47




Nix für zarte Ohren - aus den "Quitten":
"Kennst Du jemanden, der schon mal eine Kolumne von Walther Boehlich gelesen hat?"
"Nä, der Leser, der schon mal eine Kolumne von Walther Boelich gelesen hat, muss erst noch geboren werden."
--
Ansonsten: echt nicht mein Ding, Lana.


kein bart, keine cebit - 22.03.00 at 12:40:20




Andy spart Steuern

Dr. Andreas Kienstrunk war recht stolz auf sich. In Rekordzeit hatte er sein Informatik-Studium abgehakt, noch den Doktor draufgesattelt, und das alles ohne finanzielle Unterstützung von seiten seines Alten Herrn, von Bafög ganz zu schweigen. Auch Katharina war recht stolz, daß sie jetzt einen richtigen Herrn Doktor zum Freund hatte. Sie war eine der Mathe-Nachhilfeschülerinnen gewesen, mit denen er sich die harte Zeit des Studiums und der Promotion versüßt hatte. Jetzt, wo er bald im Geld schwimmen und sie ja auch bald vollljährig werden würde, könnten sie doch eigentlich zusammenziehen, meinte sie und zog gleich samt Teddy und einem Köfferchen voll Wäsche und Schulbüchern zu ihm auf die Bude. Andy meinte auch, es wäre an der Zeit, sich mal etwas zu gönnen. Von den fünf Riesen, mit denen seine Tante Elke ihn für seine akademischen Würden belohnt hatte, erstand er einen wundervollen alten Studebaker, einen urigen Station Wagon mit verchromten Haifischzähnen und Heckflossen, babyblau mit einem aus hellen Leisten und dunklen Füllungen aus Holzimitat komponierten riesigen Kastenhinterteil. Was er nicht bedacht hatte, war die fehlende Begeisterung der deutschen Wirtschaft für praxisferne deutsche Informatiker. Fidschi-Insulaner waren billiger und williger. Wo er sich auch bewarb, es war nichts zu wollen. Gut, er war nicht verwöhnt und hielt sich eben vorläufig weiter mit Nachhilfestunden über Wasser.
Daneben widmete er sich seinem Straßenkreuzer, dem er mit Hilfe eines Studienfreundes (eines jetzt ebenfalls arbeitslosen Luftfahrttechnikers) und unter Verwendung von High-Tech-Materialien aus dem Segelflieger- und Tarnkappenbomberbau ein makellos sämtliche Rostlöcher überziehendes neues Outfit verpaßte. Aber irgendwann stellte sich dann doch die Frage nach dem wirtschaftlichen Überleben.
Das Auto, an dem mittlerweile sein Herzblut klebte, wieder zu verkaufen, schien ihm unmöglich. Fast von selbst ergab sich daraus die Idee, sich als scheinselbständiger freier Subunternehmer einem Paketkurierdienst anzuschließen. Der Wagen war zwar nicht unbedingt hinsichtlich seiner Wendigkeit, wohl aber seines Ladevolumens dafür ideal, und er würde ihn ja sicher als Geschäftsinvestition von der Steuer absetzen können. Diesen Zahn allerdings bekam er sehr bald von Seiten seiner neuen Kollegen gezogen, und ein Besuch beim freundlichen Finanzamts-Sachbearbeiter (Buchstaben F bis K) zwecks Umsatzsteuer-Anmeldung brachte vollend die niederschmetternde Klarheit: Kombinationsfahrzeuge sind i.S.d.G. (=im Sinne des Gesetzes) Personenkraftfahrzeuge! Ist ihre Nutzung überwiegend berufsbedingt, können zwar sämtliche Betriebskosten als Geschäftsausgaben bilanziert werden, es ist dann aber ein Kostenanteil für die private Nutzung zu berücksichtigen. Und der wird pro Monat mit einem Prozent des Kaufpreises angesetzt. Leider gilt dabei aber nicht der tatsächliche Kaufpreis (lächerliche fünftausend), sondern der Listenpreis bei der Erstzulassung. Der Finanzbeamte bewies weiterhin viel Geduld und konnte schon nach einer Stunde (die Leute haben mittlerweile auch Computer) melden, der Listenpreis habe seinerzeit 24.500 Dollar betragen, bei einem amtlichen Dollarkurs von damals DM 3,71 also 90.895,- Mark. Pro Monat demnach zirka 909 Mark für die Privatnutzung. Der tatsächliche Kaufpreis von 5000 könne selbstverständlich abgesetzt werden, allerdings nur verteilt auf mehrere Jahre!
Uff, selbst unter Berücksichtigung des stattlichen Benzinverbrauchs des Achtzylinders würde sein Eigenanteil danach wohl die Gesamtkosten für das Auto deutlich übersteigen. Erst als er wieder einmal im Kurierdienst in zweiter Reihe parkend Pakete austrug, natürlich direkt vor einem Parkscheinautomaten, und ihm dabei ein soigniert wirkender Herr, vermutlich Anwalt oder Steuerberater, ausgerchnet beim Durchwühlen eines Papierkorbes auffiel, kam ihm die Erleuchtung: Klar, Parkgebühren sind doch auch Betriebskosten, oder nicht? Ab sofort wurden (fremde) Parkbelege gesammelt, aus den Papierkörben der Kurzparkzonen und aus den Ausgabefächern der Parkhaus-Automaten. Auch Katharina wurde eingeschaltet, schließlich lag sie ihm sowieso auf der Tasche. An guten Tagen kam sie locker auf über 50 Mark, 30 Mark waren das Tagessoll. Katharina mußte die Zettelchen ordnen und in eine plausible Reihenfolge bringen, schließlich durften sich die Parkzeiten ja nicht überschneiden, der Steuerprüfer wegen. Aber grundsätzlich, daß ein Kurierfahrer praktisch ununterbrochen Parkgebühren zahlen muß, leuchtet doch wohl jedem ein, sogar dem Finanzamt, oder hat jemand jemals in der City eine kostenlose legale Parklücke gesehen oder gar einen Kurierfahrer beim illegalen Parken beobachtet?
Kartharina bekam für ihre Bürotätigkeit einen 630-Mark-Job. Weil sie immer anspruchsvoller wurde, stellte er sie auch noch als Hausgehilfin ein, bis zu 1500 Mark steuerlich absetzbar, allerdings sozialabgabe- und lohnsteuerpflichtig. Das war allerdings im Jahresausgleich wieder zurückzuholen. Und renten- und krankenversichert zu sein, war ohnehin kein Fehler. Sie vergaß in letzter Zeit immer öfter die Pille, und wenn sie Mutter werden würde, würde ihr so immerhin das Erziehungsgeld zustehen. Und die Finanzierung der Schwangerschaft ebenso, sogar vorläufig die der Pille: Sie war ja noch keine zwanzig.
Die Schenkungssteuer für die fünf Riesen von Tante Elke ließ sich leider nicht legal umgehen. Die hat Andy einfach vergessen.


Hippi, Stuttgart, - 22.03.00 at 12:09:38




du liebster freund, sagt sie bei nächsten telefonat zu ihm, während sie die lautstärke am receiver reguliert, weisst du, deine stimme klingt genau wie die dinge, die du gerade sagst.
er kichert ein bisschen albern. da könne er jetzt nichts zusagen, zu betrunken, kann man sich nicht drauf konzentrieren, nicht jetzt. er erzählt von einer frau, die er mal gekannt hat und mit der alles nicht so war, wie er es sich gewünscht hätte. nie ist es mit den frauen so, wie man es sich wünscht.
sie hört ihm zu und denkt, wie jetzt wohl sein gesicht aussieht, während er spricht und ob er wohl im dunkeln sitzt. dann sagt er, du, was du mir erzählt hast neulich... ich verstehe dich nicht richtig.
sie ist ein bisschen verlegen, jetzt lacht sie, inhaliert tief den rauch ihrer zigarette, zeit gewinnen. sie wünscht sich aber, er verstünde sie. er sagt jetzt, keine ahnung, diese sache mit den menschen - manchmal möchte ich lieber allein bleiben, hier drin. und keiner soll mich sehen.
jetzt fragt sie ihn, sag mal, sitzt du wieder im dunkeln? und wieder lacht er, ja, schon, das licht lenkt mich auch irgendwie ab...
jetzt folgt eine geschichte von nächtlichen genüssen in irgend einem club, er erzählt ihr, dass er mal wieder lieber gesoffen hat, als was anderes zu probieren. und es wäre viel spannender, das mal zusammen zu machen, so zu feiern, zu trinken, zu tanzen, sagt sie und wartet ab.
jaaa, sagt er gedehnt, ich schick dir meinen vogel, und lacht.
wir werden wodka trinken, sagt sie zum abschluss.
und weisst du, ich kann vögel wirklich unheimlich gut zähmen.
als sie auflegen, zieht sie ihre jacke an und geht vor die tür, neue zigaretten holen.


lulu. exhauptstadt, - 22.03.00 at 12:08:28




ca. 1978.
³Komm, ich spiel dir was vor.ã
Draußen schien die Sonne, und ich bei Stefan im Zimmer. Das war fast verboten, denn wenn die Sonne schien, mußte man rausgehen, aber umso schöner und verbotener das Zimmer, eine dunkle Höhle mit halb-heruntergelasenen Rolläden und orangenem Licht, das durch die Vorhänge fiel. Wir waren Stubenhocker, heute.
Stefan hatte einen Kassettenrekorder, klein und flach und von einer Firma, die nicht deutsch war. Er legte eine Kassette ein, und nach kurzer Zeit blies uns Motorengeräusch entgegen.
³Mach leiserã, sagte ich.
³Ach was, das gehört so laut.ã
Es war ein Höllenlärm, soviel stand fest für mich. Meine bisherige Musikerfahrung war geprägt von Johann Strauß, Nana Mouskuri, Rolf und seinen Freunden, den schönsten Alpenmelodien und den unzähligen Platten der ³goldenen Stimme aus Pragã Karel Gott, die meine Oma besaß. Hier jedoch sang niemand.
³Jetzt fährt er losã, sagte Stefan.
³Ich hörs.ã Das Jaulen des Motors ging über in einen infernalischen Lärm, den ich damals noch nicht als E-Gitarren-Einsatz erkannte. Ich stand vor dem plärrenden Kasettenrekorder und hielt mir die Ohren zu.
³Er fährt immer noch.ã
Musik war das nicht. Es hatte nichts mit Johann Strauß oder Karel Gott zu tun, nichts mit Walzermelodien aus Wien, nichts mit Alpenklängen, nichts mit Herzen im Dreivierteltakt, nichts mit fröhlichen Liedern darüber, wann man über die Straße gehen darf. Eine Melodie gab es, sosehr ich sie suchte, nicht. Nur das Auf und Ab der elektrischen Gitarrenklänge, Kurven, Beschleunigungen, Überholmanöver.
³Jetzt kommtÎs gleich!ã Stefan biß sich in freudiger Erwartung auf die Unterlippe.
Mitten hinein in das jaulende Klanggewirr: Bremsengequietsche, schrilles Aufkreischen der Gitarren, dann der Aufprall. Die Explosion brachte den kleinen Lautsprecher zum Knattern, das Scheppern verdichtete sich zu einer Lärmlawine ungekannten Ausmaßes, die anhielt und dann verstummte. Orgelmusik setzte ein.
³Jetzt ist er gestorbenã, erklärte mir Stefan. ³Ich mag die Beerdigungsmusik.ã
Ich auch, dachte ich, aber warum der Lärm vorneweg? Dann blickte ich auf das Poster am Regal: Die vier schwarzweißen Männer, sie streckten mir ihre Zungen raus und sagten mir, ich sei noch zu klein für ihre Musik, und zu brav und nicht wild und gescheit genug. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen.


andrea frankfurt, - 22.03.00 at 11:57:19




Sie war schön und hatte Stil. Er übersah dies jedoch, denn sie hatte die
Intelligenz leider nicht mit Löffeln gefressen.Dumm gelaufen für sie.
Aber sie wird schon einen passenden finden, der ihre graziöse Art zu schätzen weiß.
Dachte sie zumindest.
Deshalb rannte sie trotz alldem voller Selbstzufriedenheit hinaus, um das schöne Frühlingswetter zu genießen.
Doch sie geriet, oh schreck, unter einen LKW. Erneut dumm gelaufen.


Kami habichvergessen, - 22.03.00 at 11:51:19




said the Raver: Nevermore.
kreativ verlesen ist was feines, da wird aus dem biederen Dominikanerkloster: Dominakloster. Verdammte Kurzsichtigkeit, verkürzt sogar die Wörter. Übermorgen muß meine neue Brille fertig sein.


andrea frankfurt, - 22.03.00 at 10:23:08




Ach, da seid ihr ja wieder alle. Ich hatte schon befürchtet, der Grandmaster hättch wieder da, eigentlich schon seit Sonntag, aber siehe oben. Ganz alte LOOP-Hasen werden sich vielleicht erinnern: Bis vor drei Wochen gab es hier "Das schönste Ferienerlebnis". In 11 Folgen vom 17.2. bis 1.3.00. Vollständigkeits-Fanatiker können es ja im looparchiv nachlesen; die hier ständig scharenweise ein- und ausgehenden Talent-Scouts und Literaturagenten natürlich auch (ich glaube loop31 bis loop33). Bloß ich, ich habe keine Ahnung, was ihr vom 8.3. bis gestern der Welt so mitzuteilen hattet, weil das alles wohl futsch ist. Egal, hier geht es jetzt jedenfalls weiter mit dem zweiten Kapitel:

LEERSTELLEN UND LÜCKENBÜßER

1. Teil, oder sagen wir besser Folge 2.01

Die Beiden mußten sofort ihre nassen Klamotten ausziehen und gehörten ins Bett gesteckt, wenn sie sich nicht den Tod holen sollten. Andy mußte sich zur Wand drehen, als Jenny sich auszog - dabei hatte sie doch noch kurz zuvor ungeniert mit ihm in der engen Badewanne gesessen! Auf der anderen Seite hätte ein aufmerksamer Beobachter sicher seine Schlüsse daraus gezogen, daß von mir dergleichen Diskretion nichr verlangt wurde, obwohl natürlich auch Benny sich auszog und Jungs in Bezug auf ihre Blöße ja normalerweise viel heikler sind. Aber so sensibel war ja hier niemand, von Jenny vielleicht abgesehen, und die hatte in ihrem akut verliebten Zustand vorläufig auch keine Antenne für solche Wahrnehmungen. Wir packten die Beiden unter alle verfügbaren Decken; ich mußte einen sssteifen Grog brauen, eine Riesen-Teekanne voll, und mich mit Andy zu ihnen auf die Bettkante hocken. Die Stimmung wurde immer fröhlicher. Aber dann stand plötzlich Melanie in der Tür.
Sie war schwer angeschlagen. Ihr Urlaubsflirt, der Segelheini, hatte sie vor die Hoteltür gesetzt, weil sich seine Freundin zur Inspektion angesagt hatte.Die machte den gleichen Job wie er auf der Nachbarinsel Norderney und wußte natürlich, was in diesen Kursen so abgeht. Außerdem waren in seiner Crew wie immer am Wochenende die neuen Mädchen eingetroffen, und wenigstens den Attraktivsten von ihnen konnte er ja nicht gut auf Dauer ihren Anspruch auf Sonderbehandlung abschlagen. Da mußte eben Platz geschaffen werden in der Bude. Wir versuchten mit vereinten Kräften, Melanie zu trösten, aber am ehesten schaffte das noch der Alkohol. Andy fing an, Shanties und Seemannslieder zu singen, den Hamburger Veermaster, what shall we do with a drunken sailor, wenn die bunten Fahnen wehen und hatten die Pest an Bord: Es wurde ein richtig ausgelassener Abend. Zum Schluß sangen wir alle, auch Melanie.
Als es Zeit zum Schlafen war, wurde mir erst richtig bewußt, wer mein Bettgenosse sein würde: Melanie wollte natürlich zurück in ihre keusche Speisekammer, und Romeo und Julia konnte man ja nicht auseinanderreißen. Also mit Andy auf den Heuboden, na ja! Oben verstand man jedes Wort, das sich die Beiden unten zuflüsterten, und natürlich blieb es nicht bei Worten. Es war schon hart, das alles mitzubekommen und selbst mit einem Andy im Bett zu liegen. Der allerdings entwickelte völlig ungeahnte Fähigkeiten, Zärtlichkeit, sogar Leidenschaft! Zum Schluß fühlte es sich wie richtige Liebe an und endete auch so. Für mich zum ersten Mal überhaupt mit Andy. Ich hätte dieses unverhoffte Finale wohl einfach mit einem dankbaren Küßchen quittieren sollen, aber mich reitet eben manchmal der Teufel: Ich mußte Zensuren verteilen. Er hätte eine Menge dazugelernt, ich wollte ja gar nicht wissen bei wem. Aber wahrscheinlich hätte er ja einfach nur die Augen zugemacht und sich vorgestellt, bei Jenny zu liegen. Andy dementierte heftig, aber natürlich hatte ich ins Schwarze getroffen.

Fortsetzung folgt!


Lana Hoff Göttingen, - 22.03.00 at 10:14:50




Seit Januar rauchte Montenbruck auch am Vormittag, "aber das legt sich schon noch", sagte er, und bestellte zwei weitere am Tresen.


Legenden über Nähe, off., - 22.03.00 at 09:28:50




Also, jetzt will ich es schon wissen, STÜCK und A.F.O., Nashorn oder Nilpferd? a.f.o., wohnst du etwa im Stockwerk unter mir?


Hippi Potamus, Stuttgart, - 22.03.00 at 09:25:39




Ich nenne Dich A., wie Anfang.

Ich befinde mich in einer Geschichte, obwohl ich sie von aussen betrachte.
Ich bin stets der neue Buchstabe, unerbittlich gesetzt.
Komme zurück zu neuem Leben, tue gut daran ein perfektes Bild von mir zu haben.
Als kennte ich meine Grenzen.

Er war der, der stets von einem Fuss auf den anderen trat,
mit gleichbleibendem Unmut jahrelang auf der Stelle stand,
in immer gleichen Thekenhallen, zu immer ähnlichen beats.

Er erzählte B, während er seine äusserungen stets verhalten
ironisch zu spät auf die silbernen Tabletts der Ober warf-
immer ein Wort hinter der Möglichkeit sich den Schönen zu nähern,
zurückgeblieben,
dass er sich nie an diesen Zusatnd zweifelhafter Dunkelheit
gewöhnen werde.

B. antwortete, dass die Zeit ihn nicht daran hindern werde und es
gäbe keinen Platz mehr um solchen Fatalismus in ihren Begegnungen
zu äussern.

Die Woche darauf erschien er in Begleitung eines Schäferhundes.
Seine dunkle Brille stzte er nie mehr ab.



NESSIE,sister of Alinia loch lommond, - 22.03.00 at 09:09:17




Klug ist dumm.


Homo Schwittensis - 22.03.00 at 08:58:58




Loglevel NULL:
Homo neanderthalensis
Homo sapiens

Homo@schwachsinn.com


CHARLY münchen, - 22.03.00 at 08:34:35




"Ich glaube nicht, dass der Mensch den Neandertaler verdrängt hat."
"Nö, glaub ich auch nicht. So effektive Vernichtungskriege kriegt der Mensch nicht hin. Bleiben immer paar übrig."
"Aber. Wo ist der Neandertaler jetzt?"
"Mit Gott gegangen?"
"Oder laufen noch paar rum?"
"Ja, vielleicht. Und keiner merkt's"


Farig. Berlin, - 22.03.00 at 08:27:53




gut, daß ihr jetzt bachmann bachmann sein laßt. ist ja auch ein holder schwachsinn, den mann so nieder zu machen. korund schreibt kleine feine stückchen. vielelicht treffen wir uns ja bei suhrkamp, um treichel zu klauen. vielleicht kommt er ja auch auf die berlin verlag party am fr. abend, who knows? gestern gab mir tilman gedichte von old karl may, himmelsgedanken der titel, wunderbar kitschiges zeug, paßt gut rein, wer in bester thomas mann-manier - und diese noch übertreffend - eine person von der sohle bis zum haarschopf so lückenlos beschreibt, kann lyrisch nur kitschig werden.
anyway, MEINE ANSICHT ZU DEUTSCHLAND: lest "GOLD" von ralf bönt "und das beste am krieg ist ja die nachkriegszeit" undsoweiterimtext, da geht der text mit einem los, das sei ein porno, sagte bönt in einem interview dem tagesspiegel, die personen sind austauschbar.
MEINE ANSICHT ZUM LOOP: wir sind pornostars, kleine sternchen am fickdichhimmel, jawoll, korund, du solltest besser bönt klauen, den treichel kann ich dir schenken.


björn kuhligk berlin, - 22.03.00 at 01:50:26




man kommt vor die hunde. teil I

als ich am morgen aus unruhigen träumen erwachte war sogleich das bezin alle oder vielmehr das motoröl. gehe ich zu freunden, die alle total konfus sind und so, leider hat sich einer aus dem fenster gestürzt und liegt im krankenhaus ohne seine beiden beine, dessen gemeinsamer freund, zu dem ich eigentlich wollte öffnet nach ewigem klingeln und streckt sein gesicht in den spalt rot wie ein hummer, er habe eine chardonay-allergie, sagt er, der schreck ist trotzdem nicht mehr rückgängig zu machen und kommt auch 1 woche zu spät, rosenmontag wär das der hit gewesen, gehe ich also in den minimal etwas tullamore dew klauen aber es scheint man kennt mich hier schon und möchte mich gern zur kasse begleiten, danke sehr das ist gar nicht nötig, die idioten, dann fahre ich halt raus auf die grüne wiese und dann muß es mindestens laphroiagh sein. lapidare wette: ich komme in die buchmesse auch ohne ausweis. garantiert. der verlierer muß ein porno am dumontstand deponieren. oder tristanakkord klauen.


alex gammel korund leis pick, - 22.03.00 at 00:30:02




wie soll er verstehen,
der vogel ?


beo - 22.03.00 at 00:24:48




sie erzählt ihm eine geschichte.
an einem kleinen tisch sitzen sie sich gegenüber, er hält sein halbvolles glas in der hand. er lächelt.
sie glaubt nicht, dass er sie unbedingt immer versteht, aber er lächelt. mehrere schachteln zigaretten liegen zwischen ihnen auf der tischplatte, der aschenbecher quillt über. sie erzählt ihm die geschichte einer begegnung, die sie selbst kaum versteht. sie spielt in der dunkelheit einer mexikanischen kneipe, handelt von mojitos und daiquiris, in pitchern serviert. sie endet mit einer serie von küssen in einem unkomfortablen wagen, mitten in der nacht.
und während sie spricht, sucht sie seine augen, will darin lesen, was er denkt. manchmal findet sie nicht die richtigen worte, so wie sie es erzählt, klingt es falsch und an manchen stellen so banal, fast billig. sie zündet sich in den pausen zigaretten an, beantwortet seine fragen, so gut es geht, bestellt bei der flüchtigen kellnerin mehr wein. sie fühlt sich, als drehe sie sich im kreis ihrer eigenen geschichte.
als sie unterbrochen werden, ist sie noch nicht fertig. sie möchte noch weitersprechen, ihm erklären...
für heute ist es genug, sagt er. aber er lächelt.


lulu exhauptstadt. für jo, - 22.03.00 at 00:05:45




sprechen kann er perfekt.
aber an der technik scheitert er.
hoffentlich ist er aus asien.
dann kriegt er das auch noch hin.
und du hast es nicht gemerkt !


gelber schnabel - 21.03.00 at 23:52:51




how to ruin a friendship by akku


samsung - 21.03.00 at 23:45:28




youngstown war nicht mehr weit und so fuhr ich bei der nächsten gelegenheit raus. der typ, den ich bei Newstanton eingesammelt hatte, um ihn ein stück mitzunehmen, war jetzt schon seit drei tagen mit mir unterwegs. irgendwie hatte ich mich an ihn gewöhnt, obwohl er echt seltsam war. "was hältst du davon, wenn wir einfach ein paar tage hierbleiben?" fragte er mich. da ich nichts vorhatte und mich in detroit keiner erwartete, stimmte ich zu.


emma detroit rock city, - 21.03.00 at 23:30:26




Good english:

What you don't want to you t' be done,
don't do it to an other one!!!


lx (light) Im Wiesengrund, - 21.03.00 at 23:14:53




ein schöner Tag,
nicht zu spät aus dem Bett gestiegen, Brötchen geholt, bzw. das was mir die Bäckerdame noch verkaufen konnte, da es wohl doch schon zu spät ist um eine vernünftige und reichhaltige Auswahl an Backwaren vorzufinden. Ich erstehe ein Sesambrötchen,
ein Brötchen mit Mehl, zwei Runde Brötchen ohne Mehl, eine Dose Coka-Cola und die Bildzeitung. Aus dem Briefkasten nehme
ich die Süddeutsche mit hoch, meine Mitbewohnerin hat sie abonniert, und ein Päckchen von Boxman, dem CD Versand, in
welchem sich, so hoffe ich, die Acetone CD aus dem Jahre 1998 befindet. Oben angekommen reiße ich das Päckchen auf und bin
erstmal zufrieden. Dann Frühstück. Wie jeden Morgen heißt es Bild vs. Süddeutsche. Wie jeden Morgen endet der Kampf
unentschieden. Beide sind wir ungefähr gleichgut informiert, was aber egal ist, da dies für den restlichen Tagesablauf keine Rolle
mehr spielt. Ist eben doch nur Unterhaltung. Nach dem Frühstück fahre ich nach Mannheim. Die Sonne scheint, es ist warm, die
Fixer lächeln und tragen stolz ihre Einstiche zur Schau, die Penner trinken gekühltes Bier, ein Mann steht im noch leeren Brunnen
und hört AFN, singt, raucht und hat, soweit ich das beurteilen kann, eine gute Zeit. Gestern habe ich Christian Krachts Buch "Der gelbe Bleistift"
bestellt, da es in keiner Buchhandlung (nicht mal im "größten Medienhaus Mannheims") vorrätig auf Lager war. Den fernen Osten mag ich eigentlich nicht so, zu gefährlich sagt mein Vater, aber schon nach "Ferien für immer" warf ich einige meiner Vorurteile über Bord, und vielleicht
fliege ich nach "Der gelbe Bleistift" mal nach Bangkok, Hong-Kong oder so. N« Bierchen trinken, «nen Cocktail schlürfen, gutes Opium
kaufen, irgendwas eben.
Am späten Nachmittag fahre ich nach Heidelberg. Ich brauche Hosen, Hemden und T-Shirts. Bei H&M; finde ich nichts, alles zu klein.
Ich habe zugenommen und ich habe auch keine Lust mehr Kleider zu kaufen. Zurück nach Ludwigshafen.
Ich setze mich vor den Computer, wähle mich bei Yahoo ein und schaue ob ich Post habe. Ich habe Post! Vor einiger Zeit habe ich
Bei einem Gewinnspiel mitgemacht. Die Lösung lautete Schweden, und ich lag vollkommen richtig. Gewonnen habe ich zwei Tickets
für die Rolling-Stone Roadshow in Mannheim (mit Gomez, Lightning Seeds und Andreas Johnson) am 3. April im Capitol.
Alles in allem kein besonderer Tag, aber an den kleinen Dingen gemessen doch schon überdurchschnittlich gut.
Ich fange an "Der gelbe Bleistift" zu lesen, und mir stellt sich die Frage wie gut harmoniert Zeitungspapier mit meinem
Arschloch auf Dauer?


mayer lu, - 21.03.00 at 22:31:36




Hopp, hopp! Hopp, hopp! Hopp, hopp!

atemberaubender Text.
des Finales einer großen Oper würdig.


HelK für GerW, - 21.03.00 at 21:47:07




ach, seufzte der ferne freund am telefon - er war schon ein wenig betrunken - ach, wie sehr wünsche ich mir einen vogel, der mit mir spricht. einen, der stimmen imitieren kann, nicht nur einfach sprechen. einen, der für mich telefonieren könnte, entscheidungen treffen, mit menschen umgehen, und keiner würde es merken, weil er so perfekt wäre. und wunderschön soll er sein, mit einem gelben schnabel...
sie zog die knie hoch und balancierte das telefon darauf. er war so ein feigling.
du bist so ein spinner, sagte sie. er lachte, sagte noch etwas, dann legten sie auf.
einen augenblick lang saß sie noch da, dann nahm sie einen schluck wein und zündete sich eine neue zigarette an.
am nächsten tag schickte sie ihm einen pechschwarzen beo, der schon zwei worte sagen konnte: still there.


lulu exhauptstadt, - 21.03.00 at 21:38:44




UNESCO Welttag der Poesie
sei heute (Deutschlandfunk)
blau denke ich höre
Poesie und denke blau
vor meinem Fenster auf dem
Brinkmannparkplatz sehe ich
ein ultramarienfarbenes Fahrrad
neben einer veilchenblauen Vespa
vor zwei brinkmannblauen
Holztafeln schön wie schön
denke ich sehe blau und denke
schön male an einem Bild ...l auf
Leinwand eine rosa Karteikarte
komme gleich wieder
steht drauf


lieber ENickel
neverever
sagte die Fähe zum Raben



elsbeth flensburg, - 21.03.00 at 21:23:48




Schönes Wetter, Schlechtes Gewissen
Frühling lässt sein blaues Band...
süsse, wohlbekannte Düfte...
Birke, Haselhuss usw..
Kortison -Vorrat besorgen,
FRÜHLINGSLOOP!
HYPERSENSIBILISIERUNG!
Spaziert für mich in die erwachende Natur,
Frühlingsnuronlinegefühle,
Heuschnupfen@ganzerkopf


CN - 21.03.00 at 21:01:26




Lieber nal: Etwas schwierig, hier aufzutreten, da schon ein anderer sich meines Namens bedient, aber egal: Es stimmt natürlich, die Dame heißt Flanner. Muß wohl das gelbe Papier gewesen sein. Und da wir bei den Schreibweisen sind: Mein wirklich problematischer Vorname, was die genaue Buchstabierung betrifft, endet mit T. Aber das bekommen sogar namhafte Tageszeitungen nicht richtig hin. Mein Geräusch des Tages: Rusch, Ruuusch, oder war es Ruusch? Es gibt übrigens einen seltenen Versuch von mir, auf Microcasette aufgezeichnet, das Geräusch des Mittelalters zu imitieren, ein heulendes Jaulen, das nichts menschlicheres mehr hat und bei dessen Abspielen mir stets Schauer des Entsetzens vor mir selbst über den Rücken laufen.


Eckhart Nickel Heidelberg, - 21.03.00 at 20:36:36




eine frau mit einem mops und einem kleinen schwarzen fusselhund und einem blonden sohnemann wartete mehr als eine viertelstunde auf die straßenbahn. sie, ganz ladylike: mit aubergine getöntem pagenkopf, elegantem fast-kamelhaarmantel und großer sonnenbrille, die sie, wohl der autorität wegen, mehrmals auf der nase hin und her schob, nahm den schwarzen fusselhund auf den arm, während sich der blonde rotbackige sohn vorwürfe anhören mußte... ich verstand nur ein wort: mathematik. in der straßenbahn zückte der junge sein handy, um eine anna vorwurfsvoll daraufhin zu weisen, daß sie die falschen aufgaben aufgeschrieben habe - ja, er wies sie sogar auf deren nichtexistenz im mathematikbuch hin. ich schaute auf meine schuhspitzen und bewunderte aufrichtig ihren schmutzrand.


kandinsky lipsia-town, - 21.03.00 at 20:05:33




liebe elsbeth ( aus flensburg?),
das sein ohne loop ist durchaus
lebenswert.
aber ohne dich?
said the raven:"nevermore".


EN heidelberg, - 21.03.00 at 19:55:22




THE CATTLE IS LOWING
THE BABY AWAKES
BUT THE LITTLE LORD JESUS
NO CRYING HE MAKES



meierkurt köln, - 21.03.00 at 19:52:51




dancing by the loop
sind ja fast alle wieder da
auch KATHRIN mit Brausepulver
das loopfreie Wochenende
tat gut könnte mich gewöhnen


elsbeth - 21.03.00 at 19:51:50




Hi penpal
Danke für den Tipp! Jetzt weiß ich endlich was die Leute mir immer nachsagen...


lx auenland, - 21.03.00 at 19:40:27




He 1x auenland - Invektiven sind die ehrabschneidenen Beschimpfungen, die mir hier immer wieder so auf den ... gehen, - zum Teufel !


penpal in friedenstftender bzw. -erhaltender Laune, - 21.03.00 at 19:36:53




Juhu ein Beatnik


lxnik Auenlandnik, - 21.03.00 at 19:31:23




In feueroten Lettern vor aquamarinem Hintergrund steht "ARBEIT MACHT FREI !" auf meinem screensaver im Büro und ich warte nun gespannt, wer denn nun wann erkennt, daß diese Worte einst über den Toren deutscher KZs standen und welche Kommentare ich dann hören darf ...


penpal in meinem Privat-KZ, - 21.03.00 at 19:31:12




Naja, als oldie unter den loopstern, muss ich wohl das Rätsel lösen! Das Rätsel des einen Dings, das von sich behauptet zwei zu sein, was ja fast etwas Göttliches hat, den der hat von sich behauptet er sei drei!!! Ich bin deshalb zwei Tanks, weil ich - Achtung Fachjargon - doppelwandig bin. Als die Dinger rauskamen war das wohl was ganz superes. Der Vorteil eines doppelwandigen Tanks, also eines Tanks, der eigentlich aus zwei Tanks besteht, der Tank im Tank, liegt auf der Hand. Kommt es zu einem Leck, ob innen oder außen, fließt nicht alles gleich in die Pampa. So ist das. Das ist die Wahrheit. Ach ja, und Andrea, bist du sicher, dass das in eurem Vorgarten ein äh zwei Tanks waren und nicht etwa ein Atombunker. Und was haben die Meist-Jugoslawen da drin nochmal genau gemacht. Ich sehe schon, die zwei Tanks werden uns auch weiterhin viele Rätsel aufgeben.


Ich bin zwei lxs Zwei-Auenland, - 21.03.00 at 19:27:45




am 14.3. zum ersten mal AMPOOL
am 21.3. zum ersten mal im LOOP

rechts von mir
eine neo-hippe, grüne jacke, die hose
bestickt (sie sterben nie aus) &

"du hallst"

LOCATIONSCOUTS / DICHT-ERLAUBNIS

eine frau hustet im warteraum einer praxis
& ich sage: sie sagen es.

"kennen sie ihre zielwerte?"

hinter den gardinen & dem doppelglas
fenster
ein hinterhof; im sprechzimmer steht
ein MARSHALL-verstärker nebst einer GIBSON-gitarre

("DOC MONDORF ROCKT DIE LUNGE")


verleser in burroughs:
"& all die süchtigen warten in LOTTO-stellung auf d e n m a n n."
(NAKED LUNCH, rororo 1999, S.136.




René Hamann Köln, - 21.03.00 at 19:20:31




Liebe Kathrin,
Die Plastikbrausestangen gab es bei uns immer gegenüber der Grundschule. Da hatte ein Rentner (Pitt?) ein Kellerfenster mit Holzladen zu einem Kiosk umgebaut. Damals konnte man sich noch für zehn Pfennig gleich mehrere Sachen kaufen, toll! Ich hab übrigens nicht zu denen gehört, die die Brause aus den Stangen rausgekippt haben. Ich hab immer ein Stück abgebissen und so lange auf dem Kunststoff herumgekaut, bis die Brause ganz weg war. Die Reste habe ich dann auf den Boden gespuckt, hatte sowas von Kautabak. War damals kuhl, bevor es Zigaretten gab. Der kleine Laden gegenüber der Schule durfte übrigens während der Pausen nicht bescuht werden, weil er außerhalb des Schulgeländes lag. Ich habs aber trotzdem gemacht - ja ich war schon immer ein Rebell! Da gabs auch diese Bazooka Joe Kaugummis für zehn Pfennig das Stück, glaub ich. War damals voll der Luxus-Kaugummi - der mit den Comix drin, odere waren es Tatoos? Oder mal so, mal so? Weiß nicht mehr!!! Ich weiß nur noch, dass das der beste Kaugummi aller Zeiten war und dass man sich mit dem einen regelrechten Muskelkater in die Kiefermuskeln kauen konnte, prima!!!
Ja, ja, das waren noch Zeiten...

P.S. Bin übrigens ein er, also lieber lx!

Bis dahin...


lx Auenland der Erinnerungen, - 21.03.00 at 19:15:55




Super Slink loves Gold Bullet
Gold Bullet loves Calida Flash
Calida Flashes loves Robot Man
Robot Man loves Fairlight Silver
Fairlight Silver loves XRay Gun
XRay Gun loves Monster Girl
Monster Girl loves Monster Girl


Superheroes in Love D. H. Lawrence (slight return) - a. f. o., - 21.03.00 at 17:41:34




in der sonne rumgelaufen und mich so gelassen gefühlt. eine völlig unberechtigte empfindung eigentlich, aber sie ist da. tulpen unterm arm, in der hand eine tasche mit tomaten und erdbeeren und frühlingsfrischen kräutern undsoweiter. eine flaschen wein. zwei schachteln gitanes. absolute gelassenheit und völlig ausgeglichen. unglaublich. in wirklichkeit bin ich eine königin, queen of the altstadt oder so. ich hab's nur den winter über vergessen.
und von weitem ruft jemand meinen namen. und zu hause stelle ich die tulpen ins wasser, trinke einen milchkaffee und höre den anrufbeantworter ab. checke meine mailbox. back at home. hallo, jo. stay tuned, darling.


lulu. exhauptstadt, - 21.03.00 at 17:25:36




Man kann ja auch an der Friedrichstraße schreiben. Zum Beispiel im neuen Café Einstein, Ecke U-Bahnhof Stadtmitte.

Im Wiener Café Hawelka wäre dem Personal zwar umstandslos gekündigt worden, doch hierzulande hat sich die Angstelltenwelt schon tief in die Innenstadt hineingefressen. Hawelkapersonal litte unter diesen Verhältnissen nur. Das Leiern der Bedienung, die sich für die hübscheste der drei Kellnerinnen hält, blockiert mein Ohr für das Säuseln von Billie Holliday (dabei ist die Rothaarige die eindeutige Königin unter ihnen). Später folgt Stan Getz, und an diesem Klischee bin ich unschuldig. Steinigt Herrn Einstein. Oder lieber nicht, denn dann gäbe es morgens am Samstag überhaupt kein Refugium mehr für arme Wanderseelen.

Heute zum Beispiel: Im frühen Morgenlicht erwacht, Fenster auf, Apfel-Birne in den Mixer, Bulletin prüfen (shut down), Papier zusammensammeln, Stift und Buch in die Tasche, die preußischblaue Cargohose aus Leinen, Rollkragenpullover, ärmel am Handgelenk umschlagen, schwarze Plastikjacke aus Rom und zack auf's Rad.

Ein Sportwagen wäre zwar nicht schlecht, doch noch lieber wäre mir ein tadelloser Citro'n DS, vielleicht ganz hell oder in MG-Grün. Doch würde ich in jedem Fall die Filmmusik von "Todo sobre mi madre" einlegen.

Dann aber hätte ich eben nicht einmal eben zum Checkpoint Charlie rüberflitzen können (keine Zigaretten im Einstein!). Kleines Sprintduell mit einer Radfahrerin mit Brille wie ein aufgeschnittener Joghurtbecher und einer Schaltung, die teuer ist als alle meine Krawatten von Dolce & Gabbana zusammen. Im Hollandrad gleichziehen, kurz vorher noch ein bißchen aufrichten und dann ganz locker mit zwei Fingern in den Dritten wechseln. Vor ihr dann die Schlagzahl geschmeidig steigern. Am Checkpoint: ein wunderbares Plakat. Im Treppenhaus würde es sicher geklaut werden, aber es wird sich schon ein Platz finden: Eine Frau mit der Figur Hanna Schygullas in Faßbinders "Maria Braun" prüft ihren Strumpfsaum und schiebt sich dabei seitlich das Kleid hoch. Schwarz Weiß. Grau Weiß. Nachkrieg. Und der dem Schild "You are leaving the american sector". Auf dem Rückweg lächelt eine Passantin ganz in Schwarz wie aus Cinecitta oder Spagna - und eine Idee: "Werden Sie schöner mit der Morgenfrische!"

18.3.2000 - a.f.o.


Verlag der Motoren. Schuhe: Profilsohle, Mantel: Schwalbe Marathon, - 21.03.00 at 17:07:56




... wenn die denn alle bei Rowohlt erschienen wären, HelK.
Ist ja eher Verlags-Hopping, was wir da beobachten.


GerW, HH, - 21.03.00 at 15:45:58




Gerade wieder auf offener Straße frisch exhalierten Zigarettenrauch inhalieren müssen, durch eine kleine Unachtsamkeit meinerseits. Widerwärtig. An einem kalten Januartag dieses Jahres schlenderte ich, das zu diesem unerfreulichen Thema, über einen Wochenmarkt, guckte hier ein bisschen und da ein bisschen, und sog dann mit gieriger Lunge eine frisch ausgestoßene, fette Wolke Rossbratwurstluft ein. Eine Sau vor mir hatte sich gerade vom entsprechenden Stand weggedreht und voller Lust in seine Rossbratwurst gebissen; von der ich bis dahin gar nicht wusste, dass man sie in Deutschland überhaupt essen darf. Tierschutz und so. Ich hatte gedacht, Pferde wären hier auf der sicheren Seite. Das fiese Barren ist ja auch schon lange her. Und der Schlächter scheint auch die Lust verloren zu haben.

Sonst: weiße Blüten am Baum, rosafarbene Blüten am Baum, ich kenne nur die Namen der ganzen Bäume nicht. Also zu Hugendubel.


WGB aus Frankfurt, ausnahmsweise, - 21.03.00 at 15:20:43




Als ich bei ihm war, mit der Hose auf seinem Bett lag, nackt der Rest von mir, als ich bei ihm war, knallten die Holzbohlen, wenn der Mann, der über ihm wohnte, die Treppe hinunterging. Er legte die Hand um mein Kinn. "Da geht das Nilpferd. Ruschruschrusch."

Als ich nicht mehr bei ihm war, in meinem Bett lag, den Hörer in der Hand, sagte er: "Das Nilpferd geht wieder die Treppe runter." Seine Stimme liebe ich am meisten im Dunklen. "Und, wie macht es?" "Wie - machen?" "Na, das Geräusch. Zur Nilpferdgeschichte gehört das Nilpferdgeräusch." "Das Geräusch? Das habe ich jetzt vergessen. Machst du es mal, ja?" Sein "Ja" ist das schönste der Welt. "Pöh. Musst du schon machen."

In der nächsten Nacht sass ich an der Tür, den Hörer in der Hand. Worte, Stunde, Worte, Stunde. Irgendwann seine Dunkelstimme: "Das Nilpferd." "Rusch, rusch, rusch."


Stück - 21.03.00 at 15:09:58




Hannemanns Himmelfahrt, 2.Teil

Sie: Der Deckel ist frei, du kannst nun selber hinauskommen. Ich komme nicht zu dir, du kannst freiwillig zu mir kommen. Du mußt einsam sein, du warst lange allein. Wenn du kommst werde ich dich trösten, ich werde die ganze Nacht für dich da sein.

Sie beobachtet liebevoll eine Zeitlang die Tonne, aber es tut sich nichts. Schließlich nimmt sie den Deckel ab und verzieht angewiedert das Gesicht, als ihr die Luft aus der Tonne entgegenschlägt. Sie zieht sich von der Tonne zurück.

Sie: (Leise): Es stinkt, die ganze Tonne stinkt.
Er: Was glaubst du denn. Du hast vergessen hier eine Spülung einzubauen.
Sie: Wir werden saubermachen.
Er: Ich will Kuchen.
Sie: Was?
Er: Ich will Kuchen.
Sie: Kuchen.
Er: Ja, Schokoladenkuchen, oder auch Obstkuchen, vielleicht Pflaumenkuchen.
Sie: Ich habe keinen Kuchen für dich.
Er: Ich will Kuchen.
Sie: Nein.
Er: Was hältst du von einem Geschäft, Kuchen gegen Antworten. Pflaumenkuchen gegen gestammelte Sätze.
Sie: Du kannst eigentlich keinen Hunger mehr haben. Heute morgen jedenfalls hast du schon keinen mehr gehabt.
Er: Na klar, ich werde nie mehr Hunger haben, wozu auch.
Sie: Hast du Durst?
Er: Nein, ich kann eigentlich keinen Durst mehr haben. Heute morgen jedenfalls hatte ich keinen mehr.
Sie: Heute morgen waren wir sehr müde.
Er: Wasser.
Sie: Bitte?
Er: Wasser, gib mir Wasser.
Sie: Du hast Durst? Natürlich hast du Durst.

Sie nähert sich der Tonne wieder. Plötzlich richtet sich eine Gestalt, Hannemann, in der Tonne auf, nackt und gefesselt steht er aufrecht in der Tonne. Hannemann sieht nicht gut aus, wirre Haare, sein Körper glänzt vor Feuchtigkeit, seine Unterhose und seine Beine sind braun verschmiert. Während der folgenden Sätze gibt sie ihm zu trinken.

Er: Ich werde nicht kommen.
Sie: Dann komme ich zu dir.
Er: Ich habe nichts anderes erwartet. Wie eine Laborratte im Käfig habe ich auch keine Wahl, der nächste Versuch kommt auf jeden Fall, und am Ende wird sie eh getötet, ein zappelndes häßliches Ding, das endlich aufhört zu zucken.
Sie: Ein Ratte bist du nicht. Ich mag gar keine Ratten.
Er: Die Ratte bist du.
Sie: Ich hatte geglaubt, die Lust am Beschimpfen wäre dir vergangen.
Er: Ich bin gefangen und gefesselt, ich scheiss mich an und ich kann mich nicht einmal sauberwischen. Meine einzige Freude ist es dich zu beschimpfen darf. Du Ratte.
Sie: Hast du schlafen können?
Er: Nein, im Nebenzimmer hat irgendjemand geschnarcht.
Sie: Schade, es wäre gut, wenn du geschlafen hättest.
Er: Wozu sollte das schon gut sein.
Sie: Du wärest wach und ausgeruht. Der Abend fängt gerade erst an.
Er: Welcher Abend?
Sie: Heute ist unser letzter Abend.
Er: Das ist ja schön. Was kommt danach?
Sie: Ich weiß nicht.
Er: Das ist noch schöner. Macht alles noch einmal richtig spannend. Ein Art Finale. Liebste, lang doch mal hier in die Tonne herein, ich habe ein paar schöne Sachen für dich ausgebrütet. Blumen für meine Liebste. Stundenlang hatte ich Zeit nachzudenken, womit ich dir eine Freude machen könnte. Wenn meine Hände


Jakobus B. Tübingen, - 21.03.00 at 14:16:54




Liebe, lieber, liebes lx auenland,
die Kunststoffbrausestangen (hellgelb und softpink, etwas anderes kam nicht in Frage) habe ich immer nur auf dem Weg von der Badeanstalt nach Hause gegessen. Deshalb schieden Hilfsmittel aus. Der Weg führte durch einen kleinen Wald, das Offene Holz, oft sassen Kurgäste auf den Bänken. Der Knoten des rosaweissgestreiften Bikinis drückte im Nacken. Grundsätzlich konnte man diese Stangen nur aufbeissen. Dann alles auf einmal in die Hand schütten. Langweilig. War auch zuviel Brause für meine Hand. Oder stehenbleiben, den Kopf zurücklegen und das weisse Pulver rieseln lassen. Das sah nach Gierschlund aus, und die Kurgäste machten Bemerkungen. Blieb also nichts anderes als mit den Zähnen auf das Plastik zu beissen und die Stange langsam nach vorne zu ziehen. In fünf-Zentimeter-Portionen. Bei den Profis blieb das Plastik heile und wurde an die Gürtelschlaufe geknotet, die anderen mussten es zwischendurch abbeissen. Die Schnipsel in die Mülleimer neben den Kurgästen werfen. Doppelte Strafe: dann von ihnen gefragt zu werden, ob man schon richtig schwimmen könne. Oder Köpper. Vielleicht vom Dreier? So war das. Einmal habe ich, weil ich Häkeln im Sommer doof fand, Topflappen aus diesen Stangen gemacht. An den kleinen Laschen am Ende der Stangen zusammengenäht. Von da an war ich für meine Handarbeitslehrerin ein seltsames Kind. Und die Topflappen hat meine Mutter gehäkelt. Mütter können sowas auch im Sommer. Und die Jahreskarte fürs Freibad musste sich schliesslich lohnen.
Merci!


Kathrin, 06108, - 21.03.00 at 14:10:05




Nochmal Mr. Nickel
Uups, war am 18.3. sorry. (kann ja sonst keiner finden...) so sorry.


nal, berlin, - 21.03.00 at 13:13:15




Lieber Eckhard Nickel,
die großartige Journalistin, die Sie am 19.3. im POOL zitiert haben heißt JANET FLANNER nicht Fianner, ok? (kann ja sonst keiner finden, nachlesen und so). Aber danke für das schöne Zitat! Gruß von


nal, berlin, - 21.03.00 at 13:10:49




Wir hatten damals einen ...ltank, der behauptete, er wäre zwei. Ich muß so drei oder vier Jahre alt gewesen sein, als eines Tages das Tor zur Einfahrt ausgehängt wurde und mein Vater die Zierkoniferen evakuierte. Der schwere Bagger fuhr mitten durchs Blumenbeet, meine Mutter schaute zur Seite, er hinterließ nichts als braune, tiefe Baggerkettenspuren, da ging meine Mutter ins Haus und sagte, sie könne das nicht mit ansehen, die schönen Küchenschellen und das Blaukissen, das blüht noch. Der Bagger riß eine große Wunde in unseren Vorgarten, doch es ist besser, einen ...ltank im Garten zu haben als im Keller, der nimmt viel Platz weg, groß und weiß und häßlich. Von dem Tank im Garten, der so groß ist, das er zwei ist, blieb nur ein metallener Deckel, den strich mein Vater grün und meine Mutter stellte eine Blumenschale drauf, damit klar ist, wer den Vorgarten regiert: Die Blumen, nicht die Bagger und die Tanks. Und dann kommen ab und zu Leute, eine Jugoslawin war das damals noch und ihr Mann, die stiegen hinab in den großen Tank, der doppelt so hoch war wie sie, und griffen sich säckeweise die bunte Putzwolle und reinigten die Wände des Kugelhohlraums, der den Garten unterhöhlte. Sonst merkt man nichts davon.


andrea frankfurt, - 21.03.00 at 13:04:36




[ Why Johnny can't read - F. Z.]
Den Espresso tranken wir woanders. Der Brunnen plätscherte leise zwischen den Tischen bei den Palmen, mitten beim Inder, der uns die leeren Teller nach den gefüllten Tomaten wieder abnahm. Im letzten Sommer hatte ich gern die Fenster geöffnet, auch spät am Abend, weil unsere Nachbarn einen Brunnen installiert hatten. Es klang wie Italien, nur ohne Zypressen.

Marina erzählte von Daniela, und mein Blick schweifte im Restaurant umher, während ich an Danielas Freundlichkeit dachte und ihren braungebrannten Hals und dazu diese leuchtend blauen Augen. Außerdem dachte ich an die neue Liebe. Als Marina dann alles erzählt hatte, fiel es mir wieder ein.

- Hast du mich lieb?
Sie lächelte.
- Hab dich lieb.
Marina sah aus wie das Bild.
- Kennst du noch das Bild, auf dem du als Neunjährige die Rehe fütterst? Das, was du mir nach Salzau geschickt hattest?
Marinas Augen weiteten sich.
- Der Schulausflug. Das habe ich dir nach Salzau geschickt?
- Das hat mich davon abgehalten, dort mit anderen Frauen zu schlafen.
- Dann hätte ich es dir wohl auch in die Wahmstraße schicken sollen.
Ich prustete in die Teetasse, die ich schnell auf den Tisch abstellte, und ich lachte empört und ein bißchen kokett. Sie war so verspielt.
- Du hattest angefangen! Ich tat resolut.
- Na, ich hatte ja auch nichts von dir auf dem Schiff.
- Jetzt muß ich was trinken!, schnell bestellte ich beim Kellner eine Spezi ohne Eis und Zitrone. Der Kellner, Marina und ich machten jedesmal einen Scherz miteinander, wenn er an unseren Tisch kam.

- Weißt du, sagte ich zu ihr, sie und ich, wenn wir telefonieren, also dann...
Marinas Augen konnten so weich und wissend lächeln.
- ... tja, dann, also neulich: da saß ich wieder an der Tür, mit ihr an der Strippe, und wir unterhielten uns wieder lang, und dann stapfte mein Nachbar von oben in seiner Wohnung umher, so daß die Wände zitterten. Ist Altbau, aber trotzdem: er ist doch höchstens einssiebzig und ein totales Hemd. Ich meine: wie schafft er das nur?

Jedenfalls erzählte ich ihr: "Da oben geht wieder das Nashorn in der Wohnung spazieren."
Marina stutzte, und ich sagte:
- Na ja, und dann sagte ich ihr, manchmal glaubte ich, das Nashorn würde manchmal so auf der Stelle stehen und ein paar Mal einfach so aus dem Stand in die Luft springen. Aus Laune. Und kurze Zeit später donnerte dann mein Nachbar die Treppen hinunter, ich hielt dann den Hörer an die Tür und fragte sie: "Hast du das gehört? Eben ging das Nashorn


runter, einkaufen: rrruuuuusch, rrruuuuusch, rrruuuuusch..." Und am nächsten Tag telefonierten wir wieder, und wieder rumpelte das Nashorn die Stufen hinab. "Das Nashorn", sagte ich kurz. "Und wie macht es?", fragte sie zart. "Wie - machen?" "Na, welches Geräusch macht denn das Nashorn?", Ganz leise fragte sie mich. "Zur Nashorngeschichte möchte ich jetzt doch auch das Nashorngeräusch hören", jetzt beinahe flüsternd und langsam und deutlich. Ich wußte es nicht mehr, welches Geräusch ich dazu gemacht hatte. "Wie war denn das Geräusch? Machst du es mal?" "Nein, das mußt du schon machen." Am nächsten Tag dann, wir telefonierten nachts über fünf Stunden hinweg, sagte sie, als es wieder trampelte, weich und verliebt: "rrruuuuusch, rrruuuuusch, rrruuuuusch..."

Ich beugte mich mit dem Gesicht zu Marina hinüber und hielt ihr meine Wange hin. Sie strich mir sanft über die Haut. Es war zwar noch nachmittags, aber wir gingen in diese Bar und fanden noch einen Platz auf dieser rotbrokatfarbenen Chaiselongue aus einem vergangenen Zeitalter. Historismus vielleicht. Draußen war es kalt, doch die Sonne leuchtete in die Anemonen, in die Hyazinthen, in die Narzissen und in die Lilienkreuzungen. Der Strauß ragte hoch in den Fensterausschnitt hinauf, links an die Vase drapiert: eine rosenblütengroße Laterne mit vergilbtem Spitzenstoff bezogen, und Marina stand am Tresen und holte den Kaffee. Die Bedienung wippte wie immer mit den Hüften zum Rhythmus, Spielbein und Standbein, und immer hatte jemand einen Blick übrig. Gerade die Mädchen.

Marina und ich sprachen bis eben über Schulbusse und Schulhöfe, die man auch hier in der Weltstadt sieht. Man muß nur zur richtigen Tageszeit unterwegs sein. Wir sprachen über Umzüge und diskutierten darüber, ob man Freunde dabei um Hilfe bitten kann oder dafür lieber ein paar Studenten anheuern soll. Wir sprachen über lauten Sex und Marinas Mutter und das Geräusch, mit denen Eierpfannkuchen in siedendem Öl brieten. Wir sprachen über Montenbruck und über Musik. Jetzt aber denke ich in der Dämmerung an das liebe, grausame, am langen Arm abhaltende Stück in der Ferne und an Musik, und ihretwegen und um meinetwillen schalte ich die Lampen jetzt nicht ein, sondern lasse das dämmernde Tageslicht immer mehr ins Blau hinüberspielen und denke dabei wieder daran, wie wir uns hatten und hoffentlich bald wieder haben werden und auch an ihr Lachen und dann ganz still an ihren Mädchenblick.

17.3.2000 - a.f.o.


10437 (while you were out), - 21.03.00 at 13:02:11




er versuchte, sich vorzustellen, dass es irgendwo auf der welt jemanden geben musste, bei dem alles nach wunsch verlief. er trat ans fenster und hielt sein gesicht in die sonne. einen menschen, dem er abnehmen könnte, er sei glücklich. der nicht die üblichen ausflüchte gebrauchen würde auf die frage, wie geht es dir eigentlich. egal wo. er würde gerne wissen, ob es diesen menschen gab. sein nachbar grüßte von der straße herauf, winkte mit der tageszeitung und lächelte. das telefon schellte. er versuchte, sich vorzustellen...
es gelang ihm nicht.


lulu exhauptstadt, - 21.03.00 at 12:44:55




habe mal wieder hunger
habe es satt
habe frühlingsgefühle
habe lieber frühlingsrolle
habe keine ahnung wie die sich anfühlen
habe loch im bauch
habe noch ein loch in der nase
habe neben dem noch eins gefunden
habe mehr löcher als ärsche
habe mittag
habe voll
habe mond
habe wortarmut
habe sein
habe bin
habe 15 grüne gründe gefunden
habe zwei grundlose wörter geschrieben
habe bedeutung voll
habe satt


Rudi aus Hamburch, - 21.03.00 at 12:38:00




Das Aspirin begann zu wirken, meine Atmung regulierte sich. Kurzkurzflach. Kurzundtief. Soviel stand fest: Meine Augäpfel rollten nicht schmerzfrei. Ganz, ganz langsam bewegte ich meinen Kopf nach links, Richtung Zelt. Basti lag - nein: Good old Basti schwamm auf seiner Luftmatratze und schnarchte in die Zeltwand. Es war sein gewohnt regelmässiges, schleimiges Schnarchen, das immer wieder von einem gurgelnden Blubbern unterbrochen wurde. Dann war seine rechte Gesichtshälfte etwas zu tief in die lehmbraune Flüssigkeit gerutscht und die Flügel der sonnenverbrannten Nase hatten die Wasseroberfläche leicht berührt. Der dicke, von einem dünnen Schlafsack fest umschlungene Laib zuckte reflektorisch zusammen, die Luftmatratze löste sich schmatzend vom Boden und ich konnte allerlei, lustig auf den Wellen tanzende Gegenstände ausmachen.



eiseisbaby Camping Municipal, - 21.03.00 at 12:36:16




"Ich find Papas Bücher scheiße."
"Ja. Stimmt, Dein Vater kann nichts."


Farig. Berlin, - 21.03.00 at 11:57:17




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CHARLY münchen, - 21.03.00 at 11:27:58




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User-ID: CHARLY
Paßwort: look_ahead

ERROR! - Ihr Gültigkeitsdatum ist abgelaufen ...


CHARLY münchen, - 21.03.00 at 11:27:52




Ach wie schön, dasser wieder geht, der loop!
Auch ich kenne das Rätsel mit diesen Dingern, die in der Gegend rumstanden, groß und rund (und mag sein gelb). Wie kann EIN Ding von sich sagen es sei ZWEI???
Bin - glaube ich - 30 gewesen, bis ich das nächste Mal über diese Frage nachdachte. Und - ähm - glaubte eine Antwort gefunden zu haben.
Aber dieses Thema ist wohl eher was für die Oldies unter den Loopstern....


pablo nord-nordost, - 21.03.00 at 11:13:13




das erste Mal...
Natürlich bin ich wieder da, aber ich werd heute nicht viel Zeit haben für den Loop, denn ich habe mir gestern ein paar wunderschöne, tomatenrote Turnschuhe gekauft, die ersten seit etwa zehn Jahren. Turnschuhe hielt ich immer für unter meiner Würde, Sport auch. Jetzt bin ich 26, besitze meine erste Augencreme und los gehtÎs: Man will sich ja nicht beim eigenen Verfall zuschauen müssen.
Ich also durch Frankfurt gezogen, im großen und ganzen gibt es Sportschuhe in zwei Ausführungen: Welche die sagen, ³ich bin der schnellste hierã und welche, die sagen, ³ich kann mir was von Joop leisten, dafür ist es nicht gepolstertã. Erstere sind durchgehend potthäßlich und verbreiten die Aura von bemühtem Ghetto-Style, zweitere kann ich nicht bezahlen, also Kompromiß: Retro von Kangaroos, wie gesagt tomatenrot mit beige abgesetzt, dann noch die Schnürsenkel so durchziehen, daß sie vorne quer & parallel verlaufen, perfekt! Heute scheint sogar die Sonne, da kann ich gleich loslegen, erstes Mal joggen, naja, wieder so ein guter Vorsatz, aber die Schuhe sind wirklich schön.


Andrea Frankfurt, - 21.03.00 at 10:59:32




wunderbar und guten morgen. ich hoffen, ALLE kommen schnell wieder.
sous les arbres je t'ai vu.


lulu exhauptstadt, - 21.03.00 at 10:28:05
















Wie gut dass keiner weiss, dass ich rudi heiss





Playmate München, - 21.03.00 at 10:10:51




Jäger der verlorenen Daten...

Wir jagten sie über die Datenautobahn. Das Mayday Banner flatterte voran. Der Navigator wies uns den Weg. Wir surften durch dunkle Hat Rooms und
riesige vierfarblaserlichtdurchflutete Kuppeln. Schnell hinterher. Langsam kamen wir ihnen näher. Es war Nacht. " Bist du im "word", oder einem anderen Programm?". Unsere Suchscheinwerfer scannten die Umwelt. Wir versuchten einen paar dicken Käfern auszuweiche, die auf Paarungsschau unseren Weg kreuzten. Schließlich erschien unser Target im Fadenkreuz. Ein paar hektische Mausbewegungen. "Download, download" schreit der Navigator. Dann sind sie im Netz und wir pullen sie an Bord. Jetzt laden wir unsere Batterien und füllen unsere Datenspeicher mit fetter und frischer Beute. Nicht nur Flensburg und das BKA, auch wir haben sie da. Daten, Daten, Daten. Wir formatieren sie neu. Ein paar kleinere Bugs sind auch ins Netz gegangen. "Die können wir als Köder verwenden", sagt der Explorer und wirft sie beiläufig in einen anderen Korb. Neue Kontexte und Bedeutungen erscheinen uns wie Zeichen am Himmel. Während der Navigator den "Save as recorded"-Befehl gibt, geht ein Zucken, eine Energiefluktuation durchs World Wide Web. Im Pentagon und bei der NASA springen ein paar Systembetreuer im fahlen Licht ihrer Monitore im Dreieck. "Das darf ja wohl nicht war sein." ruft ein Langhaariger im weißen Kittel, der so aussieht wie einer von den Chemical Brothers und ein vollbärtiger mit Harley Davidson Shirt und "New York Knics"-Base Cap sagt kopfschüttelnd: "... also soviel zum Thema Star Wars". Ein "System Error"-Lämpchen blinkt wie verrückt rot und etwas antiquiert im Hintergrund. Ein Warnsignal summt gleichmäßig um die ein Kilohertz.
Für einen Moment entsteht Irritation. Aus der Systemirritation ensteht neue Information. Dann schwingen die Daten ein paar Sekunden im
Gleichklang. Unsere Füße klopfen einen neuen Beat. Die Bits per Minute der Datenübertragung geben uns den Takt. Wir fahren stromaufwärts Richtung Quelle. Plötzlich pfeifen wir eine seltsame, neue Melodie. "Wo kam die eigentlich noch her?"

We call it Datapop. (www.mayday.de)


mayday the-real-wor(l)d.de, - 21.03.00 at 09:44:20




habe alles gekonnt
habe buch gekauft
habe bruno jonas gehört
habe dienstag den frühling bemerkt
habe alten text gesucht
habe wunder vermutet
habe schweishaxe gegessen in der fastenzeit
habe kopfhörer auf
habe zuversicht
habe ausverkauf verpasst
habe einverkauf vermisst
habe kaktus neben mir
habe viel zeit vor mir
habe teppichboden unter bin
habe musik gehört
habe den mond angespuckt
habe nichts gelernt




Rudi <rudi.hamburch@topmail.de> Hamburch, D - 21.03.00 at 09:44:16




meine generation ist reich.
meine generation ist die erbengeneration.
meine generation hat online-depots.


JDM, virtuell - 21.03.00 at 09:22:50




Lady Imme,
Ihre Gnade sei mir lange vergönnt!
Schon sehe ich Ihr Bild, Ihr rotgolden Haar,
wie es fällt auf hohe Schultern.
Da naht mein Morgengruß,
den ich Euch bescheiden anvertrauen mag.

Schon reiten sah man Euch,
bevor Ihr durch die Gräser saustet,
dem Schmetterling folgend oder der Raupe.
Einer weißen Nymphe gleich triebet Ihr es
Auf dem Fest in Holstein mit dem Treppengeländer.
Von schillernden Räuschen ward berichtet,
Auch später im Land der Tulpen und Holzpantinen.

Nun aber gleichet Euer Anlitz einer Adelsfrau Britanniens,
Elisabethanische Jugend ward wiederentdeckt,
auch die Sanftmut der Regina Andrea, La Reina wohl gar.
Die Elfe aus dem Land der Gesyre freute sich an Eurem Leuchten,
und die Geliebte des Hofmalers aus der Domstadt am Rhein verblasste ob Eurer Schönheit,
die in Laute zu kleiden ich zu torhaft bin.

Schon die Zofe Vanessa sah die Liebe in meinen Augen,
auch die schöne Mendina, das süße Luder,
und die Schöne in der Ferne.
Euch jedoch neige ich zu mein demütig Haupt
Und wage ein Lächeln an Eure Würde,
Eure stille Grazie, Eure Gestalt
und Euren lebhaften, strahlenden Geist.

Aufrecht im Gang,
Ein Hut aus dem Hugenottenland,
selbst von Meister Lacroix, wäre zu wenig
Für Euch, mit einer Robe aus dem Fell
von Holsteiner Kühen ummantelt
Verbringt Ihr die Nacht in der Stadt,
die so sehr Eure ist wie keine andere
In dieser Provinz.
Der Landstrich steht Euch wohl an,
und weit reicht vom hohen Stand
Der Blick ins Ferne.

Hauke Heien, Deichgraf am Normannenmeer -
Mit einer Schwester in Eurer Gestalt erhöbe sich
Der Schimmelreiter zum Epos.
Wo Euch als Infantin der Zorn Ahabs die Stürme blies,
ward mir nur Gulliver beschieden.
Von der Schatzinsel indes naht neue Kunde,
Ihr aber mögt lächeln über meine Zeilen,
und Dank erfülle mein Herz.
Stolz senke ich meinen Degen Euch zu
Den Mantel im Arm, den Blick nach vorn.
Eure Neigung sei mir lange vergönnt!


Legenden über Nähe (1058), - 21.03.00 at 03:15:26




Ich weiß ja nicht, ob die Elitären ausm Pool auch mal in die Loop reinschauen... Falls doch: Kathrin aus Halle: Wir hatte zu Hause einen GELBEN Briefbeschwerer (?) auf dem auch ,,Ich bin zwei Tanks!" stand. Eine der größten Fragen meiner Kindheit, allein schon vom Satzbau her: "Ich bin zwei Tanks!" Zwei Tanks wohnen ach in meiner Brust... oder Halt, wer da! Ich bin zwei Tanks! Na dann! Er äh sie möge, mögen passieren! Was ich damit sagen will, ist, dass es mich einfach freut jemanden zu lesen, dem sich ebendieser Spruch so eingeprägt hat, zumal ich auf diversen Feten, dann wenn es darum ging, sich an irgendwelche Sachen zu erinnern, die es heute nicht mehr gibt (z.B. diese langen Plastikbrausekonststoffstangen, bei denen es verschiedene Strategien gab, sie zu essen u.v.m.) niemand diesen Spruch kennt. "Ich bin zwei Dankes!"


schon wieder lx schon wieder auenland, - 21.03.00 at 01:19:59




Na prima!!!

Passend zum Frühlingsbeginn 2000 hier etwas erquickliches:

Die Familie des Großvaters

Der Großvater saß die meiste Zeit am Fenster. Die Krankheit in seinem Gehirn hatte ihn schon lange. Doch seine Familie, vor allem seine jüngste Tochter, die nun für ihn sorgte - und seine Enkel - waren für ihn da. Sein Schwiegersohn, der Mann seiner jüngsten Tochter, konnte nicht so recht mit ihm, doch er wußte, dass er kein Problem mit ihm persönlich hatte, es war mehr das Alter, das ihn distanzierte. Unsicherheit ließ ihn dann und wann böses sagen, doch der Großvater konnte verzeihen. Zu viel hatten seine Augen gesehen. Unzählige Gedanken hatte er gedacht. Er kannte sie alle, er war selbst einmal jung gewesen, auch wenn er sich nicht mehr daran erinnern konnte. Sein Geist glotzte aus diesem Rumpf, der sein Körper war, hinaus, hinaus in eine Welt, die sich rasend schnell veränderte. Er bekam noch alles mit, doch er hatte nicht mehr die Kraft sich dem zu fügen. Wie ein Comic. Wie ein Kind, das einen Comic liest. Wie ein Kind, das immer und immer wieder den selben Witz macht, weil alle darüber lachen und dann nicht mehr aufhören kann, selbst dann nicht , wenn es nicht mehr komisch ist. Stubenarrest. Und so saß er Tag für Tag für Tag am Fenster, mit der Wolldecke über den Knien auf dem Stuhl mit den Rädern dran, auf dem man nicht nur sitzen und fahren konnte sondern auch scheißen. Alles war so einfach geworden und so fern. Damals, in den frostigen Nächten als er seine Frau und die fünf Kinder - seine Jüngste war noch nicht einmal geboren - über die zugefrorenen Ostsee gebracht hatte. In einem Planwagen, wie in den Western, die er viel später im Fernsehen so gerne gesehen hatte - jene Western, die er heute immer schauen musste - denn er hatte ja immer gerne Western gesehen. Er war zu müde, zu alt, zu weit weg, um sich noch wehren zu wollen. Viel lieber saß er am Fenster, und schaute heraus und beobachtete wie Grundschüler in grellen Kostümen zur Schule gleich um die Ecke gingen und dann irgendwann nicht mehr. Dann kamen neue. Es kamen immer neue. Es kommen immer neue. Irgendwann sitzen sie selbst in Stühlen und schauen der Welt hinter ihren Fenstern zu - falls sie es bis dahin schaffen. Aber er hatte es gut erwischt. Er hatte eine Familie, die sich um ihn kümmerte. Eine Familie, die Verständnis dafür hatte, dass man sich ab einem gewissen Zeitpunkt, vor allem, wenn man die Krankheit hat, nicht mehr unter Kontrolle hat. Dass man immer mehr aufhört man selbst zu sein. Die einem auf gut deutsch den Arsch abputzen. Aus dem Unbewußten als Baby aufgetaucht, sah er sich nun zunehmend weniger dabei zu, wie er wieder dorthin abtauchte, noch lange bevor sein Körper sterben würde. Doch er hatte es gut. Er war umgeben von seiner Familie, die ihn liebte. Liebte für das Leben, das er ihr geschenkt hatte. Eine Familie, die ihn aus Dankbarkeit für ihre Gegenwart mitnahm in deren Zukunft - ohne dass es seine werden würde. Nein er würde bald sterben, und er betete zu Gott, dass er das bisschen Verstand, das er noch hatte, bis dahin auch verlieren würde. Noch konnte er es ertragen aus seinem Körper - wie von einem Aussichtsturm herunter - auf das Leben zu sehen. Doch wenn es soweit sein würde, dann würde er darauf gerne verzichten. Existentielle Erlebnisse hatte er, weiß Gott, genügend in seinem Leben gehabt. Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelpüree war sein Mittagessen heute. Es schmeckte gut. Er aß nur nicht mehr so gerne. Früher hatte er auch gerne getrunken. Immer öfter fand er sich in eine Zeit geworfen, in der er noch er war - und dann saß er plötzlich wieder in diesem Stuhl am Fenster, wie ein Fremder. Er hasste es nicht, denn er hatte es gut. Er hatte eine Familie. Verdientermaßen. Jetzt war er dran. Jetzt wo nichts mehr ging. Aber immerhin. Kein einsames Zimmer. Kein Schicksal, wie diejenigen in diesen Fernsehsendungen, die erst nach Wochen gefunden werden. Er kann sich noch an Zeiten erinnern, da gab es gar kein Fernsehen. Er war froh, dass er noch rauchen konnte. Er war zwar inzwischen auf Filterzigaretten umgestiegen, aber Rauchen war noch eine Lust. Obwohl Lust nur noch ein Wort war. Manchmal schaute er sich die Blumen auf seiner Fensterbank an. Oft fühlte er sich genau wie sie. Wie eine Blume. Gleichgültig weiter wachsend. Fast Monströs. Pflanzen kennen keinen anderen Zustand und leben doch. Das tröstet, nicht viel, aber doch. Nachmittags beobachtete er wie sich die Schatten immer weiter übers Land strecken bis sie Nacht werden. Er fühlte sich nicht traurig oder sehnsüchtig oder ohnmächtig. Er fühlte sich gar nicht mehr, er lebte nur noch. Seine jüngste Tochter war die Sonne, die jeden Morgen aufging. Und seine Enkel waren die Planeten. Sein Schwiegersohn war ein Komet, der dann und wann sein Zimmer kreuzte. Sichtlich bemüht ein Teil des Sonnensystems zu sein, aber doch nur ein Vagabund. Ja er fühlte sich geborgen, als Mond in deren Wirklichkeit. Seine Familie, die nun in ihrer Welt lebte und er war frei. Nichts konnte ihn mehr berühren. Nur noch Träume einer längst vergangenen Zeit, die manchmal zu real waren. So real, dass er sich krank und alt und sterbend vorkam beim Erwachen. Bald würde er nicht mehr erwachen. Bald würden sie ihn finden in seinem Stuhl am Fenster in seiner winzigen Wohnung am Ende des Flurs, allein, wo niemand sonst sein würde, außer sein Tod.



lx auenland, - 21.03.00 at 01:01:02




He penpal, was zum Teufel sind denn Invektiven???


lx auenland, - 21.03.00 at 00:59:18




Ich bin ja sooo froh, daß loop wieder rund ist, daß ich ganz vergessen habe, was ich Euch da eigentlich reinschreiben wollte ! Wenn so manches jetzt gelöscht worden sein sollte, so mag das schade sein, aber vielleicht auch ganz gut : Vieles an den überflüssigen Invektiven der letzten Wochen hat es ja in der Tat nicht verdient, den Tag zu überleben, geschweige denn dern Winter !


penpal am Frühlingsanfang, - 21.03.00 at 00:23:20




pardon


kaum dreht man sich um, verschwindet etwas. loop hat sich selbst gelöscht, ist geplatzt, hat eine kritische masse erreicht, wir wissen es nicht.

restart. re-welcome.


s*pool b., - 20.03.00 at 23:39:31